Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1850-1880: Bibliographien - Programme [Reprint 2013 ed.] 9783110954395, 9783598107085

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Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1850-1880: Bibliographien - Programme [Reprint 2013 ed.]
 9783110954395, 9783598107085

Table of contents :
Geleitwort
Vorwort
Verzeichnis der benutzten Bibliotheken
Sigelliste der Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West)
Ausgewertete Quellen
Bibliographie A-D / Titelnummern 0001 – 0624
Bibliographie E-H / Titelnummern 0625 – 1171
Bibliographie I - M / Titelnummern 1172 – 1820
Bibliographie N-So / Titelnummern 1821 – 2434
Bibliographie Sp – Z / Titelnummern 2435 – 2953
Register I: Herausgeber, Redakteure und sonstige presserechtlich Verantwortliche
Register II: Verlags- und Druckorte. Mit Verweisungen auf Register III
Register III: Verlage / Drucker

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saur

Alfred Estermann

Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1850 —1880

Bibliographien · Programme Band I A-D/0001-0624

Κ · G · Saur München · New York · London · Paris 1988

CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Estermann, Alfred: Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1850 — 1880 : Bibliogr., Programme / Alfred Estermann. — München ; N e w York ; London ; Paris : Saur. ISBN 3-598-10708-0 NE: H S T Bd. 1. A - D , 0 0 0 1 - 0 6 2 4 . ISBN 3-598-10709-9

1988

© 1988 by K.G. Saur Verlag München Alle Rechts vorbehalten · All Rights Strictly Reserved Jede Art der Vervielfältigung ohne Erlaubnis des Verlags ist unzulässig Satz: Fotosatz H. Buck, 8300 Kumhausen Druck: WS-Druckerei Werner Schaubruch, Mainz Binden: Buchbinderei Schaumann, Darmstadt ISBN 3-598-10708-0 (Gesamtwerk) ISBN 3-598-10709-9 (Band I)

5

INHALTSVERZEICHNIS Geleitwort

7

Vorwort

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Verzeichnis der benutzten Bibliotheken

17

Sigelliste der Bibliotheken in der Bundesrepublik Deutschland und Berlin (West) Ausgewertete

21 Quellen

25

Bibliographie A - D / Titelnummern 0 0 0 1 - 0 6 2 4

*

Band II:

Ε - H / 0625 - 1171

Band III:

I - M / 1172-1820

Band IV:

Ν - So / 1821 - 2434

Band V:

Sp - Ζ / 2435 - 2953

*

*

— Register 1: Herausgeber Redaktionen Sonstige presserechtlich Verantwortliche — Register 2: Erscheinungsorte Mit Verweisungen auf Register 3 — Register 3: Verlage / Drucker

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GELEITWORT Die 500jährige Bestandsgeschichte der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main ist entscheidend geprägt worden durch Schenkungen und Stiftungen privater Förderer. Kennzeichnend war dabei nicht so sehr die Bibliophilie, sondern, wie bei einer Stadt des Handels und Kommerz zu erwarten, die Gebrauchsliteratur, die Darstellung der Alltagskultur, die Quellen für wissenschaftliches Arbeiten. Glückliche Umstände haben im Verlauf der Entwicklung zu einer Schwerpunktbildung bei der europäischen Literatur des 19. Jahrhunderts geführt, mit einer auffallenden Dichte in der Philologie, der Musik- und Theaterwissenschaften, der Sozialgeschichte, der Politik und der Wirtschaft. Sammlungen wie die Rothschildsche oder Manskopfsche Bibliothek spielen dabei eine zentrale Rolle. Dieser Fundus wurde in neuerer Zeit gezielt im Sinn einer überregionalen Verpflichtung ausgebaut, wobei den Zeitschriften des 19. Jahrhunderts die besondere Aufmerksamkeit galt. Die Richtigkeit dieser Konzeption erwies sich sehr schnell. Es konnten so nicht nur Bestandslücken bei der Stadt- und Universitätsbibliothek geschlossen werden, sondern Titel dieser Zeit erstmals wieder in der Bundesrepublik Deutschland verfügbar gemacht werden. Quellenzentren dieser Art dürfen sich jedoch nicht allein mit der Archivierung begnügen. Im Wechselspiel mit der Forschung muß es zu einer initiativen Vermittlung der Ressourcen kommen. Gerade die chronologische Kontinuität eines Bestandes erlaubt es, auch den etablierten Fachdisziplinen Aspekte, Randzonen und Ebenen zu erschließen, die in einem besonderen Maß für die heutige Forschung anregend wirken können. Die großzügige Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft hat es möglich gemacht, im Rahmen der Forschungsstelle 19. Jahrhundert der Stadt- und Universitätsbibliothek ein umfassendes Repertorium der deutschen Literatur-Zeitschriften 1850—1880 zu erarbeiten, das exakte bibliographische Daten von knapp 3000 Zeitschriften enthält, gewonnen in Autopsie aus Bibliotheksbeständen von nahezu 200 Bibliotheken, überwiegend der deutschsprachigen Länder, ein Kernbestand befindet sich in der Stadt- und Universitätsbibliothek. Das vorliegende Repertorium schließt sich unmittelbar an das bereits publizierte Repertorium 1815— 1850 an, das ebenfalls an der Stadt- und Universitätsbibliothek erarbeitet wurde. Das Gelingen dieses bibliographischen Großprojektes ist Herrn Dr. Alfred Estermann zu verdanken, der beide Repertorien nicht nur verantwortlich betreute, sondern auch konzeptionell entwickelte. Kennerschaft, Präzision und ein pragmatischer Zugang zu den Quellen haben hier ein literaturwissenschaftliches Instrument entstehen lassen, das der Forschung die deutschen Literatur-Zeitschriften des 19. Jahrhunderts erstmals umfassend darbietet. In einem Folgeprojekt werden derzeit wichtige Kern-Zeitschriften des 19. Jahrhunderts inhaltlich erschlossen. Dies ist ein weiterer Schritt der Bestandserschließung und Teil des Gesamtkonzeptes „Forschungsbibliothek 19. Jahrhundert". Prof. Klaus-Dieter Lehmann Direktor der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main

VORWORT Dieses bibliographisch-literaturwissenschaftliche Repertorium der zwischen 1850 und 1880 erschienenen deutschen Literatur-Zeitschriften setzt das 1977 bis 1981 publizierte Werk des Verfassers: „Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1815 — 1850" fort und führt die Berichterstattung weiter bis zum Jahre 1880. Die Beschreibung der deutschen Literatur-Zeitschriften, die im Kernbereich des 19. Jahrhunderts, in den Jahren 1815 bis 1880, herauskamen, liegt damit abgeschlossen vor.

Entstehungsgeschichte Die fünf Bände dieses Repertoriums entstanden in den Jahren 1978 bis 1984 im Rahmen eines Forschungsprojekts der „Forschungsstelle 19. Jahrhundert" der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main mit finanzieller Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Das mitgeteilte Material wurde grundsätzlich durch Autopsie neu erarbeitet. Die bisherigen Zeitschriften-Bibliographien enthalten, durch das fortwährende Ausschreiben von Vorgängerbibliographien, mehr oder minder hohe Fehlerquoten. Vorgelegt werden sollte nicht nur eine bibliographische Darstellung, sondern zugleich auch eine literaturwissenschaftliche Quellensammlung, die prinzipiell neu zu bearbeiten war. Als Ergebnisse können sehr viele Korrekturen und Ergänzungen bibliographischer Details ebenso verzeichnet werden wie ein exakter Uberblick über die tatsächlich erschienenen beziehungsweise heute noch für die Forschung verfügbaren Zeitschriften. Neben den — nicht sehr zahlreichen — geläufigen Blättern jener Jahre wurden viele unbekannte Titel ermittelt, darunter seltene, zersplitterte, oft nur schwer zugängliche Materialien. Eine größere Zahl von Zeitschriften konnte wiederentdeckt werden und war erstmals bibliographisch vorzustellen. In den fünf Bänden werden insgesamt 2953 Zeitschriften aufgeführt, die zwischen 1850 und 1880 erschienen sind. Zur Erzielung dieses Resultats wurden 191 Bibliotheken und Archive in 11 Ländern (Bundesrepublik Deutschland, DDR, Schweiz, Osterreich, England, CSSR, Ungarn, Frankreich, Liechtenstein, Schweden und Polen) benutzt. Nur in Auswahl zu berücksichtigen waren dabei die Bestände des Internationalen Zeitungsmuseums der Stadt Aachen. Diese Sammlung enthält zwar viele Zeitschriften, jedoch überwiegend in Einzelnummern, die mitzuerfassen für die bibliographische Gesamtdarstellung der jeweiligen Zeitschrift wenig sinnvoll gewesen wäre; entsprechende Hinweise dienen hier nur zum Beleg des tatsächlichen Erschienenseins eines anderweitig nicht zu ermittelnden Periodikums. Während der Bearbeitung wurden zahlreiche Quellenwerke zum Aufbau eines TitelKatalogs ausgewertet. Vgl. dazu die Liste auf S. 25. Ferner wurde eine große Zahl von Bibliographien und Katalogen punktuell zu Rate gezogen. Viele Titel-Funde ergaben sich aus der Arbeit mit Bibliothekskatalogen und bei der Suche in Bibliotheksmagazinen. Andere Titel konnten durch Erwähnungen in den Zeitschriften selbst — etwa bei Polemiken, Rezensionen oder Nachdrucken — ermittelt werden. Der größere Teil der insgesamt bibliographierten Zeitschriften wurde über den deutschen und den internationalen Leihverkehr beschafft, ein nicht unbeträchtlicher Teil

VORWORT

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während zahlreicher, oft längerer Aufenthalte in vielen Bibliotheken des In- und Auslandes. Da dieses Repertorium auf Vollständigkeit im Erfassen sämtlicher in Frage kommenden Titel angelegt ist, mußte, auch nach mehreren Jahren intensiver Materialsuche und beträchtlicher Erweiterung des Stoffes, mit dem Prinzip des Redaktionsschlusses gearbeitet werden, wenn das Werk jemals erscheinen sollte. Als solcher wurde der 31. Dezember 1984 festgelegt. Wiedergegeben sind die entsprechenden Bestände aus deutschen und ausländischen Bibliotheken und Archiven, soweit sie öffentlich bekannt gemacht und damit allgemein zugänglich sind. Wegen der Grenzen der Auskunfts-Fähigkeit der Bibliothekskataloge und der Zentralkataloge — auch nach mehrfachen Umfragen —, wegen der nur ungenügenden bisherigen bibliographischen Situation und wegen der Probleme im Leihverkehr mit ausländischen Bibliotheken ist mit Sicherheit das Auftauchen weiterer einschlägiger Titel oder hier mit „Nicht nachgewiesen" verzeichneter Titel aus Privatbesitz oder im Antiquariatshandel zu erwarten. Es ist daher geplant, diese nach dem Redaktionsschluß ermittelten Zeitschriften, sobald es die Materialmenge gestattet, in einem nach den gleichen Prinzipien organisierten Supplementband zu veröffentlichen. Aus hauptsächlich drei Gründen sind größere Lücken an einschlägigen Beständen in den Bibliotheken zu bedauern: wegen der nebensächlichen Rolle, die die Zeitschriften lange Zeit, vor allem im 19. Jahrhundert, im Bewußtsein bibliothekarischer Verwaltung spielten, wegen der hohen Verluste an Unikaten im Zweiten Weltkrieg und wegen der zumeist überaus schlechten Qualität der stark holzschliffhaltigen Papiere, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts verwendet wurden. Summa summarum: Rund die Hälfte aller Zeitschriften, die für den hier in Rede stehenden Zeitraum in Frage kommen, scheint verschollen zu sein. Dieses Resultat entspricht den Erfahrungen anderer Arbeitsstellen, die mit dem gleichen Material umgehen.

Inhaltserschließu ng Im Unterschied zu dem Repertorium 1815/1850 enthält diese Publikation keine Autorenlisten und Nennungen behandelter Autoren. Eine solche Ausweitung war finanziell nicht zu realisieren. Stattdessen ist auf ein weiteres Projekt der „Forschungsstelle 19. Jahrhundert" der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main zu verweisen. In dem Programm „Inhaltserschließung deutscher Literatur-Zeitschriften 1815 bis 1880" werden ausgewählte Periodika hinsichtlich ihrer Einzelbeiträge — nach Autoren und nach Themen — ausgewertet. Die Resultate werden in Katalogform gedruckt.

Parallelprojekt Zeitschriften nach 1880 Gleichzeitig mit diesem Werk entstand ein anderes Repertorium, das zeitlich an das Frankfurter Projekt anschließt: Die Bibliographische Arbeitsstelle des Deutschen Literaturarchivs in Marbach am Neckar legte eine Bibliographie literarischer Zeitschriften der Jahre 1880 bis 1945 vor. Titel, die in diesen fünf Bänden als „Nicht aufgenommen" erscheinen, weil sie hauptsächlich nach 1880 herauskamen, können in jener Bibliographie ermittelt werden.

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VORWORT

Definitionen Beide Repertorien, 1815/1850 und 1850/1880, sind als eine zusammenhängende, selbständige Publikation zu sehen, die die theoretische Begründung und die praktische Formulierung gemeinsam haben. Ziel auch des zweiten Projektes ist es, die sehr große, weitgehend unbekannte und in ihrer Bedeutung für die Literaturgeschichte-Forschung noch überwiegend unentdeckte Menge der deutschen Literatur-Zeitschriften, hier der Jahre zwischen 1850 und 1880, in doppelter Hinsicht neu und möglichst vollständig darzustellen: nach Bibliographie und Programmen. Dadurch sollte die ebenso materialreiche wie vielfältige Produktion zunächst geordnet und übersichtlich gemacht werden. Auch bei diesem Vorhaben wurde eine möglichst weite Definition des zu verwendenden „Literatur"-Begriffs, damit des zu erfassenden Materials und damit der zu erschließenden Zeitschriften angestrebt, um Grundlagen für eine bessere und adäquatere Erfassung der literaturgeschichtlich sehr komplexen Vorgänge in den Jahren zwischen den Nachwirkungen der Revolution von 1848 und der sogenannten „Gründerzeit" zu bieten. Das vorliegende Repertorium versucht, sich auf eine inhaltliche Definition des Begriffs „Literatur-Zeitschrift" zu konzentrieren und dadurch einen vollständigen, in sich geschlossenen Überblick über den Materialzusammenhang zu geben. Alle bisher hierfür zu benutzenden bibliographischen Quellen gehen von anderen Bedingungen aus: Sie sind Allgemeinbibliographien, Pressebibliographien oder Regionalbibliographien. Unter „Literatur-Zeitschrift" werden — um nur die wichtigsten Kriterien zu nennen — verstanden: Erstens alle literarischen, belletristischen und „poetischen" Periodika, die Primärliteratur und/oder Sekundärliteratur publizieren. Zweitens Titel, die sonstige unterhaltende und/oder informative Texte in allgemeinverständlicher Form publizieren (beispielsweise auf dem Gebiet der Geschichte, der Geographie, der Politik oder der Pädagogik „unterhaltende" Zeitschriften). Drittens Theater-, Moden- und ähnliche Zeitschriften, soweit Literatur in ihnen enthalten ist. Viertens Zeitschriften gemischten Inhalts, die in mindestens 50 % ihrer Spalten Literatur veröffentlichen; von diesen nur der jeweilige Literatur-Anteil. Fünftens allgemeine Literaturkritik-Zeitschriften, Rezensionen-Blätter und „gelehrte" Zeitschriften; auch von diesen nur der jeweilige Literatur-Anteil. Sechstens Titel des sekundären Bereichs wie Bibliographien in Zeitschriftenform. Insgesamt: Erfaßt wurden möglichst alle „Feuilleton"-Zeitschriften und „Feuilleton"-Teile. Um die Vollständigkeit im Nachweisen aller erschienenen Titel und, soweit sie noch zugänglich waren, in ihrer Auswertung zu garantieren, wurde auf die auswählende Anwendung eines „Qualitäts"-Begriffes verzichtet. Negative Definition: Es entfallen Tageszeitungen sowie Zeitungen mit eindeutig aktualitätsbezogenem Charakter, und es entfallen alle speziellen Fachzeitschriften des begrenzten Gebrauchs. Unter „Zeitschrift" werden sowohl alle inhaltlich relevanten selbständigen Periodika von täglicher bis viertel- oder halbjährlicher Erscheinungsweise, von der Einzelnummer zu vier Seiten bis zum ungeteilten Band verstanden, als auch einschlägige Literaturbeilagen zu Tageszeitungen und anderen Zeitungen. Gelegentlich konnte die Abgrenzung zum Typ Almanach, der prinzipiell ausgeschieden wurde, nicht ganz exakt vorgenommen werden.

VORWORT

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Die einzelne Zeitschrift wurde als publikatorische Einheit definiert, soweit sich eine Kontinuität hinsichtlich der Herausgeber, der Redaktion oder des Verlags feststellen ließ. Die häufig zu verzeichnenden Titeländerungen sind deshalb nicht, wie in anderen Bibliographien, als je eigenes Periodikum interpretiert, sondern in einer einzigen bibliographischen Darstellung zusammengefaßt, einschließlich der Wiederaufnahmen nach längeren Erscheinungspausen. Der Begriff „deutsch" steht für „deutschsprachig". Die Bearbeitung der Zeitschriften erfolgte somit ohne Berücksichtigung damaliger oder heutiger politischer Grenzen. Außer Titeln, die in einem der damaligen deutschen Staaten (heute: B R D , D D R , Polen, UdSSR) erschienen sind, wurden auch deutschsprachige Zeitschriften aus der CSSR, England, Frankreich, Italien, Osterreich, der Schweiz und Ungarn aufgenommen. Zusätzlich dargestellt sind einige Titel, die sich speziell mit Literatur beschäftigen und innerhalb der damaligen deutschen Staaten in einer Fremdsprache erschienen. Nicht beschrieben sind zeitgenössische deutschsprachige Periodika, die außerhalb Europas publiziert wurden. Der Zeitraum zwischen 1850 und 1880 wird als „Berichtszeit" definiert. Außer allen Zeitschriften, die innerhalb dieses Zeitraums erschienen sind, werden deshalb auch Titel aufgenommen, die vorher zu erscheinen begannen und solche, die nachher fortgesetzt wurden. U m einzelne Objekte bei der bibliographischen Beschreibung nicht „zerreißen" zu müssen, wurden dabei nur solche Titel für die Bearbeitung berücksichtigt, die zu mehr als 50 % innerhalb der Berichtszeit erschienen. In Grenzfällen wurde dieses Prinzip nach Sachlage modifiziert. Zeitschriften, die wegen der zeitlichen Begrenzung des Repertoriums nicht aufgenommen wurden, also größtenteils vor 1815 oder nach 1850 publiziert wurden, sind mit Titel, Laufzeit und dem Vermerk „Nicht aufgenommen" erfaßt, um die Vollständigkeit des Titel-Registers für die Berichtszeit zu erhalten. Zeitschriften, deren Titel ermittelt wurden, die aber nicht nachgewiesen werden konnten, sind ebenfalls aufgeführt und mit mindestens einer bibliographischen Quelle belegt.

Einzelhinweise Die folgenden Abschnitte geben Einzelhinweise zum Aufbau der Bände.

Ordnung Die Titel sind alphabetisch geordnet, da sich wegen der oft sehr unexakten und unübersichtlichen Situation der Daten in den Vorgängerbibliographien häufig genaue Zahlen zum Erscheinungsbeginn nicht ermitteln ließen. Wegen der in den Jahren der Publikation wie auch in den weitaus meisten Fällen der späteren Literatur herrschenden Zitierungenauigkeit wurden alle Titel sowohl nach den Regeln der Mechanischen Ordnung als auch nach denen der „Preußischen Instruktionen" eingetragen, um ein leichteres und schnelleres Auffinden zu ermöglichen. In das Titelalphabet eingearbeitet sind ferner Verweisungen bei Titeländerungen, Hinweise auf separate Beilagen-Titel und auf andere Periodika (in der Regel: Tageszeitungen), deren literarische Beilagen erfaßt wurden.

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VORWORT

Verweisungen auf Zeitschriften, die ganz oder teilweise bereits im Repertorium 1815/1850 bearbeitet wurden, wegen ihrer Laufzeit hier aber ebenfalls zu erwähnen waren, erfolgen mit Angabe der dort vorgenommenen Numerierung: DLZ I 1.44. Für die Einordnung wurden die Kopftitel der Einzelnummern verwendet, die Titel also, unter denen die Blätter tatsächlich erschienen sind, nicht, wie in anderen Zeitschriftenbibliographien üblich, die — mitunter stärker abweichenden — Titel der Jahrgangs-Titeleien. Diese erscheinen in einer Annotation und als Verweisung. Aufnahme Die einzelne Aufnahme einer Zeitschrift setzt sich aus folgenden Elementen zusammen: laufende Numerierung, Vorspann, Bibliographie, Kollation mit Annotationen, programmatische Texte der Redaktion. Vorspann U m die bibliographische Arbeit mit diesen Bänden zu erleichtern, wurden alle Informationen zu einer Zeitschrift jeweils an einer Zentralstelle, dem Vorspann, zusammengezogen. Dieser Vorspann umfaßt: — Eine Übersicht aller Titel, unter denen die Zeitschrift erschienen ist, mit Angabe der jeweiligen Laufzeiten. Konnten genauere Daten nicht ermittelt werden, so steht die Angabe „[ ]". — Die Standorthinweise: Bibliotheken, Signaturen, Bestände. Diese Hinweise nennen nicht alle für die betreffende Zeitschrift nachweisbaren Bestände, sondern nur das Material, das zur Bearbeitung vorgelegen hat. Sie ergeben jedenfalls insgesamt ein vollständiges Exemplar oder belegen alles Erhaltene eines Exemplares. Die Bibliotheken der Bundesrepublik Deutschland werden nach dem Deutschen Sigelverzeichnis aufgeführt; dazu die Liste auf S. 21. Alle anderen Bibliotheken sind namentlich genannt; vgl. die zusammenfassende Liste auf S. 17. — Den Vermerk über das Erscheinungsende. Die Formulierung „Mehr nicht erschienen" wurde grundsätzlich nur gebraucht, wenn dies bewiesen werden konnte. In allen anderen Fällen steht „Mehr nicht nachgewiesen". — Allgemeines zur Zeitschrift. Beispielsweise: Umfang des Aufgenommenen, Erscheinungslücken, Nachweislükken (bibliographisch ermittelte Teile des Erschienenen, die nicht nachgewiesen werden konnten, sind mit mindestens einer Quelle belegt), Umfang des Nachgewiesenen, Titel der Zeitungen, deren Literatur-Beilagen aufgenommen wurden, besonders Zitiertitel. — Die bibliographische Ubersicht der in der Zeitschrift veröffentlichten programmatischen Texte der Redaktion. Bibliographie Die Bibliographie erfaßt, mit den jeweiligen Änderungen: — Titel. — Untertitel.

VORWORT

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— Herausgeber, Redaktion, sonstige presserechtlich Verantwortliche. — Jahrgangszählung. — Erscheinungsort. — Verlag; in Fällen, wo dieser nicht ausgedruckt ist, den Drucker. — Laufzeit. — Format. Bei Titeländerungen wird, um die Übersichtlichkeit zu erhöhen, zumeist eine neue Titelaufnahme begonnen, gekennzeichnet durch den Vermerk „Fortsetzung". Kollation Die Kollation beschreibt die einzelnen Jahrgänge nach Zählung, Erscheinungsjahr, Gliederungen) und Umfang. Soweit sie ermittelt wurden, sind die Daten des ersten und des letzten Erscheinungstages aufgeführt. Annotationen Die an die Kollation angeschlossenen Annotationen geben Hinweise: — Zum Umfang und zur Erscheinungshäufigkeit der Einzelnummer. — Zu Inhaltsübersichten/Register und zu deren Umfang. — Zu Illustrationen; angesichts der großen Stoffmenge konnten hier keine Beschreibungen ausgearbeitet werden. — Zu Einzelheiten wie: Details zum Erscheinen, nicht ausgedruckte Redaktionen, Verbote/Zensurmaßnahmen, Fehlpaginationen, besondere Paginationen, Probeblätter/Nullnummern/Extrablätter, Intelligenzblätter, Prospekte, Widmungen, Sonderausgaben, verschiedene Auflagen, besondere Datierungen, abweichende Jahrgangs-Titeleien, enthaltene Bibliographien. — Zu Beilagen, die unter einem spezifischen Titel erschienen sind. Wenn es mehrere sind, werden sie in chronologischer Folge erfaßt. Auch diese Beilagen sind nach Erscheinungsjahr, Gliederung und Umfang bibliographiert. Redaktionelle Texte Die abgedruckten programmatischen Texte der Redaktionen sind eine selektive Dokumentation, die geeignet erscheint, das betreffende Blatt hinsichtlich der Vorstellungen seiner Urheber zum publizistischen und gesellschaftlichen Standort ihres Produktes und hinsichtlich seines Aufbaus und Inhalts (und deren Änderungen) mit ihren eigenen Worten zu charakterisieren. Wiedergegeben werden meist vollständige Texte in originaler Orthographie und Interpunktion. Gekürzt sind nur gelegentlich Passagen sekundären Interesses oder Wiederholungen. Zeitschriften mit größerer Verbreitung und weiterreichendem Einfluß werden, soweit es das Material erlaubt, ausführlicher dargestellt.

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VORWORT

Register Der fünfte Band erhält drei Register, die die Bibliographie erschließen: — Register 1: Herausgeber Redaktionen Sonstige presserechtlich Verantwortliche — Register 2: Erscheinungsorte Mit Verweisungen auf Register 3 — Register 3: Verlage / Drucker. In erster Linie habe ich der Deutschen Forschungsgemeinschaft zu danken. Sie hat durch ihre Unterstützung das Zustandekommen dieses Repertoriums ermöglicht. Sie hat auch die zahlreichen Forschungsreisen finanziert, die zu in- und ausländischen Bibliotheken wegen der Nichtverleihbarkeit wertvoller Bestände unternommen werden mußten. Und sie hat sich schließlich bereiterklärt, die Publikation durch die Übernahme der Druckkosten sicherzustellen. Sehr herzlich danke ich dem Direktor der Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, Herrn Professor Klaus-Dieter Lehmann, der dieses Projekt von den ersten Überlegungen bis zum Abschluß des Manuskripts mit verständnisvollem Rat begleitet und durch sein unermüdliches Engagement gefördert hat. Auch danke ich der Ständigen Arbeitsgruppe für germanistische Bibliographie der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Ihre Mitglieder haben die Entwicklung des Vorhabens in einer Reihe von Sitzungen diskutiert und die einzelnen Planungsschritte stets einstimmig gutgeheißen. Spezieller Dank gilt meinen Mitarbeitern, die sich sehr für die Belange dieses Projekts eingesetzt haben. Ganz besonders verbunden bin ich Frau Dr. Karin-Anne M. Momma und Herrn Dr. Manfred Resental. Zu danken ist, last not least, auch einer großen Zahl von Bibliotheken und Archiven, ohne deren stets bereitwillig gewährte Unterstützung das Werk nicht hätte realisiert werden können. Stellvertretend seien die Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt am Main, die Bayerische Staatsbibliothek München, die Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin (West) und die Osterreichische Nationalbibliothek Wien genannt. In diesen Dank schließe ich gern die deutschen Zentralkataloge ein, deren nicht selten ausführliche Beantwortung unserer vielfältigen Umfragen eine große Hilfe bedeuteten. Frankfurt am Main, im Mai 1987 Alfred Estermann

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VERZEICHNIS DER BENUTZTEN BIBLIOTHEKEN Aachen Aarau Ansbach Augsburg

Öffentliche Bibliothek der Stadt Aachen Aargauische Kantonsbibliothek Staatliche Bibliothek (Schloßbibliothek) Staats- und Stadtbibliothek

Bad Windsheim Ballenstedt Bamberg Basel Berlin [DDR]

Büdingen

Stadtbibliothek Stadtbibliothek Staatsbibliothek Öffentliche Bibliothek der Universität Berliner Stadtbibliothek Deutsche Staatsbibliothek Stadtarchiv der Hauptstadt der DDR Zentrale Universitätsbibliothek Amerika-Gedenkbibliothek/Berliner Zentralbibliothek Bibliothek der Theaterhistorischen Sammlung Walter Unruh Bibliothek des Diakonisches Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bestand Berlin Bibliothek des Geheimen Staatsarchives Preußischer Kulturbesitz Bibliothek des Landesarchivs Bibliothek des Museums für Deutsche Volkskunde der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz Kunstbibliothek Berlin mit Museum für Architektur, Modebild und Graphik-Design der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz Senatsbibliothek Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Universitätsbibliothek der Freien Universität Zentrale Hochschulbibliothek der Hochschule der Künste Schweizerische Landesbibliothek Stadt- und Universitätsbibliothek Bibliothek der Erzabtei Stadtbücherei Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Stadtbibliothek Universitätsbibliothek Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts Universitätsbibliothek Stadtbibliothek Universitätsbibliothek der Technischen Universität CaroloWilhelmina Staats- und Universitätsbibliothek s. Wroclaw Eötvos Loránd Tudományegyetem Egyetemi Konyvtár Fövarosi Szabó Ervin Konyvtár Magyar Tudományos Akadémia Konyvtára Országos Széchényi Konyvtár Fürstlich Ysenburg- und Büdingensche Bibliothek

Celle Chur Coburg

Bibliothek des Bomann-Museums Kantonsbibliothek Graubünden Landesbibliothek

Darmstadt Detmold

Hessische Landes- und Hochschulbibliothek Lippische Landesbibliothek

Berlin [West]

Bern Beuron Biberach/Riß Bielefeld Bochum Bonn Braunschweig Bremen Breslau Budapest

VERZEICHNIS DER BENUTZTEN BIBLIOTHEKEN

Dillingen/Donau Donaueschingen Dortmund Dresden Düsseldorf

18

Studienbibliothek Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek Bibliothek des Institus für Zeitungsforschung Stadt- und Landesbibliothek Universitätsbibliothek Sächsische Landesbibliothek Staatsarchiv Bibliothek des Hauses des Deutschen Ostens Bibliothek des Kunstmuseums Heinrich-Heine-Institut/Bibliothek Universitätsbibliothek

Eichstätt Einsiedeln Erfurt Erlangen-Nürnberg Esslingen

Universitätsbibliothek Stiftsbibliothek Stadtbibliothek Universitätsbibliothek Bibliothek der Pädagogischen Hochschule und der Fachhochschule für Sozialwesen

Frankfurt/M.

Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Bibliothek des Freien Deutschen Hochstifts Bibliothek des Historischen Museums Bibliothek des Stadtarchivs Senckenbergische Bibliothek Stadt- und Universitätsbibliothek Bibliothek des Alemannischen Instituts Universitätsbibliothek Universitätsbibliothek der Technischen Universität München, Zweigbibliothek Weihenstephan Stadtbibliothek Hessische Landesbibliothek

Freiburg/Br. Freising Fürth Fulda Genève Gießen Glarus Göttingen Gotha Graz Greifswald Gummersbach Halle Hamburg

Hanau Hannover Heidelberg Herne Innsbruck

Bibliothèque Publique et Universitaire Universitätsbibliothek Landesbibliothek des Kantons Glarus Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Forschungsbibliothek Steiermärkische Landesbibliothek Universitätsbibliothek Staatsarchiv Universitätsbibliothek Kreis- und Stadtbücherei Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt Bibliothek des Altonaer Museums in Hamburg, Norddeutsches Landesmuseum Bibliothek des Germanischen Seminars Bibliothek des Museums für Hamburgische Geschichte Bibliothek des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg Nordelbische Kirchenbibliothek Staats- und Universitätsbibliothek Stadtbücherei Niedersächsische Landesbibliothek Stadtbibliothek Universitätsbibliothek Stadtbücherei Herne. Bücherei des Deutschen Ostens Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum / Bibliothek Universitätsbibliothek

VERZEICHNIS DER BENUTZTEN BIBLIOTHEKEN

19

Jena

Universitätsbibliothek

Karl-Marx-Stadt Karlsruhe

Stadt- und Bezirksbibliothek Badische Landesbibliothek Universitätsbibliothek Gesamthochschulbibliothek Kassel — Landesbibliothek und Murhardische Bibliothek der Stadt Kassel Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel und Zentralbibliothek der Wirtschaftswissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Universitätsbibliothek Universitätsbibliothek Stadtbibliothek Bibliothek der Deutschen Sporthochschule / Zentralbibliothek der Sportwissenschaften Germania Judaica, Kölner Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums e. V. Universitäts- und Stadtbibliothek Bibliothek der Universität Städtische Wessenberg-Bibliothek

Kassel Kiel

Klagenfurt Koblenz Köln

Konstanz Liestal Leipzig

London Luzern Mainz Mannheim Marbach Marburg/Lahn Mönchengladbach Mühlheim/Ruhr München

Münster

Kantonsbibliothek Baselland Deutsche Bücherei Georgi-Dimitroff-Museum / Bibliothek Museum für Geschichte der Stadt Leipzig / Bibliothek Musikbibliothek der Stadt Leipzig Stadt- und Bezirksbibliothek Universitätsbibliothek British Library Zentralbibliothek Stadtbibliothek Universitätsbibliothek Bibliothek des Städtischen Reiß-Museums Universitätsbibliothek Deutsches Literaturarchiv / Schiller-Nationalmuseum Bibliothek des J. G. Herder-Instituts Universitätsbibliothek Stadtbibliothek Stadtbücherei Bayerische Staatsbibliothek Bibliothek des Deutschen Museums Bibliothek des Deutschen Theatermuseums Städtische Bibliotheken München / Zentralbibliothek Universitätsbibliothek

Nürnberg

Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums Stadtbibliothek

Oldenburg Osnabrück

Landesbibliothek Stadtbibliothek

Paderborn Passau Prag

Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Staatliche Bibliothek Státni Knihovna CSR

Regensburg

Fürst T h u m und Taxis, Hofbibliothek Staatliche Bibliothek

VERZEICHNIS DER BENUTZTEN BIBLIOTHEKEN

Rostock Rottenburg/Neckar Rudolstadt

Universitätsbibliothek Diözesanbibliothek Stadt- und Kreisbibliothek

Saarbrücken Salzburg St. Gallen Schaffhausen Schulpforte Schweinfurt Schwerin Schwyz Siegen Sigmaringen Soest Solothurn Speyer

Universitätsbibliothek der Universität des Saarlandes Universitätsbibliothek Stadtarchiv (Vadiana) Stadtbibliothek Bibliothek der Oberschule Stadtarchiv und Stadtbibliothek Wissenschaftliche Allgemeinbibliothek des Bezirkes Schwerin Staatsarchiv Universitätsbibliothek Fürstlich Hohenzollernsche Hofbibliothek Wissenschaftliche Stadtbibliothek und Stadtarchiv Zentralbibliothek Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Bibliothek des Gymnasiums am Kaiserdom Pfälzische Landesbibliothek Kungliga Biblioteket Bibliothèque Nationale et Universitaire Bibliothek des Hauptstaatsarchivs Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen Rathausbücherei der Landeshauptstadt Stuttgart Universitätsbibliothek Württembergische Landesbibliothek

Stockholm Strasbourg Stuttgart

Trier Tübingen

Stadtbibliothek Universitätsbibliothek Universitätsbibliothek

Vaduz

Liechtensteinische Landesbibliothek

Weimar Wien

Zentralbibliothek der deutschen Klassik Osterreichische Nationalbibliothek Stadt- und Landesbibliothek Universitätsbibliothek Hessische Landesbibliothek Stadtbibliothek Herzog August Bibliothek Stadtarchiv Stadtbibliothek Biblioteka Uniwersytecka Universitätsbibliothek Gesamthochschulbibliothek Stadtbibliothek

Wiesbaden Winterthur Wolfenbüttel Worms Wroclaw Würzburg Wuppertal Zittau Zürich

Zwickau

Stadt- und Kreisbibliothek, „Christian-Weise-Bibliothek" Eidgenössische Technische Hochschule / ETH-Bibliothek Museumsgesellschaft / Bibliothek Pestalozzianum Zentralbibliothek Ratsschulbibliothek

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21

SIGELLISTE DER BIBLIOTHEKEN IN DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND UND IN BERLIN (WEST) la 4 5 6 7 8 12 16 17 18 20 21 22 23 24 25 26 29 30 31 34 35 36 37 38 43 45 46 47 50 51 52 56 60 61 62 66 68 69 70 75 76 77 84 90 93 107 115 121

Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin [West] Universitätsbibliothek Marburg/Lahn Universitätsbibliothek Bonn Universitätsbibliothek Münster Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen Universitätsbibliothek Kiel Bayerische Staatsbibliothek München Universitätsbibliothek Heidelberg Hessische Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Universitätsbibliothek Würzburg Universitätsbibliothek Tübingen Staatsbibliothek Bamberg Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel Württembergische Landesbibliothek Stuttgart Universitätsbibliothek Freiburg i. Br. Universitätsbibliothek Gießen Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg Stadt- und Universitätsbibliothek Frankfurt/Main Badische Landesbibliothek Karlsruhe Gesamthochschul-Bibliothek Kassel, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel Niedersächsische Landesbibliothek Hannover Stadtbibliothek Mainz Staats- und Stadtbibliothek Augsburg Universitäts- und Stadtbibliothek Köln Hessische Landesbibliothek Wiesbaden Landesbibliothek Oldenburg Staats- und Universitätsbibliothek Bremen s. 34 Fürstlich Fürstenbergische Hofbibliothek Donaueschingen Lippische Landesbibliothek Detmold Öffentliche Bibliothek der Stadt Aachen Stadtbibliothek Braunschweig Stadt- und Landesbibliothek Dortmund Universitätsbibliothek Düsseldorf Stadtbibliothek Wuppertal Hessische Landesbibliothek Fulda Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek Kiel Stadtbibliothek Koblenz Landesbibliothek Coburg Stadtbibliothek Nürnberg Fürst T h u m und Taxis, Hofbibliothek, Regensburg Universitätsbibliothek Mainz Universitätsbibliothek der Technischen Universität Carolo-Wilhelmina Braunschweig Universitätsbibliothek Karlsruhe Universitätsbibliothek Stuttgart Pfälzische Landesbibliothek Speyer Stadtbibliothek Hannover Stadtbibliothek Trier

SIGELLISTE DER BIBLIOTHEKEN

123 127 131 143 146 153 154 155 156 162 168 180 188 206 210 211 212 226 227 246 260 278 290 291 294 352 364 385 463 467 468 753 824 Β 11 Β 41 Β 170 Β 232 Β Β Β Β Β

701 720 724 770 1508

Beu 1 Bi 5 Bo 7 Ce 6 Di 1 Dm 10 Dm 11 Dü 2

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Stadtbibliothek Worms Staatliche Bibliothek (Schloßbibliothek) Ansbach Stadtbibliothek Bielefeld Stadtbücherei Hanau Städtische Wessenberg-Bibliothek Konstanz Stadtbibliothek Osnabrück Staatliche Bibliothek Passau Staatliche Bibliothek Regensburg Fürstlich Hohenzollernsche Hofbibliothek Sigmaringen Stadtbibliothek Bad Windsheim Stadtbücherei Mülheim/Ruhr Universitätsbibliothek Mannheim Universitätsbibliothek der Freien Universität Berlin [West] Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel und Zentralbibliothek der Wirtschaftswissenschaften in der Bundesrepublik Deutschland, Kiel Bibliothek des Deutschen Museums München Erzbischöfliche Akademische Bibliothek Paderborn Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen Stuttgart Stadtbibliothek Fürth Kreis- und Stadtbücherei Gummersbach Stadtarchiv und Stadtbibliothek Schweinfurt Stadtbibliothek Mönchengladbach Wissenschaftliche Stadtbibliothek und Stadtarchiv Soest Universitätsbibliothek Dortmund Universitätsbibliothek der Universität des Saarlandes Saarbrücken Universitätsbibliothek Bochum Bibliothek der Universität Konstanz Stadtbücherei Herne, Bücherei des Deutschen Ostens Herne Universitätsbibliothek Trier Stadtbücherei Biberach/Riß Universitätsbibliothek Siegen Gesamthochschulbibliothek Wuppertal Bibliothek der Pädagogischen Hochschule und der Fachhochschule für Sozialwesen Esslingen Universitätsbibliothek Eichstätt Kunstbibliothek Berlin mit Museum für Architektur, Modebild und Graphik-Design der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz Berlin [West] Bibliothek des Geheimen Staatsarchivs Preußischer Kulturbesitz Berlin [West] Zentrale Hochschulbibliothek der Hochschule der Künste Berlin [West] Bibliothek des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland, Bestand Berlin Amerika-Gedenkbibliothek / Berliner Zentralbibliothek Berlin [West] Senatsbibliothek Berlin [West] Bibliothek des Landesarchivs Berlin [West] Bibliothek der Theaterhistorischen Sammlung Walter Unruh Berlin [West] Bibliothek des Museums für Deutsche Volkskunde der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz Berlin [West] Bibliothek der Erzabtei Beuron Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld Bibliothek des Kunsthistorischen Instituts Bonn Bibliothek des Bomann-Museums Celle Studienbibliothek Dillingen/Donau s. 290 Bibliothek des Instituts für Zeitungsforschung Dortmund Bibliothek des Kunstmuseums Düsseldorf

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Dii 59 Es 1 F 1 F 25 F 161 F 186 Frei 127 H 21 H 46 H 77 H 99 H 103 Kn 41 Kn 125 M 36 a M 49 M 113 Mar 1 Mb 50 Mh 28 Ν 1 Rot 2 Sp 1 Sp 2 Stg 90 Stg 91

SIGELLISTE DER BIBLIOTHEKEN

Bibliothek des Hauses des Deutschen Ostens Düsseldorf s. 824 Senckenbergische Bibliothek Frankfurt/Main Bibliothek des Freien Deutschen Hochstifts Frankfurt/Main Bibliothek des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V. Frankfurt/Main Bibliothek des Stadtarchivs Frankfurt/Main Bibliothek des Alemannischen Instituts Freiburg i. Br. Bibliothek des Germanischen Seminars Hamburg Bibliothek des Staatsarchivs der Freien und Hansestadt Hamburg Bibliothek des Museums für Hamburgische Geschichte Hamburg Nordelbische Kirchenbibliothek Hamburg Bibliothek des Altonaer Museums in Hamburg, Norddeutsches Landesmuseum Hamburg Bibliothek der Deutschen Sporthochschule / Zentralbibliothek der Sportwissenschaften Köln Germania Judaica, Kölner Bibliothek zur Geschichte des deutschen Judentums e.V. Köln Städtische Bibliotheken München / Zentralbibliothek Universitätsbibliothek der Technischen Universität München, Zweigbibliothek Weihenstephan, Freising Bibliothek des Deutschen Theatermuseums München Deutsches Literaturarchiv / Schiller-Nationalmuseum Marbach Bibliothek des J. G. Herder-Instituts Marburg/Lahn Bibliothek des Städtischen Reiß-Museums Mannheim Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums Nürnberg Diözesanbibliothek Rottenburg/Neckar Bibliothek des Gymnasiums am Kaiserdom Speyer Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Speyer Bibliothek des Hauptstaatsarchivs Stuttgart Rathausbücherei der Landeshauptstadt Stuttgart

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AUSGEWERTETE QUELLEN (Auswahl) Ahn, Friedrich: Die periodische Presse der Steiermark in den Jahren 1848 — 1898. Graz 1900. Allaire, Max: Die periodische Presse in Bayern. Zweibrücken 1913. Allgemeiner literarischer Wochenbericht über alle empfehlenswerthen Neuigkeiten des Inund Auslandes nebst literarischen Notizen und Mittheilungen. Leipzig 1872/73 bis 1879/80. Alexandre, Philippe: La presse politique satirique en Allemagne de 1813 a 1933. Diss. Nancy 1978. Appel, Ernst: Das „Magazin für die Literatur des Auslandes", Ein Spiegelbild der internationalen Presse von 1832 — 1872. Diss. München 1954. Baasch, Ernst: Geschichte des Hamburger Zeitungsvereins bis 1914. Hamburg 1930. Back, Erwin: Donauland. Geschichte und Stil einer Zeitung. Wien 1941. Bär, Max: Bücherkunde zur Geschichte der Rheinlande. Bonn 1920. Bänke, Fritz: Geschichte der Neisser Presse bis zum Jahr 1870. Diss. Berlin 1940. Barth, Alois: Das Zeitungswesen von Hildesheim. Diss. Hamburg 1925. Barth, Dieter: Das Familienblatt, ein Phänomen der Unterhaltungspresse des 19. Jahrhunderts. Beispiele zur Gründungs- und Verlagsgeschichte. In: Archiv für die Geschichte des Buchwesens 15 (1975). Barton, Walter: Bibliographie der oldenburg. Presse. In: Oldenb. Jahrbuch Bd. 57 — 59. 1958 -1960. Becker, Hans: Das Feuilleton der Berliner Tagespresse von 1848—1852. Birkeneck 1938. Bertheau, Franz R.: Das Zeitungswesen in Hamburg 1616 — 1913. Hamburg 1914. Bibliographisches Jahrbuch für den deutschen Buch-, Kunst- und Landkartenhandel. (Meßkatalog). Leipzig 1: 1853-8:1860. Blaser Fritz: Bibliographie der Schweizer Presse. Basel 1956. Blum, Martin: Geschichtlicher Rückblick auf die im Großherzogtum Luxemburg bisher erschienenen Zeitungen und Zeitschriften. Luxemburg 1899 — 1901. Bode, Werner: Das Grimmaer Zeitungswesen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Grimma 1928. Börner, Alois/Hermann Degering: Westfälische Bibliographie. Münster 1955. Börner, Karl: Internationale Bibliographie des Zeitungswesens. Leipzig 1932. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. Leipzig. 17:1850-47:1880. Boesch, Walter: Zur Geschichte der politischen Presse im Kanton Luzern 1848 — 1914. Zürich 1931. Böser, Jakob: Heimatschrifttum des Markgräflerlandes und angrenzender Gebiete. Bonndorf 1921. Bohl, Vera: Die Kinderzeitschriften in Osterreich. Wien 1951. Brandstetter, Leopold: Bibliographie der Gesellschaftsschriften, Zeitungen und Kalender in der Schweiz. Bern 1896. Brauksiepe, Werner: Geschichte des Duisburger Zeitungswesens von 1727 — 1870. Würzburg 1937.

AUSGEWERTETE QUELLEN

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Bringmann, Karl: Die konfessionell-politische Tagespresse des Niederrheins im 19. Jahrhundert. Düsseldorf 1938. Brüggemann, Theodor: Katalog der Sammlung Theodor Brüggemann, Kinder- und Jugendliteratur 1698 - 1950. Köln 1975. Buchheit, Otto: Die pädagogische Tagespresse in Deutschland von der Reichsgründung bis zum Weltkrieg. Würzburg 1939. Burkhardt, Hans: Die politische Tagespresse des Königreichs Sachsen. Freiberg/S. 1914. Busch, Friedrich: Schaumburgische Bibliographie. Hildesheim 1964. Dahms, Gustav: Das litterarische Berlin. Berlin 1895. Demandt, Karl E.: Schrifttum zur geschichtlichen Landeskunde von Hessen. Bd. 2. Wiesbaden 1967. Deutscher Zeitschriftenkatalog. 1873.1874. Leipzig 1 8 7 3 - 1 8 7 4 . Diesch, Carl: Bibliographie der germanistischen Zeitschriften. Leipzig 1927. Doderer, Klaus [Hrsg.]: Lexikon der Kinder- und Jugendliteratur. Weinheim 1977. Dom, Heribert: Das Pressewesen in Rottweil von den ersten Anfängen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. [Rottweil]1956. Dressler, Adolf: Die Entwicklung des Pressewesens der Stadt Hagen i.W. von seinen Anfängen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. [1932], Ebing, Hans-Adolf: Die deutsche Kurzgeschichte. Bochum 1936. Eggeling, Fritz: Das Halberstädter Pressewesen. Seine Entwicklung von den Anfängen bis zur Gegenwart. Greifswald 1925. Elben, Otto: Geschichte des Schwäbischen Merkur 1785 - 1885. Stuttgart 1885. Engelsing, Rolf: Die Zeitschrift in Nordwestdeutschland 1850 — 1914. In: Archiv für die Geschichte des Buchwesens 6 (1965/66). Estermann, Alfred: Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1815 — 1850. Nendeln 1977 bis 1981. Etienne, Emile/B. Weber: Die Luxemburger Presse. Luxemburg 1928. Faber, Karl Georg: Die nationalpolitische Publizistik Deutschlands von 1866— 1871. Eine kritische Bibliographie. Düsseldorf 1963. Feederle, Eugen: Schwarzwälder Bote 1835 — 1935. München 1935. Fischer, Ewald: Das Zeitungswesen im kurkölnischen Sauerland. Von den ersten Anfängen 1765 bis zum Ende der Weimarer Republik. 1950. Fischer, Heinz-Dietrich: Deutsche Zeitschriften des 17. — 20. Jahrhunderts. Pullach 1973. Fränkische Bibliographie. Neustadt a.d. Aisch 1965 — 1978. Fuchs, Fritz: Die geschichtliche Entwicklung des Nürnberger Zeitungswesens bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Diss. Erlangen 1926. Gehring, Christian: Die Entwicklung des politischen Witzblattes in Deutschland. Diss. Leipzig 1927. Gobi, S.: Zur Geschichte der Presse in Würzburg. In: Archiv des histor. Vereins für Unterfranken u. Aschaffenburg 37/38 (1895/96). Goedeke, Karl: Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung aus den Quellen. Bd. 15. 2., ganz neu bearbeitete Aufl., hrsg. v. Herbert Jacob. Berlin 1966. Gottlieb, Claus: Der Teckbote. Ein Beitrag zur Geschichte einer deutschen Heimatzeitung. München 1956.

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AUSGEWERTETE QUELLEN

Grassauer, Ferdinand: Generalkatalog der laufenden periodischen Druckschriften an den österreichischen Universitäts- und Studienbibliotheken [ . . . ] . Wien 1898. Grosse-Freese, Karl Heinrich: Die rheinische liberale Presse im Jahr 1859. Bonn 1914. Groth, Otto: Die Zeitung. Mannheim, Berlin, Leipzig 1928 — 30. Gruhl-Braams, Hans: Zeitung und Kriminalroman. München 1955. Hackmann, Rudolf: Die Anfänge des Romans in der Zeitung. Berlin 1938. Hafner, Eugen: Die Entwicklung der Kocher-Zeitung. München 1954. Hahn, Adalbert: Die Berliner Revue. Ein Beitrag zur Geschichte der konservativen Partei zwischen 1855 und 1875. Berlin 1933. Hansen, Wilhelm: Lippische Bibliographie. Detmold 1957. Harrer, Charlotte: Die Geschichte der Münchener Tagespresse 1870—1890. Würzburg 1940. Hausmann, Marianne: Münchener Zeitschriften von 1870—1890. Würzburg 1939. Heeß, Wilhelm: Geschichtliche Bibliographie von Mecklenburg. Rostock 1944. Heinke, Hans: Die Heimatblätter der deutschen Tageszeitungen. Linz 1931. Heinrich-Jost, Ingrid: Die literarische Publizistik Adolf Glassbrenners (1810— 1876). München 1980. Heinsius, Wilhelm: Allgemeines Bücherlexikon. Bd. 1 1 - 1 7 . Leipzig 1852- 1885/86. Henke, Konrad: Die Osnabrücker Presse von der Märzrevolution 1848 bis zur Gegenwart. Osnabrück 1927. Herrmann, Carl Heinrich: Bibliotheca philologica. Halle 1873. Heyck, Eduard: Die Allgemeine Zeitung 1798-1898. München 1898. Hildebrandt, Alfred: Die Pressepolitik der hannov. Regierung vom Beginn der Reaktionszeit bis zum Ende des Königreichs Hannover. Nienburg 1932. Hillenbrand, Rudolf: Deutsche Zeitungstitel im Wandel der Zeiten. Diss. Nürnberg 1963. Hirsch, Paul: Rheinischer Zeitschriften-Katalog. Bonn 1914. Hitzeroth, H. O.: Die politische Presse Kurhessens 1831-1866. Würzburg 1935. Hövelmann, Gregor: Bibliographie der im heutigen Kreis Kleve vor 1945 veröffentlichten Zeitungen. In: Archiv und Geschichte. 1978. Hofmann, R. [Hrsg.]: Der Kladderadatsch und seine Leute 1848 - 1898. Berlin 1898. Holthausen, Max Joseph: Bergische Bibliographie. Katellaun 1977. Horovitz, Ruth: Vom Roman des Jungen Deutschland zum Roman der Gartenlaube. Breslau 1937. Huber, Doris: Romanstoffe in den bürgerlichen Zeitungen des 19. Jahrhunderts (1860-1890). 1943. Hübner, Heinrich [Hrsg.]: Deutscher Zeitungs-Katalog 1861. Leipzig 1861. Hübner, Heinrich [Hrsg.]: Deutscher Zeitungs-Katalog 1862. Leipzig [1862]. Hury, Carlo: Luxemburgensia. München 21978. Jordan, Robert: Die Zeitungen der Stadt Braunschweig. Hildesheim 1921. Kataloge Altenburg. — Hess, Ulrich: Übersicht über die Bestände des Landesarchivs Altenburg. Weimar 1961.

AUSGEWERTETE QUELLEN

Altenburg. Altona.

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— Katalog der Herzoglichen Landesbibliothek Altenburg. 1871 — 1873. — Bücherverzeichnis der Altonaer Stadtbibliothek. 1899.

Bern. — Katalog der Landesbibliothek Bern. Systematisches Verzeichnis der Schweizer oder die Schweiz betreffenden Veröffentlichungen. 1901 — 1920. Detmold. — Fürstliche Landes-Bibliothek zu Detmold. Katalog der Zugänge 1869— 1895. Detmold 1896. Dresden. —Richter, Paul Erich: Systematisches Verzeichnis der im Jahr 1874 der königlichen öffentlichen Bibliothek zu Dresden einverleibten seit 1870 erschienenen Werke. Dresden 1875. Dresden. — Richter, Paul Emil: Verzeichnis der periodischen Literatur der königl. Öffentlichen Bibliothek zu Dresden. Dresden 1877. Dresden. — Richter, Paul Emil: Verzeichnis der Periodika aus den Gebieten der Literatur, Kunst und Wissenschaft im Besitze der Königlichen Bibliothek zu Dresden. Dresden 1880.

Düsseldorf.

— Katalog der Königlichen Landes-Bibliothek zu Düsseldorf. 1843— 1882.

Elberfeld. - Stadtbücherei Elberfeld. Katalog. 1903. Elbing. - Katalog der Stadtbibliothek Elbing. 1893-1894. Erfurt. — Katalog der Königlichen Bibliothek zu Erfurt. 1903 - 1904. Eutin. — Eilers, Georg: Bücherverzeichnis der Großherzoglichen Öffentlichen Bibliothek in Eutin. 1911. Frankfurt am Main. — Katalog der Bibliothek des Bürgervereins zu Frankfurt a.M. Frankfurt a.M. 1883 - 1886. Frankfurt am Main. — Stadtbibliothek Frankfurt a.M. Verzeichnis der im Lesesaal aufliegenden Zeitungen. Frankfurt a.M. 1898. Freiburg. — Freiburger Zeitschriften-Verzeichnis. Freiburg/Br. 1974 — 1976. Gmunden. — Katalog der Druckschriften in der Königl. Ernst August Fidei-ComissBibliothek in Gmunden. 1911-1912. Gotha. — Hess, Ulrich: Ubersicht über die Bestände des Landesarchivs Gotha. Weimar 1960. Graz. — Katalog der Zeitschriften und periodischen Werke. Steiermärkische Landesbibliothek Graz 1897. Graz. — Böllmann, Elisabeth: Grazer Zeitschriften-Verzeichnis. Graz 1985. Hamburg. — Katalog der Bibliothek der Harmonie. Hamburg 1870. Hanau. — Lehmann, Friedrich: Katalog der Stadtbibliothek Hanau. [Hanau 1915] Hannover. — Katalog der Provinzialbibliothek zu Hanover. 1908 — 1914. Hannover. — Katalog der Stadtbibliothek zu Hannover. 1901. Homburg v.d.H. — Katalog der Stadt-Bibliothek Homburg v.d.H. 1905. Kempten. — Katalog der Stadtbibliothek Kempten. 1885. Koblenz. — Marhoffer: Bücherverzeichnis der Stadtbibliothek Koblenz. 1896. Konstanz. — Martens, Wilhelm: Verzeichnis der Wessenbergischen Büchersammlung in Konstanz. 1894. Leipzig. —Jacob, Regina/Gertrud Höhnel: Der Zeitungsbestand des Stadtarchivs Leipzig 1730 - 1963. Leipzig 1964. Magdeburg. — Katalog der städtischen Hauptbücherei in Magdeburg. 3. Ausg. 1909. Mannheim. — Katalog der öffentlichen Bibliothek Mannheim. 3. Ausg. hrsg. von M. Oeser. Mannheim 1896.

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AUSGEWERTETE QUELLEN

Merseburg.

— Katalog der Königlichen Reg.-Bibliothek zu Merseburg. 1877—1894.

Metz. — Verzeichnis der neueren Bestände der Stadtbibliothek Metz. 1914. Neustrelitz. — Katalog der Großherzoglichen Bibliothek in Neustrelitz. 1862. Sonneberg. — Hess, Ulrich: Übersicht über die Bestände des Stadt-Archivs Sonneberg. Sonneberg 1964. Straßburg. — Katalog der laufenden Zeitschriften der Kaiserl. Universitäts- u. Landesbibliothek Straßburg. Straßburg 1911. Tübingen. — Katalog der Museums-Bibliothek in Tübingen. 1884. Weimar. — Marwinski, Felicitas: Zeitungen und Wochenblätter, Bestands-Verzeichnis der Thüringischen Landesbibliothek Weimar. Weimar 1968. Wiesbaden. — Katalog der Öffentlichen Bibliothek Wiesbaden. 1867. Kaup, Gertraud: Die politische Satire in München von 1848 — 1871. München 1938. Kayser, Christian Gottlieb: Vollständiges Bücherlexikon. Bd. XI — XXII. Leipzig 1850-1883. Kehle, Hertha: Die Frauenzeitschrift, ihre Anfänge und ihre Entwicklung in Osterreich. Wien 1952. Kellen, T.: Die Literatur über das Zeitungs- und Zeitschriftenwesen. In: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 74 (1907). Kemmerling, Friedrich: Studien zur Geschichte des älteren Kölner Zeitungswesens. Diss. Bonn 1911. Kiepke, Rud.: Die Geschichte der Paderborner Presse. Münster 1932. Kilger, Otto: Das pflichtmäßige Sammeln von Tageszeitungen in Deutschland nebst Standortnachweis für Sachsen, Thüringen und Anhalt. Leipzig 1930. Kirchner, Joachim: Bibliographie der Zeitschriften des deutschen Sprachgebiets bis 1900. 2.3. Stuttgart 1969 - 1977. Kirschstein, Eva-Annemarie: Die Familienzeitschrift. Charlottenburg 1937. Kittel, E.: Die Heimatzeitschriften des Regierungsbezirks Detmold. In: Beil. zum Amtl. Schulblatt f.d. Reg.Bez.Detmold. 66 (1963). Kittelmann, Erich: Geschichte der Görlitzer Zeitschriften und Zeitungen bis 1875. Friedland 1931. Klawitter, Willy: Die Zeitungen und Zeitschriften Schlesiens von den Anfängen bis zum Jahr 1870. Breslau 1930. Klippel, Joachim: Geschichte des Berliner Tageblatts 1872 — 80. Dresden 1935. Kneidl, Max/Hedwig Magin: Verzeichnis der bayerischen heimat- und volkskundlichen Zeitungsbeilagen. München 1938. Körner, Gustav: Die norddeutsche Publizistik und die Reichsgründung im Jahr 1870. Hannover 1908. Koszyk, Kurt: Wörterbuch zur Publizistik. Pullach 1970. Koszyk, Kurt/Käthe Schröder: Verzeichnis und Bestände Westfälischer Zeitungen. München 1975. Kowalewski, Gustav: Beiträge zur Geschichte des Hamburger Zeitungswesens. In: Mitteilungen des Vereins f. Hamburgische Geschichte. 1902—1914. Krempel, Lore: Die deutschen Modezeitschriften. München 1935. Kuntzenmüller, Otto: Hannoverscher Kurier 1849-1899. Hannover 1899.

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AUSGEWERTETE QUELLEN

Lama, Franz von: Die Satire als Kampfmittel in der bayerischen Publizistik. München 1937. Lange, Helmut: Die Satire in der Publizistik Sachsens unter besonderer Berücksichtigung des Witzblattes. Von den Anfängen bis 1871. Würzburg 1941. Lautenschlager, Friedrich/Werner Schulz: Bibliographie der badischen Geschichte. Karlsruhe, Stuttgart 1929 ff. Leesch, Wolfgang: Schrifttum zur westfälischen Geschichte. Münster 1964. Löffler, Klemens: Geschichte der katholischen Presse Deutschlands. 1924. MönchenGladbach 1924. Lübbecke, Fried: Fünfhundert Jahre Buch und Druck in Frankfurt am Main. Frankfurt a.M. 1948. Mayer, Norbert: Die Presse Regensburgs und der Oberpfalz von 1806 bis zum Weltkrieg. In: Verhandlungen des historischen Vereins von Oberpfalz u. Regensburg. Bd. 87 (1937). Merget, Α.: Geschichte der deutschen Jugendliteratur. Berlin 3 1882. Meunier, Ernst: Die Entwicklung des Feuilletons der großen Presse. Diss. Heidelberg 1914. Meunier, Ernst/Hans Jessen: Das deutsche Feuilleton. Berlin 1931. Milleker, Felix: Geschichte des Buchdrucks und des Zeitungswesens im Banat 1796 — 1922. Weißkirchen 1926. Molzer, Ernst: Der Ennstaler. Ein Beitrag zur Erforschung der österreichischen Heimatpresse. Wien 1949. Mori, Gustav: Die Entwicklung des Zeitungswesens in Frankfurt am Main. Leipzig 1912. Müller, Johannes: Die wissenschaftlichen Vereine und Gesellschaften Deutschlands im 19. Jahrhundert. Bibliographie ihrer Veröffentlichungen. Berlin 1884. Müller-Gmelin, Carl Ulrich: Das Zeitschriftenwesen in Württemberg. Typologie und Struktur im Wandel der Geschichte vom 18. zum 20. Jahrhundert ( 1 7 1 7 - 1939). 1953. Neuestes Zeitungs-Verzeichnis der Central-Annoncen-Expedition. Frankfurt a.M. 1878. Die norddeutsche Presse. In: Historisch-politische Blätter für das katholische Deutschland. Jg. 1872, Bd. 2. Oehlke, Alfred: 100 Jahre Breslauer Zeitung (1820-1920). Breslau 1920. Österreichischer Katalog. 1:1860-4:1863. Wien 1861-1864. Paupié, Kurt: Handbuch 1960 - 1966.

der österreichischen Pressegeschichte.

1848 —1959. Wien

Pepino, Jan: Sächsische Zeitungen in Bibliotheken, Archiven u. Museen des Bezirkes Dresden. Dresden 1971. Pepino, Jan: Sächsische Zeitungen in Bibliotheken, Archiven und Museen des Bezirkes Karl-Marx-Stadt. Karl-Marx-Stadt 1973. Piepes [Piepa], Ides: Die Wiener politisch-humoristischen Witzblätter von 1848 — 1860. Wien 1936. Preißmann, Franz: Die satirische Publizistik in der Freien Stadt Frankfurt a.M. ( 1 8 1 6 - 1866). Würzburg 1939. Prestel, Josef: Geschichte des deutschen Jugendschrifttums. Freiburg/Br. 1933. Raichle, Walter: Das ungarische Zeitungswesen. Seine Entwicklung bis 1938. Berlin 1939. Reichardt, Martha Hedwig: Die Zeitungspoesie und ihre Vorläufer. Diss. München 1944. Reinhardt, H. H.: Die Geschichte des Zeitungswesens in Stralsund. Leipzig 1936.

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AUSGEWERTETE QUELLEN

Réz, Heinrich: Deutsche Zeitungen und Zeitschriften in Ungarn von Beginn bis 1918. München 1935. Rister, Herbert: Schlesische Periodica und Serien. 1.2. Wiesbaden 1975. Ritter, G. Erwin: Die elsaß-lothringische Presse im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Heidelberg 1934. Rosenberg, Hans: Die nationalpolitische Publizistik vom Eintritt der Neuen Ära in Preußen bis zum Ausbruch des Deutschen Krieges. München, Berlin 1935. Roth, Paul: Das Zeitungswesen in Deutschland von 1848 bis zur Gegenwart. Halle 1912. Sandfuchs, Wilhelm: Geschichte des „Kinzigtäler". Würzburg 1939. Sauerteig, Alfred: Coburger Zeitungsgeschichte. Coburg 1949. Schäfer, Adelheid: Hessische Zeitungen. Bestandsnachweis für die bis 1950 im Gebiet des ehem. Großherzogtums und Volksstaats Hessen erschienenen Zeitungen. Darmstadt 1978. Schaumann, Elly: Die Danziger Presse im 19. Jahrhundert bis zur Gründung der „Danziger Zeitung". Diss. Danzig 1935. Scheidl, Ernst: Die humoristisch-satirische Presse in Wien von den Anfängen bis 1918 und die öffentliche Meinung. Wien 1950. Schmitz, Wilhelm: Die heimatkundlichen Beilagen der thüringer Zeitungen. Verzeichnis. In: Zeitschrift d. Vereins f. thüring. Geschichte u. Altertumskunde. 44 (1942) u. 45 (1943). Schott, Theodor: Die Zeitungen und Zeitschriften Württembergs im Jahr 1876 mit einem Rückblick auf die frühere periodische Presse des Landes. In: Württembergische Jahrbücher für Statistik und Landeskunde, Jg. 1877. Schröder, Arno: Geschichte des Zeitungswesens in Lippe. Detmold 1932. Schulz, Erich/Albert Wand: Westfälische Heimatblätter. Bibliographie. Dortmund 1928. Sigerus, Emil: Die deutsche periodische Literatur Siebenbürgens 1778 — 1930. In: Ostland Jg. 1931. Silber, Brigitte: Die Entwicklung der Aschaffenburger Presse von ihren Anfängen bis zum ersten Weltkrieg. Aschaffenburg 1950. Simon, Hermann: Geschichte der Ulmer Presse. Diss. München 1955. Spieß, Werner: Der literarische Geschmack im Ausgang des 19. Jahrhunderts im Spiegel der deutschen Zeitschriften. Diss. Bonn 1953. Stieda, Wilhelm: Die Anfänge der periodischen Presse in Mecklenburg. In: Archiv für Geschichte des deutschen Buchhandels. 19 (1897). Supper, Ottilie: Witz, Satire und Humor in der Publizistik Württembergs. Würzburg 1938. Taffernes, Anton: Der Donauschwabe und seine Presse bis 1918. In: Der Donauschwabe und sein geistiges Profil. Stuttgart, Wien 1969. Teutsch, Friedrich: Die periodische Literatur in Siebenbürgen. In: Korrespondenzblatt des Vereins für Siebenbürgische Landeskunde. Jg. 1884. Trampler-Steiner, Josefine: Die Frau als Publizistin und Leserin. Deutsche Zeitschriften von und für Frauen. Freiburg, i.Br. 1938. Vierteljahrs-Catalog aller neuen Erscheinungen im Felde der Literatur in Deutschland. 5:1850-35:1880. Leipzig: Hinrichs 1850-1880. Vitt, Hans Rudi: Siegerländer Bibliographie. Siegen 1972.

AUSGEWERTETE QUELLEN

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Wallraf, Karlheinz: Die „Bürgerliche Gesellschaft" im Spiegel deutscher Familienzeitschriften. Köln 1939. Wehrmann, M.: Die pommerschen Zeitungen und Zeitschriften in alter und neuer Zeit. Stettin 1936. Weisenfeld, Ernst: Die politische Publizistik der Siebenbürger Sachsen. Frankfurt a.M. 1938. Wendel, Friedrich: Das 19. Jahrhundert in der Karikatur. Berlin 1925. Winckler, E.: Die periodische Presse Österreichs. Wien 1875. Winterscheidt, Friedrich: Deutsche Unterhaltungsliteratur 1850—1860. Bonn 1970. Woerl, Leo: Die Publicistik der Gegenwart. Würzburg 1876 — 1881. Woerl, Leo: Statistik der katholischen Zeitungen und Zeitschriften. Würzburg 1882. Wrany, Viktoria Anna: Die Wiener Literatur-Zeitschrift von der Revolution 1848 bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges. Diss. Wien 1961. Wüstling, Hans-Dieter: Sächsische Zeitungen in Dresdner Bibliotheken und Archiven. Dresden 1966. Wuttig, G.W.: Deutscher Zeitschriften-Katalog. Leipzig 1858. Wuttke, Heinrich: Die deutschen Zeitschriften und die Entstehung der öffentlichen Meinung. Leipzig 1875. Zeitin, Josef: Die Entwicklung der Mainzer Presse. Borna-Leipzig 1935. Zopf, Hans/Gerd Heinrich: Berlin-Bibliographie. Berlin 1965.

Die deutschen Literatur-Zeitschriften 1850-1880 Band I Α-D

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0001 A[LBIN] HEINRICH'S MONATSHEFTE Troppau 1864 A[LBIN] HEINRICH'S MONATSHEFTE ZUR AUFKLÄRUNG UND UNTERHALTUNG DES VOLKES Troppau 1865 "•Standort: ÖNB Wien: 54.157-B [1864.1865] * 1864 —1865: Mehr nicht nachgewiesen. A[LBIN] HEINRICH'S MONATSHEFTE. Herausgeber: Albin Heinrich. Verantwortlicher Redakteur: Albin Heinrich. CJg- 1]· Troppau: Albin Heinrich [1864]. 4° Qg. 1: 1864]. Nr. 1 - 12. 748 S. "1 Nr. = 48 S. "Monatlich. "Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg.. [Fortsetzung:] AfLBIN] HEINRICH'S MONATSHEFTE ZUR AUFKLÄRUNG UND UNTERHALTUNG DES VOLKES. Herausgeber: Albin Heinrich. Verantwortlicher Redakteur: Albin Heinrich. Jg· 2. Troppau: Albin Heinrich [1865]. 4° Jg. 2: [1865]. Nr. 1 - 5 . 320 S. " 1 Nr. - 64 S. "Monatlich. "Illustrationen. "Beilage: BEILAGE ZU „HEINRICH'S MONATSHEFTEN". 1865. Nr. 1 - 5 . 76 S. 0002 A. MELS' GRAZER WOCHENSCHRIFT FÜR LITERATUR, KUNST UND ÖFFENTLICHES LEBEN Graz 1876 "Nicht nachgewiesen. "Quellen: Ahn 36, Kirchner 23186: A. MELS' GRAZER WOCHENSCHRIFT FÜR LITERATUR, KUNST UND ÖFFENTLICHES LEBEN. Herausgeber: M. Cohn. Redaktion: Ignaz Wosetzky. Graz 1876. 0003 AACHENER BOTE FÜR BÜRGER UND BAUERSMANN Aachen 1875 - 1896 "Nicht aufgenommen. 0004 DER AACHENER FIGARO Aachen 1861

0004

DER AACHENER FIGARO

RHEINISCHER FIGARO Aachen 1861 - 1865 "•Standorte: 6: Ζ Qu 1055 [1861 - 1865] 52: Aq a 970 [1861 - 1865] * 1861 —1865: Mehr nicht erschienen. DER AACHENER FIGARO [ab 1861/62, Nr. 4: RHEINISCHER FIGARO]. Blätter für höheren Blödsinn, gemüthlichen Krakehl, Satyre, Scherz und Ernst. Herausgeber: Xaver Brammertz. Redaktion: Xaver Brammertz. Jg- [ l ] - 4 . Aachen: Xaver Brammertz 1861 - 1865. 4° |Jg. l:]1861/62. Nr. 1[6.7.1861] - Nr. 12. 100 S. Jg. 2: 1862/63. Nr. 1 - 12. 96 S. Jg. 3: 1863/64. Nr. 1 - 12. 100 S. Jg. 4: 1864/65. Nr. 1 - N r . 12[20.9.1865]. 96 S. "•Monatlich. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "Illustrationen. "Jahrgangstitelei: RHEINISCHER FIGARO. Humoristische Monatsschrift. Redigirt und herausgegeben von Xav. Brammertz. Jg. 1: 1861/62. * Sammeltitel: RHEINISCHER FIGARO. Humoristische Monatsschrift. Jg. 1 - 4 . 1861/65. 0005 AACHENER SONNTAGSBLATT Bonn 1866-1870 "Nicht nachgewiesen "Quelle: Kirchner 11397: AACHENER SONNTAGSBLATT. Politisch-kirchliche Wochenschrift und Unterhaltungsblatt. Redaktion: Küpper, Alb. Jacobi u.a. Bonn 1866-1870. 0006 AALKLÄNGE Aalen 1866 "Nicht nachgewiesen. "Quelle: Schott 102. 0007 AARAUER-BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG Aarau 1865 "Standort: SLB Bern: R 5501[1865] * 1865: Mehr nicht erschienen. "Beilage zu AARGAUER ZEITUNG. AARAUER-BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG. Qg· i]· Aarau: F.G. Martin 1865. 8°

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AARGAUISCHES UNTERHALTUNGSBLATT

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[Jg. 1:]1865. Nr. 1[8.1.] - Nr. 52[31.12.]. 416 S. *1 Nr. = 8 S. *• Wöchentlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg. AARAUER TAGBLATT Aarau - Nr. 1958 NOVELLENBLATT DER AARGAUER Lenzburg - Nr. 1307 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT AARGAUER VOLKSFREUND Aarau - Nr. 1958 NOVELLENBLATT AARGAUER ZEITUNG Aarau - Nr. 0007 AARAUER BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG - Nr. 2593 UNTERHALTUNGSBLÄTTER DER AARGAUISCHE HAUSFREUND Brugg - Nr. 1286 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT AARGAUISCHER ANZEIGER Aarau - Nr. 0743 DER FEIERABEND 0008 AARGAUISCHER HAUSFREUND UND BRUGGER ANZEIGER Brugg 1864-1934 * Nicht aufgenommen. 0009 AARGAUISCHES UNTERHALTUNGSBLATT Lenzburg 1861 - 1864, 1872 - 1877 * Standorte: KB Aarau: Rar Q 74[1861 - 1863] SLB Bern: Rq 5054[1862- 1864.1877] * Nicht nachgewiesen: 1861. Nr. 1 - 3 9 . 1872-1876. * Quellen: Brandstetter 151. Blaser 612. * 1861-1864, 1877: Mehr nicht nachgewiesen. * 1865—1871: [Vermutlich] nicht erschienen. »Beilage zu AARGAUISCHES WOCHENBLATT und zu LENZBURGER ZEITUNG AARGAUISCHES UNTERHALTUNGSBLATT. Gratisbeilage zum „Aargauischen Wochenblatt". [Jg· 1 - 4 ] . Lenzburg: Diethelm Hegner 1861 - 1864. 4° [Jg. 1:]1861. Nr. 4 0 - 5 1 . S. 157-204. [Jg. 2:]1862. Nr. 1 - 5 1 . 204 S.

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AARGAUISCHES UNTERHALTUNGSBLATT

[Jg. 3:]1863. Nr. 1 - 5 1 . 204 S. [Jg. 4:]1864. Nr. 1 - Nr. 26[25.6.]. 104 S. *1 Nr. = 4 zweisp. S. * Wöchentlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg. "Jahrgangs-Titeleien: AARGAUISCHES UNTERHALTUNGSBLATT. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung. [Wiederaufnahme:] AARGAUISCHES UNTERHALTUNGSBLATT. Gratisbeilage zum „Aarg. Wochenblatte" und zur „Lenzburger Zeitung", üg· 5]. Lenzburg: [Druck:] Diethelm Hegner 1877. 4° [Jg. 5:]1877. Nr. 1[6.1.] - Nr. 51[22.12.]. 204 S. *1 Nr. = 4 zweisp. S. »Wöchentlich. "Jahrgangs-Titelei: AARGAUISCHES UNTERHALTUNGSBLATT. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung. AARGAUISCHES W O C H E N B L A T T Lenzburg - Nr. 0009 AARGAUISCHES UNTERHALTUNGSBLATT 0010 ABC Elmshorn 1878. * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 15911: ABC. Pädagogisches Unterhaltungsblatt. Elmshorn 1878 ABENDBLATT Heidelberg - Nr. 1094 HEIDELBERGER UNTERHALTUNGSBLATT 0011 ABENDBLATT DER OESTERR. KAISERL. WIENER Z E I T U N G Wien 1852 - 1857 WIENER Z E I T U N G U N D ABENDBLATT Wien 1857-1863 "•Aufnahme: 1852-1857. "•Standort: Ö N B Wien: 393.052-D[1852 - 1857] ABENDBLATT DER OESTERR. KAISERL. WIENER ZEITUNG. [Jg. 1 - 6 ] . Verantwortlicher Redakteur: Leopold Schweitzer. Wien: von Ghelen'sche Erben 1852 - 1857. 2° [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg.

1:]1852. 2:]1853. 3:]1854. 4:]1855. 5:]1856.

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

I[2.1.]-Nr. 300. 1200 S. 1 - 2 9 8 . 1192 S. 1 - 2 9 7 . 1186 S. 1 - 2 9 8 . 1192 S. 1 - 3 0 0 . 1200 S.

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DIE ABENDGLOCKE

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[Jg. 6:]1857. Nr. 1-299[31.12.], 1196 S. * 1 Nr. = 4 dreisp. S. "•Sechsmal wöchentlich. [Fortsetzung ab 1857, Nr. 289:] WIENER ZEITUNG U N D ABENDBLATT. Wien 1857-1863. " Nicht aufgenommen: Tageszeitung. ABENDBLATT, FRANKFURTER - Nr. 0835 ABENDBLATT, MAINZER - Nr. 2158 ABENDBLATT, ROSTOCKER - Nr. 2186 ABENDBLATT, WÜRZBURGER - Nr. 0653 0012 DIE ABEND-GLOCKE. Achern 1867-1868 * Standort: 25: Ztg. 149 a [1867.1868] * 1867—1868: Mehr nicht nachgewiesen. »Beilage zu ACHER-BOTE. DIE ABEND-GLOCKE Unterhaltungs-Blatt für Geist und Herz. Verantwortliche Redaktion: Ad. Kade. Dg- 1 - 2 ] . Achern: August Rösch 1867-1868. [Jg. 1:]1868. Nr. 1 - 4 . 16 S. [Jg. 2:]1868. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. *1 Nr. = 4 zweisp. S. * Wöchentlich. 0013 DIE ABENDGLOCKE Dresden 1862 - 1 8 6 3 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kayser 15/2: DIE ABENDGLOCKE. Ein unterhaltendes FamilienMagazin. Dresden 1862-1863. 0014 DIE ABENDGLOCKE Löbau 1850-1853 *Nicht nachgewiesen. "Quellen: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 1850, S. 1173, Fernbach's Journal für Leihbibliotheken 1853: DIE ABENDGLOCKE. Beilage zu SACHSISCHER POSTILLON. Redaktion: Wilhelm Pretzsch. Löbau 1850-1853.

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DAS ABENDLAND Prag - Nr. 0274 BLATTER FÜR GEIST U N D G E M U T H - Nr. 0464 DEBORAH ABENDPOST, BADENER - Nr. 2602 ABENDPOST, PILSNER - Nr. 2552 0015 ABENDRUHE Bütschwil 1 8 7 8 - 1 8 9 7 - [ ] "•Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. »Quelle: Blaser 1017: ABENDRUHE. Beilage zu TOGGENBURGER ZEITUNG. Bütschwil 1 8 7 8 - 1 8 9 7 - [ ]. 0016 ABENDRUHE Mels 1873 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Blaser 878: ABENDRUHE. Beilage zu DER SARGANSER-LÄNDER. Mels 1873. ABENDRUHE, CHRISTLICHE, ZUR UNTERHALTUNG U N D BELEHRUNG FÜR DAS KATHOLISCHE VOLK - Nr. 0420 0017 DIE ABENDSCHULE Dresden 1852 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirschstein 153: DIE ABENDSCHULE. Illustrirtes Familienblatt. Herausgeber: Lange. Dresden 1852. 0018 DER ABENDSITZLER Bern, Biel 1870-1871, 1874 * Standort: SLB Bern: R 4007[1870] * Nicht nachgewiesen: 1871. 1874. * Quelle: Brandstetter 157: Bern 1870-1871, Biel 1874. "•Editoriais: 1870.6.209. DER ABENDSITZLER. Ein gemüthliches Blatt für gemüthliche Leute. üg- υ Bern: Rudolf Jenni 1870. 4° [Jg. 1:]1870. Bd. I. Nr. 1 - 5 2 . 212 S. * 1 Nr. - 4 dreisp. S. »Wöchentlich. »Illustrationen.

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Prospekt zum Abendsitzler. Wenn die herrliche Sonne mit ihren erwärmenden und erleuchtenden Strahlen immer sparsamer wird, wenn die Tage und die Wärme abnehmen und die Kälte zu, wenn die Blätter welken und von den Bäumen fallen, da grünen und blühen dafür andere Blätter und andere Flammen spenden Wärme und Licht, es sind dieß die Zeitungs- und Novellenblätter, und wie die unterhaltenden Dinger alle heißen mögen, welche man im wohlgeheizten Stübchen bei gutem Oel- oder Petroleumlicht, beim traulichen Abendsitze behaglich genießt. Und die Auswahl solcher Blätter ist zahlreich, wie der Sand am Meere, so daß man, wenn der Geldsäckel sich des erwünschten Wohlbefindens erfreut, in Verlegenheit kommt, welches auszuwählen. Anders ist es mit solchen Geldsäckeln, die wegen fortwährend nöthig erfundenen Aderlässen nie zu einem gewünschten Embonpoint gelangen, d.h. deren Besitzer sie für nothwendigere Dinge so viel in Anspruch zu nehmen haben, daß für die Kurzweil gar wenig überbleibt. Für beide Theile hoffen wir heute eine willkommene Nachricht zu bringen, indem wir von nächstem Neujahr an allwöchentlich in groß Quart-Format ein Blatt herausgeben werden, das blutwenig kostet, sauber ausstafßrt ist, nichts desto weniger so reichen und mannigfachen Inhalt darbietet, wie manches viel theurere Blatt, öfters Illustrationen bringt, und das den Titel führt: Der Abendsitzler, ein gemüthliches Blatt für gemütbliche Leute; erscheint wöchentlich ein Mal in der Größe eines halben Bogens in 4° und ausnahmsweise mit Beilagen und kostet jährlich nur Fr. 1.80, halbjährlich Fr. 1, — (bei der Post bestellt je 20 St. Bestellgebühr mehr). Dieses Blatt wird getreulich für seine Leser sorgen. Es wird ihnen hübsche Novellen und Romane kramen, wird allerlei populäre Erzählungen, komische Aufsätze, heitere Anekdoten, drollige Witze, kürzere Gedichte auftischen, hie und da interessante Reisebeschreibungen, Mittheilungen aus der Natur, Schilderungen fremder Völker und Länder, kurze Mittheilungen über neue Entdeckungen und Erfindungen auftischen und — was für Viele einen besonderen Reiz hat — jeden Monat ein Preisräthsel serviren, überhaupt dahin trachten, sich bald in jeder Familie einzubürgern und gerne gesehener Gast zu werden. Es ist bekannt, daß in neuerer Zeit die Verlagsbuchhändler angefangen haben, ihren Käufern entsprechende, oft äußerst nette Prämien zu geben. Da es aber bei Kalendern oder Zeitschriften, welche nur wenige Centimes oder Franken kosten, nicht möglich ist, jedem Käufer eine solche, oft ziemlich werthvolle Prämie zu schenken, so hat man denn zu einem Auskunftsmittel gegriffen, sich gegen Ubergabe z.B. eines prächtigen Oeldruckbildes einen kleinen Betrag nachzahlen zu lassen und hat dieß sogar bei ganz billigen Druckschriften ermöglicht. Dieß haben im Interesse unserer Leser auch wir uns gemerkt und sind nun im Falle, allen denjenigen Jahresabonnenten, welche uns die Kleinigkeit von 1 Fr. (mit Verpackung auf eine Holzwelle Fr. 1.20) nachzahlen, ein in der weltberühmten literarartistischen Kunstanstalt in Wien hergestelltes, prachtvoll in Oeldruck ausgeführtes Bild, welches den Titel führt: „Des Schützen Heimkehr "als Prämie zu liefern. Es ist ein äußerst ansprechendes, gemüthliches Bild, das den heitern Moment darstellt, wo der Hausvater, als glücklicher Sieger von einem Freischießen heimkehrend und den gewonnenen Becher lustig in die Höhe haltend, von seiner Familie, bestehend aus der jungen Frau und zwei Kindern, der Großmutter, welche das jüngere Kind trägt, während der ältere Knabe dem Vater den Reisesack abgenommen, empfangen wird. Auch das Hündchen theilt die allgemeine Freunde und springt fröhlich an den Meister hinauf. — Dieselbe ist sammt dem Papierrande 13 1/2 Zoll breit und 18 hoch und kostet sonst Fr. 3. Zum Schlüsse noch etwas: Nichts ist für das Menschenherz erfreulicher, als wenn man durch eine unerwartete Glücksbotschaft überrascht wird, deshalb haben denn auch die zahlreichen Geldprämien, welche wir seit Jahren unter die Käufer unserer Kalender verloosen, allerwärts so herzliche Aufnahme gefunden und so viel Freude verursacht. Wie oft haben wir gehört, daß ein armes Mütterchen unerwartet durch eine gute Nummer überrascht wurde und glückselig die Gabe behändigte, wie oft schon hat ein armes Knechtlein leuchtenden Auges einen Fünf-, Zehn- oder Zwanzigfränkler erhoben oder gar — wie voriges Jahr in Thun — ein fleißiger Handwerksgehülfe die lOOfränkige Gabe gewonnen!

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Da wir Alles zu thun bemüht sind, um die Leser des „Abendsitzler" so recht in gute Laune zu versetzen, so haben wir beschlossen: „jedem Jahresabonnenten gratis ein Exemplar des Schweizerischen Hauskalenders verabfolgen zu lassen, dessen Besitzer an der Verloosung von 20 Baarprämien im Betrage von i bis Einhundert Franken Theil haben, welche Donnerstag den 21. April 1870 öffentlich verlost werden. Es wird kaum möglich sein, mit so wenig Geld sich ein so gehaltvolles, jeder Hausbibliothek zur Zierde gereichendes Blatt anzuschaffen und gleichzeitig zu den erwähnten Vortheilen berechtigt zu werden. Wir beschränken uns daher darauf, hiermit Jedermann freundlichst zum Abonnement einzuladen. Verlagsbuchhandlung von Rudolf Jenni in Bern. [1870.209] A bonnements-Einladung Der „Abendsitzler" wird auch im künftigen Jahre wie bisher wöchentlich einmal zu erscheinen fortfahren. Er bringt in manigfaltigster Abwechslung die schönsten Romane, Novellen und Erzählungen, wie man sie wohl selten in einer andern Zeitschrift in solch' sorgfältiger Auswahl zu finden gewohnt ist. Des Fernern enthält er auch allerlei lustige und kurzweilige Sachen, wie Humoresken, Schnurren, Witze u. dgl. die den Appetit zum Lachen so zu reizen wissen, daß man gar wohl Acht darauf zu geben hat, daß sich der Bauch nicht zu Tode wackele. Als gar beliebte Zugabe bei Jung und Alt erscheinen im „Abendsitzler" auch fernerhin wieder die flottesten Gedichte ernsten und heiteren Inhalts und der goldene Hausschatz, der eine Menge der nützlichsten Mittheilungen für Hauswirtschaft servirt. Kurz und gut, er ist ein gemüthliches Blatt für gemüthliche Leute, das alienhalben eine freundliche Aufnahme zu finden verdient. Trotz dem ungemein billigen Preise von Fr. 1.80 jährlich, Fr. 1 halbjährlich franko in der ganzen Schweiz erhält jeder sofort für's ganze Jahr zahlende Abonnent gratis als Prämie einen illustrierten Volkskalender, Schweiz. Hauskalender betitelt, welcher Theil nimmt an der am 20. April 1871 öffentlich stattfindenden Verloosung von 20 Prämien in baarem Gelde von fünf bis zu Einhundert Franken. Wer aber sofort Fr. 2.80 bezahlt, kann sich unter einer sehr großen Auswahl hübscher Oeldruck, Stahlstich- und Lithographiebildern nach Belieben eines auswählen. Für solide Verpackung auf einer Holzrolle werden extra 20 Cts. berechnet. Die Expedition. 0019 DER ABENDSTERN Berlin 1854-1855 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 11241: DER ABENDSTERN. Zeitschrift zur Unterhaltung für Leser aller Stände. Redaktion: F . W . Nelte. Berlin 1854-1855. 0020 DER ABENDSTERN Pirna 1849-1851 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Pepino 257: DER ABENDSTERN. Ein Blatt zur Unterhaltung und Belehrung in den Stunden der Muße. Herausgeber: C. M. Diller, Pirna 1849-1851. 0021 DER ABENDSTERN Troppau 1855 - 1862 "•Standort: Ö N B Wien: 6 0 . 0 9 8 - Β [ 1 8 5 5 - 1858] "Nicht nachgewiesen: 1859-1862. "Quellen: Rister A 3. DZK 1862.

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"•Editorials: 1855. Beil. zu Lief. 11. 1. Beil. zu Lief. 12. 4. 1856. Beil. 48. 1857. 569. DER ABENDSTERN. Neue Zeitschrift zur angenehmen Unterhaltung für Leser aus allen Ständen [1856 mit dem Untertitel: Ein Sammelwerk deutscher Original-Romane und Novellen zur angenehmen Unterhaltung für Leser aus allen Ständen]. Herausgeber: Alfred Traßler. Jg·

l-[4].

Troppau: Traßler 1855 - 1858. 4°

Jg. 1: 1855. [Bd. 1]. Lief. I - X I I . [Jg. 2:] 1856. Bd. 2. Lief. 1 - 1 2 . 554 S. [Jg. 3:] 1857. Bd. 3. Lief. 1 - 12. 570 S. [Jg. 4:] 1858. Bd. 4. Lief. 1 - 1 2 . 572 S. "1 Lief. - 48 S. * Einzelpagination. "•Monatlich. "Inhaltsübersicht: pro Jg. "Beilage: FEUILLETON-BEILAGE ZUM ABENDSTERN. 1855. Zu Lief. 11.12 [8 S.]. 1856. Zu Lief. 1 - 12. 48 S. "Jahrgangs-Titeleien: DER ABENDSTERN. Eine Zeitschrift zur angenehmen Unterhaltung für Leser aus allen Ständen. [1855. Beil. zu Lief. 11.1] An die geehrten Abonnenten des Abendsterns. Von vielen Seiten aufgefordert mit unserem Blatte ein Feuilleton und Anzeigen zu verbinden, folgen wir mit gegenwärtigem Anfange diesem Wunsch des Publikums und hoffen so einen neuen Beweis unserer Willfährigkeit zu geben. Schwerer, viel schwerer ist für uns die Frage womit wir diese neu eröffnete Rubrik unseres Blattes füllen, vor Allem womit wir beginnen sollen. In der Hoffnung jedoch, daß uns die Erfüllung der an uns gestellten Anforderung schon ein freundliches Lächeln von Seiten unserer geehrten Leser und schönen Leserinnen einträgt, säumen wir nicht, mit uns selbst anzufangen. Ist es schon an sich in unserer Zeit Pflicht, sein liebes Ich in den Vordergrund zu stellen, damit Niemand sagen könne, „man stelle sein Licht unter den Scheffel", so ist zugleich der Grad unserer eigenen Werthschätzung bei uns selbst ein so bedeutender, daß wir nicht säumen, diesem allgemeinen Zuge der Welt pflichtschuldigst zu folgen. Also vorerst von dem gegenwärtigen Feuilleton: Wir bitten wohl zu bemerken, daß wir selbes als Beilage geben, wir schmälern also nicht den unsern Lesern gebührenden Raum von 6 Bogen per Heft, wir geben somit mehr, von heute ab, als wir versprochen haben. Den Inhalt selbst anlangend, ist es unser Wunsch denselben möglichst humoristisch auszustatten, — selbst auf die Gefahr hin, daß manchmal ein Bischen Satyre mit unterläuft. Wir glauben, daß bei dem Ernst der Zeit und dem Werth, in dem folgerichtig Humor und Satyre deshalb stehen, dies wohl die beste Ausstattung für unser Feuilleton sein dürfte. Beiträge und Korrespondenzen von jeder Seite nehmen wir gern auf und werden solche dankbar so weit sie unseren Zwecken dienen, veröffentlichen. Auch werden wir diese Beilage-Blätter dazu benützen uns in einer beständigen lebhaften, so zu sagen persönlichen und wie wir hoffen freundlichen Verbindung mit unsern geehrten Lesern zu erhalten. Wir werden an uns gestellte Fragen etc. im „Briefkasten der Redaktion" beantworten und zeitweilig in kurzen Sätzen, denn allzusehr werden wir nie dem obenerwähnten Zuge der Selbstanräucherung folgen, über unsern „Abendstern", seinen Inhalt, neue Erwerbungen, angestrebte Ziele, erlangte Verbreitung etc.,

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kurz über seine häuslichen Angelegenheiten, welche für das geehrte Publikum Interesse haben, Mittheilungen machen. Von Letzteren lassen wir in Nachstehendem Einiges folgen und hoffen, daß es Interesse, vielleicht bei manchen unserer besondern Freunde, auch eine gewisse Befriedigung erregen wird. Vor nun elf Monaten, im December 1854, traten wir mit unserm Unternehmen vor die gebildete Leserwelt; nicht ohne ein gewisses banges Zagen überblicken wir die lange Reihe bewährter ähnlicher Zeitschriften, allein festen Muthes, mit dem Bewußtsein eines guten ehrlichen Willens, eines Planes der auf die ewig wahren und allein richtigen Prinzipien des Schönen und Guten gestützt, und schließlich eines wirklich erreichbaren, klar abgegrenzten Zieles, — wagten wir uns hinaus auf das tosende Meer der Oeffentlichkeit. Wir vertrauen unseren Originalen gegenüber der Fluth seichter Uebersetzungen, unsern historischen Studien, im Gewände der Novelle, gegenüber den platten Alltagsgeschichten, kurz wir vertrauten der Bildung und dem Geschmack gegenüber dem Unverstand und der Verzerrung. — Gewagt, sehr gewagt war und ist noch unser Streben, betrachten wir das ekle aber üppige Fortwuchern meist fremden Ungeschmacks, aber unser Muth ist nicht geschwächt, nein, er ist neu gestählt, denn wir sagen es offen und frei: der Erfolg ist bis jetzt für uns. Wir stehen mit Ende Oktober in der Zahl von 6339 wie wir hoffen treuen Abnehmern, welche Zahl sich von Monat zu Monat stets um ungefähr 800 mehrt; wir sind stolz auf diesen Erfolg und glauben, ohne auf unsere glänzende Bilder-Ausstattung Rücksicht zu nehmen, das Aushalten dieser Abonnenten zumeist unserem Inhalte zu verdanken. Wir sehen deshalb auch getrost dem zweiten Jahrgange unserer Zeitschrift entgegen, dessen Inhalt dem ersten nicht nachstehen, denselben aber wohl übertreffen dürfte. — Wir wollen hier nicht in den gewöhnlichen Fehler des Lärmmachens verfallen, sondern wir glauben mit einer gewissen Sicherheit uns auf den Ruf stützen zu können, den uns unser erster Jahrgang bereitet hat; wir verweisen darauf, daß wir in jeder Beziehung treu und gewissenhaft unser Wort gehalten haben, daß wir von heut ab mehr geben, als wir zusagten, und daß wir somit wohl am Besten beweisen, es sei uns Ernst mit unserem Ziele: mit der Zeit und durch die Gunst des Publikums, welche wir bitten uns zu erhalten, unsern „Abendstern" zu einem Stern erster Größe emporzuheben. Die Redaktion [1855. Beil. zu Lief. 12.4:] So peinlich es uns ist, wir müssen hier eines Umstandes gedenken, den wir lieber mit Stillschweigen übergangen wären, — „es ist uns da und dort der Vorwurf unregelmäßiger Expedition gemacht worden." — Ganz abgesehen davon, daß jetzt beim Jahresschluß alle Herren, welche es wünschen, den Schluß des 1. Bandes in den Händen haben, daß wir namentlich in Ausführung der Bilder nicht nur hinter dem Versprochenen nicht zurückgeblieben sind, sondern Manches Erwarten übertroffen, somit redlich unser Wort gehalten haben, — so bitten wir alle diese harten Richter Eines gütigst zu bedenken. Zu einer Provinzstadt, wo in neuer Zeit nichts Bedeutendes veröffentlicht wurde, wagt es plötzlich ein unbekannter Mann ein Journal zu gründen, ein Journal welches keck den ältern Collegen und obendrein des Auslands Concurrenz bietet, er wagt sein gutes Geld und fängt mit der Auflage von 5000 Exemplaren an. Wer die Verhältnisse nur so obenhin beurtheilt, mußte ihn für toll halten. Aber der unbekannte Mann kannte die Verhältnisse genauer, er wußte sein Publikum zu finden, er wußte, daß wahrhaft Gutes noch durchdringt und er behielt Recht! daß aber soviel Intelligenz noch übrig sei, daß so Viele den „Kram" schon satt haben, der ihnen bisher so massenhaft geboten wurde, daß es diesem Kram bei so Vielen denn noch nicht gelungen war alles bessere Verständnis zu überwuchern, dies wagte er nicht zu denken, — nicht aus Zweifelsucht am Bessern, nein! — wahrhaftig nur aus Bescheidenheit. Aber verrechnet wars einmal, es geht besser als er dachte, — Nun werden neue Auflagen nöthig, — Vorbereitungen die auf 5000 Exemplare getroffen sind, müssen auf 8000, endlich sogar auf 10,000 Exemplare erweitert werden, — ja es müssen tatsächlich ganze Gewerbs-Etablissements vergrößert und vervollkommnet werden! und dies Alles in einer bisher nur zu sehr verlassenen Provinzialstadt, ohne Hilfsmittel von Außen, ganz auf den eigenen Kopf angewiesen.

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- Wer da nicht Mitleid und Nachsicht hat, der ist ein Kieselherz mit dem nicht zu rechten ist. — Diese wahre und thatsächliche Darstellung der Geschichte des 1. Jahrgangs unserer Zeitschrift ist und war die einzige Ursache, wenn da und dort einmal etwas einige Tage nicht klappte. Wir bitten recht sehr selbe einer theilnahmsvollen Würdigung zu unterziehen und Geschehenes freundlichst zu vergessen. — Die Redaction. [1857.569]

Schluß-Wort zum dritten Bande. Am letzten Tag des Jahres, mit dem letzten Heft dieses unseres dritten Jahrgangs drängt es die Redaktion dieser Blätter, einige Worte an ihre geehrten Abnehmer zu richten. Unser Blatt, rüstig fortschreitend auf der selbst vorgesteckten Bahn hatte leider in diesem Jahre auch manche schwere Prüfungsstunde zu überstehen; scheinbar treue Freunde, bis jetzt auch zuverlässig, haben uns die Wandelbarkeit menschlichen Sinnes bitter empfinden lassen. Diese Täuschungen sind für uns die Quelle mancher herben Verluste gewesen, nichts destoweniger haben wir, wenn auch mit schweren Opfern ausgeharrt; nur Eines konnten wir nicht fortführen wie wir es begonnen hatten: unser Feuilleton. Sollten wir uns dadurch den Tadel einiger unserer Leser zugezogen haben, so bitten wir in Anbetracht unserer schwierigen örtlichen Verhältnisse, welche einen Ersatz literarischer Kräfte nicht ermöglichten, diesen Ausfall von unserem Inhalt günstig zu entschuldigen. Den Haupt-Inhalt unseres Blattes haben und werden wir erhalten wie er festgesetzt war, treue und lebenswahre Schilderungen aus dem reichen Gebiete sowohl der Weltals der Kultur-Geschichte in Novellen-Form nehmen trotz mancher einseitigen Beurtheilungen dieser Gattung, doch stets einen höheren Rang ein, als die blos erdichteten Konflikte, des individuellen Seelen-Lebens der alltäglichen Novellendichtungen. Das Bildungs-Ferment welches in dieser, von uns besonders kultivirten Gattung liegt, ist nicht nur ein sehr bedeutendes, es nimmt auch einen moralischen Werth für sich in Anspruch, gegenüber dem meist überreizten Zustand in welchem jene sich so häufig gefallen. Wir haben auch in dieser Beziehung für unsern neuen Jahrgang wieder bedeutende Erwerbungen gemacht, für welche uns die Anerkennung seitens unserer geehrten Leser wohl nicht fehlen wird, wenn wir ihnen hier voraus sagen, daß selbe den in so gutem Andenken bei ihnen stehenden ,JDunkeln Rosen" nicht nur würdig zur Seite stehen, sondern an Interesse dieselben wohl noch überbieten dürften. Haben wir sonach für den literarischen Theil unseres Unternehmens bereits die nöthige Vorsorge getroffen, so beschäftigt uns doch noch ein zweiter wesentlicher Bestandt e i l desselben, nämlich: unsere Kunstblätter. Um auch in dieser Beziehung das möglichst Erreichbare zu leisten, haben wir einen neuen umfassenden Plan entworfen, auf dessen freundliche Billigung wir seitens unseres geehrten Publikums auch mit Sicherheit hoffen, allein da die Vorarbeiten trotz des angestrengtesten Fleißes bisher nicht zu Ende geführt werden konnten, so können wir mit gegenwärtiger Ansprache an unsere Freunde doch noch nicht das definitive Programm unseres neuen Jahrgangs erlassen und behalten wir uns vor, dasselbe demnächst in allen bedeutenden öffentlichen Blättern bekannt zu geben. Schließlich gebietet uns unsere Pflicht allen unsern geehrten Lesern und schönen Leserinnen unsern herzlichsten und innigsten Dank für so viele Beweise der Theilnahme, welche uns auch in dem verflossenen Jahre zu Theil wurden, auszusprechen und wird es gewiß zu unsern schönsten Aufgaben gehören, derselben uns stets und im steigenden Maße würdig zu erhalten. Troppau, im Dezember 1857. Die Redaktion. 0022 ABENDSTUNDEN Leipzig 1856 - 1863 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 11339: ABENDSTUNDEN. Eine Rundschau für Unterhaltung, öffentliches Leben, Wissenschaft und Kunst. Leipzig 1856-1863.

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0023 ABENDSTUNDEN Pest 1864 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: *Réz 2. 0024 ABENDSTUNDEN Wien 1852 - 1 8 7 5 * Standorte: ÖNB Wien: 34. 0 5 2 - A [ 1 8 5 2 - 1 8 7 5 ] StB Wien: A 8450 [ 1 8 5 2 - 1 8 7 5 ] UB Wien: I 80.200 [1864] "Ί852 — 1875: Mehr nicht nachgewiesen. ^Editorials: 1852/53. H . l . 3. ABENDSTUNDEN. Zwanglose Hefte zur Belehrung und Erheiterung. Herausgeber: Verein zur Verbreitung von Druckschriften für Volksbildung [ab 1871: Volksbildungs-Verein; ab 1873·. Oesterreichischer Volksschriften-Verein.] Jg. [ l ] - 2 3 . Wien: Kaulfuß Wwe., Prandel & Co. [ab 1854/55·. Prandel & Mayer; ab 1863: Prandel & Ewald; ab 1868: Carl Gronemeyer; ab 1874, H. 5: Emil Weiske & Comp.; ab 1875: Selbstverlag des Vereins] 1 8 5 2 - 1875. 8° [Jg. l:]1852/53. H. 1 - 6 . [Jg. 2:]1854/55. H. 1 - 6 . [Jg. 3:]1855. H. 1 - 6 . [Jg. 4:]1856. H. 1 - 6 . [Jg. 5:]1857. H. 1 - 6 . [Jg. 6:]1858. H. 1 - 6 . 5g. 7:]1859. H. 1 - 6 . [Jg. 8:]1860. H. 1 - 6 . [Jg. 9:]1861. H. 1—6. [Jg. 10:]1862. H. 1 - 6 . [Jg. 11:]1863. H. 1 - 6 . [Jg. 12:]1864. H. 1 - 6 . [Jg. 13:]1865. H. 1 - 6 . [Jg. 14:]1866. H. 1 - 6 . [Jg. 15:]1867. H. 1 - 6 . [Jg. 16:]1868. H. 1 - 6 . [Jg. 17:]1869. H. 1 - 6 . [Jg. 18:]1870. H. 1 - 6 . [Jg. 19:]1871. H. 1 - 6 . [Jg. 20:]1872. H. 1 - 6 . [Jg. 21:]1873. H. 1 - 6 . [Jg. 22:]1874. H. 1 - 6 . [Jg. 23:]1875. H. 1 - 6 . *1 Nr. = 7 0 - 1 2 0 S. *Einzelpagination. "•Zweimonatlich; 1875: monatlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Heft.

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[1852/53.1.1.3:]

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Die Abendstunden. (Ein Gruß und Handschlag für unsere Leser und Freunde.) Die lieben Abendstunden! Auf wie verschiedene Weise werden sie zugebracht! Viele vertreiben sie! Der Eine, zum Beispiel, geht, wenn es anfängt zu dunkeln, hinüber in's nahe Kaffeehaus; die Spielgesellschaft erwartet ihn schon lange, die Karten werden herumgegeben, und so sitzen sie beisammen in Dampf und Qualm über den bemalten Blättern, um sich — die Abendstunden zu vertreiben! — Die Frau fährt unterdessen mit ihren Töchtern in's Theater; zwar hat man das heute angekündigte Stück schon zwölf Mal gehört und gesehen, auch ist es ein wenig schlüpfrig — nicht das Wetter, sondern das Stück — aber was will man thun? man muß sich doch die Abendstunden vertreiben! — Anderswo spielen die Harfenisten auf und sichere Tirolerinen trillern und jodeln — sie müssen einer vollen Gaststube die Abendstunden vertreiben! — Gehen wir auf das Land hinaus zur Zeit der Abenddämmerung in's Dorf oder über die Felder. Da johlt uns eine Schaar Bauernburschen entgegen; Einer davon stellt sich betrunken, die Anderen haben mit ihm ihre „Hetze"; wer ihnen zufällig begegnet, wird auch geneckt, damit es zu lachen gibt oder gar eine kleine Balgerei. — Die Burschen wissen sich ihre Abendstunden nicht anders zu vertreiben! Die Bauern selber, die sich schon früher ihren Feierabend gemacht, sitzen unterweilen im Wirtshause oder im Bierkeller zusammen; sie haben ihre gemessene Anzahl Krüglein noch nicht im Leibe; der Dorfbarbier sitzt mitten unter ihnen, und je handgreiflicher er sie belügt und beschwätzt, um desto erwünschter — vertreibt er ihnen die Abendstunden! — Allüberall, in der Stadt und auf dem Lande, zerbrechen sich die Leute den Kopf, wie sie es nur anfangen sollen, die edle Zeit mit vielen Kosten und wenig Nutzen zu vertreiben — aber es fällt Einem dabei der Spruch ein: „Vom Zeit vertreiben reden Viele, Doch bist Du klug, so schweige stille; Die Leut' vertreiben nicht die Zeit — Die Zeit vielmehr vertreibt die Leut'!" Freilich brauchen die Abendstunden keine Arbeitsstunden zu sein, und Gott selbst will, daß der Mensch nach gethanem Tagewerke ausruhe; aber ausruhen heißt nicht die Zeit „vertreiben"; es heißt, sie auf eine nicht ermüdende, sondern den Geist und den Körper zugleich erquickende Weise zubringen. Auf solche Weise bringt der wackere Hausvater seine Abendstunden zu. Nach gethaner Arbeit versammelt er alle seine Hausgenossen zum gemeinschaftlichen Abendmale, damit sie außer dem Hause nicht auf Abwege gerathen; denn er ist ja für ihre Seelen verantwortlich. Und damit sie ihm nicht nur das Brot und die tägliche Nahrung des Leibes, sondern auch die Erquickung und Freudigkeit des Geistes verdanken, läßt er nach dem Abendmale bis zur Schlafenszeit ein oder das andere Kapitel aus einem nützlichen und erheiternden Buche vorlesen, oder liest selbst vor, wobei er seinen Zuhörern manches minder Verständliche erklärt und sie anleitet, das Gelesene in recht nützlicher Weise anzuwenden. Ein anderes Mal läßt er ein gutes, von allen des Gesanges kundigen Hausgenossen bereits eingeübtes Lied anstimmen, und es zur Ehre Gottes, zum Preis des Vaterlandes, zum Ruhm eines tapferen Kriegshelden oder zu bloßer Gemüthserheiterung in lieblichen Arien und frischen Chören absingen, daß Gott und die Welt daran ihre Freude haben müssen. Auch wir ergötzen und erfreuen uns daran; denn gerade so ausgefüllte Stunden sind die echten, die lieben, die von uns gemeinten Abendstunden. Wir wollen mit diesen bescheidenen Heften zuvörderst allen biederen Haus- und Familienvätern an solch' schönen Abendstunden eine freundliche Gesellschaft leisten, und bitten zum Voraus, uns ihre gastlichen Thore nicht zu verschließen, da wir in redlicher und aufrichtig wohlmeinender Absicht an dieselben klopfen. Wir kommen nicht ganz mit leeren Taschen, und wollen das „Stückchen Brod für Herz und Gemüth", daß wir mitbringen, ehrlich in den gemeinsamen Korb legen, aus dem Alle genießen sollen. Hier das erste Stückchen, das nach Art des lieben Weihnachtsbrodes — da es ja auch

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gerade zu dieser heiligen Zeit kömmt — mit verschiedenen, bald süßen, bald gesalzenen und gewürzten Bestandtheilen durchmengt ist. Hier etwas „aus alten Zeiten"; denn „ein guter Hausvater", sagt die heilige Schrift, „bringt wie ein guter Schreiber, Altes und Neues hervor", um den Seinen nützlich zu werden. Dort wieder Neues „aus dem Handwerksburschenleben", wie es sich wahrhaftig heut zu Tage leidet und lebt — und zuletzt noch mancherlei andere Brosamen und Gewürzkörner, die der freundliche Empfangsnehmer sogleich selbst ohne Mühe herausfinden wird. Dieses Wenige mit unserem ersten Besuche; wir sind aber Willens, mit unseren kleinen Gaben des Jahres hindurch öfters, und zwar ungefähr in Zwischenräumen von 3 bis 4 Monaten, bei dem freundlichen Leser anzuklopfen. Es sollen unsere, in zwangslosen Heften erscheinenden „Abendstunden"nach und nach zu einem nützlichen erheiternden Haus- und Familienbuche, ja, so sie Gott segnet und mehrt, zu einer völligen Haus- und Volksbibliothek werden. An belehrenden Stücken — wobei jedoch der Schulmeister-Ton gänzlich daheim bleiben muß — werden nach und nach nicht zu umfangsreiche Aufsätze über vaterländische Geschichte, Beschreibungen merkwürdiger Zeitabschnitte und Lebensbeschreibungen wichtiger Personen, Erd-Beschreibung und Aufsätze über allgemeine Naturlehre oder über solche besondere Erscheinungen, welche auf das tägliche Leben von wichtigem Einflüsse sind, dargeboten werden. Hieran knüpft sich auch die Besprechung einzelner Zweige der höheren und niederen Gewerbekunde, in soferne selbe allgemeines Interesse erwecken können, und endlich die Erörterung aller Fragen, welche in das praktische Leben eingreifen, sie mögen sich auf das Verhalten der Einzelnen zum Staate, oder zu seinen Mitbürgern und Angehörigen oder auf sein persönliches Wohl in geistiger und materieller Hinsicht beziehen. In das Fach der Erheiterung reihen wir möglichst frische, spannende Erzählungen aus dem Volksleben in ernster und heiterer Form. Der Landmann, der Gewerbsmann, der Handwerker, die dienende Klasse sollen hier geschildert werden, wie sie sind und wie sie hier sein sollten und könnten. Die durchweg religiös-moralische Richtung solcher Erzählungen wird denselben auch einen tieferen, sittlichen Gehalt verleihen. Auch ein und das andere gemüthliche Lied, warme vaterländische Gedichte und Sagen, sowie zur Würze dann und wann lustige Schwänke und schnurrige Anekdoten werden unsere gemüthlichen „Abendstunden" gelegentlich mit sich bringen — möchten sie auch allerwärts eine gleich gemüthliche Aufnahme finden! — Und damit sich auch bei Aermeren unsere „Abendstunden" anschaffen können, haben wir den Preis derselben so billig als möglich bemessen; damit auch der wenig Gebildete sie mit Nutzen lese, werden wir sorgen, daß sie gemeinfaßlich gehalten sind, und nicht durch zu große Ausdehnung der einzelnen Aufsätze ermüden. Selbst das Erscheinen dieser Hefte in längeren Zwischenräumen ist nicht ohne Grund, indem dadurch unsere „Abendstunden" selbst von Jenen gelesen werden können, welche die lange Woche hindurch jede Stunde, bis spät in die Nacht der Arbeit widmen müssen, und denen für Erholung und Erheiterung nur die „Sonntagsabende" bleiben. Ihrer ganzen Anlage nach sind demnach unsere „Abendstunden" bestimmt, auch unter jenen Volksklassen verbreitet zu werden, zu denen bisher nur wenige oder gar keine guten Volksschriften gedrungen sind. Damit dies gelinge, damit der Antheil des Guten und Nützlichen, das unsere Hefte enthalten werden, nicht vergeblich in denselben niedergelegt werde, damit das Gute geschaffen und gefördert werde, bedürfen wir aber der lebhaftesten Theilnahme und Unterstützung von Seite aller Vaterlandsfreunde, von Seite aller Jener die zur Einsicht gelangt sind, daß es Noth thue, die Keime des Besseren und Edleren in allen Kreisen des Volkes zu wecken und zu pflegen, wenn irgend der einbrechenden Verwilderung und Sittenlosigkeit ein wirksamer Damm entgegensetzt werden soll. Und mit diesen Worten des Grußes und der Verständigung übergeben wir unseren Freunden und Lesern das erste Heft der Abendstunden zu freundlicher Beurtheilung. Der Verein zur Verbreitung von Druckschriften für Volksbildung. ABENDUNTERHALTUNGEN, DEKLAMATORISCHE - Nr. 0469

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ABEND-ZEITUNG Dresden, Leipzig 1 8 0 5 - 1 8 0 6 , 1 8 1 7 - 1 8 5 7 - DLZ I 1.44 ABENDZEITUNG, AUGSBURGER Nr. 2218 ABENDZEITUNG, DRESDNER - Nr. 1137 ABENDZEITUNG, NÜRNBERGER - N r . 1955

0025 ABHANDLUNGEN DER HISTORISCH-PHILOSOPHISCHEN GESELLSCHAFT IN BRESLAU Breslau 1858 * Standorte: 25: A 8441 [1858] 30: A k 11/1 [1858] *1858: Mehr nicht erschienen. ABHANDLUNGEN DER HISTORISCH-PHILOSOPHISCHEN SCHAFT IN BRESLAU. Jg· 1Breslau: Eduard Trewendt 1858. 4°

GESELL-

Jg. 1: 1858. 328 S. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. DIE ABWEHR Warnsdorf - Nr. 0794 FEUILLETON-BEILAGE Z U R „ A B W E H R " 0026 A C H HERR JEGERLE UND LIEDER K R A N Z Wien 1863 DEUTSCHER LIEDERKRANZ Wien 1 8 6 3 - 1 8 6 4 WIENER THEATERPOST Wien 1 8 6 4 - 1 8 6 6 NEUE WIENER THEATERPOST Wien 1 8 6 7 - 1 8 6 9 "•Standorte: ÖNB Wien: 398.201 - D [ 1 8 6 3 - 1 8 6 7 ] UB Wien: II 195.751 III [1863.1864] * 1863 — 1867: Mehr nicht nachgewiesen. "•Quellen: Kirchner 10547: WIENER THEATERPOST. Wien 1 8 6 3 - 1 8 6 8 . Winckler 87: 1864 - 1869. "•Editorials: 1863. Nr. 1. Nr. 26. 1864. Nr. 30. 1864. Nr. 1. 1865. Nr. 1.

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A C H HERR JEGERLE UND LIEDER KRANZ. Humoristische Wochenschrift. Herausgeber: Joseph Riener. Verantwortlicher Redakteur: Joseph Riener. Jg·



Wien: Joseph Riener 1863. 2°

Jg. 1: 1863. Nr. 1 [ 7 . 6 . ] - N r . 17[1.10.]. *1 Nr. = 4 zweisp. S. •Wöchentlich. * Illustrationen. * Notenbeilagen. [Fortsetzung:] DEUTSCHER LIEDERKRANZ. Musikalisch-humoristische Wochenschrift [ab 1863, Nr. 22 mit dem Untertitel: Musikalisch-humoristische Wochenschrift. Zum geselligen Vergnügen; ab 1863, Nr. 29 mit dem Untertitel: Musikalisch-belletristische Wochenschrift; ab 1864, Nr. 17 mit dem Untertitel: Musikalisch-belletristische Zeitschrift für Theater, Musik, Kunst- und Vereins-Interessen]. Herausgeber: Joseph Riener. Verantwortlicher Redakteur: Joseph Riener [ab 1864, Nr. 10: Moritz Bermann], Jg·

1-2.

Wien: Joseph Riener [ab 1864, Nr. 5: Joseph Riener, W. Wilharticz] 1863-1864. 2°

Jg. 1: 1863. Nr. 18[4.10.]-Nr. 30. Jg. 2: 1864. Nr. 1 - N r . 30[10.9.] *1 Nr. = 4 zweisp. S.; ab 1863, Nr. 26: 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Wöchentlich. * Illustrationen. * Notenbeilagen. [Fortsetzung:] WIENER THEATERPOST. Vormals Deutscher Liederkranz. Musikalisch-belletristische Zeitschrift für Theater, Musik, Kunst- und VereinsInteressen [ab 1864, Nr. 2 mit dem Untertitel: Zeitschrift für Theater, Musik und Vereins-Interessen]. Herausgeber: Franz Kratz. Verantwortlicher Redakteur: Sigmund Schlesinger [ab 1865·. Friedrich Förster; ab 1866, Nr. 14: Joseph Riener], Jg-

2 - 4 .

Wien: [Druck:] Friedrich und Moritz Förster 1864— 1866. 2° Jg. 2: 1864. Nr. 1[20.9] - Nr. 11. Jg. 3: 1865. Nr. 1 - 3 6 . Jg. 4: 1866. Nr. 1 - N r . 26[20.12.] *1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Alle zehn Tage, ab 1866 zweimal monatlich. * Notenbeilagen. [Fortsetzung] NEUE WIENER THEATERPOST. Zeitschrift für Theater, Kunstgewerbe, Musik und Vereinsinteressen. Verbunden mit dem Novitäten-Courier. Herausgeber: L. Raveaux, Joseph Riener [ab 1867, Nr. 10: L. Raveaux]. Verantwortlicher Redakteur: Josef Riener [ab 1867, Nr. 11: C. Landsmann]. [ J g - 5], Wien: [Druck]·. R. von Waldheim 1867. 2°

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[Jg.] 1867. Nr. 1[1.1.] - Nr. 24[20.12.]. "Ί Nr. = 8 zweisp. S. "•Zweimal monatlich. "•Illustrationen. [1863. Nr. 1:]

Unser Blatt soll fern von jeder Concurrenz mit den bisher erscheinenden humoristischen Zeitschriften nur den Hauptzweck in sich tragen, sowohl dem Einzelnen, so wie auch ganzen Gesellschaften, Mittel an die Hand zu geben, neue und bekannte Volksgesänge und verschiedene Vorträge benützen, für alle Zeit zu sammeln, und so zur fröhlichen Stimmung und abwechselnden Heiterkeit beitragen zu können. — Jeder Jahrgang wird also ein Liederbuch bilden, in welchen man Couplets und Duetten, Burschenlieder und Trinkchöre, komische und ernste Declamationen, zeitgemäße Gespräche und gute Novellen auffinden kann. Das Blatt wird also für Liedertafeln, Gesangsvereine und geschlossene Kränzchen ganz verwendbare Gedanken enthalten und allen Geschichten der Gesellschaft Befriedigung gewähren. Wie häufig kommt es im Kreise von Bekannten vor, daß sich Einer oder der Andere produciren möchte, aber leider fällt keinem Etwas ein: Her mit dem Ach Herr Jegerle, da finden wir Melodien, Texte, Gedichte, und ein billiges Concert ist fertig, denn es kostet nur 5 Kreuzer. — Wie oft sitzt nicht eine Gesellschaft im Wirtshaus und kann trotz allen hitzigen Getränken nicht die rechte Wärme für den Jux finden, da kommt Einer mit dem Ach Herr Jegerle, liest daraus einen Spaß vor, singt oder declamirt etwas, und die Stimmung wird lustiger, das Quecksilber der Laune steigt, ein vergnügter Abend wird vollbracht! Also ist der Ach Herr Jegerle die Preßhefe des Humors, der die Gährung des Vergnügens in's Gehen bringt. — Man kann auch nicht immer singen und declamiren, denn vom Reden wird man durstig, also trinkt man gern ein Krügel gutes Bier; aber wo ist das beste? Schnell in einen Tabaksladen, um 5 Kreuzer den Ach Herr Jegerle gekauft, so finden wir wo Unterhaltung und Vergnügen winken, gutes Bier, echter Wein und billiges Essen gegeben wird, und man hat den Führer zu einem angenehmen Abend in der Tasche. Der Ach Herr Jegerle ist also ein Gemüths- und Launen-Thermometer für alle Stände, vom Kind bis zum Greise, vom Salon bis in's Wirthshaus, vom Hotel bis zur Kneipe! Alle die den Ach Herr Jegerle kaufen, singen und singende Menschen sind fröhlich, da aber fröhliche Menschen stets zum Guten geneigt sind, so kann die Tendenz unseres Blattes nur eine gute sein. — Will man um 5 Kreuzer mehr haben? Wir bitten zu kaufen und empfehlen der allgemeinen Gunst den: Ach Herr Jegerle ! [1863. Nr. 26:]

An unsere geehrten Leser und Leserinnen. Der „Deutsche Liederkranz" hat bis jetzt eine Reihe von 26 Nummern sowohl in musikalischer als auch in belletristischer Hinsicht für den geringen Preis von 5 kr. österr. Währg. das Blatt, gewiß das Vollkommenste geleistet, was man im Hinblick auf die ungünstigen Zeitverhältnisse, welche ein junges Unternehmen dieser Art nichts weniger als unterstützen, in diesem Fache fordern konnte. Wir haben in diesem Zeiträume 52 Original-Musikpiecen, 3 neue Novellen, 60 Gedichte und andere diverse Aufsätze zur geselligen Unterhaltung und zum Vortrag für öffentliche Productionen geliefert und glauben dem hochverehrten Lesepublicum sowohl in Ausstattung als auch in der Tendenz des Blattes das sichtliche Streben kund gegeben zu haben, diese Wochenschrift für die besten Familienkreise, wie für die feinsten Salons zugänglich machen zu wollen. Auf vielseitiges Verlangen wurden wir aufgefordert, dem musikalischen Theil des Blattes einen weitern Raum zu gönnen, um nicht nur für das Blatt bemessene, sondern jede anerkannte gute Composition dem Publicum bringen zu können. Um nun allen Theilen der musikalischen Welt, so wie unsern Compositeuren vollkommen gerecht zu werden und auch dem belletristischen Theile eine größere Ausdehnung zu geben, sind wir bemüssigt, die Form des Blattes zu vergrößern und so jede Woche ein Doppelblatt herauszugeben.

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Jeder musikalische Leser wird einsehen, daß für Walzer, Quadrilles, längere Lieder und Quartette der Raum bis jetzt ein zu beschränkter war und nur eine bestimmte Form Aufnahme finden konnte. Durch die Herausgabe des Blattes im ganzen Bogen wird es möglich, in Hinkunft auch größeren musikalischen Compositionen Aufnahme zu verschaffen und Romane und Aufsätze berühmter deutscher Schriftsteller gemessen honoriren und demzufolge dem hochverehrten Leserkreise vorführen zu können. Mit der Verdopplung des Blattes verdoppelt sich auch der Preis desselben auf 10 kr. österr. Währg., indem die geehrten Leser jede Woche statt Einem — Zwei Blätter erhalten und so auch die Hefte in ihrem Volumen und in ihrem musikalischen Inhalte um das doppelte steigen. Schon in den ersten Nummern wird ein Roman in 3 Bänden: „Das ShakespeareHotel," von Renneh, erscheinen, welcher durch schöne Charakterzeichnung, sowie durch die Schilderung von größtentheils wahrhaften Erlebnissen das Interesse der Leser stets in Spannung erhalten wird. Im Carneval werden wir jede Woche eine Tanz- und eine Gesangspiece für das Pianoforte bringen und so mit Liedern, Quartetten, Couplets, Walzern, Polkas, Mazurs, Märschen, Quadrilles und sonstigen populären Musikstücken einen steten Wechsel unterhalten. \_1865. Nr. Pränumerations-Einladung

auf den dritten Jahrgang der „Wiener-Theaterpost," (vormals: „Deutscher Liederkranz") welche wir unsern geehrten Lesern und Geschäftsfreunden als nöthiges Organ für alle künstlerischen Interessen bestens empfehlen. Wir glauben die solide und unparteiische Richtung unseres Blattes, ferne von persönlichen Rücksichten, als wahrheitsgetreue Schilderung der dramatischen Ereignisse des Inund Auslandes für alle Kreise hervorheben zu können, und machen besonders Bühnenvorstände und Künstler auf die Nützlichkeit unserer Zeitung aufmerksam, indem dieselbe stets als vermittelndes Organ ihre Interessen vertreten und dem Verkehre mit uns förderlich sein wird. Unsere Agentur, welche sich der bedeutendsten Verbindungen mit allen Zweigen der Kunst in ganz Deutschland erfreut, wird Jeden, der uns mit seinem Vertrauen beehrt, überzeugen, daß wir in reelster Weise seinen Anforderungen entsprechen und zur Hebung und Verbesserung seiner künstlerischen Existenz beizutragen stets bemüht sind. Der Anlauf der besten dramatischen Erzeugnisse, der Vorrath von 3000 Stücken, welche unser Katalog nachweist, setzt uns in die Lage, unserm Geschäftsberichte fortlaufend eine Auswahl von neuen Stücken beizufügen, und wird dadurch allen Mitgliedern und Direktionen die so höchst nothwendige Bekanntmachung der theatralischen Novitäten gewährt sein. U m dem Wunsche vieler unserer resp. Abonnenten nachzukommen, werden wir von heute ab, statt der unserem Blatte beigegebenen Musik eine interessante Erzählung geben, die unter dem Titel: „Skizzen aus dem Lehen"mit der heutigen Nummer beginnt. Wir laden daher zur erneuten Pränumeration ein, indem wir für das bisher geschenkte Vertrauen den wärmsten Dank aussprechen. ACHER-BOTE Achern - Nr. 0012 DIE ABEND-GLOCKE DIE 1848 [ACHTZEHNHUNDERTUNDACHTUNDVIERZIG]ER SPATZENVERSAMMLUNG AM DACHE Pest — Nr. 2485 STYX

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0027 ACTA COMPARATIONIS UNIVERSARUM Klausenburg, London 1 8 7 9 - 1884 "•Nicht aufgenommen. ACTIONAER, KLEINER Nr. 2865 0028 A D LIBEROS IN GERMANIA OMNES Berlin 1874 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: DZK 1874: AD LIBEROS IN GERMANIA OMNES. Zeitschrift in zwanglosen Heften. Berlin 1874. ADDLER, DER FRANKFORTER, UFF DER MEHL W A G -» Nr. 0824 0029 ADELSZEITUNG Wien 1867-1871 NEUE ADELS-ZEITUNG Wien 1872-1873 "•Standorte: ÖNB Wien: 3 9 8 . 4 4 9 - D [1870-1873] StB Wien: Β 33310 [1870] UB Wien: II 267.753 [1870] III 267.753 [1871] "•Nicht nachgewiesen: 1867—1869. * 1870— 1873: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editoriais: 1872. Nr. 1. Nr. 24. ADELSZEITUNG. Organ des Adels der österreichisch-ungarischen Monarchie. [Ab 1871, Nr. 36:] Eigenthümer: F. Brandt, J. Dworski. Herausgeber: F. E. de Paula Brandt. Verantwortlicher Redakteur: F. E. de Paula Brandt [ab 1871, Nr. 36: Josef Wilhelm Dworski; ab 1871, Nr. 48 zusätzlich: Unter verantwortlicher Leitung von J. Nagy], Jg· 4 - 5 . Wien: [Druck:] E. Jasper [ab 1871: Wien: [Druck:] L. C. Zamarski; ab 1871, Nr. 48: Wien: [Druck:] Kuhn & Czermak] 1870-1871. 4° [ab 1871: 2°] Jg. 4: 1870. [Nr. 1 ] - N r . 52. Jg. 5: 1871. Nr. 1 - N r . 52[24.12.]. *1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Wöchentlich. "•Illustrationen. "Ί870, Nr. 1: Probenummer. [Fortsetzung] NEUE ADELS-ZEITUNG. Salon-Blatt der höheren Stände. Eigenthümer und Herausgeber: Josef Wilhelm Dworski. Verantwortlicher Redakteur: Josef Wilhelm Dworski [ab 1872, Nr. 24: Wilhelm Cappilleri; ab 1873: Josef Wilhelm Dworski]. Unter verantwortlicher Leitung von J. Nagy.

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Jg· M - 7 . Wien: [Druck:} Kuhn & Czermak [ab 1872, N r . 9: Wien: [Druck:] A. Kuhn; ab 1873: Wien: [Druck:] J.C. Fischer & Comp.; ab 1873 Nr. 30: Wien: [Druck:] GenossenschaftsBuchdruckerei] 1872-1873. 4° [Jg. 6:] 1872. N r . 1[1.1.]- N r . 42. Jg. 7: 1873. N r . 1 - N r . 34[15.12.]. "•1 N r . = 8 zweisp. S. ""Einzelpagination. "Orei- bis viermal monatlich. "•Illustrationen. [1872. Nr. 1:] „Das Alte stürzt, es ändert sich die Zeit „ U n d neues Leben blüht aus den Ruinen!" Mit diesen Worten unseres bekannten Dichterheros indroduciren wir am bezeichnendsten die erste N u m m e r der „Neuen Adels-Zeitung". Die von dem Eigenthümer gegenwärtigen Blattes bisher im Vereine mit Herrn J. Brandt herausgegebene „Adels-Zeitung", welche mit letzter N u m m e r ihren künftigen Jahrgang vollendete, war trotz dieses ihres längeren Bestehens in jüngster Zeit durch die bekannte Affaire des ebengenannten Herrn in ihrem Ansehen leider so tief geschädigt worden, daß ein weiteres Prosperiren dieses Blattes vernünftiger Weise nicht gedacht werden konnte, da dasselbe in seiner bisherigen Erscheinungsweise selbstverständlich und eben nicht zum Vortheile desselben immer wieder in Beziehung zu diesem Herrn gebracht werden mußte und auch wirklich gebracht wurde. Aus diesem Grunde sah sich der bisherige Miteigenthümer der „Adelszeitung" veranlaßt mit Schluß des abgelaufenen Jahres und im Einverständnisse mit deren Gründer dieselbe zu sistiren und gleichzeitig auch jede wie immer geartete Verbindung mit Herrn J. Brandt ein für allemal zu lösen. Auf diese Weise hat die fünf Jahre lang bestandene „Adelszeitung" mit Ende December 1871 zu erscheinen aufgehört. U m aber die entstandene Lücke sofort wieder auszufüllen, einem hohen P. T. Adel ein ihm völlig gewidmetes und ihm möglichst entsprechendes Organ zu bieten und den bisherigen hochverehrten Abonnenten des Blattes die gewohnte Lecture nicht zu entziehen, hat sich der bisherige Miteigenthümer der „Adelszeitung" zur alleinigen, selbständigen und den Anforderungen der Gegenwart entsprechenden Herausgabe der „Neuen AdelsZeitung" entschlossen, die in vorliegender N u m m e r in elegantester Ausstattung, und unterstützt von zahlreichen und bewährten Kräften sich nunmehr zu geneigtem Wohlwollen empfiehlt. Die „Neue Adels-Zeitung" wird allwöchentlich eine Reihe interessanter belletristischer Aufsätze hervorragender Federn bringen, aus welchen wir besonders die mit nächster N u m m e r beginnenden Rubriken: „Salon-Plaudereien, " „Boudoir-Geschichten, " „Aristokratische Reminiscenzen" hervorheben; ferner Poetisches Album, Biographien und Porträts hervorragender Adeligen, Mittheilungen aus der vornehmen Welt, Sportnachrichten, Finanzielles, Kunst- und Theaterberichte, Literarische Notizen und Besprechungen, Modebriefe, Schachaufgaben etc. Indem wir schließlich um geneigte Unterstützung unseres jungen Blattes durch freundliche Aufnahme desselben in die betreffenden Salons der hohen und höchsten Herrschaften, sowie durch gütige Mittheilung zur Veröffentlichung geeigneter Familienund anderer Ereignisse aus den Kreisen einer hohen Aristokratie ergebenst bitten, hoffen wir der uns gestellten Aufgabe und Möglichkeit zu entsprechen und unser Blatt der Theilnahme eines hohen Adels würdig zu gestalten. Die Redaction [1872. Nr. 24:] An die verehrten Leser! Mit der Uebernahme der Redaction vorliegender „Adels-Zeitung" wurde mir auch die Pflicht, den Anforderungen ihres verehrten Leserkreises vollkommen gerecht zu werden, weshalb ich mir die Aufgabe gestellt, den Kampf mit der neidischen Politik, die in unseren Tagen sich bemüht, all' die Gestalten schöngeistiger Literatur mit Gewalt

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in den finsteren Hintergrund des Vergessens zu drängen, muthig zu bestehen, indem ich mit einem neuen Programme, welches nur Gediegenes aus dem Bereiche der Belletristik, Geschichte, Kunst und Wissenschaft bringen wird, hervortrete. Möge diese Schrift dadurch nicht nur an Kraft und Interesse gewinnen, sondern auch ihren verehrten Lesern die Ueberzeugung schaffen, daß ich stets bemüht sein werde, den Beifall, dessen sich die „Adels-Zeitung" bisher zu erfreuen hatte, wo möglich im gesteigerten Grade dauernd zu erhalten. Wilhelm Cappilleri. ADELS-ZEITUNG, N E U E - N r . 0029 ADELS-ZEITUNG, OESTERREICHISCH-UNGARISCHE - N r . 1997 DER ADLER Schöftland - N r . 1035 H A - N E S C H E R 0030 Ä H R E N L E S E Bülach 1872 "•Nicht nachgewiesen. "•Quellen: Blaser 198. Brandstetter 99: ÄHRENLESE. Beilage zu BÜLACH-DIELSD O R F E R VOLKSFREUND. Bülach 1872. 0031 A E H R E N L E S E Hermannstadt 1866 "Standort: Ö N B Wien: 1 2 1 . 0 0 1 - Β [1866] "1866: Mehr nicht erschienen. "Beilage zu SIEBENBÜRGISCHE ZEITSCHRIFT F Ü R H A N D E L , GEWERBE U N D L A N D W I R T S C H A F T . "Editorials: 1866. 1. 209. AEHRENLESE. Beiblatt zur Siebenbürgischen Zeitschrift für Handel, Gewerbe und Landwirtschaft. Redaktion: Peter Josef Frank. Jg· 1. Hermannstadt: Josef Drotleff 1866. 8° Jg. 1: 1866. N r . 1 - N r . 26[30.6.] 213 S. "1 N r . = 8 S. "Wöchentlich. "Inhaltsübersicht: pro Halbjahr. [1866.1:] Leitartikel als Vorrede. Da mag der liebe Himmel wissen, wie man das leidige Wort eigentlich schreiben soll, Leit-, Laut-, Leut'- oder Leid-Artikel? In politischen Journalen macht's Einem nicht viel Kopfweh, da ist es offenbar der Artikel, welcher die armen Leser aus der dunklen Nacht zum klaren Verständnis der Weltlage leiten soll, wenn auch der Leiter bisweilen keine Laterne hat, um sich selbst zu leuchten — da ist's also ein Leitartikel. Läut-Artikel, nennt man das Lärmsignal, das beim Beginne des Vierteljahres den Anfang desselben bezeichnet, es läutet den neuen Ciklus ein und gleicht, wie die bösen

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Zungen sagen, bisweilen dem Gackern der Henne, wenn ein taubes Ei gelegt wurde. Leut'-Artikel ist derjenige Aufsatz, in welchem der Redacteur mit seinen guten Freunden ein Wörtchen im Vertrauen spricht, oder, wie man zu sagen pflegt, ein Hühnchen mit ihnen rupft. Leid-Artikel endlich, und das ist die traurigste Sorte, sind Jene, wo der Redacteur aus Mangel an Stoff zu seinem und ach! oft auch zum Leide seiner Leser schreiben muß, ohne zu wissen was, und solche Artikel nennt er dann mit Recht seine Leid-Artikel. Zu welcher Art gehörte nun diese Vorrede? Zur Ersten nicht, denn wir wären selbst froh, wenn uns Jemand den rechten Weg leitete, nicht daß wir Andre führen wollten. Zur Zweiten? Wir wollen zu Gott hoffen, Nein. Zur Dritten sicher nicht, denn wir leben derzeit mit aller Welt in Frieden und fühlen in uns das Zeug auch fürder diesen Status quo zu erhalten. Zur Vierten? Das ist eine Gewissensfrage hochverehrtes Publikum! Kannst Du schweigen? Nun, in wie weit Du Abonnent dieses Blattes bist, will ich Dir es anvertrauen das Geheimniß, es ist wirklich einer von dieser vierten fatalen Sorte, aber! ja nichts weiter geplaudert, der Beginn dieser Aehrenlese als selbständigen Beiblattes, ist das Feigenblatt, das uns schützt, wir haben das volle Recht mit einer Vorrede zu beginnen; — davon, daß uns, wie bei einer Subskription für öffentliche Zwecke, viel verheißen und wenig gehalten wurde, reden wir gar nichts — also eine Vorrede! Eine Vorrede wird eigentlich immer nur geschrieben, wenn das Werk vollendet ist, und das ist auch ganz in der Ordnung, da weiß man doch wovon man redet, aber hier — hier soll ich reden von einem Ding, das noch gar nicht da ist, von einem reinen Nichts (Pst! keine Beleidigung gegen sich selbst, wenn ich bitten darf) also ich soll reden, wovon? Gleichviel, Frack und Handschuhe sind angelegt, die Halsbinde kunstreich verschlungen, Alles ist vorgekehrt, um die Aehrenhefte als respectabeln selbstständigen Seitenschößling der „Siebenbürgischen Zeitschrift für Handel, Gewerbe und Landwirtschaft" präsentiren zu können, also vorwärts einiges bescheidene Lob, mehrere Versprechungen; zur Verhütung des allzuklaren Durchblickens, etwas blauen Dunst in die Atmosphäre! Die Aehrenlese hat sich vom Hauptblatte losgelöst, sie hat sich vorgenommen zu wachsen und ein eigenes Dasein zu führen, wobei sie aber ihrer gleichen Abstammung und der Vorrechte des Erstgeborenen nie vergessen wird, hofft sie doch unter der Pflege derselben Vaterhand zu gedeihen, wenn sie auch einen Hauslehrer hat. Was sie zu bringen beabsichtigt wurde im Prospect gesagt, wie? das ist eine andre Frage; sie wird darnach trachten, jenen leichten reizenden Speisen zu gleichen, welche den Appetit für eine wohlbesetzte Tafel schärfen sollen und in so weit wird sie zum Hauptblatt in steter Beziehung stehn. Um dem schönen Theil unserer Leser Aufmerksamkeit zu erweisen, werden wir auch, in wie weit es sich in passender Form darbietet, „Neues für Küche und Haus" nicht verschmähen. Die Aehrenlese hat sich, wir fühlen das, keine kleine Aufgabe gestellt, ob sie ihr auch entsprechen wird? — wenigstens am Streben darnach soll es ihr nicht fehlen. Zwei Dinge fürchtet sie aber als Pflanzenprodukt am meisten, den Mangel an Sonnenschein der öffentlichen Gunst und den Mangel an Regen gediegener Beiträge; vor Beidem wolle der Himmel gnädig bewahren die Redaction. [1S66.209.]

Zur Nachricht. Der Ernst der Zeit, der jetzt alle Lebensverhältnisse durchdringt, ist ebenso dem Schaffen als dem Genießen leichter Unterhaltungslectüre hinderlich, da aber die Aehrenlese, ihrem Programm zufolge, eben eine leichte Unterhaltungslectüre bieten sollte, so ist es eine für uns zwar nicht angenehme, aber immerhin natürliche und selbstverständliche Erscheinung, daß unsere Aehrenlese an Lesern und Mitarbeitern abnimmt. Wir haben daher beschlossen, dieses Beiblatt vor der Hand eingehen zu lassen bis die trüben Wolken, welche jetzt den ganzen Horizont umzogen haben, verschwunden sind, und dann, unter vielleicht günstigem Verhältnissen, wieder zu erscheinen. Bei dieser An-

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k ü n d i g u n g k ö n n e n wir das tiefste Bedauern darüber nicht zurückhalten, daß die Theiln a h m e der so zahlreich erbetenen Mitarbeiter eine so überaus geringe war, u n d erlauben uns den W u n s c h u n d die H o f f n u n g auszusprechen, die Aehrenlese werde, w e n n sie wieder ersteht, auch in dieser R i c h t u n g hin m e h r T h e i l n a h m e finden. H e r m a n n s t a d t , am 30. J u n i 1866. Die Redaction. DER AEHRENLESER Hamburg 1842-1856 - D L Z I 6.28 AEPFELBLÄTTER, F R A N K F U R T E R , U N D N Ü S S B L Ä T T E R N r . 1590 0032 A E S T H E T I S C H E R U N D S C H A U Wien 1866-1867 "•Standort: Ö N B W i e n : 398.343 - Q1866.1867] *• 1866—1867: M e h r nicht erschienen. "•Editorial: 1867. 168. AESTHETISCHE R U N D S C H A U . W o c h e n s c h r i f t [ab 1867, Nr. 13 mit dem Untertitel: D r a m a t i k u n d bildende Kunst]. Herausgeber: Alexander v. Czeke. Verantwortlicher Redakteur: Alexander v. Czeke. Jg· 1 - 2 . Wien: [Druck:] Leopold S o m m e r 1 8 6 6 - 1 8 6 7 . 4 °

W i e n e r W o c h e n s c h r i f t f ü r Musik,

Jg. 1: 1866. N r . I [ 1 . 1 0 . ] - N r . 12. 104 S. Jg. 2: 1867. N r . 1 - N r . 20[31.5.] 168 S. *1 N r . = 8 zweisp. S. "•Wöchentlich. " D e r Herausgeber n e n n t sich v o n 1866, N r . 2 bis 1867, N r . 12 n u r Alexander Czeke. 0033 A K A D E M I E D E R W I S S E N S C H A F T E N F Ü R D E U T S C H L A N D S M Ä N NER U N D FRAUEN Berlin 1873 - 1874 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 15031: A K A D E M I E D E R W I S S E N S C H A F T E N F Ü R D E U T S C H L A N D S M Ä N N E R U N D F R A U E N . Allgemein verständliche u n d systematisch geordnete Studien zur Bildung u n d Belehrung. Herausgeber: G . F r a n k e . Berlin 1873 - 1874. AKADEMIE, DIE ÖSTERREICHISCHE — N r . 1975 0034 D E R A K A D E M I K E R G r a z 1869 "•Standort: Ö N B W i e n : 6 0 . 0 9 6 - B [ l 869] "Ί869: M e h r nicht nachgewiesen. "•Editoriais: 1869. 1. 11.

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DER AKADEMIKER. Herausgeber: Al. Leuiek, G. Mandino [ab 1869, Nr. 2: August Prinzl] . Verantwortlicher Redakteur: K. P. Rosegger [ab 1869, Nr. 2: August Prinzl], Jg· 1.

Graz: [Autographie

und Druck:] J. Pock 1869. 8°

Jg. 1: 1869. Nr. I [ 8 . 1 1 . ] - N r . 4[4.12.]. 40 S. *1 Nr. = 10 S. »Wöchentlich. "Ίη deutscher Schreibschrift autographiert und lithographisch vervielfältigt. [1869, 1:]

Was wir wollen f Das können wir ganz kurz sagen. Wir wollen ein geistiges Band knüpfen, das alle vereinigt, welche ein gleiches Streben auch dieselbe Bahn geführt hat. In unserem Osterreich bilden sich etwas mehr als zweitausend Jünglinge an den verschiedenen Anstalten für den kaufmännischen Beruf aus; eine weit größere Zahl hat diese Anstalten verlassen und dankt ihnen Wissen und Stellung. Alle diese arbeiten an der einen großen Aufgabe der Förderung des materiellen Wohlstandes des großen Vaterlandes. Daß sich alle dieser großen Aufgabe bewußtwerden, daß sich alle für diese Aufgabe tüchtig heranbilden, daß die Vorangeschrittenen den Nachfolgenden die hilfreiche Hand reichen und ihnen Ermunterung zurufen, das wird unser „Akademiker" anstreben. Der Handel verbindet die Völker, der Kaufmann ist daher nach Beruf und Uberzeugung Kosmopolit. Kosmopoliten müssen daher auch alle die sein, welche Kaufleute werden wollen. In diesem Sinne schlingen wir unser Band um alle unsere Kollegen in Graz, in Wien, in Pest, in Prag, in Reichenberg, in Laibach, in Innsbruck u.s.w., wir senden allen freundschaftlichen Gruß und Handschlag und ersuchen sie um thätigste Unterstützung unseres Unternehmens im Interesse Aller, im Interesse des Gewerbes. Wir ersuchen um materielle Unterstützung durch das Abonnement und geistige Förderung durch Mittheilungen und Aufsätze unserem Programme entsprechend. An der Spitze unseres Blattes werden wir Aufsätze wissenschaftlichen Inhaltes bringen. Wir hoffen, dieser Raum unseres Blattes soll eine Pflanzschule werden, in welcher manches Samenkorn aufgeht, das der Unterricht in guten Boden gelegt hat. Doch nicht nur Praktisches wollen wir in unseren Garten pflanzen, gleich neben dem Nützlichen soll ein Beet sich für das Schöne erschließen, und auf die wissenschaftlichen Abhandlungen, schöngeistige Arbeiten, Erzählungen, Gedichte u.s.w. folgen.

0035 AKADEMISCHER HEROLD Leipzig 1 8 8 0 - 1881 "•Nicht aufgenommen. DER ALB-BOTE Ebingen - Nr. 0674 DER ERZÄHLER ALB-BOTE Waldshut - Nr. 2799 WALDSHUTER ERZÄHLER DER ALBISBOTE Stallikon, Sellenbüren - Nr. 2581 UNTERHALTENDE MITTHEILUNGEN ZU DEM ALBISBOTEN ALBUM AZ IFJÚSÁG SZÁMÁRA Prag, Leipzig - Nr. 0040 ALBUM FÜR DIE JUGEND

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0036 ALBUM DER ERINNERUNGEN Prag 1855- 1856 JAHRBUCH DEUTSCHER BELLETRISTIK Prag 1857-1859 "•Standorte: la: Yf 945 [1857-1859] 4: H 454 [1857-1859] 7: 8° Scr.var.arg. II 4678 [1857-1859] 12: P. o. germ. 1978") [1857.1858] 43: Kh 637 [1858.1859] 61: D. Lit. 28786 [1858] Mar 1: [1859] UB Berlin [DDR]: Yh 958 [1857.1858] ÖNB Wien: 5 . 9 9 2 - A [1855-1858] SKCSR Prag: 9 H 477 [1855 - 1 8 5 9 ] "Ί855— 1859: Mehr nicht nachgewiesen. A L B U M DER ERINNERUNGEN. Herausgeber: W. H. Landt. Jg·

1-2.

Prag: C. W . Medau [1856: Prag: Carl Bellmann] 1855-1856. 8°

Jg. 1: 1855. 204 S. Jg. 2: 1856. 222 S. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. [Fortsetzung:] J A H R B U C H DEUTSCHER BELLETRISTIK A U F 1857 [ - 1859]. [ISS7:] Des Albums der Erinnerungen dritter Jahrgang. Herausgeber: Siegfried Kapper. Jg·

3 - 5 .

Prag: Carl Bellmann 1857 - 1869. 8°

Jg. 3: 1857. 319 S. Jg. 4: 1858. 340 S. Jg. 5: 1859. 361 S. "•Illustrationen. ^Inhaltsübersicht: pro Jg. 0037 A L B U M DER NEUERN DEUTSCHEN LYRIK Leipzig 1851 "•Standort: SKÓSR Prag: 9 L 1416 [1851] "•Nicht nachgewiesen: 1851. Th. 2. "•Quelle: Kayser 11/17. "•Editorial: 1851. III. A L B U M DER NEUERN DEUTSCHEN LYRIK. Herausgeber: O. Eichert. üg- H· Leipzig: F. A. Brockhaus 1851. 8°

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[Jg. 1:] 1851. Th. 1. XIV, 366 S. "•Inhaltsübersicht: pro Th. [1851.III:] Vorwort.

Die vorliegende Anthologie will lediglich vom ästhetischen Standpunkte aus beurtheilt sein. Es war Plan, eine Auswahl aus den Dichtungen der neuern deutschen Lyriker zu treffen, wobei alles nur Mittelmäßige ausgeschlossen bliebe. Das Beste sollte hier dargeboten werden, wozu der deutsche Genius während der letzten Decennien unsere Dichter angeregt hat; um es kurz zu sagen: es sollte eine Sammlung entstehen, mit der wir uns auch vor dem Auslande könnten sehen lassen. Dabei bot sich der Vortheil dar, so manche werthvolle lyrische Klänge, welche bisher zerstreut und wenig zugänglich waren, vor der Vergessenheit retten zu können. Der Begriff der Lyrik ist übrigens im weitesten Sinne gefaßt worden: nicht blos subjectiv, insofern sie als Ausdruck innerer Gefühlsanschauung und Empfindung auftritt, sondern auch als objectiv darstellende Lyrik, also mit Einschluß der Ballade, der Elegie und des lyrisch-didaktischen Gedichtes. Als Ausgangspunkt dient im Allgemeinen das Jahr 1815, in welchem die erste Sammlung von Uhland's Gedichten erschien. Denn durch Uhland, wie durch die schwäbische Schule überhaupt, ist die deutsche Poesie aus den nebelhaften, mystischen Verirrungen der Romantik zur besonneneren Lyrik zurückgekehrt; insofern eröffnet das Jahr 1815 eine neue vielversprechende Periode. ALBUM DES LITERARISCHEN VEREINS IN NÜRNBERG - Nr. 1470 JAHRESBERICHT DES LITERARISCHEN VEREINS IN NÜRNBERG 0038 ALBUM DES LITERARISCHEN VEREINS IN BERN Bern 1858 * Standorte: 12: Per. 3k [1858] ZB Zürich: Ζ XXX I 745 [1858] * 1858: Mehr nicht erschienen. * Editorial: 1858. III. ALBUM DES LITERARISCHEN VEREINS IN BERN. Herausgegeben zu Gunsten der Blinden- und Mädchentaubstummen-Anstalt in Bern. Qg· i]· Bern: Harald Blom 1858. 8° [Jg. 1:] 1858. VIII, 287 S. [1858.III:] Vorwort.

Das für die Schweiz unvergeßliche Jahr 1857 hatte die ganze Nation mächtig ergriffen, alle Akkorde des Ernstes und der hohen reinen Freude kräftig angeschlagen. Diese allgemeine Begeisterung, der sich weder Alt noch Jung entziehen konnte, erfüllte auch uns, die bis dahin im stillen Kreise gestrebt hatten, mit dem Muthe, ein größeres poetisch wissenschaftliches Werk der Oeffentlichkeit zu übergeben. Es ist begreiflich, daß der Aufschwung eines ganzen Volkes, auch an dem Manne der Feder, mag er nun sonst die Geschichte seines Landes ruhig niederschreiben, oder der Bildung der Jugend seine Kräfte weihen, oder seinen Geist in wissenschaftliche Forschungen versenken, nicht spurlos vorübergeht; es ist verzeihlich, daß edle, in solchen Zeiten geweckte Gefühle nach poetischem Ausdrucke ringen. — So entstand vorliegendes Buch, erklärt und gerechtfertigt durch unsere eigene Stimmung und die unserer ganzen Umgebung, die mitten in den viel verschrieenen materiellen Bestre-

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bungen noch Raum genug in ihrem Herzen fand, sich im Hinblick auf das Vaterland zu der schönsten Opferwilligkeit, zu einer idealeren Weltanschauung zu erheben. Der ursprüngliche Plan, Beschreibungen der zahlreichen, vom schönsten Himmel eines erntereichen Jahres begünstigten nationalen Feste in das Album einzuflechten, ist von uns später aus dem Grunde aufgegeben worden, weil wenige Wochen nach Ausgabe unseres Programms ein zweites Festalbum sich ankündigte, das sich ausschließlich mit der Schilderung gedachter Feste beschäftigen sollte. Um nun den ohnehin armen Büchermarkt Berns nicht mit zwecklosen Konkurrenzarbeiten zu behelligen, haben wir es vorgezogen, die Stimmung der Feste in einzelnen Poesien wiederzugeben, um so mehr, da jenes zweite Jahrbuch seinem Zwecke ganz gut entspricht. Wir gewannen durch diese Beschränkung Raum für eine größere Anzahl selbstständiger Arbeiten von bleibendem Interesse. Ein Buch lenkt das Auge auf den Verfasser; daher entsteht in dem Leser dieser Zeilen leicht eine Frage nach der Entstehung, dem Zweck und der Einrichtung des unterzeichneten Vereins. Derselbe ist 1852 gegründet worden und stellte sich die Aufgabe, ein tieferes Verständnis der Kunst und Poesie als Mittel und Spiegel nationaler Bildung in seiner Mitte anzubahnen und Theilnahme an geistigen Bestrebungen in weitere Kreise zu tragen. Er tritt wöchentlich zu Vorträgen und ernster Besprechung derselben zusammen und zählt gegenwärtig 38 Mitglieder in Bern, 14 im Kanton, 27 in den andern Kantonen, 10 im Auslande. Sämtliche Mitarbeiter dieses Buches sind Mitglieder. Ermuthigend auf unser Streben wirkte der freundschaftliche Verkehr mit dem literarischen Verein in Nürnberg und dem Schillerverein in Leipzig ein. Die Vereinsvorstände sind wechselseitig Ehrenmitglieder. Treu dem Bunde mit dem letztgenannten Vereine begehen wir jährlich eine Schillerfeier an den südwestlichen Grenzmarken deutscher Zunge — ein vorgeschobener Posten derselben. Um unser vergangenes und künftiges Streben vollkommen würdigen zu können, beachte der gültige Leser noch dieses: es sind nicht blos trockene Statuten, welche den in Bern befindlichen Kreis des Vereines zusammenhalten; wir sind durch die Erinnerung unvergeßlicher, gemeinsam verlebter Abende Freunde geworden, die auch im Leben treu und männlich zusammenhalten wollen. Eine „Festgabe" zu der Zeit der bernischen Bundesfeier 1853 war unsere erste literarische Ausfahrt, die einzige gemeinsam unternommene bis zu diesem Album. Einzeln strebte dieses und jenes Mitglied, die Zwecke des Vereines auch öffentlich in seinem Kreise und nach seinen Kräften zu verfolgen. So ist die Gründung der „Zukunft des Volkes" zum guten Theile von uns ausgegangen. Die unerwartete Theilnahme, die uns bei der bloßen Ankündigung eines Albums nicht nur aus der schweizerischen, sondern auch aus der deutschen Lesewelt entgegenkam, ermuthigt uns, unsere Wirksamkeit auszudehnen und unser Ziel in einer neu zu begründenden eigenen Monatschrift nachdrücklicher zu verfolgen. — In dieser fortwährende Spiegelbilder der Heimath in poetischen Formen und im Rahmen der Kulturgeschichte zu entrollen, dürfte einerseits das neugestärkte Nationalbewußtsein des schweizerischen Volkes, andererseits die Thatsache rechtfertigen, daß selbst das Ausland gegenwärtig jede Kunde aus der Schweiz mit einer ungewöhnlich warmen Sympathie entgegen nimmt. — Indem wir die nähern Mittheilungen über die Erscheinungsweise der Zeitschrift einer am Schlüsse dieses Buches befindlichen Anzeige vorbehalten und diese der Aufmerksamkeit des Lesers empfehlen, beschränken wir uns hier darauf, unser künftiges Programm in allgemeinen Zügen anzudeuten. „Die Schweiz", Monatschrift des literarischen Vereins in Bern, stellt sich eine vierfache Aufgabe: I. Sie strebt zunächst den Boden einer jeden gesunden, nationalen Poesie — das Volk — kennen zu lernen und sucht es daher in Stadt und Land, im stattlichsten Hause und in der ärmsten Hütte, bei seinen Gebräuchen und Festen, in den Tgen der Freude und des Leides auf; sie bringt daher: a. Schilderungen aus dem Volksleben mit Berücksichtigung der einzelnen Thalschaften und des besonderen Charakters derselben in Bauart, Tracht, Gewohnheiten, Sitten und begründet sie durch die geographischen und historischen Verhältnisse derselben. (Bereits sind zum Beginne das Simmenthai, Emmenthal, Seeland, Thun und der Oberaargau bestimmten Mitarbeitern zugewiesen worden.) b. Sie sammelt, indem sie alle Freunde des Volkes und seiner Dichtungen um thätigste Unterstützung bittet, Volkssagen jeder Thalschaft und jedes Dorfes in allen ihren Erzählungsweisen, wo möglich in der jeweiligen Volksmundart; ebenso die leider immer mehr ersterbenden Volkslieder alter und neuer Zeit mit ihren Singweisen.

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c. Sie sucht dem Volke das Geschichtlichehrwürdige seiner Mundarten zum Bewußtsein zu bringen und sammelt zu Händen des Sprachforschers Sprichwörter, Redensarten und eigenthümliche Ausdrücke. d. Sie bringt Lebensbeschreibungen und Charakterbilder eigenthümlicher, verstorbener oder lebender, beliebter oder verspotteter Personen aus dem Volke und sucht den in jedem Lebenslaufe liegenden sittlichen Gehalt aufzudecken, um durch solche Musterbeispiele erhebend oder warnend auf den Leser einzuwirken. II. Auf solchem volksthümlichen Grund kann sich nun eine verjüngte nationale Poesie aufbauen. Die „Schweiz", an die Dichtung und den Geist des Volkes sich anlehnend, will in lyrischen Gedichten ernsteren Gefühlen, der Vaterlandsliebe, des Thatendranges, eines muthigen Aufblicks zum Gott der Väter, nicht leerer Liebeständelei Ausdruck verleihen, in epischen Sagen poetische Gestalt verleihen und den alten Balladenton wieder anstimmen, in Novellen große Momente der schweizerischen Geschichte (Schybi, Waldmann, Karl der Kühne, Davel, der Kampf der Urkantone gegen die Franzosen u.A.) oder Begebenheiten der unmittelbaren Gegenwart, aus dem Leben des Hauses und der Hütte vorführen; sie wird endlich das in der Schweiz vernachläßigte Gebiet des Drama's in das Auge fassen und zu thätigerer Bebauung dieses Feldes aufrufen. III. Die Mitarbeiter der „Schweiz" werden ferner die von ihnen früher in der „Zukunft des Volkes" gepflegte Richtung, auf das Volk durch zeitgemäße Betrachtungen sittlich einzuwirken, auch hier aufnehmen, alle Bestrebungen der Humanität beleuchten und unterstützen, die Anstalten zur Erhebung des Volkes und der Jugend besprechen, für die Schule nachdrücklich einstehen und namentlich die gemeinnützige Gesellschaft der Schweiz mit dem Volke vermitteln. IV. Sie wünscht endlich die Verhältnisse der schweizerischen Kunst, Musik, Poesie, Wissenschaft, wie auch des Theaters in einem freimüthigen Tone zu erörtern und auf würdige Erscheinungen in diesen Gebieten das Auge des Lesers hinzulenken. V. Schließt sich auch im Schweizerhause die Familie eng zusammen, so trägt dasselbe doch eine Laube, die den Blick in das Weite und Freie gestattet. Damit sei angedeutet, daß wir ausgezeichneten poetischen und wissenschaftlichen Arbeiten, wenn sie gleich die Schweiz nicht unmittelbar berühren, die Aufnahme vorbehalten wollen. Was die Mitarbeiter betrifft, so glauben wir auf sämmtliche Schriftsteller, die zu diesem Buche beitrugen, rechnen zu dürfen und bitten sie um neue, dem Programm entsprechende Einsendungen. Dem Kranze derselben glauben wir noch folgende Namen, von denen theils — leider verspätete — Arbeiten bereits vorliegen, theils zu erwarten sind, anreihen zu dürfen: Franz Krutter in Solothurn; Alfred Hartmann ebendaselbst; Pfarrer Zschokke in Aarau; Wagner von Laufenburg; Dr. Hoffmann und Julius Merz in Nürnberg; Theodor Apel in Leipzig und namentlich Prof. Carriere in München, — mehrere jüngere Kräfte des Vereines, die jetzt noch zurückgeblieben sind, nicht gerechnet. Die Schweiz ist ein in Bezug auf Kunst, Litteratur, Sprache, Biographie und Kulturgeschichte noch unerschöpfter Born; diesen dem heimischen Volke zum Bewußtsein, dem deutschen zur Kenntnis zu bringen, ist die Aufgabe, die wir uns gestellt haben. Gestellt haben wir sie; aber erreichen können wir sie nur, wenn das ganze Volk uns unterstützt, sei es durch das angedeutete Sammeln von Beiträgen, sei es durch freundliche Abnahme des Blattes. Es gilt, wie wir hoffen dürfen, ein vaterländisches Unternehmen, das nicht aus buchhändlerischen Interessen, sondern aus echter Liebe zum Volke, dem wir eine ernste, sittlich tüchtige Lektüre bieten wollen, hervorgeht. Das erste Heft wird zu Neujahr erscheinen und vorerst nur Text, keine Bilder enthalten, obwohl der Leser von Heute immer zuerst nach einem „Helgen" schaut. Wir wollen aber nicht täuschen und ziehen es daher vor, Bilder erst dann zu geben, wenn der Absatz des Blattes es uns gestattet, gute Bilder zu geben. Vorliegendes Album möge der Leser schon um des wohlthätigen Zweckes willen mit größerer Nachsicht beurtheilen und diese namentlich mehreren jüngern Verfassern zuwenden, die hier zum ersten Male vor der Oeffentlichkeit erscheinen. Bern, Oktober 1857. Im Namen des litterarischen Vereins, das Redaktionskomite des Albums: Dr. Ludwig Eckardt. D. Gempeler. K. U. Schöttle. Paul Volmar.

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0039 A L B U M F Ü R B Ü H N E N U N D B Ü H N E N F R E U N D E H a m b u r g 1851 "•Standort: 18: X 2217 [1851] *1851: Mehr nicht nachgewiesen. ALBUM FÜR B Ü H N E N U N D B Ü H N E N F R E U N D E . Herausgeber: C. A. Sachse. [Jg. 1]· Hamburg: W. Bernhardt in C o m m . 1851. 8° [Jg. 1:] 1851. Bd. 1. H . 1 [Januar], 16 S. H . 2. 28 S. H . 3. 19 S. H . 4. 20 S. [Bd. 2.] H . 5. 16 S. H . 6. 16 S. H . 7. [Juli], 15 S. * Monatlich. 0040 A L B U M F Ü R D I E J U G E N D - A L B U M A Z I F J Ú S Á G S Z Á M Á R A Prag, Leipzig 1858 "•Standort: SKCSR Prag: 9 Β 292 [1858] Κ 38012 [1858] * 1858: Mehr nicht nachgewiesen. ALBUM F Ü R DIE J U G E N D - ALBUM AZ IFJÚSÁG SZÁMÁRA. Qg. i]· Prag, Leipzig: Ignaz Leopold Kober 1858. 4° [Jg. 1:] 1858. 81 S. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. "•Paralleldruck: Gedichte in deutscher und ungarischer Sprache. ALBUM F Ü R KUNST U N D LITERATUR Stuttgart - N r . 1612 KUNST- U N D U N T E R H A L T U N G S B L A T T F Ü R S T A D T U N D L A N D 0041 A L B U M H U M O R I S T I S C H E R V O R T R Ä G E Berlin 1863 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kayser 15/226: ALBUM H U M O R I S T I S C H E R V O R T R Ä G E . Herausgeber: E. D o h m . Berlin 1863. 0042 A L B U M O E S T E R R E I C H I S C H E R D I C H T E R Wien 1850, 1 8 5 6 - 1858 "Standort: S K Í S R Prag: 9 F 716 [1850] 9 F 888 [1850] 9 D 262 [1856/58] "1850, 1856-1868. Mehr nicht nachgewiesen. * Editoriais: 1850. III. 1856/58. III.

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ALBUM OESTERREICHISCHER DICHTER. [Jg. 1] Wien: Pfautsch & Voß 1850. 8° [Jg. 1:] 1850. IV, 486 S. * Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Jg. [Wiederaufnahme:] ALBUM OESTERREICHISCHER DICHTER. Qg· 2]. Wien: Pfautsch & Voß 1856-1858. 8° [Jg. 2:] 1856-1858. N. F. Lief. 1/2-12. IV, 456 S. "Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. "Jg.-Titelei: 1858. [1850.III.:]

Vorwort. In der Absicht der Herausgeber lag es nicht, ein „Album der österreichischen Dichter, " sondern nur ein „Album österreichischer Dichter" zu geben, wozu ihnen der Umstand, daß sie eine Anzahl wohlgetroffener Porträte für das in ihrem Verlage erschienene Taschenbuch: „Gedenke mein," theils schon verwendet, theils noch bestimmt, im Vorrathe hatten, die nächste Veranlassung gab. Da diese Bilder, sämmtlich feine Stahlstiche, schon fertig vorlagen, so schien es möglich, dieselben, von geistigen aus dem Leben und den Werken der dargestellten Dichter geschöpften Porträten begleitet, um einen ungewöhnlich billigen Preis einem größeren Leserkreise zuzuführen und ihnen dadurch eine längere Dauer zu sichern, als dieß bei Vertheilung in die einzelnen Jahrgänge eines ephemeren Almanachs geschehen konnte. Der geneigte Leser wolle daher dieses Album für nichts weiter nehmen, als wofür es selbst sich ausgibt, nämlich für die bescheidene Anfrage an das Publikum: ob es derartige Sammlung insoweit unterstützen würde, daß diese improvisirte, durch thatsächlich Vorhandenes ermöglichte Probe nach und nach, in gleicher oder ähnlicher Weise, zu einem wirklichen „Album der österreichischen Dichter" sich vervollständigen könne. Erst unter dieser Voraussicht, die uns im Vertrauen auf die noch nicht erloschene Theilnahme für vaterländische Poesie leitete, gewinnt der vorliegende Band seine Rechtfertigung, da, was bis nun Versäumniß scheinen könnte, in der Folge als das Streben sich herausstellen würde, jedem Theile des Albums Talente verschiedener Rangstufen vorzubehalten und, durch Einreihung von Namen zweiter und dritter Größe zwischen jenen der ersten, dem Ganzen Abwechslung und Relief zu verleihen. Man wolle daher jene heimischen Celebritäten, die hier fehlen, ja nicht für vergessen, sondern nur für aufgespart halten, und der bisher getroffenen Wahl kein anderes Motiv unterschieben, als den Wunsch, durch Benützung des schon Bereitliegenden so schnell und billig wie möglich, ein Unternehmen ins Leben zu rufen, das dem Freunde der heimischen Muse ein liebes Angedenken und dem künftigen Verfasser einer österreichischen Literaturgeschichte vielleicht ein nicht unbrauchbarer Behelf werden könnte. Bei Abfassung der Biographien gingen wir von dem Grundsatze aus, daß Richtigkeit der Daten die Hauptsache, und somit mehr der factische als der kritische Standpunct festzuhalten sei, weshalb wir uns absichtlich an solche Schriftsteller wendeten, die einerseits, wegen ihrer Vertrautheit mit den Lebensverhältnissen der von ihnen biographirten, für die wünschenswerthe Genauigkeit der Angabe einstehen, andererseits durch ihren anerkannten Ruf und durch die Nennung ihres vollen Namens für die Lauterkeit ihres Urtheils bürgen können. Was die Auswahl aus den Werken der Dichter betrifft, so galt es, unserer Ansicht nach, eine Anthologie des Besten, was sie geschrieben haben, nur insofern zu geben, als das Beste zugleich das Bezeichnendste für jene Züge war, die in ihren Biographien besonders herausgehoben sind; wo das nicht der Fall, wurde das Charakteristische selbst dem anerkannt Besseren absichtlich vorgezogen.

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Aus den Werken des Dichters sollte sein Leben sich herauslesen, hinwieder sein in der Biographie angedeuteter Entwicklungsgang in den beigegebenen Dichtungen sich nachweisen, so wie aus einzelnen Parallelstellen sämmtlicher Lebensbeschreibungen und aus wechselseitigen Beziehungen in den Gedichten selbst ein Bild der Zeit, der diese Dichter angehören, sich zusammensetzen lassen. Möchte unser Streben so viel Anerkennung finden, daß es uns baldigst möglich würde, eine Fortsetzung dieses Albums, zu bringen, um sowohl den älteren Notabilitäten der poetischen Literatur Oesterreichs, als auch den namhaftesten Talenten der jüngeren und jüngsten Zeit nach Gebühr Rechnung zu tragen. 0043 ALBUM ZU DEUTSCHLANDS DICHTERN Stuttgart 1851 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Heinsius 11/1/14. ALBUMBLÄTTER, HUMORISTISCHE — Nr. 1163 0044 ALGOVIA Kempten 1870 "•Standort: 12: 2° Per. l h [1870] "Ί870: Mehr nicht nachgewiesen. »Beilage zu ALLGÄUER VOLKSBLATT. ALGOVIA. Unterhaltungsblatt des Allgäuer Volksblattes. Verantwortliche Redaktion: L. Schneider [ab 1870, Nr. 14: L. Suing; ab 1870, Nr. 16: L. Schneider; ab 1870, Nr. 22: J. N. Reichardt; ab 1870, Nr. 24: C. Lempens]. 08- ZIKempten: J. Bucher 1870. 2° [Jg. 1] 1870. Nr. 1 - 3 1 . "1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Wöchentlich. 0045 A L L - D E U T S C H L A N D Stuttgart 1877-1881 "•Nicht nachgewiesen. "Quelle: Kirchner 23435: ALL - DEUTSCHLAND. Illustriertes Hausblatt. Stuttgart 1877-1881. 0046 ALLEMANNIA Anklam 1869 - 1 8 7 1 "Standort: UB Greifswald: AB 21 [1869] "Nicht nachgewiesen: 1870 — 1871. "Quelle: Heinsius 15/1/28: ALLEMANNIA. Herausgeber: Gustav Quade. Anklam 1869-1871. "Editorial: 1869. Unpag. Bl.

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ALLEMANNIA. Volks-, Schul- u. Haus-Bibliothek für Alt und Jung zur Unterhaltung und Belehrung in populären und geschichtlichen Erzählungen. Biographien, Charakterbeschreibungen, Anekdoten, Miscellen, Mittheilungen aus dem Gebiete der Länder- und Völkerkunde, der Natur etc. Wissenschaften u.s.w. Herausgeber: Gustav Quade. [Jg. 1]· Anklam: W. Dietze 1869. 8° [Jg. 1:] 1869. Bd. 1. Nr. 1 - 4 . 256 S. *1 Nr. = 64 S. * Vierteljährlich. "•Inhaltsübersicht, pro Jg. [1869.

Unpag.Bl.:]

Vorwort. Als wir uns im vergangenen Jahre zur Herausgabe der Allemannia entschlossen, waren wir uns von vornherein der Schwierigkeiten bewußt, mit denen unser Unternehmen zu kämpfen haben werde. Es galt ja nicht, dem Mangel an Zeitschriften im Allgemeinen abzuhelfen — ein solcher existirt gar nicht —, wohl aber hatten wir die Absicht, die Zahl derjenigen nicht im Ueberfluß vorhandenen literarischen Unternehmungen, deren Zweck dahin geht, dem Volk eine gesunde, sich streng in den Schranken der Sittlichkeit haltende, patriotische und ebenso belehrende wie unterhaltende Leetüre zu bieten, um eine neue Zeitschrift zu vermehren. Daß wir uns mithin keine leichte Aufgabe gestellt, daß wir bei Wahl und Bearbeitung des Stoffes, der für Schule und Haus, für das Heer und überhaupt für Jedermann aus dem Volke bestimmt war, die peinlichste Sorgfalt obwalten lassen mußten, ist selbstverständlich; wir wollen es dem Urtheil unseres Lesers überlassen, in wieweit wir unserer Aufgabe entsprochen. Die Art und Weise, wie dieselbe gelöst, geht zur Genüge aus dem reichhaltigen Inhaltsverzeichniß hervor; möge man ohne Bedenken unserer Allemannia daher den Eingang in alle Kreise, in Volks-, Schul-, Haus- und Leihbibliotheken gestatten, für Jung und Alt, für den Wehr- und jeden anderen Stand kann ihre Leetüre nur von Nutzen sein, denn unveränderlich blieben wir dem Wahlspruch treu, mit dem wir unser Unternehmen begonnen; wir haben darin sorgfältig Alles vermieden, was nicht mit Frömmigkeit und Treue für König und Vaterland in Einklang zu bringen war. Dies sei die beste Empfehlung unseres Unternehmens für jetzt und für die Zukunft. D.H. 0047 ALLERLEI Chemnitz 1873 - 1877 CHEMNITZER ALLERLEI Chemnitz 1877-1880 * Nicht nachgewiesen. * Quellen: Pepino Nr. 43: ALLERLEI. Localblatt verbunden mit dem ersten Chemnitzer Plakatanzeiger. Chemnitz 1873 — 1877. Pepino Nr. 45: CHEMNITZER ALLERLEI. Belletristisch- und humoristisch-satirisches Sonntagsblatt mit SACHSISCHES ALLERLEI, SOCIALES ALLERLEI, DEUTSCHES ALLERLEI. Chemnitz 1 8 7 7 - 1880. ALLERLEI, CHEMNITZER - Nr. 0047 ALLERLEI, DEUTSCHES - Nr. 0047

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ALLERLEI, SÄCHSISCHES - Nr. 0047 - Nr. 2199 ALLERLEI, SOCIALES - Nr. 0047 ALLGÄUER BOTE Leutkirch - Nr. 2628 UNTERHALTUNGSBLATT ALLGÄUER VOLKSBLATT Kempten - Nr. 0044 ALGOVIA ALLGEMEINE AUSWANDERUNGS-ZEITUNG Rudolstadt - Nr. 2071 DER PILOT 0048 ALLGEMEINE BIBLIOGRAPHIE FÜR DEUTSCHLAND Leipzig 1836-1892 WÖCHENTLICHES VERZEICHNIS DER ERSCHIENENEN UND DER VORBEREITETEN NEUIGKEITEN DES DEUTSCHEN BUCHHANDELS Leipzig 1893 - 1 9 3 0 "•Aufnahme: 1843 -1892. * 1836 — 1842: - DLZ I 6.59 "•Standorte: la: Am 10267 [1845. 1852-1854. 1856-1892] 22: Eph. lit. 0 26 [1836-1846] 30: Ν. libr. 538 [1843 - 1849] Bbl. 249/100 [1887-1892] 50: I. A. [1865- 1868] 76: AW 4 3 - 4 8 [1836.1837. 1839. 1840. 1856. 1858-1860] 107: 1.7789 [1873. 1890-1892] Ν 1:8° W. 233 [1871 - 1876] SLB Dresden: Cat. libr. 115r [1864] ULB Halle: Ab 551» [1849-1851. 1854-1855] * 1843: Übernahme der Zeitschrift WÖCHENTLICHES LITERARISCHES ANZEIGEBLATT, Leipzig 1841-1842 [ - DLZ I 7.131], ALLGEMEINE BIBLIOGRAPHIE FÜR DEUTSCHLAND [1843-1845 mit dem Zusatz: VERBUNDEN MIT DEM LITERARISCHEN ANZEIGEBLATT]. Ein wöchentliches Verzeichniß aller neuen Erscheinungen im Felde der Literatur [ab 1844 mit dem Untertitel: Ein monatliches Verzeichniß aller neuen Erscheinungen im Felde der Literatur. Wissenschaftlich geordnet; ab 1846 mit dem Untertitel: Wöchentliches Verzeichniß aller neuen Erscheinungen im Felde der Literatur; ab 1892 mit dem Untertitel: Wöchentliches Verzeichniß der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels]. Herausgeber: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung. Redaktion: J. de Marie [ab 1851: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung (A. und H. Rost); ab 1857, Nr. 51: Verantwortliche Redaktion: H. Rost; ab 1875, Nr. 23 ohne Redaktionshinweis]. [Jg. 1 - 5 0 ] , Leipzig: J. C. Hinrichs 1843 - 1892. 8° [Jg. 1:] 1843. Nr. 1 - 5 2 . 400 S. [Jg. 2:]1844. Nr. 1 - 12. 390 S.

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ALLGEMEINE BIBLIOGRAPHIE FÜR DEUTSCHLAND

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Qg. 3:]1845. Nr. 1 - 12. 390 S. [Jg. 4:]1846. Nr. 1 - 5 2 . 440 S. Qg. 5:]1847. Nr. 1 - 52. 480 S. [Jg. 6:]1848. Nr. 1 - 5 2 . 440 S. [Jg. 7:]1849. Nr. 1 - 52. 446 S. Qg. 8:]1850. Nr. 1 - 5 2 . 504 S. Qg. 9:]1851. Nr. 1 - 5 2 . 484 S. Qg. 10:]1852. Nr. 1 - 5 2 . 500 S. Qg. 11:]1853. Nr. 1 - 5 2 . 504 S. Qg. 12:]1854. Nr. 1 - 52. 500 S. Qg. 13:]1855. Nr. 1 - 52. 502 S. Qg. 14:]1856. Nr. 1 / 2 - 5 2 . 458 S. Qg. 15:]1857. Nr. 1 / 2 - 5 2 . 462 S. Qg. 16:]1858. Nr. 1 - 5 2 . 466 S. Qg. 17:]1859. Nr. 1 / 2 - 5 2 . 466 S. Qg. 18:]1860. Nr. 1 / 2 - 5 2 . 494 S. Qg. 19:]1861. Nr. 1 - 5 2 . 486 S. Qg. 20:]1862. Nr. 1 - 5 2 . 494 S. Qg. 21:]1863. Nr. 1 / 2 - 5 2 . 502 S. Qg. 2201864. Nr. 1 / 2 - 5 2 . 470 S. Qg. 23:]1865. Nr. 1 / 2 - 5 2 . 474 S. Qg. 2401866. Nr. 1 - 5 2 . 426 S. Qg. 2501867. Nr. 1 - 5 2 . 482 S. Qg. 2601868. Nr. 1 - 5 2 . 518 S. Qg. 2701869. Nr. 1 - 52. 550 S. Qg. 2801870. Nr. 1 - 5 2 . 510 S. Qg. 29:]1871. Nr. 1 - 5 2 . 566 S. Qg. 3001872. Nr. 1 - 5 2 . 590 S. Qg. 3101873. Nr. 1 - 5 2 . 598 S. Qg. 32:]1874. Nr. 1 - 5 2 . 638 S. Qg. 3301875. Nr. 1 - 52. 654 S. Qg. 3401876. Nr. 1 - 5 2 . 678 S. Qg. 3501877. Nr. 1 - 5 2 . 702 S. Qg. 3601878. Nr. 1 - 52. 694 S. Qg. 3701879. Nr. 1 - 5 2 . 726 S. Qg. 3801880. Nr. 1 - 52. 758 S. Qg. 39:]1881. Nr. 1 - 5 2 . 758 S. Qg. 4001882. Nr. 1 - 52. 742 S. Qg. 4101883. Nr. 1 - 5 2 . [766, nicht:] 466 S. Qg. 4201884. Nr. 1 - 52. 782 S. Qg. 4301885. Nr. 1 - 5 2 . 806 S. Qg. 4401886. Nr. 1 - 5 2 . 806 S. Qg. 45:]1887. Nr. 1 - 5 2 . 814 S. Qg. 46:]1888. Nr. 1 - 5 2 . 854 S. Qg. 4701889. Nr. 1 - 52. 894 S. Qg. 4801890. Nr. 1 - 52. 942 S. Qg. 4901891. Nr. 1 - 52. 926 S. Qg. [50, nichtO 51:1892. Nr. 1 - 5 2 . 762 S. "•1 Nr. = 16 zweisp. S.; ab 1844, Nr. 1: 1 Nr. - 40 zweisp. S.; ab 1846, Nr. 1: 1 Nr. = 16 zweisp. S. * Wöchentlich; 1 8 4 4 - 1 8 4 5 monatlich. *Jahrgangs-Titeleien: ALLGEMEINE BIBLIOGRAPHIE F Ü R DEUTSCHLAND, VERBUNDEN MIT DEM LITERARISCHEN ANZEIGEBLATT. Ein wöchentliches Verzeichnis aller neuen Erscheinungen im Felde der Literatur [ab 1844: ALLGEMEINE BIBLIOGRAPHIE F Ü R DEUTSCHLAND VERB U N D E N MIT DEM LITERARISCHEN ANZEIGEBLATT. Ein mo-

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natliches Verzeichniß aller neuen Erscheinungen im Felde der Literatur. Wissenschaftlich geordnet; ab 1845: ALLGEMEINE BIBLIOGRAPHIE FÜR DEUTSCHLAND. Ein monatliches Verzeichniß aller neuen Erscheinungen im Felde der Literatur. Mit Intelligenz-Blatt; ab 1846: ALLGEMEINE BIBLIOGRAPHIE FÜR DEUTSCHLAND. Ein wöchentliches Verzeichniß aller neuen Erscheinungen im Felde der Literatur. Mit Intelligenz-Blatt; ab 1881 mit dem zweiten Untertitel: Nach den Wissenschaften geordnet; 1891: ALLGEMEINE BIBLIOGRAPHIE FÜR DEUTSCHLAND. Wöchentliches Verzeichniß aller Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Nach den Wissenschaften geordnet; 1892: ALLGEMEINE BIBLIOGRAPHIE FÜR DEUTSCHLAND. Wöchentliches Verzeichniß der Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Nach den Wissenschaften geordnet mit Hinzufügung von Titeln künftig erscheinender Werke nach Voranzeigen der Verleger und mit Register zu jeder Nummer]. * Beilage: INTELLIGENZ-BLATT. 1845-1848. ALLGEMEINE BILDERGALLERIE Neusalza - Nr. 2001 OLLA POTRIDA ALLGEMEINE CONSERVATIVE MONATSSCHRIFT FÜR DAS CHRISTLICHE DEUTSCHLAND Quedlinburg - Nr. 2752 VOLKSBLATT FÜR STADT UND LAND ZUR BELEHRUNG UND UNTERHALTUNG 0049 ALLGEMEINE CORRESPONDENZ Wien 1869-1911 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Winckler 142. 0050 ALLGEMEINE DEUTSCHE Β ADE-ZEITUNG Hannover 1880 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Heinsius 17/1/84: ALLGEMEINE DEUTSCHE ΒADE-ZEITUNG. Organ für Curorte, Touristen und Gebildete aller Stände. Hannover 1880. 0051 ALLGEMEINE DEUTSCHE CRIMINAL-ZEITUNG Leipzig 1877-1887 "•Nicht aufgenommen. ALLGEMEINE DORFZEITUNG Neurode - Nr. 2090 POLITISCHER KAKADU 0052 ALLGEMEINE EUROPÄISCHE HOTEL-ZEITUNG Stuttgart 1863 * Nicht nachgewiesen.

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* Quelle: Kayser 15/461. ALLGEMEINE EVANGELISCH-LUTHERISCHE KIRCHENZEITUNG Leipzig - 1672 LITERARISCHE BEILAGE ZUR ALLG. EV.-LUTH. KIRCHENZEITUNG 0053 ALLGEMEINE FAMILIEN-ZEITUNG Stuttgart 1869 - 1876 "•Standorte: 17: Zb 3118[1873.1874] gr. Fol. 3/720[1875.1876] 24: Zb 73 [1870-1872] 824: Mt 4928, c[1869.1871] SKCSR Prag: 37 A 63 [1869-1873] * 1869-1876: Mehr nicht erschienen. "Ab 1877 vereinigt mit DAS BUCH FÜR ALLE [ - Nr. 0368] * Editoriais: 1870.560. 1872.988. 1876.416. ALLGEMEINE FAMILIEN-ZEITUNG Chronik der Gegenwart zur Unterhaltung und Belehrung [ab 1873, Nr. 1 mit dem Untertitel: Chronik der Gegenwart. Illustrine Blätter für den häuslichen Kreis: ab 1875 mit dem Untertitel: Illustrine Blätter zur Unterhaltung], Redaktion: Hermann Schönlein. [Jg- 1 - 8 ] . Stuttgart: Hermann Schönlein 1869 - 1876. 2° Jg. 1: 1869. [Bd. 1.2.]. Nr. 1 - 5 2 . 828 S. Jg. 2: 1870. [Bd. 1.2.]. Nr. 1 - 5 2 . 828 S. Jg. 3: 1871. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . 1112 S. Jg. 4: 1872. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . 988 S. Jg. 5: 1873. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . 680 S. Jg. 6: 1874. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . 640 S. [Jg. 7:]1875. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. [Jg. 8:]1876. Bd. 1.2. Nr. 1 - 52. 416 S. "•1 Nr. = 16 dreisp. S„ ab 1875: 1 Nr. = 8 viersp. S. * Wöchentlich, 1873 auch in dreiwöchigen Lieferungen. "•Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. "Beilage: ALLGEMEINE ANKÜNDIGUNGEN. Insenions-Organ für Handel, Gewerbe und öffentliche Interessen. 1870. [1870.560:] An unsere geehrten Abonnenten! In Folge des Umstandes, daß viele Tausende von Subscribenten erst mit Beginn des Jahrgangs 1870 der „Allgemeinen Familien-Zeitung" in das Abonnement eingetreten sind und deshalb den ersten Jahrgang 1869 noch nicht besitzen, gelangen fortwährend Anfragen an unterzeichnete Verlagsbuchhandlung, ob letzterer nicht noch zu beziehen sei, und wurde zumal vielfach der Wunsch geäußert, die Anschaffung durch einen ermäßigten Preis zu erleichtern. Obgleich nun der bisherige Abonnements-Betrag der wohlfeilste Preis ist, zu welchem jemals ein derartiges großartiges Journal geboten wurde, so hat sich die Verlagsbuchhandlung dennoch entschlossen, den ausgesprochenen Wünschen selbst mit Opfern entgegen zu kommen, um es Jedermann zu ermöglichen, die Reihe der Jahrgänge der ,»Allgemeinen

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Familien-Zeitung" vom ersten Band ab vollständig zu besitzen. Dieses Entgegenkommen hat seinen Grund hauptsächlich in der dankbaren Anerkennung so außerordentlich zahlreicher Betheiligung am Abonnement und in der Erwartung, die dem Journale gewonnenen Freunde dauernd zu fesseln. [ . . . ] Der Jahrgang 1869 bildet einen thatsäcblicb riesigen Band des größten Folioformats. Er umfaßt die enorme Zahl von 2496 Spalten des interesssantesten, unterhaltenden und belehrenden Lesestoffs aus den Federn der berühmtesten Schriftsteller der Gegenwart, also eine fast unerschöpfliche Quelle der gediegensten Leetüre. Zahlreiche ausgezeichnete Illustrationen gestalten ihn zu einem thatsächlichen Prachtwerke. [1872.988:] Redaktion und Verlagsbuchhandlung werden im Laufe des nächsten Jahrgangs nicht nur bedacht sein, der„Allgemeinen Familien-Zeitung" die hervorragende Stellung zu wahren, welche dieselbe durch ihre gediegenen Leistungen in der deutschen Journal-Literatur gleich von ihrem ersten Erscheinen ab einnahm, sondern die Zeitung wird in ihrem literarischen und künstlerischen Tbeil wesentliche Verbesserungen erfahren, da es uns gelang, für beide Richtungen neue ausgezeichnete Mitarbeiter zu gewinnen. Außerdem hat sich unterzeichnete Verlagsbuchhandlung, um das schöne und gediegene Journal auch den weniger Bemittelten zugänglich zu machen, zu einer bedeutenden PreisErmäßigung entschlossen, welche ihr dadurch ermöglicht wird, daß sie den bisherigen, vielen Lesern zu groß erscheinenden Umfang von jetzt ab etwas vermindert, ohne deshalb im Entferntesten zu wenig Lesestoff zu bieten. Die allgemeine Familien-Zeitung" wird demnach künftig in 52 Wochen-Nummern à 2 und 1 1 / 2 Bogen, welche in dreiwöchentlichen Heften zu beziehen sind, erscheinen und der Abonnements-Preis der Ausgabe in Wochen-Nummern statt 1 Thaler = 1 fl. 45 kr. rhein. nur 20 Sgr. = 1 fl. 10 kr. rhein. pro Quartal, sowie der Ausgabe in dreiwöchentlichen Hefren statt 71/2 Sgr. — 27 kr. rhein. nur 5 Sgr. = 18 kr. rhein. pro Heft betragen. Die Verlagsbuchhandlung gibt sich der Hoffnung hin, daß ihre Bestrebungen durch recht zahlreiche Subscriptions-Betheiligung die entsprechende Unterstützung finden werden. [1876.416:]

An die geehrten Abonnenten der allgemeinen Familien-Zeitung" Unterzeichnete Verlagsbuchhandlung erlaubt sich hiermit anzuzeigen, daß sie sich entschlossen hat, die „Allgemeine Familien-Zeitung" mit dem ebenfalls in ihrem Verlage erscheinenden großen illustrirten Journale „Das Buch für Alle" zu einer Zeitschrift zu vereinigen, welche den Namen des von beiden Journalen weitaus am meisten verbreiteten „Buches für Alle" As Haupt-Titel und die Benennung der „Familien-Zeitung" als Neben-Titel führen wird. In Folge dessen erscheint der neue Jahrgang 1877 der bisherigen „Allgemeinen Familien-Zeitung" fernerhin unter dem Titel: Das Buch für Alle, Illustrine Familien-Zeitung und zwar nicht mehr in wöchentlichen Nummern oder dreiwöchentlichen Lieferungen, sondern in 26 vierzehntägigen reich illustrirten Heften zum Preise von nur 30 Pfennig pro Heft. Diese Vereinigung setzt uns in den Stand, die unserer Redaktion zur Verfügung stehenden gediegenen Beiträge unserer verehrten Herren Mitarbeiter, welche sich bisher auf zwei Journale zersplitterten, in dem neuen Gesammt-Journale zu konzentriren, was gewiß von unseren geehrten Abonnenten nur willkommen geheißen wird. Um eine Unterbrechung im regelmäßigen Empfange der Hefte zu vermeiden, wolle man das Abonnement gefälligst umgehend erneuern. ALLGEMEINE GESCHÄFTS-ZEITUNG DES „STAMMGAST" Wien - Nr. 2449 DER STAMMGAST 0054 ALLGEMEINE ILLUSTRIRTE JUDENZEITUNG Pest 1860-1861 CARMEL Pest 1861 - 1862

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* Standorte: ÖNB Wien: 399.244 -D[1860.1861] OSZK Budapest: H. 1.954[.1861.1862] * 1860— 1862: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1860.2.137.176. 1861.82.98.202.209.401. ALLGEMEINE ILLUSTRIRTE JUDENZEITUNG. Herausgeber: Josef Bärmann. Verantwortlicher Redakteur: Josef Bärmann. Jg· [ l ] - 2 . Pest: [Druck:] Carl Werfer [ab 1861, Nr. 6: Pest: [Druck:] Emil Müller] 1860- 1861. 2° g g . 1:] 1860. Nr. 1 [3.8.]-Nr. 22. 176 S. Jg. 2: 1861. N r . l - N r . 13 [29.3.]. 104 S. *1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Wöchentlich. "•Illustrationen. [Fortsetzung:] CARMEL. Allgemeine illustrine Judenzeitung. Herausgeber: W. A. Meisel. Verantwortlicher Redakteur: Josef Bärmann [ab 1862, Nr. 1: David Schwab], Jg- 2 - 3 . Pest: Josef Bärmann 1861 - 1862. 2° [ab 1861, Nr. 27: 4°] Jg. 2: 1861. Nr. 14[5.4]-Nr. 51. S. 105-408. Jg. 3: 1862. Nr. 1 - N r . 50[19.12.]. 400 S. "Ί Nr. = 8 zweisp. S. "•Wöchentlich. "•Illustrationen. [1860.2:]

An unsere Leser! Die Probenummer unseres Wochenblattes hat nach mündlichen und schriftlichen Berichten, die uns zugekommen sind, der Theilnahme und des Beifalls sich erfreut, und wir wollen heute, wo wir unsere Zeitung beginnen, die Tendenz, welche sie befolgt, und die Grundsätze, von denen sie geleitet wird, mit kurzen Worten angeben. Das Judenthum und seine Bekenner in der Gegenwart müssen nach zwei Richtungen hin ihren Eifer und ihre Thatkraft entfalten: nach Außen und nach Innen. Die Regierungen, die Völker, die Konfessionen, die mannigfachen Bestandtheile der Gesellschaft kommen nur zu oft in die Lage, sich über jüdisches Wesen und jüdisches Streben ein Urtheil zu bilden, um darnach folgenschwere Entschlüsse zu fassen oder Einflüsse zu gewinnen. Dieses Urtheil bedarf noch immer, trotz allen Fortschritts der Zeit und des siegenden Humanismus, der Leitung, Berichtigung und Klärung — und daran soll unser Blatt arbeiten. Es wird Veranlassung nehmen, daß Judenthum und die Juden in ihrer wahren Gestalt zu zeigen: das erstere als eine Religion, die den auf Recht und Gerechtigkeit ruhenden Staat stützt, Treue gegen Monarch und Vaterland lehrt, und gegen alle Konfessionen friedlich und freundlich ist; die letzteren als thätige, fleißige, auf den Gebieten des Handels, der Industrie, des Ackerbaues, der Wissenschaft und der Kunst sich bewegende Glieder der Gesellschaft, die keinem Staatsbürger an Hingebung für das Wohl des Vaterlandes und an Förderung des allgemeinen Nutzens nachstehen. Damit zusammenhänged ist die Richtung nach Innen. Wir treten nicht als Ankläger gegen das jüdische Familienleben und gegen die sittlichen Zustände in jüdischen Kreisen auf; wir wollen unseren Lesern blos zum Bewußtsein bringen, daß große und wichtige Aufgaben in den Synagogen, den Schulen und Häusern, in den Beziehungen zu unsern Umgebungen zu lösen

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sind; daß die Verhältnisse der Rabbinen und Gemeinden, der Lehrer und Lehrbücher geregelt und geordnet werden müssen; daß wir die neue Zeit mit ihren neuen Anforderungen richtig verstehen und begreifen lernen. Unterstützt von tüchtigen Kräften, und hoffend auf die Mitwirkung aller Derer, denen es Ernst ist, unsern Glaubensgenossen in Oesterreich, und namentlich in Ungarn, den Rang zu' verschaffen, der ihnen vermöge ihrer Zahl, ihrer geistigen und materiellen Kräfte gebührt, gehen wir an unser Werk. Es gebricht uns nicht an Muth; möge es unsern Lesern nicht an Ausdauer fehlen! [1860.137:]

Pränumerations-Einladung. Mit 1. Jänner 1861 beginnt der zweite Jahrgang unserer bis jetzt in den weitesten Kreisen beifällig aufgenommenen Zeitung. Unverändert in Tendenz, Format und Ausstattung soll der neue Jahrgang, doch in Bezug auf Reichhaltigkeit des Stoffes, rasches und umsichtiges Eingehen auf die wichtigsten das Juden thum aller Staaten und Länder, namentlich aber unseres engern ungarischen Vaterlandes betreffenden Tagesfragen und Angelegenheiten einen sichtlichen Fortschritt bekunden. Diesen Zweck zu erreichen, haben wir es abermals an Mühe und Opfern nicht fehlen lassen, neue und anerkannte literarische und artistische Kräfte für unser Journal zu gewinnen, während es uns gelungen ist, die bisherigen Herren Mitarbeiter zu fleißigeren, gesteigerten Leistungen für die Zukunft zu veranlassen. Solcherweise kann es keinem Zweifel unterliegen, daß die folgenden Blätter an Werth und Mannigfaltigkeit des Inhaltes den bisher erschienenen nicht nur nicht nachstehen, sondern sie noch um Vieles überbieten werden. [1860.176:]

An unsere Leser! Der herannahende Schluß des Jahres 1860 und die Neugestaltung unseres Vaterlandes veranlassen den Herausgeber dieser Blätter, sich wieder einmal vertrauensvoll an deren Leser zu wenden, um ihnen seine Wünsche, Hoffnungen und Grundsätze mitzutheilen. Siebenzehn Nummern der „Allgemeinen Illustrirten Judenzeitung" sind in den Händen der Abonnenten, die sich auf Ungarn, die österreichischen Provinzen, Deutschland, Rußland und Frankreich vertheilen. Das Publikum ist in den Stand gesetzt, ein billiges Urtheil zu fällen über das was, und wie wir es wollen, über die Tendenz, die wir verfolgen, und über die Mittel, die wir zur Erreichung derselben gebrauchen. Wir wollen das Interesse und die Theilnahme an jüdischen Angelegenheiten wahren, den Fortschritt, den wahren und berechtigten, im Cultus und in der Schule fördern, den heilsamen Antheil unserer Glaubensgenossen an der Verbreitung und Erweiterung des Culturlebens vor Freund und Feind in's rechte Licht setzen, das gute Recht derselben im modernen Rechtsstaate, der weder eine ausschließlich religiöse, noch eine exclusiv nationale Grundlage hat, dessen unerschütterlicher Pfeiler die Gerechtigkeit ist, erkämpfen und vertheidigen helfen. Wir wollen dem Vorurtheil, in jüdischen wie in nichtjüdischen Kreisen, entgegentreten; sowohl unsere jüdischen Glaubensgenossen wie unsere christlichen Mitbrüder sollen der Ueberzeugung freien Raum geben, daß unsere Zeit menschliche Verbrüderung und nicht fanatische und confessionelle Absonderung, friedliches Zusammenstreben und nicht feindliches Auseinandergehen will. Wir wollen die Männer, welche an der Spitze der jüdischen Gemeinden stehen, die Herren Rabbiner und Vorsteher, in ihren heiligen, der guten Sache allein dienenden Bestrebungen unterstützen, und den Herren Lehrern jene Stellung sichern, die ihnen vermöge ihres wichtigen Amtes und Berufes gebührt. Wir wollen den Gemeinden in unserem Vaterlande das kostbarste Gut, die Autonomie, nach allen Seiten hin, gegen consistorialräthliche Zudringlichkeit, gegen französische Centralisationsideen und gegen unberechtigte Einmischung wahren. Wir wollen durch das Bild die Aufmerksamkeit auf jene Männer hinlenken, welche auf den verschiedenen Gebieten menschlicher Thätigkeit wohlthätig gewirkt haben und noch wirken, die entweder unserem Stamme angehören, oder für denselben ihre Stimme erheben. Für persönliche Streitigkeiten hat unser Blatt weder einen offenen noch einen geheimen Sprechsaal, weder ein Thor noch ein Thürchen; unsere Aufgabe ist eine zu heilige, zu hoch über Personalien stehende, also daß wir sie durch Kleinlichkeit herabwürdigen lassen könnten, und wir setzen uns lieber der Gefahr aus, zu viel Gutes, als zu viel Schlimmes von maßgebenden Personen zu verbreiten. Dies Alles wollten wir gleich bei der Gründung unse-

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res Blattes, und wollen es heute wie gestern in Ruhe und Besonnenheit, ohne patriotische Koketterie, ohne Hast und Eilfertigkeit in sich überstürzenden Rathschlägen, ohne prunkenden und schillernden Patriotismus, der ein natürliches Gefühl zur berechnenden Demonstration macht. In wie weit es der literarischen Leitung unseres Blattes gelungen ist, das vorgesteckte Ziel zu erreichen — darüber mögen die Leser desselben urtheilen. Dürften wir aber die immer steigende Zahl der Abonnenten und die an uns gelangten Zuschriften als Maßstab für den Werth und die Bedeutung der „Illustrirten Judenzeitung" gebrauchen, so wären wir zu dem Schlüsse berechtigt, daß unsere Bemühungen nicht erfolglos blieben. Allein die Aufgabe unseres Blattes ist eine so viel umfassende und die Ausführung derselben eine so kostspielige, — für das Letztere möge die Ausstattung sprechen, deren sich noch kein jüdisches Blatt bis jetzt erfreut hat — daß wir an die Herren Rabbiner, Gemeindevorsteher, Lehrer und alle Freunde des Judenthums, der jüdischen Ehre, des jüdischen Namens und unseres Rechtes die ergebenste Bitte richten, uns durch Pränumerationen, Beiträge, Zeichnungen, Portraits hervorragender Männer und Frauen, Empfehlung und Förderung unseres Blattes unterstützen zu wollen, und ein Organ zu kräftigen, dessen höchstes Ziel darin besteht, der Hebung des Judenthums nach allen Richtungen und dadurch den Interessen unseres engen ungarischen Vaterlandes zu dienen: der echte Jude war und ist überall ein echter Patriot! [1861.82:]

An unsere Leser! Wir glauben den geehrten Lesern unserer Blätter keine unerfreuliche Ueberraschung zu bereiten, indem wir hiemit zur vorläufigen Anzeige bringen, daß es uns gelungen, eine Vereinbarung mit Sr. Ehrwürden Herrn Oberrabbiner Dr. Meisel als Herausgeber und Redacteur des „Carmel"zu treffen, wornach vom 5. k. M. angefangen, eine Verschmelzung beider Organe in Eines stattfinden soll. — Dasselbe wird einmal wöchentlich in dem bisherigen Formate unseres Blattes und mit Illustrationen versehen, erscheinen, und die Tendenz beider Blätter vereinigen. — Durch diese Vereinigung hoffen wir den Lesern einen erhöhten literarischen Genuß zu bieten, während wir zugleich unsern Wirkungskreis zu erweitern bestrebt sind. — Die näheren Verhältnisse sollen mit Nächstem mitgetheilt werden. [1861.98:]

An unsere Leser! Bezugnehmend auf unsere vorläufige Anzeige in Nr. 11 richten wir hiemit an unsere Leser die ergebenste Einladung zur Pränumeration auf unser Wochenblatt, welches vom 5. April d. J. angefangen, jeden Freitag im bisherigen Formate und Umfange sowie in gewohnter Ausstattung unter dem Titel: Carmel. Allgemeine illustrine Judenzeitung, herausgegeben von Dr. W. A. Meisel, Miteigenthümer, Verleger und verantwortlicher Redacteur Jos. Bärmann, erscheinen wird. Wenn das Hervortreten unserer Blätter vor 8 Monaten noch vielleicht einer Rechtfertigung bedurft hätte, so glauben wir heute einer solchen überhoben zu sein; und wenn der Bestand eines neuen jüdischen Organes in Ungarn damals nur als nicht überflüssig zu bezeichen war, so könnte heute mit Fug und Recht die Nothwendigkeit desselben anerkannt werden. Ja gerade bei der Erregtheit der Gemüther und der Spannung der Geister ob der hochwichtigen allgemeinen Fragen, welche die Gesammtmonarchie und unser ungarisches Vaterland insbesondere beschäftigen, und bei der hiedurch veranlaßten scheinbar ungünstigen Stimmung für speciell jüdische literarische Unternehmungen halten wir, und wir können mit Befriedigung sagen, halten alle Einsichtigeren und Besseren unter uns für gedoppelt nöthig, die Wirksamkeit eines journalistischen Organes, das sich's zur Aufgabe stellt, das Interesse und die Theilnahme an jüdischen Angelegenheit zu wahren, den Gefühlen des Staatsangehörigen und Patrioten Rechnung tragend, doch auch das jüdische Selbstbewußtsein zu nähren und zu kräftigen und der heuchlerischen Wegwerfung und unwürdigen Selbstvergessenheit entgegenzutreten, außerdem aber allem Edlen und Heilsamen im Synagogen-, Gemeinde- und Schulwesen kräftig und beharrlich das Wort zu reden. — An der Erfüllung dieser hochheiligen und wichtigen Aufgabe wollen diese Blätter unter gemeinsamem Titel auch fortan mit ungeschwächter Kraft und Ausdauer, unter der bisherigen literarischen Leitung, rüstig fortarbeiten; und wie sie in dieser Beziehung ihr Streben und Mühen unverringert bewahren, so werden sie anderseits, wofür schon der Name des geehrten Herausgebers des bisherigen „Carmel" bürgen mag, durch die Vereinigung mit diesem

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gewiß an Reichhaltigkeit und Mannigfaltigkeit gewinnen. — Möge die Teilnahme des P. T. Lesepublikums uns nicht entgehen, und mögen auch unsere bisherigen geehrten Mitarbeiter uns fortan durch ihre geschätzte Mitwirkung erfreuen. Letzteres hoffen wir um so zuversichtlicher, als wir ihnen die Versicherung geben, daß ihnen die Freiheit und Unabhängigkeit in Besprechung der Zustände und Angelegenheiten, innerhalb der Grenzen, welche Sitte und Anstand und vor Allem die Ehre und die Würde des Judenthumes setzen, ungeschmälert bleibt. ALLGEMEINE ILLUSTRIRTE ZEITUNG Leipzig, Dresden, Berlin, Wien - Nr. 0977 DIE GLOCKE 0055 ALLGEMEINE KUNST-ZEITUNG Wien 1871 - 1 8 7 2 * Standorte: 12: 4° L. eleg. g. 26m[1871.1872]. ÖNB Wien: 398.525-C[1871.1872] UB Wien: II 102.104[1871.1872], * 1871-1872: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1871. 2. 1872. 77. ALLGEMEINE KUNST-ZEITUNG. Herausgeber: B. Goldscheider, Gustav von Guttenberg. Verantwortliche Redaktion: Gustav von Guttenberg. Jg.[l]-2. Wien: Moritz Perles in Comm. 1871 - 1872. 4° Qg. 1:]1871. Nr. I[1.12.]-Nr. 4. 64 S. Jg. 2: 1872. Nr. 5 - N r . 13[24.2.] S. 6 5 - 2 1 6 . *1 Nr. = 16 zweisp. S. »Wöchentlich. »Illustrationen. [1871.2:]

Als Vorwort. Die gebildete Leserwelt ist längst davon zurückgekommen, sich im vorhinein durch große Versprechungen und tönende Phrasen für ein neues, litterarisches Unternehmen sonderlich echauffiren zu lassen. Das war uns bewußt, als wir daran gingen, die Herausgabe unserer Wochenschrift vorzubereiten, davon sind wir auch jetzt überzeugt, wo wir die erste Nummer derselben der Oeffentlichkeit vorlegen. Wie das Publicum, an welches wir uns wenden, sind wir selbst der Ansicht, daß, namentlich bei Unternehmungen, welche geistige Ziele verfolgen, das Schreien sehr wenig hilft, und nur Thatsachen die gewünschte Wirkung haben können. Wenn wir nun dennoch schon bei der Ausgabe der ersten Nummer unseres Blattes mit hoher Genugthuung zu constatiren in der Lage sind, daß der Bestand desselben durch die ihm a priori von vielen Seiten entgegengebrachte freundliche Theilnahme bereits gesichert ist, so spricht das einerseits dafür, daß der bisherige Mangel eines ähnlichen Organs in den betreffenden Kreisen allerdings empfunden wurde, andererseits aber auch dafür, daß jene Kreise das Vertrauen zu unserem Unternehmen hegen, daß es die bisher bestehende Lücke in der publicistischen Litteratur füllen werde. Gelingt es uns, dieses ehrende Vertrauen zu rechtfertigen, dann erfüllt das Blatt auch seine Bestimmung. Das zu erreichen wird das Ziel unseres unausgesetzten, ehrlichen Strebens sein. Das Programm der „Allgemeinen Kunst-Zeitung" kennen unsere Leser bereits aus den ihnen zugesandten Prospecten. Mehr sei auch an dieser Stelle nicht gesagt, und schon Gesagtes nicht unnöthiger Weise wiederholt. Das, was wir versprochen haben, um jeden Preis, im Allgemeinen aber mehr zu halten, als was wir versprochen, das wird unser Grundprincip und zugleich die Richtschnur für unsere Bemühungen sein. Die großen Schwierigkeiten der Aufgabe, die wir uns gestellt, alle her-

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vorragenden Erscheinungen auf sämmtlichen Kunstgebieten in sachlicher Weise zu würdigen, haben wir uns keineswegs verhehlt, allein wir haben die Zuversicht, daß wir mit Hilfe der Mitarbeiter, die wir zu gewinnen so glücklich waren, diese Schwierigkeiten lösen werden. Um Nachsicht und milde Beurtheilung bitten wir nicht, weil wir, unsere Ziele vor Augen habend, selbst ohne Nach- und kleinliche Rücksicht einstehen wollen für die Vertretung des Wahren, des Guten, des Schönen in der Kunst, und den Kampf führen gegen die Tatenlosigkeit und den Dilettantismus, namentlich da, wo sie zum Schaden wahrer künstlerischer Befähigung drohen sollen, zu allzugroßer Blüthe zu gelangen. Nicht ein Wort, nicht ein Urtheil soll aus unserer Feder fließen, daß wir nicht als begründet, nicht als wahr erkannt hätten. Dabei maßen wir uns keine Infallibilität an, was wir bieten können, das ist die relative Wahrheit; das, was wir nach aufrichtiger, innerer Ueberzeugung selbst für die Wahrheit halten. Das Bewußtsein, ihrem Dienste unsere Kraft geweiht zu haben, wird uns Stand halten lassen in jeder fachlichen Diatribe, und uns auch hinreichenden Muth und die nöthige Gemüthsruhe verleihen, um, wenn es erforderlich sein, und hie und da vielleicht nicht zu vermeiden sein sollte, der Anmaßung einer zu hoch gesteigerten Sensibilität, die ein offenes Wort nicht zu verwinden vermag, entsprechend zu begegnen. Wer bei inneren Zwistigkeiten sich zu keiner der streitenden Parteien schlägt, soll mit dem Tode bestraft werden, lautet ein solonisches Gesetz, und nicht ohne Grund wurde der Schöpfer dieses Gesetzes zu den weisesten der Sterblichkeit gezählt. Ohne gerade eine so gesundheitsschädliche Strafe zu fürchten, werden dennoch auch wir hierin dem weisen Nomothet folgen, und der Vorwurf, daß wir nicht allen auf dem Gebiete der Kunst auftauchenden großen Fragen mit aller Entschiedenheit zu Leibe gingen, der Vorwurf des Indifferentismus soll uns niemals treffen. Und wenn trotz alledem keine Eventualität eintreten kann, die uns zur Preisgebung unserer Unabhängigkeit bewegen könnte, so sind wir doch weit entfernt diese Unabhängigkeit, die wir eifersüchtig hüten werden, durch Farblosigkeit und Lauheit documentiren zu wollen. Eben, weil wir die Lauheit perhorresciren, weil wir alle Halbheit hassen, und weil wir nach allen Seiten hin mit gleicher Freiheit und Entschiedenheit, sei es in zustimmendem ode negirendem Sinne auftreten zu können wünschen, unterordnen wir uns keiner Partei auf Gnade und Ungnade. Bedingungslos ergeben sind wir nur der Sache, der wir dienen, sie soll der Gegenstand unseres Cultus sein, nimmer die Personen. Von den Personen erwarten und fürchten wir nichts, und weil uns darin die sicherste Gewähr zu liegen scheint, daß unser Blatt Beachtung finden und Beachtung verdienen wird, so bleiben wir getrost bei unserer Losung: Alles für die Sache, — ohne Furcht und ohne Hoffnung! Die Herausgeber. ALLGEMEINE LAUENBURGISCHE LANDES-ZEITUNG Lauenburg ->· Nr. 1369 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGSBLATT ALLGEMEINE LITERARISCHE CORRESPONDENZ Leipzig - Nr. 1674 LITERARISCHE CORRESPONDENZ ALLGEMEINE LITERARISCHE CORRESPONDENZ FÜR DAS GEBILDETE DEUTSCHLAND Leipzig - Nr. 1674 LITERARISCHE CORRESPONDENZ ALLGEMEINE LITERATUR-ZEITUNG, ZUNÄCHST FÜR DAS KATHOLISCHE DEUTSCHLAND Wien - Nr. 1524 KATHOLISCHE LITERATURZEITUNG 0056 ALLGEMEINE MODEN-ZEITUNG Leipzig 1806-1903 "•Aufnahme: 1851-1880.

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* 1806 — 1850:—• DLZ I 1.29. "•Standorte: 34: ZB 804 [1851 - 1865] 36: Ζ 28: 4°/53[1866-1880] Β 11: Lipp. Zb 19[1877 — 1880] Ν 1: 4° ZI 13[1851-1856.1858-1864] SLB Dresden: D 585[1851 - 1855] D 13[1866.1868] D 174[1868.1869] "•Editorials: 1851.1.205 1852.1.415. 1853.1.409. 1854.1.409. 1855.409. 1857.409. 1858.416. 1859.416. 1871.817. 1872.817. 1873.817. ALLGEMEINE MODEN-ZEITUNG. Redaktion: A. Diezmann [ab 1869, Nr. 32: Verantwortliche Redaktion: Jg. 53 - 8 2 . Leipzig: Baumgärtner [ab 1866: Leipzig: Dürr] 1851 — 1880.

A. Edelmann].

Jg. 53: 1851. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 54: 1852. Nr. 1 - 5 3 . 420 S. Jg. 55: 1853. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 56: 1854. Nr. 1 - 52. 416 S. [Jg. 57:]1855. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. [Jg. 58:]1856. Nr. 1 - 5 3 . 420 S. [Jg. 59:]1857. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Qg. 60:]1858. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. [Jg. 61:]1859. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. [Jg. 62:]1860. Nr. 1 - 5 3 . 416 S. Qg. 63:]1861. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 64: 1862. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 65: 1863. Nr. 1 - 52. 416 S. Jg. 66: 1864. Nr. 1 - 53. 420 S. Jg. 67: 1865. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 68: 1866. Nr. 1 - 52. 832 S. Jg. 69: 1867. Nr. 1 - 52. 832 S. Jg. 70: 1868. Nr. 1 - 52. 832 S. Jg. 71: 1869. Nr. 1 - 5 2 . 832 S. Jg. 72: 1870. Nr. 1 - 5 2 . 832 S. Jg. 73: 1871. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. Jg. 74: 1872. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. Jg. 75: 1873. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. Jg. 76: 1874. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. Jg. 77: 1875. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. Jg. 78: 1876. Nr. 1 - 52. IV, 832 S. Jg. 79: 1877. Nr. 1 - 52. IV, 832 S. Jg. 80: 1878. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. Jg. 81: 1879. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. Jg. 82: 1880. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. *1 Nr. = 8 zweisp. S.; ab 1866: 1 Nr. = 16 zweisp. S. "•Wöchentlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. "•Illustrationen. "Jahrgangs-Titeleien: ALLGEMEINE MODEN-ZEITUNG. Eine Zeitschrift für die gebildete Welt. "•Beilagen: 1. BILDERMAGAZIN DER ALLGEMEINEN MODEN-ZEITUNG. 1851. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. 1852. Nr. 1 - 5 2 . 204 S.

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2. BEIBLATT ZUR ALLGEMEINEN MODEN-ZEITUNG. 1854. Nr. 1 - 52. 208 S. 1855. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. 1856. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. 1857. Nr. 1 - 52. 208 S. 1858. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. 1859. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. 1860. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. 1861. Nr. 1 - 52. 208 S. 1862. Nr. 1 - 52. 208 S. 1863. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. 1864. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. 1865. Nr. 1 - 52. 208 S. 3. TAGESBERICHTE FÜR DIE MODENWELT. 1851. Nr. 1 - 5 2 . 104 S. 1852. Nr. 1 - 5 3 . 106 S. 1853. Nr. 1 - 5 2 . 104 S. [1854. Nr. 1 - 52]. 1855. Nr. 1 - 5 2 . 104 S. 1856. Nr. 1 - 53. 104 S. 1857. Nr. 1 - 5 2 . 104 S. 1858. Nr. 1 - 52. 104 S. 1859. Nr. 1 - 52. 104 S. 1860. Nr. 1 - 5 3 . 104 S. 1861. [Nr. 1 - 5 3 ] , 1862. [Nr. 1 - 52], 1863. [Nr. 1 - 52], 1864. [Nr. 1 - 5 3 ] , 1865. [Nr. 1 - 52], 4. INTELLIGENZBLATT. 1851. Nr. 1 - 4 6 . 1852. Nr. 1 - 4 6 . 1853. Nr. 1 - 5 0 . [1854. Nr. 1 - 50], 1855. Nr. 1 - 3 6 . 1856. Nr. 1 - 3 9 . 1857. Nr. 1 - 3 9 . 1858. Nr. 1 - 4 5 . 1859. Nr. 1 - 4 1 . 1860. Nr. 1 - 3 7 . 1861. Nr. 1 - 5 2 . 1863. Nr. 1 - 5 2 . 1864. Nr. 1 - 52. 1865. Nr. 1 - 5 2 . [1851.1:]

An die verehrlichen Leser. Diese Zeitschrift, welche wir mit Recht die vollständigste und reichhaltigste aller ModenZeitungen nennen können, ist in vier Abschnitte getheilt, welche zusammen ein Mal wöchentlich sehr regelmäßig erscheinen und die wir hier unten näher schildern. Das Hauptblatt ist besonders einer angenehmen und belehrenden Unterhaltung gewidmet und es wird in dieser Rubrik, wie in den folgenden, stets und hauptsächlich Rücksicht auf das Interesse genommen, welches die behandelten Stoffe von der Gegenwart erhalten, so daß sie immer den Reiz der Neuheit für sich haben. Novellen, Erzählungen, Charakterschilderungen, Poesien, Anecdoten, Miscellen wechseln mit einander ab und eine Rubrik „General-Correspondenz" giebt stets interessante Notizen aus der neuesten Zeit. Das Bilder-Magazin bringt neben der weiteren Pflege der Tendenz des Hauptblattes ausführlichere Lebensbeschreibungen der berühmtesten Zeitgenossen, sowie Ansichten und Schilde-

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rungen aus der Natur, der Kunst und dem Menschenleben, und begleitet Aufsätze mit Holzschnitten. Der Tagesbericht für die Modenwelt liefert die neuesten Nachrichten von Paris, London, Wien und andern großen Städten über die daselbst herrschenden Moden, nicht allein in Hinsicht auf Kleidung, sondern auch auf andere zum Glanz oder zur Bequemlichkeit gehörige Gegenstände. Alle neuen Gewohnheiten und alle Einrichtungen, sie mögen öffentlich oder zu Hause getroffen werden, sind der Gegenstand der gewissenhaftesten Berichterstattung dieses Blattes. Dahin gehören vorzüglich, außer den Veränderungen und Einrichtungen in der Kleidung und im Putze, diejenigen des Ameublements, Tafel- und anderen Geschirres, in Equipagen etc.; ferner Zimmer- und Gartenverschönerungskunst; Erfindungen im Reiche der Mode und in den schönen Künsten und Nachrichten von öffentlichen Einrichtungen, die unmittelbar auf das gesellschaftliche Leben Einfluß haben etc. Kurz, wer den TagesBericht lieset, erfährt jede, ja die geringste Veränderung im Bereiche alles dessen, was zum guten Tone gehört. Die Moden-Abbildungen sind sehr sorgfältig in Stahl gestochen, sauber colorirt und erscheinen meistens eine Woche früher, als sie die übrigen deutschen Modenzeitungen liefern. Gewöhnlich bringt jeder Stahlstich außer den zahlreichen Modellen zu Hüten, Kopfputzen, Turbans, Häubchen und Ballcoiffüren, 5 bis 6, zuweilen 7 vollständige Moden für Damen, Herren und Kinder. Diejenigen Moden, welche auf der Rückenseite der Figur etwas Neues oder Besonderes darbieten, sind jedesmal auch von hinten dargestellt; das Nämliche gilt von Hauben, Hüten, Turbans, Bonnets, Frisuren etc. Es werden keine Kosten gescheut, um zu diesen Abbildungen alle Quellen zu erschöpfen, welche sich besonders in Frankreich so zahlreich öffnen und die dem Auge stets Neues und Geschmackvolles vorführen. Ein Theil der mitgetheilten Moden ist nach Pariser Originalzeichnungen, welche kein anderes deutsches Blatt bringen kann. Die Doppelstahlstiche werden nach authentischen Originalen geliefert und zu deren Herstellung sind äußerst wackere Künstler genommen. Was der Tages-Bericht beschreibt, stellt der Doppelstahlstich zuweilen bildlich dar, z.B. Gerätschaften, Schmuck etc.; vorzugsweise enthalten dieselben: Portraits berühmter und interessanter Zeitgenossen (Männer und Frauen) aus allen Nationen. Städteansichten und Gegenden, die in der neuesten Zeit die allgemeine Aufmerksamkeit auf sich gezogen haben, Abbildungen von neu errichteten Monumenten, Copien moderner Gemälde etc. Das Intelligenzblatt, welches die Zeitschrift wöchentlich begleitet, darf als ein ziemlich vollständiges Repertorium vorzüglich der neuesten belletristischen Literatur angesehen werden, da es wenige Buchhändler versäumen, ihre Neuigkeiten, besonders aus der unterhaltenden Literatur, der großen Verarbeitung wegen, welche die Moden-Zeitung genießt, in dem Intelligenzblatte zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Der Preis bleibt unverändert wie er bisher gewesen und oben in jeder Nummer angegeben ist. Er ist im Verhältniß zu dem, was in der Moden-Zeitung so reichlich und elegant geboten wird, äußerst niedrig. [1851.205:]

Bericht an die Leser. Wenn wir einen Blick werfen auf den neuen vollendet vorliegenden Jahrgang der Allgemeinen Modenzeitung, um uns und den Lesern Rechenschaft von unsern Leistungen zu geben, so dürfen wir vor allem wohl behaupten, daß die Wirren der Parteiungen unsern friedlichen Tempel des Schönen auch diesmal nicht berührt haben und unser Zauberspruch: „nur keine Politik!" vor dem Eindringen fremdartiger Elemente uns bewahrt hat. Wir dürfen es ferner rühmend sagen, daß fast alle der besten unserer deutschen Schriftsteller die Allgemeine Modenzeitung mit Gaben ihres Talentes schmückten, denn wir finden in ihr Beiträge von Lud. Storch, Theod. Mügge, Franz Dingelstedt, Heinrich Laube, Heinrich König, Hackländer, E. Herloßsohn, Bernd von Guseck, Rob. Heller, Ed. Maria Oettinger, E. Willkomm U.S.W.; auch können wir zugleich hinzusetzen, daß andere uns bereitwillig ihre thätige Mitwirkung zugesagt haben, während sich ihnen stets jüngere Talente anschließen. In dem vorliegenden Jahrgange theilten wir Erzählungen mit von Theod. Mügge (2), Bernd von Guseck, Emma Niendorf, Car. von Göhren, Wilh. von Sydow, Schwester Barbara (2), Fr. Brunold (2), Georg Horn (2), Carl Hendel (2) Agnese Grans, sowie von den Franzosen: Octave Feuillet, Paul von Musset (2), und Lamartine, von dem Engländer Ch. Lamb und dem Dänen

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Chr. Winther·, außerdem sehr gern gelesene und zehnfach nachgedruckte Skizzen „aus der Czarenstadt", über die Weltindustrieausstellung in London (mit zahlreichen Abbildungen), über die kürzlich verstorbene Herzogin von Angoulème, aus dem vielgepriesenen Werke von Mignet „die letzten Augenblicke der Königin Maria Stuart" und endlich in dem Feuilleton eine außerordentliche Fülle von neuem ernsten und heitern Unterhaltungsstoff, wie die Zeit ihn eben zuführte. Die Abbildungen neuer Moden sind im vorliegenden Jahrgange von Neuem vermehrt worden, so daß in der ganzen Welt keine Zeitung mit der unsern an Zahl von Moden wetteifern kann, während schon ein flüchtiger Blick zeigt, daß ihre Ausführung sich stets mehr und mehr vervollkommnet. In den Doppelstahlstichen liegen diesmal unter andern vor die Portraits des Königs und der Königin der Niederlande, wie der Kronprinzessin von Schweden, des Journalisten E. von Giradin, des Malers Krusemann, der Dichter Gustav Schwab und Adolph Böttger, des großen Schachspielers Andersen, des Erbauers des Glaspalastes Parton, des Componisten Riez, der Sänger Wiedemann und Staudigl, der Sängerinnen Castellan, Gundy, Aug. von Strantz und Henr. Treffz, des Schauspielers etc. Ed. Devrient und der Schauspielerin Franz Berg, Ansichten des Denkmals Friedrichs des Großen in Berlin, Hahnemanns in Leipzig und Olbers in Bremen, des Geburtshauses Schillers in Marbach, des neuen Museums und des Brühischen Palais in Dresden, sowie der Feldherrnhalle und des Siegesthores in München, verschiedene Ansichten des Glaspalastes in London etc. Für den nächsten Jahrgang liegen bereits Arbeiten von mehrern unserer ersten Novellisten vor, sowie wir in den Stahlstichen neben den für das Tagesinteresse wichtigen Abbildungen namentlich eine Reihe von Portraits von Notabilitäten der Literatur, Kunst und Wissenschaft in der österreichischen Kaiserstadt versprechen können. [1852.415:]

Bericht an die Leser. Bei dem „Werke, das wir ernst bereiten", geziemt sich wohl am Jahresschlüsse einen prüfenden Rückblick zu thun auf das was wir erstrebten, um einestheils etwaige Mängel und Lücken zu erkennen und zu beseitigen, anderntheils das Gute zu erhalten und weiter zu pflegen, damit die „Modenzeitung" außer ihrem Hauptzwecke: über die neuesten Moden durch Wort und Bild aufs Vollständigste zu berichten, immer näher dem Ziele zugeführt werde: — einem großen Kreise gebildeter Leser, „von dem Neuem das Neueste, von dem Guten das Beste" aus dem weiten Reiche geist- und gemiithanregender Unterhaltung zu bieten, die sowohl der Hausfrau und der Jungfrau als dem Geschäftsmanne und Gelehrten in Stunden der Erholung zusage. Zunächst haben wir die Freude, unser Streben, „unter den mitzutheilenden Erzählungen mit strenger Wahl zu Werke zu gehen", bereits so weit anerkannt zu sehen, daß die Modenzeitung allgemein für das Blatt gilt, welches die meisten guten deutschen Erzählungen enthalte. Der vorliegende Jahrgang bietet wiederum dergleichen von B. v. Guseck (2), von C. v. Wachsmann, von Theod. Mügge, von E. Willkomm, E. Niendorf, von E. v. Göhren, von M. Norden, F. v. H., Amely Bölte (der geistreichen Verf. des Visitenbuchs eines Arztes), Th. Oelckers, Tiedemann, Fritze, Mannstein und zwei reizende Novelletten der geistvollen Elise Polko. Außerdem gaben wir Novellen von Leon Gozlan, Paul v. Musset, Terrai, Feuillet, Dickens und dem originellen Amerikaner Hawthorne, sowie „Wiener Luftschlösser" von Emma Niendorf, „Aus der Reisemappe" von Ed. Jerrmann, „über die Verbindung zwischen dem Atlantischen und Stillen Meere", eine Biographie von „Wellington" u. s. w., während das Feuilleton eine große Masse ernsten und heitern Unterhaltungsstoffes aus den Tagesereignissen, der Literatur und den Künsten brachte. Eben so reich und mannichfaltig ist der artistische Theil des Jahrgangs ausgestattet; man findet darin die Portraits von Wellington und Metternich, von Persigny und Morny, von den Ministern v. Beust und v. d. Pfordten, von dem Exdictator Rofas und dem Schah v. Persien; die der Sängerinnen Sontag, Joh. Wagner, Emmy La Grua, Michalesi, Schwarzbach, SchreiberKirchberg und der schwarzen Malibran; der Künstler Roger, Ferd. David, Gust. Jäger, C. Steinhäuser und Lud. Richter, endlich das von dem kranken Heine und Th. Moore, von R. Benedix, Gustav Nieritz und der Frau Charl. Birch-Pfeifer; sowie Ansichten: von New York, dem Capitole in Washington und der Eisenbahn-Brücke über den Niagara, von der Eisenbahn in Alexandrien, Panama und Portobello, von Cayenne und den Salutinseln, vom Bergsturz bei Bregenz, vom neuen Unterhause in London und Wellingtons Sterbestätte (Walmer-Castle),

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endlich von den Denkmälern Friedr. Wilhelms III. in Königsberg, des Ministers Stein in Frücht, Joh. v. Müllers in Schaffhausen und Gabelsbergers in München etc. Ein außerordentlich reicher Vorrath namentlich der interessantesten Portraits liegt für den neuen Jahrgang vor, den wir in literarischer, wie artistischer Hinsicht so trefflich als möglich auszustatten uns bemühen werden. [1853.409:]

Jahresbericht an die Leser. Hat die „Modenzeitung" in dem nun abgelaufenen Jahre ihre Aufgabe gelöset und ihren Zweck erfüllt? Dieser ihr Zweck ist ein doppelter. Einmal, und vor allem, soll sie über die neuesten Moden im ganzen Umfange derselben in Wort und Bild aufs Vollständigste berichten. Sie hat im Jahre 1853 über ihr Versprechen gethan, denn außer den gewöhnlichen wöchentlichen Modenabbildungen, die im Stich sich wesentlich vervollkommneten, gaben wir zwölf sehr große Pariser Originalabbildungen der neuesten Herrenmoden, die zusammen einen vollständigen Jahrgang von Moden für Herrenkleidermacher bilden, und außer den wöchentlichen Modenberichten erzählten wir in zahlreichen Artikeln „was die Mode will". Zweitens soll die Modenzeitung aus dem endlosen Reiche geist- und gemüthanregender Unterhaltung „von dem Neuen das Neueste, von dem Guten das Beste" bringen und eine gern gesehene Freundin in jeder Familie sein, die der Jugend und dem Alter, Müttern und Töchtern, Geschäftsmännern und Gelehrten in Stunden der Erholung eine angenehme Zerstreuung oder eine leichte Belehrung gewähre. Zu dem Kreise anerkannter und bewährter Mitarbeiter sind auch in dem Jahre 1853 mehrere neue getreten, die theils einem berühmten Namen, theils ein jugendlich frisches Talent mitbrachten, so daß die Modenzeitung auch in diesem Jahre ihren festbegründeten Ruf bewährte, der sie die Zeitung nennt, welche die meisten guten deutschen Erzählungen enthalte. Der vorliegende Jahrgang bietet novellistische Beiträge von Mügge, Bernd v. Guseck (2), Willkomm (3), Jermann, Nieritz, Lubojatzki, Fritze, Gottwald, Wartenburg (2) und Hickel, so wie von den Damen Jul. Burow, M. Norden, Ida Frick und Elise Polko (3); außerdem zwei der geistvollsten und feinsten dramatischen Gemälde von Octave Feuillet und eine Auswahl der besten ausländischen Novellen, so wie über „Träume" von (dem berühmten Culturhistoriker) Gustav Klemm, „Wiener Tagebuchblätter" von Emma Niendorf, „Memoiren der Marg. Fuller, „Historische Frauenbilder", „Lichtbilder aus dem Leben", „Die Götter im Exil" von Heinrich Heine, Nachrichten über „die chinesische Revolution", biographischen Mittheilungen über Omer Pascha und „Amerikanische Genrebilder", während das Feuilleton wöchentlich eine große Masse ernsten und heitern Unterhaltungsstoffes, ausschließlich in Originalmittheilungen, brachte, die von einer ansehnlichen Anzahl anderer (politischer und belletristischer) Blätter regelmäßig nachgedruckt werden. Eben so reich und mannichfaltig ist der artistische Theil des Jahrganges ausgestattet, denn er enthält unter andern: die Portraits des Königs und der Königin von Hannover, des Großherzogs von Mecklenburg, des Kaisers und der Kaiserin von Frankreich und des Präsidenten der Vereinigten Staaten Pierce; der Künstlerinnen Sophie Cruvelli, Jenny Rey und Pepita de Oliva; der Schriftstellerinnen Fanny Lewald und Beecher Stowe (Verfasserin von „Onkel Toms Hütte"), und der aus Goethe's Leben bekannten Charlotte von Stein, ferner die von Macaulay, Rob. Prutz, Friedr. Gerstäcker, Puttlitz und Rob. Reinick, Rietschel und Knauer, Heinrich Proch, Rücken und Joachim, des Malers Hensel nebst seiner Frau (der Schwester Mendelssohns), des schwarzen Schauspielers Ira Aldridge und des türkischen Oberbefehlshabers Omer Pascha-, dann Ansichten des Geburtshauses C. M. v. Webers, des Denkmals der Neuberin bei Dresden, der Theater in Hannover und Bremen, der Städte Baltimore, Odessa, Widdin und Brussa, der Verbindung des Louvre und der Tuilerien in Paris, eines Theils des Bosporus und des goldenen Horns, und endlich vier reizende Kunstblätter: Strandblume, Frühling, Sommer und Herbst. Für den nächsten Jahrgang 1854 haben wir bereits die umfassendsten Vorbereitungen getroffen, um im literarischen wie im artistischen Theile der „Modenzeitung" den Erwartungen des großen Kreises unserer Leser entsprechen zu könen und nicht nur die Gunst derselben uns zu erhalten, sondern auch noch neue Freunde zu gewinnen.

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[1854.409:]

Bericht an die Leser. Eine Zeitung ist gleichsam ein kleiner — republikanischer — Staat. Die Leser und Leserinnen sind die vollkommen gleichberechtigten Bürger und Bürgerinnen desselben, die Mitarbeiter die Staatssecretaire, der Redacteur und Verleger die zeitweiligen Präsidenten. Wie nun der Präsident eines wirklichen Staates jährlich eine Botschaft über seine Verwaltung erstattet, so liegt auch dem Redacteur ein Bericht über die seinige ob. Wir haben die Aufgabe, über die neuesten Moden in ihrem ganzen Umfange durch Wort und Bild auf das Vollständigste fortlaufende Kunde zu geben, zugleich aber auch aus dem unermeßlichen Bereiche geistund herzanregender Unterhaltung „von dem Neuen das Neueste, von dem Guten das Beste" in einer Auswahl zu bieten, die der Jungfrau und der Hausfrau wie dem Geschäftsmanne und Gelehrten in Stunden der Erholung Vergnügen und Belehrung gewährt. Wir haben uns mit Eifer bestrebt, diese umfassende Aufgabe zu lösen. Die Abbildungen neuer Moden, die wir vorlegen, sind so zahlreich, daß kein anderes ähnliches Blatt über Zahl nur nahe kommt und ein Blick auf die Ausführung zeigt, wie wir fortwährend bemüht sind, sie in immer geschmackvollerer und technisch vollendeter Weise zu liefern. Eine neue vielfach gewünschte Zugabe sind die Schnitte zu Herrenkleidern mit ihrer Erläuterung. Was den literarischen Theil der „Modenzeitung" betrifft, so behauptet sie ihren Ruf „die meisten guten deutschen Erzählungen" zu bringen. Auch der vorliegende Jahrgang beweiset es mit seinen Beiträgen von Mügge, Gerstäcker (2), Bernd v. Guseck (2), Nieritz, Stolle, Brunold, Schräder, Nordheim, Wartenburg, den zahlreichen so gern gelesenen Skizzen aus dem Leben berühmter Musiker und Maler von Elise Polko u. Α., während in dem Feuilleton ein wahres Füllhorn kleiner interessanter Gaben ausgeschüttet ist nach dem Spruche des Meisters: „wer Vieles bringt, wird jedem etwas bringen." Leider haben wir uns noch immer über vielfachen Nachdruck nicht blos des Feuilletons, sondern selbst der Erzählungen zu beklagen. Das erstere sehen selbst große Zeitungen als gute Beute an; mit unsern Erzählungen dagegen füllen schamlos viele Provencialblätter ihre Spalten. Obgleich wir uns von aller Politik stets fern halten, folgen wir doch den großen Weltereignissen aufmerksam, um unsern Lesern Portraits hervorragender Persönlichkeiten und Abbildungen von Schauplätzen wichtiger Begebenheiten, neben Bildnissen von Künstlern und Männern der Wissenschaft und Ansichten von Kunstwerken u. dergl. vorlegen zu können. So enthält der vorliegende Jahrgang Ansichten von der Zerstörung der türkischen Flotte in Sinope, von Kronstadt, von Sepastopol, von Odessa, von Silistria, von Constantinopel; sodann von dem Grabmal Napoleons, von dem Grabmal, sowie von einem Denkmal Washingtons, von der Statue Lessings, vom Conversationszimmer der Rachel, vom größten Hotel in der Welt, von dem Kunstpalaste in Sydenham, von dem Begräbnisse der Sonntag in Mexico; Portraits der Kaiserin von Oesterreich, des Kaisers von Rußland und des Königs Johann von Sachsen, der Maler Kummer, Begas, Biefve und Schendel, — von Käthchen Schönkopf, der Geliebten Goethes in dessen Leipziger Studentenzeit, von Bettina und von dem Greise Goethe, von Gortschakow, Grillparzer, Davison, Alf. Meißner, Ehrenberg, Heidelof, Oppolzer, der Frezzolini u. s. w. — Für den neuen Jahrgang hoffen wir unter andern einige Frauenbilder aus der großen Weimarschen Zeit zusagen zu können, von denen bisher keine Portraits in Kupferstich existirten, neben Bildnissen von mehreren vielfach genannten Personen aus unsern Tagen und Ansichten von Orten, auf welche die Augen der Welt gerichtet sind, während für den literarischen Theil zu den bereits bewährten Kräften gar manche neue treten werden. So suchen wir „mit vereinten Kräften" den Beifall alter und neuer Freunde. [1855.409:] /ndem wir unsere zahlreichen Freunde und Freundinnen ersuchen, ihre Bestellungen auf den nächstens beginnenden neuen Jahrgang der Allgemeinen Modenzeitung baldigst bei der nächsten Postanstalt oder Buchhandlung erneuern zu wollen, zeigen wir zugleich an, daß wir von dem neuen Jahre an unsere Zeitschrift durch neue Beilagen vervollständigen werden, ohne den bisherigen Preis zu erhöhen, und zwar durch Musterblätter für weibliche Arbeiten. Um immer Neues und Schönes liefern zu können, haben wir eine Uebereinkunft mit dem berühmten Stickerei- und Tapisseriegeschäft von J. U. Hietel in Leipzig getroffen, welches die

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Preismedaille bei den Ausstellungen in London, New-York, München und Paris erhielt und unserer Zeitschrift ausschließlich das Neueste und Schönste in allen weiblichen Arbeiten mittheilen wird. Die Muster, welche das ganze Gebiet der weiblichen Arbeiten umfassen und demnach die verschiedenartigsten Gegenstände (15 — 20 auf einmal) bringen werden, erscheinen auf großen Bogen allmonatlich einmal und sind, abgesehen von ihrer Schönheit und Zweckmäßigkeit, besonders für wirkliche Ausführbarkeit berechnet. Sie werden unsern Abonnenten die Anschaffung anderer derartiger Blätter ersparen. Zugleich können wir für den neuen Jahrgang eine neue Reihe der schönen Bilder von Frauen aus der Glanzzeit unserer Literatur versprechen, von denen zum Theil bisher noch kein Portrait veröffentlicht wurde und wir glauben für sie denselben allgemeinen und großen Beifall erwarten zu dürfen, den die bereits von uns gelieferten gefunden haben. Schon die erste Nummer von 1856 wird ein solches reizendes Mädchenbild schmücken. Neben denselben werden wir aber auch viele interessante Portraits aus unserer Zeit mittheilen, in einer der ersten Nummern ζ. B. das von Gustav Freytag, dem Verfasser des so allgemein gelesenen Romans: „Soll und Haben" etc. Für den literarischen Theil der „Modenzeitung" liegen bereits sehr ansprechende Erzählungen vor, wie diejenige zeigen wird, mit welcher wir den neuen Jahrgang beginnen. Das Feuilleton aber wird seinen alten Ruf von unübertroffener Reichhaltigkeit an Originalmittheilungen, welche so oft ohne Angabe der Quelle von andern Journalen benutzt werden, auch in Zukunft sich zu erhalten wissen. [1857.409:]

Mit ganz besonderm Vertrauen laden wir dies Mal zu baldigen Bestellungen auf den nächsten Jahrgng der „Modenzeitung" ein, denn sie wird von 1858 an einen neuen ihr eigentümlichen Schmuck erhalten. Die Vorbereitungen, die uns sehr lange beschäftigt haben, sind beendiget und wir dürfen anzeigen, daß wir uns in den Stand gesetzt sehen eine Galerie von Bildnissen zu eröffnen, wir sie Deutschland bisher nicht gekannt hat, nämlich Portraits aus der (jetzigen) deutschen vornehmen Welt. Diese Portraits werden Herren, vorzugsweise aber Damen aus den tonangebenden höhern und höchsten Kreisen Deutschlands, nach Originalgemälden oder Photographien, darstellen und in der Form von unsern andern Portraits auf den ersten Blick sich unterscheiden. Eine ausführliche Einführung dieser neuen, höchst interessanten „Galerie von Bildnissen" wird das erste derselben begleiten, das wir bereits mit Nummer 1. oder Nummer 2. des neuen Jahrgangs werden ausgeben können. Selbstverständlich werden wir nicht verfehlen, wie bisher, so auch künftig gut gestochene und treue Portraits von berühmten Zeitgenossen mitzutheilen, wie auch die Sammlung von Bildnissen der Frauen, die von unsern Dichtem geliebt wurden, gelegentlich fortzusetzen, da die bereits vorgelegten so großen Beifall gefunden haben. Die Modenbilder werden auch im nächsten Jahre in Paris für uns ausschließlich gezeichnet werden und sich deshalb vor allen andern auszeichnen. Unsere Leserinnen wissen bereits, daß sie stets nur wirklich neue Moden und diese zuerst bringen. [1871.817:]

An unsere Leser. Mit der vorliegenden Nummer schließt der 73. Jahrgang unserer Zeitung; wir erlauben uns deshalb, hierdurch unsere geehrten Abonnenten zu ersuchen, ihre Bestellungen auf den 74. Jahrgang in den betreffenden Buchhandlungen, Postämtern und Zeitungs-Expeditionen rechtzeitig aufgeben zu wollen, damit in der Zusendung desselben keine Störung eintrete. Wir werden auch ferner Alles anbieten, damit unsere Zeitung ein beliebtes Unterhaltungsblatt gebildeter Familien bleibe und auch hinsichtlich der artistischen Beilagen desselben, sowohl der Stahlstich-Portraits als der Modenbilder, die möglichste Vollendung zu erstreben suchen. [1872.817:]

An unsere Abonnenten. Mit der vorliegenden Nummer schließt der 74. Jahrgang unserer Zeitung; wir erlauben uns deshalb, hierdurch unsere geehrten Abonnenten zu ersuchen, ihre Bestellungen auf den

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75. Jahrgang in den betreffenden Buchhandlungen, Postämtern und Zeitungs-Expeditionen rechtzeitig aufgeben zu wollen, damit in der Zusendung keine Störung eintrete. Unser Streben wird auch ferner dahin gehen, daß unser Blatt die vor Decennien eingenommene geachtete Stelle unter den seitdem zahlreich aufgetauchten Journalen behaupte und durch seine Mannigfaltigkeit, durch interessante Romane und Novellen, ein reichhaltiges und pikantes Feuilleton, treffliche Stahlstich-Portraits und elegante Modenkupfer sich seine alten Freunde erhalte und neue erwerbe.

0057 ALLGEMEINE MONATSSCHRIFT FÜR LITERATUR Halle 1850

ALLGEMEINE MONATSSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFT UND LITERATUR Halle, Braunschweig 1 8 5 1 - 1 8 5 4 * Standorte: la: Ac 7225[1850.1851] 12: 8° Eph. lit. 150sb[1851] 16: H 327[1850— 1854] 17: Zs 2719[1853] 21: Kb 148/8°[1851 — 1854] 25: A 9228[1850 — 1854] 36: 17/3[1851.1852.1854] * 1850—1854: Mehr nicht erschienen. *1851, Januar —Juni: Nicht erschienen.

ALLGEMEINE MONATSSCHRIFT FÜR LITERATUR. Halle 1850 - D L Z I 8.545 [Fortsetzung:]

ALLGEMEINE MONATSSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFT UND LITERATUR. Herausgeber: Joh. Gust. Droysen, Frerichs, Fr. Harms, G. Karsten, Litzmann, Liliencron, K. Müllenhoff, G.W. Nitzsch, K.W. Nitzsch, J. Olshausen, Pelt, J.W. Planck, [ab 1853: Unter Mitwirkung von Joh. Gust. Droysen, G.W., Nitzsch, J. Olshausen redigirt und herausgegeben von Friedr. Harms, G. Karsten, Litzmann, K. Müllenhoff, K.W. Nitzsch, J.W. Planck, K. Wieseler]. [Jg- 1 - 4 ] . Halle: C.A. Schwetschke & Sohn (Schleswig: M. Bruhn) [ab 1852: Halle, Braunschweig: C.A. Schwetschke 8c Sohn (M. Bruhn); ab 1853: Braunschweig: C.A. Schwetschke & Sohn (M. Bruhn)] 1851 - 1854. 4° [Jg. [Jg. [Jg. [Jg.

1:]1851. 2:]1852. 3:]1853. 4:]1854.

[Nr. 1 - 6 ] . 486 S. [Nr. 1 - 1 2 ] . 1133, 4 S. [Nr. 1 - 12]. 1054. S. [Nr. 1 - 12]. 979 S. *1 N r . - 72 S. * Monatlich. * Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. * Beilage: BIBLIOGRAPHISCHER U N D LITERARISCHER A N Z E I G E R Z U R ALLG. M O N A T S S C H R I F T F Ü R WISSENSCHAFT U N D LITERATUR. 1851. N r . 1 - 6 . CVHI S. 1852. N r . 1 - 2 . LH S.

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ALLGEMEINE MONATSSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFT UND LITERATUR Halle, Braunschweig - Nr. 0057 ALLGEMEINE MONATSSCHRIFT FÜR LITERATUR ALLGEMEINE ÖSTERREICHISCHE CONSTITUTIONELLE MILITÄRVETERANEN-ZEITSCHRIFT Wien - Nr. 0601 DORFSCHWALBEN ALLGEMEINE ÖSTERREICHISCHE CONSTITUTIONELLE VETERANEN-ZEITSCHRIFT Wien - Nr. 0601 DORFSCHWALBEN ALLGEMEINE ÖSTERREICHISCHE ILLUSTRIRTE UND BELLETRISTISCHLYRISCHE VETERANEN-ZEITSCHRIFT Wien - Nr. 0601 DORFSCHWALBEN ALLGEMEINE ÖSTERREICHISCHE ILLUSTRIRTE VETERANEN-ZEITSCHRIFT Wien - 0601 DORFSCHWALBEN ALLGEMEINE ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE BÜRGER- UND MILITÄR-VETERANEN-ZEITSCHRIFT Wien - Nr. 0601 DORFSCHWALBEN ALLGEMEINE PÄDAGOGISCHE RUNDSCHAU Berlin, Straßburg - Nr. 0275 BLATTER FÜR HAUS UND SCHULE 0058 ALLGEMEINE THEATER-CHRONIK Leipzig 1832- 1873 DEUTSCHE ALLGEMEINE THEATER-CHRONIK Leipzig 1873 - 1 8 7 4 DEUTSCHE THEATER-CHRONIK Leipzig 1875-1979 * Standorte: 17: Zs 10842[1856 — 1859. 1867] 30: Mus 1938/373[1832, Bd. 1. 1850.1852.1853] 51: Ga 2915[1834-1841] 56: Zs II 302[1840— 1845] 61: 4° K. W. 15822[1869.1870] 76: FK 15./16.[1843, Bd. 2. 1844.1845] Mh 28: 207[1860-1866] DSB Berlin: Y°p 2243 4°[1853.1856] SLB Dresden: Dram. 63[1846, Bd. 2. 1847-1849.1855] UB Jena: 8° Zs 618[1833 - 1855.1868 - 1874] ZB Weimar: ZB 1280[1868.1871] SKCSR Prag: 11 C 1585[1873.1874] * Nicht nachgewiesen: 1832, Bd. 2, 1833.1838. 1846, Bd. 1. 1872.1876-1879.

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"•Quellen: Diesch 1904, Kirchner 10483,23087: DEUTSCHE THEATERCHRONIK. Organ für dramatische Kunst und Literatur. Redaktion: Gotthard Hübner. Leipzig 1875 - 1879. * Editoriais: 1832.1. 1840.1. 1841.1. 1842.1. 1843.1. 1844.1. 1845.1. 1847.1. 1848.1. 1851.229. 1852.1. 1871.1.357. 1875.1. ALLGEMEINE T H E A T E R - C H R O N I K . Wöchentliche Mittheilungen von sämmtlichen deutschen Theatern [ab 1834, Nr. 53 mit dem Untertitel: Organ für das Gesammtinteresse [1843 — 1845: Gesammt-Interesse] der deutschen Bühnen und ihrer Mitglieder]. Redakteur: L. von Alvensleben [ab 1834, Nr. 53: E.F.V. Lorenz; ab 1835, Nr. 31: L. von Alvensleben; ab 1839, Nr. 1: Redaktion: Sturm und Koppe; ab 1851, Nr. 58/60: Verantwortlicher Redakteur: Victor Kölbel; ab 1855, Nr. 1: Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: Victor Kölbel; ab 1871, Nr. 39: Verantwortlicher Redakteur: Rudolf Egmont Kölbel; ab 1873, Nr. 1: Alex. Th. Kölbel]. Jg.[l]-40. Leipzig: Schaarschmidt und Volckmar [ab 1834, Nr. 53: Leipzig: Sturm und Koppe; ab 1840, Nr. 1: Leipzig: Sturm und Koppe / Paul Baumgärtner in Comm.; ab 1841, Nr. 1: Leipzig: Sturm und Koppe /Heinrich Hunger in Comm.; ab 1846, Nr. 1: Leipzig: Sturm und Koppe; ab 1855, Nr. 1: Leipzig: Im. Tr. Wöller in Comm. / [Druck:'] Sturm und Koppe; ab 1871, Nr. 39: Leipzig: Victor Kölbel's Nachfolger] 1832-1873. 4° [Jg. 1:]1832. 1.2. Quartal. Nr. 1 [1.1.]-Nr. 104. 434 S. Jg. 3: 1834. 1 . - 4 . Quartal. Nr. 1 - 2 0 8 , 832 S. Jg. 4: 1835. 1.2. Semester Nr. 1 - 155. Jg. 5: 1836. 1 . - 4 . Quartal. Nr. 1 - 2 0 4 . 804 S. Jg. 6: 1837: 1.2. Semester Nr. 1 - 156. 624 S. Jg. 8: 1839. 1.2. Sem. Nr. 1 - 158. 632 S. Jg. 9: 1840. 1.2. Sem. Nr. 1 - 156. 624 S. Jg. 10: 1841. 1.2. Sem. Nr. 1 - 1 5 6 . 624 S. Jg. 11: 1842. 1.2. Sem. Nr. 1 - 1 5 6 . 624 S. Jg. 12: 1843. 1.2. Sem. Nr. 1 - 156. 624 S. Jg. 13: 1844. 1.2. Sem. Nr. 1 - 1 5 0 . 600 S. Jg. 14: 1845. 1.2. Sem. Nr. 1 - 157. 628 S. Jg. 15: 1846. 2. Sem. Nr. 80-156. S. 317-624. Jg. 16: 1847. 1.2. Sem. Nr. 1 - 1 5 6 . 624. S. Jg. 17: 1848. 1.2. Sem. Nr. 1 - 1 5 6 . 624 S. Jg. 18: 1849. 1.2. Sem. Nr. 1 - 1 5 6 . 624 S. Jg. 19: 1850. 1.2. Sem. Nr. 1 - 156. 624 S. Jg. 20: 1851. 1.2. Sem. Nr. 1-154/156. 624 S. Jg. 21: 1852. Nr. 1/3 - 154/156. 624 S. Jg. 22: 1853. Nr. 1/3 - 154/156. 624 S. Jg. 23: 1854. Nr. 1/3 - 154/156. 624 S. Jg. 24: 1855. Nr. 1/3 - 154/156. 624 S. Jg. 25: 1856. Nr. 1/3 - 154/156. 632 S. Jg. 26: 1857. Nr. 1/3 - 154/156. 624 S. Jg. 27: 1858. Nr. 1/3-154/156. 624 S. Jg. 28: 1859. Nr. 1/3-154/156. 594 S. Jg. 29: 1860. Nr. 1/3 - 154/156. 520 S. Jg. 30: 1861. Nr. 1/3 - 154/156. 520 S. Jg. 31: 1862. N r . 1/3 - 154/156. 520 S. Jg. 32: 1863. Nr. 1 - 5 2 . 520 S. Jg. 33: 1864. Nr. 1 - 5 2 . 520 S. Jg. 34: 1865. Nr. 1 - 5 2 . 520 S. Jg. 35: 1866. Nr. 1 - 52. 520 S. Jg. 36: 1867. Nr. 1 - 52. 518 S.

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Nr. 1 - 5 2 . 534 S. Nr. 1 - 52. 534 S. Nr. 1 - 52. 446 S. Nr. 1 - 5 2 . 494 S. Nr. 1 - Nr. 16/17[10.5.]. 144 S. "1 Nr. = 4 zweisp. S.; ab 1867, Nr. 1: 1 Nr. = 10 zweisp. S. "•Viermal wöchentlich; 1835 und ab 1837, Nr. 1: dreimal wöchentlich; ab 1851, Nr. 58/60: wöchentlich. "Inhaltsübersicht: pro Quartal / Semester. "1832, Nr. 1: Probenummer. * 1835: Einzelpagination. "Beilage: EXTRABLATT. 1832. Nr. 1 - 4 . 1840. 1847. [Nr. 1 - 6] 1856. [Zu Nr. 154/156],

[Fortsetzung:] DEUTSCHE ALLGEMEINE THEATER-CHRONIK. Organ für das Interesse der gesammten deutschen Bühnen und ihrer Mitglieder [ab 1874, Nr. 1 mit dem Untertitel: Organ für das Gesammtinteresse der deutschen Bühnen und ihrer Mitglieder]. [Ab 1874, Nr. 43:] Begründet von Victor Kölbel. Fortgesetzt von Rudolf Egmont Kölbel [ab 1874, Nr. 45: Begründet von Victor Kölbel]. Verantwortliche Redaktion: Rudolf Egmont Kölbel [ab 1874, Nr. 43: Gotthard Hübner]. Jg. 4 2 - 4 3 . Leipzig: Rudolf Egmont Kölbel / Paul H. Jünger in Comm. [ab 1874, Nr. 1: Leipzig: Rudolf Egmont Kölbel / J.H. Webel in Comm.; ab 1874, Nr. 28: Leipzig: J.H. Webel in Comm.] 1873 - 1874. 4° [Jg. 42:]1873. Lief. 11-[22]. S. 81-184. [Jg. 43:]1874. Nr. 1 - 5 2 . 452 S. * 1 Lief./Nr. = 8 zweisp. S. "Wöchentlich/unregelmäßig. "1873. Lief. 1 6 - 2 2 nicht gezählt. [Fortsetzung:] DEUTSCHE THEATER-CHRONIK. Organ für dramatische Kunst und Literatur. Redaktion: Gotthard Hübner. Dg· 44]. Leipzig: J.H. Webel 1875. 4° [Jg. 44:]1875. Nr. 1 - 5 2 . 444 S. "1 Nr. = 8 zweisp. S. "Wöchentlich. [1842.1:]:

An die verehrten Leser. Beim Beginne des zweiten Dezenniums, in welches die Allgemeine Theater-Chronik mit dem Jahre 1842 tritt, führen wir uns mehr wie je verpflichtet, zu dem großen weitverbreiteten Leserkreise hiermit ein Wort des Dankes für die rege Theilnahme zu sprechen, welche diesen Blättern nicht bloß im deutschen Vaterlande, sondern auch im fernen Auslande bisher geschenkt wurde. Wenn wir bei dieser Gelegenheit „London" „Stockholm", „Petersburg," „Pesth", „Mailand" und „Paris" als die äußersten Endpunkte angeben, bis zu welchen diese Blätter versendet werden und wo sie einen Leserkreis gefunden haben, so dürfen wir wohl nicht mit Unrecht behaupten, daß sich dieselben der, allerdings schon durch ihre Tendenz

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bedingten, weitesten Verbreitung unter allen deutschen Journalen zu erfreuen haben, und eben dieser ausgedehnte Wirkungskreis möchte der unwiderleglichste Beweis für die allgemein anerkannte Nützlichkeit der Chronik sein. Dagegen ist es aber das eifrigste Bestreben der Redaktion, diese Blätter dem Titel „Theater-Chronik", im wahrsten Sinne des Wortes, immer vollkommener entsprechend auszustatten und ihnen dadurch auch für die Nachwelt ein bleibendes, historisches Interesse zu verleihen. Das mit der Theaterchronik verbundene „Theatergeschäftsbureau"ist natürlich eben so weit verzweigt, wie jene und erfreut sich trotz der seit mehreren Jahren hier und da ephemer auftauchenden Nebenbureaus's, die jedoch eben so schnell wieder eingehen, wie sie entstanden, fortwährend der ausgedehntesten Geschäftsverbindung. Können wir indessen die Wünsche der im Laufe eines Jahres sich meldenden 800 - 1000 Mitglieder nicht alle befriedigen, so wird dies nur die Unverständigen, welche die, einem Engagementsabschlusse oft entgegenstehenden Hindernisse nicht kennen, zu einem Vorwurfe veranlassen; von unserer Seite wird gewiß nichts vernachlässigt, was zum Vortheile unserer Committenten geschehen kann und muß. Indem wir schließlich unseren zahlreichen verehrten Abonnenten, Lesern und andern Geschäftsfreunden beim Beginne des neuen Jahres hiermit die freundlichsten Glückwünsche darbringen, fügen wir noch die Bitte hinzu, auch ferner Ihr Interesse für diese Blätter nicht erkalten zu lassen und erlauben uns wiederholt, namentlich sämmtliche erste Mitglieder größerer Bühnen speziell zum Abonnement einzuladen, da es Vielen in spätem Zeiten gewiß nicht ohne Interesse sein dürfte, im eigenthümlichen Besitze der verschiedenen Jahrgänge der Theaterchronik, sich durch dieselbe manche angenehme Erinnerung aus dem vergangenen Kunstleben zurückrufen zu können. [1843.1:]

Den verehrten Lesern beim Beginne des zwölften Jahrganges dieser Blätter den freundlichsten Dank für das lebhafte Interesse, welches Sie bisher an der „Allgemeinen Theater-Chronik" nahmen, und auch wiederum in dem verflossenen Jahre 1842 durch einen sehr vergrößerten Kreis bethätigten. Da sich die praktische Nützlichkeit d. Bl. von selbst ergiebt, enthalten wir uns jeder Anpreisung und Abonnenten-Anlockung, in der Voraussetzung, daß diese lang bestehende Sammlung aller für die Tendenz einer Chronik geeigneten Begebnisse der Theaterwelt, sich durch sich selbst die volle Anerkennung aller derer erworben habe, welche für theatralische Angelegenheiten und dramatische Literatur nicht geradezu indifferent sind. Um einem vielfach geäußerten Wunsche unserer zahlreichen Abonennten entgegen zu kommen, geben wir von jetzt an, ohne Preiserhöhung d. BL, nicht nur Portraits renomirter Künstler und Künstlerinnen, von Zeit zu Zeit als Gratisbeilage der „Allgemeinen TheaterChronik", sondern werden auch nach Verlauf eines jeden Semesters ein Namensverzeichnis aller derjenigen Bühnenmitglieder mittheilen, welche während dieses Zeitraums in der „ TheaterChronik" genannt, oder deren Leistungen in d. Bl. beurtheilt worden sind. Bei jedem Namen wird die betreffende Nummer der „Theater-Chronik" angeführt, damit sich theils die Bühnenvorstände, zu deren Nutzen wir diese Einrichtung hauptsächlich treffen, durch die Zusammenstellung und Vergleichung mehrseitiger Urtheile über das eine oder das andere Mitglied sofort von deren Leistungen überzeugen, und wohl auch prüfen können, ob deren eigene Angaben gegründet sind, theils aber auch die Mitglieder selbst einen Anhaltspunkt haben, um die Letzteren zu belegen. [1845.1.:]

Am Neujahrstage 1845. Vorreden, Vorworte und Journal-Anpreisungen haben gewöhnlich das Schicksal, nicht gelesen zu werden; wir halten es daher auch für unnöthig, die in der ganzen deutschen Theaterwelt seit ihrem dreizehnjährigen Bestehen hinlänglich eingebürgerte, Allgemeine Theaterchronik" hei dem Beginn ihres Vierzehnten Jahrganges und des Jahres 1845, mit der großen bekannten Journal-Anpreisungs-Glocke einzuläuten, wir werden vielmehr statt aller Versprechungen durch die That zu beweisen suchen, daß wir die Theilnahme, deren sich diese Blätter von den Leitern der ersten Hofbühnen und deren Mitgliedern an, bis zu den kleinsten reisenden Gesellschaften herab, von Jahr zu Jahr im schönsten Crescendo erfreuen, auch ferner zu schätzen und zu erhalten wissen werden.

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Gediegene, neu engagirte Correspondenten in allen bedeutenden Städten, haben uns bereits ihre freundlichste Unterstützung zugesagt. Die „Theatralische Sternwarte" ist mit den besten Instrumenten versehen, mit Hülfe deren wir die Ereignisse des leider oft „getrübten Theaterhimmels" nach allen seinen Gegenden als Lichtbilder erblicken und demnach auch in gleicher Treue verkünden können. Die vom Anfang vorigen Jahres an begonnene und vierteljährig fortgesetzte sogenannte „Novitätenschau der deutschen Bühnen, " welcher die renomirtesten Zeitschriften lobend gedachten, wird auch in diesem Jahre regelmäßig von drei zu drei Monaten, und zwar in möglichster Vollständigkeit erscheinen. Die ausgebreitete Wirksamkeit des mit der Theaterchronik verbundenen „ Theatergeschäfts· bureau's", welches mit sämmtlichen deutschen Bühnen und allen berühmten Componisten und dramatischen Dichtern in Verbindung steht, ist ebenfalls hinlänglich bekannt. Demnach bleibt uns nur noch übrig, unsere aufrichtigen Wünsche auszusprechen und auch dies soll mit wenigen Worten geschehen: Den Directionen wünschen wir im Jahre 1845 immer so volle Häuser, daß in denselben, wie man zu sagen pflegt, kein Apfel zur Erde geht; den Mitgliedern die höchst möglichen Gagen, Urlaube, Benefize und Spielhonorare nebst einem Wald von Lorbeerbäumen, und den dramatischen Dichtern neben besseren Honoraren auch die ergiebigste Erndte der Tantième. Dagegen behüte der Himmel die Directionen vor den im letzten Jahre so beliebten Contractbrüchen ihrer Mitglieder, vor böswilligen Kranken — am besten zu kuriren durch Einführung der Spielhonorare — und vor allen bekannten Ursachen zur Schließung der Bühne; die Mitglieder wollen die Götter schützen vor insolventen Directoren, wegelagernden Recensenten, bösen Regisseuren und sonstigen Plagen, und die dramatischen Dichter vor diebischen Manuscripten-Schleichhändlern. [1847.1:]

Die Allgemeine Theater-Chronik beginnt mit dem heutigen Tage ihr sechszehntes Jahr, für eine Zeitschrift bekanntlich ein gewichtiges Alter, da die meisten derselben oft in den ersten Jahren schon lebensmüde einschlafen, wenn sie nicht bereits als Embryonen den Keim des Todes in sich trugen. Wenn sich also eine Zeitschrift durch sechszehn Jahre gehalten und was die Hauptsache, während dieser Zeit in fortwährendem Wachsen begriffen ist, so darf sie mit Recht auf ein hohes Alter rechnen. Da nun diese Blätter ein theatergeschichtliches Interesse erstreben, so dürfen wir uns wohl schmeicheln, daß dieselben noch in hundert und spätem Jahren ihren Werth als Chronik behalten und gesucht werden. Ein Beweis dieser Anerkennung und dieses Vorzuges möchte in dem Umstände begründet sein, daß nicht blos mehrere bedeutende öffentliche Bibliotheken, sondern auch viele Theaterfreunde und Bühnenmitglieder, die Jahrgänge von 1832 an bis jetzt, angekauft und gesammelt haben. Dieses Vorzuges hat sich die zahllose Menge der anderen Theaterblätter natürlich nicht zu erfreuen, auch ist bekanntlich die Allgemeine Theaterchronik das einzige Theaterorgan, welches von allen Instanzen als ein offizielles anerkannt wird, da es in der ganzen Theaterwelt des In- und Auslandes Eingang gefunden hat. Daß unter diesen Umständen die Redaktion ratlos bemüht sein wird, dieser Zeitschrift die Theilnahme ihres großen Leserkreises nicht blos zu bewahren, sondern auch zu erhöhen, bedarf wohl keiner Versicherung. [1848.1.:]

An unsere Leser. Mit dem 1. Januar 1848 beginnt die Allgemeine Theaterchronik den siebzehnten Jahrgang und wird auch ferner in der bisherigen Tendenz fortgesetzt, eben so werden wir unsere, durch die ganze Theaterwelt Deutschlands und des Auslandes sich erstreckende vielverzweigte Geschäftsverbindung wo möglich noch mehr zu erweitern suchen. Die vielfachen Branchen unseres theatralischen Wirkungskreises sind in der Theaterwelt zu bekannt, daß wir es für unnöthig halten, dieselben wiederholt hier aufzuzählen. Indem wir uns für die Zukunft zu recht zahlreichen Bestellungen und Aufträgen empfehlen, danken wir für die auch im vergangenen Jahre wieder bedeutend gesteigerte Theilnahme an diesen Blättern, welche, so hoffen wir, noch nach späten Jahren einen nicht unwichtigen integrirenden Theil der deutschen Theatergeschichte bilden werden.

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[1852.1:] Mit dem 1. Januar tritt die Allgemeine Theaterchronik in ihr drittes Dezennium und beginnt den ein und zwanzigsten Jahrgang, ein hinlänglicher Beweis, daß die praktische Tendenz und Nützlichkeit dieses Blattes dauernde Anerkennung gefunden, denn die Zahl seiner Abonnenten ist von Jahrgang zu Jahrgang im Steigen, trotzdem, daß neben ihm Theaterzeitungen in Menge entstanden, welche die Chronik selbst bis auf die einzelnen Rubriken nachzuahmen für gut hielten. Um die Verbreitung der allgemeinen Theaterchronik nur anzudeuten, bemerken wir, daß sie bei allen deutschen Bühnen Eingang gefunden hat, die große Hofbühne wie die kleine ambulante Gesellschaft betrachtet sie als ihr offizielles Organ und New-York, London, Brüssel, Paris, Venedig, Triest, Ofen, Pesth, Petersburg, Insel Rügen, Copenhagen und Amsterdam etc. sind die namhaftesten und uns bekannten äußersten Endpunkte, wohin die Blätter gelangen. Uebrigens sind die vielfachen Branchen unseres theatralischen Wirkungskreises in der Theaterwelt zu bekannt, daß wir es für unnöthig halten, dieselben wiederholt hier aufzuzählen. Indem wir die auch im vergangenen Jahre wiederum bedeutend gesteigerte Theilnahme an diesen Blättern dankend anerkennen, empfehlen wir uns für das begonnene Jahr den Theaterdirektionen und Bühnenmitgliedern zu recht lebhafter Geschäftsverbindung. ALLGEMEINE THEATER-KRONIK Hamburg - Nr. 1953 NORD-ÖSTLICHER ERZÄHLER UND ALLGEMEINE THEATER-KRONIK ALLGEMEINE THEATERZEITUNG - Nr. 1953 NORD-ÖSTLICHER ERZÄHLER UND ALLGEMEINE THEATER-KRONIK 0059 ALLGEMEINE THEATER-ZEITUNG FÜR GESAMT-OESTERREICH UND DAS DEUTSCHE AUSLAND Wien 1868-1871 * Standorte: ÖNB Wien: 398.443 - C[1868.1869] UB Wien: III 36.220[1868 - 1871] * Nicht nachgewiesen: 1868. Nr. 1 - 5. * 1868-1871: Mehr nicht erschienen. "•Editorial: 1871. Nr. 3.1. ALLGEMEINE THEATER-ZEITUNG FÜR GESAMT-OESTERREICH UND DAS DEUTSCHE AUSLAND. In Verbindung mit der Theater-Agentur des Franz Kratz, vormals Franz Holding. Eigentümer und Herausgeber: J.C. Ducheck[ah 1869, Nr. 1: Franz Kratz], Verantwortlicher Redakteur: J.C. Ducheck[a£ 1869, Nr. 9: E.L. Pohlhammer]. Jg· 1 - 4 . Wien: [Druck:] E. Jasper 1868-1871. 2° [Jg. 1:]1868. Nr. 6 - 1 2 . S. 3 7 - 7 4 . Jg. 2: 1869. Nr. 1 - 16. 64 S. Jg. 3: 1870. Nr. 1 - 2 2 . Jg. 4: 1871. Nr. 3 - Nr. 11[1.7.]. *1 Nr. = 4 zweisp. S. * Zweimal monatlich. "•1868: Nr. 6[1.9.].

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0060 ALLGEMEINE UNTERHALTUNGSBIBLIOTHEK Freiburg 1854 "•Nicht nachgewiesen. •Quelle: Kayser 14/472. ALLGEMEINE VOLKSZEITUNG Wien - Nr. 2383 SONNTAGSBLATT -» Nr. 2394 SONNTAGS-BLATT FÜR JEDERMANN AUS DEM VOLKE ALLGEMEINE ZEITUNG DES JUDENTHUMS Leipzig - Nr. 1489 JÜDISCHES VOLKSBLATT ALLGEMEINE ZEITUNG FÜR DORF UND STADT Bern - Nr. 0074 ALPENROSEN - Nr. 0719 FAMILIENBLÄTTER - Nr. 1063 a DER HAUSFREUND ALLGEMEINER ANZEIGER Erfurt - Nr. 2532 THÜRINGER HAUSFREUND 0061 ALLGEMEINER ANZEIGER Jarmen 1869 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Wehrmeister 35: ALLGEMEINER ANZEIGER. Unterhaltungs- und Intelligenzblatt. Jarmen 1869. ALLGEMEINER ANZEIGER Neutitschein - Nr. 0252 DIE BIENE ALLGEMEINER ANZEIGER Wolmirstedt - Nr. 0693 DER ERZÄHLER ALLGEMEINER ANZEIGER FÜR DIE BEZIRKE UNTER- UND OBERRHEINTAL, WERDENBERG UND SARGANS Altstätten - Nr. 2420 SONNTAGSGRUSS ALLGEMEINER ANZEIGER FÜR KOMOTAU Komotau - Nr. 2623 UNTERHALTUNGSBLATT ALLGEMEINER ANZEIGER FÜR KUNST, WISSENSCHAFT, HANDEL UND INDUSTRIE Löbau - Nr. 2197 SÄCHSISCHER TROMPETER

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ALLGEMEINER ANZEIGER F Ü R RHEINLAND-WESTFALEN Köln - N r . 2943 Z U M FEIERABEND 0062 ALLGEMEINER DEUTSCHER LITERATURKALENDER Bremen 1879-1882 KÜRSCHNERS DEUTSCHER LITERATURKALENDER Bremen 1883 - [ ] "•Nicht aufgenommen. ALLGEMEINER LITERARISCHER ANZEIGER FÜR D A S EVANGELISCHE D E U T S C H L A N D Gütersloh, Leipzig - N r . 0116 A N Z E I G E R EMPFEHLENSWERTER B Ü C H E R ALLGEMEINER LITERARISCHER WOCHENBERICHT Leipzig - N r . 0514 D E U T S C H E REICHSLATERNE 0063 ALLGEMEINER LITERARISCHER WOCHEN-BERICHT ÜBER ALLE EMPFEHLENSWERTHEN NEUIGKEITEN DES IN- U N D AUSLANDES, NEBST LITERARISCHEN N O T I Z E N U N D MITTHEILUNGEN Königsberg, Leipzig 1872—1883 ALLGEMEINER LITTERARISCHER WOCHEN-BERICHT ÜBER ALLE EMPFEHLENSWERTHEN NEUIGKEITEN DES IN- U N D AUSLANDES, NEBST LITERARISCHEN N O T I Z E N U N D MITTHEILUNGEN Königsberg, Leipzig 1884-1887 ALLGEMEINER LITTERARISCHER WOCHENBERICHT Leipzig, Reudnitz 1888 - 1889 * Standorte: 30: N . libr. 522[1872 - 1886] 121: Pz 48[1887— 1889] * 1872-1889: Mehr nicht nachgewiesen. * Editoriais: 1872/73. N r . 1.1. N r . 14/15.1. N r . 22.1. N r . 25/26.1. 1873/74.1. 1874/75.1. 1875/76.336. 1877/78.305. 1880.1. 1882.1.385. 1886.371. 1888/89.1. ALLGEMEINER LITERARISCHER WOCHEN-BERICHT ÜBER ALLE EMPFEHLENSWERTHEN NEUIGKEITEN DES IN- U N D AUSLANDES, NEBST LITERARISCHEN N O T I Z E N U N D MITTHEILUNGEN [1872/73, Nr. 14/15 - 21/22: SOWIE BEILAGEN WISSENSCHAFTLICHER MONATSBLÄTTER, ENTHALTEND ZEITFRAGEN U N D KRITIKEN]. Herausgegeben von der Akademischen Buchhandlung in Königsberg. Verantwortlicher Redakteur: E. Westerburg [ab 1872/73, Nr. 14/15: P. Theodor Lissner], J&1.-11· Königsberg Leipzig: Akademische Buchhandlung [ab 1873/74: Königsberg, Leipzig: Expedition]1872 —1883. 8° Jg. 1: 1872/73. N r . 1 - 5 1 / 5 2 . Jg. 2: 1873/74. N r . 1 - 5 1 / 5 2 . 316 S. Jg. 3: 1874/75. N r . 1 - 5 0 / 5 2 . 324 S.

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Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

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1875/76. Nr. 1-45/46. 336 S. 1876/77. Nr. 1-49/50. 408 S. 1877/78. Nr. 1-41/42. 316 S. 1879. Nr. 1-51/52. 432 S. 1880. Nr. 1 - 52. 400 S. 1881. Nr. 1-38/39. 316 S. 1882. Nr. 1/2-49/50. 396 S. 1883: Nr. 1 - 5 0 . 400 S. » I N r . = 8/16 zweisp. S. "•Wöchentlich. * Bibliographien. * 1872/73: Einzelpagination. Jahrgangsbeginn: Oktober. 1877/78, Nr. 41/42[31.12.1878], Dann Jahrgangsbeginn: Januar.

[Fortsetzung:] ALLGEMEINER LITTERARISCHER WOCHEN-BERICHT ÜBER ALLE EMPF E H L E N S W E R T E N [1887; EMPFEHLENSWERTEN] NEUIGKEITEN DES INUND AUSLANDES, NEBST LITERARISCHEN NOTIZEN UND MITTHEILUNGEN [1887: MITTEILUNGEN]. [1887:] Zugleich ein Wegweiser für Volksbibliotheken. Herausgeber: Akademische Buchhandlung in Königsberg [1887: Max Vogler], Verantwortlicher Redakteur: P. Theodor Lissner [ab 1886, Nr. 16/17: Max Vogler; ab 1887, Nr. 3: P.J. Achtelstetter; ab 1887, Nr. 19: B. Fischer], Jg· 1 2 - 1 5 . Königsberg, Leipzig: Expedition [ab 1887: Leipzig: Allg. litter. Wochenbericht; ab 1887, Nr. 11/12: Oskar Kufss] 1884-1887. 8° Jg. Jg. Jg. Jg.

12: 13: 14: 15:

1884. 1885. 1886. 1887.

Nr. 1 - 5 2 . 392 S. Nr. 1-44/45. 296 S. Nr. 1 - 4 8 . 382 S. Nr. 1-22/24. 156 S. » I N r . = 8/16 zweisp. S. * Wöchentlich/Unregelmäßig.

[Fortsetzung:] ALLGEMEINER LITTERARISCHER WOCHENBERICHT. Ein unpartheiischer Führer für die gebildete Welt [ab 1888/89, Nr. 27 mit dem Untertitel: Rundschau der Weltliteratur], Verantwortlicher Redakteur: Max Vogler [ab 1888/89, Nr. 34: Verantwortlicher Schriftwart: Theodor Lißner]. [Jg. 16/17.] N.F. Jg. 1. Leipzig: Allgem. litterar. Wochenbericht [ab 1888/89, Nr. 29: Leipzig-Reudnitz: Allg. litt. Wochenbericht: Oskar Kufss; ab 1888/89, Nr. 34: Leipzig: Allgem. litterar. Wochenbericht] 1888-1889. 8° [Jg. 16/17.] N.F. Jg. 1: 1888/89. Nr. 1 - 3 6 . 262 S. *1 Nr. = 8 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Illustrationen. *• 1888/89: Nr. 1 - 1 1 datiert: 1888/89, Nr. 1 2 - 3 6 : 1889. Ab Nr. 27 bezeichnet als Jg. 17. [1872/73. Nr. 1:]

Vorwort. Wir treten mit einem neuen Unternehmen vor die literarische Welt. Die Leser, die wir bald zahlreich zu gewinnen hoffen, haben das Recht, ein Programm von uns zu verlangen. Das-

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selbe kann nur kurz sein. Wie schon der Titel unseres Unternehmens sagt, wollen wir dem Publikum eine Revue der besseren neuen Erscheinungen der gesammten Weltliteratur geben, soweit dieselben nicht einen nur localen Charakter tragen. Wir wollen eine Brücke schaffen für den jetzt noch mannigfach behinderten Verkehr auf dem literarischen Markte. Die Redaction unseres Blattes haben wir gewiegten Kräften übertragen und werden bemüht sein, uns des Wohlwollens würdig zu zeigen, welches unserm jungen Unternehmen aus den weitesten Kreisen in so bedeutendem Maasse entgegengebracht wurde. [1872/73. Nr. 14/15:]

An unsere Abonnenten! Mit heutiger Doppelnummer beginnen wir das zweite Quartal unseres Blattes und fühlen uns veranlasst, für die günstige Aufnahme seit seinem kurzen Erscheinen unsern geehrten Abonnenten unsern Dank auszusprechen. In dem Bestreben, den an uns gestellten Anforderungen Genüge zu leisten und das Blatt der grösstmöglichen Vollkommenheit nahe zu führen, haben wir uns entschlossen, von jetzt ab eine von uns bereits angekündigte Gratisbeilage von „Wissenschaftlichen Monatsblättern" erscheinen zu lassen, die wir jedesmal in der zweiten Hälfte des Monats ausgeben werden. Es ist uns gelungen, ausser den an der Spitze stehenden Herren Professoren, Dr. Hopf und Dr. Schade, nicht nur hier, sondern auch auswärts die hervorragendsten Gelehrten als Mitarbeiter zu gewinnen, deren literarische Bedeutung unserm Unternehmen gewiss eine Zukunft sichern wird. Und somit wollen wir unser Blatt nochmals bestens empfohlen haben! [1874/75. Nr. 1:]

Vorwort. Mit heutiger Nummer beginnt der neue (dritte) Jahrgang unseres Allgemeinen Literarischen Wochenberichts. Der allgemeine Beifall, der diesem Unternehmen seit seinem Bestehen gezollt wurde, lässt uns erwarten, dass unser Blatt sich immer mehr Freunde erwerben wird und zugleich als eine willkommene Ergänzung zu allen Literaturzeitungen, besonders als Mittel zur Erleichterung im Verkehr auf dem literarischen Markte zahlreiche Anwendung findet. Vom neuen Jahrgang ab setzen wir die Preise in neuer Reichswährung an und fügen jeder Nummer eine „literarische Umschau" bei, in welcher wir über alles Interessante der literarischen Welt berichten werden. Den Abonnementspreis haben wir auf ein Minimum, von 5 Sgr. auf 6 Sgr. (60 Reichspf.) erhöht. [1880.1:]

An unsere Leser! Mit der gegenwärtigen Nummer beginnt unser Blatt seinen achten Jahrgang, welcher in sofern eine Veränderung in der Anordnung des Inhalts erfährt, als wir die Titel der „ Unter der Presse" befindlichen Neuigkeiten, um Raum für andere Notizen zu gewinnen, sämmtlich mit in der „Literarischen Umschau"aufführen lassen. Die „Literarische Umschau" wird dem zufolge bedeutend erweitert und giebt nunmehr ein vollständiges Bild der literarischen Production. Wir werden von jetzt ab auch die ausländische Literatur in umfassender Weise berücksichtigen und über alle wichtigen Ereignisse aus der literarischen Welt eingehender als früher Bericht erstatten. [1886.371:] Mit dieser Nummer beschliesst der „Allgemeine Litterarische Wochenbericht" bereits seinen 14. Jahrgang. Es dürfte der neuen Redaktion gelungen sein, stets ein klares und vollständiges Bild der gegenwärtigen Litteratur und ihrer Entwicklung gegeben und eine gerechte, unparteiische Kritik geübt zu haben. Doch betrachten wir unsere Aufgabe noch nicht als erfüllt, sondern werden das Blatt fort und fort zu vervollkommnen suchen. Wir dürfen daher wohl auch auf die ferner thatkräftigste Unterstützung unserer geehrten Leser und Freunde rechnen und bitten um gefällige baldigste Erneuerung des Abonnements. [1888/89.1:]

Vorwort. Nachdem der Allgemeine Litterarische Wochenbericht, den wir vor nunmehr 15 Jahren begründeten, wieder in unsern Besitz übergegangen ist, haben wir uns entschlossen, das Blatt

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wesentlich umzugestalten, um einesteils vielen Wünschen gerecht zu werden und andernteils den litterarischen Wert des Blattes zu heben. Statt der früher durchgängig gewählten Antiqua des Satzes, erscheint der Wochenbericht jetzt in gemischtem Satze, mit vorwiegender Verwendung der Fraktur. Bei den „Neu erschienenen Büchern" sind die Titel der betreffenden Werke in derjenigen Schriftart (Fraktur oder Antiqua) in welcher sie selbst gesetzt sind, aufgeführt. Die „Litterarische Umschau" fällt ganz fort, dafür verzeichnen wir in der Abteilung „Künftig erscheinende Werke", wissenschaftlich geordnet, alle bemerkenswerten Neuigkeiten unter Beifügung möglichst eingehender Berichte über Inhalt, Tendenz etc. der betr. Werke. Diese neue Einrichtung dürfte allen Bücherfreunden willkommen sein. Die Berichte über alle „Erschienenen Werke" der deutschen Litteratur und die hervorragenden Neuigkeiten des Auslandes, werden, wie früher in umfassendster Weise geliefert, neu dagegen ist die „Zeitschriften-Umschau", in welcher alle beachtenswerten Aufsätze aus litterarischen Zeitschriften namhaft gemacht werden, ferner eine besondere Abteilung „im Preise herabgesetzte Bücher" und zeitweilig erscheinende Kunst-Beilagen, welche ein Bild der illustrativen Ausstattung von Pracht- und Illustrierten Werken bieten sollen. Die „Kleinen Mitteilungen" aus der litterarischen Welt bleiben unverändert bestehen; auch wird das Blatt, wie früher, eingehende Besprechungen neuer Werke bringen, doch sollen diese von jeder Schönfärberei und Anpreisung frei sein, und durchaus aus der Feder namhafter Fachmänner hervorgehen. Um dem Blatte eine recht weite Verbreitung zu sichern, haben wir den Preis auf 50 Pfg. für das Vierteljahr festgesetzt und übergeben nun den Allgem. Litterar. Wochenbericht als Neue Folge in seiner neuen Gestalt allen Litteraturfreunden mit der Bitte, unser Unternehmen durch Empfehlung gütig unterstützen zu wollen.

ALLGEMEINER LITTERARISCHER WOCHENBERICHT Leipzig, Reudnitz - Nr. 0063 ALLGEMEINER LITERARISCHER W O C H E N B E R I C H T ÜBER ALLE EMPFEHLENSWERTHEN NEUIGKEITEN DES IN- U N D AUSLANDES, NEBST LITERARISCHEN N O T I Z E N U N D MITTHEILUNGEN

0064 ALLGEMEINER NASSAUISCHER ANZEIGER UND HAUSFREUND Wiesbaden 1850-1851 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Heinsius 11/30.

ALLGEMEINES ANZEIGENBLATT Pest - Nr. 2431 SONNTAGS-ZEITUNG

0065 ALLGEMEINES DEUTSCHES CENTRALBLATT FÜR DIE COLPORTAGE Hamburg 1870-1871 * Nicht nachgewiesen. •Quelle: Kayser 17/181, 19/225: ALLGEMEINES DEUTSCHES CENTRALBLATT F Ü R DIE COLPORTAGE. Mit den Beilagen DAS SCHWARZE B R E T T und DER N E U E C O L P O R T E U R . Hamburg 1870-1871.

0066 ALLGEMEINES JOURNAL-REPERTORIUM Berlin 1878 - 1879

* Standort: 12: 8° N. Libr. 173sl[1878.1879] UB Jena: Β 2094[1878.1879]

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"Ί878-1879: Mehr nicht nachgewiesen. * Editoriais: 1878/79.1.96. ALLGEMEINES JOURNAL-REPERTORIUM. Herausgeber: Gustav A. Seyler. Jg· 1·

Berlin: Gustav A. Seyler 1878-1879. 8°

Jg. 1: 1878/79. Nr. 1[7.4.1878] - Nr. 5/6[März 1879], "1 Nr. = 16 zweisp. S. "•Monatlich. [1878/79.1:\

Vorwort. „Es bedarf nicht des Nachweises, dass die Deutsche Journal-Literatur auf einen Umfang angeschwollen ist, welcher es dem Einzelnen unmöglich macht, von allen Erscheinungen, selbst wenn sie sein specielles Arbeitsgebiet berühren, Kenntnis zu nehmen. Hieraus ergiebt sich das Bedürfnis eines Organes, welches gleichsam als fortlaufendes Register der gesammten Journal-Literatur zu fungiren hat. Diesem Bedürfnisse soll unser Allgemeines Joumal-Repertorium entsprechen, welches mit dem II. Quartale des laufenden Jahres zu erscheinen beginnen wird. Das .Allgemeine Journal-Repertorium' wird allwöchentlich erscheinen und eine systematische Uebersicht der in Zeitungen, Fachzeitschriften, Jahrbüchern und Sammelwerken erscheinenden, selbständigen Artikel und Abhandlungen enthalten, soweit sie ein bleibendes Interesse in Anspruch nehmen." Diese Zeilen bildeten das Programm, mit dem ich Mitte März vor die Oeffentlichkeit trat. Die Zuschriften, welche ich in den folgenden Wochen empfing, waren für mich ein genügsamer Beweis, dass mein Unternehmen auf einen fruchtbaren Boden gefallen ist. Ich hatte die Freude, die Privatbibliothek Sr. Majestät des Kaisers und Königs zu den ersten Subscribenten des Repertoriums zählen zu dürfen. Wenn die heute vorliegende Nummer des Repertoriums zeigt, dass das Unternehmen seinen Höhepunkt noch lange nicht erreicht hat, so wird dies keiner Entschuldigung bedürfen. Innerhalb 14 Tagen — mehr standen für die Vorbereitungen und Feststellung der ersten Nummer nicht zur Verfügung — habe ich zwar Gelegenheit erhalten, eine Menge von Verbindungen anzuknüpfen, indess dürfte es noch Monate dauern, bis die erwünschte Vollständigkeit hergestellt sein kann. So weit es irgend möglich ist, werden von den Blättern etc. alle Nummern, die seit Januar 1878 erschienen sind, noch nachträglich für das Repertorium benützt. An alle Vereinsvorstände, Redactionen und Verleger richte ich auch bei dieser Gelegenheit die dringende Bitte, mir die resp. Zeitschriften eventuell über Leipzig unberechnet oder à cond. zusenden zu wollen. Es möge jedoch mein Commissionair, Herr A. G. Liebeskind, auf der Adresse angeführt werden. Die erste Nummer erscheint einige Tage später als ursprünglich in Aussicht genommen. Um noch in dem laufenden Quartale die Ordnung herzustellen, werden die nächsten Nummern in der Gestalt von Doppelnummern ausgegeben werden. Da unser Repertorium einem practischen Gebrauche dienen soll, haben wir es für nöthig gehalten, den Stoff in einzelne grosse Gruppen zu theilen, und diese unter sich alphabetisch nicht systematisch zu ordnen. Die Titel der Journale hoffen wir prägnant bezeichnet zu haben, indess bin ich gerne bereit, jede durch Correspondenzkarte (mit bezahlter Antwort) an mich gerichtete Frage sofort zu beantworten. 0067 DER ALPEN-BOTE Steyr 1855 - 1860 DER ALPEN-BOTE Steyr 1 8 6 1 - 1 8 9 7 - [

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DER ALPENFREUND

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"•Standort: Ö N B Wien: 395.516 - Q 1 8 5 5 - I860]. "•Editorial: 1860.285.

DER ALPEN-BOTE. Lokalblatt von Steyr u n d Hall u n d ihrer Umgebungen f ü r Wirtschaft, Kunst, Belehrung u n d Unterhaltung. Redaktion: Michael Haas. Jg· 1 - 7 . Steyr: Michael Haas 1855 - 1860. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 5:

1855/56. N r . 1[1.11.1855] - N r . 61. 268 S. 1857. N r . 1 - 5 3 . 216 S. 1858. N r . 1 - 5 2 . 214 S. 1859. N r . 1 - 5 2 . 340 S. 1860. N r . 1 - N r . 52[27.12.]. 288 S. * 1 N r . = 4 / 6 zweisp. S. •Wöchentlich. "Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: p r o Jg.

[Fortsetzung:]

DER ALPEN-BOTE. Steyr 1861 - 1 8 9 7 " N i c h t aufgenommen: Zeitung. [1860.285:] Pränumerations-Einladung. Ein halbes D e c e n n i u m ist bereits verflossen, seit wir unter minder günstigen Verhältnissen die Herausgabe vorliegenden Blattes begonnen. — Es ist uns freundlicher begegnet w o r d e n als wir erwarteten, u n d was wir geboten, fand A n e r k e n n u n g und unser mühvolles Untern e h m e n Unterstützung. — W i r glauben uns f ü r berechtigt halten zu dürfen auch f ü r die Z u k u n f t Aehnliches zu hoffen, selbst w e n n wir auch nur auf dem Pfade fortgiengen, den wir bisher beachtet haben. D a aber v o n jetzt an das Gemeindeleben einen regeren Aufschwung n e h m e n wird, i h m höhere Rechte verliehen, neue Verhältnisse geschaffen werden, und eine nutzbringende Besprechung dieser Angelegenheiten n u r dann ermöglicht ist, w e n n die Schranken hinwegfallen, welche unsere gegenwärtige Richtung, auf H e b u n g des Gemeindewesens hinzuwirken, allzusehr beengen, so sind wir gesonnen nach Beseitigung mancher gegenwärtig noch bestehender Hindernisse so bald als es möglich sein wird den Alpenboten in ein politisches Blatt u m z u ä n d e r n . Bis dahin empfehlen wir uns dem allseitigen Wohlwollen des Publikums, und laden, indem wir mit f r o h e r Zuversicht der ferneren U n t e r s t ü t z u n g unserer verehrlichen Leser entgegen sehen, zur Pränumeration hiermit ergebenst ein.

0068 DER ALPENCOURIER C h u r 1872 " N i c h t nachgewiesen. "Quelle: Blaser 22.

0069 DER ALPENFREUND Gera 1870 - 1878 "Standorte: 30: Zs 4066(1870 — 1878] 291: Ζ 57/1670[ 1876.1877]

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DER ALPENFREUND

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SLB Dresden: Y 8° 793[1876.1877] UB Leipzig: Länder- und Völkerk. 372m[1872] ÖNB Wien: 250.230-B. Fid. [1870-1878] * 1870- 1878: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1870. Bd 1. III. Bd 2. ΙΠ. 1871. Bd 3. Unpag. Bl. 1878. Bd 11.376. DER A L P E N F R E U N D . Monatshefte für Verbreitung der Alpenkunde [ab 1872, Bd 5: Blätter für Verbreitung von Alpenkunde] unter Jung und Alt in populären und unterhaltenden Schilderungen aus dem Gesammtgebiet der Alpenwelt und mit praktischen Winken zur genußvollen Bereisung derselben. In Verbindung mit hervorragenden Alpenkennern herausgegeben von Eduard Amt· hör. [Jg. 1 - 9 ] . Gera: Eduard Amthor 1870-1878. 4° [Jg. 1:]1870. Bd 1. [H. 1 - 6 ] . VII, 376 S. Bd 2. [H. 1 - 6 ] , VII, 376 S. [Jg. 2:]1871. Bd 3. [H. 1 - 6 ] , VII, 376 S. [Jg. 3]:1872. Bd 4. [H. 1 - 6 ] , VII, 376 S. Bd 5. [H. 1 - 6 ] . V, 376 S. [Jg. 4:]1873. Bd 6. [H. 1 - 6 ] . VII, 376 S. Qg. 5:]1874. Bd 7. [H. 1 - 6 ] . VII, 376 S. [Jg. 6:]1875. Bd 8. [H. 1 - 6] V, 376 S. [Jg. 7:]1876. Bd 9. [H. 1 - 6]. V, 376 S. [Jg. 8:]1877. Bd 10. [H. 1 - 6 . ] IV, 384 S. Qg. 9:]1878. Bd 11. [H. 1 - 6 . ] . VI, 376 S. *1 H. = 64 S. "•Monatlich/zweimonatlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Bd. [1870. Bd 1. III:] Vorrede zum ersten Band. Als ich im September 1839 zum ersten Male die Alpen durchzog, da war ich in Hallstadt neben Adalbert Stifter, dem zu früh Vollendeten, Tage lang der einzige Gast, da fuhren nur patriarchalische Einbäumel auf dem Königsee, da geberdeten sich die Wirtshausrechnungen in Zell am Ziller noch als Muster von Bescheidenheit, und auf dem ganzen 42 Poststunden langen Weg von Innsbruck über Mittenwald, Partenkirchen, Weilheim, Starenberg nach München, den ich — mein Californien war damals noch nicht entdeckt — zu Fuße abwandelte, begegnete mir auch nicht ein Tourist! Wie anders ist dies geworden! Die Vervollkommnung der Communicationsmittel, die Thätigkeit wissenschaftlicher Pioniere u. s. w. haben seitdem Tausenden und Abertausenden die Alpen erschlossen, und Alpenreisen, früher auf dem Lebensprogramm nur weniger Bevorzugten und dann meist nur ein mal für's Leben stehend, sind jetzt Vielen fast etwas Alljährliches geworden! — Ein großer, wahrlich nicht zu unterschätzender Gewinn für die Gegenwart, die damit dem edelsten aller Naturgenüsse näher gerückt ist, als irgend eine Zeit vorher! Zur Beförderung eben dieses edelsten Naturgenusses ein klein bescheiden Theil beizutragen, ist (nach Maßgabe und Umfang des Programms unserer Monatsschrift) die Tendenz des „Alpenfreundes". Sie ist — ich kann es nun aussprechen zu meiner Freude — in allen Gauen des Vaterlandes und auch außer Deutschland mit offenen Armen willkommen geheißen worden, viele Freunde umstehen sie, viele Hände helfen ihr! Dank Allen! Möge die Liebe zu dem Unternehmen, dem das reichhaltigste, interessanteste Material zu Gebot steht, lange Jahre hindurch allseitig eine nachhaltige bleiben! Was an mir und der Verlagshandlung ist, soll geschehen, um dieselbe zu erhalten. Vielleicht daß schon der vorliegende erste Band kein ungünstiges Zeugnis für unser Bestreben abgelegt, in manchen Stücken selbst noch mehr zu leisten, als wir versprochen hatten. Dr. Ed. Amthor.

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[1870. Bd. 2. III:} Vorrede zum zweiten Band. Wenn die zweite Hälfte des denkwürdigen Jahres 1870, in der die Welt fast nur für das Ringen zweier mächtigen Völker Auge und Ohr hatte, nicht wie über so Vieles auch über das junge Leben unsers Unternehmens zur Tagesordnung übergegangen ist, so haben wir dies lediglich der ausdauernden Freundschaft zuzuschreiben, die sich der „Alpenfreund" bei Alpenfreunden in so rascher Zeit erworben hat. Mochten die Stürme rasen, so wild sie wollten, die Liebe zu den Alpen blieb die gleiche und auch die Liebe zu dem Gedanken, der nicht aus Gewinnsucht, sondern aus lauterer Alpenliebe entsprossen war. Besten Dank dafür allen Gönnern, Mitarbeitern wie Abonnenten! Möge man auch ferner rechte Theilnahme zeigen, thätige Beihilfe gewähren und getreulich ausharren! Post nubila Phoebus\ Nach Kriegsgeschrei des Friedens Segen, wo Wissenschaft und Kunst, jetzt von dem Donner der Kanonen übertönt, wieder in die ihnen gebührende Stelle einrücken, ja sich neu gekräftigt erheben werden, um doppelt gewaltigen Aufschwung zu nehmen! Auch an neuen Mühen und Opfern des Unterzeichneten soll es nicht fehlen, um der Tendenz des „Alpenfreundes" in immer weiter greifender, reichhaltigerer, mannichfaltigerer Weise praktische Gestalt zu geben und die Gönnerzahl desselben zu erhöhen. Hat dieser doch jetzt schon stofflich vom Monterosa bis zur Adria, vom Pilatus bis zur Steyermark seine Kreise gezogen! Wandert er doch jetzt schon als Apostel der Alpenliebe in alle Gauen Deutschlands und darüber hinaus zu gar vielen Völkern, in gar manche Länder, ebenso tief hinein zur Newa und Wolga, wie hinüber an den Hudson und La Plata! So nehme ich denn dankend und mit einem fröhlichen Glückauf! Abschied vom ersten Lebensjahre des „Alpenfreundes". Möchten Alle, die seine Wiege umstanden, sich auch um die weitere Förderung und Ausbildung desselben verdient machen! Dr. Ed. Amthor. [1871. Bd. 3. Unpag.

Bl.:]

Vorrede zum dritten Band. Nicht ohne große Befriedigung blicke ich heute, wo ich den dritten Band des „Alpenfreundes" schließe, auf den Gang zurück, den das Unternehmen genommen hat. Zu einer Zeit in's Leben gerufen, wo Niemand eine Ahnung von den Gefahren haben konnte, die uns so nahe bevorstanden, hat dasselbe eine der schwersten Prüfungen glänzend überwunden und geht, ungeschwächt durch stürm- und drangvolle Zeit, mit frischer Kraft einer neuen friede- und freudereichen Zukunft entgegen. Was kann den Vater mehr entzücken, als die Erfahrung, daß sein Erzeugtes sich lebenskräftig erweist? Der „Alpenfreund" verdankt dieß aber nicht bloß der Idee, die in ihm lebt, sondern insbesondere der sich gleich bleibenden Treue, mit der so viele der vortrefflichsten Kenner der Alpen, oft in der uneigennützigsten Weise, zu ihm gestanden, und der großen, ja täglich sich steigernden Theilnahme, die ihm die Lesewelt entgegengebracht hat! Möge dieß auch fernerhin in gleichem Maße der Fall sein! Dr. Ed. Amthor. [1878. Bd. 11. 376:]

An die geehrten Abonnenten des „Alpenfreunds". Gesundheitsrücksichten, die mich bei herannahendem Alter zu größerer Konzentration der Kräfte auf meine amtliche Thätigkeit zwingen, veranlassen mich, den „Alpenfreund" mit diesem elften Band in seiner „Ersten Serie" zu schließen und das Unternehmen vorläufig zu sistieren. Ein vollständiges Sachregister zu Band I - X I wird Anfang 1879 zum Preise von 1/2 Mark ausgegeben werden. Indem ich mir rücksichtlich einer „Zweiten Sene" Weiteres vorbehalte, danke ich noch ergebenst für langjährig bewiesene Theilnahme und zeichne hochachtungsvoll Dr. Ed. Amthor.

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ALPENHEIMATH

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0070 ALPENHEIMATH Bern 1877-1878 * Standort: SLB Bern: Rq 4022 [1877], "•Nicht nachgewiesen: 1878. * Quelle: Kirchner 23436: ALPENHEIMATH. Unterhaltungs-, Literatur- und Volksblatt für Heimath und Fremde. Bern 1877-1878. "•Editorial: 1877.1.

ALPENHEIMATH. Unterhaltungs-, Literatur- und Volksblatt für Heimath und Fremde. Correspondenzorgan der deutschen und welschen Schweiz, der Schweizer der Auslande und der Colonisation. Fremden- und Kurblatt. Redaktion: Dormán, üg· HBern: [Druck:] J. Schmidt 1877. 4° [Jg. 1] 1877. Nr. 1[6.10.] - Nr. 12[31.12.]. 96 S. *1 Nr. = 8 S. "•Wöchentlich. * 1877, Nr. 1: Probenummer. [1877.1:] An die Leser! Name und Umschrift des neuen Blattes enthalten zugleich dessen Programm. Es wird die „Alpen-Heimath", kein sogenanntes Partheiblatt, kein Fraktionsorgan werden, sondern eine fortschrittliche Volks-Zeitung für staatliche, landwirtschaftliche, gewerbliche und geistige Gebiete. Ueberall können nur Wahrheit und Gerechtigkeit zu Verbesserungen führen; um diese zu erkennen, braucht es Bildung. Diese in die Volkskreise zu tragen und dieselben für den wirklichen vaterländischen Fortschritt zu gewinnen, ist Aufgabe des Blattes. Wird dasselbe edeldenkende Patrioten genug finden, um dies Programm auszuführen? — Jedenfalls wird die „Alpen-Heimath" bestrebt sein, eine Lücke auszufüllen. Wochenblätter gibt es genug und tüchtige; aber ein allgemeines schweizerisches, wir möchten sagen „eidgenössisches" das fehlte bisher. Was nützt aber jede Revision, was alle Gesetzgeberei, wenn für deren Verständnis in den eigentlichen Volkskreisen nicht gesorgt wird! — Doch, nicht nur dem bürgerlichen Leben soll die „Alpen-Heimath" gewidmet sein, auch die Schulbildung und deren Vertreter sollen an derselben eine Freundin erhalten; selbst dem Milizwesen, dessen Verbesserungen, dessen volksthümlicher Gestaltung soll die „Alpen-Heimath" Aufmerksamkeit leihen. Dann wird die „Alpen-Heimath" Schilderungen unserer nähern und fernem Umgebung, der von Fremden besuchten Gebiete enthalten; aber auch die weite Ferne, unsere dort lebenden Miteidgenossen, die auswärtigen Brudervölker, die große Welt möchten wir besuchen, dort Freundschaften knüpfen und Anhänger gewinnen, dortige Sitten, dortiges Volksleben und politische Szenen malerisch vor Augen führen. Besonders wird die „Alpen-Heimath" für Familien und Frauen geeignete Unterhaltung bieten, Geschichten, Novellen, Schilderungen, Anekdoten und Räthsel enthalten. Um aber das Band, welches uns Eidgenossen umschlingt, noch enger zu knüpfen, wird die „Alpen-Heimath" den poetischen Namen und Produkten der welschen Schweiz neben denjenigen der deutschen den gebührenden Platz einräumen. So wird die „Alpen-Heimath" ein Unterhaltungs- und Wochenblatt für das Volk sein, staatlichen, ökonomischen und belletristischen Inhaltes, eine Umschau aus der französischen, italienischen und deutschen Schweiz und dem Auslande. Sie wird Mittheilungen aus dem Rechts-, Handels- und landwirthschaftlichen, selbst dem Auswanderungsgebiete bringen, ein Sprechsaal sein für Wissenschaft und Kunst. Originalpoesien, Novellen, Erzählungen, Schilderungen aus den schönsten Alpen-, Thal- und Seelandschaften mit ihren Kurorten werden in geeigneter Abwechslung mit den Städtebildern, welch' letztere nach und nach

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DIE ALPENPOST

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alle Hauptstädte der Schweiz zeichnen sollen, die gefälligen Leser befriedigen. - Da die „Alpen-Heimath" keine Privatspekulationen verfolgt, so hoffen wir, sie werde in ihrem Schilde Namen sehen, welche über unsere Literatur bisher das schönste Licht ausstrahlten. Sie seien uns willkommen! 0071 DAS ALPENHORN Langnau 1863 -1974 * Aufnahme: 1863-1880. * Standort: SLB Bern: Rq 4023[ 1863.1864.1866.1867.1869 - 1879] •Nicht nachgewiesen: 1865.1868.1880. »Beilage zu EMMENTHALER-BLATT. DAS ALPENHORN. Wöchentliche Beilage zum Emmenthaler-Blatt. üg· i - i η Langnau: [Druck·] F. Wyß 1863-1879. 4° [Nur nachgewiesen:] [Jg. 1:]1863. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. [Jg. 2:]1864. Nr. 1 - 5 3 . 212 S. [Jg. 4:]1866. Nr. 28. [Jg. 5:]1867. Nr. 9. [Jg. 7:]1869. Nr. 1.2.4-6.10.11.14.16.19.21.23.24.28.29.31-42.50. [Jg. 8:]1870. Nr. 1 - 5 3 . 212 S. [Jg. 9:]1871. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. [Jg. 10:]1872. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Qg. 11:]1873. Nr. 36.43.47.52. [Jg. 12:]1874. Nr. 1 - 9 . 11-26. [Jg. 13:]1875. Nr. 10-25.28.29.32.33.35.37.39-41.45.48-52. [Jg. 14:]1876. Nr. 1 - 6 . 8-14.16-18/19.21.36.39/40-53. [Jg. 15:]1877. Nr. 1 - 2 . 208 S. [Jg. 16:]1878. Nr. 1.2.4-6.21/22.25.29 - 31.34.37.38.42/43.44.47/48 - 50. [Jg. 17:]1879. Nr. 4.11.16-19.24.25.27.29-36. *1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Wöchentlich. 0072 DIE ALPENPOST Glarus 1871 ALPENPOST Glarus, Zürich 1872 - 1874 NEUE ALPENPOST Zürich 1875-1882 * Standorte: 12: 4° It. coli. 55d [1871 - 1874] 22: Eph. geogr. q 1 [1877.1878] 25: J 692601 [1871] 146: 10219 [1876-1880] SLB Dresden: ZB 142 [1878.1880] SLB Bern: Pq 8159 [1871 - 1874] Pf 8003 [1875] Pq 8160 [1876- 1882] LB Glarus: M 18 [1871 - 1874]

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DIE ALPENPOST

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ZB Luzern: 191. fol. [1871 - 1874] Fl. 1. Κ. gr. fol. [1873. 1874] 191. a. fol. [1875-1882] ZB Zürich: Al 5 - 9 [1871-1874] NR 726 [1879. 1881] WB 208 +a [1871. 1872] WB 209 +a —o [1875-1882] * 1871-1882: Nicht mehr erschienen. "•Editorials: 1871. Bd. 1. 16.422.435.445. 1872. Bd. 2. 16. Bd. 3. 16. 1875. Bd. 1. 1. 1876. Bd. 3.1. Bd. 4.391. Bd. 5.1. 1882. Bd. 16.203. DIE ALPENPOST. Blätter zur Förderung des Touristenverkehrs, zur Hebung der Curanstalten und der montanen Industrie und speziell zur Hege und Pflege der alpinen Wissenschaft. Herausgeber: Walter Senn. J g · 1-

Glarus: [Druck]·. Frid. Schmid. 1871. 4°

Jg. 1: 1871. Bd. 1. Nr. 1 [28.5.] - Nr. 30 [24.12.]. 448 S. * 1 Nr. = 16 zweisp. S. "Wöchentlich. "Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Bd. [Fortsetzung:] ALPENPOST. Repertorium der gesammten Alpenkunde [1874. Bd 6 mit dem Untertitel: Repertorium der gesammten Alpenkunde und Touristik], Populär-wissenschaftliche Blätter für die gebildete Welt. Spezielles Korrespondenzblatt für die Mitglieder sämmtlicher Alpenvereine und für einzelnstehende Bergfreunde; Organ für die Interessen des Touristenwesens und der montanen Industrien [ab 1872, Bd. 3: Organ sämmtlicher Alpen- und Naturfreunde, des Reise-Instituts „Aegide" Deutschland-Schweiz, des Hotel-, Cur- und Touristenwesens; ab 1872, Bd. 3, Nr. 14: Organ sämmtlicher Alpen- und Naturfreunde, für spezielle Schweizerkunde, des Hotel-, Cur- und Touristenwesens; ab 1873, Bd. 4: Organ sämmtlicher Alpen- und Naturfreunde, für spezielle Schweizerkunde und rationellen Gemeinde-Haushalt, des Hotel-, Curund Touristenwesens; ab 1873, Bd. 5: Organ sämmtlicher Alpen- und Naturfreunde, sowie der montanen Industrie und des Hotel-, Cur- und Touristenwesens]. Gegründet und herausgegeben von Walter Senn. Redaktion: Walter Senn. Qg· 2 - 4 ] , Glarus: [Druck:} Frid. Schmid [ab 1873, Bd. 5: Zürich: Alpina; ab 1874, Bd. 6, Nr. 2: Zürich: Senn & Liermann] 1872 - 1874. 4° [Jg. 2:] 1872. Bd. 2. Nr. 1 [7.1.] - Nr. 26. 306 S. Bd. 3. Nr. 1 - 26. 344 S. Qg. 3:] 1873. Bd. 4. Nr. 1 - 2 6 . 385 S. Bd. 5. Nr. 1 - 25. 366 S. [Jg. 4:] 1874. Bd. 6. Nr. 1 - Nr. 25/26[20./27.6], 348 S. * 1 Nr. = 16 zweisp. S. "Wöchentlich. "Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. "Beilage: HOTEL-ANZEIGER. 1874.

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DIE ALPENPOST

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[Fortsetzung:] NEUE ALPENPOST. Redaktion: M. Koch von Berneck, Walter Senn [ab 1875, Bd. 2, Nr. 2: Verantwortliche Redaktion: Johann Emanuel Grob; ab 1877, Bd. 5: J.E. Grob, Johann Jakob Binder; ab 1880, Bd. 9: J.J. Binder, J.E. Grob; ab 1882, Bd. 16: J.E. Grob]. [Jg. 1 - 8 ] . Zürich: Administration [ab 1875, Bd. 1, Nr. 5: Conradin & Valer; ab 1876, Bd. 3: Orell & Füssli & Co.] 1875-1882. [ab 1876: 4°] [Jg. 1:] 1875. Bd. 1. Nr. 1[2.1.] - Nr. 26. 208 S. Bd. 2. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. [Jg. 2:] 1876. Bd. 3. Nr. 1 - 2 6 . 370 S. Bd. 4. Nr. 1 - 2 6 . 408 S. [Jg. 3:] 1877. Bd. 5. Nr. 1 - 2 6 . 308 S. Bd. 6. Nr. 1 - 2 6 . 304 S. [Jg. 4:] 1878. Bd. 7. Nr. 1 - 2 6 . 254 S. Bd. 8. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. [Jg. 5:] 1879. Bd. 9. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. Bd. 10. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. [Jg. 6:] 1880. Bd. 11. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. Bd. 12. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. [Jg. 7:] 1881. Bd. 13. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. Bd. 14. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. [Jg. 8:] 1882. Bd. 15. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. Bd. 16. Nr. 1 - Nr. 26[30.12.]. 208 S. *1 Nr. = 8 dreisp. S.; ab 1876, Bd. 3: 1 Nr. = 14/16 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Bd. * Band-Titeleien: NEUE ALPENPOST. Special-Organ für Alpenkunde, Touristik, Balneologie, Hôtellerie etc. * Beilage: ANNONCEN-BLATT DER ALPENPOST. 1875 -1882. [1871. Bd. 1. 16:] Prospekt der ,*Alpenpost". Indem wir Ihnen heute Nro. 1 als Probenummer vorlegen, wollen wir in aller Kürze noch ein paar Worte über den Zweck dieses Blattes beifügen. Dieser ist ein doppelter: I. soll die ,yAlpenpost" das geistige Verkehrsmittel für alle Alpenfreunde werden. Die Schweiz allein zählt Tausende, welche die Stunden, die sie in der hehren Alpenwelt verlebt haben, zu den schönsten, genußreichsten und bildendsten ihres Lebens rechnen, — Tausende, welche jeden Sommer dahin wollen, wo die Blumen des Lenzes mit dem ewigen Firne kosen, wo ewig junges Leben aus tausend Brunnen quillt. Da stärken sie sich an Leib und Geist. — Warum wollten nun sie, die das gleiche Gefühl, der gleiche innere Drang beseelt, nicht ein gemeinsames geistiges Verkehrsmittel besitzen, das ja der mächtigste Hebel des lebendigen Interessens an der schönen Sache werden kann? Wir ersuchen daher Alle, die Lust und Neigung dazu haben, unser Unternehmen nicht allein durch ihr Abonnement, sondern auch durch sachbezügliche Einsendungen unterstützen zu wollen, damit die „Alpenpost' ein umfassendes Archiv der alpinen Wissenschaft werde. II. soll die „Alpenpost" das Geschäftsorgan für Alle werden, welche den Reizen der Alpenwelt materiellen Nutzen abzugewinnen sich bestreben. Den Kuranstalten, Pensionen, Verkehrsinstituten, Handlungen und Fabriken für einschlägige Artikel sei sie daher als wirksames und billigstes Publikationsmittel auf das dringendste empfohlen; auch erbitten wir unter Zusicherung gewissenhaftester Verwendung ein Exemplar aller nur irgendwie sachbezüglichen Broschüren, Cirkulare und Bücher gratis.

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Nro. 2 der „Alpenpost" erscheint Sonntags den 11. Juni und wird dann regelmäßig in wöchentlichen Zwischenräumen fortgesetzt werden. Viele interessante Arbeiten (so z.B. Lebensbilder berühmter alpiner Persönlichkeiten; Schilderungen der berühmtesten Kurorte der Central-Alpen und ihrer Umgebung) Reiseskizzen etc. harren schon ihrer Verwendung. [1871. Bd. 1. 422:]

An alle Leser der >yAlpenpost" Meine „Alpenpost" hat nun bereits ein gutes Halbjahr über Stock und Stein kutschirt und es gereicht mir sehr zur Freude, daß sich immer mehr Stimmen der Anerkennung über dies in seiner Art einzige und wohlberechtigte Unternehmen hören lassen. Ich wünsche nur, es werde die Zahl der Freunde solcher Lektüre in dem Maße wachsen, wie die Zahl der Briefe, welche ihr Lob über den Inhalt der „Alpenpost" aussprechen. In der guten Hoffnung, daß dies geschehe, werde ich dann auch von Neujahr an den gewiß gerechtfertigten Wünschen vieler Freunde meines Unternehmens nachzukommen suchen, die dahin gehen: 1) Abtrennung des Inseratentheils, damit beim Einbinden die vielen Ankündigungen am Ende des Bandes eingeschaltet oder ganz weggelassen werden können. 2) Gefälligeres Format und mehr Rand. 3) Besseres und schöneres Papier. 4) Versendung schon am Freitag Abend und Samstag Morgen, daß die „Alpenpost" in allen Lesekreisen ein „Sonntagsblatt" werde. 5) Die Holzschnitte und Illustrationen ganz wegzulassen und, wenn es die Abonnentenzahl erlaubt, dafür eine andere gute artistische Beilage zu geben. Die „Alpenpost" wird also von Neujahr an in einem neuen, hübschbemalten und aufs Beste ausgepolsterten Wagen daherfahren, ohne die kleine Taxe irgendwie zu erhöhen. Das Räderwerk ist jetzt schon zum Voraus aufs Beste beschlagen und manches edle Pferd wird Vorspann leisten, wo es stark bergauf geht. Ich wünsche daher zu den alten noch recht zahlreiche neue Passagiere, ich werde sie sicher und sanft über Hügel und Berge, durch Thal und Bäche in der ganzen Alpenwelt herumführen und mit Neuem und Altem, mit Kurzweiligem und Ernstem recht gut unterhalten. Wenn einer der jetzigen Herren Passagiere allenfalls noch den einen oder andern Wunsch gegen das „Pöstli" auf dem Herzen hat, so bitte ich um recht baldige Aeußerung desselben, damit ihm noch bei Zeiten Rechnung getragen werden kann. Walter Senn. [1872. Bd. 2. 16:1

Die Aufgabe der Alpenpost. Die Alpen sind das Reiseziel der ganzen civilisirten Welt geworden; hier sucht der Schwächliche seine Körperkräfte und hofft der Kranke auf Genesung; hier findet der abgearbeitete Geschäftsmann Restauration des Leibes und Geistes, und verlebt der müde Mann vom Lehrstande seine Erholungswochen; hier schöpft der Naturforscher seine schönsten Kenntnisse und macht der Schriftsteller seine Charakterstudien; hier sucht der Fromme seinen Gott und schöpft der Dichter am frischen Born der Poesie; hier vertreibt sich auch der Rentier die Zeit; wer nur immer die Mittel dazu aufbringen kann, macht jeden Sommer eine Tour in die Alpen. Es ist dieser Zug der Zeit nicht eitle Modesache; er hat seine tiefe Begründung: Die reine, erquickende Luft und die schäumende Gletschermilch, die schimmernde Firnenwelt und die donnernde Kaskade, das Heerdengeläute auf blumiger Alm und am dunklen Waldsee, die tausend wechselvollen Bilder in Thälern und Höhen, das Buch der Natur, „geschrieben von Gottes Hand", das da stets offen liegt, — die trefflichen Pensionen und Gasthöfe, diese und noch tausend andere Dinge fesseln die ganze gebildete Welt immer mehr an die herrlichen Alpen; ja in dem letzten Jahrzehnt haben sich in vielen Ländern Europas ganze Gesellschaften zusammengethan, welche die Bereisung und Erforschung der Alpen auf ihr Panier geschrieben; sie stehen heute bereits als eine bedeutende geistige Macht da, als eine Macht von über fünftausend Mann, verschieden zwar in Sprache und politischer Anschauung, eins aber durch die gleichen hohen Ideale. Wie herrlich blüht der S. A. C. mit seinen 1300 Mitgliedern deutscher, französischer, romanscher, ladinischer und italienischer Zunge; wie grossartig erhebt sich der D. Α. V. im stets engern Verbände mit dem Oe. A. V., der geistigen Blüthe dieser Länder; mit welcher Energie ringt der C. A. J. nach Licht und Wahrheit; wie kühn schreibt der E. A. C. seinen Namen auf die höchsten Gipfel der Erde, und ausserdem stehen noch tausend und tausend eifrige Bergfreunde einzeln da.

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All diesen Forschern und Berg- und Naturfreunden soll nun die „Alpenpost" als Organ für den gegenseitigen Gedankenaustausch und zur gegenseitigen Anregung dienen; sie soll das Band sein, das Alle zu harmonischem Vorgehen auf dem Wege des Forschens und Strebens verbindet, das Archiv, in welches Jeder die Ergebnisse seiner Untersuchungen niederlegen kann, das Repertorium der gesammten Alpenkunde, das jede Woche die nennenswerthen Mittheilungen aus allen einschlagenden Gebieten bringt und noch in späten Jahren eine Quelle der Belehrung und Unterhaltung sein wird, das beliebteste und anregendste Sonntagsblatt für jeden Gebildeten; denn neben den rein montanistischen Notizen nehmen die grossen Aufsätze immerhin einen Haupttheil des Blattes ein und werden mit der weitern Verbreitung immer mehr zu ihrem Rechte gelangen, so dass bald in jeder Nummer für die Leser jedes Standes eine Fülle interessanten Stoffes zu finden sein wird. Auf eigenen Risiko gegründet von dem Redaktor, dem die Alpen von Kindheit ans Herz gewachsen sind, denen er die genussreichsten Stunden seines Lebens verdankt und sein ganzes Leben weihen will, hat die „Alpenpost" in der kurzen Zeit ihres Bestandes (7 Monate) bereits ein befriedigendes Zeugniss von ihrer Lebens- und Leistungsfähigkeit abgelegt; sie hat nicht nur in der Schweiz, in Deutschland, Oesterreich und Italien, sondern selbst im fernen Asien und tief im Innern Amerikas warme Freunde gefunden und gewinnt von Tag zu Tag neue Herzen. Sie hält sich aller Politik fern; steht nur ein für die Pflege und Verbreitung der alpinen Wissenschaft, die ökonomische Wohlfahrt der Gebirgsvölker und die Interessen des Touristenverkehrs; sie hat in Folge dessen internationalen Charakter und wird von Jahr zu Jahr mehr einen solchen zu gewinnen suchen. Es sind daher Alle bisherigen Freunde der „Alpenpost" zu einer neuen Tour über Stock und Stein, durch Berg und Thal recht herzlich eingeladen und es wird mich freuen, wenn jeder noch einen oder mehrere Reisebegleiter nachzuziehen im Stande sein wird. Zum neuen Jahre meinen herzlichsten Gruss und den Wunsch, wir können dasselbe mit einander in Glück und Zufriedenheit durchwandern und in stetem Anblick der auf unser Panier geschriebenen Devise „Aufwärts! Vorwärts!" den herrlichen Alpen viele, viele neue Freunde werben. Walter Senn. [1875. Bd. 1. 1:]

Unser Programm. Nachdem der Fortbestand der „Alpenpost" vollkommen gesichert ist und ein Erlass der Druckerei an die Tit. Leser nicht allein über die künftige Neugestaltung des Blattes, sondern auch über den stattgefundenen Redactionswechsel Mittheilung gemacht hat, hält es die Unterzeichnete auch ihrerseits für angenehme Pflicht, mit einem Programme hervorzutreten, nach welchem sie die fernere Thätigkeit zu regeln gedenkt. Die neue Redaction wird demnach den bisher eingenommenen Standpunkt des Blattes im Allgemeinen zwar auch für die Zukunft festhalten, das beherrschte Specialgebiet aber möglichst erweitern und vor Allem dahin zu arbeiten suchen, dass die „Alpenpost", ohne den eigentlichen schweizerischen Charakter zu verleugnen, zu einem internationalen Organ, einem Correspondenzblatt und Bindemittel zwischen den verschiedenen Alpenclubs werde und ebenso Belehrendes als Unterhaltendes biete. Um dieses Ziel zu erreichen und sich recht zahlreiche Anhänger zu verschaffen, wird das Blatt nicht allein populäre Aufsätze über Alpen- und Gebirgskunde, Touristik und Verkehrswesen, Hôtellerie und Balneologie in reichster Auswahl bringen, sondern auch eine Chronik sämmtlicher Alpenclubs bilden, überdem kurzgefasste Berichte anerkannter Koryphäen über Naturwissenschaft etc. und das Interessanteste aus der Allgemeinen Völker- und Länderkunde aufnehmen. Dem Anhang würde Mannigfaltiges, Humoristisches, eine Bücherschau und der Briefkasten zugewiesen werden. Indem die Redaction verspricht, innerhalb dieses Rayons mit Umsicht und Sorgfalt verfahren und stets nur Neues und Gehaltvolles bieten zu wollen, giebt sie sich der angenehmen Hoffnung hin, dass ihr Streben in den betreffenden Kreisen wohlwollend anerkannt und ein Organ unterstützt werde, welches bereits seit einigen Jahren die weitgehenden Interessen der Alpenwelt vertritt und dessen Fortbestehen unleugbar dringendes Bedürfnis genannt werden muss. Die Redaction: M. Koch v. Berneck & Walter Senn.

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[1876. Bd. 3. 1:]

Prospect. Die „ N e u e A l p e n p o s t " gedenkt im Jahre 1876 ihre Fahrt frisch und fröhlich fortzusetzen, und will sich hiebei der allerdings erst kurze Zeit erprobten Leitung des Unterzeichneten auch ferner anvertrauen. E s möge mir gestattet sein, das mehr Geschäftliche in die unten folgende AbonnementsEinladung verweisend, mich hier mit einigen Worten namentlich über die Tendenz und Haltung des Blattes auszusprechen. D i e Anzeige, dass ich, einem unerwartet an mich gerichteten Rufe folgend, den Versuch wagen wolle, die Chef-Redaction der „ N e u e n A l p e n p o s t " zu übernehmen, habe ich im J u n i 1875 mit den Worten geschlossen: „ M ö g e es mir gelingen, mehr die That als Worte hievon Zeugnis geben zu lassen!" Dabei sprach ich aber auch die H o f f n u n g aus, mich wohlwollenden Entgegenkommens und freundlicher Unterstützung sowohl des Publikums als namentlich der geehrten Mitglieder des S. A . C . versehen zu dürfen. N u n liegt eine halbjährige Erfahrung hinter mir, eine Zeit, in der es, wie ich's auch nicht anders erwartete, an allerlei Enttäuschungen und Schwierigkeiten nicht mangelte, aber — ich sage es mit D a n k und Freude — mir auch so viel Sympathie und Anerkennung von verschiedensten Seiten entgegengebracht wurde, dass ich dadurch den Muth gewonnen habe, auf der betretenen Bahn rüstig und unentwegt voranzuschreiten. Es wird also meiner Mitarbeiter und mein eifriges Streben sein, auch im Jahr 1876 darauf hinzuarbeiten, dass die „ N e u e A l p e n p o s t " je länger je mehr ein gediegenes Organ der Touristik und der gesummten Alpenkunde werde, ein Blatt, das, wenn es allwöchentlich Einkehr hält, nicht nur bei allen Alpenfreunden, sondern überhaupt in recht vielen, namentlich schweizerischen Familien ein gerne gesehener Gast sei. In letzter Beziehung wird man es mir nicht als Unbescheidenheit auslegen, wenn ich hier wiedergebe, was jüngst ein St. Galler an unsre Administration geschrieben hat: „ D r e i meiner Knaben, welche die Realschule besuchen, lesen die .Alpenpost' noch lieber als ich; das trockene Gerippe der Bergnamen bleibt besser im Gedächtnisss, wenn sie die lebendigen Schilderungen der einzelnen Besteigungen lesen; die Lecture jeder N u m m e r betrachte ich als eine ,Geographie-Lection'; bei einer künftigen Anpreisung dürfen Sie daher ihr Blatt mit Recht den Hausvätern der Realschüler empfehlen; aus dieser jungen Generation sollte sich der Alpenclub recrutiren." J a wohl! der Alpenclub soll sich aus der jungen Generation recrutiren! Sehr hätte ich gewünscht, in diesem Prospectus schon der Leserwelt mittheilen zu können, dass die „ N e u e A l p e n p o s t " in officielle Beziehungen z u m Schweizerischen Alpenclub getreten sei. In Einer Beziehung darf ich das zwar behaupten, denn es wäre schnöder U n d a n k meinerseits, wenn ich vergessen wollte, wie vielfach ich gerade von Seite so mancher hervorragender Mitglieder des S. A . C . Aufmunterung und factische Unterstützung gefunden habe. Ich werde aber, getragen von der Ueberzeugung, dass damit beiden Theilen und ihren Interessen gedient sei, fortfahren, bescheiden und ohne Zudringlichkeit, aber entschieden auf das Ziel hinzuarbeiten, unser Blatt in einen bestimmten Rapport z u m S. A . C . zu bringen, in ähnlicher Weise etwa zu den deutschen Sectionen, wie meines Wissens ein solcher zwischen den romanischen Sectionen und dem „ E c h o des A l p e s " bereits besteht. Wie die Leser an vorliegender erster N u m m e r des neuen Jahrganges ersehen, haben wir vielfach geäusserten Wünschen auch dadurch Rechnung zu tragen gesucht, dass wir durch eine Verkleinerung des Formats, die durch eine Vermehrung der Seitenzahl von 8 auf 12 compensili wird und der zudem eine Preisreduction sich anschliesst, das Blatt handlicher machen. In der H o f f n u n g , freundliche A u f n a h m e bei der Leserwelt zu finden, die wir durch gesteigerte Sorgfalt in der Leitung des Blattes dankbar anzuerkennen entschlossen sind, ein freundliches Prosit Neujahr! Hochachtungsvoll Joh. Emanuel Grob.

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[1882. Bd. 16. 203:] Ein melancholisch und doch gar anmuthig Bild bringt die „Neue Alpenpost" zum Scheidegrusse ihren Lesern — nach dem bekannten Gemälde — halb Landschafts- und halb Genrebild — unsers berühmten Landsmanns, des Genfers B. Vautier. Einer weitern Erklärung bedarf das Sujet nicht; aber davon sind wir vollständig überzeugt, dass dem Künstler, als er mit seinem Meisterpinsel diesen See und diesen Kahn auf die Leinwand zauberte, Nichts von alledem vorschwebte, was uns zur Wahl dieses Bildes bestimmte. Es ist — sit venia verbo — ein gewisser Galgenhumor, der uns zu folgender Interpretation geführt hat: Die Barke gleitet sanft über einen jener reizenden Bergseen, an denen unser Vaterland so reich ist; aber — ach! in dem Särglein auf der Querbank des Nachens ruht die in jungen Jahren verblichene „Neue Alpenpost", und wehmüthig und leiderfüllt nehmen der Alpenpostvater und die Alpenpostmutter Abschied von ihrem Liebling, der ihnen wenig Kummer und Sorge, wohl aber viel Lust und Freude verursacht hat. In der That — Spass bei Seite! — der Abschied von diesem literarischen Unternehmen dessen Redaktion wir erst ein paar Jahre allein, dann mit Freund Binder sei. gemeinsam, und schliesslich wieder allein geführt haben, im Ganzen sieben und ein halbes Jahr, und mit dem wir allzeit einer patriotischen Idee zu dienen uns bewusst und bestrebt waren — dieser Abschied geht uns nahe und thut uns weh, um so mehr, als wir ohne Unbescheidenheit sagen dürfen, dass diess unser Streben Anerkennung gefunden hat und die „Neuen Alpenpost" nicht unbeklagt in's Schattenreich hinabsteigt. Zeuge dessen sind eine Reihe von freundlichen Zuschriften, die uns in den letzten Monaten aus dem In- und Ausland zugekommen sind und übereinstimmend ihr Bedauern über das Eingehen der „Neue Alpenpost" unter vielleicht nur allzu schmeichelhafter Betonung ihrer Leistungen aussprechen. Es haben freilich mehrfache Gründe bestimmend mitgewirkt zu dem Entschlüsse, unser Organ aufzugeben; einen derselben, allerdings den Hauptgrund: die Nichtrentabilität der Unternehmung, kennen unsere Freunde aus der Erklärung der Verlagsfirma, Orell Füssli & Co., in Nr. 14, vom 7. Oktober abhin. Wären jedoch die Verhältnisse im Uebrigen unverändert geblieben, so hätten die Redaktoren sicherlich auf der oder jener Basis eine Rekonstruktion des Unternehmens angestrebt und ohne Zweifel auch in's Werk gesetzt. Aber da kommt im Frühsommer dieses Jahres der unerwartet rasche Hinschied von Kollega Binder, und wenige Wochen hernach erfolgt die Wahl des Schreibers dieser Zeilen in den Regierungsrath; und ich musste mich bald davon überzeugen, dass die Stellung eines zürcherischen Erziehungsdirektors auf die Dauer mit der Fortführung der Redaktion der „Alpenpost" unvereinbar wäre. Unter diesen Umständen konnte wohl von einer Weiterführung des Blattes keine Rede sein. Indem ich also, ob auch schweren Herzens, die Feder niederlege, spreche ich allen Freunden und Gönnern der „Neuen Alpenpost", namentlich unsern Mitarbeitern in der Schweiz und den angrenzenden Ländern, den wärmsten Dank aus für alle Sympathie, die sie unserm Unternehmen entgegengebracht und bewahrt haben. Ich kann indess nicht schliessen, ohne mich über Einen Punkt noch näher ausgesprochen zu haben, wozu ich mich um so mehr verpflichtet fühle, als ich es bei der gegenwärtigen Situation mit vollster Unbefangenheit thun kann. Es betrifft diess das Verhältnis der „Neuen Alpenpost" zum S. A. C. Als ich um die Mitte des Jahres 1875 vom damaligen Eigenthümer der „Alpenpost" ganz unversehens mit der Redaktion derselben betraut wurde, stand es bei mir von vornherein fest, dass das Unternehmen nur reüssiren könne, wenn es gelänge, das Blatt zum offiziellen Organ des S. A. C. zu machen. Allein damals war durch hier nicht näher zu erörterndes Verschulden, wofür uns nicht die mindeste Verantwortlichkeit trifft, das Unternehmen just in alpenclubistischen Kreisen derart in Misskredit gerathen, dass es geradezu Vermessenheit gewesen wäre, Schritte in der angedeuteten Richtung zu thun. Nach Freund Binder's Hinzutritt zur Redaktion war das auch sein Ideal·, aber wir glaubten, den richtigen Moment abwarten, und uns inzwischen durch gediegene Ausstattung des Blattes und dadurch, dass wir dasselbe jederzeit den Interessen des S. A. C. dienstbar machten, Anspruch auf Anerkennung Seitens desselben erwerben zu sollen. „Es war' zu schön gewesen; es hat nicht sollen sein. " Ich habe mir sagen lassen, die Erklärung der Verleger, dass das Blatt Mangels an Unterstützung von Seite des S. A. C. eingehen müsse, habe vielorts verschnupft. Wenn es aber Thatsache ist, dass 1882 von 1600 deutschredenden Mitgliedern des S. A. C. (siehe letztes

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Mitgliederverzeichniss!) höchstens 200 Abonnenten unseres Blattes waren, so will mir scheinen, dass man kaum viel Ursache habe, sich über jene Aeusserung empfindlich zu zeigen, Angesichts dessen, was die „Alpenpost" für die Zwecke und Bestrebungen des S. A. C. wirklich geleistet hat; und ebenso wenig befremdet es uns, wenn in letzter Zeit manche Stimmen aus dem In- und Auslande uns kund geworden sind, die ihre Verwunderung und ihr Bedauern darüber aussprachen, dass der S. A. C. sich gegenüber einem Unternehmen, wie die „Neue Alpenpost" war, so apathisch verhalten habe. Ich sage das meinerseits jetzt frei und offen heraus, keineswegs als nachträgliche, nutzlose Jeremiade, oder um irgend wem Vorwürfe zu machen. Ich sage es, weil ich die intime Ueberzeugung habe, dass es im wohlverstandenen Interesse des S. A. C. liegt, dem ich fast seit seinem Inslebentreten mit Liebe und Begeisterung als Mitglied angehört habe, wenn er ein Organ besitzt, das die Fühlung unter den einzelnen Sektionen erhält. Ich betrachte das sogar als eine Lebensfrage für den Schweizer Alpen-Club. Das Jahrbuch, so hoch wir seinen Werth schätzen, kann diese Aufgabe nicht erfüllen. Es müsste für das geistige Leben der Gesellschaft von grösstem Werthe sein, wenn durch ein periodisch erscheinendes Organ die zahlreichen deutschen Sektionen gegenseitig über ihre Thätigkeit auf dem Laufenden erhalten und so lebenweckende Anregungen gegeben und empfangen würden. Dieses Bedürfniss hat auch die Sektion Uto empfunden. Wir wünschen den Bestrebungen, demselben in neuer Form ein Genüge zu leisten, im Interesse der Sache besten Erfolg und vor Allem kräftige Unterstützung aus allen Gauen unseres lieben Vaterlandes. Mit clubistischem Gruss J.E. Grob, Reg.-Rath. und Ex-Redaktor der „N. A.-P." ALPENPOST, NEUE - Nr. 0072 0073 DAS ALPENRÖS'CHEN Appenzell * Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. * Quelle: Blaser 72: DAS ALPENRÖS'CHEN. Beilage zu DER APPENZELLER. Appenzell 1860-1862. 0074 ALPENROSEN Bern * Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. »Quelle: Blaser 1175: ALPENROSEN. Beilage zu ALLGEMEINE ZEITUNG FÜR DORF UND STADT. Bern 1861 - 1890.

0075 ALPENROSEN Bern 1866-1869 * Standorte: SLB Bern: Rq 4024[ 1866 - 1869] StUB Bern: H. XVII 2[1866-1869] ZB Luzern: 5555. a. 4.[1866 - 1 8 6 9 ] StB Winterthur: LZ 1554[1866 - 1869] * 1866- 1869: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1867.444. 1868.448. 1869.432.

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ALPENROSEN. Illustrine Zeitschrift für Haus und Familie [ab 1869, Nr. 1 mit dem Untertitel: Illustrirtes Familienblatt]. Herausgegeben unter Mitwirkung vaterländischer Schriftsteller und Künstler. Jg· 1 - 4 . Bern: Haller 1866-1869. 4° Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4:

1866. 1867. 1868. 1869.

H. 1 [Januar] - H. 12. 476 S. Nr. 1 - 2 6 . 444 S. Nr. 1 - 2 6 . 448 S. Nr. 1 - N r . 25/26[31.12.] 452 S. *1 Nr. = 40 zweisp. S.; ab 1867: 1 Nr. = 20 zweisp. S. * Monatlich, ab 1867 vierzehntäglich. "•Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Jg.

[1867.444:]

An unsere Leser. Indem wir hiemit die letzte Nummer des zweiten Jahrgangs unsrer „Alpenrosen" schließen, laden wir zum Abonnement auf den dritten Jahrgang, dessen erste Nummer in 14 Tagen erscheinen wird, ergebenst ein. Die gute Aufnahme, welche unsere Zeitschrift im In- und Auslande, während den zwei Jahren ihres Bestehens gefunden hat, läßt uns hoffen, daß auch der dritte Jahrgang Anklang finden werde. — Wir werden auch in Zukunft bestrebt sein, unsern Lesern das Beste zu bringen, was uns von unsern zahlreichen Mitarbeitern an Originalien eingesandt wird, und unser Möglichstes thun, um im Fache der Illustration das Interessanteste unter allem Neuen in gefälligen Holzschnitten unsern Lesern vor die Augen zu führen. Ansprechende Erzählungen und Novellen, Natur- und Alpenbilder, Schilderungen von Reisen im In- und Auslande, Episoden aus der Schweizer geschickte, ausgewählte Lesefrüchte werden unserm Volke einen Lesestoff bieten, der das Angenehme mit dem Belehrenden vereint. Namentlichlich werden wir danach trachten, den Charakter der „Alpenrosen" als eines größtentheils von Schweizern und für Schweizer geschriebenen Blattes auch fernerhin zu bewahren. Vorzüglich werden wir bestrebt sein, auch von unsern Landsleuten im Auslande regelmäßige Beiträge für den Text wie für die Illustrationen zu erhalten und sind uns bereits betreffende Mittheilungen in Aussicht gestellt. [1868.448:]

An unsere Leser. Mit der Ankündigung des vierten Jahrganges der Alpenrosen " treten wir vor unsere werthen Abonnenten und Alle solche, welche es werden wollen. Auch fernerhin wird die zarte Blume unserer Berge, dieses Erzeugnis des freien Alpenbodens und der reinen Alpenluft, unser Sinnbild sein. Rein wie jene, damit sie als ein achtes Familienblatt ebenso im Hause des reichsten wie des ärmsten unserer Bürger ohne Anstoß Eingang finden; frei, indem sie, ohne sich einer politischen Partei anzuschließen, die großen Prinzipien unseres Landes: Demokratie, Freiheit und Bildung, in unterhaltendem und belehrendem Gewände zu verbreiten suchen. Die Ausstattung der .^Alpenrosen" ist derart, daß sie jedem andern illustrirten Journale würdig an die Seite gestellt werden können; die größte Sorgfalt wird sowohl auf die Herstellung als auf den Druck der Illustrationen verwandt, und sind hierfür die namhaftesten Künstler gewonnen. Auf Verlangen erhält jeder Abonnent als Prämie ein großes prachtvolles, aufs Sauberste ausgeführtes Kunstblatt in Farbendruck: „Aus der letzten polnischen Revolution", 23" breit, 18" hoch, gegen die geringe Vergütung von nur Fr. 1 (Frankatur und Emballage Inbegriffen). Daselbe wird eine herrliche Zimmerzierde bilden und ist in jeder Buchhandlung zur Einsicht vorräthig.

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[1869.432:] Unsem Abonnenten machen wir die Mittheilung, daß die Alpenrosen mit gegenwärtiger Nummer zu erscheinen aufhören, nachdem wir 4 Jahre mit bedeutenden Opfern das Unternehmen eines spezifisch schweizerischen illustr. Familienblattes zu halten versucht haben. 0076 ALPENROSEN Ein schweizerisches Sonntagsblatt Beilage zu BERNER INTELLIGENZBLATT Bern 1871 - 1917 * Nicht aufgenommen. ALPENROSEN Gmunden - Nr. 0426 CHRISTLICHER HAUSSCHATZ 0077 DIE ALPENZITHER Wien, Stuttgart 1878 - 1879 * Standort: ÖNB Wien: 119.587 - B[1878.1879] 184.831-B[1878.1879] * 1878 — 1879: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu TOURISTISCHE BLÄTTER. DIE ALPENZITHER. Belletristisches Beiblatt zu den „Touristischen Blättern". Herausgeber: Alexander Kohn, M. Rabl. Für die Redaktion verantwortlich: F. Mayer / Redaktion: Josef Erler [ab 1878/79. Nr. 9: Verantwortlicher Redakteur: Josef Rabl / Redaktion: Josef Erler]. Jg- 1· Wien, Stuttgart: Alexander Kohn 1878-1879. 8° Jg. 1: 1878/79. Nr. 1 - Nr. 10. 130 S. "•1 Nr. = 8/16 S. * Monatlich. * Erschienen Dezember 1878 — Dezember 1879. ALPENZITHER, NEUE -» Nr. 1843 0078 DAS ALPHORN Gries 1872 * Nicht nachgewiesen. »Quelle: Winckler 182: DAS ALPHORN. Beilage zu SÜDTIROLER CURZEITUNG. Gries 1872. 0079 ALPINA St. Gallen 1856 ALPINA St. Gallen 1857 "•Standorte: SLB Bern: Ρ 20016[1856] ZB Zürich: AHI 170[1856] Ζ 35.290[1857]

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* 1856 — 1857: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: 1856.1. ALPINA. Reise-Journal für Alpenwanderer in der Schweiz. Redakteur: Hermann A. Berlepsch. CJß-1]·

St. Gallen: Expedition 1856. 8° [Jg. 1:]1856. Nr. 1[15.5.] - Nr. 21. IV, 306 S. "1 Nr. = 16 S. "•Wöchentlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg. "•Erschienen Mai — Oktober 1856. "Band-Titel: Sommer-Semester 1856. "1856: Nr. 1: Probe-Nummer. Auch in 2. Aufl. [Titelauflage:] ALPINA. Reise-Novellen, Wanderbriefe und Schilderungen für Freunde und Besucher des Schweizerlandes. St. Gallen: Scheitlin & Zollikofer 1857. 306 S. [1856.1:] Prospektus. Unter obigem Titel wird für kommende Reise-Saison während der Monate Mitte Mai bis Mitte Oktober eine Wochenschrift erscheinen, welche die Bestimmung hat: den Interessen des die Schweiz bereisenden Publikums nach allen Richtungen hin zu dienen, soweit solches durch das abgedruckte Wort thunlich ist. Ihre Aufgabe ist demzufolge eine dreifache; sie wird 1) Eine lokalbezügliche, bequeme, stets neue Reise-Lektüre zur Unterhaltung darbieten; 2) einen spezialisirenden Kommentar zu jedem Reisehandbuch abgeben; und 3) ein offener Sprechsaal für das Reise-Publikum selbst und alle zu demselben in Beziehung stehenden Personen und Einrichtungen sein. Somit wird die erste Kategorie zunächst in Wahrheit und Dichtung, humoristisch und ernst, Reise-Novellen und ^f/ander brief e bringen, überhaupt die belletristische Seite des alpinischen Touristen-Lebens umfassen und da, wo entweder die Einförmigkeit der Gegend den im Postwagen und auf der Eisenbahn befindlichen Passagier ermüdet, — oder wo das schlechte Wetter und unvorhergesehene Umstände den Reisenden in den Gasthof oder in die engen Räume einer schützenden Sennhütte bannen, ein Auskunftsmittel gegen die Langeweile sein. Was die, den englischen und amerikanischen Railway-Books nachgebildeten „Eisenbahnbibliotheken " im Allgemeinen für Jedermann und alle Gegenden als portable Taschenbücher bezwecken, soll die „Alpina" im engern Sinne für die Schweiz und ihr ReisePublikum als Journal-Heft-Werk, alle acht Tage neu erscheinend, als lokalbezügliche Unterhaltungslektüre gewähren. Das Gleiche, aber mit speziell berechnetem Zweck wird die zweite Branche der in der „Alpina" aufzunehmenden Aufsätze und Artikel anstreben. Alle Reise-Handbücher, je nach ihrem Umfange, können, wie dies in der Natur und Bedingung ihrer Portabilität liegt, nur kurze, andeutende Notizen über interessante Gegenden und deren Charakter, über merkwürdige Bauwerke, Sammlungen und Anlagen, Volkssitten und Zustände etc. bieten. Dies reicht aber nicht aus, das seltsameigenthümliche Alpenland und seine Wunder auch nur annähernd demjenigen Reisenden zu erschließen und seine Wissenslust zu befriedigen, der von seiner Wanderung eben etwas mehr profitiren will, als die allgemeinen, oberflächlichen Eindrücke, wie sie das Gasthofsleben und der flüchtige Blick darbieten. Eine vielbändige Bibliothek mit sich zu führen, um eben nur einige fachbezügliche Seiten an Ort und Stelle nachlesen zu können, wird Keinem einfallen, der nicht Studien zu besonderem Zweck machen will. Ist es doch Manchem schon zu viel, was er am Reisehandbuch mit sich tragen

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muß. Diesem Bedürfnis, — und die Mitte haltend zwischen dem „zu viel" und „zu wenig" will die „Alpina" begegnen, und überhaupt Das bringen, was in den Reise-Handbüchern nicht steht. Die „Alpina" wird vorherrschend Original-Arbeiten enthalten, ohne deshalb den Wiederabdruck solcher einzelner Abschnitte aus größern Werken älterer und neuerer Zeit auszuschließen, welche geeignet sind, den Reisenden an Ort und Stelle zu näherm Verständnis zu führen. Da jede Nummer der „Alpina" einzeln zu haben sein wird, so kann der Reisende für seinen Bedarf auswählen, was er eben braucht. Es ist die Einrichtung getroffen, daß diejenigen Nummer-Hefte, in denen eine Spezial-Beschreibung einer Gegend oder eines Ortes enthalten sind, in den guten Hotels eben derselben Gegend zu haben sind. Aber endlich soll die „Alpina" auch drittens ein offener Sprechsaal für das Reise-Publikum und seine Interessen, seine Wünsche, Erfahrungen und seine Ansichten sein, also gleichsam ein allgemeines öffentliches Schweizerisches Fremdenbuch, ein Korrespondenz- und Anzeigemittel abgeben für jeden gebildeten Reisenden, sowie für denjenigen Theil des SchweizerVolkes, welcher in Beziehung zum Reise-Leben steht. Auf den letzten Seiten eines jeden Nummer-Heftes, oder je nach Bedürfnis und Menge des Stoffes in besonderen Beilagen, wird die „Alpina" aus der Tages-Chronik des Reise-Lebens jederzeit das Neueste und Bemerkenswerthe aufzeichnen, Gasthofs-Schau halten, Mittheilungen über neue Etablissements machen, Fremdenlisten der großem Kurorte und Pensionen im Auszuge liefern, Lesefrüchte aus den Fremdenbüchern viel besuchter Punkte bringen, Nachrichten über alle Veränderungen in den Post-, Eisenbahn- und Dampfschiff-Koursen während des Sommerhalbjahres aufnehmen und Notizen über bevorstehende Volksfeste und öffentliche Anlässe im Reise-Kalender notiren. Gehalt und Wahl werden dem Text des Reise-Journals bleibenden Werth geben und dasselbe unter jene Zeitschriften einreihen, welche man am Schlüsse des Semesters gern zu einem Bande vereinigt sieht. ALSATIA Mühlhausen, Basel, Colmar - Nr. 1936 NEUJAHRSSTOLLEN AUF 1850 ALSATIA, NEUE - Nr. 1936 ALSATICA Colmar - Nr. 1936 NEUJAHRS-STOLLEN AUF 1850 0080 ALSFELDER UNTERHALTUNGSBLATT Alsfeld 1861 - 1862 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: DZK 1861, 1862. 0081 ALTDEUTSCHE NEUJAHRSBLAETTER Wiesbaden 1874 * Standorte: la: Yd 630[1874] 5: 4° Fa 86[1874] 29: 4° Sch.L. II 176a[1874] * 1874: Mehr nicht nachgewiesen. ALTDEUTSCHE NEUJAHRSBLAETTER. Für 1874. Mittel- und niederdeutsche Dialektproben. Herausgeber: Anton Birlinger, Wilhelm Crecelius.

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ALTE U N D NEUE WELT

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Ug· 10 Wiesbaden: Heinrich Killinger 1874. 4° Ug. 1:] 1874. VI S„ 148 S. 0082 ALTE U N D NEUE WELT Einsiedeln, New York, Cincinnati, St. Louis 1867-1945 A. Ausgabe für Europa »Aufnahme: 1867- 1880. * Standorte: la: 4° Ac 7265[1867— 1878.1880] 12:4° Per. 18([1868] SLB Bern: Rq 5125[1867- 1880] StiB Einsiedeln: Ζ 33[1867-1880] ALTE U N D NEUE WELT. Illustrine katholische Monatsschrift zur Unterhaltung und Belehrung [ab 1875 Nr. 4 mit dem Untertitel: Illustrirtes katholisches Familienblatt zur Unterhaltung und Belehrung; ab 1877, Nr. 1 ohne Untertitel]. Redigirt unter Mitwirkung hervorragender Schriftsteller geistlichen und weltlichen Standes in Amerika, Deutschland und der Schweiz von J.A. Pflanz, •te· 1 - 1 4 · Einsiedeln, New York, Cincinnati [ab 1879, Nr. 1: Einsiedeln, New-York, Cincinnati, St. Louis]: Karl und Nikolaus Benziger 1867-1880. 4° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: 8: 9: 10: 11: 12: 13: 14:

1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. 1880.

Η. 1 - 12. IV, 384 S. Η. 1 - 12. 384 S. Η. 1 - 12. VI, 384 S. Η. 1 - 12. V, 384 S. Η. 1 - 1 2 . VI, 432 S. Η. 1 - 12. VI, 432 S. Η. 1 - 12. VI, 432 S. Η. 1 - 12. VI, 432 S. Nr. 1 - 4 8 . VIII, 760 S. Nr. 1 - 4 8 . VIII, 760 S. Nr. 1 - 4 8 . VIH, 760 S. Nr. 1 - 4 8 . VIII, 760 S. Nr. 1 - 4 8 . VIII, 760 S. Nr. 1 - 4 8 . VIII, 760 S. "1 H. = 32 zweisp. S.; ab 1875: 1 Nr. = 16 zweisp. S. "Monatlich, ab 1875 viermal monatlich. "•Illustrationen. * Notenbeilagen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. "Jahrgangs-Titeleien: ALTE U N D NEUE WELT. Illustrine katholische Monatsschrift zur Unterhaltung und Belehrung [ab 1875: Illustrirtes katholisches Familienblatt zur Unterhaltung und Belehrung]. Herausgegeben unter Mitwirkung hervorragender Schriftsteller geistlichen und weltlichen Standes aus Amerika, Deutschland und der Schweiz (ab 1879: aus allen Gegenden der Welt]. "Beilage: BEILAGE ZUR ALTEN U N D NEUEN WELT. 1870. [52, nicht:] 48 S. "Redaktion nach Blaser 1123: 1867 Joseph Anton Pflanz, 1867-1874 von Müller, ab 1874 Franz Meister.

B. Ausgabe für Amerika. "Nicht aufgenommen.

0083

ALTENBURGER SONNTAGSBLATT.

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0083 ALTENBURGER SONNTAGSBLATT FÜR KUNST, GEWERBE UND ÖFFENTLICHES LEBEN Altenburg 1874-1876 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23390: ALTENBURGER SONNTAGSBLATT FÜR KUNST, GEWERBE UND ÖFFENTLICHES LEBEN. Herausgeber: Paul Herz. Altenburg 1874/75 -1876. ALTENBURGER ZEITUNG Altenburg - 0091 AM HÄUSLICHEN HERD 0084 ALTMÄRKISCHES INTELLIGENZ- UND LESE-BLATT Stendal 1814-1933 •Aufnahme: 1851-1880. * 1814 — 1850: — DLZ I 1.94. * Standort: ULB Halle: Yd 6712[1851.1853.1856-1858.1865.1868] * Nicht nachgewiesen: 1852.1854.1855.1859- 1864.1866.1867.1869-1880. ALTMÄRKISCHES INTELLIGENZ- UND LESE-BLATT. Verantwortlicher Redakteur: F. Cäsar [ab 1856, Nr. 1: E. Weihe]. Jg. 3 8 - 4 5 . Stendal: Franzen und Große 1851-1868. 8° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

38: 40: 43: 44: 45: 52: 55:

1851. 1853. 1856. 1857. 1858. 1865. 1868.

Nr. 1 - 104. VIII, 630 S. Nr. 1 - 104. 622 S. Nr. 1 - 105. III, 624 S. Nr. 1 - 104. IV, 624 S. Nr. 1 - 105. IV, 632 S. Nr. 1 - 104. 428 S. Nr. 1 - 104. 458 S. * 1 Nr. = 4/6 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg.

ALTPREUSSISCHE MONATSSCHRIFT Königsberg - Nr. 2106 PREUSSISCHE PROVINZIAL-BLÄTTER ALTPREUSSISCHE MONATSSCHRIFT ZUR SPIEGELUNG DES PROVINZIELLEN LEBENS IN LITERATUR, KUNST, WISSENSCHAFT UND INDUSTRIE Königsberg, Leipzig - Nr. 2106 PREUSSISCHE PROVINZIAL-BLÄTTER 0085 ALTWIENER BLATT Wien 1874 "•Standort: ÖNB Wien: 394.295 - C[ 1874], *1874: Mehr nicht nachgewiesen.

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AM FAMILIENTISCH

0090

ALTWIENER BLATT. Unterhaltungs-Organ über Geschichten und Sagen Wiens, seiner Persönlichkeiten und Alterthümlichkeiten, Häuser, Gassen, Plätze, Denkmale, Schilder & c, von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Verantwortliche Redaktion: Leonhard Bauer. Jg- 1· Wien: J. Neidl 1874. 8° Jg. 1: 1874. Nr. 1 - 19. "1 Nr. = 12/16 zweisp. S. * Einzelpagination. * Dreimal monatlich. 0086 DERALVIER Buchs "•Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. * Quelle: Blaser 1129: DER AL VIER, Beilage zu DER WERDENBERGER. Buchs 1869-1899. ALZEYER ZEITUNG Alzey - Nr. 0203 BELLETRISTISCHE BEILAGE [ZUR ALZEYER ZEITUNG] 0087 AM ABEND Freystadt "•Nicht nachgewiesen. "Erscheinungszeit nicht ermittelt. "•Quelle: Rister F 178: AM ABEND, Beilage zu FREYSTÄDTER WOCHENBLATT. Freystadt 1853 — [ ] 0088 AM DEUTSCHEN HERD Berlin 1874 "•Nicht nachgewiesen. "Quelle: Kirchner 23382: AM DEUTSCHEN HERD. Illustrine Wochenschrift. Berlin 1874. 0089 AM DEUTSCHEN HERD Fünf-Pfennig-Blatt. Unterhaltungsschrift Hamburg 1876-1885 ROMAN- U N D NOVELLEN-ZEITUNG Hamburg 1885/86-[ ] "Nicht aufgenommen. 0090 AM FAMILIENTISCH Görlitz "Nicht nachgewiesen. "Erscheinungszeit nicht ermittelt.

0090

AM FAMILIENTISCH

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"•Quelle: Rister Ν 297: AM FAMILIENTISCH. Beilage zu NEUER GÖRLITZER ANZEIGER. Görlitz 1877-[ ] 0091 AM HÄUSLICHEN HERD. Sonntagsblatt der ALTENBURGER ZEITUNG Altenburg 1880-[ ] "Nicht aufgenommen. 0092 AM HÄUSLICHEN HERD Chur 1871 - 1873 "Standort: KB Chur: Bz 252[1871.1872.] "1871 — 1872: Mehr nicht nachgewiesen. AM HÄUSLICHEN HERD Blätter für Unterhaltung und Bildung [1872 mit dem Untertitel: Illustrine Blätter für Jung und Alt]. Jg· 1 - 2 . Chur: A. Pradella 1871 - 1872. 4° [Nur nachgewiesen:] Jg. 1: 1871. Η. 1. Nr. 2. S. 9 - 1 6 . Jg. 2: 1872. Η. 1. 32 S. * 1 H . = 32 zweisp. S., 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Wöchentlich/monatlich. 0093 AM HERDFEUER Neurode "Nicht nachgewiesen. "Erscheinungszeit nicht ermittelt. "Quelle: Rister Η 59: AM HERDFEUER. Beilage zu DER HAUSFREUND FÜR STADT UND LAND. Neurode 1866-1930. AMBERGER TAGBLATT Amberg - Nr. 1398 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGS-BLATT AMBERGER VOLKSZEITUNG Amberg - Nr. 1972 OBERPFÄLZISCHE BLÄTTER FÜR SONN- UND FEIERTAGSUNTERHALTUNG 0094 AMERIKANISCHER BOTSCHAFTER Stuttgart 1873 "Nicht nachgewiesen. "Quelle: Schott 102. 0095 AMI DES DAMES Aachen [1880] "Nicht nachgewiesen.

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AMICITIA U N D FIDELITAS

00%

* Erscheinungszeit nicht ermittelt. * Quelle: Woerl 919.

0096 AMICITIA U N D FIDELITAS Hamburg 1855-1861 HAMBURGER NOVELLENZEITUNG Hamburg 1862 -1903 * Standorte: 6: Ζ Qu 1425[1862] Η 46: Ζ 900/203[1856.1858 — 1862. 1867.1868] Dm 11: Zs 71/106[1856] * Nicht nachgewiesen: 1855.1857.1863-1866.1869-1903. * Quellen: Kirchner 11252: 18[62]-1899. Kat. Η 46. * Editorials: 1856.53.193. 1858.1.409. 1859.1.409. 1860.1.305.344.409. 1861.1.409. 1862.1.313.409. 1867.1.409. 1868.1.409. AMICITIA & FIDELITAS. Sonntagsblatt für gesellige Unterhaltung. Redaktion: J. Krüger. Jg· 2 - 7 . Hamburg: [Druck:] Ackermann Sc Wulff [ab 1856, Nr. 2: Theodor Niemeyer; ab 1858, Nr. 1: Hamburg: Haupt-Expedition / [Druck:'] Ackermann & Wulff; ab 1860, Nr. 1: Hamburg: [Druck:] Ackermann & Wulff] 1856-1861. 2° Jg. 2: Jg. 4: Jg. 5: Jg. 6: Jg. 7:

1856. 1858. 1859. 1860. 1861.

Nr. 1 - 4 0 . S. 53-210. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Nr. 1 - N r . 52[29.12.]. 416 S. »1 Nr. = 4 zweisp. S.; ab 1858, Nr. 1: 1 Nr. = 8 zweisp. S. •Wöchentlich. * Zusatz im Kopftitel: Der ganze Reinertrag des Blattes wird dem Fond für die Weihnachtsbescherung an arme Kinder überwiesen. * Beilage: DER DECLAMATOR [ - Nr. 0465],

[Fortsetzung:] HAMBURGER NOVELLENZEITUNG. Sonntagsblatt für gesellige Unterhaltung. Amicitia, Fidelitas. Redaktion: J. Krüger. Jg· 8 - 1 4 . Hamburg: [Druck:] Ackermann & Wulff 1862 -1868. 4° Jg. 8: 1862. Nr. 1[5.1.] - Nr. 52. 416 S. Jg. 13: 1867. Nr. 1 - 52. 416 S. Jg. 14: 1868. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Wöchentlich. * Zusatz im Kopftitel: vgl. oben.

0096

AMICITIA UND FIDELITAS

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[1856.53:] Mit dem Anfang des neuen Jahrganges des Sonntagsblattes Amicitia & Fidelitas rufen wir allen unsern Freunden und Lesern ein fröhliches Neujahr zu und bitten Sie zugleich herzlich, dem Blatte auch im neuen Jahre die Theilnahme zu bewahren, welche Sie demselben beim Beginne geschenkt haben. Da sich beim Schluß des Quartals herausgestellt hat, daß das Fortbestehen des Journals gesichert ist, so hoffen wir, bald im Stande zu sein, der Comité für die Weihnachtsbescheerung an arme Kinder ein nicht unbedeutendes Geldgeschenk überbringen zu können. Der Inhalt des Blattes wird wie bisher aus ernsten und heitern Deklamationspiecen, kleinen Theaterstücken und Genrebildern für Liebhabertheater und fröhliche Familienkreise, Novellen, Skizzen, Anekdoten, kleineren Gedichten, Complets, Theaterberichten u. s. w. bestehen. Wir werden uns bestreben, die Mannigfaltigkeit des Blattes zu vergrößern, und laden daher talentvolle Schriftsteller ein, uns geeignete Artikel in Versen und Prosa einzusenden, welche wir auf Verlangen gern zu honoriren bereit sind. [1858.409:] Mit der nächsten Nummer tritt das Sonntagsblatt Amicitia & Fidelitas seinen fünften Jahrgang an, und nach der vermehrten Theilnahme zu schließen, die dem Journal vom hiesigen und auswärtigen Publikum geschenkt wurde, ist das Bestehen desselben auch für die nächste Zukunft, ja wir wagen zu hoffen, für viele Jahre gesichert. Auch in diesem Jahre ist das Ergebnis des Blattes ein befriedigendes gewesen; denn wir sind im Stande, eine Beisteuer zu der großen Weihnachtsbescheerung zu liefern, wovon mehr als fünfzig arme Kinder neue warme Winterkleider erhalten werden. Hoffentlich wird sich aber unser Leserkreis im neuen Jahre noch vergrößern und somit für die Zukunft die Anzahl der Kinder noch wachsen, welche direkt von diesem Journale aus ihre Weinachtfreude empfangen. Da der bisher gelieferte Inhalt, wie die Tendenz des Sonntagsblattes, dem Publikum zugesagt, so werden wir nach wie vor unsern Lesern ernste und heitere Original-Novellen, nach bester Einsicht ausgewählte Gedichte, ein unterhaltendes Feuilleton und unpartheiische Besprechungen der hiesigen Bühnen bringen. In dem ersten Blatte des neuen Jahres beginnen zwei neue Erzählungen: Hamburg wie es weint und wie es lacht, Lokal-Novelle und: Aus dem Salonleben. Novelle von Fr. W. W u l f f . [1859.409:] Wir erlauben uns, unserm geehrten Leserkreise, der sich auch in diesem Jahre auf gleicher Höhe gehalten, wie im vorigen, zu berichten, daß von dem Ueberschusse des Sonntagsblattes eine gleich große Anzahl armer Kinder mit der Festgabe neuer und warmer Kleidung versehen werden kann, wie bei der letzten großen Weihnachtsbescheerung. Zugleich danken wir herzlich für die unserm Journale bewiesene Theilnahme und erneuern das Versprechen, in allen literarischen Gaben, die wir bringen, eine solche Auswahl zu treffen, die dem Geschmacke unserer gebildeten Leser zusagt. Die nächste Nummer bringt eine Original-Erzählung: Der Wucherer und sein Kind, LokalNovelle. Ein gediegenes Feuilleton, werthvolle Gedichte, kleine interessante Mittheilungen und Theaterkritiken werden nach wie vor den sonstigen Inhalt bilden. [1862.1:] Den geehrten Abonnenten, wie allen Freunden unseres Sonntagsblattes, machen wir hiermit die ergebene Anzeige, daß mit dem Beginne des achten Jahrganges, von heute, den 5. Januar 1862 an, unser Journal den neuen Titel: „Hamburger Novellen-Zeitung" gehört, doch werden die Worte: Amicitia, Fidelitas noch links und rechts vom Titel gestellt bleiben, zur Bezeichnung, daß in der Hauptsache, dem Inhalte und dem wohlthätigen Zwecke, durchaus keine Veränderung stattfindet. Der Wechsel des Titels geschieht nur, um dem hier in allen Ständen verbreiteten Familienblatte auch eine Verbreitung im Auslande zu ermöglichen, wo unser Journal noch immer irrthümlich für ein Organ gehalten wird, welches speciell die Interessen der ehrenwerthen Gesellschaft: Amicitia & Fidelitas vertritt, während es doch nur den Titel A. & F. trug, weil es seinen Ueberschuß zu dem Fond der „Weihnachtsbescheerung an arme Kinder" beisteuert, die von Mitgliedern der genannten Gesellschaft gegründet ist. Zugleich theilen wir dem geehrten Publikum mit, daß die Zahl der armen Kinder, welche bisher durch den Netto-Ertrag des Sonntagsblattes gänzlich neu gekleidet wurden, in diesem

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AMUSEMENT INSTRUCTIF

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Jahre von 50 auf 70 gestiegen ist und daß wir die Hoffnung hegen, im nächsten Jahre an hundert armen Kleinen eine solche Festfreude bereiten zu können. Die „Hamburger-Novellen-Zeitung" bringt zwei neue Erzählungen: „Der christliche Prediger und der jüdische Banquier" Lokal-Novelle, und: „ Venezianische Nacht", Novelle von Fr. Wilihald W u l f f . Ein gediegenes Feuilleton, werthvolle Gedichte, kleine interessante Mittheilungen und Theaterkritiken bilden den sonstigen Inhalt. [1867:1.·] Mit diesem Quartale tritt die „Hamburger Novellenzeitung" den dreizehnten Jahrgang ihres Bestehens an. Sie kann denselben freudig begrüßen, da ihr trotz der großen Conkurrenz mit anderen ähnlichen Blättern, die Mehrzahl ihrer geehrte Abonnenten treu geblieben ist. Wir hoffen, daß dies auch noch in vielen kommenden Jahren der Fall sein werde und versprechen zugleich, die dem einfachen Familienblatte geschenkte Theilnahme durch Darbringung spannender und interessanter Novellen, eines reichhaltigen Feuilletons und unpartheiischer Theaterkritiken ferner zu verdienen. Der Hauptinhalt des Journals im laufenden Vierteljahre wird aus zwei neuen Erzählungen bestehen, nämlich: „Die Geliebte eines Königs", historische Novelle, frei nach dem Englischen, und: „Hortense", Novelle von Fr. Wilibald W u l f f . [1868.1:] Mit dieser Nummer, erstes Quartal 1868, tritt die Hamburger „Novellen-Zeitung" ihren vierzehnten Jahrgang an, welches erfreuliche Resultat sie indessen hauptsächlich denjenigen Leserkreisen zu verdanken hat, die eine einfache, für gemäthliche Familien-Unterhaltung berechnete Leetüre, den Schriften vorziehen, die sich mit den großen Fragen der Zeit beschäftigen. Wir hoffen, daß diese Leser der „Novellen-Zeitung" auch noch lange treu bleiben, und werden uns bemühen, im Gebiete der Erzählung Spannendes, Interessantes und zugleich Gediegenes zu liefern. Mit dieser Nummer beginnt auch eine neue größere LokalNovelle: Hamburg vor hundert Jahren", und eine Erzählung, betitelt: „Der Lotto-Teufel", von F. W. Helms. Den übrigen Theil des Blattes werden Gedichte, kleine interessante Skizzen und unparteiische Theaterkritiken ausfüllen. AMTSBLATT FÜR DEN BEZIRK DILLENBURG Dillenburg - Nr. 0588 DILLENBURGER WOCHENBLATT AMTSBLATT FÜR DIE AEMTER ELTVILLE, RÜDESHEIM UND ST. GOARSHAUSEN Rüdesheim - Nr. 0190 BEILAGE ZU DEM AMTSBLATTE FÜR DIE AEMTER ELTVILLE, RÜDESHEIM UND ST. GOARSHAUSEN AMTS- UND INTELLIGENZBLATT Crailsheim - Nr. 0746 DER FEIERABEND 0096a AMTS- UND UNTERHALTUNGSBLATT Urach 1861 - 1 8 6 2 "•Nicht nachgewiesen. •Quelle: DZK 1861, 1862. 0097 AMUSEMENT INSTRUCTIF Unterhaltungsblatt zum Zwecke der gründlichen Erlernung der französischen Sprache Leipzig 1879-1882 "•Nicht aufgenommen.

0098

ANDERNACHER SONNTAGSBLATT

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0098 ANDERNACHER SONNTAGSBLATT Beilage zu ANDERNACHER ZEITUNG Andernach 1870 - 1893 - [ ] "Nicht aufgenommen. ANDERNACHER ZEITUNG Andernach - Nr. 0098 ANDERNACHER SONNTAGSBLATT 0099 ANDREAS H O F E R Innsbruck 1878 - 1897 - [

]

"Nicht aufgenommen. 0100 ANDROCLUS Dresden 1844 - 1 8 6 2 - [

]

"Nicht nachgewiesen. "Quelle: Hinrich 1862.97. 0101 DER ANECDOTENJÄGER Leipzig, Nordhausen 1845 - 1868 "Standorte: la: Yt 12800[1849 — 1858. 1864-1868] 4: I C 96'[1845. 1846] 7: Fab. Rom. VI, 220[1850. 1852-1854. 1859-1863] 36: 29/4Î1846. 1848] 50: I T a lla4 Kb 9[ 1850] SLB Dresden: X X I 86[1849] " 1 8 4 5 - 1 8 6 8 : Mehr nicht erschienen. "Editorials: 1845. Unpag. Bl. 1. 409. 1849. Unpag. Bl. 1850. 1. 1854. 1. 1855. 1. 1856.1. 1857. 1. 1858. 1. 1859. 1. 1860. 1. 1861. 1. 1862. 1. 1863. 1. 1864. 1. 1865. 1. 1866. 1. 1867. 1. 1868. 1. 353. Der ANECDOTENJÄGER. Zeitschrift für das lustige Deutschland. Herausgegeben von einem Vereine deutscher Gelehrter zu Wasser und zu Lande. Redaktion: Unter Verantwortlichkeit der Verlags-Expedition [ab 1850, Nr. 1: Redigirt vom Verleger]. U g ; l 7 24]. Leipzig: Expedition / [Druck:] Friedrich Andrä [ab 1847, Nr. 22: Expedition (G. Brauns) / [Druck:] Friedrich Andrä; ab 1850, Nr. 1: Nordhausen: Adolph Büchting] 1845 - 1 8 6 8 . 8° [Jg. 1:]1845. [H. 1 - 4 ] , Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 2: 1846. H. 5 - 8. Nr. 1 - 52. 416 S. Jg. 3: 1847. H. 9 - 1 2 . Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 4: 1848. H. 13 - 16. Nr. 1 - 52. 416 S. Jg. 5: 1849. H. 1 7 - 2 0 . Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 6: 1850. H. 2 1 - 2 4 . Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 7: 1851. H. 25 - 28. Nr. 1 - 52. 416 S. Jg. 8: 1852. H. 2 9 - 3 0 . Nr. 1 - 2 6 . 208 S. 2. Hälfte Bd. 8. H. 31 - 32. Nr. 1 - 6. 192 S. [Jg. 9:]1853. Bd. 9. H. 33 - 36. Nr.l - 12. 384 S. Qg. 10:]1854. Bd. 10. H. 3 7 - 4 0 . Nr. 1 - 12. 382 S.

DER ANECDOTENJÄGER

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[Jg. 11:]1855. [Jg. 12:]1856. Qg. 13:]1857. [Jg. 14:]1858. Qg. 15:]1859. Qg. 1601860. Qg. 17:]1861. Qg. 18:]1862. Qg. 19:]1863. Qg. 2001864. Qg. 2101865. Qg. 2201866. Qg. 2301867. Qg. 2401868.

0101

Bd. 11. H. 4 1 - 4 4 . Nr. 1 - 12. 382 S. Bd. 12. H. 4 5 - 4 8 . Nr. 1 - 12. 382 S. Bd. 13. H. 4 9 - 5 2 . Nr. 1 - 1 1 . 382 S. Bd. 14. H. 53 - 56. Nr. 1 - 1 1 . 380 S. Bd. 15. H. 5 7 - 6 0 . Nr. 1 - 1 1 . 380 S. Bd. 16. H. 6 1 - 6 4 . Nr. 1 - 12. 380 S. Bd. 17. H. 65 - 68. Nr. 1 - 1 1 . 380 S. Bd. 18. H. 6 9 - 7 2 . Nr. 1 - 11. 380 S. Bd. 19. H. 7 3 - 7 6 . Nr. 1 - 11. 380 S. H. 77 - 80. Nr. 1 - 12. 380 S. H. 81 - 84. Nr. 1 - 1 1 . 380 S. H. 85 - 88. Nr. 1 - 12. 380 S. H. 8 9 - 9 2 . Nr. 1 - 1 1 . 380 S. H. 93 - 96. Nr. 1 - 12. 382 S. * 1 Nr. = 8 S.; ab 1852, H. 31, Nr. 1: 1 Nr. = 32 S. * Wöchentlich, ab 1852, H. 31, Nr. 1 monatlich. * Illustrationen. *1850, Nr. 49: Probenummer. * 1845- 1852 Jahrgangszählung, ab Juli 1852 Bandzählung. •Jahrgangs- und (Quartals-) Heft-Titel: DER ANECDOTENJÄGER. Zeitschrift für das lustige Deutschland. Mit Bildern und Carricaturen. (Das vollständigste Anecdoten-Lexikon.)

[1845.1:]

An das Publikum. Vom neuen Jahre an erscheint also wieder ein neues Journal unter dem Titel: „der Anecdotenjäger." Der Anecdotenjäger wird unbedingt ein sehr schönes und lustiges Blatt, denn wenn das nicht der Fall wäre, so brauchte er gar nicht zu erscheinen. Auf welche Weise dies geschieht, darüber läßt sich im Voraus nichts bestimmen, das wird man schon sehen. Der Anecdotenjäger ist das einzige unschädliche Mittel, den gutmüthigsten Menschen auf die leichteste Weise dahin zu bringen, daß er den Leuten die Zähne zeigt. Den Anecdotenjäger braucht man nicht, wie jetzt so viele Journale, von hinten zu lesen, denn er fängt gleich vorne mit hinten an. Hier kann auch der einfachste Mensch auf bequeme Art Literat werden, denn der Anecdotenjäger wird in einem Style geschrieben, von dem Jeder denkt, daß er's auch so kann, und deswegen wird auch Jeder, der eine neue und hübsche Anecdote erlebt, sie aufschreiben und der Redaction einsenden; Honorar ist nicht zu befürchten. Wer gar keinen Styl zu Stande bringen kann, der schicke die Anecdoten ohne denselben, dann wird er von der Redaction besorgt. Damit auch der Unbemittelte sich jede Woche einen ordentlichen civilisirten Spaß machen kann, ist gleich ein herabgesetzter Preis gestellt worden, von 11/2 Thlr. für den ganzen Jahrgang von 52 Nummern. Uebrigens sieht der Anecdotenjäger auch äußerlich ganz respectabel aus, wie die feinste Modenzeitung und der Herausgeber ist wirklich um das Blatt zu beneiden. [1845.409:] Die Anecdotenjagd,

die menschlichste aller Jagden, wird auch im Jahre 1846 fortgesetzt, daß heißt: Der Anecdotenjäger, diese ungeheuer komische Weltgeschichte für das deutsche Volk, wird auch im neuen Jahre fröhlich weiter erscheinen. Lachen ist die einzige Arznei, die man nicht aus der Apotheke holt; wir werden uns daher bestreben, Deutschlands Söhnen und Töchtern auch im neuen Jahre durch die angenehmste und wohlfeilste aller Curen, durch die Anecdoten-Cur auf den Strumpf zu helfen. Möge man unsere menschenfreundliche Absicht nicht verkennen und zahlreich abonniren, da es noch Zeit ist. Wöchentlich erscheint eine Nummer. Der Preis ist und bleibt 11/2 Thaler für den ganzen Jahrgang, vierteljährlich 11 1/2 Ngr. (9 Sgr.) Probenummern gratis. Vom Anecdotenjäger 1845 haben wir die Quartale einzeln broschiren lassen, jedes Quartal hat einen eleganten Umschlag mit einer humoristischen Titel-Vignette, enthält über 500 famose Anecdoten und bildet ein elegantes Andecdotenbuch. Auch haben wir für complete

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DER ANECDOTENJÄGER

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Liebhaber vom Anecdotenjäger 1845 eine Ausgabe in einem Bande veranstaltet, auf welche wir gleichfalls aufmerksam machen; der Band umfaßt mehr als 2000 Anecdoten und wird in keiner Bibliothek fehlen dürfen. [1849. Unpag. Bl.:]

Der Anecdotenjäger, eine Zeitschrift in jährlich 52 Nummern, oder in 4 Quartalen mit einer Menge von Bildern und Carricaturen und einem Ueberfluß von humoristischen kurzen und langen Artikeln und vergnügten Sachen ist in der jetzigen schweren Zeit der Noth eine wahre Hausapotheke, das einzige Präservativ gegen Reaction und Anarchie. Jede Sache hat zwei Seiten, auch der Anecdotenjäger, er hat eine lustige Seite und eine heitere, von vorne wühlt er gegen die Reaction und von hinten reactionirt er gegen die Anarchie. Dabei ist er sehr billig und dient zugleich als Complimentirbuch wie als wirkliches Conversationslexion des Humors. Alle Wochen erscheint eine Nummer, alle Vierteljahre wird aus diesen Nummern ein Heft, alle Jahre aus den Heften ein Band. Wir stehen jetzt anecdotischerseits am Vorabend eines dicken fünften Bandes. Wenn wir nach einer etwas übertriebenen Berechnung das Quartal zu 500 Anecdoten und andern lustigen Sachen anschlagen, so hat man in diesen vier Bänden nicht weniger als 8000 Stück humoristische Zündhütchen, die man nach Belieben auswendig lernen und in Gesellschaften wie in häuslichen Kreisen losschlagen und damit sein Glück machen kann. Unbemittelten Liebhabern eines billigen Vergnügens überlassen wir den Anecdotenjäger gern leihweise zum Abschreiben. Auch soll, um damit zu locken, zu Ende des fünften Jahrgangs vielleicht ein großes Anecdoten-Volksfest mit Vogelschießen gefeiert werden. Wir haben nur noch hinzuzufügen, daß sich der Anecdotenjäger auch äußerlich einer höchst eleganten Ausstattung erfreut und insofern conservativ ist, als das erste Quartal stets roth, das zweite grün, das dritte gelb, und das vierte blau erscheint, das heißt in dergleichen schönen bunten Umschlägen. Alles höchst komisch! [1850.1:]

Der Anecdotenjäger verläßt mit dem Jubeljahr 1850 sein bisheriges Jagdrevier Leipzig und siedelt sich nach dem wohlbekannten Orte Nordhausen, in der goldenen Aue gelegen, über, wo er auch ferner seine Anecdoten-Jagd unter Mithülfe wackerer Anecdoten-Waidmänner fortsetzen wird, nicht zweifelnd, daß ihm das neue Jagdrevier ein recht ergiebiges sein wird. Der Anecdotenjäger treibt auch ferner hohe, mittlere und niedere Jagd; die hohe besteht nämlich in poefwcA-aneckdotischen Ergüssen, die mittlere in den prosaischen Anecdoten und die niedere in Allem, was darunter ist. Ein jeder Anecdoten-Jagdfreund findet hier also Beute. Es wird auch künftig von Zeit zu Zeit der Anecdotenjäger mit schönen passenden Illustrationen geschmückt sein, um das Zwerchfell der geehrten Abonnenten nicht nur durch das Lesen, sondern auch schon allein durch das Ansehen zu erschüttern. Der Anecdotenjäger erscheint auch künftig wöchentlich, monatlich liefert er mindestens 4 Illustrationen, nach Ablauf eines Vierteljahres bildet er ein Heft und alle Jahre einen ansehnlichen, mindestens 2000 Anecdoten enthaltenden Band, täglich wird von der Redaction daran gearbeitet, denn schon stündlich empfängt der Setzer des Anecdotenjägers Manuscript dazu, jede Minute ist der Verleger, sowie jede Buchhandlung bereit, neue Bestellungen geehrter Abonnenten entgegen zu nehmen, sowie jede Secunde die Redaction zur Annahme von Beiträgen, wofür auch fernerhin ein Honorar nicht zu befürchten ist, mithin ist jeder Pulsschlag dem Wohle des Anecdotenjägers und seiner geehrten Leser gewidmet. [1855.1:]

Des Anecdotenjägers große Jagd hat nun bereits ununterbrochen ein Decennium gedauert und eine neue Decennien-Jagd beginnt mit vorligendem Hefte. Des Anecdotenjägers ]a%i wird auch ferner wie bisher abgehalten, es ist also keine Lützow'sche wilde verwegene Jagd, sondern eine höchst gemüthliche, lustige. Unsere Jagd findet nicht, wie andere, im Freien Statt, nicht wie andere gar oft mit Gefahren verknüpft, sondern im Zimmer, im Winter hübsch beim war-

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men O f e n . Unsere Büchse ist harmloser N a t u r : die Feder; unser Pulver: die Tinte; unsere Kugel: der Witz; unser Ziel: Reizung der Lachmuskeln. O b letztere stets getroffen, wissen wir freilich nicht immer, denn unsere Jagdfreunde, die geehrten Abonnenten, sehen wir nicht beim Eintreffen unserer Kugel, wir sind aber unbescheiden genug, uns dessen versichert zu halten. Der Anecdotenjäger treibt auch ferner hohe, mittlere und niedere Jagd, d.h. die erste besteht in poetisch-anecdotischen Ergüssen, die andere in größeren Erzählungen und letztere in Allem was darunter ist, also in der lustigen C h r o n i k und dem Bajazzo. Mögen sich auch ferner eine möglichst große Anzahl von Jagdliebhabern finden, die an unserer Jagd Theil nehmen. F ü r den so billigen Preis von 1 Thlr. 15 Sgr. « 2 Fl. 42 Kr. rh. steht Jedermann unsere Jagd offen. J a es steht auch jedem wackeren Waidmanne frei, unsere Anecdotenjäger-Büchse selbst abzufeuern, d.h. selbst Beiträge dazu zu liefern, er gebraucht dazu weder einen Jagdschein, noch hat er nöthig, dafür ein H o n o r a r von unserer Seite zu befürchten, sondern es ist nur erforderlich, uns solche , franco" einzusenden. — Also allen Freunden des Anecdotenjägers ein frohes Waidmanns-Heil und uns selbst recht viele Abonnenten! [1857.1:]

Der Anecdotenjäger beginnt mit dem vorliegenden Hefte seinen 13ten Band. Wenn der Unterzeichnete bei dem nunmehr zwölfjährigem Bestehen seiner Zeitschrift sich schmeichelt, daß dieselbe den Anforderungen entspricht, die man an eine Zeitschrift stellt, welche nach des Tages Last und Hitze zur Aufheiterung und Erholung dienen soll, so wird sich derselbe auch ferner bemühen, den Anecdotenjäger so zu redigiren, daß dies Ziel auch ferner erreicht wird. Der Anecdotenjäger wird also auch ferner das einzige unschädliche Mittel sein den guthmüthigsten Menschen von der Welt dahin zu bringen, daß er den Leuten die Zähne zeigt. Außerdem hat auch jeder Abonnent des Anecdotenjägers das Recht, Mitarbeiter desselben zu werden und zwar auf sehr bequeme Weise, denn jeder Abonnent, der eine neue und hübsche Anecdote hört oder erlebt, braucht solche nur aufzuschreiben und sie dem Redacteur zur A u f n a h m e zu senden. Ausdrücklich wird gleich hier, u m etwaigen Befürchtungen zuv o r z u k o m m e n bemerkt, daß auch ferner ein H o n o r a r für dergleichen Einsendungen nicht zu befürchten ist. Wer daher 1) eine humoristisch-gemüthliche Leetüre und 2) dadurch gleichzeitig das Recht und die so bequeme Gelegenheit haben will Literat zu werden, der abonnire auf den Anecdotenjäger. Bestellungen nehmen alle Wohllöblichen Post-Anstalten und alle Buchhandlungen des Inund Auslandes an und kostet der Jahrgang auch ferner nur 1 Thlr. 15 Sgr. = 2 fl. 42 kr. rh. [1860.1:] Der Anecdotenjäger beginnt mit vorliegendem Hefte bereits seinen 16ten Jahrgang, was gewiß ein Zeichen dafür ist, daß er seine Aufgabe erfüllt, d.h. seinen verehrten Lesern stets das Neueste und Beste aus dem Gebiete der H u m o r i s t i k , des Witzes und der guten Laune vorgeführt hat. So soll dies auch ferner geschehen und da der H u m o r das einzige Mittel ist, Sorgen und Plagen dieser Welt abzuschütteln und vergessen zu machen, beim Lesen des Anecdotenjägers aber H u m o r und gute Laune nicht ausbleibt, so werden alle H y p o c h o n d e r und Lebensmüden, ferner alle Freunde des H u m o r s und des Witzes eingeladen, ja es wird ihnen zur Pflicht gemacht, auf den 16ten Jahrgang des Anecdotenjägers zu abboniren und es wird darauf aufmerksam gemacht, daß alle Wohllöblichen Post-Anstalten, sowie alle Buchhandlungen diese Würze des Lebens liefern und zwar für den so billigen Preis von 1 Thlr. 15 Sgr. für 12 Lieferungen, wie vorliegende. [1865.1:] Z u m einundzwanzigsten Male kündigen wir z u m neuen Jahre unsere Zeitschrift an und noch haben wir die eigenen Ankündigungs-Pfiffe nicht so recht weg und benehmen uns ungeschickt!

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Wir bitten die Leser deshalb um Entschuldigung, wir sind etwas hartköpfig, wir lernen schwer! Mit der Zeit wollen wir auch schon wahre Giraffen-Ankündigungen bringen! Wir sind so ungeschickt! Bei unseren Ankündigungen merkt es der Leser sogleich, daß wir nichts wollen als — Abonnenten! Schauderhaft! Wie fängt man es an, das Publikum glauben zu machen, wir geben unser Journal bloß heraus, weil unsere Zeitschrift der Zeit Notb thut, weil unsere Zeitschrift ein Bedürfniß aller lebenden Geschöpfe geworden ist, weil unsere Zeitschrift einem längst gefühlten Mangel des Jahrhunderts abhilft, weil unsere Zeitschrift den Geist des Jahrhunderts veredelt, die Färbung der Gesellschaft erhöht, die Kunst reinigt, die Literatur adelt, die Wissenschaft verbreitet, das Herz erhebt, das Gemüth erheitert und dabei den Magen stärkt, die Verdauung befördert, das Alpdrücken verscheucht, die Frostbeulen ausrottet, schlechte Zähne ohne Schmerzen kurirt; und das Alles für den „äußerst billigen Preis von 1 Thlr. 15 Sgr. = 2 Fl. 42 Xr. rh.Uf" Wie man das auch anstellt, mit welchen Worten man das auch sagt, in welchen goldbrokatenen Phrasen man dies auch debutirt, mit welchen frommen und rührenden Blicken man auch diese Versicherungen alle begleitet, das Publikum ist verstockt, das Publikum sagt nichts, als: „Der will, man soll auf seinen ,Anecdotenjäger' pränumeriren!" Es ist traurig, daß das Publikum an die Seelenreinheit, an die hohe, uneigennützige Unschuld eines Redacteurs nicht glaubt! Was ist also zu thun? Man muß sein heiligstes Bewußtsein verleugnen und dem Publikum sagen: „Nun ja, Du sollst Recht haben, wir wollen nichts, als daß Du auf die Zeitschrift: ,Der Anecdotenjäger' pränumeriren sollst und zwar mit 1 Thlr. 15 Sgr. = 2 Fl. 42 Xr. rh. jährlich!" Wenn wir nun dieses Geständniß gemacht haben, so sollte man glauben, das Publikum abonnire? — Pros't die Mahlzeit! Dann sagt das Publikum erst: „Aha! der sagts gerade heraus, er will nur Abonnenten! Jetzt abonniren wir erst recht nicht!" Nun appelliren wir vom Publikum an's Publikum, wie soll man's mit dem Publikum machen, um Abonnenten zu bekommen?! Das Publikum wird freilich sagen: „Wir sehen gar nicht ein, zu was die Zeitschrift Abonnenten haben muß!" Da hat nun von der einen Seite betrachtet, das Publikum Recht, aber eben deshalb, weil es das Publikum nicht einsieht, muß es abonniren, um zu der Einsicht zu gelangen, daß unser Journal Abonnenten haben muß, um zu bestehen, und daß unser Journal bestehen muß, das wird das Publikum einsehen, wenn es nur erst einmal abonnirt hat! Es ist ein trauriges, ein mühseliges, ein entmutigendes Geschäft, jedes Jahr hintreten zu müssen mit der Ausrufer-Livree, um sein Bißchen Talent, sein Bißchen Geist, seinen NervenAether schreiend und radschlagend ausbieten zu müssen, dazu wird man immer mehr und mehr genöthigt, um sich in dem lärmenden Trommelschlag, in dem donnernden und polternden Charlatanismus so mancher Ankündigungen mit vernehmbar machen zu können! Allein, ein jeder Stand hat seine Leiden, ein jeder Stand hat seine Lust, wir wollen also Beide unsere Leiden und unsere Lust ertragen, wir das „Leiden", mit in die marktschreierische Weise des Ankündigens hinein genöthigt zu werden und das Publikum die Lust, nach Gefallen zu abonniren und die unendlich größere Lust — nicht zu abonniren! Wir nöthigen Niemand, auf unser Journal zu abonniren! Und warum? Weil wir nicht können; wenn wir es könnten, wir würden es vielleicht auch nicht unterlassen! Mit dem Jahre 1865 beginnt der einundzwanzigste Jahrgang des >yAnecdotenjägers", mit dem „compte rendu", welches wir uns selbst über die zurückgelegte Bahn ablegen, sind wir zufrieden und, aufrichtig gesagt, nicht nur mit dem, was wir geleistet haben, sondern auch mit dem, war wir unterlassen haben; wir haben nämlich unterlassen, dem seichten Geschmacke zu huldigen, der oberflächlichen Lesegier zu schmeicheln, dem Schein-Appetit der Notizelsucht zu fröhnen, der gleißnerischen Aeußerlichkeit und inneren Leerheit der Kritik nachzuhelfen und überhaupt die Journalistik immer mehr und mehr zu einer geschriebenen Fäulniß zu versumpfen, in der Nichts heimisch ist, als Gequacke und Geschnatter und leeres Binsen- und Schilfgeflüster! Wir sind auch in jeder anderen Hinsicht mit dem Erfolge unserer Bestrebungen zufrieden; wir haben unsere Richtung nie nach dem Markte des Lebens genommen; wir haben uns keinen Weg in das Gedränge bahnen wollen; wir haben keine Sympathie in den Niederungen der Gesellschaft erregen wollen; die Sucht, Abonnenten zu haschen, hieß uns nicht, alles Andere unbeachtet lassen und wir können es mit freudigem Stolze sagen: wir könnten drei,

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vier Mal so viel Abonnenten haben, wenn wir drei, vier Mal weniger Achtung vor Wahrheit, geistiger Tendenz und Würde der Journalistik überhaupt hätten; kurz, wenn wir mehr „Redacteur" und weniger „deutscher Schriftsteller" wären. Wir sind fast ebenso erfreut über gewisse Pränumeranten, die wir nicht haben, als wir stolz sind auf die, welche wir haben und die fest an uns halten, denn diese lassen uns zu dem Bewußtsein kommen, daß es noch eine große Anzahl Leser giebt, welche herzlichen und ermunternden Antheil nehmen an dem Gedeihen eines Organs, welches sich von der Masse zu unterscheiden stets bemüht war und ist: welches keine schlaffen Schreibfinger anlegt an die lebendige Pulsader der Zeit, sondern dessen produktive und kritische Richtung, nach dem ihm gegebenen Raum und Wirkungskreis, dahin geht, daß ein besserer Lebenshauch, eine durchdringende Erhebung aller Elemente seine Blätter durchdringe; Blätter, welche bestimmt sind, durch Kraft, Humor, durch Witz und Laune, Empfundenes und Gedachtes über Kunst, Theater, Société und sittliches Leben und Gemüthswelt erheiternd, klärend, wärmend, anregend und versöhnend dem Leser zuzumitteln. Wir haben die Satisfaction für uns, daß wir dem Leser keine fremden Urtheile über unser Journal anzuführen brauchen, denn wir sind so glücklich, daß die Mehrzahl unserer Leser selbst urtheilen kann und in diesem ihrem Selbsturtheile liegt unsere Zuversicht, daß wir keiner Koketterie und keiner Verführungskünste bedürfen, um sie für unser Journal zu gewinnen. Und so erübrigt uns zum Schlüsse nichts mehr, als wie ein Reifschläger Fuß und Kopf dieser Ankündigung mit dem Schlußband abzurunden: Man pränumerire! [187.1:·]

[1868.353:]

Bei Eröffnung des 23. Bandes. Es ist die Jagd auf gutes Wild Gar vielfach und verschieden, Es haben Hasen, Reh und Hirsch Und Eber nimmer Frieden. So geht's dem Marder, Wolf und Bär, Den Füchsen und den Lüchsen, — Für sie geladen und gespannt Sind tausend gute Büchsen. Es ist gejagt seit alter Zeit Auf Weiber, Ruhm und Gelder, Da wird gesuchet und gepirscht Durch Felder und durch Wälder. Gejagt wird nach Gelehrsamkeit Nach Witz und Anecdoten Nach Schnurren und nach Calembourgs Der Lebenden und Todten. Zu diesem edeln Waidwerk sind In Ordnung meine Flinten, Komm, Leser, zu der Jagdparthie, Ich mache keine Finten. Dann lobst du bei der Schüsseljagd Vom Büchlein den Verleger, Es ist der ehrlich' alte Schütz, Der Anecdotenjäger!

Das Publikum. Das Publikum, das ist ein Mann, Der Alles weiß und gar nichts kann. Das Publikum, das ist ein Weib, Das nichts verlangt als Zeitvertreib. Das Publikum, das ist ein Kind, Heut' so und morgen so gesinnt. Das Publikum ist eine Magd,

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Die stets ob ihrer Herrschaft klagt. Das Publikum, das ist ein Knecht, Der, was sein Herr thut, findet recht. Das Publikum sind alle Leut', Drum ist es klug und auch gescheut. Ich hoffe, das nimmt keiner krumm. Denn Einer ist kein Publikum. 0102 ANECDOTEN-KREUZER-MAGAZIN Darmstadt 1857 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 11281: ANECDOTEN-KREUZER-MAGAZIN. Höchst drollige Sachen zur angenehmen Unterhaltung und zum Lachen. Darmstadt 1857. 0103 ANEKDOTEN-JÄGER Wien 1851 "•Nicht nachgewiesen. "Quelle: Winckler 33. 0104 ANEKDOTEN-ZEITUNG Wien 1868-1871 "•Standorte: ÖNB Wien: 398.454-C [1868 - 1871] UB Wien: 11267.754 [1868-1871] * 1868 — 1871: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: 1868. 96. ANEKDOTEN-ZEITUNG. Zentral-Organ für Bonmots, Witze, Spaße, geflügelte Worte, unsterbliche Druck- und andere Fehler, Kasimiriaden, bureaukratische Bandwürmer, militärische Mitesser, klerikale Hühneraugen, für Schnurrpfeifereien, Galimathiasse, offizielle und offiziöse Plützer und für zusammengeschriebene Kommunal-Stiefel. Gesammelt von Pankrazi, Servazi und Bonifazi. Eigenthümer und Herausgeber: Eduard Breier. Miteigenthümer: Alois Reichetzer. Für die Redaktion verantwortlich: Ernst Böhm. Jg· 1 -

Wien: [Druck:] L.C. Zamarski [ab 1869, Nr. 10: Wien: [Druck:] Erste Wiener VereinsBuchdruckerei] 1868-1871. 4° Jg. 1: 1868. Nr. I[15.1.]-Nr. 12. 96 S. Jg. 2: 1869. Nr. 1 - 12. 96 S. Jg. 3: 1870. Nr. 1 - 12. 96 S. Jg. 4: 1871. Nr. 1 - Nr. 12[15.12.]. 96 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "Monatlich. [1868.96:]

Pränumerations-Einladung. Mit dieser Nummer endet der erste Jahrgang der Anekdoten-Zeitung und wir laden zur Pränumeration auf den II. Jahrgang ein. Wer die bisher erschienenen zwölf Monatlieferungen der Anekdotenzeitung unbefangen überblickt, wird zugeben, daß wir unserem Versprechen, ein zeitgemäßes Lachmagazin zu liefern, nachgekommen sind. Wir brachten eine lange Reihe originaler komischer Deklamations-Piecen und humoristischer Vorlesungen, die

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in vielen Vereinen und Kränzchen mit ungetheiltem Beifalle vorgetragen wurden. Wir sammelten die Witze, Bonmots, die geflügelten Worte und Anekdoten aller unserer mehr oder weniger berühmten und bekannten Zeitgenossen, kurz wir strebten, ein lustiges Repertorium der Gegenwart zu liefern und das, glauben wir, ist uns gelungen. Wir versprechen den II. Jahrgang eben so lustig und bunt zusammen zu stellen und ersuchen um schleunige Erneuerung der Pränumeration. 0105 DER ANGENEHME ZEITVERTREIBER NACH FEIERABEND Berlin 1861 - 1 8 6 2 "•Nicht nachgewiesen. •Quelle: DZK 1861, 1862: DER ANGENEHME ZEITVERTREIBER NACH FEIERABEND. Ein illustrirtes Familienbuch zur wahren Befriedigung der Leselust. Berlin 1861 - 1862. 0106 ANHALTISCHE BLÄTTER FÜR BÜRGERLICHES LEBEN, SCHULE, KUNST UND WISSENSCHAFT Dessau 1867-1869 * Nicht nachgewiesen. »Quelle: Kirchner 11399. ANNALEN, DEUTSCHE, ZUR KENNTNIS DER GEGENWART UND ERINNERUNG AN DIE VERGANGENHEIT - Nr. 0961 ANREGUNGEN FÜR KUNST, LEBEN UND WISSENSCHAFT Leipzig 1856-1861 •Standorte: 12: B. Sandb. 21[1856- 1861] 30: Ζ 1942/204[1856] UB Leipzig: BFB 1947 b[1859] •1856—1861: Mehr nicht erschienen. •Editoriais: 1856. 1. 1857. 1. 1859. Prospect. 1860. 1. 1861. 1. 411. ANREGUNGEN FÜR KUNST, LEBEN UND WISSENSCHAFT. Unter Mitwirkung von Schriftstellern und Künstlern herausgegeben von Franz Brendel [ab 1857: von Franz Brendel und Richard Pohl]. Verantwortlicher Redakteur: Franz Brendel [ab 1860: Peter Lohmann; 1861, H. 6: Verantwortliche Redaktion: Heinrich Matthes (E.O. Schurmann)]. üg-1-6]. Leizpzig: C. Merseburger [ab 1861: Heinrich Matthes; 1861, H. 6: Heinrich Matthes (E.O. Schurmann)] 1856-1861. 8° [Jg. 1:]1856. [Jg. 2:]1857. [Jg. 301858. [Jg. 4:]1859. [Jg. 5:]1860. [Jg. 6:]1861.

Bd. 1. [H. 1 - 6 . ] 301 S. Bd. 2. [H. 1 - 6 ] , 338 S. Bd. 3. [Η. 1 - 12]. IV, 46 S. Bd. 4. [Η. 1 - 12], IV, 476 S. Bd. 5. [Η. 1 - 12], VIII, 492 S. Bd. 6. [H. 1-9/10]. VIII, 412 S. •Inhaltsübersicht: pro Jg. In Bd. 6 zu Bd. 1/6. •1859: Prospect, 8 S. • Notenbeilagen.

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[1856.1:]

Einleitung. Die Hefte, deren Herausgabe ich hiermit beginne, haben die Bestimmung, die Wirksamkeit der von mir redigirten „Neuen Zeitschrift für Musik" zu erweitern. Daß die bisherige Trennung der Künste, die strenge Sonderung derselben auch in den ihnen gewidmeten Organen, gegenwärtig ein Hinderniß wird für die Weiterentwicklung derselben, das unterliegt wohl kaum noch einem Zweifel. Hierzu kommt, daß eine Beschränkung auf die Kunst allein jetzt ebenfalls kaum noch ausreichen will. Man ist genöthigt, auch auf andere Gebiete die Blicke zu richten, die Erscheinungen des allgemeinen Geisteslebens in's Auge zu fassen, wenn man den Anforderungen in jenem Bereiche genügen will. Demohngeachtet fehlte es bis jetzt an einem Organ, welches eine solche Annäherung der Künste als Zweck verfolgte, zugleich die Beziehung derselben zum Ganzen sich zur Aufgabe gestellt hätte. Bestrebt in diesem Sinne zu wirken, empfand ich oftmals die Schranke, welche mir die ausschließlich musikalische Bestimmung meiner Zeitschrift auferlegte, als ein Hinderniß. Eine Erweiterung derselben aber in dem hier angedeuteten Sinne konnte ebensowenig als zulässig erscheinen, da es auf speciell musikalischem Gebiet noch sehr viel zu thun giebt und in Folge davon der Raum dadurch in Anspruch genommen wird. Ich hielt es demnach für passender, den bezeichneten Zweck in einem ausdrücklich dafür bestimmten Blatte zu verfolgen. Die vorliegenden Hefte haben diese Bestimmung: sie sollen die Fragen nach einem engern Anschluß der Künste erörtern, zunächst insbesondere Dichter und Musiker einander näher bringen, damit das vereinzelte Schaffen derselben in Fällen, wo es ein gemeinschaftliches sein muß, aufhöre. Sie haben weiter die Aufgabe, theils dem allgemeinen, damit in engster Verbindung stehenden geistigen Umschwünge zu dienen, theils auch — mehr dem Praktischen zugewendet — die schon längst und ganz abgesehen von den Wagner'schen Grundsätzen als nothwendig erkannte Kunstreform zu unterstützen. Was endlich R. Wagner und dessen Principien betrifft, so ist darüber noch eine so große Unklarheit herrschend, daß es nothwendig erscheint, ein Organ zu besitzen, welches in dieser Beziehung Aufklärung verbreiten kann. Es darf hier nicht darauf gesehen werden, ob im Sinne von Unterhaltungsblättern der Inhalt zugleich mannichfaltig und pikant ist, es kann nur auf das, was die Sache verlangt, Rücksicht genommen werden. Unsere Zwecke sind ernsterer Art, denn es handelt sich gegenwärtig um Sein oder Nichtsein höherer Kunst überhaupt. Der Impuls zu einem großen Aufschwung ist gegeben. Von der Art, wie wir denselben benutzen, hängt das weitere Gedeihen ab. Ich hege jedoch das Vertäuen, daß trotz der immer mehr zunehmenden Flüchtigkeit und Zerstreutheit eines großen Theiles gerade des Publicums, welches an Kunstangelegenheiten Interesse nimmt, trotzdem, daß so viele Kunstblätter anfangen, das Feuilleton zur Hauptsache zu machen und nur noch die Neugierde ihrer Leser befriedigen, auch noch eine ernstere Theilnahme gewonnen werden kann. Ich wählte den Titel „Anregungen", weil wir zuviel versprechen würden, wenn wir fertige Resultate verheißen wollten. Es ist zur Zeit nur erst möglich, dadurch daß ein Vereinigungspunct dargeboten wird, einen Anfang zu machen, nur möglich, die Lösung der vorhandenen Probleme anzustreben. Nicht ausführliche Abhandlungen können deshalb immer gegeben werden, obschon auch diese nicht ausgeschlossen sind, wenn der Gegenstand es erlaubt; häufiger aber werden nur kürzere Artikel, wird nur Aphoristisches möglich sein. Die „Anregungen vermischten Inhaltes" am Schlüsse eines jeden Heftes sind bestimmt, die Fragen allgemeiner Natur zur Sprache zu bringen. Natürlich kann in einem Kunstblatte diese Seite nur eine mehr beiläufige und untergeordnete Vertretung erhalten. Zwei Wege bieten sich dar, die bezeichneten Zwecke zu verfolgen. Einerseits ein wöchentlich erscheinendes Journal, anderseits Hefte in seltenerer Folge, in der Weise des gegenwärtigen Unternehmens. Zu einem größeren Journal aber fehlt es zur Zeit an Kräften, und in der Entwicklung der Sache sind wir nicht weit genug gediehen. Wir haben es zunächst noch mit Untersuchungen im engeren Kreise der Kunstgenossen zu thun. Will man für das große Publicum schreiben, so muß man eine fertige Lehre haben, die man nur zu popularisiren braucht. Diese Lehre soll hier erst gewonnen werden. Ein größer angelegtes Journal würde demnach genöthigt sein, sehr oft mit nicht zur Sache Gehörigem seine Spalten zu füllen. Solche Papier verschwendende Zeitungen aber sind immer ein Uebelstand. Weil es an Stoff fehlt, sind sie genöthigt, das tausend Mal Gesagte immer breiter zu treten. Der zweite Weg erschien daher der vorzüglichere.

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Ein passender Moment für ein derartiges Unternehmen dürfte gegenwärtig gekommen sein. Die neue Richtung hat Wurzel gefaßt, R. Wagner's Kunstschöpfungen haben in raschem Fortgang ihren Siegeszug durch Deutschland fast beendet. Demohngeachtet ist eine gewisse, durch den Gang der Ereignisse bedingte, unvermeidliche Rathlosigkeit nicht zu verkennen. In der Opernproduction ist ein Stillstand eingetreten, so auffallend, daß man beinahe sagen kann, es habe dieselbe ganz aufgehört. Alle fühlen, daß es in der bisherigen Weise nicht mehr geht, ohne zu wissen, was nun geschehen soll. Diese Unterbrechung läßt sich nicht anders beseitigen, als daß der Production vorgearbeitet, die Grundlagen für ein erneutes Schaffen theoretisch festgestellt werden. Man erwarte nicht ein schroffes Parteiorgan. Von einer Parteinahme, welche auch das Zufällige vertritt, dieß vielleicht mehr, als den Kern der Sache, welche auch begründeten, das Wesentliche gar nicht berührenden Forderungen seine Zugeständnisse machen, gar nicht mit sich reden lassen will, bin ich stets weit entfernt gewesen, und ich kann zum Beweis dafür mich auf meine Schriften berufen. Wenn die „Neue Zeitschrift für Musik" hin und wieder etwas weiter gegangen ist, so lag der Grund dafür zunächst darin, daß in einer Zeitschrift verschiedene Stimmen laut werden. Es kann in einer solchen nur auf principielle Uebereinstimmung gesehen werden, während, abgesehen von der Grundansicht, bei den verschiedenen Mitarbeitern Schattirungen mannichfaltiger Art unvermeidlich sind. Weiter aber ist zu sagen, daß es zunächst darauf ankommt, das wirklich Große, was Einer geleistet hat, zur Anerkennung zu bringen. Dies zu erreichen, war ich in der „Neuen Zeitschrift für Musik" bestrebt. Ich hasse jene deutsche Unsitte, welche bei dem Auftreten eines Genius nichts Eiligeres zu thun hat, als über denselben herzufallen, um sein Aufkommen zu erschweren, wohl gar unmöglich zu machen. Nachdem für Wagner's Kunstschöpfungen jene Anerkennung gewonnen ist, ist die Möglichkeit einer Erweiterung nach der entgegengesetzten Seite hin gegeben, so daß wir auch Einreden, welche nicht blos aus Böswilligkeit oder Unfähigkeit hervorgehen, Gehör geben können. Die vorliegenden Hefte erscheinen zunächst in kleinerem Umfange und sechs Mal im Jahre. Sollten dieselben Theilnahme finden und der Stoff sich häufen, so würde sich eine Erweiterung leicht bewerkstelligen lassen. Wir stehen an der Schwelle wichtiger Untersuchungen. Von den raschen Fortschritten auf theoretischem Gebiet hängen die Erfolge in der Praxis ab, denn darüber kann kein Zweifel sein, daß die Ursache vielfach beklagter Mängel in letztgenannter Sphäre in der Unfertigkeit der Theorie zu suchen ist. Mögen daher diese Hefte Unterstützung zugleich durch Einsendung geeigneter Beiträge finden. Unsere Aufgaben sind uns durch die in den letzten Jahren immer zahlreicher hervorgetretenen Schriften, welche hierher gehörige Gegenstände behandeln, zum Theil schon gegeben. Von besonderer Wichtigkeit wäre es namentlich, wenn endlich auch die Dichter und Schriftsteller, zahlreicher als bisher, sich herbeilassen, und uns in unseren Bestrebungen unterstützen wollten. Der Gewinn für die gesammte Kunst würde nicht ausbleiben. [1857.1:]

Beim Beginn des zweiten Bandes. Die erste Veranlassung, welche das Erscheinen dieser Hefte hervorgerufen hat, lag in dem Wunsche, ein Organ zu besitzen, welches unbehindert durch andere Interesse, die durch R. Wagner angeregten Fragen debattiren könne. Es erschien ferner nothwendig, nicht blos auf Musik sich zu beschränken, sondern auch die anderen Künste heranzuziehen, überhaupt verwandte Gebiete ins Auge zu fassen. Denn es ist nicht möglich oder bleibt doch stets etwas Halbes, für die musikalische Reform zu wirken, und alles Uebrige, was damit in näherer oder entfernterer Berührung steht, unberücksichtigt zu lassen. Zugleich wurde damit die Lösung einer zweiten Aufgabe angebahnt. Die Mehrzahl unserer Tonkünstler beschränkte sich bisher allzuausschließlich auf ihre Kunst. Allerdings zeigen diejenigen, welche in neuester Zeit das Hervorragendste geleistet haben, sich nicht in solcher Weise abgeschlossen; gerade sie sind oder waren ausgezeichnet durch ihre umfassende, allgemeine Bildung. Aber es gilt dies doch nur von einer kleinen Anzahl hervorragender Persönlichkeiten; die Mehrzahl hatte keine Gelegenheit, aus dem ihr zunächst liegenden Kreise herauszutreten, oder lehnte die Berührung mit anderen Gebieten geradezu entschieden ab. Im Gegensatz zu dem Verhalten dieser jedoch bestätigen die Erfahrungen der neuesten Zeit immer entschiedener, daß auf solche Weise nicht mehr von der Stelle zu kommen ist, und das Nächste was zu thun

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war, bestand daher darin, diesen Schritt zu vermitteln, und mit musikalischen Fragen zugleich verwandte zur Sprache zu bringen. Eben so sehr aber, wie es darauf ankommt, dieTonkünstler anderen Gebieten zuzuführen, muß es uns wünschenswerth sein, die Vertreter anderer Fächer auf die musikalischen Bestrebungen aufmerksam zu machen, ihnen einen Einblick in das, was wir seit einer Reihe von Jahren hier zu erreichen bemüht waren, zu verschaffen. Musikalische Zeitungen werden von diesen, sobald sie nicht ein specielleres musikalisches Interesse mit bringen, selten zur Hand genommen. Es entstand daher die Frage, ob dieser Zweck nicht besser durch ein Blatt erreicht werden könne, welches, das Specifisch-Musikalische beseitigend, einen allgemeinen Standpunct einnimmt. Sollte es hierbei der Fall sein, daß Manches zur Sprache käme, was anderwärts überhaupt noch nicht gesagt ist, daß die Vertreter anderer Fächer durch uns auch auf ihrem Gebiet eine unmittelbare „Anregung" erhielten, so würde das dem Unternehmen nur zum Vortheil gereichen können. Das wären die Erwägungen beim Beginn des 1. Bandes dieser Zeitschrift. Die Theilnahme, welche dieselbe bis jetzt fand, gewährt uns die Möglichkeit einer Fortführung, und setzt uns in den Stand, auf der Grundlage des Bisherigen eine gleich anfangs beabsichtigte Erweiterung eintreten zu lassen. R. Wagner ist zunächst Musiker. Die ganze Bewegung hat ihren Ausgangspunct von der Tonkunst genommen, und die Tonkünstler sind die ersten gewesen, welche für die Reform gewonnen wurden, so sehr, daß jetzt nur noch sehr vereinzelte Stimmen vergebliche Oppositionsversuche machen. Da nun zugleich auch der Herausgeber seine Blicke vorzugsweise auf dieses Gebiet gerichtet hält, so liegt ein gewisses Uebergewicht der Musik in diesen Heften in der Natur der Sache, und wir sind keineswegs gemeint, hierin eine Aenderung eintreten zu lassen. Aber es kommt jetzt zugleich darauf an, die andere Seite noch entschiedener hervorzuheben, verwandten Bestrebungen auf anderen Gebieten eine größere Berücksichtigung angedeihen zu lassen, und so diese Hefte allmälig zu einem Organ zu gestalten, in welchem — mit Ausschluß aller Politik — das wahrhaft Lebendige der Zeit seine Vertretung findet, zu einem Organ des Fortschritts überhaupt, natürlich in einer Weise, daß bei aller Verschiedenheit der Gegenstände ein inneres Band dieselben verknüpft. In diesem Sinne geschah es demnach, daß der Herausgeber im Schlußheft des vorigen Bandes auf die große Bedeutung der neuen naturwissenschaftlichen Schule aufmerksam machte, und unter demselben Gesichtspunct ist auch das Referat zu betrachten, welches einer der vorzüglichsten Vertreter derselben, Herr Dr. Louis Büchner, in diesem ersten Heft über Moleschott gegeben hat. Wir glaubten bei der Mehrzahl der Leser dieser Hefte eine nähere Bekanntschaft doch nicht voraussetzen zu können, und eine Orientirung, wie sie der bezeichnete Artikel des ersten Heftes enthält, erschien uns daher als das Nächste und N o t wendigste. Die Umgestaltung, welche sich aus alle dem in der äußeren Einrichtung ergiebt, ist folgende: Der erste Hauptabschnitt jedes Heftes enthielt bis jetzt nur Aufsätze über Poesie und Kunst, so wie ausführliche Beurtheilungen von Schriften aus diesem Gebiet. Alles Uebrige wurde in die „Anregungen vermischten Inhaltes" verwiesen. Da nun auch andere Fächer eine ausführliche Vertretung finden sollen, so müssen alle darauf bezüglichen Artikel in dem ersten Abschnitt Aufnahme finden. Ebenso gehören alle umfangreichen Recensionen in denselben. Die Ueberschrift „Anregungen vermischten Inhaltes" verliert auf diese Weise ihre Bedeutung und fällt weg. Indem in dem ersten Abschnitt nicht blos Aufsätze über Poesie und Kunst erscheinen, würde der zweite alles Unterscheidende einbüßen. Ein neuer Gesichtspunct tritt dafür an die Stelle. Es war bei der Wahl des Titels dieser Zeitschrift vorzugsweise der Gedanke maßgebend, daß noch zu Vieles gänzlich unbearbeitet ist und wir dem zu Folge in künstlerischer Sphäre nicht weit genug gediehen sind, daß es zur Zeit auch noch immer an der hinreichenden Zahl von Kräften fehlt, um Alles in erschöpfenderer Weise behandeln zu können. Häufig würden kurze Erörterungen, Anregungen, " genügen müssen. Wir wünschten eine freiere Form, um, was nicht vollständig erledigt werden kann, doch nicht gänzlich mit Stillschweigen zu übergehen. Die zweite Hauptabteilung — unter der Ueberschrift „Ideen und Themata " — enthält daher jetzt alle kürzeren Artikel, Alles, was nur eine fragmentarische Behandlung erfährt. Aber auch die künstlerischen Fragen finden in diesem Abschnitt nun eine Stelle. Nicht alle Schriften aus den Fächern, die hier berücksichtigt werden, — außer Poesie und Kunst und Aesthetik, Literatur- und Kunstgeschichte, allgemeine Geschichte, Naturwissenschaf-

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ten, Religionsphilosophie u. s. w. — können ausführlich besprochen werden. Demohngeachtet liegt es im Interesse der Leser Kenntniß davon zu erhalten. Ein dritter Abschnitt — unter der Ueberschrift „Literaturblatt" — erhält daher die Bestimmung, kürzere Referate über neu erschienene Bücher zu bringen. Endlich soll ein verhältnißmäßig kleiner Raum am Schluß jedes Heftes dazu benutzt werden, — unter der Ueberschrift „Notizen" — kurze Mittheilungen über Zeitfragen und Erscheinungen des Tageslehens zu bringen. Die Aufgaben, welche die Anregungen" sich stellen, mehren sich demnach, und da in derselben Weise auch die Arbeit sich häuft, so ist der mitunterzeichnete Richard Pohl in Weimar unserer Einladung nachgekommen, sich der Mitherausgabe zu unterziehen. Was schließlich die Grundsätze der Redaction betrifft, so sind es dieselben, welche auch in der „Neuen Zeitschrift für Musik" befolgt werden. Wir haben schon früher ausgesprochen, daß einer anständigen Opposition Raum gegeben werden soll. In den Principien zwar muß zwischen den Herausgebern und den Mitarbeitern Uebereinstimmung bis auf einen gewissen Punct vorhanden sein, in diesen in der Hauptsache Gleichheit stattfinden. Abgesehen hiervon aber können sich die einzelnen Ansichten mit der größten Mannichfaltigkeit kund geben und es liegt hierin schon, daß nicht jede derselben zugleich die der Redaction sein kann. Bleibt uns das bisherige Interesse unserer Leser, dürfen wir hoffen, Theilnahme in immer weiteren Kreisen zu finden, so kann dann, nach Verlauf eines Jahres, mit Beginn des dritten Bandes, vielleicht auch eine Erweiterung des Umfanges oder der Zahl dieser Hefte eintreten. [1859. Prospect.·]

Unser Programm. Eine Zeitschrift, welche den vierten Jahrgang ihres Bestehens eröffnet, ist in dem Falle, ihren Lesern nicht mehr, wie ein strebsamer Anfänger, mit blosen Verheißungen, sondern bereits mit Erfüllungen entgegen kommen zu dürfen. Sie hat das bekannte, zur sicheren Begründung einer Journal-Existenz nothwendige, ebenso lehrreiche als gefährliche Triennium academicum glücklich absolvirt, und die venia aetatis, welche ein vertrauensvoll entgegenkommender Leserkreis auf Treue und Glauben ihr von Anfang an gewährte, in eine wohlerworbene venia docendi verwandelt. Das durch einen glücklichen Erfolg bestärkte Bewußtsein unseres Wollens und Könnens ist aber kein selbstgenügsames. Wir sind weit davon entfernt, unsere Aufgabe für ausreichend erfüllt zu halten, unseren Eifer ermatten, unser Vorwärtsstreben erlahmen zu lassen. Das liegt weder in der Gesinnungsart der Herausgeber und Mitarbeiter, noch im Wesen der Sache, für welche sie wirken, und am allerwenigsten im Charakter des vorliegenden Unternehmens. „ . A n r e g u n g e n " müssen immer auf ein sich Entwickelndes, Werdendes und Zukünftiges hinweisen und wirken; das Fertige liegt außer der Tragweite ihres directen Einflusses. Sie würden ihre eigene Natur verläugnen, und die Berechtigung ihrer Existenz selbst in Frage stellen, wenn sie die bereits errungenen Resultate für genügend erklären wollten. Es würde uns auch übel anstehen, von Anderen das zu verlangen, was wir selbst zu erreichen nicht hoffen dürften; wenn wir strengere Anforderungen an die Entwickelung von „Kunst, Leben und Wissenschaft", als an unsere eigene stellen wollten! Fortschritt und Reform ist das Losungswort der „Anregungen" von der ersten Stunde ihrer Existenz an gewesen; Fortschritt und Reform wird unser Ziel auch immer bleiben. Und da die Kunst und Wissenschaft — welche keine todte Frucht, sondern eine mit dem Leben in steter Beziehung bleibende Blüthe sein soll — in ewiger Fortentwickelung begriffen ist, so wird unsere Aufgabe zwar nie vollendet, unser Wirken aber auch nie ein überflüssiges werden. Als diese Blätter vor drei Jahren, in weit geringerem Umfange als jetzt eröffnet wurden, war die nächste Veranlassung zu ihrem Erscheinen in der Nothwendigkeit zu suchen, ein Organ zu besitzen, welches die durch Richard Wagner angeregten Kunstfragen ungehindert debattiren und weiter entwickeln könnte. Obgleich von der Musik ausgehend, und von Musikern zunächst unterstützt, lag es doch in der Natur dieser Untersuchungen, die übrigen Künste in den Bereich der Betrachtung zu ziehen. Unsere weitere Aufgabe mußte daher sein, einen engeren Anschlußder Künste unter sich zu vermitteln, indem wir sowol die Musiker anderen Kunstgebieten näher führten, als auch umgekehrt die Vertreter der übrigen Künste mit den musikalischen Bestrebungen näher bekannt zu machen, namentlich zunächst Dichter und

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Musiker einander näher zu bringen suchten. Daß durch Fachjournale — welche auf specielle Gebiete sich beschränken und deßhalb auch nur von den, sich dafür speciell Interessirenden zur Hand genommen werden — diese Allianz nicht zu bewirken sei, hatte die Erfahrung genügend bewiesen. Wir hätten aber eine neue Einseitigkeit an die Stelle der von uns beseitigten gesetzt, wenn wir dabei stehen geblieben wären, und die Kunst von der mit ihr geistig verwandten Literatur und Wissenschaft abgetrennt hätten. Ein vorurtheilsfreier, weittragender Blick ist lediglich durch allseitige Bildung zu gewinnen; ein einseitiges Vorgehen auf vereinzeltem Gebiete wäre nur eine Parteibestrebung, aber keine allgemein fördernde geworden. Deshalb konnten wir schon beim Beginn des zweiten Jahrgangs die Bestimmung dieser Blätter dahin erweitern: Die Erscheinungen des allgemeinen Geisteslebens ins Auge zu fassen, die Exclusivität von Kunst und Wissenschaft aufzuheben, und somit nicht nur der Kunstreform im engeren Sinne, sondern dem damit in engster Verbindung stehenden geistigen Umschwung im Allgemeinen zu dienen. Diese Hefte wurden zu einem Organ, in welchem — mit Ausschluß aller Politik — das wahrhaft Lebendige der Zeit seine Vertretung findet, es komme, von welcher Seite es wolle, nur immer vorausgesetzt, daß es dem geistigen Fortschritt diene. Somit gestalteten sich unsere „Anregungen" zu einem Organ des Fortschritts überhaupt, welches der Reform auf jedem Gebiete, der Kunstreform vor allem, ihre Spalten öffnet. Wir verhießen im voraus keine fertigen Resultate, keine abgeschlossene Kunstlehre, kein allseitig durchgearbeitetes System; wir erklärten uns nicht für unfehlbar, unsere Urtheile nicht für Machtsprüche einer letzten Instanz ohne Appellation: im Gegentheil versprachen wir immer nur „Anregungen" in Debatten und Schlaglichtern, in Ideen und Themata, in Winken und Aperçus — kurz Bausteine der Zukunft, zu deren Sammlung und Bearbeitung wir einen allgemeinen Vereinigungspunct darboten, der wiederum zum Ausgangspunct für neu zu Schaffendes werden sollte. In wieweit wir dieses Ziel bis jetzt verfolgt und was wir erreicht haben, möge ein Blick auf das Inhaltsverzeichniß der drei vollendeten Bände lehren, das wir nachfolgend zur allgemeineren Kenntnißnahme vorlegen. In den 14 Rubriken, unter welchen wir unsere, nach verschiedenen Seiten zugleich gerichteten Bestrebungen zusammen zu fassen suchten, ist unser Programm deutlicher ausgesprochen, als in allen Erläuterungen, die wir dazu noch zu geben vermöchten. Nur auf einige Puñete desselben sei hier besonders hingewiesen. Der Musik, in ihrer dreifachen Beziehung zur Gesammtkunst, zur Bühne und zu den specialen Reformfragen auf ihrem eigenen Gebiet, ist eine besondere Aufmerksamkeit zugewendet worden. Die „Anregungen" waren das erste Organ, welches den „Symphonischen Dichtungen" von Liszt eine fachgemäße, eingehende Untersuchung widmeten, und die Wagner'· sehen Kunstprincipien in ihren allseitigen Beziehungen betrachteten und förderten. Der damit in Verbindung stehenden Theater-Reform wurde die gebührende Aufmerksamkeit geschenkt und die dramatische Dichtkunst in den Bereich der Betrachtung gezogen. Die „Anregungen" waren ferner bis jetzt das einzige Organ, welches die vernachlässigte und deßhalb in Verfall gerathene Tanzkunst nach ihren verschiedenen Seiten hin behandelte, indem sie zugleich der bildenden Kunst eine größere Theilnahme zuwandten, als bisher (natürlich mit Ausnahme von Fachjournalen) geschehen war. Daß die Poesie und Literatur hierüber nichts weniger als vernachlässig wurde, lehrt ein Bild auf diese Rubriken; Aesthetik und Philosophie wurden berücksichtigt, soweit der für unser Streben, wie für die Zahl der uns zur Seite stehenden trefflichen Mitarbeiter leider noch immer zu beschränkte Raum, uns gestatten konnte. Die sogenannten exaeten Wissenschaften waren einerseits durch allgemeine Geschichte, Literaturgeschichte und Biographie, sowie anderseits durch die Naturwissenschaften im Geiste des Fortschritts angemessen vertreten; die Beziehungen zum Leben wurde dabei fortwährend im Auge behalten, und Fragen der Religion und Moral, sowie Reformfragen allgemeinster Natur wiederholt erörtert. Ein größeres Gewicht, als auf das, was wir bringen, legen wir aber auf das, was wir wollen. Es war nicht möglich, bei dem uns nur so beschränkt zu Gebote stehenden Umfange so viel zu leisten, daß nicht noch immer eine große Anzahl unerledigter Fragen, unberücksichtigter Erscheinungen und unvollkommener Untersuchungen aufgefunden werden könnte, welche unserem Programme nach in unseren Bereich gehörten. Dieser Mangel wird aber um so mehr verschwinden, und unsere Aufgabe wird dem entsprechend um so vollständiger zu lösen sein, je mehr die Theilnahme des gebildeten, und der Kunst und Wissenschaft zuge-

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wendeten Publicums sich uns erhält und vermehrt, so daß eine Erweiterung des Umfanges, welche bereits mit dem dritten Jahrgang infolge dessen möglich wurde, mit der Zeit wiederholt unternommen werden könnte. Was uns fehlt, ist nur der Raum, aber nicht Wille und Streben, nicht Kraft und Ausdauer. Diese werden uns, wie bisher, auch ferner beistehen, durch die Intensität unserer Bestrebungen die Extension derselben so lange zu ersetzen, bis wir die letztere mit Hilfe der ersteren erreicht haben werden. [1860.1:]

Beim Jahreswechsel. Wir eröffnen hiermit den fünften Jahrgang unserer Zeitschrift. Denen, die vom Anfang an uns ihre Theilnahme schenkten, ist bekannt, wie wir von R. Wagner's reformatorischen Bestrebungen auf dem Gebiete der Künste unseren Ausgangspunct genommen haben. Es kam darauf an, die über diese Bestrebungen vielfach verbreiteten Mißverständnisse nach Möglichkeit zu beseitigen, sowie durch dieselben angeregte Fragen zu deutlicherem Bewußtsein zu bringen und nach Befinden weiter zu entwickeln. Wir haben dies längere Zeit hindurch vorzugsweise als unsere Aufgabe betrachtet, und auch weiterhin muß sich dasselbe noch oft wiederholen, da in dieser Beziehung noch sehr Viel zu thun übrig geblieben ist. Es geschah auf diese Weise, daß die Tonkunst, wie sie den Ausgangspunct für uns bildete in diesen Blättern, fortwährend auch in dem Mittelpunct unserer Bestrebungen gestanden hat, und in diesem Sinne schlossen sich zugleich weiterhin ausführliche Betrachtungen über F. Liszts „Symphonische Dichtungen" an, da in diesen Werken, wie dort in der Sphäre der Oper, so hier in der der Instrumentalmusik, die Fortentwicklung der Kunst der Gegenwart Gestalt gewonnen hat. Das Streben, über dieses specifisch musikalische Gebiet hinauszugehen, war jedoch sofort mit unserem Princip gegeben. Wir gründeten die „Anregungen", weil ausschließliche Beschränkung nur auf Musikalisches den umfassenderen, weitergreifenden Intentionen unserer Zeit gegenüber nicht mehr allein ausreichen konnte. So zogen wir gleich anfangs das Gesammtgebiet der Künste thunlichst in den Kreis unserer Betrachtungen, so suchten wir, indem wir verwandte Gegenstände mehr und mehr berührten, allerseits unser Terrain zu erweitern und den stofflichen Gehalt unseres Blattes zu vervollständigen. Wir gelangten auf diese Weise in naturgemäßer Weiterentwicklung endlich auch zu den hervorragenden Erscheinungen der Wissenschaft unserer Zeit und suchten auch hier Anregungen theils zu übertragen, theils zu geben, so weit es der Raum gestattete, von der Ueberzeugung ausgehend, daß die Förderung auf einem bestimmten Gebiet nur dann eine nachhaltige sein kann, wenn gleichzeitig die Gesammtheit der geistigen Bestrebungen, das wahrhaft Lebendige, welches eine Epoche erfüllt, ins Auge gefaßt wird. Hand in Hand mit diesen theoretischen Betrachtungen endlich ging die Rücksichtnahme auf das Praktische, die bestehenden Kunstverhältnisse, welche fort und fort der Realisirung des auf theoretischem Gebiet als richtig Erkannten hindernd in den Weg treten, und sonach einen allgemeinen Fortschritt hemmen oder erschweren. „Anregungen" aber nannten wir diese Blätter in dem Bewußtsein, daß es nicht sofort möglich sein werde, überall Fertiges zu geben, daß man im Gegentheil in unserer Zeit, wo noch so unendlich Viel zu thun ist für bewußtes Erfassen der Kunst und entsprechende Gestaltung derselben, wo häufig kaum noch ein Anfang gemacht ist in dieser Beziehung, zunächst befriedigt sein müsse, wenn es gelinge, die Pfade, welche zu betreten sind, andeutend zu bezeichnen. Solchergestalt ist uns durch das, was wir erreicht, durch das bisher Gegebene, zugleich unsere Aufgabe auch für die Zukunft vorgezeichnet. Es handelt sich einerseits und zunächst darum, auf dem eingeschlagenen Wege fortzugehen und den stofflichen Gehalt unseres Blattes durch Berücksichtigung aller uns näher berührenden Erscheinungen zu erweitern und zu vervollständigen, andrerseits und weiterhin aber muß es unser Bestreben sein, nachdem wir manche Gegenstände zunächst mehr äußerlich aufgenommen hatten, um dieselben überhaupt einzuführen und die Blicke unserer Leser darauf hinzulenken, zur Geschlossenheit eines einigen, organischen, von einem Geiste beseelten Ganzen durchzudrängen, d.h. alles Das, was zur Zeit mehr nur äußerlich noch neben einander herging, so vollständig als möglich unter den Einfluß unseres Princips zu stellen. Ein Hinarbeiten auf dieses Ziel werden tiefer Blickende immer schon und namentlich neuerdings wahrgenommen haben. Jetzt ist es die Aufgabe, was auf musikalischem Gebiet bis auf einen gewissen Grad bereits erreicht ist, auf die anderen in unseren Bereich fallenden zu übertragen, (natürlich immer mit vorzugsweiser Berücksichtigung der Musik), um auch in anderen Sphären entschiedener einzugreifen,

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und in gleichem Sinne Reformen anzubahnen. Zu diesem Zwecke war es uns wünschenswerth, da unser Mitherausgeber Pohl durch räumliche Entfernung gehindert ist, an der Menge kleiner zeitraubender Geschäftsarbeiten sich zu betheiligen, hier am Ort eine Kraft zu gewinnen, welche uns in der Erreichung dieses Zieles, theils durch Betheiligung an der redactionellen Thätigkeit, theils auch speciell als Mitarbeiter unterstützen kann. Die Leser finden daher statt unserer bisherigen Unterschrift Hrn. P. Lohmann, der jetzt schon als Mitarbeiter thätig war, als verantwortlichen Redacteur am Schluß des Hefts unterzeichnet, eine Aenderung, die nur in dem angegebenen Sinne als zur Förderung unserer Zwecke geeignet aufzufassen ist. Der Hauptsache nach, um dies schließlich noch zu erwähnen, bestehen diese Zwecke in einer durch die Künstler selbst vermittelten bewußteren, geistvolleren Auffassung der Kunst und einer dadurch zu erwirkenden, ihrem Werthe besser entsprechenden Stellung im Bewußtsein der Menge sowol, als auch im Staate und öffentlichen Leben. Mögen unsere alten Freunde, wie bisher, diesem unseren Streben ihre Theilnahme erhalten, möge uns dasselbe zugleich im neuen Jahr neue Freunde und Gönner zuführen. [1861.1:]

Beim Beginn des sechsten Bandes. Eine doppelte Veranlassung liegt für uns bei diesem Jahresabschlüsse vor, an die Leser ein Wort des Dankes für ihre bisherige Theilnahme und die Zusage unserer fortgesetzten ernstgewillten Thätigkeit zu richten. Einmal ist in den numehr vorliegenden fünf Jahrgängen d. Bl. ein Material gegeben, über dessen verschiedene Gebiete, über dessen Reformversuche und theilweise bereits gelöste Fragen ein Rückblick zur Stunde erwünscht sein muß; andererseits nehmen wir gern diese Gelegenheit wahr, unseren Lesern über mehrere Puñete, in Betreff deren hie und da noch Ungewißheit herrschen könnte, Einiges zur Verständigung zu sagen. Wenn wir die Bestrebungen der Anregungen zunächst an das Reformwerk Wagner's knüpften, so geschah dies weniger mit der Absicht, die Werke desselben ausschließlich zum Mittelpunet unserer Kritik zu machen; so sehr wir auf Wagner's Schöpfungen selbst von vornherein die Aufmerksamkeit richteten, so lag doch dem Unternehmen eine weit umfassendere, tiefergreifende Tendenz zu Grunde, wie sie ja auch die hauptsächliche Bedeutung Wagner's selbst ausmacht, die Absicht einer Läuterung aller Wünsche und Forderungen von Grund aus, das Streben, die Blicke der für Höheres empfänglichen Geister wiederum auf die Befriedigung dieser wahrhaft einzig berechtigten Forderungen in der Kunst zu richten. Wenn darum anfänglich die Mehrzahl der Aufsätze im engeren Sinne die zu Wagner's Opern in Beziehung stehenden Fragen zu beantworten suchte, wenn sodann nach und nach hie und da auch Gegenstände aus anderen Gebieten zur Erörterung gelangten, so mußte doch der Verlauf ganz naturgemäß gleichsam von einem geistigen Brennpuncte aus, auf eine gleichmäßige Vertretung aller jener Fragen, auch in anderen Gebieten als dem Musikdrama, führen. Wenn wir im Verlaufe dieser Bestrebungen später die Wagner'schen Forderungen an das Ideal einer Opernbühne, seine Klagen über die Mittelmäßigkeit oder offenbare Jämmerlichkeit der bestehenden Formen auch auf das recitirende Drama übertrugen, wenn wir den Schlendrian angriffen, der sich in diesem gewissermaßen höchststehenden Kunstgebiete mit der Chablone, dem äußerlich Theatralischen gutwillig abfindet, so brauchen wir wol kaum daran zu zweifeln, bei dieser Consequenz die Billigung unserer Leser gefunden zu haben und werden darum auch fernerhin auf diesem Felde wie bisher die allerstrengsten Gesichtspunete festhalten. Wir wir demnach die Wagner'sehen Principien — soweit sie das Ideal des Musikdramas an und für sich betreffen — im vollen Umfange unterschreiben und seine eigenen Schöpfungen mit möglichster Aufmerksamkeit verfolgen werden, so soll auch eine Reformirung dramatischer Zustände und der arg verkommenen realen Bühne fortwährend unser Augenmerk bilden. Nur die nachdrücklichste Betonung des als wahr Erkannten vermag in Zeiten wie der unserigen aus vielfachen Zweifeln und Schwankungen zu retten; möge immerhin auf diese Weise das Extrem, möge ein äußerster Punct berührt werden — es wird dennoch bessere Früchte tragen, als Langmuth, als Apathie. Ein besonderes Wort haben wir unserer fortgesetzten Vertretung materialistisch-philosophischer Anschauungen zu widmen. Allerdings sind wir nicht durchaus und im ganzen Umfange Bekenner dieser Lehre und es war darum unser Wunsch schon längst, darüber einmal unseren Lesern gegenüber des Näheren zu sprechen. Dies mag der Zukunft vorbehalten

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bleiben. H i e r nur soviel, daß wir so große Lebensfrische, soviel Anregendes auch f ü r andere Gebiete darin finden, daß wir so wenig daran zweifeln, wie aus diesen A n s c h a u u n g e n geistige N a h r u n g zu ziehen, u m , t r o t z mancher entgegenstehenden Ansicht in Einzelheiten, d o c h die G r u n d a n s c h a u u n g e n der materialistischen Schule gern in d. Bl. vertreten zu sehen. V o n der M u s i k ist schließlich n o c h m a l s zu sagen, was jede Zeile bisher in d. Bl. laut u n d eindringlich bezeugt hat: daß wir mit gänzlicher U m g e h u n g abgestandener F o r m e n nur dasjenige in das Bereich unserer Besprechungen ziehen werden, was f ü r die Z u k u n f t ersprießlich scheint u n d unserem D a f ü r h a l t e n nach d a r u m allein eine Z u k u n f t verdient. Wir werden also — u m hiermit z u m A n f a n g e z u r ü c k z u k e h r e n — das M u s i k d r a m a sowie die durch Liszt u n d seine Schule bewirkten Fortschritte auf d e m G e b i e t e der Instrumentalmusik stets an die Spitze unserer A u f s ä t z e stellen u n d d a r u m den neuen S c h ö p f u n g e n beider Meister auch fortan einen beträchtlichen Theil unserer Blätter öffnen. Eine mannigfach anregende Besprechung des T e x t b u c h s zu „ T r i s t a n u n d I s o l d e " hat bereits auf diesem Wege den G r u n d gelegt; es galt, die G r u n d z ü g e aufzuzeichnen, nach welchen Wagner's K u n s t scenischer Gestaltung aufzufassen ist — eine kritische A u f g a b e , die bei den „ N i b e l u n g e n " noch größere D i m e n s i o n e n annehmen wird. Einen wesentlichen Beitrag zu unseren Bestrebungen bildeten namentlich in letzter Zeit die verschiedenen geistvollen A u f s ä t z e über bildende K ü n s t e , u n d namentlich die Malerei hat in d. Bl. eine Beachtung gefunden, wie selten sonst. W i r werden es auch hier uns fernerhin angelegen sein lassen, den Wust v o n falschen Meinungen zu entfernen, oder d o c h den schlimmsten Feind jedes Strebens, die Gleichgültigkeit gegen theoretisch-kritische Entwickelung u n d bessere Einsicht zu überwinden. Wir haben unser Ziel: eine L ä u t e r u n g der Ansichten über K u n s t u n d eine durchgreifende Besserung der Zustände, unverrückt i m A u g e ; wenn wir hie u n d da scheinbar in weiteren B o g e n diesem höchsten Ziele zuschreiten, so geschieht es nur, weil wir in wesentlichen Fällen noch mancherlei Vorarbeiten u n d eine Sichtung der bisherigen V e r w i r r u n g , eine Entfernung wenigstens der ausgesprochensten Vorurtheile f ü r nothwendig erachten. — M ö g e der neue J a h r g a n g bei u n g e m i n d e r t e m Eifer unsererseits sich neue F r e u n d e gewinnen u n d zur Verbreitung geläuterter Principien das Seinige thun! [1861.411:]

An unsere Leser. Mit d e m vorliegenden D o p p e l h e f t schließt der 6. J a h r g a n g dieser Zeitschrift. Mit demselben lassen wir zugleich das Blatt selbst aufhören, — wenigstens vorläufig u n d bis auf Weiteres. N i c h t Mangel an T h e i l n a h m e veranlaßt uns zu diesem Schritt. I m Gegentheil, es w u r d e uns mehrfach ein Bedauern darüber v o n Seiten derjenigen A b o n n e n t e n , zu deren K e n n t n i ß unser Beschluß bereits gelangt war, kundgegeben. D e r G r u n d , der uns dazu b e s t i m m t , liegt in der N a t u r der Sache, mit der wir uns vorzugsweise beschäftigen, in der fortgeschrittenen E n t w i c k e l u n g derselben u n d den dadurch bedingten persönlichen Verhältnissen der beiden Herausgeber. A l s wir unsere „ A n r e g u n g e n " begründeten, k a m es darauf an, zunächst f ü r die K u n s t r e f o r m nach theoretischer Seite hin B o d e n zu gewinnen. Wir sind nach K r ä f t e n b e m ü h t gewesen, dieser A u f g a b e n a c h z u k o m m e n , u n d der E r f o l g hat bewiesen, daß wir unserem Ziele uns mindestens genähert haben. W a s beim Beginn dieser Blätter vielfach noch in Zweifel gezogen w u r d e , ist jetzt bereits f ü r die große Mehrzahl eine Wahrheit geworden. Jetzt k a n n es folglich nicht m e h r allein darauf a n k o m m e n , eine T h e o r i e zu begründen, es m u ß zugleich praktisch eingegriffen werden, u m die K u n s t z u s t ä n d e d e m als richtig Erkannten g e m ä ß auch thatsächlich zu gestalten. Z u diesem Z w e c k w u r d e n die Tonkünstler-Vers a m m l u n g e n zu L e i p z i g u n d W e i m a r in den J a h r e n 1859 und 61 ins L e b e n gerufen u n d der „ A l l g e m e i n e D e u t s c h e M u s i k v e r e i n " begründet. Beide H e r a u s g e b e r aber sind gerade bei der F ü h r u n g u n d Weiterbildung dieser U n t e r n e h m u n g e n vorzugsweise betheiligt, u n d es ist die g e s a m m t e Thätigkeit derselben dadurch, wenigstens vorläufig, so sehr in A n s p r u c h genommen, daß Beide keine Zeit erübrigen k ö n n e n , auch noch diesen M o n a t s h e f t e n eine entsprechende Sorgfalt zu w i d m e n . V o n der E r w ä g u n g d e m n a c h ausgehend, daß jetzt die conséquente F o r t f ü h r u n g unserer Bestrebungen vorzugsweise in praktischer W i r k s a m k e i t nach der bezeichneten Seite hin bestehen dürfte, suspendiren wir das Erscheinen dieser Blätter, behalten uns jedoch das Eigenthumsrecht des Titels vor, da wir bereit sind, den abgebrochenen F a d e n wieder a u f z u n e h m e n , w e n n eine Zeit k o m m e n sollte, w o dieses O r g a n aufs N e u e f ü r uns n o t h w e n d i g würde.

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Vor der Hand danken wir Allen, die unserem Blatte ihre Aufmerksamkeit geschenkt haben, indem wir uns ihrer ferneren Theilnahme und einer bleibenden geistigen Gemeinschaft versichert halten. ANSBACHER MORGENBLATT Ansbach - Nr. 2688 UNTERHALTUNGS-BLATT ZUM ANSBACHER MORGENBLATT 0108 ANSCHAUUNGEN UND ERFAHRUNGEN IN NORDAMERIKA Zürich 1853- 1855 SCHILDERUNGEN AUS AMERIKA Zürich 1859 - 1860 "•Standorte: 12: It. coli. 20h[1854] SLB Bern: Q 2014[1859. 1860] ZB Zürich: EE 1990+a,b[1853 - 1855] * 1853 - 1855: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1853. Unpag. Bl. 1855. 1139. 1859. 3. ANSCHAUUNGEN UND ERFAHRUNGEN IN NORDAMERIKA. Eine Monatsschrift. Herausgeber: Heinrich Boßhard. Jg-[l]-3. Zürich: [Druck:] Zürcher und Furrer 1853-1855. 8° [Jg. 1:]1853. H. 1 - 12. 384 S. Jg. 2: 1854. H. 1 - 12. S. 385 - 768. Jg. 3: 1855.[ H. 1 - 12], S. 769 - 1151. * 1 H . = 32 S. "•Monatlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. [Fortsetzung:] SCHILDERUNGEN AUS AMERIKA. Zweite Reise. Eine Monatsschrift. Herausgeber: Heinrich Boßhard. Jg.[l]-2. Zürich: Zürcher und Furrer 1859-1860. 8° [Jg. 1:]1859. H. 1 - 12. 384 S. Jg. 2: 1860. H. 1 - 12. 382 S. * 1 H. = 32 S. "•Monatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. [1853. Unpag. Bl.:] Vorwort. Die hohen Güterpreise, die Last der Schulden, die große Konkurrenz in Handel, Fabrikation und Handwerk, die ungünstigen Aussichten in die Zukunft Europa's und die lockenden Schilderungen über Nordamerika haben bewirkt, daß viele tausend vaterlandsliebende und würdige Bürger die Auswanderung als ein Rettungsmittel ihrer Generation betrachten. Die Auswanderung ist ein großer, entscheidender Schritt, ein Unglück, wenn sie die Vortheile nicht bietet, die man vor ihr erwartet. Aus diesem Grunde ist der Unterzeichnete

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nach Nordamerika verreist, um nachzusehen und sorgfältig zu prüfen, ob ein solcher Schritt für ihn und die Seinigen räthlich sei oder nicht. Damit Ihr aber, theure Freunde, aus diesen meinen Forschungen eine richtige Anschauung euch bilden könnet, so berichtet in regelmäßigen Heften hiermit gewissenhaft, treu und wahr Euer aufrichtige Freund: Heinrich Boßhard. [1855.1139:]

Schlußbemerkungen. Das Vorwort zum ersten Jahrgange zeigt die Aufgabe, welche ich mir damals mittelst der Reise nach den Vereinigten Staaten stellte; die Lösung liegt vor. Ein großer Theil der werthen Leser abonnirte nicht aus Neigung zur Auswanderung, sondern auch Liebe zu wahrer Beurtheilung, wodurch viel Gutes gefördert und Schlimmes verhütet werde, und mein Gewissen gibt mir Zeugniß, daß ich deren Wunsch, nicht ideale, sondern getreue Darstellungen zu erhalten, nach Kräften gewürdigt habe. Ich wußte, daß meine verehrten Abonnenten wohl beachteten, welch ein schönes und bedeutungsvolles Feld dem Publizisten eröffnet ist, durch Unparteilichkeit, Umsicht und Wahrheit der Darstellungen die Leser auf eine gründliche und anständige Anschauung zu leiten, und daß daher vorzugsweise desselben Pflicht sei, mitzuwirken, edle Gesinnungen und gute Grundsätze zu wecken, zu erleuchten und zu belehren, und zum Kampf für Selbstständigkeit und Alles, was die Menschheit hebt und würdigt, zu ermuthigen. Dies machte mich vorsichtig in der Wahl und Art meiner Mittheilungen. Publizisten, Freunde, welche diese Gesinnungen theilen, haben in Beachtung dessen die Schrift empfohlen und ich fühle mich dadurch in der That zu Dank verpflichtet. Man wird mir wohl übersehen, daß ich die letzten Lieferungen ausschließlich mit Rücksicht für Auswanderer schrieb; sie bedürfen solcher Berücksichtigung, denn ihre Aufgabe ist schwer und verdient unserer Beachtung. Wir preisen die Väter, welche ihr Leben für Freiheit und Wohlfahrt wagten; sollten deren Enkel im Genüsse des Friedens nichts wagen? Mögen beschränkte Geister die Auswanderung als ein tollkühnes Wagnis betrachten, sie ist nichts anderes, als ein würdiger Feldzug für Wohlfahrt und Familienglück, und diese Leute sind weder Europa noch dem Vaterlande verloren. J e mehr sich Amerika bevölkert, desto mächtiger wird die Wechselwirkung, welche die Wohlfahrt und den Glanz Europas fördert. Wäre Südamerika, was jetzt Nordamerika ist, wie blühend stände die Industrie von Europa! Wie in einem Feldzuge selbst die kräftigsten Soldaten ohne Einsicht und vertrauenswerthe Führer in einen schlimmen Zustand gerathen oder zu Grunde gehen, so leider auch Viele, welche ohne etwelche Vorkenntnisse und ohne gute Bekanntschaften auf blindes Gerathewohl die Auswanderung wagen. Nirgends sind Bildung und Kenntnisse beim Menschen so unerläßlich zu seinem Fortkommen, wie in der fremden Welt. Man muß in der neuen Welt den Unterschied gesehen haben zwischen Jünglingen, welche ihre Abendstunden mit Spiel und Geschwätz vertändelten, und solchen, welche diese Zeit benutzten englisch zu lernen; man muß den Unterschied zwischen Menschen gesehen haben, welche die geringen Opfer nicht scheuten, durch glaubwürdige Mittheilungen über Amerika gründliche Einsicht zu gewinnen, und solchen, die jeder Batzen reut, sich dergleichen Hülfsmittel zu verschaffen, um sich so recht überzeugen zu können, wie Vernachläßigung den Menschen straft und wie Selbstbildung fördert und gesegnet wird. — Ich kann mit Ueberzeugung sagen, es kommen Tausende von Europa, welche Amerika zum Voraus besser kennen, als mancher Amerikaner selbst, und die in Folge dessen mit einer Kenntniß und Zuversicht zum Ziele steuern, daß alle Kniffe der Beutelschneider zu schänden werden. Solche aber, welche jedes Opfer für Aufklärung reut, müssen dem Moloch ihrer Unwissenheit schwer opfern. Wenn sie meinen, sie seien am besten daran, so werden sie geschoren. Diese Leuten machen oft noch Ansprüche, als gebührte auch ihnen jener Segen und Vortheil, welcher durch Opfer und Bemühungen um Einsicht und Bildung gewonnen wird. Soll man diese beklagen, wenn sie hundertfach büßen, was sie unverantwortlicher Weise an sich vernachläßigten? Soll man zu solchen sagen: bleibt daheim? Nein, nur in die Welt hinaus mit ihnen, damit sie fühlen lernen, was sie an sich versäumt haben! Tausende erwachen erst in der neuen Welt zur Förderung ihres Strebens. Tausende lernen erst dort erkennen, daß Ehrbarkeit und nobles Betragen überall als erste Bedingung gefordert wird, und daß der Mensch sich erst Bahn bricht zu edlerm und besserm Leben, wenn er sich selbst überwacht und für Erleuchtung und Förderung der Tugend

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ANSCHAUUNGEN UND ERFAHRUNGEN IN NORDAMERIKA

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wirkt. Es ist dem Menschen ausschließlich nicht etwa dieser oder jener Ort, sondern vielmehr die Erde zum Wohnplatz angewiesen, und wer sich dazu berufen fühlt, vor Allem aus ein Diener des Höchsten zu sein, kann es überall sein. Dem guten und strebsamen Menschen wird die Auswanderung ein unschätzbarer Born ernster und reicher Erfahrungen, und dieses sind die Gründe, warum ich mich berufen fühlte, dieselbe nur ausnahmsweise zu mißrathen. Viele glaubten, ich wäre mit Eröffnung des dritten Jahrgangs den Abonnenten pflichtig gewesen, das ganze Jahr aus zu reisen; die Schrift bot aber nur noch Raum, die nützlichsten Erfahrungen anzureihen; auch bedurfte ich Zeit und Gelegenheit, eine Karte zur Veranschaulichung von Amerika beilegen zu können. Ich schließe mit der vollen Ueberzeugung, daß diese Mittheilungen auf lange Zeit beim Auswanderer, welcher den Hinweisungen mit Vertrauen folgt, ein nützlicher und treuer Wegweiser zu seiner Wohlfahrt sein werden. Sollte mir durch die göttliche Vorsehung vergönnt sein, Euch, Theuerste, je wieder in solcher Weise dienen zu können, so geschähe das in selber Bereitwilligkeit und Liebe wie bisher. In dieser Hoffnung grüßt Euer Heinrich Boßhard. [1859.3:] Vorwort.

Der Verfasser dieser Monatsschrift hat sich durch seine Berichte „Anschauungen und Erfahrungen in Nordamerika" von 1852 bis 1855 allseitige Bekanntschaft erworben und von dort als Naturforscher und Naturaliensammler viel Vortreffliches geliefert; schöne Exemplare merkwürdiger Thiere stehen als Zeugen seiner Thätigkeit in den Naturaliensammlungen zu Straßburg, Zürich, Frauenfeld, St. Gallen, Thür und Luzern etc. Ein solches Wirken und Streben gewann dem Wanderer das Wohlwollen patriotischer Männer, und anerkannte Beförderer der Naturwissenschaften ermunterten zum weitern Forschen und Reisen, und so hat denn Heinrich Boßhard von Bollstern die Mission übernommen, mehrere Gebiete von brittisch Kanada, die interessantesten Theile der östlichen Union, Centraiamerika, Mexiko, Kalifornien und Oregon mit aller Hingebung als fleißiger Forscher und Sammler zu durchstreifen. Nun leitet ihn das Schicksal in Gebiete, wo ihm ein reiches Feld die Wunderwerke Gottes öffnet; denn seine Mission treibt ihn kreuz und quer durch bewohnte und unbewohnte Gegenden in Amerika, und dabei ist ihm die schöne Aufgabe gestellt, den Bewohnern des Vaterlandes über jene Naturwelt, über Verhältnisse, Geschäfte, Land und Lebensweise getreu und klar zu berichten, wie es einem Diener der Wahrheit geziemt. Diese Mittheilungen folgen nun in monatlichen Lieferungen, jede zu zwei Bogen, sie bilden bis zum Ende des Jahres ein Buch. — Weltkenntniß gilt stets als Zierde gebildeter Menschen und daher sind diese Berichte von bleibendem Werth. Wir zweifeln keineswegs, daß Schilderungen der Art, aus direkter Anschauung und unter Leiden und Hindernissen geschrieben, als das Resultat großer Opfer und Mühen auch volle Anerkennung finden werden, wie sie solche verdienen. Wir empfehlen den Wanderer getrost dem Schutze Gottes und dessen Schrift jedem Förderer des Guten im Volke. Einige Freunde des Verfassers. 0109 DER ANTIKRITIKER Liegnitz 1875 - 1876 "•Standorte: 7: Eph. lit. 222/35[1875. 1876] 16: [1875] EKB Budapest: Ρ 1363[1876] "Ί875 — 1876: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1875/76. 1. 39. DER ANTIKRITIKER. Organ für literarische Vertheidigung. üg- 1]· Liegnitz: Th. Kaulfuss (R. Nehring) 1975 -1876. 8°

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Qg. l:]1875/76. Bd. 1. Nr. I[10.3.1875]-Nr. 3[20.1.1876]. 58 S. » I N r . = 16/20 S. * Unregelmäßig. 0110 DER ANTIQUAR Rudolfstadt 1856-1857 * Standort: Ν 1: W 147[1856. 1857] *1856 — 1857: Mehr nicht nachgewiesen. DER ANTIQUAR. Zeitschrift für Bücher-, Kupferstich-, Autographen- und Raritäten-Händler, Bibliothekare und Sammler. Redaktion: A. Justus. Jg.[l]-2. Rudolfstadt: L. Renovanz [ab 1856, Nr. 15: L. Renovanz & Scheitz] 1856-1857. 8° [Jg. 1:]1856. Nr. 15[1.4.].-Nr. 15. 160 S. Jg. 2: 1857. Nr. 1 - Nr. 3[1.2.]. 36 S. * 1 Nr. = 12/16 S. * Zweimal monatlich. 0111 ANTIQUARISCHER ANZEIGER Zürich 1877 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Brandstetter 181. ANTON LANGER'S HANS JÖRGEL VON GUMPOLDSKIRCHEN Wien - Nr. 1582 KOMISCHE BRIEFE DES HANS-JÖRGEL VON GUMPOLDSKIRCHEN AN SEINEN SCHWAGER MAXEL IN FESELAU, UND DESSEN GESPRÄCHE ÜBER VERSCHIEDENE TAGESBEGEBENHEITEN IN WIEN ANZEIGBLATT, AUGSBURGER - Nr. 0810 - Nr. 2332 ANZEIGE-BLATT Wien - Nr. 1524 KATHOLISCHE LITERATURZEITUNG ANZEIGEBLATT, IDSTEINER - Nr. 2415 ANZEIGEBLATT, KATHOLISCHES LITERARISCHES - Nr. 1531 ANZEIGEBLATT, LITERARISCHES - Nr. 2927 0112 ANZEIGE- UND UNTERHALTUNGSBLATT Beerfelden [1879] * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Woerl 31.

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0113 ANZEIGE- U N D UNTERHALTUNGSBLATT Kitzingen 1861 -1862 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: DZK 1861, 1862. 0114 ANZEIGE- U N D UNTERHALTUNGSBLATT Ravensburg 1864-1865 BÜRGERZEITUNG Ravensburg 1865 - 1867 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Schott 102. 0115 ANZEIGE- U N D UNTERHALTUNGSBLATT FÜR DIE INSEL FEHMARN Burg [1880] "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Woerl 309: ANZEIGE- UND UNTERHALTUNGSBLATT FÜR DIE INSEL FEHMARN. Beilage zu FEHMARNSCHES WOCHENBLATT. Burg [1880], ANZEIGEN, BRAUNSCHWEIGISCHE - Nr. 0340 ANZEIGEN, GÖTTINGISCHE GELEHRTE - Nr. 0990 ANZEIGEN, LITERARISCHE - Nr. 2221 ANZEIGENBLATT, ALLGEMEINES - Nr. 2431 ANZEIGENBLATT, KAUFBEURER - Nr. 2694 DER ANZEIGER Wattwil - Nr. 0221 'S BERGMÄNNLI ANZEIGER, AARGAUISCHER - Nr. 0743 ANZEIGER, ALLGEMEINER - Nr. 0061 - Nr. 0252 - Nr. 0693 - Nr. 2532 ANZEIGER, ALLGEMEINER, FÜR DIE BEZIRKE UNTER- UND OBERRHEINTHAL, WERDENSBERG UND SARGANS - Nr. 2420

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ANZEIGER, ALLGEMEINER, FÜR KOMOTAU - Nr. 2623 ANZEIGER, ALLGEMEINER, FÜR KUNST, WISSENSCHAFT, HANDEL UND INDUSTRIE - Nr. 2197 ANZEIGER, ALLGEMEINER LITERARISCHER, FÜR DAS EVANGELISCHE DEUTSCHLAND - Nr. 0116 ANZEIGER, ALLGEMEINER NASSAUISCHER, UND HAUSFREUND - Nr. 0064 ANZEIGER AM RHEIN Diessenhofen - Nr. 2608 UNTERHALTUNGSBLATT ANZEIGER, ANTIQUARISCHER - Nr. Olli ANZEIGER, APPENZELLER - Nr. 2600 ANZEIGER AUS DEM BEZIRKE AFFOLTERN Zürich - Nr. 2804 DER WANDERER ANZEIGER, AUSSIGER - Nr. 1404 ANZEIGER, BENSBERG-GLADBACHER - Nr. 1341 ANZEIGER, BIBLIOGRAPHISCHER UND LITERARISCHER, ZUR ALLG. MONATSSCHRIFT FÜR WISSENSCHAFT UND LITERATUR - Nr. 0057 ANZEIGER, BOCKENHEIMER - Nr. 1018 ANZEIGER, BRANDENBURGER - Nr. 2349 ANZEIGER, BRÜXER - Nr. 1285 ANZEIGER, CASTROPER - Nr. 0407 ANZEIGER, CAUBER - Nr. 1351 ANZEIGER DER RECENSIONEN ÜBER THEATER UND MUSIK Wien - Nr. 1769 MONATSCHRIFT FÜR THEATER UND MUSIK

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ANZEIGER D E R SCHLESISCHEN PROVINZIALBLÄTTER Breslau - N r . 2249 SCHLESISCHE P R O V I N Z I A L B L Ä T T E R ANZEIGER DES F I G A R O Wien - N r . 0797 F I G A R O ANZEIGER DES G E R M A N I S C H E N N A T I O N A L M U S E U M S Nürnberg - N r . 0117 A N Z E I G E R F Ü R K U N D E DES D E U T S C H E N MITTELALTERS ANZEIGER DES TELEGRAFEN Wien - N r . 2506 T E L E G R A F ANZEIGER DES WAHLKREISES THALWIL Thalwil - N r . 1111 H E I M A T K L Ä N G E ANZEIGER, D Ü R E N E R - N r . 2609 0116 ANZEIGER EMPFEHLENSWERTHER B Ü C H E R Gütersloh 1 8 6 6 - 1 8 6 7 ALLGEMEINER LITERARISCHER ANZEIGER F Ü R D A S EVANGELISCHE DEUTSCHLAND Gütersloh, Leipzig 1 8 6 7 - 1 8 7 4 * Standorte: la: A m 10275[1866. 1867] 25: A 9109[1872 — 1874] 77: ZB 239[1867— 1871] "'1866 — 1874: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1866. 1. 1869. Unpag. Bl. ANZEIGER EMPFEHLENSWERTHER B Ü C H E R . Ein literarischer Wegweiser für Gebildete. In Verbindung mit mehreren bedeutenden Theologen, Philologen und Schulmännern herausgegeben von O . Andrea und C. Brachmann, üg· il· Gütersloh: C. Bertelsmann 1866. 8° Qg. 1:]1866. N r . I [ 1 . 4 . ] - N r . 6. 140 S. * 1 N r . = 32 S. * Unregelmäßig. "Erschienen 1866/87. [Fortsetzung:] ALLGEMEINER LITERARISCHER ANZEIGER F Ü R D A S EVANGELISCHE DEUTSCHLAND. Kritische Rundschau und Besprechung der bedeutenderen Erscheinungen auf dem Gesammtgebiete der in- und ausländischen Literatur, Kunst und Musik. In Verbindung mit einer großen Zahl namhafter Männer der verschiedenen Wissenschaften herausgegeben von O . Andreä und C. Brachmann [ab 1869: von O . Zöckler und O . Andreä; ab 1871: von O . Andreae, H . Cremer und O . Zöckler].

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[Jg. 1 - 7 ] . Gütersloh, Leipzig: C. Bertelsmann 1867-1874. 4° [Jg. l:]1867/68. Bd. 1. Oktober 1867/Juni 1868. H. 1 - 9 / N r . 1 - 9 . 784, 21 S. Bd. 2. Juli/Dezember 1868. H. 1 - 6/Nr. 1 0 - 1 5 . 15, 492 S. [Jg. 2:]1869. Bd. 3. Januar/Juli. H. 1 - 6/Nr. 1 6 - 2 1 . XV, 448 S. Bd. 4. Juli/Dezember. H. 1 - 6 / N r . 2 2 - 2 7 . XII, 466 S. [Jg. 3:]1870. Bd. 5. Januar/Juni. H. 1 - 6/Nr. 28 - 33. VIII, 472 S. Bd. 6. Juli/Dezember. H. 1 - 6/Nr. 3 4 - 3 9 . VIII, 472 S. [Jg. 4:]1871. Bd. 7. Januar/Juni. H. 1 - 6/Nr. 40 - 45. VIII, 472 S. Bd. 8. Juli/Dezember. H. 1 - 6/Nr. 46 - 51. VIII, 470 S. [Jg. 5:]1872. Bd. 9. Januar/Juni. H. 1 - 6 . VIII, 472 S. Bd. 10. Juli/Dezember. H. 7 - 12. VIII, 472 S. [Jg. 6:]1873. Bd. 11. Januar/Juni. H. 1 - 6 . VIII, 472 S. Bd. 12. Juli/Dezember. H. 7 - 1 2 . VIII, 472 S. [Jg. 7:]1874. Bd. 13. Januar/Juli. H. 1 - 6. VIII, 472 S. Bd. 14. Juli/Dezember. H. 7 - 1 2 . VIII, 450 S. "•Monatlich. * 1 H . = 80S. "•Register: pro Bd. [1866.1:] Dieser Anzeiger will keine eingehenden Recensionen liefern, sondern durch kurze Beurtheilungen, Angabe des Inhaltes und Bezeichnung des Leserkreises, für welchen die betreffenden Bücher geeignet sind, dieselben charakterisiren, und das lesende Publikum auf gute alte und neue Schriften aufmerksam machen, um demselben bei Auswahl seiner Leetüre behülflich zu sein, und zugleich Fingerzeige für die Empfehlung und Verbreitung guter Schriften zu geben. Das Novitäten-Verzeichniß umfaßt sämmtliche neu erschienene bedeutendere Bücher mit Ausschluß der eigentlich wissenschaftlichen und fachmäßigen Schriften. Später sollen, wenn das Unternehmen Beifall findet, noch Uebersichten über die einzelnen Literaturzweige, welche den Leser jährlich zwei Mal durch das ganze Gebiet der Literatur führen, Inhaltsangabe und Besprechung von Zeitschriften, Aufsätze über einzelne Literaturgegenstände, Nachrichten und Miscellen hinzugefügt werden. Wir bitten alle Freunde des Unternehmens den „Anzeiger" zu empfehlen und möglichst zu verbreiten, wie durch Rath und That zur Vervollkommnung desselben mitzuwirken. Mitarbeiter, welche einzelne Literaturzweige zu durchmustern ganz übernehmen wollen, würden noch sehr willkommen sein, und es werden diejenigen, welche sich einer solchen Arbeit unterziehen wollen, herzlich gebeten der Redaktion davon Mittheilung zu machen. [1869. Unpag. 5/.:] Vorwort. Wenn wir beim Beginn dieses neuen Jahrgangs mit einem wiederholten Gesuche um kräftige Förderung und Empfehlung unseres Unternehmens in weiteren Kreisen vor das gebildete, insbesondere vor das christlich-gebildete Publikum hintreten, so geschieht dies um folgender Gründe willen, mit deren Darlegung wir nicht bloß die Zeitgemäßheit, sondern auch die Unentbehrlichkeit eines literarischen Organs von der Art des vorliegenden zu zeigen glauben. Die riesigen Fortschritte der modernen Culturentwicklung, die zunehmende Mannichfaltigkeit ihrer Gebiete, die wachsende Rapidität der Entdeckungen, Erfindungen und Verbesserungen in allen ihren Bereichen, üben einen so vielseitigen und mächtigen Einfluß auf die Denkweise und die praktischen Bestrebungen der Gebildeten unserer Zeit, daß eine fortgesetzte aufmerksame Verfolgung des von ihr eingehaltenen Ganges nachgerade zu einer Anforderung geworden ist, die man keinem Gebildeten mehr zu erlassen pflegt. Das einzige geeignete Mittel zu rascher, bequemer und sicherer Orientierung auf den zahlreichen Gebieten des heutigen Culturlebens, die Presse, insbesondere die periodische Presse, ist daher zu einer aufs Tiefste in alle Verhältnisse und Bestrebungen der Gebildeten unserer Tage eingreifenden Macht geworden. Dem Einflüsse dieser Macht vermag sich auch der Gebildete von positiv christlicher Gesinnung und Lebensrichtung nicht zu entziehen. Er darf um so weniger von den modernen Culturfortschritten abstrahiren oder den ihre Bedeutung für das

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gebildete Bewußtsein und Leben der Gegenwart bald einfach und richtig darlegenden, bald über- und unterschätzenden literarischen Publikationen seine Aufmerksamkeit versagen, als der aus einseitigen und verkehrten literarischen Urtheilen über diese Bedeutung entspringende Schade sich nirgends fühlbarer zu machen und nirgendwo stärkere Verheerungen anzurichten pflegt, als gerade auf dem Gebiete des christlichen Glaubenslebens und der kirchlichen Interessen. Die falschen und verderblichen Richtungen, denen wir auf diesem Gebiete hauptsächlich begegnen müssen glauben und durch deren fortdauernde Bekämpfung wir unsere Aufgabe: eine Orientierung über alle Haupterscheinungen des modernen Culturfortschritts und der sie betreffenden Literatur aller Gebiete zu gewähren, unmittelbar zu erfüllen hoffen, gehören einerseits einer hinter der Gegenwart zurückgebliebenen Bildungsstufe, andererseits einer sich ins Maaßlose überstürzenden und so am Ruin der Gegenwart arbeitenden Denkweise an. Während der krankhafte weltflüchtige Pietismus, dem immer noch Viele in orthodoxen wie nicht-orthodoxen Kreisen huldigen, die Ergebnisse der neueren Culturentwicklung nach Kräften zu ignoriren und ihre hohe Bedeutung für die Gegenwart und Zukunft auch des Reiches Christi abzuleugnen oder zu verkleinern bemüht ist, und während nicht minder der die Christlichgesinnten in der römischen Kirche fortwährend dominirende oder doch stark beeinflußende Ultramontanismus der modernen Cultur dadurch Gewalt anthut, daß er sie seinen beschränkten Anschauungen dienstbar zu machen und sie nach Maaßgabe seiner retrograden Tendenzen zu „dressiren" und, wenn nicht in „spanische", doch in römische Stiefeln „einzuschnüren" versucht: wird auf der andern Seite von den Vertretern der einseitig fortschrittlichen oder glaubensfeindlich aufklärerischen Richtung dem modernen Culturprincip eine entschieden abgöttische Verehrung dargebracht, sei es nun, daß dieser Cultus des Zeitgeistes in nacktester Rücksichtslosigkeit und unbedingtester Verneinung alles Höheren, als entschiedner Materialismus oder religiöser Nihilismus, auftrete, sei es daß er vergeistigtere Formen anzunehmen und in seiner Negation des kirchlich überlieferten Glaubens ein gewisses Maaß zu halten suche, wie dies bei den Vertretern der gemeindeprinciplichen Zukunftskirche und den Aposteln des politisch-kirchlichen Liberalismus der Fall ist. Gegenüber jeder dieser Richtungen erscheint eine correcte und möglichst allseitige Orientierung auf dem Felde der neuesten Literatur als Grundbedingung für ihre erfolgreiche Bekämpfung geboten, weil sie sämmtlich, gleichsam wetteifernd mit einander, sich der Presse, der periodischen sowohl wie der nicht periodischen, als ein Hauptorgan zur Förderung ihrer Bestrebungen bedienen, und weil überhaupt im gesammten Bereiche der geistigen Tendenzen und Interessen unserer Zeit das geschriebene (gedruckte) Wort ungleich häufiger als Verkehrsmedium in Anwendung zu kommen und darum auch weit mehr zu wirken pflegt, als das lebendig gesprochene. — Mag es sich deshalb um die Correctur jener culturfeindlichen, oder um die Zurechtweisung und Widerlegung dieser culturvergötternden Richtungen handeln: in beiden Fällen hat der gebildete Vertreter des positiv-christlichen Standpunktes, gemäß dem paulinischen Grundsatze: „Alles ist Euer," nicht bloß das Recht, sondern auch die Pflicht, seine Gegner mit den zumeist von ihnen gehandhabten Waffen zu bekämpfen und ihnen auf dem Gebiete der literarischen Oeffentlichkeit entgegenzutreten, das sie gerade vorzugsweise gerne zu Angriffen auf das Heiligthum des christlichen Glaubens zu benutzen pflegen. Kein Feld der gewöhnlich so genannten weltlichen Willensgebiete darf von den Vertretern des kirchlichen Glaubens unbeobachtet gelassen werden, wenn sie nicht eine zunehmende Entfremdung zwischen ihrem Standpunkte und zwischen der fortschreitenden Wissenschaft anbahnen wollen. Gegen keinen Zweig, sei es der strengwissenschaftlichen, sei es der populären Literatur, dürfen sie sich gleichgültig oder vornehm ignorirend verhalten. Ja auch die Gebiete der Belletristik, der Dichtkunst und Tonkunst, der bauenden, bildenden und zeichnenden Künste wollen mit unausgesetzter Aufmerksamkeit im Auge behalten sein, damit nichts von dem, was auf ihnen der geoffenbarten Wahrheit zur Verherrlichung gereichen kann, unbenutzt bleibe, ebenso aber auch keiner der Versuche, sie im Dienste unchristlicher, antichristlicher oder auch pseudochristlicher Tendenzen zu mißbrauchen, der gebührenden Rüge entgehe. Wir werden daher, wie schon bisher vor Allem I. die jeweiligen Fortschritte oder auch Rückschritte der verschiednen Cultur- und Literaturzweige durch zusammenfassendere Uebersichten und Rundschauen von allgemeineren Gesichtspunkten aus beleuchten. II. lieber die Haupterscheinungen auf den ebengenannten Gebieten der Literatur und Kunst ein-

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gehendere kritische Besprechungen bieten, III. über das zu eingehenderer Besprechung nicht Geeignete wenigstens kürzere Charakteristiken bringen. Hiezu fügen wir ferner IV. zugleich fortlaufende Referate und gelegentliche kritische Erörterungen über den Inhalt der wichtigsten wissenschaftlichen und belletristischen Zeitschriften des In- und Auslandes, unter besonderer Hervorhebung der die Beziehungen der Culturentwicklung zum religiösen Leben und zu den kirchlichen Interessen betreffenden Thatsachen. In einer letzten Hauptabteilung endlich gedenken wir V. von Zeit zu Zeit Personalnotizen über die hervorragenderen Vertreter der verschiedenen wissenschaftlichen und künstlerischen Gebiete, Nachrichten über gelehrte Anstalten, Kunstsammlungen, Bibliotheken, typographische Unternehmen u. dgl. m. mitzutheilen. Wir hoffen auf diese Weise eine möglichst allseitige Orientirung auf dem Gesammtgebiete der für das geistige Leben wichtigen literarischen Erscheinungen und Bestrebungen zu gewähren und so dem gewiß in weitesten Kreisen gefühlten Bedürfnisse und Verlangen nach einem wirklich vollständigen Literaturblatte von christlich-conservativer Haltung Rechnung zu tragen. Denen, welche den Vorwurf gegen uns erheben, unsere Zeitschrift trage ein zu buntes Gewand oder eine mosaikartige Gestalt, die dem Einen was Noth ist wenig entspreche, möchten wir zu bedenken geben, daß die prophetisch ahnungsvolle Befürchtung Schleiermachers, es möchte die Zeit kommen, wo das Christenthum mit der Barbarei zusammen gehen werde, nicht völlig unbegründet erscheinen kann, wenn es doch zu Tage liegt, welche ungemeinen Dimensionen die entweder total gottlose oder doch religiös-indifferente Literatur unsrer Tage einnimmt, welche auf den Gebieten der weltlichen Bildung als auf ihrem Dominium fast souverän schaltet und die christliche Literatur weitaus zu überflügeln droht. Die göttliche Wahrheit in der H. Schrift wird uns stets und unabänderlich gelten als oberste Regel und Richtschnur des Glaubens und Lebens; aber wir theilen nicht die Besorgniß und die scheue Zurückgezogenheit vor einer freieren Bewegung der Wissenschaft. Wir möchten jene Besorgten daran erinnern, daß auch ohne Zweifel von den wissenschaftlichen Bestrebungen unserer Tage das freie Wort Luthers gelten darf, was er über das Studium der Sprachen ausspricht: „Lasset uns das gesagt sein, daß wir das Evangelium nicht wohl werden erhalten ohne die Sprachen. Die Sprachen sind die Scheide, darinnen dies Messer des Geistes steckt; sie sind der Schrein, darinnen man dies Kleinod trägt." Und jenes andere Wort Luthers: „Auch daß ich nicht der Meinung bin, daß durch das Evangelium sollten alle Künste zu Boden geschlagen werden und vergehen, wie etliche Abergeistliche fürgeben, sondern ich wollte alle Künste, sonderlich die Musicam, gerne sehen im Dienste deß, der sie geschaffen und gegeben hat." Andrerseits kann es uns nicht beirren, wenn von einer Seite her, auf welcher nur die Kritik und Negation der evangelischen Wahrheit als Wissenschaftlichkeit gerühmt wird, unserer Richtung die Vorwürfe von Einseitigkeit und Befangenheit entgegen geworfen werden. Die Versöhnung der modernen Bildung mit dem Christenthume hat für alle allerdings einen ganz andern Sinn, als den, welchen der Protestanten-Verein in sein Programm schreibt, und wir sind nicht gewillt, um der Anerkennung der ungläubigen Presse willen einen Frieden zu schließen, in welchem wir die heiligsten Güter unseres Glaubens aufopfern müßten. Es hat Zeiten gegeben, wo die Despotie der Scholastik oder der Orthodoxie den freieren Forschungen Licht und Luft abschnitt, aber die liberale Partei hat nicht Ursache, die leichtgläubige Menge mit den Schreckbildern jener Zeiten aufzuregen. Wir vermögen keine Autodafés der unchristlichen Literatur zu errichten, aber wir verzichten auch gern darauf, eingedenk der paulinischen Mahnung: Die Waffen unsrer Ritterschaft sind geistlich. In diesem guten Bewußtsein können wir aber nur verharren, wenn wir wissen, daß wir, abgesehen von den Lehrdifferenzen innerhalb des positiv-christlichen Bekenntnisses, auf dem unerschütterlichen Grunde des göttlichen Wortes und der evang. Wahrheit stehen. Wie wir daher den geehrten Lesern und insbesondere den Mitarbeitern, die uns bisher durch ihre Theilnahme in mehr oder weniger activer Weise unterstützt haben, hiemit öffentlich unsern Dank sagen, so erlauben wir uns gleichzeitig an sie und an alle Freunde der christlichen Wahrheit die dringende Bitte zu richten, uns auch fernerhin ihre fördernde Mithilfe sowohl durch kritische und literarische Beiträge zu den obengenannten Hauptabtheilungen unseres Blattes, insbesondere zu den drei ersten derselben, als auch durch Empfehlung der Zeitschrift freundlichst gewähren zu wollen. So befehlen wir unsere Zeitschrift auch für das neue Jahr dem Segen und der Leitung des Geistes von oben und der Theilnahme und Mitarbeit der Freunde, welchen in diesen ver-

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wirrten Zeiten die acht evangelische Gesinnung nicht abhanden gekommen ist, damit je mehr und gediegener dieses Blatt werde eine Schutzwehr gegen alle unwahren oder halbwahren Zeitströmungen, eine Leuchte, getragen von dem Grunde gediegener Wissenschaft, aber angezündet von dem Lichte von oben! ANZEIGER, FRÄNKISCHER - Nr. 0820 ANZEIGER, FRANKFURTER Nr. 0839 - Nr. 0843 ANZEIGER, FRICKTHALER - Nr. 2168 ANZEIGER FÜR ASCHAFFENBURG UND UMGEGEND Aschaffenburg - Nr. 0773 FEIERSTUNDEN ANZEIGER FÜR BAD NAUHEIM UND UMGEGEND Nauheim - Nr. 1379 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGSBLATT ANZEIGER FÜR BRUGG Brugg - Nr. 0362 BRUGGER MONATSBLÄTTER ANZEIGER FÜR DEUTSCHES ALTERTHUM UND DEUTSCHE LITTERATUR Berlin - Nr. 2930 ZEITSCHRIFT FÜR DEUTSCHES ALTERTHUM ANZEIGER FÜR KROTOSCHIN UND OSTROWO Krotoschin - Nr. 2364 SONNTAGSBLATT ANZEIGER FÜR KUNDE DER DEUTSCHEN VORZEIT Nürnberg - Nr. 0117 ANZEIGER FÜR KUNDE DES DEUTSCHEN MITTELALTERS ANZEIGER FÜR KUNDE DER TEUTSCHEN VORZEIT Karlsruhe - Nr. 0117 ANZEIGER FÜR KUNDE DES DEUTSCHEN MITTELALTERS 0117 ANZEIGER FÜR KUNDE DES DEUTSCHEN MITTELALTERS München, Nürnberg 1832-1834 ANZEIGER FÜR KUNDE DER TEUTSCHEN VORZEIT Karlsruhe 1835-1839 ANZEIGER FÜR KUNDE DER DEUTSCHEN VORZEIT Nürnberg, Leipzig 1853 - 1883 ANZEIGER DES GERMANISCHEN NATIONALMUSEUMS Nürnberg 1884-[lfd.] * Aufnahme: 1832-1883.

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* Standorte: 12: 4° Germ. g. 2m[ 1832 - 1839] 30: Gs 103[1832 - 1839. 1853-1883] 36: Ζ 19: 4°/19[1882] 43: 4° F 530[1853. 1854. 1865. 1879. 1882] "•1840-1852: Nicht erschienen. * Editoriais: 1832. Unpag. Bl. 1. 1833. 1. 1834. 5. 1835. 1. 1837. 1. 1838. 1. 1839. 1. 1853. 1. 1855. III. ANZEIGER FÜR KUNDE DES DEUTSCHEN MITTELALTERS. Eine Monatsschrift. Herausgegeben unter freier allgemeiner Mitwirkung von Hans von und zu Aufsess [ab 1834: Herausgeber: Hans von und zu Aufseß, Franz Joseph Mone], Jg· 1 - 3 -

München: George Jaquet [ab 1833: Nürnberg: Hans von und zu Aufseß/K.B.Oberpostamts-Zeitungsexpedition in Comm.; ab 1834: Nürnberg: Riegel und Wießner in Comm.] 1832-1834. 4°

Jg. 1: 1832. H. 1 - 12. 324 Sp. Jg. 2: 1833. H. 1 - 10/12. 336 Sp. Jg. 3: 1834. H. 1/2-11/12. 398 Sp. *1 H. = 6/12 zweisp. S. "•Monatlich. [Fortsetzung:] ANZEIGER FÜR KUNDE DER TEUTSCHEN VORZEIT. Unter freier Mitwirkung herausgegeben von Franz Joseph Mone [ab 1836: Franz Joseph Mone].

Herausgeber:

Jg· 4 - 8 .

Karlsruhe: Christian Theodor Groos 1835 -1839. 4°

Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

4: 5: 6: 7: 8:

1835. 1836. 1837. 1838. 1839.

H. 1 - 1 2 . 516 Sp. H. 1 - 12. 516 Sp. H. 1 - 12. 496 Sp. H. 1 - 12. 624 Sp. H. 1 - 12. 632 Sp. * 1 H. = 12 zweisp. S. "Monatlich.

[Fortsetzung:] ANZEIGER FÜR KUNDE DER DEUTSCHEN VORZEIT. Organ des Germanischen Museums. Verantwortliche Redaktion: Hans von und zu Aufseß, August von Eye, Georg Karl Frommann [ab 1860: Hans von und zu Aufseß, August von Eye, Georg Karl Frommann, K.H. Roth von Schreckenstein; ab 1863: A.L.J. Michelsen, Georg Karl Frommann, August von Eye; ab 1864: Georg Karl Frommann, August von Eye; ab 1866, Nr. 3: August Essenwein, Georg Karl Frommann, August von Eye; ab 1875, Nr. 6: August Essenwein, Georg Karl Frommann; ab 1881: Herausgeber: August Essenwein, Georg Karl Frommann/ Verantwortlicher Redakteur: August Essenwein]. [Jg. 9 - 3 9 ] , Nürnberg: Artistisch-literarische Anstalt des germanischen Museums/[tó 1858:] Leipzig: Friedrich Fleischer in Comm. 1853 - 1883. 4° [Jg. 9/]N.F. [Jg. 10/JN.F. [Jg. 11/JN.F. [Jg. 12/]N.F. [Jg. 13/]N.F.

Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 4:

1853. 1854. 1855. 1856. 1857.

Nr. Bd. Bd. Bd. Bd.

l [ J u l i ] - N r . 6. XII, 148 Sp. 1. Nr. 1 - 12. 324 Sp. 2. Nr. 1 - 12. XVI, 336 Sp. 3. Nr. 1 - 12. 400 Sp. 4. Nr. 1 - 12. 436 Sp.

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[Jg. 14/JN.F. [Jg. 15/JN.F. Qg. 16/JN.F. [Jg. 17/JN.F. Qg. 18/JN.F. Qg. 19/JN.F. Qg. 20/JN.F. Qg. 21/JN.F. Qg. 22/JN.F. Qg. 23/JN.F. Qg. 24/JN.F. Qg. 25/JN.F. Qg. 26/JN.F. Qg. 27/JN.F. Qg. 28/JN.F. Qg. 29/JN.F. Qg. 30/JN.F. Qg. 31/JN.F. Qg. 32/JN.F. Qg. 33/JN.F. Qg. 34/JN.F. Qg. 35/JN.F. Qg. 36/JN.F. Qg. 37/JN.F. Qg. 38/JN.F. Qg. 39/JN.F.

Jg. 5: Jg. 6: Jg. 7: Jg. 8: Jg. 9: Jg. 10: Jg. 11: Jg. 12: Jg. 13: Jg. 14: Jg. 15: Jg. 16: Jg. 17: Jg. 18: Jg. 19: Jg. 20: Jg. 21: Jg. 22: Jg. 23: Jg. 24: Jg. 25: Jg. 26: Jg. 27: Jg. 28: Jg. 29: Jg. 30: *1 Nr.

1858. Bd. 5. Nr. 1 - 12. 1859. Bd. 6. Nr. 1 - 12. 1860. Bd. 7. Nr. 1 - 12. 1861. Bd. 8. Nr. 1 - 12. 1862. Bd. 9. Nr. 1 - 12. 1863. Bd. 10. Nr. 1 - 1 2 . 1864. Bd. 11. Nr. 1 - 12. 1865. Bd. 12. Nr. 1 - 12. 1866. Bd. 13. Nr. 1 - 12. 1867. Bd. 14. Nr. 1 - 12. 1868. Bd. 15. Nr. 1 - 12. 1869. Bd. 16. Nr. 1 - 12. 1870. Bd. 17. Nr. 1 - 1 2 . 1871. Bd. 18. Nr. 1 - 12. 1872. Bd. 19. Nr. 1 - 12. 1873. Bd. 20. Nr. 1 - 12. 1874. Bd. 21. Nr. 1 - 12. 1875. Bd. 22. Nr. 1 - 12. 1876. Bd. 23. Nr. 1 - 12. 1877. Bd. 24. Nr. 1 - 12. 1878. Bd. 25. Nr. 1 - 12. 1879. Bd. 26. Nr. 1 - 12. 1880. Bd. 27. Nr. 1 - 12. 1881. Bd. 28. Nr. 1 - 12. 1882. Bd. 29. Nr. 1 - 12. 1883. Bd. 30. Nr. 1 - 12. = 8/12 zweisp. S.

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448 Sp. 486 Sp. 480 Sp. 464 Sp. 472 Sp. 464 Sp. 472 Sp. 496 Sp. 440 Sp. 392 Sp. 408 Sp. 384 Sp. 404 Sp. 392 Sp. 400 Sp. 376 Sp. 392 Sp. 392 Sp. 388 Sp. 380 Sp. 408 Sp. 376 Sp. 396 Sp. 368 Sp. 360 Sp. 362 Sp.

* Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. * Generalregister zu N.F. Bd. 1 - 3 0 in Bd. 30:1883. "•Band-Titel: Jg. 1: 1853 und 2: 1854 zusammengebunden zu Bd. 1: 1853/54. "Ί857: irrtümlich nochmals mit N.F. Jg. 4 gezählt. * 1863, Nr. 1 und 1865, Nr. 1: Probenummern. * Beilage: BEILAGE ZUM ANZEIGER FÜR KUNDE DER DEUTSCHEN VORZEIT. 1853 - 1880. [1832. Unpag. Bl.:] Bekanntmachung und Aufforderung an die Freunde der deutschen Geschichte und Kunst. Der seit Anfang dieses Jahres bestehende Anzeiger für Kunde des deutschen Mittelalters wird mit December d. J. sein erstes Heft (zu 20 sehr eng gedruckten Bogen in größtem QuartFormat und auf schönstem Velinpapier, nebst 1 Bogen Register, 11 Kunstbeilagen, mit Umschlag) vollenden. Der Herausgeber hatte in der Subscriptionsankündigung vom 1. Mai 1831 nur 12 Bogen nebst Titelblattszeichnung versprochen, sonach 8 Bogen und 10 Kunstblätter mehr geliefert, ohne den allzuniedern Preis zu erhöhen. Er würde noch mehr geliefert haben, wenn nicht ein einerseits der erste Kostenüberschlag auf irriger und unzureichender Berechnung beruht hätte, anderseits die Materialien noch reichlicher von den freiwillig Beitragenden eingelaufen wären. Ohne sich einen möglichen, wenn auch nicht wahrscheinlichen Ueberschuß oder Gewinn bei diesem Unternehmen, welches bisher fast allein durch Geldunterstützung wohldenkender Freunde und hoher Gönner bestehen konnte, anzumessen, hat der Herausgeber die bedeutende Auslage vorschussweise auf eigene Rechnung genommen und bestritten, indem der ehemalige Verleger in München bei seinem Contrakt nicht bestehen konnte und das Werk ohne Aufhebung des Verlags-Contrakts ganz in Stocken gerathen seyn würde. Mit Januar 1833 beginnt nun das zweite Jahresheft des Anzeigers und zwar dem Plane des ersten Heftes getreu, da sich derselbe im Ganzen bei der Durchführung als zweckmäßig, laut der vortheilhaftesten Aeusserungen vieler sachkundiger, unpartheiischer Männer, erwiesen

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hat. Die bisherigen Haupt-Rubriken bleiben demnach unverändert, nämlich: A. Literaturund Kunstanzeigen, Ä neueste Bestrebungen und Arbeiten, C. Denkmäler der Vorzeit, D. Uebersichten, E. Bekanntmachungen und F. Mannigfaltigkeiten. Im Einzelnen mögen dennoch manche Verbesserungen zu machen seyn, deren sich der Herausgeber auch nach allen Kräften annehmen wird, da er nun durch Verlegung seines Wohnsitzes vom Lande in die Stadt, nämlich von der verlassenen Burg Aufseß in das für Kunst und ältere Geschichte so merkwürdige Nürnberg überhaupt thätiger und angemessener für das Unternehmen wirken kann als vorher, und die Erfahrungen des ersten Jahres manche Lehre für die Zukunft geben werden. Es läßt sich beinahe mit Gewißheit voraussehen, daß im zweiten Jahre weder die Zahl der Druckbogen noch der Kunstbeilagen sich mindern werde, indem der Anfang allemal das schwerste ist, und bei einem, zur Zufriedenheit vieler Theilnehmer vorliegenden Grunde, das Weiterbauen sich von selbst macht; und so werden die Herren Abnehmer, welche den ersten Jahrgang um 1 Fl. 30 Xr. oder gar um 1 Fl. 12 Xr., ungerechnet das Porto und die Spesen der Buchhändler, bezogen (indem der Kostenanschlag ganz augenscheinlich zu niedrig gestellt war), es nicht unbillig finden, wenn die Redaction, um für die Zukunft das Unternehmen zu sichern, den Pränumerations-Preis für diejenigen Exemplare, welche unmittelbar bei ihr bestellt werden (wobei aber den Herren Bestellern überlassen bleibt, zu bestimmen, auf welchem Wege sie die Exemplare beziehen wollen, da sie auch die damit verbundenen Versendungs- und Porto-Kosten zu tragen haben), auf 1 Fl. 38 Xr. netto erhöht. Die Redaction, welche den Verlag nun selbst übernimmt und redlich Rechnung legen wird, kann versichern, daß dieser Preis, bei dem gegenwärtig als höchste Norm anzunehmenden Absatz von 300 Exemplaren, keinen Ueberschuß voraussehen läßt, allenfallsiger Ueberschuß jedoch zum Besten des Anzeigers selbst verwendet werden würde und somit auf die Abnehmer von selbst wieder zurückfließen soll. [1832.1:]

Vorwort des Herausgebers. Die Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde zu Frankfurt hat bereits in den 6 Bänden ihres Archivs einen schönen Beweis geliefert, wie man zur Kenntniß der handschriftlichen Quellen der deutschen Mittelaltersgeschichte gelangen könne. So haben auch seit mehreren Jahren schon verschiedene Geschichts- und Alterthumsvereine in Deutschland es sich zur Aufgabe gemacht, verborgene Quellen der Geschichte zur Oeffentlichkeit zu bringen. — Auf diese Art ist in der That für die Hauptquellen deutscher Geschichte schon Bedeutendes geschehen, wenigstens vieles vor Vergessenheit und Nichtachtung errettet. Das Benützen der Urkunde ist zum Theil durch Anlegung von Regesten, unter denen des Ritters von Lang Regesta boica vorzüglich nachahmungswürdig, gegen sonst sehr erleichtert. Die deutsche Sprachforschung hat in unserer Zeit die erfreulichsten Fortschritte gemacht und nie wurden die alten Dichterwerke so herausgegeben und so anerkannt, als in unsern Tagen; ja bis zu Jakob Grimm's großem Sprachwerke entbehrten wir einer deutschen Grammatik. Die Rechtsalterthümer, wenn gleich anscheinend nicht mehr im praktischen Werthe, wie zu Grupens, Mosers, Senkenbergs, Schilters Zeit, finden geistvolle und treue Bearbeiter und Sammler. Endlich fieng man auch an, der deutschen Kunst Gerechtigkeit widerfahren zu laßen und darin zum lang entbehrten Selbstgefühl zu gelangen. Die Oehl- und Glasmalerei würdigt man in ihren Meisterwerken, die sonst ganz vergessenen Kupferstiche und Holzschnitte alter Meister werden mit wahrer Gier gesammelt und übertheuer bezahlt. Die Zeit ist vorüber, wo man vielleicht in ganz Deutschland nicht Einen Architekten auffinden konnte, der nur im Stande gewesen wäre, ein kunstgerechtes Urtheil über ein Gebäude deutscher Bauart zu geben, noch weniger ein solches aufzuführen. Es werden viele Kirchen und andere alte Gebäude gezeichnet, vermessen, beschrieben, wiederhergestellt, und die Bemühungen eines Costenobel, Stieglitz, Moller und Anderer haben eine gute Bahn gebrochen, auf welcher kräftig fortgeschritten werden kann. Am meisten vernachlässigt wurde bisher wohl die bildende Kunst mit ihren Denkmälern deutscher Vorzeit, doch zeigte sich auch hie und da reger Sinn dafür. Eben so vernachläßigt ist im Allgemeinen auch die alte Musik, mehr noch die Volksmusik als die Kirchenmusik, die sich doch stückweise, wenn auch verändert, in den alten Kirchengesängen auf unsere Zeit erhalten hat. Nach diesen Betrachtungen sollte man wohl kaum eine Klage über Vernachläßigung unseres Geschichts- und Kunststudiums, über Kälte gegen die Herrlichkeiten der Vorzeit erwarten;

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doch man bedenke, daß der Sinn für das Erhabene, Schöne und Bemerkenswerthe aus unserer deutschen Vorzeit nur einer gewissen Klasse, einem sehr kleinen Theile des deutschen Volkes eigen ist, und von dem größten Theil desselben, ja selbst von einem großen Theil der s. g. gebildeten Welt mit Spott und Verachtung belacht oder wohl gar zu ertödten gesucht wird. So lange man noch mitten unter uns fortfährt, durch öffentliche Aufstriche alte Registraturen, ohne vorherige genaue Durchsicht und Auswahl, zum Einstampfen in Papiermühlen zu verkaufen, (kürzlich habe ich selbst mit Mühe aus /Wew-Händen einige Zentner alter Rechnungen und Akten aus dem 15ten bis 17ten Jahrhundert vom gewissen Untergange errettet); so lange noch Pergamenthändler auf die kläglichste Weise alte Manuscripte und Urkunden vernichten, (unlängst habe ich einen Codex mit Mahlereien aus dem 15. Jahrhundert, und ein Urkundenbuch aus dem 14. Jahrhundert dem Gewichte nach erkauft); so lange noch in den allermeisten Privatarchiven und Registraturen der Städte, Stiftungen und adelichen Geschlechter Würmer und Moder ihre Verheerungen fortsetzen dürfen, und eine unglaubliche Unordnung kaum an eine Benützung denken läßt (wie ich aus eigener Erfahrung weiß), so lange noch durch die Zerstörung der Witterung, weit mehr aber durch den Vandalismus der Alterthumsfeinde und Ignoranten die herrlichsten Denkmäler alter Bildnerei und Baukunst zu Grunde gerichtet werden, ohne daß eine schützende Hand zu finden wäre, — so lange werde ich meine Klage fortsetzen, und im Verein mit allen wahren Freunden deutscher Sitte, Geschichte und Kunst für Rettung derselben thätig seyn. Große Zeitveränderungen haben seit 40 Jahren, der Luxus des vorigen und vorvorigen Jahrhunderts schon früher vieles Herrliche zerstört, was unwiederbringlich verloren ist. Ein Schleier sey darüber gezogen! — Doch jetzt, in einer Zeit wo man aufgeklärt und wissenschaftlich gebildet seyn will, noch mit Bewußtsein, mit kaltem Blute die wenigen Ueberreste der Geschichts- und Alterthumsquellen und Kunstdenkmäler unbenutzt dem Untergange Preis zu geben, würde unser Zeitalter mit größter Schmach bedecken. Engländer und Franzosen beschämten uns Deutsche längst durch große historische und antiquarische Unternehmungen, durch die Bereitwilligkeit, womit die Regierungen Unterstützungen dazu geben. Mit wahrer Verwunderung muß man betrachten, was die französische Regierung in gegenwärtiger Zeit, wo man es gewiß am wenigsten vermuthen sollte, für die Benützung und Erhaltung der inländischen Monumente und Geschichtsquellen gethan hat. Nach einem kürzlich erschienenen Bericht des Herrn Vitet, Generalinspektors der historischen Monumente von Frankreich, (ein Titel, der uns in Deutschland ganz fremd lautet, wenn wir gleich andere weniger nützliche französische Titel einheimisch machten), reist derselbe in einem großen Theile des Königreichs herum, um alle vorhandenen Denkmäler der Baukunst, Bildhauerei und Mahlerei genau zu verzeichnen und zu untersuchen, eben so Archive und Bibliotheken zu besuchen. Ja die Regierung von Frankreich geht so weit, in ihre Kunstschulen und Museen Abgüße von Bildhauerarbeiten des Mittelalters aufzunehmen, um, nach ihrem eigenen Ausdruck zu sprechen, den lebendigen, volksthümlichen Geist wieder zu erwecken, der durch die Kälte und Einförmigkeit der Antiken längst verbannt wurde! — Wer das Vaterland liebt, sey er Fürst oder Unterthan, Bürger oder Bauer, arm oder reich, der muß auch eine Liebe zur Geschichte des Vaterlandes hegen, der muß gerne dazu beitragen die Ehre und den bleibenden Ruhm des eigenen Heerdes durch alles Schöne und Große, was uns Kunst und Geschichte darbieten, zu verherrlichen. Dies ist mein historisches Glaubensbekenntnis, das ich mich verpflichtet halte, hier sogleich mit Beginnen meines Unternehmens abzulegen, und dessen ich mich nicht schäme, sollte ich auch das Unglück haben, damit verkannt oder sogar verlacht zu werden. Die Geschichts- und Kunstkenntniß sollte nicht Eigenthum einer Klasse, etwa der eigentlichen Studierten und Künstler seyn, sondern, wie in alter Zeit, sich unter alle Klassen der Menschen verbreiten. So war es in frühester Zeit, als noch die Thaten der Väter bloß im Munde des Volkes fortlebten, dann später, als jeder nur irgend bedeutende Ort seine eigene Chronik, fast jede Familie eine kleine Hauschronik führte; so war es, als noch die Künste neben Berufsgeschäften und Handarbeiten getrieben wurden, nicht sowohl der Mode, des Luxus oder des Brodes wegen, wie heute, sondern der Kunst selbst zur Liebe. Diesen Sinn wieder zu wecken steht freilich nicht in Eines Menschen Macht. Doch warum sollte in unserer Zeit, wo durch gute Schuleinrichtung die Volksbildung gegen sonst so weit voran geschritten ist, wo Jedermann Lesen, Schreiben, ja vieles, was er nicht braucht, lernt, die vaterländische Geschichte nicht wieder

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großes Gemeingut werden können? Warum sollte nicht ein jeder, der etwas weiß und sieht, dieses als Baustein zur Geschichte darreichen können? — Indem ich die Herausgabe dieses Anzeigers auf mich nahm, gieng ich von der Ansicht aus, daß es vor Allem nothwendig sey, erst eine genaue Kenntniß vom Daseyn aller Quellen zu erhalten, bevor man die Auswahl derselben zur eigentlichen Benützung selbst vornehmen könne; zweitens, daß diese Kenntniß nur von einer allseitigen Mitwirkung abhänge; ferner drittens, daß durch eine solche Mitwirkung selbst das Fünklein eines Interesses an der vaterländischen Kunst und Geschichte Nahrung erhalte und so nach und nach zur Gluth anwachsen werde. Daher lag es zugleich mit in meiner Absicht, durch diesen Anzeiger eine beständige Wechselwirkung, eine offene Correspondenz zwischen allen Denjenigen, welche thätig im Fache der deutschen Geschichte, Alterthumsforschung oder Kunst sich bezeigen, herzustellen, dann auch die neuesten Produkte der Literatur und Kunst, die hierauf Bezug haben, anzuzeigen, eben so die Bestrebungen, Pläne und Vorsätze Einzelner oder Mehrerer bekannt zu machen, auf daß manches gute Unternehmen desto beßer befördert und mit gemeinsamen Kräften ausgeführt werden könne, was außerdem vereinzelt da stände, oder vielleicht gar nicht zur Ausführung käme. Es stärkt Kraft und Ausdauer, wenn man in einer Bestrebung sich nicht ganz allein weiß, es eifert gewaltig an, wenn würdige Vorbilder oder Genoßen genannt und gekannt werden. So hebt ein Werk das andere, eines ergänzt das andere und leitet es zur Vollendung. Möge daher dieser Anzeiger ja für das angesehen werden, was er seyn will und seyn soll: für ein bloßes Mittel zu höherem Zwecke, für eine Brücke zu festem Lande, nicht für das Land selbst. Kostspielige, sehr gelehrte oder nur jahrweise und dickleibig erscheinende Werke oder Journale würden gerade diesen Zweck schon wegen langsamerer und minderer Verbreitung gewiß nicht erreichen. Der hiermit beginnende Anzeiger soll daher, seinem Zwecke getreu, nie theuerer als höchstens 1 fl. 30 kr. im Jahr kommen, nie seltener als alle Monate erscheinen, nie aus seinem Wesen treten und anstatt Anzeigen etwa eigentlich Abhandlungen enthalten. Andere Zeitschriften für Alterthumskunde, Geschichte und Kunst mögen sich aufthun und gleich wie früher Gräters Dragur, Iduna und Hermode oder später Büschings Wöchentliche Nachrichten etc. etc., dasjenige aufnehmen, was für dieselbe Lust und Liebe bereiten und bearbeiten. Doch wäre meine Ansicht hiebei, sich durch den Anzeiger zuerst eine ziemlich bedeutende Auswahl zu verschaffen und alsdann nach einzelnen Zweigen, z.B. für Dichtkunst, Baukunst, Rechtswesen u. s. w. gesonderte Archive oder Magazine anzulegen und heraus zu geben. Wer alsdann mehrere dieser Zweige zusammen haben will, dem steht es ja frei; wogegen derjenige, der es nicht will, nicht gezwungen ist, sein Geld für Dinge auszugeben, die ihn wenig oder gar nicht interessiren. Letzteres vertheuerte dem Liebhaber einzelner Zweige bisher jene Zeitschriften oder Magazine, es führte auch die Redaction zu einer allzu ängstlichen Auswahl der Gegenstände, weil sie nirgends für Ein Fach zu viel zu geben wagte, um dem Vorwurf der Einseitigkeit auszuweichen. Noch ein Wort erlaube ich mir über die Ansprüche welche ich an das Publikum mache, und welche ich demselben zu gewähren im Stande bin. Was die letzteren betrifft, so bitte ich die Erwartungen nicht zu hoch zu spannen. Das Feld des Anzeigers ist ja so weit, und für den Einzelnen, der von Berufsgeschäften in Anspruch genommen ist, fast unübersehbar, da es alle Künste, alle Geschichtsquellen, ja das ganze Oeffentliche und Privatleben des Mittelalters, dazu noch das jetzige Streben umfaßt. Nur allein die feste Ueberzeugung von der Nothwendigkeit und großen Nützlichkeit des Anzeigers konnte den Entschluß zur Reife bringen, mich selbst an die Spitze dieser Unternehmung zu stellen, von der ich je eher desto lieber abzutreten mich bescheide, ja sogar darnach sehne, sobald sich nur der Mann findet, der mit gleicher Uneigennützigkeit wie ich, mit leicht größerer Sachkenntniß und Muße mein Nachfolger in der Redaktion seyn will. Bis dahin werde ich, mit Gottes Hülfe, mein Mögliches thun, wenn anders meine Erwartungen von Außen in Erfüllung gehen und die nöthigen Materialien immer reichlich zufließen. Diese Materialien, welche selbst in den kleinsten Notizen bestehen können und sollen, und die mir unfrankirt Jeder, wer nur immer will und kann, durch die Post oder auf Buchhändlerwegen nach Nürnberg, unter der Aufschrift „Redaction des deutschen Anzeigers" zusenden möge, sind nur die erste Erwartung, welche ich von dem Publikum zu hegen mich berechtigt fühle; die zweite ist aber: rege Theilnahme und Unterstützung durch Verbreitung und Abnahme des Werkes. Letztere Erwartung ist schon jetzt zum Theil in Erfüllung gegangen, ja gewissermaßen sogar übertroffen worden, da nicht nur eine ziemliche Anzahl von Subscribenten sich zeigte, sondern

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auch das Unternehmen aufs Beste gefördert wurde, indem mehrere ächte Freunde deutscher Literatur, Kunst und Geschichte sich verbindlich machten, für dieses Jahresheft die Druckkosten mehrerer Extrabogen, als freie Zugabe zu den vom Verleger versprochenen 12 Bogen, auf sich zu nehmen, wodurch natürlich das Werk an Wohlfeilheit und Umfang gewinnt, und so das Publikum für den geringen Ladenpreis eine doppelte Gabe erlangt. Möge doch dafür das Publikum durch reichliche Abnahme erkenntlich seyn, und bedenken, daß weder der Herausgeber noch Verleger Geldgewinn suchen. [1833.1:]

Vorwort. Aufgefordert, theils durch Zuschriften achtungswerther Männer, theils durch die rege Theilnahme, welche sich gegen das Ende des verflossenen Jahres für den Anzeiger zeigte, nehme ich es auf mich, denselben auch in diesem Jahre fortzuführen, aber stets unter der Voraussetzung, daß eine allgemeine Mitwirkung in Beziehung auf Materialien-Einsendung immer mehr und mehr sich bewähre. Der Zweck des Anzeigers ist so vielseitig, daß man billig nicht in allen Punkten gleich Anfangs volle Befriedigung erwarten durfte. Wohl konnte das Unternehmen ein Jahr hindurch zur bessern Reife und Selbständigkeit gedeihen, und dadurch, daß eine größere Zahl der Geschichts- und Kunstfreunde dafür gewonnen wurde, daß sogar reichliche Geldunterstützungen solcher Gönner demselben zugewendet wurden, war es möglich geworden, mehr zu liefern als ich versprochen hatte; keineswegs ist aber der Anzeiger noch auf dem Punkt, wie ich ihn wünsche und mir ihn als ausgebildetes Institut im Geiste vorstelle. Wer sich überzeugt, wie viel Materialien zur Füllung nur Eines so großen Bogens gehören, deren monatlich 1 bis 2 erschienen und ferner erscheinen sollen, wird nicht mißkennen, daß diese Materialien nicht so ausgewählt werden können, wie es zu wünschen wäre, wenn nicht sehr große Vorräthe immerwährend eingesendet werden. Gerne wollte ich z.B. passendere Zusammenstellungen bei der Rubrik „Denkmäler der Vorzeit" einführen, wenn durch reiche Auswahl dieß möglich wäre. So muß ich freilich noch immer auf eine andere Ordnung verzichten, als die eingeführte, wobei jedoch das Aufsuchen durch das genaue Register erleichtert ist. Die Kunstbeilagen hielten öfters das Erscheinen der Druckbogen auf, indem nicht früher als der Satz des Bogens fertig war die Pagina auf die Platte bemerkt und solche abgedruckt werden konnte. Manche Platten wurden auswärts gedruckt z.B. in München, wobei die Zögerung noch größer war. Um dieses zu vermeiden, sollen alle Kunstblätter zusammen, und zwar am Jahresschluß erscheinen, wo dann auch das Format der Druckbogen auf die Größe der Blätter außer Einfluß gesetzt wird und solche kleiner oder größer, wie es der Gegenstand erfordert, erscheinen werden, wenn überhaupt durch thätige Beihülfe der Kunstfreunde solche nicht im ursprünglichen Plan des Unternehmens begründeten Zugaben in größerer Anzahl erscheinen können. Da ich hoffen darf, daß der Anzeiger, — wenn er wird, was er seyn sollte, nämlich ein allgemeines Correspondenzblatt und ein Repertorium der Geschichtsquellen und aller Denkmäler unseres Mittelalters, — jedem Geschichts- und Kunstfreunde angenehm und von Nutzen seyn würde, so habe ich an fast alle mir bekannte Gelehrte und Schriftsteller im historischen und Kunst-Fache Einladungen zur Theilnahme ausgesendet und werde noch überdieß auch meine Bitten für Unterstützung des Unternehmens an die Fürsten und Große deutscher Nation stellen, wozu Einige mit freigebiger Hand und reger Theilnahme sich bereitwillig finden ließen. Möge die Arbeit gesegnet seyn und die Monatslieferungen sich in ununterbrochener Reihe, gefüllt mit interessanten Notizen, zu einem zweiten Hefte sammeln! [1835.1:]

Vorwort des Herausgebers. Der bisherige Bestand dieser Zeitschrift zeigt zur Genüge, daß der Gründer derselben einem wirklichen Bedürfnis entgegen gekommen, nämlich eine Mittheilung für die allseitige Kenntniß unserer Vorzeit zu veranstalten, die besonders zur Aufbewahrung zerstreuter urkundlicher Nachrichten, dann auch zur Nachweisung vorhandener Quellen und zur Besprechung dahin gehöriger Arbeiten dienen soll. Die Nützlichkeit des Zweckes sowol als die günstige Aufnahme des Anzeigers macht es mir zur Pflicht, denselben so viel ich kann zu vervollkommnen. Ich glaube dies mit Beibehaltung der inneren Anordnung durch erweiterten Plan zu bewerkstelligen, indem ich Nachrichten über die Literatur und Kunst der

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romanischen Völker und die Sprache, Literatur, Kunst und Alterthümer der Engländer und Scandinavier mit in den Kreis des Anzeigers aufnehme, weil ihre geistige Vorzeit mit der unsrigen in so vielen Hinsichten zusammen hängt, daß man sich für den Zweck des Anzeigers nicht wol auf das eigentliche und jetzige Deutschland beschränken darf, ohne einseitig und unvollständig zu arbeiten. Ich bin keineswegs gesonnen, die ganze Bildungsgeschichte jener Völker in den Anzeiger herein zu ziehen, dafür würde, alles anderen zu geschweigen, schon seine Bogenzahl nicht hinreichen, wenn sie auch noch ansehnlich vermehrt würde, sondern ich gedenke jene Theile der fremden Bildungsgeschichte zu behandeln oder zu berücksichtigen, welche für die unsrige ein näheres Interesse haben. Im vorigen Jahrgang ist dafür mit der niederländischen und französischen Literatur ein Anfang gemacht worden, welchen gelehrte Männer nicht unzweckmäßig fanden, was mich für diese Erweiterung des Planes bestärkte. Möge darum das Streben des Anzeigers, vom geschichtlichen Standpunkt aus die allseitigsten Mittheilungen über unsere Vorzeit zu geben, mit einigem Erfolge gekrönt werden. [1837.1:}

Vorrede. Verschiedene Wünsche und Urtheile, die mir über den Anzeiger zugekommen, veranlassen diesen Vorbericht. Daß der Umfang dieser Zeitschrift bei ihrem ausgedehnten Plane dem Zwecke nicht hinreichend entspricht, ist mehrfach bemerkt worden und nicht zu läugnen. Auch war es meine Absicht, den laufenden Jahrgang auf 40 Bogen auszudehnen, um größere Beiträge aufnehmen und ungetheilt geben zu können, weil dies aber ohne Preiserhöhung nicht angeht, so stand ich von dem Vorhaben wieder ab. Man ist wohl dem Publikum schuldig, den billigen Preis dieser Zeitschrift so lang als möglich beizubehalten, denn sie ist weder auf Gewinn gegründet noch dazu geeignet. Einem andern Wunsche, sechs statt vier Hefte jährlich zu liefern, möchte ich gern entgegen kommen, besorge jedoch dabei, sie würden zu klein, die Beiträge zersplittert und die Kosten vermehrt werden. Indessen bin ich bereit, wenn es geschehen kann, mehr als vier Hefte zu liefern. Deshalb sollen die Tafeln auf zwei beschränkt werden, jedoch ausschließlich derjenigen, die mir als Zugaben zum Anzeiger etwa als Geschenke sich darbieten, was ich jedesmal dankbar bemerken werde. Den Inhalt dieser Zeitschrift betreffend schien es einigen Lesern, als widmete ich zu große Rücksicht dem Französischen und Niederländischen. So wie diese Meinung aus achtbarer Liebe zum Vaterland herrührt, verdient sie Billigung und wird ihrerseits auch meinen Gründen Gehör geben. Es ist bekannt, daß z.B. unsre ganze Ritterdichtung auf dem Französischen beruht, ich konnte daher die Betrachtung desselben nicht ausschließen, ja ich mußte es sorgfältig berücksichtigen, weil noch Vieles Unbekannte, was für uns Werth hat, darin verborgen liegt. Ueber diesen teutschen Zweck hinaus habe ich dem Französischen keine Aufnahme gestattet, obgleich mir mehrere handschriftliche Materialien zu Gebote stehen. Von den andern romanischen Völkern ist zum Theil gerade wegen der Besorgniß, unteutsch zu erscheinen, wenig aufgenommen. Das Niederländische braucht diese Schutzrede nicht, es ist so gut teutsch, wie wir auch, und wenn es bei uns lang und unverdient vernachlässigt wurde, so sollte man gegen denjenigen billig seyn, den seine Verhältnisse in den Stand setzten, mehr als Andere davon zu erfahren und die in mancher Hinsicht nützliche und wünschenswerthe Verbindung zwischen den Niederländern und Teutschen zu vermitteln. Wir müssen uns gegenseitig die Hände reichen und von dem Wahne frei halten, als sey die Literatur unsers Stammes mit den Gränzen der einen oder andern Völkerschaft abgeschlossen. Das Teutsche wird dabei im Anzeiger nicht vernachlässigt und man wird schon sehen, daß ich hinlänglich Stoff dafür habe, auch außer den Schätzen zu Heidelberg, die ich bisher weniger benutzte, weil ich sie nicht nöthig hatte und die Arbeiten Anderer nicht stören wollte. Es bleibt immer mein Hauptzweck, Quellen zu geben, und ich weiß wohl, daß der Anzeiger statt einer Notizenlese eine Quellensammlung geworden ist. Dieses Verhältnis kann ich nicht ändern, weil meine bisherigen Arbeiten stets auf Quellen gerichtet waren. Da ich Manches gefunden, zu dessen Verarbeitung ich keine Muße voraussehe, so führe ich diese Zeitschrift hauptsächlich in der Absicht fort, um das Gefundene darin nieder zu legen und so zu geben, daß Andere zuversichtlich und bequem es benutzen können. Darum theile ich von mir wenige Abhandlungen mit und füge meist nur Bemerkungen bei, so wie ich auch nicht viele Bücher anzeige, weil ich die vollständige Nachweisung der erschienenen Schiften den Literaturzeitungen überlassen muß. Ich stelle nicht in Abrede, daß eine reiche Notizen-

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lese neben der Quellenmittheilung manchen Nutzen gewährt, aber dafür ist der Umfang des Anzeigers zu eng und ich nicht geeignet. Die Beibehaltung der Abtheilungen dieser Zeitschrift hat man zwar nicht beanstandet, jedoch auch hie und da bemerkt, daß die eine Rubrik zu viel die andere zu wenig bedacht werde. Die Umstände erlauben aber kaum, das änderst zu machen. Die Gegenstände der ersten Abtheilung „Geschichte und Recht" sind meist von so großem Umfang, daß man sie entweder zurücklegen oder in Fortsetzungen theilen muß, in beider Hinsicht ist man für die Aufnahme beschränkt; die zweite Abtheilung ist an sich die umfassendste und fordert daher auch die meiste Berücksichtigung. Immerhin werden alle Abtheilungen ausgefüllt werden, damit Jeder für seine Studien irgend einen Beitrag findet. Von diesem allseitigen Plane mag ich nicht abgehen, denn seine Nützlichkeit ist offenbar, indem sie die Bekanntmachung von Quellen erleichtert, die bei einseitigem Zweck unterbleiben müßte. Auch wird dadurch unsere Vorzeit als ein Ganzes aufgefaßt und die Beziehungen seiner einzelnen Theile zu einander nicht aus dem Auge verloren. Jede Mitwirkung, welche dem Plan und Umfang des Anzeigers entspricht, wird mir aus dem doppelten Grunde angenehm seyn, weil dadurch mehr Quellen zum Vorschein kommen oder besprochen werden und weil sich damit die Kenntniß und Liebe unsers Alterthums erweitert und verbreitet. Auch ist es Pflicht, jede zuverlässige Quelle und jede gründliche Forschung zu beachten, was sich auch daraus ergeben möge, denn wir folgen keiner abgeschlossenen Lehre, und haben uns gegenseitig zwei Befugnisse zu bewahren, die Freiheit der Untersuchung und die Unabhängigkeit des Urtheils. Dadurch kann diese Zeitschrift wirksam bleiben schlummernde Kräfte zu wecken, Mittheilungen zu veranlassen und zu Nachforschungen aufzumuntern. Unsere Zeitgenossen und Nachkommen mögen benutzen, was wir gefunden und hier niedergelegt haben. Wenn es auch Einem oder dem Andern scheinen könnte, daß wir im Vergleiche mit dem Reichthum der Vorzeit nur wenig geben, so wird er auch bedenken, daß viel untergegangen und man Sammlungen wie die des Anzeigers vor hundert und mehr Jahren allerdings reicher hätte ausstatten können, daß aber unsere Nachkommen mit Recht uns verargen dürften, wenn wir dasjenige, was aus der Vorzeit jetzt noch zu retten ist, mit vornehmer Geringschätzung vernachlässigen und dem Verderben Preis geben. 11839.1:]

Vorrede. Die Erweiterung dieser Zeitschrift hat auf ihren Absatz nicht günstig eingewirkt und mir die Arbeit bei vielerlei andern Geschäften oft unterbrochen und erschwert; sie wäre deßhalb schon mit dem vorigen Jahrgang geschlossen worden, wenn man nicht von mancher Seite ihre Fortsetzung gewünscht hätte, und ich nicht durch einen großmüthigen Zuschuß Seiner Durchlaucht des Herrn Fürsten Karl Egon zu Fürstenberg in den Stand gesetzt wäre, noch einen Jahrgang des Anzeigers erscheinen zu lassen. Dieser Unterstützung verdanke ich mit dem Publikum den letzten Band dieser Zeitschrift für 1839 und mache ihr Aufhören schon jetzt bekannt, weil ich wünsche, es möge eine ähnliche Sammlung für unsere Vorzeit an ihre Stelle treten. Ueber die Nothwendigkeit und den Nutzen eines solchen Organs der Mittheilung ist wohl kein Zweifel und daher die Hoffnung erlaubt, es werde ein neues gebildet werden, wenn das alte eingeht. Für den Einzelnen ist die Herausgabe einer solchen Zeitschrift mühevoll, vereinten Kräften wird sie nicht schwer fallen. Ich habe den Anzeiger unvorbereitet übernommen, daher konnte ich ihn nicht so reichhaltig ausstatten, wie ich gewünscht hatte, das hielt mich aber nicht ab, dieser Zeitschrift aufzuhelfen, da mir und Andern dadurch Gelegenheit gegeben wurde, unsere Sammlungen bekannt zu machen. Selbst die Nöthigung, alljährlich einen Band zu liefern, hatte ihr Gutes, weiß ich doch nicht, ob ich sonst Manches so bald oder überhaupt nur bekannt gemacht hätte, was nun im Anzeiger zu eines jeden Benutzung bereit liegt. Darum nehme man vorlieb mit dem, was und wie es gegeben ist, ich habe Vollkommenes in Auswahl und Behandlung weder leisten können noch wollen und mag nicht einmal zurückblicken, ob ich etwas gethan oder gewirkt habe, sondern tröste mich der Hoffnung, daß meine Nachfolger es besser machen und ihre Arbeiten länger fortsetzen werden. Ich habe auf dem Felde der Vorzeit nur wie ein Aehrenleser gesammelt, um die Körner wieder auszusäen, damit sie Früchte bringen; wer volle Garben schneiden kann, möge sie auch nicht vorenthalten.

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[1853.1:1

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Vorwort. Das neue entstandene germanische Museum, eine Anstalt, deren Wirksamkeit ausser der Auffindung, Verzeichnung und Sammlung der Quellenschätze, vorzüglich darin bestehen soll, bei aller Selbstständigkeit der einzelnen Zweige der Geschichts- und Alterthumswissenschaft, unter denselben das natürliche innere Band zu besserem Bewusstsein zu bringen und eine Vermittelung zur gegenseitigen Unterstützung der verschiedenen Zweige unter sich zu begründen, — erfordert ein Organ, wodurch die Gesammtheit der oben bezeichneten Wissenschaften vertreten und eine Wechselwirkung derselben vorbereitet wird. Wie nun das germanische Museum zunächst noch nicht beabsichtigt, Werke zu schaffen und herauszugeben, welche erst in Folge seiner Wirksamkeit als vollendete Verarbeitungen des historischen Stoffes ihm möglich werden dürften, wie es überhaupt mehr vorbereitend und unterstützend, sammelnd und anordnend als selbstschaffend zu Werke geht, so auch das Organ desselben. Es soll nicht gleich den Zeitschriften und Archiven gelehrter Gesellschaften Fertiges und Selbstständiges an Ausarbeitungen und Quellen darbieten, sondern es soll die große Aufgabe des Museums als Leiter, Wegweiser und offener Correspondent fördern und vermitteln helfen, indem es für alle Zweige der historischen Wissenschaften, die das Museum umfasst, Andeutungen giebt wo etwas zu finden und weiter nachzuforschen sei, Anfragen über zweifelhafte Dinge stellt und deren Beantwortung mittheilt, desgleichen anzeigt, welche neue Funde gemacht worden, welche neue Unternehmungen und Erscheinungen im Gebiete der Geschichts- und Alterthumskunde zu Tag kommen, endlich auch offene Rechenschaft ablegt über Zustand, Fortgang und Thätigkeit des Museums selbst, namentlich über die interessantesten Gegenstände berichtet, welche in dessen Besitz kommen oder bereits schon gekommen sind. Erlaubt es der Raum, so können allerdings manche interessante und belehrende Zugaben noch beigefügt werden. Das Blatt soll ausser seiner Haupttendenz, die freilich nie ausser Augen gelassen werden darf, für jeden der sich wissenschaftlich für die deutsche Vorzeit interessirt, etwas bieten, das ihn anregt, thätig in die grosse Aufgabe des Museums mit einzugreifen, die ja doch eine deutsche Nationalsache ist und mehr und mehr werden muss, wenn anders dessen Idee zur Wirklichkeit werden soll. Es ist daher ein Jeder, der etwas beizutragen im Stande ist, hiezu berufen, und wir laden hiezu noch ganz besonders ein, und werden alle uns zugehenden Mittheilungen, in so weit sie sich dem Zwecke und Umfang des Blattes nach zum Abdruck eignen, hier aufnehmen, im entgegengesetzen Falle dahin einregistriren, wohin ihr Betreff sie verweist, um seiner Zeit den geeigneten Gebrauch davon zu machen. Bei dieser Gelegenheit können wir den Wunsch nicht unterdrücken, dass auch grössere Arbeiten deutsch historischen und antiquarischen Inhalts, die oft aus Mangel an Verlegern und Druckgelegenheit in Vergessenheit, ja Vernichtung gerathen, dem Museum überlassen werden möchten, da sie hier jedenfalls aufbewahrt und wenn irgend Werthvolles dabei, dieses gewiss von dem speziellen Forscher seiner Zeit nicht unbeachtet bleiben würde. Dass wir unserer Zeitschrift den schon längst bekannten und wahrlich nicht in Missachtung stehenden Titel „Anzeiger für Kunde der deutschen Vorzeit" vindizirten, mag um so gerechtfertigter erscheinen, als Tendenz, Umfang und sogar Form des frühern Anzeigers mit dem jetzigen so ziemlich übereinstimmen, ja selbst der Begründer des erstem nun wieder die Redaction des letztern mit übernommen, eine andere passendere Firma aber nicht leicht hätte gefunden werden können. Theils um sogleich im Voraus eine Uebersicht des Stoffes, welcher Gegenstand des Anzeigers werden soll, zu geben, theils um eine feststehende Eintheilung und organische Aufeinanderfolge desselben in diesem Blatte zu haben, theilen wir aus dem im Druck (bei Fr. Fleischer in Leipzig) erschienenen System der Geschichts- und Alterthumskunde des Frhrn v. Aufsess hier unten die allgemeine Uebersicht desselben mit, und bemerken nur noch, dass die 3 Redactoren des Anzeigers sich in den Stoff desselben in der Weise theilten, dass die Abtheilung für Geschichte, Staats- und Kirchenwesen Dr. Frhr. v. Aufsess, für Sprache und Literatur Dr. G.K. Frommann zu Coburg, für Kunst und Alterthümer Dr. A. v. Eye zu Nürnberg übernahmen. Es ist zu wünschen, dass die Zeit nicht allzu ferne sei, wo es möglich wird, wenigstens jeden grössern wissenschaftlichen Zweig einem für denselben am Museum angestellten Manne anvertrauen zu können, indem die Aufgabe für die jetzigen Redactoren bei ihren sonstigen Berufsgeschäften kaum zu erreichen ist, das eingehende und vorliegende Material für den Anzeiger in solcher Weise genau und schulgerecht, wie diess

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der einzelne Fachgelehrte fordert, stets zu prüfen und zu sichten. Man möge daher vorläufig, eingedenk der Schwierigkeiten, einige Nachsicht üben, und vor allem selbst dazu beitragen, das Ziel zu erreichen. [1855.III:] Vorwort.

Das germanische Museum hat im Laufe des letzten Jahres die wesentlichsten Fortschritte gemacht. Es hat sich in raschem Fortgange an allen Orten der deutschen Bundesstaaten im Gemüthe des Volkes sicheren Boden gewonnen und in den Kreisen der Gelehrten Anerkennung seiner, für die deutsche Geschichte immer großartiger werdenden Bedeutung gefunden, so daß die Hoffnung, dasselbe als Nationalmuseum zu einem Centraipunkte der deutschhistorischen Wissenschaften zu machen, als eine wohlbegründete erscheint. In gleichem Verhältnisse haben sein Archiv, seine Bibliothek und seine Kunst- und Alterthumssammlungen theils durch die zahlreichen Geschenke, theils durch Ankäufe um ein sehr Bedeutendes zugenommen. Ein seiner Ausdehnung und Würde entsprechendes Lokal steht durch die Munifizenz Sr. Majestät des Königs von Bayern in nächster Aussicht. Die Zeitschrift des Museums, der Anzeiger für Kunst der deutschen Vorzeit, als das Organ, das die Vermittlung zwischen dem germanischen Museum und dem deutschen Volke bildet, mußte in gleichem Schritte mit der Entwicklung des Museums an Inhalt und Bedeutung wachsen und mit steigendem Einflüsse in das Leben der deutschen Wissenschaft eingreifen. Als das wissenschaftliche und geschäftliche Organ des germanischen Museums hat der Anzeiger in diesem Jahre fortgefahren, aus dem Reichthume der Sammlungen zeit- und sachgemäßen Bericht zu erstatten — und zugleich das Mittel, um dem Volke gegenüber Rechenschaft von der Thätigkeit und den Lebensäußerungen seines Nationalmuseums vorlegen zu können, bietet er in diesem Jahrgange ein vollständiges Bild des Aufschwunges im Einzelnen wie im Ganzen, den das Museum, getragen von der thatkräftigen Unterstützung der Fürsten und des Volkes, im verflossenen Jahre hat nehmen dürfen. Der Anzeiger hat indeß noch eine weitere Aufgabe als die der Vermittlung zwischen dem germanischen Museum und den Kreisen des Volkes: er soll zwischen den gesonderten Fächern der deutschen Geschichts- und Alterthumswissenschaften und zwischen den Bebauern dieser einzelnen Fächer einen ununterbrochenen fruchtbringenden Wechselverkehr unterhalten. Deshalb öffnet er jedem deutschen Gelehrten für neue Entdeckungen auf dem Gebiete der betreffenden Wissenschaften, für Notizen, Anfragen, Correspondenzen, Bekanntmachungen u. s. w. freiwillig seine Spalten und bringt zugleich kurze Anzeigen von den neuen Erscheinungen der Literatur dieser Wissenschaft. Je inniger sich das Verhältnis des germanischen Museums zu der deutschen Wissenschaft herausbilden wird, um so mehr wird auch dieser Theil des Anzeigers, der schon in den frühern Jahrgängen des Interessanten und für die Gelehrten Unentbehrlichen gar Mancherlei und noch mehr in diesem letzten Jahrgange enthält, an Bedeutung und Stoffreichthum wachsen. An dieser allgemeinen wissenschaftlichen Correspondenz Theil zu nehmen, ist jeder Gelehrte berufen und aufgefordert, der auf irgend einem Gebiete der deutschen Geschichtswissenschaft Beiträge zu bieten hat. Wie sehr diese Correspondenz bei vermehrter Verbindung der Gelehrten und der Wissenschaften unter einander und mit dem germanischen Museum auf das wissenschaftliche Leben in Deutschland überhaupt Einfluß gewinnen muß und welcher Reichthum des Inhaltes nach und nach bei der Mitwirkung so zahlreicher Gelehrten aller historischen Fächer hier niedergelegt wird, bedarf keiner weitern Auseinandersetzung. Der Anzeiger — dieses darf bei Beurtheilung desselben niemals übersehen werden — entnimmt den Inhalt seiner Mittheilungen nicht dem Reichthum des germanischen Museums allein, noch bringt er fertige Beiträge zu einem beschränkten Zweige der deutschen Geschichte, sondern, indem er jedes Fach dieser Wissenschaft mit der Anzeige neuer Entdeckungen bereichert, bietet er einem Jeden Etwas, ergänzt bereits angebahnte Forschung und regt zur Untersuchung der noch unbekannt gebliebenen Gebiete an. Die unten mitgetheilte Inhaltsanzeige gibt eine Uebersicht über die Vielseitigkeit dieses dritten Jahrganges des Anzeigers. Zum Schluß werde noch hinzugefügt, daß mit dem nächsten Jahrgange diese Zeitschrift eine wesentliche Erweiterung erhält, indem von den Schriften der deutschen historischen Vereine mit Hervorhebung der Bedeutung ihres Inhaltes für die Fortentwicklung der deutschen Geschichtswissenschaft eine fortlaufende und umfassende Anzeige gemacht wird. —

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ANZEIGER, FULDAER - Nr. 0793 ANZEIGER, G R O T T K A U E R - Nr. 2245 ANZEIGER, GUNZENHAUSER - Nr. 0251 ANZEIGER, HANAUER - Nr. 2619 ANZEIGER, HEIDELBERGER - Nr. 1298 ANZEIGER, H E I D E R - Nr. 1363 ANZEIGER, H O F E R - Nr. 0677 ANZEIGER, H O M B U R G E R - Nr. 1299 ANZEIGER, LAHNSTEINER - Nr. 0682 ANZEIGER, LAHRER - Nr. 2625 ANZEIGER, LAUTERBACHER - Nr. 1370 ANZEIGER, LITERARISCHER - Nr. 1447 - Nr. 2930 ANZEIGER, LITERARISCHER, F Ü R DAS KATHOLISCHE DEUTSCHLAND - Nr. 1059 ANZEIGER, LOBOSITZER - Nr. 1277 ANZEIGER, LÖBAUER - Nr. 1694 ANZEIGER, D E R LUSTIGE - Nr. 1701 ANZEIGER, MAINZER - Nr. 1074 ANZEIGER, MANNHEIMER - Nr. 1730 - Nr. 2697

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ANZEIGER, OBERBERGISCHER - Nr. 2356 ANZEIGER, OBERHESSISCHER - Nr. 2698 ANZEIGER, OBERRHEINISCHER - Nr. 2674 ANZEIGER, OBERSCHWÄBISCHER - Nr. 2639 ANZEIGER, REICHENBERGER - Nr. 2144 ANZEIGER, RHEINGAUER -» Nr. 1389 ANZEIGER, SCHORNDORFER - Nr. 2644 ANZEIGER, SCHWEINFURTER - Nr. 1401 ANZEIGER, SEELÄNDER - Nr. 2302 ANZEIGER, SOLINGER - Nr. 2322 ANZEIGER, SOLOTHURNER - Nr. 1145 -> Nr. 2699 ANZEIGER, STETTINER - Nr. 2469 ANZEIGER, THÜRINGER - Nr. 2531 ANZEIGER, TREUCHTLINGER - Nr. 0251 0118 ANZEIGER U N D UNTERHALTUNGSBLATT Sobernheim 1861-1862 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: DZK 1861, 1862. 0119 ANZEIGER U N D UNTERHALTUNGSBLATT Witten/Ruhr 1862 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: DZK 1862.

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ANZEIGER U N D UNTERHALTUNGSBLATT FÜR DEN LANDKREIS AACHEN

ANZEIGER, MARKLISSAER - Nr. 1102 ANZEIGER, NEUER GÖRLITZER - Nr. 0090 - Nr. 0733 ANZEIGER, NEUER MAINZER - Nr. 1763 ANZEIGER, NEUESTER - Nr. 1722 - Nr. 2169 ANZEIGER, NEUITSCHEINER ALLGEMEINER - Nr. 0252

0120 ANZEIGER U N D UNTERHALTUNGSBLATT FÜR D E N LANDKREIS AACHEN Eschweiler 1862 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: DZK 1862. ANZEIGER, VARELER - Nr. 2656 ANZEIGER, VIETZER - Nr. 1407 ANZEIGER, VILBELER - Nr. 1408 ANZEIGER VOM OBERLAND Biberach - Nr. 0246 BIBERACHER UNTERHALTUNGSBLATT ANZEIGER V O N INTERLAKEN Interlaken - Nr. 1046 DAS HARDERMANNLI ANZEIGER, WÜRZBURGER - Nr. 1760 ANZEIGER, WYLER - Nr. 1112 - Nr. 1149 - Nr. 2069 - Nr. 2536 APENRADER ZEITUNG Apenrade - Nr. 1275 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT

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0121 APOLDAISCHES MITTWOCHBLATT Apolda 1866 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Marwinski 598 a: APOLDAISCHES MITTWOCHBLATT. Beilage zu APOLDAISCHES WOCHENBLATT. Apolda 1866. APOLDAISCHES WOCHENBLATT Apolda - Nr. 0121 APOLDAISCHES MITTWOCHBLATT 0122 DAS APOSTOLAT DER PRESSE Katholische Monatsschrift zur Belehrung und Unterhaltung Fribourg 1876 - 1 9 1 4 * Nicht aufgenommen. DER APPENZELLER Appenzell - Nr. 0073 DAS ALPENRÖS'CHEN APPENZELLER ANZEIGER Appenzell, Heiden - Nr. 2600 UNTERHALTUNGSBLATT APPENZELLER SONNTAGSBLATT St. Gallen, Heiden - Nr. 1205 DER ILLUSTRIRTE HAUSFREUND 0123 APPENZELLER VOLKSFREUND Appenzell 1862 ""Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Blaser 74. DER APRIL-NARR Wien - Nr. 1607 KUKUK APRILSNARRENZEITUNG, FRANKFORTER - Nr. 0825 0124 ARADER MONTAGSBLATT Arad 1875 - 1892 * Nicht aufgenommen. ARBEITEN DER KURLÄNDISCHEN GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR UND KUNST Mitau - Nr. 2310 SENDUNGEN DER KURLÄNDISCHEN GESELLSCHAFT FÜR LITERATUR UND KUNST

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0125 DER ARBEITERFREUND Berlin, Halle 1863-1914 * Nicht aufgenommen. ARBEITERHALLE, DEUTSCHE - Nr. 0471 ARBONER BOTE Arbon - Nr. 1276 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT 0126 ARBONER WOCHENBLATT Arbon 1860 "•Nicht nachgewiesen. »Quelle: Blaser 88. ARCHITECT, DER KLEINE - Nr. 1550 0127 ARCHIV DER BERNERSCHEN GEMEINNÜTZIGEN GESELLSCHAFT Bern 1848 - 1863 * Nicht nachgewiesen. »Quelle: Blaser 88. 0128 ARCHIV FÜR BUCHHÄNDLER Reudnitz 1868-1869 »Standort: 30: N. Libr. 520[1868. 1869] * 1868 -1869: Mehr nicht erschienen. »Editorial: 1868. Unpag. Bl. ARCHIV FÜR BUCHHÄNDLER. Rundschau auf dem Gebiete des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels sowie verwandter Geschäftszweige. Unter Mitwirkung namhafter Geschäftsmänner und Schriftsteller herausgegeben von Heinrich Pfeil. Qg-1-2] Reudnitz an Leipzig: Heinrich Pfeil / [Druck:] L. Scheermesser, Salzungen 1868 — 1869. 8° [Jg. 1:]1868. Bd. 1 [H. 1 - 3 ] . 250 S. [Jg. 2:]1869. Bd. 2 [H. 1 - 3 ] . 248 S. »Inhaltsübersicht: pro Bd. » Bibliographien. [1868. Unpag. Bl.:]

Vorbemerkung. Indem ich das erste Heft von dem „Archiv für Buchhändler" der Oeffentlichkeit übergebe, erachte ich es für geboten, mich über den Zweck dieses Unternehmens in wenigen Worten auszusprechen. Das „Archiv für Buchhändler" soll ein Centrai-Organ für den Gesamtbuchhandel sein und, wie schon der Titel besagt, Rundschau halten auf dem Gebiete des Buch-, Kunst- und Musikalienhandels; es soll in vierteljährlichen Zwischenräumen alles Das vereinigt bieten, was

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innerhalb des verflossenen Zeitraums für unseren Stand Bemerkenswerthes an verschiedenen Stellen zerstreut lagert, von dauerndem Werthe bleibt und zuweilen mit Mühe und Zeitverlust aufgefunden werden kann. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, wird man es begreiflich finden, wenn das „Archiv", von größeren Original-Aufsätzen abgesehen, in seinem geschäftlichem Theile der Hauptsache nach auf den Abdruck des anderwärts bereits Veröffentlichten angewiesen ist und wenn sich die Wiedergabe vieler geschäftlicher Notizen nur auf den Inhalt der vorgelegten Circulare stützen kann. U m nun aber in letzter Beziehung die thunlichste Vollständigkeit zu erreichen, und dem Bilde die erwünschte Abrundung zu geben, ist es erforderlich, daß dem Unternehmen das Interesse und die Antheilnahme des Gesammtbuchhandels entgegengebracht wird und deshalb richte ich an sämmtliche verehrl. Handlungen, Verleger und Sortimenter die freundliche Bitte, nicht allein durch Subscription, sondern auch durch Zusendung aller Circulare, Notizen, überhaupt aller für das „Archiv" geeigneten Beiträge, zur Förderung des Werkes theils direct, theils indirect, mitwirken zu wollen. Wenn ich das vorliegende Heft als einen Versuch bezeichne, so darf ich wohl der nachsichtigen Beurtheilung und Aufnahme desselben umsomehr versichert sein, als ich hierin eine Aufmunterung sowie die Aufforderung erblicken würde, dem Unternehmen meine volle Fürsorge zuzuwenden und den weiterhin erscheinenden Heften die Vollständigkeit zu geben, welche ich allerdings als eine Vorbedingung für die Fortentwickelung und Lebensfähigkeit des Unternehmens betrachte. 0129 ARCHIV FÜR DAS STUDIUM DER NEUEREN SPRACHEN U N D LITERATUREN Elberfeld, Iserlohn, Braunschweig, Berlin 1846 —[lfd.] * Aufnahme: 1846-1880. * Standort: 30: H M 5: H 30[1846- 1880] "•Editorials: 1846. 1. 1847.1. 1849. Bd. 6. Unpag. Bl. 1858. Bd. 23. Unpag. Bl. ARCHIV FÜR DAS STUDIUM DER NEUEREN SPRACHEN U N D LITERATUREN. Eine Vierteljahresschrift [ab 1849, Bd. 6 ohne Untertitel1. Herausgeber: Ludwig Herrig, Heinrich Viehoff [ab 1849, Bd. 6: Unter besonderer Mitwirkung von Robert Hiecke und Heinrich Viehoff herausgegeben von Ludwig Herrig; ab 1858: Herausgeber: Ludwig Herrig]. Jg. 1 - 3 4 . Elberfeld, Iserlohn: Julius Bädeker [ab 1849, Bd. 6: Braunschweig: George Westermann] 1 8 4 6 - 1880. 8° Jg. 1: 1846. Bd. 1 [H. 1 - 2 ] , 468 S. Jg. 2: 1847. Bd. 2. [H. 1 - 2 ] , VIII, 486 S. Bd. 3. [H. 1 - 2 ] , 478 S. Jg. 3: 1848. Bd. 4. [H. 1 - 2 ] , 472 S. Jg. 4: 1849. Bd. 5. [H. 1 - 2 ] . 475 S. Bd. 6. [H. 1 - 3]. 467 S. Jg. 5: 1850. Bd. 7. [H. 1 - 3 ] . 465 S. Bd. 8. [H. 1 - 3], [467, nicht:] 457 S. Jg. 6: 1851/52. Bd. 9: 1851. [H. 1 - 3 ] , 479 S. Bd. 10: 1852. [H. 1 - 3], 480 S. Jg. 7: 1852/53. Bd. 11: 1852. [H. 1 - 3], 460 S. Bd. 12: 1853. [H. 1 - 3]. 479 S. Jg. 8: 1853. Bd. 13. [H. 1 - 3], 479 S. Bd. 14. [H. 1 - 3 ] . 480 S. Jg. 9: 1854. Bd. 15. [H. 1 - 3 ] . 488 S. Jg. 10: 1854/55. Bd. 16: 1854. [H. 1 - 3 ] . 474 S.

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Bd. 7: 1855. [H. 1 - 3 ] . 448 S. Bd. 8: 1855. [H. 1 - 3 ] . 440 S. 1856. Bd. 19. H. 1 - 3 476 S. Bd. 20. H. 1 - 3 470 S. 1857. Bd. 21. H. 1 - 3 463 S. Bd. 22. H. 1 - 3 464 S. 1858. Bd. 23. H. 1 - 3 458 S. Bd. 24. H. 1 - 3 448 S. 1859. Bd. 25. H. 1 475 S. Bd. 26. H. 1 468 S. 1860. Bd. 27. H. 1 - 3 480 S. Bd. 28. H. 1 - 3 480 S. 1861. Bd. 29. H. 1 - 3 472 S. Bd. 30. H. 1 - 3 460 S. 1862. Bd. 31. H. 1 - 3 464 S. Bd. 32. H. 1 - 3 480 S. 1863. Bd. 33. H. 1 - 3 480 S. Bd. 34. H. 1 - 3 480 S. 1864. Bd. 35. H. 1 - 3 480 S. Bd. 36. H. 1 - 3 480 S. 1865. Bd. 37. H. 1 - 3 480 S. Bd. 38. H. 1 - 3 480 S. 1866. Bd. 39. H. 1 - 3 480 S. 1867. Bd. 40. H. 1 - 3 480 S. Bd. 41. H. 1 - 3 480 S. 1868. Bd. 42. H. 1 - 3 480 S. Bd. 43. H. 1 - 3 480 S. 1869. Bd. 44. H. 1 - 3 480 S. Bd. 45. H. 1 - 3 480 S. 1870. Bd. 46. H. 1 - 3 480 S. 1871. Bd. 47. H. 1 - 3 480 S. Bd. 48. H. 1 - 3 480 S. 1872. Bd. 49. H. 1 - 3 480 S. Bd. 50. H. 1 - 3 480 S. 1873. Bd. 51. H. 1 - 3 288 S. 1874. Bd. 52. H. 1 - 3 VIII, 480 S. Bd. 53. H. 1 - 3 480 S. 1875/76. Bd. 54: 1875. [H. 1 - 3 ] . VI, 480 S. Bd. 55: 1876. [H. 1 - 3 ] . VI, 479 S. Bd. 56: 1876. [H. 1 - 3], V, 480 S. 1877. Bd. 57. [H. 1 - 3]. IV, 464 S. Bd. 58. [H. 1 - 3], V, 480 S. 1878. Bd. 59. [H. 1 - 3 ] , V, 480 S. Bd. 60. [H. 1 - 3], IV, 480 S. 1879. Bd. 61. [H. 1 - 3 ] , VIII, 480 S. Bd. 62. [H. 1 - 3 ] . VI, 479 S. 1880. Bd. 63. [H. 1 - 3 ] . VI, 480 S. Bd. 64. [H. 1 - 3 ] . VIII, 480 S. "•Inhaltsübersicht: pro Bd. "•Register: zu Bd. 1/5 in Bd. 5. 22 S. zu Bd. 6/10 in Bd. 11. 16 S. zu Bd. 1/50 in Bd. 51. 172 S.

[1846.1:] Vorwort.

Wenn man von dem Herausgeber jeder periodischen Schrift mit Recht verlangen darf, daß er sich beim Beginn derselben über Gegenstand, Zweck und Umfang eines Unternehmens

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ausspreche, wovon er zunächst nur schwache Anfänge und kleine Fragmente dem Publikum zur Ansicht vorlegen kann: so erscheint diese Forderung bei einer Zeitschrift, wie die hier angekündigte, welche sich ein neues Feld zur Bearbeitung ausersehen hat und so in gewisser Hinsicht als die erste ihrer Art gelten kann, doppelt gerechtfertigt. Zwar könnten wir auf das früher von einem der Unterzeichneten herausgegebene „Archiv für den Unterricht im Deutschen" (Düsseldorf 1843 und 44) als auf eine Zeitschrift von nahe verwandter Tendenz und gewissermaßen als auf einen Vorläufer des gegenwärtigen Unternehmens auf beschränkterem Gebiete hindeuten; allein schon eben diese Verschiedenheit des Gebietsumfanges beider Zeitschriften legt uns die Verpflichtung zu einer kurzen Verständigung mit dem Publikum über unsere projektirte Zeitschrift auf. Wir sehen den Begriff der modernen Philologie nach dem was Mager, der rüstige Vorkämpfer moderner Schulbildung, darüber gesagt hat, als vollkommen festgestellt an, und betrachten es ferner als erwiesen, daß das Studium der Sprachen und Literaturen der neuern Culturvölker, wenn es auf die rechte Weise betrieben wird wahres Humanitätsstudium ist, daß in ihm eine reiche Quelle ächt menschlicher Bildung fließt. An diese Quelle sieht sich eine ganze Reihe in neuerer Zeit entstandener Lehranstalten vorzugsweise angewiesen, während die Gymnasien vorherrschend aus dem Born des klassischen Alterthums schöpfen. Hat nun fortwährend an dem Gymnasiallehrerstande die klassische Philologie ihre Hauptstützen und Pfleger gefunden, so scheint nichts natürlicher, als daß die mit dem sprachlichen und literarischen Unterricht beauftragten Lehrer der Realschulen die Bearbeitung der modernen Philologie übernehmen. Aber auch die Gymnasien können, wenn sie ihre Aufgabe ganz lösen wollen, der modernen Philologie nicht entrathen, und so werden sich auch die Gymnasiallehrer an dem Anbau eines Gebiets der Philologie und Didaktik betheiligen, das bisher, auch zum Nachtheil der Gymnasien, nur allzusehr vernachlässigt worden ist. An Zeitschriften für klassische Philologie und Alterthumskunde hat es bekanntlich schon seit langem nicht gefehlt, und fehlt es noch jetzt nicht; es dürfte nun endlich an der Zeit sein, auch für die moderne Philologie wenigstens Ein ähnliches Organ in's Leben zu rufen, das der sonst so leicht sich zersplitternden und zerstreuenden Thätigkeit der Einzelnen, der Lehrer an Gymnasien, wie an Realschulen, zum Vereinigungs- und Anhaltspunkte dienen könnte. Die Aufgabe einer solchen Zeitschrift wird aber eine zweifache sein müssen. Einerseits wird sie die Wissenschaft (wenn man ein so komplicirtes Ganze, wie die Philologie und jeder ihrer Zweige ist, so nennen darf) und andererseits die Schule in's Auge zu fassen haben. Jene wird sie nicht ausschließen dürfen, auch wenn sie sich rein als pädagogisch-didaktische Zeitschrift betrachtet. Denn, wenn es einer Disciplin noch in dem Grade an wissenschaftlicher Durchbildung mangelt, wenn noch so große Strecken in ihrem Gebiete der ersten Urbarmachung harren, wie dies bei der modernen Philologie der Fall ist: so kann die Schule noch unmöglich den rechten, vollen Gewinn für die Bildung der Jugend aus ihr ziehen. An dem bloßen Anbau der Wissenschaft darf es indeß unserer Zeitschrift eben so wenig genügen, da ihr letztes und Hauptaugenmerk die Schule ist, die es nicht auf die Wissenschaft, sondern auf die Bildung abgesehen hat. Sie wird also auch dahin zu wirken haben, daß das Studium der neuern Sprachen und Literaturen ein ächtes Humanitätsstudium werde. Eben deßwegen aber, weil es ihr hauptsächlicher und letzter Zweck ist, den Schulunterricht in neuern Sprachen und Literaturen zu fördern, und ihm mehr Gehalt und bildende Kraft zu geben, wird sie aus dem Gesammtgebiet der modernen Philologie sich denjenigen kleinern Kreis ausscheiden müssen, der zu unsern Schulen in der nächsten Beziehung steht; sie wird sich auf die jetzigen drei bedeutendsten Culturvölker, die Deutschen, Franzosen und Engländer zu beschränken haben. Es versteht sich indessen, daß dieser Kreis nicht nach allen Seiten hin als ein scharf abgegränzter betrachtet werden kann. Wenn gleich z.B. das Italienische, Provençalische, Spanische, Portugiesische, das Lateinische an und für sich nicht in denselben gehört, so wird es der Zeitschrift doch unerläßlich sein, bisweilen in das Gebiet dieser Sprachen hinüberzugreifen, schon aus dem Grunde, weil der französische Philolog auf diesen Namen keinen Anspruch hat, wenn er nicht zugleich Romanist ist, wenn er nicht sein Studium comparativ und historisch betreibt. Aus demselben Grunde würde die Zeitschrift selbst in dem Falle, daß man sich allgemein über die Ausschließung des Alt- und Mittelhochdeutschen aus den Schulen vereinigte, dennoch sich nicht durchaus strenge auf das Neuhochdeutsche beschränken dürfen, so wie auch die englische Philologie zu einer tiefern Begründung nicht das Angelsächsische, Wälsche u. s. w. entbehren kann. Nur muß die Zeitschrift, indem sie zuweilen sich nach diesen Seiten hin ausbreitet, nie ihren Mittel- und

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Ausgangspunkt aus dem Auge verlieren und ihrer Hauptaufgabe eingedenk bleiben. Nach dem Gesagten wird es nicht nöthig sein, bei der folgenden nähern Inhaltsangabe der Zeitschrift dem Einzelnen jedesmal beizufügen, ob ihm eine größere oder geringere Berücksichtigung zu Theil werden soll. Die Redaction wird es sich angelegen sein lassen, dem, was in nächster Beziehung zur Aufgabe der Zeitschrift steht, stets ein bedeutendes Uebergewicht über das Fernerliegende zu erhalten. Im Wesentlichen wird der Inhalt unserer Zeitschrift dem des Archivs für den deutschen Unterricht analog sein. Im Interesse der Wissenschaft sollen, wie in dem genannten Archiv, Beiträge zur historisch-vergleichenden Grammatik und zur Onomatik (nach dem von Mager festgestellten Begriffe), zur Literaturgeschichte, zur Metrik, Poetik und Prosaik, zur Interpretation (der ästhetischen, sprachlichen und sachlichen) und zur Kritik der Texte gebracht werden. Und weil der ächte Philolog des Zurückgehens auf Quellen, Urkunden, Sagen u.s.w. nicht entrathen kann, so müssen auch diese, wie es gleichfalls im Archiv für den deutschen Unterricht gesehen ist, die ihnen gebührende Berücksichtigung finden. — Was dann aber den andern Hauptzweck unsrer Zeitschrift betrifft, einen wahrhaft geist- und herzbildenden Unterricht der modernen Sprachen und Literaturen fördern zu helfen, so wird dies die Aufgabe einer besondern Art eigens für diesen Zweck berechneter Beiträge sein, die sich nun wieder entweder auf Grammatik und Onomatik, oder auf Styl- und Redeübungen, oder auf den literargeschichtlichen Unterricht, oder auf den in Poetik, Metrik und Prosaik, oder auf die Interpretation im weitesten Sinne beziehen; und zwar gilt es hier, nicht bloß allgemein räsonnirende Abhandlungen über Methodik und Didaktik zu liefern, sondern, wie dies gleichfalls bisweilen in dem Archiv für das Deutsche versucht worden, auch das zweckmäßigste Verfahren an Gegebenem und Besonderm möglichst praktisch darzulegen. Es wird nicht nöthig sein, jenen innern Unterschied der beiden Hauptarten von Beiträgen auch äußerlich in zwei gesonderten Rubriken oder Sektionen hervortreten zu lassen, da die einzelnen Aufsätze sich selbst deutlich genug entweder als wissenschaftlich, oder als didaktische charakterisiren werden. Als eine durchgreifende Abtheilung gedenken wir, wie in dem Archiv für das Deutsche, nur die in Abhandlungen und Recensionen festzuhalten, welche letztere dann, je nach der Bedeutsamkeit der Schriften, bald tiefer eingehende Kritiken, bald kürzere Anzeigen sein werden. Die jährlich steigende Zahl von Schriften wird es wünschenswerth machen, zur Erleichterung der Uebersicht über die Literatur der einzelnen Lehrzweige, von Zeit zu Zeit Collectivrecensionen zu geben. Endlich dürften auch eine kurze Programmenschau, ein fortlaufender bibliographischer Anzeiger und eine Rubrik „Miszellen " für allerlei unsern Gegenstand betreffende Notizen nicht unwillkommene Beigaben zu unserer Zeitschrift bilden. Damit hätten wir den Plan des neuen Unternehmens nach seinen Hauptumrissen gezeichnet. Wir schmeicheln uns mit der Hoffnung, daß recht viele wackere Schulmänner uns die Hand zur Ausführung eines Werkes bieten werden, welches nur durch das Zusammenwirken vieler Kräfte zu etwas Erfreulichem gedeihen kann. Auf die Herren Mitarbeiter des Archivs für den deutschen Unterricht dürfen wir mit Zuversicht rechnen; von der Mehrzahl derselben sind uns darüber schon bestimmte Erklärungen zugegangen. Außer diesen hat aber auch noch eine bedeutende Anzahl anderer tüchtiger Schulmänner Deutschlands, Frankreichs und Englands uns ihre Unterstützung zugesagt und zum Theil uns schon durch Zusendungen von Beiträgen erfreut, was wir als ein glückliches Prognostikon für die zukünftige Theilnahme betrachten wollen. [1847.1:]

Vorwort. Indem das Archiv für das Studium der neuern Sprachen und Literaturen in seinen zweiten Jahrgang tritt, fühlen sich die Herausgeber vor Allem gedrungen, den vielen tüchtigen Männern, die zur Ausführung des Unternehmens ihre Hand geboten, den herzlichsten Dank darzubringen. Ueberraschend groß war schon die Anzahl derer, die beim Beginne der Zeitschrift ihre Hülfe zusagten und fortwährend mehrte sich diese Zahl, so daß wir uns jetzt von mehr als hundert Mitarbeitern aus dem In- und Auslande, von Universitäts- und Gymnasiallehrern, wie von Realschulmännern unterstützt sehen. Diese so reichlich zugesagte und theilweise schon bethätigte Hülfe, und die erfreuliche Aufnahme, welche die Zeitschrift bei dem Publikum gefunden, glauben wir als ein Zeichen ansehen zu dürfen, daß unser Unternehmen einem wohlbegründeten und anerkannten Bedürfnisse entspricht. Ueber

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Aufgabe, Zweck und Plan des Ganzen ist in der Einleitung des ersten Heftes und in einem besonders versandten Prospektus das Nöthige gesagt worden; auch können die zwei bereits erschienenen Hefte vom dem, was die Zeitschrift will und erstrebt, eine ungefähre Anschauung geben, wenn es gleich nicht möglich war, schon im ersten Bande die verschiedenen Seiten derselben gleichmäßig hervortreten zu lassen. So weit wir die Stimmen darüber vernehmen konnten, haben Plan und Gebietsumfassung der Zeitschrift im Ganzen Billigung gefunden; nur sähe man von manchen Seiten das Italienische gern mehr berücksichtigt, — ein Wunsch, dem wir in spätem Heften möglichst zu entsprechen bemüht sein werden. Die höchst dankenswerthen, auf die Organisation des Archivs bezüglichen Vorschläge des Herrn Dr. Mager (Pädag. Revue, Novemberheft 1846) erhielten wir zu spät, um darnach noch die Gestalt des vorliegenden Heftes modificiren zu können. Wir werden sie, so wie mehrere andere Beurtheilungen, womit die Zeitschrift bereits beehrt worden, in gewissenhafte Erwägung ziehen, und Alles was uns davon zweckdienlich und förderlich scheint, wenn auch nur stufenweise, zu verwirklichen suchen. [1849. Bd. 6. Unpag. Bl.:]

Vorwort. Von dem vorliegenden Hefte an werden unsere Leser an dem Archiv für das Studium moderner Sprachen und Literaturen nicht bloß einen Verlagswechsel, sondern auch eine Aenderung im Titel, so weit er auf die Redaction Bezug hat, wahrnehmen. Ueber den letztern Punkt fühlt sich der Unterzeichnete, der bisher als Mitherausgeber genannt war, zu einer kurzen Erklärung gedrungen. Zu Anfange des Jahres 1843 unternahm ich das „Archiv für den deutschen Unterricht", und führte es als alleiniger Herausgeber durch ein paar Jahrgänge hindurch. Die Urtheile der Sachverständigen über die Zeitschrift waren freundlich genug, um mich zu einer fernem Fortsetzung zu ermuntern; aber allzu spärliche und unregelmäßige Unterstützung durch Mitarbeiter, gehäufte Berufspflichten und anderweitige literarische Arbeiten, die ich übernommen hatte, brachten mich zum Entschlüsse, das Archiv vorläufig wenigstens eingehen zu lassen. Da machte mir Herr Dr. Herrig, der mit dem Plan umging, ein „Archiv für das Studium fremder moderner Sprachen" zu gründen, den Antrag, beide Zeitschriften zu Einer zu verschmelzen und die Redaction gemeinsam mit mir zu übernehmen. Ich ging mit Vergnügen auf den Vorschlag ein, und es wurde unter uns verabredet, daß Herr Dr. Herrig vorzugsweise die Redaction der auf französische und englische Literatur und Sprache bezüglichen Artikel, und ich die der Beiträge für's Deutsche zu besorgen hätte, so jedoch, daß die Hauptredaction und die Bestreitung aller äußern Geschäfte Herrn Herrig, als am Verlagsorte wohnend, zufallen sollten. Obwohl ich nun gleich anfangs den geringeren Theil an dem Redactionsgeschäfte übernommen hatte, so sah ich mich doch bald durch mancherlei Umstände genöthigt, auch diesen an Herrn Herrig zu übertragen; und so ist denn bei weitem die Mehrzahl der Hefte des Archivs unter seiner alleinigen Leitung und Bemühung an's Licht gefördert worden, wenn ich gleich, nach seinem Wunsche, fortdauernd auf dem Titel als Mitherausgeber figurirte. Die erfreuliche Theilnahme, die das Archiv gewonnen, und die große Erweiterung des Kreises seiner Mitarbeiter müssen demnach, so weit sie auf Rechnung eines Herausgebers gesetzt werden können, ihm allein zugeschrieben werden, und die Veränderung in der Redaction, welche das Archiv mit dem nächsten Hefte erfährt, ist nur scheinbar und nominell. Sollten etwa Leser auf meine Theilnahme an dem Unternehmen einigen Werth gelegt haben, so bemerke ich für diese, daß durch diese Mittheilung keineswegs angedeutet werden soll, als gedächte ich an dem Archiv mich weniger als bisher zu betheiligen; vielmehr ist es meine Absicht, in Zukunft mehr, als es in den letzten Jahren möglich war, zur Fortentwicklung der verschiedenen Zweige des deutschen Unterrichts nach Kräften mitzuwirken. Als einen großen Gewinn aber, für diesen Gebietstheil des Archivs wie für seine übrigen, werden es alle Leser zu schätzen wissen, daß Hr. Prof. Hiecke in Merseburg sich geneigt gefunden hat, dem Archiv fortan seine besondere Mitwirkung zuzuwenden. Rechne ich dazu, daß noch fortdauernd die Anzahl tüchtiger Mitarbeiter im Wachsen begriffen ist, daß der Verlagshandlung, an welche nunmehr das Archiv übergeht, größere Mittel zur Verbreitung desselben zu Gebote stehen, und daß die weitere Ausdehnung des Gebietsumfanges der Zeitschrift, welche fortan auch italienische Literatur und Sprache mehr in ihren Kreis hereinziehen wird, ihr wieder neue Leser und Mitarbeiter zuführen muß: so darf ich mich wohl der zuversichtlichen Hoffnung hingeben, das Archiv für das

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Studium neuerer Sprachen und Literaturen werde, unter der fernem thätigen und umsichtigen Leitung seines Herausgebers, trotz der Ungunst der Zeitumstände, nicht bloß seine alten Freunde erhalten, sondern eine gute Anzahl neuer hinzugewinnen. H. Viehoff. Vorstehender Erklärung habe ich nur noch wenige Worte hinzuzufügen. Es sind jetzt drei Jahre, als ich mit meinem Freunde Viehoff die Gründung dieser Zeitschrift versuchte, und es leitete uns dabei vorzüglich die Ueberzeugung, daß die neueren Sprachen nicht mehr als ein bloßes Anhängsel, sondern als ein wesentlicher Theil in dem Organismus des Unterrichts behandelt werden müßten, daß die moderne Philologie, welche in Mager den tüchtigsten Vorkämpfer gefunden, sich zu emancipiren und auch äußerlich ihre Selbstständigkeit darzustellen habe. Es schien uns nothwendig, daß die sonst so leicht sich zersplitternden Kräfte gesammelt und vereinigt würden zur Pflege eines bisher so sehr vernachlässigten wissenschaftlichen Gebietes, und unsre Hoffnungen wurden in sehr erfreulicher Weise erfüllt, indem gleich anfangs eine große Zahl von rühmlichst bekannten Männern dem neuen Unternehmen die nöthige Unterstützung sicherten. Unser Streben war darauf gerichtet, der modernen Philologie eine achtungswerthe Stellung neben der altclassischen zu erringen, und zwar dadurch, daß sie in dem Geiste der letztern wirken und sich ihren Bemühungen freundlich und fördernd anschließen möchte. Zugleich hegten wir in Beziehung auf die Realschulen die Hoffnung, daß unsre Bestrebungen dazu beitragen würden, den philologischen Unterrichtselementen das Gleichgewicht gegen die so leicht überhandnehmenden mathematisch-naturwissenschaftlichen Lehrzweige zu erhalten, diesen Anstalten ihren humanistischen Charakter möglichst zu bewahren, und so dieselben ihren Schwesterschulen, den Gymnasien, so weit es die Umstände gestatten, anzunähern. Das Archiv wird auch in Zukunft seinem ersten Programm um so eher treu bleiben, als die in ihm ausgesprochenen Grundgedanken in der Neuzeit ihrer Verwirklichung mit Sicherheit entgegensehen. In Betreff der vielen freundlichen Beurtheilungen und der dankenswerthen, auf die Organisation der Zeitschrift bezüglichen Vorschläge, war die Redaction bisher ernstlich bemüht, manches Zweckdienliche bereits zu verwirklichen. Höchst beachtenswerth ist aber gewiß noch der von sehr vielen Seiten beifällig aufgenommene Vorschlag Mager's, welcher in der Päd. Rev. Novbr. 1846 ausgesprochen ist und folgendermaßen lautet: „Es scheint mir, als hätte das Archiv die Pflicht, den heutigen Lehrern der neueren Sprachen und Literaturen so viel als möglich von dem zu geben, was ihnen die Universität hätte geben sollen. Wie es auf unsern meisten Universitäten um den Unterricht in den neuern Sprachen und Literaturen steht, ist bekannt. Daß aber Lehrer der deutschen Sprache, die nicht Alt- und Mittelhochdeutsch, Lehrer der französischen Sprache, die nicht Altfranzösisch, Lehrer der englischen Sprache, die nicht Angelsächsisch wissen, in vielen Stücken unzulänglich sind, das ist den Sachkundigen nicht minder bekannt, und gerade die strebsameren Lehrer bedauern diese ihre Unzulänglichkeit am meisten und würden es mit Dank aufnehmen, wenn ihnen eine Gelegenheit gegeben würde, die Lücken ihres Wissens zu büßen; und so wäre mein Vorschlag, daß von Zeit zu Zeit in dem Archive altdeutsche, altfranzösische und angelsächsische Texte ganz plan grammatisch und onomatisch erklärt und so die in diesen Dingen noch unwissenden Leser für diese Studien gewonnen und sachte in die Sache eingeführt würden." Ich empfehle diesen Vorschlag hierdurch recht dringend der gefälligen Berücksichtigung der geehrten Herren Mitarbeiter und bemerke zugleich, daß sich das Archiv überhaupt mit dem schulmäßigen Studium der neueren Sprachen, mit dem eigentlichen Unterrichte in Zukunft mehr noch beschäftigen wird, als dies bisher geschehen konnte. Es soll ferner der nöthige Raum gewonnen werden für die Mittheilung noch ungedruckter Quellen, welche zum Verständnis deutscher, französischer und englischer Werke der Dichtkunst und Beredsamkeit nöthig und dabei noch nicht in zugänglichen Büchern und Zeitschriften gedruckt sind und es ist auch bereits durch die freundlich angebotene Unterstützung mehrerer der geehrten Herren Mitarbeiter möglich geworden, im nächsten Jahre ein Bild von der Art und Weise zu geben, wie an den bedeutenderen Mittelschulen des In- und Auslandes der deutsche, französische und englische Sprach- und Literatur-Unterricht eingerichtet ist, und wie der Unterricht in der modernen Philologie auf unseren Universitäten ertheilt wird. In der äußern Einrichtung tritt die Aenderung ein, daß das Archiv in Zukunft, unter Beibehaltung des alten Preises, acht Mal jährlich erscheinen wird, und bei einer befriedigenden

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T h e i l n a h m e soll die Bogenzahl n o c h vermehrt werden; außerdem ist es den Lesern gewiß erwünscht, daß v o n jetzt an regelmäßig a m Schlüsse des Jahres ein Special-Index erfolgt, der gegenwärtig auch für die G e s a m m t h e i t der früheren B ä n d e nachgeliefert wird. O b g l e i c h das A r c h i v durch die U n g u n s t der U m s t ä n d e vielfach g e h e m m t w a r d , so hat es dennoch eine sehr erfreuliche Verbreitung selbst über die G r e n z m a r k e n des deutschen Vaterlandes hinaus g e w o n n e n , was es vorzugsweise d e m Eifer u n d den Leistungen der geehrten H e r r e n Mitarbeiter zu danken hat. M ö c h t e auch in Z u k u n f t der Zeitschrift dieselbe rege Theilnahme, dieselbe kräftige U n t e r s t ü t z u n g zu Theil werden, damit es ihr gelingt, den Anbau der m o d e r n e n Philologie wahrhaft zu fördern. Dr. L. Herrig. [1858.

Bd. 23. Unpag. Bl.:]

Vorwort. D i e H o f f n u n g e n , welche der H e r a u s g e b e r bei der G r ü n d u n g dieser Zeitschrift im J a h r e 1846 aussprach, sind ihrer E r f ü l l u n g i m m e r näher g e k o m m e n . D i e neuern Sprachen dürfen nicht m e h r als ein blosses Anhängsel, sondern sie müssen als ein wesentlicher Theil in dem O r g a n i s m u s des Schulunterrichts behandelt werden. Viele haben mit T h e i l n a h m e w a h r g e n o m m e n , dass es der Zeitschrift in den letzten zwölf J a h r e n gelungen ist, die so leicht sich zersplitternden K r ä f t e zu s a m m e l n und zur Pflege eines früher höchst vernachlässigten wissenschaftlichen Gebietes zu vereinigen. G e g e n w ä r t i g tritt die Zeitschrift in ein neues Stadium. D u r c h die B e m ü h u n g e n ihrer Mitarbeiter ist nämlich gegen E n d e des vorigen Jahres in Berlin eine „Gesellschaft f ü r das Studium der neueren S p r a c h e n " entstanden, welche sich mit der G r a m m a t i k , Geschichte u n d Literatur der neueren Sprachen beschäftigt und bezweckt, das Studium derselben v o m wissenschaftlichen u n d pädagogisch-didaktischen Standpunkte zu fördern. D i e Gesellschaft, welche bereits viele rühmlichst bekannte M ä n n e r zu der Zahl ihrer ordentlichen u n d correspondirenden Mitglieder rechnet, wird ihre Verhandlungen in dieser Zeit veröffentlichen und dadurch das Archiv mehr u n d mehr zu einem C e n t r a i p u n k t e der Bestrebungen für unsre gemeinschaftliche Sache machen. M ö c h t e u n s dabei die kräftige U n t e r s t ü t z u n g unsrer F r e u n d e n i m m e r fehlen, damit der A n b a u der m o d e r n e n Philologie, — wie wir es schon o f t m a l s gewünscht, — wahrhaft gefördert werde.

0130 A R C H I V F Ü R DIE G E S C H I C H T E D E U T S C H E R S P R A C H E U N D DICHTUNG Wien 1873 [1874] ^Standort: 30: Z s 10503[1873] " Ί 8 7 3 : M e h r nicht erschienen. "Editorial: 1873. U n p a g . Bl. " E r s c h i e n e n 1873, auf d e m Jg.-Titel datiert 1874.

A R C H I V F Ü R DIE G E S C H I C H T E D E U T S C H E R S P R A C H E U N D D I C H T U N G . Herausgeber: Josef M . Wagner, ü g · H· Wien: K u b a s t a & Voigt 1873[1874]. 4 ° [Jg. 1:]1873. Bd. 1. [ H . 1 - 12], VII, 568 S. "Inhalt: pro Jg. [1873.

Unpag. Bl.:}

Prospectus. W ä h r e n d die Litteratur unserer deutschen H e i m a t u n d ihrer Schwesterländer bis z u m vierzehnten J a h r h u n d e r t vielfach durchforscht ist u n d bis in unsere T a g e jenes F e l d gebildet hat, das die Gelehrten mit Vorliebe, ja fast einzig bebauten, beginnt die spätere Periode derselben erst jetzt sich jener eingehenden u n d allseitigen wissenschaftlichen Pflege zu erfreuen, die auch sie mit Recht beanspruchen darf. Z w a r fehlt es nicht an einer A n z a h l gediegener älterer Leistungen, die d e m Entwickelungsgange unserer Sprache u n d D i c h t u n g spät- u n d

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nachmittelalterlicher Zeit gewidmet sind. Doch seit etwa zwei Jahrzehnden erst scheint sich mehr und mehr die Erkenntnis zur Geltung durchzuringen, daß es an der Zeit sei über die gewohnten Schranken hinausgehend auch der neueren Sprach- und Litteraturentwicklung eine erhöhte Theilnahme zuzuwenden. Besonders scheint dies der so überaus wichtigen Uebergangsepoche vom 15. bis zum 17. Jahrhundert gegenüber in erfreulicher Weise der Fall. Noch ist aber auf diesem Gebiete lange nicht die ganze Fülle der Thatsachen an das Licht gezogen und allseitiger Benutzung zugeführt, deren Bekanntsein bis auf die kleinste Einzelheit sichere Schlüsse zu ziehen erlaubte. Und in den bestehenden Fachzeitschriften ist für derlei kein oder doch zu wenig Raum. Sie alle haben die neuere Sprache und Litteratur entweder von vornherein von ihrem Plane ausgeschlossen, oder sind mit ihrem Streben doch zu sehr auf die Durcharbeitung des Stoffes gerichtet, um für das Aufsammeln neuen Materials mehr als kärglichen Raum übrig zu haben. In diese Lücke will das neue Unternehmen treten, dessen Titel diesen Zeilen voraufgeschickt ist. In dem .Archiv für die Geschichte deutscher Sprache und Dichtung' soll hauptsächlich die neuhochdeutsche Periode unserer Sprache und Litteratur sich eines eigenen ,Organes für Stofflieferung' erfreuen, ungefähr in dem Sinne wie früher schon zeitweilig durch Hoffmanns und Sehndes .Weimarisches Jahrbuch', durch des Ersteren „Findlinge' und theilweise auch durch Naumanns , Serapeum' für dies Bedürfnis vorgesorgt war. Gleich diesen Zeitund Sammelschriften, durch kleinere Abhandlungen, Auszüge, bibliographische Mittheilungen, Abdruck von Texten und Bruchstücken von solchen, Veröffentlichungen von Briefen, auch wohl durch gelegentliche Anzeiger einschlägiger Bücher u. s. f., will das neugegründete ,Archiv' auf dem beregten Gebiete wirken. Und in dem Rahmen der bezeichneten Periode ist es wiederum vor Allem das 15. bis 17. Jahrhundert, welches eine reichlichere Berücksichtigung und ausgiebigere Pflege in dem neuen Organe finden soll. Für diesen der Durchforschung und wissenschaftlichen Klarlegung noch so unendlich bedürftigen Zeitraum hat Karl Goedeke in seinem trefflichen ,Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung' eine sichere und unentbehrliche Grundlage geschaffen. An dies Werk anknüpfend fortzubauen, in demselben Geiste und derselben Methode, soll zu den Hauptaufgaben des .Archives' gehören. Daß dabei das Wort .Deutsch' auf dem Titel im weiteren Sinne aufgefaßt wird, und auch Beiträge aus dem Bereiche des älteren Niederländischen, Englischen und Scandinavischen nicht ausgeschlossen bleiben sollen, bedarf wohl keiner besonderen Rechtfertigung. ARCHIV FÜR GESCHICHTE DES DEUTSCHEN BUCHHANDELS Leipzig - Nr. 2111 PUBLICATIONEN DES BÖRSEN-VEREINS DER DEUTSCHEN BUCHHÄNDLER 0131 ARCHIV FÜR LITTERATURGESCHICHTE Leipzig 1870-1887 VIERTELJAHRSSCHRIFT FÜR LITTERATURGESCHICHTE Weimar 1888-1893 EUPHORION Bamberg, Heidelberg 1894-[lfd.] * Aufnahme: 1870-1887. * Standorte: 12: 8° H. lit. U. 32h[1870 - 1887] 30: HM 5: H 35[1870 - 1887] * Editoriais: 1870. III. 1872. V. 1874. III. ARCHIV FÜR LITTERATURGESCHICHTE. Herausgeber: Richard Gosche [ab 1874: Franz Schnorr von Carolsfeld]. [Jg. 1 - 1 5 ] . Leipzig: B.G. Teubner 1870-1887. 8°

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[1870. III:]

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Bd. 1. VIII, 584 S. Bd. 2. VIII, 611 S. Bd. 3. [H. 1 - 4 ] , VI, 568 S. Bd. 4. [H. 1 - 4 ] , IV, 544 S. Bd. 5. [H. 1 - 4 ] . IV, 630 S. Bd. 6. [H. 1 - 4 ] , IV, 621 S. Bd. 7. [H. 1 - 4 ] , IV, 562 S. Bd. 8. [H. 1 - 4 ] , IV, 562 S. Bd. 9. [H. 1 - 4], VI, 591 S. Bd. 10. [H. 1 - 4], VI, 594 S. Bd. 11. [H. 1 - 4 ] . VI, 632 S. Bd. 12. [H. 1 - 4 ] , V, 650 S. Bd. 13. [H. 1 - 4 ] , V, 572 S. Bd. 14. [H. 1 - 4 ] , V, 452 S. Bd. 15. [H. 1 - 4 ] . IV, 458 S. "•Inhaltsübersicht/Register: pro Bd.

Vorwort. Die Absicht dieses Unternehmens ist durch sich selbst klar, zumal für die Leser des von mir 1865 herausgegebenen Jahrbuchs für Literaturgeschichte', an welches sich das .Archiv' eng anschliesst. Noch entschiedener aber als in jenem ersten Versuche, ein besonderes Organ für die Litteraturgeschichte als besondere Wissenschaft zu schaffen, spricht sich in diesen Blättern der Gedanke aus, dass die Litteraturgeschichte sich versagen müsse, auf dem Gebiete der classischen Philologie eine an und für sich löbliche Aufzählung kritischer Hilfsmittel zur Textconstituierung oder eine das innerlich Zusammengehörige im Interesse der äusseren Form trennende Schilderung einzelner Stilgattungen, für die modernen Epochen eine Aneinanderreihung scharfer kritischer oder sinnig träumerischer Raisonnements sein zu wollen. Ich bin allerdings weit davon entfernt, mit dem geistvollen Hippolyte Taine den einzelnen Schriftsteller als ein nothwendiges Naturphänomen zu erklären oder mit einem als Kritiker ausgezeichneten Darsteller der neueren deutschen Litteratur das Heil in der äusserlichsten Annalistik zu finden. Der Litteraturhistoriker hat jedoch, meine ich, wie jeder Historiker die Pflicht, seinen festen Standpunkt zwischen dem tiefsinnigen Idealismus Droysen's und dem unerschrockenen Realismus Buckle's oder bei einem von beiden zu suchen. In der ,Uebersicht der litterarischen Arbeiten in den Jahren 1865 bis 1869', welche ich am Schluss dieses Bandes begonnen habe, ist daher ein besonderer Accent auf die Schriften gelegt worden, welche sich mit dem Wesen und Begriff der Geschichte beschäftigen. Im Uebrigen nimmt natürlich jede Abhandlung und Miscelle des .Archivs' das Recht für sich in Anspruch, in ihrer besonderen Weise und auf ihren besonderen Wegen die geschichtlichen Thatsachen darzustellen und in ihrem lebendigen Zusammenhange zu erkennen. Von solchen Zusammenhängen ist bei der Betrachtung des Einzelnen weniger die Rede; deutlicher werden sie hervortreten, wenn die Absicht, übersichtliche Bilder der jüngsten Litteraturbewegungen zu zeichnen, gleichmässiger ausgeführt werden kann. Diesmal ist die französische Litteratur besonders berücksichtigt worden; ich will nicht aus Eitelkeit, sondern aus Gerechtigkeit gegenüber meinem Herrn Mitarbeiter Robert Chaulieu, dem keine der hier ausgesprochenen Grundanschauungen aufgebürdet werden möge, erklären, dass diese Uebersicht fast vollständig mit Ausnahme vereinzelter Notizen, von mir allein herrührt. Das Deutsche ist darüber nicht vergessen worden: Cholevius, Reinhold Kochler und andere meiner geehrten Mitarbeiter haben sich desselben angenommen. Für die Fortsetzung des ,Archivs' bin ich so glücklich, besonders regelmässige Berichterstattungen für Goethe von G. v. Loeper, für Schiller von Robert Boxberger in Aussicht stellen zu können. Mit der Betrachtung der euripideischen Dichtung und der ungarischen Volkspoesie ist aber die Universalität des Unternehmens hinlänglich gekennzeichnet. Ueber die Grenzen der Nationallitteratur, welche keine ernst vorschreitende geschichtliche Wissenschaft einhalten kann oder darf, geht Kochlers Abhandlung über die Griseldis-Novelle als Volksmärchen und die meinige über Idyll und Dorfgeschichte im Alterthum und

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Mittelalter hinaus: beide wagen es sich am meisten dem Principe der vergleichenden Literaturgeschichte zu nähern. Ich bin kühn genug zu hoffen, dass die einen unserer Leser, welche besonderen Philologien ihre Neigung und Kraft gewidmet haben, an diesem allgemeinen Absichten dienenden Unternehmen nicht gleichgültig vorüber gehen werden; muss aber auch fürchten, dass die andern, welche appretierte Aesthetik begehren, sich schwerer mit der ernst gemeinten Bevorzugung der geschichtlichen Behandlungsweise befreunden werden. Unter allen Umständen wünscht jedoch der Herausgeber von einem uralten Rechte Gebrauch zu machen: sich seines Fleisses rühmen zu dürfen. [1872. V:] Hier empfangen Sie, lieber Freund, den zweiten Band meines .Archivs für Literaturgeschichte', welches Sie mit so liebenswürdigem Interesse begleitet haben. Ihnen wird es vielleicht leid thun, dass dieser zweite Band zugleich der letzte des Unternehmens sein soll: mir nicht. Ich glaube mich jetzt befreit von einer Aufgabe, für welche ich vielleicht ebenso wenig Geschick als im Grunde Neigung besitze, von der Redaction einer Zeitschrift, wenn auch diese Form der Veröffentlichung unter günstigen Verhältnissen der grössten unmittelbaren Erfolge sicher sein kann. Mehr könnte mich vielleicht etwas anderes betrüben: dass Zeit und Sinn für Literaturgeschichte als besondere Wissenschaft immer noch nicht gekommen zu sein scheinen. Es ist wahr (ich rede natürlich, wie es Ihnen gegenüber sich allein ziemt, hier nur vom Standpunkt der ernsten, zu einer klaren Darstellung der treibenden Ideen vorgedrungenen Wissenschaft), es ist wahr, dass es augenblicklich weniger aussichtslos ist, eine Zeitschrift für irgend eine der 120,000 Insectenarten oder für einen Kafferndialekt zu gründen als für die wissenschaftliche Litteraturgeschichte; aber es ist nur eine Frage der Zeit, dass unsere Wissenschaft ihr volles Bürgerrecht erlange. In der Geschichte der Wissenschaften mache ich die Beobachtung, dass es den sich spröde Abschliessenden schliesslich doch nicht erspart blieb, Dinge, mit denen sich bis dahin vorzugsweise Laien und Dilettanten zu beschäftigen pflegten, mit ernsten Absichten in die Hand nehmen zu müssen. Sind nicht gar in unsern Tagen auf die Weitling endlich die Kathedersocialisten gefolgt und wer wollte diese nicht dankbar loben? Um wie viel mehr darf die zartere Litteraturgeschichte, welche noch mannigfach der Dilettantismus fortfährt sei es ästhetisch zu versüssen, oder religiös zu verwässern, oder politisch einzusalzen, erwarten in ihr wissenschaftliches Recht eingesetzt zu werden. Wenn ich neben Gervinus' und Kobersteins unvergänglichen Arbeiten Ihre schöne Litteraturgeschichte des achtzehnten Jahrhunderts immer wieder lese, lieber Hettner, und ihren Wirkungen beobachtend nachgehe: so scheint mir die recht Zukunft unsrer Wissenschaft in der That nahe zu sein. Deren Pflege hat dies .Archiv' vorbereitend dienen wollen; tadeln Sie es nicht, dass dieser zweite Band die von mir erstrebte Universalität etwas verleugnet und vorwiegend Deutsches bringt: es ist jetzt eine Lust an deutschen Dingen zu arbeiten. [1874.III:] Das von Richard Gosche begründete .Archiv für Litteraturgeschichte' soll, wie bisher, für Studien auf dem Gesammtgebiete der Litteraturgeschichte als Organ der Mittheilung dienen. Die Bevorzugung der neueren europäischen Litteraturen, besonders der deutschen, ist zwar als eine Folge der bestehenden Arbeitsvertheilung zwischen den verschiedenen philologischen Disciplinen vorgesehen, doch sind auch solche litterarhistorische Arbeiten, welche auf anderen Litteraturgebieten sich bewegen, von dem Plane der Zeitschrift nicht ausgeschlossen. Je mehr indess die Litteratur Deutschlands seit dem Reformationszeitalter den Mittelpunct der Bestrebungen bilden wird, um so mehr wird auf diesem Gebiete auch der Detailforschung, der Veröffentlichung unbekannter Litteraturproducte, biographischen Untersuchungen und kleineren quellenmässigen Mittheilungen aller Art Raum gegeben werden. Der vorliegende Band möge von dem Werthe und der Reichhaltigkeit der litterarischen Quellen, welche dem .Archiv' zu Gebote stehen, Zeugniss ablegen. Aber auch die ergiebigsten Quellen können diejenige Vielseitigkeit, welche eine Zeitschrift zu erstreben verpflichtet ist, nicht sicher stellen, wenn nicht die persönliche Unterstützung der Fachgenossen hinzukommt.

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A R C H I V F Ü R N A T U R , KUNST, WISSENSCHAFT U N D LEBEN Braunschweig 1832 - 1858 - D L Z 15.113 A R C H I V F Ü R V A T E R L Ä N D I S C H E INTERESSEN Königsberg - N r . 2106 PREUSSISCHE PROVINZIAL-BLÄTTER A R C H I V , VATERLÄNDISCHES, F Ü R D A S H E R Z O G T H U M L A U E N B U R G - N r . 2723 A R C H I V , VATERLÄNDISCHES, F Ü R WISSENSCHAFT, KUNST, I N D U S T R I E U N D AGRIKULTUR - N r . 2106 DER A R G E N B O T E Wangen - N r . 2659 U N T E R H A L T U N G S B L A T T 0132

ARGO Dessau 1854 ARGO Breslau 1 8 5 7 - 1 8 6 0 * Standorte: 4: XVI C 408az[1854] 5: 4° Fa 128[1857] 12: Res. P. o. germ. 49h[1854. 1857 - 1860] 16: G 54822[1857 — 1860] 21: Da 549 4°[1857] 24: Sch. K. 4° 1010[1857. 1858] 25: E 5103mk[1854. 1858] 43: 4° Kh 638[1857 — 1860] 50: [1858] 156: [1857] Mar 1: D2 4° Eggers [1859] Ν 1: 4° L 524mb[1858] * 1854, 1857-1860: Mehr nicht erschienen. "•Editorial: 1854. Unpag. Bl.

ARGO. Belletristisches Jahrbuch für 1854. Herausgeber: Theodor Fontane, Franz Kugler. üg· 1]. Dessau: Katz 1854. 4° [Jg. 1:]1854. VI, 370 S. *Unget. Bd. [Wiederaufnahme:] ARGO. Album für Kunst und Dichtung. Herausgeber: Friedrich Eggers, Theodor Hosemann, Franz Kugler [ab 1858: Friedrich Eggers, Theodor Hosemann, Bernhard von Lepel]. Qg-2-5]. Breslau: Trewendt und Granier [ab 1858: Breslau: Eduard Trewendt] 1857-1860. 4°

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[Jg. 2:]1857. [Jg. 3:]1858. [Jg. 4:]1859. [Jg. 5:]1860.

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44 S. 46 S. 48 S. 46 S. *Unget. Bde.

[1854. Unpag.B/..·] Um den Preis geritten Jahr aus Jahr ein wird rings auf dem Hippogryphen, Daß Reiter und Gaul um die Wette schier von Lenden und Weichen triefen. Ein Glücklicher reißt vom Lorbeerbaum den Kranz im Vorüberjagen, Die Uebrigen haben am Ende sich nur um — Nasenlängen geschlagen. Und das Publikum, das die Bahn entlang nachgaffte dem Hufgestampfe, Mit durstiger Seele und Augen voll Sand heimziehts vom olympischen Kampfe. — Statt kontinentalen Pegasusritts vorzogen wir drum die Regatte, Und zimmerten uns vergnüglich dazu eine Rococo-Argo-Fregatte. Fuhren auch ins Blaue, die dazumal ihr Schiff am Pelion bauten, Und wurden erst durch des Vließes Raub berühmt als die Argonauten. Uns singt kein Orpheus die Felsen weg, wo wir in den Pontus steuern, Auch weissagt uns kein dodonischer Mast, wie lange wir abenteuern. Wie aber Jene zween liebliche Jahr' verbracht mit den Lemnierinnen, So hoffen wir wohl auf noch längere Gunst bei Lesern und Leserinnen. Und kämen auch wir auf unserem Cours an die Insel der Stymphaliden, Den Krieg mit den Federn fürchten wir nicht, trotz aller — Liebe zum Frieden! W. v. Merckel. 0133 DER ARGUS Wien 1867-1869 * Standort: ÖNB Wien: 109.407-C [1869] * Nicht nachgewiesen: 1867. 1868. *1867— 1869: Mehr nicht erschienen. DER ARGUS. Salonblatt des österreichischen Adels. Herausgeber: F. Enevoldt de Paula Brandt. Verantwortlicher Redakteur: F. Enevoldt de Paula Brandt. Jg· 3.

Wien: [Druck.] E. Jasper [1869, Nr. 2-35:

Wien: Faesy & Frick in Comm.] 1869. 4°

Jg. 3: 1869. Nr. 2 - N r . 46[27.12.]. *1 Nr. = 4 zweisp. S. * Viermal monatlich. 0134 DER ARMEN-FREUND Cusel 1854-1856 * Nicht nachgewiesen. •Quelle: Kirchner 11242: DER ARMEN-FREUND. Ein Unterhaltungsblatt für alle Stände. Cusel 1854- 1856. 0135 ARMIN Hamburg 1854 * Standort: 68: Az 29[1854]

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"1854: Mehr nicht erschienen. Die geplante Fortsetzung als Quartalsschrift kam nicht zustande. * Editoriais: 1854. 1. 24. 96. 208. ARMIN. Wochenschrift für die reifere männliche Jugend. Herausgeber: Ludolf Wienbarg. Jg· 1. Hamburg: [Druck:] Basset & Co. [ab 1854, Nr. 2: Debit für den Buchhandel: Herold] 1854. 8 °

Jg. 1: 1854. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. *1 Nr. = 8 S. "•Wöchentlich. "•Erschienen Januar/Juni 1854. *Nr. 1: Probenummer. [1854.1:] Meine Absicht, eine Wochenschrift unter obigem Titel herauszugeben, hat sich nunmehr verwirklicht. Man findet die erste Ankündigung dieses Unternehmens in der vorliegenden ersten Nummer unverändert abgedruckt. Soll ich einen Wunsch ansprechen, so ist es der, daß auch die Erwachsenen, daß einsichtige deutsche Männer, mindestens prüfend, an diesem Unternehmen theilnehmen möchten. Die Aufgabe, die ich mir setze, ist in mancher Hinsicht eine neue und schwierige: ein Verhältniß zur Jugend ohne pädagogische Maske, wie von Kopf zu Kopf, von Herz zu Herz. In Rousseau's „Emil" war ein leuchtendes Muster dafür gegeben, aber auch ein einseitiges. Er setzte seinen Emil auf den Isolirschemel seiner Erziehungskünste; er abstrahirte von der bestehenden Gemeinsamkeit des Lebens, von den positiven geschichtlichen und nationalen Bedingungen, unter welchen jede menschliche Existenz sich doch erst wahrhaft und kernhaft zu entwickeln vermag. Die Zeiten und Standpunkte sind sehr verschieden geworden. Freilich ist auch in unsrer positiveren Zeit an eine blinde Annahme des Gegebenen nicht mehr zu denken. Auf allen Gebieten ist der sogenannte historische Naturwuchs unterbrochen, die alte Glaubensunschuld dem Streben nach Einsicht und Erkenntniß gewichen; schlimm, wenn das in Staat und Kirche verkannt wird! Doch um so mehr ist es Pflicht, die wahre Aufgabe unsrer Zeit in's Auge zu fassen, alles Stoffliche geistig zu durchdringen und das Wesentliche, Fruchtbare, von dem Unwesentlichen, Unfruchtbaren zu trennen. Ein durch geschichtliche Bildungsstoffe genährtes, die Erbschaft der Väter achtendes, aber auch wieder selbständiges und eigenkräftiges Geschlecht wird das Ideal aller kommenden Zeiten sein; es wird aber um desto ferner den Blicken entfliehen, je weniger man dahin gelangt, die verschiedenen Lebensstufen aus einem und demselben Grunde sich auferbauen zu lassen, und keine andere Scheidewand als die von der Natur selbst gesetzte zu dulden. Die Natur verlangt und bewirkt Unterordnung, Gehorsam, Disciplin, in allen ihren Schöpfungen, und schlimm, wenn dies Naturgesetz, sei's roh auf die sittliche gesellschaftliche Ordnung angewandt wird (das ist der Zustand der sklavischen — oder auch der entsittlichten — Völker), sei's gänzlich verkannt wird und nicht mehr die veredelte Grundlage der Familien und Staaten bildet. Aber die Willkühr sollte, wie in jedem menschlichen Verhältnisse, so auch zunächst in der Erziehung verschwinden, der Mensch dem Menschen, das Individuum dem Individuum offen gegenüberstehen, ohne Hochmuth, Heuchelei und überhaupt ohne etwas anderes zwischen ihnen, als die verschlungene Hand der Liebe, der Liebe die, dem Licht, oder wenn Ihr wollt dem Schimmer der Erkenntniß folgend, einander durch das Lebensdunkel leitet. Das obenerwähnte Programm lautet wie folgt: Zu Neujahr 1854 beabsichtige ich die Herausgabe einer Wochenschrift für deutsche Knaben reiferen Alters, zu welchem Unternehmen ich mir die Gunst der Eltern und Lehrer und der betreffenden Jugend freundlichst erbitte. Die wenigen Erläuterungen, deren meine Absicht bedarf, werde ich im Folgenden mit unumwundener Aufrichtigkeit geben. Geneigten Freunden, welche mich vielleicht eher an der Spitze eines literarischen Organs für das große Publikum erwartet hätten, diene die einfache Antwort: es würde mir keine

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Freude machen! Und ist denn Mangel daran? Freilich lehrt die Geschichte der deutschen Literatur, daß neue Triebe, neue geistige Richtungen ihre Boten und Vertreter in den geflügelten Kindern der Presse finden. Aber solche Impulse sind mir in der Gegenwart unbekannt, und jedenfalls traue ich mir nicht zu, die Literatur und das Publikum mit einem neuen Geiste anzublasen. Eine an sich anerkennenswerthe und für den Schriftsteller dankbare Wendung hat der Journalismus in England durch Charles Dickens, in Deutschland durch Karl Gutzkow, dadurch gewonnen, daß er an die Stelle des großen Publikums, in Deutschland gar nur der zerflossenen, durch kein starkes politisch-nationales Band umschlungenen Menge, die Familie setzt, seine Leser nicht innerhalb der öden Wände der Kaffeehäuser und Klubbs, sondern am häuslichen Heerde sucht, also einen mehr bestimmten, durch Gedanken an Würde, Anmuth und Sammlung des Geistes veredelten Leserkreis schreibend vor Augen hat. Wenn bei der Nation beliebte Schriftsteller voraussetzen, daß auch ihre leichteren Erzeugnisse mit Gunst entgegengenommen werden, daß ferner Gegenstände und Erörterungen, die ihnen selbst von Interesse sind, auch einen angenehmen und nützlichen Stoff für Familienunterhaltung abgeben werden, so dürften solche Günstlinge in den seltensten Fällen sich irren und überall als gute Bekannte willkommen geheißen werden. Was Jemand betrifft, der dem größeren Publikum ziemlich unbekannt geblieben und nur zuweilen am Horizonte als einsamer Wanderer hinstreifte, ich meine mich selbst, so ist es vielleicht ein wenig Egoismus, und doch wohl auch etwas Besseres, wenn ich mich zu den jüngeren Mitgliedern der Familie halte, zu den Knaben mit denen man rascher Bekanntschaft macht, mit denen man auch im Freien sich tummeln kann — wenn es mich, von der Höhe des Lebens herabsteigend, in die noch unbefangene, warmherzige, von Hoffnungen schwellende Jugendwelt einladet, in welcher die Erwachsenen so gern und oft so ungeschickt die Rolle des guten Genius übernehmen. Mein erster Gedanke, ich gesteh es, war auf denjenigen Theil der Jugend gerichtet, welche die Schule und das elterliche Haus bereits hinter sich und jene gefährliche Kluft zwischen Haus und Welt, Gebundenheit und Willkühr vor sich hat, welche kein Steg, keine aus dem Grunde der Nationalität auferbaute Quadernbrücke des öffentlichen Lebens vermittelt. Nichts, sagte ich mir, kann verdienstlicher sein, als jungen Leuten des Alters von sechszehn bis zwanzig Jahren zum Freund und Führer dienen, beitragen, ihre Begriffe zu klären, ihren Geschmack zu veredeln, ihre innerste geistige Kraft gegen den Materialismus und die Blasirtheit, die Abstumpfung der Gegenwart zu bewahren. Und von der ideellen Seite hatte ich Recht, von der praktischen aber blieb wenig zu hoffen. Diese schon emancipine Jugend ist nicht mehr zu fassen und zu halten; es würden ganz andere Voraussetzungen dazu gehören, sie um eine Standarte zu sammeln: unter den vorhandenen Umständen wird man Jeden seinen oder den allgemeinen Weg wandeln lassen müssen. Reizender und lohnender — wenn der gute Wille nicht täuscht — ist allerdings die Gesellschaft der Reifenden und noch durch die Arme elterlicher Liebe und Sorgfalt Eingereiften. Und dies Publikum ist es, zu dem ich mit meiner Wochenschrift den Zugang suchen will, dies Publikum, unter dem ich selbst zwei liebe blonde Häupter — mutterlose Knaben — zähle. Jugend will Jugend — und trotz der Zeit und manches Leids und ernster Sorge habe ich mir so viel davon bewahrt, um mit Vergnügen in ihr heiter fließendes Element einzutauchen — das doch eine so stille Tiefe hat und dem ewigen Urborn näher steht als es der Stolz unsrer Hochgebildeten sich träumen läßt. Ja, die Jugend wäre ungleich mehr die Wohlthäterin des reiferen Alters, die Verjüngungsquelle für unser meist freudenloses und stockendes Leben, wenn wir aus dem prangenden Ueberbau von Kenntnissen und Welterfahrung zu ihr hinabsteigen wollten, könnten. Zum Glücke sind es noch die Frauen, die Mütter, weit eher als die Väter, welche ein Ohr haben für den Gesang der Quellen in der Tiefe und ihr frisches geisthauchendes Wasser, wie die alten Deutschen, für heilig halten. In Wahrheit kann ich sagen, daß mir nach meinem eigenthümlichen Lebens- und Bildungswege, nur zwei Dinge auf der Welt von großem Interesse sind: Einmal, das höchste Alterthum, welches die Jugend der Welt ist, dann die Jugend, welche den unverwelklichen Blüthenkranz des Lebens auf dem Scheitel trägt, um ihn, wie schnell, den Jüngeren zu überlassen. Das ist aber nur ein scheinbarer Widerspruch, denn die Wurzeln und Blüthen gehören dem einen Baum, dem großen Baum der Menschheit an, in dem wir halb Pflanze, halb Gärtner sind, und doch einem Höheren, trotz aller unserer Klugheit, das Geheimniß des Ursprungs, Wachsthums, Endes überlassen müssen.

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Indem ich mich nun als wöchentlichen Gast und Gärtner der genannten Jugend — es schweben mir Knaben von zwölf bis sechszehn Jahren vor — ankündige, bekenne ich mich zu der Absicht, zu ihrer wie zu meiner Unterhaltung beizutragen — um so ein allgemeines Wort zu wählen. Man erwartet, daß ich hinzufügen soll, auch zu ihrer Belehrung. Ja, aber auch in dieser Beziehung werde ich, werden diejenigen die mein Unternehmen als Mitarbeiter fördern, nicht zu kurz kommen. Denn ich halte den Vortrag an die Jugend, den gewissenhaften Vortrag, in welcher leichtesten Form auch, für den schärfsten Prüfstein des eigenen Verstehens, Wissens, Könnens. Ist unser Wissen doch meist nur Ueberlieferung. Ist unsre Bildung doch meist nur Kleister-Arbeit, ohne organischen Lebenspunkt. Zumal, ist es doch im Unterrichten leichter dem Kinderverstand Bretter vorzunageln als seine Tragweite zu ermessen und seinen Horizont, ohne optische Täuschung, zu erweitern; leichter, gewisse Dinge und Erörterungen ganz zu umgehen, als ohne Schaden für das Gemüth des Knaben, wie ohne der Wahrheit ein Haar zu biegen, sie berühren. habe ich mein Blatt genannt. Nun, zunächst soll doch der deutsche Knabe als seinem Volke angehörig betrachtet werden. Ich weiß wohl, daß es an dieser Grundlage aller Erziehung gebricht. Aber ich weiß auch, daß nicht allein die deutschen Knaben, sondern auch die Männer Deutschlands daran leiden. Jetzt wäre wohl die Zeit, „die deutsche Idee" wieder aufzunehmen; sie im Knabenherzen zu nähren! Ja, eben jetzt ist die Zeit, jetzt wo die spottflötenden Witze durch die hangenden, vom Sturm zerzausten Zweige fliegen, wo den Jüngling, der zuerst in „das öffentliche Leben" eintritt, wo schon den armen Knaben, der viel, zu viel für sein Alter gesehen und erlebt hat, die schrillen Töne der Ironie und des Spottes erreichen, dieses bittern Witzes und Spottes, der zuweilen eine gute Waffe für den Mann, stets ein Gift für Jüngere ist. Jetzt ist die Zeit dem Knaben Liebe und Lust an ächter deutscher Art, Achtung, Hoffnung für sein Vaterland einzuflößen — ich will nicht sagen Begeisterung — nicht durch Jahn'sche und Arndt'sche Hornstöße und noch weniger durch die Allarmtrompeten der Demagogie — sondern was dieser Begeisterung zum Grunde liegen muß, wenn sie nicht bloße Schaumschlägerei, ein deutsch patriotisches Fieber sein soll. Wer aber mit mir den erhebenden Glauben theilt, daß das deutsche Volk, ein Volk von wirklichen Individuen und nicht nur von nationalen Schemen, allerdings eine mühselige Aufgabe hat, sich auf der Weltbühne als Einheit darzustellen, dennoch aber die höhere Aufgabe, die Palladien der Menschheit über die Wogen einer unabsehlichen materiellen Entwicklung zu tragen, der wird auch mit mir das Herz der reifenden Jugend als den goldenen Schrein betrachten, in welchem wir die Heiligthümer aufbewahren müssen. Schönheit, Güte, Anmuth, ich habe sie stets verehrt als die bezaubernde Harmonie menschlicher Kräfte. Aber die Aesthetelei, die Empfindelei habe ich stets gehaßt, fast noch mehr als die Frivolität; ich habe stets für die geschichtliche und natürliche Grundbedingung der Güte und Schönheit, die Kraft oder die Kräfte gehalten, an welchen unsre Erziehung so häufig frevelt, den Dämon, das innere Feuer, das sie weniger zu schützen als zu löschen und mit Asche zu bestreuen versteht. Verstand und Willen, die beiden Helden der Menschheit, werden in der Kindheit nur zu oft und systematisch zu Krüppeln gemacht. Nicht als ob unsre Knaben dadurch bescheidener würden, als etwa die strafferzogenen englischen, oder als ob sie späterhin als Männer sich besser freiwillig unterzuordnen, und gemeinsam zu wirken verständen! Viel eher kommt es zu einem Schwanken und Ueberspringen von blinder willenloser Subordination zu ungezügelter Subjektivität — welche Erscheinung ja auch so manche Perioden unserer Nationalgeschichte kennzeichnet. Große Talente, mächtige Aufwallungen und Zurüstungen, auf eine jammervolle Pointe hinauslaufend! Ich werfe diese Gedanken hin, weil ich sie als Leitstern für die Unterhaltungen betrachte, welche ich der Jugend zu widmen gedenke. Dabei bemerke ich, daß ich weit entfernt bin, eine vornehme oder gelehrte Bildung unter meinem jugendlichen Publikum vorauszusetzen. Geweckten Kopf, offenes Gemüth, das ist Alles war der „Armin" von seinen Lesern erwartet. Sollte dem Einen oder Andern zuweilen ein Ausdruck und eine Wendung nicht gleich verständlich werden, so ist das kein großer Schade. Das Ganze muß auf sie wirken. Und wenn Göthe sagt: „Der Geist aus dem gehandelt wird, ist das Höchste" so darf auch gesagt werden, der Geist aus dem geschrieben wird, ist es. Uebrigens wird der „Armin" sich eben des klaren und verständlichen Wortes zu befleißigen suchen, und wünschte nur, daß seine Abneigung gegen eine nur scheinbar verständliche, seichte, flache und freiartige Sprachweise ihm nicht als Mangel an pädagogischer Einsicht und Befähigung ausgelegt werden möge.

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Das Säen soll am besten bei bedeckter Luft, wie das Fischen im Trüben vorgenommen werden; ganz anders bei der Jugenderziehung, der nur die heitere Luft die zuträgliche ist. Im heitern Element, wenn auch nicht immer im scherzhaften, wird der „Armin" sich bewegen. Doch soll auch dem Humor, dem alten köstlichen Feind und Necker des grauen, bleiernen Lebensernstes seine Rechnung nicht verkümmert werden, wie ich denn schon für die ersten Nummern des Blattes eine Bearbeitung des „Eulenspiegel" ankündigen kann. [1854.96;]

Der „Armin" wird fortfahren, wöchentlich zu erscheinen. Statt eines halben Bogens einen ganzen (ohne Erhöhung des Preises) zu geben, sieht sich der Herausgeber noch nicht in Stand gesetzt. Auf der andern Seite hat er sich nicht überwinden können, seinen ursprünglichen Plan einer nicht auf Zerstreuung, sondern auf Sammlung und nachhaltige Spannung des jugendlichen Geistes gerichteten Lektüre abzuändern und dem beschränkten Raum, oder dem, größere Mannigfaltigkeit und Abwechselung fordernden Geschmack aufzuopfern. Die hierüber von wohlwollender Seite mir verschiedentlich gemachten Bemerkungen, weiß ich vollkommen zu schätzen. So liegt, ich muß es gestehen, etwas sehr Naives in der Anmuthung, Knaben oder Erwachsene sollten Woche um Woche ihre Theilnahme an der fortlaufenden Darstellung eines und desselben Gegenstandes erneuern oder gar steigern. Es ist ja freilich derselbe Fall mit allen wöchentlichen Unterrichtsstunden in der Geschichte, Geographie u. s. w., wo der Lehrer fragt, da und da sind wir stehen geblieben und nun fahren wir weiter fort. Allein mit dem Schulzwang ist es freilich etwas anderes als mit dem Journalzwang, und es dürfte wenigen Eltern einfallen, ihre Söhne in den „Armin" zu schicken, wie sie dieselben in die Schule schicken. Um so erfreulicher war mir die Erfahrung, daß ich dennoch eifrige junge Armin-Leser fand, welche das wiederholte Abreißen und Anknüpfen des Fadens keineswegs ermüdete. Es ist damit nicht gesagt, daß der „Armin" nicht auch kurze Darstellungen bringen und mehr als bisher durch Miscellen anregen wird. — Hoffentlich wird in immer weiteren Kreisen, wenn auch langsam, der Zweck des Blattes erkannt und gewürdigt werden: eine Ergänzung des Schule zu sein. 0136 ARTUSHOF Danzig [1880] "Nicht nachgewiesen. * Quelle: Woerl 864: ARTUSHOF. Beilage zu DANZIGER VOLKSZEITUNG. Danzig [1880], ASCHAFFENBURGER ZEITUNG Aschaffenburg - Nr. 0655 ERHEITERUNGEN 0137 ASCHER WOCHENBLATT Hof 1850-1855 * Standort: SKCSR Prag: 52 D 79[ 1852 - 1855] "•Nicht nachgewiesen: 1850-1852. * November 1853 — November 1854: Nicht erschienen. "•1850-1855: Mehr nicht erschienen. ASCHER WOCHENBLATT. Herausgeber: Wilhelm Weiß. Verantwortlicher Redakteur: Wilhelm Weiß. Jg-

3 - 4 .

Hof: [Druck:] Mintzel 1852- 1855. 4°

Jg. 3: 1852/53. Nr. 1 - 5 2 . 214 S.

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Jg. 4: 1854/55. N r . 1 - N r . 52[11.11.1855]. 216 S. " 1 N r . = 4 zweisp. S. »Wöchentlich. * 1852/53: N r . 1[20.11.1852]. N r . 7[31.12.1852], N r . 7[b] [1.1.1853]. N r . 8[8.1.1853], N r . 52[12.11.1853], "1854/55: N r . 1[18.11.1854], N r . 8 - N r . 52: mit 1854 [statt 1855] datiert. D A S A S C H E R M I T T W O C H B L Ä T T C H E N DER FRANKFURTER KREBBEL- & WARME BRÖDERCHER-ZEITUNG Frankfurt a.M. - N r . 1590 KREBBEL-ZEITUNGEN 0138

ASMODI Wandsbeck 1853 * Standorte: 6: 48 Fol. 7[1853] H 46: 2 900/303[1853] * 1853: Mehr nicht erschienen. "•Editorial: 1853. N r . 11.

ASMODI. Sammlung humoristisch-satyrischer Aufsätze mit Illustrationen von den ersten Künstlern Deutschlands und Frankreichs. Herausgegeben unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung. [Jg· H ·

Wandsbeck bei Hamburg: Robert Schaeuffelen 1853. 2° [Jg. 1:]1853. N r . 1 - 2 6 . " 1 N r . = 4 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Illustrationen. [1853. Nr. 11:] 10,000 Thaler Belohnung! erhält Derjenige, der auf 20,000 Exemplare des „Asmodi" pränumerirt. Asmodi. Dieses Blatt erscheint an ein und demselben Tage 52 Mal im Jahre, wird früh Morgens am Abend ausgegeben und versendet, nämlich am Sonnabend, kostet das ganze Jahr über keinen Schilling sondern 4 Thlr., ist so politisch keine Politik zu treiben und ein Teufel, der seine Seele an die Menschen verkauft. Außerdem wird der ungebundene Asmodi frei in's Haus gebracht und läßt sich binden, ist bildschön und läßt sich wegen seiner Carrikaturen auslachen, versichert im Ernste, daß er immer ungeheuer lustig, ja oft ein lustiges Ungeheuer ist, bringt lose Dichtungen, hofft durch seine Billigkeit jedem Billig- resp. Umsonst-Denkenden theuer zu werden, indem er spottwohlfeil ist ohne wohlfeilen Spott zu treiben, und legt einen starken Nachdruck darauf, daß er nur Originale und viel Originelles bringt. 0139 AT H O M E A N D A B R O A D Reichenbach 1 8 8 0 - 1 8 8 1 " N i c h t nachgewiesen. "Quelle: Kirchner 23506: A T H O M E A N D A B R O A D . Von der Heimath in die Fremde. Deutsch-englisches Journal. Reichenbach 1880—1881.

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AUF DER HÖHE

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ATHENÄUM, DEUTSCHES - Nr. 0554 ATHENÄUM, OSTDEUTSCHES - Nr. 2014 0140 ATLANTIS Dessau 1853 - 1 8 5 4 "•Standort: la: Ac 7224[1853. 1854] * 1853 — 1854: Mehr nicht nachgewiesen. ATLANTIS. Zeitschrift für Leben und Literatur in England und Amerika. Herausgeber: Karl Elze. Jg. 1 - 2 . Dessau: Katz 1853-1854. 4° Jg. 1: 1853. Nr. 1 - 2 4 . VIII, 420 S. Jg. 2: 1854. Nr. 1 - 2 4 . VIII, 668 S. "•Zweimal monatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. 0141 ATLANTISCHE STUDIEN Göttingen 1853- 1857 "Standort: 30/F1: 8° 0.323.3236[1853 — 1857] * 1853 — 1857: Mehr nicht erschienen. ATLANTISCHE STUDIEN. Von Deutschen In Amerika. [Jg-1-4]. Göttingen: Georg Heinrich Wigand 1853 - 1857. 8° [Jg. 1:]1853. Bd. 1. 245 S. Bd. 2. 239 S. Bd. 3. 237 S. [Jg. 2:]1854. Bd. 4. 235 S. Bd. 5. 237 S. [Jg. 3:]1855. Bd. 6. 236 S. Bd. 7. 233 S. [Jg. 4:]1857. Bd. 8. 232 S. "Inhaltsübersicht: pro Bd. AUE, DIE GOLDENE - Nr. 0991 0142 AUF DER HÖHE Berlin 1872 "Nicht nachgewiesen. "Quelle: Kirchner 23174: AUF DER HÖHE. Artistisch-litterarische Wochenschrift. Herausgeber: Jeanne Marie von Gayette-Georgens, Jan Daniel Georgens. Berlin 1872.

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AUF KREISENDEN SCHWINGEN

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0143 A U F K R E I S E N D E N S C H W I N G E N Leipzig 1879 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Hinrichs 1879.573: A U F K R E I S E N D E N S C H W I N G E N . Feuilletonistische Studien in zwanglosen Heften. Herausgeber: Karl Mündig. Leipzig 1879. AUF W A C H T A N DER MOSEL - BERLINER REVUE Berlin - N r . 0239 BERLINER REVUE

0144 D I E A U F K L Ä R U N G O l m ü t z 1872 M Ä H R I S C H E PRESSE Olmütz 1872-1879 KLEINE D E U T S C H E PRAGER LATERNE O l m ü t z 1880 "•Standort: Ö N B Wien: 399.608-D[1872] * 1872: Mehr nicht unter diesem Titel erschienen. * Nicht nachgewiesen: M Ä H R I S C H E PRESSE und KLEINE D E U T S C H E P R A G E R LATERN E , 1872 - 1 8 8 0 . "•Quelle: Rister Κ 150: M Ä H R I S C H E PRESSE. O l m ü t z 1872-1879. KLEINE D E U T S C H E P R A G E R L A T E R N E . Mit der Beilage GIFT. Olmütz 1880. "•Editorials: 1872. N r . 1. N r . 5. N r . 10. DIE AUFKLÄRUNG. Organ der Vernunft. Herausgeber: Richard Hudec2ek. Verantwortlicher Redakteur: Richard Hudecîek. Jg· i. Olmütz: [Druck:] J. Groák 1872. 2° Jg. 1: 1872. N r . 1[15.4.] - N r . 10[1.9.]. *1 N r . = 4 zweisp. S. "Zweimal monatlich. * Probenummer. 1.4.1872. [1872. Nr. 1:] Die Mission der „Aufklärung. " Endlich haben wir das Recht erkämpft, in den Reihen der öffentlichen Streiter für die Wohlfahrt der Menschheit unsere Feder führen zu können, und sie soll zum geistigen Schwerte für jene Verruchten werden, deren Inneres sich aus Verstocktheit in Lüge und Unvernunft noch immer nicht für den göttlichen Strahl der Erleuchtung und Begeisterung, für Wahrheit, Recht und Wissenschaft öffnen will. Wehe dem ausschließlich privilegirten Faullenzerthume, wehe den Predigern der Dummheit, dem verrätherischen Journalistenthume, wehe denen, die den Geist belügen, die Seele betrügen und die gleiche Hoheit der Geschöpfe zu läugnen wagen, welche die N a t u r durch ihre Gesetze als „Menschen" in das Dasein rief.

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DIE AUFKLÄRUNG

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Wir werden alle diese menschlichen Schmarotzerthiere bekämpfen, so lange nur ein Funke Leben in uns glüht, bis diese Elenden sich gebessert oder als unverbesserlich durch die Macht der „Aufklärung" vernichtet werden. Unsere Mission ist groß und schwierig, doch wir fühlen die Kraft in uns, sie zu erfüllen; denn wer sollte sich nicht hingeben für den großen Kampf der Wissenschaft und ihren Segen, für die Wahrheit und ihr heiliges Recht. Du Bettler auf der Straße, wir öffnen Dir unsere Arme, wenn Dein Recht gekränkt ward, wir werden Dich vertheidigen wie einen Fürstensohn, weil wir nur ein wahres unantastbares Recht auf dieser Erde kennen, von dem jeder Mensch einen gleichen Theil besitzen soll. Dort, wo das Elend wohnt, wo die Thränen der Verzweiflung fließen, dort wo das Leben nur ein ewiger Morgen des Kummers und der Entbehrung ist, dort geht unser Weg durch das Thal der Armuth, der Leidenden und Unglücklichen; ja für Euch Ihr Verlassenen der Menschheit, deren Nothschrei die Oeffentlichkeit nie gehört, deren Meinung nie beachtet wurde, weil der Fluch der Armut durch ein ungerechtes Schicksal eure blasse Wangen und eure bleiche Stirne trägt, für Euch erschien die „Aufklärung" und sie wird sich opfern, und das tiefe Weh einer Menschheit zu heilen suchen, deren ganze Glückseligkeit nur ein einziger Schritt — aus dem engen Räume der Brodstätte — zur Todtentruhe war. Das materielle Leben, welches für die Reize der wahrhaft Schönen, Edlen und der Wissenschaft unempfindlich ist, zu erwecken aus seiner Monotonie hinwegzudrängen von einer dem Verderben geweihten Bahn, und die Fundamente zur geistigen Wiedergeburt eines neuen seelischen Lebens zu bauen, wird die „Aufklärung" durch Verbreitung der reinsten Wissenschaft, edelsten Philosophie, Verehrung des Weibes als Menschenerzieherin und Hochstellung der Bürgerwürde versuchen, und ob sie siegt oder fällt, die felsenfesten Grundsätze nie verlassen, die allein die Macht besitzen, die Tugend, Liebe und Seelengröße in hehrster Erscheinung wieder auferstehen zu lassen. Das ist die Mission der „Aufklärung"; sie soll die Aufgabe unseres ferneren Lebens sein — und mögen Stürme über uns hereinbrechen in aller Entfesselung und Schwere, sie können uns tödten — aber beugen nicht. [1872. Nr. 5:]

An unsere Leser! Mit der heutigen Nummer endet das I. Quartal unseres Journals, und wir glauben unserem Programm gemäß pflichtgetreu gehandelt zu haben. — Schonungslos gingen wir gegen Alles vor, was reif war, die Schärfe des Griffels eines ehrlich denkenden Journalisten zu fühlen, und werden mit demselben Muthe — wenn es die Pflicht erfordert — den dickleibigen Ordensträger beim Schöpfe nehmen als den Bettler bei seinen Lumpen. Die „höheren Rücksichten" verlachend, die sogenannten „höheren Weisungen", unter denen sich so viele „hohe" Journalisten in katzenbuckeliger Demuth herumwälzen, dabei den Speichel ihrer verrätherischen Brodherren schlürfen und maskirt selbst den niederen Mucker spielen, mit Verachtung von uns weisend, gehen wir eine Straße, die nicht mit Teppichen belegt, sondern mit den spitzen Zähnen unserer Gegner sehr gefährlich gepflastert ist. Doch dies kümmert uns wenig; wir haben gelernt, so manche Spitze zu brechen, und so lange es nicht an den Hals geht, muß sich der Journalist noch immer wohl befinden. Das Journalthum ist heute zu einer Macht geworden, mit der man die Geister der Welt zu regieren sucht; hinter ihm steht der goldene Mammon, der es dem größeren Theile nach vergiftet, in seinem Gefolge die Knechtschaft, die Lüge und das entsittete Weib zur Verführung mit sich führend; — vor ihm fließen die Thränen der Gekränkten, Verleumdeten, unschuldig moralisch Vernichteten zu einem Strome, der mächtig genug wäre, alle verrätherischen Feder-Banditen mit ihren Verbrechen in seinen heißen Wogen zu ertränken. Doch auch diese Macht geht ihrer Läuterung entgegen, und bis den Millionen und Millionen noch geistig Blinden auf unserer Erde die Sehkraft des göttlichen Lichtes der heiligen Vernunft verliehen ist, wird die Zukunft aus einem vom Moder des niederen Egoismus duftenden Journalthumes eine einzige, freie, mächtige Stimme bereits geschaffen haben, die über die Welt nur zwei Worte voll unendlicher Größe und Erhabenheit zum Programme rufen wird, welche — „Friede" und „Tugend" heißen. Auch wir, als zwar nur kleiner Theil des großen Körpers der Wortkämpfer, aber mit einer Offenheit, die selbst von unseren grimmigsten Gegnern anerkannt wird, arbeiten für den

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DIE AUFKLÄRUNG

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einstigen tugendlichen Sieg der Menschheit, und werden auch dann noch diesen Weg gehen, wenn selbst nur Kerker und Elend zum Lohne uns umfangen würden. Die Redaction. 0145 DIE AUFKLÄRUNG Wien 1864 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Winckler 95. 0146 DER AUFMERKSAME Graz 1812-1842 STIRIA Graz 1843 - 1848 DER Graz DER Graz

VOLKSFREUND 1848 - 1 8 4 9 AUFMERKSAME 1855 - 1858 "•Aufnahme: 1843-1858. "•1812-1842: - DLZ I 1.83 * Standorte: SLB Graz: A X 903 4° [1843 - 1 8 4 9 ] A Χ 950 4° [ 1 8 5 5 - 1 8 5 8 ] UB Graz: II 55.481[1855 - 1858] II 55.482[1843 - 1848] II 55.599[1848 — 1849] ÖNB Wien: 394.191-B[1856 - 1858] 394.191-C[1843 — 1846] " Ί 8 5 0 - 1854: Nicht erschienen. * 1812 — 1858: Mehr nicht nachgewiesen. "•Beilage zu GRAZER ZEITUNG.

STIRIA. Ein Blatt des Nützlichen und Schönen. Redaktion: Franz Ostfeller [ab 1848, Nr. 37: Einstweilig verantwortliche Redaktion: A. Leykam's Erben]. Jg. 1 - 6 . Gratz: Andreas Leykam's sei. Erben 1843 - 1848. 4° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 5: 6:

1843. 1844. 1845. 1846. 1847. 1848.

Nr. I [ 3 . 1 . ] - N r . 156. 12, 624 S. Nr. 1 - 156. 12, 628 S. Nr. 1 - 155. 624 S. Nr. 1 - 156. 628 S. Nr. 1 - 156. 624 S. Nr. 1 - Nr. 77[30.6.]. 314 S. "1 Nr. = 4 zweisp. S. "Dreimal wöchentlich. "Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg., pro Semester.

[Fortsetzung:] DER VOLKSFREUND. Ein Blatt aus der Steiermark. Redakteur: Schulheim [1848, Nr. 14: Hauptredakteur: F. Wend/Redakteure: Firbas, Schulheim; ab 1848, Nr. Ii: Redakteur: F. Wend; ab 1848, Nr. 41: Redaktion: Schulheim, Firbas],

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AUGSBURGER FLORA

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[Jg. 1-2]· Gratz [ab 1849, Nr. 1: Graz]: A. Leykam's Erben 1848 -1849. 4° [Jg. 1:]1848. Nr. I[1.7.]-Nr. 79. 316 S. [Jg. 2:]1849. Nr. 1 - Nr. 39[31.3.]. 156 S. "1 Nr. = 4 zweisp. S. * Dreimal wöchentlich. "•Inhaltsübersicht: pro Semester. [Wiederaufnahme:] DER AUFMERKSAME. [Ab 1857, Nr. 1 mit dem Untertitel:] Wochenschrift für die Interessen der Steiermark [ab 1858, Nr. 1 ohne Untertitet]. Beilage zur Grazer Zeitung [ab 1856, Nr. 1 mit dem Vermerk: Beilage zum Abendblatt der „Grazer Zeitung"; ab 1858, Nr. 1 mit dem Vermerk: Belletristische Beilage zur Grazer Zeitung]. Verantwortlicher Redakteur: Martini. [Jg. 1 - 4 ] . Graz: A. Leykam's Erben 1855 - 1858. 2°[ab 1857, Nr. 1: 4°] [Jg. 1:]1855. [Jg. 2:]1856. [Jg. 3:]1857. [Jg. 4:]1858.

Nr. I[31.5.]-Nr. 92. 368 S. Nr. 1 - 3 0 0 . 1192 S. Nr. 1 - 52. 832 S. Nr. 1 - Nr. 100[30.6.]. 400 S. *1 Nr. = 4 zweisp. S.; ab 1857, Nr. 1: 1 Nr. = 16 zweisp. S.; ab 1858, Nr. 1: 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich; ab 1856, Nr. 1 sechsmal wöchentlich; ab 1857, Nr. 1 wöchentlich. "Inhaltsübersicht: pro Jg.

AUGSBURGER ABENDZEITUNG Augsburg - Nr. 2218 DER SAMMLER AUGSBURGER ANZEIGBLATT Augsburg - Nr. 0810 FLORA - Nr. 2332 SONNTAGS-BEILAGE ZUM AUGSBURGER ANZEIGBLATT AUGSBURGER CHRONIK Augsburg - Nr. 1705 DER LUSTIGE VETTER FÜR STADT UND LAND 0147 AUGSBURGER FLORA Augsburg 1840-1866 * Standorte: 12: 4° Per. 7CK:[1846 - 1852. 1856-1866] 20: Mise. q. 47[1849 - 1853] 37: 4° A 298[1840- 1850. 1854. 1858. 1861-1864] 4° Aug 392[1844— 1848] 75: Ρ 1400/16[1855] "Nicht nachgewiesen: 1856. Nr. 1 - 2 8 . "1840— 1866: Mehr nicht nachgewiesen. "Editoriais: 1842. Unpag. Bl. 1843. Unpag. Bl.

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AUGSBURGER FLORA

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AUGSBURGER FLORA. Ein Sonntagsblatt für Unterhaltung und Belehrung [ab 1841, Nr. 16 mit dem Untertitel: Ein Blatt für Unterhaltung und Belehrung], Unter Verantwortlichkeit der Redaktion des Intelligenzblattes [ab 1842: Verantwortlicher Redakteur: Friedrich Pappler; ab 1846, Nr. 19: Redaktion: Unter Verantwortlichkeit der Albr. Volkhart'schen Buchdruckerei; ab 1850, Nr. 41: Verantwortlicher Redakteur: Albr. Volkhart; ab 1863, Nr. 44: Julius Bleich], Jg. [1] - 27. Augsburg: [ab 1841: Alb[recht] Volkshart'sche Buchdruckerei [1856— 1858 zusätzlich: Augsburg: George Jacquet in Comm.; ab 1859, Nr. 7 zusätzlich: Augsburg: J.A. Schlosser im Comm.] 1840-1866. 4° [Jg. 1:]1840. Nr. 1[5.4.].-Nr. 39. 164 S. Jg. 2: 1841. Nr. 1 - 9 1 . 364 S. Jg. 3: 1842. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 4: 1843. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 5: 1844. Nr. 1 - 105. 420 S. Jg. 6: 1845. Nr. 1 - 105. 420 S. Jg. 7: 1846. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 8: 1847. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 9: 1848. Nr. 1 - 105. 420 S. Jg. 10: 1849. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 11: 1850. Nr. 1 - 1 0 4 . 416 S. Jg. 12: 1851. Nr. 1 - 105. 420 S. Jg. 13: 1852. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 14: 1853. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 15: 1854. Nr. 1 - 105. 420 S. Jg. 16: 1855. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 17: 1856. Nr. 2 9 - 1 0 5 . S. 113-420. Jg. 18: 1857. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 19: 1858. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 20: 1859. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 21: 1860. Nr. 1 - 105. 420 S. Jg. 22: 1861. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 23: 1862. Nr. 1 - 105. 420 S. Jg. 24: 1863. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 25: 1864. Nr. 1 - 104. 418 S. Jg. 26: 1865. Nr. 1 - 105. 420 S. Jg. 27: 1866. Nr. 1 - Nr. 104[30.12.]. 416 S. "1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Wöchentlich, ab 1841, Nr. 16 zweimal wöchentlich. "•Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. [1842. Unpag. Bl.:]

An die freundlichen Leser der Augsburger Flora. Indem wir hiemit den dritten Jahrgang der Augsburger Flora schließen, leben wir der Ueberzeugung, auch dieses Jahr unsern immer mehr sich vergrößernden Leserkreis nach Kräften befriediget zu haben. Wir laden hiemit zu neuer zahlreicher Theilnahme für den vierten Jahrgang freundlich ein und geben die Versicherung, daß wir fortwährend bestrebt seyn werden, unsern verehrten Lesern immer nur Angenehmes, Unterhaltendes und Nützliches" zu bieten. Die Augsburger Flora erscheint wöchentlich zweimal, Mittwoch und Sonntag, im bisherigen Formate auf schönes Maschinenpapier gedruckt, und kostet hier per Quartal nur 18 kr. Die verehrlichen Abnehmer machen sich künftig auf den ganzen Jahrgang verbindlich, und können Unterzeichnungen auf Quartale oder Semester nicht mehr angenommen werden.

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AUS ALLEN WELTTHEILEN

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AUGSBURGER KURIER Augsburg - Nr. 2083 PLAUDERSTÜBCHEN AUGSBURGER NEUESTE NACHRICHTEN Augsburg - Nr. 0789 FEUILLETON [zu AUGSBURGER NEUESTE NACHRICHTEN] - Nr. 1261 ILLUSTRIRTES KREUZERBLATT AUGSBURGER POSTZEITUNG Augsburg - Nr. 0189 BEILAGE DER AUGSBURGER POSTZEITUNG - Nr. 2703 UNTERHALTUNGSBLATT ZUR AUGSBURGER POSTZEITUNG AUGSBURGER SONNTAGSBLATT Augsburg - Nr. 2329 SONNTAGS-BEIBLATT DER AUGSBURGER POSTZEITUNG AUGSBURGER SONNTAGSBLATT FÜR UNTERHALTUNG IN ERNST UND SCHERZ Augsburg - Nr. 2329 SONNTAGS-BEIBLATT DER AUGSBURGER POSTZEITUNG AUGSBURGER STADTFRAUBAS Augsburg - Nr. 2445 DIE STADTFRAUBAS AUGSBURGER TAGBLATT Augsburg - Nr. 0671 DER ERZÄHLER 0148 AURORA Hamburg 1853 * Standort: H 46: Ζ 761/11[1853] "Ί853: Mehr nicht nachgewiesen. AURORA. Journal zur Unterhaltung und Bildung der reiferen deutschen Jugend. Herausgeber: H. Pehmöller, A. Hake. Redaktion: H. Pehmöller, A. Hake. [Jg. H

Hamburg: H. Pehmöller, A. Hake / [Druck:] Carl Fischer [ab 1853, Nr. 7: Altona: Th. Sievers in Comm.] 1853. 4° [Jg. 1]1853. Nr. 3 - N r . 10[4.6.]. *1 Nr. = 4 zweisp. S. * Wöchentlich. * Illustrationen. * 1853, Nr. 3 [16.4.]. 0149 AUS ALLEN WELTTHEILEN Illustrirtes Familienblatt für Länder- und Völkerkunde Leipzig 1870-1898 * Nicht aufgenommen.

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AUS ALLEN WISSENSCHAFTEN DAS INTERESSANTESTE ZUR BELEHRUNG.

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0150 AUS ALLEN WISSENSCHAFTEN DAS INTERESSANTESTE ZUR BELEHRUNG FÜR DAS GEBILDETE PUBLIKUM Leipzig, Sondershausen 1855 DIE WISSENSCHAFTEN IM NEUNZEHNTEN JAHRHUNDERT, IHR STANDPUNKT UND DIE RESULTATE IHRER FORSCHUNGEN Leipzig, Sondershausen 1856 — 1862 "•Standorte: 30: Zs 4279[1857. 1858. 1861] SLB Dresden: Eph. lit. 792s[1856 - 1862] * Nicht nachgewiesen: 1855. * Quelle: Kirchner 10713: AUS ALLEN WISSENSCHAFTEN DAS INTERESSANTESTE ZUR BELEHRUNG FÜR DAS GEBILDETE PUBLIKUM. Eine Monatsschrift. Redaktion: J.A. Romberg, Leipzig, Sondershausen 1855. " Ί 8 5 6 - 1862: Mehr nicht nachgewiesen. * Editoriais: 1856. III. 1857/58. III. 1858/59. Unpag. Bl. DIE WISSENSCHAFTEN IM NEUNZEHNTEN JAHRHUNDERT, IHR STANDPUNKT UND DIE RESULTATE IHRER FORSCHUNG. Eine Rundschau zur Belehrung für das gebildete Publicum. Herausgegeben von einem Verein von Gelehrten, Künstlern und Fachmännern unter der Redaktion von J. Andreas Romberg [ab 1861, H. 1: Herausgegeben von einem Verein von Gelehrten, Künstlern und Technikern]. Qg.2-8], Leipzig: Romberg [ab 1860, H. 1: Sondershausen: G. Neuse] 1856-1861. 4° Qg. 2:]1856. Bd. 2. H. 1 - 12. XII, 763, X S. Qg. 3:]1857/58. Bd. 3. H. 1 - 12. IV, 764 S. Qg. 4:]1858/59. Bd. 4. H. 1 - 12. 767 S. Qg. 5:]1860. Bd. 5. H. 1 - 12. 758 S. Qg. 6:]1861. Bd. 6. H. 1 - 12. 740 S. Qg. 7:]1862. N.F. Bd. 1. H. 1 - 12. 703 S. * 1 H. = 48/64 S. "'Monatlich; z.T. unregelmäßig, "Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. In 1861 zu 1856/60. [1856.III:] Vorwort.

In den letzten Jahrzehnten ist in der literarischen Richtung des Publikums ein Umschwung eingetreten, der zu den schönsten und vielversprechendsten Erscheinungen unserer Zeit gehört: man sucht beim Lesen nicht mehr blos Unterhaltung, man sucht mehr Belehrung. Bei dieser ernstern Richtung des Publikums war es auffallend, daß unter den so zahlreichen literarischen Erscheinungen noch kein Werk es sich zur Aufgabe gemacht hat, in das Gebiet der sämmtlichen Wissenschaften einzuführen, den Umfang, die Begrenzung und den Zusammenhang der einzelnen Fächer zu zeigen und endlich aus allen hervorzugeben, was verständlich und von allgemeinem Interesse ist. Die zahllosen und in vielen Auflagen erschienenen Conversationslexiken befördern nur ein sehr oberflächliches encyklopädisches Wissen, sie sind nichts als Nachschlagebücher für Worterklärungen und sicherlich nur im uneigentlichen Sinne als Bildungsmittel für die Conversation zu betrachten, denn sie vermögen es nicht, die einzelnen Gegenstände in ihren Tiefen und in ihrem Umfange in einem lebendigen Bilde zur Anschauung zu bringen. Ist die Literatur nun auch reich an umfassenden wissenschaftlichen Specialwerken, so ist es für die allgemeine Verbreitung der Kenntnisse doch ein wesentliches Hinderniß, daß dieselben, fast durchweg für Fachmänner bearbeitet, Vorkenntnisse voraussetzen, welche sich anzueignen gewiß Wenige der Laien Zeit

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AUS ALLEN WISSENSCHAFTEN DAS INTERESSANTESTE ZUR BELEHRUNG.

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und Lust haben. Für einzelne Wissenschaften sind auch populäre Werke entstanden, unter welchen sich ausgezeichnete Arbeiten befinden, wer aber einen Ueberblick über das ganze große Gebiet der Wissenschaften erlangen will, der wird sich eine bändereiche Bibliothek anschaffen müssen und doch sein Bedürfniß nach Belehrung nicht allseitig befriedigen können. Spricht sich nun in den gebildeten Kreisen der Wunsch nach Belehrung, das Bedürfniß nach Kenntnissen entschieden aus, so sind die Mittel, welche es ermöglichen, hierzu zu gelangen, gewiß doppelt willkommen, wenn sie die Kenntnisse der Wissenschaften in einer gefälligen und anziehenden Form darbieten und so auch eine unterhaltende Leetüre bilden. Diese Betrachtungen haben unser Werk hervorgerufen, welches dem gebildeten Publikum den gediegensten und geistreichsten Stoff zur Conversation zuführt und immer mehr vom mächtigsten Einfluß auf dieselbe sein wird. Wir werden nach und nach Alles umfassen, was die bedeutenden wissenschaftlichen Fragen, das geistige und materielle Streben der Gegenwart berührt und fortfahren, manchen Einblick in ein wissenschaftliches Feld von überraschender Ausdehnung zu eröffnen, die Summe des Wissens durch Verallgemeinerung zu vermehren und den schwierigen Arbeiten der Gelehrten, Künstler und Techniker, immer größere Sympathien zu erwecken. Diese Tendenz hat unserm Unternehmen allgemeinen Beifall erworben, wie dies die Urtheile der Presse beurkunden, und die hervorragendsten Gelehrten bestimmt, ihre Arbeiten, welche derselben entsprechen, darin niederzulegen; die Männer der Wissenschaft haben sich auch veranlaßt gesehen, die von ihnen gehaltenen populär-wissenschaftlichen Vorträge darin mitzutheilen, welche wegen ihrer unterhaltenden und gemeinfaßlichen Form stets ein so zahlreiches Publikum anziehen und sie ermuntert haben zu zeigen, daß in ihren Studirstuben nicht allein für die Fortschritte des Wissens und der Bildung der Fachgenossen gesorgt werde, sondern daß aus denselben unendlich viel anziehender Stoff zur Belehrung der für allgemeine Bildung empfänglichen Menschheit hervorgeht. Unser Werk sammelt die Schätze des Wissens unserer tüchtigsten Köpfe und verbreitet sie in den weitesten Kreisen. Wenn sich nun die in diesem Werke gegebenen Abhandlungen von Politik und Tagesfragen fern halten, die ihrer wandelbaren Natur halber den bleibenden Werth desselben beeinträchtigen würde, so liefert es ein reiches Material aus den Wissenschaften zu deren gründlicher Beurtheilung und giebt also die einzige und richtige Basis zu dem Verständniß. Wo einzelne Zweige durch bedeutende Männer gehoben worden sind, wo Erfindungen und Verbesserungen eine Reform hervorgerufen haben, da wird das Werk später auf dieselben Gegenstände zurückkommen, so daß unsere Leser stets mit dem jedesmaligen Höhepunkt der Wissenschaft vertraut gemacht werden. W o das Wort zur Erklärung eines Gegenstandes nicht hinreicht, giebt das Werk die nöthigen Abbildungen in sorgfältigem Holzschnitt, und dadurch, daß solche unmittelbar bei den beschriebenen Gegenständen in den Text gedruckt sind, wird die Übersichtlichkeit erleichtert. [18Í7/Í8.III:] Vorwort.

Unter der großen Zahl der jährlich veröffentlichten literarischen Erscheinungen nimmt das vorliegende Unternehmen eine selbstständige Stellung ein, denn kein zweites hat sich die Aufgabe gestellt, nur rein wissenschaftliche Gegenstände für das große Publikum in leicht faßliche und angenehme Form zu bringen. Schon viele Jahre vor Beginn unseres Werkes wurden ähnliche Versuche von sehr tüchtigen Gelehrten gemacht, bei der Theilnahmslosigkeit des Publikums aber immer wieder aufgegeben und es ist gewiß ein Fortschritt der Zeit zu nennen, daß jetzt sich ein großer Leserkreis auch für gediegene wissenschaftliche Arbeiten fand. In der That wird gewiß nicht leicht ein Unternehmen in der kurzen Zeit von zwei Jahren sich einer so allgemeinen Theilnahme und eines solchen Beifalls zu erfreuen gehabt haben, wie das unsrige, und wir können diese Gunst nicht besser würdigen, als wenn wir in unserem Bestreben, nur Gediegenes zu bringen, fortfahren. Unsere tüchtigen Mitarbeiter bürgen dafür, daß dies nicht nur guter Wille bleibe, sondern daß derselbe zur That werden wird. Die Tendenz unsers Unternehmens ist unsern Lesern hinreichend bekannt, wir werden darin nichts ändern: uns ist es darum zu thun, daß unser Werk einen bleibenden Werth behalte, welcher mit jedem Bande sich durch neue Schätze von wissenschaftlichen Belehrungen erhöht, und wir sind überzeugt, daß ein Unternehmen auf solcher Basis viele andere überdau-

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ern wird, welche nur nebenbei wissenschaftliche Belehrungen bringen, in der Hauptsache aber Unterhaltung durch Novellen und Bilder bezwecken. Solche Novellenniederlagen werden sicherlich auch keine Bibliothekswerke, wodurch später manche wissenschaftliche Beiträge für das Publikum verloren gehen, während unser Unternehmen immer mehr und mehr ein Archiv dessen wird, was unsere Gelehrten, denen wir den Beweis lieferten, daß sie nicht genöthigt sind, sich von der Unterhaltungsliteratur ins Schlepptau nehmen zu lassen, um gelesen zu werden, für das große Publikum Faßliches geschrieben haben. 11858/59. Unpag. Bl.:]

Vorwort. Auch in dem mit vorliegendem Hefte beginnenden Bande verfolgen „die Wissenschaften im 19. Jahrhunderte" ihr sich selbst gestecktes Ziel unverbrüchlich und treu. Wie sie bisher die bedeutendsten wissenschaftlichen Fragen, das geistige und materielle Streben der Gegenwart zu berühren, zu lösen und zu kräftigen suchten, so werden sie unermüdlich fortfahren, manchen Einblick in ein wissenschaftliches Feld von überraschender Ausdehnung zu eröffnen, die Summe des Wissens durch Verallgemeinerung zu vermehren und für die schwierigen Arbeiten der Gelehrten, Künstler und Techniker immer größere Sympathien zu erwecken. Kein Gebiet des denkenden und forschenden Geistes wird im Laufe der Zeit unberührt bleiben, da dieses Werk fort und fort die Schätze des Wissens unserer tüchtigsten Köpfe sammeln und sie in anziehender Form behandeln wird. AUS DEM SCHUL- UND KIRCHENLEBEN UND WAS DAMIT ZUSAMMENHÄNGT Kronstadt - Nr. 2682 UNTERHALTUNGSBLATT FÜR GEIST, GEMÜTH UND PUBLIZITÄT 0151 AUS DEM WALDE Hannover 1865 - 1900 - [ ] * Nicht aufgenommen. 0152 AUS DEM WIGGERTHALE Zofingen 1863 - 1864 * Standort: SLB Bern: R 7570[1863. 1864] *1863 — 1864: Mehr nicht nachgewiesen. *[Nr. 1 - 8 : ] Beilage zu ZOFINGER VOLKSBLATT. AUS DEM WIGGERTHALE. Blätter zur Anregung und Belehrung. Herausgeber: A. Schuhmann. Qg· il· Zofingen: Rudolf Steinegger 1863 - 1864. 8° [Jg. l:]1863/64. Nr. I[3.10.1863]-Nr. 20[25.6.1864]. 160 S. »1 Nr. = 8 S. * 14täglich. 0153 AUS DER BOTEN-MAPPE Hirschberg * Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. Quelle: Rister Β 553: AUS DER BOTEN-MAPPE. Beilage zu DER BOTE AUS DEM RIESENGEBIRGE. Hirschberg 1812-1930.

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0154 AUS DER FREMDE! Leipzig 1 8 5 6 - 1861 * Standorte: 62: 1/2 2016 E 1.2.[1857. 1858] SLB Dresden: Statist. 49[1856 - 1859] ZB Weimar: ZB 746[1860. 1861] * 1856-1861: Mehr nicht erschienen. Aufgegangen in DIE G A R T E N L A U BE [ - N r . 0934], * Editoriais: 1856. 1. 1861. 416.

AUS DER FREMDE! Wochenschrift für Natur- und Menschenkunde der außereuropäischen Welt. Verantwortlicher Redakteur: August Diezmann, üg. 1 - 6 ] . Leipzig: Ernst Keil 1 8 5 6 - 1861. 4° [Jg. Qg. [Jg. [Jg. Qg. [Jg.

1:]1856. 2:]1857. 3:]1858. 4:]1859. 5:]1860. 6:]1861.

N r . 1 - 52. IV, 416 S. N r . 1 - 52. 416 S. N r . 1 - 5 2 . 416 S. N r . 1 - 5 2 . 416 S. N r . 1 - 5 2 . 416 S. N r . 1 - 5 2 . 416 S. M N r . - 8 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Jg.

[1856.1:] Aus der Fremde — kommen diese Blätter zu Euch wie ein Reisender, der überall in der Welt umhergewandert ist, alle Meere durchschifft, alle Reiche der Welt „und vieler Menschen Städte gesehen und Sitte gelernt hat," der nun am Familientische, im Kreise seiner Freunde, von seinen Fahrten und Abenteuern, von seinen Jagden, Kämpfen und Gefahren erzählt, das Leben und T h u n der Menschen in den verschiedensten Ländern und Verhältnissen beschreibt und die N a t u r mit ihren Reizen, Schrecken und Wundern in allen Zonen schildert, — der aber auch Bilder und Zeichnungen von allerlei Merkwürdigem, Schönem und Seltsamem mitbrachte, die er vorzeigt, und Bücher und Zeitschriften in fremden Sprachen, aus denen er vieles Interessante und Wichtige, Heiteres und Ernstes, mittheilt, das zur bessern Kenntniß der Menschen und Länder in weiter Fremde dienen kann. Diese Kenntniß darf in unserer Zeit nicht mehr im ausschließlichen Besitze Weniger bleiben, sie m u ß vielmehr eine allgemeine werden, denn wenn auch in Folge fortwährend neuer Entdeckungen „die Welt immer breiter und weiter wird", wie der Weise von Weimar sagt, so rücken doch auch ihre verschiedenen Theile mittelst der Telegraphen, der Dampfschiffe und Dampfwagen näher und näher an einander, sie treten in vielfachere Verbindungen, die Verbindungen knüpfen sich fester und das wechselseitige Aufeinanderwirken selbst weit getrennter Länder wird täglich fühlbarer. Wenn ein Glied in der großen Länder- und Völkerfamilie leidet, empfinden es alle andern mit; wenn eines von Glück begünstigt wird und sich zu Wohlstand hebt, ziehen alle andern Vortheil davon. Niemand also wird unsere Zeit mit ihrem Siebenmeilenstiefelfortschritt und ihren plötzlichen Wandlungen recht verstehen, wenn er der Länder- und Völkerkunde nicht größere Aufmerksamkeit zuwendet, als es im Ganzen bis jetzt geschehen ist; Niemand wird aber auch die Menschen und ihre Verhältnisse, die N a t u r und ihre Erzeugnisse in den fremden Erdtheilen vollständig kennen lernen, wenn er die so reichen fremden Literaturen nicht beachtet, unter denen sich namentlich die jugendliche amerikanische von Tage zu Tage mehr hervorthut, da sie in Schöpfungen der Phantasie eine ungewöhnliche Kraft und Frische zeigt, in Schilderungen der N a t u r und Erläuterungen von Gegenständen aus dem praktischen Leben durch seltene Anschaulichkeit und Faßlichkeit sich auszeichnet und dies meist mit glänzender Darstellung verbindet. Möge das was wir bringen aus der Fremde freundliche Aufnahme finden in der Heimath!

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[1861.416:] Zur Nachricht. Mit der vorliegenden N u m m e r schließt „Aus der Fremde" als selbstständige Zeitschrift, um in so weit mit der „Gartenlaube" verschmolzen zu werden, als der Herausgeber unter dem bisherigen Titel „Aus der Fremde" dort fortfahren wird, das Neueste und Interessanteste über Land und Leute außerhalb Europa mitzutheilen. 0155 AUS DER GESELLSCHAFT Budapest 1878 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Réz 65. 0156 AUS DER GESELLSCHAFT Wien 1871 - 1873 "Standort: Ö N B Wien: 399.635-D[1871. 1873] "Nicht nachgewiesen: 1872. "1871 — 1873: Mehr nicht nachgewiesen. "Beilage zu SONN- U N D FEIERTAGS-COURIER. AUS DER GESELLSCHAFT. [Ab 1873, Nr. 1 mit dem Vermerk:] Beilage zu N r . [. . .] des Sonn- und Feiertags-Courier. Eigenthümer und Herausgeber: Emerich Engel, F. G r o ß [1873, Nr. 1: Herausgeber: Emerich Engel], Für die Redaktion verantwortlich: Julius Sabatowicz [ab 1873, Nr. 1: Verantwortlicher Redakteur: Joseph Anton Massanetz]. [Jg. 1 - 3 ] . Wien: [Druck:] E. Jasper [ab 1873, Nr. 1: Wien: [Druck:] Josef Stöckholzer von Hirschfeld] 1871 - 1873. 4° [ab 1873: 2°] [Jg. 1:]1871. N r . I [ 5 . 1 1 . ] - N r . 5. 76 S. [Jg. 3:]1873. N r . 1 - N r . 4[9.2.]. "1 N r . = 16 zweisp. S.; 1873: 1 N r . = 4 zweisp. S. "Wöchentlich. "Illustrationen. 0157 AUS DER HEIMAT Prag 1865 * Standort: SKCSR Prag: 52 Β 147[1865] "1865: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: 1865. 1. AUS DER HEIMAT. Blätter für Unterhaltung und Belehrung. Erste photolithographisch-illustrirte Zeitschrift. Eigenthümer: Franz Xaver Liebisch. Verantwortlicher Redakteur: Franz Xaver Liebisch. [Jg. 1]. Prag: Franz Xaver Liebisch 1865. 4° [Jg. 1:]1865. H . l[April] — H. 2[Mai]. 56 S. * 1 H . = 24/32 zweisp. S.

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* Monatlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro H. [1865.1:] An die Leser! Die illustrirten Blätter „Aus der Heimat" werden ihrem Titel getreu, dem Worte und Bilde nach aus dem reichen Borne schöpfen, den Böhmen in seiner historischen Erinnerung und lebensregen Gegenwart besitzt. — Sie werden allen heimischen Erscheinungen auf dem Felde der Kunst und Literatur, der Erfindungen und Entdeckungen, des Gewerbes und Handels, wie nicht minder den hervorragendsten anderer Länder ein sorgfältiges Augenmerk widmen und durch eine Fülle spannender Erzählungen, Novellen und Humoresken ihren Leserkreis zu fesseln trachten. Um durch möglichst getreue und geschmackvoll ausgeführte Illustrationen den Text anschaulich zu machen, werden die Blätter „Aus der Heimat" Ansichten von Städten und deren Kunstdenkmalen, Burgen, Schlössern, Landschaften, Portraits berühmter und um das Wohl des Vaterlandes verdienstvoller Männer, Volkstrachten u. s. w. durchwegs nach Originalaufnahmen, und zwar mit Benützung der Photolithographie vervielfältigt bringen, welche von keiner Illustrationsweise an Treue übertroffen wird. Wir haben weder Mühe noch Opfer gescheut, um zur Realisirung unseres Programmes bewährte künstlerische Kräfte zu gewinnen und werden unablässig bemüht sein, den Beifall unseres geehrten Leserkreises zu erhalten. Möge nun auch das „Aus der Heimat" Gebotene in der Heimat wohlwollend aufgenommen werden und in immer weiteren Kreisen die Kenntniß von unserem schönen Vaterlande Böhmen zu verbreiten im Stande sein, welche für jeden Gebildeten zum unabweisbaren Bedürfnisse geworden ist.

0158 AUS DER HEIMATH Glogau, Leipzig 1859- 1866 "•Standort: 30/F1: 4° 12.176[1859 — 1866] SKCSR Prag: 37 Β 332[1862 - 1866] "Ί859-1866: Mehr nicht erschienen. "Editorials: 1859. Unpag. Bl. 1860. 1. 1861. 1. 1862. 1. 1863. 1. 1865. 831. 1866. 415. AUS DER HEIMATH. Ein naturwissenschaftliches Volksblatt [ab 1861, Nr. 40 mit dem Zusatz: Amtliches Organ des deutschen Humboldt-Vereins], Herausgeber: E.A. Roßmäßler. Verantwortlicher Redakteur: E.A.Leipzig: Roßmäßler. D g - ι - « ]C. . Flemming Glogau: [ab 1862: Ernst Keil; ab 1866: Friedrich Loewe] 1859 - 1866. Qg. 1:]1859. Nr. 1 - 5 2 . XVI, 832 Sp. Jg. 2: 1860. Nr. 1 - 52. XVI, 832 Sp. Qg. 3:]1861. Nr. 1 - 52. XVI, 832 Sp. [Jg. 4:]1862. Nr. 1 - 52. XVI, 832 Sp. Qg. 5:]1863. Nr. 1 - 52. XVI, 832 Sp. Qg. 6:]1864. Nr. 1 - 5 2 . XVI, 832 Sp. Qg. 7:]1865. Nr. 1 - 5 2 . VIII, 832 Sp. Qg. 8:]1866. Nr. 1 - 2 6 . 416 Sp. "1 Nr. = 8 zweisp. S. "Wöchentlich. "•Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg.

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Unser Ziel. „Aus der Heimath" — das will nicht sagen, daß es aus Sachsen oder aus Preußen oder aus Oestreich oder aus dem „einigen Deutschland" komme, was in diesem Blatt erscheint. Die Heimath ist eine andere, an keine politischen Grenzen gebundene. — Sehet nur, lieben Leser und Leserinnen, das Bild an, welches unser Blatt an der Stirn trägt. Im engen Stübchen neben des Vaters Hobelbank sitzt der Sohn grübelnd und sinnend vor dem aufgeschlagenen Buche und hat eben so wenig wie der emsig schaffende Vater ein Auge für das, was draußen vor der Thüre vorgeht. Aber das liebend wachende Auge der Mutter steht für beide, es sieht draußen die vier munteren Knaben und weiß was sie wollen. Sie legt die Hand auf die Schulter des über trockner Schulweisheit Brütenden und will seinen Blick hinauslenken. Wer sind aber die lieblichen Knaben? Es sind die Kinder der Mutter Natur, ihre ewig jugendlichen Sendboten, welche sie abgeschickt hat, den Träumer zum frischen, fröhlichen Leben zu wecken und heraus in ihre Umarmung — mit Einem Worte in die Heimath zu rufen, die ich meine. Und ist nicht die schöne Erdnatur unser aller gemeinsame Heimath? — In ihr ein Fremdling zu sein gereicht eben so Jedermann zur Schande und zum Schaden, wie es für Jedermann eine Schande und ein Schaden ist, in seiner politischen Heimath ein Fremdling zu sein, d.h. die Geschichte derselben, ihre Gesetzgebung, ihre Hülfsquellen und ihre Gliederung nicht zu kennen. Dieses Alles hat auch unsere gemeinsame Heimath, die Natur. Sollte man ein Bürger derselben, ein Mensch in der edlern Bedeutung des Wortes sein können, ohne Kenntniß ihrer Gesetze, denen wir uns keinen Augenblick unsres Lebens entziehen können? — ohne Kenntniß ihrer Hülfsquellen, aus denen allein die Befriedigung unserer Bedürfnisse fließt? — ohne Kenntniß ihrer Gliederung, welche uns das Verständniß unserer Stellung als Menschen klar macht? Sehet, dies ist die Heimath, aus welcher unser neues Volksblatt kommt. Auf sie findet die vollste Anwendung des Dichters Mahnungswort: „an's Vaterland, an's theure schließ' dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen." Das Wort „Volksblatt" soll nicht im gewöhnlichen Sinn die Einheit des Volkes spalten in eine höhere und eine niedere Hälfte und blos der letzteren dienen wollen. Wer sich ein Mensch fühlt in der eben angegebenen Auffassung und des Dichters Wort versteht wie ich, der gehört mir zum Volke, möge er auf der Stufenleiter der Gesellschaft unten stehen oder oben. Nichts ist so sehr geeignet, das Trennende der Standesunterschiede, welche eine nothwendige Folge unsrer Kulturstufe sind, zu mildern, als das schöne echt menschliche Bewußtsein der Allen gleichen irdischen Heimathsangehörigkeit. Dieses Bewußtsein bietet sich von selbst dar als beglückender Lohn für eine lernbegierige Hingebung an die Natur. Aber diese Lernbegierde muß sich nicht blos beschränken auf das was uns als unmittelbar nützlich oder schädlich erscheint. Weist uns auch das berechtigte Streben nach behaglichem Lebensgenuß zu allernächst zur Beachtung derjenigen Naturkörper und Naturerscheinungen, welche fördernd oder hemmend diesem Streben gegenübertreten, so hat doch neben diesem Alles ein Anrecht auf unsere Beachtung, was geeignet ist, uns einen Blick in den innern Zusammenhang und in das ewig und unveränderlich gesetzmäßige Walten des Naturhaushaltes zu erschließen und uns so des edelsten Genusses theilhaftig zu machen — kurz was uns immer allseitiger die Natur als unsere Heimath erkennen läßt. In diesen Worten sei der Geist und das Gebiet unseres Volksblattes bezeichnet. Für uns soll nicht blos der Wald und die Flur, Berg und Meer, der Erde Tiefe und das sternbesäete Himmelsgewölbe die Natur sein, wo wir den Stoff für unsere Mittheilungen suchen und finden, auch daheim in der Werkstatt und im Haushalt, in Feld und Garten stellt uns die Natur ihre Aufgaben, die wir zu lösen suchen müssen. Und im Einklang mit dieser allseitigen Auffassung der Natur soll auch die Form unserer Mittheilungen eine vielfältige, ja selbst die novellistisch erzählende soll vertreten sein, eingedenk des eben so berechtigten als allgemein verbreiteten Wohlgefallens an solcher „Wahrheit und Dichtung". Da das lesende Publikum am besten weiß, worüber es Aufschluß zu haben wünscht, so soll am Ende des Blattes, so oft hinlängliche Veranlassung dazu vorliegt, in einer Rubrik „Verkehr" durch Frage und Antwort diesem Wunsche Genüge geschehen. Was aber verbannt bleiben soll aus unserem Blatte, das ist ein geflissentliches Eingehen auf

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den häßlichen Krieg zwischen Kirche und Naturwissenschaft. Nur das Thatsächliche, das was wir mit unsern Sinnen fassen können — nur das sei der Inhalt desselben. [1860.1:]

Neujahrsgruß aus der Heimath. Wenn Vater oder Mutter, Schwester, Bruder, Freund oder Freundin sich anschicken, daß ein Brief den fernen Lieben rechtzeitig am Neujahrstage einen heimathlichen Gruß bringe, so ist es ihnen ungefähr so zu Sinn, wie in diesem Augenblicke mir, dem Herausgeber dieser Blätter, indem ich rückwärts auf das beendete Jahr und vorwärts auf das beginnende blicke, und mich und Euch, liebe Leser und Leserinnen, frage, ob und wie es unser Blatt verstand, uns unsere Naturheimath lieb und werth zu machen, und ob die Verfasser desselben ein Recht haben, mit einiger Befriedigung zurück, und dann auch einigen Grund vertrauensvoll vorwärts zu blicken. Ihr allein wißt darauf zu antworten; uns, die wir für Euch arbeiten, kann höchstens das Bewußtsein des redlichen Strebens einigermaaßen frohe Kunde zuflüstern, denn dem redlichen Streben ist ja in der Regel wenigstens einiger Erfolg nicht versagt. „Aus der Heimath" trat unter einem bösen Gestirn in das Leben. Zum Glück neigte es sich schneller, als wir dachten, zum Niedergang, und der Friede mit seinem heiteren Gefolge nahm wieder Besitz von seiner leben- und gedeihenspendenden Macht. Wenige Monate alt mußte das zarte Kindlein schon am Grabe des über allem naturgeschichtlichen Streben waltenden Geistes trauern; und diese Trauer kam aus dem tiefen Herzensgrunde, denn alle Naturforscher, denen die Natur mehr als blos eine Studirstube, denen sie ihre mütterliche Heimath ist, verloren in Alexander von Humboldt das Haupt ihrer Wissenschaft, den verkörperten Gedanken der freien Forschung und des Vergnügens mit eigener Kraft. Nicht vergeblich rief ich Euch auf, durch Humboldt- Vereine ein ewiges Gedächtniß des großen Dahingeschiedenen zu stiften. Ist der Anfang auch noch klein, so wird der Fortgang desto größer sein, denn der Gedanke, dem ich blos das Wort lieh, hat eine unaustilgbare fortzeugende Kraft in sich, auf welche ich felsenfest baue. Humboldt stand im Leben zu hoch, die Scharen der Naturforscher, die ihn alle gleich verehrten, verdeckten ihn vor den Augen des Volkes. Seine Bedeutung für das Volk wird von der nächsten Zukunft dem Volke klar gemacht werden, wenn es klar sein wird, daß er erst die Naturwissenschaft zu einer einigen irdischen Vaterlandskunde gemacht hat. Er hat es an mehreren Stellen seines Kosmos klar ausgesprochen, daß er so die Naturwissenschaft ansieht, und indem er dies that, verurtheilte er stillschweigend die Form, in der man bisher dem lernbegierigen Volke und der Schule die Naturwissenschaft darbot. Es wird nun aus dem vollendet vorliegenden Jahrgange allen meinen Lesern und Leserinnen klar sein, daß Humboldts Geist der Grundgedanke oder wenigstens der Zielpunkt des Blattes ist. Jeder Artikel beansprucht vor Allem, einen Zug aus dem Bilde der Heimath aller Menschen gezeichnet zu haben, und jeder Artikel wird von uns als ein verfehlter zu betrachten sein, der nicht von diesem Geiste durchweht ist, der blos materiellen Wissensgewinn geboten hat. Alles Wissen von natürlichen Dingen muß geadelt und erwärmt sein von dem Heimathgefühl in der Natur. So ist denn das kleine Blatt, fast durch nichts als was seine Hand bot unterstützt, ein volles Jahr lang seinen Weg gewandelt. Es klopfte an Eure Pforte, und wider Erwarten Viele haben ihm aufgethan. Was vor Allem dem jungen Unternehmen zur höchsten Freude und Befriedigung gereicht, es ist der „Verkehr", in den Ihr Euch mit dem Blatte eingelassen habt. Er beweist, daß die Idee dieser Verknüpfung zwischen den Lesern und dem Herausgeber in den ersteren lauten Wiederhall fand. Mir aber, dem Herausgeber, ist dies glückliche Gedeihen des „Verkehrs" ein erfreulicher Beweis, daß ich mich nicht irrte, indem ich denselben als einen Gradmesser des guten geistigen Einvernehmens zwischen den Lesern und dem Herausgeber auffaßte und aufnahm. Daß ich es gerade heraussage — mir schwebte bei Gründung dieses Blattes die Lösung der Aufgabe vor, in demselben so weit nur immer möglich das Trennende des nur gedruckten Wortes zu beseitigen, und persönliches Beisammensein und mündlichen Verkehr möglichst wenig vermissen zu lassen. Es ist nur meiner Ungeschicklichkeit zuzuschreiben, wenn es meinen Lesern und Leserinnen nicht so vorkommt, als stehe ich neben ihnen; mir wenigstens stehen diese immer zur Seite, wenn ich es versuche, ihnen mit der Feder bald diesen, bald jenen Zug des ewig jugendlichen Antlitzes der Natur zu zeichnen.

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Die höchste Achtung vor dem Volke und eine gleiche Liebe zu dem Volke wie zur Natur, das wenigstens lasse ich mir, so weit diese 52 Nummern mein Werk sind, nicht streitig machen, und ich stehe in demselben Sinne für alle meine Mitarbeiter und — ich freue mich es sagen zu können, meine Mitarbeiterinnen. Von Einem weiß ich nicht, ob ich es zu meinen Gunsten deuten solle: daß mir so selten geradehin Aufgaben gestellt worden sind. Ich wage es nicht, zu vermuthen, daß das, was ich aus eigener oder meiner Gehülfen Feder brachte, immer den Lesern recht gewesen sei. Jedenfalls hatte ich mehr bestimmt ausgesprochene Aufgaben erwartet. Ich kann daher nur wiederholen, daß, „da das lesende Publikum am besten weiß, worüber es Aufschluß zu haben wünscht", man derartige Wünsche ja nicht zurückhalten möge. Die Wenigen, deren Wünsche noch nicht erledigt sind, mögen mich damit entschuldigen, daß ich dies nicht eher kann, als bis es in wohlerwogener Berücksichtigung des erstrebten Verständnisses geschehen kann. Einige noch unerledigte Wünsche sind von mir keineswegs vergessen. Und so überschreiten wir denn fest Hand in Hand die Schwelle zwischen dem alten und neuen Jahre! Wie lange wird es denn dauern, da werden die Tage wieder länger, und das Sonnenlicht wärmer, und die niemals ausgebliebenen Keime kommen wieder, und die Vögel kommen wieder, und alle die alten und ewig jungen Freunde und Freuden des Lenzes kommen wieder. Da wächst auch wieder der Muth und der innere Ruf und der äußere Reiz zum Malen und Schildern. Darum ein fröhliches und freudiges Glückauf zum Neujahr! Laßt uns in ihm wieder ein gut Stück vorwärts schreiten in dem brüderlichen Zusammenhalten „in der Heimath." [1861.1:]

Neujahrsgruß. Wir haben nun mit einander zum zweiten Male eine Jahresschwelle überschritten, und indem hier die erste Spende unseres dritten Jahres in Eure Hände kommt, thut es mehr als jemals Noth, einen ersten Blick um uns zu werfen. Es heißt sicher nicht unserm Programm untreu werden, welches bei Beginn unseres Blattes sagte, daß der häßliche Streit zwischen der Kirche und der Forschung aus demselben verbannt bleiben solle, wenn ich hier einmal recht nachdrücklich das Recht der Wissenschaft des XIX. Jahrhunderts gegen die kirchliche Orthodoxie in Anspruch nehme. Zorn und Scham muß unser Gesicht röthen, wenn ein Amtsnachfolger des edeln v. Ammon, des Verfassers „der Fortbildung des Christenthums zur Weltreligion", im December des Jahres 1860 in der Abgeordneten-Kammer eines deutschen Landes sich nicht entblödet, „den Standpunkt der Wissenschaft unserer Zeit den allerniedrigsten, kümmerlichsten, einen zurückgebliebenen, verrotteten, verrosteten und verfaulten" zu nennen, und dabei sich einer mächtigen Parteizustimmung sicher zu fühlen. Doppelt fühlt sich der Vertreter dieses Blattes durch solches — soll ich Urtheil sagen? — empört, weil das kleine Sachsenland, das Geburtsland unseres Blattes, keinen geringen Antheil an dieser geschmähten Wissenschaft hat. Unser Blatt, das vielen Lesern und Leserinnen ebenso lieb geworden ist wie Denen, welche daran Arbeiter sind, wird unbeirrt fortfahren, dieser mittelalterlich geschmähten Wissenschaft zu dienen. Es ist ein widersinniges Gebahren, gegen die wissenschaftliche Forschung zu eifern; denn was unerforschlich ist, kann ja von ihr nicht verletzt, weil nicht einmal erreicht werden; und was erforschlich ist, gewinnt durch seine Erforschung die Erleuchtung mit dem Lichte der Wahrheit und mehrt so die Helligkeit des Lebens. Ist unser Blatt auch nur ein winzig kleiner Planet, der eben den zweiten Umlauf um die Sonne der Wissenschaft beendet hat, so ist sein erborgtes Licht doch fähig gewesen, in seinem kleinen Bereiche am Firmamente der Gesellschaft nicht nutzlos und — wagen wir es zu hoffen — ungetrübt zurückzustrahlen. Auch das Glühwürmchen im Grase kann dem Bedrohten die Schlingen der schwarzen Viper offenbaren. Lassen wir uns nicht stören. Unser Weg ist lang, und wenn wir das Ziel nie erreichen, so ist es ja die Wanderung, welche uns erfreut; am Ziele, könnten wir es erreichen, würden wir wie der Jüngling von Sais zusammensinken. Jede unserer Wochenwanderungen, die wir Euch, liebe Leser und Leserinnen, mit Bedacht und Fleiß vorbereiten, bringt sie uns auch nur ein Millionstel dem Ziele näher, ist dennoch an sich selbst ein kleines Ziel, welches wie jedes erreichte Ziel den Lohn der Befriedigung darreicht.

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[1862.1:]

Neujahrsgruß! Z u m dritten M a l e überschreite ich mit meinen Lesern u n d Leserinnen die Schwelle eines neuen Jahres u n d zwar spreche ich durch Vermittelung einer neuen Verlagshandlung meinen N e u j a h r s g r u ß in einem unendlich viel größeren Kreise aus, als es bisher geschehen konnte. U n d dennoch tritt mein N e u j a h r s g r u ß , auch wenn er weit über die deutschen G r e n z m a r k e n hinaus dringt, nicht aus d e m Bereiche der „ H e i m a t h " , denn diese ist ja nicht politisch, sondern menschlich abgegrenzt. „ A u s der H e i m a t h " der Natur, aus allen Menschen mütterlicher H e i m a t h k o m m t die wöchentliche Botschaft unseres Blattes, in der keine bunt bemalten G r e n z p f ä h l e u n d keine dynastischen oder nationalen Sonderbestrebungen das Geschlecht der Menschen auseinander reißen. „ N i c h t s ist so sehr geeignet das T r e n n e n d e der Standesunterschiede, welche eine n o t w e n d i ge F o l g e unserer K u l t u r s t u f e sind, zu mildern, als das schöne echt menschliche Bewußtsein der Allen gleichen irdischen H e i m a t h s a n g e h ö r i g k e i t . " Wer in dieser H e i m a t h nicht länger m e h r ein F r e m d l i n g sein will — u n d wie sehr sind dies die Meisten noch! — der ist eingeladen d e m Kreise unseres Blattes sich zuzugesellen. D e r Kreis, der sich w ä h r e n d der drei J a h r e seines Bestehens u m unser Blatt versammelt hat, dient mir jetzt nicht s o w o h l durch seine Zahl als vielmehr durch seine Treue als eine Gewähr, daß dasselbe in der Zeit wurzelt, u n d dieses W u r z e l n in der Zeit legt mir u n d meinen Mitarbeitern die Verpflichtung auf, nicht s o w o h l den G e s c h m a c k des Einzelnen als die Richtung, das ausgesprochene Verlangen der Zeit f ü r die H a l t u n g u n d F ü h r u n g des Blattes maßgebend sein zu lassen. Wer dem Geschmack der Einzelnen fröhnt, liefert Tagearbeit, wer dem Verlangen der Zeit gerecht wird, der haut an der Zukunft. A b e r dieses Verlangen richtig zu erkennen, es eben nicht zu verwechseln mit d e m Ges c h m a c k der Einzelnen, u n d w e n n deren noch so Viele wären — das ist die wahre Weltweisheit, die sich nicht v o n C a t h e d e r n herunter, die sich nur auf dem M a r k t e des Lebens lernen läßt. „ A u s der H e i m a t h " ist aus diesem Verständnis hervorgegangen, u n d es k a n n in diesen Worten u m so weniger eine anmaßende u n d eitle U e b e r h e b u n g gefunden werden, als m a n blos nicht g a n z blind zu sein braucht, u m dieses Verständnis zu gewinnen. D a s neunzehnte J a h r h u n d e r t wird auf seiner B a h n v o n einem treibenden G e d a n k e n rastlos vorwärts gedrängt, u n d — wie es so m a n c h m a l geht — dennoch werden die v o n d e m Gedanken Getriebenen sich nicht klar bewußt, welche M a c h t , welches L o s u n g s w o r t es sei, was sie alle m i t s a m m e n v o r w ä r t s drängt. S o sehen wir meist die bunte Blüthe, so laben wir uns an der süßen F r u c h t , aber wir sehen nicht die Wurzel, aus der sie hervorsprossen. Mit der geistigen Wurzel alles dessen, was unser J a h r h u n d e r t schon gezeitigt hat u n d fort u n d fort zeitigt, ist es ebenso. Diese Wurzel, dieser treibende G e d a n k e ist: natürliche Anschauung der Dinge. D a s T r i e b r a d alles Lebens, wie sich dieses in unserem wie in des kleinsten Pflänzchens Leibe, im Weltmeere, wie im Staats- u n d G e m e i n d e o r g a n i s m u s , wie es sich in der ganzen nirgends todten N a t u r regt: es beruht auf dem urewigen Wechselspiel zwischen Ursache und Wirkung. Indem wir, denn die Zeit will es, den Verschlingungen dieses Wechselspieles nachspüren, leben wir eben berechtigt in der Zeit, u n d in diesem N a c h s p ü r e n beruht das natürliche Anschauen der Dinge. Ueberall — nur bodenlose Gedankenspielerei k a n n sich dies verhehlen — überall bildet die uns u m g e b e n d e sichtbare N a t u r die stoffliche G r u n d l a g e unseres Seins, des Seins des Einzelnen wie der Gesellschaft. D a r u m ist ein Zeitblatt, welches die N a t u r in dieser A u f f a s s u n g seinen Lesern zugänglich macht, i m eigentlichen Sinne ein Blatt der Zeit. D a s Verständniß unserer selbst k ö n n e n wir nur in d e m Verständniß der N a t u r finden. Sonderbar, wir erkennen richtig an, „ d a ß unsere S ö h n e keine tüchtigen Bürger ihres Vaterlandes werden k ö n n e n , ohne dessen Geschichte u n d Gesetzgebung, dessen R e g i e r u n g s f o r m u n d Hülfsquellen zu kennen. H a t denn die N a t u r unserer Erde, unser aller gemeinsame Menschenheimath, nicht auch ihre Geschichte u n d Gesetzgebung, ihre Hülfsquellen u n d Regierungsform? Sollte m a n ein Mensch, ein Bürger dieser H e i m a t h , sein k ö n n e n , i m höheren Sinne sein k ö n n e n , ohne Kenntniß ihrer Geschichte, deren W e r k wir selbst sind? —

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ohne Kenntniß ihrer Gesetze, denen wir uns keinen Augenblick entziehen können, viel weniger noch als den Gesetzen unserer bürgerlichen Heimath? — ohne Kenntniß ihrer Hülfsquellen, aus denen allein die Befriedigung unserer Bedürfnisse fließt? — ohne Kenntniß ihrer Regierungsform, welche uns das Verständniß unserer Stellung erschließt? Ja, darin liegt die hohe Bedeutung der Erdgeschichte, daß sie der erste Theil, die Grundlage jener Vaterlandskunde ist, welche allen Menschen, so weit sie im Sonnenlichte der Civilisation stehen, noth thut. Die formen- und wandelreiche Oberfläche unseres Planeten ist der Schauplatz unserer Thätigkeit, der überall für diese die Mittel gewähren muß, der aber auch die Quelle der tausenderlei Hindernisse ist, mit denen unsere erzeugende Thätigkeit zu kämpfen hat. Bleibt doch der denkende Arbeiter einer großen Fabrik nicht gedankenlos, selbst ein Werkzeug, vor seinem Werkzeug stehen, sondern sieht sich zuweilen in den weiten Räumen der Fabrik um, wo Alles zur Vollendung des Ganzen in einander greift, um die Bedeutung seines Arbeitsantheiles und sein Verhältniß zum Ganzen zu begreifen. Und der Mensch sollte nicht darnach fragen, wie der Tummelplatz seines Treibens, der Träger und Erhalter seiner selbst und seiner Mitgeschöpfe, das geworden ist, was er ist?" Wer aber unfähig zu so hoher Auffassung der Natur sein sollte, der sollte wenigstens den Vorwurf des schnöden Undanks nicht verschulden, den der doch wahrhaftig verdient, der nicht wenigstens einen aufmerkenden Blick für die Natur hat, welche mit jedem Tage ihm sein Leben genußreicher und behaglicher macht. Die drei hinter uns liegenden Jahrgänge — ich darf hoffen, daß meine Leser und Leserinnen ihnen dies Zeugniß geben — lassen mich und alle Diejenigen, welche mit daran arbeiteten, mit dem beruhigenden Bewußtsein darauf zurückblicken, daß durch sie, wenn auch nur in einem kleinen Kreise, Kenntniß und Liebe der Natur gefördert worden sind. Und so beginnen wir denn mit frohem Muthe und mit ungeschwächter Kraft unser viertes Jahreswerk. Leipzig, am Schluß des Jahres 1861.

Roßmäßler.

{1863.1:} Neujahrsgruß. Es sei gewagt, beim Antritt unseres fünften Jahres es rund und rein auszusprechen, daß unsere Leser zu den leider noch in der Minderheit stehenden Deutschen gehören, welche ihre Zeit begreifen; denn unser Blau ist ein Organ unserer Zeit, welche mit unwiderstehlicher Gewalt zur Naturkenntniß hindrängt. Darum ist auch — und ich bin stolz darauf — unser Verhältniß zu einander, lieben Leser und Leserinnen, ein innigeres und vertraulicheres, als es sonst zwischen Lesern und Herausgeber eines Blattes zu sein pflegt. Zeugniß davon legt der sich täglich mehrende Briefwechsel ab, der sich zwischen uns ausgebildet hat und in welchem nicht immer bestimmte Fragen oder Anliegen, sondern eben nur Aussprüche des innigsten Einverständnisses zwischen uns enthalten sind. Daß dies nun seit vollen 4 Jahren so ist und in dem nahenden fünften hoffentlich so bleiben wird, zeugt dafür, daß unser Blatt ein Zeitbedürfniß ist. Aber — täuschen wir uns auch hierin nicht! Was sind denn 3000 Abonnenten in ganz Deutschland für ein so billiges Blatt, neben welchem kaum mehr als zwei weitere gleichen Strebens bestehen? Scheuen wir uns nicht vor dieser Frage; denn wenn das „erkenne dich selbst" jedem Einzelnen obliegt, so liegt es auch ganz gewiß einer Zeitschrift ob. Die unsrige hat sich nun vier Jahre lang ihren Weg selbst suchen müssen, denn es ist in dieser langen Zeit wenig mehr als nichts geschehen, ihr die Wege zu ebnen. Fragen wir nun wegen des Werthes unseres Blattes die reichlich vorliegende Kritik und daneben das thatsächlich vorliegende naturwissenschaftliche Streben der Zeit um ihr Urtheil, so ist immerhin der Erfolg unseres Blattes ein außerordentlich geringer zu nennen. Wohl Keiner von allen denen, welche an unserem Blatte arbeiten, wird so verblendet sein, sich und Andern nicht einzugestehen, daß sie selbst die Schuld dieses geringen Erfolges tragen, aber — dies bitte ich zu beachten — ohne deshalb eine Selbstanklage auszusprechen. Unser Blatt ist so wie es ist mit bewußtester Absichtlichkeit. Es will — dies wird es bei jeder Gelegenheit bekennen — es will dem „verderbten Geschmack" der Zeitschriftleser keine Concessionen machen. Ich verweise auf den Artikel mit dieser Ueberschrift in Nr. 44. 1859, und

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was ich dort gesagt habe, ich wiederhole es jetzt im Geiste Wort für Wort. Ich wiederhole es selbst dem Hohne gegenüber, welchen jetzt vielleicht ein außerhalb unseres Kreises stehender Leser dieser „Probenummer", als welche sie ihm vielleicht vorliegt, über unsere „eingebildete Eitelkeit" ausgießt, daß wir den Geschmack, der an naturgeschichtlicher Belehrung keinen Gefallen findet, einen verderbten nennen. Denn was bedeutet dieses Wort? Verdorben nennen wir was seine Brauchbarkeit verloren hat. Nun, ist denn in unserer zur Erkenntniß der Natur strebenden Zeit ein Mensch brauchbar, brauchbar in dem ganzen Sinne des Wortes, welcher sich der Gewinnung dieser Erkenntniß verschließt, indem er die Grundlehren dazu nicht auf sich einwirken läßt? Es ist ein sehr weiser Sprachgebrauch, daß wir das Wort Geschmack geistig wie leiblich anwenden. Wie der leibliche Geschmack die Zuträglichkeit der Nahrung des Leibes prüft und über deren Zulässigkeit entscheidet, so soll es der geistige Geschmack mit der geistigen Nahrung thun. Nur schlimm, daß sich der geistige Geschmack hierbei leichter täuschen läßt als der leibliche! Verstehet mich nicht falsch, legt mir jetzt nicht eine Verkehrtheit unter. Jetzt spreche ich nicht zu denen, welche sich des Geschmackes, den ich einen verderbten nenne, und seines Besitzes mit einem gewissen Behagen bewußt sind und einen andern gar nicht kennen. Zu solchen spreche ich nicht — für diese ist unser Blatt eine Stimme in der Wüste — sondern zu denen, welche bisher blos vergessen haben, sich einen geistigen Geschmack zu bilden, und dabei vielleicht für einen guten zu gewinnen sind. Also — wir kehren zu unserer obigen Frage zurück — also täuschen wir uns doch? ist unser Blatt doch kein Zeitbedürfniß? — Ich fürchte dennoch nicht, daß wir uns täuschen; denn wenn die Zeit einen Schritt vorwärts thut, so geht nicht gleich alles Volk mit, nicht einmal die Mehrheit geht gleich mit: eine Minderheit geht voran. Zu dieser Minderheit gehören wir, und indem dies der Fall ist, liegt uns allen die Pflicht der Propaganda ob. Und so wäre denn mein Neujahrsgruß nichts weiter als eine Reklame für unser Blatt f Wartet noch einen Augenblick mit Eurem verwerfenden Tadel dieser Reklame, die ich eingestehe. Wer mit einem „Volksblatte" nicht einen bestimmten und zwar einen guten Zweck verfolgt, der lasse es lieber ungeschrieben oder wundere sich wenigstens nicht, wenn sein Blatt ziellos auf den Wogen der Tagesliteratur umhergetrieben wird, so daß er zu seiner Steuerung nicht einmal etwas thun kann, ja er gar nicht einmal einen geistigen Zusammenhang mit seinen Blättern hat, welche sich nur wie Schuppen von seiner und seiner Mitarbeiter geistigen Haut in den angenommenen Zeiträumen ablösen. Reklamen solcher Blätter sind natürlich einfache Geschäftsmaßregeln, und als solche allerdings auch berechtigt. Etwas Anderes ist es mit einer Zeitschrift, welche, nachdem sie mit einem festen sittlichen Programm aufgetreten ist, Jahre lang dasselbe unverrückt verfolgt und die Kritik Programm und Verfolg fortdauernd gut geheißen hat. Eine solche Zeitschrift ist nicht mehr Herrin ihrer selbst, sie gehört dem Volke und hat also nicht blos die Pflicht der Selbsterhaltung auf sich, sondern die Pflicht, sich dem Volke zu erhalten, dem sie dient. Reklamen solcher Blätter sind nicht einfache Geschäftsmaßregeln, sie sind Pflicht gegen die Tendenz. Der Kampf für und gegen die Naturwissenschaft, in welchem unser kleines Blatt als ein sammelndes Fähnlein aufgepflanzt ist, wird täglich entschiedener, und es ist in diesem Kampfe ein Hieb in das Auge der Naturwissenschaft, daß in dem größten rein deutschen Staate, der sich so selbstgefällig den Staat der Intelligenz nennt, in Preußen, in neuester Zeit die Studirenden der Medicin von dem Hören der Thier- und Pflanzenkunde — entbunden worden sind!! Dadurch sind die preußischen Aerzte den pflanzlichen und thierischen Heilmitteln gegenüber auf den Standpunkt der Schuster herabgedrückt, die sich auch nicht darum bekümmern brauchen, von welchen Thieren ihr Leder und von welcher Pflanze das Holz zu ihren Stiften kommt. Stehen wir darum auch in dem beginnenden fünften Jahre fest zu einander! Leipzig, Ende December 1862. Roßmäßler.

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0159 A U S D E R M A N S A R D E Mainz 1860-1862 * Standorte: 30: Ζ 564/300[1860 — 1862] 34: F 1272 a 6[1860- 1862] "Ί860-1862: Mehr nicht erschienen. "Editorials: 1860. H. 1. V. H. 2 .V. 1861. H.3. V. H. 4. V. 1862. H. 5. V. H. 6. III. AUS DER MANSARDE. Streitschriften, Kritiken, Studien und Gedichte. Eine Zeitschrift in zwanglosen Heften. Herausgeber: Georg Friedrich Daumer. 0g-l-3]· Mainz: Franz Kirchheim 1860-1862. 8 ° Qg. 1:]1860. H. 1. VI, 188 S. H. 2. XII, 343 S. [Jg. 2:]1861. H. 3. XXVIII, 439 S. H. 4. X X , 347 S. [Jg. 3:]1862. H. 5. XXIV, 158 S. H. 6. XII, 216 S. "Inhaltsübersicht: pro H. [1860. H. 1. K·] Vorwort.

Ich biete in diesen Heften eine Reihe von literarischen Produkten dar, welche theils auf äußere, zufällige Anregungen hin, wie sie der Tag zu bringen pflegt, namentlich durch Zeitereignisse, Broschüren und Aeußerungen periodischer Blätter veranlaßt, theils in Folge systematischer Studien und planmäßig angelegter Arbeiten größerer und umfassenderer Art entstanden sind und noch fernerhin entstehen mögen. Die gegenwärtige Lieferung ist vorwiegend polemischer Natur und hat es fast ganz nur mit den kampferfüllten Zeitläufen und Tagesinteressen zu thun, die selbst auf den einsam Lebenden und Sinnenden eindringen und ihre sofortige kritische Erledigung heischen. Das demnächst folgende Heft soll harmlosere und friedlichere Töne anschlagen und nur oder doch vorherrschend Positives und Poetisches geben. Was ich überhaupt will; in welchem Sinn und Geist ich mich bethätige und worauf alle meine schriftstellerischen Versuche, so verschieden sie übrigens ihrer Beziehung und Darstellungsweise nach sein mögen, hinausgehen, darüber glaube ich mich schon hinlänglich in meiner in demselben Verlage erschienenen Conversionsschrift geäußert zu haben. Ich möchte der Kirche nützen, aber in der Art, daß die Kluft, die sie von der Zeitbildung zu trennen scheint, dem Auge verschwinde und daß erkannt werde, wie gerade sie im Grunde das Zeitgemäße, der errungenen Stufe wahrhafter Bildung und Einsicht Entsprechende sei.

0160 A U S D O R F U N D S T A D T Bern 1878 - 1 8 7 9 "Standort: SLB Bern: R 6044[1878] "Nicht nachgewiesen: 1879. "Quelle: Kirchner 23554. AUS D O R F U N D STADT. Schweizerisches Unterhaltungsblatt für das Volk. Jg· 1· Bern: Rudolf Jenni 1878. 8 °

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Jg. 1: 1878. H. 1 - 2 . 80S. *1 H. = 40 S. * Geplant: Zehnmal jährlich. 0161 AUS FERNEN ZONEN Leipzig 1878 - 1 8 7 9 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 16853: AUS FERNEN ZONEN. Zeitschrift für Länder- und Völkerkunde. Herausgeber: G. Kunze. Leipzig 1878 — 1879. 0162 AUS VERGANGENHEIT UND GEGENWART Würzburg, Donauwörth, Neuburg a.d. Donau 1872, 1874—1875 "•Standort: 12: 8° Per. 190I"n[1874. 1875] *Nicht nachgewiesen: 1872. * Quelle: Kayser 19/59: AUS VERGANGENHEIT UND GEGENWART. Würzburg, Donauwörth, Neuburg a.d. Donau 1872, 1874—1875. * 1872 — 1875: Mehr nicht nachgewiesen. AUS VERGANGENHEIT UND GEGENWART. Katholisches Monatsblatt [ab 1874, Nr. 2: Katholische Zeitschrift] zur Unterhaltung und Belehrung. Poesie und Prosa, größtenteils aus den Werken der berühmtesten deutschen und ausländischen Dichter und Schriftsteller alter und neuer Zeit. Herausgegeben vom Katholischen Erziehungsverein in Bayern. Redaktion: Jakob Nostadt [ab 1874, Nr. 5: Franz Walk], [Jg. 2 - 3 ] , Neuburg a.d. Donau: Katholischer Erziehungsverein (L. Auer) 1874—1875. 4° [Jg. 2:]1874. [Bd. 2]. Nr. 1 - 12. VII, 568 S. [Jg. 3:]1875. Bd. 3. Nr. 1 - 12. 572 S. * 1 Nr. = 48 zweisp. S. "•Monatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. * Jahrgangs-Titelei : AUS VERGANGENHEIT UND GEGENWART. Poesie und Prosa zur Unterhaltung und Belehrung, größtenteils aus den Werken der berühmtesten deutschen und ausländischen Dichter und Schriftsteller alter und neuer Zeit. 0163 AUS WALD UND HAIDE Trier 1877-1879 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 20657: AUS WALD UND HAIDE. Zeitschrift zur Unterhaltung und Besprechung über Jagd, Wald und Naturkunde. Trier 1877-1879. 0164 DAS AUSLAND München, Stuttgart, Tübingen, Augsburg 1828-1893 "•Aufnahme: 1851-1893 * 1828 - 1850: - DLZ I 4.125

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"•Standorte: 12: 4° Per. 5h[1851 - 1893] 30: Zsq 257[1851 - 1893] 4° H. 30.304[1857. 1859-1861. 1866-1890] * 1828- 1893: Mehr nicht erschienen. * Aufgegangen in GLOBUS [-» Nr. 0974] "•Editorials: 1852. 1256. 1854. 816. 1865. 1. 1874. 1040. 1877. 1061. 1882 1. 1040. 1883. 1. 1890. 261. 1892. 1. 1893. 816. 832. DAS AUSLAND. Ein Tagblatt für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker [ab 1853, Nr. 1 mit dem Untertitel: Eine Wochenschrift für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker; ab 1865, Nr. 1 mit dem Untertitel: Ueberschau der neuesten Forschungen auf dem Gebiete der Natur-, Erd- und Völkerkunde; ab 1882, Nr. 1 mit dem Untertitel: Wochenschrift für Länder- und Völkerkunde; ab 1890, Nr. 14 mit dem Untertitel: Wochenschrift für Erdund Völkerkunde]. Verantwortlicher Redakteur: Eduard Widenmann [ab 1854, Nr. 34: Provisorische Redaktion: Gustav Widenmann; ab 1854, Nr. 48: Redaktion: O.F. Peschel; ab 1869, Nr. 27: Herausgeber: Oscar Peschel, ab 1871, Nr. 15: Verantwortlicher Redakteur: A. Bacmeister; ab 1872, Nr. 1: Redaktion: Friedrich von Hellwald; ab 1882, Nr. 1: Unter Mitwirkung von Friedrich Ratzel und anderen Fachmännern herausgegeben von der J.G. Cottaschen Buchhandlung; ab 1884, Nr. 40: Unter Mitwirkung bewährter Fachmänner herausgegeben von der J.G. Cottaschen Buchhandlung; ab 1889, Nr. 11: Für die Redaktion verantwortlich: W. Keil; ab 1890, Nr. 14: Herausgeber: Karl von den Steinen; ab 1892, Nr. 1: Siegmund Günther]. Jg. 2 4 - 6 6 . Stuttgart, Tübingen [ab 1854, Nr. 2: Augsburg; ab 1854, Nr. 41: Stuttgart, Augsburg; ab 1861, Nr. 18: Augsburg; ab 1873, Nr. 1: Stuttgart; ab 1883, Nr. 1: Stuttgart, München; ab 1890, Nr. 14: Stuttgart]: J.G. Cotta 1851 - 1893. 4° g· 24 g· 25 g· 26 g· 27 g· 28 g· 29 g· 30 g· 31 g- 32 g· 33 g· 34 g· 35 g· 36 g· 37 g· 38 g· 39 g· 40 g· 41 g· 42 g· 43 g- 44 g- 45 g- 46 g· 47 g- 48 g· 49 g· 50 g· 51 g· 52

1851. 1852. 1853. 1854. 1855. 1856. 1857. 1858. 1859. 1860. 1861. 1862. 1863. 1864. 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879.

Nr. 1 - 3 1 3 . VIII, 1252 S. Nr. 1 - 3 1 4 . VIII, 1256 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VI, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, [1248, nicht:]2148 S. Nr. 1 - 5 2 . VI, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VI, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, [1248, nicht:]2048 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VIII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VIII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VIII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VIII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . Nr. 53. VIII, 1256 S. Nr. 1 - 5 2 . VIII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1248 S. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1256 S. Nr. 1 - 5 2 . X, 1040 S. Nr. 1 - 5 2 . XIV, 1040 S. Nr. 1 - 5 2 . XIII, 1040 S. Nr. 1 - 5 2 . XII, 1040 S. Nr. 1 - 5 3 . XII, 1076 S. Nr. 1 - 5 2 . XII, 1040 S. Nr. 1 - 5 2 . XII, 1040 S.

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201 Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

53: 54: 55: 56: 57: 58: 59: 60: 61: 62: 63: 64: 65: 66:

1880. 1881. 1882. 1883. 1884. 1885. 1886. 1887. 1888. 1889. 1890. 1891. 1892. 1893.

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N r . 1 - 52. XI, 1040 S. N r . 1 - 5 2 . XI, 1040 S. N r . 1 - 5 2 . XII, 1040 S. N r . 1 - 5 2 . XIV, 1040 S. N r . 1 - 52. X, 1020 S. N r . 1 - 52. VIII, 1040 S. N r . 1 - 52. VIII, 1040 S. N r . 1 - 5 2 . VII, 1040 S. N r . 1 - 5 2 . VI, 1040 S. N r . 1 - 5 2 . VI, 1040 S. N r . 1 - 52. VI, 1040 S. N r . 1 - 52. VII, 1040 S. N r . 1 - 52. VIII, 848 S. N r . 1 - N r . 52[30.12.]. VIII, 832 S. *1 N r . = 4 zweisp. S.; ab 1853, N r . 1: 1 N r . = 24 zweisp. S.; ab 1873, N r . 1: 1 N r . = 20 zweisp. S.; ab 1892, N r . 1: 1 N r . = 16 zweisp. S. "•Sechsmal wöchentlich; ab 1853, N r . 1 wöchentlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: p r o Jg. "•Register der Mitarbeiter 1828/1877 in 1877. "•Jahrgangs-Titeleien: DAS A U S L A N D . Ein Tagblatt / Eine Wochenschrift für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker mit besonderer Rücksicht auf verwandte Erscheinungen in Deutschland. * 1856: Fehlpagination: S. 1 - 1 0 9 9 , 2 0 0 0 - 2 1 4 8 . "•1862: Fehlpagination: S. 1 - 1 1 9 9 , 2 0 0 0 - 2 0 4 8 . "Ί869: Mit „Ergänzungsnummer (53)". "· 1877: Paginationslücke: S. 1 - 1 0 4 0 , 1061-1076. N r . 53: „Jubel-Nummer. 1 8 2 8 - 1 8 7 7 " . "•Beilagen: 1. BEILAGE Z U M A U S L A N D 1875. 2. INSERATEN-BEILAGE Z U M A U S L A N D . 1877. 3. Facsimile der N r . 1/2 von 1828. 1877.

[1852.1256:]

An die Abonnenten des Auslandes. Die Verlangshandlung hat sich entschlossen diese Zeitschrift in der Z u k u n f t als Wochenblatt erscheinen zu lassen, da ohnehin fast sieben Achttheile des Abonnements in wöchentlichen Lieferungen versendet werden. Es wird hiedurch nicht nur das vielfache Abbrechen der Artikel größtentheils vermieden, sondern auch dem Wunsche vieler, namentlich älteren Leser des Auslandes entsprochen, statt der kleineren Schrift eine größere einzuführen, ohne deshalb an Stoff bedeutend weniger zu geben. Da die Titel von fünf Tagesnummern wegbleiben, so beträgt der Unterschied trotz der bedeutend größern Schrift in sechs Tagesnummern oder einem Wochenhefte nur wenig über eine Spalte. Die unterzeichnete Redaction hofft deßhalb, daß diese neue Einrichtung von den Lesern mit Vergnügen wird aufgenommen werden, und da die Verlagshandlung sich bereit zeigt, stets neue Hülfsmittel der Unterzeichneten zur Verfügung zu stellen, so wird sie um so mehr bemüht seyn, dem bekannten Zwecke des Auslandes gemäß, solches nach Kräften zu bearbeiten. [1854.816:]

Nachricht an die Leser und Mitarbeiter des „Auslandes". Der Unterzeichnete hat die schmerzliche Mittheilung zu machen, daß die vorstehende Wochen-Nummer, zum größten Theil noch angeordnet von dem bisherigen Redacteur dieser Blätter, Dr. Eduard Widenmann, die letzte Arbeit seines Lebens war. In erschreckend kurzer Frist wurde er in der Nacht vom 19 auf den 20 August durch die gegenwärtig hier

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herrschende Epidemie den Seinigen und dem schönen Beruf entrissen, dem er sich seit mehr als zwei Jahrzehnten mit dem regsten Interesse gewidmet hatte, und zu dem er auch in seltener Art befähigt war. Sein Streben war, diese Blätter zu einem möglichst vollständigen Magazin allgemeiner Länder- und Völkerkunde zu machen, und durch Darlegung der bleibenden Verhältnisse den innern Zusammenhang bloß zu legen, welcher den oft so verworrenen Erscheinungen der Tagesgeschichte zu Grund liegt. Es steht dem Bruder nicht an, den Bruder zu rühmen; aber er darf auf die 20 Jahrgänge dieser Blätter verweisen, als auf ein Zeugniß, inwieweit es dem Hingeschiedenen gelungen ist, das vorgesteckte Ziel zu erreichen und damit einem geistigen Bedürfniß entgegenzukommen, welches der gebildete Theil der Nation unläugbar hat, und dessen Befriedigung er von der Publicistik erwarten darf. Um das ununterbrochene Forterscheinen der so plötzlich verwaisten Zeitschrift möglich zu machen, hat der Unterzeichnete es gewagt, die dringendsten Geschäfte der Redaction in so lange zu übernehmen, bis die Verlagshandlung über die künftige Leitung des Blattes verfügt haben wird. Er sieht sich genöthigt, die Leser sowohl als die zahlreichen Männer, welche bisher ihre Kräfte dem „Ausland" gewidmet haben, um Nachsicht zu bitten. Für letztere besonders hat er Folgendes zu bemerken. Eine Menge Notizen, namentlich auch solche, welche die äußere Verwaltung des Blattes betreffen, hatte der Hingeschiedene entweder nur seinem Gedächtniß anvertraut oder sind die schriftlichen Nachweise nicht sofort in der nächsten Zeit zu finden, und wenn sich hieraus hin und wieder eine Störung oder mindestens eine Verzögerung ergeben sollte, so wollen es die dadurch Betroffenen mit den obwaltenden Umständen freundlich entschuldigen und durch zeitige Reclamationen dem Unterzeichneten die Ausgleichung etwaiger Anstände erleichtern. Derselbe wird so schnell, als es die Verhältnisse erlauben, sich die nöthige Uebersicht über die geschäftlichen Papiere des Hingeschiedenen verschaffen, um den Wünschen und Interessen der Herren Mitarbeiter gerecht werden zu können. Schließlich glaubt er an letztere im Interesse des Blattes und der Verlagshandlung den Wunsch richten zu sollen, daß sie auch fernerhin dem Blatt ihre thätige Theilnahme erhalten möchten. Dr. Gustav Widenmann. [.1865.1:]

An unsre Leser. Das Ausland beginnt seinen acht und dreißigsten Jahrgang mit dieser Nummer in einer verjüngten Gestalt. Zunächst werden unsre Leser eine kleine Aenderung an dem Titel bemerken. Der Name unserer Zeitschrift hat mit den Jahren seinen Sinn verloren. Es entstanden nämlich 1827 gleichzeitig zwei geschwisterliche Wochenblätter, wovon das eine, das Inland, sich vorzugsweise mit heimathlichen Stoffen beschäftigte, das andere, das Ausland, auf auswärtige Dinge beschränkt war, und Beiträge „zur Kunde des sittlichen und geistigen Lebens der Völker" enthalten sollte. Das Inland mußte bald wieder aufgegeben werden, das Ausland dagegen blühte fort und wird in kurzer Zeit jenes Alter erreicht haben, welchem im Schwabenlande, wo es erscheint, eine besondere kritische Bedeutung beigemessen wird. Es hat im Stillen aber auch allmählig die räumliche Begränzung seines Wirkens überschritten. Zwar ist es nicht zum „Inland" geworden, aber es hat sich doch der Heimath dann und wann zugekehrt, denn warum sollten wir immer auswärts suchen, wo wir bei uns selbst oft viel Besseres finden? Nur in Einem Stück ist es streng „Ausland" geblieben und soll es nie „Inland" werden, nämlich in Bezug auf die Politik. Selbst die historischen Rückblicke am Ende jeden Jahrganges beschränkten sich stets auf auswärtige Großmächte, und wenn auch Oesterreich unter diese gezählt wurde, so geschah es nur, weil sich bei diesem Staat seine europäische Wirksamkeit von seiner deutschen Politik getrennt darstellen läßt. Viel wichtiger aber war es, daß sich das Ausland nicht bloß auf „das geistige und sittliche Leben der Völker" beschränkte, sondern die Betrachtung der Natur bei einem wachsenden Beifall der Leser in seine Sphäre hereinzog. Die Naturwissenschaften sind in unserer Zeit so mächtig geworden und lassen dem Einzelnen sowohl wie dem größeren Gemeinwesen ihre Herrschaft so fühlbar werden, daß man sich mit ihnen beschäftigen, ihre Sprache, ihre Gesetze, ihr Wirken verstehen lernen muß, man mag wollen oder nicht. Leider ignorirt unser öffentlicher Unterricht noch fortwährend diese neue Macht, und die Naturwissenschaften sind noch immer nicht ein Gemeingut Aller, sondern nur der Besitz von Wenigen, der Fachgelehrten. Was in der Jugend versäumt worden ist, läßt sich im spätem Alter nur mühsam nachholen. In den Vereinigten Staaten helfen die öffentlichen Vorlesungen nach. Es gibt dort Gelehrte, die von Stadt zu Stadt wandern, um in den Winterabenden Vorträge zu

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halten. Jede noch so kleine Ortschaft bestellt sich eine solche Reihe von Collégien bei einem öffentlichen Vorleser (Lecturer) und scheut die oft bedeutenden Kosten nicht, um von dem Neuesten unterrichtet oder an das Alte noch einmal lebendig erinnert zu werden. In Deutschland fehlt eine solche Einrichtung fast gänzlich, aber die Presse kann diese Lücke ersetzen, wenn sie zwischen dem Laien und dem Fachmann zu vermitteln und beide einander zu nähern sucht, denn während in England und in Frankreich die größten Gelehrten sich bemühen, Jedermann verständlich zu bleiben, und die Voraussetzung von Fachkenntnissen zu umgehen, herrscht in Deutschland bei einer Mehrzahl der Gelehrten, namentlich in den naturwissenschaftlichen Fächern, noch immer die seltsame Ansicht, als entwürdige man die Wissenschaft, wenn man sie dem profanen Publikum mittheile, und als sey die Wissenschaft um ihrer selbst, nicht um der menschlichen Gesellschaft willen, vorhanden. Bei dieser verkehrten Ansicht übersieht man vollständig, daß die Wissenschaft gar nicht ohne die menschliche Gesellschaft vorhanden wäre, daß sie hauptsächlich auf öffentliche Kosten gepflegt wird, und daß die Diener der Wissenschaft, wie die Staatsdiener, im Solde der Gesammtheit stehen und die Gesammtheit daher Anspruch hat, zu erfahren, was jene Organe der Gesellschaft leisten. Selbst der völlig unabhängige Gelehrte verdankt seinen Wirkungskreis der Gesellschaft, in der er aufgewachsen. Sie hat ihn erzogen, sie hat die Lehrer groß gezogen, die ihn unterrichteten, sie gewährt ihm die Möglichkeit zu denken, was er denken will, zu ersinnen, was er ersinnen möchte, zu erforschen, was ihn anreizt. Seine sogenannte Unabhängigkeit ist nur ein Geschenk der Gesellschaft in der er lebt, und wer sein Wirken der Gesellschaft entziehen, wer es auf den Kreis der Zunft beschränken will, der versündigt sich undankbar oder gedankenlos gegen seine Wohlthäterin. Um aber Gegenstände aus der Natur so zu behandeln, daß sie allgemein faßlich werden, sind bildliche Hilfsmittel unentbehrlich. Die klarste Beschreibung von etwas Unbekanntem wird niemals so rasch und so unzweideutig belehren, wie eine Zeichnung. Auch wurde das Bedürfniß nach erläuternden Holzschnitten längst schon schwer empfunden, allein das alte ungeglättete Papier des Auslandes verstattete nicht das Herbeiziehen xylographischer Hilfsmittel. Die Verlagshandlung hat jetzt mit nicht unbeträchtlichen Opfern dieses Bedürfniß befriedigt, und das Ausland wird jetzt von Holzschnitten begleitet seyn, so oft sich dazu Gelegenheit bietet. Es wird deßwegen keine illustrine Wochenschrift werden. Seit Jahren haben wir die deutsche und außerdeutsche illustrirte Presse beobachtet, und fast überall gefunden, daß die Illustrationen gewöhnlich das Gift der guten Texte sind. Weil bessere bildliche Darstellungen viel seltner geliefert werden, als treffliche Aufsätze, so begiebt sich unwillkürlich der Herausgeber einer illustrirten Zeitschrift auf die Bilderjagd, und findet er eine gute künstlerische Darstellung, so beschreibt er sie, nicht aus Vorliebe für den Stoff, sondern zur Benützung des Holzschnittes. Der Schriftsteller wird dadurch der Knecht des Zeichners, und der Holzblock dictirt der Feder. Dieses trügerische Fahrwasser gedenken wir zu vermeiden. Wenn wir in dieser Probenummer dennoch den Lesern eine Landschaft bieten — die Ansicht der Andeskette mit dem Aconcagua, dem höchsten Berg der Neuen Welt, von einer Anhöhe über Valparaiso gesehen, nach einer noch nicht veröffentlichten Handzeichnung von Moritz Rugendas — so geschieht es nur, um eine Probe zu geben, über welche Kräfte wir zu verfügen haben, wenn wir dergleichen künstlerische Beigaben nöthig haben sollten. Es kommen nämlich Fälle vor, wo eine artistische Behandlung geradezu nothwendig wird. Nie wird z.B. ohne Bild sich der Eindruck einer fremden Pflanzenwelt, einer geologisch merkwürdigen Landschaft, eine Vergleichung von Racenverschiedenheiten, eine Vorstellung von fremdartigen Baustylen oder Ueberresten von Denkmälern u. s. w. nur mit Wort und Schrift ausdrücken lassen. Für solche Fälle werden wir auch artistische Beiträge zu Hilfe rufen, immer aber darnach trachten, daß die Illustration nur zur Erläuterung des Textes, nicht der Text zur Erläuterung eines Bildes vorhanden sey. Im Uebrigen bleibt das Ausland, was es allmählig geworden ist, eine Ueberschau alles Wissenswürdigen und Neuen in der heimathlichen und in der auswärtigen Literatur. [1877.1061:]

Das fünfzigjährige Bestehen des „Ausland. " Ein Rückblick. Mit heutigem Tage vollendet das „Ausland" das fünfzigste Jahr seines Bestehens. In solchem Augenblicke mag es erlaubt sein und auch vom gütigen Leser entschuldigt werden, wenn

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wir in eigener Sache das Wort ergreifen um auf das abgeflossene Halbjahrhundert, so weit es das „Ausland" betrifft, einen flüchtigen rückschauenden Blick zu werfen. Denn auch hier gilt der alte Spruch: habent sua fata libelli, und wechselvoll genug sind die Geschicke unseres „Ausland" in diesem langen Zeiträume gewesen, einem Zeiträume, den in ihrer Existenzdauer zu erreichen nur äußerst wenigen deutschen Zeitschriften beschieden war. Wechselvoll genug, sagen wir, freilich nicht an äußeren Veränderungen oder Umgestaltungen, wohl aber in dem Gange seiner inneren Entwicklung. Und dieß konnte auch kaum anders sein bei einem Blatte, welches zu jeder Zeit an der Spitze des wissenschaftlichen Fortschrittes zu stehen sich bemühte und alle jene Wandlungen mit und an sich selbst erleben mußte, die sich innerhalb der letzten fünf Decennien in der Wissenschaft vollzogen. Mit freudigem Stolze darf indeß gleich von vorne herein anerkannt und betont werden, daß das „Ausland" heute an seinem fünfzigsten Geburtstage angelangt ist in der Vollkraft seiner Wirksamkeit, seines Ansehens, seiner wissenschaftlichen Bedeutung, eine seltene Gunst des Schicksals, die dem Zusammenwirken mehrerer glücklicher Umstände zu verdanken ist. Eine eingehende Revue der fünfzig umfangreichen Bände von durchschnittlich 150 Druckbogen, welche die stattliche Reihe der bisher erschienenen Jahrgänge des „Ausland" bilden, kann selbstredend hier nicht in unserem Sinne liegen. Nur in großen allgemeinen Umrissen sei dem freundlichen Leser der Entwicklungsgang unseres Blattes angedeutet. Von wem der erste anregende Gedanke ausging, welcher zur Gründung des „Ausland" führte, läßt sich heute nicht mehr mit Bestimmtheit ermitteln. Wahrscheinlich entsprang er im Schöße der um die geistigen Interessen der deutschen Nation überaus bemühten J.G. Cotta'schen Buchhandlung selbst und wir dürfen uns kaum täuschen, wenn wir einen sehr bedeutenden Antheil daran dem rastlos schöpfenden, nach allen Richtungen blickenden und thätigen Geiste Johann Friedrich von Cotta's (geb. 27. April 1764, gest. 29. Dezember 1832), des damaligen berühmten Chefs der Verlagshandlung, vindiciren, welcher durch Inslebenrufen dieses Organes neben der vornehmlich politischen Zwecken dienenden „Allgemeinen Zeitung" einem auf ferner liegende Gebiete zielenden Ideenkreise neue Bahnen zu brechen wünschte. So erschien denn am 1. Januar 1828 in der literarisch-artistischen Anstalt der J.G. Cotta'schen Buchhandlung zu München, gedruckt aber in Augsburg, wo von Anfang an der Sitz der Redaction war, die erste Nummer des „Ausland", eine Doppelnummer von welcher wir des Vergleichs halber unserem heutigen Blatte eine getreue Copie beilegen. Sie trug schon damals den Namen „Ausland", erschien jedoch nicht als Wochenschrift, sondern täglich in der Stärke eines halben Druckbogens und erläuterte ihren Titel durch den Zusatz: „Ein Tagblatt für Kunde des geistigen, politischen und sittlichen Lebens der Völker mit besonderer Rücksicht auf verwandte Erscheinungen in Deutschland," ein Zusatz, den sie in diesem Wortlaute indeß nur auf ihren ersten vier Nummern trug, denn schon auf Nr. 5 war das Wort „politisch" aus dem Satzgefüge weggelassen. Die Redaction besorgte zuerst Dr. Mebold und mit ihm eine Zeit lang Dr. Fr. Rotter, nach deren beider Abgang Dr. J. Lautenbacher, doch blieben die Nummern lange hindurch völlig ungezeichnet; erst Nr. 248 vom 5. September 1831 brachte am Schlüsse die von nun an regelmäßig wiederkehrende Notiz: „Verantwortlicher Redakteur Dr. Lautenbacher." Der Charakter des Blattes war in dieser ersten Periode seines Bestehens ein von dem jetzigen durchaus verschiedener, das Programm ein nach manchen Richtungen hin um sehr viel ausgedehnteres, nach anderen dagegen beschränkteres, seinem Rahmen nach etwa jenem vergleichbar, welches in der Gegenwart die „Deutsche Rundschau" sich vorgesteckt hat. Belletristik und Geschichte fanden die ausgiebigste Berücksichtigung, daneben ward auch die Volkswirtschaft nicht vernachlässigt, die Naturwissenschaften blieben dagegen anfangs völlig unvertreten. Bloß die Erdkunde, welche ja später das Banner bilden sollte und noch bildet, um das die übrigen Zweige des Natur- und Völkerlebens sich schaaren, behauptete von der ersten Nummer an unbestritten ihre Rechte. Sichtlich war es aber weniger die Topographie der fremden Länder, als die Sitten, das Treiben, das Dichten und Trachten ihrer Bewohner, die man ins Auge faßte. Die Verknüpfung der Bodenplastik mit den Thatsachen der Geologie, mit den Phänomenen der Pflanzenüberkleidung und des Thierlebens, und endlich gar mit den Culturerscheinungen der Völker war zu jener Zeit in ihrem Causalconnexe noch nicht aufgezeigt worden, und die auf eine Sammlung trockener Zahlen und Namen beschränkte Geographie däuchte — und mit Recht — ein viel zu dürres Thema, um damit die Leser zu fesseln. In erster Lineie mußte man aber anregen, unterhalten oder doch wenigstens im Wege der Unterhaltung belehren, und dazu eignete sich die Schilderung der

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Menschen mit ihrem so mannigfaltigen Thun und Lassen in der That weit besser, als die strengere, damals noch trostlose Erdkunde. Zwar schon ein Decennium war verstrichen, seitdem Carl Ritter sein Hauptwerk: „Erdkunde im Verhältniß zur Natur und Geschichte des Menschen," der Oeffentlichkeit übergeben, doch zeigte sich vorerst noch wenig von dem belebenden Hauche, welchen der große Mann dem todten Erdenkloß einer geistlosen Disciplin einflößte, um dieselbe zu einer der bedeutendsten im Wissenskreise unserer Tage zu erheben. Lange, sehr lange braucht es aber stets, bis die gewaltigsten Ideen durch die Menge hindurchsickern und die Allgemeinheit durchtränken. Ende der zwanziger und anfangs der dreißiger Jahre unseres Jahrhunderts war das Lesepublikum noch nicht auf die Höhe der Ritter'schen Gedanken gehoben, die Bedeutung der reinen Erdkunde, kaum recht geahnt, genügte noch nicht, um diese Disciplin zu einem anregenden Belehrungsstoff zu gestalten. Die Anforderungen der Zeit lagen nach einer anderen Richtung, und dieser kam damals das „Ausland" nach Kräften entgegen. Nach den großen weltbewegenden Ereignissen, welche zu Anfang dieses Jahrhunderts unseren Welttheil aus den Angeln gehoben und politisch umgestaltet hatten, folgte eine Periode der Ruhe, zugleich eine Periode geistiger Verdauung des Erlebten. Man hielt Rückschau und strebte nach Erklärungen. Die politischen Ereignisse von 1830 forderten zu neuen Betrachtungen heraus. Man politisirte, und dieser politisirende Zug weht durch alle Schriftstücke, die aus jener Epoche uns erhalten sind. Auch das „Ausland" vermochte nicht, ihm sich völlig zu entziehen. Sehr richtig hatte es aber schon damals erkannt, daß neben jener Politik der Leidenschaft, des Parteiwesens, der vorgefaßten Meinungen, der verborgenen Zwecke, deren Vertretung allein den Bedürfnissen der großen Massen entspricht und von den eigentlichen „politischen" Preßorganen besorgt wird, es noch eine andere, höher stehende Art Politik zu treiben gebe, eine Politik freilich, welche der Sinn der Menge fast niemals erfaßt, weil weder Leidenschaft oder Parteiwesen, noch vorgefaßte Meinungen oder verborgene Zwecke, kurz, keine irgend wie Namen habenden Interessen, sondern einzig und allein wissenschaftliche Erwägung ihr zu Grunde liegen. Die ganze Geschichte steht auch da als lautschallendes Zeugniß, daß nicht nach menschlichen Beweggründen die Thatsachen sich aufbauen, und tagtäglich erleben wird das Schauspiel, daß die Ereignisse unwissenschaftlichen Parteiansichten ihr kategorisches Dementi entgegensetzen. Solchen Enttäuschungen entgeht, wer, absehend von menschlichen Triebfedern, Dinge, Menschen und Völker mit dem ungetrübten Auge der Wissenschaft prüft und darnach allein sich ein Urtheil bildet. Letzteres zu ermöglichen, stellte sich nun das „Ausland" in seiner ersten Periode, die wir füglich die politisirende oder räsonnirende nennen können, zur Aufgabe. Es führte seine Leser zu fremden Völkern und Stämmen, gleichviel, ob ein Ocean oder auch nur der Rhein oder die Alpen sie von uns trennen, machte uns mit ihren Sitten und Anschauungen vertraut und suchte namentlich ihren geistigen Regungen nachzuspüren. Die Geschichte ihrer politischen Wandlungen bot hohes Interesse, und weil solche ein ausschließliches Eigenthum der europäischen Culturnationen sind, fanden diese damals eine weit höhere Berücksichtigung, als jetzt, wo wir unseren Lesern fast nur die Kenntniß ferner, noch wenig erforschter Menschenstämme zu vermitteln trachten. Zwar begannen die Mittheilungen geographischen Inhalts schon in Nr. 3 des Jahres 1828 mit Jomards Rede im königlichen Institut zu Paris „Ueber die geographischen Entdeckungen und den Grad der Civilisation im inneren Afrika," mit Vorliebe wandte man sich doch den nächsten Nachbarn zu, und wenn auch auf Grund neuer Reisewerke die Schritte nach fernen Regionen sich lenkten, so wurden doch stets solche Punkte hervorgehoben, welche dem politischen Verständnisse am meisten dienen konnten. Auch in dem eben erwähnten Aufsatze lag das Hauptgewicht weit mehr auf dem „Grad der Civilisation im inneren Afrika," als auf den „geographischen Entdeckungen." Persische Haremscabalen wechseln mit Scenen aus dem Pariser Schwarzen Cabinete, die Lebensschilderung eines italienischen Künstlers mit der Analyse einer neuen englischen oder französischen Dichtung. Unzweifelhaft trugen alle diese Abhandlungen wesentlich zur besseren Kenntniß der betreffenden Völker und zur Klärung des politischen Urtheils über sie bei, denn Völkerkunde ist und bleibt die alleinige, einzig sichere Basis eines solchen, und instinctiv empfand man, daß Völkerkunde nicht bloß Sitten, Glauben, Neigungen, Tugenden und Fehler der einzelnen Nationen, sondern auch deren geschichtliche Handlungen, also ihre Politik, umfassen, mit Einem Worte, daß eine Schranke zwischen Völkerkunde und Politik sich nicht ziehen lasse. Letztere bleibt immer und ewig ein Theil der Ersteren, und stets wird der Politiker, bei Strafe verhängnißvoller Mißgriffe, beim Ethnographen in die Schule gehen müssen.

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F ü r das richtige Verständniß der ersten Periode des „ A u s l a n d " schien diese Auseinandersetzung ganz unerläßlich. Wenn heute unsere Wochenschrift den vorwaltend politisirenden Charakter ihres ersten Jahrzehntes fast völlig abgestreift hat und nur ausnahmsweise eine auf das Gebiet der Tagespolitik übergreifende Meinungsäußerung abgibt, so liegt darin keineswegs etwa eine Verleugnung der damals die Redaction beherrschenden Richtung, sondern es ist der G r u n d dafür in der weiteren Entwicklung der Wissenschaft, in der sich stetig mehrenden Anhäufung des zu bewältigenden Stoffes zu suchen, die endlich den Verzicht auf manche minder wichtige Gesichtspunkte zur gebieterischen Nothwendigkeit machte. Diese Nothwendigkeit, veranlaßt durch die großartige, alles überragende Bedeutung, welche in Folge zahlreicher hochwichtiger Entdeckungen die Naturwissenschaften gewonnen, lag damals noch nicht vor, und das „ A u s l a n d " konnte somit vollkommen jenen Fragen sich widmen, deren Erörterung den Zeitbedürfnissen am meisten entsprach. Die Mehrzahl der auf Länderkunde bezüglichen Aufsätze des „ A u s l a n d " stammten in jener Zeit nur selten deutschen, für das Blatt geschriebenen Originalberichten — das Reisen war damals eben noch nicht so sehr verbreitet, — sondern waren auswärtigen, vornehmlich englischen Zeitschriften oder auch neu erschienenen Werken entnommen und mit großer Umsicht ausgewählt. G a n z unleugbar that das „ A u s l a n d " sein Bestes, den Sinn für Länder- und Völkerkunde in weiteren Kreisen zu wecken, ernste Wissenschaftlichkeit läßt sich auch jenen ersten Strebungen nicht absprechen, und schon in dem ersten Jahrgange sah die Redaction sich veranlaßt, durch größere, ja oft sehr große, das F o r m a t des Blattes weit überragende Beilagen, theils Bilder, theils Kartenwerke, das Verständniß manch wichtigen Aufsatzes zu erleichtern. So wirkte mit kundiger H a n d die Redaction, welche D r . Lautenbacher führte, bis ihn im September 1833 ein plötzlich hereinbrechender T o d seiner Aufgabe entriß. N r . 263 v o m 19. September 1833 ist die letzte, welche mit seinem N a m e n gezeichnet erscheint; erst das Blatt v o m 1. October brachte mit der Ankündigung der neuen Redaction — die inzwischen erschienenen Blätter blieben ungezeichnet — die Todesnachricht des noch in vollster Jugendkraft dahin gegangenen Mannes mit einem kurzen, aber tiefgefühlten Nachrufe, dem wir nachstehenden Passus zu entnehmen dem Andenken des ersten Rédacteurs unserer Zeitschrift schuldig zu sein glauben: „ W a s ein so ruhig-energischer Charakter, ein so tief und vielseitig gebildeter Geist, voll des beweglichsten Lebens und der zartesten Auffassung, in der einem großen Theile nach noch so gehaltlosen periodischen Literatur Deutschlands hätte leisten können, das lag in diesen Blättern, deren Leitung er seit mehreren Jahren vorstand, mehr still angedeutet, als laut ausgesprochen. Ungleich den meisten jungen Schriftstellern unserer Zeit, die nicht genug eilen können, ihre kleine Habseligkeit auszukramen und in einem, höchstens zwei Jahren ihr ganzes inneres Leben bis auf die H e f e aufzubrauchen, hielt der nun Entschlafene seine Kraft nahe zusammen, nur Schritt für Schritt eingehend in das öffentliche Leben, in stillem Vertrauen die Zeit erwartend, w o auch ihm vergönnt sein würde, als Ebenbürtiger zu erscheinen in den vorderen Linien der geistigen Vorkämpfer seines Volks. Sie ward ihm nicht vergönnt, diese Zeit, und seine Freunde mußten ihn trauernd unter die Erde legen, ehe auch nur der tausendste Theil seines reichen Innern erschlossen w a r . " A u s diesen Worten ahnt man die schwere, schmerzliche Lücke, welche Dr. Lautenbachers vorzeitiger T o d hinterlassen hatte; sie auszufüllen, das „ A u s l a n d " des Verblichenen würdig weiter fortzuführen, war nunmehr die erste Pflicht und Sorge der Ueberlebenden. Die verantwortliche Unterzeichnung des Blattes übernahm einstweilen D r . Le Bret, seit zehn Jahren Mitredacteur der „Allgemeinen Zeitung," während die Redaction im engeren Sinne von einem mehrjährigen Mitredacteur des „ A u s l a n d " geleitet ward, dem ein anderer mehrjähriger Mitredacteur der „Allgemeinen Zeitung," welcher einst das „ A u s l a n d " mit gründete, zur Seite stand. Zur definitiven Besetzung der Stelle wurden Verhandlungen mit einigen Gelehrten von bewährtem Rufe angeknüpft, welche endlich auch bei D r . Eduard Widenmann zu dem Ergebnisse führten, daß derselbe mit N r . 285 v o m 12. October 1834 die Redaction des „ A u s l a n d " übernahm. Indeß unterzeichnete er vorerst nur drei N u m m e r n , worauf Dr. Le Bret nochmals als verantwortlicher Redacteur v o m 15. October bis 15. N o v e m b e r figurine. Man kann sagen, daß die politisirende oder räsonnirende Periode des „ A u s l a n d " mit der Übernahme der Redaction durch Dr. Ed. Widenmann, mit dessen wohlgetroffenem Bildnisse wir die heutige N u m m e r schmücken, ihr Ende erreichte. Vorerst freilich ward an Haltung und Tendenz des Blattes nicht das Geringste geändert; schon wenige Monate später,

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im Juli 1835, trat die neue Redaction mit einer Erklärung hervor, welche wir hier um so lieber wiederholen, als dieselbe am trefflichsten die nothwendig werdende Wendung kennzeichnet: „Der Beisatz zum Titel unserer Zeitschrift: ,ein Tagblatt für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker' bezeichnet die allgemeine Bestimmung desselben, die freilich dem jeweiligen Redacteur einen weiten Spielraum läßt. Zeitgeschichte, namentlich fremder Welttheile, Schilderung der Sitten und Zustände anderer Völker ist die eigentliche Aufgabe, die jedoch immer nur sehr bruchstückweise gelöst werden kann, denn der Umfang ist groß, und es handelt sich deßhalb hauptsächlich darum, aus dem reichen Schatze der Nachrichten dasjenige auszuwählen, was für den Augenblick interessant und wichtig ist. Entwicklung der Thatsachen aus ihren verschiedenen Ursachen ist dabei ein Haupterforderniß. Dieser Zweck unserer Zeitschrift erfordert mannigfachen Wechsel, je nachdem die öffentliche Aufmerksamkeit sich auf diesen oder jenen Gegenstand der Weltbegebenheiten hinlenkt, und in diesem oder jenem Welttheile sich Merkwürdiges ereignet und neue Erscheinungen sich kundgeben. Die Redaction glaubt diesem Zwecke um so gewisser treu zu bleiben, wenn sie es sich zur Aufgabe macht, das Gebiet der Erd- und Völkerkunde zu ihrem Hauptgegenstande zu machen, insoweit dieß, ohne in wissenschaftliche Erörterungen einzugehen, möglich ist. Diese Quelle hat sich auch so ergiebig gezeigt, daß die Verlagshandlung und die Redaction sich veranlaßt sahen, hinsichtlich dieses speciellen Gegenstandes eine Erweiterung eintreten zu lassen in der .Sammlung von Reisen und Länderbeschreibungen'; wenn auch diese noch so reichlich ausgestattet wird, so bleibt immer noch dem Auslände' genug Ausbeute übrig. So leicht indeß die Aufgabe des .Auslandes' hinsichtlich anderer Welttheile zu stellen ist, so schwierig und noch weit fragmentarischer werden die Mittheilungen über Europa. Mit der steigenden Bevölkerung und Bildung werden die Verhältnisse, nicht bloß die politischen, sondern auch die gesellschaftlichen verwickelter, unklarer, und unterliegen mannigfachem Deutungen. Wer könnte auch dieß Gebiet übersehen, und mit nie wankendem Geiste die mannigfachen Erscheinungen erklären! Die europäische Welt ist in einem Uebergangsprocesse begriffen, in einem socialen nicht weniger als in einem politischen, wie wenig Begebenheiten stellen sich in dieser trüben Gährung klar heraus, und wie sehr werden sie durch Leidenschaften aller Art entstellt! Auch ist in Bezug auf Europa dem .Ausland' die Grenze schärfer gezogen; Alles was auf Tagespolitik Bezug hat, gehört nicht in sein Gebiet, und nur die rein menschliche Seite davon, die oft genug entstellt wird, darf es herausheben und zum Gegenstand seiner Schilderung machen. Wenn man nach diesen allgemeinen Andeutungen über den Zweck des .Auslands' die Ausführung betrachtet, so kann das Fragmentarische und Lückenhafte wohl keinem entgehen, und der Umfang des Gebiets, in welchem sich dasselbe bewegt, ist auch so groß, daß recht gut ein zweites Blatt mit derselben Tendenz auftreten könnte, ohne daß sie nothwendig mit einander in Collision kommen müßten. Daß aber die Leser des ,Auslands' dem großen Umfange des gesteckten Zieles Rechnung getragen, und sich an dem Fragmentarischen und Lückenhaften nicht gestoßen haben, das beweist der nun schon sieben und ein halb Jahr dauernde Bestand desselben und die ziemlich stetig fortschreitende Abonnentenzahl. Niemand fühlt mehr als die Redaction selbst das Schwierige und Ungenügende der Lösung, und nur der fortdauernde Beifall der Leser kann sie vermögen, die einmal betretene Bahn trotz ihrer Mängel nicht zu verlassen." Aus diesem Ergüsse gehen zweierlei Thatsachen hervor, welche von nun an für das „Ausland", so lange dessen Redaction in Dr. Widenmann's Händen lag, und selbst bis auf die Gegenwart maßgebend blieben: die Erhebung der Erd- und Völkerkunde zum Hauptgebiete und die Ausscheidung der auf europäische Tagespolitik Bezug nehmenden Fragen. Unter Europa war selbstverständlich bloß West- und Mitteleuropa zu verstehen; der slavische wie der muhammedanische Osten unseres Welttheiles hingegen mußten und müssen noch heute, weil darüber selbst in der Aufklärung gewidmeten Organen oft höchst verworrene, jedes wissenschaftlichen Werthes entbehrende Meinungen herrschen, mit Recht als in den Erörterungskreis des „Ausland" fallend, betrachtet werden. Um diesem seinen Charakter als geographisches Blatt noch strenger zu wahren, wurden daneben und unabhängig von demselben, wenn auch in gleichem Formate und Ausstattung und ebenfalls unter Dr. Widenmann's Redaction, von der J.G. Cotta'schen Buchhandlung zweimal wöchentlich erscheinende „Blätter zur Kunde der Literatur des Auslands" herausgegeben, deren Wesen und Gehalt durch ihren Titel zur Genüge sich kennzeichnet; ihr erster Jahrgang begann am 10. Februar 1836 und erreichten dieselben mit Schluß von 1840 ihr Ende. Zugleich redigirte

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Dr. Widenmann im Vereine mit dem Redacteur des „Morgenblattes" Dr. Hermann Hauff, das im J.G. Cotta'schen Verlage erscheinende und in zwanglosen Bändchen publicirte Sammelwerk: „Reisen und Länderbeschreibungen der älteren und neuesten Zeit, eine Sammlung der interesantesten Werke über Länder- und Staatenkunde, Geographie und Statistik. Mit Karten. Als Erweiterung des Planes des Auslandes." „Dem positiven Geiste unserer Zeit, der die Schaale leerer Theorie immer mehr abzustreifen sucht, entspricht eine Sammlung von Schriften, welche dem aufmerksamen Beobachter politischer Verhältnisse ein Bild der inneren Zerwürfnisse auswärtiger Staaten, dem philosophischen Forscher eine Schilderung des geistigen und sittlichen Zustandes fremder Völker darbietet, und so bei dem ersteren den Stachel politischen Hasses abstumpft, dem zweiten durch Enthüllung neuer Seiten der menschlichen Geistesthätigkeit das Gebiet seiner Untersuchung erweitert." Mit solchen Worten motivirte Widenmann das Erscheinen des oben gedachten Sammelwerkes, die darin ausgedrückten Gesichtspunkte blieben indeß auch für das „Ausland" maßgebend. Aus der politischen oder räsonnirenden Periode war unter Dr. Widenmann's Leitung unser Blatt in die beschreibende eingetreten. Wer sich die Mühe nehmen wollte, die zwanzig Jahrgänge des Widenmann'schen „Ausland" durchzublättern, wäre überrascht über die Fülle höchst werthvollen Materials, welches sich hier aufgespeichert findet; noch jetzt ist diese Periode eine wahre Fundgrube für den Geographen, welchem ältere Quellen sonst nicht zugänglich sind, denn hier findet er die gesammte geographische Literatur zweier Decennien auf das Gewissenhafteste auszugsweise mitgetheilt. Diesen vorzugsweise beschreibenden, ruhigen, nüchternen Charakter trug das Blatt unverändert fort, selbst bis nach Dr. Widenmann's Hinscheiden und ungeachtet in jener langen Frist es in seiner äußeren Gestalt gar mannigfache Veränderungen erlitten hatte. Den Zeitansprüchen gemäß, hatte ganz allmählig die Qualität des Papieres sich gebessert und der Sitz der Redaction ward aus der literarischartistischen Anstalt zu München nach Augsburg verlegt. Die Nro. 22 vom 22. Januar 1845 brachte zum ersten Male die einfache Unterschrift: „Verlag der J.G. Cotta'schen Buchhandlung." Mit 1. Januar 1847 trat das „Ausland" nicht bloß in glänzenderer äußerer Ausstattung mit Bezug auf Papier und Druck, sondern auch in wesentlich vornehmerem, vergrößertem Formate auf, in jenem Formate, welches es bis zur Stunde beibehalten hat. In der letzten Nummer 314 vom 31. December 1852, d. h. mit Schluß des fünfundzwangzigsten Jahrganges, kündigte endlich die Redaction ihren Lesern den Entschluß der Verlagshandlung an, das Tagblatt „Ausland" in Zukunft als Wochenblatt erscheinen zu lassen, da ohnehin fast sieben Achtel des Abonnements in wöchentlichen Lieferungen versendet wurden. Dadurch wurde nicht nur das vielfache Abbrechen der Artikel vermieden, sondern es konnte auch dem Wunsche vieler, namentlich älterer Leser des „Ausland" entsprochen werden, statt der kleineren Schrift eine größere einzuführen, ohne deßhalb an Stoff bedeutend weniger zu geben, eine Einrichtung, welche des allgemeinen Beifalls der Leser sich zu erfreuen hatte. So ging denn Dr. Ed. Widenmann's Streben dahin, das „Ausland" zu einem möglichst vollständigen Magazine allgemeiner Länder- und Völkerkunde zu machen und durch Darlegung der bleibenden Verhältnisse den inneren Zusammenhang bloß zu legen, welcher den oft so verworrenen Erscheinungen der Tagesgeschichte zu Grunde liegt. Die von ihm redigirten zwanzig Jahrgänge dieser Blätter liefern das beste Zeugniß, in wie weit es Dr. Widenmann gelungen ist, das vorgesteckte Ziel zu erreichen und damit einem geistigen Bedürfnisse entgegenzukommen, welches der gebildete Theil der Nation unleugbar hat, dessen Befriedigung er aber von der politischen Tagespublicistik nimmer erwarten darf. Inmitten dieser segensreichen Thätigkeit raffte die damals in Augsburg herrschende Choleraepidemie in der Nacht vom 19. auf den 20. August 1854 den fleißigen Gelehrten dahin, so daß Nro. 34 vom 25. August nur durch Mitwirkung seines Bruders Dr. Gustav Widenmann vollendet werden konnte. Dieser übernahm auch einstweilen die dringendsten Geschäfte der Redaction und unterzeichnete provisorisch die Nro. 35 bis 47, d. h. bis Ende November, in welcher Frist die Verlagshandlung sich um eine tüchtige Kraft behufs definitiver Besetzung der erledigten Stelle bemühte. Aus einem Kreise von etwa vierzig Competenten ging endlich der damals noch nicht neunundzwanzigjährige Dr. Oscar Ferdinand Pescbel als Sieger hervor, welcher am 1. December 1854 die Redaction übernahm und die an jenem Tage erscheinende Nro. 48 zum ersten Male mit seinem Namen unterzeichnete. Obwohl Dr. Peschel, den unser Holzschnitt in seinen reiferen Jahren darstellt, schon bei Antritt seiner neuen Thätigkeit über einen außergewöhnlichen Wissensschatz verfügte, so

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war es doch immerhin eine überaus schwierige Aufgabe, einen Mann, wie Dr. Widenmann, zu ersetzen. Anfangs bemühte er sich dann redlich, in die Fußstapfen seines gelehrten Vorgängers zu treten, und konnte man deßhalb, wie stets beim Wechsel der Redaction anfänglich, an der Haltung der Zeitschrift keine wesentliche Veränderung beobachten. Wo indeß, wie beim „Ausland," die Last der gesammten Redactionsarbeit auf den Schultern eines einzigen Mannes ruht und auch so zu sagen ruhen muß, dort kann es gar nicht fehlen, daß in größerem oder geringerem Grade dieser Einzelne dem von ihm ausschließlich geleiteten Blatte den Stempel seiner Individualität aufdrückt. So hatte wohl die politisirende Richtung dem Geiste Dr. Lautenbacher's, die beschreibende, Facten sammelnde jenem Dr. Widenmann's entsprochen, wenngleich andererseits unverkennbar die Denkrichtung dieser Männer ihrerseits wieder von der jeweils herrschenden Zeitströmung beeinflußt wurde. Unter solchen Umständen versteht es sich von selbst, sowohl daß Dr. Peschel, der noch jugendliche, wissensdürstende Kopf, dem Geiste seiner Epoche sich nicht zu entziehen vermochte, als daß seine von den Ideen des Jahrzehntes erfüllte und gemodelte Individualität auch im „Ausland" zum Ausdrucke gelangen mußte. Die Anfänge der fünfziger Jahre charakterisirt nun das Hervortreten der Naturwissenschaften, welche längst Peschel's Geist gefesselt und zur Vertiefung in dieselben angeregt hatten. Die Fortschritte der Geologie, welche über den Bau unserer Erdrinde Auskunft gibt, waren es insbesondere, welche ihn mächtig anzogen und auch zu den allgemeinen Fragen, die ihn von jeher beschäftigten, in naher Beziehung standen. Den Inhalt der umfangreichen Werke von Dana, Bischof, hauptsächlich aber von Lyell, in dessen Fußstapfen er trat, nahm Peschel in sich auf, doch hinderte sein Eifer für die Geologie ihn nicht, sich mit gleicher Liebe der Zoologie und der Pflanzenkunde zuzuwenden. Natürlich blieben diese ernsten Studien nicht ohne Einfluß auf das „Ausland", welches unvermerkt immer mehr an naturwissenschaftlichem Stoffe in seine Spalten aufnahm und der großartigen Bewegung, die sich nunmehr in den empirischen Disciplinen kundgab, vollste Rechnung trug. Hatte Peschel das „Ausland" schon in geographischer Hinsicht, dem von Dr. Widenmann gegebenen Beispiele folgend, zur reichsten und gediegensten Registratur aller Entdeckungen, Studien, Ereignisse und literarischen Erscheinungen gemacht, so sollte es in Bälde nicht nur die Naturgeschichte mit ihren verschiedenen Zweigen, sondern auch die astronomischen, physikalischen und chemischen Probleme in gleichem Style erörtern, so ferne sie für die Kenntniß unseres Erdballes im weitesten Sinne Interesse hatten. Denn nie verlor Peschel den eigentlichen Zweck unserer Zeitschrift aus dem Auge, dem Begriffe der „Erdkunde" gab er jedoch eine angemessene Erweiterung. Peschel zählte zu den aufrichtigsten Bewunderern A. v. Humboldts und Carl Ritters, sein durchdringender Geist ließ sich aber niemals von dem Glänze blenden, der an den Namen dieser Heroen der Wissenschaft haftet, und im „Ausland" finden wir von Peschel's Feder die erste einsichtsvolle, streng wissenschaftliche Würdigung der geographischen Principien und Verdienste Humboldts und Ritters gegen die banalen Phrasen enthusiastischer Ueberschätzung. Peschel's immense Bedeutung als Geograph, als selbständiger Forscher und Umgestalte: der Erdkunde trat für jeden Leser des „Ausland," welches unter seiner Leitung einer stets wachsenden Beliebtheit sich erfreute, sattsam zu Tage. Sein Scharfblick sollte aber eine neue Probe bestehen, als Charles Darwin mit seinem epochemachenden Werke über die „Entstehung der Arten" auftrat. Unter den deutschen Denkern war Peschel der erste, welcher die Tragweite und Bedeutung der neuen Lehre erkannte und in leicht faßlicher Weise darzustellen suchte. Früher denn irgend eine Uebersetzung erschienen, schon Anfangs 1860, brachte das „Ausland" eine eingehende Besprechung des Darwinschen Buches, und es darf unsere Zeitschrift sich somit immerhin rühmen, die erste in Deutschland gewesen zu sein, welche die Aufmerksamkeit auf Darwin's Lehre lenkte. Bald brach die Umwälzung in den naturgeschichtlichen Wissenschaften heran, die Pescheis prophetisches Auge vorhergesehen und im „Ausland" verkündet, als zum ersten Male der Name Darwin an das Ohr der großen Menge schlug. Aufmerksam verfolgte unsere Wochenschrift die immer höher gehenden Wogen des Streites, bedächtig den Werth der vorgebrachten Argumente abwägend, stets willig zu verfechten, was die Forschung als erwiesene Thatsache dargethan, niemals aber von der Skepsis lassend; so war das Peschelsche „Ausland" weder darwinisch noch antidarwinisch; es schwebte so zu sagen über beiden Parteien, was damals noch möglich; die Lage erheischte eben noch nicht selbst eine bestimmte Stellung zu nehmen in dem Streite.

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Bei dem regen Interesse, welches sein Redacteur an all den wichtigen Problemen der modernen Wissenschaft nahm, war das „Ausland" unter seinen Händen längst nicht mehr bloß, wie sein Titel besagte, eine „Wochenschrift für Kunde des geistigen und sittlichen Lebens der Völker," sein Name hatte vielmehr mit den Jahren seinen Sinn verloren, die Zeitschrift selbst aber hatte im Stillen allmählig die räumliche Begrenzung ihres Wirkens überschritten und die Betrachtung der Natur bei einem wachsenden Beifall der Leser in ihre Sphäre gezogen; alle Errungenschaften der Naturwissenschaften in ihrem weitesten Sinne, der kosmischen Physik und der Sternkunde, der Physiologie und Biologie fanden darin ihren Platz. Mit Beginn des Jahres 1865, des achtunddreißigsten Jahrganges erachtete es daher Peschel für passend, die neue Richtung, deren geistiger Urheber er war, auch durch eine Titelveränderung zum Ausdrucke zu bringen;indem er unser Blatt eine „Ueberschau der neuesten Forschungen auf dem Gebiete der Natur-, Erd- und Völkerkunde" nannte, steckte er ihm für lange Zeit die Grenzen, innerhalb deren sich würdig zu bewegen Ziel und Streben seiner Nachfolger werden muß. Das „Ausland" war unter Peschel aus der beschreibenden in die erklärende Periode seines Daseins getreten, und wiederum ist es diese Richtung, welche den Anforderungen der heutigen Zeitströmung am besten entspricht und ihm die Grundlagen des Gedeihens sichert. Hatte die hohe Begabung seines Redacteurs das „Ausland" zu einer der angesehensten Zeitschriften nicht bloß Deutschlands, sondern Europa's erhoben, so kann andererseits das „Ausland" sich rühmen, in Peschel einen der ersten Gelehrten seiner Epoche großgezogen, dem Vaterlande geschenkt zu haben. Versicherte doch Peschel selbst, daß jedes Redactionsjahr zugleich ein Studiumsjahr sei und die Uebernahme der Redaction des „Ausland" den wahren Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn bezeichne. So konnte es nicht fehlen, daß sein wachsender Ruf als Gelehrter ihn früher oder später der bescheidenen Stellung eines einfachen Redacteurs einer wissenschaftlichen Wochenschrift entreißen und auf einen wichtigeren glanzvolleren Posten berufen mußte. Nach sechzehn und ein halbjähriger Thätigkeit am „Ausland" verließ im Frühjahre 1871 Peschel die Redactionsstube in Augsburg, um in Leipzig den Catheder des Professors zu besteigen und neue Triumphe zu feiern, welchen der Tod leider ein allzu frühes Ende bereitete. Die verwaiste Redaction des „Ausland" übernahm Dr. Adolf Bacmeister, bis dahin seit Jahren in der Redaction der „Allgemeinen Zeitung" beschäftigt, ein gewiegter Philologe, welcher Nr. 15 vom 8. April 1871 zum ersten Male mit seinem Namen unterzeichnete. Die vorwiegend naturwissenschaftliche Tendenz unserer Wochenschrift lag indeß den Neigungen des neuen Redacteurs ziemlich ferne, und der Versuch, das linguistische Element in derselben in den Vordergrund zu rücken, schien nur wenig Anklang im Publikum zu finden. Dr. Bacmeister entschloß sich daher schon nach wenigen Monaten, die Redaction des „Ausland" wieder niederzulegen, welche am 1. Januar 1872, also mit Beginn des fünfundvierzigsten Jahrganges, in die Hände der jetzigen Leitung überging. Aus technischen Rücksichten verlegte die J.G. Cotta'sche Buchhandlung mit 1. Januar 1873 den Druck des Blattes von Augsburg nach Stuttgart, während der Redacteur seinen Sitz in dem benachbarten Cannstatt aufschlug. Die nunmehrige Leitung des „Ausland" konnte sich keine andere Aufgabe stellen, als mit möglichster Gewissenhaftigkeit die Pfade zu wandeln, welche der bisherige Entwicklungsgang unserer Zeitschrift ihr vorzeichnen. Obwohl redlich nach diesem Ziele strebend, kann sie sich doch bei vorurtheilsloser Prüfung darüber keiner Täuschung hingeben, daß in dem abgelaufenen Lustrum abermals die Einwirkung der neuen Individualität sich fühlbar macht, und bloß das sichtliche Gedeihen des Blattes, das treue Ausharren alter bewährter Mitarbeiter, sowie das fast überreichliche Anbot jüngerer Kräfte vermag sie darüber zu beruhigen, daß ihre Haltung dem die Wissenschaft beherrschenden Geiste entspricht. Das „Ausland" hält sich sorgfältig fern von den politischen Tagesfragen, welche den engeren Kreis der europäischen Culturvölker berühren. Den Orient und was damit zusammenhängt, nimmt es dagegen voll und ganz für seine Sphäre in Anspruch, und hat wiederholt, aber stets nur vom culturgeschichtlichen und ethnographischen Standpunkte, die Vorgänge im Osten unseres Erdtheiles beleuchtet. Das Moment der Culturgeschichte hat überhaupt eine stärkere Betonung erfahren, während manche ins praktische Leben weniger eingreifende Zweige der Naturwissenschaften weniger ausführlich zur Erörterung gelangen. Dagegen drängten die sich täglich häufenden Zeugnisse zu Gunsten der Darwinschen Entwicklungslehre zu einer entschiedenen Stellungsnahme in diesem Kampfe, und da konnte die Wahl wohl nicht schwer fallen, auf wessen Seite unsere Zeitschrift nothwendig treten müsse. Ger-

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ne würdigt dieselbe wissenschaftlich formuline Einwände, gleichviel von woher sie kommen, im Großen und Ganzen aber ist das „Ausland" stolz darauf, in der ganzen gebildeten Welt als einer der muthigsten Träger der neuen wissenschaftlichen Ideen betrachtet zu werden. Als offener Vertreter des Darwinismus, d. h. der Entwicklungs- oder Evolutionstheorie auf allen Gebieten, zieht es auch die Philosophie als Bundesgenossin zur Begründung der durch die in den Naturwissenschaften erfolgte Revolution nothwendig gewordenen monistischen Weltanschauung heran. Das „Ausland" scheut den Kampf nicht, dort wo er ihm im Namen der Wissenschaft geboten erscheint, es verficht aber keine nationalen Interessen irgend welcher Art, es übt gleiches Recht für Alle, mißt Fremde und Einheimische mit dem gleichen Maßstabe und trachtet dem Namen „Ausland," den es nunmehr seit fünfzig Jahren mit Ehren trägt, durch versöhnliche Haltung und Niederreißen unbegründeter nationaler Vorurtheile eine zeitgemäße Bedeutung zu unterlegen. Das „Ausland" kennt nur Einen Boden, den Boden der Wissenschaft, das „Ausland" folgt nur Einem Banner, dem Banner der Wahrheit! [1882.1:]

Programm. Indem das „Ausland" die Schwelle seines fünfundfünfzigsten Jahrganges betritt, empfindet es den lebhaftesten Wunsch, wie sich selbst so seinen Freunden Rechenschaft zu geben über die Wege, auf denen es neuen Aufgaben gerecht zu werden gedenkt, die eine neue Zeit ihm wie allem stellt, was heute auf Völkerleben, Völkerverkehr, geistige Erdumfassung Bezug hat. Blicken wir auf die langen Jahre zurück, in denen diese älteste geographische Wochenschrift dem deutschen Publikum geographische Nachrichten und Belehrung vermittelt, so erkennen wir ein Wachstum der Teilnahme für Länder- und Völkerkunde, wie kaum eine andere Wissenschaft sich dessen rühmen mag. Es handelt sich hier nicht bloß um ein Wachstum der Größe, sondern es hat eine gänzliche innere Aenderung in dieser Teilnahme stattgefunden, welche sie immer tiefere Wurzeln in unsren allernächsten und gewichtigsten geistigen wie materiellen Interessen schlagen ließ, dieselbe immer praktischer machte. Wenn auch vielleicht etwas zu oft und am Unrechten Platze angewandt, ist es doch keineswegs nur eine um Anerkennung bettelnde Phrase, sondern echte scharfe Wahrheit, die ganz von selbst zu uns kommt, daß die Verringerung der Entfernungen, dieser „alten Feinde des Menschengeschlechtes", Erdteile und Völker so weit einander genähert hat, daß die Summe der Welt- und Menschheitsinteressen nur immer weiter zunehmen kann. Das Wort Menschheit ist seltsamerweise heute viel weniger häufig in der Feder der Schriftsteller oder auf der Zunge der Redner als vor einem Menschenalter, während noch keinem Geschlecht, seit die Erde steht, der Begriff dieses Wortes so lebendig aufgegangen ist und keines in weitem und tiefem Sinn sich weltbürgerlicher fühlt, weltumfassender denkt als unseres. In ein ernsteres Stadium ist jenes alte Sonn- und Feiertagsinteresse an „Neuen Zeitungen" von den Völkern hinten weit in der Türkei oder sonst in einem fernen Winkel der Welt getreten, samt seinen gebildeteren Auswüchsen der Robinsonaden und abenteuerlichen Reisebeschreibungen. Es ist kein Luxus des Wissens oder der Empfindung in unsrem Interesse für Ausländisches, sondern bare Notwendigkeit, zurückführend auf den untrüglichen Schluß: Je inniger der Völkerverkehr sich gestaltet, desto tiefer muß das Welt- und Völkerverständnis sein, und das Volk, welches am meisten von diesem besitzt, wird jenen am friedlichsten und gewinnreichsten pflegen. Dieses Verständnis braucht seine Organe, und man darf daher wohl sagen, daß diese Zeit mehr als irgend eine frühere einer guten geographischen Wochenschrift Raum für nützliche Thätigkeit bietet. Das „Ausland", in dessen früheren Jahrgängen jenes mehr ästhetische Interesse für die Wilden und die Palmen, unter denen sie wandeln, eine große Rolle spielte, ist dieser Wandlung sich bewußt und will ihr Rechnung tragen. Weit entfernt, die „ästhetische Geographie" und vor allem die zugleich unterhaltende und belehrende Reiseschilderung verbannen zu wollen, die immer einer der anziehendsten Litteraturzweige sein wird, hat es nur den Ehrgeiz, im fünfundfünfzigsten Jahrgang ebenso nützlich wenn nicht nothwendig zu sein wie im ersten. Ohne guten alten Traditionen untreu zu werden, welche ja der Geschichte der Erdkunde in Deutschland angehören, und welche in der Verbindung wissenschaftlichen Geistes mit edel-populärer Form und maßvoller Haltung fest niedergelegt sind, strebt es, den Forderungen der fortschreitenden Zeit in dem vollen Maße gerecht zu werden, welches notwendig für ein Blatt, das eben einfach seinen Zweck nicht erfüllen

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würde, wenn es nicht zeitgemäß wäre. Die erste Forderung unsrer Zeit an eine geographische Wochenschrift ist aber: Vollständige und rasche Orientierung über Natur und Völkerleben der ganzen Erde. Und diese ist es, die wir bieten wollen. Der Gefahr, einerseits in das naturwissenschaftliche, andrerseits in das politische Gebiet zu weit abzuschweifen, wird eine sachkundige Redaktion zu begegnen wissen. Die Fülle des länder- und völkerkundlichen Stoffes ist so groß, daß wir anderseits nicht fürchten müssen, einseitig zu werden, wenn wir den Kreis der im „Ausland" vertretenen Wissenschaften künftig etwas enger an die Grenzen der eigentlichen Geographie heranziehen und vor allem hypothetische Regionen zu meiden suchen, welche man noch für Jahre ruhig der eigentlichen Forscherarbeit zu überlassen hat. Demgemäß umschreibt unser Programm hauptsächlich folgende Gebiete: Physikalische und vergleichende Erdkunde; Völkerkunde; Entdeckungsgeschichte und Reiseschilderung; Staatenkunde; Geographie des Handels und Verkehrs; Militärgeographie; Kartographie; Geographischer Unterricht. Eigene Berichterstatter an den Mittelpunkten der geographischen Entdecker- und Forscherthätigkeit und in den wichtigsten überseeischen Ländern werden unsere Leser mit neuesten Ereignissen und Zuständen rasch und zuverlässig bekannt machen; wichtige Änderungen in den politisch- und wirtschaftsgeographischen Verhältnissen und Zahlen werden genau und übersichtlich registriert, so daß das „Ausland" jedes gerade in diesen Beziehungen notwendig und heute doppelt rasch veraltende Handbuch, Lexikon etc. jederzeit ergänzt; es werden vor allem auch die epochemachenden Arbeiten von kosmopolitischem Interesse auf dem Gebiete der Verkehrsgeographie (Panamakanal, Welteisenbahnen u. dgl.) in allen Phasen ihrer wichtigen und folgenreichen Entwickelung genau verfolgt, gleichzeitig aber, wie sich von selbst versteht, den speziellen deutschen Interessen in überseeischen Ländern diejenige Beachtung geschenkt werden, welche sie immer dringender erheischen. Endlich soll das Biographische und Litterarische jederzeit berücksichtigt und, nicht zuletzt, die unmittelbare sachkundige Besprechung und Klärung streitiger Fragen, die Erkundigung und Antworterteilung in einem eigenen Sprechsaal durch Einsendungen von berufener Seite gepflegt werden. Unsre Leser sind bestens eingeladen, sich über Fragen oder Zweifel länder- oder völkerkundlicher Natur recht häufig in demselben Rats zu erholen. Die Form, in der nun dieser reiche Stoff sich unsren Lesern darbietet, ergibt sich aus der Sache, ebenso wie die Haltung, in der das „Ausland" demselben gegenüber treten wird. Die Geographie im weitesten Umfang genießt den doppelten Vorzug, für große Kreise allein schon ein schwerwiegendes stoffliches Interesse zu besitzen, das keiner Ausschmückung bedarf, und gleichzeitig im stände zu sein, ihre Ergebnisse ohne jeden Zwang in einer allgmein verständlichen Sprache mitteilen zu können. Teilt sie doch in ihren schildernden Partien mit der Geschichte sogar das Vorrecht, eine künstlerische Darstellung geradezu voraussetzen zu müssen! Wir verzichten daher gern auf jene Art künstlicher, lehrhafter, möglichst tief herabsteigender Popularität, welche ihr Ideal in der spielenden Aufklärung beliebiger Massen sieht. Das „Ausland" wendet sich an alle Gebildeten, an die ernstlich Lesenden und Lernenden und an Forscher und Lehrer, die mit diesen und jenen sich in Verbindung zu setzen wünschen. Unsre Art von Popularität hat sich daher von selbst zu ergeben aus dem Wesen der Geographie, der Natur einer geographischen Wochenschrift und der geistigen Höhe unsrer Mitarbeiter und unsres Publikums. Denn wir haben keinen starren Stoff in ein ihm nicht passendes Gewand zu zwängen, und haben nichts Unverständliches zu bieten. Wir wollen hauptsächlich nützlich sein und werden deswegen in erster Linie streben, klar zu sein. [1890.261:]

An unsere Leser! Das neue Quartal soll auch für die Entwicklung der Zeitschrift einen neuen Abschnitt bezeichnen und eine wesentliche Umgestaltung oder, so viel als möglich, die Rückgestaltung zum guten Alten einleiten. Es kann nicht frommen, mit diplomatischen Wendungen in falscher Pietät die Thatsache zu umgehen, dass das „Ausland" der letzten Jahre keineswegs mehr das „Ausland" von früher war. Die zahlreichen Freunde, die ihm damals Förderung gaben und Förderung verdankten, werden sich durch das unumwundene Bekenntnis, dass zwischen einst und heute eine Periode geringer Fruchtbarkeit gelegen hat, am ehesten zur Versöhnlichkeit stimmen lassen; wenn ihre Augen dem biedern grünen Umschlag, dem lange verbannten, jetzt wieder

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begegnen, so mögen sie wohlwollend vertrauen: auch das Innere soll nach Kräften den besten Traditionen der näheren und ferneren Vergangenheit angepasst werden. Freilich, wenn wir etwa 25 Jahre zurückblicken, so finden sich die Linien des damals vorgezeichneten Programms nicht unbedeutend von dem gegenwärtigen unterschieden: jene umgrenzten ein bei weitem umfangreicheres Gebiet, in dem sie auch die Ergebnisse der „Naturkunde" einschlossen. Aber diese gewaltige Ausdehnung war von dem genialen Leiter des Blattes im Kampfe gegen die zünftige Gelehrsamkeit proklamiert worden, die „noch immer die seltsame Ansicht hegte, als entwürdige man die Wissenschaft, wenn man dem profanen Publikum Fachkenntnisse mitteile"; indem er erfolgreich half, einer freieren Betrachtung der Natur die Bahn zu ebnen, hat er selbst dazu beigetragen, dass wir uns heute der Einschränkung auf die „Erd• und Völkerkunde" erfreuen dürfen. Ueber die Umgrenzung der „Völkerkunde" waltet kein Zweifel ob; allein die moderne „Geographie" erhebt sich auf so breiter Unterlage, dass in neuem Gewände die alten Versuchungen wiederkehren, auf den Grund und Boden der zahlreichen Nachbarwissenschaften abzuschweifen. Jeder fühlt, was Geographie ist, und niemand weiss es; jeder ihrer akademischen Vertreter definiert sie auf eine andere Weise, und nur darin sind alle einig, dass sie eine Wissenschaft mit eigner Verantwortlichkeit und keineswegs ein eklektisches System ist. Spötter sagen, sie sei die Universalwissenschaft, die Wissenschaft schlechthin. Nun, diese theoretische Unsicherheit brauchte uns wenig zu kümmern; wir könnten sogar die Zersplitterung durch oberflächliche Politur gefällig gestalten, die fachlichen Interessen vernachlässigen und wohlgemut wie ein sorgloser Wanderer alle Länder und Völker, jenachdem sich die Gelegenheit bietet, unter der Führung grosser und kleiner Reisenden besuchen — zufrieden, wenn wir zu erzählen wissen und die Freunde daheim über merkwürdige Gebräuche, seltsame Naturerscheinungen, wirkungsvolle Landschaften anregend unterhalten. Eine solche Aufgabe wäre, eine gute kritische Behandlung vorausgesetzt, nach unserer Meinung keineswegs geringzuschätzen, aber doch für unser Alter — wir stehen im 63. Jahrgang — wahrlich nicht ernst und umfassend genug. Es gibt nur eine gesunde Möglichkeit, zwischen der Scylla akademischer Schwerfälligkeit und der Charybdis touristischer Trivialität glücklich hindurchzusteuern: die Zeitschrift muss nach einem bestimmten und klaren, einheitlichen Plane ihr Gebiet zu umgrenzen suchen, vor allem aber innerhalb dieses abgesteckten Raumes die Grundanschauung, welche einst der Thätigkeit Pescheis die Weihe gab und sie zu glänzenden Erfolgen führte, in ihre Rechte wieder einsetzen, die Grundanschauung, dass auch in einem Blatte, welches zwischen der fachlichen Forschung und dem Bedürfnis der Gebildeten vermittelt — wissenschaftliche Arbeit gethan werden kann und gethan werden muss. Wir wünschen uns Leser, die lernen, indem sie empfangen, wir wünschen uns Mitarbeiter, die lernen, indem sie geben. Nicht darf sich die Zeitschrift zum Ziele setzen, in buntem Durcheinander über alle Beziehungen zu berichten, die zwischen Heimat und Fremde überhaupt stattfinden — weder jedermann für einen deutschen Aufsatz zur Verfügung stehen, der einmal nach Aegypten oder Sansibar gekommen ist und sich nun als einen Afrikareisenden betrachtet, noch auf der andern Seite beliebigen geologischen, meterologischen u. s. w. Spezialuntersuchungen, die keine Ausblick aus dem engsten Kreise gewähren, ihre Spalten öffnen, noch endlich sich verpflichtet halten, politische und kaufmännische Unternehmungen, die über besondere Organe verfügen und in der Tagespresse gewürdigt werden, — sofern sie nicht auch wissenschaftlichen Gewinn aufweisen — bei allen ihren Schwankungen zu begleiten. Jedem das Seine und Arbeitsteilung! Zunächst rechnen wir zu unserm geographischen Gebiete selbstverständlich das Material der Forschungen im Inlande und Auslande, welches unter die alte Bezeichnung der „Erdbeschreibung" fällt. Dann aber ist es wohl das Natürlichste, dass eine Zeitschrift, die sich in ihrer Ueberschrift der „Erd- und Völkerkunde" widmet, gerade in dieser Verbindung das Schwergewicht ihrer Aufgabe suchen und in das den beiden Wissenschaften gemeinsame Bereich den Mittelpunkt ihre Thätigkeit verlegen möchte. Einerlei alsdann, in welcher Definition der „Geographie" sich ihre berufenen Meister einigen werden, die praktische Begriffsbestimmung für das Schwesternpaar Erd- und Völkerkunde lautet, dass sie beobachten und erörtern die Gesetze der Kulturentwicklung und der Verbreitung des Menschengeschlechtes im Zusammenhang mit allen denjenigen Vorgängen in der unorganischen und organischen Natur, welche jene beeinflussen oder von jenen beeinflusst werden.

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Von diesem Standpunkt aus würde sich unser gegenwärtiges Verhältnis zur „Naturkunde", das allein der Auseinandersetzung bedarf, im allgemeinen unschwer festlegen lassen; wir treiben keine Zoologie, aber uns interessieren die Verbreitungsgesetze der großen und kleinen Tiere, die der Mensch verfolgt oder die ihn verfolgen, die der Mensch kultiviert, oder gar die, welche, wenn der Ausdruck gestattet ist, ihn kultivieren; wir erblicken des besondern in dem Studium der Haussäugetiere eine höchst beachtenswerte Forschung, weil sie wahrscheinlich zu seiner eigenen Rassensonderung die bedeutsamsten Analogien darbietet und natürlich einen Faktor seines Kulturaufschwungs von gewaltiger Tragweite liefert. Würden uns nun etwa die Schicksale und Ergebnisse einer Planktonexpedition gleichgültig lassen, deren Hauptuntersuchungen ausserhalb des bezeichneten Feldes liegen? Selbstverständlich mustern wir mit lebhaftem Beifall und Interesse, was von einem grossartigen wissenschaftlichen Beutezuge heimgebracht wird, und nehmen dankend die Bereicherung unserer Kenntnisse in Empfang, wenn sie uns auch nur mittelbar dient. Nichts stünde uns schlechter an als Prinzipienreiten. Es gibt andere Probleme für das Verständnis unseres Erdballs, die mit der Existenz des Menschen nicht das Geringste zu schaffen haben, so ungemein wichtiger Art, dass wir die Behandlung derselben, mögen sie nun in das Schubfach „physikalische Geographie" oder „allgemeine Geologie" einzuordnen sein, — wenn sie gerade in unsern Tagen eine bedeutungsvolle Vertiefung erfahren — einer Klassifikation gewiss nicht opfern würden. Wir möchten überhaupt nur versuchen, den zahlreichen Fragern Rechenschaft zu geben, welche wissen wollen, in welcher Weise die Neugestaltung des „Auslands" gedacht ist. Sie ist eben zunächst nur gedacht, nur gewünscht. Die Mitarbeiterschaft, wenigstens die beste, ist nicht zu kommandieren, sondern sie ist es, die kommandiert. Wir können nur die Parole ausgeben, können nur erklären: es ist unsere feste Ueberzeugung, dass eine erspriessliche Thätigkeit entfaltet werden kann, wenn für unsere naturwissenschaftliche Arbeit die Beziehung zum Menschen in den Vordergrund gerückt wird, unsere Ueberzeugung, dass gerade dieses Bestreben in erster Linie geeignet wäre, gleichzeitig den engeren fachlichen und den weiteren allgemein-gebildeten Kreisen Nützliches zu bieten. Das Terrain der Erd- und Völkerkunde ist unabsehbar gross; es ist besetzt mit geschäftigen Arbeitern der verschiedenartigsten Sonderausbildung. Ob sich allmählich eine Einheitlichkeit des Planes erreichen lässt — das liegt noch im Schosse der Götter. Wohin aber auch der Weg sich wende oder winde, überall werden wir erfüllt sein von einem ernsten und rüstigen Wollen. Glückauf! [1892.1:]

An die Leser! Mit dem Beginne des Jahres 1892 hat der Unterzeichnete die Herausgabe der Wochenschrift „Ausland" übernommen. Von den Grundsätzen, welche ihn in dieser seiner Thätigkeit leiten werden, gedenkt er im folgenden mit aller Kürze Rechenschaft abzulegen. Das „Ausland" ist gegründet zu dem ausgesprochenen Zwecke, die Erdkunde nach allen Seiten hin zu fördern, streng wissenschaftliche Darstellung aber mit Gemeinverständlichkeit zu verbinden. Unter der Leitung des unvergesslichen Oskar Peschel errang es sich rasch eine Führerstellung unter den Fachzeitschriften, die es neben den glänzenden persönlichen Eigenschaften des Herausgebers allerdings auch dem Umstände zu verdanken hatte, dass die Anzahl der geographischen Organe in jener Zeit eine weit geringere, das Ringen im Wettbewerbe somit ein wesentlich leichteres war. Nur zu wohl fühlt der neue Herausgeber die Schwierigkeit, in die Nachfolge Pescheis einzutreten, eines Mannes, dem die Gegenwart vielleicht nicht durchweg so gerecht worden ist, wie sein Streben es verdiente, eines Mannes jedenfalls, ohne den die Geographie ihre Anerkennung als selbständige Wissenschaft nicht so rasch erreicht hätte, und für den, mag auch im einzelnen die Forschung manche seiner Ansichten berichtigt haben, doch im vollsten Maasse das Wort gilt: Wer den Besten seiner Zeit genug gethan, der hat gelebt für alle Zeiten. Für die nunmehr ihr Amt antretende Redaktion kann nur der tröstliche Gedanke maassgebend sein, dass grossen Aufgaben gegenüber schon der gute Wille wertvoll ist, falls die Kräfte zu einer Lösung, wie sie im Ideale vorschwebt, sich nicht als ausreichend erweisen. Jedenfalls soll der ernste Versuch gemacht werden, im Geiste Pescheis und nicht minder in demjenigen Friedrich Ratzels, welcher durch eine Reihe von Jahren an der Spitze des Blattes stand, die Wochenschrift weiterzuführen.

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Dieselbe soll ein Centraiorgan für die geographische Gesamtwissenschaft sein, im weitesten Sinne des Wortes, und ohne dass, wenigstens nach der Absicht des Leiters, irgend eine Seite der Erdkunde neben einer anderen vernachlässigt würde. Auch die Völkerkunde, welche sich ja unter der bisherigen Leitung einer so liebevollen und sachkundigen Berücksichtigung zu erfreuen hatte, soll nicht etwa in den Hintergrund treten, jedoch soll stets nur das eigentlich Geographische zur Geltung gelangen, während andere an sich wichtige, der Geographie als solcher jedoch ferner stehende Fragen — archäologische, rein geschichtliche, prähistorische, philosophische — besser anderen Journalen vorbehalten bleiben. Diesen Punkt möchte der Unterzeichnete besonders betonen, weil ihm in der so kurzen Zeit seiner Wirksamkeit bereits mehrfach Abhandlungen zugesandt wurden, welche, in ihrer Art gewiss wertvoll, doch zur Erdkunde kaum mehr noch in äusserlicher Beziehung standen. An sämtliche Vertreter und Freunde der geographischen Forschung richten die Verlagshandlung wie der Herausgeber das Ersuchen, sie bei der Verwirklichung der Absichten, welche wir eben darlegten, thatkräftig unterstützen zu wollen. Die Originalaufsätze sollen selbstverständlich wie bisher den Kern der Zeitschrift bilden, allein daneben soll auch den litterarischen Besprechungen erhöhte Beachtung zu teil werden, und unter dem Titel „Geographische Mitteilungen" wird eine Uebersicht über bemerkenswerte Erweiterungen des geographischen Horizontes, wie nicht minder über neue Resultate der wissenschaftlichen Erdkunde zu liefern beabsichtigt. Hiermit sei das „Ausland" seinen Lesern bestens empfohlen. Möge es gelingen, ihm seine geachtete Stellung zu erhalten und zu festigen, möge daraus, wie schon erwähnt, ein die verschiedenen Seiten der weitverzweigten Disziplin gleichmässig pflegendes geographisches Organ werden, welches, ohne sich allzusehr in spezialistische Einzelheiten zu verlieren, den Wünschen des Fachmannes gleicherweise wie denjenigen des Freundes unserer Wissenschaft entgegenkommt! Siegmund Günther. AUSSIGER ANZEIGER Tetschen - Nr. 1404 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGSBLATT AUSTRIA, NEUE - Nr. 1844 0165 DER AUSWANDERER Zürich 1872-1873 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Brandstetter 180: DER AUSWANDERER. Monatsblatt zur Belehrung über überseeische Ansiedlungsgebiete. Zürich 1872— 1873. AUSWANDERUNGS-ZEITUNG, ALLGEMEINE - Nr. 2071 0166 BADEBLATT FÜR CANNSTADT UND BERG Cannstadt 1862 * Nicht nachgewiesen "•Quelle: DZK 1862. 0167 BADE- UND CONVERSATIONSBLATT ZU LANDECK Landeck 1 8 4 2 - 1 8 5 6 - [ ] "•Nicht nachgewiesen. "•Quellen: Klawitter 415, Rister Β 14.

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0168 BADE- UND REISE-JOURNAL Wien 1876- 1889 "•Nicht aufgenommen. BADENER ABENDPOST Baden - Nr. 2602 UNTERHALTUNGSBLATT BADENER WOCHENBLATT Baden-Baden - Nr. 2603 UNTERHALTUNGSBLATT 0169 BADENIA Karlsruhe, Freiburg 1839. 1844. 1859. 1862. 1864 ""Standorte: 25: H 3639 zx[1864] 43: F 1 610 [1839. 1840. 1844. 1859. 1862] "•Editorials: 1839. III. 1840. III. 1859. Bd. 1. III. 1862. Bd. 2. III. 1864. Bd. 1. III. * 1839-1864: Mehr nicht erschienen. BADENIA oder DAS BADISCHE LAND UND VOLK. Eine Zeitschrift für vaterländische Geschichte und Landeskunde. Herausgeber: Josef Bader. Jg. 1 - 3 . Karlsruhe, Freiburg: Herder [ab 1840: Karlsruhe: Kunst-Verlag] 1839-1844. 8 ° Jg. 1: 1839. VIII, 290, 20 S. Jg. 2: 1840. IV, 320 S. Jg. 3: 1844. 300 S. * Inhaltsübersicht: pro Jg. "•Illustrationen. "•Jg. 2: 1840 erst 1842 erschienen [Vorwort datiert: Anfang Okt. 1842], [Fortsetzung:] BADENIA oder DAS BADISCHE LAND UND VOLK. Eine Zeitschrift zur Verbreitung der historisch-topographisch-statistischen Kenntniß des Großherzogthums. Herausgeber: Josef Bader. [Folge 2], [Jg. 4 - 5 ] , Heidelberg: Adolph Emmerling 1859-1862. 8° [Jg. 4:] 1859. Bd. 1. VII, 629 S. [Jg. 5:] 1862. Bd. 2. IV, 623 S. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. "•Illustrationen. "•Geplant als Vierteljahresschrift. [Fortsetzung:] BADENIA. Zeitschrift des Vereines für Badische Ortsbeschreibung. [Folge 3], [Jg. 6], Heidelberg: A. Emmerling 1864. 8° |Jg. 6:] 1864. Bd. 1. XVI, 392 S. "•Illustrationen.

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[1839. III:]

Vorwort.

Das freudige Aufblühen der historischen Literatur in Deutschland ist unter den mancherlei Erscheinungen unserer Zeit sicherlich eine der beachtenswertesten, da sie den Fortgang der Nationalbildung auf eine Weise bezeichnet, welche uns zu den schönsten Erwartungen berechtigt. Ich will nicht auseinandersezen, was die Geschichte eines Volkes für dasselbe werden kann; ich mache blos aufmerksam auf das Interesse, welches die einzelnen deutschen Staaten an ihren Spezialgeschichten täglich in steigendem Maaße gewinnen, und auf den edlen Wetteifer, womit sie sich in Kultivirung derselben gegenseitig ermuntern und un· terstüzen. Was ist nur seit zwei Jahrzehnten von Einzelnen, was von Vereinen und Regierungen für die Sammlung, Herausgabe und Bearbeitung der Quellen gethan worden! Mehr und mehr erhalten unsere Städte und Länder, unserer großen und merkwürdigen Menschen, unsere Anstalten und Verhältnisse ihre Urkundenbücher, Chroniken, Biographien und Schilderungen. Aber auch nur hierdurch kann das Bedürfnis eines allgemeinen National-Geschichtswerkes, welches das deutsche Volk täglich lebhafter fühlt und äußert, endlich befriedigt werden. Hundert fleißige Hände müssen das Erz aus den Schachten der Archive und Bibliotheken zu Tage fördern, hundert andere es reinigen und schmelzen, bis die Hand des Künstlers das geläuterte Metall zu einem Denkmale gestalten kann, welches der Vor- und Nachwelt würdig sei. Die Nothwendigkeit dieser ganz speziellen Vorarbeiten ist also klar; schwerlich indessen würde das mühsame, trockene und kostspielige Sammeln, Herausgeben und Durchforschen der historischen Quellen einen ersprießlichen Fortgang nehmen, wenn nicht zugleich noch andere Schriften bemüht wären, Liebe und Interesse für vaterländisch-historische Lektüre im Volke zu verbreiten. Denn wer wollte ausdauern in irgend einer Arbeit, welche Niemand beförderte, Niemand schäzte und verstünde? Es ist anders nicht, wo der wissenschaftliche Forscher mit Enthusiasmus, und nur diesem kann etwas Tüchtiges gelingen, seinem schweren Berufe ausdauernd obliegen soll, da muß er Achtung finden und theilnehmendes Entgegenkommen. Obgleich unser Großherzogthum ein sehr junger Staat ist, so erfreut es sich dennoch einer schon ansehnlichen vaterländischen Literatur. Durch die Sanktblasianer, durch Schöpflin und die kurpfälzische Akademie fand man einen soliden Grund gelegt, und baute nun freudig darauf fort. In jedem Zweige der vaterländischen Geschichtsforschung und Bearbeitung ist ein guter Anfang gewonnen, und die fortgesezten Bestrebungen einer nicht geringen Anzahl ebenso gelehrter als thätiger Männer, wie die ganz besondere Liebe, womit der Landesfürst selbst die einheimische Geschichte und Landeskunde befördert, lassen uns einen befriedigenden Erfolg erwarten. Nur aber hatte bisher neben der Reihe gelehrter Erzeugnisse die populäre Bearbeitung derselben gemangelt. Dieses veranlaßte mich zuerst zur Abfassung der badischen Landesgeschichte, worin ich dem Volke das Ergebniß jener Leistungen in geordnetem Zusammenhange vorlegen wollte. Wenn das Buch eine Theilnahme fand, die über meine Erwartung gieng, so freut mich solches als ehrende Belohnung meiner redlichen Mühe, noch mehr jedoch als Beweis eines empfänglichen Sinnes der Badener für die Geschichte und Kunde ihres Landes. In der That muß es eine höchst erfreuliche und wohlthuende Erscheinung sein, nicht nur in den Palästen und Bürgerwohnungen der Städte, sondern selbst in den Hütten entlegener Waldorte die Landesgeschichte als ein vertrautes Lesebuch zu finden. Diese Empfänglichkeit des badischen Volkes für einheimische Geschichte und Landeskunde, in Verbindung mit dem oben ausgesprochenen Grundsaze, rechtfertigt nun auch das gegenwärtige Unternehmen, welches uns bisher gemangelt hat, während in den meisten der übrigen Staaten Deutschlands ähnliche bestehen und sich eines ausgebreiteten Lesekreises erfreuen. Ich hatte früher vorgehabt, die historische Beschreibung unserer merkwürdigen Städte, Klöster und Burgen herauszugeben; dann aber schien mir eine Lebensbeschreibung unserer berühmten und verdienten Männer, also ein badischer Plutarch, nüzlicher und anziehender; ferner schien es mir interessant, die Sagen unseres Landes zu sammeln und zu bearbeiten, und endlich beschäftigte mich auch der Gedanke einer badischen Landes-Chronik, worin von Jahr zu Jahr alles Wichtige und Merkwürdige, was im Einzelnen oder Allgemeinen im Großherzogthume vorgefallen genau verzeichnet würde. Zwischen diesen Planen und Ar-

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beiten war ich schwankend, bis meine Verlagshandlung mich zu dem Entschluß vermochte, Alles in Einem zu vereinigen und unter dem Namen Badenia als eine vaterländische Zeitschrift, mit Karten und Bildwerken an das Licht treten zu lassen. Ich eröffnete diesen Plan und Entschluß mehreren Freunden der vaterländischen Sache, und hatte das Vergnügen mich mit besonderer Theilnahme zur Ausführung desselben ermundert zu sehen. Im Einverständnisse mit der Verlagshandlung wurde nun festgesezt: Die Badenia soll in einer möglichst angemessenen Ordnung enthalten: l"°s die Beschreibung und Geschichte der verschiedenen jetzt badischen Landschaften, der merkwürdigen Städte und Dörfer, der ehemaligen Klöster, der alten Burgen und Bergschlösser; 2Kns die Beschreibung aller Naturmerkwürdigkeiten des Landes; 3tens alle alten und noch im Munde des Volkes lebenden Sagen desselben; 4Kns die Lebensbeschreibung aller verdienten oder merkwürdigen Männer und Frauen der jezt badischen Landestheile; 5Kns eine Landes-Chronik oder kurzgefaßte chronologische Beschreibung aller im Großherzogthum von 1839 an vorgefallenen merkwürdigen Ereignisse, Handlungen und Veränderungen; 6,ens endlich ein vollständiges Verzeichnis aller über und in Baden erschienenen interessanten Schriften, Bildwerke und Landkarten. Die Landesgeschichte gab von der Gestalt und von dem Schicksal unserer Länder und Corporationen einen allgemeinen Entwurf, gleichsam ein skizzirtes Hauptgemälde: die Badenia nunmehr soll in einer Reihe größerer und kleinerer Tableau's die einzelnen Parthieen desselben in möglichster Ausführlichkeit darstellen; sie soll die Resultate besonders derjenigen Werke, welche wegen ihrer gelehrten Form, oder Weitläufigkeit, oder Theure, dem Volke fremd bleiben müssen, in bündiger, faßlicher und angenehmer Schreibart mittheilen; sie soll in der Reihe ihrer Aufsäze Alles schildern, was in allen Theilen des Großherzogthums von Wichtigkeit und Interesse war und ist, alle merkwürdigen religiösen, politischen, bürgerlichen, ökonomischen und geographischen Veränderungen, Beschaffenheiten und Zustände; ihr Gesez soll Wahrheit und Popularität, ihr Zweck die Liebe der Badener für ihr Land und dessen Geschichte sein. Es ist mir vollkommen bewußt, was ich unternehme, und dieses Bewußtsein macht mich bescheiden; aber jener Enthusiasmus für die Geschichte, und die aufrichtige Liebe zu meinem Vaterland, welche mich von Jugend auf begleiten, und selbst in den trostlosesten Verhältnissen keinen Augenblick verließen; alsdann meine gegenwärtige Stellung, wo mir die reichhaltigen Mittel aus erster Quelle an die Hand gegeben sind; endlich die Freundschaft, Unterweisung und Ermunterung ausgezeichneter Männer der Wissenschaft, müssen ja wohl die Bürgschaft eines würdigen Gelingens meiner Arbeit sein. Um dieselbe jedoch vor Einseitigkeiten zu bewahren, um sie möglichst umfassend und gründlich zu machen, wende ich mich hiermit ersuchend an jeden Freund unserer Geschichte und Landeskunde, mich im Interesse der vaterländischen Sache durch Mittheilungen in historisch-, statistisch- und topographischer Beziehung gütigst unterstüzen, oder mich durch Bemerkungen und Fingerzeige auf dasjenige aufmerksam machen zu wollen, was ich etwa irrthümlich oder oberflächlich behandelt, oder völlig übergangen hätte. Es wird alsdann diesen Verbesserungen und Ergänzungen am Schlüsse jeden Jahrganges ein besonderer Raum gewidmet, und darin über die eingegangenen Mittheilungen und ihre Benüzung Rechenschaft abgelegt werden. [1859. Bd. 1. ///:]

Vorwort. Das Erscheinen der zweiten Hälfte dieses ersten Bandes der neuen Badenia ist leider durch eine längere Krankheit des Herausgebers und hierauf durch die eingetretene Kriegsgefahr sehr verzögert worden. Wenn aber mit dem wieder hergestellten Frieden die friedlichen Arbeiten und Bestrebungen wieder ihren alten ruhigen Fortgang gewinnen, und das Publikum sich auch der vaterländischen Literatur wieder mit größerem Interesse zuwendet, so hoffen Herausgeber und Verleger, dasselbe künftighin prompter befriedigen zu können. Der Herausgeber, welcher sich durch die Ereignisse seit dem Neujahr 1859 zur lebhaftesten Theilnahme am Verlauf der deutschen Sache hatte hinreißen lassen, kehrte nach dem traurigen Scheitern derselben wieder ganz in sein Heimatland zurück, um nach einer so heftigen Gemüthsbedrängnis in der Beschäftigung mit den Details der badischen Specialgeschichte und Landeskunde die politische Seelenwunde möglichst zu vergessen.

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Denn es geht ein schmerzlicher Riß durch sein Leben, dessen edelste Kräfte er von Jugend auf der deutschen Nationalsache vor Allem gern gewidmet hätte. D e r große Hintergrund, welcher seine H o f f n u n g nährte, seine Thätigkeit belebte, und ihn über hundert Miseren des kleinen Lebens muthig hinwegblicken ließ — dieser Hintergrund war ihm immer ein einheitliches, mächtiges, blühendes Reich deutscher Nation. E r hat aber die begeisterte Erhebung von 1813 und den T r i u m p h der Befreiungskriege nur darum als Knabe noch sehen sollen, damit er als Jüngling den bleiernen D r u c k von 1829 und als gereifter Mann die traurigen, die schmählichen Bankerute von 1849 und 1859 erlebe! So die große, herrliche H o f f n u n g gebrochen, so den Stolz auf den deutschen Namen gedemüthigt fühlen zu müßen, war zu viel für einen Mann seiner Gattung. D e r billige Leser wird ihn daher gerne entschuldigen, wenn die letzteren Bogen dieses Bandes öfters eine gar trübe, vertrauenslose Anschauung verrathen. Unsere Vergangenheit und unsere Gegenwart sind in national-politischer Beziehung von so leidiger Art, daß man dem redlich deutschen Herzen eine solche Anschauung nicht verübeln kann. N u r einen Trost dürfte es für dasselbe noch geben: das unverwüstliche Wesen unserer N a t u r in Verbindung mit der nationalen Messias-Hoffnung , welche uns, wie ein leitender Stern, durch die Macht unserer Zerrissenheit führt und niemals ganz v o m Wege verirren läßt. Wenn wir in unsere Geschichte zurückgehen und den deutschen Bruderhaß und Bruderkrieg verfolgen, von Hermann und Flavius an, durch die K ä m p f e der karolingischen Zeiten, der Waiblinger und Weifen, der Thronstreite, der Kirchentrennung und des dreißigjährigen Krieges, herab bis zur Auflösung des römisch-deutschen Reich's und weiter, all' das Blut, all' die Leiden und Verluste, all' die Schmach und Demüthigung dieser 1800 Jahre mit einem Blicke überschauend — wahrlich, daß ist ein schreckliches, ein trostloses Bild! U n d dennoch, trotz allen Hemmnissen, Schlägen und Erschütterungen, trotz allen zersetzenden und zerstörenden Einflüssen von Innen und Außen, dennoch hat es unserem ewigen Familienhader und dessen Pflegern und Ausbeutern nicht gelingen können, ein gewisses Band zu zerreißen, welches uns innerlichst zusammenhält. N o c h immer bilden wir eine große, deutsch fühlende, deutsch redende und strebende Nation, deren Geduld und Lebenskraft nach hundert mißlungenen Versuchen nicht ermüdet, immer wieder von N e u e m die Erreichung des lockenden Zieles zu versuchen und unerschütterlich auf den großen Erlöser zu hoffen, welcher uns in jener alten prophetischen Volkssage verheißen ist. Sollte diese Ausdauer dazu verdammt sein, ewig unbelohnt zu bleiben? Womit hätte das deutsche Volk eine solche Sisyphus-Strafe verdient? Der gerechte H i m m e l kann es nicht ewig dafür büßen lassen, was — Lassen wir also die große Hoffnung nicht fallen; bekennen wir überall muthig unsere nationale Gesinnung; bringen wir, w o sie gefordert werden, getreulich unsere patriotischen Opfer dar, und im Uebrigen — leben wir in ruhiger, redlicher Thätigkeit der Beschäftigung unseres nächsten Berufes. Wir, in Baden, können es mit Liebe und Befriedigung. Denn in diesem schönen, gesegneten Lande, bei diesem arbeitsamen, sittlichen, verständigen Volke, mit dieser freisinnigen Verfassung, unter diesem deutschgesinnten, alles Gute und Schöne fördernden Fürsten und seiner humanen, aufgeklärten, wohlwollenden Regierung — da darf es, zu leben, und zu streben eine Freude sein. Plan dieser Zeitschrift. N e b e n den wissenschaftlichen Studien und Arbeiten in der badischen Geschichts-, Volks- und Landeskunde, womit ich mich seit drei Jahrzehnten beschäftige, war es immer auch mein Bestreben, die Ergebniße derselben in's größere Publikum zu bringen, um dadurch die Kenntniß unseres engeren Vaterlandes möglichst verbreiten zu helfen. Ich betrat diesen Weg im Jahre 1836 mit der „badischen Landesgeschichte für das V o l k " und setzte ihn von 1839 bis 1844 in der Zeitschrift „Badenia, oder das badische Land und V o l k " nach einem ausführlichen Plane fort. Diese Zeitschrift erfreute sich einer ungewöhnlich starken A b n a h m e und eines sehr ermunternden Beifalles unter allen Klassen unserer Bevölkerung, wurde jedoch in Folge der seit 1845 eingetretenen Mißjahre und politischen Wirren unterbrochen. N a c h Wiederherstellung unseres 1849 erschütterten Staatsgebäudes indessen begann ich mit den „Fahrten und Wanderungen im H e i m a t l a n d e " eine Art von Fortsetzung derselben, und hatte dabei das Vergnügen, die zwei 1853 und 1855 erschienenen Bändchen ebenso günstig aufgenommen zu sehen, wie früher die 3 Bände der Badenia.

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Ich erblickte hierin, wie in der lebhaften Theilnahme, welche die Statistik von Heunisch mit meinen Beiträgen überall im Lande gefunden, den erfreulichen Beweis, daß das Interesse unseres Volkes für seine Geschichts- und Landeskunde gegen früher nicht abgenommen habe, und entschloß mich daher, den ursprünglichen Plan der Badenia wieder aufzunehmen und diese vaterländische Zeitschrift in derjenigen Weise fortzuführen, wie ich sie bei ihrer Begründung aufgefaßt hatte. Meine badische Landesgeschichte gab von der örtlichen und politischen Gestalt und von den Schicksalen unserer verschiedenen Landestheile ein allgemeines Bild; die Badenia nun soll in einer Reihe größerer und kleinerer Tableau's die einzelnen Parthien desselben in möglichster Ausführlichkeit (soweit das Detail den Leser interessiren kann) darstellen und so allmählig zu einem vaterländischen Bildersaale erwachen, dessen Gemälde aller Gattung eine umfassende Spezialgeschichte und Beschreibung des Großherzogthums enthalten werden. Sie soll — theils unmittelbar aus Urkunden und Acten, theils aus Werken, welche der größeren Leserwelt nicht zugänglich sind, und unterstützt durch Beiträge von verschiedenen unserer vaterländischen Schriftsteller, in gemeinverständlicher Schreibart und bündiger Fülle mittheilen: 1) die Beschreibung und Geschichte der verschiedenen jetzt badischen Landschaften, der namhafteren Städte und Dörfer, der ehemaligen Stifte und Klöster, Adelsburgen und Fürstenschlösser, der erloschenen oder noch bestehenden merkwürdigen (fürstlichen und adeligen) Geschlechter und Körperschaften; 2) die Beschreibung der Naturmerkwürdigkeiten, wie der bedeutenderen Kunstdenkmale und Alterthümer des Landes; 3) die Beschreibung der interessanteren Volkstrachten, Mundarten, Sitten und Gebräuche, namentlich auch die historischen Volkssagen, wie sie noch in alten Schriften oder im Leben vorhanden sind; 4) die Lebensbeschreibungen berühmter oder verdienter Männer und Frauen, welche in unseren badischen Landestheilen geboren worden oder gelebt und gewirkt haben; 5) eine Jahres-Chronik oder chronologische Aufzählung aller im Großherzogthume während je eines Jahrganges vorgefallenen merkwürdigen Ereignisse, Handlungen und Veränderungen; 6) ein kritisches Verzeichniß aller die badische Geschichte, Volks- und Landeskunde betreffenden neu erschienenen Schriften, und vermischte Nachrichten aus öffentlichen Blättern, Briefen und mündlichen Mittheilungen über Geschichtliches, Alterthümliches etc. Mit einem Worte — die Badenia soll in ihren Mittheilungen alles Dasjenige angenehm und lehrreich zu schildern oder zu beleuchten suchen, was innerhalb der jezt badischen Lande und Oertlichkeiten jeweils von Bedeutung, von Einfluß, von Interesse war und ist, besonders die kulturgeschichtlichen Verhältnisse — Alles natürlich in der einen solchen Zeitschrift angemessenen Form historischer und topographischer Darstellung. Da die Badenia eine Zeitschrift ist, welche vornehmlich den Zweck hat, die Kenntniß der vaterländischen Geschichte und Topographie unter den Bewohnerschaften des Großherzogthums möglichst zu verbreiten, so bedarf sie einer anderen Behandlung ihres Gegenstandes, als es bei einem in rein wissenschaftlicher Form gehaltenen Werke über badische Geschichte der Fall wäre. Wenn daher Gelehrte und Männer der Wissenschaft diese Zeitschrift eines Einblickes würdigen sollten, so werden sie wohl die Rücksicht auf ihren Herausgeber haben, zu bedenken, daß dieselbe nicht ausschließlich für Fachmänner erscheint, daß ihr Zweck viele Wiederholungen und Rückgriffe auf bekanntere Geschichtsereignisse erheischt, und darnach ihr Urtheil fällen, insoferne es ihnen möglich ist, sich das Verhältniß eines vaterländischen Schriftstellers zu seinen Landsleuten nach dem wirklichen Leben vorzustellen. Im Uebrigen bedarf, bei dem gegenwärtigen Gang der großen und kleinen Verhältnisse, eine volksthümliche Schrift, wie die Badenia, deren Fingerzeige auf das Praktische alter Ueberlieferungen, auf das Gehaltvolle alter Tugenden, Erfahrungen und Wahrheiten, auf das Ruhige gesunder Entwicklungen früherer Zeiten überall zurückweisen sollen, vor dem Vernünftigen wohl keines besonderen Nachweises ihrer zeitgemäßen Berechtigung.

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[1864. Bd. 1. III:]

Vorwort. Die historische Zeitschrift Badenia, welche im Jahre 1839 gegründet und nach längerer Unterbrechung im Jahre 1859 wieder neu in's Leben gerufen worden, ist in Folge der GeneralVersammlung des Vereines „für badische Ortsbeschreibung" vom 7ten Mai 1863 als Organ für dessen Veröffentlichungen an denselben übergegangen. Es wurde dabei festgesetzt, daß diese Zeitschrift fortan alljährlich in 4 Heften von je 8 bis 10 Druckbogen im bisherigen Formate erscheinen solle. Was den Inhalt der einzelnen Hefte belangt, so traf man eine Einrichtung, welche die verschiedenen Landestheile möglichst berücksichtigt. Um nicht etwa ein ganzes Heft mit einem Aufsatze zu füllen, der nur eine Oertlichkeit betrifft, sollen neben einer größeren Hauptabhandlung über eine Stadt- oder Dorfgemeinde immer noch zwei bis drei kleinere Mittheilungen über Orte oder Gegenstände aus anderen Landestheilen in jedem Hefte enthalten sein. Damit aber für diese kleineren Arbeiten der nöthige Raum gewonnen wird, muß man jeden Hauptaufsatz so untertheilen, daß die eine Hälfte davon in einem Hefte und die andere in dem folgenden erscheint. Sämmtliche Arbeiten sollen sich auf quellenmäßige Erhebungen und wissenschaftliche Forschungen gründen und die Nachweise darüber in den Anmerkungen enthalten. Im übrigen aber soll der Mitarbeiter durch keine näheren Bestimmungen gebunden, und ihm namentlich die literarische Form seiner Mittheilungen völlig überlassen sein. Die Redaction der Zeitschrift indessen wird sich immer bemühen, eine gewisse Gleichmäßigkeit und eine klare, gemeinverständliche Sprache in das Ganze zu bringen, damit die Veröffentlichungen des Vereins nicht allein von Fachmännern und sonst Gebildeten, sondern auch in den Kreisen der Handwerker und selbst der Landleute gelesen werden können. Denn es wäre der Zweck unseres Vereins und seines Organes nur halb erreicht, wenn man darin entweder bloßes Material mittheilen oder die Bearbeitung desselben in streng wissenschaftlicher Form geben würde, wie es Vereine thun, welche nur für Fachleute arbeiten. Es läßt sich eine populäre Darstellung mit wissenschaftlicher Gründlichkeit wohl vereinigen; ja, es wird eine gelehrte Arbeit an logischer Genauigkeit und formeller Deutlichkeit nur gewinnen, wenn der Verfasser sich bemüht, seine Sätze möglichst gemeinverständlich zu geben. Dieser Meinung war schon Leibnitz, und wir wollen sie zum Vortheile unserer Arbeiten und zu Gunsten unserer Leser thunlichst festhalten. Daß aber die Badenia unter den berührten Bestimmungen zur Zeitschrift des Vereines für badische Ortsbeschreibung geworden, erfüllt den Unterzeichneten insbesondere mit freudiger Hoffnung. Denn hatte derselbe bisher als vereinzelter Herausgeber aus Zeitmangel weit hinter seinem Programme zurückbleiben müssen, so wird hinfort bei dem Zusammenwirken von thätigen Mitgliedern eines ganzen Vereines sicherlich Etwas erzielt werden, worin er eine allmählige Verwirklichung seines Planes erblicken darf. Nach diesem Plane beabsichtigte der Unterzeichnete, den reichen Quellenstoff, welchen die von großherzoglicher Regierung veranlaßten und unterstützten geschichtlichen und statistischen Veröffentlichungen fortwährend zu Tage fördern, unter Benützung anderweiter Urkunden und Acten, wie örtlicher Forschungen und Erhebungen, in einer Reihe von topographischen und culturhistorischen Arbeiten zu gangbarer Landmünze zu verprägen. Es mußte ihm daher höchst erfreulich sein, in dem Zwecke des Vereins für badische Ortsbeschreibung, wie solcher in der Versammlung von 7ten Mai 1863 bestimmt worden, seinen Grundgedanken ausgedrückt zu finden, und in einer Freude widmet er dem Vereine um so lieber einen Theil seiner freien Zeit und seiner Mühe. Das gegenwärtige erste Heft der „Badenia" aber als des Vereinsorganes begleitet der Unterzeichnete mit dem herzlichsten Wunsche, daß es die Freunde der badischen Geschichte und Topographie befriedigen, wie dem Vereine neue Mitglieder und Mitarbeiter gewinnen möge. In diesem Sinne beschließt er sein Vorwort mit einigen Versen der poetischen Widmung, womit vor mehr als 50 Jahren die Herausgeber einer ähnlichen Zeitschrift — des ,JAagazins von und für Baden", ihre ersten Arbeiten in's Publikum eingeführt. „So treten wir (o nimm, du schönes Land, Uns liebend auf!) mit fröhlichem Vertrau'n Hervor an's Licht und legen kindlich dankbar Den kleinen Erstling dir geweihter Gaben Auf deinen Altar nieder. Wir umfassen dich

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Mit frohem Stolze; denn es schlägt ein Herz In uns'rer Brust, das dir mit Lust und Freude Vom Besten seiner Kräfte weiht." „Nur wo in heimatlichen Kreisen Alle Ein schönes Band umschlingt; wo Jeder, was an ihm, Mit Freuden thut und größ're, klein're Gaben Mit treuen Händen her zum Baue trägt, Da wird die kleine Hütt' zum großen Haus' Sich bald erheben, stattlich, festgegründet, Gestüzt von des Gemeinsinns starken Säulen, Der Liebe Denkmal dir, o Vaterland."

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Dr. Bader.

BADE-ZEITUNG, ALLGEMEINE DEUTSCHE — Nr. 0050 BADE-ZEITUNG, DIEVENHOWER — Nr. 0587 BADEZEITUNG, OESTERREICHISCHE — Nr. 1976 0170 Der BADISCHE BAUERNFREUND Stuttgart 1869 - 1870 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Heinsius 15/1/103. DAS BADISCHE VOLK UND LAND Karlsruhe, Freiburg - Nr. 0169 BADENIA BADISCHER BEOBACHTER Karlsruhe, Augsburg - Nr. 2467 STERNE UND BLUMEN BADISCHER BEOBACHTER Karlsruhe, Freiburg - Nr. 2671 UNTERHALTUNGSBLATT DES BADISCHEN BEOBACHTERS BÄDECKER München - Nr. 2444 DIE STADT-FRAU-BAS BÄDER-ZEITUNG, RHEINISCHE - Nr. 2562 BAHNEN, NEUE - Nr. 1845 - 1846 BAJAER HANDELS- UND GEWERBEZEITUNG Baja - Nr. 2551 TRITSCH-TRATSCH

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0171 D E R B A J A Z Z O Berlin 1858 "•Nicht nachgewiesen. » Quelle: Kirchner 11292: D E R BAJAZZO. Illustrine Blätter für H u m o r und Satyre. Berlin 1858.

0172 D E R B A L K O N Breslau 1858-1859 "•Nicht nachgewiesen. "Quellen: Klawitter 338, Rister Β 17: D E R B A L K O N . Breslauer Organ für Unterhaltung, H u m o r , Lokales, Theater, Kunst und Literatur. Mit der Beilage BRESLAUER T H E A T E R - B A L K O N . Breslau 1858 - 1859.

0173 B A L T I S C H E B L Ä T T E R Stralsund 1 8 8 0 - 1 8 8 1 " N i c h t aufgenommen. 0174 B A L T I S C H E M O N A T S S C H R I F T Riga 1859 - 1939 "Aufnahme: 1859-1880. "Standorte: la: Ad 4920[1866 — 1869] 4: I C 152m[1873 — 1876] 7: 8° Scr. var. arg. II 5412[1868] 25: A 9538[1868 — 1880] 30: H M 7: C A 2 / 4 5 [ 1 8 5 9 - 1865. 1870-1872. 1879. 1880] "Editoriais: 1861. Bd. 4. Unpag. Bl. 1864. Bd. 10. 545. 1865. Bd. 12. 502. 1869. Bd. 18. 483. 1872. Bd. 21. 603. 1873. Bd. 22.1. 1877. Bd. 25. 1. 1878/79. Bd. 26. 1. 1880. Bd. 27. 1. BALTISCHE MONATSSCHRIFT. Redaktion: Theodor Bötticher, Alexander Faltin [ab 1862, Bd. 5: Theodor Bötticher, Alexander Faltin, G. Berkholz; ab 1868, Bd. 17: G. Berkholz; ab 1870, Bd. 19: E.v.d. Brüggen; ab 1873, Bd. 22: Theodor Hermann Pantenius; ab 1876, Bd. 25: Herausgeber: Gustav Keuchel; ab 1878/79, Bd. 26: August Deubner], Jg. 1 - [ 1 8 ] . Riga [ab 1861, Bd. 3: Riga: Nicolai Kymmel; ab 1870, Bd. 19: Riga: H . Brutzer & Co; ab 1876, Bd. 25: Riga, Moskau, Odessa: J. Deubner] 1859-1880. 8° Jg. 1:1859/60. Bd. Bd. Jg. 2: 1861. Bd. Bd. Jg. 3: 1862. Bd. Bd. Jg. 4: 1863. Bd. Bd. Jg. 5: 1864. Bd. Bd. Jg. 6: 1865. Bd. Bd.

1. H . 1 - 6 . 578 S. 2. H . 1 - 6. 574 S. 3. H . 1 - 6 . 575 S. 4. H . 1 - 6. 553 S. 5. H . 1 - 6 . 563 S. 6. H . 1 - 6 . 596 S. 7. H . 1 - 6 . 560 S. 8. H . 1 - 6. 562 S. 9. H . 1 - 6 . 575 S. 10. H . 1 - 6 . 547 S. 11. H . 1 - 6 . 520 S. 12. H . 1 - 6. 505 S.

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[Jg. 7:]1866.

Bd. 13. H. 1 - 6. 536 S. Bd. 14. H. 1 - 6. 506 S. Jg. 8:1867: Bd. 15. H. 1 - 6. 528 S. Bd. 16. H. 1 - 6. 530 S. [Jg. 9:]1868/69. Bd. 17. 1868. H. 1 - 6 . 538 S. Bd. 18. 1869. H. 1 - 6 . 487 S. Jg. 10: 1870. Bd. 19. N.F. Bd. 1. H. 1 -11/12. 591 S. [Jg. 11:]1871. Bd. 20. N.F. Bd. 2. H. 1/2-11/12. 607 S. [Jg. 12:]1872. Bd. 21. N.F. Bd. 3. H. 1 - 11/12. 607 S. [Jg. 13:]1873. Bd. 22. N.F. Bd. 4. H. 1/2-11/12. IV, 600 S. [Jg. 14:]1874. Bd. 23. N.F. Bd. 5. H. 1/2-11/12. 595 S. [Jg. 1501875. Bd. 24. N.F. Bd. 6. H. 1 - 6 . 534 S. |Jg. 1601876/77. Bd. 25. [N.F. Bd. 7.] H. 1 - 12. 767, 16 S. [Jg. 1701878/79. Bd. 26. [N.F. Bd. 8.] H. 1 - 12. 764 S. [Jg. 1801880. Bd. 27. [N.F. Bd. 9] H. 1 - 9 . 795 S. * Monatlich/zweimonatlich. * 1 H. = ca. 100 S. * 1859/60: H. 1 - 3 1859, H. 4 ff. 1860. *Ersch. ab Oktober 1859. "Inhaltsübersicht: pro Bd. * 1875: Beilage: Verzeichniss der in Band 1—24 der Baltischen Monatsschrift enthaltenen Aufsätze. 32 S. [1864.545:] Unsere Monatsschrift hat nun schon fünf Jahrgänge hinter sich, und es verdient erwogen zu werden, welche Aussichten auf die Zukunft sie sich machen darf. Es war im Jahre 1859, als ihre Gründung auf einem bis dahin unter uns ungewöhnlichen Wege ermöglicht wurde. Man fing nämlich verständiger Weise damit an, die für ein solches Unternehmen erforderlichen Geldmittel zusammenzubringen, und es fand sich in der That eine Anzahl von Männern, welche der patriotischen Opferwilligkeit auch zu diesem Zwecke nicht ermangelten. Sie hatten sich zu einer dreijährigen Subvention verpflichtet, aber schon im zweiten Jahre war die Bait. Monatsschr. im Stande sich selbst zu erhalten und konnte daher zu ihrer Genugthuung auf die letzte Einzahlung verzichten. Ja, die Subvention der beiden ersten Jahre hat noch einen bis jetzt reservirten Ueberschuß gelassen, welcher dazu dienen wird, das Unternehmen auch unter ungünstigeren Eventualitäten so lange als möglich fortzuführen: denn dazu fühlen wir uns verpflichtet nicht nur den erwähnten ursprünglichen Förderern desselben, sondern auch dem ganzen baltischen Publikum gegenüber. Es ist nicht zu verkennen, daß die Zeitverhältnisse, gegen 1859, wesentlich veränderte sind: im Ganzen ist die Stimmung eine weniger sanguinisch-hoffnungsvolle geworden und die Einsicht, daß wir uns nur unter Mühen und Gefahren zu einer befriedigenderen Zukunft durcharbeiten können, macht sich immer mehr geltend. Aber sollte darum die Existenz der Bait. Monatsschr. weniger nöthig geworden sein? Eher doch wol im Gegentheil! Zwar giebt es nicht wenige unter unseren Landsleuten, welche glauben, daß gerade durch die Publicistik an unserer zeitweiligen Lage Manches verdorben worden sei. Wir brauchen hier nicht den Grund oder Ungrund dieser Ansicht zu untersuchen: genug, daß schwerlich jemand einen solchen Vorwurf auf die Bait. Monatsschr. beziehen wird. Andererseits könnte es vielleicht scheinen, daß die Bait. Monatsschr. an Existenzgrund verloren habe, weil einige unserer Zeitungen unterdessen eine durchaus veränderte Gestalt angenommen haben. In der That leistet die Rigasche Zeitung und leistete das leider wieder eingegangene Dorpater Tagesblatt Alles, was man an schlagfertiger Aufmerksamkeit für die innern Tagesfragen oder an umsichtiger Berichterstattung aus den russischen Preßorganen unter den gegebenen Verhältnissen verlangen kann. Es wird aber nicht verkannt werden, daß die ganze Aufgabe einer monatlichen Revue immerhin eine andere ist als die einer täglich erscheinenden politischen Zeitung und daß es nach dem Maßstabe unseres Jahrhunderts fast eine Ehrensache für Kur-Est-Livland sein muß, in beiderlei Weise literarisch vertreten zu sein.

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In einer näheren Beziehung als zu den politischen Zeitungen steht die Monatsschrift zu der seit zwei Jahren von den Herren Professor Bulmerincq und Mag. Hehn herausgegebenen „Baltischen Wochenschrift". Diese, das alte „Inland" so zweckmäßig ablösende Unternehmung hat nicht verfehlen können, auch auf die Bait. Monatsschr. eine gewisse Rückwirkung auszuüben. Indem nämlich damit ein besonderes statistisch-nationalökonomisches Organ geschaffen wurde, mit kürzerer Periodicität und mit der nicht genug zu schätzenden Möglichkeit auch zu kleineren und weniger verarbeiteten Mittheilungen, so hat die Bait. Monatsschr. dem bezeichneten Gebiete seitdem weniger Aufmerksamkeit als früher zu widmen gebraucht. Ohne geeignete, d.h. ihr Thema in umfassenderer Weise behandelnde Aufsätze national-ökonomischen oder statistischen Inhalts von sich auszuschließen, hat sie die Sachlage benutzt, nach anderen, namentlich den mehr ideellen Seiten ihres Programms hin eine erweiterte Thätigkeit eintreten zu lassen. Wir glauben zu wissen, daß so ziemlich alle unsere Leser mit dieser Wendung nicht unzufrieden sind. Wäre es doch sogar wünschenswert, daß noch mehr Fachjournale unter uns entstünden, z.B. ein juristisches und ein pädagogisches, und daß der Bait. Monatsschr. nur für das allen Gebildeten gemeinsame Leseinteresse zu sorgen übrig bliebe. Wie die Dinge stehen, kann sie freilich nicht umhin, auch mancher streng juristischen Dissertation Aufnahme zu gewähren: wofür sie freilich von den Herren Pädagogen viel weniger, als sie es wünschte, in Anspruch genommen wird. Worin mag wol letztere Erscheinung begründet sein? Die einsichtsvollen und berufseifrigen Schulmänner unserer Provinzen zählen doch nach Hunderten; die meisten von ihnen wüßten ohne Zweifel, sei es den Kollegen, sei es den Eltern der Schulkinder, viel Beherzigenswerthes zu sagen: wie findet dann kaum Einer Lust und Muße zur Propaganda vermittelst des gedruckten Wortes? Ein besonderes Verdienst der Bait. Monatsschr. ist es gewesen, eine geregelte Honorarzahlung eingeführt und dadurch die Achtung vor der literärischen Arbeit in unseren Gegenden gesteigert zu haben. Wir verausgaben jährlich an Honorar für unsere Mitarbeiter 1300 bis 1400 Rub., und man wird es dem abonnirenden Publikum zum Ruhm anrechnen müssen, daß diese Summe nebst den übrigen Unkosten durch den Absatz gedeckt werden konnte. Freilich ist einzugestehen, daß die ökonomische Lage der Bait. Monatsschr. sich immer nur sehr wenig über dem Gefrierpunkt erhalten hat und das 50 Abonnenten mehr oder weniger zu einer Lebensfrage für sie werden müssen. Wir glaubten um so mehr auch über die letzterwähnte Seite des Unternehmens unseren Landsleuten Rechenschaft schuldig zu sein, als es sich immer deutlicher herausgestellt hat, daß wir fast ausschließlich nur auf die Betheiligung im Lande zu rechnen haben: der Absatz einerseits nach Petersburg und weiter ins Innere des Reichs, andrerseits ins Ausland bleibt unbedeutend, wie es am Ende auch nicht anders sein kann, da die Bait. Monatsschr., auch bei den scheinbar abgelegensten Gegenständen immer nur das Interesse der Bewohner KurEst-Livlands im Auge hat. In dieser Hinsicht aber ist es natürlich, daß, je länger eine Zeitschrift besteht, desto besser Publikum und Redaction und Mitarbeiter sich in einander schicken lernen. Und daher dürfen wir hoffen, daß die Bait. Monatsschr. mit jedem Jahre ihres Bestehens ein immer wesentlicheres Stück von dem Leben dieser Provinzen werden soll. [1865.502:] Das gegenwärtige Heft unserer Zeitschrift bezeichnet in doppelter Hinsicht einen Grenzund Wendepunkt; es ist das letzte unter dem alten Redactions- und das erste unter dem neuen Censurverhältniß. Denn, was zunächst die Redaktion betrifft, so ist für die beiden ursprünglichen Herausgeber die Bait. Monatsschr. jetzt, nach sechsjähriger Betheiligung, der Moment gekommen, wo sie von dieser ihrer Schöpfung zurückzutreten sich veranlaßt fühlen — aus Gründen, die bei beiden nicht die gleichen und bei jedem von ihnen rein persönlicher Art sind. Im neuen Jahrgange wird also die Redaction statt durch die bishere Dreiheit nur durch einen Namen — den diesem Nachworte unterzeichneten — vertreten sein, bis es etwa gelingt, irgend eine neue geeignete Kraft ins Spiel zu bringen. Der also fürs Erste allein übrig Bleibende hat es sich nicht verhehlen können, wie groß für ihn die mit der Fortführung der Monatsschrift verknüpfte Gefahr ist. Denn wie anders sind die Umstände geworden seit jener Zeit, da diese Blätter ihren Lauf begannen! Damals handelte es sich bei uns nur erst um das eigene Thun oder Lassen; gewisse gewaltige Fragen,

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die jetzt schon an die höhern Gesetzgebungsinstanzen devolvirt sind, waren noch gar nicht in Angriff genommen; auf die innere öffentliche Meinung, auf die berechtigten Organe unseres provinziellen Selbstregiments einzuwirken, war die Aufgabe, und wer ein Licht aufstecken zu können vermeinte, stellte es daher nicht unter den Scheffel. Jetzt dagegen fühlt Jeder, daß der Schwerpunkt unserer Geschichte schon ganz anderwärts liegt und er in der Hauptsache nichts Anderes zu thun habe als — zu schweigen. Dazu kommt noch, daß man in jenen heiteren Tagen, die nun schon so weit hinter uns zu liegen scheinen, gar keinen Begriff von dem beständigen Kriegszustande hatte, in welchem wir uns jetzt den russischen Zeitungen gegenüber befinden. Wer wußte damals etwas von der Besorgniß, daß, was man irgend der Presse übergiebt, sowie jede sonstige Aeußerung unserer provinziellen Selbstthätigkeit als „Separatismus" verdächtigt und planmäßig zu feindseligem Zwecke ausgebeutet werden könne? Jetzt ist auch das bei Vielen ein Motiv zum Schweigen. So ist unsere Publicistik an sich selbst erlahmt, auch ganz abgesehen von den neuen Censureinrichtungen, unter die wir zu stehen kommen. Auch über diese ein Wort unseren Lesern, insbesondere Abonennten, zu sagen, ist noch unsere Pflicht, damit sie wissen, was sie von den Heften, die sie bezahlen, erwarten dürfen, was nicht. Bisher ressortirte die Censur der baltischen Zeitschriften bekanntlich von der Civiloberverwaltung dieser Provinzen. Der Generalgouverneur ernannte für jedes Blatt einen unbesoldeten Censor, der sein Amt natürlich im Geiste der unsern Beamtenstand auszeichnenden Gesetzlichkeit, aber ebenso natürlich auch mit der jedem Ehrenamte naheliegenden Selbständigkeit des Gewissens zu verwalten pflegte. Hiezu kam noch, wenigstens für die in Riga erscheinenden Blätter, der nicht hoch genug zu schätzende Vortheil einer unmittelbaren Appellationsmöglihckeit an die mit den localen Verhältnissen vertraute Oberinstanz. Diese Ordnung hat nun einer andern weichen müssen, die man, wenigstens abgesehen von der Persönlichkeit des Censors und von der ihm jeweilig werdenden Instruction, also wenigstens im Princip, für minder bequem halten muß. Und das gerade zu einer Zeit, da die beiden Haupt- und Residenzstädte vollständige Exemtion von der Präventivcensur erhalten haben! Diese Rechtsungleichheit ist zu stark, als daß wir fürchten können, eine hohe Staatsregierung werde sich veranlaßt sehen, dieselbe für eine längere Dauer aufrecht zu erhalten; indessen vorläufig, und doch wol nicht bloß von heute auf morgen, ist sie Thatsache — eine Thatsache, welche die baltischen Provinzen natürlich ganz anders zu empfinden haben als etwa jene innern Gouvernements, deren literarische Tafel ohnehin nur von den Hauptstädten aus gedeckt wird. Unter solchen Umständen wird es kaum jemandem zu verargen sein, der das öffentliche Tagesinteresse fahren läßt und, was Schriftstellerei betrifft, lieber „würdigen Pergamenen" oder metaphysischen Untersuchungen über „Naturalismus" und „Pantheismus" (ich selber thäts gern) sich zuwendet. Da aber ein solches Auskunftsmittel für die Bait. Monatsschr. doch nicht ausreichen dürfte, so ist der Unterzeichnete ernstlich damit umgegangen, sie mit dem Schlüsse dieses Jahrgangs ganz fallen zu lassen. Wenn er es nicht thut, so geschieht es lediglich in der Ueberzeugung, daß es unpatriotisch wäre, sich eines Organs der innern Verständigung und Fortbildung zu berauben, solange sein Bestehen nicht zu einer finanziellen oder sonst äußeren Unmöglichkeit geworden ist. Nicht daß ich selbst überspannte Vorstellungen von dem Nutzen unserer unter so eigenthümliche Bedingungen gestellten Publicität hätte! Die gute Wirkung der Presse ist überall eine langsame, und verdorben kann mit einem Schlage sehr viel werden — für welche letztere Behauptung wir die Beispiele nicht eben weit zu suchen haben. Aber man begnügt sich eben auch mit der Hoffnung eines langsamen und wenigstens gelegentlichen Nutzens. Man sagt sich: wer weiß, wozu du noch gut sein kannst! Zum Selbstmorde entschließt sich ein Preßorgan so ungern als ein Individuum; man spart sich auf, so lange man kann. Indem ich so an die Nachsicht der Leser appellire und die Fortführung der Monatsschrift als einen Act der Selbstverleugnung von meiner Seite angesehen haben möchte, bin ich doch nicht ganz ohne Hoffnung dieselbe nach gewissen Seiten hin sogar zweckmäßiger als bisher gestalten zu können. Ist doch auch daran zu erinnern, daß ein nicht unbeträchtlicher Theil der ungünstigen Einflüsse, die aufgezählt wurden, schon während des jetzt beendeten Jahrganges wirksam war und wir dennoch wenigstens einige Artikel von mehr oder weniger durchschlagender Bedeutung haben bringen können, wie namentlich den Wilckenschen „Ueber die Besteuerungsverhältnisse Liv- und Estlands", dessen merkwürdiges Untersuchungsresultat der ferneren Erörterung und Nutzanwendung so sehr zu empfehlen ist, und

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wie die verschiedenen Berichtigungen und Entgegnungen an die Adresse der „rechtgläubigen Revue". Ich erwähne nur dieser beiden Leistungen, weil ich sie für die verdienstlichsten halte; wer aber mit billigem Urtheil das Inhaltsverzeichnis dieses Jahrganges durchmustert, wird zugeben, daß derselbe noch manchen mit Talent und patriotischem Freimuth geschriebenen Aufsatz gebracht hat. Unter den gegebenen Umständen liegt allerdings die Gefahr nahe, daß diejenigen Artikel, welche der directen provinzialpolitischen Beziehung ermangeln, immer mehr das Uebergewicht gewinnen könnten. Indessen wird sich auch unter knapperen publicistischen Existenzbedingungen immer noch Vieles sagen lassen, was zu sagen frommt, wenn man nur eben den Muth der Betheiligung an den öffentlichen Dingen — und sei es auch nur ein resignirter Opfermuth — nicht ganz fallen läßt. Was insbesondere die Wirkung der neuen Censurverhältnisse betrifft, so werden unsere Mitarbeiter und Abonnenten schon an diesem und wahrscheinlich noch besser an dem ersten Hefte des neuen Jahrganges die Größe des uns vergönnten Spielraums ermessen können. Schließlich noch eine Erklärung, respective Entschuldigung, die eigentlich schon vor Jahren hätte gemacht werden sollen. Daß unser Decemberheft und demzufolge mehr oder minder auch die nächstfolgenden Hefte verspätet zu erscheinen pflegen, liegt an der beim Jahresschlüsse unabwendbar eintretenden Arbeitsüberhäufung der Gouvernements-Typographie, in welcher die Bait. Monatsschr. von ihrem Anfange an gedruckt worden ist und von welcher abzugehen wir sonst keinen Grund haben. G. Berkholz. [1872.603:]

An die Leser der „Baltischen Monatsschrift". Vor drei Jahren übernahm ich die Redaction dieser Zeitschrift aus Händen, in denen sie mehr als ein Jahrzehnt, wenn auch nicht ausschliesslich, so doch zum grossen Theil geruht und zwar sicher und gut geruht hatte. Heute trete ich vor meine Leser mit der Erklärung, dass ich die Redaction wieder verlasse um sie einem Manne zu übergeben, dessen Namen in unseren Provinzen bereits einen wohlbegründeten litterarischen Klang hat. Herr Pantenius hat sich durch seinen „Wilhelm Wolfschild" als eine zu tüchtige Kraft bekannt gemacht, um nicht den Lesern der „Balt. Monatsschr." eine sichere Gewähr zu bieten, dass diese Zeitschrift sich in Zukunft einer guten Leitung zu erfreuen haben wird. Wenn ich nun heute auf die drei Jahre meiner Redactionsthätigkeit zurückschaue, so muss ich bekennen, dass viele gute Pläne und Hoffnungen, mit denen ich in die Redaction trat, sich nicht erfüllt haben, dass manche meiner Absichten nicht haben realisirt werden können. Ich weiss sehr wohl, dass das zum grossen Theil an mir selbst gelegen hat, ich hoffe aber auch, dass meine Leser diejenigen Bedingungen nicht übersehen werden, welche ausser mir lagen. Ein Triennium ist heutzutage bei uns eine lange Zeit, denn es erlebt sich in dieser Frist mehr als vor 20 Jahren innerhalb des dreifachen Zeitraums. Wer heute an unserer provinziellen Arbeit sich betheiligt, ist weit mehr als früher dem Unbestande der Dinge ausgesetzt, denn die Arbeit der Räder ist complicirter, die Umdrehung eine raschere geworden. Und für eine erfolgreiche Betheiligung der Presse an dieser Arbeit liegen die Dinge nicht eben günstig. Nicht dass die Oeffentlichkeit überhaupt gesunken wäre. Sie ist vielmehr von Jahr zu Jahr im Steigen begriffen, das Interesse an den öffentlichen Dingen dringt in immer weitere Kreise und hat bereits Gesellschaftsschichten erfasst, die noch vor zehn Jahren nur passive Factoren des öffentlichen Lebens waren. Diese Schichten treten heute schon mit selbständigen Ideen in den Kreis unserer provinziellen politischen Thätigkeit und zeigen die Physionomie aller elementaren neuaufstrebenden Kräfte. Ob das Verständniss und die öffentliche Arbeit unserer maassgebenden Gesellschaftsclassen mit jenen elementaren Strebungen gleichen Schritt halten, ihnen in rechtem Maasse Rechnung tragen kann, davon wird zum Theil unsere künftige Wohlfahrt abhängen. Das Feld der Thätigkeit für die Presse wäre somit nur erweitert worden. Indessen hat es immer Verhältnisse gegeben, wo es mehr den Einzelnen selbst überlassen bleiben musste, so gut es ging für die schwebenden Fragen eine Lösung zu suchen. Wem heute bei uns, um mich so auszudrücken, Herz und Kopf nicht auf dem rechten Fleck stehen, dem vermag unsere Presse nur sehr selten zu helfen. In dem Gemeinsinn und der Arbeit des Einzelnen ruht heute der Schwerpunkt des öffentlichen Gedeihens, vornehmlich auf dem flachen Lande. Das ist die Erfahrung und die Enttäuschung, die mir entgegentritt, wenn ich die Vorsätze mir ins Gedächtniss zurückrufe, mit denen ich vor drei Jahren die „Balt. Monatsschr." übernahm. Ich habe als Rédacteur nicht in dem Maasse direct an der Tagesarbeit mich be-

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theiligen können, wie ich es wünschte, und ich glaube, dass dieses Bekenntniss keinem Rédacteur erspart bleiben wird, der bei uns heute die Leitung eines politischen Blattes niederzulegen im Begriffe ist. Nichts desto weniger wird aber jeder sich sagen, dass die Arbeit auch in so unvollkommener Weise, als es geschieht, gemacht werden muss, und so hoffe auch ich, immerhin nicht nutzlos thätig gewesen zu sein. Denn wenn ich weiter nichts anführen könnte, so dürfte ich doch mit einigem Recht darauf hinweisen, dass diesen Provinzen ein eigenes Organ drei Jahre lang erhalten worden ist, welches es möglich macht, baltische Dinge von gewisser Tragweite im Lande selbst zu besprechen. Ich halte dieses allein schon für genügend, um bei einem nach den Verhältnissen bescheidenen Inhalt einer solchen Zeitschrift ihren Fortbestand zu rechtfertigen und wünschenswerth zu machen. Denn zum Theil wendet man auch bei uns noch lieber das Auge den Erzeugnissen zu, die aus der Fremde herüberkommen, als denen, die im Lande erwachsen. Doch ist das erfreulicherweise nur zum geringeren Theil bemerkbar, während die zunehmende Bildung und der durch sie erweiterte Horizont unserer oberen Classen immer mehr auch bei uns das Bewusstsein des eigenen Werths und der eigenen Kraft wecken, welches nöthig ist, um jenem der Uncultur und Schwäche eigenen Hang zum Ueberschätzen des Fremden den Boden zu entziehen. Es giebt auch heute noch bei uns Leute, die z.B. einem Manne mit frohem Beifall zustimmen würden, der ihnen sagte, seiner Meinung nach wäre es am besten, wenn in den Ostseeprovinzen gar nichts geschrieben würde. Das sind die Leute — und sie werden wohl nie ganz aussterben — welche überhaupt über die Nützlichkeit und das Wesen des Lesens und Schreibens im Zweifel sind und welchen es sehr erwünscht ist, ihrer geistigen und sittlichen Beschränktheit einen grossen, wenn auch geborgten und zu ihrer Gestalt gar nicht passenden politischen Mantel umzuhängen. Diese Anschauungen mindern sich zum Glück bei uns, hier rascher, dort langsamer, sie mindern sich aber immer noch nicht in einem Maasse, welches demjenigen entspräche, das uns bei dem vorschreitenden Interesse der niederen Bevölkerung an der Öeffentlichkeit lebhaft auffällt. Ich bin der Ansicht, dass die Bedeutung, welche unsere sogen, nationale Presse für die niederen Volksclassen hat, heute schon mindestens eben so gross ist als die, welche der höherstehenden baltischen Presse gegenüber den oberen Bevölkerungsclassen zukommt, und dass die Bedeutung jener bald eine verhältnismässig weit grössere als die der letzteren sein wird. Man verstehe mich recht: nicht dass ich fürchtete, es werde unsere deutsche Presse von der lettischen oder estnischen überflügelt werden; das wird nicht geschehen, so lange die Culturgebiete, welche von der einen und der anderen Sprache vertreten werden, in dem jetzigen Verhältnisse zu einander bleiben, so lange deutsche Cultur nicht von lettischer oder estnischer überflügelt werden wird. Aber die volksthümliche Presse wirkt schon jetzt so intensiv und so weithin auf das niedere Volk, wie kaum die geistig höher stehende Presse auf ihren Leserkreis. Und da unsere wichtigste und angestrengteste Arbeit darauf gerichtet ist, die elementare Bildung in unserem Volke immer allgemeiner und zugleich gründlicher zu verbreiten, so wird ohne Zweifel entsprechend der mit überraschender Rapidität wachsenden Masse der Kenntnisse in unserem Volke, die Einwirkungsfähigkeit und folglich der Einfluss der Volkspresse auf das Volk in steigender Progression sich mehren. Nun ist freilich der Unterschied an geistigem Gehalt zwischen etwa dem Inhalt eines kleinen lettischen Blattes und dem der „Rig. Ztg." sehr gross und es liegt in der Natur der Sache, dass die Mitbetheiligung an der lettischen Presse innerhalb der lettischen Bevölkerung eine numerisch grössere ist als die der deutschschreibenden Bevölkerung an der deutschen Presse. Die Solidarität aber der Volkspresse mit dem Volke, das Maass an regem Interesse, welches dieser Presse im Volke entgegengebracht wird, die frisch in die That hineinspringende Art der Betheiligung des Volksmannes an der Arbeit der Presse, das sind Dinge, die die Zukunft unserer nationalen Presse nicht nur sicher stellen, sondern auch in einem Lichte erscheinen lassen, das den heutigen ehrlichen und einsichtigen Arbeiter mit Vertrauen und Freude zu seiner Arbeit erfüllen muss. Hierin steht der Arbeiter an unserer deutschen Presse anders. Es fehlt ihm oft die Frische und Kraft der Wechselwirkung mit seinem Publicum, ja es fehlt dieser Presse oft in einem Theil unseres Publicums das nothdürftigste Interesse für ihre Existenz, es fehlt die unbefangene, thatkräftige Unterstützung durch active Betheiligung, kurz es fehlt vieles, was unser Bauer seinem Blatte mit offenen Händen entgegenbringt. Die Schuld hieran liegt ja gewiss nicht ausschliesslich in unserm Publicum, noch auch allein in Publicum und Presse. Aber wessen auch der grösste Theil der Schuld sein mag, diese Lage

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der Dinge trägt nicht dazu bei, die Freude des Redacteurs an der Arbeit oder die Aussicht auf Erfolg zu erhöhen. Was ich hier gesagt habe, ist nicht eigentlich so zu verstehen, als hätte ich das Alles aus eigenster Erfahrung als Redacteur der „Baltischen Monatsschrift" geschöpft. Ich habe schon oben bekannt, dass die Enttäuschungen, die ich erfahren, meist in mir oder den Verhältnissen ihren Grund haben. Ich habe meinestheils vielmehr mannigfache Ursache, sowohl meinem Leserkreis als meinen Mitarbeitern gegenüber hiermit meine Dankbarkeit für das freundliche Entgegenkommen auszusprechen, welches ich persönlich gefunden habe. Was ich oben meinte, sind vielmehr die Anschauungen, die ich aus der allgemeinen Lage unserer Presse gewonnen habe und die ich der Beurtheilung ihrer künftigen Stellung zu Grunde lege. Es ist dasjenige, was ich meinem Nachfolger in der Redaction wünsche und nicht wünsche, was die journalistische Thätigkeit bei uns heutzutage zu einer im Ganzen nicht beneidenswerthen macht. Um so mehr aber liegt die Annahme, die Hoffnung nahe, es werde unser Publicum, soweit es an ihm ist, es werden meine bisherigen Mitarbeiter auch ferner der „Balt. Monatsschrift" Gunst und Theilnahme bewahren und dadurch dem künftigen Redacteur derselben die Schwere der Arbeit mindern. E. v. d. Brüggen. [1873.1:]

Vorwort der Redaction. Wenn der Unterzeichnete es unternimmt, die Balt. Monatsschrift fernerhin zu redigiren, so ist er sich der Kühnheit dieses Unternehmens wohl bewusst. Als die Herren Th. Bötticher und A. Faltin im Jahre 1859 die Balt. Monatsschrift in's Leben riefen, da sollte sie in erster Reihe ein politisches Organ sein, eine Zeitschrift, welche den Mittelpunkt abgeben sollte für Alles, was damals die Geister beschäftigte und die Gemüther in Spannung erhielt. Allgemein war man zu der Ueberzeugung gelangt, dass man auch bei uns Hand an's Werk legen müsse, um die alten Formen unseres politischen Lebens, Formen, welche uns zwar lieb und werth waren, die aber der neuen Zeit in keiner Weise mehr genügten, umzuschaffen, wenn anders wir nicht zurückbleiben wollten, hinter dem neuen Leben, das jenseits der Narowa herangebrochen war. Unter dem Einfluss der neuen Aera im Reiche bildete sich eine liberale Partei im Lande und ihr Organ sollte die Balt. Monatsschrift in erster Reihe sein. In erster Reihe, nicht ausschliesslich. Von vornherein hielt es die Redaction für geboten, unsere Zeitschrift nicht eigentlich zu einem Parteiblatt zu machen, dem Umstand Rechnung zu tragen, dass es eben das einzige politische Monatsblatt unserer Provinzen war. So gestaltete sich denn die Balt. Monatsschrift zu einem Sprechsaal, in dem ein jeder zur Diskussion der auf der Tagesordnung stehenden Frage zugelassen wurde, von dem man einen Beitrag zur Förderung des Verständnisses voraussetzen durfte. Als am Schlüsse des Jahres 1866 die beiden ursprünglichen Herausgeber zurücktraten und den Herrn G. Berkholz, welcher damals bereits seit mehreren Jahren an der Redaction betheiligt war, allein auf dem Kampfplatz zurückliessen, da trägt die Situation bereits einen andern Charakter. Und das ist natürlich, denn die grossen, brennenden Fragen sind zum Theil erledigt. Die Freigebung des Güterbesitzrechtes wird durchgesetzt, ein grosser Theil des Bauerlandes geht in das Eigenthum der Bauern über, in der Landgemeindeordnung finden die neuen Verhältnisse ein, wie es scheint, glücklich gewähltes neues Organ. Seit auch die Majorate theilweise ihr starres Princip aufgegeben und ihre Gesinde verkaufen, giebt es auf dem Gebiet unserer Agrargesetzgebung keine Fragen ersten Ranges mehr, wenn man nicht etwa die Steuerfragen hierher rechnen will. Auf diesem Felde haben wir die Früchte, welche die neue Aera trug, redlich eingeheimst. Anders steht es auf dem Gebiete des Rechtes und des socialen Lebens. Hier sind wir so gut wie garnicht vorwärts gekommen, hier leben wir, mit Ausnahme allein des Gewerbes, noch immer in den alten längst überlebten Formen, tragen noch immer die von den Vätern überkommenen, längst unbrauchbar gewordenen Gewänder. Während die Ideen der modernen Welt schon mit Sang und Klang in das Reich eingezogen sind, während Oeffentlichkeit und Mündlichkeit des Rechts und Verfahrens, diese grossen Palladien der Gerechtigkeit, seit Jahr und Tag die Gerichte Russlands zieren, stehen wir sehnsüchtig zur Seite und harren vergeblich des Tages, an dem wir an diesen Gütern unsern Antheil erhalten sollen. Dasselbe gilt von der Städteverfassung. Auch hier ist man im Reiche zu einer Reform gelangt, auch hier sind wir zurückgeblieben. Sollen wir gar noch von einer neuen Provincialverfassung reden?

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Liegt nun die Schuld an uns? Wir möchten die Frage verneinen. Wer je einen Blick, wenn auch nur auf die Aussenseite unserer zahlreichen „Entwürfe" geworfen hat, der muss sich sagen, dass man es bei uns an Versuchen der Verständigung, an redlicher Arbeit nicht hat fehlen lassen. Die Entwürfe der Justizcommission, der Entwurf einer neuen, der allgemeinen Städteordnung angepassten Städteordnung liegen seit Jahr und Tag in Petersburg. Gewiss ist es nicht leicht eine Lösung des Problems zu finden, die allgemeinen Reichsgesetze in einer solchen Form unseren Provinzen anzupassen, dass sie an die historisch-gewordenen Verhältnisse derselben anknüpfen, aber es bleibt doch höchst bedauerlich, dass sie noch auf sich warten lässt. So ist es denn nur natürlich, dass auch die öffentliche Besprechung der Reformen ihr Interesse verloren hat, ja vielfach sogar das Bewusstsein von ihrer Nothwendigkeit verloren gegangen ist. Am Schlüsse des Jahres 1869 ging die Redaction der Bait. Monatsschrift von Herrn G. Berkholz auf den Baron Ε. ν d. Brüggen über. Auch unter der Redaction des Herrn v. d. Brüggen hat unser Blatt seinen Ursprung als politisches Organ keineswegs verleugnet und hat redlich das Seinige dazu gethan, zur Klärung der Ansichten auf allen denjenigen Gebieten beizutragen, auf denen man es unternahm, das gute Alte durch ein besseres Neues zu ersetzen. Trotzdem lag in diesen Jahren der Schwerpunkt der Zeitschrift nicht in der Politik und auch die neue Redaction sieht sich nicht in der Lage, ihn wieder dahin zurückzuverlegen. Ja, aber was soll denn die Monatsschrift? Sie soll nach wie vor ein Organ sein und bleiben für Alles, was sich auf dem geistigen und socialen Gebiet unserer Provinzen, auf dem Gebiete der baltischen Gesetzgebung, der Volks- und Landwirthschaft, des Gewerbe-, Kirchenund Schulwesens vollzieht. Sie wird Beiträge zur Geschichte unserer Provinzen und kritische Arbeiten über hervorragendere literärische Leistungen unsrer Lande bringen. Sie wird nach wie vor ein Organ sein, in welchem jede wissenschaftliche Leistung Aufnahme finden wird, welche geeignet erscheint, zum Wohle oder zur Kenntnis unserer Heimat beizutragen. Leben wir auch nicht in einer Zeit grosser Reformen, so steht deshalb bei uns doch keineswegs Alles still und von diesem Leben soll die Bait. Monatsschrift Zeugniss ablegen. Sollte die Bah. Monatsschrift es nicht verdienen zu leben? Sollte das einzige Organ eingehen, das es uns ermöglicht, unsere Interessen in eingehenderen, grösseren Arbeiten zu besprechen? Sollte der intelligente Theil unserer Bevölkerung der Meinung sein, auch ohne ein solches Blatt bestehen zu können? Wir halten es für unsere Pflicht hier mitzutheilen, dass die Bait. Monatsschrift, obgleich die Kosten, welche sie macht, so sehr als irgend möglich verringert worden sind, doch im vorigen Jahr mit starkem Verlust erschienen ist. Ist nun auch das Deficit beschafft worden, so liegt es doch auf der Hand, dass unser Blatt eingehen muss, wenn seine Abonnentenzahl keine grössere wird als bisher. Die Bait. Monatsschrift wird in zweiter Reihe solche wissenschaftliche Arbeiten bringen, welche für einen allgemein gebildeten Leserkreis bestimmt sind. Dichtungen würden nur ausnahmsweise und zwar nur dann Aufnahme finden, wenn sie uns geeignet erscheinen, zu Kenntniss des baltischen Lebens wesentlich beizutragen. Die Bait. Monatsschrift wird künftig regelmässig die Berichte der Gesellschaft für Geschichte und Alterthumskunde veröffentlichen. Die Redaction ist der Meinung, dass sie dieses Uebereinkommen im Interesse ihrer Leser getroffen hat. Theodor Hermann Pantenius. [1877.1:]

An die Leser der Baltischen Monatsschrift. Erst der Augenblick, in dem ich mich genöthigt sehe, den Lesern der Baltischen Monatsschrift als Redacteur der letzteren in persönlicher Einladung zur Förderung dieser Zeitschrift gegenüber zu treten, hat es mir mit beengender Klarheit und Schärfe zum Bewusstsein geführt, einen wie gewagten Schritt ich mit Uebernahme gerade dieser Redaction gethan habe und wie bedenklich für mich gleich die erste Begegnung mit den Lesern der Baltischen Monatsschrift sein muss. Woher nehme ich den Muth und die Berechtigung, ein Unternehmen fortzuführen oder eigentlich neu beleben zu wollen, um welches sich seit Jahren Männer, deren Namen guten Klang in unseren Provinzen haben, vergeblich bemühten, so vergeblich, dass es ihnen kaum gelang, die Zeitschrift mit endlosen Pausen zwischen dem Erscheinen der einzelnen Hefte durchzuschleppen, geschweige denn derselben die Blüthe wiederzubringen, welche eine be-

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trächtliche Reihe von Jahrgängen aus der ersten Zeit ihres Bestehens glänzend charakterisirte? Sind vielleicht die politischen Verhältnisse, die Zeitlage soweit für die Fortführung unserer Baltischen Monatsschrift günstiger geworden, dass sich aus diesem Umstände ein Erfolg, der den letzten Jahrgängen fehlte, erhoffen Hesse? Es wird mir wohl kaum Jemand widersprechen, wenn ich diese Frage entschieden verneine. Woher dann der Muth und die Berechtigung für mich, doch an ein Wagniss zu gehen, an dem tüchtige Kräfte scheiterten? Ich kann diese Frage nicht anders beantworten, als dass mein Muth nicht gross ist und dass ich meine Berechtigung in besonderer persönlicher Befähigung für diese Aufgabe wahrlich nicht gesucht habe. Es ist die bedeutende Zahl tüchtiger Männer, die versprochen haben, mit ihrem Rath und ihrer Arbeit neben mir zu stehen, was mich veranlasste und lockte, ein Anerbieten nicht zurückzuweisen, auf das ich sonst als meine Kräfte weit übersteigend nie eingegangen wäre und welchem ich, das weiss ich, mich auch sofort wieder werde entziehen müssen, falls auch ich mich über kurz oder lang bei dieser Arbeit so vereinsamt sehen sollte, wie es leider bei den letzten Redacteuren der Baltischen Monatsschrift der Fall war. Die Leser der Baltischen Monatsschrift mögen sich deshalb versichert halten, dass so lange mein Name unter dieser Zeitschrift steht, ich auch noch nicht allein und vereinsamt bin, sondern nicht blos Mitarbeiter sondern auch Mitberather habe. In den letzteren sehe ich, wie einmal die Verhältnisse liegen, eine wesentliche Garantie dafür, dass doch vielleicht die Baltische Monatsschrift wieder einigermassen das werden kann, was sie sein muß und worin allein eine wirkliche Berechtigung zu ihrer Existenz gesucht werden darf. Deshalb will ich auch, ehe ich diese Aufgabe der Baltischen Monatsschrift näher präcisire, es vor Allem als meine Verpflichtung hinstellen, mir jene Mitberather zu erhalten und ihnen, soweit es die zur Vermeidung vollständiger Farblosigkeit unerlässliche Selbstständigkeit des verantwortlichen Redacteurs nur irgend gestattet, Mitbestimmungsrecht bei der Redaction einzuräumen. Die Baltische Monatsschrift muss die Quintessenz unseres gesammten politischen, geistigen und socialen Lebens bringen, sie darf nicht aus dem rasch vorüberrollenden, nicht abgeklärten Strome der Tagesereignisse schöpfen, ihre Artikel müssen den vollen Gehalt abgeschlossener oder die Ruhepunkte im Flusse begriffener Fragen bezeichnen; die Baltische Monatsschrift muss streng darauf halten, unter Mittelmass stehende Behandlungen auch allgemein interessanter Fragen zurückzuweisen, sie darf nie vergessen, dass ihre Leser berechtigt sind, höhere Ansprüche zu stellen; sie darf aber andererseits auch nie an sich auch noch so gute und werthvolle Artikel in ihre Spalten aufnehmen, wenn dieselben unmöglich Anspruch auf das Interesse aller Gebildeten oder wenigstens grösserer Kreise derselben haben. Deshalb sind alle specifisch fachmännisch wissenschaftlichen, alle nur für die Glieder einzelner Gesellschaften, Vereine, Kreise Interesse habenden Artikel von der Bait. Monatsschr. fern zu halten. Das Allgemeine, hier aber auch das gesammte Leben in allen der Beachtung werthen Aeusserungen, ist Gegenstand der Behandlung in der Baltischen Monatsschrift. Dass zur Ausfüllung eines solchen Programms vor Allem rege Mitarbeiterschaft gehört, liegt auf der Hand. Aber ebenso ist auch die Stellung einer solchen Mitarbeiterschaft gegenüber, vorausgesetzt sie fände sich, eine schwierige, und ich masse mir nie an, hier immer beim Aufnehmen und Ausscheiden das Richtige treffen zu können, und deshalb gerade setze ich auf meine Mitberather grosse Hoffnung, für mich sowohl bei der Pflicht der oben bezeichneten Forderungen der Baltische Monatsschrift gerecht zu werden, als auch für die Mitarbeiter der Zeitschrift, die in diesem collectiven Prüfen jedenfalls eine Garantie dafür sehen dürfen, dass ihre Mühen nicht einseitiger oder unvollkommener Beurtheilung, sondern möglichst eingehender, sachgemässer und nur von den Interessen der Zeitschrift geleiteter Schätzung unterworfen sein werden. Ich würde mich sehr freuen, wenn dies Verhältniss Anziehungskraft auf die in unseren Provinzen und für dieselben zum Schreiben Berufenen ausüben und dem unerlässlichen kritischen Verhalten der Redaction den Stachel, der sonst leider bei uns nur zu leicht bis zu ewigem Schweigen verwundet, nehmen würde. Wie sehr ich mich aber auch geneigt fühle und, wie ich überzeugt bin, auch geneigt zeigen werde, meine Redactionsthätigkeit bei der Baltischen Monatsschrift durch das Urtheil der mir zur Seite stehenden Männer mitbestimmen zu lassen, in einem bestimmten, dem verständigen Leser deutlich wahrnehmbaren Grundton wird die Baltische Monatsschrift, wenn sie nicht blos das farblose Repositorium für alles Mögliche sein soll, die einheitliche Leitung doch bekunden müssen. Wenngleich die Baltische Monatsschrift, wie bereits hervorgeho-

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ben, auch das Organ für die gesammte, nicht auf zu specielle Gebiete beschränkte geistige Productivität unserer Provinzen sein soll, so darf doch nie aus dem Auge gelassen werden, dass sie in erster Reihe eine politische Zeitschrift ist. Und hier gerade darf auch bei weitgehendem Ausschluss alles starren, in der Politik am wenigsten angebrachten Principienwesens und bei der grössten Liberalität abweichenden Meinungen gegenüber, das Ziel, welchem die Zeitschrift selbst zustrebt, unter keiner Bedingung so verhüllt oder durch das kritiklose Geltenlassen der verschiedensten Meinungen so verschwommen erscheinen, dass auch dem verständigen Leser, welcher wohl mit den der politischen Presse entgegenstehenden Schwierigkeiten zu rechnen versteht, Färbung und Haltung der Zeitschrift durchaus unklar und unverständlich bleiben müssen. Was ich aber in der Gegenwart für die erste Aufgabe, wie der gesammten deutschen Presse unserer Provinzen, so namentlich auch der Baltischen Monatsschrift halte und worin ich mich als Redacteur der letzteren wohl in Bezug auf das Mass der Action nicht aber in Bezug auf das Ziel derselben durch den Rath Anderer werde beschränken lassen, glaube ich wohl in sehr wenig Worten aussprechen zu müssen und zu können. Ich glaube, dass unsere deutsche Presse in der Gegenwart keine wichtigere Aufgabe hat, als Kritik an uns selbst, an unseren Handlungen und unseren Unterlassungen zu üben, und dass sie auf diesem Wege mit Bewusstsein und Energie dahin arbeiten muss, unser provinzielles Leben aus einer unverkennbaren Erlahmung und Erstarrung, aus einer kleinlichen Aengstlichkeit, aus einer in Selbstgenügsamkeit und Muthlosigkeit widerspruchsvoll bedingten Trägheit und Passivität aufzurütteln und zu Thaten zu führen. Ich glaube, es ist Zeit es unverholen auszusprechen, dass wir unsere Sonderinteressen zu sehr unseren allgemeinen staatlichen Pflichten gegenüber in den Vordergrund gestellt und gerade dadurch uns selbst viele unfruchtbare Jahre herbeigeführt und die Güter, die uns die theuersten sind, in ihrer Wahrung und Mehrung am meisten gefährdet und beeinträchtigt haben. Auch der lebensvollste Theil eines politischen Ganzen wird sich auf die Dauer nicht ungestraft in vollständiger Isolirung erhalten können. Wer ideale Güter wahren will, darf den Blick für reale, unabänderliche Verhältnisse und für seine hieraus resultirenden Aufgaben und Pflichten nicht verlieren. Der Einzelne wohl kann sich durch Geburt, Erziehung und fortgesetzte geistige Ernährung so fest in einem bestimmten Culturboden wurzelnd empfinden, dass er die Stagnation in den bedeutungsvollsten Lebensadern des politischen Organismus, zu dem er gehört, auch längere Zeit ertragen kann, das Ganze selbst kann das nicht, es verliert nur zu rasch die Triebkraft, Erschlaffung tritt ein und nur noch Egoismus und hohles Pathos machen sich breit und spielen Verstecken hinter eingewöhnten Phrasen. Wie sehr uns diese Gefahr droht und wie radikal und rücksichtslos deshalb das Ankämpfen gegen dieselbe sein muss, darin will ich im einzelnen Fall gern mein Urtheil wieder unter die Kritik der Genossen der Baltische Monatsschrift stellen, dass aber diese Gefahr überhaupt vorliegt, ist meine feste Ueherzeugung und deshalb halte ich es auch für die erste Pflicht der Baltischen Monatsschrift, dass sie am wenigsten sich blind gegen dieselbe stellt, weil sie gerade vornehmlich zu Denjenigen spricht, die am meisten zum Wachen und Handeln in unseren Provinzen berufen sind, und dass sie es deshalb für ihre vornehmste Aufgabe hält, diesem deutlich genug vorgezeichneten Ziele nachzustreben, wobei Mass und Tempo der einzelne Fall bestimmen mag, das Streben selbst aber stetig bleiben muss und zwar mit dem unverschleierten Blick und dem klaren, unverfälschten Bewusstsein, dass die baltischen Provinzen nicht etwa ein isolirtes meerumspültes Eiland, sondern ein Theil des russischen Reichs sind. Vermag dieses Programm Anklang in unseren Provinzen zu finden und tüchtige Mitarbeiter um die Baltische Monatsschrift zu schaaren, dann dürfte dieselbe wohl noch unter meiner Redaction fortbestehen und zwar nicht allein vermöge baltischen Mitgefühls mit der einzigen politischen Monatsschrift unserer Provinzen, sondern aus eigener Kraft. Der Umstand, dass in dem mir zur Seite stehenden Kreise jenes Programm weder nach rechts noch nach links missverstanden worden ist, sondern einmüthig Zustimmung und die Zusicherung kräftiger Unterstützung erfahren hat, möge, wie es meinen Muth belebt, auch von Anderen als günstiges Omen für die Zukunft unserer Monatsschrift aufgenommen werden. G.Keuchel.

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[1879.1:]

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An die Leser der Baltischen Monatsschrift. Als nach der tiefen Erschütterung des Krimkrieges Russland in der ersten Ruhe des Friedens zur ernsten Selbstprüfung schritt und das unabsehbare Arbeitsfeld innerer Reformen in Angriff nahm, entstand als Aeusserung eines auch bei uns reger werdenden politischen Lebens die „Baltischen Monatsschrift". Es waren damals in Riga die Elemente zur Bildung einer liberalen Partei vorhanden, aber diese Elemente waren nicht fest gruppirt, sie besassen kein leitendes Programm, nach welchem sie die allgemeine auf die Fahne geschriebene „liberale Idee" praktisch ins Werk setzen wollten: die „Baltischen Monatsschrift" wurde daher nicht blos als Organ einer Partei ins Leben gerufen, sie sollte ihrerseits erst eine Partei schaffen und festigen. Die Mitarbeiter und Leser jener ersten Jugendjahrgänge der „Baltischen Monatsschrift" wissen wie grosse und vielseitige Verdienste dieses Unternehmen sich um die Klärung politisch-communaler Anschauungen um die Beleuchtung der öffentlichen Zustände in den baltischen Provinzen erwarb; auch fehlten ihrer Wirksamkeit praktische Resultate keineswegs und zu mancher heute längst ausgeführten Reform hat sie den Boden vorbereitet. Die Aufhebung des Güterbesitzprivilegs, des städtischen Näherrechts, die Zulassung der Bauern zum Gesindeverkauf, die Erleichterung der bäuerlichen Freizügigkeit, die Aufhebung des Zunftzwangs in den Städten, die Erweiterung der bürgerlichen Rechte der Juden fanden eingehende Besprechung und warme Vertretung in den Heften der Baltischen Monatsschrift. Noch neun Jahre später 1869 im Juni schrieb der scheidende erste Redacteur der „Baltischen Monatsschrift" in einem Abschiedsworte an die Leser über die Geistesrichtung der Begründer dieser Zeitschrift: „Der Moment schien günstig zur Durchführung von Reformen auch in diesen nach dem Masse der allgemein-europäischen Zeitideen in gar manchen Stücken rückständig gebliebenen Provinzen; ja, es schien ebenso sehr aus Gründen der Klugheit als der Ehre geboten eine dem Fortschritt im Reich proportionale Bewegung auch hier in Scene zu setzen. Die Einen mochten sich dieselbe als eine zu der jenseitigen blos parallele, die Andern als mehr oder weniger mit ihr convergirend denken, ohne sich noch durch die Vorstellung einer demnächst eintreten könnenden Convergenz von der Reformidee überhaupt abschrecken zu lassen. So bildete sich damals eine liberale Partei — — ". Leider war aber schon ehe die „Baltische Monatsschrift" in andere Hände überging ein vollständiger Stillstand in die so frisch und kräftig begonnene Bewegung bei uns eingetreten. Die politische Reformarbeit stockte fast gänzlich, es war als sei eine verheerende Dürre über das junge Geistesleben der baltischen Provinzen gekommen. Es kann nicht unsere Aufgabe sein an dieser Stelle die Gründe für den damals eingetretenen Umschwung zu erörtern. Heute aber dürfen wir erwarten, dass der zu politischem Denken befähigte Mann sich darüber klar geworden ist, was in unseren Institutionen wesentlich, und war hingegen aus diesen Einrichtungen den Forderungen der Zeit zu unterliegen habe, und aufgebenswerth sei. Wieder stehen wir am Schluss eines grossen bedeutungsvollen Krieges. Trügen nicht alle Zeichen, so haben wir auch diesmal bald nach allendlich festgestelltem Frieden eine verstärkte Thätigkeit auf politischem wie wirtschaftlichem Gebiete im Innern des Reiches zu erwarten. Wieder tritt an uns die Frage heran wie wir uns gegenüber den nothwendigen Rückwirkungen jeder grösseren politischen Arbeit im Gesammtreiche auf uns zu verhalten haben. Diese Erkenntniss, dass die Zeit zum Handeln, die Stunde der Entscheidung für uns gekommen sei, scheint die gebildete Bevölkerung unserer Heimath tief durchdrungen zu haben. Man denke welches rege politische Interesse während der letzten Monate im Vergleiche zu den letzten Jahren in den Tagesblättern sich kundgegeben hat. Heftig und eifrig bekämpfen die Meinungen des Für und Wider einander, und an ein Verschwinden dieser Gegensätze wird heute wohl Niemand mehr denken können. Der Zustand der Erregung und Disputes, des erwartungsvollen Ausblicks in die nächste Zukunft ist wieder eingetreten wie einst bei Begründung der „Baltischen Monatsschrift". Aber wie verschieden, wie viel schlimmer sind die Lebensbedingungen dieser Zeitschrift selbst geworden! Damals Organ einer durch gemeinsame Ziele und Ideale verbundenen arbeitstüchtigen Partei, heute persönliche Meinungsäusserung ihres Redacteurs und einiger gelegentlichen Mitarbeiter. Wenn heute die Zeitschrift ihre Spalten jeder beliebigen Parteirichtung zu Gebote stellen wollte, die es zu ihrem Organe zu machen unternähme, wo fände es jetzt bei uns auch nur eine halbwegs formirte Gruppe politischer Gesinnungsgenossen, die klar und bestimmt die Richtung ausgesprochen haben, nach der sie handeln wollen? Vornehmlich in der Stadt Riga, in dem einst so kühn und erfolgreich für die „liberale Idee" eintreten-

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den Gesellschaftskreise der Universitätsgenossen, finden wir da noch heute jenes thatkräftige Streben für die Entwicklung des eigenen öffentlichen Lebens und der unserer Führung anvertrauten socialen Klassen? Sehen wir hier nicht vielmehr den übrig gebliebenen Theil jener bewährten alten Arbeiter abseits stehen und missmüthig und hoffnungslos von jeder Veränderung des Bestehenden abrathen, während die Jugend uns das sonderbare Schauspiel giebt, dass dieses Alter der kühnen Ideale und der muthigen Hoffnung auf die Zukunft seine Befriedigung in der liebevollen Erinnerung an eine rühmlichere Vergangenheit sucht? In voller Erkenntniss dieser ungünstigen Sachlage, und namentlich der Schwierigkeit ein isolirtes und nicht mit der Gesellschaft eng verbundenes publicistisches Organ zu leiten, soll es dennoch gewagt werden die „Baltische Monatsschrift" fortzuführen. Zu diesem Entschlüsse ist der neueintretende Redacteur durch die Ueberzeugung bewogen worden, dass die seit Einführung der neuen Stadtverfassung und seit den Vorbereitungsarbeiten zum eben abgehaltenen Landtage bei uns allerorten zu Tage tretende Betheiligung der Gesellschaft an öffentlichen Interessen diesesmal eine nachhaltige und bleibende sein wird. Das ist keine künstliche Agitation, keine vorübergehende, periodisch wiederkehrende Bewegung, die bei uns zu gewissen Gelegenheiten, wie Landtagen etc. schon dagewesen und wieder verschwinden. Es ist ein tief gehendes Gefühl, dass wir bei einem Abschnitte unserer Geschichte angelangt seien, ein Bedürfniss sich klar und bewusst zu werden über Ziele und Wege, nach denen die heutige Generation zu streben habe. Wir glauben nicht zu viel zu sagen, wenn wir behaupten, dass in der Mehrzahl des gebildeten Publikums bei uns heute noch nicht mehr vorhanden ist als dieses unbestimmte Bewusstsein oder Vorahnung einer bevorstehenden Umwandlung — derjenigen die sich bereits entschieden entweder dafür, dass langjährige Versäumnisse schleunig nachzuholen, oder dass in der bisher eingenommenen Stellung fest zu beharren sei, giebt es wohl noch Wenige. In einer Zeit der ungeklärten Auffassungen in der grösseren Masse der Gesellschaft, der aufgestörten politischen Leidenschaft und des unversöhnlichen Antagonismus bei einzelnen Führern erscheint es von besonderem Werthe für die Baltischen Provinzen ein Organ zu besitzen, in dem alle socialen und communal-politischen Fragen eingehender und gründlicher besprochen werden können, als dieses in den ihrem Wesen nach im Raum beschränkten Tagesblättern möglich ist. Steht in dieser Beziehung eine Monatsschrift uneingeschränkter als die täglich erscheinende Zeitung da, so legt in anderer Beziehung ihr Wesen grössere Beschränkung auf. Es ist von einem früheren Redacteur der „Baltischen Monatsschrift" einmal bemerkt worden, dass in jeder Polemik dieselbe sich gegenüber den Tagesjournalen in nothwendigem Nachtheil befinde; sie dürfe nur einmal eine Salve abgeben, während ihre Gegner in derselben Zeit sie dreissig mal angreifen könnten. Ihre Natur selbst lässt daher die Monatsschrift das Vermeiden solcher Gebiete rathsam erscheinen, die noch von der akuten Erregung und Leidenschaft des Tages eingenommen sind. Ganz wegzulassen werden diese Dinge freilich nicht sein, will die „Baltische Monatsschrift" sich anders nicht die grössten Fesseln auflegen. Ein Beispiel wird es klar machen, wie sich dieses Verhältniss gestalten könnte. Die Monatsschrift kann also sehr wohl die Reformbedürftigkeit dieser oder jener Institutionen bei uns nachweisen und dem gegenüber die Vorzüge und die Erfahrungen anderswo bestehender Einrichtungen hervorheben — in dem Streite aber um die Frage, ob schon jetzt der Moment gekommen sei um jenes zu verwerfen, dieses anzunehmen, wird sie billig schweigen müssen. Sie wird den Boden vorzubereiten suchen, um Jedem ein selbständiges Urtheil zu ermöglichen, die wirkliche Entscheidung aber anderen Organen und Factoren überlassen müssen. Ein richtiger Tact, das schwere und deshalb ihrem Wesen nach conservative Geschütz der Monatsschrift richtig zu dirigiren, wird hier die Hauptsache sein. Ueber die Richtung freilich, in der die „Baltische Monatsschrift" geleitet werden soll, kann nach der bisherigen Thätigkeit des neuen Redacteurs kein Zweifel bestehen — die Reorganisation unserer öffentlichen Zustände, wenn sie dem heutigen Zeitgeiste nicht mehr entsprechen, die Fortentwickelung aller bereits in fleissige Arbeit genommenen Gebiete, endlich die Ausbreitung unserer Cultur und Bildung, sowie der entsprechenden politischen Rechte auf die unteren, durch Geschichte und Stamm von uns getrennten Gesellschaftsklassen. Aber gerade wegen dieser entschieden ausgesprochenen Richtung des neuen Redacteurs, wird er, um dem Vorwurf der Einseitigkeit zu begegnen, es sich zur besonderen Pflicht machen, abweichenden oder strict entgegen stehenden Ansichten in liberalster Weise Raum in der „Baltischen Monatsschrift" zu gewähren, ohne sich jedesmals für

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verpflichtet zu halten, diese gegnerischen Meinungen selbst zu befehden. Möge das Publicum sich aus dem möglichst vollständigen Material ein Urtheil selbst bilden. Niemand soll der neuen Redaction der „Baltischen Monatsschrift" vorwerfen können, sie habe persönliche Neigungen und Parteistandpunkt höher gestellt, als das Bestreben aus dem ehrlichen Meinungsstreite den grösstmöglichsten Nutzen unserer Heimath hervorgehen zu lassen. Aber mancher Leser dieser Zeilen dürfte bemerken, dass diese Einleitung der gefährlichen Grenze nahe gekommen sei, wo der Redacteur statt ein durchführbares Programm für die Zeitschrift zu geben, seine persönlichen politischen Ansichten entwickelt oder was noch schlimmer wäre, dass der neue Leiter der Zeitschrift in jenen früheren Redacteuren der „Baltischen Monatsschrift" oft nachgesagten Fehler verfallen sei, mehr Programm aufzustellen, als hinterher wirkliche Ausführung folgte. Ist dieser Fehler bei früheren Redactionen wirklich vorhanden gewesen und standen diese Redacteure doch an schriftstellerischem Renommé und Ansehen weit über ihrem heutigen Nachfolger, so bliebe letzterem in der That wenig Hoffnung, diesen Fehler zu vermeiden, wenn anders man nicht finden könnte, dass diese Vorgänger ihre Kräfte an einer Aufgabe versucht haben, die sich schlechterdings von Niemand erfüllen lässt. Die „Baltische Monatsschrift" hat bisher fast ausschliesslich Arbeiten über baltische Verhältnisse gebracht; in den ersten Jahrgängen kamen noch vielfache Schilderungen aus dem innern Russland, Skizzen aus der russischen Literatur vor, St. Petersburger Correspondenzen sorgten dafür den baltischen Leser mit der Stimmung und Strömung in weiteren Kreisen bekannt zu machen. Aber in den letzten Jahrgängen sehen wir auch dieses ursprüngliche Arbeitsfeld immer mehr eingeengt. Wenn nun die „Baltische Monatsschrift" in den letzten Jahren entschieden den Ansprüchen ihrer Leser nur sehr wenig genügt hat, so dürfen wir fragen, ob es denn überhaupt nur möglich sei, eine Monatsschrift aus diesem engen Consumkreise zu ernähren und zu kräftigem Gedeihen zu führen. Die Erfahrung beweist, was man sich vorher hat sagen können, dass eine Einschränkung auf speciell baltisches Gebiet fast einzig und allein historische Forschungen und Besprechungen communal-politischer Tagesfragen zu Tage fördern kann, zumal Streifzüge auf das sociale Gebiet bei uns doch nicht allzu empfehlenswerth sein dürften. Soll die „Baltische Monatsschrift" in diesem Sinne baltisch bleiben, so erscheint als die nothwendige Folge davon: Mangel an Material, Dünne der Hefte und verspätetes Erscheinen derselben. Deshalb soll dieses Prinzip aufgegeben und diese Hefte werden den Namen „baltische" nur führen dürfen, weil den Schriftstellern unserer Heimath damit die Gelegenheit geboten wird, ihre Arbeiten dem Urtheile des hiesigen Publicums zu unterbreiten. Es soll Niemand bei uns mehr klagen dürfen, dass er die Frucht seiner Leetüre und Studien, die Resultate seines schriftstellerischen Talentes nicht in die Oeffentlichkeit bringen kann. Auch wird sich das Verdienst eines solchen Organes für die baltische schriftstellerische Leistungsfähigkeit nicht gar zu gering veranschlagen lassen. Was auch die Zukunft uns bringen möge, Niemand wird die hohe Wichtigkeit verkennen wollen, die eine Entwicklung möglichst vieler und vielseitiger publicistischer Talente für uns hat. Gelingt es der „Baltischen Monatsschrift" die Arbeitslust und den Wettkampf bei uns auf irgend welchen Gebieten der literarischen Production ganz abgesehen von praktisch greifbarem Nutzen zu fördern, so wird der Entschluss sie heute weiter erscheinen zu lassen reichlich belohnt sein. Ein praktischer Nutzen einer solchen Erweiterung des Stoffgebietes der Zeitschrift wird indessen vielleicht wohl damit erreicht werden. Es wird hierdurch den Bedürfnissen eines grösseren Publicums Rechnung getragen und der Leserkreis damit erweitert werden. Deshalb soll die „Baltische Monatsschrift" von jetzt an sich nach dem mustergültigen Beispiele der deutschen Rundschau bemühen belletristische Arbeiten, Besprechungen von Büchern, Forschungen aus anderen Wissenschaften in allgemeinverständlicher Form, culturgeschichtliche Aufsätze u. s. w. zu veröffentlichen. Je weiter die Aufgabe ist, die sich die „Baltische Monatsschrift" damit stellt, desto nothwendiger erscheint es an die bisher wenig zahlreichen publicistischen Kräfte in den baltischen Provinzen zu appeliren. Die neue Redaction glaubt die Aufrechterhaltung und Förderung der „Baltischen Monatsschrift" als ein nützliches Werk für unsere heimische Oeffentlichkeit bezeichnen zu dürfen. An die Mitarbeiterschaft der Herrn Landsleute, an die Sympathie der Balten für die „Baltische Monatsschrift" wendet sich daher vertrauensvoll und der Unterstützung gewiss der neueintretende Redacteur dieser Zeitschrift.

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[1880.1:]

In Sachen der

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Monatsschrift. Balticus sum, Baltici nil a me alienum puto. In das dritte Decennium ihres Bestehens tritt die „Baltische Monatsschrift" mit dem verzeihlichen Wunsche zu leben. Sie kann nicht zugeben, dass ihre Tage gezählt seien, nicht glauben, die Voraussetzungen fernerer Existenz verloren zu haben. Sie fürchtet auch nicht, in greisenhafter Selbsttäuschung über das Mass vorhandener Lebenskraft ein sieches Dasein hinzuschleppen; sie ist sicher, dass die Blässe ihrer Züge keine beginnende Agonie, nur die Atrophie verräth, die durch Nahrung und Behandlung entstanden, welche ihren Lebensbedingungen nicht entsprochen und ihren Organismus allerdings schliesslich zum Tode hätten führen müssen. Vom Drang zum Leben getrieben, hat die „Baltische Monatsschrift" die Mauern der Vaterstadt verlassen, im volleren Luftstrom des baltischen Landes die geminderte Kraft wieder zu gewinnen. Sie meint, lange genug an der Stätte ihrer Wiege geweilt zu haben, um nicht derselben zu entfremden, von ihr nicht vergessen zu werden; sie ist alt genug geworden, um selbst wieder ihrer ersten Entwicklung eingedenk zu sein und den Einflüssen sich hinzugeben, deren Lenkung sie ihr jugendliches Gedeihen verdankte. Sie will sich auf sich selbst besinnen und zu werden suchen, was sie war, ein Factor, wenn auch ein unscheinbarer, hintanstehender, nur langsam und in der Stille wirkender Factor des öffentlichen Lebens der heimischen Provinzen. Dass diese Aufgabe ihr einst gestellt worden, dass sie ihr nachgekommen ist, darf als unangezweifelt bezeichnet werden. In stiller Mussestunde, die auch der Vielbeschäftigte sich zu gewinnen vermag, ist die Monatsschrift so manchmal fördernd, klärend, zur Thätigkeit anregend an den einen herangetreten, der den Zustand, die Entwicklung vaterländischer Verhältnisse sorgend bei sich erwog; Interesse, durch die empfangene Belehrung geweckt, hat sie beim anderen entzündet, der bisher achtlos an Erscheinungen vorübergegangen, welche doch auch zur Summe der Prämissen gehören, die die Wohlfahrt des Ganzen und damit des Einzelnen bedingen. Die Monatsschrift wollte mithelfen, den Boden zu bereiten, dem die massgebenden Entschlüsse entkeimen und zugleich die Fähigkeit eignet, neue Saaten in sich aufzunehmen und sie als heimische Producte wiederzuerzeugen. Sie wollte seine verschiedenen Qualitäten durch die Bemühung ausgleichen, die genauere Kenntnis, das Sondergut einzelner Stellen, zum Gemeinbesitz aller denkenden Balten zu machen und somit gleichartigeres Wollen aller Patrioten in dem was dem Lande Noth thut zu erzielen; und sie wollte die möglichste Bekanntschaft mit den natürlichen und unabänderlichen localen Differenzen des Bodens vermitteln, damit bei dem Streben nach gleichartiger Bestellung selbst im beziehungsweise beschränkten Umfang vaterländischer Interessen die berechtigte Mannichfaltigkeit in der Einheit der Behandlung gewahrt bliebe. In diesem Sinne aufgefasst, wird die Bedeutung eine Factors des öffentlichen Lebens der „Baltischen Monatsschrift" nicht nur für ihre Vergangenheit zugesprochen, sondern auch für ihre Zukunft erhofft werden können. Freilich nimmer ganz in dem hohen Masse, dessen dieses Organ sich einst erfreuen durfte und von dem sie seit 1866 mehr und mehr hat schwinden sehen, bis in den letzten Jahren die Frage nach der Möglichkeit und Nothwendigkeit ihrer weiteren Lebensfristung hat aufgeworfen werden können, um nicht nur bei Einzelnen eine verneinende Antwort zu finden. Keineswegs führte hierzu blos die nur mit dem abstossenden Pol uns zugeneigte Wirkung des Pressgesetzes von 1865, nicht allein die seit dem Sommer des J. 1868 keinem normalen Kopf und offenen Auge verborgene Einsicht, dass die zur Hebung heimischer Wohlfahrt nach jeder Richtung geeignetsten Entwürfe und Beschlüsse im umgekehrten Verhältnis zur Chance ihrer Verwirklichung sich befinden, sobald letztere das Ueberschreiten der Grenzen provinzieller Willenskraft erfordert. Gewiss richtig sind diese Umstände wiederholt als Quellen der Unlust, überhaupt Gedanken zu produciren, bezeichnet worden; und weil über die das Interesse am meisten erregenden Fragen ein Schweigen sich breitete, kühlte die Theilnahme für die Zeitschrift ab, die solche Dinge besprochen und fortan nur selten und dem Wissensdurst nur ungenügend besprach. Die Wärme, welche die „Baltische Monatsschrift" hindurch ausgestrahlt, hatte nach und nach die Atmosphäre, deren Mittelpunkt sie bildete, so erfüllt, dass man die kühlere Temperatur des einstigen Wärmeherdes fröstelnd empfand. So hemmend diese Umstände sind, sie sind nur von zeitweiligem Einfluss auf die Abnahme

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der Bedeutung der „Balt. Monatsschr." für das baltische Publicum. Freundlichere Sterne können einst wieder uns blinken — unmöglich ist es ja nicht! Doch die Monatsschrift gewänne mit ihnen nicht die alte Bedeutung. Der Umschwung der Journalistik in den letzten zwei Jahrzehnten, bedingt durch die geistigen Bedürfnisse der Leserwelt, wie sie aus der intellectuellen und psychischen Verfassung der heutigen Menschheit sich ergeben, trägt irreparabel die Schuld am Sinken der „ Monatsschrift". Die weitere Verbreitung und Ausgestaltung der Tagesblätter hat das Publicum an eine leicht fassliche, übersichtliche, knappe Behandlungsweise der Themata gewöhnt, derart, dass es zum sehr grossen Theil der gewandten Darstellung ein Gewicht beizulegen pflegt, welches dem sachlichen Interesse nicht gerade Vorschub leistet. Die Sicherheit, Beachtung zu finden und somit dem Gegenstand, dessen Erwägung man anzuregen wünschte, zu dienen, hat dazu geführt, auch Fragen, die um ihrer complicirteren Gestalt und Beschaffenheit willen eine sorgfältigere Drapirung erfordern, in das kurzgeschürzte leichte Gewand zu kleiden, in welchem allein sie dem erholungsbedürftigen Leser der Zeitung sich präsentiren können. Und durch die Wirkung feuilletonistischer Schreibweise verleitet, mag nach und nach manche Feder sich immer mehr der Zeitung zu- und der Monatsschrift abgewandt haben, halb unbewusst auch von der Wahrnehmung getrieben, dass rascher die Arbeit für wenige Spalten als für eine Anzahl Seiten sich erledigt. Indem das Publicum aber allmählich die geistige Nahrung, welche aus Büchern zu holen es gewöhnt war, in Essays und Studien sich geboten sah, als es eine Summe von Kenntnissen, die es aus Revüen und Monatsschriften zu schöpfen pflegte, noch bequemer aus der Tagespresse sich aneignen konnte, ist in immer umfangreicheren Kreisen die ernstere, Nachdenken erfordernde Leetüre verpönt oder doch auf ein viel geringeres Mass der Stunden, die früher auf sie Verwendung fanden, eingeschränkt worden. Zu dieser allgemeinen Zeitrichtung, deren Einfluss auf die „Baltische Monatsschrift" nicht ausblieb, ihr Leser und Mitarbeiter entzog, trat noch der besondere locale Umstand hinzu, dass diese Zeitschrift zu allererst politisches Leben in die periodische Presse der Provinzen gebracht hatte. Nach neun Monaten folgte ihr die „Rev. Ztg.", nach fünfviertel Jahren erst die „Rig. Ztg.", wieder zwei Jahre darnach eröffnete das „Dorp. Tagesblatt" seine unvergessliche Wirksamkeit und weckte im Gegensatz zu sich die „Dörptsche Ztg." zu politischer Thätigkeit. Neubegründet ward die „Ztg. für Stadt und Land". Je höher die Abonnentenzahl dieser Blätter sich mehrte, je stattlicher das Aussehen derselben ward, um so mehr ward es ihnen erwünscht und möglich, Fragen zu behandeln, die eine Zeitlang das ausschliessliche Repertorium der „Baltischen Monatsschrift" gebildet hatten. Freilich stand der letzteren es immer noch zu, in der ihr angemessenen Gründlichkeit dasselbe Thema wieder aufzunehmen, tiefer zu erschöpfen — doch der nur zu menschlichen Eigenschaft gegenüber gestellt, an der oberflächlicheren Kenntnis der Dinge ein Genügen zu finden, erlahmte dieses Beginnen oder entbehrte ermunternder Theilnahme. Mit dem ausgesprochenen Ziel, die sich lichtenden Reihen ihrer Freunde zu füllen, wie auch wol durch die Noth gedrungen, hat die „Baltische Monatsschrift" im letzten Jahrzehnt es mehrfach versucht, den Charakter provinzieller Besonderheit mit dem eines Trägers allgemeiner Interessen zu vereinen. Im letzten Bande ward geradezu betont, dass ihr Name fortan sie als das Magazin bezeichnen sollte, in dem heimische Schriftsteller ihre Arbeiten jedweden Inhalts dem Urtheil des baltischen Publicums unterbreiten könnten. Den Bedürfnissen eines grösseren Leserkreises sollte hierdurch Rechnung getragen und dieser damit erweitert werden. Der Erfolg hat gelehrt, dass das Bemühen, unsere Zeitschrift nach dem Muster der Deutschen Rundschau umzugestalten, nicht die gehoffte Wirkung erzielt hat. Die gegenwärtige Redaction ist der Meinung, dass wir mit unseren provinziellen Kräften uns in einen ähnlichen Wettstreit um so weniger einlassen können, als unsere Schriftsteller, je Vorzüglicheres sie auf dem Gebiete allgemeiner Geistescultur zu leisten vermögen, sich keinen Weg verschlossen sehen, auf dem sie die weitestgreifende Anerkennung ihrer Fähigkeiten zu erwarten haben. Zudem sind wir hier, obwol an der Peripherie deutschen Geisteslebens, doch so sehr mit dessen Centren verbunden, dass schlechterdings kein Bedürfnis nach einem provinziellen Organ statthaben kann, das dieselbe Aufgabe mit schwächeren Mitteln verfolgte, wie jene in vielen Tausenden verbreiteten Zeitschriften in deutschen Landen. Dagegen sahen wir auch diejenigen Leser von der „Baltischen Monatsschrift" sich zurückziehen, die nun nicht mehr in ihr fanden, was sie bisher in ihr gefunden und was keine Zeitschrift der Welt uns zu bieten vermag, die Pflege der beimischen Interessen.

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In dieser Erfahrung erblickt die Redaction ihren Weg vorgezeichnet. Sie wendet sich ausschliesslich an Leser, die beim Aufschlagen der Hefte Heimatkunde erwarten, Heimatkunde nach jeder Richtung hin. Die Tradition der Zeitschrift weist den politisch-historischen Charakter derselben auf, und er wird gewahrt sein; daneben ist Raum für jede Darstellung kirchlicher und Schul-, socialer und wirthschaftlicher Verhältnisse; erwünscht sind Erörterungen aus dem geographischen und naturwissenschaftlichen Gebiete, soweit sie unsere Provinzen betreffen; nicht zum wenigsten landschaftliche Schilderungen. Die Besprechung heimischer Geistesproductionen, auch wenn diese ausserhalb der der Zeitschrift gesteckten Grenzen fallen, soll im Auge behalten werden; denn die Symptome der Richtungen, welche unsere geistigen Strömungen nehmen, dürfen nicht ausser Acht bleiben. Für Belletristik findet sich fortan kein Raum. Doch soll nach Möglichkeit jedes Heft auch ein Brosamlein leichterer Leetüre bieten. Aus dem Bereich baltischer Dinge ist Alles erwünscht, was irgend darstellbar ist, nur dass die Darstellung der Form nicht ermangele, die die Monatsschrift nicht entmissen darf, nur dass der Inhalt der Bedeutung nicht entbehre, die ihn mittheilbar macht. In zweiter Linie ist die Vermittelung der Kenntnis russischer Verhältnisse Aufgabe der „Balt. Monatsschr.", soweit Zustände und Erscheinungen im Innern des Reichs hier zu Lande Aufmerksamkeit erfordern. Nicht immer sie an sich, oft ihre Wechselbeziehungen zu uns, ihr Parallelismus, ihr Antagonismus, ihre Convergenz, ihre Divergenz bringen das Interesse für uns hervor. Den feinfühligen Leser wird die mangelnde Hervorhebung der Beziehungen, welche die Aufnahme veranlassten, nicht verwundern. Solche Beziehungen sind es, die endlich auch die Zulassung allgemeiner Themata im besonderen Falle rechtfertigen und erklären. Auch hier wird manchmal jede Andeutung ausbleiben. Die Redaction ist des Glaubens, dass in den letzten Jahren das gesunde Sichaufsichselbstbesinnen eine bedeutende Förderung erfahren habe; mit diesem Glauben rechnet sie bei ihrer Thätigkeit und hofft, keinem Irrwahne nachzuhangen. So ist ihr materiales Programm. Die Ausführung desselben steht nicht allein in ihrer Hand, sie hängt von der Theilnahme ab, von der Mitarbeit, welche die Monatsschrift im Publicum finden wird. Je weniger diese erfolgt, um so mehr werden einerseits Themata zur Besprechung kommen müssen, deren Hingehörigkeit nach strengem Massstabe zu bezweifeln wäre, werden andererseits Lückenbüsser aus redactioneller Feder einzutreten haben. Wer diese scheut, hat es in der Hand, durch eigene Thätigkeit sie überflüssig zu machen. Die Zeitschrift soll und wird kein Parteiblatt sein, sie wird jeder politischen Meinung Raum gewähren, sofern sich die Einsendungen an dieselbe durch den Ernst und die Gediegenheit ihres Inhalts sowol, wie durch ihre angemessene und würdige Form zur Aufnahme eignen. Immerhin ist aber die Redaction in einer Persönlichkeit verkörpert, deren Anschauungen nachgerade eine gewisse feste Gestalt gewonnen haben, zu deren Ausdruck ein ziemlich ausgeprägtes Gefühl der auf ihr ruhenden Verantwortlichkeit für das, was sie der baltischen Welt übermittelt, zu rechnen sein dürfte. In Rücksicht auf die Gewähr, die dem Leser hierdurch geboten wird, wolle der Schreiber es gütig hinnehmen, wenn gegebenen Falles sachliches oder principielles Dissentiren der Redaction in bescheidener Note oder einer kurzen Schlussbemerkung urbaner Weise sich geltend machen mag. Die „Baltische Monatsschrift" hofft ihrem Namen nicht untreu zu werden, wenn sie beabsichtigt, in der in den letzten zehn Jahren üblich gewordenen Stärke von c. 50 Bogen nur in neun Heften zu erscheinen. Die Sommermonate gehören billig den Ferien; in stiller Villeggiatur ersteht mancher bedeutende Aufsatz, die Kräfte sammeln sich zur Production wie zum Consum. Von September an geht ununterbrochen in jedem Monate die Herausgabe eines Heftes von statten, bis zur Zeit, da die Pläne auf die Reise, aufs Land, auf den Strand, auf die Musse gerichtet sind. Wird dann, nach der Heimkehr, wenn die Blätter fallen, die „Baltische Monatsschrift" wirklich erwartet, so darf sie sagen, sie sei wieder genesen! BAMBERGER NEUESTE NACHRICHTEN Bamberg - Nr. 2345 SONNTAGSBLATT BAMBERGER VOLKSBLATT Bamberg - Nr. 0744 FEIERABEND

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0175 BANATER TELEGRAPH Temesvár 1851 * Standort: OSZK Budapest: H 2.542[1851] "•Nicht nachgewiesen: 1851. Nr. 1 — 3. "1851: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1851. 231. 351. BANATER TELEGRAPH. Zeitschrift für Belletristik, Industrie und Handel. Verantwortlicher Herausgeber: Joseph Beichel [ab 1851, Nr. 50 ohne

Herausgeber-Vermerk].

Jg· 1·

Temesvár: [Druck:] Joseph Beichel 1851. 8° [ab 1851, Nr. 35: 2°]

Jg. 1: 1851. Nr. 4 / 5 - N r . 52[31.12.]. S. 15-366. "1 Nr. = 4 zweisp. S.; ab 1851, Nr. 35: 1 Nr. = 4 dreisp. S. "Zweimal wöchentlich. DER BASELBIETER Sissach - Nr. 2438 DER SPIEGEL AUS DEM BASELBIET 0176 BASELBIETER Sissach 1868 DER NEUE BASELBIETER Sissach 1868-1872 "•Nicht nachgewiesen. "Quelle: Blaser 114: BASELBIETER [ab Juni 1868: DER NEUE BASELBIETER]. Herausgeber: Martin Gysin. Sissach 1868 — 1872. BASELBIETER, DER NEUE — Nr. 0176 0177 BASLER JAHRBUCH Basel 1879 - 1 9 2 9 "Nicht aufgenommen. DER BASLER LÄLLEN-KÖNIG - Nr. 1750 MITTHEILUNGEN BAUERNFREUND Leutkirch - Nr. 0392 BÜRGER- UND BAUERNFREUND BAUERNFREUND, DER BADISCHE - Nr. 0170 BAVARIA Würzburg - Nr. 0653 EPHEURANKEN

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BAYERISCHE BRAVOUR-STÜCK'LN München - Nr. 2444 DIE STADT-FRAU-BAS BAYERISCHE GASTWIRTHS-ZEITUNG München - Nr. 1168 HUMORISTISCHER STAMMGAST BAYERISCHE LANDESZEITUNG München - Nr. 1802 MÜNCHENER PROPYLÄEN 0178 BAYERISCHE LITERATURBLÄTTER München 1879 "•Standort: 12: 2° Per. 1311879] * 1879: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu SÜDDEUTSCHE PRESSE. * Editorial: 1879. 1. BAYERISCHE LITERATURBLÄTTER. Beilage der Süddeutschen Presse. Verantwortlicher Redakteur: C. Möller [ab 1879, Nr. 3: C. von Ostini]. J g · 1-

München: [Druck:] E. Mühlthaler 1879. 2°

Jg. 1: 1879. Nr. I[5.1.]-Nr. 52[28.12.]. 412 S. *1 Nr. = 8 zweisp. S. *Wöchentlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. [1879.1:]

Was wir bringen. Von dem heutigen Tage an erscheint als Ersatz für die belletristische Montagsbeilage unter dem Titel „Bayerische Literaturblätter" vorläufig einmal wöchentlich eine vollständig unpolitische Beigabe zu der „Südd. Pr." Dieselbe ist der anständigen Unterhaltung und Belehrung gewidmet und wird ihrem Namen durch ein besonderes Augenmerk auf die zeitgenössische Literatur in Deutschland und speziell in Bayern Ehre zu machen suchen. Unterhaltung durch interessante Erzählungen, durch Schilderungen aus der Tageschronik von Zeit und Welt, Reisebeschreibungen, Plaudereien, Modeberichte, Mittheilungen aus dem Interessenkreise der Hauswirthschaft werden dieses Blatt zu einem Gemeingut der gebildeten Lesewelt von München und Bayern zu erheben suchen; gerade in ernster Zeit wie der unsrigen hat nach dem Kampfe der politischen Tagesmeinungen und Interessen der Geist ein Bedürfniß nach ruhiger Erholung. In diesem letzteren Satz liegt bereits gegeben, daß unbeschadet des Bestrebens nach Reichthum und Interessantheit der gebotenen Lektüre das „sensationelle", „prickelnde", „pikante" und in dem bekannten mißbräuchlichen Wortsinn „spannende" d.h. überreizende Element von diesen Darstellungen ebenso entschieden ausgeschlossen sein wird, wie das sittlich bedenkliche; wir wollen ohne Prüderie auf dem Wege anständiger Befriedigung des Unterhaltungsbedürfnisses in dem guten Tone der wirklich gebildeten Gesellschaft nach unserem geringen Theile eine ernsthafte und gediegene Bildung zu verbreiten und ihr wieder weitere Bahn im Leben des deutschen Volkes zu eröffnen suchen. Auf Unterstützung unserer Freunde und Gesinnungsgenossen durch Beiträge wie durch Entgegenkommen sind wir dabei freilich angewiesen; die moralische und sozialpolitische Seite eines solchen Versuches in diesem Augenblicke wird keinem ernsthafter Denkenden entgehen können.

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BAYERISCHES VATERLAND

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Ein besonderes Augenmerk wird auf unbefangene und sorgfältige Kritik in Kunst und Theater, namentlich aber in Literatur gerichtet werden. Der Name des neuen Unternehmens hat dieses bereits angedeutet. Das Wort „Literatur" wird hier im weitesten Sinne verstanden; nicht nur Poesie, Dramen oder Erzählungen, sondern auch geschichtliche, geographische Reisewerke u. s. w. werden in den Kreis der Besprechungen gezogen werden. Der dermalige Stand der Literaturkritik in Deutschland ist bekannt; die politischen Zeitungen haben mit wenigen Ausnahmen keinerlei Zeit für ernsthafte Besprechungen aufzuwenden und drucken die dem Rezensionsexemplar beigefügte anständig lobende Besprechung gefällig nach; die Literaturkritik ist mehr und mehr ein Nebenzweig der buchhändlerischen Geschäftstüchtigkeit geworden. Neuerdings hat man in dieser Beziehung einige Wandlung gesucht; neue kritische Unternehmungen sind mehrfach entstanden, wo sie sich hielten, verfielen sie leider meistens zugleich in den Bannkreis der literarischen Roterie wie in die Manier einer anfangs amüsanten, später aber etwas trivialen und jedenfalls dem Ernste der Aufgabe nicht ganz angemessenen Witzelei. Beides soll hier unbeschadet der Frische und Resolutheit des kritischen Tones ausgeschlossen sein. Dagegen wird sich das Unternehmen einem andern Bannkreise wenigstens zum Theil anheimgegeben zeigen; es heißt nicht umsonst „bayerische Literaturblätter" und wird in den Kreis seiner unterhaltenden Darstellungen wie seiner literarischen Besprechungen vor Allem und zuerst bayerisches Land und Volk in Kulturgeschichte und Gegenwart wie in den wechselnden Erscheinungen der Tagesliteratur hineinziehen. Alle nicht in das Gebiet der direktesten und ausschließlichen Fachwissenschaft hineingehörenden Erscheinungen des einheimischen Buchhandels werden an dieser Stelle angezeigt und durchweg selbstständig besprochen werden. Ebenso wird die Thätigkeit der historischen, geographischen und überhaupt wissenschaftlichen Lokal- und Provinzialvereine des Landes eine aufmerksame Berichterstattung finden. Wir ersuchen dieselben wie die Herausgeber von Verlagswerken um Unterstützung dieser unserer Thätigkeit durch Mittheilungen und Einsendungen. Ein nach den bekannten Kämpfen und Wirren innerhalb der „Süddeutschen Presse" plötzlich in das Leben getretenes selbstständiges Nebenunternehmen kann nicht umhin, wenigstens für die nächste Zeit die gütige Nachsicht seiner Leser und Freunde in Anspruch zu nehmen. Wir sind auf dieselbe angewiesen, hoffen sie aber zugleich immer mehr zu verdienen und immer weniger anzuspannen. Geht doch auch dieses rein literarische Unternehmen aus derselben Moral- und Kulturtendenz hervor, deren Verfolgung auf rein politischem Gebiete der „Südd. Pr." bisher so viele ausdauernde und gütige Freunde zu gewinnen wie zu erhalten im Stande war. BAYERISCHE VOLKS-ZEITUNG Würzburg - Nr. 2704 UNTERHALTUNGS-BLATT ZUR BAYERISCHEN VOLKS-ZEITUNG BAYERISCHE ZEITUNG München - Nr. 1193 ILLUSTRIRTE FAMILIENZEITUNG - NR. 1780 MORGENBLATT ZUR BAYERISCHEN ZEITUNG BAYERISCHER GESCHÄFTS-ANZEIGER München - Nr. 0350 BRENNESSEL 0179 BAYERISCHES VATERLAND München 1869-1936 * Nicht aufgenommen. BAYERISCHES VOLKSBLATT Stadtamhof, Regensburg - Nr. 0192 BEILAGE ZUM BAYERISCHEN VOLKSBLATTE

0180

BAYREUTHER BLÄTTER

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0180 BAYREUTHER BLÄTTER Bayreuth, Leipzig 1878 - 1932 * Nicht aufgenommen. 0181 BAYREUTHER SONNTAGSBLATT Bayreuth 1864 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 11361: BAYREUTHER SONNTAGSBLATT. Redaktion: Kraußold. Bayreuth 1864. 0182 DER BAZAR Berlin 1855 - 1936 "Aufnahme: 1855-1880. "Standorte: la: 2° Zsn 23565[1874] 17: Za 204[1860-1865. 1872-1875. 1880] 23: Hk 4° 1 [1855. 1856] 36: 16/2° 8[1863. 1864. 1866-1871. 1873. 1875-1880] Β 11: Lipp. Zb 116[1855 — 1880] Β 170: Β 4 7 1 7 - 0 3 2°[1857 - 1875] Ce 6: M 7[1855. 1863] UB Leipzig: Dt. Zss. 108[1858] ÖNB Wien: 411.453-D [1864-1880] SKÊSR Prag: 17 A 712[1858. 1867. 1869-1874. 1876-1879] "Editoriais: 1855.1. 1858.65. 1863.384. 1864.408. 1866.231.396. 1868.381. 1875.351. 1878.379. DER BAZAR. Technische Muster-Zeitung für Frauen [ab 1855, Nr. 6 mit dem Untertitel: Muster-Zeitung für Frauen; ab 1856, Nr. 1 mit dem Untertitel: Muster-Zeitung für Frauen und Töchter; ab 1857, Nr. 1 mit dem Untertitel: Berliner illustrirte Damen-Zeitung; ab 1859, Nr. 1 mit dem Untertitel: Illustrirte Damen-Zeitung], Redaktion: Antonie Klein (A. Cosmar) [ab 1856, Nr. 1: Unter Verantwortlichkeit von Louis Schaefer; ab 1856, Nr. 11: Redaktion: Louis Schaefer; ab 1858, Nr. 46: Unter Verantwortlichkeit der Verlagsbuchhandlung; ab 1861, Nr. 3: Unter Verantwortlichkeit von Franz Wagner; ab 1862, Nr. 11: Unter Verantwortlichkeit der Verlagsbuchhandlung; ab 1862, Nr. 23: Redaktion: Oscar Liebel; ab 1862, Nr. 26: Unter Verantwortlichkeit der Verlagsbuchhandlung; ab 1865, Nr. 10: Redaktion: Julius Rodenberg; ab 1868, Nr. 4: Karl August Heigel; ab 1876, Nr. 20: Unter Verantwortlichkeit der Verlagsbuchhandlung; ab 1880, Nr. 32: Redaktion: Ludwig Lenz], Jg.[l]-26. Berlin: Louis Schäfer [ab 1866, Nr. 1: Berlin: Expedition; ab 1872, Nr. 2: Berlin: BazarAktien-Gesellschaft] 1855-1880. 2° [Jg. 1:]1855. [Bd. I/II], Nr. I[10.12.1854]-Nr. 24. 316 S. [Jg. 2:]1856. [Bd. III/IV], Nr. 1 - 2 4 . 370 S. [Jg. 3:]1857. Bd. V/VII. Nr. 1 - 4 8 . 384 S. [Jg. 4:]1858. Bd. VIII/XI. Nr. 1 - 4 8 . 380 S. [Jg. 5:]1859. Bd. XII/XV. Nr. 1 - 4 8 . 372 S. [Jg. 6:]1860. Nr. 1 - 4 8 . 372 S. Jg. 7: 1861. Nr. 1 - 4 8 . 384 S. Jg. 8: 1862. Nr. 1 - 4 8 . 380 S. Jg. 9: 1863. Nr. 1 - 4 8 . 384 S. Jg. 10: 1864. Nr. 1 - 4 8 . 408 S.

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Jg. 11: Jg. 12: Jg. 13: Jg. 14: Jg. 15: Jg. 16: Jg. 17: Jg. 18: Jg. 19: Jg. 20: Jg. 21: Jg. 22: Jg. 23: Jg. 24: Jg. 25: Jg. 26:

DER B A Z A R

1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. 1880.

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Nr. 1 - 4 8 . 424 S. Nr. 1 - 4 8 . 396 S. Nr. 1 - 4 8 . 392 S. Nr. 1 - 4 8 . 388 S. Nr. 1 - 4 8 . 400 S. Nr. 1 - 4 8 . 398 S. Nr. 1 - 4 8 . 398 S. Nr. 1 - 4 8 . 392 S. Nr. 1 - 4 8 . 386 S. Nr. 1 - 4 8 . 392 S. Nr. 1 - 4 8 . 398 S. Nr. 1 - 4 8 . 394 S. Nr. 1 - 4 8 . 394 S. Nr. 1 - 4 8 . 386 S. Nr. 1 - 4 8 . 384 S. Nr. 1 - 4 8 . 384 S. * 1 Nr. = 8/12 dreisp. S. "•Wöchentlich. "•Illustrationen. * 1855 - 1 8 5 9 zusätzliche Bd.-Zählung. "Jährlich 24 „Arbeitsnummern" (Mode) und 24 „Unterhaltungsnummern". "Beilagen: 1. Vollständiges Register zum Bazar 1862— 1867. Sachlich geordnet und allen Freundinnen des Bazars gewidmet von Emma v. L. Breslau 1868. 14 S. 2. PLAUDEREIEN. Von Feodor Wehl. Beilage zu DER BAZAR. Berlin [Nicht nachgewiesen.]

[1864.408:]

An unsere Abonnentinnen. Ein Jahr ist kurz, ist lang, je nachdem sein Inhalt. Die Erinnerung wägt seinen Wert nach Dem, was wir darin erlebt, erlernt und geleistet, gewonnen oder verloren. Ein Jahr schon ist lang genug, das Gefühl des Vertrauens zu gründen, einem Verhältniss Sicherheit zu geben, in welchem dankbare Anerkennung dem rastlosen Streben so bereitwillig entgegenkommt, wie dies der Fall zwischen uns und unseren Leserinnen. Wie viel mehr zehn Jahre! — Diese sind verflossen, seit der Bazar in einem verhältnissmässig kleinen Kreise von Theilnehmerinnen ins Leben trat; jedes Jahr fügte dieser Zahl Tausende hinzu, und mit der Zahl der Abonnentinnen (die deutsche Ausgabe zählt gegenwärtig 120,000), diesem deutlichsten Beweise der Anerkennung unserer Leistungen, wuchs unsere Kraft, den Wünschen unseres weit über Europa hinaus verbreiteten Publicums durch vielseitige und künstlerisch gediegene Gaben auf dem uns vorgezeichneten Gebiet zu genügen. Zehn Jahre hindurch hat der Bazar seine Bestimmung als Familien- und Frauenzeitung in anerkannt nützlicher Weise erfüllt und zugleich seine Existenz so befestigt durch den beispiellosen Erfolg, dass wir mit Bestimmtheit versprechen können, ihn in den kommenden Jahren jener allumfassenden Reichhaltigkeit und höchster Vollendung mehr und mehr zuzuführen, welche wir als Ziel unseres Strebens im Auge haben. 11866.231:]

An die Leserinnen und Leser des Bazar. Eine Bewegung von ausserordentlicher Wichtigkeit für die deutsche Frauenwelt bereitet sich vor. Es handelt sich darum, die wirtschaftliche Stellung vieler Tausende zu verbessern; Arbeitskräfte, welche lange ungenutzt schlummerten, zu wecken und neue Quellen des Erwerbs Denen zu eröffnen, welche bisher durch Herkommen oder Vorurtheil in ungebührlicher Weise beschränkt waren. Wir verweisen zunächst, und um uns an dieser Stelle jedes Weiteren enthalten zu dürfen, auf den Artikel: „Die Frauen-Arbeit", dessen ersten Abschnitt wir in der heutigen Nummer unseres Blattes bringen. Die Leserinnen des „Bazar" werden von uns nicht erwarten, dass wir der sogen. „Frauen-Emanzipation " das Wort reden könn-

0182

DER BAZAR

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ten: in dieser Beziehung stehen unsere Ueberzeugungen unerschütterlich fest; aber innerhalb der Grenzen, welche von Religion, Natur und Sitte gezogen, der immer reicheren Entfaltung echten Frauenwerthes zu dienen: das ist stets das Bestreben dieser Zeitschrift gewesen, und dies aufs Neue zu bethätigen, bietet sich ihr jetzt die erwünschte Gelegenheit. Nach dem erfolgreichen Vorgange Englands und Frankreichs hat sich in Deutschland der erste „ Verein zur Beförderung der Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechtes" gebildet; was dort bereits die schönsten Früchte getragen, soll auch hier ins Leben gerufen werden. Es gilt einer Sache der reinsten Humanität, welche an keine Grenze gebunden; dem allgemeinen Wohle der Menschheit, welches einem Jeden gleich theuer ist. Mit Freuden daher widmet der „Bazar", vor allen anderen Blättern dazu ausersehen, den edlen und würdigen Zwecken des Vereins sein Wort und seinen Einfluss, indem er von nun an und regelmässig in jeder Nummer unter einer eigenen Rubrik bringen wird: Offizielle Mittheilungen des Vereins zur Förderung der Erwerbsfähigkeit des weiblichen Geschlechtes. Das Interesse dieser Mittheilungen wird weit über die locale Wirksamkeit des bis jetzt ersten und alleinstehenden Vereins hinausgehen, indem sie zunächst überall zur Bildung ähnlicher Vereine anzuregen bestimmt sind. Gewisse Resultate brauchen nur einmal gewonnen, gewisse Erfahrungen nur einmal gemacht zu werden, um für Alle nützlich zu sein. Von diesem allgemeinen Gesichtspunkte ausgehend, haben wir uns mit einem der ersten jetzt lebenden Statistiker, Hrn. Geh. Ober-Regierungsrath Dr. Engel, und dem durch seine humanistischen und wissenschaftlichen Verdienste weit über Deutschlands Grenzen hinaus ehrenvoll bekannten Hrn. Professor Dr. Fr. von Holtzendorff vereinigt, um in populair geschriebenen, anziehenden Aufsätzen theils von den Genannten, theils von Männern, wie Herren Präsident Lette, Stadtgerichtsrath Eberty, Dr. Maron u. s. w. die Frage der Frauenarbeit theoretisch und praktisch nach allen Seiten hin erörtern und beleuchten zu können. Wir werden, im Anschluss daran, ein genaues Verzeichniss aller in Näh' und Ferne sich bildenden Vereine bringen, keine thatsächliche oder literarische Erscheinung von Belang unberücksichtigt lassen und endlich unsere „Mittheilungen" zu einer fortlaufenden Chronik alles dessen machen, was überhaupt auf diesem Gebiete geschieht. Wir beginnen unser Werk in ernster Zeit. Aber vielleicht spricht der Augenblick, in welchem Tausende von Frauen die schwersten Opfer gebracht, lauter für uns, als wir es vermöchten! Die Stimme der Menschlichkeit wird immer gehört werden. Sie wird niemals etwas Verletzendes haben. Mit dem vollen Bewusstsein unserer Verantwortlichkeit übernehmen wir unsere neue Aufgabe und mit der Unterstützung der ausgezeichneten Kräfte, welche wir genannt haben, hoffen wir sie zu lösen. 0183 DER BAZAR Prag 1871 - 1915 * Nicht aufgenommen. BAZAR, KLEINER - Nr. 1563 BECKUMER BOTE Oelde i.W. - Nr. 2635 UNTERHALTUNGSBLATT BECKUMER ZEITUNG Beckum - Nr. 1278 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT 0184 BEHRENDTS SONNTAGSBLATT Cammin [1880] * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Woerl 6/860: BEHRENDTS SONNTAGSBLATT. Beilage zu CAMMINER KREISZEITUNG. Cammin [1880].

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BEIBLATT ZUM VOLKSBLATTE FÜR TIROL UND VORARLBERG

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0185 BEI NEBEL UND REGEN Wien 1877 * Standort: ÖNB Wien: 105.219-B[1877] * Beilage zu JÄGER'S TOURIST. * 1877: Mehr nicht nachgewiesen. BEI NEBEL UND REGEN. Blätter belletristischen Inhaltes mit Berücksichtigung der engeren Heimatskunde. Herausgeber: Wilhelmine Jäger. Redaktion: Franz Johann Matzak, L. Bergmann, J. Glettner. [Jg· I·]· Wien: Jäger's Tourist 1877. 8° Qg. 1:] 1877. [Nr. 1 - 1 2 ] . * 14täglich. "1 Nr. = 4/8 S. * Einzelpagination. "Inhaltsübersicht: pro Jg. BEIBLATT, GEMEINNÜTZIGES, DES FRIEDENSBLATTES — Nr. 0894 0186 BEIBLATT ZUM VOLKSBLATTE FÜR TIROL UND VORARLBERG Innsbruck 1850 DER CHRISTLICHE FEIERABEND Innsbruck 1851 DER CHRISTLICHE FEIERABEND FÜR BÜRGER UND BAUERN Innsbruck 1852 DER CHRISTLICHE FEIERABEND Innsbruck 1853 - 1 8 5 8 "•Standorte: 188: Za 172: 1[1850] UB Innsbruck: 21589[1850 - 1858] ÖNB Wien: 105.157 - Q 1 8 5 0 ] "1850—1858: Mehr nicht erschienen. "Editorials: 1850. Unpag. Bl. 1857. 409. 1858. 421. BEIBLATT ZUM VOLKSBLATTE FÜR TIROL UND VORARLBERG. Jg. 1.

Innsbruck: [Druck:] Felician Rauch [ab 1850, Nr. 5: Innsbruck: Felician Rauch] 1850. 8°

Jg. 1: 1850. Nr. 1 - 2 4 . 408 S. "14 täglich. "1 Nr. = 16 S. "Inhaltsübersicht: pro Jg. "Jahrgangstitelei: DER CHRISTLICHE FEIERABEND. Beiblatt zum Volksblatte für Tirol und Vorarlberg. [Fortsetzung:] DER CHRISTLICHE FEIERABEND. Beiblatt zum Volksblatt für Tirol und Vorarlberg [ab 1851, Nr. 13 mit dem Untertitel: Ein Leseblatt für katholische Familien].

0186

BEIBLATT ZUM VOLKSBLATTE FÜR TIROL UND VORARLBERG

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J g . 2.

Innsbruck: Felizian Rauch 1851. 8° Jg. 2: 1851. Nr. 1 - 2 5 . 408 S. [Fortsetzung:] DER CHRISTLICHE FEIERABEND FÜR BÜRGER UND BAUERN. [Ab 1852, Nr. 37:] Redaktion: Felizian Rauch. Jg· 3 .

Innsbruck: Felizian Rauch 1852. 4° Jg. 3: 1852. Nr. 1 - 53. 444 S. * Wöchentlich. *1 Nr. = 8 S. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. *Jahrgangstitelei: DER CHRISTLICHE FEIERABEND. Wochenblatt für Erbauung, Belehrung und Erheiterung, insbesondere dem Bürger und Landmanne gewidmet. [Fortsetzung:] DER CHRISTLICHE FEIERABEND. Wochenblatt für Erbauung, Belehrung und Erheiterung, insbesondere dem Bürger und Landmanne [1855, Nr. 1 — 18: Landmann] gewidmet. Redaktion: Felizian Rauch. Jg· 4 - 9 .

Innsbruck: Felizian Rauch 1853-1858. 4°

Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg-

4 5 6 7 8 9

1853. 1854. 1855. 1856. 1857. 1858.

Nr. 1 - 52. 432 S. Nr. 1 - 52. IV, 420 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 410 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 416 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 416 S. Nr. 1 - N r . 53[30.12.]. * Wöchentlich. * 1 Nr. = 8 S. * Inhaltsübersicht: pro Jg. *Jahrgangstiteleien: DER CHRISTLICHE FEIERABEND. Wochenblatt für Erbauung, Belehrung und Erheiterung, insbesondere dem Bürger und Landmanne [1854— 1855: Landmann] gewidmet.

[1850. Unpag. BL]

Einladung. Ein Jahr ist nun verflossen, seit das Beiblatt zum Volkblatte für Tirol und Vorarlberg erschienen, und nicht unfreundliche Aufnahme gefunden. Seine Aufgabe war, für frommen, tugendhaften Sinn zu arbeiten, und es glaubt, dieser Aufgabe nicht ungetreu gewesen zu sein. Um aber am Schlüsse des Jahres als ein Ganzes zu erscheinen, und für längere Zeit dem frommen Sinne seiner Leser zu dienen, hat es den Titel „der christliche Feierabend" angenommen, und bildet somit ein ziemliches Buch, worin der katholische Christ in seinen Stunden nicht nur eine erbauliche, sondern auch eine erheiternde Lektüre finden kann. In unsern Tagen, in welchen des geistigen Giftes in unzähligen Flugschriften und Tagblättern genug herumgetragen wird, in welchen nicht selten selbst die freien Stunden oder Feierabende in bösen, giftigen Gesprächen gegen christliche Liebe und Sittlichkeit zugebracht werden, in unsern Tagen, in welchen der Unglaube und die Gleichgültigkeit gegen alle Religion unter den verschiedenartigsten Deckmänteln alle Hebel in Bewegung setzt, um sich

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BEIBLATT ZUR CORNELIA

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den Eingang zu erzwingen, halten wir es nicht für überflüssig, ein Blatt fortzusetzen, das mit getreuer Festhaltung der katholischen Glaubenswahrheit, durch erbauliche Aufsätze, Beispiele unerschütterlichen Glaubens aus den Missionsberichten, durch verschiedenartige Erzählungen und fromme Gedichte etc. die Liebe zur Tugend und Frömmigkeit zu befördern sucht. Ja, wir glauben, dadurch ganz im Sinne der für heilige Tugend und wahre Frömmigkeit stets eifernden Seelsorgsgeistlichkeit zu arbeiten, und selbst dem christlichen Hausund Familienvater eine willkommene Gabe zu bringen, da er an unserem Beiblatte ein geeignetes Mittel findet, in freien Stunden oder an den Feierabenden seine Hausgenossen mit einer erbaulichen und durch die vorkommenden Erzählungen auch unterhaltenden Lektüre zu beschäftigen, wodurch er manches Böse verhindern und manchen guten Samen in das Herz der Seinigen legen kann. Aus diesen Gründen, und da wir bei der Menge der sonst erscheinenden, auch sehr guten Zeitschriften dennoch keine gefunden haben, die sich ausschließlich nur mit der Weckung frommen Sinnes beschäftigt, und insbesondere den gemeinen Mann im Auge hat, so haben wir uns entschlossen, auch im kommenden Jahre 1851 das Beiblatt unter dem Titel „christlicher Feierabend" fortzusetzen, und dabei auch, ohne in das Politische uns zu mischen, manche Verhältnisse des Lebens zu besprechen. Was es bisher geleistet, ist aus dem beigefügten Inhaltsverzeichnisse des ersten Jahrganges zu ersehen. Hat es auch nicht allen Wünschen entsprochen (wie ist das jemals möglich!), so tritt es doch mit dem ruhigen Bewußtsein auf, redlich das Gute gewollt zu haben, und bittet um Nachsicht des Mangelhaften, das durch freundliche Theilnahme mehrerer Mitarbeiter mit der Zeit auch vermindert werden dürfte. Nochmals erlauben wir uns aber die Bemerkung, daß der „christliche Feierabend" zunächst für den einfachen Mann, kurz für den Unstudierten, berechnet ist, mit dem wir uns in einfacher, leichtfaßlicher Sprache unterhalten wollen, ohne auf den Stelzen hochtrabender Redensarten, wie sie die sogenannten Gebildeten oder Verbildeten wünschen, einherzustolzieren, weil wir glauben, daß Tugend und Frömmigkeit im einfachen Kleide am besten sich ausnehmen, und Jedem, dem um diese heiligen Güter zu thun ist, zugänglich sind, mag er dann in den hohen Schulen menschlicher Wissenschaft sich herumgetrieben oder einfach die Lesekunst erlernt haben. Indem wir zum Schlüsse des ersten Jahrganges allen unsern Gönnern, insbesondere aber den hochverehrten Mitarbeitern aus der Erzdiözese Salzburg und dem Bisthume Trient für ihre gütige Mitwirkung in unserem und im Namen Derjenigen, die aus ihren Aufsätzen Erbauung schöpften, den herzlichsten Dank aussprechen, erlauben wir uns zur ferneren geneigten Bestellung unsere Einladung zu machen, fügen aber zugleich an die hochwürdige Geistlichkeit und an alle Freunde der Tugend und Frömmigkeit die herzliche Bitte bei, unser gutgemeintes Unternehmen, wobei lediglich nur die gute Sache beabsichtigt wird, durch ihre gütige Mitwirkung kräftigst unterstützen zu wollen. Es kommen ja im Laufe des Jahres bald in dieser, bald in jener Gemeinde außerordentliche kirchliche Festlichkeiten vor, von denen eine kurze Beschreibung sich überall gut lesen läßt, oder man wünscht, einem braven Manne oder einem frommen Wohlthäter ein dankbares Andenken zu widmen, oder man ist Zeuge einer schönen, tugendhaften Handlung, oder vernimmt im Leben oft Aeußerungen einer glaubensvollen Gesinnung, oder Züge tiefer, inniger Frömmigkeit, die zur Freude und zum Tröste jedes christlichen Gemüthes dienen; warum sollen nun alle diese schönen Züge im Laufe des Lebens der Vergessenheit überlassen bleiben, während sie doch so geeignet sind, durch weitere Verbreitung zum ermunternden Beispiele zu dienen und selbst auf die Nachwelt überzugehen! Beispiele ziehen an, sagt ja das Sprichwort, darum erneuern wir die inständige Bitte an Alle, die das Glück haben, Zeugen frommer, tugendhafter Handlungen zu sein, uns selbe gütigst mittheilen zu wollen, um den „christlichen Feierabend" zu einer Sammlung von Beispielen vaterländischer Tugend-Gesinnung machen zu können. 0187 BEIBLATT ZUR CORNELIA Wien 1873-1881 "•Standorte: ÖNB Wien: 399.691 - D[1874 - 1881] UB Wien: III 266 349[1873 - 1874] * 1873-1881: Mehr nicht nachgewiesen.

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BEIBLATT ZUR CORNELIA

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BEIBLATT ZUR CORNELIA. Chef-Redakteur: Franz Heinrich Friese; für die Redaktion verantwortlich: Wilhelm F. Langer [ab 1873/74, Nr. 6: Redaktion: Franz Heinrich Friese, für die Redaktion verantwortlich: Wilhelm F. Langer; ab 1874/75, Nr. 14: Für die Redaktion verantwortlich: Franz Heinrich Friese; ab 1874/75, Nr. 16: Herausgeber: Franz Heinrich Friese, Wilhelm Berndt; verantwortlicher Redakteur: Wilhelm F. Langer; ab 1876/77, Nr. 7: Verantwortlicher Herausgeber: Eduard Berndt; ab 1876/77, Nr. 9: Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: Eduard Berndt]. Jg· 1 - 8. Wien: Franz Heinrich Friese [ab 1874/75, Nr. 14: Friese & Berndt; ab 1876/77, Nr. 1: Wien: Cornelia-Verlag] 1873-1881. 2° Jg. 1: 1873/74. Nr. 1[1.11.1873] - Nr. 22. Jg. 2: 1874/75. Nr. 1 - 2 4 . Jg. 3: 1875/76. Nr. 1 - 2 4 . Jg. 4: 1876/77. Nr. 1 - 2 4 . Jg. 5: 1877/78. Nr. 1 - 2 3 . Jg. 6: 1878/79. Nr. 1 - 2 4 . Jg. 7: 1879/80. Nr. 1 - 2 4 . Jg. 8: 1880/81. Nr. 1 - N r . 24[16.9.1881]. * 1 Nr. = 4 dreisp. S. "•Beim Hauptblatt CORNELIA mitpaginiert. * 14täglich. "•Illustrationen. * Notenbeigaben. * 1873/74: November/Oktober 1874/75- 1880/81: Oktober/September. 0188 DER BEILÄUFER Spaichingen "•Nicht nachgewiesen. "Erscheinungszeit nicht ermittelt. "Quelle: Schott 55: DER BEILÄUFER. Zur Unterhaltung und Belehrung. Beilage zu DER HEUBERGER BOTE, Spaichingen 1876. BEILAGE, BELLETRISTISCHE [ZUR ALZEYER ZEITUNG] - Nr. 0203 BEILAGE, BELLETRISTISCHE [ZU ERSTES WIENER INSERATENBLATT] - Nr. 0205 BEILAGE, BELLETRISTISCHE [ZUM WOCHENBLATT FÜR OLBERNHAU, SAYDA UND FORCHHEIM] - Nr. 0204 BEILAGE, BELLETRISTISCHE, ZU DEN KÖLNISCHEN BLÄTTERN - Nr. 0206 BEILAGE, BELLETRISTISCHE, ZUM LEITMERITZER WOCHENBLATT - Nr. 0207 BEILAGE, BESONDERE, ZUM STAATSANZEIGER FÜR WÜRTTEMBERG - Nr. 0245

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BEILAGE DER AUGSBURGER POSTZEITUNG

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0189 BEILAGE DER AUGSBURGER POSTZEITUNG Augsburg 1840 - 1 8 4 2 BEILAGE ZUR AUGSBURGER POSTZEITUNG Augsburg 1842 - 1 9 3 5 * Aufnahme: 1840-1880. "•Standorte: 12: 4° Eph. pol. 53[1840 - 1843. 1845- 1880] 37: Keller I, 2[1840 - 1843. 1845 - 1880] * 1843.2, 1844, 1851: Nicht erschienen, bzw. Bestandteil des Hauptblatts. * Beilage zu AUGSBURGER POSTZEITUNG. BEILAGE D E R AUGSBURGER POSTZEITUNG. Nichtpolitischen Inhalts. [Jg. 1 - 3 ] · Augsburg: F.C. Cremer 1840 -1842. 4° [Jg. 1:]1840. [Nr. 1 / 9 . 7 . - N r . 52]. [Jg. 2:]1842. [Nr. 1 - 104], [Jg. 3:]1842. [Nr. 1 - N r . 52/30.6], * 1 Nr. = 2 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich. »Ohne eigene Zählung. Beilage zu Jg. 1840, Nr. 191-366, Jg. 1841, Nr. 5 - 364 und Jg. 1842, Nr. 4 - 181. [Fortsetzung:] BEILAGE Z U R AUGSBURGER POSTZEITUNG. [Ab 1859, Nr. 8: Redaktion: Max Huttier [ab 1859, Nr. 83: Verantwortliche Redaktion: Max Huttier, August Birk; ab 1864, Nr. 62: August Birk; 1868, Nr. 40- 41: Phil. Pfeuffer; ab 1868, Nr. 42: August Birk; ab 1870, Nr. 58: ohne Ausdruck der Redaktion; ah 1871, Nr. 1: Verantwortlicher Redakteur: August Birk; ab 1871, Nr. 25: Redaktion: August Birk, Adolf Haas/ Verantwortlicher Redakteur: Adolf Haas; ab 1874, Nr. 1: Für die Redaktion verantwortlich: Adolf Haas/Stellvertreter: Jakob Hubel]. [Jg. 3 - 3 9 ] , Augsburg: F.C. Cremer [ab 1859, Nr. 8: Augsburg: Max Huttier] 1842-1880. 4° [Jg. 3:] [Jg. 4:] [Jg. 5:] [Jg. 6:] [Jg. 7:] [Jg. 8:] [Jg. 9:] [Jg. 10:] Qg. 11:] [Jg. 12:] [Jg. 13:] [Jg. 14:] [Jg. 15:] [Jg. 16:] [Jg. 17:] [Jg. 18:] [Jg. 19:] [Jg. 20:] [Jg. 21:] [Jg. 22:] [Jg. 23:]

1842. 1843. 1845. 1846. 1847. 1848. 1849. 1850. 1852. 1853. 1854. 1855. 1856. 1857. 1858. 1859. 1860. 1861. 1862. 1863. 1864.

[Nr. 1 / 6 . 7 . - N r . 26], [Nr. 1 - 2 6 ] , Nr. 1 - 105. 420 S. Nr. 1 - 103. 412 S. Nr. 1 - 104. 416 S. Nr. 1 - 105. 422 S. Nr. 1 - 174. 530 S. Nr. 1 - 245. 492 S. Nr. 1 - 3 0 1 . 1202 S. Nr. 1 - 2 9 6 . 1184 S. Nr. 1 - 2 9 9 . 1196 S. Nr. 1 - [ 2 9 2 , nicht]492. 1176 S. Nr. 1 - 2 9 6 . 1184 S. Nr. 1 - 2 9 5 . 1180 S. Nr. 1 - 2 9 3 . 1192, 4 S. Nr. 1 - 120. 466 S. Nr. 1 - 151. 596 S. Nr. 1 - 121. 458 S. Nr. 1 - 9 7 . 378 S. Nr. 1 - 9 0 . 358 S. Nr. 1 - 102. 406 S.

0189

üg· 24 ] Qg· 25 ] Ug· 26 ] üg· 27 ] üg· 28 ] Qg· 29 ] üg· 30 ] Ug-31 ] üg· 32 ] üg· 33 ] üg· 34 ] üg- 35 ] üg· 36 ] üg· 37 ] üg· 38 ] üg· 39 ]

BEILAGE ZUR AUGSBURGER POSTZEITUNG

250

1865. Nr. 1 - 8 8 . 350 S. 1866. Nr. 1 - 7 9 . 314,4,4,4 S. 1867. Nr. 1 - 7 9 . 316 S. 1868. Nr. 1 - 83. 342 S. 1869. Nr. 1 - 63. 252 S. 1870. Nr. 1 - 5 9 . 238 S. 1871. Nr. 1 - 77. 308 S. 1872. Nr. 1 - 8 8 . 352 S. 1873. Nr. 1 - 8 8 . 352 S. 1874. Nr. 1 - 8 9 . 356 S. 1875. Nr. 1 - 84. 336 S. 1876. Nr. 1 - 1 0 6 . 428 S. 1877. Nr. 1 - 9 4 . 380 S. 1878. Nr. 1 - 1 0 1 . 404 S. 1879. Nr. 1 - 1 0 8 . 1880. Nr. 1 - 1 1 0 . • I N r . = 4 zweisp. S.; ab 1845, Nr. 1: 1 Nr. = 4 dreisp. S. * Wöchentlich; ab 1845, Nr. 1 zweimal wöchentlich; ab 1850, Nr. 1 fünfmal wöchentlich; ab 1859, Nr. 1 zwei- bis dreimal wöchentlich; ab 1862, Nr. 1 ein- bis zweimal wöchentlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. * 1842, 1843: Ohne eigene Zählung. Beilage zu Jg. 1842, Nr. 187-361 und zu Jg. 1843, Nr. 18 - 165. *1879: Nr. 1 - 100 Einzelpagination, Nr. 101 - 108 ohne Pagination. 1880: Nr. 1 — 57 ohne Pagination, Nr. 58 — 110 Einzelpagination.

BEILAGE, HUMORISTISCHE - Nr. 2680 BEILAGE, ILLUSTRIRTE, DES „ERZÄHLERS AUS DEM BÖHMERWALD" - Nr. 1177 BEILAGE, ILLUSTRIRTE, ZU ALLEN ZEITUNGEN - Nr. 1340 BEILAGE, INDUSTRIELLE [zu DIPLOMATISCHE WOCHENSCHRIFT] - Nr. 2571 BEILAGE, LITERARISCHE, DER KARLSRUHER ZEITUNG - Nr. 1669 BEILAGE, LITERARISCHE, DES LANDBOTEN - Nr. 1670 BEILAGE, LITERARISCHE, ZUR ALLG. EV.-LUTH. KIRCHENZEITUNG - Nr. 1672 BEILAGE, UNTERHALTENDE [zu VEREINIGTES WOCHENBLATT FÜR MARIENBERG, EHRENFRIEDERSDORF, GEYER, LENGEFELD, OLBERHAU, SAIDA, THUM, WOLKENSTEIN, ZÖBLITZ UND UMGEGEND] - Nr. 2579 BEILAGE, VOLKSWIRTSCHAFTLICHE —Nr. 0376

251

BEILAGE ZUM BAYERISCHEN VOLKSBLATTE

0191

0190 BEILAGE ZU DEM AMTSBLATTE FÜR DIE AEMTER ELTVILLE, RÜDESHEIM UND ST. GOARSHAUSEN Rüdesheim 1856-1864 BEILAGE ZUM RHEINGAUER ANZEIGER Rüdesheim 1864 "•Standort: 43: Gz 6355[1856 — 1864] * 1856—1864: Mehr nicht nachgewiesen. BEILAGE ZU DEM AMTSBLATTE FÜR DIE AEMTER ELTVILLE, RÜDESHEIM UND ST. GOARSHAUSEN. Redaktion: Unter Verantwortlichkeit des Verlegers [ab 1859, Nr. 5: Redaktion: Adam Fischer]. Jg.l-[9]. Rüdesheim: Adam Fischer 1856-1864. 8° Jg. 1: 1856. Nr. 1 - 52. 416 S. Jg. 2: 1857. Nr. 1 - 5 1 . 408 S. Jg. 3: 1858. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Qg. 4:] 1859. Nr. 1 - 5 3 . 422 S. [Jg. 5:] 1860. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Qg. 6:] 1861. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. [Jg. 7:] 1862. Nr. 1 - 52. 416 S. [Jg. 8:] 1863. Nr. 1 - 51. 408 S. [Jg. 9:] 1864. Nr. 1 - 13. 104 S. *1 Nr. - 8S. * Wöchentlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg. *Jahrgangs-Titeleien [1856-1858]: RHEINGAUISCHE BLÄTTER. Beilagen zu dem Amtsblatte für die Aemter Eltville, Rüdesheim und St. Goarshausen. [Fortsetzung:] BEILAGE ZUM RHEINGAUER ANZEIGER. Redaktion: Adam Fischer. [Jg· 1]· Rüdesheim: Adam Fischer 1864. 8° [Jg. 1:] 1864. Nr. 1 - 3 9 . 312 S. *1 Nr. - 8S. •Wöchentlich. BEILAGE ZU DEN VEREINIGTEN VOLKSBLÄTTERN Leipzig - Nr. 0729 FAMILIEN-BLATT 0191 BEILAGE ZUM BAYERISCHEN VOLKSBLATTE Stadtamhof 1849-1850 UNTERHALTENDES SONNTAGSBLATT DES BAYERISCHEN VOLKSBLATTES Regensburg 1853 - 1860 UNTERHALTENDES SONNTAGSBLATT DES REGENSBURGER MORGENBLATTES Regensburg 1861 - 1 8 6 2

0191

BEILAGE ZUM BAYERISCHEN VOLKSBLATTE

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UNTERHALTUNGSBLATT ZUM REGENSBURGER MORGENBLATT Regensburg 1862 - 1 8 9 3 "•Standorte: 12: 4° Eph. pol. 41ne [1849. 1850. 1852-1861] 2° Eph. pol. 7h [1862. 1867-1869. 1871-1873. 1876. 1877. 1882-1892] 4° Per. 18k [1863-1866] 155: 4° Rat. civ. 15 [1863 - 1866] * Nicht nachgewiesen: 1870. 1874. 1875. 1878-1881. 1893. * 1849 — 1893: Mehr nicht erschienen. * Beilage zu BAYERISCHES VOLKSBLATT und zu REGENSBURGER MORGENBLATT. BEILAGE ZUM BAYERISCHEN VOLKSBLATTE. Verantwortlicher Redakteur: von Sauer. Jg.[l]-2. Stadtamhof: Joseph Mayr 1849-1850. 4° [Jg. 1:] 1849. Nr. 1[2.4.]-Nr. 41. 164 S. Jg. 2: 1850. Nr. 1 - Nr. 12[25.3.]. 48 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Mehr selbständig nicht erschienen. März 1850—Juni 1852 Feuilleton im Hauptblatt. [Wiederaufnahme:] UNTERHALTENDES SONNTAGSBLATT DES BAYERISCHEN VOLKSBLATTES. [Ab 1854, Nr. 1:] Verantwortlicher Redakteur: Friedrich Krüll; ab 1856, Nr. 22: Georg Fußenecker, ab 1858, Nr. 40: Leopold Müllergroß; ab 1859, Nr. 14: Friedrich Pustet; ab 1859, Nr. 23: J. Schmidbauer; 1860, Nr. 51 - 52: Friedrich Pustet; 1860, Nr. 53: J. Schmidbauer]. Jg.[l]-9. Regensburg: Friedrich Pustet 1852-1860. 2° [Jg. 1:] 1852/53. Nr. I[18.7.1852]-Nr. 52. 208 S. Jg. 2: 1853. Nr. 1 - 2 4 . 96 S. Jg. 3: 1854. Nr. 1 - 5 3 . 212 S. Jg. 4: 1855. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Jg. 5: 1856. Nr. 1 - 52. 208 S. Jg. 6: 1857. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Jg. 7: 1858. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Jg. 8: 1859. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Jg. 9: 1860. Nr. 1 - Nr. 53[20.12] 212 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Wöchentlich. * 1852: Nr. 0[27.6.]. 4 S. Nr. 0[4.7.]. 4 S. Nr. 0[11.7.]. 4 S. * 1853: Nur Juli/Dezember erschienen. [Fortsetzung:] UNTERHALTENDES SONNTAGSBLATT DES REGENSBURGER MORGENBLATTES. Verantwortlicher Redakteur: J.N. Mühlbauer. Jg. 1 0 - 1 1 . Regensburg: Friedrich Pustet 1860-1861. 2° Jg. 10: 1861. Nr. I[6.1.]-Nr. 52. 208 S.

BEILAGE ZUM PODERSAM-JECHNITZER WOCHENBLATT

253

0192

Jg. 11: 1862. N r . 1 - N r . 25[22.6.]. 100 S. * 1 Nr. — 4 zweisp. S. * Wöchentlich. [Fortsetzung:] UNTERHALTUNGSBLATT [ab 1882, Nr. 1: UNTERHALTUNGS-BLATT] ZUM REGENSBURGER MORGENBLATT. Verantwortlicher Redakteur: J.N. Mühlbauer [ab 1863, Nr. 2: Verantwortliche Redaktion: J.N. Mühlbauer, Adalbert Müller; ab 1869, Nr. 1: Adalbert Müller; ab 1882, Nr. 1: Redaktion: J.N. Mühlbauer; ab 1883, Nr. 40: Joseph Habbel; ab 1884, Nr. 42: J. Pössinger; ab 1892, Nr. 40: Für die Redaktion verantwortlich: J. Lang-Weißenbach]. Jg. 1 1 - 4 1 . Regensburg: Friedrich Pustet [ab 1883, Nr. 40: Regensburg: Joseph Habbel] 1862 - 1892. 4° [ab 1884: 2°] Üg-U ] Qg· 12 ] [Jg. 13 ] üg· 14 ] üg· 15 ] [Jg· 16 ] Qg- 17 ] [Jg· 18 ] [Jg-20 ] [Jg· 21 ] [Jg· 22 ] [Jg· 25 ] üg· 26 ] üg-31 ] üg· 32 ] [Jg· 33 ] Qg- 34 ] [Jg· 35 ] Qg· 36 ] [Jg- 37 ] Qg- 38 ] Qg· 39 ] Qg-40 ] Qg-41 ]

1862. N r . 1[30.6.] — N r . 27. 108 S. 1863. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1864. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1865. N r . 1 - 5 3 . 212 S. 1866. N r . 1 - 5 0 . 196 S. 1867. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1868. N r . 1 - 4 5 . 108 S. 1869. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1871. N r . 1 - 5 3 . 212 S. 1872. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1873. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1876. N r . 1 - 5 3 . 212 S. 1877. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1882. N r . 1 - 5 3 . 192 S. 1883. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1884. N r . 1 - 5 2 . 1885. N r . 1 - 5 2 . 1886. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1887. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1888. N r . 1 - 5 3 . 212 S. 1889. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1890. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1891. N r . 1 - 5 2 . 208 S. 1892. N r . 1 - 5 2 . 208 S. * 1 N r . - 4 zweisp. S. »Wöchentlich. * Illustrationen.

0192 BEILAGE ZUM PODERSAM-JECHNITZER WOCHENBLATT Podersam 1877-1881 BEILAGE ZUM PODERSAM-LUDITZER ANZEIGER Podersam 1881-1884 * Standort: SKCSR Prag: 52 F 102[1877-1881. 1883. 1884] "•Nicht nachgewiesen: 1882. *1877 — 1884: Mehr nicht nachgewiesen. BEILAGE ZUM PODERSAM-JECHNITZER WOCHENBLATT [ab 1881, Nr. 27: BEILAGE ZUM PODERSAM-LUDITZER ANZEIGER]. Verantwortlicher Redakteur: W. Löbl.

0192

BEILAGE ZUM PODERSAM-JECHNITZER WOCHENBLATT

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[Jg. 1 - 8 ] . Podersam: F. Schwöb 1877-1884. 4° [Jg. 1:] [Jg. 2:] [Jg. 3:] [Jg. 4:] [Jg. 5:] [Jg. 7:] [Jg. 8:]

1877. 1878. 1879. 1880. 1881. 1883. 1884.

Nr. 13[31.3.]-Nr. 52. 160 S. Nr. 1 - 52. 210 S. Nr. 1 - 52. 208 S. Nr. 1 - 52. 208 S. Nr. 1 - 5 3 . 212 S. Nr. 1 - 52. 208 S. Nr. 1 - N r . 52[27.12.]. 212 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Wöchentlich. * 1877: Nr. 13 ist die erste erschienene Nummer. Die Zählung bezieht sich auf das Hauptblatt.

BEILAGE ZUM PODERSAM-LUDITZER ANZEIGER. Podersam - Nr. 0192 BEILAGE ZUM PODERSAM-JECHNITZER WOCHENBLATT 0193 BEILAGE ZUM „PUBLICIST" Berlin 1859 * Standort: la: Gr 1425[1859] * 1859: Mehr nicht nachgewiesen. BEILAGE ZUM „PUBLICIST" üg- 1]· Berlin: C. Noehring 1859. 2° [Jg. 1:] 1859. Nr. 1 - 3 0 8 . * 1 Nr. = 2 dreisp. S. "•Sechsmal wöchentlich. BEILAGE ZUM RHEINGAUER ANZEIGER Rüdesheim - Nr. 0190 BEILAGE ZU DEM AMTSBLATTE FÜR DIE AEMTER ELTVILLE, RÜDESHEIM UND ST. GOARSHAUSEN BEILAGE ZUR AUGSBURGER POSTZEITUNG Augsburg - Nr. 0189 BEILAGE DER AUGSBURGER POSTZEITUNG 0194 BEILAGE ZUR LEITMERITZER ZEITUNG Leitmeritz 1872 - 1902 "•Nicht aufgenommen. BEILAGE, ZWEITE, ZU „SAPHIR'S STYX" - Nr. 2227 0195 BEILAGEBLATT ZUM ODENWÄLDER BOTEN Mosbach 1858 - 1 8 5 9 "•Standort: 16: R 805[1858. 1859] 25: Ztg 89[1858. 1859] "Ί858-1859: Mehr nicht nachgewiesen.

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BELEHRENDE UNTERHALTUNGEN...

0200

BEILAGEBLATT ZUM ODENWÄLDER BOTEN. Redakteur: K. Müller. Dg-1-2]. Mosbach: [Druck: ] K. Müller 1858 -1859. 4° [Jg. 1:] 1858. Nr. I[2.1.]-Nr. 15. 60S. [Jg. 2:] 1859. Nr. 1 - Nr. 9[12.5.]. 36 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Unregelmäßig. BEILNGRIESER WOCHENBLATT Beilngries - Nr. 0251 DIE BIENE 0196 BEIM LAMPENSCHEIN Beilage zu LIEBAUER WOCHENBLATT Liebau 1875-1940 * Nicht aufgenommen. 0197 BEIM SEIDEL St. Petersburg 1868 * Nicht nachgewiesen bzw. nicht zugänglich. * Quelle: Goedecke 15/45/111: BEIM SEIDEL. Wochenschrift für Politik, Unterhaltung und Neuigkeiten. St. Petersburg 1868. 0198 BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER DEUTSCHEN SPRACHE UND LITERATUR Halle, Tübingen 1874-[lfd.] * Nicht aufgenommen. 0199 BEITRÄGE ZUR LITERATUR- UND KULTURGESCHICHTE DER ISRAELIEN Wien 1859 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 11582: BEITRÄGE ZUR LITERATUR- UND KULTURGESCHICHTE DER ISRAELITEN. Herausgeber: M. Letteris. Wien 1859. 0200 BELEHRENDE UNTERHALTUNGEN ZUR ANGENEHMEN UND NÜTZLICHEN BESCHÄFTIGUNG DER JUGEND Hamburg 1852-1853 * Standort: 84: 2005/416[1852] "•Nicht nachgewiesen: 1853. * Quelle: Kirchner 7013. BELEHRENDE UNTERHALTUNGEN ZUR ANGENEHMEN UND NÜTZLICHEN BESCHÄFTIGUNG DER JUGEND. Herausgeber: P.F.L. Hoffmann. [Jg. 1]. Hamburg: Wilhelm Jowien in Comm. 1852. 8°

0200

BELEHRENDE UNTERHALTUNGEN.

256

[Jg. 1:] 1852. Bd. 1. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. *1 Nr. - 4S. * Wöchentlich. "•Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Jg. *Jahrgangtitelei: BELEHRENDE U N T E R H A L T U N G E N ZUR A N G E N E H M E N U N D N Ü T Z L I C H E N BESCHÄFTIGUNG DER JUGEND. Ein Sonntagsblatt. 0201 BELEHRENDES UNTERHALTUNGSBLATT F Ü R DIE J U G E N D Mannheim, Leipzig 1859 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 7069. BELGARD-POLZINER KREISBLATT Belgard - Nr. 1279 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT 0202 D E R BELLETRIST Berlin 1856-1861 * Nicht nachgewiesen. »Quellen: Kayser 13/77, 15/79: DER BELLETRIST. Eine Sammlung der besten Erzählungen des In- und Auslandes für Leser aller Stände. Berlin 1856-1861. DER BELLETRIST Wien - Nr. 2792 DER WAHRHEITSFREUND 0203 BELLETRISTISCHE BEILAGE [ZUR ALZEYER ZEITUNG] Alzey 1860-1862 * Standort: 17: Za 112[1860 — 1862] "Ί860 —1862: Mehr nicht nachgewiesen. BELLETRISTISCHE BEILAGE [ZUR ALZEYER ZEITUNG], Verantwortliche Redaktion: J. Weber. Qg. 1 - 3 ] . Alzey: Weber 1860 - 1862. 8° [Jg. 1:] 1860. Nr. I [ l . l . ] - N r . 51. [Jg. 2:] 1861. Nr. 1 - 5 2 . Qg. 3:] 1862. Nr. 1-Nr.38[28. 9.]. * 1 Nr. - 4 2sp. S. * Wöchentlich. 0204 BELLETRISTISCHE BEILAGE [ZUM WOCHENBLATT FÜR OLBERNH A U , SAYDA U N D FORCHHEIM] Olbernhau 1855 - 1859 * Standort: SLB Dresden: Eph. hist. 199[1855. 1856. 1858. 1859.]

BELLETRISTISCHE BEILAGE ZUM LEITMERITZER WOCHENBLATT

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0207

"•Nicht nachgewiesen: 1857. * 1855 — 1859: Mehr nicht nachgewiesen. BELLETRISTISCHE BEILAGE [ZUM WOCHENBLATT FÜR OLBERNHAU, SAYDA UND FORCHHEIM]. [Jg. 1 - 5 ] . Olbernhau: J.G. Weber 1855 - 1859. 4°\ab 1856: 2°] [Jg. 1:] [Jg. 2:] [Jg. 4:] [Jg. 5:]

1855. 1856. 1858. 1859.

Nr. l[5.1.]-52. 164 S. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Nr. 1 - Nr. 52[24.12.] 208 S. * 1 Nr. — 4 zweisp. S. * Wöchentlich. * 1855: Nach Nr. 24 erschien Nr. 36, mit fortlaufender Pagination.

0205 BELLETRISTISCHE BEILAGE [zu ERSTES WIENER INSERATENBLATT] Wien 1863 "•Nicht nachgewiesen. "Quelle: Winckler 88: ERSTES WIENER INSERATENBLATT. Mit belletristischer Beilage. Wien 1863. 0206 BELLETRISTISCHE BEILAGE ZU DEN KÖLNISCHEN BLÄTTERN Köln 1860-1869 "Standorte: 5: Ztg 217[1864. 1865] 38: Ztg 1511860-1869] 66: Ρ 26[1866— 1868] "1860—1869: Mehr nicht nachgewiesen. "Editoriais: 1866. 77. BELLETRISTISCHE BEILAGE ZU DEN KÖLNISCHEN BLÄTTERN. Verantwortlicher Redakteur: Fridolin Hoffmann [ab 1869, Nr. 11: Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Schmidt]. [Jg. 1 - 1 0 ] . Köln: J.P. Bachem 1860-1869. 4° [Jg. 1:] 1860. Nr. 1 - 4 5 . 208 S. [Jg. 2:] 1861. Nr. 4 6 - 1 0 2 . S. 209-484. [Jg. 3:] 1862. Nr. 103 - 160. S. 485 - 724. [Jg. 4:] 1863. Nr. 161-215. S. 725-946. [Jg. 5:] 1864. Nr. 216-267. S. 947-2062. [Jg. 6:] 1865. Nr. 268 - 320. S. 2063 - 2278. [Jg. 7:] N.F. [Jg. 1:]1866. Nr. 1 - 2 8 . 112 S. [Jg. 8:] N.F. [Jg. 2:]1867. Nr. 2 9 - 4 3 . S. 113-172. [Jg. 9:] N.F. [Jg. 3:]1868. Nr. 4 4 - 5 5 . S. 173-224. [Jg. 10:] 3.F. [Jg. 1:]1869. Nr. 1 - Nr. 12[31.12.] 48 S. *1 Nr. = 4/8 zweisp. S. "Wöchentlich [ab 1866, Nr. 20 monatlich].

0207 BELLETRISTISCHE BEILAGE ZUM LEITMERITZER WOCHENBLATT Leitmeritz 1871-1880

0207

BELLETRISTISCHE BEILAGE ZUM LEITMERITZER WOCHENBLATT

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ILLUSTRIRTE UNTERHALTUNGSBEILAGE ZUM LEITMERITZER WOCHENBLATT Leitmeritz 1881 BELLETRISTISCHE BEILAGE ZUM LEITMERITZER WOCHENBLATT Leitmeritz 1885 * Standort: SKCSR Prag: 52 F 97[1871 - 1881. 1885] * Nicht nachgewiesen:1882-1884. "Ί871 — 1885: Mehr nicht nachgewiesen. BELLETRISTISCHE BEILAGE ZUM LEITMERITZER WOCHENBLATT. Eigenthümer: Wendelin Morauer [ab 1876, Nr. 60: W.F. Richter; ab 1878, Nr. 26: Eigenthum: Concursmassa/Massaverwalter: Gustav Finke; ab 1879, Nr. 1: Eigenthümer: A. Wirth; ab 1879, Nr. 4: A. Wirth, Hermann Anton], Verantwortlicher Redakteur: Wendelin Morauer [ab 1876, Nr. 79: G.A. Ressel; ab 1877, Nr. 78: A. Pesta], Og. 1 - 1 0 ] , Leitmeritz: Wendelin Morauer [ab 1876, Nr. 76: Leitmeritz: W.F. Richter; ab 1878, Nr. 26: Leitmeritz: Hermann Anton; ab 1879, Nr. 4: Leitmeritz: A. Wirth & H. Anton] 1871 - 1880. 4° [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. Qg.

1:] 2:] 3:] 4:] 5:] 6:] 7:] 8:] 9:] 10:]

1871. Nr. 2 - 24. S. 5 - 96. 1872. [Nr. 1 - 52], 208 S. 1873. [Nr. 1 - 52]. 208 S. 1874. [Nr. 1 - 86]. 342 S. 1875. Nr. 1 - 104. 416 S. 1876. Nr. 1 - 103. 412 S. 1877. Nr. 1 - 100. 404 S. 1878. Nr. 1 - 100. 400 S. 1879. Nr. 1 - 9 1 . 358 S. 1880. Nr. 1 - N r . 103[31.12.]. 412 S. *1 Nr. = 4 zweisp. S. * Wöchentlich; ab 1874, Nr. 18 zweimal wöchentlich. "•Illustrationen. * 1871: Nr. 2[29.7.]. *1879: Nr. 91[19.11],

[Fortsetzung:] ILLUSTRIRTE UNTERHALTUNGSBEILAGE ZUM LEITMERITZER WOCHENBLATT. Verantwortlicher Redakteur: J. Nahrhaft. Qg- 1]. Leitmeritz: Wirth & Comp. 1881. 4° Qg. 1:] 1881. Nr. 1 - 3 0 . * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Einzelpagination. »Wöchentlich. "•Illustrationen. "Ί881: In Nr. 4 und Nr. 5 der Name des Redakteurs schwarz überdruckt. In Nr. 5 darunter nachträglich eingedruckt: Für die Redaktion verantwortlich: J. Schaudrock. [Fortsetzung:] BELLETRISTISCHE BEILAGE ZUM LEITMERITZER WOCHENBLATT. Herausgeber [ab 1885, Nr. 16: Eigenthümer]: Hermann Anton. Verantwortlicher Redakteur: Fridolin Gärtner.

259

[Jgl]·

BELLETRISTISCHE SONNTAGS-BEILAGE...

0212

.

Leitmeritz: Hermann Anton 1885. 4° [Jg. 1:]1885. Nr. I[2.1.]-Nr. 101[30.12.]. 404 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Zweimal wöchentlich. 0208 BELLETRISTISCHE BLÄTTER Budapest 1880-1882 * Nicht aufgenommen. 0209 BELLETRISTISCHE CORRESPONDENZ Leipzig 1871 - 1879 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner: 23320: BELLETRISTISCHE CORRESPONDENZ. Zur Benutzung für Zeitungsredaktionen. Leipzig 1871 — 1879. 0210 DAS BELLETRISTISCHE INLAND Bonn 1863 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Heinsius 14/1/627. 0210a BELLETRISTISCHE POST Wien 1865 "•Standort: ÖNB Wien: 398.436 - D[1865] "Ί865: Mehr nicht erschienen. "•Nicht nachgewiesen: 1865. Nr. 1.2. BELLETRISTISCHE POST. Zeitschrift für Theater, Kunst und Literatur. Herausgeber: Friedrich Heger. Verantwortlicher Redakteur: Friedrich Heger. Jg· 1·

Wien: [Druck:] J.B. Wallishausser 1865. 2°

Jg. 1: 1865. Nr. 3 - N r . 7[30.7.]. S. 1 8 - 4 0 . * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Wöchentlich; ab 1865, Nr. 3 zweimal wöchentlich. * 1865: Nr. 3[16.7.]. 0211 BELLETRISTISCHE PRESSE Wien [1880] * Nicht nachgewiesen. •Quelle: Woerl 128. 0212 BELLETRISTISCHE SONNTAGS-BEILAGE ZU DEN DRESDNER NACHRICHTEN Dresden 1856-1894

0212

BELLETRISTISCHE SONNTSGS-BEILAGE..

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* Standorte: SLB Dresden: Ephem. hist. 122m[1856. 1862. 1863. 1869-1894] StA Dresden: [1856-1865] * Nicht nachgewiesen: 1865. Nr. 5 - 5 2 . 1866-1868. 1885. Nr. 5 0 - 5 2 . * 1856—1894: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu DRESDNER NACHRICHTEN. BELLETRISTISCHE SONNTAGS-BEILAGE ZU DEN DRESDNER NACHRICHTEN. [Ab 1861, Nr. /.'] Eigenthümer und Herausgeber: Liepsch und Reichardt. Verantwortliche Redaktion: Liepsch und Reichardt [ab 1861, Nr. 1: Verantwortlicher Redakteur: Julius Reichardt; ab 1870, Nr. 13: Redaktion: Liepsch und Reichardt], [Jg. 1 - 3 9 ] . Dresden: [Druck:] Liepsch und Reichardt 1856-1894. 4° [Jg. 1:] [Jg. 2:] [Jg. 3:] [Jg. 4:] [Jg. 5:] [Jg. 6:] [Jg. 7:] [Jg. 8:] [Jg. 9:] [Jg. 10:] [Jg. 14:] [Jg. 15:] Ug. 16:] [Jg. 17:] [Jg. 18:] [Jg. 19:] [Jg. 20:] [Jg. 21:] [Jg. 22:] [Jg. 23:] [Jg. 24:] [Jg. 25:] [Jg. 26:] [Jg. 27:] [Jg. 28:] [Jg. 29:] [Jg. 30:] [Jg. 31:] [Jg. 32:] [Jg. 33:] [Jg. 34:] [Jg. 35:] [Jg. 36:] [Jg. 37:] [Jg. 38:] [Jg. 39:]

1856. 1857. 1858. 1859. 1860. 1861. 1862. 1863. 1864. 1865. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. 1880. 1881. 1882. 1883. 1884. 1885. 1886. 1887. 1888. 1889. 1890. 1891. 1892. 1893. 1894.

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

1[5.10.]- 13. 52 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 4 . 16 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 2 . 212 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 5 1 . 204 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 3 . 212 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 5 3 . 212 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 4 9 . 196 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 53. 212 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 1 . 204 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 5 3 . 212 S. 1 - 52. 208 S.

* 1 Nr. -= 4 zweisp. S. * Wöchentlich. 0213 BELLETRISTISCHE VOLKSBIBLIOTHEK Wien 1865 "Nicht nachgewiesen.

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BELLONA

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* Quelle: Winckler 104. BELLETRISTISCHE WOCHENNUMMER Darmstadt - Nr. 1134 HESSISCHE VOLKSBLÄTTER/BELLETRISTISCHE MER

WOCHENNUM-

BELLETRISTISCHE WOCHENSCHRIFT Düsseldorf - Nr. 2900 WOCHENSCHRIFT 0214 BELLETRISTISCHER SALON Wien 1862-1864 * Standorte: 12: 8° L. eleg. 52011862] UB Wien: I 271085[1862- 1864] * 1862— 1864: Mehr nicht nachgewiesen. BELLETRISTISCHER SALON. Bibliothek der vorzüglichsten Romane des Auslandes in gediegenen Ubersetzungen. Jg.l-[3]· Wien: H. Markgraf & Comp. 1862-1864. 8° T. 1] 200 S. Jg. 1: 1862. T. 2] 281 S. T. 3] 246 S. T . 4 ] 384 S. T. 5] 191 S. T. 6] 343 S. T. 7]. 283 S. T. 8] 326 S. Jg. 2: 1863. T. 1] 315 S. T. 2] 291 S. T. 3] 288 S. T . 4 ] 299 S. T. 5] 379 S. T. 6] 247 S. T. 7] 264 S. T. 8] 328 S. 3:]1864: T. 1] 274 S. T. 2] 254 S. T. 3] 264 S. T . 4 ] 224 S. 0215 BELLONA Berlin 1859 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Heinsius 13/1/83: BELLONA. Kriegs-, Reise- und Badebibliothek. Berichte und Besprechungen über alles Wissenswürdige unserer Tage. Berlin 1859. BENSBERG-GLADBACHER ANZEIGER Bensberg - Nr. 1341 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGSBLATT

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BELLONA

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DER BEOBACHTER Oldenburg 1844-1856 - DLZ I 7.269 - Nr. 2000 OLDENBURGER UNTERHALTUNGSBLATT 0216 DER BEOBACHTER AN DER ELBE Dresden 1874-1875 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23374: DER BEOBACHTER AN DER ELBE. Unterhaltungsblätter für Jedermann. Redaktion: Otto Freitag. Dresden 1874— 1875. BEOBACHTER AN DER ODER Beuthen -» Nr. 1281 ILLUSTRIRTES SONNTAGS-BLATT DER BEOBACHTER AN DER SPREE Berlin 1802 - 1 8 6 8 - DLZ I 1.36 0217 DER BEOBACHTER AUS BASELLAND Frenkendorf 1 8 6 5 - 1867 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Blaser 139. BEOBACHTER, BADISCHER - Nr. 2467 - Nr. 2671 BEOBACHTER, BREMISCHER - Nr. 0346 BEOBACHTER, FRANKFURTER - Nr. 2316 0218 DER BEOBACHTER F Ü R DEUTSCHLAND Magdeburg 1880 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 23496: DER BEOBACHTER FÜR DEUTSCHLAND. Gesellschafter zu Hause und auf der Reise. Redaktion: H.O. Leuschner. Magdeburg 1880. BEOBACHTER, DER HAMBURGER, UND DAS ARCHIV F Ü R WISSENSCHAFTEN UND KÜNSTE Hamburg 1834-1852 - DLZ I 2.90 BEOBACHTER, HOMBURGER - Nr. 1153

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BEOBACHTER VOM KOCHERTHAL

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0219 D E R B E O B A C H T E R I N N Ü R N B E R G Nürnberg 1849 - 1 8 5 2 NÜRNBERGER BEOBACHTER Nürnberg 1 8 5 0 - 1 8 6 3 "•Standorte: 12: 4° Per. 5'[1850 - 1863] 75: N o r . 574 2°[1849] 4° Amb. 664[1856 — 1858] "•Nicht nachgewiesen: 1849. N r . 1 - 144, 1 4 6 - 1 5 3 . 1850. N r . 1 - 9 0 . * 1849 - 1 8 6 3 : Mehr nicht nachgewiesen. D E R B E O B A C H T E R I N N Ü R N B E R G [ab 1852, Nr. 27: N Ü R N B E R G E R BEOBACHTER]. Blätter für Scherz und Ernst [ab 1852, Nr. 27 ohne Untertitel]. Verantwortlicher Redakteur: G. Hammerbacher. Jg· [ 1 ] - 1 5 . Nürnberg: Hammerbacher 1849-1863. 4° [Jg. 1:]1849. N r . 145[11.12.] S. 5 7 7 - 5 8 0 . Jg. 2: 1850. N r . 91 - 156. S. 65 - 1228. Jg. 3: 1851. N r . 1 - 1 5 3 . 612 S. Jg. 4: 1852. N r . 1 - 155. 622 S. Jg. 5: 1853. N r . 1 - 156. 624 S. Jg. 6: 1854. N r . 1 - 1 5 7 . 624 S. Jg. 7: 1855. N r . 1 - 157. 632 S. Jg. 8: 1856. N r . 1 - 157. 624 S. Jg. 9: 1857. N r . 1 - 1 5 7 . 626 S. Jg. 10: 1858. N r . 1 - 156. 624 S. Jg. 11: 1859. N r . 1 - 1 5 7 . 628 S. Jg. 12: 1860. N r . 1 - 155. 624 S. Jg. 13: 1861. N r . 1 - 157. 628 S. Jg. 14: 1862. N r . 1 - 157. 616 S. Jg. 15: 1863. N r . 1 - N r . 124[24.10.]. 496 S. * 1 N r . = 4 zweisp. S. "Dreimal wöchentlich. "Beilage: N Ü R N B E R G E R K L A D D E R A D A T S C H . Humoristisches Beiblatt zum Beobachter. 1858. N r . 1 - 12. 1859. N r . 1 - 2 6 . BEOBACHTER, NÜRNBERGER - N r . 0219 BEOBACHTER, PFORZHEIMER - N r . 2058 BEOBACHTER, RHEINHESSISCHER - N r . 2675 0220 B E O B A C H T E R V O M K O C H E R T H A L Aalen [1880] " N i c h t nachgewiesen. "Quelle: Woerl 112.

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BEOBACHTER VOM KOCHERTHAL

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BERGGEIST, NEUER ORAVITZAER - Nr. 1897 0221 'S BERGMÄNNLI Wattwil * Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. "•Quelle: Blaser 53: 'S BERGMÄNNLI. Beilage zu DER ANZEIGER, Wattwil 1854-1942. 0222 DER BERGMANNSFREUND Beilage zu SAARBRÜCKER ZEITUNG Saarbrücken 1871 - 1912 "Nicht aufgenommen. 0223 BERGSTRÄSSER VOLKSBLATT FÜR UNTERHALTUNG UND ÖFFENTLICHES LEBEN Bensheim 1852 "Nicht nachgewiesen. "Quelle: Schäfer Nr. 26. BERICHT DER PHILOMATHIE IN NEISSE Neisse - Nr. 2734 VERHANDLUNGEN DER PHILOMATHISCHEN GESELLSCHAFT ZU NEISSE 0224 BERICHT DES LITERARISCH-GESELLIGEN VEREINS ZU STRALSUND Stralsund 1837-1867 "Standorte: Dü 59: Ρ 1,2 Beri [1842] UB Greifswald: Ab 531 [1837-1867] "1837 — 1867: Mehr nicht erschienen. BERICHT DES LITERARISCH-GESELLIGEN VEREINS ZU STRALSUND ÜBER SEIN BESTEHEN WÄHREND DER JAHRE [...] [Jg. 1 - 1 6 ] . Stralsund: Löffler [ab 1842: Stralsund: Löffler (C. Hingst); 1867: Stralsund: C. Hingst] 1837-1867. 8° Jg· Jg· JgJg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· JgJgJg·

1 2 3 4 5 6 7 8 9 io 11 12 13

1837. 1838. 1842. 1844. 1846. 1848. 1850. 1852. 1854. 1856. 1858. 1861. 1862.

I: 1835 -1836. 28 S. II: 1837--1838. 40 S. m 1839, 1840, 1841. 70 S. IV 1842 -1843. 44 S. V 1844 - 1845. 31 S. VI 1846 -1847. 25 S. VII 1848 -1849. 79 S. VIH 1850 -1851. 47 S. IX 1852 -1853. 56 S. X 1854 -1855. 66 S. XI 1856 -1857. 36 S. XII 1858 -1859. 87 S. XIII 1860 -1861. 74 S.

BERICHTE ÜBER DIE VERHANDLUNGEN...

265

0226

Jg. 14: 1864. XIV: 1862-1863. 41 S. Jg. 15: 1866. XV: 1864-1865. 36 S. Jg. 16: 1867. XVI: 1866/Schlußbericht. 31 S. * Sammeltitel: BERICHTE ÜBER DAS BESTEHEN DES LITERARISCH-GESELLIGEN VEREINS ZU STRALSUND SEIT ANFANG DES J. 1835 BIS ENDE DES J. 1866. 0225 BERICHT DES PHILOMATHISCHEN VEREINS ZU GOLDBERG IN SCHLESIEN Goldberg 1878 * Standort: BU Wroclaw: 26820 II Per GSL[1878] "Ί878: Mehr nicht nachgewiesen. BERICHT DES PHILOMATHISCHEN VEREINS ZU GOLDBERG I[N] SCHLESIEN], üg- 1]· Goldberg: [Druck:] Emil Jakob 1878. 8° [Jg. 1:]1878. 8 S. BERICHTE DES FREIEN DEUTSCHEN HOCHSTIFTES Frankfurt a.M. - N r . 0226 BERICHTE ÜBER DIE VERHANDLUNGEN DES FREIEN DEUTSCHEN HOCHSTIFTS FÜR WISSENSCHAFTEN, KÜNSTE UND ALLGEMEINE BILDUNG ZU FRANKFURT AM MAIN BERICHTE ÜBER DAS BESTEHEN DES LITERARISCH-GESELLIGEN VEREINS ZU STRALSUND SEIT ANFANG DES J. 1835 BIS ENDE DES J. 1866 Stralsund - N r . 0224 BERICHT DES LITERARISCH-GESELLIGEN VEREINS ZU STRALSUND [BERICHTE] ÜBER DIE GERMANISTISCHE GESELLSCHAFT AN DER UNIVERSITÄT LEIPZIG Leipzig - Nr. 2559 [BERICHTE] ÜBER DIE GERMANISTISCHE GESELLSCHAFT AN DER UNIVERSITÄT LEIPZIG BERICHTE ÜBER DIE ÖFFENTLICHE THÄTIGKEIT AUF GEISTIGEM GEBIETE IN DER DEUTSCHEN BUNDESSTADT FRANKFURT A.M. Frankfurt a.M. - N r . 0226 BERICHTE ÜBER DIE VERHANDLUNGEN DES FREIEN DEUTSCHEN HOCHSTIFTES FÜR WISSENSCHAFTEN, KÜNSTE UND ALLGEMEINE BILDUNG ZU FRANKFURT AM MAIN 0226 BERICHTE ÜBER DIE VERHANDLUNGEN DES FREIEN DEUTSCHEN HOCHSTIFTES FÜR WISSENSCHAFTEN, KÜNSTE UND ALLGEMEINE BILDUNG ZU FRANKFURT AM MAIN Frankfurt am Main 1860-1861 BERICHTE ÜBER DIE ÖFFENTLICHE THÄTIGKEIT AUF GEISTIGEM GEBIETE IN DER DEUTSCHEN BUNDESSTADT FRANKFURT A.M. Frankfurt am Main 1864-1866

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BERICHTE ÜBER DIE VERHANDLUNGEN.

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"•Standorte: 30: Ζ 240 [1864] F 25: [1860. 1861. 1 8 6 4 - 1 8 6 6 ] *Jahrgänge 1860/61-62/63: Nicht im Druck erschienen. * 1860 — 1866: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1864. Unpag. Bl. 1865/66. 1.

BERICHTE ÜBER DIE VERHANDLUNGEN DES FREIEN DEUTSCHEN HOCHSTIFTES FÜR WISSENSCHAFTEN, KÜNSTE UND ALLGEMEINE BILDUNG ZU FRANKFURT AM MAIN. [Jg. 1]· Frankfurt a.M.: Freies Deutsches Hochstift/J.D. Sauerländer 1 8 6 0 - 1861. 8° [Jg. 1:] 1860/61. Nr. 1/5 - 11/14. IV, 122 S. "•Unregelmäßig. * Notenbeilagen. * 1860/61, Nr. 11/14: Erschienen 1861. [Fortsetzung:]

BERICHTE ÜBER DIE ÖFFENTLICHE THÄTIGKEIT AUF GEISTIGEM GEBIETE IN DER DEUTSCHEN BUNDESSTADT FRANKFURT A.M. Erstattet im Auftrage des Freien Deutschen Hochstiftes für Wissenschaften, Künste und allgemeine Bildung in Goethe's Vaterhause.

Jg· 5 - [ 6 ] ,

Frankfurt a.M.: Freies Deutschen Hochstift 1864—1866. 4 ° Jg. 5: 1864. Flugblatt 1 - 3 4 . 28, 160 S. [Jg. 6:]1865/66. Flugblatt 3 5 / 3 6 - 4 7 / 4 8 . 92 S. Zweite Folge. Flugblatt 1[15.3.1866]. 8 S. * Unregelmäßig. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. * Notenbeilagen. "•1865/66: Flugblatt 3 5 / 3 6 - 4 3 / 4 4 erschienen 1865, Flugblatt 4 5 / 4 6 - F . 2 , Flugblatt 1: 1866. "Jahrgangs-Titelei: B E R I C H T E Ü B E R D I E V E R H A N D L U N G E N DES F R E I E N D E U T SCHEN HOCHSTIFTES FÜR WISSENSCHAFTEN, KÜNSTE U N D ALLGEMEINE BILDUNG IN GOETHE'S VATERHAUSE ZU F R A N K F U R T A.M. [Wiederaufnahme:]

BERICHTE DES FREIEN DEUTSCHEN HOCHSTIFTES/JAHRBUCH DES FREIEN DEUTSCHEN HOCHSTIFTES. Frankfurt a.M. 1 8 7 8 - [ l f d . ] * Nicht aufgenommen. [1864. Unpag. BL·] Vorrede. Indem wir die Berichte aus dem fünften Jahrgange des Freien Deutschen Hochstiftes für Wissenschaften, Künste und allgemeine Bildung, vom Schillertage 1863 bis dahin 1864, zusammenfassen, verhehlen wir uns nicht, wie wenig unsere Thätigkeit mit derjenigen staatlich begründeter und mit reichen Mitteln versehener Anstalten irgend verglichen werden kann. Was hier geboten wurde, ist von einer nur aus den Beiträgen ihrer Mitglieder unterhaltenen freien Gesellschaft aus reiner Aufopferung geleistet, um allmählig in weiteren Kreisen Theilnahme zu erwecken für die beabsichtigten höheren Zwecke. Eine Stiftung, wie die unsrige, konnte, insbesondere in Deutschland, nimmermehr als eine Staatsanstalt entstehen. Nur durch freie Vereinigung konnte sie begründet werden; nur

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durch freiwilligen Anschluß immer zahlreicherer Theilnehmer und Meister kann dieselbe gedeihen. In einer seit ihrem Entstehen stets als enges Gemeinwesen abgeschlossenen Geschäftsstadt einen Boden zu gewinnen für rein geistige Bestrebungen ist gewiß besonders schwierig. Die Kräfte, welche diesen Boden bereiten sollen, müssen erst allmählig sich sammeln. Zwar würden dieselben schon jetzt viel bedeutender erscheinen, wenn so manche Bestrebung, die für sich selber nimmer „ein Ganzes sein kann" es nicht in falschem Ehrgeize verschmähen wollte „als dienendes Glied an ein Ganzes sich anzuschließen." Aber leider gestattet der Sondergeist, welcher bei uns Deutschen so unverkennbar das meiste Gute schafft, keine solche Vereinigung. Wir haben in diesem Jahrgange eine Zeit lang versucht, die Thätigkeit aller in Frankfurt bestehenden Anstalten, Stiftungen und Vereine für höhere Bildungszwecke in einem Bilde zusammenzustellen. Da wir jedoch zu diesem Behufe mit Ausnahme weniger Beispiele gar keine Unterstützung fanden, so mußten wir uns bald auf die Berücksichtigung unserer Thätigkeit allein beschränken. Unsere Stiftung kann nur durch den Anschluß solcher Kräfte wachsen, welche zugleich für die Zwecke derselben sich warm zu begeistern vermögen. Diese Zwecke sind hohe, herrliche und großer Opfer werth; wir getrösten uns — bei den Hinblicke auf die Bescheidenheit unserer bisherigen Leistungen — in der festen Ueberzeugung: sie werden erreicht werden! Frankfurt u.M., 1. Schneemonat 1865. [1865/66:] Findet man sich auch noch so weit von dem Ziele entfernt, nach welchem man strebt, so darf man sich doch nicht scheuen, dasselbe klar zu bezeichnen. Ein kühner Muth wird ob des ungeheueren Abstandes und der großen Aufgabe nicht zusammensinken, sondern nur desto kräftiger sich aufraffen, um so eifriger aber auch nach der Unterstützung Mitstrebender suchen, welche großherzig genug sind, einer kleinen ringenden Schaar sich anzuschließen, zur Förderung eines preiswürdigen Zweckes. Das Ziel des Freien Deutschen Hochstiftes ist die Schaffung einer freien gesammtdeutschen Vereinigung geistiger Kräfte zur Darstellung eines Gelehrten- und Künstlerhofes, oder einer sogenannten allgemeinen „Akademie" für das ganze Deutsche Volk — und ferner die Beförderung einer freien Hochschule für die gesammte höhere Bildung. Ueber dieses unser zwiefaches Ziel und die Mittel, durch welche wir nach seiner Verwirklichung streben wollen, sprechen sich unsere Satzungen für Jeden, der dieselben mit Nachdenken prüft, klar genug aus. So wenig wir den hohen Werth der in der Mannigfaltigkeit (gewöhnlich sogenannten Zerfahrenheit und Uneinigkeit) aller unserer Deutschen Zustände sich ausdrückenden Selbstständigkeit der Entwicklung aller Einzelkräfte und aller Besonderheiten verkennen und unterschätzen, so sehr sind wir andererseits überzeugt, daß für die genügende Fortdauer dieser Mannigfaltigkeit durch das Grundwesen unseres Volkes vollständig gesorgt ist, daß dagegen zur Förderung der nöthigen Einheit und des ersprießlichen Verbandes unter den so vielseitigen Einzelbestrebungen alle Kraft Derjenigen eingesetzt werden muß, welche die große Bedeutung des Deutschthumes für die gesammte Menschheit zu würdigen wissen. In Frankreich bestehen gegenwärtig 207 Vereine zur Pflege geistiger Zwecke; von den 89 Kreisen (Departments) des Kaiserreiches besitzen 10 gar keinen solchen. Leider vermag Niemand anzugeben, wie groß die Zahl solcher Vereine in Deutschland sein mag, wo dieselben überall verbreitet sind und zum Theil in kleinen Landstädtchen ihren Sitz haben, deren Namen sie mit ihrer Wirksamkeit in die weitesten Kreise tragen. Wie verdienstvoll würde es sein, wenn ein allgemeiner Austausch- und Brennpunkt für die Leistungen aller dieser Deutschen Vereine geschaffen würde. Gewiß kann jeder Verein für sich etwas Wesentliches leisten — aber wie viel höher würde die Bedeutung einer solchen Leistung sich stellen, wenn alle, ohne irgend eine Beschränkung ihrer Freiheit und Selbstständigkeit, in Gemeinschaft zusammenwirkten. Schon unser Altmeister Goethe klagt: , Jeder möchte etwas leisten und zwar das Rechte, und Niemand begreift, daß das nur geschehen kann, wenn man mit und in einem Ganzen wirktl" Möchte man dieses nun immer mehr allseitig begreifen. Wie Vieles wird schon gewonnen sein, wenn einmal alle Deutschen Vereine (nicht blos im Vaterlande, sondern auch in der Fremde) ihre Druckschriften und die Berichte über ihre Thätigkeit regelmäßig und vollständig dem Freien Deutschen Hochstifte zur Aufstellung in dem von uns als Volkseigenthum aller Deutschen verwalteten Vaterhause Goethe's einsenden — wie die-

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ses eine stets zunehmende Zahl derselben zu thun bereits begonnen hat — und wenn wir dadurch demnächst uns in den Stand gesetzt sehen, eine jährliche, nach Fächern und Gegenständen geordnete Uebersicht und Inhaltsanzeige der Arbeiten und Druckschriften aller Vereine, somit ein Jahrbuch der Deutschen Geistesarbeit herzustellen und herauszugeben. Unsere Flugblätter, verbunden mit diesem Jahrbuche, würden sich in hohem Grade nützlich erweisen können, als ein allgemeines Bekanntmachungsund Mitteilungsblatt für alle Vereine. Und welch bedeutender Theil der von den Mitgliedern der einzelnen Vereine zu deren Zwecken aufgebrachten Geldmittel, welcher jetzt durch zahllose Einzelversendungen von Rundschreiben und Austauschstücken in Sendkosten verloren geht, könnte erspart werden, wenn alle Vereine sich mit uns verständigen wollten, ihre gesammten Versendungen ballenweise an uns einzusenden, damit wir dieselben für jeden einzelnen Verein gesammelt wieder ballenweise oder auf dem Wege buchhändlerischer Vermittlung befördern könnten. Seit geraumer Zeit ist das Erscheinen unserer Flugblätter verzögert gewesen. Der Grund dieser Verzögerung läßt sich besser bildlich andeuten, als in der Wirklichkeit darlegen. Während innerer Entwicklungsvorgänge, der nothwendigen stillen Vorbereitungen zu äußeren Entfaltungen, pflegen alle lebendigen Leiber in einer gewissen äußeren Unthätigkeit zu verharren, welche sich bis zu dem Scheine der Leblosigkeit steigern kann. Seit dem Beginne ihres sechsten Jahrganges ist unsere Stiftung in solchen inneren Entwicklungsvorgängen begriffen gewesen, auf welche selbst die zu anderer Zeit nach Außen thätigen Kräfte sich wenden mußten. Hoffen wir, daß die dadurch vorbereitete äußere Entfaltung nicht ausbleiben werde, und daß das Wiedererscheinen eines weiteren Flugblattes der erste Vorbote neuer nach Außen gerichteter Thätigkeit sein möge. Unterdessen können wir eine Bitte nicht unausgesprochen lassen, deren Erfüllung wesentlich zum glücklichen Fortgange des Gedeihens unseres Hochstiftes mitwirken müßte. Möge jeder unserer verehrten Stiftsgenossen zur Unterstützung des gemeinsamen Strebens beitragen, was in seinen Kräften steht: 1) Durch unmittelbare Theilnahme an unseren Sitzungen und Vorlesungen, oder durch briefliche Mittheilungen. 2) Durch Vorträge und Vorlagen von Ergebnissen seiner eigenen Arbeiten. 3) Durch Einsendung aller von ihm erschienenen und noch erscheinenden Veröffentlichungen, seien dieselben nun selbstständig erschienen oder Sammelwerken einverleibt. 4) Durch möglichst angemessene Beiträge zu unserer Stiftungskasse. 5) Durch die Gewinnung immer neuer und zahlreicher weiterer Theilnehmer. Die besondere Ursache, aus welcher erst nach längerem Stillstande wieder eine Fortsetzung unserer Flugblätter erscheint, wollen die hochgeehrten Mitglieder aus dem Umstände herleiten, daß nothwendig eine Zeit lang alle uns zur Verfügung stehende Arbeitskraft auf diejenigen Geschäfte und Thätigkeiten verwandt werden mußte, welche eine größere Ausbreitung unserer Stiftung und damit die Gewinnung genügenderer Geldmittel bezweckten. Unsere Bemühungen in dieser Absicht sind sehr ausgedehnte und zeitraubende gewesen — möchte der Erfolg denselben entsprechen! So sehr wir Deutschen zu aufopfernden Leistungen für höhere Zwecke geneigt sind, so ist es doch leider auf die Dauer ganz unmöglich, so umfassende Geschäfte, wie die unserer Stiftung, durch freiwillige und unvergütete Arbeit zu bewältigen. Diejenigen, welche wohl in der Lage wären, ihre Zeit ohne das Bedürfniß einer Entschädigung zur Verfügung zu stellen, sind nicht leicht auch befähigt oder aber nicht gerade geneigt, dies zu thun. Von Andern aber kann eine derartige Aufopferung vernünftiger Weise nicht wohl verlangt werden, und, weit entfernt, daß man dem auf den Erwerb zu seinem und der Seinigen Unterhalte Angewiesenen aus der Zurückhaltung von unvergüteter Arbeit einen Vorwurf machen dürfte, muß man zugestehen, daß vielmehr eine Ueberschreitung des Maßes in solcher Thätigkeit leicht zu einem bürgerlichen Tadel Grund darbieten könnte. Seien wir also billig in unsern Anforderungen an die Begeisterung der Einzelnen und streben wir vielmehr durch die Förderung immer allgemeineren Zusammenwirkens und durch Darbietung mäßiger Beisteuern dahin, daß unsere Stiftung in die Lage versetzt werde, jegliche ihren Zwecken entsprechende Leistung angemessen zu entgelten und so sich immer erweitertere und immer vorzüglichere Arbeitskräfte zu sichern! Dann erst werden alle Mitglieder durch stetigen Genuß den Gewinn aus unserer Gemeinschaft ziehen, welcher ihnen bei der Begründung der Letzteren zugedacht war! Durch die Wiederherstellung, sorgfältige Erhaltung und angemessene Verwaltung des Vaterhauses unseres Goethe bemüht sich das Hochstift einer allzulange vernachlässigten Schuld des Deutschen Volkes gerecht zu werden und der Nachwelt ein Denkmal zu überliefern, dessen wichtigste Bedeutung darin besteht, eine unmittelbare sachliche Erläuterung zu meh-

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reren der schönsten Werke Goethe's zu liefern und für das Verständnis der ganzen Denkund Dichtweise Goethe's den goldenen Schlüssel darzubieten. In seinen regelmäßigen Sitzungen gewährt das Hochstift eine jedem Deutschen zugängliche Gelegenheit, von seiner geistigen Thätigkeit und deren Erfolgen im Gebiete der Bildung und Erziehung, der Wissenschaften und der Künste öffentliches Zeugniß abzulegen, und sichert den Söhnen unseres Volkes ihr geistiges Eigenthum und den Anspruch auf die Anerkennung ihrer Leistungen in den weitesten Kreisen. Durch die von seinen Mitgliedern und unter seiner Beihilfe im Goethehause stattfindenden Vorlesungen bestrebt sich das Hochstift unmittelbar den Kreis der in Frankfurt dargebotenen Unterrichtsgelegenheiten zu vermehren. N o c h größer aber vielleicht, als diese unmittelbare, ist die mittelbare Wirkung des Hochstifts, indem die Bestrebungen desselben fast alle hier bestehenden Stiftungen, Vereine und Gesellschaften zu einem rühmlichen Wetteifer veranlaßt haben, in welchem wir den Erfolg ohne Neid theilweise durch die reicheren Hülfsmittel älterer Gemeinschaften in einer Weise unterstützt und begünstigt sahen, wie unser jüngerer und durch so mannigfaltige Aufgaben unverhältnismäßig in Anspruch genommener Kreis sich derselben wohl noch lange nicht wird rühmen können. Im Gesammtergebnis ist es auch völlig gleichgültig, von wem die Veranstaltungen ausgehen, vorausgesetzt nur, daß dieselben zweckmäßig und daß sie Allen zugänglich sind.

BERICHTE, WISSENSCHAFTLICHE - N r . 2885

BERICHTERSTATTER, DER DRAMATURGISCH-LITERARISCHE - N r . 0612

BERLIN Berlin - N r . 0229 BERLINER FEUERSPRITZE

DER BERLINER Breslau, Leipzig, Berlin - N r . 1066 D E R H A U S F R E U N D

0227 BERLINER BOCKBIER-ZEITUNG Berlin 1 8 7 6 - 1 8 8 1 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23146: BERLINER BOCKBIER-ZEITUNG. Redaktion: Paul Grottkau. Berlin 1876-1881.

BERLINER BÖRSEN-COURIER Berlin - N r . 0242 BERLINER W E S P E N

0228 BERLINER CHARIVARI Berlin 1 8 5 9 - 1 8 6 0 * Standort: Β 724: Zs 363 [1860] * Nicht nachgewiesen: 1859. * Quelle: Kayser 15/176: BERLINER CHARIVARI. Wochenblatt für Wahrheitsfreunde. Berlin 1859. * 1860: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1860. N r . 91. N r . 94.

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BERLINER CHARIVARI. [Ab 1860, Nr. 27 mit dem Untertitel:] Kritisches Volksblatt. [Ab 1860, Nr. 94 mit dem Zusatz:] Redigirt unter dem Gewicht von fünf Preßprozessen. Redakteur: Held. Qg- 2]. Berlin: Carl Nöhring 1860. 4° Qg. 2:] 1860. Nr. 1 - Nr. 104[30.12.]. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Zweimal wöchentlich. [1860. Nr. 91:]

Zur Verständigung! Die in jüngster Zeit hervorgetretenen zahlreichen criminalgerichtlichen Verfolgungen des „Charivari", über die wir demnächst ausführlicher berichten werden, haben uns zu der Ueberzeugung gebracht, daß wir uns auf einem durchaus falschen Wege befanden, als wir dem gemeinen Wesen dadurch nützlich zu werden glaubten, daß wir alle socialen und politischen Uebelstände im Staat und Stadt einer strengen Kritik unterwarfen, gegen Alles, was uns ungerecht, unmoralisch, unvernünftig oder lächerlich schien, mit allen Waffen des Wortes ankämpften, und uns von keiner feigen Rücksicht abhalten ließen, diesen Kampf auch gegen die höchsten und einflußreichsten Factoren des Staates — mit gebührender Ausnahme des unverantwortlichen Staatsoberhauptes! — zu führen, einzig und allein die Wahrheit und die Vernunft zu Bundesgenossen erwählend. Wir haben durch dieses Bestreben, welches wir für ein edles und würdiges hielten, uns „Feinde ringsum" zugezogen und von keiner Seite Dank geerntet, nicht einmal von Seiten Derer, für deren nächste und heiligste Interessen wir den Kampf unternommen; und darum vorzüglich müssen wir annehmen, daß — wenn auch vielleicht nicht unser Ziel, so doch — unser Weg dazu ein falscher war. Wir gestehen daher offen, unter solchen Umständen den criminalgerichtlichen Verfolgungen, die sich gegen uns aufthürmen, nicht gewachsen zu sein, und uns also in der Lage zu befinden, den „Charivari" in der bisherigen Weise nicht mehr fortführen zu können, wenn es uns überhaupt gelingen sollte, ihn noch länger als bis zum Jahresschluß zu halten. Und da nun die Staatsgewalt bei ihrem strafrichterlichen Vorgehen gegen uns offenbar keinen andern Zweck verfolgen kann, als uns zu bessern; so wollen wir zeigen, daß wir schon jetzt gebessert sind. Wir haben Alles, was uns tadelnswerth erschien, getadelt. Indem man uns dafür straft und durch die Strafe auf den entgegengesetzten Weg zu bringen sucht, kann man uns freilich nicht dazu vermögen, Alles, was uns tadelnswerth erscheint, zu loben; aber es bleibt uns ja, um unsre Besserung zu beweisen, noch übrig, daß uns Nichts mehr tadelnswerth erscheint, woraus dann von selbst folgt, daß wir Alles lobenswürdig finden werden. Indem wir nunmehr zu diesem Entschlüsse der Besserung gelangt sind, haben wir uns bemüht, schon in der heutigen Nummer Proben davon abzulegen. Sollte es uns noch nicht ganz gelungen sein, so wird man dem jungen Anfänger Etwas zu gute halten. — Solche Artikel der heutigen und vielleicht einer oder der anderen späteren Nummer aber, welche noch in der früheren verwerflichen Weise abgefaßt sind, gehören entweder einer früheren Erzeugungsperiode an, oder kommen auf Rechnung unserer Mitarbeiter, denen wir die eingetretene Besserung noch nicht zur Nachfolge empfehlen konnten. So viel zur Verständigung! [1860. Nr. 94:]

Mit Ehren zu Grabe. Wohl kaum werde ich nach den vorausgegangenen Andeutungen noch nöthig haben, ausdrücklich zu erklären: daß der „Charivari" nach zweijährigem Bestehen mit dem Ende dieses Jahres aufhören wird, zu erscheinen. Er findet sein Ende durch die Reaction der Staatsgewalt gegen seine Tendenz und seine Form. Ein Blatt, wie der „Charivari" nach meiner Intention sein und werden sollte, kann nur unter dem Schutze der wahren und vollen Preßfreiheit gedeihen, wie sie in der ganzen

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civilisirten Welt nur drei Länder besitzen: Holland, England und Amerika. Wenn die Preßfreiheit eines Landes sich von der Censur nur dadurch unterscheidet, daß die Vernichtung von Gedanken und Principien, statt durch den von individuellen Ansichten und Gefühlen geleiteten Rothstift eines Censors, durch den Ausspruch eines Richters herbeigeführt wird, dem ein vages und vieldeutiges Gesetz vorliegt, und der also auch nur nach individuellen Ansichten und Gefühlen richten kann: dann ist durch eine solche Preßfreiheit für die wirklich oppositionelle Presse mehr verloren als gewonnen. Denn die Censur kann höchstens das Journal selbst, also ein Geschäft ruiniren; eine solche Preßfreiheit unter dem Fallbeile richterlicher Gesetzauslegungen und Anwendungen ruinirt aber die Person der Journalleiters. Als zu Ende des Jahres 1858 die „neue A e r a " Preußens verkündet wurde, glaubte ich, der ich mein ganzes Leben hindurch gegen die Censur angekämpft hatte, für mein Vaterland den Morgen der wahren Preßfreiheit wirklich angebrochen; und auf diesen Glauben hin unternahm ich die G r ü n d u n g des „ C h a r i v a r i " . Aber mein Glauben war ein falscher; die wahre Preßfreiheit ersteht in Preußen nicht; sie wurde unmöglich gemacht durch die Anwendung von Gesetzen, welche unter der zehnjährigen Mißregierung erzeugt worden waren, u m die Preßfreiheit nur dem N a m e n nach bestehen zu lassen, dem Wesen nach aber zu vernichten. D a somit die Voraussetzung falsch war, auf welcher die Geburt des Blattes beruht hatte, so mußte dasselbe nach kurzem Leben zu G r a b e gehen. Ich glaube indeß, sagen zu dürfen, daß es mit Ehren geschieht; und wenn man dem entgegen auf die criminalgerichtlichen Verfolgungen hindeuten wollte, welche ich selbst als die Ursache des Unterganges des Blattes angegeben habe; so möge man sich desjenigen CharivariArtikels erinnern, der da nachwies, daß es auch ehrenhafte Verbrechen giebt. Unter allen Umständen, hoffe ich, wird man mir das Zeugniß geben, daß ich auf der mir vorgezeichneten Bahn — möge man sie nun billigen oder mißbilligen! — rüstig, muthig und opferfreudig fortgeschritten bin, und daß ich als Redacteur meine Schuldigkeit gethan habe. O b das Volk, das Publikum, die Presse auch die ihrige gethan haben, u m das Blatt zu heben und zu halten, mögen sie sich selber fragen. Wohl hätte ich jetzt und hier Veranlassung und Gelegenheit, etwas ausführlich von meiner ganzen fast 20jährigen publicistischen Wirksamkeit und dem mannichfachen Widerstande zu sprechen, den sie so oft und so stark gefunden hat. Allein ich müßte alsdann ein wenig allzuviel von mir selber reden. Ohnehin mußte ich es schon in der vorigen und in dieser N u m m e r wegen anderer Angelegenheiten mehr thun, als mir eigen und lieb ist. A b e r der Leser wird es gewiß entschuldigen, wenn er erwägt, daß ein Mensch, der im Sterben begriffen ist, stets noch Vielerlei anzuordnen und aufzuklären hat. U n d das ist jetzt mein Fall. A n dieser Stelle will ich daher nur noch Einiges über die Art bemerken, wie der „Charivar i " bis zu seinem völligen Ende, nämlich bis zum 1. Januar 1861, erscheinen wird, weil er nur so und nicht anders erscheinen kann, wenn die Nachwehen der criminalgerichtlichen Proceduren mich nicht noch nach seinem T o d e auf Jahre hinaus peinigen sollen. Alle Opposition gegen preußische Behörden und Beamte, gegen preußische Einrichtungen und Zustände, so wie gegen solche allgemeine, die auch auf Preußen Bezug haben, muß vollständig wegfallen; jede humoristische oder satyrische Kritik, die als H o h n oder Spott ausgelegt werden könnte, muß unterbleiben; die socialen Uebel in Staat und Stadt dürfen höchstens in sehr harmloser Darstellungsweise aufgedeckt werden. Was hiernach für die noch übrigen fünf Lebenswochen des Blattes übrig bleibt, kann man sich denken. Wer aber für das Uebrigbleibende sein Abonnementsgeld weggeworfen wähnt, der wolle bedenken, daß er die paar Groschen weggeworfen hat für die letzten Athemzüge eines Daseins, welches eines besseren Schicksals werth gewesen wäre. D a s wird dem kleinen todten Blatte selbst die „ K r e u z z e i t u n g " nachsagen, von der man es wenigstens rühmen muß, daß sie stets rüstig und aufrichtig für die Preßfreiheit als das höchste G u t aller Parteien gekämpft hat. Damit aber Personen, welche mit dem früheren Wesen des „ C h a r i v a r i " nicht vertraut sind und nur die letzten N u m m e r n des Blattes zu Gesicht bekommen, sich kein falsches Urtheil darüber bilden; und damit ferner vermieden werde, daß sich in dem Leser die Meinung bilde, der „ C h a r i v a r i " sei zuletzt noch recht matt geworden; — aus diesen Gründen soll von jetzt ab bis zur letzten N u m m e r des Blattes am K o p f e desselben die Ursache seiner Todesschwäche verzeichnet stehen in den Worten: „Redigirt unter dem Gewicht von fünf Preßprozessen!" Held.

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BERLINER COURIER Berlin - Nr. 0242 BERLINER WESPEN 0229 BERLINER FEUERSPRITZE Berlin 1853 - 1 8 5 6 BERLIN Berlin 1856-1861 BERLINER MONTAGS-ZEITUNG Berlin 1861 - 1 8 8 3 "•Standorte: Β 41: 19a/183 [1853-1856] Β 170: [1853-1856] Β 701: Β 1/5 [1853] DSB Berlin [DDR]: 2° Ztg 7381 [1862. 1863. 1865 - 1871] 2° Ztg 738b [1857] UB Berlin [DDR]: Ac 52631 gr. 2° [1865] BL London: F. misc. 197 [1858. 1859] * Nicht nachgewiesen: 1860. 1861. 1862. Nr. 1 - 3 5 . 1864. 1872-1883. »Quellen: Kayser 13/87, DZK 1858, 1861, Kat. StB Berlin [DDR], GV(alt) 99/8: BERLIN. Illustrine Montagszeitung. Redaktion: Hans Wachenhusen, Ernst Dohm, A. Hofmann, C.M. Oldenberg, Adolf Glaßbrenner, Matthias, August Braß. Berlin 1856-1861. - BERLINER MONTAGSZEITUNG. Redaktion: Adolf Glaßbrenner, Richard Schmidt-Cabanis. Berlin 1861-1883. "Aufgegangen in DEUTSCHES MONTAGS-BLATT [ - Nr. 0564]. "Editorial: 1852. Probenummer. 1. BERLINER FEUERSPRITZE. Löschblatt für brennende Fragen. Montags-Zeitung [ab 1853, Nr. 13 mit dem Untertitel: Illustrine Montags-Zeitung; ab 1855, Nr. 1 mit dem Untertitel: Montags-Zeitung]. Redaktion: Ernst Kossak [ab 1854, Nr. 48: Redaktion: R. Löwenstein; ab 1855, Nr. 38: Redaktion (Vertretung): A. Hofmann; ab 1856, Nr. 2: Unter Verantwonlichkeit der Verlagshandlung]. Jg.[l]-4. Berlin: A. Hofmann & Comp. 1853 -1856. 2° [Jg. 1:]1853. Nr. I [ l . l . ] - N r . 52. Jg. 2: 1854. Nr. 1 - 52. Jg. 3: 1855. Nr. 1 - 53. Jg. 4: 1856. Nr. 1 - Nr. 39[29.9.] * 1 Nr. = 4 dreisp. S. "Wöchentlich. "Illustrationen. "Probenummer [1852]. 4 S. "Beilage: DIE PONTUS-EXPEDITION. 1854. Nr. 1. 4 S. [Fonsetzung:] BERLIN. Illustrine Montags-Zeitung. Redakteur: Hans Wachenhusen [ab 1856, Nr. 8: Stellvertretende Redaktion: Ernst Dohm; ab 1857, Nr. 1: Verantwortlicher Redakteur: Ernst Dohm; ab 1857, Nr. 31: Verantwortlicher Redakteur in Vertretung: A. Hofmann; ab 1857, Nr. 40: Redakteur: C.M. Oldenberg].

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Jg.[l]-4. Berlin: A. Hofmann & Co. 1856- 1859. 2° [Jg. 1:]1856. Nr. l[6.10.]-Nr. 13. Jg. 2: 1857. Nr. 1 - 52. 238 S. Jg. 3: 1858. Nr. 1 - 52. 242 S. Jg. 4: 1859. Nr. 1 - Nr. 13[28.3.] 52 S. * 1 Nr. = 4 dreisp. S. * Wöchentlich. * Illustrationen. * Probenummer. 22.9.1856. [Fortsetzung:] BERLINER MONTAGS-ZEITUNG. Redakteur: Adolf Glaßbrenner [ab 1869, Nr. 30: Verantwortlicher Redakteur in Vertretung: Richard Schmidt (-Cabanis)]. Jg. 2 - 1 1 . Berlin: Otto Janke [ab 1862, Nr. 1: Berlin: Royer und Frauenstein; ab 1863, Nr. 5; Berlin: Joseph Royer; ab 1866, Nr. 26: Berlin: Adolf Glaßbrenner] 1862-1871. 2° Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· JgJgJg·

2: 3: 5: 6: 7: 8: 9: 10: 11:

1862. 1863. 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871.

Nr. 36 - 5 2 . S. 141-208. Nr. 1 - 52. 208 S. Nr. 1 - 52. Nr. 1 - 53. Nr. 1 - 52. Nr. 1 - 52. Nr. 1 - 52. Nr. 1 - 52. Nr. 1 - 52. * 1 Nr. = 4 dreisp. S. * Wöchentlich. * Illustrationen. * Probeblatt. 1861. 4 S.

[1852. Probenummer. 1:~\

Berliner! Denn an Geist und Gemüth seid Ihr ja doch Alle Berliner, ob Ihr nun im Osten wohnt, wo der schwarze Kaviar die blonde Semmel küßt, oder im Westen, wo der Kölner Dom nie fertig wird, ob Ihr im Norden haus't, wo Pommerland ist abgebrannt, oder im Süden, wo der Banus und kroatische Dichter Trunkes wegen von seiner Gattin verlassen wird — Berliner, der Winter ist da! Der Magistrat und die Zeitungen vertheilen regelmäßig Armensuppen, das Brennholz wird täglich theurer und das Meerungeheuer die Auster billiger, die Kammern sind versammelt und die Zuhörer zerstreut, das Arbeitshaus und die Theater sind gefüllt, in den Ballsälen werden Herzen und Hüte vertauscht, der Kaufmann vermischt Brennöl mit Südseethran und sein Sohn Porter mit Champagner, es ist die Zeit, wo die Freundschaft erkaltet und die Liebe erwärmt! Berliner, Ihr wollt unterhalten sein, so gut als viele Berlinerinnen. Tausend Thatsachen gehen an Euch vorüber und tausend verschiedene Meinungen durchkreuzen einander — es giebt nur eine Meinung und diese werden wir Euch beibringen. Wenn Ihr sie annehmt, werdet Ihr eine gute Meinung von uns bekommen. Ihr werdet uns unverdrossen finden in der Verwaltung Eures Urtheils. Wo Ihr sein werdet, wollen auch wir uns einstellen und selbst dahin werden wir gehen, um zu berichten, wohin Ihr gewiß nicht gehen werdet! Im reichgepolsterten Sopha sollt Ihr sitzen und in Ruhe den rastlosen Männern bei der Spritze folgen, denn es ist unser Beruf, nicht vor der Nacht zurückzuschrecken und selbst am Sonntage mit Winden zu kämpfen, wenn es gilt, Berichte zu schreiben, um Euch am Montag Morgen ein Blatt zu verschaffen. Man spielt Komödie, man tanzt im Ballet, man giebt Konzerte und Bälle, man stellt Bilder aus; wir werden überall zugegen sein! Immer wissen wir, daß Sophokles, Shakespeare und Calderón nicht ganz durch einige Dichter ersetzt sind, deren Namen durch dieses Blatt eine

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weite Verbreitung zu geben, wir beanstanden, daß unser Corps de Ballet eitel alte Garde ist, daß die Conzerte nur durch Freibillets bestehen, die öffentlichen Bälle nichts sind als — Federbälle, und Bilder wie Ausstellungen gar viele Ausstellungen zulassen, aber wir beben vor nichts zurück! Wir werden mit den Dichtern Tänze aufführen und die Balltänzer vor zwölf Uhr demaskiren; wir werden viele Schauspieler lebendig begraben und für die Wiederbelebung des todten Theaterrumpfes kämpfen! Rastlos werden wir arbeiten an Eurem Vergnügen, Berliner, und uns nicht beirren lassen von denen, die da höflich und mit Bücklingen am Vormittage zu uns kommen, damit wir nach Sechse mit ihnen nicht ins Gericht gehen sollen. Wenn wir aber Abends das Haus verlassen, werden wir doch am Tage unaufhörlich Bücher lesen und Euch melden, worin die Literatur und die Makulatur besteht. In der Stadt, auf den Straßen und unter den Bürgern soll nichts vorgehen, um das wir uns nicht bekümmerten, denn wenn der Beste der französischen Könige gesagt hat, daß Sonntags jeder seiner Unterthanen ein Huhn im Topfe haben solle, werden wir auch in den Wochentagen unsere Nase in die Töpfe Deutschlands stecken. Doch nicht den Bürgern und Einwohnern allein, auch der hohen Obrigkeit wollen wir die Wahrheit geigen, selbst dem Herrn Polizeipräsidenten — obgleich wir bereit sind, seine Gesundheit in altem Weine zu trinken, wenn er es wirklich durchsetzen sollte, unsere Straßen mit frischem Wasser zu versorgen. Mit einem Worte: wir werden uns um Alles in der Welt bekümmern! Der himmlische Durchgang des Merkur vor der Sonnenscheibe und der irdische Durchgang am Mühlendamm, das theure Steinpflaster mit Granitplatten in der Wilhelmsstraße und das billige Steinpflaster mit Mandeln in der Spandauerstraße bei Hildebrandt, Petitpierre's Augengläser und Marianne Grimmerts Hühneraugenpflaster, Lohsé's Bandeauline und Renz's Adeline, der Divan zu Stambul und der Kaffee Divan in der Jägerstraße, Riquet und sein Zungenlieferant, der Hospodar der Wallachei, die Walhalla und die Tonhalle, der Schweidnitzer Keller in Breslau und der Professor Keller, altes Eisen und Stahl, Wagner's Tannhäuser und die sächsische Schweiz, Wiener Konferenzen und Wiener Tränkchen, Kuranda und Kurella, Kranichfeld und Rhetor Schramm, der Treubund und der Todtenbund, das Blutgericht und das Marzipan von Königsberg, Kölnisches Wasser und Danziger Goldwasser, die Ostbahn und Père Lachaise, das Kaiserreich und Cayenne, Monsieur Fould und Scholem nomine Brühl, Buder und die Birchpfeiffer, der Jungfemstieg und das rauhe Haus in Hamburg, Meyerbeer und Gumbert, blaue Bohnenkaiser und Bohnenköniginnen, Haaröl und englisch Ale, Porter und Reporter. — Alles, Alles ziehen wir vor unser Forum! Ihr aber, Berliner, und Ihr, die Ihr diesen Titel verdienen wollt, erinnert Euch, daß Ihr das theure Niederlassungsrecht in Berlin erlangen könnt durch ein billiges Abonnement auf die Berliner Feuerspritze. 0230 BERLINER FLIEGENDE BLÄTTER Berlin 1873 - 1874 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23358: BERLINER FLIEGENDE BLÄTTER. Berlin: E. Meyer 1873-1874. 0231 BERLINER FLIEGENDE BLÄTTER Berlin 1875-1876 * Standort: Dm 11: IZs 65/43 [1875. 1876] "Ί 875 —1876: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu NEUES BERLINER TAGEBLATT. "•Kirchner 23334 und 23415 irrtümlich: Jg. 1: 1872 und Jg. 1: 1876. BERLINER FLIEGENDE BLÄTTER. Redakteur: Rudolf Menger. [Jg. 1 - 2 ] , Berlin: Gesellschaft des „Neuen Berliner Tageblatt" (Rudolf Menger & Co.) 1875 - 1876. 2°

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[Jg. 1:] 1875. Nr. I[7.10.]-Nr. 13. 104 S. [Jg. 2:] 1876. Nr. 1 - Nr. 25[22.6.]. 200 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Wöchentlich. * Illustrationen. * Probenummer. 19.9.1875. 8 S. BERLINER FREIE PRESSE Leipzig Nr. 1879 DIE NEUE WELT

0232 BERLINER GESELLSCHAFTER Berlin 1871 - 1872. BERLINER SONNTAGSBLATT Berlin 1873 - 1879 * Nicht nachgewiesen. * Quellen: Dahms 59, Klippel 31: BERLINER GESELLSCHAFTER. Beilage zu BERLINER TAGEBLATT. Berlin 1871 - 1872. Klippel 32, Woerl 802: BERLINER SONNTAGSBLATT. Beilage zu BERLINER TAGEBLATT. Berlin 1873 - 1879. [Fortsetzung:] DEUTSCHE LESEHALLE. Neue Monatsschrift für Unterhaltung und Belehrung. Beilage zu BERLINER TAGEBLATT. Berlin 1880- [ ] * Nicht aufgenommen. BERLINER HUMORISTISCHE BLÄTTER Berlin - Nr. 1186 ILLUSTRIRTE DEUTSCHE REISE-ZEITUNG BERLINER ILLUSTRIRTE BLÄTTER Berlin - Nr. 2142 REICHARDT'S BERLINER ILLUSTRIRTE BLÄTTER 0233 DIE BERLINER LATERNE Berlin 1868 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Heinsius 15/2/16: DIE BERLINER LATERNE. Von Heinrich Roochefort. Berlin 1868. 0234 BERLINER LEBEN Berlin 1876-1877 "Nicht nachgewiesen. "Quelle: Kayser 20/19: BERLINER LEBEN. Novellistische Skizzen und Mittheilungen aus der deutschen Kaiserstadt. Herausgeber: H. Robolsky. Berlin 1876- 1877.

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BERLINER MITTERNACHTS-ZEITUNG

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0235 B E R L I N E R M I T T E R N A C H T S - Z E I T U N G Berlin 1878 - 1879 * Nicht nachgewiesen. •Quelle: Kirchner 23465: BERLINER M I T T E R N A C H T S - Z E I T U N G . Redaktion: A. H u t h . Berlin 1878 - 1879.

0236 B E R L I N E R M O N T A G S - P O S T Berlin 1855 - 1864 "•Standort: DSB Berlin [DDR]: Ztg 738c 2° [1855 - 1 8 6 4 ] * Nicht nachgewiesen: 1863. * 1855 — 1864: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: Probenummer. 1. BERLINER MONTAGS-POST. Zeitung für Politik, Gesellschaft, Literatur und Kunst. Redakteur: Ernst Kossak. Jg- 1 - 1 0 . Berlin: Ernst Kühn 1855 - 1864. 2° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: 8: 10:

1855. 1856. 1857. 1858. 1859. 1860. 1861. 1862. 1864.

N r . I [ l . l ] - N r . 53. Nr. 1 - 5 2 . N r . 1 - 52. N r . 1 - 52. Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 3 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . N r . 1 - N r . 52[27.12.]. * 1 N r . = 4 dreisp. S. "Wöchentlich. "Probenummer. 25.12.1854. [4 S.].

BERLINER MONTAGS-ZEITUNG Berlin - N r . 0229 BERLINER FEUERSPRITZE

0237 B E L R I N E R P F E N N I G - B L Ä T T E R Berlin 1844 - 1 8 6 8 DER FAMILIENFREUND Berlin 1 8 6 9 - 1 8 7 5 "Standorte: 34: Z A 11123[1850] 70: Ze 2103[1849 - 1853] Β 701: Β 1/49[1844. 1845. 1847-1849. 1853-1857. 1859. 1861. 1862. 1865-1868] Β 720: Zs 137[1848. 1851] Β 724: Zs 179[1844— 1853. 1855. 1856. 1858. 1865. 1869] Β 1508: [1846] DSB Berlin [DDR]: 4° Ztg 571[1872. 1875] StB Berlin [DDR]: XIV, 17150[1863] "Nicht nachgewiesen: 1860. 1870. 1871. 1873. 1874.

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"•Editorials: 1844. Unpag. Bl. 1. 1845. Unpag. Bl. 1847. 588. 1849.4. 620. 1850. Unpag. Bl. 1851. 624. 1852. 624. 1853. 12. 620. 1854. 12. 620. 1861. 784. 1863. 628. 1865. 624. 1866. 828. 1867. 844. 1868. 828. 1869. 1. 416. 1872. 416. 1875. 416. B E R L I N E R PFENNIG-BLÄTTER. Volks-Tagesschrift für Leser aller Stände [ab 1845, Nr. 91/94 mit dem Untertitel: Zeitschrift zur Unterhaltung für Leser aller Stände; ab 1847 mit dem Untertitel: Volks-Zeitschrift zur Unterhaltung für Leser aller Stände; ab 1865 mit dem Untertitel: Zeitschrift für Leser aller Stände]. Herausgeber: Carl Lindow. Verantwortlicher Redakteur: Carl Lindow. Jg· 1 - 2 5 . Berlin: Carl Lindow 1844-1869. 8° [ab 1852: 4°] Jg. 1: 1844. Nr. l[l./2.4.] - Nr. 135. 540 S. Jg. 2: 1845. Nr. 1 - 178/180. 683 S. Jg. 3: 1846. Nr. 1 - 1 5 1 . 604 S. Jg. 4: 1847. Nr. 1 - 147. 508 S. Jg. 5: 1848. Nr. 1 - 154. 616 S. Jg. 6: 1849. Nr. 1 - 155. 620 S. Jg. 7: 1850. Nr. 1 - 156. 623 S. Jg. 8: 1851. Nr. 1 - 9 8 . 624 S. Jg. 9: 1852. Nr. 1 - 5 2 . 624 S. Jg. 10: 1853. Nr. 1 - 5 2 . 620 S. Jg. 11: 1854. Nr. 1 - 5 2 . 620 S. Jg. 12: 1855. Nr. 1 - 5 2 . 620 S. Jg. 13: 1856. Nr. 1 - 53. 632 S. Jg. 14: 1857. Nr. 1 - 5 2 . 620 S. Jg. 15: 1858. Nr. 1 - 52. 620 S. Jg. 16: 1859. Nr. 1 - 52. 676 S. Jg. 18: 1861. Nr. 1 - 5 3 . 784 S. Jg. 19: 1862. Nr. 1 - 5 2 . 628 S. Jg. 20: 1863. Nr. 1 - 5 2 . 628 S. Jg. 21: 1864. Nr. 1 - 5 2 . 624 S. Jg. 22: 1865. Nr. 1 - 5 2 . 624 S. Jg. 23: 1866. Nr. 1 - 5 2 . 828 S. Jg. 24: 1867. Nr. 1 - 5 2 . 844 S. Jg. 25: 1868. Nr. 1 - N r . 52 [26.12.]. 828 S. * 1 Nr. — 4 zweisp. S.; ab 1851, Nr. 71: 1 Nr. - 12 zweisp. S.; ab 1859, Nr. 39: 1 Nr - 16 zweisp. S.; ab 1862, 1 Nr. - 12 zweisp. S.; ab 1866: 1 Nr. = 16 zweisp. S. * Jeden zweiten Tag, ab 1846 dreimal wöchentlich, ab 1851 zweimal wöchentlich, ab 1851, Nr. 71 wöchentlich. * Inhaltsübersicht: pro Jahrgang. "•Illustrationen. *Die Untertitel nur in einem Teil der Nummern ausgedruckt. *Jahrgangs-Titeleien: BERLINER PFENNIG-BLÄTTER. Volks-Tagesschrift für Leser aller Stände [ab 1846: Volks-Tagesschrift zur Unterhaltung für Leser aller Stände; ab 1850: Volks-Zeitschrift zur Unterhaltung für Leser aller Stände], Beilagen: 1 MONATS-GRATIS-BEILAGE DER BERLINER PFENNIGBLÄTTER. [1844], Nr. 1 - 9 . 34 S. 2. BERLINER PFENNIG-BLÄTTER. WOCHEN-BERICHT. 1846. 1847.

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3. BEILAGE DER BERLINER PFENNIG-BLÄTTER. 1848. Nr. 1. 1851. Nr. 7 1 - 9 8 . 1852. Nr. 1 - 5 2 . 1853. Nr. 1 - 5 2 . [1854], 1855. Nr. 1 - 5 2 . [1856-1857]. 1858. [Nr. 1], 210 S. [1859-1864], 1865. Nr. 1 - 5 2 . 203 S. [1866], 4. SCHATTENBILDER AUS BERLINS GESELLSCHAFTLICHEM LEBEN. Von Albert Otto. [1863], Nr. 1 - 2 . 96, 104 S. [Fortsetzung:] DER FAMILIENFREUND. Zeitschrift zur Unterhaltung für Leser aller Stände. Neue Folge der Berliner PfennigBlätter. Verantwortlicher Redakteur: Carl Lindow. Jg. 26/N.F. Jg. 1 - Jg. 32/N.F. Jg. 7. Berlin: Carl Lindow 1869-1875. 4° Jg. 26/N.F. Jg. 1: 1869. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 29/N.F. Jg. 4: 1872. Nr. 1 - 52. 416 S. Jg. 32/N.F. Jg. 7: 1875. Nr. 1 - Nr. 52[25.12.]. 416 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. »Wöchentlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jahrgang. [1844.1:1

Vorworte. Wohl nur in einem Lande wie Preußen, unter dem Schutze eines weisen, Kunst- und Wissenschaft liebenden Fürsten, konnte es selbst ,,/yërcwîg-Blâttern" vergönnt sein, zu erstehen. — Aus dem Grabe mehrjähriger Vergessenheit heraufbeschworen, tritt diese VolksTagesschrift für Leser aller Stände neugeboren, in einer lebenskräftigeren Gestalt wieder unter das Publikum, um so unter der Menge von Zeitschriften eine bescheidene Rolle zu spielen. Berlin, das Vaterland überhaupt, ja selbst das Ausland begrüßte freundlich im Jahre 1833 ein: „Erstes vaterländisches Pfennig-Blatt", und eben diese große Theilnahme des Publikums bewies wohl den Werth seiner Originalität, wie auch sein Bedürfniß insbesondere. Nachdem nun diese einst so viel gelesenen Blätter seit dem Jahre 1839 geruht, rüttelte die Erinnerung des Publikums selbst den traulichen Stundenkürzer wieder wach, um ihn vielleicht auf's Neue 1844 eben so freundlich zu bewillkommnen. Diese Wiedergeburt mußte nothwendig auch eine andere Benennung herbeiführen und erhielt die Neuerstandene den Namen: Berliner Pfennig-Blätter mit einer passenden Titel-Vignette. Diese Volks-Tagesschrift — deren Inhalt stets schlicht und allgemein verständlich gehalten werden soll — wird fast nur Originalien bringen, und wie gering auch der Preis dafür bekannt, bleibt sie doch weit davon entfernt — nach Art einiger andern Blätter, und namentlich derer, die ihre Existenz dem frühern Pfennig-Blatte entnommen haben — auf Raub auszugehen, ihr Dasein mit Abschreiben zu fristen. Der Inhalt ist folgender: A. 1. und 2. Orzgz'iW-Novellen und Erzählungen, große und kleine. 3. Geheimnisse von Berlin — als vaterländischen Geschichts-Kalender zu betrachten und Berlins allgemeine urkundliche und neue Geschichte enthüllend (mit Vignette). 4. Gemeinnütziges oder Goldpfennige.

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5. Nachtisch-Körbchen mit Anekdoten, Pikanzen, Berliniaden, Lokalem u. Ausländischem (mit Vignette). 6. Knackmandeln von Räthseln (mit Vignette). B. Text-Beilagen: 1. Eine illustrine Gratis-Beilage für einen jeden Monat zu einem Viertelbogen, mit zwei sauberen Holzschnitten, welche die in Verfall gerathenen schlechten Monatsbilder ersetzen werden. Ihr Titel ist: Unterhaltendes Quodlibet von Deklamatorien, Gedichten und Liedern, komischen und ernsten Inhalts. — Am Schlüsse des Jahres hat sonach jeder Abonnent der „Berliner Pfennig-Blätter" ein eigenes, für sich bestehendes, mit Illustrationen geschmücktes Buch. 2. Der wöchentliche Kirchenzettel, die kirchlichen Aufgebote, die Todtenliste, die Ereignisse von Berlin und seiner Umgebungen und eine summarisch-vergleichende Uebersicht der Seelenzahl, mit dem ersten Mai d. J. beginnend. Dem April liegt davon ein Gratis-Exemplar zur Ansicht bei. C. Kunst-Beilagen: 1. Vierteljährlich ein sauberer Original-Stahlstich in groß Quartformat, der die zahllosen Monatsbilder anderer Blätter, französischen Kupfern nachgeahmt, an Ausführung und Sauberkeit übertreffen soll. 2. Alljährlich ein sauberes Titelkupfer zu der illustrirten Gratis-Beilage: „Unterhaltendes Quodlibet". Von dieser reichhaltigen Volks-Tagesschrift erscheinen monatlich 30 einfache Blätter oder 15 Nummern in dem vorliegenden Formate und extra eine monatliche Gratis-Beilage mit Illustrationen zu einem Viertelbogen, so daß allwöchentlich, außer der Todtenliste etc., alle Sonnabend vier Nummern ausgegeben werden. In der vierten Woche vertritt die illustrine Beilage die Stelle der 16. Nummer. Alle drei Schriften mit ihren Kunstbeilagen, welche aber als unzertrennliches Ganze zu betrachten sind, haben den beispiellos-billigen Monats-Preis von nur drei Silbergroschen, wofür 2 1/2 Sgr. monatlich oder ein Pfennig täglich für die Blätter selbst, und nur sechs Pfennig monatlich für die Todtenliste etc. gerechnet werden, so daß die illustrine Beilage gratis gegeben wird. — Da die Todtenliste etc. für hiesige Abonnenten nur Interesse haben kann, so erhalten Auswärtige zwar nur die illustrine Beilage, beziehen jedoch dafür die „Berliner PfennigBlätter" durch jede resp. Buchhandlung des In- und Auslandes oder durch jedes Königliche Postamt portofrei und ohne Preiserhöhung mit monatlich 3 Sgr. Der Leser wird hieraus die Ueberzeugung gewinnen, daß keine Zeitschrift, wie sie auch heißen mag, bei so beispielloser Billigkeit einen so reichhaltigen Inhalt darbietet; wolle aber auch ermessen, daß nur durch eine große Theilnahme das ganze Unternehmen bestehen kann, und ladet daher die Redaktion ein recht zahlreiches Publikum — mit recht reichen Zahlpfennigen — dazu ein. Es wird ihr dagegen zur besondern Pflicht gereichen, die Eingeladenen auf das Freundlichste zu bewirthen, und ist sie deshalb mit den besten VolksSchriftstellern in Verbindung getreten, deren Namen jedem Produkt beigefügt werden sollen. [1844. Unpag.B/.:]

Jahres-Bericht an die Leser der Berliner Pfennig-Blätter. Nicht ohne Rührung vermochte der Herausgeber die letzten Zeilen für den ersten Jahrgang dieser Blätter niederzuschreiben. Es rückten noch einmal die Bilder der Vergangenheit: die unendlichen Mühen, mit welchen ein Geschäft der Art verbunden ist, vor die Seele des Redakteurs, Verlegers und Druckers in einer Person. Wer die Schwierigkeiten, denen literarische Unternehmungen in heutiger Zeit vor ihrem Dasein unterliegen, kennen gelernt, wird gewiß dieser Rührung beipflichten. Es gehört eine starke Dosis von Energie dazu, mit Gleichmuth dem Leide und dem Hohne, mit denen ein neues Blatt in erster Zeit zu kämpfen hat, entgegenzutreten. Nur das Bewußtsein: dem Publikum Neues, Modernes, Originelles und nach besten Kräften Zweckmäßiges in seinem Blatte gebracht zu haben, ist für unendliche Mühen des Herausgebers einziger Lohn, den er noch dazu von sich selbst empfängt; — auf einen höheren darf er nicht Anspruch machen, will er nicht von seinen Lesern für „anmaßend" erklärt sein! Die vorliegende Volks-Tagesschrift für Leser aller Stände enthält sich daher auch aller Anpreisung, verweist seine Leser nur auf das vorstehende Inhalts-Verzeichniß, dessen Zeilen den

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mannigfachen Gehalt deutlich bieten. Sie ist die billigste aller bestehenden Zeitschriften und ist der Gemeinfaßlichkiet gewidmet; für weiter will sie nichts gelten und glaubt insofern in ihrem ersten Jahrgange den Ansprüchen genügt zu haben, welche daran zu machen waren. Die einzelnen Klagen: „Dies und Jenes könnte besser sein!" welche dem Herausgeber zu Ohren gekommen, können unmöglich den allgemeinen Anklang der Berliner PfennigBlätter, welche sich in kaum dreiviertel Jahren 12,000 Leser errungen, verwischen — ein Beweis, daß doch Vieles des Lesenswerthen darin enthalten gewesen. — Ein schöner Trost für den unterzeichneten Redakteur! [1849.620:] Schlußwort. Der sechste Jahrgang der Berliner Pfennig-Blätter liegt beendet vor Euch, liebe Leser. Was der Herausgeber im Jahre 1849 Euch geboten, werdet Ihr selbst wissen: gar manche schöne Erzählung, gar manch schöner belehrende Aufsatz ist Euch nicht allein durch die Augen, vielleicht auch durch das Herz gegangen. Eure dem Herausgeber bekannt gewordene Zufriedenheit hat ihm wohl gethan, ihm für seinen Fleiß und seine Mühen reichen Ersatz geboten und ihn angespornt, fortzufahren auf dem Wege: Euch treffliche, ausgewählte Stoffe zur Unterhaltung und Belehrung — das Fundament der vorliegenden Volkszeitschrift — zu bieten. Das Jahr 1849 war für eine Zeitschrift, wie die unsrige, ein böses, denn Parteihaß und Leidenschaftlichkeit machten seinen Charakter aus — wie schwierig war es da, besonnen abgefaßte Materialien herbeizuschaffen. Der Kalender und das Jahrbuch der Berliner Pfennig-Blätter ruhen nun auch schon in Euren Händen. Euer wie das öffentliche Urtheil darüber bekundete vollste Zufriedenheit. Nehmt den innigsten Dank dafür von dem Herausgeber und Verleger und den Mitarbeitern, welche ihn bei seinem Streben so rege unterstützt haben. [1850. Unpag. Bl.:]

Schlußwort. Wieder blicken wir zurück auf einen vollendeten - den siebenten — Jahrgang unserer Volks-Zeitschrift. Wir denken dabei der mannigfachen Mühen, die mit seiner Herstellung verbunden waren, aber sagen uns auch mit Freude, daß unser ernstes und redliches Streben nicht ohne Anerkennung geblieben ist; haben wir doch den besten Beweis dafür darin, daß unsere Pfennig-Blätter sich von Jahr zu Jahr einer größeren Verbreitung erfreuen, welche freilich auch nöthig, sollen wir in den Stand gesetzt werden, fort und fort den Lesern eine angemessene Unterhaltung zu bieten, stets mit den Forderungen der Zeit Schritt haltend, den Blättern die möglichste Mannigfaltigkeit geben, und eben so auf angenehme Leetüre Bedacht nehmen, wie uns über nützliche und wissenswerthe Gegenstände auf jedem Felde, besonders aber dem fruchtbarsten und segenbringendsten, dem gewerblichen, mit Liebe und Fleiß ausdehnen. Wir haben es uns angelegen sein lassen, für jedes Feld, welches unsere Blätter berühren, die alten bewährten Kräfte zu erhalten, neue zu gewinnen, und eben so ist es unser Augenmerk gewesen, wie seit der Gründung der Zeitschrift, immer für eine saubere und correkte Ausstattung derselben Sorge zu tragen. Wir glauben sonach mit dem Wunsche auch die Hoffnung aussprechen zu dürfen, es werde unseren Pfennig-Blättern noch ferner das Wohlwollen der geehrten Leser zu Theil werden. Mit dieser Hoffnung beschließen wir das Jahr und treten hinüber in das neue, noch wünschend, es möge unsern Lesern und uns ein glückliches werden! [1851.624:] Schlußwort. Der achte Jahrgang unserer Blätter liegt vollendet vor uns. Wir werfen von ihm einen Blick auf die Liste unserer Abonnenten und gewahren mit Freude, daß die alten lieben Namen fast noch alle vorhanden, manche neuen auch hinzugekommen sind. Wir sehen darin eine Anerkennung unseres redlichen Strebens, die Gunst der geehrten Leser fort und fort zu erhalten und wird es uns zugleich ein Sporn sein, rüstig fortzubauen. Wir bekennen, daß wir nicht ohne einige Furcht an die im Juni d. J. mit unsern Blättern vorgenommene Veränderung gegangen sind, in Folge deren eine kleine Preiserhöhung unvermeidlich war; ein Blick auf die Zahl unserer geehrten Abonnenten zeigt uns, daß sie mit Ausnahme sehr weniger jene Veränderung als zweckmäßig anerkannt haben und durch das für die geringe Preiserhöhung Gebotene zufrieden gestellt worden sind.

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Eben so gereicht es uns zur Freude, von den verschiedensten Seiten günstige Urtheile über unsern Kalender zu vernehmen. Dies kann uns nur ermuntern, auch diesem eine immer größere Sorgfalt zu widmen und wie bisher weder Mühe noch Kosten zu scheuen, daß er sowohl dem Inhalte als der Ausstattung nach ein zugleich nützlicher und eleganter Beitrag für jede Hausbibliothek sei. [1854.12:]

An unsere geehrten Leser. Wir wollen das zweite Jahrzehent des Bestehens unserer Blätter nicht beginnen, ohne unsern geschätzten Lesern das Versprechen zu geben, daß wir Alles thun werden, um sie auch für den hiermit beginnenden neuen Zeitabschnitt an die Berliner Pfennig-Blätter zu fesseln. Mit ungeschwächter Kraft und dem besten Willen gehen wir daran, und so denken wir unsern Blättern, unter denselben Bedingungen, auch ferner ein möglichst vielseitiges Interesse zu geben, die Gunst zu verdienen, welche ihnen zehn Jahre hindurch zu Theil geworden. Wie wir hoffen, daß der diesjährige Volkskalender jeder billigen Anforderung entspricht, so soll Dies auch bei dem am Schlüsse dieses Jahres zu liefernden der Fall sein; das Bestreben des Herausgebers und Verlegers ist ja darauf gerichtet, auch diesem Kalender immer neue Freunde zu erwerben. [1866.828:]

Schlußwort. Die Redaction möchte nicht den vorliegenden Jahrgang abschließen, bevor sie den geehrten Lesern und Leserinnen ein Wort des Dankes gesagt für alle Liebe und alles Vertrauen, welches sie nunmehr dreiundzwanzig Jahre hindurch von denselben erfahren. Liebe und Vertrauen von Seiten der Leser sind für jede Redaction gar kostbare Güter, — solche zu erwerben, muß ihr eifrigstes Bestreben sein. Daß es der Redaction der Berliner PfennigBlätter Ernst damit ist, sich diese kostbaren Güter zu erhalten, glaubt sie am besten dadurch zu bethätigen, wenn sie hiermit das Versprechen abgiebt, im neuen Jahrgange noch besseren Inhalt zu bieten, als im alten, und allen Wünschen, die an sie gestellt, thunlichst Rechnung zu tragen. Jedes Menschenwerk ist Stückwerk, es bedarf des Ausbaues, um zur Vollendung zu gelangen. So will denn auch die Redaction d. Bl. rüstig an den neuen Jahrgang gehen, an dem Inhalte ausbauen und zeigen, daß sie der Liebe und des Vertrauens ihrer geehrten Leser und Leserinnen nicht unwürdig sei. [1868.828:]

Schlußwort. Der nunmehr beendete Jahrgang ist der fünfundzwanzigste der Berliner Pfennig-Blätter wie der Kirchlichen Wochen-Blätter, und schließt somit den langen Zeitraum eines ViertelJahrhunderts ab. Was wir im Jahre 1844 in der ersten Nummer den geehrten Lesern gelobt, daran glauben wir bis heute festgehalten zu haben, nämlich: jederzeit bestrebt zu sein, in Betreff der Unterhaltung und Belehrung das möglichst Beste zu bieten. Zu dem Bewußtsein, unsere Schuldigkeit gethan zu haben, blicken wir denn auch zufrieden auf den Zeitraum unserer Thätigkeit zurück, vergessen gern der Stürme, welche über unsere Blätter geweht, gern der Mühen, die wir rastlos daran gesetzt, das Gedeihen derselben zu fördern, und freuen uns an unserm Jubiläum nur der Liebe, welche die gütigen Leser immerdar und in reichem Maße uns bewiesen haben. Diese Liebe uns zu erhalten, ist unser ferneres Bestreben, zumal wir alle Ursache haben, diese gerade jetzt mehr denn jemals in Anspruch zu nehmen. Die gewaltige Zeit, deren Rad rastlos vorwärts schreitet, die an dem Alten rüttelt, Neues, Verjüngtes überall erstehen läßt, hat auch auf unsere Blätter einzuwirken nicht unterlassen. Zunächst erachtete sie den Titel „Pfennig-Blätter" als nicht mehr passend, sodann das Format, gegenüber den anderen modernen Zeitschriften, als zu klein, und schließlich den Inhalt als nicht mehr vollkommen ausreichend. Der Zeit Rechnung tragend und der Wahrheit gedenkend: wer stille steht, geht rückwärts, wird denn unsere Wochenschrift vom 1. Januar 1869 ab den Titel Der Familienfreund (Neue Folge der Berliner Pfennig-Blätter) führen, und in größerem Format, in modernerem Gewände und mit erweitertem Inhalte erscheinen. Die den hiesigen Lesern bisher gebotene Gratis-Beigabe wird ihren Titel Kirchliche WochenBlätter beibehalten, jedoch in Folge des rapiden Zuwachses der Berliner Bevölkerung gleich-

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falls in vergrößertem Maßstabe erscheinen, damit der Wunsch vieler Leser: in den Ereignissen eine kleine Chronik von Berlin zu besitzen, in jeder Nr. erfüllt werde, was leider des beschränkten Raumes wegen in den letzten Jahren nicht immer geschehen konnte. — Wir leben der Hoffnung, daß wir mit der Umgestaltung unserer Blätter keinen Fehlgriff thun, vielmehr nur im Sinne unserer geehrten Leser handeln. Mit dem innigen Wunsche, daß der Familienfreund, der sich als solcher in den alten Beri. Pfennig-Blättern ja schon seit 25 Jahren bewährt, ein willkommener Freund in jeder Familie sei, bitten wir 1) die geehrten hiesigen Leser, beim Empfang der Nr. 1 des Familienfreundes und der Kirchlichen Wochen-Blätter die Pränumeration von fünf Silbergroschen incl. Botenlohn auf Januar 1869 an unsere Boten entrichten, und 2) die geehrten auswärtigen Leser, schleunigst die Pränumeration auf das erste Vierteljahr 1869 erneuern und bei der Bestellung, sowohl bei den Königlichen Postanstalten als auch bei den Buchhandlungen deutlich den Titel: „Der Familienfreund, neue Folge der Berliner Pfennig-Blätter" angeben zu wollen. Bei den Königlichen Postanstalten beträgt vom 1. Januar 1869 ab der Vierteljahres-Preis incl. Versendungsgebühr für den Familienfreund ohne Kirchliche Wochenblätter, welche letztere überhaupt mit der Post nicht versendet werden, zehn Silbergroschen. — Bei den Buchhandlungen beträgt vom 1. Januar 1869 ab der Vierteljahres-Preis für den Familienfreund ohne Kirchliche Wochen-Blätter ebenfalls zehn Silbergroschen. Es können die Kirchlichen Wochen-Blätter mitverlangt werden, doch stellt sich dann der Pränumerations-Preis auf fünfzehn Silbergroschen. [1869.1:]

Gruß an die Leser. Sei Ihr ermüdet von des Tages Reise, Seid Ihr erschöpft von wochenlanger Hast, So sei im traulichen Familienkreise Euch der Familienfreund ein lieber Gast! Er bietet Euch Erheit'rung, Ruhe, Frieden, Belehret und ergötzet Euch — wie's kommt! Er bietet Euch, was immer nur hiernieden Dem wack'ren deutschen Erdensohne frommt. Dies unser Plan. — Wie wir's vollführen werden — Wir bau'n auf Gott und auf die eig'ne Kraft! Es ist ja Alles doch auf dieser Erden Anheimgestellt Dem, der nur Gutes schafft! Die eig'ne Kraft ist — unser guter Wille, Den bringen wir von Herzen — innig, wahr. Von oben kommt des Segens reiche Fülle: Sie werde unsern Lesern immerdar!

Einleitung. Die Dauer ist die Bürgschaft des Guten! — Die Vergangenheit bürgt für die Zukunft! Enthalten diese beiden Sätze anerkannte Wahrheit, so darf „Der Familienfreund" getrost seine neue Laufbahn beginnen. Unter dem unscheinbaren Namen „Berliner Pfennig-Blätter" im Jahre 1844 begründet, ist diese Zeitschrift das einzige belletristische Blatt Berlin's unter so vielen, welches die Stürme der Jahre 1848 — 1849 überdauert hat, oder wenigstens ohne Unterbrechung forterschienen ist. Es hat mit der letzten Nummer des vergangenen Jahres seinen fünfundzwanzigsten Jahrgang abgeschlossen. Unsere Zeitschrift hat sich in diesem langen Zeitraum nicht ohne Erfolg bemüht — die Zahl der Jahrgänge beweiset es — den Lesern nach des Tages Last und Mühe eine Unterhaltung darzubieten, welche den Geist wie das Herz erfrischt, edelt, läutert. Nicht die ersten Koryphäen der Literatur sind unsere Mitarbeiter gewesen; aber junge, aufstrebende Talente haben gern ihre Erstlinge dargebracht; und was diesen an vollendeter Form abging, hat die Ursprünglichkeit und Frische ihres Schaffens reichlich ersetzt.

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So wird es auch ferner sein. Doch ist dadurch die Mitwirkung bereits anerkannter literarischer Kräfte nicht ausgeschlossen. Im Gegentheile: die Redaction, gestützt auf den Beifall und die Theilnahme der Leser, wird bemüht sein, und kein Opfer scheuen, die besten Kräfte heranzuziehen. Unsere Zeitschrift soll, was sie bisher gewesen, auch ferner eine Κο/^ί-Zeitschrift sein. Und darum lautet für alle Zeit unser Programm einfach: Nur das Beste ist für das Volk gut. — Wir haben in der letzten Nummer des fünfundzwanzigsten Jahrganges der Berliner PfennigBlätter dargelegt, warum wir uns zu einer Aenderung des Titels, des Formats etc. entschlossen haben. Indem wir hierauf verweisen, getrösten wir uns der unveränderten Liebe der alten, und des wohlwollenden Entgegenkommens der neuen Abonnenten.

0238 BERLINER PUNSCH Berlin 1866-1867 * Standort: Β 701: Bl/32[1866. 1867] *1866— 1867: Mehr nicht erschienen.

BERLINER PUNSCH. Verantwortlicher Redakteur: Wolfgang Bernhardi [ab 1867, Nr. 10: (in Vertretung): Emil Thiele], [Jg. 1 - 2 ] . Berlin: G. Hickethier 1866-1867. 4° [Jg. 1:]1866. Nr. I [ 6 . 1 . ] - N r . 52. 208 S. [Jg. 2:]1867. Nr. 1 - N r . 13[30.3.]. 52 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Illustrationen.

BERLINER RECENSIONEN AUF DEM GESAMMT-GEBIETE DER LITERATUR UND KUNST, DER MUSIK UND DES THEATERS Berlin -» Nr. 1885 N E U E ZEITSCHRIFT F Ü R THEATER, MUSIK, KUNST U N D LITERATUR

0239 BERLINER REVUE Berlin 1855 - 1871

AUF WACHT AN DER MOSEL - BERLINER REVUE Berlin 1871

BERLINER REVUE

Berlin 1872 - 1873

* Standorte: 6: Ζ 4765[1864 — 1867] 25: A 9273[1856 — 1860] 43: A 5698[1855 - 1857. 1860 - 1863] 180: Zs 1139[1871. 1872] 206: X 4068[1857. 1859. 1868] Β 41: 47,85 [1866. 1869. 1871] Dm 11: IZs 55/112[ 1855 - 1860. 1 8 6 5 - 1 8 6 7 ] UB Berlin [DDR]: Fa 60110[1864- 1866. 1 8 6 9 - 1 8 7 3 ] * 1 8 5 5 - 1873: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1855. Bd. 1. 1. 764. Bd. 2. 172. 1864. Bd. 36. 1. 1867. Bd. 49. 1. 1871. Bd. 67. 1. 1873. Bd. 75. 381.

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BERLINER REVUE [1871, Bd. 67: AUF WACHT AN DER MOSEL - BERLINER REVUE]. Social-politische Wochenschrift. Redaktion: Clemens von Pinto [ab 1857, Bd. 9: Hermann Keipp; ab 1860, Bd. 22: J. von Moerner; 1861, Bd. 26: (in Vertretung): Adam Löffler; ab 1861, Bd. 27: J. von Moerner; ab 1867, Bd. 49: G. Hickethier; ab 1868, Bd. 52: A. Berghaus; ab 1870, Bd. 63: R. Meyer], Ug·1"17!·. Berlin: Ferdinand Heinicke [ab 1858, Bd. 14: Ferdinand Schneiser; ab 1861, Bd. 25: Ferdinand Heinicke; ab 1864, Bd. 36: H.R. Fahlisch; ab 1864, Bd. 38: A. Paul; ab 1867, Bd. 49: G. Hickethier; 1868, Bd. 52: Fr. Kortkampf in Comm.; ab 1868, Bd. 53: Stilke & van Muyden; ab 1870, Bd. 61: Carl Duncker (C. Heymons); ab 1871, Bd. 66: G. Hickethier; ab 1871, Bd. 67: Otto Gödsche] 1855-1873. 4° [Jg. 1:]1855. Bd. 1. H. 1 - 13. VII, 764 S. Bd. 2. H. 1 - 13. VII, 708 S. Bd. 3. H. 1 - 13. VIII, 700 S. [Jg. 2:]1856. Bd. 4. H. 1 - 13. VII, 700, 50 S. Bd. 5. H. 1 - 13. VII, 692 S. Bd. 6. H. 1 - 13. VI, 682 S. Bd. 7. H. 1 - 13. VI, 738 S. [Jg. 3:]1857. Bd. 8 H. 1 - 13. 560 S. Bd. 9. H. 1 - 13. 528 S. Bd. 10. H. 1 - 13. 564 S. Bd. 11. H. 1 - 1 3 . 584 S. [Jg. 4:]1858. Bd. 12. H. 1 - 13. 560 S. Bd. 13. H. 1 - 13. 554 S. Bd. 14. H. 1 - 13. IV, 578 S. Bd. 15. H. 1 - 13. IV, 550 S. [Jg. 5:]1859. Bd. 16. H. 1 - 13. IV, 544 S. Bd. 17. H. 1 - 13. IV, 600 S. Bd. 18. H. 1 - 1 3 . IV, 518 S. Bd. 19. H. 1 - 13. IV, 544 S. [Jg. 6:]1860. Bd. 20. H. 1 - 13. IV, 578 S. Bd. 21. H. 1 - 1 3 . IV, 532 S. Bd. 22. H. 1 - 13. IV, 544 S. Bd. 23. H. 1 - 13. IV, 568 S. [Jg. 7:]1861. Bd. 24. H. 1 - 13. IV, 528 S. Bd. 25. H. 1 - 13. IV, 474 S. Bd. 26. H. 1 - 13. IV, 466 S. Bd. 27. H. 1 - 13. IV, 460 S. Qg. 8:]1862. Bd. 28. H. 1 - 13. IV, 478 S. Bd. 29. H. 1 - 13. IV, 570 S. Bd. 30. H. 1 - 13. IV, 480 S. Bd. 31. H. 1 - 13. IV, 520 S. [Jg. 9:]1863. Bd. 32. H. 1 - 13. IV, 500 S. Bd. 33. H. 1 - 13. IV, 632 S. Bd. 34. H. 1 - 13. IV, 584 S. Bd. 35. H. 1 - 13. 522 S. Qg. 10:]1864. Bd. 36. H. 1 - 13. 400 S. Bd. 37. H. 1 - 13. 424 S. Bd. 38. H. 1 - 13. 448 S. Bd. 39. H. 1 - 13. 416 S. [Jg. 11:]1865. Bd. 40. H. 1 - 13. 416 S. Bd. 41. H. 1 - 13. 414 S. Bd. 42. H. 1 - 13. 416 S. Bd. 43. H. 1 - 13. 416 S. [Jg. 12:]1866. Bd. 44. H. 1 - 13. 416 S. Bd. 45. H. 1 - 13. 416 S.

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Bd. 46. H. 1 - 13. 416 S. Bd. 47. H. 1 - 13. 416 S. Qg. 13:]1867. Bd. 48. H. 1 - 13. 416 S. Bd. 49. H. 1 / 2 - 1 2 / 1 3 . 376 S. Bd. 50. H. 1 - 13. IV, 412 S. Bd. 51. H. 1 - 1 3 . VI, 414 S. CJg. 14:]1868. Bd. 52. H. 1 - 13. IV, 414 S. Bd. 53. H. 1 - 13. IV, 426 S. Bd. 54. H. 1 - 13. V, 438 S. Bd. 55. H. 1 - 13. IV, 438 S. Qg. 15:]1869. Bd. 56. H. 1 - 13. VI, 436 S. Bd. 57. H. 1 - 13. IV, 468 S. Bd. 58. H. 1 - 13. ΙΠ, 432 S. Bd. 59. H. 1 - 13. III, 466 S. Qg. 16:]1870. Bd. 60. H. 1 - 13. II, 464 S. Bd. 61. H. 1 - 13. II, 427 S. Bd. 62. H. 1 - 13. II, 462 S. Bd. 63. H. 1 - 13. II, 420 S. Qg. 17:]1871. Bd. 64. H. 1 - 13. II, 428 S. Bd. 65. H. 1 - 12. 392 S. Bd. 66. H. 1 - 13. 430 S. Bd. 67. [H. 1 - 1 0 ] , 316 S. Qg. 18:]1872. Bd. 68. [H. 1 - 12]. 428 S. Bd. 69. [H. 1 - 13]. 450 S. Bd. 70. [H. 1 - 13]. 412 S. Bd. 71. [H. 1 - 12]. 416 S. Qg. 19:]1873. Bd. 72. [H. 1 - 13]. 404 S. Bd. 73. [H. 1 - 13]. 420 S. Bd. 74. [H. 1 - 13]. 404 S. Bd. 75. [H. 1 - 13]. 425 S. * Monatlich. * Beginn: April 1855. "Inhaltsübersicht: pro Bd.

[1855.

Bd. 1. 1:] Vorwort.

Seit mehr als einem halben Jahrhundert ist es das unablässige Bemühen aller Derer, welche die Freisinnigkeit als ein Gewerbe treiben, die Wahrheit vergessen zu machen, daß es die socialen Zustände sind, welche die politische Lage der Völker bedingen, und daß die Politik der Staaten im Größten wie im Kleinsten auf kein anderes Fundament gegründet werden kann, als auf das sociale Gerüst und Mauerwerk der Völker, welche ihre natürliche Unterlage sind. Erwachsen auf dem Boden der Revolution, eingetaucht in die politischen Doctrinen der Gegenwart, bevor sie denken gelernt, hat jene Klasse von Politikern es niemals der Mühe für werth geachtet, die Voraussetzungen ihrer Postulate zu prüfen. Umsonst hatte man es empfangen, umsonst gab man es weiter und mit Entrüstung schob man die Behauptung zurück, als ob die vielgepriesenen politischen Errungenschaften der Neuzeit nichts Besseres seien denn der Abhub und die Brosamen von dem Tische der französischen Revolution. Was Wunder daher, wenn der Irrthum je länger desto tiefer und weiter um sich fraß, wenn je länger desto mehr das Bewußtsein verschwand, daß die Doktrinen des politischen Liberalismus Nichts seien als Trugschlüsse aus den socialen Axiomen jener verhängnißvollen Zeit; wenn alle Versuche, die wilden Gewässer abzudämmen und zu reinigen sich als fruchtlos erwiesen, so lange man es anstehen ließ, die unreine Quelle zu schließen. Es waren die Social-Principien von 1789, welche die politischen Doctrinen und Greuelthaten jener Zeit geboren, und es ist vergeblich, die Kinder zu verleugnen, wenn man nicht den Muth hat, sich von der Mutter loszusagen. „Die unbesiegte Doctrin ist stets die eigentliche Kraft des Bösen."

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Fragen wir aber, welches jene Social-Principien waren: es war, um kurz zu sein, der Mensch, doch nicht der Mensch wie er ist, der Mensch mit seinen Schwächen und Gebrechen, mit seinen Mängeln und Sünden, mit seinen verschiedenen Gaben und Bedürfnissen, in seiner verschiedenen Stellung und Geltung. Es war der Mensch, wie er sein sollte, der tugendhafte Mensch, entkleidet jener Schwächen und Leidenschaften, enthoben den Bedingungen des irdischen Daseins und als abstract vernünftiges Wesen unter dem Namen „Staatsbürger" den Institutionen des Staats zum Grunde gelegt. Es verstand sich von selbst, daß diese Voraussetzung den Menschen ließ, wie er war; daß der auf den „Staatsbürger" gegründete Revolutionsstaat in der Wirklichkeit den Menschen fand und sich daher sofort in sein Gegentheil verkehrte. Nichts desto weniger hielt man an der Voraussetzung fest. Die unleugbaren Widersprüche zwischen Theorie und Praxis wurden theils mit dem Beile des Scharfrichters ausgefochten, theils durch die neuerfundene Lehre des Provisoriums und der Uebergänge erklärt. An Nachahmern fehlte es natürlich nicht. Die Conferenzen, welche man aus dem gemeinschaftlichen Vordersatze zog, waren freilich einstweilen graduell, wenn auch nicht qualitativ verschieden; doch stellten sich folgende Sätze als Allen gemeinsame Postulate heraus. Erstens das allgemeine gleiche Staatsbürgerthum, d.h. die absolute Gleichheit der Rechte aller einzelnen Staatsangehörigen, sowohl unter einander — (privatrechtlich) — als gegen den Staat — (staatsrechtlich) — ohne Rücksicht auf die sociale Stellung, welche man einnimmt. Zweitens das unbeschränkte freie einherrige Grundeigenthum, vervollständigt zur directen, unveräußerlichen, unbeschränkten und alleinigen Disposition eines Eigenthümers. Dieser Eigenthümer kann sein Eigenthum zertheilen, verkaufen, verwalten, vermiethen, verpfänden nach seinem alleinigen Gefallen, ohne einem Dritten darüber Rechenschaft zu geben. Nur dies absolute Dispositionsrecht darf der Eigenthümer nicht beschränken. Drittens die absolut freie Ausübung der Facultäten des Individuums, d.h. das absolute Recht jedes Staatsbürgers, ohne Einschränkung und Controlle Wohnsitz zu nehmen, eine Familie zu begründen, zu arbeiten, zu fabriciren, cultiviren, produciren, transportiren, tauschen, kaufen und verkaufen, leihen und verleihen, erfinden, sich belehren, denken, discutiren, glauben oder nicht glauben; Alles nach dem Maaße seiner Mittel, ohne andere Bedingungen, als die, „seine eingegangenen Verbindlichkeiten zu erfüllen" und „keinen anderen Staatsbürger in der Ausübung des gleichen Rechts zu hindern". Wir fürchten keinen Widerspruch, wenn wir die Behauptung aussprechen, daß diese drei Sätze die Grundlage aller Institutionen und Vorschwebungen des modernen Staates sind. Nicht minder rechnen wir auf die Zustimmung aller Derer, welche das Denken noch nicht verlernt, wenn wir die Folgerung ziehen, daß alle Völker des heutigen Europas mehr oder minder scharf vor die Alternative gestellt sind: entweder rein ab, oder ganz hinein in alle Consequenzen bis zum Untergang! Auf welcher Seite wir stehen, wird einer weitläufigen Auseinandersetzung nicht bedürfen. Wir wollen gründlich ein Ende machen mit Allem, was auch nur eine entfernte Verwandtschaft mit jenen Bastardgebilden hat. Nicht daß wir vermessen genug wären, die Stärke des Feindes und die Bedeutung des Kampfes zu unterschätzen. Im Gegentheil, wir halten den Kampf für so ernst, daß ihm die Kräfte des Einzelnen, wie die Mittel unserer politischen Zeitungen nicht gewachsen sind. Im Jahre 1848 und dessen nächster Folge, in den Tagen des Sturmes, als sich die Gegensätze in die des politische Lebens zusammendrängten, in der ersten Hitze des Kampfes, als es sich weniger um tiefe, gründliche Discussion, als um die Festigkeit der Ueberzeugung und die Entschiedenheit und Concinnität eines männlichen Wortes handelte; da mochte es genügen, dem Publicum in kürzeren Artikeln, wie sie der Raum und die sonstigen Aufgaben einer politischen Zeitung gestatten, nur die Quintessenz und das gedrängte Resultat dessen, was die befreundete Wissenschaft und die geistige Arbeit der Gesinnungsgenossen auf dem politischen Gebiete erkämpft und gewonnen, als Preis und Labsal darzubringen. Heute, wo die politische Revolution zwar einstweilen niedergeschlagen, doch keineswegs besiegt, auf ihr eigenthümliches Gebiet, auf das Feld der Wissenschaft und Literatur, von dem sie in die Völker eingedrungen, zurückgewiesen worden, heute ist es die Aufgabe der Presse, sie in ihre geheimsten Schlupfwinkel zu verfolgen, ihre Voraussetzungen und Principien zu vernichten, und sie gerade dort zu bekämpfen, wo sie sich bisher für unangreifbar oder doch unbesieglich hielt.

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Auf vorzugsweise literarischem Boden ist die Krankhaftigkeit der Gesinnung, die gottlose Humanität, die Sentimentalität und der Materialismus unserer Zeit erwachsen, und das Uebel — wie Massen neuerer Romane, Dramen, Gedichte u. s. w. beweisen, noch in voller Blüthe. Ebenso ist die entartete Wissenschaft dem Ruf zur Umkehr nur mit Selbstlob und Spott begegnet. Auf der anderen Seite hat man es sich unsererseits zu wenig angelegen sein lassen, die Siege, die von einzelnen hervorragenden Vertretern unser Principien auf dem Gebiete der Wissenschaft erstritten wurden, als Siege des Ganzen darzulegen und zu popularisiren, selbigen ihre rechte Stellung in dem Systeme der eigenen Weltanschauung anzuweisen: — zu geschweigen, daß auf dem Gebiete der populären Literatur die Leistungen unserer Gesinnungsgenossen bis auf die neueste Zeit kaum genannt werden können. So ist gleichzeitig die Fabrik, wie die Kritik der geistigen Speise des Volkes ein Monopol des Liberalismus geworden. So ist, was geistige Größen der Nation auf dem Felde der Wissenschaft für eine neue Erkenntniß des Rechts, für die höhere Auffassung der Geschichte geleistet, auf kleinere Kreise beschränkt geblieben, weil es bis dahin an einem populären Dollmetscher gebrach. Es tritt hinzu, daß die Vorarbeiten, die ein Leitartikel oder eine Kammerrede erfordern, die Masse des Thatsächlichen, auf dem sie beruhen, die geschichtliche Erkenntniß und wissenschaftliche Anschauung, aus denen sie hervorgehen, kurz der ganze Inbegriff des wissenschaftlichen Rüstzeuges einer Zeitung nicht ungenutzt verloren gehen sollten. So drängt die Zeitung über sich selbst hinaus und fordert ihre Ergänzung durch ein Blatt, wie sie das Bedürfniß in anderen Ländern, in Frankreich und England, in seinen revues und reviews, selbst in Italien in seiner civiltà cattolica bereits begründet, und wie wir es in dem vorliegenden dem Publikum zu bieten bemüht sind. Der Charakter und die Aufgabe des Blattes stellt sich hiernach dar als eine zusammenfassende, gedrängte und populäre Darstellung der Arbeiten, in denen die Gesinnungsgenossen ihren Kampf gegen die Principien der Revolution verfolgen, mit besonderer Begünstigung des socialen Gebiets, weil auf diesem die Finsterniß am dicksten ist. Die Kritik, wie wir dieselbe bieten, soll sich nicht auf Variationen der beliebten Themas: Gedanken schlecht, Papier mittelmäßig, Druck gut und ähnliche Gemeinplätze beschränken. Wir wollen unsere Leser auf dem Gebiete der Literatur nach rechts und links orientieren, wir wollen daneben kulturhistorische Skizzen, welche ein bedeutendes Werk oder eine Reihe gleichartiger Schriften, als ein Symptom des Geistes der Gegenwart zusammenfassen, und daraus auf Besserung oder Verschlechterung der hohen Patienten „Zeit und Volk" Rückschlüsse machen. Die halleschen Jahrbücher, an welche wir hierbei erinnern, hatten die Form richtig gewürdigt und mit ihrem Inhalt wohl gefüllt. Als Wochenschrift müssen wir natürlich darauf verzichten, unsere Leser mit politischen Neuigkeiten zu unterhalten, doch wird sich bei Beurtheilung der Leistungen der Tagespresse, wie der Stellung der verschiedenen politischen Parteien Veranlassung bieten und Gelegenheit finden, unsere eigene Stellung zu den Hauptfragen des Tages darzulegen. Indem wir uns der Hoffnung hingeben, daß wenn auch nicht die Bedeutung unserer Leistungen, so doch das unleugbare Bedürfniß einer solchen Schrift diesen Blättern den nöthigen Eingang und die wünschenswerthe Verbreitung und Unterstützung sichern werde, fügen wir nur noch die Bemerkung hinzu, daß wir kein Gebiet des Wissens als ein verschlossenes betrachten, und daß wir Jeden als Mitarbeiter willkommen heißen, der mit uns nach demselben Ziele strebt; — nach dem Ziele, die Wissenschaft und Literatur auf ihre wahre Bedeutung und Aufgabe zurückzuführen und den politischen wie socialen Institutionen der Völker den Menschen wie er ist, nicht den philosophischen Begriff des Menschen zum Grunde zu legen.

[1864. Bd. 36. 1:]

Prospectus. Indem wir der Berliner Revue den Charakter eines Memorial diplomatique verleihen, glauben wir einem Bedürfniß zu entsprechen, welches sich gegenüber den parlamentarischen Verhandlungen auf dem Gebiete der auswärtigen Politik täglich mehr geltend macht. Zu einer tiefer einschneidenden Beleuchtung bestehender und angefochtener Verträge, bestehender oder sich entwickelnder Staatsfragen hielten wir eine Wochenschrift für geeigneter

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wie die Tages-Presse. — Das Mémorial diplomatique wird alle vorkommenden Staatsfragen, sowohl des In-, wie des Auslandes, in ihrer staatsrechtlichen Bedeutung, in ihren eventuellen, so wie bei thatsächlichen Erscheinungen, in ihren positiven Einflüssen und Rückwirkungen auf die gesammten Staatengebiete erörtern. Die Redaction ist gern bereit, entgegenstehenden politischen Auffassungen über die behandelten Staatsfragen, sofern sie gleichfalls objectiv polemisch gehalten sind, ihre Spalten zu öffnen. — Es sind ausreichende Verbindungen angeknüpft, um so früh wie möglich zur Einsicht der neuesten diplomatischen und politischen Verhandlungen, sofern sie überhaupt der Oeffentlichkeit nicht entzogen werden sollen, zu gelangen. Nächst diesem Haupttheil des Mémorial diplomatique wird die zweite Abtheilung der Revue die laufenden politischen und socialen Verhältnisse in gedrängter Kürze, und in jener Art der combinativen Rundschau besprechen, die ohne in Conjectural-Politik zu verfallen, doch möglichst eine Abklärung der Zukunft gestatten soll. Zum Schluß jeder Wochenschrift werden wir die neuesten Erscheinungen auf dem Gebiete der Literatur, der Kunst und des Berliner Bühnenwesens vorführen. [1871. Bd. 67.1:1

An die Leser. Warum wir für die bisherige „Berliner Revue" ein anderes Gewand gewählt, warum wir dem Titel einen Zusatz gegeben haben und warum gerade diesen — ? Wie die Aufgabe der preußischen Parteien im neuen Deutschen Reich eine andere geworden ist, als ehedem in dem engeren Preußen, — so auch die ihrer Presse. Wir haben dieser Umwandlung durch die angekündigte Umgestaltung unserer Wochenschrift auch äußerlich einen Ausdruck geben wollen. Weil aber der Geist des Blattes derselbe bleiben soll, welcher dasselbe seit siebenzehn Jahren durchdrungen und bewegt hat, so wollen wir den alten uns und unseren Lesern theuer erworbenen Namen beibehalten, zugleich aber durch einen characteristischen Zusatz desselben darauf hindeuten, nach welcher Richtung unser Blatt von jetzt ab wirken und schaffen soll, und in welchen Beziehungen es seinen Gesichtspunkt zu erweitern beabsichtigt. Fortan am Borde der Mosel wollen wir stehen, eine Schildwacht, welche jede Gefahr signalisiert, die von jenseits her droht, und solcher Gefahren sind viele! Aber nicht bloß gerüstet wider den äußeren Feind, der auch jetzt noch der „Erbfeind" bleiben zu wollen scheint, vielmehr auch im Herzen des eigenen Vaterlandes wollen wir Wacht halten, Wacht über das heimlich unter uns wuchernde Franzosenthum, Wacht über alles Undeutsche, Wacht über alle diejenigen Feinde des Vaterlandes, welche durch Verbreitung und Pflegen von Schwindel und Corruption und durch die Saat destructiver Lehren an seinem Ruin arbeiten. Eine besondere Aufmerksamkeit werden wir drei Feinden der staatlichen Ordnung zuwenden: Dem Ultramontanismus, der internationalen Arbeiter-Verbindung und den internationalen Capitalisten-Verbindungen. Im Kampfe gegen die Ultramontanen wird es uns an Kampfgenossen nicht fehlen, wenngleich wir unter ihnen Genossen zweideutiger Art begegnen werden. Auch gegen die Internationale werden wir nicht allein fechten. Aber wir möchten nicht das Bajonnet, nicht den Polizeistock angewendet wissen! Wir wünschen die sociale Frage häuslich, national, mit christlicher Liebe und Gerechtigkeit zu lösen. Heilig sei der Besitz, in welcher Hand er zur Zeit ist, — aber auch die Arbeit möge ihren verhältnißmäßigen Antheil an dem sich mehrenden nationalen Product nehmen. Sie möge in ihrem Recht an diesem Mehrantheil fernerhin durch den Staat geschützt werden. Auch möge der Grundbesitzer, wie er einerseits dem Arbeiter giebt, was Recht ist, seinerseits gegen den Capitalisten geschützt werden. Bedarf er doch dieses Schutzes um so mehr, als er der Träger der nationalen Idee ist gegenüber den kosmopolitischen Interessen der Capitalisten und den kosmopolitischen Tendenzen der Arbeiter. Den Umtrieben der Capitalisten aber, welche die Gesetzgebung mehr und mehr sich und ihren egoistischen Interessen dienstbar zu machen suchen, sei eine besondere Aufmerksamkeit gewidmet, und nach dieser Richtung hin soll es unsere ganz besondere Aufgabe sein, rechtzeitig einen Warnungsruf erschallen zu lassen. So wollen wir signalisiren jede Gefahr, welche von Außen, von jenseits der Mosel, oder aber von Innen selbst dem Vaterlande droht! Zugleich aber wollen wir unsere prüfenden Blicke auf Alles gerichtet halten, was dazu dienen kann, das gemeinsame Wohl zu fördern.

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Und in diesem Sinne wollen wir, stets auf der Wacht wider den Feind im Aeußern und Innern, nicht rasten, im Gebiete der Politik, Kunst und Wissenschaft diejenigen Canale graben zu helfen, durch welche unserem preußischen, unserem deutschen Vaterlande Heil, Segen und Gedeihen zugeführt wird. Somit signalisiren und fanalisiren sei Parole und Feldgeschrei der „Berliner Revue" in ihrer neuen Gewandung! [1873. Bd. 75.381;] Abschiedsworte an die Leser der Berliner Revue. Nach fast 19jährigem Bestehen erscheint jetzt das letzte Heft der Berliner Revue. Ueber die inneren Gründe dieses für uns tieftraurigen Ereignisses glauben wir unsern Lesern einige Worte schuldig zu sein. Die ehemals so einige, so wohlgeleitete, gut disciplinirte und deshalb so mächtige conservative Partei Preußens, mit deren Hülfe das Hohenzollernsche Königthum den durch die Revolution erschütterten Staat wieder festigte, kräftigte und zu der großen Rolle, die er von 1864 — 71 in Europa gespielt hat, befähigte, erfreute sich einer eben so wohl organisirten wie trefflich redigirten Presse. Von der Hauptstadt des Landes aus wirkte die Kreuzzeitung als großes politisches Blatt der Partei, und etablirte sich gleichzeitig als Familienmoniteur der wirklichen und der Aristokratie — welchem letzteren Umstände sie auch heute noch ihren nicht zu unterschätzenden Einfluß verdankt. Für den weniger bemittelten Theil des Publikums wirkte das Preußische Volksblatt als Tageblatt. Zur orientirenden Behandlung staatsrechtlicher und Gesellschaftsfragen, namentlich um die blühende conservative Provinzialpresse zu dirigiren, wurde von dem hochverdienten Baron von Hertefeld die Berliner Revue gegründet. Sie vertrat neben den großen allgemeinen conservativen Principien in ihren ersten Jahren auch noch die speciellen Interessen des Großgrundbesitzes. Die Desorganisirung der Partei, welche seit dem österreichischen Kriege ihre neue Aufgabe nicht begriff, ist bekannt. Die vorzüglichsten alten Führer waren todt, wie Stahl, oder ausgeschieden, wie Wagener und Blanckenburg. Es sonderte sich die Partei der Großgrundbesitzer aus und etablirte sich als Freiconservative Partei. Eine Anzahl Mitglieder des Restes that sich späterhin als Neuconservative Partei auf, und eine kleine Fraction beanspruchte für sich den Namen der eigentlichen oder Altconservativen, die nur deshalb einen über das Maß ihrer Bedeutung gehenden Einfluß heute noch üben, weil ihnen die Disposition über die Kreuzzeitung geblieben war. Das Preußische Volksblatt wendete sich den Neuconservativen zu. Die Berliner Revue konnte sich keiner der drei Fractionen anschließen. Ihre Leitung und Redaction verfolgen seit 1866 consequent die Idee der Reorganisation der conservativen Partei auf dem Boden der Gegenwart. Dabei gingen wir von dem Gesichtspunkte aus, daß die neu zu schaffende conservative Partei aufhören müsse, eine preußisch-parikularistische Partei zu sein, daß sie eine deutsche conservative Partei werden, und zweitens, daß sie die sociale Reform zu ihrem ersten Programmartikel machen müsse. Es wäre zur Erreichung dieses Zieles nothwenig gewesen, daß die preußischen Conservativen die in den anderen deutschen Ländern zahlreich vorhandenen aber nicht organisirten conservativen Elemente gesammelt und sich mit denselben über die Haltung sowohl gegenüber der religiösen oder kirchlichen wie der socialen Frage geeinigt hätten. Alle unsere Bemühungen, eine solche Thätigkeit der preußischen Conservativen hervorzurufen, sind gescheitert. Die kirchliche Frage hat zunächst die Altconservativen von jenen anderen beiden Fractionen getrennt und dem Centrum intim genähert. Die Haltlosigkeit dieser Position ist indeß jetzt erkannt und an Stelle der Freundschaft eine entschiedene Feindschaft getreten, welche in dem Kampf zwischen der Kreuzzeitung und der Germania ihren Ausdruck gefunden hat. Ein festes Programm hat indeß auch nach Lösung des Verhältnisses mit dem Centrum bezüglich ihrer Haltung im Streit zwischen Staat und Centrum diese Parteifraction nicht aufgestellt. Ebensowenig sind die anderen beiden Fractionen zu festen Grundsätzen auf diesem Gebiet gekommen. Sie beschränken sich darauf, „die Staatsregierung unterstützen zu wollen". Die sociale Frage aber gründlich zu erörtern, hat keine der drei Fractionen bisher unternommen. Es macht sich nur der Wunsch geltend, die Arbeiterklasse wieder einer strengeren Zucht zu unterwerfen, wie dies in dem Programm der ostpreußischen Conservativen und in der Interpellation des Abgeordneten v. Denzin seinen Ausdruck gefunden hat. Wir sahen in solcher Art, die sociale Frage lösen zu wollen, nur ein Mittel, die Klassenge-

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gensätze zu schärfen und den Haß der unteren Klassen gegen die conservative Partei sowohl wie gegen den Staat zu vermehren, und deshalb erklärten wir uns entschieden gegen eine solche, wie wir meinen, verderbliche Politik. So haben wir uns von diesen conservativen Fractionen trennen müssen und konnten von ihnen natürlich auch keine Unterstützung erwarten. Andererseits galt im Publikum die Revue allgemein noch immer für das Organ einer ganz exclusiven preußischen Junkerpartei, und das machte es uns möglich, außerhalb des Kreises derselben eine breitere Basis zu gewinnen. Wollten wir, wie es unsere bestimmte Absicht ist, erfolgreich im Volke für die Gründung einer deutschen conservativen Reformpartei wirken, so mußten wir zum Volke durch ein neues Organ sprechen. Dies ist der innere Grund, weshalb wir die Revue eingehen lassen, so schwer ein solcher Entschluß uns auch geworden ist. Wir geben damit unsere Sache nicht auf, sondern hoffen sie von jetzt ab wirksamer vertreten zu können. Die Revue ist der Kern einer noch nicht zahlreichen aber vollständig klaren und bewußten Gruppe von Reformern geworden, deren Parole ein starkes Königthum und die sociale conservative Reform im Geiste des Christenthums ist. Unser Programm ist von dem unterzeichneten letzten Redacteur der Berliner Revue in dem soeben erschienenen Werke „der Emancipationskampf des vierten Standes" niedergelegt worden. Auf diesem Fundament hoffen wir weiter zu bauen. Den Mitarbeitern der Revue sagt die Redaction ihren wärmsten Dank, nimmt aber nicht Abschied von ihnen. Sie wird unverzagt auf dem Platze bleiben und ladet dieselben sowie alle Freunde ihres Programmes ein, sich mit ihr in Verbindung zu setzen und zu halten. Der Mittelpunkt der Arbeit wird derselbe bleiben, ein neues publicistisches Verbindungsmittel hoffen wir ins Leben zu rufen. Ist die alte Form zerfallen, so lebt der Geist und strebt nach neuer Gestaltung. So rufen wir unseren Freunden nicht „Lebewohl" zu, sondern „Auf Wiedersehen!" Das walte Gott. BERLINER SONNTAGSBLATT Berlin - N r . 0232 BERLINER GESELLSCHAFTER BERLINER TAGEBLATT Berlin - N r . 0232 BERLINER GESELLSCHAFTER 0240 BERLINER TAGES-TELEGRAPH Berlin 1861-1862 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: DZK 1861, 1862: BERLINER TAGES-TELEGRAPH. TheaterZwischenakts-Zeitung. Berlin 1861 — 1862. 0241 BERLINER WELT- U N D MODENSPIEGEL Berlin 1853 - 1855 * Standort: Β 170: Β 10 275 - 40[1854.2] * Nicht nachgewiesen: 1853. 1854. 1. 1855. "•Quelle: Kirchner 11499: BERLINER WELT- U N D MODENSPIEGEL. Eine Zeitschrift für Literatur, Kunst und Moden. Redaktion: Theodor Mügge, R. Wegener. Berlin 1853 - 1855. BERLINER WELT- U N D MODENSPIEGEL. Eine Zeitschrift für Literatur, Kunst und Moden. Verantwortlicher Redakteur: R. Wegener.

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BERLINER WESPEN

Redaktion

der Modenwelt:

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Pauline von Falkenstein.

Ug· 2l· Berlin: Expedition des Modenspiegel (Otto Janke) 1854. 4° [Jg. 2:]1854. Nr. 2 7 - 5 2 . S. 2 0 9 - 4 1 8 . * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Illustrationen. 0242 BERLINERWESPEN Berlin 1 8 6 8 - 1888 * Standorte: 4: VII d Β 101Bq[1871 - 1874] 61: 4° Ζ 2/235[1869. 1870] 180: Zs 2° 167[1875 - 1886] Β 770: Β 1/151[1868 - 1879] * Nicht nachgewiesen: 1887. 1888. * Beilage zu DIE TRIBÜNE [ 1 8 6 8 - 1881], zu BERLINER BÖRSENCOURIER, zu BERLINER COURIER [ 1 8 8 2 - 1883] und zu FREISINNIGE ZEITUNG [1886], "•Editorials: 1878. Nr. 1. 1881. Nr. 12. 1886. Nr. 52. BERLINER WESPEN. Illustrirtes humoristisches Sonntagsblatt [ab 1870, Nr. 24 mit dem Untertitel: Illustrirtes humoristisches Wochenblatt], Gratis für die Abonnenten der „Tribüne" [ab 1868, Nr. 6: Humoristisches Beiblatt zur Tribüne; ab 1881, Nr. 13 ohne Beilagen-Hinweis]. Verantwortlicher Redakteur: Julius Stettenheim [ab 1885, Nr. 41: Mitredakteur: Alexander Moszkowski]. Jg· 1 - 19. Berlin: E. Mecklenburg (B. Brigl) [ab 1869, Nr. 14: B. Brigl; ab 1881, Nr. 13: A. Hofmann & Comp.; ab 1882, Nr. 18: Expedition (Franz Schmidt); ab 1883: Expedition (R. Davidsohn); ab 1884, Nr. 40: Wilhelm Friedrich; ab 1885,Nr. 40: Berliner Wespen (Julius Stettenheim)] 1868 - 1886. 2 ° [ a b 1868, Nr. 6: 4°] g· ggg· g· gg· g· gg· g· g· gg· g· gg· g· g-

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Nr. 1[5.1.] —Nr. 52. Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 3 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 3 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 3 . Nr. 1 - 5 1 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . "1 Nr. = 4 dreisp. S.; ab 1868, Nr. 6: 1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Wöchentlich.

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"•Illustrationen. * Beilage: BEILAGE DER BERLINER WESPEN. 1868 - 1886. Zu einzelnen Nummern. [KÖNIGLICH PRIVILIGIERTE] BERLINISCHE ZEITUNG Berlin -» Nr. 2337 SONNTAGS-BEILAGEN ZUR VOSSISCHEN ZEITUNG 0243 BERNER BLÄTTER Bern 1854 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Blaser 144: BERNER BLÄTTER. Herausgeber: F. von Erlach. Bern 1854. BERNER-BLATT Bern - Nr. 0429 DER CHUTZ BERNER BOTE Bern - Nr. 2285 SCHWEIZERBLÄTTER BERNER, DER FREIE - Nr. 2288 BERNER INTELLIGENZBLATT Bern - Nr. 0076 ALPENROSEN BERNER POST UND TAGBLATT DER STADT BERN Bern - Nr. 1063a DER HAUSFREUND BERNER SCHNELLPOST Bern - Nr. 1959 NOVELLENBLATT 0244 BERNER SONNTAGSBLATT Walkringen, Allmendingen 1874-1894 * Nicht aufgenommen. BERNER TAGBLATT Bern - Nr. 2347 SONNTAGSBLATT BERNER TAGESPOST Bern - Nr. 1063a DER HAUSFREUND BERNER VOLSKBOTE Bern - Nr. 0792 FEUILLETON ZUM BERNER VOLKSBOTEN BERNER ZEITUNG Bern

BIBLIOGRAPHIE DER SCHWEIZ / BIBLIOGRAPHIE DE LA SUISSE

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- N r . 0719 FAMILIENBLÄTTER - N r . 2385 S O N N T A G S B L A T T D E R B E R N E R - Z E I T U N G BESCHEERUNGSZEITUNG, TUNG - N r . 0826

FRANKFORTER,

UND

PROSTNEUJAHR-ZEI-

0245 B E S O N D E R E BEILAGE Z U M S T A A T S A N Z E I G E R F Ü R W Ü R T T E M B E R G Stuttgart 1 8 7 6 - 1 9 3 1 - [ ] "•Nicht aufgenommen. BETHLEN'S DIPLOMATISCHE W O C H E N S C H R I F T Pest - N r . 2571 U N G A R I S C H E M O N A T S S C H R I F T F Ü R POLITIK, L A N D E S W E H R , S T A A T S O E K O N O M I E , STATISTIK, V Ö L K E R K U N D E , G E S C H I C H T E U.S.W. BETHLEN'S U N G A R I S C H E MONATSSCHRIFT Pest - N r . 2571 U N G A R I S C H E M O N A T S S C H R I F T F Ü R POLITIK, L A N D E S W E H R , S T A A T S O E K O N O M I E , STATISTIK, V Ö L K E R K U N D E , G E S C H I C H T E U.S.W.

0246 B I B E R A C H E R U N T E R H A L T U N G S B L A T T Biberach * Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. * Quelle: Schott 79: BIBERACHER U N T E R H A L T U N G S B L A T T . Beilage zu ANZEIGER V O M O B E R L A N D . Biberach 1825 - 1876 - [ ]. BIBLIOGRAPHIE, ALLGEMEINE, FÜR D E U T S C H L A N D - N r . 0048 0247 B I B L I O G R A P H I E D E R S C H W E I Z / B I B L I O G R A P H I E D E LA SUISSE Zürich 1871 - 1877 * Standort: 17: Zb 3171[1871 — 1877] * Editoriais: 1871. 1. 1872. 1. 1873. 1. 59. 1875. 55. 1877. 1. B I B L I O G R A P H I E D E R S C H W E I Z / B I B L I O G R A P H I E D E LA SUISSE. Redaktion: E.C. Rudolphi. Jg· 1 - 7 . Zürich: Schweizerisches Antiquariat 1871 — 1877. 2° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 5: 6: 7:

1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877.

N r . 1 - 12. N r . 1 - 12. 58 S. N r . 1 - 12. 64 S. N r . 1 - 1 2 . 54 S. N r . 1 - 11/12. 62 S. N r . 1 - 12. 64 S. N r . 1 - 12. 72 S. *1 N r . = 4 / 6 dreisp. S. * 1871: Einzelpagination.

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"•Monatlich. * Bibliographien. "Jahrgangs-Titeleien: BIBLIOGRAPHIE DER SCHWEIZ / BIBLIOGRAPHIE DE LA SUISSE. Bibliographisch-kritsche Revue der neuen Erscheinungen der Schweiz / Revue bibliographique et critique des publications nouvelles de la Suisse. [Fortsetzung:] BIBLIOGRAPHIE UND LITERARISCHE CHRONIK DER SCHWEIZ / BIBLIOGRAPHIE ET CHRONIQUE LITTÉRAIRE DE LA SUISSE. Basel 1878-1901. * Nicht aufgenommen. [1871.1:]

Programm. Wir glauben einem in literarischen und wissenschaftlichen Kreisen längst empfundenen Bedürfniss entgegenzukommen, wenn wir — zum ersten Mal — den Versuch wagen, in periodischer Weise mit möglichster Sorgfalt und Vollständigkeit die neuen Erscheinungen der vaterländischen Literatur zu registriren. Bekanntlich existirt noch kein Organ, das eine Uebersicht unserer literarischen Production gewährt, wegen des Mangels eines geschäftlichen Verbandes, der zwischen dem Buchhandel der romanischen und dem der deutschen Schweiz einen ebenso leichten und regelmässigen Verkehr bewirken würde, als ihn der letztere für sich geniesst. So war der Buchhändler beiderseits auf die vereinzelt ausgegebenen Verlagskataloge, die zerstreuten Ankündigungen in den Tagesblättern und auf sein Gedächtniss angewiesen, und musste dem Publicum manche wichtige und interessante Erscheinung nothwendig entgehen. Der Entschluss, diese Lücke auszufüllen, bedarf hienach gewiss keiner Rechtfertigung; wir haben ihn gefasst in voller Würdigung der Schwierigkeiten, die namentlich anfangs zu überwinden sein werden, dennoch geben wir uns der Hoffnung hin, mit freundlicher Unterstützung und Mitwirkung sowohl des Buchhandels als auch der Gelehrten-Welt das vorgesteckte Ziel zu erreichen und in unserem Blatte ein getreues und vollständiges Bild der literarischen Thätigkeit unseres Gesammtvaterlandes niederzulegen. Wir werden regelmässig alle in der Schweiz selbst neu erscheinenden Bücher, Broschüren, Karten, Vorlesungskataloge, Dissertationen, die Neujahrsblätter der verschiedenen gelehrten Gesellschaften usw. registriren, sowie wichtigere Originalarbeiten, Biographieen, Recensionen, amtliche Nachrichten von literarischem Interesse, u. dgl. in den bedeutendem politischen Blättern zusammenstellen. Ausserdem gedenken wir in unserm Blatte gewissenhaft zu sammeln, was im Auslande, sei es in selbständigen Werken, sei es in hervorragenden Zeitschriften, über die Schweiz, ihre politische Stellung, ihr Verfassungsleben, ihre Geschichte, ihre Kulturleistungen usw. veröffentlicht wird. Sachlich gehaltenen Urtheilen von bekannten Referenten gewähren wir gerne Aufnahme, sofern sie die für unser Blatt mögliche Grenze des Raumes nicht überschreiten, da wir bemüht sein werden, unserer „Bibliographie" zugleich den Werth eines kritischen Organs zu verleihen. Wir gedenken unser Programm überhaupt für jede erreichbare Verbesserung offen zu halten und den Wünschen des Publicums nach Kräften entgegenzukommen und hoffen, unsere „Bibliographie" zu einem unentbehrlichen Rathgeber für unsere Herren Kollegen, die wissenschaftliche Welt und überhaupt jeden Gebildeten zu gestalten. [1872.1:]

In eigener Sache. Beim Rückblick auf den nun vollendeten ersten Jahrgang unsers bescheidenen Unternehmens ist es uns ein Gebot der Pflicht, zuvörderst den vielen Freunden desselben, welche ihr Interesse an der Sache durch rege und uneigennützige Mitarbeit bethätigten, unsern aufrichtigen Dank auszusprechen, und sie zu bitten, der „Bibliographie" ihre freundliche Mithülfe auch im neuen Jahre zu Theil werden zu lassen. Wir bedürfen derselben in hohem Maase — denn die Erreichung unserer Aufgabe, ein vollständiges Bild der schweizerischen

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Literatur zu bieten, erweist sich schwieriger, als wir uns anfänglich vorgestellt hatten, und lässt sich überhaupt nur durch Zusammenwirken aller Interessenten erreichen. So wünschen wir denn namentlich, dass die Herren Verleger der deutschen und französischen Schweiz, welche bisher der „Bibliographie" gegenüber mit sehr wenigen Ausnahmen sich passiv verhalten haben, uns im neuen Jahre ihr Interesse wenigstens so weit zuwenden möchten, dass sie uns die Titel ihrer neuen Erscheinungen immer sofort mittheilten. So unglaublich es scheint, so haben wir doch die neuen Erscheinungen oft der bedeutendsten Firmen erst aus den Tagesblättern oder den Fachschriften des Auslandes entnehmen müssen. Im Allgemeinen aber richten wir die angelegentliche Bitte an alle unsere Leser, uns durch Mittheilung der Titel der zu ihrer Kenntniss kommenden neuen Erscheinungen, namentlich der vielen lokalen, welche meist nicht in den Handel kommen, zu unterstützen. BIBLIOGRAPHIE, OESTERREICHISCHE - Nr. 1524 BIBLIOGRAPHIE UND LITERARISCHE CHRONIK DER SCHWEIZ Basel - Nr. 0247 BIBLIOGRAPHIE DER SCHWEIZ BIBLIOTHEK, BLAUE - Nr. 0294 BIBLIOTHEK, BRAUNE - Nr. 0337 0248 BIBLIOTHEK DER SCHAUERROMANE Wien 1871 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Winckler 168. 0249 BIBLIOTHEK DER UNTERHALTUNG UND DES WISSENS Stuttgart 1876-1962 * Nicht aufgenommen. 0250 BIBLIOTHEK EMPFEHLENSWERTER WERKE DER NEUEREN DEUTSCHEN LITERATUR Leipzig 1861 - 1 8 6 2 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kayser 15/105: BIBLIOTHEK EMPFEHLENSWERTER WERKE DER NEUEREN DEUTSCHEN LITERATUR, ZUR BELEHRUNG UND UNTERHALTUNG, SOWIE ZU GESCHENKEN ZU ALLEN VORKOMMENDEN GELEGENHEITEN. Leipzig 1861 - 1862. BIBLIOTHEK, FLIEGENDE — Nr. 0802 BIBLIOTHEK, GALANTE — Nr. 0930 BIBLIOTHEK, KATHOLISCHE — Nr. 1521

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BIBLIOTHEK EMPFEHLENSWERTER WERKE.

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BIBLIOTHEK, LUSTIGE - Nr. 2496 BIELA-ZEITUNG Biela - Nr. 1344 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGS-BLATT 0251 DIE BIENE Eichstätt 1873-1880 "•Standorte: 12: 2° Per. 3e[1876 - 1880] Ν 1: L 2634b[1878] * Nicht nachgewiesen: 1873-1875. * 1873-1880: Mehr nicht erschienen. »Nachfolger: ENZIAN. München 1881 ff. »Beilage zu WEISSENBURGER WOCHENBLATT, TREUCHTLINGER ANZEIGER, BEILNGRIESER WOCHENBLATT, EICHSTÄTTER KURIER, APOTHEKER-ZEITUNG, PHARMAC. BESTELLCATALOG, GUNZENHAUSER ANZEIGER. "Editorial: 1876. 1. DIE BIENE. Familienblatt für Unterhaltung und Literatur. Redaktion: H. Hugendubel. Jg. [ 4 ] - 8 . Eichstätt: H. Hugendubel 1876 - 1880. 2 ° [ a b 1878: 4°] Qg. 4:] 1876. Nr. 1 - 2 5 / 2 6 . Jg. 5: 1877. Nr. 1 - 2 5 . Jg. 6: 1878. Nr. 1 - 4 8 . 384 S. Jg. 7: 1879. Nr. 1 - 4 7 / 4 8 . 380 S. Jg. 8: 1880. Nr. 1 - Nr. 47/48[27.12.]. 380 S. "1 Nr. = 4 zweisp. S. "1876—1877: Einzelpagination. * 14täglich, ab 1878 wöchentlich. "1880: Nr. 1 irrtümlich mit 12.1.1879 datiert. [1876.1:]

An unsere Leser! Die „Biene", welche seither nur bei ganz gutem Wetter ausflog, nur wenn sie ganz der Ausbeute sicher sein konnte, möchte ihren künftigen Flug weiter ausdehnen und immer mehr von ihrem Eingesammelten unter die Leute bringen! Sie wird in einer größern Anzahl von politischen Blättern als harmlose Zugabe erscheinen und wird hauptsächlich Erzählungen, Humoristisches, Aufsätze aus Gewerbe und Handel, Haus und Familie, Landwirthschaft und Sonstiges in ihren Spalten bringen und möchte, entgegengesetzt den Blättern, welche nur den Parteien huldigen, wirklich eine Belehrung und Unterhaltung fürs Volk sein, so daß unser Blatt ohne Gefahr Jedem in die Hand gegeben werden kann! Bei regelmäßigem Erscheinen von nun an wird die Biene vierteljährlich nur 60 Pfennige kosten und bitten wir recht freundlich um gütige Bestellung entweder bei der Exped. des betr. Blattes, dem die „Biene" beigegeben ist, oder bei uns direkt, da wir franko per Kreuzband solche zusenden! Jeder passende Beitrag ist bestens willkommen und laden wir höflichst hiezu ein! 0252 DIE BIENE Neutitschein, Wien, Leipzig 1851 - 1880 "Standorte: Ν 1: L 2634[1858.1860 — 1877]

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Ö N B Wien: 104.874 - C[1854 - 1878] UB Wien: III 190.526[1853/Beil. 1879.1880] SKCSR Prag: Τ 10833[1854] * Nicht nachgewiesen: 1851-1853. * 1851 - 1880: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1855. 393. 1856. 416. 1860. 284. 1865. Beil. 1. 1875. Beil. 1.

DIE BIENE. Wochenblatt zur Unterhaltung und Belehrung für Jedermann [ab 1860, Nr. 1 ohne Untertitel; ab 1878, Nr. 1 mit dem Untertitel: Illustrirtes Familienblatt]. Herausgeber: Johann N e p o m u c k Enders [ab 1879, Nr. 48: Adolf Kugler], Redaktion: Johann N e p o m u c k Enders [ab 1878, Nr. 1: Verantwortlicher Redakteur: Johann Nepomuck Enders; ab 1879, Nr. 39: Verantwortlicher Redakteur: Aimé von Wouvermans — Redaktion geleitet von Max von Weißenthurn]. Jg. 4 - 3 0 . Neutitschein: [Druck:] Johann N e p o m u c k Enders [ab 1860, Nr. 1: Neutitschein: Johann Nepomuck Enders; ab 1878, Nr. 1: Wien: Johann Nepomuck Enders; ab 1879, Nr. 1: Wien, Leipzig: Johann Nepomuck Enders; ab 1879, Nr. 48: Wien, Leipzig: Adolf Kugler] 1854-1880. 8° [ab 1858, Nr. 1: 4°; ab 1859, Nr. 1: 2°; ab 1860, Nr. 1: 4°] g- 4 g· 5 g- 6 g· 7 g- 8 g- 9 g- 10 g- 11 g- 12 g- 13 g- 14 g- 15 g- 16 g- 17 g- 18 g· 19 g- 20 g- 21 g· 22 g· 23 g· 24 g· 25 g· 26 g· 27 g· 28 g- 29 g· 30

1854. 1855. 1856. 1857. 1858. 1859. 1860. 1861. 1862. 1863. 1864. 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. 1880.

N r . 1 - 52. 416 S. N r . 1 - 52. 416 S. N r . 1 - 52. 416 S. N r . 1 - 52. 416 S. N r . 1 - 52. 416 S. N r . 1 - 34. 136 S. N r . 1 - 36. 284 S. N r . 1 - 36. 284 S. N r . 1 - 36. 284 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 288 S. N r . 1 - 36. 436 S. N r . 1 - 39. 620 S. N r . 1 - 52. 832 S. N r . 1 - 2. 40 S. *1 N r . = 8 zweisp 1 N r . = 4 zweisp. S.; ab 1877, N r . 1: 1 N r . = 12 zweisp. S.; ab 1879, N r . 1: 1 N r . = 16 zweisp. S. "•Wöchentlich; ab 1859, N r . 1 dreimal monatlich; ab 1879, N r . 1 wöchentlich. "•Illustrationen. * Inhaltsübersicht: p r o Jg.

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"Jahrgangs-Titeleien: 1854: DIE BIENE. Wochenblatt für Kunst, Industrie und geselliges Leben zur Unterhaltung und Belehrung für Jedermann. 1860: DIE BIENE. Illustrine Zeitschrift zur Unterhaltung und Belehrung für Jedermann. 1879: DIE BIENE. Illustrirtes Familienblatt zur Unterhaltung und Belehrung für Jedermann. Begründet von Johann Nepomuck Enders. "•Beilagen: 1. A L L G E M E I N E R A N Z E I G E R / N E U T I T S C H E I N E R ALLGEMEINER ANZEIGER. 1853-1857. 2. ROSEN-BLÄTTER F Ü R LIEBE U N D F R E U N D S C H A F T . 1854. [Nr. 1 - 12], 3. BEILAGE Z U R BIENE. 1858. N r . 1 - 5 2 . 220 S. 1859. [Nr. 1 - 3 4 ] , 1860-1877. [Je N r . 1 - 3 6 ] . 4. DIE BIENE. [Inseraten-Beilage]. 1879-1880. 5. LEHR-SALON. 1880. [Nr. 1 - 2 ] , [1860.284:] Schluß-Worte. Beim Schluße des zehnten Jahrganges der „Biene" findet sich die Redaction derselben abermals veranlaßt, den hochverehrten Lesern dieses Blattes den freundlichsten, innigsten Dank für die rege Theilnahme und gütige Nachsicht, welche ihr in so reichem Maße geschenkt wurde, auszusprechen. Die Redaction wird auch im kommenden Jahre bemüht sein, diese Zeitschrift unter Mitwirkung von geachteten Schriftstellern, zeitgemäß, jedoch mit Beibehaltung der bereits seit Jahren strenge befolgten Tendenz fortzuführen, und wird sich zugleich eifrigst bestreben, allen gerechten Anforderungen, welche an ein derartiges Blatt gemacht werden können, vollkommen Rechnung zu tragen. Wir hoffen nun, daß uns bei unserem redlichen Streben auch ferner der Himmel seinen Segen verleihen wird, und schmeicheln uns, daß sich unter dessen Schutze die Zahl unserer Freunde und Gönner mehren wird; an Eifer und Ausdauer soll es gewiß nicht fehlen! U n d so scheiden wir nun mit dem Bewußtsein redlich erfüllter Pflichten und wünschen vom ganzen Herzen zu dem in wenigen Tagen eintretenden neuen Jahre allen unsern Freunden und Gönnern, so wie überhaupt allen guten Menschen: Gottes Segen, Eintracht und Frieden, Freude und Wohlergehen, und zeichnen uns, auf freudiges Wiederbegegnen bauend, hochachtungsvoll die Redaction. [1865. Beilage. 1:] Einladung zur Pränumeration auf die „Biene" 1865. Mit dem Jahre 1865 beginnt die „Biene" ihre fünfzehnte Wanderfahrt. Ein so hohes Lebensalter gibt schon an und für sich den wärmsten Lobredner einer Zeitschrift ab. Wie viel Journale sind, während unsere „Biene" still und geräuschlos waltete, mit großen Prätensionen aufgetreten, und wie bald sind sie wieder nach kurzem, flüchtigem Debüt spurlos verschwunden! Welch' eine massenhafte Concurrenz, welch' bedrohliche Zeitläufe hatte unser Blatt durchzukämpfen, und wie mannlich und sieghaft hat es alle Gefahren und Stürme bestanden! Jedenfalls danken wir den vorwiegenden Theil des Erfolges dem Wohlwollen und der Nachsicht unserer freundlichen Leser, doch glauben wir, Alles aufgeboten zu haben, um dieser unvertrübten Huld würdig zu sein. Einerseits fest gewillt, nie hinter den ausgeprägten Anforderungen der Zeitströmung zurückzubleiben, haben wir anderseits nie den Schwindeleien des Moments uns überliefert, sondern sind unserem Programme unverbrüchlich treu geblieben.

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Das ernsteste Streben war und bleibt dahin gerichtet, ein gediegenes Jahr- und Familienbuch zu liefern, das einen dauerhaften Werth besitzen und auch noch nach Jahren zur nachhaltigen Erheiterung und Belehrung dienen soll. Schriftsteller von bedeutenden Namen haben unser Unternehmen unterstützt, und wir werden auch fortan keine Opfer scheuen, derlei bewährte Männer zu erhalten und neue, der Sache förderliche Kräfte zu gewinnen. Daß wir den rechten Ton getroffen haben und dem wahren Bedürfnisse des Publicums gerecht geworden sind, dafür bürgt nicht nur der zahlreiche Abonnentenkreis, sondern geben auch tausende freundliche uns ermunternde Zuschriften Zeugniß. Mit froher Zuversicht sehen wir somit dem kommenden Jahre entgegen und hoffen nicht nur auf das treue Verbleiben aller bisherigen Gönner, sondern auch auf die Ankunft vieler neuer Freunde. Unsere Zeitschrift wird in Form und Wesen bleiben, was sie war: eine Fundgrube des Angenehmen, Nützlichen und Schönen; — und eine Veränderung kann nur insoferne eintreten, als wir fortschreitend nach steter Veredelung ringen. Spannende Erzählungen, Novellen, Lebensbilder und kultur-historische Skizzen sollen mit Aufsätzen aus den Gebieten der Naturgeschichte, des Gewerbs- und Handelswesens abwechseln. Humor und Satyre sollen eine angemessene Vertretung finden. Räthselspiele, Anekdoten, merkwürdige Zeitereignisse usw. werden gleichfalls nicht fehlen. Wir wollen Vieles und somit Allen Etwas und immer nur Gutes bringen. Von der Ueberzeugung geleitet, daß nur durch das Zusammenwirken der Künste ein günstiges Resultat erreicht werden kann, haben wir unsere Wochenschrift mit Bilderprämien dotirt und durch die warme Theilnahme seitens des P. T. Publicums ist es uns möglich geworden, in dieser Beziehung so Mannigfaltiges und Gediegenes zu bieten, daß wir von keiner, wie immer gearteten Concurrenz überflügelt werden können. Die Bildergaben der „Biene" haben — wir glauben es ohne Selbstüberschätzung aussprechen zu dürfen — Epoche gemacht, und ihnen danken wir nicht minder als dem Gehalte und der Tendenz des Blattes selbst, das Gelingen eines mit enormen Kosten in Angriff genommenen und nur durch die bedeutsamste Abonnentenzahl möglichen Unternehmens. Auch bezüglich der Prämien des 15. Jahres glauben wir auf die Zufriedenheit der P. T. Pränumeranten unbedingt rechnen zu dürfen, ja wir hoffen sogar durch dieselben zu überraschen. Jedem ganzjährigen Pränumeranten übermitteln wir nach Einsendung des Abonnementsbetrages 3 prachtvolle Oeldruckbilder, die dem Boudoir so gut, wie dem Gesellschaftssalon zur Zierde gereichen werden. [1875. Beilage. 1:}

Einleitende Worte zum fünfundzwanzigsten Jahrgang! Mit dieser Nummer betritt die „Biene" ihren fünfundzwanzigsten Jahreslauf, und zählt somit zu den ältesten illustrirten Zeitschriften Oesterreichs. Die „Biene" hat ähnliche Blätter zu Dutzenden neben sich entstehen und mehr oder minder schnell wieder vergehen, oder in mannigfaltigen Umwandlungen und Verkleidungen ihren Weg suchen sehen. Die „Biene" ist in schwerer Zeit aufrecht geblieben; sie hat sich durch alle Wechsel des äußern Lebens und des literarischen Geschmacks das Vertrauen und die warme Theilnahme eines festen Kreises von Lesern erhalten und es ist kein Kronland unseres großen und schönen Kaiserstaates, wo man der „Biene" nicht begegnen würde. Ueberzeugt, daß das Bessere sehr oft der Feind des Guten ist, sind wir vielfach der Versuchung aus dem Wege gegangen, die „Biene" nach Laune oder einer augenblicklich herrschenden Mode umzugestalten; Form und Gewand der „Biene" sind sich daher gleich geblieben. Seit vierundzwanzig Jahren hat man unserer Zeitschrift Liebe und Theilnahme geschenkt und wird es gewiß auch in Zukunft. Arm und Reich, Hoch und Niedrig haben sich an unseren mannigfachen Gebilden ergötzt, haben in bangen Stunden Trost, Belehrung und Unterhaltung gefunden. Bei diesem Abschnitt im Lebenslauf unserer Zeitschrift erlauben wir uns den freundlichen Lesern und schönen Leserinnen den 25. Jahrgang besonders warm anzuempfehlen und fügen zugleich die Bitte bei: demselben die Gunst und Wolgewogenheit in regster Weise angedeihen lassen zu wollen. Die Wahl der Novellen, Erzählungen und sonstiger Aufsätze wird von nun an die sorgfältigste sein und wird anziehendste Mannigfaltigkeit zu erzielen angestrebt werden. Besonders werden wir jenen Erzählungen, welche auf geschichtlicher Basis ruhen oder ein vaterländi-

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sches Interesse haben, den Vorzug geben; eben so werden wir stets bedacht sein, in modernen Novellen ein treues Spiegelbild unserer Zeit zu liefern und Sittlichkeit und Moral allenthalben zu fördern — mit wenigen Worten: unsere „Biene" soll den geehrten Lesern Vergangenheit und Gegenwart in würdigem, anziehenden, lebendig frischem Gewände vor die Seele führen. Da das Belehrende ein lebhafteres Interesse erweckt, wenn es in heiterer Sprache, gewürzt mit Humor, Witz und Satyre, geboten wird, so wird unsere Zeitschrift zugleich interessante Tendenznovellen, Humoresken, Genre- und Charakterbilder, wie überhaupt gediegene Dichtungen und schließlich auch schön ausgeführte Illustrationen, mannigfachster Art, in strengster Auswahl bringen. Wir betreten somit den fünfundzwanzigsten Jahrgang mit freudigster Zuversicht und mit dem Wunsche und der Hoffnung: die „Biene" möge die alten Freunde derselben vollkommen befriedigen und ihr neue Gönner zuführen. Dr. ]. A. Enders, Herausgeber und Redacteur. 0253 DIE BIENE Oldenburg 1864-1865 * Standort: 45: Ge IX A 470[ 1864 - 1865] * 1864—1865: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1864, Nr. 1. 1. Nr. 39. 1. DIE BIENE. Ein Volksblatt [ab 1864, Nr. 46 mit dem Untertitel: Tageblatt für das Herzogthum Oldenburg]. Redaktion: Unter Verantwortlichkeit des Verlegers, üg· 1 - 2 ] Oldenburg: Adolf Littmann 1 8 6 4 - 1865. 4° [Jg. 1:]1864. Nr. I [ 1 . 5 . ] - N r . 120. [Jg. 2:]1865. Nr. 1 - Nr. 39[30.3.]. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Dreimal wöchentlich. [1864.1:]

An das Publikum. Der Frühling ist da! — der holde Mai, der auch der Wonnemonat heißt, ist erschienen! Mit ihm belebt sich die ganze Natur — Menschen und Thiere fühlen seinen wohlthätigen Einfluß. Selbst den Kranken erfüllt er mit Hoffnung und gießt ihm neuen Lebensmuth und Lebensbalsam in die verzagte Brust. Er macht „Insecten flügge", treibt Knospen und Blätter, und — so ist denn auch dieses Blatt, das schon länger im Keime verborgen lag, mit dem .i4»bruch des Wonnemonats zum v4«sbruch gekommen und präsentirt sich dem verehrungswürdigen Publikum heute zum erstenmale unter dem Titel: „Die Biene. " — Ein sonderbarer Titel für ein Volksblatt, wird Mancher kopfschüttelnd sagen, indem er dabei nur an den Stachel denkt, den dies kleine Insect mit sich führt. Wir aber meinen, mit wenig Worten begründen zu können, daß der Titel gar nicht so unpassend sei. Es liegt uns nämlich noch ein recht artiges Verslein aus der Schulzeit im Gedächtnis, durch welches wir auf diesen Titel gekommen sind. Das Verslein lautet: „O Jugend, geh auf's Feld, Und schau daselbst die Bienen, Und laß dir ihren Fleiß Zu einem Muster dienen! Schau, wie dies rege Volk" usw. Man nennt also die Bienen ein Volk und giebt diesem Volke das Prädicat fleißig und regsam. Auch meinte der alte Plüsch, diese Thierchen verdienten unsere ganze Aufmerksamkeit schon wegen der schönen Regelmäßigkeit ihrer Werke; wegen der großen Ordnung, mit der sie zur Beschämung menschlicher Gesellschaft das allgemeine Wohl unter sich besorgen,

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ihre Wohnungen errichten und mit dem süßesten Nectar der Blumen anfüllen. Da wir uns nun vorgenommen haben, daß unser Blatt der Biene in ihren Tugenden möglichst nachkomme, hielten wir es auch für ganz passend, es „die Biene" zu nennen, und da wir selbst so recht mit Leib und Seele, mit Herz und Gemüth zum Volke — zwar nicht zum Bienen-, aber doch zum Menschenvolke — gehören, so werden wir Alles daran setzen, daß „ d i e Biene" ein Volksblatt im rechten Sinne des Wortes werde. Der Eifer und der unermüdete Fleiß des Bienenvolks soll uns dabei als Muster vorschweben. — Der Titel wäre also gerettet bis auf den Stachel, den die Biene führt. Wenn wir es sagen sollen, so müssen wir bekennen, daß dieser Stachel uns bei der Wahl des Titels gar nicht in den Sinn gekommen ist. Wie sollte er auch, da die Stichelei durchaus nicht unsere Passion ist. Erst nach unserer Ankündigung sind wir darauf aufmerksam gemacht worden, nämlich durch die „Oldenburger Nachrichten" und den Westersted'schen „Ammerländer". Diese scheinen von irgend einer Biene den Stachel entlehnt zu haben; sie versuchten es, damit unserer armen Biene noch vor ihrem „Flügge werden" den Garaus zu machen. Daß sie sehr ungeschickt dabei verfuhren, kann man ihnen nicht zur Last legen, da sie nicht gewohnt sind, so feine Waffen zu führen. — Nun ja, gestehen wir es denn, einen Stachel hat auch unsere Biene; aber nur zur Abwehr soll sie Gebrauch davon machen, niemals zum ungerechten Angriff, denn wir sind friedlicher Natur und wissen, daß Unfriede nur mager macht. Somit hätten wir denn nun auch den Stachel gerettet und der Titel stände auch in dieser Beziehung als gerechtfertigt da. Doch im Grunde scheint es uns, daß der Titel überall nur Nebensache sei und daß es mehr auf den Inhalt ankomme. Diesen nun so interessant und unterhaltend als möglich zu machen, soll einzig unser Bestreben sein, und wir hoffen, nach und nach damit ein Remedium zu liefern, das üble Laune, Migräne, Hypochondrie und ähnliche überflüssige Anhängsel des menschlichen Lebens zu beseitigen geeignet sein soll. Zum rechten Gedeihen bedarf nun allerdings das Blatt der Unterstützung des ganzen Publikums, die erstlich darin besteht, daß Alle, die für nützliche und heitere Unterhaltung sich interessiren, vierteljährlich die Bagatelle von 10 Groschen spendiren. Es ist dies gewiß nur ein geringer Preis für ein so wichtiges Mittel, wie wir es in Aussicht stellen. Eben aber weil es so billig ist, muß es die Menge thun; darum ersuchen wir hierdurch nochmals um eine recht zahlreiche Betheiligung am Abonnement. Zweitens besteht diese Unterstützung darin, daß uns von vielen Seiten her Mittheilungen über interessante Vorfälle gemacht werden, weshalb wir hier nochmals die freundliche Bitte ansprechen, uns mit recht vielen interessanten Beiträgen zu beehren. Sollte übrigens Jemandem die Zeit dazu fehlen, seine Gedanken im Volkston wiederzugeben, so mag er dieselben nur so zu Papier bringen, wie es ihm eben einfällt und uns zusenden, wir werden sie dann, wenn sie für die Oeffentlichkeit sich eignen, schon mundgerecht für die Leser herrichten. Zu fürchten hat man nicht, daß wir es so machen werden, wie die „Nachrichten", die fast in jeder Nummer ein Curiosum liefern. Wir wollen mal die erste beste hernehmen. Sieh, da liegt gerade Nr. 17, wo es in einem „Eingesandt" u.A. heißt: „Einsender kaufte dieser Tage von einem Landmann einige Hechte, nach deren Genuß er sich so schlecht befunden hat, daß er sich kurz darauf zu Bette legen mußte. Es scheint daher ein Krankheitsstoff in den Fischen vorhanden gewesen zu sein." — Nun, wir glauben wohl, daß Einer, der so ein drei, vier Hechte — wie viel Pfund mag jeder gewogen haben? — verschlingt, sich nicht ganz wohl danach befinden kann. Diese Geschichte erinnert uns an eine ähnliche. Ein Mann nämlich, der mit einem Male 3 — 4 Pfund rohen Speck verschluckte, fühlte kurz darauf einen solchen Weltschmerz in sich, daß ein Arzt herbeigeholt werden mußte. Dieser, nachdem er den Hergang erfahren, meinte nun, der Fresser habe den ganzen Leib voll Trichinen, und der Speck kam dadurch in einen noch üblem Ruf, als er bereits war. — Wahrlich, die Nahrungsmittel sind an sich meistens ganz unschuldig, nur an den unmäßigen Lippen der Menschen verwandelt sich Alles in Gift, der perlende Wein, die gekochten Hechte und das blühende Fett des Schweines! Doch wohin gerathen wir! Das Publikum sollte hierdurch ja nur erfahren, was es von der „Biene" zu erwarten hat. Nun, diese wird allenthalben umherschwärmen, wird aus Allem Honig saugen, sich auch die Beine mit Wachs umwickeln und uns das Gewonnene heimbringen, damit wir es dann, nach genauer Prüfung, zum Besten geben können. Wir werden die Leser außer andern interessanten Neuigkeiten auch mit guten Erzählungen zu unterhalten suchen. Lauter Mordgeschichten stellen wir gerade nicht in Aussicht, wie die „Nachrichten", die ihren Lesern einen derben Geschmack zutrauen müssen, indem sie denselben in ihrer Probenummer im Laufe dieses Jahres Novellen mit folgenden Titeln zu liefern ver-

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sprachen: „Die Ermordung des Bürgermeisters La Ruelle"; „Die Ermordung des Marchese Monaldeschi"; „Der Königsmörder"; „Die Todtenwiirfel". — Sind das nicht grausige Titel? und bekommt man nicht schon eine Gänsehaut, wenn man dieselben nur ansieht? Wie drastisch müssen danach die Erzählungen wirken! — Nein, wir wollen nicht versuchen, Leser durch solche Titel anzulocken. Wie gesagt, Mordgeschichten versprechen wir gerade nicht — die Orgeldreher bringen deren ja ohnehin zur Genüge — sollte aber mal eine kleine Katzbalgerei in den Erzählungen, die wir bringen werden, mit unterlaufen — nun, so muß man sie schon mit in den Kauf nehmen. Auch die Tagesbegebenheiten sollen von anderer Art sein, als die der „Nachrichten". Wir werden z.B. nicht etwa erzählen: „Gestern war Moorrauch oder Nebel, man konnte es nicht recht unterschreiden"; oder: „In voriger Nacht flog ein Zug Vögel über die Stadt, es schienen wilde Gänse zu sein; das deutet auf Frost"; oder: „In voriger Woche sahen wir mit unseren eigenen Augen, daß ein Pferd auf einer rein gefegten Straße sich nicht so höflich aufführte, wie man es von einem rechtschaffenen und noblen Pferde erwarten kann", — und dann auch nicht, wie die „Nachrichten" wohl zu thun pflegen, mit donquichotischem Ernste hinzufügen: „Daß wir so etwas nicht noch einmal rügen müssen!" — Aber was soll denn das immer mit den „Nachrichten"? denkt hier wohl Mancher — ja, das hat so seine wichtigen Ursachen. Die „Nachrichten" haben nämlich unsere harmlose Ankündigung mit gar ungnädigen Blicken angeschaut und uns — man denke! — sogar herausgefordert, die darin geäußerte freimüthige Behauptung, betr. die „Nachrichten", zu beweisen. Wir haben zwar im Obigen schon damit den Anfang gemacht, aber doch nur andeutungsweise, und sehen uns, des massenhaften Stoffes wegen, genöthigt, einen eigenen Artikel damit anzufüllen. Ungern, sehr ungern gehen wir daran, denn wir haben keine Freude am Käkeln. Was soll auch das ewige Zerren und Nergeln, das ewige Häkeln und Mäkeln? Allein — wir müssen, da hilft nichts. — Man hat unsere Behauptung als unwahr bezeichnet und damit unsere Ehre angegriffen; die Wahrheit ist unser Palladium, die verehren wir als die höchste Tugend. Wir müssen uns daher rechtfertigen — wir sind dies uns und dem Publikum schuldig. Daß unsere erste Nummer fast nur apologetisch ausfällt, wolle das Publikum, in Rücksicht der vorliegenden Umstände, geneigtest entschuldigen. Wir dürfen doch die arme Biene, die vor Eifer brennt, sich dem Publikum nützlich zu erweisen, nicht schon vor ihrem „Flügge werden" so arg malträtiren lassen. Hiermit schließen wir denn unsere spezielle Anrede an das Publikum und geben noch die Versicherung, daß unser Bestreben stets nur darauf gerichtet sein soll, uns dessen Gunst und Wohlwollen immer mehr und mehr zu erwerben. DIE BIENE Prag, Wien — Nr. 0464 DEBORAH 0254 DIE BIENE Riga 1851 - 1 8 5 2 "•Standorte: 61: D. Lit. 8173[1851. 1852] UB Berlin [DDR]: Ling. 15340[1851. 1852] * 1851-1852: Mehr nicht erschienen. * Editorial: 1851/52. 3. DIE BIENE. [Herausgeber: Gustav Eduard Grunwaldt.] Ug·

1·]

Riga: Härtung 1851 - 1852. 8° [Jg. l:]1851/52. Lief. 1 - 9 / 1 0 . 477 S. * 1 Lief. = 48 S. * Monatlich. "•Erschienen September 1851—Juni 1852. "•Illustrationen. * Notenbeilagen.

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[1851/52.3:] Die Biene an die Leser. Ich schwinge keck mich in die Luft, Vom heimathlichen Stocke, Mich lockt der Auen Blumenduft, Es tönt die Morgenglocke. Ihr betet mit der Glocke Klang, Daß es Euch wohl ergehe. Mein Summen klingt wie Maiensang, Wie Hoffnungslust und Wehe. Wohl manchen Blümchens Farbengluth Hab' summend ich umgaukelt. In seinem duft'gen Kelch geruht Vom Zephyrhauch geschaukelt. Ich lauscht' im Kelche tief versteckt Der Blumenherzchen Pochen; Hab' mit der Rose mich geneckt Und mit der Lind' gesprochen. Manch süß Geheimniß ward vertraut Mir in geweihten Stunden. Doch wird, was emsig ich gebaut, Wird Euch der Honig munden? Mögt Ihr auch schelten, mögt Ihr schrein, Ich werd' drum nicht verstummen: Ich will ja nichts als Biene seyn, Ich will ja nichts als Summen!

0255 DIE BIENE Wien 1856 "•Standort: UB Wien: II 9038 I[1856] "Ί856: Mehr nicht erschienen. * Beilage zu DER THIERFREUND. DIE BIENE. Beilage zum Thierfreund. Unentgeltlich verteilt auf Kosten des Wiener Thierschutz-Central-Vereins. Herausgeber: Andreas Khuen. ÜB· 1]· Wien: [Druck:] Leopold Grund 1856. 8° [Jg. 1:]1856. [Nr. 1 - 12]. 48 S. *1 Nr. = 4S. * Monatlich. "•Illustrationen. "Jahrgangs-Titelei: DIE BIENE. Eine Sammlung von Erzählungen, Gedichten, Naturgeschichtlichem und allerlei Interessantem. BIENE, UNGARISCHE - Nr. 2569

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BIER München - N r . 2444 DIE STADT-FRAU-BAS BIER, M Ü N C H E N E R - N r . 1790 BIERBRAUER, D E R S C H W Ä B I S C H E - N r . 0342 0256 BIERZEITUNG D E R GESELLSCHAFT D E R D E U T S C H E N STUDIREND E N IN ZÜRICH Zürich 1866 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Brandsteuer 196. 0257 BILDER A U S D E R HEIMAT U N D FREMDE Bülach 1862 * Standort: ZB Zürich: PA 312[1862] * 1862: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu W O C H E N B L A T T F Ü R DIE BEZIRKE B Ü L A C H U N D REGENSBERG. BILDER A U S D E R HEIMAT U N D FREMDE. Ein Monatsblatt zur Unterhaltung und Belehrung. Gratis-Beilage zur Bülach-Regensberger Wochen-Zeitung, üg- 1]· Bülach: Fr. Scheuchzer 1862. 4° |Jg. 1:]1862. N r . 1 - 12. 56 S. * 1 N r . = 4 zweisp. S. "•Monatlich. 0258 BILDER D E R G E G E N W A R T Bern 1 8 6 0 - 1 8 6 1 "•Standort: SLB Bern: Rq 4100[1861], "Nicht nachgewiesen: 1860. "Quelle: Blaser 167: 1860-1861. "1860—1861: Mehr nicht nachgewiesen. BILDER DER GEGENWART. [.Herausgeber: J.J. Schneider], Jg. [ l ] - 2 . Bern: S. Bauder 1860-1861. 4° Jg. 2: 1861. N r . lQanuar] - N r . 12[Dezember], 282 S. "Monatlich. * 1 N r . - 24 zweisp. S. "Illustrationen. "Jahrgang-Titelei: BILDER D E R G E G E N W A R T Z U R U N T E R H A L T U N G U N D B E L E H R U N G H Ä U S L I C H E R KREISE G E W I D M E T F Ü R ALLE S T Ä N D E .

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BILDER DER GEGENWART ZUR UNTERHALTUNG U N D HÄUSLICHER KREISE GEWIDMET FÜR ALLE STÄNDE Bern - Nr. 0258 BILDER DER GEGENWART

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0259 BILDER DER ZEIT Leipzig 1855 - 1 8 5 6 * Standorte: 17: Za 206[1856] 22: Eph. misc. q 5[1855] 56: Zs II 177[1855] *1855 — 1856: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1855. 416. 1856. 827. BILDER DER ZEIT. Illustrine Chronik der Gegenwart. Verantwortlicher Redakteur: A.H. Payne. Jg·.1^2·

Leipzig: Englische Kunstanstalt von A.H. Payne 1855 — 1856. 2°

Jg. 1: 1855. Bd. 1. Nr. I[6.1.]-Nr. 52. IV, 416 S. Jg. 2: 1856. [Bd. 2.] Nr. 5 3 - N r . 104[27.12.]. IV S., S. 417-828. *1 Nr. - 8 dreisp. S. »Wöchentlich. "•Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. "Jahrgangs-Titelei: BILDER DER ZEIT. Eine illustrine Chronik der Gegenwart. Enthaltend: 350[1856: Gegen 700] in den Text gedruckte interessante Illustrationen aus der neuesten Kriegsgeschichte [1856: Weltgeschichte] und dem Völkerleben. Leipzig, Dresden: Englische Kunstanstalt von A.H. Payne. [1856.827:]

An unsere Leser. Das große Interesse, welches die politischen Weltereignisse vor zwei Jahren erregten, war die nächste Veranlassung zum Entstehen dieser Blätter, die durch Wort und Bild dem Leser eine Anschauung von dem bewegten Leben der Gegenwart zu geben bemüht waren. Gegenwärtig hat die Strömung der Zeit das verlassene Bett wieder aufgesucht und die Blicke Aller richten sich mehr auf heimische Kreise und Verhältnisse, als auf die Vorgänge in fernen und fremden Gegenden. Aus diesem Grunde halten wir die Aufgabe der „Bilder der Zeit" für geschlossen, behalten uns aber vor, für den Fall wir dieselben später vielleicht in veränderter Gestalt wieder aufzunehmen uns veranlaßt sehen sollten, unsern Lesern darüber nähere Mittheilung zu machen. BILDER, ERNSTE U N D HEITERE, AUS DEM LEBEN UNSERS VOLKES - Nr. 0667 BILDER, LITERAR-HISTORISCHE - Nr. 1667 BILDERBOGEN, WIENER, ZUR BELEHRUNG U N D UNTERHALTUNG -» Nr. 2834 BILDERGALERIE, ALLGEMEINE - Nr. 2001

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BILDERMAGAZIN DER ALLGEMEINEN MODEN-ZEITUNG Leipzig - Nr. 0056 ALLGEMEINE MODEN-ZEITUNG BILDUNGS-BLÄTTER ZUR BELEHRENDEN UNTERHALTUNG FÜR DIE DEUTSCHE JUGEND Wesel - Nr. 1208 ILLUSTRIRTE JUGEND-ZEITUNG 0260 DER BILDUNGSFREUND FÜR DAS STREBSAME VOLK Rorschach 1861-1862 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Blaser 168: DER BILDUNGSFREUND FÜR DAS STREBSAME VOLK. Herausgeber: Johann Sebastian Gerster. Rorschach 1861 — 1862. BILDUNGSFREUND, SCHWEIZERISCHER - Nr. 2304 BILDUNGSQUELLEN FÜR JUNG UND ALT Hauptweil, Kreuzlingen - Nr. 2123 QUELLEN ZUR FORTBILDUNG DER JUGEND 0261 DER BILDUNGSVEREIN Berlin 1871 - 1904 "•Nicht aufgenommen. DER BIRSBOTE Laufen - Nr. 1304 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT 0261a BISCHOFSHEIMER UNTERHALTUNGSBLATT Tauberbischofsheim 1864—1867 * Standort: 25: Ztg 110 a[1867] *Nicht nachgewiesen: 1864-1866. * 1864—1867: Mehr nicht nachgewiesen. "•Beilage zu DIE TAUBER. BISCHOFSHEIMER UNTERHALTUNGSBLATT. [ J g . 4]. Tauberbischofsheim: J. Lang 1867. 4° [Jg. 4:]1867. Nr. 1 - 5 0 . 200 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "Wöchentlich. BLÄTTER, AARAUER-, ZUR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG Nr. 0007 BLÄTTER, ANHALTISCHE, FÜR BÜRGERLICHES LEBEN, SCHULE, KUNST UND WISSENSCHAFT - Nr. 0106

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BLÄTTER AUS DER GEGENWART FÜR NÜTZLICHE UNTERHALTUNG UND WISSENSCHAFTLICHE BELEHRUNG Leipzig 1 8 3 0 - 1 8 5 3 - D L Z I 5.11

0262 BLÄTTER AUS KÄRNTHEN Klagenfurt [1880] * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Woerl 87.

0263 BLÄTTER AUS KRAIN Laibach 1865 "•Nicht nachgewiesen bzw. nicht zugänglich. * Quelle: Winckler 107: BLÄTTER AUS KRAIN. Belletristische Beilage zu LAIB A C H E R Z E I T U N G . Laibach 1865.

BLÄTTER, BALTISCHE - N r . 0173

BLÄTTER, BAYREUTHER - N r . 0180

BLÄTTER, BELLETRISTISCHE - N r . 0208

BLÄTTER, BERLINER FLIEGENDE - N r . 0230 - N r . 0231

BLÄTTER, BERLINER HUMORISTISCHE - N r . 1186

BLÄTTER, BERLINER ILLUSTRIRTE - N r . 2142

BLÄTTER, BERNER - N r . 0243

BLÄTTER, BREMISCHE, FÜR UNTERHALTUNG, BELEHRUNG UND WITZ - N r . 0345

BLÄTTER, BRESLAUER LUSTIGE - N r . 0353

BLÄTTER, BUNTE - N r . 0398 - N r . 1265

BLÄTTER, BUNTE, DES LUSTIGEN VETTER VON STADT UND LAND - N r . 2444

BLÄTTER, CASTROPER ILLUSTRIRTE - N r . 0407

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BLÄTTER AUS KRAIN

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BLÄTTER, DAVOSER - N r . 0463

BLÄTTER, DAVOSER FLIEGENDE -» N r . 0463

BLÄTTER, DECLAMATORISCHE - N r . 0467

0264 BLÄTTER DER VERGANGENHEIT UND GEGENWART Hanau 1 8 3 3 - 1 8 8 0 * Aufnahme: 1851 - 1880. * 1833 — 1850:-» D L Z I 5.173. "•Standorte: 34: H.coll.l44[1859.1860] 143:[1851 — 1873.1874.Nr. 1 - 1 5 0 . 1875. 1876. 1877.Nr. 1 - 1 5 0 . 1880] "•Nicht nachgewiesen: 1874.Nr. 151 ff. 1877.Nr. 151 ff. 1878. 1879. * 1833-1880: Mehr nicht nachgewiesen. »Beilage zu H A N A U E R Z E I T U N G .

BLÄTTER DER VERGANGENHEIT UND GEGENWART. Beiblatt zur Hanauer Zeitung. [Ab 1855, Nr. 1:~] Verantwortlicher Redakteur: J.G. Kittsteiner [ab 1875, Nr. 1: Für die Redaktion verantwortlich: J.B. Lucas; ab 1875, Nr. 23: Verantwortlicher Redakteur: C.F. Kittsteiner; ab 1880, Nr. 1: Für die Redaktion verantwortlich: G. Heydt; ab 1880, Nr. 127: Verantwortlicher Redakteur: C.F. Kittsteiner]. Gg. 1 9 - 4 8 ] , [Hanau:] J.G. Kittsteiner [ab 1875, Nr. 1: Kittsteinersche Buchdruckerei] 1851 - 1880. 8° [Jg. 19:]1851. N r . [Jg. 20:]1852. N r . [Jg. 21:]1853. N r . [Jg. 22:]1854. N r . [Jg. 23:]1855. N r . Qg. 24:]1856. N r . [Jg. 25:]1857. N r . [Jg. 26:]1858. N r . [Jg. 27:]1859. N r . [Jg. 28:]1860. N r . Qg. 29:]1861. N r . [Jg. 30:]1862. N r . [Jg. 31:]1863. N r . [Jg. 32:]1864. N r . [Jg. 33:]1865. N r . Qg. 34:]1866. N r . Qg. 35:]1867. N r . Qg. 36:]1868. N r . Qg. 37:]1869. N r . Qg. 38:]1870. N r . Qg. 39:]1871. N r . Qg. 40:]1872. N r . Qg. 41:]1873. N r . Qg. 42:]1874. N r . Qg. 43:]1875. N r . Qg. 44:]1876. N r . Qg. 45:]1877. N r .

1-310. 1-312. 1-311. 1-310. 1-309. 1-312. 1-312. 1-311. 1-312. 1-310. 1-310. 1-310. 1-310. 1-310. 1-308. 1-307. 1 - 308. 1-310. 1-309. 1-307. 1-307. 1-307. 1-303. 1 - 150. 1-304. 1 - 304. 1 - 150.

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[Jg. 48:]1880. Nr. 1 - N r . 151[30.6.]. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Sechsmal wöchentlich.

0265 BLÄTTER DER VERGANGENHEIT UND GEGENWART Neusalza, Dresden 1841 - 1856 DER WANDERER AUS DRESDEN Dresden 1857-1858 * Standorte: SLB Dresden: Eph. lit. 293 ¡ [1842-1848.1850.1851. 1855-1858] ÖNB Wien: 233.496-B[1847] * Nicht nachgewiesen: 1841.1849.1852-1854. * 1841 —1858: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1851. 1. 1856. 1. 132. 144. 1857. 192. 1858. 16. 192. BLÄTTER DER VERGANGENHEIT UND GEGENWART. Eine Monatsschrift [ab 1847, Nr. 1 mit dem Untertitel: Eine Monatsschrift für Unterhaltung und Belehrung]. Herausgeber: Louis Oeser. [Ab 1846, Nr. 1:] Verantwortlicher Redakteur: Louis Oeser [ab 1855, Nr. 1 ohne RedaktionsHinweis; ab 1856, Nr. 11: Verantwortlicher Redakteur: J. Breyer]. Jg· 2 - 1 6 . Neusalza: Louis Oeser [ab 1856, Nr. 11: Dresden: J. Breyer] 1842-1856. 4° Jg. 2: 1842. Nr. 1 - 12. 96 S. Jg. 3: 1843. Nr. 1 - 12. 144 S. Jg. 4: 1844. Nr. 1 - 12. 144 S. Jg. 5: 1845. Nr. 1 - 1 1 . 132 S. Jg. 6: 1846. Nr. 1 - 12. 144 S. Jg. 7: 1847. Nr. 1 - 12. 144 S. Jg. 8: 1848. Nr. 1 - 12. 144 S. Jg. 10: 1850. Nr. 1 - 12. 144 S. Jg. 11: 1851. N.F. Jg. 1. Nr. 1 - 12. 144 S. Jg. 15: 1855. N.F. Jg. 5. Nr. 1 - 12. 144 S. Jg. 16: 1856. N.F. Jg. 6. Nr. 1 - 12. 144 S. *1 Nr. = 8 zweisp. S.; ab 1843, Nr. 1: 1 Nr. = 12 zweisp. S. * Monatlich. "•Illustrationen. * Beilage: BEIBLATT ZU DEN BLÄTTERN DER VERGANGENHEIT UND GEGENWART. 1842. Nr. 1 - 6. [Fortsetzung:] DER WANDERER AUS DRESDEN. Blätter der Vergangenheit und Gegenwart. Verantwortlicher Redakteur: J. Breyer. Jg· 1 7 - 1 8 . Dresden: J. Breyer[1857- 1858]. 4° Jg. 17:[1857], N.F. Jg. 7. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 192 S. Jg. 18:[1858]. N.F. Jg. 8. Bd. 2. Nr. 1 - 12. 192 S. * 1 Nr. = 16 zweisp. S.

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* Monatlich. "•Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Jg. [1851.1:]

Vorwort. Zehn Jahre sind bereits verflossen, seit diese Zeitschrift zum ersten Male heraustrat vor die Oeffentlichkeit. Welche bewegte Zeit ist seitdem an uns vorüber gebraust, welcher jähe Wechsel des Geschickes, welche Erregung und Begeisterung, welche Entmuthigung und dumpfe Resignation! Ein ganzer Welttheil wankte in seinen Fugen, die größten Reiche drohten zusammenzustürzen. Nationen gingen unter, Städte wurden zu Ruinen, Flecken und Dörfer sind verschwunden und nur noch einzelnes verfallenes Gemäuer zeigt die Stätte an, wo sie standen! Wir sind getreulich den Schwingungen der Zeit gefolgt, haben offen und wahr berichtet, was Großes und Edles, Gutes und Schönes, aber auch was Grausenvolles und Schreckliches, Böses und Verachtungswürdiges geschehen! Wir sind stets unsrer Aufgabe treu geblieben: Die Vergangenheit und Gegenwart bis in ihre feinsten und unmerklichsten Schattirungen zu schildern, ein getreues Bild in wahrhaften Skizzen von beiden zu geben, und mit hinein zu tragen alle Wünsche und Hoffnungen unserer Jetztwelt für die Zukunft. Ob diese auch oft nun verwelkten und gebrochen wurden, so wird doch ein Hoffnungsstern ewig dem Menschen leuchten, und, wenn er auch oft versunken, mit neuer Kraft wiederkehren, und dieser gräbt mahnend und verheißend in unser Herz: „Was gut und recht ist wird bestehen im Lauf der Zeiten, alles Andere aber muß vergehen und verschwinden, und über den Sternen weilt ein gütiger und allweiser Gott, der das ganze Weltall regiert und erhält, aber auch den Wurm, der im Staube kriecht, nicht vergißt!" Und dieser Sinn, dieser Geist hat von Anfang diese Zeitschrift durchglüht, und darum hat sie, die erst gar schüchtern in's Leben trat, ein so weites Feld der Verbreitung gefunden, hat sich erhalten unter stets reger und lebhafter Theilnahme bis heute. Und eben diese Theilnahme, dieses Interesse, das man noch heute daran nimmt, läßt uns — mit vielem Grund — die schöne Hoffnung hegen, daß auch im zweiten Jahrzehnt dieselbe eine gleiche Theilnahme, ein gleiches Interesse finden werden. Es beginnt mit diesem Jahrgang eine neue Folge, nicht etwa, um plötzlich umzuändern, und von dem frühern Plane abzugehen, nein, alles Gute und Schöne wird vielmehr fest und beharrlich beibehalten, nur mit der allermöglichsten Frische und Lebendigkeit soll es durchdrungen werden, soweit es unsre Zeit und unsre Zeitverhältnisse erlauben. Wie im Aeußeren diese Blätter eine schönere Gestalt annehmen, sollen sie auch im Innern in Text und Abbildungen höhern Ansprüchen zu genügen suchen, dabei aber sich frei, offen und natürlich erhalten, sowie es einer Zeitschrift allein würdig ist, deren höchster Zweck die Unterhaltung, Belehrung und Bildung des Volkes ist, unter dem man lebt! Also: Muth und Hoffnung und wir werden Alle sehen: wie herrlich Alles einst zu Glück und Segen hinausgeführt wird. [1856.1:]

Vorwort. Es beginnt diese Zeitschrift hiermit ihren sechzehnten Jahrgang. Getreulich und fest hat sie sich durchgekämpft durch die Zeiten der Revolution und der Reaction, und durch die Jahre des Ueberflusses und des Mangels, was wohl unstreitig am überzeugendsten bekundet, daß sie eine ächte Volksschrift ist, die sich zum Liebling des Publikums emporgeschwungen hat. Auch in dem neuen Jahrgange wird sie mit frischen Kräften rüstig vorwärts streben und, wie bisher, enthalten: Gedichte, Erzählungen, Novellen, Sagen, Genrebilder, Skizzen aus dem Völker- und Menschenleben, aus der Länder- und Völkerkunde und aus der Weltgeschichte, Schilderungen aus dem Volksleben, Humoresken, Anekdoten, vor Allem aber die Biographieen der berühmtesten Zeitgenossen, die wichtigsten Begebenheiten, Erfindungen, Entdeckungen, Festlichkeiten, Veränderungen, Unglücksfälle und Verbrechen, sowie Edelthaten und preiswürdige Handlungen aus der Gegenwart, kurz: Alles Interessante, Edle, Große, Schöne, Heitere, Ernste und Schreckliche, Gute und Böse, was unsre und die vergangenen Zeiten hervorgebracht haben.

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Die Abonnementsbedingungen bleiben dieselben wie bisher und sind auch noch auf jeder Nummer besonders angegeben. — Zum Schlüsse des Jahrgangs erhält ein jeder Abonnent als Prämie ein schönes, sauber gearbeitetes und künstlerisch ausgeführtes lithographisches Kunstblatt gratis, oder nach seinem Belieben auch ein großes Pracht-Bild in elegantem Buntdruck auf starkem Papier, welches später den Abonnenten vorgezeigt werden wird, gegen eine geringe Vergütung von sechs Neugroschen. Und nun noch allen geehrten Abonnenten zum neuen Jahre ein fröhliches Glück aufl 11856.144:] Diese in den Besitz der unterzeichneten Buchhandlung übergegangenen Blätter beginnen mit dem XVII. Jahrgang einen neuen Band unter dem Titel: Der Wanderer aus Dresden, Blätter der Vergangenheit und Gegenwart. Der Wanderer wird in den Hauptsachen die nehmliche Tendenz wie bisher beibehalten, nach möglichster Vervollkommnung streben und stets auch den praktischen Nutzen und Bereicherung der Kenntnisse des Lesers in's Auge fassen. So werden diese Blätter nicht nur wie bisher interessante Gedichte, längere und kürzere Erzählungen und Aufsätze ernsten und scherzhaften Inhalts bringen, sondern auch eine Reihe Pflanzen und Blumen vorführen, schildern, nach ihren Heilkräften, praktischem Nutzen und überhaupt Anwendung auf das Leben näher erklären und zeigen, wie man oft aus Unbeachtetem und anscheinend Unbedeutendem reichen Gewinn ziehen kann. Endlich wird noch ein Plauderstübchen eröffnet werden, wo pikante Vorfälle neuester Zeit erzählt werden, alle Politik aber ausgeschlossen bleibt. Bei diesem redlichen Bestreben, nach besten Kräften Alles zu thun, um das Angenehme mit dem Nützlichen zu vereinigen, hofft die Verlagshandlung um so mehr, daß diese Blätter ihre früheren Freunde sich erhalten, wie auch zahlreiche weitere Verbreitung finden werden, als die Bedingungen höchst billig gestellt sind. Das Heft kostet monatlich 1 1/2 Ngr., mit colorirtem Bilde 2 Ngr.; außerhalb Sachsen 2 Ngr., colorirt 2 1/2 Ngr. Zum Schlüsse eines jeden Jahrganges wird eine sauber lithographirte Prämie gratis geliefert. Buchhandlung von J. Breyer in Dresden. [1858.16:] An die geehrten Leser! Aufgemuntert durch den Beifall, welcher ihm durch seine Freunde nah und fern wurde, beginnt der Wanderer aus Dresden frohen Muthes seine neue Pilgerfahrt durch alle Welt, aller Welt biederen deutschen Gruß zurufend und kräftigen Händedruck bietend, seine alten ihm treu gebliebenen Freunde aufsuchend und sich bestrebend neue Freunde zu erringen, wobei er sich zur Aufgabe macht, der gastlichen Aufnahme, welche er an allen Orten und bei allen Ständen findet, durch mögliche Reichhaltigkeit seiner Wandertasche sich würdig zu zeigen. So wird der Wanderer sich bestreben, wie bisher durch ernste und launige Erzählungen und Gedichte seinen Freunden manches heitere und angenehme Stündchen zu verschaffen und durch manchen Schwank die Lachmuskeln in Bewegung zu setzen. Das Plauderstübchen wird auch jetzt für Jedermann geöffnet bleiben und der Wanderer, sowie der ehrliche Gastwirth Doppelkreide werden in gemüthlicher Weise mit Allen plaudern, welche sie besuchen; auch wird der Wanderer durch seine Freunde eingelieferten Plauderstoff, so lange er gemüthlicher und harmloser Natur bleibt, mit Dank annehmen. Uebrigens hat der Wanderer seine Wandertasche noch reicher ausgestattet, als auf seinem letzten Gange, denn er bringt von nun an in den Text eingedruckte Holzschnitte, wobei er aber ohngeachtet der dadurch vermehrten Kosten immer noch in Hinsicht des Preises der Alte bleibt, denn er schlägt nicht auf, wie es jetzt Mode wird, macht es auch nicht wie die Herren Doktoren und Juristen, daß er Meilengebühr in Anspruch nähme, sondern giebt sich wie bisher für 1 1/2 Ngr., mit colorirtem Bild für 2 Ngr., außerhalb Sachsens aber 2 und 2 1/2 Ngr. BLÄTTER DER VERGANGENHEIT UND GEGENWART Wien 1841 - 1 8 5 6 - DLZ I 7.61

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0266 BLÄTTER DER WAHRHEIT Göttingen 1854 "•Standort: Sp 1: Pha 60[1854] "1854: Mehr nicht nachgewiesen. •Editorial: 1854. 1. BLÄTTER DER WAHRHEIT. Eine Monatsschrift für zeitgemäße Mittheilungen aus der Natur und dem Menschenleben. Herausgeber: Carl Schöpffer. [Jg- 1]· Göttingen: Expedition 1854. 8° Qg. 1:]1854. Bd. 1. [H. 1 - 8 ] , 512 S. "•Monatlich. "1 H. = 64 S. 0267 BLÄTTER DER ZEIT Braunschweig 1848-1851 "Standort: 56: Brosch. II 4375[1851] "Nicht nachgewiesen: 1848-1850. "1848 — 1851: Mehr nicht nachgewiesen. BLÄTTER DER ZEIT. Verantwortlicher Redakteur: Franz Grimm. [Jg. 4]. Braunschweig: H. Sievers & Comp. 1851. 4° [Jg. 4:]1851. Nr. 6[12.1.]-Nr. 151[21.12.]. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "Dreimal wöchentlich. "Ex 56: Nr. 6 - 8 , 16-18, 28, 29, 37, 39, 46, 133, 134, 147, 151, Extra-Blatt. 0268 BLÄTTER DES BADISCHEN FRAUENVEREINS Karlsruhe 1876 - 1 9 0 2 - [ ] "Nicht aufgenommen. BLÄTTER, DEUTSCHE - Nr. 0471a-0473 Nr. 0934 BLÄTTER, DEUTSCHE, AUS THÜRINGEN - Nr. 0474 BLÄTTER, DEUTSCHE, FÜR STENOGRAPHIE - Nr. 0437 BLÄTTER, DRAMATURGISCHE - Nr. 0607-0609 BLÄTTER, EVANGELISCHE - Nr. 1503

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BLÄTTER, FELLINER - Nr. 0786a BLÄTTER, FLIEGENDE - Nr. 0803 BLÄTTER, FLIEGENDE, DER GEGENWART - Nr. 0804 BLÄTTER, FLIEGENDE, DES „KRITIKUS" - Nr. 1602 BLÄTTER, FLIEGENDE, FÜR DEN SOLDATEN - Nr. 0805 BLÄTTER, FLIEGENDE NEUE - Nr. 0807 BLÄTTER, FLIEGENDE, U N D BILDER - Nr. 0806 BLÄTTER, FRANKFURTER - Nr. 0841 BLÄTTER, FRANKFURTER FLIEGENDE - Nr. 0842 BLÄTTER, FRANZENSBADER - Nr. 0855 BLÄTTER, FREIÄMTER - Nr. 0868 0269 BLÄTTER FÜR BELLETRISTIK Regensburg 1855 * Standort: 12: P. o. germ. 127ms[1855] * 1855: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: 1855. 1. BLÄTTER FÜR BELLETRISTIK. Theoretisch-kritisches Organ zur Förderung der schönen Wissenschaften. Redaktion: Ludwig Lang. J g · 1·

Regensburg: Fr. Pustet 1855. 8° Jg. 1: 1855. Nr. I[15.1.]-Nr. 9[15.5.]. 72 S. *1 Nr. - 8 S. * 14täglich. [1855.1:] Abonnements-Einladung. Diese Zeitschrift hat die Tendenz, durch einfache, klare Darlegung und ausführliche Besprechung der Grundsätze und Regeln, nach welchen poetische Erzeugnisse geschaffen werden sollen, zur Vermehrung der gediegenen, zur Minderung der mittelmäßigen und schlechten

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belletristischen Produkte beizutragen. Daher sind die „Blätter für Belletristik" namentlich jungen mit dichterischen Anlangen begabten Kräften gewiß willkommen. Andererseits befassen sie sich auch mit einer unparteiischen, bloß nach den Regeln der Kunst und den Grundsätzen des positiven Christenthums und der guten Sitte sich richtenden Kritik der neuesten belletristischen Erscheinungen und dienen daher jedem Gebildeten als Repertorium und als Wegweiser zur Auswahl seiner Lektüre. Zweck und Inhalt der „Blätter für Belletristik. " Indem wir den Begriff der Belletristik, unter welchem gewöhnlich nur die erzählende und poetisch schildernde Prosa verstanden wird, auf das ganze Gebiet der Poesie, auf alle schriftstellerischen Produkte ausdehnen, in denen der Phantasie irgendwie ein Spielraum gelassen und zugleich von der Form die größtmögliche künstlerische Vollendung gefordert wird, haben wir im Allgemeinen das Gebiet bezeichnet, auf welchem die „Blätter für Belletristik" ihre Thätigkeit zu entwickeln haben werden. Dabei bemerken wir noch, daß in den Artikeln der „Blätter für Belletristik" Poesie, wenn diesen Begriff kein charakteristisches Beiwort beschränkt, und Belletristik als gleichbedeutend genommen werden, was sie denn auch, etymologisch gefaßt, wirklich sind. Die Poesie ist eine freie Kunst. Wie es aber mit allen Freiheiten geht und gegangen ist, so hat der eine Theil der Dichter die Freiheit der Poesie weise gebraucht, der andere sie mißbraucht. Wir werden auf beide Theile noch ausführlicher zu sprechen kommen; vorläufig beschränken wir uns, dem Zweck dieses einleitenden Artikels gemäß, nur auf eine kurze Schilderung der Stellung, in welche die Mehrzahl der belletristischen Produkte der letzten Jahrzehnten zur Gesellschaft und zum Leben gerathen ist. Es ist ein Gemeinplatz, der eben deßwegen, weil er es ist, mit seinem gewichtigen Inhalt nur zu oft übersehen wird: daß die menschliche Natur einen stärkeren Hang zum Bösen als zum Guten habe. Von den Folgen dieser Wahrheit, so weit sie in der Praxis sich darstellt, hat auch die Poesie ihren reichlichen Theil abbekommen; denn in ihr führt die Subjektivität ein gewaltigeres Regiment als in jeder andern Kunst; ihre Regeln sind die geistigsten, daher am leichtesten zu übertreten und folgerecht auch am öftesten wirklich übertreten. Darum gibt es unverhältnißmäßig mehr (grobe und feine) Zotenlieder als sittenverhöhnende Malereien und Skulpturen und fratzenhafte Compositionen. So ist es ganz natürlich gekommen, daß der Büchermarkt mit einer Sündfluth von poetischen Produkten überschwemmt ist, welche versteckt und heimlich oder mit genialer Unverschämtheit dem positiven Glauben des Volkes, seinen heiligen Traditionen und der reinen Sitte Hohn sprechen. In den Romanen und den lyrischen Produkten der Tendenzpoesie wird unter dem Vorwande, Bildung für Alle zu verbreiten, mit erlogenen schamlosen Schilderungen gegen die Religion, die bürgerliche Ordnung, die alte Sitte, gegen die ganze Gegenwart mit ihren Interessen zu Felde gezogen, und selbst die Vergangenheit nach Waffen und Rüstzeug zu diesem Feldzug aufgewühlt. Die Verherrlichung der niedersten Lüste, die Umkleidung der grellsten Unsittlichkeit mit dem Gewände hoher Tugend, die Lobpreisung von Verbrechen und Lastern als verkannte Redlichkeit und verfolgte Heldenthaten, das dringt am Tiefsten in's Volk und frißt am Hungrigsten an seinem Mark. Der Arme, der Arbeiter saugt aus den Schilderungen, aus den haarsträubenden Darstellungen des ungerechten, unmoralischen Zustandes der Armuth den grimmigsten Haß gegen die Besitzenden ein. Die Kunst und die Kraft der Romane ist es eben, die Reichen im Schlamme der Lüste, im Ueberfluß schwelgend, und die Armen, von den edelsten Gesinnungen beseelt, aber durch ihr Elend und die Schlechtigkeit der Reichen untergehend, einander gegenüberzustellen; das zündet und entflammt, und so hat das Verderbniß des Wissens und der Phantasie schon Viele dahin gebracht, von wo aus sie zu jedem andern Schritte zu drängen sind. Die Menschen gewöhnen sich so schnell an die Werke der Einbildungskraft; es ist so natürlich, in diesen endlosen Träumen sich zu gefallen, in denen der Geist ein fabelhaftes Leben voll Lust und Glanz findet! Da verlernen sie der Vernunft zu folgen und jagen hinter jener grellen, verzehrenden Gier her, die zu den äußersten Befriedigungen des Stolzes und der Lust drängt. Es ist ein hitziges Fieber, das der ganzen Gesellschaft den Tod bringen könnte, wenn ihm Nichts entgegen stände. Diesen Schriften, in denen die antisociale Tendenz am schärfsten hervortritt, steht eine große Masse von anderen zur Seite, die nicht minder verderblich wirken, weil sie jeder konservativen Tendenz baar und ledig sind. Man darf die Tragweite jener nicht zu gering

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anschlagen in der Meinung, daß mit dem Aufhören revolutionärer Bestrebungen auch sie ihre Kraft und ihren Einfluß verloren hätten. Aus jener noch nicht lange entschwundenen Zeit politischer und socialer Gährung sind diese Schriften, die damals gekauft und gelesen wurden, noch im Besitz der Arbeiter, in den Werkstätten und in den Leihbibliotheken geblieben, werden immer noch gelesen und wirken immer noch, vielleicht um so mehr, in je grellerem Kontrast ihr Inhalt mit der wiederhergestellten und wiederbefestigten öffentlichen Ordnung steht. Der oben angedeuteten zweiten Klasse von Unterhaltungsschriften fehlt nur jene Gluth der Sprache und Darstellung, welche die der ersten so verderblich machte. Die Preßgesetze thun dabei das Ihrige. Wenn sie aber auch verbieten, daß ein Roman oder ein Gedicht offen Grundsätze predige, welche mit der staatlichen, bürgerlichen und religiösen Ordnung unvereinbar sind, so können sie doch nicht gebieten, daß ein Buch mehr thue als dem Buchstaben des Gesetzes gerecht werden, und sie können ein Buch nicht unterdrücken, das ebenso wenig die Schönheit der Tugend, der Sitte, der Religion, als das Gegentheil predigt. Wir bedauern nicht diese Unmacht des Gesetzes, denn sie ist in der Natur desselben begründet; aber wir wünschen, daß die Gesellschaft selbst und ihre mit produktivem Talent begabten Glieder da in die Bresche treten, daß die letzteren schaffen, was positiven Gehalt habe, und daß erstere sich die Mühe gebe, zu prüfen und zu unterscheiden, daß sie für die Wahl des Besseren sich erkläre und Allem, was nicht positiven Nutzen für Geist und Herz schafft, was bloß die Phantasie erhitzt ohne den Willen für das Gute zu begeistern, was ein schnell oder langsam wirkendes Gift enthält, den Krieg ankündige. Wir wissen wohl, daß der größere Theil des gebildeten Publikums nicht aus Gefallen an der negativen Richtung oder an der sittlichen Indifferenz der modernen Belletristik nach den Produkten derselben greift. Aber die Lesewelt ist bestochen durch den Reiz der Form, in welcher die Romane, die Gedichte der oben bezeichneten Art auftreten. Die negative oder indifferente Belletristik hat viele Werke aufzuweisen, deren prachtvolle, schimmernde Diction, deren in Anlage und Durchführung kunstmäßig vollendete Form eines besseren Inhalts würdig wäre; die Kritik, d.h. in vielen Fällen die Parteiprotection, thut das Ihrige dazu und macht gehörigen Lärm, während sie die belletristischen Produkte, in denen das positive Element in Glauben und Sitte, wenn auch nicht mit Ostentation und marktschreierisch, doch mit Liebe und Treue gepflegt ist, entweder vornehm ignorirt oder gar „herunterreißt" und als ultramontane oder pietistische Machwerke in den Bann thut. So kommt es, daß viele wohlmeinende, mit den besten Gesinnungen erfüllte Individuen der gebildeten wie der lesenden niederen Klassen die Werke von Meinbold, Horn, Jerem. Gottbelf, Nieritz, Seb. Brunner, Kolping, Pflanz und Trautmann gar nicht oder kaum dem Namen nach kennen, und daß vollends jüngere Namen von ganz tüchtigen poetischen Kräften nur in den kleinsten Kreisen sich Anerkennung zu verschaffen vermögen. Wir haben nun lange genug indirekt von Zweck und Inhalt unsers Unternehmens gesprochen, und es ist Zeit, daß wir uns auch direkt darüber verbreiten. Zu diesem Zwecke knüpfen wir an eine Betrachtung über jene große Masse von Schriften an, welche unter der Firma „für die reifere Jugend und das Volk" zwar sehr viel guten Willen ihrer Verfasser, aber mit geringen Ausnahmen sehr wenig Beruf und Geschick derselben verrathen. Sie werden als der Damm dargestellt, welcher dem verderblichen Strom der Romanliteratur entgegengesetzt werden soll; die meisten aber bleiben weit genug hinter der Lösung ihrer Aufgabe zurück. Exempla sunt odiosa, wir haben naheliegende Gründe dafür, jetzt noch keine Namen zu nennen. Kommen wir einmal einläßlich auf das Thema von den „Jugendschriften" zu sprechen, so werden wir uns der damit verbundenen, mitunter sehr kitzlichen Obliegenheiten in möglichster Objektivität zu entledigen suchen. Vorläufig konstatiren wir nur die Allen, welche mit der reifen und unreifen Jugend zu thun haben, sich oft genug aufdrängende Thatsache, daß die guten Absichten der Jugendschriftsteller im Allgemeinen sehr scharf mit den im Leben hervortretenden Wirkungen kontrastiren, und daß wir von der Unmasse der erscheinenden Jugendschriften nicht auf eine davon herbeigeführte höhere, geistige und sittliche Bildung der Jugend schließen dürfen. Daß dem leider so ist, können wir mit Fug und Recht zwei Hauptursachen zuschreiben: erstlich dem Inhalt, dann der Form der meisten Jugendschriften. Was den Inhalt betrifft, so schildern sie Personen und Verhältnisse meistens nur, wie sie sein sollen, nicht aber, wie sie waren und sind; daraus lernt die Jugend nichts, oder nicht viel, wenn nicht gar die Phantasie mit grausenerregenden, haarsträubenden Schilderungen erhitzt und der Kopf verdreht

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wird. In der Form kränkeln viele außer den Fehlern im Styl, in Anlage und Durchführung an einer überspannten und überspannenden Sentimentalität. Soviel vorläufig von den Jugendschriften. Was die „Volksgeschichten" betrifft, so leiden diese so ziemlich an denselben Gebrechen; daß die meisten der vorhandenen in wahrhaft sittlichem Sinn und wirklich erhebend, belehrend, warnend und leitend auf das Volk wirken, daß das unterhaltende Element nicht mit einer antisocialen und antireligiösen Tendenz durchströmt sei, von welcher das gelegenheitliche Phrasengeklingel von Tugend und Ehrlichkeit mehr als paralysirt wird, vermag kaum Jemand im Ernst zu behaupten, der mit prüfendem Blick, Zweck und Mittel streng abwägend, die nächste beste „Volksgeschichte" durchgeht. Romane endlich, welche in ihrem Inhalt das gerade Widerspiel des dem großen Publikum octroyirten Geschmackes wären und die Romanpoesie wieder zu Ehren bringen könnten, haben wir so viel wie gar keine; des Altvaters Menzel „Furore", Seb. Brunners humoristische Meisterwerke, Meinholds „Bernsteinhexe" und „Ritter Hager" stehen wie einsame Sterne über zahllosen Irrwischen. Wie ist da zu helfen? das Mittel liegt nahe. Es ist dem deutschen Volk jene kernhafte Kraft des Schaffens noch nicht abhanden gekommen, mit welcher unsere Vorfahren die reichste, großartigste und lebensvollste Literatur der Welt begründet haben. Die Dichter des Mittelalters haben den Stoff aus dem unerschöpflichen Quell des Volkslebens genommen, das in der Sage krystallisirt sich ihnen darbot; darum liebte und ehrte das Volk ihre Dichtungen, weil es in diesen sein ursprünglich eigenes Werk, sein geistiges Eigenthum wieder fand und erkannte. Machen wir uns dieses Beispiel zu Nutzen! Möge die Poesie aus dem Leben schöpfen, dann hat ihr Strom seine gewiesene Bahn, die zu verlassen ihm schwerer werden soll als sie zu folgen. Und da es nie eine Poesie gegeben hat, ohne eine ihre Blüthen pflegende und zu Früchten reifende Schule, in welcher die Lehre von der Form sich vererbte, so müssen wir bekennen, daß der Dichter so wenig vom Lernen dispensili werden kann als der Bildhauer, der Maler, der Musiker, und das Göthe'sche: „Ich singe wie der Vogel singt, der in den Zweigen wohnet" ist alles Andere eher als ein Freibrief für wirkliche oder eingebildete Genie's. Diese Sätze, die wir hier nur als aphoristische Andeutungen von später genauer zu besprechenden Gegenständen geben können, vorausschickend, setzen wir uns durch die „Blätter für Belletristik" in Rapport vorerst mit den jungen frischen Gemüthern, in welche der Schöpfer den prometheischen Funken der Poesie gelegt hat. Wir wollen miteinander in allem Vertrauen, ohne Zwang und abstossende Wichtigthuerei uns über das Wesen der Poesie unterhalten; wollen über die Formen sprechen, die als feste, wohlbemessene, in architektonischer Schönheit aufsteigende Gerüste das Bauwerk der Phantasie tragen müssen, damit es den Stürmen der Zeit und den Wirbelwinden der Kritik zu trotzen vermöge; wollen die Schranken kennen und — lieben lernen, in denen der schaffende Geist sich bewegen muß, damit er nicht in Nacht und Nebel sich versteige. Daher enthalten die „Blätter für Belletristik" I. Leitende Artikel über Inhalt und Form aller Dichtgattungen, mit einer so ausführlichen Erläuterung der Grundgesetze der Poesie und der sprachlichen Darstellung, wie sie in den Lehrbüchern der Stylistik und Poetik nicht gegeben werden kann. Wir glauben damit nicht bloß zur materiellen und formellen Begründung einer von allen glaubens- und sittenfeindlichen Elementen freien, nach Inhalt und Form allen Anforderungen der Kunst entsprechenden Belletristik beizutragen, sondern auch dem gebildeten Publikum einen Dienst zu erweisen, indem wir ihm die Mittel zur eigenen Kritik seiner Lektüre an die Hand geben, ihm das Verständniß derselben erleichtern und sie ihm also noch genußreicher und nutzbringender machen. Wir trachten ferner die Gegenwart der Poesie mit ihrer Vergangenheit zu vermitteln. Wir erforschen zu diesem Zweck die Grundlagen, auf welchen die poetischen Meisterwerke früherer Zeiten beruhen, und auf denen die Wirkung, die sie geübt, der Erfolg, den sie gehabt haben, erwachsen ist; wir sehen bei den einen auf den Inhalt, bei den andern auf die Form; überall aber suchen wir das für unsern Zweck Belehrende heraus. Zu solchem Ende bringen wir II. Raisonirende Artikel über Theile der antiken, mittelalterlichen und neueren klassischen Literatur, aus denen das an Inhalt und Form Mustergiltige hervorgehoben, beispielsweise das Tadelnswerthe bezeichnet wird, und über die neuesten belletristischen Erscheinungen unter Hinweisung auf die in Artikel I. ausgesprochenen Grundsätze.

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Um zur Besprechung bisher noch weniger erörterter Gegenstände auf dem Gebiete poetischer Darstellung anzuregen, stellen wir III. Motivine Fragen über Themata aus den Klassen I. und II. Endlich damit das große lesende Publikum einen eigentlich praktischen Nutzen von den „Blättern für Belletristik" habe, sollen sie IV. Recensionen, unparteiisch nach den Gesetzen der Poetik und den in den Artikeln I. und II. dargelegten Grundsätzen abgefaßt, enthalten. Es soll uns dabei Menzel's „Literaturblatt" zum Vorbild dienen, das mit seiner strengen Unparteilichkeit in der Kritik Reiz genug in der Darstellung verbindet, um eine rühmliche Ausnahme von allen kritischen Blättern zu machen und selbst dem großen Publikum eine angenehme Lektüre zu gewähren. Während aber dieses „Literaturblatt" bei der umfassenden Gelehrsamkeit seines Herausgebers sich über alle Gebiete des Wissens verbreitet, beschränken wir uns bescheiden auf die Belletristik, hoffen aber mit unsern Recensionen dem Publikum die Wahl seiner belletristischen Lektüre zu erleichtern, den Schriftstellern durch freundschaftlichen Rath bei ihren Arbeiten behilflich sein, andererseits aber auch der von den Cliquen und Claquen inspirirten literarischen Posaunenbläserei manchen Stoß verabreichen und zu Zeiten einem von ihr verfehmten Werk zu der verdienten Anerkennung verhelfen zu können. Wir ahnen, daß wir damit eine dornenvolle Bahn betreten, doch es sei gewagt. Wer die Gottesgabe der Poesie pflegen und ehren will, darf sich Nichts verdrießen lassen, was ihm bei dieser Arbeit hindernd in den Weg tritt. Mögen nur zahlreiche Mitarbeiter die Lösung unserer Aufgabe uns erleichtern, und der Blick auf einen ausgedehnten Leserkreis uns stets mit frohem Muth erfüllen. Denn so wenig wie ein Schauspieler vor einem leeren Hause, fühlt sich ein Redakteur wohl, wenn er so „Viele sieht, die nicht da sind!" 0270 BLÄTTER FÜR DAS LEBEN Leipzig 1864 * Standort: SLB Dresden: 14.33. 4°694[1864] * 1864: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1864. 1. 208. BLÄTTER FÜR DAS LEBEN. Herausgeber: Julius Werner. Redaktion: Unter Verantwortlichkeit von Julius Woldemar Werner. J*.1·.

Leipzig: Julius Werner 1864. 4°

Jg. 1: 1864. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. »Wöchentlich. * Nr. 1: Probenummer. [1864.1:]

Prospectus. Wir gedenken, mit den „Blättern für das Leben" ein den Zeitbedürfnissen entsprechendes Organ zu schaffen. Offenbar ist die Gegenwart eine Zeit gewaltiger Gährung, die alle Gebiete des innern und äußern Lebens ergriffen hat. Ueberall zeigt sich das Ringen und Streben, aus den bestehenden Verhältnissen herauszukommen. Die Ahnung neuer großer Bildungen ist allenthalben zu spüren. Höchst verschiedenartig aber ist die Auffassung von Dem, was herbeizusehnen, und wie es ins Leben zu rufen sei. Die Einen meinen, daß es nur weniger äußerlicher Verbesserungen bedürfe, die Andern stimmen für einen gänzlichen Umbau; wieder Andern schwebt nur die Verneinung und Beseitigung des Vorhandenen, aber keine entsprechende Ersetzung des Beseitigten vor der Seele. So sehen wir uns von den verschiedensten Parteien umgeben; Leidenschaftlichkeit und Bitterkeit wachsen von Tage zu Tage; ein unablässiges Herüber- und Hinüberstreiten könnte uns fast die Gegenwart unleidlich machen. Wir möchten uns nun weder von dem Treiben der Gegenwart und von den allge-

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meinen A u f g a b e n u n d Bewegungen in eigennütziger, scheuer Selbstgenügsamkeit zurückziehen, noch auch durch leidenschaftliches Parteistreben uns fortreißen lassen u n d in den Z e i t s t r ö m u n g e n völlig untergehen. Mitten in der Zeit stehend, wollen wir uns den freien Blick über die Zeit zu bewahren suchen und in die B e w e g u n g eintreten, ohne uns darin zu verlieren. D e r falschen, weil nur verneinenden, m ö c h t e n wir die wahre, aus- u n d aufbauende Aufklärung entgegensetzen. D e m gemäß diene unser J o u r n a l zunächst dazu, daß es J e d e r m a n n über alles die Zeit Charakterisirende u n d Bewegende aufkläre, m ö g e es sich dabei u m den H i n w e i s auf bedeutende M ä n n e r u n d Schriften, oder auf V e r s a m m l u n g e n und epochemachende Ereignisse handeln. Mit unbefangenem, o f f e n e n Sinn u n d einer liebevollen, gerechten H i n g e b u n g an alle Erscheinungen, welche F a r b e sie auch tragen, sollen sie besprochen werden. O h n e Voreingen o m m e n h e i t und Mißtrauen, vielmehr in d e m G l a u b e n an ein gutes Wollen werden wir die Zeitbestrebungen in ihrem wahren Werthe zu verstehen u n d z u beurtheilen suchen. Indeß nicht blos eine Darstellung u n d Beschreibung des V o r h a n d e n e n wollen wir geben, sondern zweitens auch untersuchen, w o entwickelungsfähige K e i m e u n d verheißende A n f ä n g e sich vorfinden. M i t Vorsicht u n d U m s i c h t wollen wir den Schäden u n d G e b r e c h e n nachgehen, w o sie sich auch zeigen; wir wollen emsig prüfen, w o Bleibendes u n d in sich Wahres geschafft, oder w o nur für den flüchtigen A u g e n b l i c k und f ü r das selbstsüchtige Interesse gearbeitet wird. Z u dieser aufrichtigen P r ü f u n g des Bestehenden w i r d es v o r n e h m l i c h auch dessen bedürfen, daß wir uns den Blick auf die Geschichte der Menschheit u n d den in ihr geoffenbarten göttlichen Willen frei erhalten. U n t e r solchen Voraussetzungen w i r d unser J o u r n a l zwar keinen eigentlichen Parteistandp u n k t einnehmen, aber d o c h d a r u m keineswegs ohne entschiedenen C h a r a k t e r auftreten. Seine innere gute Berechtigung, hoffen wir, soll es eben darin bekunden, daß es einen klaren, scharfen Blick in das Bestehende gewähre, d e m Bedürfniß nach tieferer B i l d u n g entspreche u n d den Sinn f ü r alles Wahre, G r o ß e u n d Schöne belebe. Z u r Erreichung des angegebenen Zieles wird der Inhalt unsers Blattes bestehen: 1) in E r z ä h l u n g e n — mit einem bedeutsamen historischen oder sonst zur Belehrung, Aufklärung und Veredlung des G e m ü t h s dienenden H i n t e r g r u n d e ; 2) in kleinen Poesien — aus denen eine reine Phantasie u n d eine erhabene G e d a n k e n w e l t oder ein glücklich plastisch gestaltendes Schilderungstalent hervorleuchtet; 3) in Schilderungen aus der N a t u r , aus der Länder- u n d V ö l k e r k u n d e — deren Werth hauptsächlich nach der Lebendigkeit u n d Frische der A n s c h a u u n g , sowie nach der spannenden oder anmuthigen Darstellungsweise zu bemessen sein wird; 4) in Aufsätzen, die sich über die mannigfachen Lebensverhältnisse und Zeiterscheinungen in der oben angegebenen Weise verbreiten, u n d 5) in (nicht zu ausgedehnten) A b h a n d l u n g e n über verschiedene Gegenstände der Wissenschaft u n d K u n s t , bei denen es vornehmlich auf ein geschicktes Flüssigmachen u n d Verbreiten werthvoller Schätze des Wissens u n d anregender, kräftigender G e d a n k e n ank o m m e n wird. Indem nun dieses neue U n t e r n e h m e n der Journalistik der freundlichen T h e i l n a h m e des Pub l i k u m s e m p f o h l e n wird, erlaubt m a n sich noch zu bemerken, daß bereits n a m h a f t e und allgemein beliebte schriftstellerische K r ä f t e sich z u r thatkräftigen U n t e r s t ü t z u n g eben dieses U n t e r n e h m e n s bereit erklärt haben. Alle weitere Beiträge bitten wir an die Verlags-Buchhandlung v o n Julius Werner in Leipzig portofrei einzusenden. Wegen des H o n o r a r s wird sich der Verleger mit jedem der H e r r e n Verfasser in Einvernehmen setzen, und sieht derselbe daher auch v o n einer allgemeinen Feststellung des H o n o r a r s ab. [1864.208:] In F o l g e des Erscheinens v o n einer Masse neuer J o u r n a l e u n d der hieraus entstehenden Ueberschüttung des P u b l i k u m s mit L e k t ü r e sehen wir uns veranlaßt, die F o r t s e t z u n g un· srer Blätter mit N r . 26, Schluß des zweiten Q u a r t a l e s , bis auf Weiteres einzustellen.

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BLÄTTER FÜR DIE JUGEND ZUR UNTERHALTUNG,

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BLÄTTER FÜR DEN HÄUSLICHEN KREIS Stuttgart - Nr. 0368 DAS BUCH FÜR ALLE 0271 BLÄTTER FÜR DEUTSCHE DICHTUNG Hamburg 1859 "•Standort: Mar 1:[1859] * 1859: Mehr nicht nachgewiesen. BLÄTTER FÜR DEUTSCHE DICHTUNG. Redaktion: Bernhard Endrulat. Ug· 1].

Hamburg: Gustav Carl Würger 1859. 4° Qg. 1:]1859. Nr. I[6.1.]-Nr. 12[24.3.]. 96 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Wöchentlich. BLÄTTER FÜR DEUTSCHE KUNST Berlin -> Nr. 1613 DER KUNSTFREUND 0272 BLÄTTER FÜR DIE JUGEND Elberfeld 1851 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 6997: BLÄTTER FÜR DIE JUGEND. Herausgeber: Friedrich von der Heydt. Elberfeld 1851. 0273 BLÄTTER FÜR DIE JUGEND ZUR UNTERHALTUNG, BILDUNG DES GEISTES UND VERBREITUNG NÜTZLICHER KENNTNISSE Hannover 1858 - 1860 "•Standort: 34: Paedagogik 7257[1858] * Nicht nachgewiesen: 1859-1860. * Quellen: Kayser 15/117. Börsenblatt 1860, 4817. "•Editorial: 1858. 1. BLÄTTER FÜR DIE JUGEND ZUR UNTERHALTUNG, BILDUNG DES GEISTES UND VERBREITUNG NÜTZLICHER KENNTNISSE. Herausgegeben in Verbindung mit Lehrern von G.L. Armbrust. Qg· i]·

Hannover: G.L. Armbrust 1858. 8° [Jg. 1:]1858. Bd. 1. Lief. 1 - 1 2 . VIII, 568 S. * 1 Lief. = 48 S. "Monatlich. "Inhaltsübersicht: pro Jg.

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BLÄTTER FÜR DIE JUGEND ZUR UNTERHALTUNG,

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[1858.1:]

An die geliebten Leser und Leserinnen. Eure lieben Eltern, oder Andere, denen Ihr theuer und werth seid, erfreuen Euch durch die verschiedensten Weihnachtsgeschenke. Auch in diesen Blättern erhaltet Ihr ein solches, wodurch sich Euch die Gelegenheit zu nützlicher und angenehmer Unterhaltung in freien Stunden darbietet. Durch ansprechende, lehrreiche Erzählungen und die verschiedensten Aufsätze aus dem Natur- und Menschenleben, wird dahin gestrebt, Euch das Dargebotene angenehm zu machen, um auf diese Weise Eure Kenntnisse zu bereichern, Euren Geist zu bilden, Euer Herz zu veredeln. Nehmt daher diese Blätter mit Liebe und Bereitwilligkeit auf, und gebe Gott, daß dieselben recht segensvollen Erfolg haben. Dies wünscht von Herzen der Herausgeber. BLÄTTER FÜR GEIST, GEMÜTH UND VATERLANDSKUNDE Kronstadt - Nr. 2682 UNTERHALTUNGSBLATT FÜR GEIST, GEMÜTH UND PUBLIZITÄT

0274 BLÄTTER FÜR GEIST UND GEMÜTH Prag 1864 "•Standort: ÖNB Wien: 60.099-Q1864] *1864: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu DAS ABENDLAND. BLÄTTER FÜR GEIST UND GEMÜTH. Beilage zur Wochenschrift: Das Abendland. Herausgeber: J. Rosenauer. Verantwortlicher Redakteur: J. Rosenauer. Jg· 1. Prag: J. Rosenauer 1864. 8° Jg. 1: 1864. Nr. 1[28.11.] - Nr. 2[29.12.]. 32 S. *1 Nr. - 16 S. * Monatlich. BLÄTTER FÜR GEISTIGEN FORTSCHRITT Dresden - Nr. 1565 KLEMICH'S BLÄTTER FÜR GEISTIGEN FORTSCHRITT 0275 BLÄTTER FÜR HAUS UND SCHULE Berlin, Straßburg 1876 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kayser 20/368: BLÄTTER FÜR HAUS UND SCHULE. Beilage zu ALLGEMEINE PÄDAGOGISCHE RUNDSCHAU. Berlin, Straßburg 1876. BLÄTTER FÜR KUNST, LITERATUR UND ANTIKE Wien - Nr. 0278 BLÄTTER FÜR KUNST, WISSEN UND ANTIKE

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BLÄTTER FÜR KUNST, WISSEN UND ANTIKE

0276 BLÄTTER FÜR KUNST, MUSIK U N D BELLETRISTIK Wien 1869 "•Standort: ÖNB Wien: 399.537-E. Per.[1869] "Ί869: Mehr nicht erschienen. "•Beilage zu H A N D IN HAND. BLÄTTER FÜR KUNST, MUSIK U N D BELLETRISTIK. Extra-Beilage zur Zeitschrift „Hand in Hand". Herausgeber: F.v. Gradenstein. Verantwortlicher Redakteur: Josef Luyck v. Mathey. Jg- 1· Wien: F. v. Gradenstein 1869. 2° Jg. 1: 1869. Nr. I[15.5.]-Nr. 6[25.7.]. *1 Nr. = 2/4 zweisp. S. "•Zweimal monatlich. 0277 BLÄTTER FÜR KUNST U N D LITERATUR Zürich 1856-1857 "•Standort: ZB Zürich: 00.270 m+ n[ 1856.1857] »Beilage zu NEUE ZÜRCHER-ZEITUNG. "•Editorial: 1857. 244. BLÄTTER FÜR KUNST U N D LITERATUR. [Jg. 1 - 2 ] . Zürich: Orell, Füßli & Comp. 1856-1857. 4° [Jg. 1:]1856. Nr. 1 - 107. 428 S. [Jg. 2:]1857. Nr. 1 - Nr. 61[27.6.]. 244 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Zweimal wöchentlich. "•Datiert ab 1856, Nr. 29[10.6.]. [Fortsetzung:] FEUILLETON DER NEUEN ZÜRCHER-ZEITUNG. Zürich 1857 ff. "•Nicht aufgenommen.

0278 BLÄTTER FÜR KUNST, WISSEN U N D ANTIKE Wien 1866 BLÄTTER FÜR KUNST, LITERATUR U N D ANTIKE Wien 1867 "Standorte: OSZK Budapest: H 23.719[1866] SKCSR Prag: 11 Β 127[1866] * Nicht nachgewiesen: 1867. * Quellen: Kirchner 10770. Winckler 113. "•Editoriais: 1866. 1. 113.

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BLÄTTER FÜR KUNST, WISSEN UND ANTIKE

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BLÄTTER FÜR KUNST, WISSEN UND ANTIKE. Theater. Musik. Bildende Kunst. Poesie. Literatur. Alterthumskunde. Heraldik. Numismatik etc. Herausgeber: Abel Luksic. Verantwortlicher Redakteur: Abel Lukïîc. Jg· I-

Wien: [.Druck:] Carl Finsterbeck 1866. 4°

Jg. 1: 1866. Nr. I[2.10.]-Nr. 9[25.12.]. 128 S. *1 Nr. = 16 zweisp. S. "•Wöchentlich. "•Illustrationen. [1866.1:]

An unsere Leser, Bei allem Ueberflusse an Journalen finden wir, daß Zeitschriften, deren Aufgabe es ist, den Schöpfungen der Musen gerecht zu werden, sehr stiefmütterlich in der Tagesliteratur vertreten sind und wir glauben deshalb, daß unsere Zeitschrift, wenn wir sie eben auch kein Bedürfniß nennen wollen, jedenfalls ein zeitgemäßes Unternehmen ist und in sich selbst ihre Berechtigung trägt. Unsere Zeitschrift wird in zwei Hauptabtheilungen zerfallen. In der ersten werden unsere Leser finden: Abhandlungen über Gegenstände der Kunst, Wissenschaft und Antike; Correspondenzen, eine theatralische Revue, eine Rundschau aus Tagesblättern des In- und Auslandes, über Gegenstände und Erscheinungen auf dem Gebiete der Kunst, der Wissenschaften und der Archäologie; Kritiken und Berichte über wissenschaftliche und Kunstwerke, Anzeigen über antiquarische Funde; Schemata der Kunst- und wissenschaftlichen Anstalten, deren Zweck, Leitung und hervorragende Persönlichkeiten. Der zweite Haupttheil des Journals, das Feuilleton, wird aber ein Sammelwerk gediegener und geistreicher Leetüre sein und wird nebst Novellen und Erzählungen, Poesien, Biographien, Memoiren von Dichtern, Gelehrten und Künstlern enthalten, wobei die Biographien hervorragender Persönlichkeiten mit deren Portrait erscheinen werden. Unser Streben ist dahin gerichtet, dieses Programm zu erschöpfen und sobald es die Vermehrung unseres Leserkreises gestattet, derart zu erweitern, daß wir Abbildungen von den neuesten Werken der darstellenden und bildenden Kunst, merkwürdiger Alterthumsgegenstände usw. bringen und damit unsern Lesern eine möglichst klare Darstellung von Allem geben können, was wir in unsere Besprechung ziehen. Zur Ausführung unseres Planes sind umfassende Grundlagen gewonnen. Es ist uns gelungen, in den Kreis unserer geehrten Mitarbeiter, Männer von anerkannter Capacität und hervorragender wissenschaftlicher Stellung zu ziehen und uns deren regelmäßige Beiträge zu sichern, ferner die Redaktion aus tüchtigen Arbeitskräften zu bilden, wobei sich jedes Redaktions-Mitglied ein bestimmtes Feld der Arbeit ausgewählt hat, auf welchem es ganz besonders versirt ist. Mit Vertrauen übergeben wir somit das Blatt unsern Lesern, und stellen das Gedeihen desselben dem Wohlwollen Aller anheim, welche an der Wissenschaft, Kunst und Antike Interesse nehmen. Es soll uns weder an Muth noch Ausdauer fehlen, das uns vorgesetzte Ziel zu erreichen; möge uns aber auch die rege Theilnahme aller Gebildeten die Unterstützung zuwenden, welche ein Unternehmen erheischt, dessen Aufgabe es ist, ein treues Bild der Wissenschaften und Künste zu geben und das Interesse für die Fortschritte in denselben zu fesseln und rege zu erhalten. [1866.113:]

An unsere Lesert Es mag in der letzten Nummer dieses Jahres uns wohl gestattet sein, daß wir, einem allgemein üblichen journalistischen Herkommen folgend, an unsern Leserkreis ein Wort des Dankes und der Bitte richten: des Dankes für die Theilnahme, die uns bisher geworden, der Bitte, daß uns diese Theilnahme auch fernerhin zugewendet bleiben möge. Beides aber, Dank und Bitte, verpflichtet uns, theils einen Rückblick auf unsere bisherige Thätigkeit zu werfen, theils unser Programm für die Zukunft festzustellen.

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BLÄTTER FÜR LITERARISCHE UNTERHALTUNG

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Was nun den Rückblick anbelangt, so können wir es getrost mit vollem Bewußtsein sagen, daß wir redlich bemüht waren, der Aufgabe, der wir uns mit der Gründung dieses unseren Blattes gestellt haben, gerecht zu werden. Wohl hatten wir uns gleich Anfangs nicht die Schwierigkeiten verhehlt, welche sich der Ausführung unseres Unternehmens in den Weg stellten. War es doch wie eine Art Wagniß, mitten in dieser von materiellen, politischen und sozialen Interessen so bewegten Zeit ein Organ zu gründen, welches sich ausschließlich den schönen Künsten und Wissenschaften widmet und zu erwarten, daß die Stimme dieses Organs mitten in dem Getöse der hochgehenden Wogen der Tagesströmung sich Gehör und Anerkennung verschaffe. Was aber entmuthigend auf uns wirken sollte, gerade das hat uns wieder die Zuversicht eingeflößt, daß wir mit unserem Unternehmen doch einen Erfolg zu erzielen im Stande sein würden. Oder war es etwa eine unberechtigte Voraussetzung, wenn wir annehmen zu dürfen glaubten, daß es eben in solchen Zeiten, wie die gegenwärtige, einem großen Theile des zeitunglesenden Publikums nicht unwillkommen sein mag, ein Organ zur Hand zu haben, das dem von den durch die anderen Blätter behandelten Tagesfragen erregten Geiste gewissermaßen einen Ruhepunkt bietet und ihm eine Erholung gestattet, gleichwie man nach der ermüdenden Tagesarbeit sich gerne auf ein Ruheplätzchen zurückzieht? 0279 BLÄTTER FÜR LITERARISCHE UNTERHALTUNG Leipzig 1826-1898 "•Aufnahme: 1852-1898. * 1826 -1851: - DLZ 12.151 * Standorte: la: Ac 7021[1883 - 1896], 4: XX Β 150c[1852 - 1862. 1864-1868. 1870-1879. 1881-1887]. 30: Lg 106/500[1852], Mf/S 3/156[1852 -1898], 43: A 5630[1853 — 1882. 1895-1898], "•1826-1898: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1868. 1. 1888. 1. 1898. 831. BLÄTTER FÜR LITERARISCHE [1898: LITTERARISCHE] UNTERHALTUNG. Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Brockhaus [ab 1854: Herausgeber: Hermann Marggraff; ab 1857, Nr. 40: Verantwortlicher Redakteur: Eduard Brockhaus; ab 1868: Herausgeber: Rudolf Gottschall / Verantwortlicher Redakteur: Eduard Brockhaus; ab 1875: Herausgeber: Rudolf Gottschall / Verantwortlicher Redakteur: Rudolf Gottschall; ab 1878: Herausgeber: Rudolf von Gottschall / Verantwortlicher Redakteur: Rudolf von Gottschall; ab 1888: Herausgeber: Friedrich Bienemann; ab 1892: Verantwortlicher Redakteur: Karl Heinemann]. [Jg. 3 5 - 8 1 ] , Leipzig: F.A. Brockhaus 1852-1898. 4° [Jg. 35:] [Jg. 36:] [Jg. 37:] [Jg. 38:] Qg. 39:] [Jg. 40:] [Jg. 41:] [Jg. 42:] Qg. 43:] [Jg. 44:] [Jg. 45:] [Jg. 46:] Qg. 47:] Qg. 48:]

1852. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1246 S. 1853. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . VII, 1252 S. 1854. Bd. 1.2. Nr. 1 - 52. VI, 960 S. 1855. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . VII, 964 S. 1856. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . VII, 960 S. 1857. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . VII, 960 S. 1858. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . VIII, 960 S. 1859. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . VII, 960 S. 1860. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . VIII, 960 S. 1861. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . VIII, 960 S. 1862. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . IX, 960 S. 1863. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . X, 960 S. 1864. Bd. 1.2. Nr. 1 - 52. IX, 960 S. 1865. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . VIII, 832 S.

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BLÄTTER FÜR LITERARISCHE UNTERHALTUNG

Qg. 49:] [Jg. 50:] [Jg. 51:] Qg. 52:] [Jg. 53:] [Jg. 54:] [Jg. 55:] [Jg. 56:] [Jg. 57:] [Jg. 58:] [Jg. 59:] Qg. 60:] Qg. 61:] Qg. 62:] Qg. 63:] Qg. 64:] Qg. 65:] Qg. 66:] Qg. 67:] Qg. 68:] Qg. 69:] Qg. 70:] Qg. 71:] Qg. 72:] Qg. 73:] Qg. 74:] Qg. 75:] Qg. 76:] Qg. 77:] Qg. 78:] Qg. 79:] Qg. 80:] Qg. 81:]

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1866. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VII, 832 S. 1867. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . IX, 832 S. 1868. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIII, 832 S. 1869. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . IX, 836 S. 1870. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . X, 832 S. 1871. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . X, 832 S. 1872. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . X, 832 S. 1873. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIII, 832 S. 1874. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . IX, 836 S. 1875. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VII, 832 S. 1876. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIII, 832 S. 1877. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VII, 832 S. 1878. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIII, 832 S. 1879. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIII, 832 S. 1880. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIH, 832 S. 1881. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIII, 832 S. 1882. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIII, 832 S. 1883. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIII, 832 S. 1884. Bd. 1.2. N r . 1 - 52. EX, 832 S. 1885. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . X, 832 S. 1886. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIII, 832 S. 1887. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . VIII, 832 S. 1888. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . XII, 835 S. 1889. Bd. 1.2. N r . 1 - 52. XIII, 835 S. 1890. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . XII, 833 S. 1891. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . XII, 831 S. 1892. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . XI, 831 S. 1893. Bd. 1.2. Nr. 1 - 5 2 . X, 831 S. 1894. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . X, 831 S. 1895. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . IX, 831 S. 1896. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . X, 831 S. 1897. Bd. 1.2. N r . 1 - 5 2 . X, 831 S. 1898. Bd. 1.2. N r . 1 - N r . 52[29.12.] X, 831 S. *1 N r . = 24 zweisp. S.; ab 1854: 1 N r . = 18/20 zweisp. S.; ab 1865: 1 N r . = 16 zweisp. S. "•Wöchentlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg. * Bibliographien. "•Beilage: LITERARISCHER ANZEIGER. 1852. 1881-1887.

[1868.1:] Das fünfzigjährige Jubiläum der „Blätter für literarische Unterhaltung". Unsere Zeitschrift begeht heute einen Festtag: sie feiert ihr fünfzigjähriges Jubiläum! Wie man auch über die Bedeutung eines langen äußerlichen Fortbestandes denken mag, indem die Vergänglichkeit ja gerade als das Los des Schönen und Erhabenen geschildert wird — immerhin spricht diese Thatsache dafür, daß die Zeitschrift von Haus aus bis zur Gegenwart einen Posten behauptet hat, der, mag er auch nur als ein Vorwerk der Literatur betrachtet werden, doch für die Hauptfestung sich als unentbehrlich erwies. Dieselbe wurde 1818 als „Literarisches Wochenblatt" begründet, nahm 1821 den Titel „Literarisches Conversationsblatt" an und führt seit 1. Juli 1826 ihren gegenwärtigen Titel „Blätter für literarische Unterhaltung". Trotz des mehrfachen Wechsels der Redactionen und selbst des Namens des Blattes ist seine eigentliche Tendenz mit geringen Modificationen von Anfang an dieselbe geblieben. Es hat den Haupterscheinungen der Literatur durch eine mehr charakterisirende als Censurnummern austheilende Kritik, die zugleich immer einen würdigen und unabhängigen ästhetischen Standpunkt einzunehmen suchte, eine Stätte im Publikum zu bereiten verstanden, und da sich in der Literatur die Welt und die Zeit spiegelt, so ist es in seiner auf den ersten

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Blick unscheinbaren und anspruchslosen Weise auch eine C h r o n i k des Jahrhunderts in seinen wichtigsten geistigen Bestrebungen geworden. F ü r den Literarhistoriker enthalten seine Jahrgänge einen Schatz, den er nur zu seinem eigenen Schaden übersehen dürfte. D a s seit Jahrzehnten vorwaltende Streben nach Vollständigkeit auf dem Gebiete der schönen Literatur gibt den „Blättern für literarische Unterhaltung" einen scharf unterschiedenen und vor andern Journalen sich hervorhebenden Standpunkt, da namentlich in jüngster Zeit eine große Zahl dichterischer Productionen nur hier noch eine sichere Erwähnung und Beachtung findet, während die Besprechungen in den Feuilletons der Zeitungen sporadisch und von zufälligen Verbindungen abhängig bleiben. Ein Rückblick auf die Geschichte der „Blätter für literarische Unterhaltung", wie er am heutigen Tage geboten scheint, gewährt zugleich einen nicht unwichtigen Beitrag zur deutschen Literaturgeschichte des 19. Jahrhunderts. Der ursprüngliche Begründer unsers Blattes ist kein anderer als August von Kotzebue, ein N a m e von bösem Klang in den deutschen Literaturgeschichten, welche das Werk des Burschenschafters Sand fortsetzen, nur daß sie sich statt des Dolchs der Feder bedienen. Gleichwol verdient Kotzebue, dessen Lustspiele noch immer besser sind als dasjenige, was seine Nachtreter auf dem Gebiete des Familiendramas leisten, nach manchen Seiten hin eine Ehrenrettung, namentlich w o es seinen K a m p f gegen die romantische Schule gilt, welcher er eine vollkommen berechtigte Opposition machte. Unsere Zeitschrift stand daher von H a u s aus auf einem der romantischen Schule feindlichen Standpunkte; sie hat sich auch von den Nachzüglern derselben nicht in ihren Sündenfall mit verstricken lassen und bis in die jüngste Zeit das Panier einer aus dem Geiste des Jahrhunderts herausgeborenen Dichtkunst hochgehalten. A m 1. Januar 1818 erschien die erste N u m m e r des „Literarischen Wochenblattes", von August von Kotzebue im Verlag der Hoffmann'schen Hofbuchhandlung in Weimar herausgegeben. D i e Tendenz des Blattes stellte der Herausgeber in dem kurzen Vorwort in Umrissen fest, in deren U m r a h m u n g auch noch ihre gegenwärtigen Bestrebungen sich einfügen lassen: „Wer in diesem Blatte Erzählungen, Gedichte, gewöhnliche Theater-Nachrichten u. dgl. sucht, der wird sie nicht finden; denn es ist dies bestimmt, Gedanken und Begebenheiten mitzutheilen, welche der Zeitgeist gebar; es soll dem gesunden Menschenverstände dienen; es soll die literarischen Gaukeleien beleuchten, das Gute überall hervorheben, das Wunderliche verspotten, das Böse entlarven; es soll die Religion ehren, den Aberglauben bekämpfen; Vernunft und Sittlichkeit in Schutz nehmen, doch den Anstand nie verletzen. Eselsköpfe in H o l z geschnitten wird es nicht liefern, auch keine Schimpfübungen, wie unsere berühmten Literaturzeitungen. A b e r die merkwürdigen Erscheinungen sowol im Leben als in der Literatur soll es treu berichten und (besonders für Geschäftsmänner, die bei karg zugemessener Zeit doch in der Literatur ihres Vaterlandes nicht zurückbleiben wollen) den beschränkten R a u m nur Eines Blattes wöchentlich so zu benutzen, daß die Leser von vielen Dingen eine Uebersicht gewinnen, die sie sonst nur mühsam aus den vielen Tageblättern schöpfen müßten. Nebenher soll es keine Langeweile machen. Es wäre überflüssig, mehr zu sagen. Empfehlen muß das Blatt sich selbst; w o nicht, so bleib' es ungelesen und ungeschrieben." D e n ersten Band des „Literarischen Wochenblatts" hat Kotzebue, wie er selbst mittheilt, fast allein geschrieben. Dieser Band hat im ganzen noch einen embryonischen Charakter; die N o t i z überwiegt in demselben, der Herausgeber hat seine Lesefrüchte hier auf Lager gelegt. D i e verschiedenartigsten Auszüge aus Memoiren, Reiseskizzen, Geschichtswerken, aus andern Journalen und Zeitungen, oft verbunden mit lebhafter Polemik, wechseln ab mit kurzen Kritiken neuer D r a m e n und Gedichte. Im ganzen war damals eine unfruchtbare Epoche, die des romantischen Epigonenthums; Kotzebue hatte ein Recht, dasselbe kurz abzufertigen, ihm scharf entgegenzutreten. Sehr treffend sagt er bei Besprechung des Baron Fouque'schen Trauerspiels „Liebesrache": „ E s gab eine Zeit, w o man wähnte, in einer recht kräftigen Arznei müßte auch M u m i e enthalten sein; so meinen leider jetzt unsere besten Dichter, sie könnten uns ihre Arzneien nicht ohne M u m i e auftischen." Damit ist die romantische Schule treffend charakterisirt, in einer Zeit, in welcher der süßliche F r a n z H o r n , der überschwengliche Graf Loeben, Brentano u.a. in der Literatur eine Hauptrolle spielten. Sehr anerkennend sind indeß die Urtheile über die ersten D r a m e n von Raupach und Grillparzer. Es ist daher nicht zu verwundern, wenn die eigentliche ästhetische Kritik, die gewiß nicht Kotzebue's starke Seite war, sondern bei ihm meist nur der Ausdruck eines gesunden

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Mutterwitzes gegenüber Verkehrtheiten und Ueberspanntheiten, in dem ganzen Jahrgang sehr in den Hintergrund tritt. Während auch größere geschichtliche Werke oft nur aphoristisch besprochen wurden, finden sich umfassende, durch mehrere Nummern gehende Auszüge aus mehrern Schriften von allgemein unterhaltendem und pikantem Inhalt; wie z.B. aus dem „Kritischen und raisonnirenden Wörterbuch der Hofetikette und der Weltgebräuche" von Frau von Genlis, aus der „Lebensgeschichte von Bonaparte", aus den „Lotosblättern" des Grafen von Loeben, aus den Reiseberichten des russischen Kapitän-Lieutenants August von Kotzebue über seine Weltreise, Berichte, die den Briefen an den Vater entnommen waren u.s.f. Doch die historische Bedeutung dieses Jahrgangs liegt in seinem wesentlich publicistischen, für die damalige Zeitgeschichte wichtigen Charakter. Ohne Frage war das „Literarische Wochenblatt" der Nagel zum Sarge seines Redacteurs, und hat mehr als Kotzebue's frühere Schriften die Hand des Burschenschafters Sand gewaffnet. Nicht als ob Kotzebue sich einer fanatischen Verfolgungswuth schuldig gemacht hätte — der Fanatismus war auf Seiten seiner Gegner. Das Urtheil Kotzebue's ist milde und gemäßigt; er spricht von dem großen Burschenfest auf der Wartburg und nennt „die ganze Feierlichkeit größtentheils gemüthvoll und erhaben". Wenn er sich gegen das Auto de Fé erklärt, bei welchem seine „Deutsche Geschichte" verbrannt wurde, so wird man ihm das gewiß nicht verdenken. „Deutsche Jünglinge", ruft er aus, „die größtentheils vor vier Jahren noch Knaben waren, nennen einen Mann undeutsch, der unter Napoleon's Herrschaft manches kühne Wort gesprochen, dem im Jahre 1813 das preußische Gouvernement zwischen der Elbe und Oder officiell bezeugte, er habe auch sein Scherflein zur Erweckung der Deutschen beigetragen; ein Mann, dessen Proclamationen gegen die Franzosen vor dem Feldherrn hergingen, dem er damals zugegeben war, und dem sein Monarch bei Verleihung eines Ordens ausdrücklich schrieb, er habe diese Auszeichnung dadurch verdient, daß er die französischen Grundsätze beharrlich bekämpft habe; den dürfen nun Studenten verbrennen, weil er das Mittelalter nicht lobt, und ihm die Fenster einwerfen, weil er vom Turnen eine andere Ansicht hat! Ist das rechtlich? Bringt das Ehre?" Beiläufig gibt Kotzebue auch die vollständige Liste der Namen an, die bei dem Wartburgfest dem Auto de Fé verfielen; es waren: Ancillon, von Cölln, Cramer, Dabelow, von Haller, Harl, Zimmermann, Janke, Kotzebue, Kosegarten, von Kamptz, Reinhard, Schmalz, Saul Ascher, Benzel-Sternau, Werner, Karl von Wangenheim, Zachariä, Wadzek, Scherer (sämmtlich „schuftige Schmalzgesellen"). Hin und wieder spricht Kotzebue später sein Mitleid über irregeleitete Jünglinge aus. Fortwährend ist der Herausgeber zu persönlicher Abwehr genöthigt: er wehrt sich in mehrfachen Erklärungen gegen die Verdächtigung, daß er ein Vertheidiger der Leibeigenschaft sei; er wendet sich an die Gerichte, als eins seiner Bulletins, in denen er der russischen Regierung über die deutschen literarischen Zustände Bericht erstattet, ihm entwendet und in der Luden'schen „Nemesis" zum Abdruck gebracht wird; er theilt das Urtheil der königlichen sächsischen Schoppen zu Leipzig mit, in dem Dr. Ludwig Friedrich August Wieland, Lorenz Oken und Dr. Heinrich Luden zu Gefängniß-, respective Geldstrafe verurtheilt wurden, „wegen einer an sich widerrechtlichen Beeinträchtigung fremden Eigenthums und vornehmlich wegen öffentlicher Verletzung der schuldigen Ehrerbietung gegen das Oberhaupt eines fremden Staates, wobei auch die vielfachen Verunglimpfungen des von Kotzebue nicht außer Acht zu lassen seien". Dieser Proceß erhöhte natürlich den Haß gegen Kotzebue, der wegen seiner literarischen Bulletins an die russische Regierung als ein Vaterlandsverräther dargestellt wurde. Der politische Standpunkt Kotzebue's, wie er sich im „Literarischen Wochenblatt" ausprägt, ist der patriarchalische. Er erklärt es für seine innigste Ueberzeugung, daß repräsentative Verfassungen zwar in vieler Hinsicht sehr gut und wünschenswerth, aber durchaus nicht der einzige Weg zum Volksglücke und als ein neuer Weg immer bedenklich einzuführen sind, weil tausend leidenschaftliche Reibungen gewiß entstehen würden, und weil man wohl weiß, wo man anfängt, aber nicht, wo man endigen wird. „Es ist folglich meine Ueberzeugung", fährt er fort, „daß da, wo ein gerechter Fürst monarchisch regiert, man am sichersten gehe, wenn man ihn ruhig fortregieren lasse, weil das sichere Gute oft dem unsichern Bessern vorzuziehen ist." An einer andern Stelle sagt er über seine politischen Meinungen, welche oft mit den Modemeinungen im Widerspruch stehen: „Es hat eine Zeit gegeben, wo auch wir für Demokratien, Constitution, Preßfreiheit u.s.f. geschwärmt und uns redlich eingebildet haben, die allgemeine Wohlfahrt könne ohne solche Dinge nicht be-

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stehen. Indessen haben wir auch gar oft gelesen und uns die Lehre wohl gemerkt, daß die Erfahrungen, welche die Geschichte liefert, fast immer unbenutzt bleiben. Darum wurden wir aufmerksamer auf die Geschichte unserer Tage und beschlossen, daß der Vorwurf, keinen Nutzen daraus gezogen zu haben, uns nicht treffen solle. Daraus ergab sich aber, daß wir unsere Meinungen über vieles andere, unsere Erwartungen von manchen Dingen gewaltig herabstimmen mußten. So ist unsere jetzige Ueberzeugung entstanden, daß Demokratien nur einzelne Städte beglücken, daß die Monarchie die natürlichste und beste Regierungsform ist, daß Stände allerdings dem Fürsten wie dem Volke sehr nützlich sein können, daß sie aber nicht eine Art von Opposition gegen den Fürsten bilden, sondern nur des Hauses ältere Söhne sein sollen, die dem Vater freundlich rathen, nicht aber vorschreiben dürfen, und endlich, daß unbedingte Preßfreiheit zwar viel nützt, aber noch mehr schadet." Es waren indeß weniger diese reactionären politischen Anschauungen, welche man durchaus nicht mit dem Maßstab unserer heutigen Zustände messen muß, es waren mehr gewisse Antipathien Kotzebue's, was die Erbitterung gegen ihn auf das höchste steigerte. Zu diesen gehörte vor allem die Antipathie gegen die Turnkunst. Auch hier müssen wir so billig sein, nicht die heutige, sondern die damalige Turnkunst mit ihrer ganzen romantischen Einkleidung und ihren maßlosen Prätensionen ins Auge zu fassen. Kotzebue that nur dasselbe, indem er sie verspottete, was nachher Heinrich Heine that, welcher nicht müde wurde, die Maßmann'schen Purzelbäume in Prosa und Versen lächerlich zu machen. Daß gymnastische Uebungen trefflich für die Jugend sind, gibt auch Kotzebue zu, nur nicht daß sie neu seien und daß das Heil von ganz Deutschland vom Turnen abhänge. Er erklärt sich eifrig gegen die Jahn'schen Kraftstücke, namentlich gegen das Aufhängen an den Beinen und dergleichen halsbrechende Künste. Jahn sage freilich: „in jedem rechten Turnspiel rege sich eine Welt", warum denn aber, meint Kotzebue, die verkehrte Welt? Mehrfach kommt Kotzebue bei der Besprechung neuer Turnschriften auf dies Thema zurück und geiselt die Ausschreitungen der damaligen Teutonen mit ebenso vielem Witz wie später Heine. Eine andere Antipathie Kotzebue's war der damals im Schwang stehende Magnetismus, dessen Offenbarungen er mit kritischen Glossen verfolgt. Doch das war ungefährlicher als die Turnerschaft zu reizen, in welcher sich damals der sogenannte „öffentliche Geist" Deutschlands concentrine. Das „Literarische Wochenblatt", jedenfalls eins der pikantesten Journale damaliger Zeit, fand großen Beifall. Von dem ersten Bande wurde alsbald eine neue Auflage nöthig, und im October 1818 konnte die Verlagsbuchhandlung sogar eine dritte unveränderte Auflage ankündigen. Doch schon am 3. Mai 1819 wurde Kotzebue in Manheim ermordet, sodaß der größte Theil des neuen Jahrgangs bereits ohne seine Redactionsthätigkeit, ohne die pikanten Arabesken seiner gewandten Feder erscheinen mußte. Der vierte Band der Zeitschrift (1819) beginnt mit einer Biographie und Charakteristik Kotzebue's, welche, von der Pietät eingegeben, die eine Zeitschrift ihrem Begründer und Herausgeber schuldig ist, doch noch heutigentags lesenswerth erscheint wegen mancher darin enthaltener Daten und auch die politischen Irrthümer Kotzebue's nicht verschweigt. Gleichwol hatten diese Irrthümer dazu gedient, die Zeitschrift interessant zu machen, die jetzt trotz ihrer fortgeschrittenen Einsicht nicht in das rechte Fahrwasser gelangen konnte. Die Verlagshandlung wandte sich an eine große Zahl geistreicher Autoren und bot unverhältnißmäßig hohe Honorare, das Blatt verlor aber dennoch die Hälfte seines Absatzes, namentlich seit der weißenfelser Advocat Adolf Müllner der Tonangeber in diesem Interregnum wurde und seine persönlichen Gehässigkeiten in dem Blatt ablagerte. Die Kritik nimmt einen schärfern und grobem Ton an als in den ersten Jahrgängen, freilich werden auch ästhetische Principien mehr hervorgehoben. Grillparzer's „Sappho" wird in einer Weise abgefertigt, die mit Kotzebue's anerkennender Kritik der „Ahnfrau" im schroffsten Widerspruch steht. Namentlich aber begannen die kritischen Feldzüge gegen die Brockhaus'sche Verlagsbuchhandlung in Leipzig, die alsbald nicht blos hier, sondern auch in andern Blättern nach allen Regeln der Strategie geführt und bald so lebhaft wurden, daß eine Folge „literarischer Kriegsbulletins" im „Literarischen Wochenblatt" selbst über die verschiedenen Angriffe und Verteidigungen Auskunft ertheilte. Die Angriffe des Blattes galten besonders dem von Brockhaus herausgegebenen Taschenbuch „Urania" und den damit verbundenen Preisaufgaben. Die Preise werden „ganz erstaunlich" genannt, des Herausgebers „undeutsche Art und Kunst" wird verspottet, die Ausdrücke streifen an die Grenzen der Injurie.

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D a s weimarische Klima bekam indeß dem „Literarischen Wochenblatt" nicht, die Hoffmann'sche Buchhandlung bestrebte sich, dasselbe anderswohin zu verpflanzen und verfiel auf den Gedanken, vor der so heftig angegriffenen Brockhaus'schen Verlagsbuchhandlung die Waffen zu strecken, gewiß in der Meinung, daß derselben die Annexion des feindlichen Gebiets nicht unwillkommen sein würde. In der That konnte sie bereits am 1. Juni 1820 verkünden, daß Friedrich Arnold Brockhaus in Leipzig von jetzt ab der alleinige Eigenthümer und Herausgeber sei, wenngleich der laufende fünfte Band noch auf ihre Rechnung versandt werde. Alsbald empfand der Advocat von Weißenfels den Rückschlag dieser unerwarteten Wendung; denn schon in demselben Juni wurde seine „Albaneserin" als dramatisches Flickwerk in dem „Literarischen Wochenblatt" scharf analysirt und H e r r Müllner sein eigener größter und dreistester Lobredner genannt. Ehe wir indeß das neue Programm der nach Leipzig übersiedelten Zeitschrift ins A u g e fassen, müssen wir noch einen Schriftsteller von Ruf erwähnen, der dem „Literarischen Wochenblatt" zur Zeit des Müllner'schen Regime seine thätige Theilnahme schenkte. Es ist dies Ludwig Börne, welcher damals in Frankfurt seine „ W a g e " redigirte, aber noch Muße fand, dem fünften Band des „Literarischen Wochenblattes" ungefähr ein Dutzend kritischer Artikel zuzuwenden: über neuere Dichter, Reisebeschreibungen, dramatische Literatur, über die „Naturgeschichte des Staats", über Karamsin's „Geschichte des russischen R e i c h s " und „viehischen Magnetismus". D i e Artikel waren nicht unterzeichnet, aber in einem spät e m Briefe an die Verlagshandlung bekennt sich Börne zu ihrer Autorschaft. D a s scharfe kaustische Gepräge des Börne'schen Stils verleugnet sich in keinem derselben. Ein junger unglücklicher Dichter aus Gera, Christian Friedrich Eisenschmidt, erfährt gleich in der ersten Kritik eine witzige Abfertigung, die mit den folgenden Worten beginnt: „ D i e Stadt Gera an der Weißen Elster hat 700 Häuser, 6087 Einwohner, ein G y m n a s i u m und ein Zuchthaus; Kattun-, Kutscher-, Leder-, Porzellan-, Steingut-, Tuch-, Wollzeug-, Hutfabriken usw. Solche Kleinigkeiten bemerkt Stein in seinem Handbuche der Geographie, aber die Hauptsache, nämlich daß jene Stadt einen großen Dichter besitzt, läßt er unberührt. Diesen wichtigen statistischen Nachtrag liefert jetzt H e r r Christian Friedrich Eisenschmidt durch die Herausgabe seiner Dichtungen." In der Kritik selbst k o m m t er noch einmal auf Gera zurück: „ D a s Land des Dichters hat noch mehrere Sonderbarkeiten, von denen Stein's Geographie nichts sagt. So frißt das geraer Vieh goldenes Gras, was sich aus folgender Stelle ergibt: Geraer, geboren auf goldenen Matten, Ihr nennt euch Enkel der goldenen Zeit. Die Geraer sollten klug sein und ihren N a m e n verändern; denn wenn ihn die Steuereinnehmer erführen, könnten sie denken, es müßte noch viel vorhanden sein von dem Reichthum der G r o ß m u t t e r . " In den andern Kritiken Börne's zeigt sich bereits seine ganze Weltanschauung ausgeprägt. So spricht er sich in einem Artikel „ B i o g r a p h i e " über die großen Männer des letzten Jahrhunderts aus; er meint, sie hätten den Lebenskreis des Volks nicht berührt, nur mit der H ö he über die Menge hervorgeragt, aber ihre Grundfläche habe sich nie über das eingeführte Maß hinaus ausgebreitet, man habe sie als Schauspieler betrachtet, welche durch den fallenden Vorhang auf immer von den Zuschauern und dem Leben getrennt worden seien; jetzt aber wären die großen Urbilder der neuen Zeit zu uns selbst ins H a u s gekommen und hätten uns mit Schrecken oder Ehrfurcht erfüllt. „ D e r Vorhang des Parrhasius täuscht uns nicht mehr, wir wissen, daß nichts dahinter ist. D i e sogenannten denkwürdigen Personen der drei letzten Jahrhunderte (nur Luther nicht) dünken uns flach und deren Lebensbeschreibungen langweilig. Gestürzte Minister, Bauernsöhne, die es bis z u m Geheimrathe gebracht; geliebte Weiber, die das Land regiert; Günstlinge, die mit dem Herzen der Fürsten ihren eigenen K o p f verloren haben; Hofkriege, w o man sieben Jahre lang mit dem blutigen Schwert an der Schreibfeder geschnitten, die beim Friedensschlüsse einige Meilen Landes diplomatisch eroberte; Helden, die das Vaterland gerettet und am Ende ihrer Tage tausend Thaler Zulage erhielten: das sind die wichtigsten Kapitel der Geschichtsbücher jener Zeit; sie haben den Reiz verloren." T r o t z der pikanten Artikel Börne's gedieh, wie schon erwähnt, das „Literarische Wochenblatt" nicht in dem weimarischen Klima. Im J u n i 1820 theilte Friedrich Arnold Brockhaus der Lesewelt den Cessionsvertrag zwischen der F i r m a H o f f m a n n und seiner F i r m a mit, den er mit den folgenden Worten einleitete:

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„Bereits seit mehreren Jahren beschäftigte sich der Unterzeichnete mit der Ausführung einer Idee zu einem Literaturblatte für Weltleute, das ihm nach seiner Beobachtung des Zustandes unserer Gesellschaft, ein wahres Bedürfniß zu sein schien, als das Kotzebue'sche ,Literarische Wochenblatt' auftrat und abgesehen von dessen politischen Tendenzen, seine Idee theilweise mit Talent ausführte. Nach Kotzebue's Tode und dem verlautbarten Sinken des ,Literarischen Wochenblatts' unter seinen Nachfolgern erwachte die Idee aufs neue in ihm und es wurde zur Ausführung des frühern Gedankens schon manche Einleitung getroffen, als die Beschlüsse des Deutschen Bundestags vom 20. September (Einführung der Censur) ihm das Vertrauen zu der Möglichkeit einer glücklichen Ausführung benahmen und er sie deshalb vorderhand wieder aufgab. Sehr überraschend war es ihm daher, als im März d.J. ein Freund aus Weimar ihm meldete, daß die Herren Gebrüder Hoffmann (die seitherigen Verleger und Eigenthümer des .Literarischen Wochenblattes') aus mancherlei (nicht hierhergehörigen) Ursachen gesonnen wären, das Eigenthum und die Leitung dieses Blattes abzutreten und in andere Hände zu legen; er, unser Freund, wünschte, es an den Unterzeichneten gebracht zu sehen und erbot sich, die Unterhandlung einzuleiten. So sonderbar es dem Unterzeichneten erscheinen mußte, ein Blatt übernehmen und fortsetzen zu sollen, dessen besondere Tendenzen seit geraumer Zeit, wie man ihn versichert hatte — denn er selbst las es nach Kotzebue's Tode nicht mehr — in Persönlichkeiten gegen ihn, gegen seine Unternehmungen und gegen seine literarischen Freunde bestanden hatten, bei welchen verkehrten und unziemlichen Tendenzen auch das deutsche Blatt mehr als die Hälfte seiner Abnehmer unter v.K. verloren: so überwog doch die alte Lust zur Bildung eines eigenen Instituts dieser Art und die Erwägung der ihm bekannten Schwierigkeiten, ein ganz neues Journal in das deutsche Publikum schnell mit Erfolg einzuführen, die Bedenklichkeiten der Delicatesse, und es kam, da die Gebrüder Hoffmann billige Bedingungen für die Cession aufstellten, der Vertrag zu Stande." Außer diesem Vorwort enthält die erste Nummer des Juni 1820 ein Programm in der eigenthümlichen Form eines Gesprächs unter der Ueberschrift: „Baron Grimm, Laharpe, August von Kotzebue." Baron Grimm und Laharpe werden gewissermaßen als geistige Ahnherrn des „Literarischen Wochenblatts" und namentlich jener Gestalt desselben, welche den neuen Unternehmen vorschwebte, von den Todten heraufbeschworen, und zwar Grimm wegen der „Feuilles littéraires", jener geistvollen Berichte an Weltmänner über Form und Stoff des höhern geistigen Lebens und Umgangs in Paris, die er während des Zeitraums von 1753 — 90 abfaßte und an mehrere deutsche Fürsten schickte. Laharpe schrieb seine „Correspondance littéraire" gleichzeitig mit Grimm (1774 —89) an den damaligen Großfürsten, nachherigen Kaiser Paul von Rußland und an den Grafen Andreas Schuwalow, Kammerherrn der Kaiserin Katharina, nur mit dem Unterschied, daß Laharpe doctrinärer, akademischer, einseitiger war und seine Berichte allein schrieb, während diejenigen von Grimm gleichsam ein Echo der geistreichsten pariser Salons waren. Daß Kotzebue als der dritte in diesem Bunde aufgeführt wird, darf nicht wundernehmen. Ohne Frage schwebten ihm bei der Begründung des Blattes die Correspondenzen Grimm's und Laharpe's vor, um so mehr, da er sich ja selbst in einer ganz ähnlichen Lage befand als Berichterstatter der russischen Regierung über die literarischen Zustände Deutschlands. Der neue Herausgeber findet die Idee Kotzebue's glücklich, aber die Ausführung verfehlt; er tadelt das regellos muthwillige Durchschwärmen des ganzen Literaturgebiets und noch mehr die schiefe, dem Geist der Zeit hohnsprechende politische Richtung des „Literarischen Wochenblatts". In dem neuen Wochenblatt soll nach seiner Ansicht nicht ein einzelner Schriftsteller, wie es anfangs Kotzebue, der vielgewandte, ja allseitige Briareus mit hundert Armen und hundert Augen that, über die gesammte Literatur Bericht erstatten, sondern das Blatt soll so viel Berichtgeber haben, als die Literatur Hauptseiten hat, ja manche Seite derselben soll von mehrern Männern zugleich betrachtet werden, damit kein Louvois ein kleines Fenster für gleich groß mit den übrigen ansehe. Den groben und gemeinen Gesellen wird nirgends Eingang verstattet. Das Blatt soll weder ein encyklopädischer Moniteur in Folio, noch ein bureau d'esprit werden, sondern ein einfaches „literarisches Unterhaltungsblatt oder Conversationsblatt" werden, etwa eine Tausendundeine Nacht für offene und muntere Ohren, gleichzeitig eine Art Ergänzung für das damals in 50 000 Exemplaren verbreitete, ziemlich allgemein bekannte „Conversations-Lexikon" und die andern damaligen Brockhaus'schen Zeitschriften „Hermes" und „Zeitgenossen". Es ist interessant, daß in diesem einleitenden Dialog bereits die Titel angedeutet sind, welche

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das Unternehmen allmählich im Laufe der Jahre annahm. Den Titel „Literarisches Conversationsblatt" trug es vom 1. December 1820 an, ohne diese Abänderung weiter zu rechtfertigen, während es den Titel „Blätter für literarische Unterhaltung", den es noch heute an seiner Stirn trägt, am 1. Juli 1826 angenommen hat. Eine nicht unwichtige Neuerung bestand in dem täglichen Erscheinen des Blattes, welches dadurch gleichzeitig seinen Umfang und seine Beweglichkeit vermehrte. Brockhaus unterließ nichts, um die besten Kräfte zur Mitarbeiterschaft heranzuziehen. Das Archiv der Verlagsbuchhandlung enthält eine große Zahl von Briefen, welche den Eifer des neuen Herausgebers und Redacteurs zeigen, die ihm vorschwebenden Tendenzen den Mitarbeitern ans Herz zu legen. Mehrfach kommt er in diesen Briefen auf das Vorbild der Grimmschen Bulletins zurück. Interessant ist eine Correspondenz mit Ludwig Börne, der, zur Mitarbeiterschaft an dem neuen Unternehmen aufgefordert, in einem Schreiben vom 18. April 1820 ein Honorar von acht Louisdor für den Bogen verlangt und sich nicht abgeneigt zeigt, die Redaction desselben zu übernehmen. In Betreff der Müllner'schen Epoche spricht er sich in folgender Weise aus: „Mit Ihren Müllneriana haben Sie mir ein angenehmes Geschenk gemacht. Ich hatte sie noch nicht zu Gesicht bekommen. Von dem Streit war mir nur bekannt geworden, was er im .Literarischen Wochenblatt' geschrieben. Ich war über Müllner's unbehülflichen Witz ebenso erstaunt, als über seine Gemeinheit erbost. Es ist der besoffene blaue Montag in Handlung gesetzt. Es ist mir unbegreiflich, wie ein Mann, der in Versen so schön und geistreich schreibt, in der Prosa so tiefprosaisch sein kann. Am meisten ärgerte mich dabei, daß die großen Herren und Septembrisirer ins Fäustchen lachen werden, wenn sie sehen, daß ihnen schon nach neun Monaten gelungen ist, die Schriftsteller vom Gefühl des Rechts und der Freiheit, das im geistigen Leben so nothwendig ist als im politischen, abzuziehen und sie durch wahre Raufbalgereien um alle Achtung und allen Einfluß zu bringen." Auf dieses Schreiben Börne's antwortete Brockhaus am 26. April 1820 unter anderm: „Ohne den Herren Hoffmann zu nahe treten zu wollen, darf ich es auch um so eher sagen, da es von ihnen selbst eingestanden ist, daß sie sich nach dem Tode Kotzebue's in einer Art von Verlegenheit fühlten, wie sie das Unternehmen fortsetzen sollten. In dieser wandten sie sich an eine Anzahl als geistreich bekannter Personen und suchten solche durch hohe Honorare zu gewinnen, die zwar in ihren Augen nach dem damaligen Absatz zulässig scheinen mochten, wenn sie es auch bei mehr routinirten Verlegern nicht waren, indem bei literarischen Unternehmungen andere als die gewöhnlichen Berechnungen stattfinden müssen, weil ihr Bestand zu unsicher und mit den größten anderweitigen Aufopferungen verbunden ist. Daß es den Gebrüdern Hoffmann weder in der Auswahl dieser Mitarbeiter, noch in dem von ihnen befolgten Systeme gelungen ist, beweist der Umstand unwidersprechlich, daß das Blatt seitdem an die Hälfte des Absatzes verloren hat und der Widerwille, der das Publikum besonders seit dem Zeitpunkte dagegen ergriffen, wo es der weißenfelser Kritikaster, den Sie in Ihrem Briefe sehr richtig charakterisiren, zum Ableger seiner persönlichen Angelegenheiten gemacht hat. Ich denke also richtig verfahren zu sein, wenn ich geglaubt habe, ein ganz anderes System befolgen zu müssen, so wie es mit meinem persönlichen und buchhändlerischen Charakter auch nur vereinbar ist. Dem Blatte selbst werde ich einen veredelten Charakter geben, der alle rein persönliche Polemik gänzlich ausschließt und von der Literatur und Politik (soweit sich diese aus Schriften behandeln läßt, da rein politische Aufsätze, die keine literarische Veranlassung haben, ausgeschlossen bleiben) das Neueste in kurzen, verständigen und womöglich geistreichen Aufsätzen mittheilt." Auch in Briefen an Aretin, Staatsrath von Jacob, Professor Friedländer u.a. stellt Brockhaus dieselben Grundsätze auf, nach denen er das neue Blatt zu leiten gedenkt. Wir haben bei dieser Entstehungsgeschichte der „Blätter für literarische Unterhaltung" länger verweilt, weil die spätere Entwickelung des Journals sich im ganzen nur wenig von den damals gelegten Grundlagen entfernte, nur daß Lesefrüchte und Notizen, sowie die Berücksichtigung auswärtiger Literaturen und anderer Journale allmählich gegen die Kritik in den Hintergrund traten, welche indeß durch zahlreiche Auszüge und durch ihre ganze Haltung stets den unterhaltenden Ton wahrte. Im übrigen gaben die „Blätter für literarische Unterhaltung" in allen ihren Jahrgängen die umfassendsten Bulletins von dem geistigen Leben der Zeit in einer von jedem gelehrten Schulstaub gänzlich freien Form. Unserer weitern Darstellung vorgreifend bemerken wir noch, daß vom Jahre 1823 — 53, während eines Zeitraums von dreißig Jahren, Heinrich Brockhaus der Herausgeber und die

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Seele des Blattes war; daß es v o n 1853 — 64 v o n Hermann Marggraff, seit 1865 v o n d e m U n terzeichneten herausgegeben wurde. Z w e i m a l hat unsere Zeitschrift ihren Titel geändert, u n d z w a r beide male, u m den Wirkungen eines V e r b o t s v o n Seiten Preußens zu entgehen. Schon 1820 war über das „ L i t e r a r i s c h e Wochenblatt" v o n der preußischen Regierung ein Interdict verhängt w o r d e n . D u r c h ein H a n d s c h r e i b e n des Staatskanzlers H a r d e n b e r g v o m 4. A u g u s t w a r der Verlagshandlung angezeigt w o r d e n , daß das „Literarische W o c h e n b l a t t " verboten sein solle, bis m a n sich v o n den T e n d e n z e n desselben näher überzeugt habe. U m dies letztere den Regierungsbehörden zu ermöglichen, bat B r o c k h a u s den Staatsminister v o n S c h u c k m a n n und den F ü r s t e n zu Sayn-Wittgenstein u m die Erlaubniß, ein E x e m p l a r der F o r t s e t z u n g seines Blattes an die B e h ö r d e n adressiren zu k ö n n e n , i n d e m er sich zugleich schmeichelte, daß m a n sich bald v o n der Loyalität der T e n d e n z e n aller A r t u n d v o n der blos wissenschaftlichen R i c h t u n g desselben auf das v o l l k o m m e n s t e überzeugen u n d mithin seinem Blatte, das übrigens unter herzoglich sächsischer C e n s u r erscheine und dadurch die gesetzliche Garantie habe, freien E i n g a n g gestatten werde. N o c h später ersucht er in einem Schreiben an H r n . v o n K a m p t z v o m 27. O c t o b e r 1821 diesen u m seine Vermittelung, daß alle Exceptionsmaßregeln gegen ihn aufgehoben würden, da nichts so sehr als diese seiner U e b e r z e u g u n g nach d e m Staate in der öffentlichen M e i n u n g schadeten u n d allenthalben die entgegengesetzten Resultate als die bezweckten hervorriefen. E r verspricht, in seinem großen Wirkungskreise g a n z im Sinne der preußischen Regierung zu handeln, wenn diese i h m mit Vertrauen e n t g e g e n k o m m e n u n d über das, w a s hinter ihnen läge, g r o ß m ü t h i g einen Schleier decke. A u s einem andern Schreiben geht hervor, daß eine N u m m e r der Zeitschrift das persönliche Misfallen des K ö n i g s Friedrich Wilhelm III. erregt hatte. B r o c k h a u s erklärte damals, daß i h m das N ä h e r e völlig unbekannt sei, da i h m nie eine directe Beschwerde mitgetheilt worden. „ D i e Z e i t e n " , fährt er fort, „ w a r e n allerdings in den letzten acht J a h r e n so bewegt, daß es da w o l möglich geblieben, mitunter den rechten P f a d zu verlieren. D a darf m a n denn w o l bitten, zu vergessen u n d zu vergeben u n d sich in N e u e m u n d G u t e m zu vereinigen. Ich erlaube mir noch eins der neuesten Blätter meines .Conversationsblattes' beizulegen, das selbst f ü r Se. Majestät einiges Interesse haben d ü r f t e . " E r s t später erfuhr B r o c k h a u s den eigentlichen G r u n d des V e r b o t s ; es war dies eine Stelle aus der „Correspondance inédite de Napoléon Bonaparte", welche in der N u m m e r 4 des Juni 1820 z u m A b d r u c k g e k o m m e n u n d in welcher über den K ö n i g v o n Preußen u n d die K ö nigin L u i s e einige w e n i g schmeichelhafte B e m e r k u n g e n gemacht w o r d e n waren. A m 24. September 1820 schreibt B e n z e n b e r g an B r o c k h a u s : „ D a ß das .Literarische Wochenblatt' verboten, wußte ich schon. Sie sind hierbei, mein lieber F r e u n d , auf einer irrigen Linie gegangen. D i e R e g i e r u n g ist liberal — und Ihr hättet auf mich u n d den Staatskanzler s c h i m p f e n k ö n n e n . D a s hätte d e m Wochenblatt gar nichts geschadet — nur hätte in i h m nichts Nachtheiliges über den K ö n i g stehen müssen. D i e s verletzt den Menschen, u n d der Staatskanzler duldet dies nicht. Erstens aus Zartgefühl nicht, weil er den K ö n i g liebt u n d ehrt — dann auch aus Klugheit nicht. D e n n er sagt i m m e r : ,Der K ö n i g ist unser K ö n i g u n d ich bin nur sein D i e n e r . ' D i e L e u t e haben nun die Brockhaus'sche B u c h h a n d l u n g in Verdacht, daß sie feindlich gegen die R e g i e r u n g gesinnt sei, u n d dieses datirt sich v o n den Zeiten der Massenbach'schen . M e m o i r e n ' her. W e n n m a n sich einmal mit einem Phantasten u n d obendrein mit einem schlechten abgegeben — das klebt einem lange an . . . D e r Liberalismus des .Literarischen Wochenblattes' thut gar nichts u n d schadet auch nichts. S o was berührt die Regierungen nicht u n d sie lassen es leicht gehen; z.B. das B u c h h o l z ' s c h e J o u r n a l ist voll der liberalsten Ideen, u n d die C e n s u r streicht nie etwas. Sogar der .Brandenburger Erzähler' ist voll liberaler Phrasen u n d dieser steht direct mit der Polizei in Verbindung. W e n n das .Literarische Wochenblatt' noch so liberal war u n d sagte nur über die Majestät nichts, so geschah i h m v o m Kanzler gar nichts. Allein aus diesem P u n k t e versteht der alte H e r r keinen Spaß, u n d G ö r r e s , auf den er sonst so viel hielt, ist jetzt g a n z a b . " M i t R e c h t durfte sich B r o c k h a u s beschweren, daß er v o n allen deutschen Buchhändlern der einzige sei, der in Preußen in die A c h t erklärt w o r d e n ; er mußte sich endlich nach langem Widerstreben zu einer „ R e c e n s u r " seines ganzen Verlags u n d auch des „ C o n v e r s a t i o n s b l a t t e s " in Preußen b e q u e m e n , u m den über letzteres verhängten B a n n z u brechen. N a c h d e m der Titel des „Literarischen W o c h e n b l a t t e s " noch im J a h r e 1820 in „Literarisches

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Conversationsblatt" abgeändert worden war, brach 1826 ein neuer Sturm auf dasselbe los, und ein abermaliges Verbot von Seiten Preußens hatte die Folge, daß der Titel abermals geändert wurde und das „Literarische Conversationsblatt" sich in die „Blätter für literarische Unterhaltung" verwandelte. Die Ursache dieses zweiten Verbots war eine am 15. December 1825 aus einem preußischen Kalender abgedruckte N o t i z , in welcher, wie das „Literarische Conversationsblatt" berichtete, nebenher in einer Zeile eine Nachricht gebracht werde, die mehr als einem Welttheil interessant sein dürfte: in der Regententafel sei bei Kaiser Alexander I. die neue Zeile hinzugekommen: „Thronfolger, Großfürst Nikolaus, Bruder des Kaisers, geb. 6. Juli 1796." U m die Bedeutsamkeit dieser N o t i z zu verstehen, muß man sich vergegenwärtigen, daß nach der allgemeinen Ansicht nicht Nikolaus, sondern Großfürst Konstantin der Thronfolger war, obgleich derselbe, was damals noch nicht bekannt, in einer geheimen Acte auf die Thronfolge verzichtet hatte; in der That wurde derselbe auch nach dem T o d e Alexander's am 9. December 1825 z u m Kaiser ausgerufen, verharrte aber bei seiner Entsagung. D e r Zufall wollte es nun, daß in der Zeit, die zwischen der Einsendung jener N o t i z und ihrem Abdruck im „Literarischen Conversationsblatt" verstrich, Kaiser Alexander am 1. December 1825 in Taganrog gestorben war. Man muß sich in eine Zeit versetzen, in der noch keine Telegramme von einer Weltgegend Europas zur andern flogen, und ein Reuter'sches und Wolff'sches „Telegraphisches B u r e a u " gänzlich aus seiner Phantasie verbannen, wenn man von der damaligen Lage der Verhältnisse sich ein klares Bild machen will. D e r unerwartete T o d des Kaisers, die dunkeln Gerüchte von Intriguen, die sich an denselben knüpften, die zunächst zweifelhafte Thronfolge konnten es für die preußische Regierung nicht gleichgültig erscheinen lassen, daß in einem unter ihrer speciellen Autorität veröffentlichten Kalender eine N o t i z sich fand, in welcher sie in so bestimmter Weise für die Thronfolge des jüngern Prinzen Partei ergriff. Es wurde daher in der „Allgemeinen Preußischen StaatsZ e i t u n g " v o m 27. December 1825 die folgende Berichtigung abgedruckt: „ D a s von der Brockhaus'schen Buchhandlung in Leipzig herausgegebene .Literarische Conversationsblatt' N r . 288 v o m 15. December d.J. macht das Publikum damit bekannt, daß in dem königlich preußischen Kalender der Großfürst N i k o l a s als Thronfolger im russischen Reiche aufgeführt sei. A u s der infolge dieser Anzeige angestellten Nachforschung hat sich ergeben, daß die Q u e l l e , aus welcher jene irrige N o t i z geflossen und welche, nach der Aeußerung des ,Conversationsblattes', keinen Zweifel an der Richtigkeit derselben erlaube, nicht, wie fälschlich behauptet wird, ein königlich preußischer Kalender, sondern der zu Frankfurt a.d.O. von Trowitzsch und Sohn gedruckte und verlegte gemeine Schreibkalender ist. Was dieses Versehen veranlaßt hat und w e m solches zur Last fällt, ist der Gegenstand einer nähern Untersuchung geworden." D i e Folge dieser Untersuchung war das am 3. Januar 1826 in der „Allgemeinen Preußischen Staats-Zeitung" abgedruckte Verbot: „ D i e Unwahrheit der in dem .Literarischen Conversationsblatt' v o m 15. December dieses Jahres enthaltenen Behauptung, daß die von demselben in Ansehung der Thronfolge im russischen Reiche verbreitete Nachricht in einem königlich preußischen Kalender enthalten, mithin kein Zweifel an deren Richtigkeit erlaubt sei, ist bereits in öffentlichen Blättern gerügt worden. D a der einzige allgemein bekannte, unter Autorität der königlichen Kalenderdeputation für das J a h r 1825 herausgegebene genealogische Kalender offenbar das Gegentheil jener Behauptung enthält, so kann die Anzeige des ,Literarischen Wochenblattes'(l) nur als eine geflissentliche Falschheit betrachtet werden, wie sich dieses Blatt deren schon öfter schuldig gemacht, weshalb dessen Debit in den diesseitigen Staaten hierdurch allgemein untersagt wird. Berlin, den 31. December 1825. Ministerium des Innern, von Schuckmann. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, von Bernstorff." Als dieses Verbot (das in seinen Schlußzeilen die Zeitschrift noch „Literarisches Wochenblatt", statt „Literarisches Conversationsblatt" nennt!) erlassen wurde, hatten die Thatsachen jener als irrig bezeichneten N o t i z längst recht gegeben und der Thronfolger N i k o l a u s den russischen T h r o n bestiegen! Es zeigte sich also in diesem Verbot, wie schon deutlich aus seiner Motivirung hervorgeht, abermals die Animosität der damaligen preußischen Regierung gegen den Brockhaus'schen Verlag. D e r Einsender der N o t i z , D r . Rhode in Breslau,

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entschuldigte sich damit, daß ja alle preußischen Kalender auf dem Titel die Worte hätten: „Von der königlich preußischen Kalenderdeputation herausgegeben und genehmigt", und er deshalb geglaubt habe, von einem königlich preußischen Kalender sprechen zu können. Heinrich Brockhaus (der nach dem inzwischen am 20. August 1823 erfolgten Tode seines Vaters die Redaction des Blattes übernommen hatte) reiste deshalb nach Berlin und wandte sich unermüdlich an alle Instanzen, konnte aber nicht einmal eine persönliche Audienz bei Schuckmann erlangen. Ueberall wurde er abschlägig beschieden, in dem Ministerium sowol wie im Cabinet des Königs. Am 1. Juni 1826 schreibt er an Duncker, daß er den Titel seines Blattes in den Titel „Blätter für literarische Unterhaltung" umwandeln wolle. So ist der gegenwärtige Titel d. Bl. ein Resultat damaliger Debitsverbote und Censurscherereien, und in Wahrheit hat das preußische Ministerium von Schuckmann bei demselben Pathe gestanden. Unter der dreißigjährigen Redaction von Heinrich Brockbaus (1823 — 53) behaupteten die „Blätter für literarische Unterhaltung" ihre angesehene und einflußreiche Stellung, indem sie mitten im Tumult der literarischen Neuerungen, der nach 1830 zum Ausbruch kam, sich von keiner Richtung der neuen Sturm- und Drangepoche in das Schlepptau nehmen ließen, sowenig sie das Verdienstliche der neuen Bewegung und die Bedeutung ihrer Talente verkannten. Als Berichterstatter und Rathgeber war diese Zeitschrift selbst in Kreisen beliebt, die in der Literatur vollständig heimisch waren. Es ist bekannt, wie selbst Goethe dieselbe stets willkommen hieß und ihr eine dauernde Theilnahme schenkte. Unter den Mitarbeitern befand sich eine Zahl der angesehensten Gelehrten, viele der später berühmten verdienten sich hier ihre Sporen. Arnold Ruge z.B. benutzte die „Blätter für literarische Unterhaltung", um das geharnischte Programm seiner „Halleschen Jahrbücher" hier aufzustellen. Das Ueberwuchern der Production trat in jener ganzen Epoche noch nicht so maßlos hervor; der Raum eines täglich erscheinenden Blattes war umfassend genug, um dem Ideal der Vollständigkeit näher zu kommen, als dies gegenwärtig bei dem beschränkten Raum eines Wochenblattes und der immer mehr ins Kraut schießenden Unterhaltungsliteratur möglich ist. Der Herausgeber, Heinrich Brockhaus, ging hierin so gewissenhaft zu Werke, daß nach Jahreschluß eine eingehende Controle über die ganze Production abgehalten und alle Werke, deren Besprechung versäumt worden war, nachträglich noch verschrieben und recensirt wurden. Der anständige Ton und der unparteiische Charakter dieser Kritiken sicherten der Zeitschrift ein zahlreiches gebildetes Publikum, während ihr überdies der unterhaltende Charakter durch geschickt ausgewählte Mittheilungen aus den besprochenen Schriften und durch mannichfache Notizen aus dem weiten Kreise der Literatur und Cultur gesichert blieb. So überlebte unsere Zeitschrift die clades cannensis, die mit dem Jahre 1848 über die gesammte deutsche Journalistik hereinbrach und sie zum Theil nöthigte, ganz neue Bahnen einzuschlagen, indem die Politik in den Vordergrund des Interesses trat, in den Feuilletons der großen Zeitungen eine kritische Concurrenz erwuchs und die Unterhaltungsliteratur sich auf breitester Basis ruhende, meistens noch durch Illustrationen geschmückte Organe gründete; sie überlebte diese Krisis, ohne ihren Grundcharakter im wesentlichen ändern zu müssen, und behauptete sich, mitten in einer neuen Welt, mit alter Frische und ohne jenen vorsündflutlichen und greisenhaften Zug, der die gelehrten Literaturzeitungen, soweit sie noch am Leben erhalten wurden, charakterisirt. Mit dem Jahre 1852 hörte die Zeitschrift auf täglich zu erscheinen und wurde in eine Wochenschrift verwandelt. Die Verlagshandlung entschloß sich bald darauf, einen literarischen Herausgeber an die Spitze zu stellen und übergab 1854 die Zeitschrift der Leitung Hermann Marggraffs, der dieselbe bis zu seinem Tode 1864 redigine, während den Behörden gegenüber Heinrich Brockhaus noch bis 1857 und von da ab Dr. Eduard Brockhaus als verantwortlicher Redacteur zeichneten. Marggraff's Redaction hat sich durch die Milde und Wärme der Beurtheilungen, durch den redlichen Eifer, mit welchem alles Tüchtige hervorgehoben wurde, durch die unermüdliche Anwartschaft, mit der sich der Herausgeber der Interessen des Schriftstellerstandes annahm, durch manche tüchtige kritische Kraft, die von ihm in die Literatur eingeführt wurde, ein ehrenvolles Andenken gesichert. Der etwas schärfere Ton, den das Blatt seit 1865 unter der Leitung des unterzeichneten Herausgebers wieder angeschlagen hat, kann ihm gewiß nicht zum Schaden gereichen. Es erscheint so vieles, was nicht eine zaghafte Ablehnung, sondern eine entschiedene Zurückweisung verdient; durch die herrschende Mode wird oft Verdienstloses und Verfehltes, das

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ihr zu schmeicheln weiß, in den Vordergrund gestellt; es haben kritische Theorien, die unsere poetische Production von Grund aus zu zerrütten vermögen, einen Anschein der Unfehlbarkeit angenommen, und dazwischen schleppt sich, wie mit müden Augen blinzelnd, in eine Zeit voll hellen Sonnenscheins so viel überwachte Romantik in Stoffen und Formen, daß die Kritik mehr als je die Verpflichtung hat, die Principien der modernen Dichtung, die sie für die allein berechtigten hält, mit Entschiedenheit in den Vordergrund zu stellen und alles zurückzuweisen, was den siegreichen Fortgang unserer literarischen Entwicklung zu hemmen vermöchte. Wahrt sie dabei ihre Selbständigkeit und Unabhängigkeit von allem Coteriewesen, vermag sie heute denselben Dichter mit Wärme wegen einer neuen Schöpfung zu loben, den sie wegen einer frühern auf das schärfste getadelt hat; hat sie weder Schützlinge und Günstlinge noch Prügeljungen; läßt sie dem Urtheile der einzelnen Mitarbeiter die größtmögliche Freiheit, soweit dies irgend mit der Tendenz des Journals vereinbar ist, — so wird sie sich nach allen Seiten das Ansehen wahren, das einer festen Ueberzeugungstreue unverloren bleibt, und gewiß ein keineswegs gering zu schätzendes Ferment in dem Entwickelungsgang unserer Literatur bilden. Auf dem Gebiete der eigentlichen Production werden die „Blätter für literarische Unterhaltung" nach wie vor nach einer Vollständigkeit streben, die wenigstens nichts Erwähnenswerthes vermissen läßt; sie halten sich hierzu u m so mehr für verpflichtet, als sie gegenwärtig das einzige kritische Organ sind, welches in systematischer Weise den Umfang dichterischer Production zu erschöpfen sucht, während sonst neue Dichtsammlungen, Dramen u.s.f., deren Verfasser keine Feuilletonadresse besitzen, spurlos zum Orkus hinabgehen, ohne auch nur eine kritische Erwähnung zu finden. Auch die Gebiete der Aesthetik und Literaturgeschichte werden w i r nach wie vor als zu unserer speciellen Domäne gehörig betrachten, aus der umfasssenden Reise- und Memoirenliteratur das Wichtige und Interessante mittheilen, auch Philosophie, Geschichte und Naturwissenschaften stets insoweit berücksichtigen, als ein neuer und bedeutender Inhalt und eine Form verdienen, die nach einem Platze in der Nationalliteratur strebt. Das sind die Ziele der „Blätter für literarische Unterhaltung", wie sie denselben im allgemeinen seit ihrer Gründung vorgezeichnet waren und mehr oder weniger in den bisherigen fünfzig Jahrgängen beachtet worden sind. Möge uns die wachsende Theilnahme des Publikums dazu behülflich sein, dieselben immer mehr zu erreichen! Möge unser Blatt ein kritisches Wahrzeichen und ein Leuchtturm sein für eine in der Brandung der Zeit kämpfende oder auf den Sandbänken des schlechten Geschmacks und der modischen Nüchternheit festgefahrene Dichtung; möge es aber dem Publikum, den ganzen gebildeten Kreisen, dem Salon wie dem häuslichen Herd, ein Leitfaden sein für die Lektüre und ein Rathgeber mitten in einer überreichen Production, die ohne Sachverständige und Vertrauensmänner sich von dem einzelnen gar nicht mehr sichten und beherrschen läßt. Rudolf Gottschall.

[1888.1:] An die Leser. Mit dem Erscheinen der vorliegenden N u m m e r sind siebzig Jahre über die „Blätter für literarische Unterhaltung" hingegangen. Zwei Geschlechtsfolgen hindurch haben sie das literarische Leben der Nation begleitet, es widergespiegelt. Eigenthümlich ist ihr Ursprung, mannichfach ihre Entwickelung gewesen. Eine Skizze derselben ward zum fünfzigsten Jahrestage ihres Bestehens (1868) von ihrem damaligen Herausgeber geboten. Diese heute schon wieder aufzunehmen und bis zur Gegenwart fortzuführen, wäre verfrüht und vorgegriffen dem unfernen Tage, an welchem die Zeitschrift dreiviertel des Jahrhunderts zurückgelegt haben wird. Zudem setzte solch rückschauende Betrachtung eine tiefere Vertrautheit mit dem Gegenstande voraus, als der gegenwärtige Herausgeber sich zu eigen hat machen können. Denn das ist nun für die „Blätter" das Wesentliche im erreichten Zeitpunkt, daß, durch das Scheiden ihres langjährigen bewährten Leiters bedingt, auch ein Wendepunkt für sie eingetreten, sie in neue Hände, in die des Unterzeichneten gelegt ist. Rudolf von Gottschall hat dreiundzwanzig Jahre lang, sein Vorgänger Hermann Marggraff elf Jahre hindurch, und auch der Mann, welcher an der Wiege dieser Zeitschrift gestanden, sie begründet hat, August von Kotzebue — sie haben, während sie den Gang der Nationalliteratur beobachteten,

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deren Schöpfungen dem Publikum vorlegten, empfahlen oder abwiesen, immer auch selbst an der Gestaltung der schönen Literatur unmittelbar mitgewirkt, keiner mehr als der letzte Herausgeber in seiner fruchtbaren Thätigkeit als Dramatiker und erzählender Dichter im Roman wie im Epos. Aus der Mitte der Dichter und Schriftsteller heraus haben er und seine Vorgänger die Productionen der Berufsgenossen beurtheilt und die Leitung der Kritik übernommen. Doch nicht immer ist es so gewesen. Während dreißig Jahre (1823 — 53) hat ein Mann, der selbst nicht literarisch productiv gewesen, aber ein scharfes Auge besaß, der Chef der Verlagshandlung, Heinrich Brockhaus, die Zeitschrift geleitet, und es war eine Periode, in welcher die schöne Literatur mehr als heute etwas galt. Nicht ganz gleich, aber ähnlich stehen jetzt die Dinge. Der Unterzeichnete hat nie in der Poesie sich bethätigt — Jugend und Gelegenheit haben ja wol auch ihm manches Gedicht entlockt —, an keinem dramatischen oder novellistischen Stoff hat er je sich versündigt oder erprobt; er ist Publicist und Geschichtsforscher und daneben Beobachter all dessen, was der Aufmerksamkeit ihm werth scheint. Den alten Grundsätzen der „Blätter" folgend, wird er nach seiner Weise sie zu verwirklichen suchen. Die Erfahrung nur kann zeigen, ob seine Mittel ausreichen, die Zeitschrift in ihrer Geltung zu erhalten. Der Herausgeber: Dr. Friedrich Bienemann. {1898.831:}

Zur Nachricht. Die Verlagshandlung teilt hierdurch mit, daß die Zeitschrift „Blätter für literarische Unterhaltung" mit der vorliegenden Nummer abgeschlossen wird. 0280 BLÄTTER FÜR MUSIK, THEATER UND KUNST Wien 1855 - 1860 BLÄTTER FÜR THEATER, MUSIK UND KUNST Wien 1861-1865 ZELLNER'S BLÄTTER FÜR THEATER, MUSIK UND BILDENDE KUNST Wien 1866-1869 BLÄTTER FÜR THEATER, MUSIK UND KUNST Wien 1869-1874 "•Standorte: ÖNB Wien: 396.320-D.M.[1855 - 1860] StB Wien: 76614 B [ 1 8 5 5 - 1861] UB Wien: III 51.417[1855 - 1874] "•1855-1874: Mehr nicht erschienen. »Aufgegangen in DEUTSCHE MUSIKZEITUNG.[- Nr.0511]. "•Editorials: 1855. 1. 5. 1858. 169. 1860. 201. 1869. 105. 1874. 33. BLÄTTER FÜR MUSIK, THEATER UND KUNST. Herausgeher: L.A. Zellner. Redaktion: L.A. Zellner. Jg· 1 — 6.

Wien: Keck & Pierer [ab 1856, Nr. 1: Wien: Keck & Comp.; ab 1860, Nr. 51: Wien: Leopold Sommer] 1855 - 1860. 4°

Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4:

1855. 1856. 1857. 1858.

Nr. 1 [ 2 . 2 . ] - N r . 95. 396 S. Nr. 1 - 104. 416 S. Nr. 1 - 104. 416 S. Nr. 1 - Nr. 43[29.5.]. N.F. Nr. 1[2.11.] —Nr. 18. 244 S.

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Jg. 5: 1859. Nr. 1 - 104. 416 S. Jg. 6: 1860. Nr. 1 - Nr. 104.[28.12.]. 416 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich. * Notenbeilagen. * Inhaltsübersicht: pro Jg. [Fortsetzung:] BLÄTTER FÜR THEATER, MUSIK U N D KUNST. Herausgeber: L.A. Zellner. Redaktion: L.A. Zellner [ab 1862, Nr. 1: Verantwortlicher Redakteur: L.A. Zellner]. Jg. 7—11. Wien: Leopold Sommer [ab 1862, Nr. 1: Wien: L.A. Zellner] 1861 -1865. 2° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

7: 8: 9: 10: 11:

1861. 1862. 1863. 1864. 1865.

Nr. I [ l . l . ] - N r . 104. 416 S. Nr. 1 - 104. 420 S. Nr. 1 - 104. 416 S. Nr. 1 - 105. 420 S. Nr. 1 - N r . 103[29.12.]. 422 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Zweimal wöchentlich. * Notenbeilagen.

[Fortsetzung:] ZELLNER'S BLÄTTER F Ü R THEATER, MUSIK U N D BILDENDE KUNST. Eigenthiimer: L.A. Zellner. Verantwortlicher Redakteur: L.A. Zellner. Jg. 1 2 - 1 5 . Wien: L.A. Zellner 1866 - 1869. 2° Jg. Jg. Jg. Jg.

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1866. 1867. 1868. 1869.

Nr. I[3.1.]-Nr. 104. 416 S. Nr. 1 - 104. 416 S. Nr. 1 - 105. 420 S. Nr. 1 - N r . 26[31.3.]. 104 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich.

[Fortsetzung:] BLÄTTER FÜR THEATER, MUSIK U N D KUNST. Eigenthümer: L.A. Zellner [ab 1873, Nr. 2: Ludwig Oppenheimer]. Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Oppenheimer. Jg. 1 5 - 2 0 . Wien: L.A. Zellner [ab 1869, Nr. 92: Wien: Leopold Sommer & Comp.] 1869-1874. 4° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

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1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874.

Nr. 27[2.4.]-Nr. 105. S. 105-420. Nr. 1 - 104. 390 S. Nr. 1 - 103/104. 416 S. Nr. 1 - 7 8 . 312 S. Nr. 1 - 4 6 . 184 S. Nr. 1 - N r . 9[27.2.]. 36 S. * 1 Nr. - 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich, ab 1872, Nr. 55 wöchentlich.

[1855.1:] Zum Beginne. Wie lange noch sollen wir die Geringschätzung ertragen, mit welcher das Ausland und namentlich Norddeutschland auf unsere Kunstbestrebungen herabblickt; wie lange noch dürfen wir es dulden, daß die heimatlichen Musikzustände der Gegenwart mit einem traditionellen, aus vorsündfluthlicher Zeit überkommenen Maßstabe gemessen werden, der sich

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von Geschlecht auf Geschlecht zu vererben droht? Oder soll Nichts dazu gethan werden, um Anschauungen zu begegnen, die dem Wiener Tonleben der Jetztzeit jede geistige Bedeutung absprechen; die Wien als die Heimat des trivialen, handwerksmäßigen Musiktreibens bezeichnen; die italienische Einflüsse als den wesentlich überwiegenden Faktor unserer tonkünstlerischen Wirksamkeit nennen; die den Standpunkt unserer musikalischen Kritik als den niedrigsten schildern, welcher sich nur irgend denken läßt; die endlich als bekannt, ja fast zum Axiom verdichtet, die Behauptung hinstellen, die besten Kunsterzeugnisse der Gegenwart hätten in Wien noch keinen Boden gefunden? Nicht blos Schumann und Franz, heißt es, seien den Wienern fremd, selbst die Werke älterer Künstler, wie Löwe, Marschner u.A. hätten hier nicht Eingang zu gewinnen vermocht, der Leistungen emporstrebender Talente gar nicht zu gedenken; und was Mendelssohn betrifft, so sei dieser längst auf dem Höhepunkt seines Ruhmes gestanden, als man in Wien erst anfing, sich um ihn zu bekümmern. Solche Prämissen, wären sie richtig, würden allerdings zur Schlußfolgerung: unsere Bestrebungen seien hinter den norddeutschen um zwanzig bis dreißig Jahre zurückgeblieben, berechtigen. So aber fußt dieses Urtheil auf einer unstatthaften Verwechslung des jetzigen mit dem vergangenen und größtentheils überwundenen Standpunkte des Wiener Musiklebens. Doch — liegt nicht auch an uns die Schuld, diese Auffassung unseres Kunstwirkens erfahren zu müssen? begünstigten wir nicht bis zum heutigen Tage solch' falsche, antiquirte Anschauungen, indem wir es versäumten, sie zu berichtigen? So soll es fürder nicht bleiben. Ein längeres Verkennen unserer fortschreitenden Bestrebungen unmöglich zu machen, das Wahre und Thatsächliche unbefangenen Sinnes hinzustellen erscheint mithin als die erste und unerläßliche That eines kritischen Organes, das, gleich dem unsern, sich die parteilose Vertretung der tonkünstlerischen Sache Süddeutschlands gegenüber dem Norden ebenso, wie den unerschrockenen Kampf gegen jedwede Rückschrittstendenz, und die endliche Versöhnung einseitiger Richtungen zur grundsätzlichen Aufgabe gestellt hat. Würde das Ausland den Vorwurf des Zurückgebliebenseins auf die, jenseits der Neugestaltung unserer Musikzustände liegende Periode beziehen, — welche Reform durch vielfältige Kunstgenossenschaften, als: die regenerirte Gesellschaft der Musikfreunde, die stehenden Kammermusikproduktipnen, und endlich in neuester Zeit durch die Wiedergeburt der philharmonischen Konzerte thatkräftig und erfolgreich angestrebt wird, — so stünde es in seinem vollen Rechte; jetzt aber nicht mehr. Die Musikfreunde sind auf gutem Wege, die Schranken tonkünstlerischer Orthodoxie durch die konsequente und lebendige Vorführung solcher Werke zu durchbrechen, die früher unbekannte, verkannte und verschmähte Größen waren. Bach, Schubert, Schumann in ihren größeren Leistungen bei uns zu wirklichem Leben eingeführt zu haben, ist das Verdienst dieser jugendlichen Anstalt; sie hat den Vertretern der neuen Schule: Berlioz, Gade, Hiller, Wagner, Raum geboten, sich geltend zu machen; sie hat durch unermüdetes und möglichst vollendetes Darbieten Mendelssohn'scher Werke bewirkt, daß der einst hier so schwer Verurtheilte, entweder als einseitiger Kontrapunktist oder als überschwenglicher Neuromantiker Geschmähte, nun einer der theuersten Lieblinge geworden. Beständen nicht noch mancherlei, die Fortschrittsbestrebungen dieses Institutes hemmende Uebelstände, auf welche allmälig hinzuweisen unsere Pflicht bilden wird, es wäre jetzt schon mehr geleistet worden. Durch unseren Quartettverein ist auch die letzte, vor nicht langer Zeit noch unverständlich, krankhaft, ja verrückt gescholtene Beethoven'sehe Periode heimisch geworden; ebenso ist es Schumann, dem Vielverketzerten, neuestens mit seinen Kammerkompositionen ergangen. Auch der blüthenüppige Stamm der Neuesten wird sich in Wien gewiß Bahn brechen, fährt der Verein in seinem Eifer fort, die Scheu unseres Publikums vor neuen Namen zu besiegen. Unserem Männergesangvereine gebricht es nur zuweilen an dem Ernste der Richtung, um sich dem Aufstreben unseres Tonlebens würdig anzuschließen. Doch muß auch der Ausnahmen, wie die Vorführung der Antigone und des zu gewärtigenden Oedip, rühmlich gedacht werden. Das Institut der Oper steht freilich mehr abseits dieser Bewegungen. Hier überwiegen noch vorzugsweise italienische Einflüsse; hier geben wir mit Bedauern zu, erblicken wir zur Stunde noch die leidige Achillesferse, den wunden Fleck unserer Musikzustände. Allerdings bestehen auf diesem Boden schwer, nur durch äußerste Energie zu beseitigende und zum Theile wohl selbstverschuldete Hemmnisse, worunter in erster Linie der Mangel an künstle-

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risch gebildeten Darstellungskräften steht, welcher durch die wenigen Ausnahmen, die allenfalls zulässig wären, nur um so fühlbarer hervortritt. Doch auch hier werden, müssen sich Mittel zur Abhilfe finden lassen, besonders wenn man sich der Nothwendigkeit bewußt werden wird, den einzig noch zum Heile führenden, bisher aber unversuchten Weg einschlagen zu müssen, der da heißt: sich selbst die Behelfe zu erschaffen, erziehen und auszubilden. Und zuletzt wird auch dieses Element des Rückschrittes, fortgedrängt vom Strome der Zeit, nachzurücken gezwungen sein, und der Auferstehungstag des theatralischen Wiener Musiklebens wird sich alsdann ebenso erfüllen, als er in außerbühnlicher Sphäre durch seines Morgenrothes hellfreundliche Strahlen laut sich ankündigt. Zu den wenigen Körperschaften, die diesem heilsamen Bewegungsdrange zur Stunde noch ein starres Verharren in althergebrachtem Bequemlichkeitskreise entgegensetzen, muß wohl die Witwensocietät gezählt werden. Und auch dieses Abschließungsprinzip wird in sich zerfallen, sobald die leitenden Organe das Gefühl des völligen Isoliertseins überkommen wird. Um den Gegenbeweis zur Entkräftung eines vorgefaßten, obgleich mit löblicher Vorsicht für noch nicht abgeschlossen erklärten Urtheils über unsere gegenwärtigen Tonzustände vollständig durchzuführen, muß ferner auch der vielfältigen Privatvereine, wie der Bachgesellschaft u. m. A. gedacht werden, die dem Kultus der ernsten Tonmuse mit Eifer ergeben sind, will endlich der bildende Einfluß der Strauß'schen Kapelle auf den Geschmack des großen Kreises der Laienschaft durch vorzügliche Vorführungen gehaltvoller Tonwerke nicht übersehen sein. Wie dem praktischen Boden, so entsprießen auch jenem der Theorie Blüthen, welche den nahen Frühling des Umschwunges unverkennbar anzeigen. Erst kürzlich hat Dr. Hanslik das Feld der Aesthetik mit Glück reformirend betreten; die historischen Vorträge Fischhofs am Konservatorium erfreuen sich des guten Zuspruches, und unser Musikalienverlag geht, wiewohl noch mit ängstlichen Schritten, der Besserung entgegen. Den allerdings im Allgemeinen traurigen Stand unserer Musikkritik, wo krasse Unkenntniß mit der Wohldienerei um die Palme streitet, endlich zugegeben, darf doch das Streben jener Wenigen nicht verkannt werden, die sich inmitten dieser krankhaften Atmosphäre rein erhalten haben. Und was bisher vereinzelt für die gute Sache in die Schranken trat, und Alle, die sich gedrängt fühlten, mit offenem Worte und gutgemeintem Rathe zum Auffschwunge unserer Kunstzustände beizutragen, wird unser eben angebahntes Organ an sich zu ziehen bemüht sein, um mit vereinter Kraft auch einer günstigeren Aera des musikalisch-kritischen Bewußtseins Thür und Thor zu öffnen. — Wir glauben den bei neuen Unternehmungen üblichen Einleitungsphrasen über Tendenz, Richtung u.s.w. füglich entsagen zu können. Was unser vorausgesendetes Programm versprach, war scharf erwogen; wir werden es redlich erfüllen. Dem Schlechten eben so unnachsichtlich entgegentreten, wie das Preiswürdige, unbekümmert um jede wie immer geartete äußere Rücksicht, in helles Licht stellen, strengste Parteilosigkeit und Gegenständlichkeit der Kunstanschauung walten lassen, — dies sind die Grundsätze, die als Stern des Pols unseren „Blättern für Musik" vorleuchten. Von den geneigten Lesern erwarten wir aber dieselbe Liebe, denselben künstlerischen Eifer in der Würdigung unserer Absichten und Thaten, von welchen beseelt wir an's Werk gegangen sind. L. A. Zellner. [1858.169:]

An die geehrten Leser der „Blätter für Musik"! Schon oft, und erst kürzlich in dem einleitenden Aufsatze der ersten Nummer des heurigen Jahrgangs, wurde der Gedanke ausgesprochen und begründet, daß ein musikalischen Interessen exclusiv gewidmetes Fachblatt den Anforderungen der Stufe, zu welcher die moderne Kunstentwicklung gediehen ist, nicht mehr genügen könne. Der Begriff „Künstler" setzt heute den Besitz einer so umfassenden Bildung voraus, daß man das selbstverständliche Vorhandensein des erschöpfendsten Fachwissens gerade nur als einen Theil der Bedingungen ansehen muß, die nothwendig sind, um auf jenen Titel Anspruch machen zu können. Allerdings ist diese Theilbedingung insofern von hervorragender Wichtigkeit, als sie das Unterscheidungsmerkmal zwischen den einzelnen Kunstfächern

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bildet. Aber in diesen Fachübungen allein den Künstlerbegriff auffallend ausgedrückt sehen wollen, hieße die versunkenen Zeiten des Kunsthandwerkerthums heraufbeschwören. So muß — um zu diesem Satze ein Beispiel aufzustellen — der Musiker das Gebiet seines Faches zum mindesten in einer bestimmten Richtung, um Musiker, ebenso wie der Maler das seine, um Maler zu sein, vollkommen beherrschen. Das würde ein schlechter Musiker sein, der in der Ausübung der Musik vom Maler, und das ein schlechter Maler, der in der Ausübung der Malerei vom Musiker übertroffen würde. Aber es ist unbedingt nothwendig, daß der Musiker von der Malerei und der Maler von der Musik vollkommen klare Begriffe haben, beide aber ästhetische, wissenschaftliche und weltmännische Bildung besitzen. Was hier vom Maler und Musiker gesagt wurde, gilt von jedem anderen Künstler und Kunstsache als reciprokes Erforderniß. Gibt man nun zu, daß ein künstlerischen Interessen gewidmetes Organ die Aufgabe habe, sowohl dem Künstler Anregungen zur stetigen Erweiterung seines Bildungs- und Anschauungskreises zu bieten, als auch den Laien mit dem innern Wesen des Kunstschönen vertraut zu machen; gibt man endlich zu, daß alle Künste ein und dasselbe Ziel, die Erhebung des Geistes und Veredlung der Gefühle auf Grund des ästhetischen Wohlgefallens — jede auf ihre Weise und mit ihren eigenthümlichen Mitteln — der Phantasie — entsprossen, unter sich in engster Beziehung stehen, — so kann auch nicht in Abrede gestellt werden, daß nur der universelle Standpunct eines Kunstjournals, das in seinen Wirkungskreis das gesammte Kunst-, Wissens- und Bildungsleben miteinbezieht, sich somit zum Organe der Gesammtkunst erweitert, den Forderungen der Gegenwart nachzukommen vermöge. Wiewohl die „Blätter für Musik" von jeher bestrebt waren, die Schranken jener Einseitigkeit zu durchbrechen, welche den Typus musikalischer Zeitschriften mehr oder weniger bilden, so stand der Herstellung der angedeuteten erweiterten Grundlage bisher ein zweifaches Hemmniß entgegen: der beschränkte materielle Raum, der zur Unterbringung der Vielheit des Stoffes nicht entfernt ausreichen konnte, — dann das Vorurtheil, welches wie ein Fluch der Unfruchtbarkeit auf allen Fachblättern lastet, in ihnen nur Organe der unverdaulichsten Fachgelehrsamkeit erblickt, so daß man glauben möchte, die größere Leserwelt halte die Sprache aller solchen Zeitungen für Sanscrit — was wohl mitunter allerdings der Fall sei mag. Mit diesem Vorurtheile steht folgerichtig die geringe Popularität, mit dieser die ungenügende Verbreitung und mit dieser der beschränkte Einfluß auf das Publikum im nächsten Zusammenhange, abgesehen davon, daß die aus solchen Zuständen fließenden materiellen Ergebnisse die natürliche Fessel abgeben, welche alles Aufstreben geradezu unmöglich macht. Und so wirkten diese beiden Hemmnisse immer und immer gegenseitig aufeinander ein; ohne materielle Kraft war keine Erweiterung des geistigen Wirkungskreises und ohne diesen jene nicht zu erlangen. Das Fachliche kann daher, analog dem vorentwickelten universellen Kunstbedürfnisse der Gegenwart, nur als Theilbedingung den Bestrebungen eines Kunstorganes zu Grunde liegen, wenn es von der Popularität im höheren Sinne getragen, und dadurch in den Stand gesetzt sein will, nach allen Seiten des Kunst- und Bildungslebens hin erfolgreich wirken zu können. Durch eine Vereinigung der „Blätter für Musik" mit dem, mit Beginn des Monats Juni d. J. in's Leben tretenden belletristisch-artistischen Organe „Neu-Wien," von dessen artistischem Theile ich die Redaction übernommen habe, soll nunmehr dem vorgesetzten Ziele in allen Richtungen auf das entschiedene zugeschritten werden. Mit dem Erscheinen von „Neu-Wien," dessen erste Nummer Donnerstag, den 3. Juni ausgegeben wird, hören die „Blätter für Musik" auf, in ihrer bisherigen Gestalt weiter zu bestehen. Aus dem der heutigen und zugleich letzten Nummer beiliegenden Prospecte der neuen Zeitschrift werden unsere Leser die Tendenz des, künstlerischen und socialen Interessen eben so, wie überhaupt allem Wissenswerthen, Anregenden und Unterhaltenden in weitester Richtung Rechnung tragenden Organs entnehmen, und so darf das neue Unternehmen hoffen, daß die Theilnahme des Lesepublikums sich demselben in dem Maße zuwenden werde, in welchem die Leiter des Blattes von dem Bestreben beseelt sind, ihr Programm, dem an Reichhaltigkeit und Fülle keines der belletristischen und Kunstblätter Oesterreichs sich zur Seite stellen kann, mit Liebe und Konsequenz, mit stets erneuter Kraft und Frische durchzuführen. Was insbesondere die geehrten Abonnenten der scheidenden „Blätter für Musik" betrifft, so werden dieselben in „Neu-Wien" keine jener Bedingungen vermissen, welchen die „Blät-

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ter für Musik" bisher ihre freundliche und ausdauernde Theilnahme zu danken hatten. „Neu-Wien" ist in seinem artistischen Theile eine Wiedergeburt der „Blätter für Musik," mit ihren Principien und Kunstanschauungen, mit ihrer Liebe für jede echte Kunstbestrebung, mit ihrer Offenheit und Unparteilichkeit des Urtheils, nur mit dem Unterschiede, daß die liebevolle Pflege, welche hier mehr ausschließend den musikalischen Bestrebungen sich zuwandte, nunmehr mit derselben Sorgfalt allen Künsten zu Theil werden wird. So wie also „Neu-Wien" durch seinen ausgebreitetem Wirkungskreis sich zum Organ gestaltet, welches dem Künstler als Leitfaden dienen, den Horizont seines Wissens fortschreitend erweitern und bereichern, dem gebildeten Laien das Bewußtsein des Kunstschönen erschließen, seine Empfänglichkeit für Kunstgenüsse in edler und mannigfaltiger Richtung erhöhen, sein Interesse an die wahren Kunstfortschrittsbestrebungen fesseln, kurz, ihm ein Asyl eröffnen soll, wohin er nach der Prosa des Tagesgetriebes zu den das Leben verschönernden Musen flüchtet; — so wie also dieses Journal einerseits seine edlere Richtung unverbrüchlich innehält: so ist es anderseits durch den Umstand, daß es, mit Ausnahme der Montage, täglich und in der Stärke eines ganzen Bogens erscheint, in den Stand gesetzt, Vieles und dieses auf das Schnellste bringen zu können. Es versteht sich von selbst, daß die geehrten Abonnenten der „Blätter für Musik" für die Zeit ihrer Pränumeration das neue Journal, welches ihnen abgesehen von der größeren Mannigfaltigkeit des Lesestoffes, das Zehnfache der bisherigen Menge liefern wird, wie bisher pünctlich und zwar trotz der vermehrten Postauslagen ohne alle Preiserhöhung erhalten. Diejenigen P.T. Pränumeranten, welche das Blatt bisher in der Handlung des Herrn Hofmusikalienhändlers C. Haslinger abholen ließen, wollen „Neu-Wien" vom 3. Juni an im Expeditionsiocale der „Stadtpost" (Schulerstraße Nr. 856) beheben lassen, wo zugleich die neuen Pränumerationsscheine gegen die alten umgetauscht werden. Endlich erlaube ich mir die geehrten Redactionen der in und ausländischen Journale, welche geneigt sind, den Tausch fernerhin fortzusetzen, zu ersuchen, denselben unter den bisherigen Modalitäten fortbestehen lassen, und zugleich von der stattgefundenen Umgestaltung in ihren Organen freundlichst Notiz nehmen zu wollen. Allen meinen geehrten Mitarbeitern, so wie überhaupt Allen, die meinen publicistischen Bestrebungen Mitwirkung, Theilnahme und Sympathien zuzuwenden so freundlich waren, meinen innigsten Dank. Mögen sie mir gleiche Gesinnungen auch künftighin bewahren, die, erhebend und beglückend, für mich zum Quelle stetiger Thatkraft werden sollen. L. A. Zellner. [1860.201:]

Pränumerations-Einladung. Die gefertigte Verlagshandlung, welche mit Beginn des zweiten Semesters, d. i. vom 1. Juli d. J., den Verlag und Debit der „Blätter für Musik" übernimmt, ladet hiemit zum geneigten Abonnement auf diese, als unparteiisch und im Geiste des wahren Fortschrittes redigirtes Kunstorgan in der gebildeten Welt wohl accreditirte Zeitschrift ein. Das Programm darf als bekannt vorausgesetzt werden. Sechs Jahrgänge sprechen dieser Zeitschrift das Zeugniß aufrichtiger Kunstpflege und offener Gesinnung, bezugen die echte Verehrung, die sie der großen Vergangenheit, das freudige Entgegenkommen, welches sie wahrhaft kunstwürdigen Bestrebungen der Gegenwart zollt, die gebührende Würdigung und Anerkennung zu bewahren, diese zu erringen, wird, wie bisher, auch weiterhin die wesentliche höhere Aufgabe bilden, welche die „Blätter für Musik" sich gestellt, und der mit Eifer und Hingebung unablässig obgelegen zu haben die Redaction sich bewußt sein darf. So wie die Redaction bemüht sein wird, diese Zeitschrift auf der Höhe eines Organs zu erhalten, das den Lesern in sorgfältigster Wahl reichen Stoff zu geistiger Anregung und Unterhaltung aus den Gebieten der Musik, des Theaters, der bildenden Künste und schöngeistigen Literatur bietet, wird die Verlagshandlung nicht ermangeln, für die geschmackvolle Ausstattung und pünktliche Versendung angelegentliche Sorge zu tragen. Die „Blätter für Musik" erschinen wie bisher wöchentlich zweimal u. z. Dienstag und Freitag, und beträgt der Abonnementspreis für den zweiten Semester in Oesterr. Währ, für Wien 4 fl. (vom Juli bis Ende September 2 fl., mit Zustellung in's Haus vierteljährig um 35 kr mehr). Für die Provinzen 4 fl. 70 kr (vom Juli bis Ende September 2 fl. 35 kr.)

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Im Auslande nehmen alle Buch- und Musikalienhandlungen, dann Postanstalten Pränumerationen an. Man bittet die Pränumerationsbeträge, nebst deutlicher Angabe der Adresse und Post, an die gefertigte Verlagshandlung franco zu senden. Leopold Sommer's Verlagshandlung. [1869.105:]

An die Leser. Zum Generalsecretär der „Gesellschaft der Musikfreunde" und des Conservatoriums in Wien ernannt, treten mit dieser Stellung Anforderungen an meine Zeit heran, welche mir nicht gestatten, mich weiters der Redaction dieses Blattes zu widmen. Hr. Ludwig Oppenheimer, welcher die Redaction des Blattes von heute an übernimmt, ist den Lesern vielleicht nicht so sehr dem Namen, als seinen tüchtigen journalistischen Arbeiten nach, welche er in diesem Blatte mit Δ chiffrirte, bekannt. Ständiger Mitarbeiter und Mitredacteur dieses Blattes seit seinem fünfzehnjährigen Bestehen, bietet er die vollste Gewähr, das Unternehmen in demselben Geiste fortzusetzen, in welchem es begonnen und bisher geleitet wurde. Ich gestatte mir an die Abonnenten dieses Blattes die Bitte zu richten, sie mögen die Sympathieen und das ehrenvolle Vertrauen, welches sie dem Blatte durch die Zeit seines fünfzehnjährigen Bestehens zugewendet hatten, demselben auch fernerhin bewahren. Ich gebe mich dieser Hoffnung um so mehr hin, weil ich die Versicherung aussprechen kann — daß die Leser auch unter der nunmehrigen Redaction jene Principien hochgehalten finden werden, welche der unverbrüchliche Leitfaden meiner Haltung gewesen sind: die Principien der Gerechtigkeit, Unparteilichkeit und Offenheit. Wenn man mit einer bestimmten Thätigkeit zum Abschluß gelangt, so legt man sich, und ist man Journalist, der Oeffentlichkeit Rechenschaft ab. Ich fühle mich also gewissermaßen verpflichtet, einen Rückblick auf die bisherige Thätigkeit dieses Blattes und seines Begründers zu werfen. Nach einer vorausgegangenen mehrjährigen musikkritischen oppositionellen Campagne in der „Ostdeutschen Post", die mir den Weg zu einem Namen bahnte, gründete ich im Jahre 1855 die „Blätter für Musik", nominell unter den Auspicien der „Gesellschaft der Musikfreunde", die mir aber bald gegnerisch gesinnt wurde, als ich die Schäden der Lehranstalt und ihrer Verwaltung ungescheut aufdeckte. Ich habe die Genugthuung, jene für die Regelung und Hebung des Institutes von mir empfohlenen Grundsätze heute in ihrer Verwirklichung begriffen und mich von derselben Gesellschaft — die heute allerdings aus anderen Männern besteht — zur Mitwirkung in der Ausführung jener Principien berufen zu sehen. Ich habe die Genugthuung, künstlerische Bestrebungen heute mehr oder weniger zur vollsten Würdigung durchgedrungen zu sehen — ich nenne unter Vielen nur die Namen Wagner, Liszt, Rubinstein, (die beiden Letztern als Componisten) — für deren Bedeutung ich kämpfend zu einer Zeit eintrat, wo sie noch von einer eminenten Majorität der Journalistik mit — ich will nur sagen — Steinen beworfen, verfolgt, geleugnet, verhöhnt wurden. Und wenn die musikalischen Institutionen unserer Residenz im Vergleiche zum damaligen Stande der Dinge einen geradezu kolossalen Aufschwung erkennen lassen, und wenn in der Kunstliebe und dem Kunstverständnisse des Publicums eine eben so bedeutende Ausbreitung, Läuterung und Vertiefung sich vollzogen hat, so könnte vielleicht ein Blatt, welches nur auf dieses Ziel hinzuwirken sein einziges Bestreben richtete, berechtigt sein, sich einen Antheil, und sei er auch noch so gering, an dem Verdienste, zu dieser Verwandlung beigetragen zu haben, zuzuschreiben. Die Aufgabe dieser Blätter, fort und fort in diesem Sinne für die Förderung der Kunstinteressen zu wirken, wird durch den Redactionswechsel nicht berührt werden; sie werden die Tendenzen, welchen sie ihren — ich darf es stolz aussprechen — ehrenvollen Ruf verdanken und welche ihre Existenz unter der Flut eingegangener und erstandener Concurrenzblätter aufrecht erhielten, nie verläugnen, weil sie nur unter dem Zeichen dieser Tendenzen leben und wirken können. L. A. Zellner.

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[1874.33:] Zur Nachricht. Die „Blätter für Theater, Musik und Kunst" hören mit dieser N u m m e r auf als selbständiges Blatt zu erscheinen, und verbindet sich die Redaction mit jener der seit Neujahr hier erscheinenden „Deutschen Musikzeitung" zur gemeinschaftlichen Leitung des letztgenannten Blattes. Die Abonnenten der „Blätter für Theater, Musik und Kunst" erhalten für die Zeit ihres geleisteten Abonnements die „Deutsche Musikzeitung" geliefert. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß die Freunde unseres Blattes ihr durch eine Reihe von Jahren bewährtes Wohlwollen auch dem gemeinsamen Unternehmen erhalten werden. Die Redaction der Blätter für Theater, Musik, und Kunst". BLÄTTER FÜR SCHERZ U N D ERNST Düsseldorf 1834-1855 - DLZ I 5.218 BLÄTTER FÜR STADT U N D L A N D Oldenburg 1851 - DLZ I 7.248 0281 BLÄTTER FÜR TAUBSTUMME Ludwigsburg, Gmünd 1853 - 1911 - [

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* Aufnahme: 1863-1880. "•Standorte: 12: 8° Paed.Pr.4408'[1858 — 1861] UB Berlin[DDR]/B 548: Fb n 3[1853.1855.1859-1861.1863.1869.1872-1876] "•Nicht nachgewiesen: 1854.1856-1858.1862.1870.1871.1877-1880. "Editorials: 1853. 1. 1860. 1. 1863. 1. BLÄTTER FÜR TAUBSTUMME. Redaktion: Hermann Wagner [ab 1873, Nr. 1: Redaktion: Wilhelm Hirzel]. Jg- 1 - 2 4 . Ludwigsburg: C. F. Nast [ab 1858, Nr. 1: Ludwigsburg: Ferdinand Riehm; ab 1863; Nr. 1: Gmünd: Fr. Löchner] 1853 - 1876. 8° g· g· g· g· g· g· g· g· g· g· g· g· g· g· g· gg· g·

1 3 6 7 8 9 11 12 13 14 15 16 17 20 21 22 23 24

1853. 1855. 1858. 1859. 1860. 1861. 1863. 1864. 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876.

N r . 1 - 13. IV, 104 S. N r . 1 - 25/26. VI, 204 S. N r . 1 - 26. 208 S. N r . 1 - 26. IV, 208 S. N r . 1 - 26. VI, 208 S. N r . 1 - 26. IV, 208 S. N r . 1 - 26. IV, 208 S. Nr. 1 - 26. IV, 208 S. N r . 1 - 26. IV, 208 S. N r . 1 - 26. IV, 208 S. N r . 1 - 26. IV, 208 S. Nr. 1 - 26. IV, 208 S. Nr. 1 - 26. IV, 208 S. N r . 1 - 23/24. 192 S. Nr. 1 - 24. 192 S. N r . 1 - 24. 192 S. N r . 1 - 24. 192 S. N r . 1 - 24. 192 S. "1 N r . - 8 S. * 14 täglich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg.

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*Jahrgangstiteleien 1859—1861: mit dem folgenden Jahr datiert. * Beilage: BEILAGE F Ü R DIE E V A N G E L I S C H E N LESER D E R BLÄTTER F Ü R TAUBSTUMME. 1875. N r . 1. 4 S. [1853.1:]

An die Taubstummen. Liebe Freunde! Im Herbste des Jahres 1846 — und dieß war ein gar schöner, traubenreicher Herbst — kamen Taubstummen-Lehrer aus verschiedenen Gegenden Deutschlands und der Schweiz in Eßlingen, einer kleinen Stadt des Königreichs Württemberg, zusammen. Sie versammelten sich daselbst in einem großen Saale des Schullehrer-Seminars. Warum meint Ihr wohl? Nicht u m zu essen und zu trinken, sondern u m sich zu besprechen über das Wohl der Taubstummen, welches ihnen allen so sehr am Herzen liegt. Sie wollten einander sagen, wie sie ihre Taubstummen erziehen und unterrichten; sie wollten von einander lernen und mit einander suchen, welches die beste Art sey, die Gehörlosen zu brauchbaren Menschen und guten Christen zu bilden. N a c h d e m sie hierüber viel gesprochen hatten, wünschten sie, daß von dieser Versammlung an ihre Zöglinge und Freunde, die Taubstummen, auch eine sichtbare, nützliche und wohlthuende G a b e gelangen möchte. Was meint Ihr wohl, daß sie Euch bereiten wollten? Gute Bissen? Kleidungsstücke? Spielzeuge? Nein, nichts von all' diesem. D a in Eßlingen gerade die Weinlese war, so hätten sie Euch wohl gerne von den vielen, schönen Trauben geschickt, welche damals in den Weinbergen Winzer und Winzerinnen abschnitten. Allein diese wären bald aufgegessen gewesen und hätten nur dem Leibe wohl gethan. Euere Lehrer wollten Euch eine geistige und bleibende Speise bereiten. Sie beschlossen, eine Zeitschrift für T a u b s t u m m e drucken zu lassen, von welcher Ihr hier die erste N u m m e r vor Augen habt, der so G o t t will, noch viele, viele nachfolgen werden. Es wird nämlich in der Folge alle 14 Tage in dem D o r f e oder in der Stadt, w o ein Taubstummer wohnt, ein solches Blatt a n k o m m e n und diesem durch den Boten eingehändigt, oder durch den Schultheiß, Lehrer oder Pfarrer übergeben werden. Ihr werdet begierig seyn, es zu lesen, und ich will Euch nun sagen, was Ihr darin finden sollt: 1) Etwas zu Euerer Erbauung. In der Anstalt habt Ihr an Sonn- und Festtagen eine Gebetsund Erbauungsstunde. Wenn Ihr aber die Anstalt verlassen habt, — wer erklärt Euch dann das Evangelium? Ihr gehet wohl auch mit anderen Leuten in die Kirche (und das sollt Ihr recht fleißig thun), aber Ihr höret Musik, Gesang, Gebet und Predigt nicht. D a könnet Ihr nun aus einem Buche beten, aber auch in dieser Zeitung werden Betrachtungen stehen, welche Ihr in der Kirche und zu Hause öfters lesen solltet. Denket über das Gelesene nach, beherziget und befolget es, damit Ihr f r o m m und selig werdet. 2) Etwas zu Euerer Belehrung und Unterhaltung. Wenn Ihr aus dem Unterrichte entlassen werdet so freuet Ihr Euch zwar, zu Eueren Angehörigen oder in eine Lehre zu k o m m e n ; allein Ihr fühlet auch, daß Ihr in manchen Kenntnissen noch sehr schwach seid, daß Ihr noch Vieles lernen solltet. J e mehr Ihr unter den Menschen lebet, desto mehr werdet Ihr diesen Mangel empfinden. Ihr möchtet manchmal in einem Gebetbuche, in einer belehrenden Schrift, oder auch eine Erzählung oder Zeitung lesen. Allein diese Bücher und Schriften, welche für Vollsinnige geschrieben sind, sind für T a u b s t u m m e gewöhnlich schwer verständlich. D a soll Euch nun die Taubstummen-Zeitung die Belehrung, Unterhaltung und Ermunterung bieten, deren T a u b s t u m m e bedürfen, und Euch andere nützliche Bücher immer verständlicher machen. 3) Noch Etwas. Wir wissen, wie sehr es Euch erfreut, wenn Ihr von Eltern, Verwandten oder Freunden einen Brief erhaltet. Wird Euch nicht jede N u m m e r dieses Blattes gleichsam ein großer, langer Brief von Eueren Lehrern und Freunden sein? D o c h soll es auch noch auf eine andere Weise die Gelegenheit zu einem Briefwechsel zwischen Euch und Eueren früheren Lehrern werden. Wenn Ihr die Anstalt, welcher Ihr Euere Erziehung verdanket, verlassen habt, so könnt Ihr gewöhnlich von Eueren früheren Lehrern und Mitschülern wenig oder gar nichts mehr erfahren. Ihr möchtet gerne wissen, wie es ihnen geht. Ihr möchtet ihnen öfters etwas sagen, oder sie etwas fragen. D a werden nun Euere früheren Lehrer Briefe an Euch schreiben, die Ihr in diesen Blättern lesen könnet. Sie werden Euch darin ermahnen und Euch von dem, was Ihr zu wissen wünschet, von Lehrern und Zöglingen, Nachricht geben. Sie wünschen dann Euere Antwort in Briefen durch die Post zu erhalten.

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Auch wenn Euch Gott auf Euerem Lebenswege eine große Wohlthat oder Freude zu Theil werden läßt, oder wenn er Leiden und Trübsale über Euch verhängt, so werdet Ihr gerne Eueren Lehrern und Freunden Nachricht davon geben. Wenn Ihr über etwas Belehrung wünschet, so werdet ihr Fragen an sie richten. Auch diese Euere Briefe werden sie in diese Blätter drucken lassen. Gewiß werdet Ihr dann mit Freuden zugleich eine Erwiederung von Seiten Euerer Lehrer oder Kameraden (in dem Blatte) finden, worin sie Euch ermuntern, beruhigen, trösten und Euch Belehrung und Rath ertheilen. Nun, wie gefällt Euch eine solche Verbindung der Taubstummen unter einander, und mit ihren vormaligen Lehrern und Anstalten? Was sagt Ihr zu einer solchen Zeitung? Wird Euch nicht jedes Blatt derselben erfreuen und mit Dank an die Versammlung der Lehrer in Eßlingen erinnern? Werden Euch seine Gaben nicht oft angenehmer und freundlicher vorkommen, als Aepfel und Weintrauben? — Wir wünschen und hoffen, daß Ihr die Euch zukommenden Blätter sorgfältig sammeln, gut aufbewahren und zu einem Buche vereinigen werdet, das Euch überall hin begleitet. Am meisten aber wünschen wir, daß Ihr dieselben recht treu und aufrichtig benützet, und daß der liebe Gott Segen und Gedeihen dazu geben möchte. W. BLÄTTER FÜR THEATER, MUSIK UND BILDENDE KUNST Wien - Nr. 0280 BLÄTTER FÜR MUSIK, THEATER UND KUNST BLÄTTER FÜR THEATER, MUSIK UND BILDENDE KUNST Wiesbaden - Nr. 0282 BLÄTTER FÜR THEATER UND MUSIK BLÄTTER FÜR THEATER, MUSIK UND KUNST Wien - Nr. 0280 BLÄTTER FÜR MUSIK, THEATER UND KUNST 0282 BLÄTTER FÜR THEATER UND MUSIK Wiesbaden 1866 BLÄTTER FÜR THEATER, MUSIK UND BILDENDE KUNST Wiesbaden 1867 * Standort: 43: Gha 2559[1866. 1867] "Ί866—1867: Mehr nicht nachgewiesen. BLÄTTER FÜR THEATER UND MUSIK. Herausgegeben von Freunden der Kunst, üg· 1]· Wiesbaden: Phil. Müller & Comp. 1866. 4° [Jg. 1:]1866. Nr. 1[18.11.] - Nr. 5/6. 26 S. * 1 Nr. = 4/6 zweisp. S. * Wöchentlich. [Fortsetzung:] BLÄTTER FÜR THEATER, MUSIK UND BILDENDE KUNST. Ug· 2]. Wiesbaden: Phil. Müller & Comp. 1867. 4° [Jg. 2:]1867. Nr. 1 - Nr. 3[1.2.]. 24 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * 14 täglich.

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BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG U N D BELEHRUNG

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0283 BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG Beilage zu G E R M A N I A Berlin 1 8 7 1 - 1 9 1 5 - [ ] * Nicht aufgenommen.

0284 BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG [Dillenburg] 1868 - 1 8 6 9 *Standort: 43: 4° G z 1459[1868. 1869] " Ί 8 6 8 - 1869: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu KREISBLATT F Ü R D E N DILLKREIS.

BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG, dg-

1-2].

[Dillenburg:] C. Seel 1868 - 1 8 6 9 . 8° [Jg. 1:]1868. N r . 1[3.1.] - N r . 52. 208 S. [Jg. 2:]1869. N r . 1 - N r . 53[31.12.]. 212 S. " Ί N r . = 4 zweisp. S. •"Wöchentlich.

0285 BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG U N D BELEHRUNG Gießen 1855 "•Standort: 17: Zs 2934[1855] "Ί855: Mehr nicht nachgewiesen.

BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG. Redaktion: G. D. Brühl'sche Buch- und Steindruckerei. [Jg· i ] .

Gießen: G. D. Brühl'sche Buch- und Steindruckerei 1855. 4° [Jg. 1:]1855. N r . 1[1.4.] - N r . 40[29.12.] 176 S. *1 N r . = 4 zweisp. S. »Wöchentlich.

BLÄTTER FÜR WISSENSCHAFT, KUNST U N D LEBEN AUS DER KATHOLISCHEN SCHWEIZ Luzern - N r . 2279 SCHWEIZER-BLÄTTER F Ü R WISSENSCHAFT U N D K U N S T

B1ÄTTER, GEMEINNÜTZIGE, FÜR BELEHRUNG UND UNTERHALTUNG - N r . 0951

BLÄTTER, GESAMMELTE, ZUR ERBAUUNG U N D ERHEITERUNG - N r . 0964

BLÄTTER, GLARNER-, FÜR UNTERHALTUNG U N D BELEHRUNG - N r . 0973

BLÄTTER, HAMBURGER LITERARISCHE U N D KRITISCHE Hamburg 1 8 4 2 - 1 8 5 9 - D L Z I 4.19

BLÄTTER, HESSISCHE - Nr. 1132-1133

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BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG

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BLÄTTER, HISTORISCHE - Nr. 1143 BLÄTTER, HISTORISCH-POLITISCHE, FÜR DAS KATHOLISCHE DEUTSCHLAND - Nr. 1146 BLÄTTER, HUMORISTISCH POLITISCHE -» Nr. 1162 BLÄTTER, HUMORISTISCHE - Nr. 1164 BLÄTTER, ILLUSTRIRTE - Nr. 1066 BLÄTTER, ILLUSTRIRTE DEUTSCHE - Nr. 1185 BLÄTTER, ILLUSTRIRTE, FÜR GEIST UND GEMÜTH - Nr. 1179 BLÄTTER, ILLUSTRIRTE, FÜR MODE, WEIBLICHE ARBEITEN UND TOILETTE - Nr. 1259 BLÄTTER, ILLUSTRIRTE, FÜR ZEITGESCHICHTE, NATURWISSENSCHAFT UND INDUSTRIE Nr. 1259 BLÄTTER, ILLUSTRIRTE POLITISCHE, DES „FLOH" - Nr. 0809 BLÄTTER, K. KLIC' HUMORISTISCHE - Nr. 1513 BLÄTTER, KATHOLISCHE, FÜR STADT UND LAND - Nr. 1522 BLÄTTER, KATHOLISCHE SCHWEIZER- Nr. 2279 BLÄTTER, KATHOLISCHE SCHWEIZER-, FÜR CHRISTLICHE WISSENSCHAFT - Nr. 2279 BLÄTTER, KATHOLISCHE SCHWEIZER-, FÜR PASTORAL ODER PASTOR BONUS - Nr. 2279 BLÄTTER, KATHOLISCHE SCHWEIZER-, FÜR PASTORALRECHT - Nr. 2279 BLÄTTER, KATHOLISCHE SCHWEIZER-, FÜR PASTORAL- UND KIRCHENRECHT - Nr. 2279

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BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG

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BLÄTTER, KATHOLISCHE SCHWEIZER-, FÜR WISSENSCHAFT, KUNST UND LEBEN - Nr. 2279 BLÄTTER, KATHOLISCHE SCHWEIZER-, FÜR WISSENSCHAFT, KUNST UND ZEITKRITIK - Nr. 2279 BLÄTTER, KATHOLISCHE SCHWEIZER-, FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST - Nr. 2279 BLÄTTER, KLEMICH'S, FÜR GEISTIGEN FORTSCHRITT - Nr. 1565 BLÄTTER, KÖLNISCHE - Nr. 0206 BLÄTTER, KÖNIGSBERGER HUMORISTISCHE UND SATIRISCHE - Nr. 1576 BLÄTTER, KÖNIGSWARTER - Nr. 1579 BLÄTTER, KRITISCHE - Nr. 0846 - Nr. 1603 BLÄTTER, KRITISCHE, FÜR LITERATUR UND KUNST - Nr. 1604 BLÄTTER, LEOBNER ZWANGLOSE, FÜR EINHEIMISCHE INTERESSEN UND UNGEBUNDENE HEITERKEIT - Nr. 1649 BLÄTTER, LITERARISCHE, FÜR DAS IN- UND AUSLAND - Nr. 1673 BLÄTTER, LITERARISCHE, FÜR DIE KATHOLISCHE SCHWEIZ - Nr. 2283 BLÄTTER, LOSE, AUS DER HEIMAT UND FREMDE - Nr. 1696 BLÄTTER, LÜBECKISCHE - Nr. 1865 BLÄTTER, LÜNEBURGER - Nr. 1699 BLÄTTER, LUSTIGE - Nr. 0623 - Nr. 1702 - 1703 BLÄTTER, LUZERNER HUMORISTISCHE - Nr. 1706

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BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG

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BLÄTTER, MAINZER HUMORISTISCHE - Nr. 1721 BLÄTTER, MÜNCHENER, FÜR STENOGRAPHIE - Nr. 2459 BLÄTTER, NAMENLOSE - Nr. 1827 BLÄTTER, NEUE FLIEGENDE - Nr. 0807 BLÄTTER, NEUE, FÜR LITERATUR, MUSIK UND KUNST - Nr. 1847 BLÄTTER, NEUE, FÜR STADT UND LAND Oldenburg 1843 - 1 8 5 0 - DLZ I 7.248 BLÄTTER, NEUE LÜBECKISCHE - Nr. 1865 BLÄTTER, NEUE PROTESTANTISCHE, FÜR DAS EVANGELISCHE OESTERREICH - Nr. 1867 BLÄTTER, NEUE SCHWEIZER - Nr. 1871 BLÄTTER, NORDISCHE - Nr. 1952 BLÄTTER, OBERPFÄLZISCHE, FÜR SONN- UND FEIERTAGS-UNTERHALTUNG - Nr. 1972 BLÄTTER, OESTERREICHISCHE, FÜR LITERATUR UND KUNST - Nr. 1977 BLÄTTER, OSTDEUTSCHE - Nr. 2012 BLÄTTER, PESTER FLIEGENDE - Nr. 2043 BLÄTTER, PEST-OFNER, FÜR DAS CHRISTLICHE VOLK IN STADT UND LAND - Nr. 2052 BLÄTTER, PIKANTE - Nr. 2066 BLÄTTER, PROTESTANTISCHE, FÜR DAS EVANGELISCHE OESTERREICH - Nr. 2108

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BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG

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BLÄTTER, PUBLICISTISCHE - Nr. 2113

BLÄTTER, PUBLIZISTISCHE - Nr. 2422

BLÄTTER, REICHARDT'S BERLINER ILLUSTRIRTE - Nr. 2142

BLÄTTER, RHEINGAUISCHE - Nr. 0190

BLÄTTER, RHEINISCHE, FÜR UNTERHALTUNG UND GEMEINNÜTZIGES WIRKEN - Nr. 2158

BLÄTTER, ROSTOCKER, FÜR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG - Nr. 2186

BLÄTTER, ST. GALLER-, FÜR HÄUSLICHE UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG - Nr. 2221

BLÄTTER, ST. GALLER-, FÜR HÄUSLICHE UNTERHALTUNG UND LITERARISCHE MITTHEILUNGEN - Nr. 2221

BLÄTTER, ST. GALLER-, FÜR UNTERHALTUNG, BELEHRUNG UND LITERARISCHE MITTHEILUNGEN - Nr. 2221

BLÄTTER, ST. GALLER-, FÜR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG - Nr. 2221

BLÄTTER, SCHAFFHAUSER - Nr. 2234

BLÄTTER, SCHLESISCHE - Nr. 2245

BLÄTTER, SCHWEIZER-, FÜR KATHOLISCHES WISSEN UND LEBEN - Nr. 2279

BLÄTTER, SCHWEIZER-, FÜR WISSENSCHAFT UND KUNST - Nr. 2279

BLÄTTER, SOCIALPOLITISCHE, ZUR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG FÜR DIE DEUTSCHEN ARBEITER - Nr. 2319

BLÄTTER, STUTTGARTER - Nr. 2482

BLÄTTER, STUTTGARTER HUMORISTISCHE - Nr. 2483

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BLÄTTER FÜR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG

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BLÄTTER, SÜDDEUTSCHE, FÜR KUNST, LITERATUR UND WISSENSCHAFT - Nr. 2487 BLÄTTER, TOURISTISCHE - Nr. 0077 0286 BLÄTTER UND BLÜTHEN Unterhaltungsblatt zur LEIPAER ZEITUNG Böhmisch Leipa 1879-1884 * Nicht aufgenommen. BLÄTTER, VARELER -» Nr. 2657 BLÄTTER, WALDHEIM'S ILLUSTRIRTE - Nr. 2797 BLÄTTER, WESTDEUTSCHE - Nr. 2826 BLÄTTER, WIENER - Nr. 2835 BLÄTTER, WIENER NOVELLISTISCHE - Nr. 2859 BLÄTTER, WIENER NOVELLISTISCHE, FÜR UNTERHALTUNG, KUNST UND LITERATUR - Nr. 2859 BLÄTTER, WÖCHENTLICHE, ZUR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG Aarau 1841-1853 - DLZ I 7.130 BLÄTTER ZUR ANREGUNG DER GEISTIGEN THÄTIGKEIT Bruck a.d. Muhr - Nr. 0658 ERHEITERUNGS-STUNDEN 0287 BLÄTTER ZUR BELEHRUNG UND UNTERHALTUNG FÜR DEN UNTEROFFIZIER UND EINJÄHRIG-FREIWILLIGEN ALLER WAFFEN Passau 1874-1875 BLÄTTER ZUR BELEHRUNG UND UNTERHALTUNG FÜR DIE ARMEE UND DEREN FREUNDE Passau 1876-1878 * Standort: 12: Mil. g. 5 d [1874-1878] "•Nicht nachgewiesen: 1876. Nr. 1 - 1 9 . * 1874 — 1878: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1874. 9. 1876. 209. 281. 1877. 377.

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BLÄTTER ZUR GEGENWART

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BLÄTTER ZUR BELEHRUNG UND UNTERHALTUNG FÜR DEN UNTEROFFIZIER UND EINJÄHRIG-FREIWILLIGEN ALLER WAFFEN. Herausgeber: Friedrich Teichner. Redaktion: Friedrich Teichner. Jg- 1 - 2 . Passau: [.Druck:] Keppler 1874 - 1875. 4° Jg. 1: 1874. Nr. 1[11.4.] - Nr. 27. 220 S. Jg. 2: 1875. Nr. 1 - 3 6 . 292 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Inhaltsübersicht: pro Jg. [Fortsetzung:] BLÄTTER ZUR BELEHRUNG UND UNTERHALTUNG FÜR DIE ARMEE UND DEREN FREUNDE. Herausgeber: Friedrich Teichner [ab 1878, Nr. 38: Herausgegeben unter Mitwirkung mehrerer Offiziere von H. Hugendubel]. Redaktion: Friedrich Teichner. Jg· 3 — 5. Eichstätt: Krüll 1876- 1878. 4° Jg. 3: 1876. Nr. 2 0 - 3 6 . S. 153-288. Jg. 4: 1877. Nr. 1 - 4 8 . 384 S. Jg. 5: 1878. Nr. 1 - Nr. 44/46[4.12.]. [332, nicht:] 331 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Dreimal monatlich; ab 1877 wöchentlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. BLÄTTER ZUR BELEHRUNG UND UNTERHALTUNG FÜR DIE ARMEE UND DEREN FREUNDE Passau - Nr. 0287 BLÄTTER ZUR BELEHRUNG UND UNTERHALTUNG FÜR DEN UNTEROFFIZIER UND EINJÄHRIG-FREIWILLIGEN ALLER WAFFEN 0288 BLÄTTER ZUR GEGENWART Kiel 1859 "•Standort: 70: Ze 3680[1859] * 1859: Mehr nicht nachgewiesen. "Editorial: 1859. 3. BLÄTTER ZUR GEGENWART. (In zwanglosen Heften). Von Hermann Teut. [Jg· H· Kiel: Carl Schröder & Comp. 1859. 8° [Jg. 1:]1859. H. 1.2. 40 S. [/SJ9.3.·] „Gefährlicher Weise nahm Otto, der mit Karls Krone zu Aachen gekrönt war, sich diesen großen Franken zum Vorbilde; und da ein Abentheuer, die schöne Wittwe Adelheid aus dem Thurm zu retten, ihm das Königreich Italien verschaffte, und ihm hiedurch freilich der Weg nach Rom offen war; so folgten nun Ansprüche auf Ansprüche, Kriege auf Kriege, von der Lombardei bis nach Kalabrien und Sicilien hinab, wo allenthalben für die Ehre sei-

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BLÄTTER ZUR GEGENWART

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nes Kaisers deutsches Blut vergossen, der Deutsche vom Italiener betrogen, deutsche Kaiser und Kaiserinnen in Rom mißhandelt, Italien von deutscher Tyrannei besudelt, Deutschland von Italien aus seinem Kreise gerückt, mit Geist und Kraft über die Alpen gezogen, in seiner Verfassung von Rom abhängig, mit sich selber uneins, sich selbst und andern schädlich gemacht ward, ohne daß die Nation von dieser blendenden Ehre Vortheil gezogen hätte." Herder. (Ideen zur Philosophie der Geschichte der Menschheit, 2. Thl. 18. Bd. V.) Und dennoch! — — Tretet ein in den Tempel der Humanität, welchen der edelste Deutsche, sich und seinem Volke zum edelsten Ruhme, erbaut! tretet ein und les't die unauslöschlichen Inschriften seiner ehernen Säulen! tretet ein, und hört, was Gottes Weisheit und Güte selbst durch den würdigsten Priester seines heiligen Dienstes euch verkündet! tretet ein, und nennt auch diesen einen Lügner, — wenn ihr das Herz dazu habt! Wie? allenthalben für die Ehre seines Kaisers deutsches Blut vergossen, der Deutsche vom Italiener betrogen, deutsche Kaiser und Kaiserinnen in Rom mißhandelt, Italien von deutscher Tyrannei besudelt, Deutschland von Italien aus seinem Kreise gerückt, mit Geist und Kraft über die Alpen gezogen, in seiner Verfassung von Rom abhängig, mit sich selber uneins, sich selbst und andern schädlich gemacht, — und von all den blendenden Ehren nicht einmal Vortheil gezogen? Nicht einmal Vortheil! — Hörst Du es, klug berechnendes Deutschland? Was nützt es Dir denn, daß Du Europa's volkreichstes, blühendstes Gefilde zum Glaçis Deiner Alpenfestung erniedrigen willst? Du hast nicht allein nichts, Du hast nicht einmal Vortheil davon. Aber nein! Zu ihrer Vertheidigung bedürfen Deine starken Alpen eben so wenig völkermörderischer Künste, als Du, das Vaterland der Johannes Müller, Kant, Schiller, Humboldt und Herder, von solch schmählicher Berechnung etwas weißt. Frech bieten Deiner Verächter Verläumdungen Dir Schimpf und Schande, indem sie solchen Abfalls von Deiner keuschen Würde Dich zeihn. O daß Sein belebender Götterfunke den ungelehrigen Schüler begeisterte! daß nur ein kleiner Theil Seiner überwältigenden Wahrheit mich durchdränge! Donnernd wie Jehova's Posaune vor Jericho ertönte meine Stimme, daß des Geistes finstre Zwingburg einstürzte, ein ewig warnend Zeugniß von des deutschen Gottes Macht. Doch zu was Ende frommt' es auch? Wir, in denen der Väter Geist und Gemüth Fleisch und Blut geworden, wir bedürfen des Mahnrufes wahrlich nicht. Und sie, die klugen Rechenmeister, würden sie über ihrem Rechnen den Boten der Götterdämmrung nicht gleichfalls überhören? Aber wenn man es ihnen beweisen könnte, daß sie schlecht gerechnet, dann, ja dann wäre man ihnen willkommen. Wohlan denn! ich will versuchen, den Beweis zu führen. In einer Zeit, wo selbst das Genie um Herrschergunst und Pöbelbeifall buhlt, ist auch der mittelmäßigste Kopf berufen, mit einen Tropfen zu schöpfen aus dem Urborn der Erkenntniß, ihn erquickend niederthaun zu lassen auf des Lebensbaumes Wurzeln, damit die giftige Neidhardtsschlange zu Schanden werde. Der Verfasser. 0289 BLÄTTER ZUR NÄHEREN KUNDE WESTFALENS Arnsberg, Meschede 1861 - 1884 "•Standort: 211: Ng 266[1861 - 1884] * 1865, 1883: Nicht erschienen. "'Editorials: 1861. 1. 1862. 1. 1866. 105. 1867. Unpag. Bl. 1868. 101. 1869. 103. 1870. 103. 1871. 119. 1872. 119. 1874. 122. "Beilage zu CENTRAL-VOLKSBLATT [bis 1862], BLÄTTER ZUR NÄHEREN KUNDE WESTFALENS. [Ab 1864, Nr. 1:~\ Im Auftrage des historischen Vereins zu Arnsberg herausgegeben von J.S. Seibertz / Redaktion: J.S. Seibertz [1871, Nr. 11: Unter Verantwortlichkeit des Verle-

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BLÄTTER ZUR NÄHEREN KUNDE WESTFALENS

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gers; 1871, Nr. 12: Redigirt vom Vorstande des historischen Vereins zu Arnsberg; ab 1872, Nr. 1: Im Auftrage des historischen Vereins zu Arnsberg herausgegeben von C. Tiicking und H. Brieden / Redigirt vom Vorstande des historischen Vereins zu Arnsberg; ab 1874, Nr. 1: Herausgeber: K. Tücking]. Jg· [0] —21. Arnsberg: [Druck:] H.R. Stein [ab 1866, Nr. 1: Meschede: A. Harmann] 1861 - 1884. 4°|ab 1862: 8 ° ] [Jg. 0:]1861. Nr. 1 - 6 . [Jg. 1:]1862. Nr. 1 - 12. 96 S. [Jg. 2:]1863. Nr. 1 - 12. 96 S. Jg. 3: 1864. Nr. 1 - 12. 96 S. Jg. 4: 1866. Nr. 1 - 1 2 . 114 S. Jg. 5: 1867. Nr. 1 - 12. 100 S. Jg. 6: 1868. Nr. 1 - 12. 109 S. Jg. 7: 1869. Nr. 1 - 1 2 . I I I S . Jg. 8: 1870. Nr. 1 - 12.[110, nicht:] 102 S. Jg. 9: 1871. Nr. 1 - 12. 129 S. Jg. 10: 1872. Nr. 1 - 11/12. 139 S. [Jg. 11:]1873. [H. 1 - 4 ] , 130 S. Jg. 12: 1874. [H. 1 - 4 ] . 122 S. Jg. 13: 1875. [H. 1 - 4 ] , 93 S. Jg. 14: 1876. [H. 1 - 4 ] . 103 S. Jg. 15: 1877. [H. 1 / 2 - 4 ] . 80S. Jg. 16: 1878. [H. 1 - 4 ] , 112 S. Jg. 17: 1879. [H. 1 - 4 ] , 106 S. Jg. 18: 1880. [H. 1 - 4 ] , 104 S. Jg. 19: 1881. [H. 1 - 4 ] , 93 S. Jg. 20: 1882. [H. 1 - 4 ] , 81 S. Jg. 21: 1884. [H. 1 - 4 ] , 78 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S.; ab 1862: 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Monatlich, ab 1873: vierteljährlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. "•1872,133: Gesamtregister der Jahrgänge 1861-1872. "Jahrgangs-Titelei: BLÄTTER ZUR NÄHEREN KUNDE WESTFALENS. Organ des historischen Vereins für das Herzogthum Westfalen. [1871.119:]

An die verehrlichen Abonnenten dieser Blätter und alle Freunde einer näheren Kunde Westfalens. Mit dem Dahinscheiden des Herrn Dr. Seibertz verlor der historische Verein zu Arnsberg seinen Director und dieses Organ seinen Redacteur. In der Vereinssitzung vom 20. Dezember wurden die Unterzeichneten zum Vorsitzenden, bez. zum Secretair des Vereins erwählt und übernahmen zugleich die weitere Herausgabe und Redaction des Vereins-Organs. Die Blätter zur näh. Kunde Westfalens bestehen nun schon seit 9 Jahren neben der vom Alterthumsverein der Provinz herausgegebenen Zeitschrift für vaterländische Geschichte. Während die Zeitschrift vorzugsweise den Zweck verfolgt, größere Abhandlungen und urkundliche Mittheilungen zu veröffentlichen, haben die „Blätter" sich bisher darauf beschränkt, kleinere Aufsätze und zwar hauptsächlich nur aus der Geschichte des Herzogthums Westfalen zu bringen. Wir glauben, ohne das dem Alterthumsvereine reservierte Gebiet zu befahren und auszubeuten, den Kreis unseres Wirkens erweitern zu können. Weitgehende Forschungen, umfangreiche Abhandlungen gehören nach wie vor in die Zeitschrift des Alterthumsvereins; unsere Blätter sollen zunächst nur durch kleinere, in ihrer Art freilich nicht minder wichtige Beiträge gewisser Maßen zur Ergänzung und Vervollständigung des Hauptwerkes dienen, wobei zwar das Herzogthum Westfalen, dessen Interessen der Arnsberger Lokalverein zumeist im Auge zu haben berufen ist, in den Vordergrund treten

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BLÄTTER ZUR NÄHEREN KUNDE WESTFALENS

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mag, eine Berücksichtigung der übrigen Theile der Provinz aber nicht ausgeschlossen sein darf; weiterhin glauben wir im Hinblick auf den Titel unseres Organs in das Programm alles das aufnehmen zu sollen, was eine „nähere Kunde Westfalens" zu vermitteln irgendwie im Stande ist, so daß außer historischen Aufsätzen auch ein allgemeines Interesse in Anspruch nehmende Mittheilungen aus den Gebieten der Geographie und der Statistik, der Wissenschaft und der Kunst, des Handels und der Gewerbe u.a. Aufnahme finden; endlich hoffen wir, ein lebhaft gefühltes Bedürfniß zu befriedigen, wenn wir einen Theil unseres Blattes als „literarischen Wegweiser" benutzen, um ältere wie neuere, größere wie kleinere Werke, welche eine nähere Kunde Westfalens in irgend einer Weise vermitteln, übersichtlich zusammenzustellen und deren Inhalt kurz anzudeuten, auch nöthigen Falls einer Beurtheilung zu unterziehen. Die Durchführung dieses Programms werden wir uns nach Kräften angelegen sein lassen. Alle Freunde der Heimathskunde seien so ergebenst wie dringend ersucht, uns mit Beiträgen zu unterstützen; alle Verfasser bez. Verleger von Werken, deren Anzeige oder Besprechung in unserem Blatte ihnen geeignet oder wünschenswerth erscheint, mögen freundlichst ein Exemplar einsenden. Arnsberg. Der zeit. Director und Secretair des historischen Vereins: Dr. Tücking. Dr. Brieden. 0290 BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG Basel 1861 - 1862 "•Standorte: UB Basel: Ztg 40[1861.1862] SLB Bern: Rq 4131[1861.1862] * 1861 — 1862: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu SCHWEIZERISCHER VOLKSFREUND AUS BASEL. BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG. [Jg. 1 - 2 ] , Basel: 1861 - 1862. 4° [Jg. 1:]1861. Nr. I[6.1.]-Nr. 52. 416 S. [Jg. 2:]1862. Nr. 1 - Nr. 24[15.6.]. 192 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Wöchentlich. 0291 BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG Murten 1849 BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG FÜR ALLE STÄNDE Murten 1853 * Standort: SLB Bern: Rq 4000/17,18[1849.1853] "•1849,1853: Mehr nicht nachgewiesen. "Beilage zu VOLKSBOTE VON MURTEN und zu ECHO VOM MOLESON. BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG. Erzählungen, Mittheilungen aus der Technologie, über Landwirthschaft, Anektoten etc. Beilage zum Volksboten von Murten. Jg· 1· Murten: [Druck:} Karl Delosea 1849. 4° [Nur nachgewiesen:] Jg. 1: 1849. Nr. 1.4 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S.

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DAS BLATT DER FRAU

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[Fortsetzung:] BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG U N D BELEHRUNG FÜR ALLE STÄNDE. Beilage zum Echo vom Moleson. Murten: [Druck:] C. Bryner 1853. 4° Qg· 4]. [Nur nachgewiesen:] Qg. 4:] 1853. Nr. 17. S. 7 3 - 7 6 . * 1 Nr. = 4 zweisp. S. 0292 BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG U N D BELEHRUNG Wien 1865 * Standorte: ÖNB Wien: 398.278-D[1865] UB Wien: II 269013[1865] * 1865: Mehr nicht erschienen. "•Beilage zu WECKAUF! BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG U N D BELEHRUNG. Beilage zu Nr.[. . .] des „WECKAUF!". Eigenthümer: Karl Terzky. Verantwortlicher Redakteur: Johann Zeleny [ab 1865, Nr. 18: T.K. Koschisch]. Qg-1]· Wien: Karl Terzky 1865. 4° [Jg. 1:]1865. Nr. 1[25.3.] - Nr. 20[5.8.]. 156 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Wöchentlich. "Illustrationen. *Numerierung und Datierung nach dem Hauptblatt. BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG U N D BELEHRUNG FÜR ALLE STÄNDE Murten - Nr. 0291 BLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG BLATT, ALTWIENER - Nr. 0085 BLATT, BERNER- Nr. 0429

0293 DAS BLATT DER FRAU Schweidnitz "•Nicht nachgewiesen. "Erscheinungszeit nicht ermittelt. "Quelle: Rister Τ 7: DAS BLATT DER FRAU. Beilage zu TÄGLICHE RUNDSCHAU. Schweidnitz 1867-1933. BLATT, EMMENTHALER- Nr. 0071 - Nr. 0650 BLATT, HARLINGER - Nr. 1049

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DAS BLATT DER FRAU

BLATT, DAS ILLUSTRIRTE - Nr. 1180-1181 BLATT, JAUERISCHES - Nr. 2909 BLATT, DAS KLEINE - Nr. 1939 BLATT, LOSES - Nr. 0603 BLATT, DAS NEUE Nr. 1257 -»· Nr. 1848 BLATT, DAS SCHWARZE - Nr. 2274 BLATT, THUNER - Nr. 0662 0294 BLAUE BIBLIOTHEK Wien 1870-1873 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Winckler 154. 0295 BLAU-MONTAG-BLATT München [1872] * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Hausmann 154: BLAU-MONTAG-BLATT. Zur Unterhaltung für Gast und Wirth. München [1872]. 0296 BLAUSTRUMPF Pest 1870 "•Standort: OSZK Budapest: H 8.930[1870] * 1870: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: 1870. 1. BLAUSTRUMPF. Humoristisch-satirische Wochenschrift. Unter verantwortlicher Leitung von L. Bendiner und A. Grünwald. Für die Redaktion verantwortlich: Eugenie de Lulu. Jg· 1·

Pest: Bendiner / A. Grünwald 1870. 2°

Jg. 1: 1870. Nr. 1[11.12.]. * 1 Nr. - 8 zweisp. S. »Wöchentlich. "•Illustrationen.

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DER BLITZ

[1870.1:]

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Blaustrumpf-Programm. U e b e r unser P r o g r a m m wollen wir nicht viel W o r t e verlieren. I m G r o ß e n u n d G a n z e n gleicht es d e m P r o g r a m m e unserer bedeutenderen politischen J o u r n a l e , unserer m o d e r n e n Staatsmänner u n d D i p l o m a t e n , namentlich aber d e m des Ministeriums Beust-Potocki, inklusive Rainer Eötvös. D i e Q u i n t e s s e n z dieses P r o g r a m m e s besteht in d e m G r u n d s a t z e , der in fast sämmtlichen Staaten E u r o p a ' s als unverrückbare N o r m gilt, v o n ihrem Entstehen bis zu ihrem — Untergange. Dieser v o n sämmtlichen D i p l o m a t e n anerkannte G r u n d s a t z ist: beute so, morgen so, heute weiß, m o r g e n roth, ü b e r m o r g e n grün, später schwarz, sodann gelb, u n d n ö t i g e n f a l l s auch einmal z u m Scherz: schwarzgelb! E s bedarf mithin eines blos siebentägigen Bestandes, u m sämmtliche F a r b e n des Regenbogens zu repräsentiren. U n d ein Regenbogen — wie sehr thut uns ein solcher noth! E r ist ja das bewährteste Schutzmittel gegen die Sündfluthl Bei u n s wäre eine Sündfluth doppelt gefährlich, da selbe durch die kunstvolle Lindley'sche Wasserleitung z u m Ueberflusse auch noch „ g i f t h a l t i g " werden k ö n n t e . U n s e r e unumwandelbare D e v i s e besteht aus n u r einem W o r t e ; dieses lautet: „ Wetterfahne!" Schwache, pedantische u n d stubenhockerische Seelen dürften v o r der D e v i s e „Wetterfahn e " wie v o r d e m leibhaften „ G o t t s e i b e i u n s " zurückbeben. Diese H o h l k ö p f e ! H a t denn der liebe Gott, den d o c h Moses, Christus u n d Mabumed einstimmig als den ersten Diplomaten u n d Weltregenten hinstellen, die ganze N a t u r nicht nach der „ Wetterfahne" eingerichtet?... Und diese wetterwendische N a t u r , sie besteht schon seit lange her u n d dürfte noch länger bestehen, denn der soeben neu z u s a m m e n g e z i m m e r t e spanische Thron! A l s o : es lebe die „ Wetterfahne'1 Sie repräsentirt die Consequenz der Consequenzlosigkeit, die beständige Veränderlichkeit! E s ist genug. A u s obigen Zeilen w i r d m a n unseren C h a r a k t e r z u r G e n ü g e erkennen, den gediegenen C h a r a k t e r „politischer Weiber", den festen C h a r a k t e r eines elastischen „Blaustrumpfs'Ί U n s e r Blatt w i r d mithin sein: heute reg.erungsfreund.lich, m o r g e n oppositionell-, in der einen Zeile Franz Ddkistisch, in der andern Tißa Kalmanistisch, in der dritten Iranyi Danielistisch. N u r ultramontanistisch wollen wir nicht sein, weil wir als „politische Weiber" selbstverständlich entschiedene G e g n e r des Cölibats sind! Wie die „Freimaurerei", hat auch die „Blaustrümpferei" kein Vaterland, keine Nationalität, keine C o n f e s s i o n . D i e bigotteste N o n n e in einem römischen Kloster u n d die reizendsten G e s c h ö p f e in d e m türkischen Serail werden an d e m „Blaustrumpfe" mit gleicher „ L i e b e " sich beteiligen. Depossedirte u n d n o c h nicht depossedirte K ö n i g i n n e n werden in Gesellschaft der weiblichen Berühmtheiten des „ S c h i f f m a n n s p l a t z e s " , inklusive der Fürst'schen T h e a t e r d a m e n , die politischen F ä d e n spinnen zu einem „Blaustrumpfe", der die ganze bekannte u n d unbekannte Welt umstricken soll! D a es i m m e r h i n v o n „politischen W e i b e r n " höchst „ u n p o l i t i s c h " wäre, die „ M ä n n e r " gänzlich auszuschließen, so werden sie v o n unserer „ A d m i n i s t r a t i o n " behufs Entrichtung einer A b o n n e m e n t s s t e u e r v o n 4 fl. jährlich v o n jetzt bis in alle E w i g k e i t gnädigst empfangen. Diese Steuer k a n n indeß auch in vierteljährigen Raten entrichtet werden! J e suis votre B l a u s t r u m p f . Eugenie de Lulu.

0297 DER BLITZ Budapest 1 8 7 7 - 1 8 7 8 * Standort: O S Z K Budapest: H 3.295[1877.1878] " Ί 8 7 7 — 1878: M e h r nicht nachgewiesen.

DER BLITZ. H u m o r i s t i s c h e s Volksblatt [ab 1878, Nr. 1 ohne Untertitel]. Eigenthümer: L u d w i g Preyer / Miteigentümer: G e b r ü d e r O t t o [ab 1877, Nr. 19;

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Eigenthümer: C. Sallustius / Miteigenthümer: Gebrüder Otto; ab 1877, Nr. 24: Eigenthümer: Gebrüder Otto; ab 1878, Nr. 1: Herausgeber: Siegfried V. Fuchs]. Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Preyer [ab 1877, Nr. 19: C. Sallustius; ab 1878, Nr. 1: Siegfried V. Fuchs]. Jg· 1 - 2 . Budapest: [Druck:] Otto [ab 1878, Nr. 1: Budapest: Otto] 1877 - 1878. 4°|ab 1878, Nr. 12:2°] Jg. 1: 1877. Nr. I[15.7.]-Nr. 24. 190 S. Jg. 2: 1878. Nr. 1 - N r . 12[31.3.]. 94 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Wöchentlich. * Illustrationen. * Beilage: DER D O N N E R . 1877. Nr. 1 - 17. 0298 BLITZ U N D SCHLAG Frankfurt a.M. 1874 FRANKFURTER KRAKEHLER Frankfurt 1874 "•Standorte: 30: Zsq 2567[1874] Hist. Museum Frankfurt a.M.: 3/7/94[1874, Nr. 11] * 1874: Mehr nicht nachgewiesen. BLITZ U N D SCHLAG. Ein humoristischer Hausfreund [ab 1874, Nr. 6 mit dem Untertitel: Ein humoristischer und belletristischer Hausfreund]. [Ab 1874, Nr. 6:] Redaktion: Gustav Lauckert. Jg· 1. Frankfurt a.M.: A. Lenz [ab 1874, Nr. 6: Frankfurt a.M.: Gustav Lauckert]1874. 4° Jg. 1: 1874. Nr. 4[1.8.]-Nr. 22[13.12.]. "1 Nr. = 4 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Illustrationen. "Ex. 30: Nr. 4.6.14-22. [Fortsetzung:] FRANKFURTER KRAKEHLER. Frankfurt a.M. 1874. "Nicht nachgewiesen. "Quelle: Askenasy 323: FRANKFURTER KRAKEHLER. Humoristischsatyrisches Wochenblatt. Redaktion: Gustav Lauckert. Frankfurt a.M.: Gustav Lauckert. 1874. [Nr. 1], 20. 12. 0299 BLOCH'S ORIGINAL-DEKLAMATORIUM Berlin 1861-1864 "Nicht nachgewiesen. "Quelle: Kayser 15/121: BLOCH'S ORIGINAL-DEKLAMATORIUM. Humoristische und ernste Vorträge in Poesie und Prosa. Berlin 1861 —1864. W. BLOCH'S THEATER-ZEITUNG Berlin - Nr. 2778 W. BLOCH'S THEATER-ZEITUNG

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0300 BLÜTHEN UND FRÜCHTE AUS DER HEIMATH UND DER FERNE Bern 1865 * Standort: SLB Bern: Rq 4142[1865] * 1865: Mehr nicht nachgewiesen. BLÜTHEN UND FRÜCHTE AUS DER HEIMATH UND DER FERNE. Ein illustrirtes Prämienblatt zur Unterhaltung und Belehrung. Jg· 1Bern: Rudolf Jenni 1865. 4° Jg. 1: 1865. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. "•Jahrgangs-Titelei: BLÜTHEN UND FRÜCHTE AUS DER HEIMATH UND DER FERNE. Ein illustrirtes Familienblatt zur Unterhaltung und Belehrung. 0301 BLÜTHENLESE Wien 1869-1870 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Winckler 142. 0302 BLUMEN DER ZEIT Leipzig 1853 "•Nicht nachgewiesen. "•Quellen: Kayser 13/120, Meßkatalog 1853/1: BLUMEN DER ZEIT. Magazin der neuesten Erzählungen, Gedichte und Humoresken. Mit der Beilage: DIE BÜHNE. Mittheilungen aus dem Gebiete der Musik und Theaterwelt. Leipzig: Payne 1853. »Dieser Titel erschien bereits 1847. -» DLZ I 8.159. Vielleicht Titelauflage. BLUT, WIENER- Nr. 2836 BOCKBIER-ZEITUNG, BERLINER - Nr. 0227 BOCK-BLATT, MÜNCHENER - Nr. 1743 BOCKENHEIMER ANZEIGER Bockenheim - Nr. 1018 GUTE GEISTER BODAN Hagen/Thurgau - Nr. 1813 DER MUGGENSCHNAPPER BODENSEE-ZEITUNG, SCHWEIZERISCHE - Nr. 1078

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BLUMEN DER ZEIT

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- Nr. 1329 - Nr. 1388 - Nr. 2430 BÖRSENBLATT, BOLM'S, FÜR DEN SORTIMENTS-, COLPORTAGE- U N D EISENBAHN-BUCHHANDEL - Nr. 0304 0303 BÖRSENBLATT FÜR DEN DEUTSCHEN BUCHHANDEL U N D FÜR DIE MIT IHM VERWANDTEN GESCHÄFTSZWEIGE Leipzig 1834-[lfd.] * Aufnahme: 1834-1880. * Standorte: F 161:[1834 — 1880], DB Leipzig: Bö D II 5[1834- 1880] * Nicht nachgewiesen: Beilage: 1858. Nr. 12. 1859. Nr. 1 - 5 , 7 - 1 2 . 1864. Nr. 1 - 12. 1870. Nr. 12. 1880. Nr. 1 - 12. "•Editorials: 1834. 1. 1835. 9. 1836. 1. 1837. 5. 1838. 1. 2769. 1839. 1. 1840. 1. 1845. 1. 1852. 873. 1856. 3. BÖRSENBLATT FÜR DEN DEUTSCHEN BUCHHANDEL U N D FÜR DIE MIT IHM VERWANDTEN GESCHÄFTSZWEIGE. [Ab 1835, Nr. 1 mit dem Untertitel:] Amtliches Organ des Börsen-Vereins [ab 1845, Nr. 1: Eigenthum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler]. Herausgegeben von den Deputirten des Vereins der Buchhändler zu Leipzig. Redakteur: Otto August Schulz [ab 1834, Nr. 27: Johann Adam Bergk; ab 1834, Nr. 45: Redaktion: Unter der Verantwortlichkeit der Herausgeber; ab 1835, Nr. 1: Verantwortlicher Redakteur: August von Binzer; ab 1835, Nr. 40: C.F. Dörffling; ab 1839, Nr. 1: G. Wuttig; ab 1839, Nr. 73: J.C. Stadler; ab 1840, Nr. 52: G. Wigand; ab 1841, Nr. 61: Joh. de Marie; ab 1848, Nr. 42: Gustav Remmelmann; ab 1855, Nr. 135: Für die Redaktion verantwortlich: Wilhelm Engelmann; ab 1856, Nr. 1: Redaktion: Julius Krauß]. Je·.1 τ 4 7 · Leipzig: Verein der Buchhändler [ab 1859, Nr. 1: Börsenverein der Deutschen Buchhändler] 1834- 1880. 4° Jg- 1: Jg· 2: Jg· 3: Jg· 4: Jg· 5: Jg· 6: Jg· 7: Jg· 8: Jg· 9: Jg· 10: Jg· H: Jg· 12: Jg· 13: Jg· H: Jg- 15: Jg· 16: Jg· 17: Jg· 18: Jg· 19: Jg· 20:

1834. 1835. 1836. 1837. 1838. 1839. 1840. 1841. 1842. 1843. 1844. 1845. 1846. 1847. 1848. 1849. 1850. 1851. 1852. 1853.

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

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52. VIII S., 1088 Sp. 52. XIV S., 1496 Sp. 53. XVI S., 1768 Sp. 104. XVIII S., 2560 Sp. 112. XIX S., 2784 Sp. 112. XIX S., 2896 Sp. 112. XX S., 3004 Sp. 113. XX S., 2976 Sp. 112. XXIII S., 3240 Sp. 112. XXIII S., 3968 Sp. 112. XXIV S., 3984 Sp. 112. XXV, 1440 S. 112. XXIII, 1524 S. 113. XXVn, 1624 S. 112. XXV, 1388 S. 113. XXV, 1444 S. 114. XXVIII, 1644 S. 112. XXVII, 1644 S. 139. XXIX, 2000 S. 162. XXXI, 2188 S.

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Jg. 21: Jg. 22: Jg. 23: Jg. 24: Jg. 25: Jg. 26: Jg. 27: Jg. 28: Jg. 29: Jg. 30: Jg. 31: Jg. 32: Jg. 33: Jg. 34: Jg. 35: Jg. 36: Jg. 37: Jg. 38: Jg. 39: Jg. 40: Jg. 41: Jg. 42: Jg. 43: Jg. 44: Jg. 45: Jg. 46: Jg. 47:

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1854. 1855. 1856. 1857. 1858. 1859. 1860. 1861. 1862. 1863. 1864. 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1875. 1879. 1880.

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Nr. 1 - 1 6 2 . XXXIII, 2300 S. Nr. 1 - 1 6 2 . XXXIV, 2384 S. Nr. 1 - 160. 2542 S. Nr. 1 - 158. 2618 S. Nr. 1 - 160. 2563 S. Nr. 1 - 159. 2659 S. Nr. 1 - 160. 2765 S. Nr. 1 - 159. 2877 S. Nr. 1 - 162. 2855 S. Nr. 1 - 159. 2913 S. Nr. 1 - 160. 2990 S. Nr. 1 - 158. 3052 S. Nr. 1 - 156. 2844 S. Nr. 1 - 3 0 2 . 3440 S. Nr. 1 - 3 0 2 . 3738 S. Nr. 1 - 3 0 4 . 4374 S. Nr. 1 - 3 0 1 . 4081 S. Nr. 1 - 3 0 0 . 4413 S. Nr. 1 - 3 0 4 . 4972 S. Nr. 1 - 3 0 1 . 4912 S. Nr. 1 - 3 0 0 . 4955 S. Nr. 1 - 3 0 3 . 4870 S. Nr. 1 - 3 0 1 . 4880 S. Nr. 1 - 3 0 2 . 5207 S. Nr. 1 - 3 0 2 . 5321 S. Nr. 1 - 3 0 1 . 5443 S. Nr. 1 - 3 0 4 . 5672 S. *• 1 Nr. — 8/12 zweisp. S.; ab 1835 Umfang wechselnd. "•Wöchentlich; ab 1837 zweimal wöchentlich; ab 1838 zweimal wöchentlich, während der Ostermesse täglich; ab 1852, Nr. 61 dreimal wöchentlich, während der Ostermesse täglich; ab 1867 sechsmal wöchentlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg. * Beilagen: 1. MONATLICHES ALPHABETISCHES VERZEICHNIS DER IM DEUTSCHEN BUCHHANDEL ERSCHIENENEN NEUIGKEITEN. 1842. Nr. 1 - 11/12. 136 Sp. 1843. Nr. 1 - 12. 111 S. 1844. Nr. 1 - 12. 132 S. 1845. Nr. 1 - 12. 132 S. 1846. Nr. 1 - 12. 143 S. 1847. Nr. 1 - 12. 138 S. 1848. Nr. 1 - 12. 116 S. 1849. Nr. 1 - 12. 105 S. 1850. Nr. 1 - 12. 118 S. 1851. Nr. 1 - 12. 121 S. 1852. Nr. 1 - 12. 137 S. 1853. Nr. 1 - 12. 134 S. 1854. Nr. 1 - 12. 136 S. 1855. Nr. 1 - 12. 136 S. 1856. Nr. 1 - 12. 132 S. 2. MONATLICHES VERZEICHNIS DER NEUIGKEITEN UND FORTSETZUNGEN DES DEUTSCHEN BUCHHANDELS. 1857. Nr. 1 - 12. 138 S. 1858. Nr. 1 - 1 1 . 132 S. 1859. Nr. 6. S. 5 7 - 6 6 . 1860. Nr. 1 - 12. 168 S. 1861. Nr. 1 - 12. 165 S. 1862. Nr. 1 - 12. 164 S.

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BÖRSENBLATT FÜR DEN DEUTSCHEN BUCHHANDEL.

1863. 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. [1834.1:]

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

1 - 12. 1 - 12. 1 - 12. 1 - 12. 1 - 12. 1 - 12. 1-11. 1-12. 1 - 12. 1 - 12. 1 - 12. 1 - 12. 1 - 12. 1 - 12. 1 - 12. 1 - 12.

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166 S. 170 S. 152 S. 169 S. 179 S. 186 S. 124 S. 130 S. 135 S. 134 S. 148 S. 156 S. 157 S. 168 S. 158 S. 146 S.

Vorwort. Längst schon wurde von vielen achtbaren Geschäftsfreunden mündlich und schriftlich der Wunsch ausgesprochen: in Leipzig eine Zeitschrift erscheinen zu sehen, welche regelmäßigen Mittheilungen, Belehrungen, Nachrichten u.s.w. im Gesammtinteresse des deutschen Buchhandels und der mit ihm in Berührung kommenden Geschäftszweige ausschließlich gewidmet sey. Den vielfachen, freundlichen Aufforderungen entgegen zu kommen und dem zeither gefühlten Mangel zu begegnen, hat sich die Deputation des Vereins der hiesigen Buchhändler entschlossen, von jetzt an, unter der Redaction des Unterzeichneten, ein Blatt herauszugeben, welchem nachstehender Plan zur Grundlage dienen soll. Das Börsenblatt für den deutschen Buchhandel u.s.w. wird aus zwei Abtheilungen bestehen. Die erste Abtheilung soll enthalten: 1. Bekanntmachungen des Vorstandes der deutschen Buchhändler-Börse und aller gesetzlich anerkannten Vertreter von Buchhändler-Corporationen. 2. Gesetz-Kunde. a) Alle neuen, in den deutschen Bundesstaaten erscheinenden, die Presse und den Buchhandel betreffenden Gesetze und Verordnungen; b) ältere noch in Kraft befindliche Gesetze, wenn sich eine erneute Kenntniß derselben nothwendig zeigt; c) neuere gesetzliche Bestimmungen des Auslandes, in soweit solche auf unsern Verkehr von Einfluß sind. Anm. Alle übrigen Mittheilungen der Art, welche Wichtigkeit für den deutschen Verkehr entbehren, werden unter den historischen ihren Platz erhalten. 3. Mercantilisch-technische Mittheilungen. Besprechung aller Gegenstände, welche auf den Betrieb unsers Geschäfts von Einfluß sind, als: Buchdruckerkunst und Schriftgießerei, Papierfabrication, Stahl-, Kupfer- und Holzstich, Steindruck, Handzeichnung, Illuminiranstalten, Buchbinderkunst, alle Einrichtungen unsers inneren Geschäftsverkehrs u.s.w. 4. Historisch-statistische Mittheilungen. a) Aufsätze zur Geschichte der Buchdruckerkunst und des Buchhandels aller Länder, mit besonderer Berücksichtigung für Sammlung von Materialien zu einer Geschichte des Buchhandels in Deutschland; statistische Nachrichten; merkwürdige Rechtsfälle im In- und Auslande, als Belehrung über praktische Anwendung der Gesetze und zur belehrenden Unterhaltung; Gesetz-Entwürfe über Presse und Buchhandel constitutioneller Staaten; gesetzliche Verhältnisse im Auslande, welche nicht blos den innern Verkehr betreffen, b) Berichte von neuen Etablissements, Procura-Ertheilungen und andern Handlungs-Veränderungen, in sofern wir durch formelle Anzeigen davon unterrichtet sind, deren Originale in unserm Archiv aufbewahrt werden sollen, welches zur Benutzung von Nachweisungen dem deutschen Buchhandel stets geöffnet ist; c) Personal-Notizen und Miscellen. Die zweite Abtheilung-wird Bekanntmachungen im hauptsächlichen Interesse der Einsender, gegen die unten bemerkten Inserationsgebühren liefern. Die geordneten Rubriken für diese Abtheilung sind: 1. Gerichtliche Anzeigen über Concurse u.s.w. 2. Pränumerations- und Subscriptions-

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Anzeigen. 3. Bücher, Musikalien u.s.w. unter der Presse. 4. Verkaufs-Anzeigen neu erschienener und älterer Bücher, Musikalien u.s.w. 5. Kaufgesuche derselben. 6. TauschAnerbietungen und Gesuche. 7. Circulare, Bekanntmachungen, Aufforderungen, Rügen, Erwiederungen u.s.w. 8. Gesuche und Anbietungen von Geschäften, Theilnehmern und Gehülfen, u.s.w. 9. Uebersetzungs-Anzeigen. 10. Anzeigen von Bücher-Auctionen. Jeden Freitag wird ein halber Bogen oder nach Umständen ein ganzer Bogen in gr. 4. mit gespaltenen Columnen erscheinen und der vollständige Jahrgang einen Haupttitel und ein zweckmäßig eingerichtetes Register erhalten. Der jährliche Pränumerationspreis ist 1 Rthlr. 12 Gr. netto B. Z. Die Inserationsgebühren für die Bekanntmachungen der zweiten Abtheilung sind 1/2 Gr. netto B. Z. für die gespaltene Petit-Zeile oder deren Raum. Wie der Plan zeigt, beabsichtigt unsere Zeitschrift hauptsächlich die Förderung und den allgemeinen Nutzen des gesummten deutschen Buchhandels, doch werde ich nicht verfehlen, aus dem reichen Schatze von Materialien, die mir zu Gebote stehen, auch zur belehrenden Unterhaltung beizutragen und dadurch das Interesse der Leser stets zu erhalten und zu erhöhen suchen. So möge denn diese neue Erscheinung im engern Kreise des Buchhandels sich recht viele Freunde erwerben und ganz den Ansprüchen genügen, welche man an dieselbe zu machen berechtigt ist. Dankbar werde ich es aber auch erkennen, wenn man mich bei diesem Unternehmen recht freigebig mit Beiträgen unterstützt, namentlich werden mir Mittheilungen für die erste Abtheilung des Blattes sehr willkommene Gaben seyn. Gewiß werde ich Alles aufbieten, um das Ziel zu erreichen, welches oben näher angedeutet wurde. Sollte sich indeß nicht ein Jeder augenblicklich ganz befriedigt finden, so kann ich nur die wahren Worte unsers großen Dichters entgegnen: Wahrlich, im schwierigen Werk Allen genügen, ist schwer! — Otto Aug. Schulz. [1835.9:]

Vorwort des Rédacteurs. Eine der erfreulichsten Erscheinungen unserer Tage ist unstreitig das immer mehr Leben und Wahrheit gewinnende Streben nach Einigung der verschiedenen Interessen der einzelnen Theile unseres großen deutschen Vaterlandes, ein Streben, das nicht etwa in leeren Traumgebilden und unausführbaren Theoremen sich gefällt, sondern eine durchaus praktische Richtung genommen hat und, auf dem Bestehenden fußend, zunächst die materiellen Interessen der Gesammtheit berücksichtigt. — Das materielle Wohl übt aber unleugbar eine entschiedene Rückwirkung auf die höhern geistigen Interessen der Nation, und auf dieser indirecten Wirksamkeit gründet sich die überall sichtbare Freude über die von Preußen ausgehende, großartige Maßregel des deutschen Zollverbandes, — eine Freude, die sich nicht allein bei den Selbstinteressirten kund giebt, sondern bei allen Vaterlandsfreunden, deren Sonderinteresse nicht damit in Widerspruch steht, und die um so begründeter ist, als Deutschland bisher in dieser Hinsicht gegen die andern Europäischen Großmächte in beklagenswerthem Nachtheil stand. Wie oft ist die Klage laut geworden, daß es uns an einem Centraipunkt fehle, — daß überhaupt nur ein Band die vielen deutschen Staaten umschlinge, das Band der gemeinschaftlichen Sprache. Die Wichtigkeit dieses einen bestehenden Bandes ist aber nicht immer richtig gewürdigt worden. Die große Mehrzahl pflegt dabei nur an das Aeußere der Sprache zu denken, an die bekannten Wortlaute und das behagliche Gefühl, unter Menschen zu leben, die sich ohne fremde Hülfe, ohne ein künstlich erlerntes Medium, ihre innersten Gefühle und Gedanken mittheilen können. Wer jedoch weiß, daß die Sprache eben nichts anderes ist, als der Ausdruck der Gefühle und Gedanken, wer dieses Wesen der Sprache tiefer erfaßt, dem muß nothwendig die Bedeutung des gemeinschaftlichen Sprachbandes weit wichtiger erscheinen. Die Sprache ist die Bedingung aller geistigen Entwickelung, sie drückt nicht nur der Wissenschaft, in allen ihren Richtungen, sondern auch dem Charakter, mithin dem Leben selbst, ihr eigenthümliches Gepräge auf. Daher ist Alles, was das Band der gemeinschaftlichen Sprache fördert und belebt, unmittelbar für die geistigen Interessen des Volkes von der größten Wichtigkeit. Bei aller hemmenden und nur zu oft verderblichen Spaltung der äußeren Interessen einzelner Staaten, bei allem Widerstreit der Entwickelung in ihrer höchsten, religiösen Richtung,

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hat sich in Deutschland ein Institut gebildet, wie es kein anderes Land aufzuweisen hat, und welches — selbst aus der fortschreitenden Ausbildung und Anwendung der Sprache hervorgegangen — mit dem Wesen dieses, alle deutschen Staaten umschlingenden, Bandes in der lebendigsten Wechselwirkung steht. Dieses Institut ist der deutsche Buchhandel. — Mit Ausnahme der Herren Buchhändler werden manche der Leser diese Aeußerung vielleicht kaum verstehen; denn es ist unglaublich wie wenig das eigentliche Wesen dieses rein nationalen Institutes bekannt ist; — es läßt sich das nur aus dem allerdings auch auffallenden Umstände erklären, daß bei der stets wachsenden Schreiblust der Deutschen grade über den Buchhandel bisher verhältnißmäßig sehr wenig geschrieben und noch weniger gelesen worden ist. Da ich voraussetzen muß, daß diese zunächst für die Herren Buchhändler bestimmten Blätter gewiß auch manchen andern Leser finden werden, so scheint es mir, wonicht erforderlich, doch zweckmäßig, die wesentliche Eigenthümlichkeit des deutschen Buchhandels hier kurz anzudeuten, um so mehr da sich der Charakter meiner Redaction aus diesen Andeutungen von selbst ergeben wird. In Bezug auf den Handel überhaupt zerfallen die Menschen in drei Klassen, nämlich: ursprüngliche Verkäufer (die auch zugleich Producenten sein können), Zwischenhändler und Käufer. Die ersteren bestimmen natürlich überall den Preis ihrer Waare, die letzteren kaufen nach Bedarf und Vermögen; die Zwischenhändler dagegen kaufen auf Speculation, d.h. so viel in größeren Quantitäten, als sie im Kleinen mit Vortheil wieder zu verkaufen hoffen. Sie suchen daher so viel wie möglich für ihre Waare zu bekommen und berechnen dabei außer dem Einkaufspreise alle Unkosten des Transports, und dadurch wird natürlich der Preis der Waare mit jeder Versendung verändert. Sie berechnen aber ferner auch die Möglichkeit, daß ein Theil ihres Einkaufs liegen bleibt, oder an Werth verliert; daher verkaufen sie anfangs so hoch wie möglich über, und den letzten Rest nicht selten weit unter dem Einkaufspreise. — In diesen wenigen Worten liegt das ursprüngliche Wesen des Handels in allen seinen Zweigen, auch des Manuscriptenhandels vor Erfindung der Buchdruckerei, und ebenso des neueren Buchhandels in den meisten Ländern. — Der deutsche Buchhandel dagegen hat sich durch freie Uebereinkunft, und später durch Herkommen, ganz anders gestaltet. Zwar wird auch hier der Preis von den ursprünglichen Verkäufern (den Verlegern) bestimmt; die Zwischenhändler aber (die Sortimentshändler) sind nicht, wie bei allen übrigen Handelszweigen, Speculanten, denn sie verkaufen die übernommenen Bücher in ganz Deutschland für denselben Preis-, ja sie sind in vielen Fällen nur Commissionare, die nach Ablauf einer bestimmten Frist das Nichtverkaufte an den Verleger zurücksenden und, als Ersatz und Gewinn für sich, von dem Verkauften den üblichen Rabatt berechnen. Die weitere Ausführung dieser wesentlichen Grundzüge gehört natürlich nicht hierher. Dieses ganz eigenthümliche Verfahren hat sich aber, wie schon erwähnt, nur aus freier Uebereinkunft, ohne alle gesetzliche Einwirkung, so gestaltet und ist ebendaher nicht frei von Abweichungen und Schwankungen geblieben, die namentlich in neuerer Zeit, in Folge der außerordentlichen Zunahme des ganzen literarischen Verkehrs, sich bemerklich gemacht haben. Wenn es nun wünschenswerth ist, — und das wird Keiner leugnen, der das Wesen und Wirken des deutschen Buchhandels kennt und durchschaut —, daß dieses echtvolksthümliche Institut auch ferner bestehen und sich naturgemäß immer vollkommener aus sich selbst heraus gestalten möge; so muß vor allen Dingen die Wahrheit in's Auge gefaßt werden, daß — wenn auch der Buchhandel als solcher nur ein Zweig des Handels im Allgemeinen ist — , dennoch die deutschen Buchhändler in ihrer Gesammtheit, auch in commerzieller Hinsicht, in ganz anderem Verhältniß zu einander stehen, als die Individuen irgend eines andern Handelszweiges, daß sie vielmehr, nach der angedeuteten eigenthümlichen Natur ihres Verkehrs, eine, der Zahl nach unbeschränkte Handelsgesellschaft bilden. Aus diesem socialen Verhältniß ergiebt sich aber das Bedürfniß einer gesellschaftlichen Ordnung, mithin einer gemeinschaftlichen Leitung, die auch bereits vor 10 Jahren in dem Börsenvorstande ein lebendiges Organ, eine freigewählte Behörde gefunden hat. Mit der Anerkennung dieser Behörde hat sich die Gesellschaft als solche constituirt, und zwar zu keinem anderen Zwecke, als durch Feststellung und Aufrechthaltung gewisser Normen und Regeln ihre eigene Existenz zu sichern und dem gemeinschaftlichen Ziele immer näher zu rücken. Und was ist ihr Ziel? — Ein doppeltes; einmal: das materielle Gedeihen der Handelsgesellschaft als solcher, und dieses beruht wesentlich auf unbedingter Rechtlichkeit und höchstmöglicher Fähigkeit aller Einzelnen, so wie auf dem daraus entspringenden

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gegenseitigen Vertrauen·, — zweitens: Belebung des gemeinschaftlichen Sprachbandes im Interesse des deutschen Vaterlandes, oder mit anderen Worten: sittliche und zeitgemäße Beförderung der deutschen Literatur in allen ihren Zweigen und Richtungen. — Ein erhabenes Ziel, des Strebens der Besten würdig! Und — nicht unerreichbar. Der großen Gesellschaft, sofern sie den Namen einer solchen verdient, stehen so viele Mittel zu Gebote, directe oder indirecte, auch einen sittlichen Einfluß auf die Literatur zu gewinnen, daß ihre Wirksamkeit in Hinsicht auf den Gang und die Beförderung des literarischen Lebens, in seinen höhern, edleren und gemeinnützigen Richtungen, gar nicht zu berechnen ist. Der lebhafte Wunsch einer immer fester sich gestaltenden Einigung dieser großen Gesellschaft deutscher Buchhändler hat natürlicherweise das Bedürfniß eines gemeinschaftlichen Organs zu fortdauernder Mittheilung und Verständigung hervorgerufen. Ein solches Organ ist vor einem Jahre mit diesen Blättern ins Leben getreten. Die ursprüngliche und nunmehr erhöhte und erweiterte Bedeutung desselben erhellt aus den dieses Blatt eröffnenden Worten des Herrn Enslin, als gegenwärtigen Vorstehers des Börsenvereins. Wenn mir — wie gleichfalls aus diesen Worten erhellt — der ehrenvolle Auftrag geworden ist, unter solchen Umständen die Redaction der ersten Abtheilung dieses Blattes zu übernehmen, so glaube ich, in den oben ausgesprochenen Ansichten über Ziel und Wirksamkeit des deutschen Buchhandels überhaupt und des Börsenvereins insbesondere, hinlänglich dargethan zu haben, daß ich von der Wichtigkeit der Aufgabe in ihrer doppelten Beziehung durchdrungen bin. Dieser Verein der deutschen Buchhändler ist in meinen Augen selbst ein lebendiges Band, das die gemeinschaftlichen, und zwar die höchsten, geistigen Interessen des großen deutschen Vaterlandes umschlingt und überdies in der deutschen Buchhändlerbörse für diese Interessen einen längstersehnten Centraipunkt begründet hat. — Mit Freuden werde ich meine geringen Kräfte der Lösung einer Aufgabe widmen, welcher die hohen Zwecke eines solchen volksthümlichen Instituts zur Richtschnur gegeben sind. Dr. A.v.Binzer. [1836.1:] Zum dritten Male begrüßt das Börsenblatt beim Beginne eines neuen Jahres seine Leser, — möchten wir ohne Einschränkung sagen können „seine geneigten Leser"! Und wir dürfen ja wohl der Hoffnung leben, daß das Blatt in der Nähe und Ferne der Freunde viele zähle, wenigstens wenn wir nach dem großen Absätze, den es findet, urtheilen und unsere Ueberzeugung in Anschlag bringen wollen, daß wir immer redlich danach gestrebt, den Nutzen des Deutschen Buchhandels zu fördern, so viel das durch besonnenes Besprechen der innern Angelegenheiten desselben, durch möglichst vollständige Aufzählung aller neuen Gesetze und Einrichtungen, welche Bezug auf ihn haben, durch mannichfache Belehrung über seine Geschichte und über das Fortschreiten der ihm verwandten technischen Geschäftszweige, durch eine möglichst vollständige Bibliographie, wie durch zahlreiche Blicke auf den Buchhandel im Auslande möglich war, und daß wir gewiß des Nützlichen viel dargeboten haben, wiewohl noch viel mehr zu geben vielleicht möglich gewesen wäre. Es hält sehr schwer, einer Zeitschrift wie die unsrige gleich beim Beginn die wünschenswerthe Vollkommenheit zu geben; wer die Schwierigkeiten kennt, die sich dieser Aufgabe entgegenstellen, wird, wie wir hoffen, zufrieden sein mit dem, was wir bis jetzt geliefert haben, und gern da, wo unser Wunsch, immer Besseres zu liefern, noch nicht in Erfüllung gehen kann, diesen einstweilen für die That annehmen. Um ihn aber nach und nach zu solcher werden zu lassen, bitten wir auf's Neue Jeden, den entweder genaue Bekanntschaft mit Gegenständen, die in das Bereich des Börsenblatts gehören, oder der Besitz von Materialien zu Aufsätzen für dasselbe, dazu in Stand setzen, uns Mittheilungen zu machen, sollten sie auch nur aus ungeordneten Materialien bestehen können. Als besonders wünschenswerth bezeichnen wir hierbei: Aufsätze zur Geschichte des Buchhandels, mit Inbegriff von Biographien ausgezeichneter Buchhändler etc.; jährliche Generalübersichten der Fortschritte sämmtlicher technischen, mit dem Buchhandel verwandten Geschäfte, von kundiger Hand; Aufsätze zur Charakteristik der literarischen Richtungen unserer Zeit und Uebersichten der Leistungen in den verschiedenen Fächern der Literatur; Biographien von Schriftstellern, die in neuester Zeit Aufsehen machen; Notizen über die Verfasser anonym oder pseudonym erschienener Bücher; Uebersichten des Zustandes des Buchhandels in fremden Ländern;

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Angabe wichtiger literarischer Erscheinungen außerhalb der drei Länder, deren Literatur regelmäßig in unserem Blatte angezeigt wird. Was die Gesetzkunde betrifft, so können wir nicht umhin, Denjenigen, die uns gütig durch regelmäßige Mittheilung von hierauf bezüglichen Artikeln unterstützt haben, unsern freundlichen Dank zu sagen, an den wir die Bitte um fernere Mittheilungen knüpfen. Die Handlungen derjenigen Länder, aus welchen uns solche regelmäßige Mittheilungen, wie leicht aus dem Börsenblatt zu ersehen ist, noch fehlen, würden uns sehr erfreuen, wenn sie sich dieser Arbeit unterziehen wollten. Ueber Gegenstände unseres innern Geschäftsverkehrs sind der Aufsätze stets verhältnißmäßig am meisten und vielfach sehr tüchtige eingegangen; auch für diese sagen wir unsern Dank und wiederholen in Betreff ihrer die obige Bitte. Dabei sprechen wir aber wiederholt den Wunsch aus, daß die Einsender solche Aufsätze sich überall freihalten möchten von gehässiger Polemik, die durchaus von unserem Blatte ganz ausgeschlossen bleiben soll. Jeden Aufsatz, der offenbar ungerechte Anfeindungen enthält, oder in einem ungebührlichen Tone geschrieben ist, müssen wir zurückweisen, selbst aus der zweiten Abtheilung des Börsenblattes, die sonst gegen Insertionsgebühren für Alles offen steht. Wir möchten unsere Leser am allerwenigsten mit auf unwürdige Weise geführten Streitigkeiten behelligen, ja wir möchten ihnen überhaupt so wenig Streitsachen als möglich vorführen, und haben deshalb in dieser Beziehung in unseren eigenen Angelegenheiten, nämlich bei den vielen Anfeindungen, welche das Börsenblatt erlitten, durchaus still geschwiegen. [1837.5:]

Vorwort. Indem wir mit dieser Nummer den vierten Jahrgang des Börsenblatts beginnen, können wir nicht umhin, öffentlich unsere Freude und unsern Dank für den Beifall und die Unterstützung auszusprechen, welche dasselbe auch im verflossenen Jahre reichlich gefunden hat, so reichlich, daß die Menge eingehender Beiträge und Anzeigen, wie unsere Leser bereits wissen, das Erscheinen von zwei Nummern in der Woche für die Folge nöthig, und die Zahl der Abnehmer diese Erweiterung ohne Preiserhöhung möglich gemacht hat. Trotz dieser für uns erfreulichen Thatsache und unsrer Ueberzeugung, daß wir im verflossenen Jahre mit demselben Eifer wie früher, und, durch die Umstände begünstigt, mit mehr Erfolg dahin gestrebt haben, den Nutzen des Deut. Buchhandels zu fördern, sind wir doch sehr weit von dem Glauben entfernt, es sei uns dies in dem Grade gelungen, in welchem es wünschenswerth und möglich ist. Niemand möchte wohl fester als wir selbst davon überzeugt sein, daß unser Blatt noch mannichfache Mängel habe, und wir sind deshalb immer geneigt, gegründeten Tadel gelten zu lassen, und ihn, wenn er von ausführbaren Vorschlägen zu Verbesserungen begleitet ist, dankbar anzunehmen. Dagegen dürfen wir gewiß in der Meinung Billigdenkender Schutz gegen ungegründete Vorwürfe, wie sie uns in der letzten Zeit einige Male gemacht wurden, suchen. Zu solchen ungegründeten Vorwürfen müssen wir den der Parteilichkeit und in Folge derselben gemachter Bestrebungen, Oppositionen zu unterdrücken, zählen. Wir sind uns bewußt, daß wir uns nie von Parteilichkeit haben leiten lassen, weder bei Aufnahme oder Zurückweisung von eingesandten, noch in Abfassung eigener Aufsätze und daß uns solcher Vorwurf nur von Denen gemacht werden kann, nach deren Ansicht zur Unparteilichkeit gehört, daß man Partei für sie ergreife. Wenn wir Aufsätze zurückwiesen, so geschah dies stets nur deshalb, weil sie in einem unpassenden Tone abgefaßt waren, oder allzuunwichtige oder solche Gegenstände betrafen, die schon hinlängliche Besprechung im Börsenblatt gefunden hatten und in den vorliegenden Aufsätzen nicht von neuen Seiten beleuchtet wurden — nie um eine Opposition, gegen wen sie auch immer gerichtet war, zu unterdrücken. Opposition ist ja, bei der Fehlbarkeit Aller, durchaus nöthig, wenn das Gute und Wahre recht gefördert werden soll, und so lange sie der Art ist, daß sie zu diesem Zwecke beitragen kann, steht ihr unser Blatt stets gern offen; sehen wir aber, daß es ihr nur um das Streiten zu thun ist, treibt sie sich in Spitzfindigkeiten oder unziemlichen Reden umher, die nie überzeugen, sondern nur erbittern, so dürfen wir ihr keinen Raum gönnen — das sind wir unsern Lesern schuldig. Sogar aus mehr oder minder schnell erfolgtem Abdrucke von Aufsätzen hat man Beweise von Parteilichkeit ziehen wollen; man möge doch aber bedenken, daß es nicht immer in unserer Gewalt steht, alles Eingesandte sogleich abdrucken zu lassen, daß notwendig, wenn sich gerade viel Stoff für das B.-Blatt gesammelt hat, ein Aufsatz auf den andern warten muß.

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Von diesem Vorwurfe spricht uns, wie gesagt, unsere Ueberzeugung frei; wohl aber sehen wir manche andere Mängel am Börsenblatt und hegen den eifrigsten Wunsch, diese zu beseitigen. Einer der größten ist, daß, trotz der wachsenden Geneigtheit uns mit Beiträgen zu unterstützen, die sich jetzt zu unserer Freude im Allgemeinen zeigt, trotz dem, daß sich besonders einzelne Herren, welchen wir hiermit den freundlichsten Dank dafür sagen, fortwährend auf das Gefälligste unsrer annehmen, uns immer noch gediegene Aufsätze in der Menge fehlen, in welcher sie wünschenswerth sind, und ganz besonders solche zur Geschichte des Buchhandels und des Lebens von Buchhändlern. Mehrmals im vorigen Jahre gethane specielle Bitten um Mittheilung von Biographien Dahingeschiedener sind leider unerfüllt geblieben — möchten wir doch für die Folge in ähnlichen Fällen Gehör finden! möchten uns überhaupt die Herren Buchhändler künftig mehr als bisher durch Aufsätze aus diesem so wichtigen und interessanten Fache erfreuen! [1838.1:]

Vorwort. Dem mit dieser Nummer beginnenden fünften Jahrgange des Börsenblatts haben wir nur wenige Worte vorauszuschicken, welche vor Allem unsern Dank gegen diejenigen Herren ausdrücken sollen, die uns im verflossenen Jahre, reichlicher als früher, mit Aufsätzen und Notizen aller Art gütigst unterstützt haben. Möchten sie alle auch im jetzt begonnenen Jahre dasselbe Interesse für das Börsenblatt zeigen — möchten immer mehr geneigt werden, für dieses mitzuwirken! Als besonders erfreulich für uns müssen wir hierbei dankbar die, häufiger als sonst von Seiten der Verleger Statt gefundene, Einsendung solcher Bücher und Journalhefte, welche für das Börsenblatt geeignete Aufsätze enthalten, und die Erlaubniß zum Abdruck derselben, erwähnen, sowie auch die mannichfachen Mittheilungen von Gelehrten, die dazu beigetragen haben, unsrer Zeitschrift eine größere Vielseitigkeit zu geben. Der vermehrte Absatz und die große Zahl eingehender Inserate haben bewirkt, daß die, seit einem Jahre erfolgte, Verdopplung der Nummern wenige oder keine Geldopfer nöthig gemacht, und auf der andern Seite haben die erwähnten häufigen Mittheilungen es im Ganzen nicht an passendem Stoffe für den erweiterten Raum fehlen lassen. Damit soll indeß nicht gesagt sein, daß wir nicht mancherlei Mängel gewahrt, nicht hin und wieder gewünscht hätten, Gediegneres und Nützlicheres zu liefern im Stande zu sein. Haben wir solche Mängel oft beklagt, so mußte uns die Hoffnung trösten, mit der Zeit dem Ziele immer näher zu kommen, das wir vor Augen haben, und wir wünschen, daß die Versicherung, es sei dies unser ernstes Streben, in der Zukunft volle Rechtfertigung finden, bis dahin aber uns gütige Nachsicht geschenkt werden möge. Buchhändlern müssen ja wohl die Schwierigkeiten, welche von Herausgabe selbst der unbedeutendsten Zeitschrift unzertrennlich sind, bekannt sein. Den größten Mangel unseres Blattes finden wir immer noch in der, schon früher mehrmals beklagten, geringen Anzahl von Aufsätzen zur Geschichte des Buchhandels, wiewohl wir auch in diesem Fache im verflossenen Jahre wenigstens etwas mehr liefern konnten, als seine Vorgänger gestatteten. Deshalb wiederholen wir insbesondere die Bitte um solche Aufsätze, wie wir denn hierbei auch nochmals des in Nr. 50 d.v.J. ausgesprochenen Wunsches gedenken wollen, daß die Besitzer von Actenstücken, welche für die Geschichte des Buchhandels wichtig sind, solche dem Börsenvereine zur Aufbewahrung im Börsengebäude und zu allgemeiner Benutzung überlassen möchten. Auf diese Weise würden die von manchen älteren Collegen angelegten Sammlungen vielfachen Nutzen stiften, ohne für sie selbst verloren zu sein, während sie bisher häufig genug ein todter Schatz waren und, mit Mühe zusammengebracht, oft nach dem Hinscheiden der Sammler wieder zerstreut wurden. [1839.1:] Vorwort.

Bei Beginn des neuen, sechsten, Jahrgangs des Börsenblattes sprechen wir die Hoffnung aus, demselben, bei fortgesetztem Streben nach Vervollkommnung, die bisherige erfreuliche Theilnahme erhalten zu sehen; zugleich erneuern wir aber die Bitte an diejenigen geehrten Herren, welche seither dem Börsenblatte ihre thätige Mitwirkung angedeihen ließen, sowie überhaupt an Alle, welche durch Erfahrung und Geschäftskenntniß dazu besonders befähigt sind, uns fernerhin durch gütige Einsendung passender Aufsätze, Vorschläge, Notizen, welche beitragen können, das Interesse der Gesammtheit auf Gegenstände hinzulenken, die

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der Anregung, Beleuchtung und Aufklärung bedürfen, bestens zu unterstützen; unsres Dankes dürfen Sie im Voraus versichert sein. Doch wünschen wir nicht, ausschließlich nur Mittheilungen über praktische Materien des Buchhandels, welche am zahlreichsten eingehen, zu erhalten, sondern auch Berichte über den Stand der Literatur in den verschiedenen Ländern, Notizen über merkwürdige Rechtsfälle und neuere den Buchhandel betreffende Gesetze, besonders aber Beiträge zur Geschichte desselben und Biographien ausgezeichneter Standesgenossen älterer und neuerer Zeit, sind uns höchst willkommen, wodurch uns möglich gemacht wird, unserem Blatte eine immer größere Mannigfaltigkeit zu gewähren. Möchte doch dieser Wunsch, der schon mehrfach geäußert worden, im Interesse Aller geneigte Beachtung finden! [1845.1:]

Vorwort. Mit dem heutigen Tage erscheint das Börsenblatt zum erstenmal unter der alleinigen Verantwortlichkeit seines Redacteurs und in der veränderten Gestalt, wie solche in der letzten Generalversammlung des Börsenvereins angeordnet worden. Seit dem Jahr 1834, wo das Börsenblatt zuerst erschien, bis zum Juni 1841, also in 7 1/2 Jahren, hat dasselbe achtmal seine Redaction gewechselt, ein schlagender Beweis wie ungemein schwierig es ist, den Ansprüchen der verschiedensten Art, welche an dieses Blatt gestellt werden, zu genügen. Am 1. Juli 1841 ging die Redaction an Herrn Joh. de Marie über und blieb von da an bis jetzt, also während eines Zeitraumes von 3 1/2 Jahren, ununterbrochen in seinen Händen. In diesem Umstand lag für den Börsenvorstand die nächste Aufforderung, Herrn de Marie die Redaction auch für das Jahr 1845 zu übertragen. Bei Beurtheilung der Zulässigkeit oder Unzulässigkeit von Aufsätzen und Anzeigen wird die Redaction sich die Grundsätze zur Richtschnur dienen lassen, die in den „Vorschlägen zur künftigen Anordnung des Börsenblattes" unter der Rubrik „Verwaltung und Inhalt des Börsenblattes (3)" ausgesprochen sind. (Siehe Börsenbl. 1844 Nr. 44.) Aufsätze oder Anzeigen, gegen deren Abdruck hiernach dem Hrn. Redacteur ein Bedenken beigeht, wird derselbe ohne Aufenthalt dem Einsender unter Angabe seiner Gründe zurücksenden. Dem letztern steht sodann, insofern er Mitglied des Börsenvereins ist, das Berufungsrecht an den Börsenvorsteher zu. Die Neuigkeiten des deutschen Buchhandels werden wie bisher unmittelbar nach ihrer Ankunft in Leipzig von der J.C. Hinrichs'sehen Buchhandlung mitgetheilt werden. Damit dieß auch fernerhin so zeitig und so vollständig als möglich geschehen könne, ist es höchst wünschenswerth, daß alle Collegen ihre neuen Verlagsbücher ohne Ausnahme gleich nach Erscheinen der genannten Handlung zukommen lassen. Dieser Theil des Börsenblattes muß als einer der wichtigsten angesehen werden. Auch die ausländische Bibliographie und das Verzeichniß der Musikalien glaubt der Vorstand sachkundigen Händen anvertraut zu haben. Während letztere, so weit sie in den deutschen Handel gelangen, vollständig aufgeführt werden sollen, wird dagegen die erstere, dem Plane des Blattes gemäß, auf eine Auswahl beschränkt sein. Diese Auswahl aber soll alle werthvollen oder überhaupt interessanten Schriften, ohne Rücksicht auf deren Umfang, und namentlich alles, was in irgend einer Beziehung zur deutschen Literatur steht, also z.B. alle Uebersetzungen aus dem Deutschen und die zu Uebersetzungen ins Deutsche geeignet scheinenden Werke, umfassen. Schließlich ergreift der Vorstand gern die Gelegenheit, den Herren Deputirten des Buchhandels zu Leipzig für den unverdrossenen Eifer und die mühevolle Sorgfalt, welche sie während elf Jahren dem Börsenblatte gewidmet haben, hierdurch auch öffentlich den gebührenden Dank zu sagen. Stuttgart, Leipzig u. Berlin, 3. Januar 1845. Der Vorstand des Börsenvereins der deutschen Buchhändler. H. Erhard. S. Hirzel. H. Schultze. [1856.3:]

Ansprache. Wenn es dem Manne schon im alltäglichen Leben frommt, am Morgen zu bedenken, was der Lauf des Tages bringen könne, um für seine Thätigkeit Ordnung und Klarheit zu gewin-

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nen, so achten wir uns bei dem Antritt der Redaction um so mehr verpflichtet, offene Rechenschaft von den Grundsätzen und Gesinnungen zu geben, welche bei der Ausübung dieses Berufs uns Gesetz und Richtschnur sein sollen. Die Verbindung einer der mächtigsten Gewalten zur stetigen Fortbildung des Menschengeschlechts mit dem Triebe zur Selbstständigkeit und zum Wohlleben gehört unstreitig zu den weisesten Einrichtungen, wodurch wir an der Hand einer gütigen Vorsehung immer größerer Ausbildung und Veredlung entgegengeführt werden. Und so natürlich auch die Thätigkeit des Buchhandels zunächst das Mittel zu äußerem Erwerb ist, so wünschten wir doch bei allen seinen Mitgliedern das thatkräftige Bewußtsein der Aufgabe vorherrschend, daß sie zu Vermittlern und Hütern der geistigen Samenkörner berufen sind, aus denen unter günstigen Umständen als Frucht jener stetige Fortschritt des Menschengeschlechts zu seiner Bestimmung erwächst. Die Tragweite von diesem Richtpunkt erscheint uns, vermöge seiner Fortpflanzung und Wechselwirkung auf Sitten und Zustände des Lebens, und in dessen Folge auf die Gestaltung des Buchhandels fast unübersehbar, wogegen die beständig wiederkehrenden Aeußerungen des Mißmuthes und der Klage viel weniger geeignet erscheinen, die gründliche Abhilfe anzubahnen, die allgemein als wünschenswerth erkannt wird. Es mag immerhin für Viele befremdlich klingen, was der sei. Friedrich Perthes schon vor länger als einem halben Jahrhundert geäußert hat, daß nämlich kein Stand wäre, dessen Mitglieder die ihnen nothwendigen Kenntnisse weniger besäßen und die ihnen obliegenden Pflichten weniger erfüllten, als der des Buchhandels. Wer sich aber die Mühe gibt, auch nur einige Jahrgänge des Börsenblattes durchzugehen, und die gegenseitigen Verunglimpfungen, die kenntnißlosen Anfragen, die unhaltbaren Vorschläge, die verfehlten Bestrebungen ins Auge faßt, von denen sie Zeugniß ablegen, der kann sich nicht verbergen, daß jene Klage auch noch heute ihre berechtigte Stelle findet. Diese wunden Stellen der Oeffentlichkeit zu entziehen und, da es unmöglich ist, das Börsenblatt der Kenntniß der Behörden und vieler Freunde des Buchhandels vorzuenthalten, Alles zu thun, was an uns ist, um dieselben zu heilen und dadurch die Ehre des Buchhandels wenigstens im Großen und Ganzen aufrecht zu erhalten, soll eine der ersten und heiligsten Pflichten für uns sein. Was belehrt und berichtigt, was bildet und aufklärt, was die Formen des Verkehrs ordnen und befestigen hilft, und dem, was zur Kenntniß und richtigen Beurtheilung literarischer Rechtszustände dient, werden wir mit besonderer Vorliebe Raum verschaffen. Die Aufgabe des Börsenblattes, eine Fundgrube für die Gegenwart, für die Nachkommen ein Archiv zu sein, werden wir mit allem Eifer und Fleiß ihrer Lösung zu nähern suchen. Daß wir in den Mittheilungen des inneren Buchhändlerlebens darauf halten werden, daß die Regeln des Anstandes und der Höflichkeit, deren Beobachtung jeder gebildete Mensch dem Andern schuldet, nicht verletzt werden, versteht sich von selbst, und bitten wir Alle, die es angeht, durch ihre eigene Haltung uns in diesem Streben fördern zu wollen. Was ein Gebildeter im mündlichen Verkehr nicht ohne Beeinträchtigung seiner persönlichen Würde sich erlauben darf, muß auch vom schriftlichen Verkehr ausgeschlossen bleiben, und die Gesammtheit hat das Recht, von den Einzelnen zu fordern und zu erwarten, daß sie ihre persönlichen Interessen der Achtung und Ehre des Standes unterzuordnen wissen. Es liegt in der Natur der Sache, daß aus solcher gemeinsamen Sorge für das Gedeihen des Ganzen Ansehen und Vortheil auch für den Einzelnen sich als nothwendige Rückwirkung ergibt. An die Stelle von Kundgebungen des Unmuths und von Verdächtigungen, die viel öfter Aergerniß als Nutzen bieten, werden wir uns freuen Mittheilungen zu erhalten, die Jedermann zu Nutz und Frommen dienen, so daß ein freudiger Eifer sich kund thut, zum Besten des Gemeinwohls das Beste zu geben. An alle Wohlgesinnten und Verständigen im Buchhandel richten wir daher die Bitte, uns mit Rath und That zu unterstützen und mitzubauen an dem gemeinsamen Werke. Gerechter Tadel wird uns willkommen sein; man fordere von uns, Allen gerecht zu sein, nur nicht, es Allen recht zu machen. Aller Anfang ist schwer, und auch wir sind uns wohl unserer schwachen Kräfte bewußt; wir können nur mit löblicher Absicht und mit dem felsenfesten Vertrauen an das Werk gehen, daß oft ruhiger Ausdauer gelingt, was dem stürmischen Anlauf versagt bleibt. Möge unserem guten Willen die freundliche Aufnahme begegnen.

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0304 BÖRSENBLATT FÜR DEN DEUTSCHEN COLPORTAGEBUCHHANDEL UND MITTHEILUNGEN DER CENTRALBUCHHANDLUNG FÜR COLPORTAGE IN BERLIN Berlin 1871 - 1 8 7 6 BOLM'S BÖRSENBLATT FÜR DEN SORTIMENTS-, COLPORTAGEUND EISENBAHN-BUCHHANDEL Berlin 1877-1883 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 15003, 15091. BÖRSEN-COURIER, BERLINER - Nr. 0242 0305 BÖSE ZUNGEN Pest 1868 * Standort: ÖNB Wien: 399.499-D[1868] * 1868: Mehr nicht nachgewiesen. BÖSE ZUNGEN! [ab 1868, Nr. 5: BÖSE ZUNGEN]. Eigenthümer: B. Neumann. Verantwortlicher Redakteur: Dr. Wespe. Jg· 1. Pest: [Druck:] Ph. Wodianer 1868. 2° Jg. 1: 1868. Nr. 1[8.6.]-Nr. 12[23.8.]. * 1 Nr. = 6/8 zweisp. S. "•Wöchentlich. "•Illustrationen. »Probenummer [1], 2.5.1868; Probenummer [2], 25.5.1868. BÖSE ZUNGEN Wien - Nr. 2451 STAMM'S BÖSE ZUNGEN 0306 BÖSE ZUNGEN Wien 1870-1881 ILLUSTRIRTE WIENER WESPEN Wien 1882 - 1884 DIE WESPEN Wien 1885-1916 "Nicht aufgenommen. BÖSER HANS JÖRGEL VON TRIBUSWINKEL Wien - Nr. 1044 HANS JÖRGEL VON TRIBUSWINKL BOHEMIA Prag - Nr. 2595 UNTERHALTUNGSBLÄTTER

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DIE BOMBE

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BOHEMIA, NEUE FREIE - Nr. 1856 BOLM'S BÖRSENBLATT FÜR DEN SORTIMENTS-, COLPORTAGE- UND EISENBAHN-BUCHHANDEL Berlin - Nr. 0304 BÖRSENBLATT FÜR DEN DEUTSCHEN COLPORTAGE-BUCHHANDEL UND MITTHEILUNGEN DER CENTRAL-BUCHHANDLUNG FÜR COLPORTAGE IN BERLIN 0307 DIE BOMBE Basel 1859 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Blaser 185: DIE BOMBE. Humoristisch-satyrisches Journal. Herausgeber: Christian Krüsi. Basel 1859. 0308 DIE BOMBE Wien 1859 * Standort: ÖNB Wien: 105.012-D[1859] * 1859: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: 1859. 1. DIE BOMBE. Journal für Alles was blitzt und kracht. Redakteur: K. Böhringer. J g · 1·

Wien: [Druck:] Anton Schweiger 1859. 2°

Jg. 1: 1859. Nr. 1[3.7.] - Nr. 6[21.7.]. 24 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Zweimal wöchentlich. "•Illustrationen. "Beilagen: 1. BEILAGE [ . . . ] DER BOMBE. 1859. Nr. 1.2. 2. ROMAN-BEILAGE [. . . ] DER BOMBE. 1859. Nr. 3 - 6 . 3. FAMILIEN-BLATT. 4. VERGNÜGUNGS-ANZEIGER. 5. VERGNÜGUNGS- UND RESTAURATIONS-ANZEIGER. [1859.1:]

Meine Herren: Die Bombe erscheint — und platzt! — Witz und Humor sind ihre Ladung, welche sie weithin um sich schleudert. Mancher wird sich getroffen fühlen und Zeter Mordio schreien! Die „Bombe" fragt nicht darnach, denn sie trifft nur die Feinde des Vaterlandes, seien es nun Äußere oder Innere, seien es Feinde des Rechtes u. der Ordnung, oder Feinde des Fortschrittes und der Aufklärung! Sie ist das Ultimo ratio des größten Feldherrn, des Geistes der Zeit. Einschlagen wird sie in die Verschanzungen der Nachteulen und Fledermäuse, und großes Unheil anrichten darin! Gräßlich verstümmelt werden am Boden liegen die Leichen der Zöpfe, Haarbeutel und Schlaf kauben in Unzahl, und ein Jeder der zu des Zeitgeistes tapferer Armee gehört, wird sich mit uns des Sieges freuen! Drauf und dran also! in der Überzeugung daß wir in rechter Richtung zielen! Blitz! ist die Losung und Krach! die Parole! Unsere „Freunde" mögen dafür sorgen, daß uns

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das Pulver nicht ausgehe, um unsere Bombe wirksam in der „Feinde Heer" zu schleudern! Wenn Alle theilnehmen die zu den Unseren gehören, muß der Erfolg ein ungeheurer sein, denn in kurzer Zeit schleudern wir — wenn's nöthig wird — auch 500,000 Exemplare! 0309 DIE BOMBE Wien 1871 - 1 9 2 5 * Nicht aufgenommen. BOPPARDER ZEITUNG Boppard - Nr. 1346 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGSBLATT BOTE, AACHENER, FÜR BÜRGER UND BAUERSMANN - Nr. 0003 BOTE, ALLGÄUER - Nr. 2628 DER BOTE AM RHEIN Altstätten - Nr. 1689 UNTERHALTUNGSBLATT ZUM BOTEN AM RHEIN BOTE AM RHEIN UND UNTERSEE Stein a.Rh. - Nr. 0779 FEIERSTUNDEN BOTE AM Wallenstedt - Nr. 1335 - Nr. 2299 - Nr. 2342

WALLENSEE ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT SCHWEIZERISCHES UNTERHALTUNGSBLATT SONNTAGSBLÄTTER

0310 BOTE AN DER EMS Wiedenbrück [1880] * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Woerl 748. DER BOTE AN DER KATZBACH Goldberg - Nr. 2325 DER SONNTAG BOTE, ARBONER - Nr. 1276 0311 DER BOTE AUS AMERIKA Bern 1854-1857 * Nicht nachgewiesen. •Quelle: Blaser 188: DER BOTE AUS AMERIKA. Herausgeber: Rud. Stettier. Bern 1854-1857. DER BOTE AUS DEM ALSTERTHAL Hamburg - Nr. 1028 HAMBURGER MONATSBOTE

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0312 BOTE AUS DEM EGERTHAL Falkenau 1873 - 1897- [ ] "•Nicht aufgenommen. 0313 BOTE AUS DEM HÜMMLING Haselünne [1880] * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Woerl 764. 0314 BOTE AUS DEM QUEISTHALE Friedeberg 1874 - 1926 - [ ] "•Nicht aufgenommen. DER BOTE AUS DEM RIESENGEBIRGE Hirschberg - Nr. 0153 AUS DER BOTEN-MAPPE - Nr. 0614 DRAUSSEN U N D DAHEIM 0315 BOTE AUS DEM SPREEWALDE Cottbus [1880] *Nicht nachgewiesen. "Quelle: Woerl 824. 0316 DER BOTE AUS DEM WALDVIERTEL Horn 1 8 7 8 - 1 8 9 7 - [ ] "Nicht aufgenommen. 0317 DER BOTE AUS DEM WESTRICH Ottweiler 1861 - 1 8 6 2 "Nicht nachgewiesen. "Quelle: DZK 1861, 1862. 0318 BOTE AUS DER THEATERWELT Wien 1868 "Nicht nachgewiesen. "Quelle: Winckler 131.

0319 DER BOTE AUS DRESDEN Dresden 1854-1859 "Standort: SLB Dresden: Eph. lit. 224[1854-1859] "1854-1859: Mehr nicht nachgewiesen. "Editorial: 1859. Unpag. Bl.

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DER BOTE AUS DRESDEN

DER BOTE AUS DRESDEN. Eine Monatsschrift für Unterhaltung und Belehrung. [Redaktion:] Fr. Lubojatzky [ab 1855, Nr. 1: Verantwortlicher Jg· 1 - 6 . Dresden: C.G. Lohse 1854 - 1859. 4° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 5: 6:

1854. 1855. 1856. 1857. 1858. 1859.

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Redakteur:

C.G. Lohse],

[Bd. 1]. Lief. 1 - 12. 203 S. [Bd. 2]. Lief. 1 - 12. 239 S. Bd. 3. Lief. 1 - 12. 192 S. Bd. 4. Lief. 1 - 12. 192 S. Bd. 5. Lief. 1 - 12. 192 S. [Bd. 6], Lief. 1 - 12. 192 S. "1 Lief. = 16 zweisp. S.; ab 1855: 1 Lief. = 20 zweisp. S. ab 1856: 1 Lief. = 16 zweisp. S. * Monatlich. "•Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Jg. "Jg.-Titelei: DER BOTE AUS DRESDEN. Ein deutsches Volksbuch zur Unterhaltung und Belehrung [1859: Eine Monatsschrift zur Unterhaltung und Belehrung], * Beilagen: 1. GRATIS-BEILAGE ZUM BOTEN AUS DRESDEN. 1854. 8 S. 2. BEILAGE ZUM BOTEN AUS DRESDEN. 1856. Lief. 1 - 12. 47 S. 1857. Lief. 1 - 1 2 . 47 S. 1858. Lief. 1 - 1 2 . 48 S. 1859. Lief. 1 - 12. 56 S.

[1859. Unpag.Bl.:]

An unsere geehrten Leser. Das Jahr neigt sich seinem Ende zu und mit ihm zugleich der sechste Band unserer Zeitschrift. — Der Bote aus Dresden, immer wo er auch einkehrte, kam er als Bote des Friedens. In so manchem Herzen hat er sich eine Ehrenpforte erbaut und der Hinblick auf die starke Auflage, in denen er hinausgegangen, erfüllt uns mit dem regsten Gefühl der Dankbarkeit. Der siebente Band beginnt, und solchen in Wort und Bild immer mehr Vollendung zu geben, ist unser Ziel, unser Zweck, daher haben wir abermals für gute und lehrreiche Erzählungen bestens gesorgt. Was die Gratisprämie zum siebenten Band betrifft, welche unter dem Titel: Mazeppa der Held der Steppe erscheint, so ist von unserer Seite Alles aufgeboten worden, für unsere getreuen Abonnenten etwas Schönes und Herrliches zu schaffen. Darum unsere Bitte auf neues Abonnement. 0320 BOTE AUS HESSEN Gießen 1851 "•Nicht nachgewiesen. "Quelle: Schäfer 214. 0321 DER BOTE AUS SACHSEN Dresden 1866-1867 DIE QUELLE Dresden 1867-1874 "Standort: SLB Dresden: Eph. lit. 625rP[1866/67] Eph. lit. 278[1867 —1869]

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* Nicht nachgewiesen: 1870-1874. * Quelle: Kayser 18/260, 20/288: DIE QUELLE. Blätter für Unterhaltung und Belehrung, Dresden 1867-1874. * Editoriais: 1867. 1. Unpag. Bl. 1868. 1. Unpag. Bl. 1869. 1. DER BOTE AUS SACHSEN. Ein Unterhaltungsbuch in freien Stunden. Verantwortliche Redaktion: C.G. Lohse. 0g· 1]· Dresden: C.G. Lohse [1866-1867]. 4° [Jg. 1: 1866/67]. H. 1 - 15. 240 S. * 1 H. = 16 zweisp. S. * Monatlich/sechswöchentlich. * Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Jahrgang. * Jahrgangs-Titel. * Beilage: KINDER-GARTEN. [1866/67], Nr. 1 - 1 5 . 240 S. [Fortsetzung:] DIE QUELLE. Qg-1-3]. Dresden: C.G. Lohse[1867 - 1869], 4° [Jg. 1: 1867]. Bd. 1. H. 1 - 15. IV, 475 S. [Jg. 2: 1868]. Bd. 2. H. 1 - 15. IV, 419 S. [Jg. 3: 1869]. Bd. 3. H. 1 - 15. IV, 356 S. "•Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. *Jg.-Titelei: DIE QUELLE. Blätter für Unterhaltung und Belehrung. [1867.1]

Die „Quelle". (Widmung.) Sprudle fröhlich, klare Quelle, Sende mit des Fluges Schnelle Deine Strahlen weit hinaus; Spende reichlich deine Gabe Und erquicke und erlabe In Palast und Bürgerhaus. Wenn in einsam-düstern Stunden Sich kein Freund zu Dir gefunden, Keine Hand den Mißmuth scheucht; Oder wenn Dich Sehnsucht triebe Nach Erholung: dann mit Liebe Sie Dir willig Labung reicht — Labung, die Dein Herz wird stärken, D'raus zu manchen Tages-Werken Ungeahnt die Kraft Dir fließt. Oft auch zeigt der Quelle Spiegel Jenes wunderbare Siegel, Das uns das „Warum?" verschließt.

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Komm' nur, Leser, oft zur Stelle, Unversiechbar fließt die Quelle, Schöpfe daraus Dir zur Lust. Herz und Sinn wird dann gesunden Und in ernstdurchwebten Stunden Froh erheben Deine Brust. Darum, sprudle, klare Quelle, Sende mit des Fluges Schnelle Deine Strahlen weit hinaus. Spende reichlich Deine Gabe Und erquicke und erlabe In Palast und Bürgerhaus. [1867; Unpag.BL]

G. Billig.

Einladung zur Subscription des II. Bandes. Gütigst unterstützt von den geehrten Abonnenten unsrer „Quelle" fühlen wir uns für das in so reichem Maaße geschenkte Vertrauen und Wohlwollen nicht allein zum größten Danke verpflichtet, sondern auch veranlaßt, die nun zum Schluß gehende „Quelle" in einem II. Bande erscheinen zu lassen und zwar in der Auflage von 60,000 Exemplaren. Indem wir das Interesse der geehrten Leser ins Auge fassen und alle Mängel, welche sich im ersten Bande eingeschlichen, beseitigt haben, beginnen wir mit frohem Muthe die erneuerte Auflage und hoffen in jeder Hinsicht die Wünsche der geehrten Leser unsrer „Quelle" zu treffen. Die Unterhaltung, welche wir im ersten Bande in großer Fülle boten, wird vom erscheinenden II. Bande bedeutend übertroffen; ebensowohl sollen die sogenannten Wasserperlen: „Humoresken und Anecdoten" dem Werke auch diesmal seine Würze verleihen. Wir hoffen daher, indem wir unsern geehrten Abonnenten den II. Band mit erneuten Kräften vorführen, daß das Interesse derselben sich steigert und uns durch recht rege Theilnahme unterstützen mögen. Wie im geschlossenen Band werden auch im erscheinenden II. Bande den Monatsheften schön ausgeführte Farbendruckbilder beigefügt, welche oftmals höher zu stehen kommen als der Preis des Heftes selbst und gewiß den Kennern und Liebhabern willkommen sein. Für diesen Band wirklich etwas Schönes zu liefern, scheueten wir kein Opfer und ließen eine, ebenfalls in Farbendruck schön ausgeführte, wirklich prachtvolle Prämie, darstellend: „Der kleine Wohlthäter" anfertigen. [1868.1:]

Die Quelle an ihre Leser. Willkommen-Gruß zum zweiten Jahrgang. Ihr Lieben, die Ihr wiederum Euch naht, Willkommen hier an der gewohnten Stelle! Ermüdet seid Ihr wohl vom Wanderpfad, Drum sucht das alte Plätzchen an der Quelle! Zur Ruhe ladet jene Bank von Stein, Darüber windbewegt die Bäume rauschen — Gebrochnes Dämmerlicht fällt mild herein, Des Waldes stiller Frieden schließt Euch ein Und fern vom Lärm des Lebens könnt Ihr lauschen. Wie oft erzählte ich an jenem Ort Euch grauer Vorzeit wundersame Kunde! Auch ward der Quelle Sang zum Tröstungswort, Und Lieder träuften Balsam in die Wunde. Ich ließ an Eurem Geist vorüber gehn So manche bunte, schimmernde Gestalten, Ließ eh'rne Männer aus dem Grab erstehn

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Und alte blutge Thaten neu geschehn, Ihr sah't des Herzens tiefgeheimste Falten. Ich bot Euch frischen Trunk aus meiner Fluth, Wenn Ihr bei mir im Grünen Platz genommen — War es im Winter, war's bei Sonnengluth: Ihr seid vergebens nie zu mir gekommen. Ich war Euch Freundin in dem Ernst der Zeit, Und ziert mich Eins, so ist es meine Treu — Ja, treu bewährt bin ich in Lust und Leid: Die Quelle war nur Eurem Dienst geweiht, Und Eurem Dienst weiht sie sich heut' auf Neue. Willkommen denn, Ihr Leser, klein und groß, Willkommen an der alten trauten Stelle! Was auch die Zukunft birgt im dunklen Schooß, Euch bleibe immer Aug' und Himmel helle! Mit äußerm Glück und innrer Freudigkeit O möge Gott Euch für und für begnaden! Er schenke Frohsinn und Zufriedenheit! — Mit diesem Segenswunsch, Ihr Theuren seid Zur Quelle wieder freundlich eingeladen! Hier ist der Platz, hier ist die Bank von Stein, Darüber windbewegt die Bäume rauschen — Gefiel ich Euch und wollt Ihr dankbar sein, Versäumet nicht, aufs Neue mir zu lauschen! Mein Streben geht — Ihr wißt es ja — dahin, Daß sich dem Schönen Gutes stets geselle — Nichts will ich, Lieben, sein, als was ich bin: Erheiterung, Belehrung, Trösterin, Dem Volk die beste Unterhaltungs-Quelle! [1868. Unpag.B/.:]

Z«r gefälligen Beachtung. Nachdem der Π. Band der „Quelle" geschlossen, kann ich nicht anders, als meinen geehrten Abonnenten für das mir in so reichem Maßstabe geschenkte Vertrauen allein hierdurch meinen besten Dank auszudrücken, sondern ich fühle mich auch veranlaßt, die Zufriedenheit meiner geehrten Gönner und Freunde nur immer mehr und mehr zu erwerben. Ich habe daher den binnen Kurzem erscheinenden III. Band zu demselben geringen Preis von 3 Ngr. oder Sgr. pro Heft, im Format vergrößert, die Bilder durch Anschaffung mehrerer neuer Maschinen wesentlich verschönert und überhaupt den III. Band durch ein gefälligeres Titelblatt in ein neues Kleid gekleidet und somit in jeder Hinsicht darnach zu streben gesucht, das mir geschenkte Vertrauen durch beste Kräfte, guten Text und gute Ausführung des beigegebenen Bildes zu rechtfertigen. Im vorliegenden II. Bande hatten sich mancherlei Mängel eingeschlichen, welche nur durch die Einfachheit der Pressen entstanden waren, doch dem ist jetzt abgeholfen; ich bin jetzt in den Stand gesetzt, nicht allein guten leserlichen Druck, sondern auch wirklich schön ausgeführte Bilder liefern zu können und ersuche daher die geehrte Leserwelt mich auch in dem binnen Kurzem erscheinenden III. Band durch recht reges Abonnement gütigst zu unterstützen; ein Blick auf die Ausstattung und den Inhalt des ersten Heftes wird genügen eine recht zahlreiche Theilnahme zu erwecken. Dresden, im Juli 1869.

Hochachtungsvoll CG. Lohse.

[1869.1:] Frohes Wiedersehn. Einladung zum dritten Band der Zum dritten Male heiß' ich Euch willkommen! Geliebte Leser, säumt auch heute nicht!

„Quelle"

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Mein plaudernd Rauschen habt Ihr gern vernommen Bei Sonnenaufgang und im Mondenlicht. War ein glutheißer Sommertag vorüber, Bot ich Euch Labsal und Erquickung dar — Und färbte sich der Himmel trüb' und trüber, Ich blieb so hell, wie ich von Anfang war. Ihr saht mich immer an der trauten Stelle, Bereit, mit frischen Strahlen zu erfreun, Und immer wieder grifft ihr gern zur „Quelle", Euch angenehm und lehrreich zu zerstreun; Zu lauschen ihren wunderbaren Kunden, Den goldnen Märchen der Vergangenheit — Ich wob in Eure Feierabend-Stunden Den Wiederschein des Lebens und der Zeit. Oft war es Euch, als müßten Glocken schallen, Wenn feierlich die Sonne niederstieg. Das fromme Lied erbaute Kirchenhallen, Daß in der Brust der letzte Zwiespalt schwieg. Gewiß, das waren heilige Minuten! Religion ist doch kein leerer Wahn! Ja, alle Quellen werden Jordansfluten, Wo Andacht uns die Herzen aufgethan. So lade ich Euch ein zum dritten Male, Zur Zeit, wo sommerlich die Sichel klingt — Bald naht der Herbst, der mit dem mildern Strahle Der Sonne längere Ruhepausen bringt. Euch diese, liebe Leser, zu versüßen, Braucht ihr nach Neuem nicht umherzuspäh'n: Die wohlbekannte „Quelle" läßt Euch grüßen — Glückauf! Glückauf! Und frohes Wiedersehn! Melodisch wird mein Strahl auch ferner rauschen, Der schönsten Gaben Fülle birgt mein Schooß! Des Menschenherzens Räthsel zu belauschen, O, lagert Euch um mich im grünen Moos! Und wo sich Zwei so recht von Herzen lieben, Zur „Quelle" mögen Hand in Hand sie gehn! Ja, bleibt mir treu, wie ich Euch treu geblieben! Glückauf! Glückauf! Und frohes Wiedersehn! 0322 EIN BOTE AUS WESTFALEN Paderborn 1870 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Bömer-Degering A 96. BOTE, BECKUMER - Nr. 2635 BOTE, BERNER - Nr. 2285 BOTE, CHAMER - Nr. 0414

Dr.K...

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DER BOTE DER WAHRHEIT, DER FREIHEIT UND DER LIEBE

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0323 D E R B O T E D E R W A H R H E I T , D E R F R E I H E I T U N D D E R LIEBE Wien 1869 * Standorte: Ö N B Wien: 105.226 -B[1869] UB Wien: I 254.291[1869] * 1869: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: 1869. 1. D E R B O T E D E R W A H R H E I T , D E R F R E I H E I T U N D D E R LIEBE. Herausgeber: J. Metall [ab 1869, N.F. Nr. 1: Hippolyt Tauschinski], Verantwortlicher Redakteur: J. Metall [ab 1869, N.F. Nr. 1: Hippolyt Tauschinski], Qg· i]. Wien: [Druck:] E. Jasper 1869. 4° [Jg. 1:] 1869. N r . 1[30.3.] - N r . 7. 56 S. N.F. N r . 1 - N r . 2[1.9.]. 96 S. * 1 N r . = 8 S. * 14 täglich. [1869.1:] Es ist bereits zur allgemeinen Ueberzeugung geworden, daß der gegenwärtige Zustand der menschlichen Gesellschaft einer gründlichen Veränderung und Reorganisation bedürfe. Die rohe Gewalt, das brutale Recht der physischen Stärke, sie sind es nicht, durch welche ein gedeihlicher und nachhaltiger Aufschwung in der Cultur herbeigeführt werden kann. Die großen Umwälzungen, die erstaunlichen Fortschritte im Leben der Menschheit haben ihren wahren Ursprung nur im Geiste, sie sind die Folgen des Auftretens neuer fruchtbarer Ideen, durch welche die Menschen ihren gewöhnlichen, niedrig materiellen Zwecken auf eine Zeit lang entfremdet, und edleren, erhabenen Zielen zugeführt werden. U m die Geschichte eines Zeitalters richtig verstehen und würdigen zu können, ist es also nothwendig, daß man seine philosophischen Anschauungen und Ueberzeugungen vollständig erfaßt und begriffen habe. U n d ebenso gilt es als Gesetz für alle, welche an dem Glücke und der Vollendung der Zukunft arbeiten wollen, daß sie zunächst dahin wirken, durch Aufklärung und Erweiterung der allgemeinen Kenntnisse dem Neuen und Besseren den Boden zu ebnen. Die vorliegende Zeitschrift ist nun bestimmt, diesen Aufgaben zu dienen; sie soll die Lehren der Wahrheit, der Freiheit und der Liebe verbreiten helfen, und sie soll für alle, welchen es um den Fortschritt ernstlich zu thun ist, zum geistigen Mittelpunkte werden, von dem aus sie fortwährend neue Anregungen erhalten, und von dem sie in ihren wackeren Bestrebungen auf das Lebhafteste unterstützt werden. Wir gehen von festen gegebenen Principien aus, und werden uns dadurch einen bestimmten unveränderlichen Charakter bewahren. Wir wenden uns nicht an die stolz ausschließenden Kreise einer eingebildeten Gelehrtenwelt, sondern allein an das frische empfängliche Volk, dessen H e r z für alles Wahre, Gute und Schöne immer offen ist. Wir werden alle Erscheinungen des öffentlichen Lebens in den Kreis unserer Besprechungen ziehen. Wir werden die religiösen, politischen und socialen Verhältnisse eingehend erörtern, und es nie unterlassen, wenn wir irgendwo die Fehler, die Mängel und die Gebrechen aufweisen, auch zugleich das Bessere, das, was an die Stelle gesetzt zu werden verdient, zu verkündigen. Auf religiösem Gebiete verlangen wir nach Wahrheit, nach reiner unverfälschter Wahrheit. Wir gestehen offen, daß wir vor keinem Irrthume Ehrfurcht haben, und wäre er auch Jahrtausende alt, und daß wir die Lüge hassen und verfolgen, wenn sie sich auch in das Gewand scheinbarer Unschädlichkeit kleiden würde. In der Politik ertönt unser Ruf nach der Freiheit, nach der vollen uneingeschränkten Freiheit, nach der Wiedereinsetzung in die ewig unveräußerlichen Menschenrechte, durch welche allein ein wahrhaft gesittetes Staats- und Culturleben möglich ist. U n d endlich auf dem socialen Gebiete wollen wir die Liebe herrschend machen; nicht jene scheinheilige Liebe, welche den Armen zuruft: Helft euch selbst, und welche sie zu trösten glaubt, wenn sie ihnen von einer unbekannten, außerirdischen Seligkeit erzählt; sondern vielmehr jene Liebe, welche die volle Gleichberechtigung der Menschen anerkennt, und

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DER BOTE DER WAHRHEIT, DER FREIHEIT UND DER LIEBE

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welche nach einer Gesetzgebung im Staate strebt, wodurch Jeder in dem Selbstgenusse seines Arbeitsertrages geschützt wird. Und so geht denn der Bote hinaus in die Welt, in einfacher ungeschmückter Weise, aber voll der Hoffnung, daß er Allen, die ihn aufnehmen, als treuer redlicher Freund erscheinen werde, und daß er stets gewiß sein könne auf ein herzliches Willkommen! DER BOTE DES FRIEDENS Dresden - Nr. 0897 DER FRIEDENSBOTE 0324 BOTE DES SULZBACH-THALES Sulzbach [1880] * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Woerl 712. BOTE, DEUTSCHER, FÜR STADT UND LAND - Nr. 0534 BOTE, DER FARNSBURGER - Nr. 2646 BOTE, FRÄNKISCHER - Nr. 1274 BOTE, DER FREISTÄDTER - Nr. 0885 DER BOTE FÜR BERG UND THAL Sarmenstorf, Muri - Nr. 0685 DER ERZÄHLER - Nr. 1087 DER HAUSIRERFRANZ DER BOTE FÜR GESCHÄFTSLEUTE Wien - Nr. 0995 DER G'RADE MICHEL 0325 BOTE FÜR STADT UND LAND Xanten [1880] "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Woerl 615. BOTE, DER FÜRTHER - Nr. 0928 BOTE, GERBSTÄDTER - Nr. 0956 BOTE, DER HEUBERGER Nr. 0188 BOTE, HOCHBERGER Nr. 1069

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DER BOTE VOM REINEBERGE

BOTE, HOLSTEINISCHER - N r . 1152

DER BOTE IN MURI Muri - N r . 0685 D E R E R Z Ä H L E R

BOTE, OBERLÄNDER - N r . 2629

BOTE, ODENWÄLDER - N r . 0195

BOTE, DER ORTENAUER N r . 2636

BOTE, DER PILSNER - N r . 2073

BOTE, PUSTERTHALER - N r . 0425 - N r . 1287

BOTE, DER ROSCHACHER, FÜR DIE ÖSTLICHE SCHWEIZ -» N r . 1330 - N r . 2641

BOTE, SCHWARZWÄLDER - N r . 2634

BOTE, SEELÄNDER - N r . 1282 - N r . 2348

BOTE, SUHRENTALER - N r . 2599

DER BOTE VOM BODENSEE Romanshorn - N r . 0684 D E R E R Z Ä H L E R - N r . 1329 ILLUSTRIRTES S O N N T A G S B L A T T

DER BOTE VOM MAIN Würzburg - N r . 0694 D E R E R Z Ä H L E R

0326 DER BOTE VOM OBERMAIN Kulmbach 1861 - 1 8 6 2 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: D Z K 1861, 1862.

0327 DER BOTE VOM REINEBERGE Lübbecke i.W. 1861

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DER BOTE VOM REINEBERGE

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"•Nicht nachgewiesen. * Quelle: DZK 1861. 0328 DER BOTE VOM REMSTHALE Gmünd 1861 - 1 8 6 2 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: DZK 1861, 1862. 0329 DER BOTE VOM UNTERMAIN Amorbach 1862 * Nicht nachgewiesen. •Quelle: DZK 1862. DER BOTE VON BERG UND THAL Muri - Nr. 1317 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT 0330 BOTE VON DER LAHN Marburg 1853 - 1 8 5 4 "•Standort: 4: Vili A 1799[1853.1854] "Ί853-1854: Mehr nicht erschienen. "•Editoriais: 1853. 1. 1854. 97. BOTE VON DER LAHN. Redaktion: Joh. Aug. Koch. [Jg-1-2]. Marburg: Joh. Aug. Koch 1853 - 1854. 4° [Jg. 1:] 1853. Nr. 1[2.7.] - Nr. 53. 212 S. [Jg. 2:] 1854. Nr. 1 - Nr. 25[29. 3.]. 100 S. * 1 Nr. == • 4 zweisp. S. "•Zweimal wöchentlich. "•Beilage: ILLUSTRIRTE BEILAGE ZUM BOTEN AN DER LAHN. 1853. [1853.1:'] Der Bote von der Lahn erscheint wöchentlich zweimal, Mittwochs und Sonnabends, und wird Erzählungen, Novellen, Gedichte, gemeinnützige Nachrichten, interessante Geschichtsnotizen, sowie in gedrängter Kürze eine Uebersicht der politischen Tagesneuigkeiten zu seinem Inhalte haben. Außerdem werden demselben lithographirte Beilagen beigegeben, welche abwechselnd illustrine Anecdoten, Häkel-, Stick- u. dgl. Muster, Abbildungen von landwirtschaftlichen und industriellen Gegenständen enthalten. [1854.97:]

Zum Abschied an unsere Leser. Seit längerer Zeit schon fühlte der Unterzeichnete als alleiniger Redacteur dieses Blattes seine Kräfte nicht hinreichend, um demselben fernerhin eine solche Stellung zu geben, wie er bei dessen Gründung die Absicht und Hoffnung hatte — zunächst vielseitige Anforderungen in geschäftlicher Beziehung ließen ihm nur mit Mühe wenige Stunden, um sich einer

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derartigen Beschäftigung zu widmen, diese genügen aber nicht, das zu leisten, was von Seite des Publikums wohl oft und nicht mit Unrecht gefordert wird — darum sieht er sich dann auch jetzt genöthigt, von einem Wirkungskreis zu scheiden, der ihm mehr als lieb geworden war. Aber auch eben aus diesem Grund will er jetzt zurücktreten, wo nicht Theilnahmlosigkeit des Publikums ihn hierzu zwingt, sondern, wo es nur das eigne Bekenntnis der selbst gefühlten Schwäche ist, verbunden mit der Furcht, durch jene über kurz oder lang den Fall eintreten zu sehen, dann einem nicht mehr zahlreichen Leserkreis ein Lebewohl zurufen zu können. Vor Allem sieht er sich dann nun auch noch gedrungen den Lesern dieses Blattes für die gehabte Nachsicht über so manches Mangelhafte und Unvollkommene seinen herzlichsten Dank auszusprechen, denen aber, die mit Rath und That ihn unterstützten, und wobei er nicht umhin kann, der zahlreichen Leistungen seines verehrten Freundes, Herrn Weintraut, zu erwähnen, kann er nicht mehr sagen, als er stets denselben mitgetheilt hat, nämlich: daß auch die kleinste Gabe erleichtern half, und aufs Dankbarste stets angenommen ward. — Noch schließlich hält der Unterzeichnete sich verpflichtet, seinen seitherigen Lesern ein Versprechen zu geben, da er Angefangenes zu beenden für diesesmal nicht im Stande war, ein Versprechen, das zunächst nur darin bestehen soll, daß die im Blatte bis jetzt nur zur Hälfte mitgetheilte „Reise um die Welt" in einem besondern, recht billigen Büchlein in möglichst kurzer Zeit erscheinen wird, dem vielleicht noch manches Andere der Art folgen kann, wenn dann der eine oder andere Leser dieser Zeilen auch für die Folge noch eine freundliche Erinnerung bewahren will dem ehemaligen Herausgeber des Boten von der Lahn, Joh. Aug. Koch. 0331 DER BOTE VON DÜRKHEIM Dürkheim 1861-1862 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: DZK 1861, 1862. BOTE, WANDSBECKER - Nr. 2658 BOTE, WETTERAUER - Nr. 2351 BOTE, ZIPSER - Nr. 2401 BOTE, ZÖRBIGER - Nr. 1415 BOTEN, DEUTSCHE - Nr. 0475 0332 DIE BOTENFRAU VOM HARZ Wernigerode 1863 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 6744: DIE BOTENFRAU VOM HARZ. Witzblättlein für Stenographen und alle, die es nicht werden wollen. Wernigerode 1863. BOTHE, PUSTERTHALER - Nr. 2597

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DIE BOTENFRAU VOM HARZ

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DIE BOTSCHAFT Klingnau - Nr. 2664 UNTERHALTUNGSBLATT DER BOTSCHAFT 0333 BOTSCHAFT AUS DER HEIMAT UND FREMDE Altstätten 1869 * Nicht nachgewiesen. »Quelle: Blaser 191. BOTSCHAFTER, AMERIKANISCHER — Nr. 0094 0334 BRAGA Hamburg 1861 - 1 8 6 2 * Standort: H 46: Ζ 900/216[1861.1862] "1861 — 1862: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1861. Nr. 1. 1. 1862. Nr. 1. 1. BRAGA. Organ für Wissenschaft und Kunst. Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von Carl Fischer. Redigirt von einem Kreise Deutscher Jünglinge. Jg. [ l ] - 2 . Hamburg: Carl Fischer [1862: Boyes & Geisler in Comm.] 1861 -1862. 8° [Jg. 1:] 1861. Nr. l.Quni], 52 S. Nr. 2.[Oktober]. 60 S. Jg. 2: 1862. Nr. l.[Januar]. 61 S. "•Inhaltsübersicht: pro H. [1861. Nr. 1.1:]

Vorwort. An unsere Leser! Unter allen Umständen hat, unserer Meinung nach, die Redaction eines neuerscheinenden Blattes vor Allem die Pflicht, das Erscheinen desselben zu rechtfertigen, und dies thut sie gewiß am besten dann, wenn sie seine Existenz als Bedürfniß, sein Erscheinen also als eine Nothwendigkeit, darthut. Die Existenz eines solchen Unternehmens, wie das unsrige, ist aber Bedürfniß, denn ein Organ deutscher Jünglinge (und von solchen soll, laut des Titels, unser Jahrbuch herausgegeben werden) wird unseres Wissens bis jetzt noch schmerzlich vermißt. Wir glauben daher, etwas ganz Originales zu bieten. Erklären wir uns, nach dieser nöthigen Rechtfertigung des Erscheinens unserer Zeitschrift, näher über ihren Zweck! — Der „Braga" ist geschrieben von Deutschen Jünglingen! Der „Braga" ist geschrieben für Deutsche Jünglinge! Das heißt: Wir, die wir den „Braga" gründen und herausgeben, die wir ihn redigiren, und die wir an diesem ersten Hefte mitgearbeitet haben, sind Jünglinge, und zwar echt Deutsche Jünglinge! Ihr, die Ihr diese Zeitschrift ganz besonders lesen sollt, für die sie den Hauptnutzen haben soll, Ihr sollt ebenfalls Deutsche Jünglinge sein! Und endlich Ihr, die Ihr, nachdem Ihr den „Braga" gelesen, Mitarbeiter an ihm werden sollt, sollt wiederum Deutsche Jünglinge sein! An Euch wenden wir uns zuerst, Ihr jugendfrischen Bürger der deutschen Hochschulen; an Euch wenden wir uns zuerst mit der Bitte: Seid uns treue Helfer, zu Eurem eigenen Vortheile, zum Wohle und Heile unseres geliebten Vaterlandes! Euch wird es Vortheil bringen, unsere Mitarbeiter zu werden, weil es Euch anregen wird, das Schöne, das, noch ungeordnet und dunkel vielleicht, in Euch schlummert, klar zu Tage zu fördern und ihm so erst einen

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Werth zu verleihen. Das deutsche Volk ist ja so tief innerlich, in ihm liegen so manch' schöne, unentwickelte und entwickelte, Keime; aber der Deutsche ist eben zu innerlich, er kommt mit seinen Gedanken nicht heraus, der Keim kann also nicht zur Blüthe, nicht zur Frucht, werden und bringt so Niemandem Nutzen. Das größte Unglück der deutschen Studenten vornehmlich ist es, wie ein bedeutender akademischer Docent sagte, daß sie sich eine zu lange und zu empfindliche Zeit hindurch rein receptiv verhalten, und zum Theil verhalten müssen, ohne irgendwie productiv sein zu können. Nun, es wird Euch, Ihr Studenten, hier Gelegenheit zum Selbsterzeugen geboten; benutzt sie nach Kräften, dann wird Eure Vervollkommnung auch dem deutschen Vaterlande Heil und Segen bringen; seid Ihr ja doch seine einstigen Bürger, und ist doch ein Staat das, was seine Bürger sind. Auch Euch sagen wir dasselbe, Ihr nicht studirenden Deutschen Jünglinge! Auch Ihr möget in dem „Braga" vertreten sein, Ihr jungen Deutschen Lehrer, Techniker, Künstler, Kaufleute, Gewerbetreibende, und wie Ihr alle heißen mögt. Aber auch Ihr, die Ihr Glieder aller der Genannten in Euch schließt, mögt uns Eure Vertreter senden, Ihr jugendlich kräftigen Deutschen Turner, die Ihr, wenn Ihr auch schon Euer vortreffliches eigenes Organ besitzt, Eure vaterländische Feder doch gern auch dem „Braga" leihen werdet! Ja, Du gesammte, herrliche, Deutsche Jünglingsschaar, arbeite mit deiner ganzen frischen Kraft für dieses nationale Unternehmen! Wenn nun der „Braga" so vor Allem den künftigen Bürgern gewidmet ist, so werden doch auch die jetzigen Bürger aus ihm einen gewissen Vortheil ziehen können. Wir sind nämlich, mit aller schuldigen Ehrerbietung vor der größeren Erfahrung und Reife des Alters, doch der Ansicht, daß auch ein erprobter Mann hier manches ihm Neue wird finden können. Dann aber, was das Bedeutungsvollste ist, glauben wir, daß das Alter hier frischen, urkräftigen, Anschauungen begegnen wird, welche, wenn sie auch manches Irrige enthalten mögen, durch ihre jugendliche Unbefangenheit einen verjüngenden Einfluß auf seinen, vielleicht durch die Verhältnisse ihm unmerkbar untergezwungenen, Standpunkt, von dem aus es die Welt betrachtet, ausüben können. Nachdem wir so als Zweck des „Braga" den angegeben haben, daß er ein Organ der Deutschen Jugend werde, so wollen wir uns näher über seine innere Einrichtung auslassen. Der „Braga" soll ein Sprechsaal der gesammten Deutschen Jugend sein, es werden also auch die verschiedensten Ansichten die bereitwilligste Aufnahme in seinen Spalten finden. Eine jede Partei in wissenschaftlicher, künstlerischer, religiöser oder politischer Hinsicht wird das in ihrem Sinne Beste hier aussprechen; es wird ein ruhiger und objectiv gehaltener Meinungsaustausch der verschiedenen Parteiungen in dem „Braga" seine Stätte finden. Das Widersprechendste wird hier also aufgenommen, Angriffe und Vertheidigungen, Repliken und Dupliken, sie werden uns willkommen sein. Nur Eins verlangen wir von Allen und unter allen Umständen: das ist „Gewissensfreiheit". Das religiöse Bekenntniß halten wir für Sache des Einzelnen und werden demgemäß das, was einen Andersdenkenden berechtigt, sich verletzt oder gekränkt zu fühlen, bestimmt zurückweisen. Der eben von uns aufgestellten Tendenz, den „Braga" nämlich zu einem Sprechsaal aller Parteien machen zu wollen, gemäß, können wir von dem, was der „Braga" bringt, dem Inhalte nach Nichts, der Form nach nur das, was wir von dem uns anonym Eingesandten, (was natürlich einer schärferen Prüfung unterworfen werden wird), aufgenommen haben, vertreten. Ob der Name des Verfassers eines Beitrages im Blatte genannt werden soll, oder nicht, steht im Belieben desselben; giebt er hierüber keine Vorschrift, so wird die Redaction nach ihrem Ermessen verfahren. Zur Unterhaltung haben wir für jedes Heft einen „Dichtergarten" e ingerichtet, in welchem Poesieen jeglicher Form Aufnahme finden. Dies wird gewiß manchem jungen Dichtertalente willkommen sein, welches sich so Gelegenheit gegeben sieht, zum Bekanntwerden sich Bahn zu brechen. Der Ort der Herausgabe: Hamburg, der vielleicht sonderbar gefunden werden könnte, weil diese norddeutsche Hafenstadt so wenig zu einem Centraipunkte der deutschen Jugend geeignet scheint, rechtfertigt sich gewiß dadurch, daß sich die Herausgeber eben hier zusammengefunden haben. Hamburg zeigt überdies ein reiches geistiges, seiner Natur nach durchaus allseitiges, Leben, es ist ein kleiner Staat von großer Bedeutung, so daß von irgend welchem Particularismus und Provincialismus sich hier nichts wird finden lassen. Beiträge bitten wir unmittelbar an die Redaction zu adressiren. Klagen wegen Empfang des Blattes richte man ebenfalls an die Redaction. Abonnements werden entgegen genommen bei Hoff-

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mann & Campe in Hamburg. Die Seitenzahl des „Braga" wird stets mindestens dieselbe sein, bei Mehrung des Stoffes und der Abonnenten aber wird sie steigen. Und so bieten wir denn dem Leser mit freundlichem Gruße die Hand und führen ihn in unser Leben ein. Möge er, wenn er es kennen gelernt hat, ihm seine Theilnahme schenken, denn nur eine rege, allgemeine, Theilnahme kann unser Unternehmen zu dem machen, was es sein will. [1862. Nr. 1.1:]

Das Mährlein vom „Braga " und den Jünglingen. Es war einmal ein Kreis frischer Jünglinge mit warmen Herzen und regsamen Sinnen. Die thaten sich zusammen und redeten, wie herrlich es doch sei, wenn es für den Deutschen Jüngling ein Organ gäbe, in dem er seine Gesinnungen und Ansichten aussprechen könne; wie der Deutsche Jüngling zu innerlich sei, wie er nicht aus sich herausträte, wie er nur aufnehme und zu wenig selbst produciré. Das Selbstschaffen sei es, das den Geist reife und den Menschen zum Bewußtsein der Individualität bringe. Das müsse der Deutsche Jüngling erkannt haben und deshalb ein Organ, das ihm Gelegenheit zum Produciren böte, mit Freuden begrüßen. Auch das Alter, meinten sie, müsse wünschen, die Ansichten und das Streben der Jünglingswelt kennen zu lernen, es würde sich freuen an den jungen, urfrischen Anschauungen und ebenfalls einem Organe für die Jünglingswelt alles Heil wünschen. So redeten die Jünglinge noch Manches und beschlossen endlich, eine derartige Zeitschrift zu begründen. Und das Blatt erschien und nannte sich „Braga" und ging hinaus unter die Deutschen Jünglinge. Da aber fand es nicht die erwartete Begeisterung. Von zehn Deutschen Jünglingen sagten zwei schüchtern, sie wollten doch lieber bei der alten, guten Erziehungsmethode bleiben. Zwei meinten geringschätzig lächelnd, sie bedürften eines solchen Organes nicht mehr, sie wären schon mit sich selbst fertig. Fünf sagten gar nichts, denn ihre Augen waren voll Schlafs und ihr Mund mit Gähnen beschäftigt. Der Zehnte aber reichte den Herausgebern die Hand und sagte: „Brüder, ich verstehe Euer herrliches Streben, hier ist meine geringe Kraft, daß sie mitfördere zum schönen Ziele!" Und der „Braga" ging auch hinaus unter das Alter und auch da fand er keine begeisterte Aufnahme. Von zehn Alten lasen vier das Buch stillschweigend. Fünf zuckten die Achseln, schüttelten die Häupter und meinten, sie wollten gar nicht wissen, wie die Jugend dächte. Die Jünglinge sollten, wie es bisher geschehen, dem Alter nachdenken. Was wolle man um sich sehen, so lange die Augen noch scharf seien, man solle warten, bis das Alter sie getrübt habe. So jammerten sie und schlugen ein Kreuz über das Zeichen der Zeit. Der zehnte, ein wegen seines Geistes hochgefeierter Mann, kam zu den Jünglingen und sprach: „Es freut mich, daß die Jugend lebt und nicht eingesponnen und verschrumpft darliegt. Fahrt fort in Eurer schönen Aufgabe, ich werde Euch helfen und stützen!" Als nun das Neujahr herankam, da traten die Jünglinge zusammen und sprachen über die Enttäuschungen, die sie erfahren hatten, und wie sie es sich so anders, so ganz anders gedacht hätten. Dann aber riefen sie einstimmig: „Rüstig weiter geschafft, die Welt ist kein Ideal, der .Braga' mag lustig fortbestehen, wenn auch nur für den Zehnten!" So ist es gekommen, freundlicher Leser, daß der „Braga" hier in seinem zweiten Jahrgang vor dir liegt.

BRAKER WOCHENBLATT

Brake - Nr. 0765 F E I E R A B E N D S T U N D E N

BRANDENBURGER ANZEIGER Brandenburg - Nr. 2349 S O N N T A G S B L A T T

0335 BRANDENBURGISCHES PROVINZIALBLATT Landsberg 1 8 8 0 - 1 8 8 2

* Nicht aufgenommen.

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0336 BRAUNAUER WOCHENBLATT Braunau 1867-1868 * Staadort: SKCSR Prag: 52 A 117[1867.1868] * 1867-1868: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1867/68. 1. 71. BRAUNAUER WOCHENBLATT. Verantwortlicher Redakteur: Karl Mayrhoffer. J g · 1·

Braunau: Karl Mayrhoffer 1867-1868. 4° Jg. 1: 1867/68. Nr. 1[7.12.1867] - Nr. 13[29.2.1868], 76 S. * 1 Nr. = 6 zweisp. S. * Wöchentlich. 0337 BRAUNE BIBLIOTHEK Wien 1871 - 1872 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Winckler 168. 0338 BRAUNSCHWEIGER LEUCHTKUGELN Braunschweig 1871 - 1 8 7 8 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Alexandre 69: BRAUNSCHWEIGER LEUCHTKUGELN. Ein heiteres Blatt in ernster Zeit. Braunschweig 1871 — 1878. BRAUNSCHWEIGISCHE ANZEIGEN Braunschweig - Nr. 0340 BRAUNSCHWEIGISCHES MAGAZIN 0339 BRAUNSCHWEIGISCHER COURIER Braunschweig 1862 "•Nicht nachgewiesen. "Quelle: DZK 1862. 0340 BRAUNSCHWEIGISCHES MAGAZIN Braunschweig 1788 - 1868 "Aufnahme: 1851-1868. "1815-1850: - DLZ I 1.16. "1788-1868: Mehr nicht erschienen. "Standorte: 23: Zeitungen 2[1851 - 1868] 35: C 8749[ 1854.1855] "Beilage zu BRAUNSCHWEIGISCHE ANZEIGEN. BRAUNSCHWEIGISCHES MAGAZIN. Bestehend aus wöchentlichen gemeinnützigen Beilagen zu Band [ . . . . ] der Braunschweigisehen Anzeigen für das Jahr [ . . . .].

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Qg. 64-81], [Braunschweig:] Herzogl. Intelligenz-Comtoir 1851 — 1868. 8° Qg. 64:]1851. Qg. 65:]1852. Qg. 66:]1853. Qg. 67:]1854. Qg. 68:]1855. Qg. 69:]1856. Qg. 70:] 1857. Qg. 71:]1858. Qg. 72:]1859. Qg. 73:]1860. Qg. 74:]1861. Qg. 75:]1862. Qg. 76:]1863. Qg. 77:]1864. Qg. 78:]1865. Qg. 79:]1866. Qg. 80:]1867. Qg. 81:]1868.

Bd. 64[zu Bd. 107]. Stck. 1 - 5 2 . XL Sp., 424 S. Bd. 65[zu Bd. 108]. Stck. 1 - 5 2 . XL Sp., 436 S. Bd. 66[zu Bd. 109]. Stck. 1 - 5 3 . XL Sp., 504 S. Bd. 67[zu Bd. 110]. Stck. 1 - 5 2 . XXXVm Sp., 444 S. Bd. 68[zu Bd. 111]. Stck. 1 - 5 2 . XXXVIII Sp., 468 S. Bd. 69[zu Bd. 112], Stck. 1 - 52. XXXX Sp., 570 S. Bd. 70[zu Bd. 113]. Stck. 1 - 52. XXXVIII Sp., 516 S. Bd. 71[zu Bd. 114], Stck. 1 - 52. XXXX Sp., 506 S. Bd. 72[zu Bd. 115]. Stck. 1 - 5 3 . XXXX Sp., 510 S. Bd. 73[zu Bd. 116]. Stck. 1 - 5 2 . XXXX Sp., 508 S. Bd. 74[zu Bd. 117]. Stck. 1 - 5 2 . XXXXII Sp., 512 S. Bd. 75[zu Bd. 118], Stck. 1 - 5 2 . XXXX Sp., 568 S. Bd. 76[zu Bd. 119], Stck. 1 - 5 2 . XXXVDI Sp., 550 S. Bd. 77[zu Bd. 120]. Stck. 1 - 5 3 . XXXVin Sp., 534 S. Bd. 78[zu Bd. 121]. Stck. 1 - 5 2 . XXXVm Sp., 532 S. Bd. 79[zu Bd. 122], Stck. 1 - 5 2 . XXXVni Sp., 520 S. Bd. 80[zu Bd. 123], Stck. 1 - 5 2 . XXXVm Sp., 554 S. Bd. 81[zu Bd. 124]. Stck. 1 - 52. XXXX Sp., 526 S. * 1 Stck. = 8 zweisp. S. •Wöchentlich. * Inhaltsübersicht/Register: pro Jg. "•Beilage: NACHTRÄGE ZUM BRAUNSCHWEIGISCHEN MAGAZINE VOM JAHRE 1868. Nr. 1 - 5 . S. 527-566.

0341 BRAUNSCHWEIGISCHES UNTERHALTUNGSBLATT Braunschweig 1878 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23469: BRAUNSCHWEIGISCHES UNTERHALTUNGSBLATT. Redaktion: S. Kokosky. Braunschweig 1878. 0342 DAS BRAUSTÜBCHEN Beilage zu DER SCHWÄBISCHE BIERBRAUER Waldsee, Ulm 1871 - 1903 * Nicht aufgenommen. BRAVOUR-STÜCK'LN, BAYERISCHE - Nr. 2444 BREMER BÜRGERFREUND Bremen - DLZ I 2.53 BREMER M O R G E N P O S T Bremen - Nr. 1543 DIE KINDERSTUBE 0343 BREMER POST Bremen 1856-1860 * Standorte: 46: Brem. c. 644-646[1856-1860] H 21: AA 675[1856/57.1859]

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"Ί858: Nicht erschienen. *1857 — 1860: Mehr nicht erschienen. * Editorials: 1856/57. 1. 1860. 488. BREMER POST. Herausgeber: Friedrich Mallet. [Jg. 1 - 3 ] . Bremen: Heinrich Strack 1856-1860. 8° [Jg. l:]1856/57. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 488 S. [Jg. 2:]1859. Bd. 2. Nr. 1 - 12. 488 S. [Jg. 3:]1860. Bd. 3. Nr. 1 - 12. 488 S. *1 Nr. = 40 S. "•Monatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. "•1856/57: Nr. 1 - 7 datiert 1856, Nr. 8 - 1 2 1857. [1856/57.1:]

An den Herrn Omnes in Ueberall. Daß der erste Brief, den die „Bremer Post" bringt, gerade an Sie gerichtet ist, wird Sie nicht wundern. Bei einem neuen Unternehmen ist das Herz in Furcht und Hoffnung bewegt. Es kann gelingen und es kann mißrathen. Es kann Freude und es kann Leid bringen. Man fühlt das Bedürfniß sich auszusprechen. Man hofft ein ermuthigendes Wort zu hören. An wen sollte ich mich denn wenden, als an Sie, lieber Herr Omnes. Hat doch sogar kürzlich der neueste Kaiser sich an Sie gewendet und Sie gebeten, sich auszusprechen. Und es ist ihm so wenig gleichgültig, was Sie sagen, daß er, soweit seine Macht reicht, Ihnen sogar vorschreibt, was Sie sagen sollen. Man nennt ja auch Ihre Meinung, sobald sie öffentlich wird, eine Macht, ja eine Großmacht, und in den Leitartikeln der Zeitungen, die Alles am Besten wissen, auch das, wovon sie nichts wissen, habe ich oft gelesen, daß die öffentliche Meinung eigentlich die Welt regiere. So ist denn jedes Unternehmen, sei es klein oder groß, im Bereich Ihrer Macht. Sie können's hemmen, und Sie können's fördern. Sie können's leicht, und Sie können's schwer machen. Einer Post, die kein Thum- und Taxisches und überhaupt kein Privilegium hat, können Sie alle Pforten zuschließen und alle Wege verlegen. Sie können ihr aber auch weite Bahn machen. Kein Wunder, daß mein erster Brief Ihre Adresse trägt. Aber Sie fragen vielleicht, warum ich Ihren alten längst vergessenen Namen wieder aufwärme. Ich kann eben nicht anders. Ihr moderner Name Publikum ist mir von je und je zuwider gewesen. Er ist so plump und so ordinär. Er hat auch seine wahre Bedeutung verloren. Er macht einen Unterschied unter den Menschen. Er steht nie allein. Da heißt's immer: allerhöchste und höchste Herrschaften und hochverehrtes Publikum. Die Herrschaften gehören nicht zum Publikum und das Publikum gehört nicht zu den Herrschaften. Aber ich habe es nicht mit den Herrschaften zu thun und auch nicht mit dem Publikum. Ich ehre die Unterschiede der Stände und weiß, daß die menschliche Gesellschaft so wenig ohne sie sein kann, als der Leib ohne seine Glieder. Aber ich glaube nicht, daß der rechte wahre Mensch erst bei dem Baron anfängt, und ich bin überzeugt, daß er nicht bei dem „gemeinen Volk" aufhört. Es giebt einen Stand, wo es heißt: „Es ist hier kein Unterschied; sie sind allzumal Sünder." Dieser Stand schließt alle Menschen in sich, auch die allerhöchsten Herrschaften, auch die allergeringsten Dienstboten. Diesen Stand meine ich bei meinem kleinen Unternehmen. Darum nenne ich Sie Herr Omnes. Dieser Name schließt Alle ein und Niemand aus und macht keinen Unterschied. Man kann nicht sagen: Allerhöchste und höchste Herrschaften und hochverehrter Herr Omnes. Sie haben sich daher dieses alten Namens nicht zu schämen. Der Name ist ächt und wahr, schlecht und recht, und es ist eine Macht und Majestät in ihm, die nichts über und neben sich leidet. Wenn Sie aber wissen wollen, was mich denn noch in meinen alten Tagen zu einem solchen Unternehmen bewogen hat, so muß ich zuerst mit einem Sprichwort antworten: aller guten Dinge sind drei. Im Jahr 1832 gab es auch schon starkes Wetterleuchten im Osten und Westen und überall viele Bewegung, besonders auf kirchlichem Gebiet. Da ich nun nie zu den

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passiven Naturen gehört habe, die mitten in der Bewegung stille sein können, sondern zu den activen, die keine Ruhe haben, wenn sie sich nicht in irgend einer Weise bei dem betheiligen, was ihre Umgebung und ihr Herz bewegt, so gab ich den „Bremer Kirchenboten" heraus. Im Jahr 1847 nöthigte mich eine schwere Krankheit ihn aufzugeben, und es thut mir noch leid, daß er plötzlich mitten in seiner Thätigkeit seinen Dienst einstellen mußte, ohne von seinen vielen Freunden Abschied zu nehmen. Als im Jahr 1848 der Sturm der Revolution all die vielen vornehmen Thiere, die gekrönten Löwen und Leoparden und Bären, sammt den ein- und zweiköpfigen Adlern so sehr erschreckt hatte und auch unsere beiden Löwen sich verkrochen hatten, war eine Zeitlang der Schlüssel unserer Stadt, der immer mit Löwenmuth sollte geschützt werden, ganz abhanden gekommen. Da gab ich, um sein Andenken und die Hoffnung zu erhalten, er sei noch irgendwo vorhanden, und werde gewiß wiedergefunden werden, den „Bremer Schlüssel" heraus. Als nun diese Hoffnung sich erfüllte, als der Schlüssel wieder gefunden und wieder in den rechten Händen war, da gab ich gern diese unnöthig gewordene Arbeit wieder auf. Später gab Herr Pastor Toel unter dem Titel „Blicke in die Zeit nach der Schrift", eine christliche Zeitschrift heraus; nachdem sie aber voriges Jahr eingegangen ist, besitzt unsere immer wachsende Stadt, deren Tagesliteratur sich bedeutend vermehrt hat, kein einziges Blatt, welches ausschließlich den höchsten Interessen des Christen geweiht wäre. So lange der Krieg mit seinem Ernst und seinen Sorgen da war, fehlte der Muth ein solches zu gründen. Es that auch nicht so sehr Noth. In Ungewitterzeiten, wenn's blitzt und donnert, können die Menschen wohl schweigen. Nun aber ists Friede geworden und wir wollen hoffen, daß er mehr sein wird, als ein bloßer Waffenstillstand. Eine Friedenszeit hat ihren besonderen Segen, aber auch besondere Gefahren. Man kann in derselben ungestört sein Haus und sein Feld bauen zur Bereicherung und Verschönerung des zeitlichen Lebens. Man kann sich selbst und Andere erbauen auf seinen heiligen Glauben zum ewigen Leben. Man kann aber auch einschlafen und sein Leben verträumen oder verlieren. Man kann von Lust und Leidenschaft bethört seine Tage verlieren im Mammonsdienst, der jetzt so großartig betrieben wird, oder in der vergänglichen Lust des Fleisches, die an allen Wegen lockt das Alter und die Jugend, die Männer und die Frauen, die Geistlichen und die Weltlichen. Da gilt's auf seiner Hut zu sein und die Ruhe zur Arbeit und den Frieden zum Fleiß in jedem guten Werk zu benutzen und eben dadurch seinen Gefahren zu entgehen und seinen Segen zu erlangen. Wer dazu etwas thun und ein gutes Wort reden kann, der soll nicht feiern und der soll nicht schweigen. Ist's nichts Großes, so soll er sich nicht schämen das Geringe zu thun, was er vermag. Hat er keine zehn Pfund empfangen, so soll er sich nicht schämen mit dem einzigen Pfund zu wuchern, das ihm geworden ist. So denke ich und so handele ich. So bin ich zu Nr. 3 gekommen und freue mich meines Fortschritts. Ich fing mit einem Boten an und höre mit einer Post auf. Aber Sie fragen: was soll denn dieser Name bedeuten? Eine Bremer Post!? Soll das eine Post bezeichnen, die für Bremen bestimmt ist, also eine Stadtpost, oder eine Post, die von Bremen ausgeht in alle Welt? Beides, beides, lieber Herr Omnes. Sie ist allerdings zunächst für Bremen bestimmt, für unsere liebe Stadt, aber sie soll auch von Bremen ausgehen weithin und je weiter sie gehet, und je mehr Länder und Städte und Dörfer sie besucht, je lieber wird es mir und meinem Verleger sein. Aber der Name Post, sagen Sie, ist gar zu inhaltslos. Beim „Bremer Kirchenboten" und beim „Bremer Schlüssel" konnte man sich doch etwas denken über Inhalt und Zweck des Blattes, aber der Name Post sagt darüber gar nichts. Sie haben Recht, lieber Herr Omnes, aber gerade darum habe ich ihn gewählt. Wenn so ein Tageblatt erscheint, dann wählt es sich freilich einen bezeichnenden Titel und es geht ihm ein Programm voraus, das mit großer Bescheidenheit ankündigt, was es alles thun und bringen wird und wie es einem tiefgefühlten Bedürfnisse entgegenkommt und hinfort gar nicht mehr kann entbehrt werden. Man will unterhalten, fesseln, belehren, bilden. Geistreiche Mitarbeiter werden genannt. Goldene Berge werden versprochen. Aber ich habe gar keinen Mitarbeiter und kann gar nichts versprechen. Darum ist mir der nichtssagende Name Post so gelegen. Wer kann wissen, was eine Post bringt? Niemand, nicht einmal der Postmeister. Man kann nur sagen: sie wird Briefe bringen und sonst allerlei. Und das soll die Bremer Post auch. Sie soll ihren Namen nicht verleugnen. Sie soll ihren Beruf nicht vergessen. Sie soll Briefe bringen und wird auch sonst allerlei auf- und mitnehmen. Nur für große Packete hat sie keinen Raum und daß sie nicht Schlechtes und Schädliches bringen wird, dafür stehe ich ein.

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So habe ich mich denn gegen Sie, lieber Herr Omnes, ausgesprochen. Das Herz ist mir ordentlich leichter geworden. Ich weiß freilich, daß man von Ihnen sagt, Niemand könne es Ihnen Recht machen. Aber ich weiß auch, daß man eben so gut sagen konnte, Jeder könne es Ihnen Recht machen. Ich weiß, daß man das Entgegengesetzteste von Ihnen sagen kann und daß es doch immer wahr ist. Ich weiß, daß Sie gar viele Köpfe haben, und daß Sie zu gleicher Zeit immer die verschiedensten Ansichten und Meinungen haben, weil der Hut, unter den man gern alle Ihre Köpfe bringen will, noch immer so wenig erfunden ist, als das Perpetuum mobile. Ich bin daher zum Voraus gewiß: Sie werden mich ganz ignoriren, und Sie werden mich auf allen meinen Wegen beachten. Sie werden mich loben und werden mich schelten. Sie werden mein Werk hemmen und Sie werden es fördern. Ich werde für das Eine danken und das Andere in Geduld ertragen. So wissen wir, wie wir zu einander stehen. So lasse ich zum ersten Mal die Bremer Post ausgehen mit einer guten Hoffnung im Herzen und mit einem freundlichen Gruß. Mt. [1860.488:]

Schluß. Mit diesem dritten Band endigt die Bremer Post ihr kurzes Dasein. Ich muß sie aufgeben. Nicht die fast völlig getäuschte Hoffnung auf Mittheilungen christlicher Freunde, nicht Mangel an Lust zu dieser Arbeit, nicht die Furcht, der Stoff möge mir ausgehen, bewegen mich dazu, sondern die jährliche Abnahme der Abonnenten. Von dem ersten Band wurden 490, von dem zweiten 446, von dem dritten nur 424 Exemplare abgesetzt. Der Absatz hat sich also nicht vermehrt, sondern so bedeutend vermindert, daß man das Ende der kleinen unschuldigen Zeitschrift voraussehen kann. Vielleicht wäre sie noch ein oder zwei Jahre zu halten gewesen, aber an einem langsam dahinsterbenden Blatte zu arbeiten — dazu kann ich mich nicht entschließen. Wäre für ihre Verbreitung etwas mehr von Seiten christlicher Freunde geschehen, so würde sie vielleicht mehr Eingang gefunden haben, wie das ferne Zürich beweist, wohin 18 Exemplare gehen, während das nahe Elberfeld nur ein Exemplar bezieht. Doch darf ich mich darüber nicht beschweren, daß es nicht geschehen ist. Ich muß mir vielmehr sagen: was nicht durch sich selbst bestehen kann, das muß und mag untergehen. Hätte die Bremer Post Besseres gebracht, so würde sich auch größere Beachtung gefunden haben. Ich gab was ich hatte, und es ist wenigstens nichts Schlimmes gewesen und es ist auch nicht ganz ohne Segen gewesen. Bei diesem Bewußtsein gereut mich die gehabte Arbeit nicht und ich scheide von ihr, wie man von einem Freunde scheidet, an dessen Umgang man gewöhnt war. Zugleich grüße ich alle mir bekannte und unbekannte Freunde der Post, und danke aufs herzlichste Allen, die für sie eine Gabe oder ein empfehlendes Wort gehabt haben. F. Mallet. 0344 BREMER SONNTAGSBLATT Bremen 1853 - 1 8 6 6 "•Standorte: la: 4°Ac 7225/72[1853 - 1860] 12: 4°Per. 16 h [l 857 - 1866] 46: Brem. a. 309a-315d[1853 - 1866] Fa 545[1853 —1866] *1853 —1866: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1853. Nr. 1. Beil. 1864. 420. 428. 1866. 89. LITERAR. WEGWEISER. 1864. 1. BREMER SONNTAGSBLATT. Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Strack [ab 1864, Nr. 1: C.Ed. Müller]. Redakteur: Friedrich Pietzer [ab 1864, Nr. 52: Alexander Meyer], Jg· 1 - 1 4 . Bremen: Johann Georg Heyse [ab 1855, Nr. 1: Heinrich Strack; ab 1864, Nr. 1: C.Ed. Müller] 1853 - 1 8 6 6 . 4°

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g· ggg· g· g· g· g· gg· g· g· gg·

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Nr. 1[2.1.]. - Nr. 52. 420 S. Nr. 1 - 5 3 . 424 S. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Nr. 1 - 52. 420 S. Nr. 1 - 5 3 . 424 S. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Nr. 1 - 5 2 . 420 S. Nr. 1 - 52. 424 S. Nr. 1 - 52. 428 S. Nr. 1 - 5 2 . 428 S. Nr. 1 - 52. 424 S. Nr. 1 — Nr. 12[25.3.]. 96 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. * Beilage: LITERARISCHER WEGWEISER. Monatsbeilage zum Bremer Sonntagsblatt, Zeitschrift für Literatur und Kunst. 1864. Nr. 1 — 12. 96 S.

[1853. Nr. 1. Beil.:] Wir folgen einer alten Sitte und einem gewissen Gebot der Notwendigkeit, indem wir unser Blatt mit einem sogenannten Programm eröffnen. Der Leser ist vollkommen in seinem Recht, wenn er vom Verleger und Redacteur eines neuen Blattes, das durch die Bezeichnung „Probenummer" höflichst zum Abonnement einladet, zu erfahren verlangt, was er für sein Geld bekommen soll. Das wollen wir denn dem geneigten Leser auseinandersetzen; ohne die üblichen Redensarten und Versprechungen, vielmehr in aller Kürze und Einfachheit. Wäre der Ausdruck nicht so sehr verbraucht, wir würden sagen, das bremische Sonntagsblatt wolle ein Unterhaltungsblatt für die gebildeten Stände sein. Die Bezeichnung ist so allgemein und vieldeutig, sie wird so oft als anständiges Aushängeschild benutzt, daß wir sie lieber vermeiden, obwohl sie in ihrem besseren und edleren Sinn auch für unser Blatt zutreffend ist. Wir wollen nicht eine Unterhaltung der gewöhnlichen Art bieten, welche man in Schlafrock und Pantoffeln auf dem Sopha, am Ofen oder am häuslichen Heerd ohne Kopfbrechen zu sich nimmt, wir speculiren nicht auf Leser, welche die Gemüthlichkeit über Alles lieben, vor der Politik die Ohren sich zuhalten und die Schlafmütze darüber ziehen; denn Gemüthlichkeit haben wir gerade genug in Deutschland. Das Sonntagsblatt wünscht sich vielmehr Leser, welche gern angeregt werden und für Alles lebendige Theilnahme haben, was überhaupt in den Bereich einer unterhaltenden Zeitschrift gezogen werden kann; nicht behaglich dämmernde, sondern lebhaft denkende Leser. Die eigentliche Politik zwar überlassen wir den Zeitungen, aber den Einfluß der politischen auf die geistigen und moralischen Zustände unseres Volkes werden wir oft besprechen. Schilderungen von Sitten und Gebräuchen, geistigen und materiellen Verhältnissen, sprachlichen und sonstigen Eigenthümlichkeiten der Deutschen und anderer Völker, Skizzen und Bilder von Land und Leuten werden unser besonderes Augenmerk sein, und es liegen uns bereits mehrere solcher Schilderungen von kundigen Männern vor. Niedersächsische Zustände, insbesondere Darstellungen von hannoverschen, oldenburgischen, westphälischen, braunschweigischen, hansestädtischen Verhältnissen, Bilder aus der Lausitz, Thüringen, Baiern, Schwaben etc. werden diese Rubrik unseres Blattes bilden und gelegentlich in Reiseskizzen ihre Ergänzung finden. Damit denken wir ein Bild der Gegenwart, ihrer Zustände, Stimmungen und Bestrebungen den Lesern vorzuführen. Und wenn sie, wie es leider der Fall ist, öfter düster als hell und freundlich ausfallen, so werden ihnen mildernd Bilder aus der großen Vergangenheit unseres Volkes gegenübertreten, Darstellungen großer Epochen unserer Geschichte und hervorragender Charaktere. Bei dem novellistischen Theil des Sonntagsblattes wie überhaupt durchweg werden wir einer gedrungenen, knappen Darstellung, der Erschöpfung des Gegenstandes in mäßiger Ausdehnung uns bestreben und das Abbrechen der Artikel, so weit es irgend möglich ist, vermeiden. Gute novellistische Gaben von mäßigem Umfange zu erhalten, ist bei unseren

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literarischen Zuständen bekanntlich sehr schwer, wir haben indeß auch in dieser Beziehung des Eingehens der Herren Mitarbeiter auf unsere Wünsche uns zu erfreuen gehabt. Eine lebhafte und unausgesetzte Aufmerksamkeit werden wir unserer Literatur zuwenden, und wir legen auf den literarischen Theil des Sonntagsblattes einen ganz besonderen Nachdruck. Einige nähere Bemerkungen über unsere Absichten in dieser Beziehung finden die Leser in der literarischen Rundschau der ersten Nummer. Neben den Dichtwerken werden wir auch die Dichter in's Auge fassen und Characterbilder der hervorragenden deutschen Dichter vergangener und gegenwärtiger Zeit häufig vorführen. Auch die Literaturen anderer Völker sollen in anregender, allgemein faßlicher Form besprochen werden, wie denn überhaupt bei allen in das wissenschaftliche Gebiet einschlagenden Gegenständen populäre Darstellung unser Augenmerk sein wird. Originalgedichte, Correspondenzen, Bruchstücke aus neuen und interessanten Büchern, ein Feuilleton werden sich den obigen Rubriken anschließen. Bei Allem werden wir uns einer ernsten, den Gegenständen angemessenen Haltung befleißigen, gern aber das leichte Gewand des Scherzes umwerfen, wie wir denn im Kreise unserer Herren Mitarbeiter manches schelmische Gesicht erblicken. Gleich in den nächsten Nummern werden wir dem Ernsten Heiteres zugesellen. Das ist eine Darlegung dessen, was wir wollen. Sie ist nicht erschöpfend und kann es nicht sein, da wir nicht wissen, mit welchen Gaben die Herren, welche ihre Mitwirkung versprochen haben, uns beschenken werden. Wir wollen nicht mit einem Verzeichniß der Mitarbeiter prunken, können aber unseren Lesern, die sich gleich in der ersten Nummer davon überzeugen mögen, die Versicherung geben, daß wir ihnen Namen von gutem Klange vorführen. (Wir verweisen auf die letzte Seite unseres Blattes.) So mag nun unser Sonntagsblatt hinauswandern und sein Glück versuchen. Daß wir versprechen unser Bestes zu thun, versteht sich von selbst, ebenso daß wir wünschen, der geneigte Leser möge uns dessen fähig halten, was wir verheißen. Und so hoffen wir denn, das bremische Sonntagsblatt werde nicht bloß viele Freunde, sondern auch — weshalb sollen wir es nicht sagen? — recht viele Abonnenten finden. Heinrich Strack. F. Pietzer. [1864. Beil. LITERARISCHER WEGWEISER. 1:] Zur Einleitung. An der Spitze der ersten Nummer eines neuen Unternehmens, welches sich dem Bremer Sonntagsblatt anschließt, erwarten die Leser ein erläuterndes Wort über unsere Zwecke und Absichten bei der Begründung dieser Monatsbeilage. Der literarische Wegweiser wird das Sonntagsblatt von seinem zwölften Jahrgang ab begleiten und in der Regel gegen das Ende des Monats ausgegeben werden. Er ergänzt diese Zeitschrift, ist aber zugleich selbständig und für sich allein zu beziehen. Den Inhalt des Wegweisers bilden lediglich Besprechungen, Winke und Kritiken aus dem Gebiete der Literatur und Ankündigungen neuer Verlagswerke. Was bisher im Sonntagsblatt einen Theil des Stoffes bildete und sich nicht so ausbreiten konnte, wie die Redaction und der Verleger es wünschten, soll den literarischen Wegweiser allein beschäftigen, während das Hauptblatt nach wie vor allen Gebieten der Literatur, der Kunst und des socialen Lebens seine Aufmerksamkeit zuwendet. Um eine Zersplitterung zu vermeiden, bleiben die streng wissenschaftlichen Fächer ausgeschlossen. Schriften von diesen Gebieten werden nur dann berücksichtigt, wenn sie sich nicht bloß an die Fachgelehrten, sondern an die gebildete Welt im Allgemeinen wenden. Regelmäßige und aufmerksame Berücksichtigung findet die gesammte belletristische Literatur, ferner die Gebiete der Geschichte, Geographie und Naturwissenschaft. Während wir im Sonntagsblatt einzelne Bücher anzeigen und besprechen, wird der Wegweiser sich bemühen, vorzugsweise systematisch Gleichartiges zusammenzustellen, neben der einzelnen Leistung das Ganze im Auge zu behalten. Er ordnet daher seine Erörterungen thunlichst nach Fächern und begleitet die Entwicklung der schriftstellerischen Thätigkeit auf den verschiedenen Gebieten. Zu monatlichen Uebersichten, mit denen wir in der zweiten Nummer beginnen, gesellen sich Kritiken neuer Bücher und Besprechungen der wichtigsten Erscheinungen der deutschen sowie auch der wichtigsten anderen Literaturen. Die Leser werden mithin, soweit das auf beschränktem Räume und in den Grenzen, welche wir uns zu setzen haben, möglich ist, mit den bedeutendsten literarischen Arbeiten aus dem oben angedeuteten Bereiche bekannt gemacht werden; Jeder findet leicht was ihn ínteres-

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sirt, und überläßt das Andere Anderen. Unsere Kritik wird das Gute rasch und gern hervorheben, das Mittelmäßige und Schlechte offen tadeln und verurtheilen. Sie kennt keine Rücksichten der Freundschaft auf diesem Gebiete; Name und Stellung eines Schriftstellers werden nie den Grund abgeben, seine Schriften anders zu beurtheilen, als sie es nach ihrem inneren Wesen verdienen. Noch immer ist die deutsche Kritik nicht frei von dem Unwesen, das vor Jahrzehnten üppig wucherte und sie nahezu um ihr Ansehen gebracht hat. Es soll nicht die Person, sondern nur die Sache entscheiden. So wollen wir denn beginnen und thun, was in unseren Kräften steht, um an der Beförderung literarischer Interessen mit zu arbeiten. BREMGARTNER WOCHENBLATT Bremgarten - N r . 0868 FREIÄMTER BLÄTTER - N r . 1751 M I T T H E I L U N G E N - N r . 2350 SONNTAGSBLATT 0345 BREMISCHE BLÄTTER FÜR U N T E R H A L T U N G , BELEHRUNG U N D WITZ Bremen 1879 "•Standort: 46: Brem a. 884[1879] *1879: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1879. Unpag. Bl. 15. 67. BREMISCHE BLÄTTER FÜR U N T E R H A L T U N G , BELEHRUNG U N D WITZ. Für die Redaktion verantwortlich: J.F. Dettmer. Qg· il· Bremen: Diercksen & Wichlein 1879. 4° Qg. 1:]1879. N r . 1[13.4.] - N r . 9[1.6.]. 79 S. * 1 N r . = 8 zweisp. S. "•Zweimal wöchentlich; ab 1879, N r . 3 wöchentlich. "•Illustrationen. [1879. Unpag. Bl.:] Abonnements-Einladung. Ein neues Blatt! Wir wissen es, man wird seine erste N u m m e r mit zweifelndem Achselzucken begrüssen und auf die grosse Zahl von Zeitungen und Journalen hinweisen, die schon vor ihm das Lesebedürfniss des Publikums befriedigten: Was soll es und was kann es sein und bringen, um noch neben jenen die Berechtigung seiner Existenz darzuthun und sich einen Platz im Herzen der Lesewelt zu gewinnen? Es ist wahrlich kein ermuthigender Anfang, wenn man die Gründung eines neuen Unternehmens gewissermassen entschuldigen muss, und wenn man sich bewusst ist, dass dasselbe nicht unmittelbar einem allgemein anerkannten Bedürfniss entsprungen erscheint. — Und wenn wir gleichwohl doch mit zuversichtlichem Hoffen auf den Beifall und die Theilnahme des Publikums, und damit auf ihre gedeihliche Zukunft, der „Bremischen Blätter" erstes in die Welt senden, so geschieht es, weil wir ihnen in der Haltung und im Inhalt einen eigenartigen Charakter zu geben gedenken, welcher, so viel möglich, den verschiedensten Richtungen des Leseinteresses entsprechen soll. Die „Bremischen Blätter für Unterhaltung, Belehrung und Witz " werden weder ausschliesslich politischen Zwecken dienen, noch allein durch belletristische Artikel harmlose Unterhaltung bringen, noch auch sich als Lokalblatt im engeren Sinne des Wortes einführen, oder bestimmt sich zeigen, nur dem leichten H u m o r eine Stätte zu bieten, aber sie werden alle diese Zwecke zusammenzufassen und zugleich zu erfüllen bemüht sein. Die politischen Blätter der üblichen Art beurtheilen die Tagesereignisse von dem doctrinaren Standpunkte eines bestimmten Parteiprogramms und unter der Einwirkung der Partei-

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disciplin und entbehren darum zumeist der Unabhängigkeit und Frische des Urtheils; und indem sie ihre Leser unterrichtet halten müssen über alle Vorkommnisse des öffentlichen Lebens und dieselben in möglichst unmittelbarer Folge zu berichten streben, vermögen sie nicht genügend das Wesentliche v o m Unwesentlichen zu scheiden, das Erstere zu erklären und das Letztere zu unterdrücken. Die „Bremischen Blätter" werden zur Grundlage ihres politischen Urtheils nur die allgemeinen Rechtssätze und die den Wohlstand der Nationen und das G l ü c k der Einzelnen erstrebende Forderung eines friedlichen Völkerverkehrs, so weit ihn die wahren nationalen Bedürfnisse ermöglichen, nehmen. Nicht fortlaufende, unzusammenhängende Berichte, welche das beschränkte Erscheinen unseres Blattes schon von vornherein ausschliesst, werden wir im Bereiche der politischen Interessen bringen, sondern zusammenhängende, Wesen und Folgen des momentan wichtigsten Ereignisses in interessanter, feuilletonistisch gefärbter Manier erörternde und erklärende, kurz gehaltene Artikel. Offen freisinnig wird die Tendenz derselben, sachlich und leidenschaftslos ihre Haltung sein! Ereignisse aus dem Kreise unseres engeren Gemeinwesens und Fragen, welche dieses berühren, werden, je nach ihrer Art, in humorvoller oder in ernster Weise behandelt werden, immer aber unter sorgsamer Prüfung der das Urtheil bestimmenden Momente, in ansprechender, alles Persönliche vermeidender F o r m und ohne in den Fehler vieler Lokalblätter zu verfallen, unverständiger Nörgelsucht und niedriger Neuigkeitsgier zu dienen. D e r grössere Theil unseres Blattes wird den Zwecken einer edlen, anregenden und belehrenden Unterhaltung gewidmet sein. Sorgsam ausgewählte und gut geschriebene Erzählungen, Novellen und dgl., stimmungsreiche, wahrhaft poetische Gedichte, und allgemein verständliche gediegene Arbeiten über interessante wissenschaftliche Gegenstände werden auch demjenigen Theile unserer Leser, welcher keinen Gefallen an allgemein politischen oder local politischen Erörterungen findet, insbesondere unserer Frauenwelt reichhaltige Leseanregung gewähren. In diesem Theile des Blattes werden für das kunstliebende Publikum von Werth sich erweisen: unsere, aus gebildeter Feder stammenden Theaterbesprechungen. Nicht im Style der Tageskritik sollen dieselben gehalten sein, die Leistungen der einzelnen Schauspieler lobend oder tadelnd behandeln, sondern die Werke der Dichter dem Verständniss der TheaterFreunde näher führen und ein sachliches Urtheil über den Werth der Dichtungen und damit über das Wesen der dramatischen Dichtkunst überhaupt vermitteln. Das Bild des dichterischen Gedankens soll in dem Leser erzeugt und diesem dadurch die Möglichkeit gegeben werden, im Vergleiche mit jenem das Erzeugniss des schauspielerischen Schaffens in seinem Werthe selbst zu beurtheilen. Endlich wird jede Sonntagsnummer unseres Blattes einen in piquanter Manier illustrirten Witztheil enthalten, in welchem sowohl der harmlosere H u m o r , als auch eine spitzere Satyre über politische oder örtliche V o r k o m m n i s s e gepflegt werden soll. Aber auch in diesem Theile des Blattes werden wir sorgsam bemüht sein, Alles zu vermeiden, was an sich geeignet erscheint, einzelne Personen oder Personenkategorien zu verletzen. U n s schwebt als unsere Aufgabe die vor, welche jedes ernste und gediegene Pressunternehmen erfüllen sollte: indem wir dem Unterhaltungsbedürfniss des Volkes Rechnung tragen, wollen wir seine Klarheit über die Zusammenhänge der Erscheinungen unseres natürlichen und gesellschaftlichen Lebens fördern, seine sittlichen Begriffe vertiefen und seinen Formensinn, seinen Geschmack, bilden und veredeln. So soll unser Blatt ein anregender Lehrer und Rathgeber des wissensbedürftigen Theiles des Volkes, ein unterhaltender Freund der Gebildeten und zugleich ein schalkhafter Genösse aller dem Scherze und der Satyre freundlich Gesinnten sein. — Wir dürfen darum von Freunden einer guten, mannigfaltigen und interessanten Leetüre eine rückhaltslose Unterstützung erbitten und erwarten. Die Leitung des Blattes befindet sich in der H a n d eines bewährten Schriftstellers, und schon sind zahlreiche wohlberufene Mitarbeiter ihm zur Seite gewonnen, aber wir appelliren im Interesse der Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit an den Patriotismus aller unserer in irgend einem Gebiete schriftstellerisch befähigten Mitbürger, denen die Verbreitung eines gesunden Wissens und einer bildenden und versittlichenden Unterhaltung im Volke am Herzen liegt, und bitten um ihre Mitarbeiterschaft. — Nur wenn die Presse der Sammelpunkt alles edlen literarischen Könnens ist, vermag sie ihre hohe Aufgabe zu erfüllen. Zahlreiche Mitarbeiter und zahlreiche Abonnenten, das ist der Ruf, der aus unseren Zeilen an die Herzen unserer Mitbürger und Mitbürgerinnen klingen soll! —

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0346 BREMISCHER BEOBACHTER Bremen 1 8 4 9 - 1 8 5 5

* Standort: 46: Fa 555[1849 - 1855] * 1 8 4 9 - 1 8 5 5 : Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1849. 1. 1850. Nr. 105. 1855. Nr. 47.

BREMISCHER BEOBACHTER.

Redaktion: Unter Verantwortlichkeit des Verlegers [ab 1851, Nr. 1: Unter Verantwortlichkeit von Heinrich Strack; ab 1852, Nr. 209: Herausgegeben unter Verantwortlichkeit des Verlegers; ab 1853, Nr. 2: Verantwortlicher Herausgeber: Heinrich Strack / Redakteur: F. Pietzer]. [Jg. 1 - 7 ] . Bremen: Franz Schlodtmann [ab 1851, Nr. 1: Johann Georg Heyse; ab 1855, Nr. 1: Heinrich Strack] 1849 - 1855. 2 ° [ a b 1852: 4 ° ] [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. Qg. Qg. [Jg.

1:]1849. 2:]1850. 3:]1851. 4:]1852. 5:]1853. 6:]1854. 7:]1855.

Nr. 1[1.1.] - Nr. 53. 210 S. Nr. 5 4 - 1 0 5 . Nr. 1 0 6 - 1 5 7 . Nr. 1 5 8 - 2 2 3 . Nr. 1 - 5 4 . Nr. 1 - 5 3 . Nr. 1 - Nr. 47[24.11.]. * 1 Nr. = 4 dreisp. S.; ab 1852, Nr. 183: 1 Nr. = 8 zweisp. S.; ab 1853: 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Wöchentlich; ab 1852 zweimal wöchentlich; ab 1852, Nr. 183 wöchentlich. *1849, Nr. 1: Probenummer.

[1849.1:]

An die Leser. Mit dem Neuen Jahre beginnt ein neues Blatt unter dem obigen Titel seinen Lauf. Es ist wohl nicht überflüssig, zunächst mit wenigen Worten zu sagen, wie es entstanden, und was damit beabsichtigt wird. Der „Bremische Beobachter" verdankt sein Entstehen recht eigentlich und in doppeltem Sinne der Reform. Einmal der Reform, welche seit den Märztagen ohne Aufenthalt das Alte, das Bestehende, das Verwerfliche und mitunter auch das Gute durchdrungen und umgewandelt, zerstört und neu gestaltet hat, welche neue Anforderungen und Bedürfnisse hervorgerufen und neue Mittel zu ihrer Befriedigung geschaffen hat; dann aber auch der „Reform ", welche als ein Organ insbesondere unserer Bremischen Neugestaltung bisher einen Theil der hiesigen Tagesliteratur gebildet hat und welche mit dem Jahre 1849 statt in der bisherigen Weise in dieser vergrößerten Gestalt und in erweiterter Tendenz forterscheinen wird. Der Beobachter soll ein Blatt sein für Jedermann und zwar weder eine rein politische, noch auch eine blos unterhaltende Zeitschrift, sondern Beides in entsprechender Weise mit einander vereint. Denn je nothwendiger es ist, daß sich heutzutage Jeder ohne Ausnahme eifrig und mehr als in früheren Zeiten mit den politischen Fragen beschäftigte, welche allgemein deutsche, oder speciell vaterstädtische Interessen berühren, um so fühlbarer ist zugleich das Bedürfniß geworden, sich bei einer guten Unterhaltungslectüre auf Augenblicke aus dem Drange des politischen und Geschäftslebens zurückzuziehen und so Geist und Körper für neue Anstrengungen zu erfrischen. In seinem politischen, also namentlich in dem Theile, welcher, die „Reform" vertretend, sich mit den bremischen städtischen Angelegenheiten beschäftigen wird, soll der „Beobachter" keiner Partei als ausschließliches Organ dienen, allein er wird ganz entschieden ein festes, bestimmtes Ziel stets im Auge behalten, indem er in jeder Beziehung die Sache des politischen und sozialen Fortschrittes vertreten und niemals und unter keinem Vorwande solchen Bestrebungen das Wort reden wird, die den Grundsätzen des Fortschrittes zuwider-

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laufen. — Im Uebrigen glauben wir, auf diese einfache Versicherung uns beschränkend, den Leser auf den Inhalt dieser Partie unsers Blattes selbst verweisen zu müssen. Der unterhaltende Theil des Beobachters wird es sich bestens angelegen sein lassen, seinen Lesern einige Freude zu machen. Es wird in unserer Zeit so unendlich Viel für die Unterhaltung geschrieben, und es ist verhältnißmäßig so gar wenig darunter, was gelesen zu werden verdient. Der Beobachter wird in dieser Rubrik nur wirklich Unterhaltendes, nur Solches zu bringen bestrebt sein, was Geist und Gemüth auf irgend eine Weise anregt, und durch solche Anregung zugleich fördert, und er hofft dadurch mit der Zeit sich den Dank seiner Leser zu verdienen. Und damit Gott befohlen! 0347 BREMISCHER VOLKSFREUND Bremen 1849-1852 "•Standort: 46: Brem. a. 864[ 1849 - 1852] Brem. a. 820a - 821[ 1849 - 1852] * Nicht nachgewiesen: 1849, Nr. 1 — 46. "Ί849 — 1852: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: 1852. 289. BREMISCHER VOLKSFREUND. [Ab 1852, Nr. 1 mit dem Untertitel:] Tages-Chronik der Politik [ab 1852, Nr. 75 ohne Untertitell· [Ab 1851, Nr. 6:] Herausgegeben unter Verantwortlichkeit von Emil Meyer. Verantwortlicher Redakteur: F.W. Dralle. üg-1-4]. Bremen: [Druck:] Chr. Schmidt [ab 1851, Nr. 6: Bremen: [Druck:] Emil Meyer & J. Diercksen; ab 1852, Nr. 75: Bremen: Emil Meyer & J. Diercksen] 1849 - 1852. 2°[ab 1852, Nr. 1: 4°; ab 1852, Nr. 75: 8°] [Jg. 1:]1849. Nr. 4 7 - 5 2 . S. 181-204. Jg. 2: 1850. Nr. 1 - 52. 208 S. Jg. 3: 1851. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Qg. 4:]1852. Nr. 1 - Nr. 118[30.10.]. * 1 Nr. = 4 dreisp. S. •Wöchentlich; ab 1852 dreimal wöchentlich, ab 1852, Nr. 75 zweimal wöchentlich. BREMISCHES UNTERHALTUNGSBLATT Bremen 1822 - 1859 - DLZ I 3.79 BREMISCHES VOLKSBLATT Bremen 1840, 1851 - DLZ I 7.12 0348 DIE BREMSE München 1872 - 1 8 7 8 "•Standorte: 12: 8° Per. 22"[1874-1878] 17: Zs 447[1872 - 1874] 60: 481 Cd 4[1875] * 1872-1878: Mehr nicht erschienen. "•Editoriais: 1872. 1. 408. 416. 1873. 88. 408. 416. 1874. 200. 416. 1878. 96. 104.

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DIE BREMSE. Satyrisch-humoristisches [ab 1875, Nr. 1: Satirisch-humoristisches] Wochenblatt. Herausgeber: Jfohann Baptist] Sigi [ab 1873, Nr. 37: Für die Redaktion verantwortlich: L. Miedauer; ab 1874, Nr. 23: Verantwortlicher Redakteur: Joh. Franta; ab 1874, Nr. 30: Verantwortlicher Redakteur: J. Sigi; ab 1875, Nr. 14: Herausgeber: J. Sigi / Verantwortlicher Redakteur: J.B. Franta; ab 1876, Nr. 21: Verantwortlicher Redakteur: J. Sigi]. Jg-[l]-7. München: [Druck:} M. Vogt 1872-1878. 8° [Jg. 1: 1872. Nr. 1[6.1.] - Nr. 52. 416 S. Jg. 2: 1873. Nr. 1 - 52. 416 S. Jg. 3: 1874. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 4: 1875. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Jg. 5: 1876. Nr. 1 - 52. 416 S. Jg. 6: 1877. Nr. 1 - 52. 416 S. Jg. 7: 1878. Nr. 1 - Nr. 13[31.3.]. 104 S. * 1 Nr. = 8S. •Wöchentlich. "•Illustrationen. * 1873: Nr. 10 beschlagnahmt, dann freigegeben und mit Nr. 23 ausgeliefert. [1872.1:] Die Bremse spricht:

Zur Begrüßung.

Wozu noch Bremsen? hör' ich fragen; Gibt es nicht Thiere schon genug, Die uns verschiedenartig plagen Durch kratzen, beißen und im Flug? Du möchtest gerne Ruhe haben, Was kümmert dich der Lärm der Welt? Kannst du an Fleisch und Bier Dich laben, Meinst du ist Alles wohl bestellt! Philister du! Bei deinem Kruge Siehst Du mit offnem Auge nicht; Gib Acht, es naht in ihrem Fluge Die böse Bremse Dir und sticht! Und ihr die ihr dem Tagesgötzen Bringt Opfer ohne Maß und Zahl, Die zarte Haut auch zu verletzen Naht euch die Bremse auch einmal. Und die ihr gern im Finstern wandelt Und haßt des hellen Tages Licht, Und die ihr Recht und Volk verhandelt, Euch schont die Bremse wahrlich nicht! Und die dem Schwindel sich ergeben, Die heucheln Zucht und Frömmigkeit, Scheinheilig in den Wolken schweben: Ihr sind sie nicht zu hoch und weit! Die vor der heil'gen Pickelhaube Das Rauchfaß schwingend steh'n und die Voll Ehrfurcht liegen in dem Staube: Dem Stich der Brems' entgeh'n sie nie!

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Dem Guten Fried', dem Bösen Feindschaft, Kommt ihrem Stachel es zu nah'; So kennt die Bremse keine Freundschaft, Ihr Stachel ist zum Stechen da. [1872.408:] Der 31. Dezember ist ein wichtiger Tag, denn nicht nur hört mit ihm dieses milliardenreiche Jahr, sondern auch das Abonnement auf die „Bremse" auf, während das „deutsche Reich" nach des alten Schäfers Thomas seiner neuesten Prophezeiung noch eine Weile fortdauern soll. In diesem Unglück tröstet nur Eines: daß am 1. Januar schon wieder ein neues Abonnement auf die „Bremse" beginnt, in das man sich bei allen Posten und Postboten einkaufen kann. - Wir werden im neuen Jahrgang nicht blos unsere alten erprobten Mitarbeiter, als da sind: Hr. v. Lutz, Julius Knorr, J.J.J., Patriot Semmelschmarn und andere große Männer, behalten, sondern, nach verschiedenen Himmelszeichen zu schließen, uns noch einige andere Berühmtheiten für die „Bremse" kaufen können, die wir, von der „Bremse" gestochen und vom Zeichner gestichelt gegen eine Taxe von einen Gulden für's Halbjahr, von 30 Kreuzer für's Vierteljahr an einem hohen Adel und ein verehrungswürdiges Publikum jeden Samstag stückweise abgeben. Deutschland ist einig, in dem Punkte wenigstens, daß ein Abonnement auf die „Bremse" für jeden, der in Wahrheit auf der Höhe der Zeit stehen will, ein unabweisbares Bedürfniß ist, und auch wir sind ein begeisterter Verehrer der deutschen Einigkeit. [1872.416:]

An meine Abonnenten, sowohl an die gestochenen als ungestochenen, ergeht hiemit eine Vertrauensfrage, nämlich die: wollt Ihr wieder abonniren? Diese Frage ist eine brennende Frage, bei der es ohne lodernde Entrüstung nicht abgeht, bei mir nämlich, wenn ihr nicht abonnirt. Hat man vergessen die schmähliche Rolle, welche die Altkatholiken gespielt und wie ich sie dafür zerstochen habe? Vergessen, wie offenbare Gaunerei stets die sichere Beute meines Stachels und meines Stichels gewesen? Vergessen, wie so Mancher frevelhaft mit der Geduld der Geduldigsten gespielt und wie ihm dann von mir mitgespielt worden? Ich bin bescheiden, obgleich ich weder Graf noch Cavalier bin; meine Forderungen sind noch mäßiger als die Kriegscontributionen, die uns Preußen ausbezahlt, ja mäßiger als die Hoffnung, die die Münchener Ultramontanen auf den Liberalismus des Magistrats setzen; sie bleiben sogar hinter den bescheidenen Erwartungen zurück, welche Bayern von dem Thatendurst des genialen Staatsmannes Johannes v. Lutz hegt: ich will nur einen Gulden für ein ganzes halbes Jahr, 30 Kreuzer für lange drei Monate! Was ist das in dieser theueren Zeit? Ich will Frieden haben mit meinen P. T. Abonnenten, und um einen Beweis meiner Friedensliebe zu geben, gewähre ich ihnen noch ein Moratorium zur Zahlung dieses Tributs bis zur nächsten Nummer. Das ist mehr als man von einem so ungeduldigen Insekt wie ich erwarten kann. Mein Finanzminister erwartet die Zahlungslustigen übrigens täglich bei den Thermopylen des Ruffinibazars, wo er nötigenfalls im Schatten eure Tribute einkassiren wird, wenn er vor eurem Andränge die Sonne nicht mehr sieht. Auswärtige können nur bei den nächsten Posten und Postboten abonniren. Diese Vertrauensfrage stelle ich an euch, stelle ich an alle gebildeten Deutschen. Deutschland wird erst dann ganz befriedigt sein, wenn jeder Volljährige seinen Abonnementsschein auf die „Bremse" in der Tasche hat! Die Bremse. [1873.88:] Ansprache an das Publikum, wie sie „die meisten" Redakteure und Verleger wahrscheinlich nicht halten. Mit dem 1. April beginnt ein neues Abonnement auf die Bremse. Da die „Freiheit der Presse" unter allen Umständen gewahrt werden muß, so ist ein Strike unserer Gehilfen und bisherigen Leser unzulässig. Der Eintritt in ihren, respektive unsern Verband ist nicht blos zu jeder Zeit gestattet, sondern sehr erwünscht; der Eintrittsbeitrag beträgt nur 30 Kreuzer per Quartal, und werden dabei alle Münzsorten und sonstigen Beiträge unweigerlich angenommen.

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Contravenienten bleiben aus dem Verband ausgeschlossen, bis sie werkthätige Reue zeigen und durch Lösung eines Abonnementsscheines den Nachweis ihrer Reue und Besserung beibringen. [1873.408:]

Abonnementseinladung

auf die

„Bremse".

Und wenn alles falsch sich fände, Dies ist sicher etwas Wahres: Daß es nämlich geht zu Ende Mit der Freude dieses Jahres. Und daß in dem Jahr, dem künft'gen Manche lieben Menschenkinder Sich erweisen als die zünft'gen Alten guten Menschenrinder — Darauf will die ,Bremse' schwören, Denn die Braven und die Lumpen Sterben nicht aus, — allzeit EhrenMänner gibt es neben Gumpen. Ergo ist es unumgänglich Nöthig, daß die .Bremse' lebe Und in Prosa wie gesänglich Jedem seine Stiche gebe. Nein! Sie ist nicht umgebrungen! Und wer Unsinn hat verbrochen, Zärtlich wird er angesungen Oder derb in's Fell gestochen! Auf die zarten Bremsenlieder Fiir's Halbjahr zu einem Gulden, Leser, abonnire wieder, Dann sei mir gegrüßt in Hulden! [1873.416:]

Abonnementseinladung

auf die

Ex est cantus, und das Jahr ist Um sogleich in wenig Tagen, Und was Jedem also klar ist, Brauch' ich, Leser, dir's zu sagen? Leser, abonniren mußt du, Wie es thuen alle Weisen; Eile, denn wenn solches thust du Wird man deine Klugheit preisen! Für das Halbjahr einen Gulden, Für die Hälft' der Kreuzer dreissig: Hast du's nicht, so mache Schulden, Aber abonnire fleißig. Leser, handle wie die Weisen, Wenn das Abonnement gar ist;

Die „Bremse".

„Bremse".

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DIE BREMSE Deine Klugheit werd' ich preisen, Und ich sage nur was wahr ist.

Die

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„Bremse".

[1874.200:]

Vorläufige Thronrede der „Bremse". Mit der nächsten Nummer hört zwar noch nicht die Kammer, aber das II. Quartal der „Bremse" auf, wofür der Komet und ein neues Quartal, resp. Halbjahr anfängt. Für den Kometen braucht man einen Tubus, für die „Bremse" aber einen Gulden, wofür man dieselbe ein halbes Jahr lang aus nächster Nähe besichtigen kann, während der Komet für den theuersten Tubus immer noch 5 Millionen Meilen weg ist. [1874.416:1

Die „Bremse " spricht: Item bedenkt zu dieser Frist, Daß jetzt Matthä am Letzten ist! Das Jahr — bei mir ist's schon zu End', Vergiß das nicht, o Abonnent! Was hieraus folge, willst du wissen? Du wirst neu abonniren müssen! Für's Halbjahr kostet's einen Gulden Bei Christen, Heiden, Preußen, Wulden; Für's Vierteljahr ein halber thut's, Da siehst du mancherlei und Gut's. Willkommen alle sind in Hulden, Die halben und die ganzen Gulden. In Süden, Norden, West und Ost Man abonnirt bei jeder Post. Drum allen, so da Spaß versteh'n, Sag' ich zum Gruß: Auf Wiederseh'n!

[1878.96:]

Auf die „Bremse" werden für das II. Quartal keine Bestellungen mehr angenommen und hört dieselbe mit der nächsten Nummer (13) zu erscheinen auf. Es braucht wohl keines weiteren Beweises, daß es mir nachgerade unmöglich ist, neben dem „ Vaterland" auch noch ein humoristisches Blatt zu schreiben, ohne daß das eine oder das andere darunter leiden muß und außerdem auch noch die zahlreichen Arbeiten zu besorgen, die mir als Schriftführer des Ausschusses der Kath. Volkspartei auferlegt sind. Ich habe es versucht, aber gefunden, daß es wirklich nicht mehr geht, ohne mich völlig aufzureiben. Im Uebrigen ist das sehr verehrte Kammerpatriotenthum, dem sich die „Bremse" seit zwei Jahren hauptsächlich gewidmet, so hoffnungslos auf dem Hund, daß es für sie wirklich nicht mehr der Mühe werth ist, sich mit demselben noch weiter zu befassen. Dr. Sigi. [1878.104:]

Der „Bremse" Abschied. Das Lied ist aus; die Bremse spricht: Lebt alle wohl, vergeßt mich nicht, Die treu ihr bliebt so manches Jahr In Scherz und Ernst, — nun ist es gar! Nicht daß ich hätt' kapitulirt — Kapitelt hab' ich, dem's gebührt' — ; Nicht daß ich umfiel' etwa gar, Ehrlos und dumm, des Muthes bar: Ich stehe fest und bleibe stah'n — Wer klug ist, soll mich ruhig lan! — Nicht daß ich müde war vom Streit,

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DIE BREMSE

Dazu ist's noch nicht an der Zeit! — Das alles nicht: die „Bremse" stirbt, Indem sie neues Leben wirbt Und Freiheit, frische Kraft für den Der einst sie schuf. — Auf Wiederseh'n! 0349 DIE BRENNESSEL Mainz 1877 * Standort: 36: 66 4° 47[1877] * 1877: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: 1877. Nr. 1. DIE BRENNESSEL. Humoristisch-satirisches Wochenblatt. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur: Alexander Schwab.. Qg· 1]. Mainz: [Druck:] A. Herzog [ab 1877, Nr. 5: A. Kleiner] 1877. 4° Jg. 1: 1877. Nr. 1[16.6.] - Nr. 14[30.9.]. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Wöchentlich. "•Illustrationen. [1877. Nr. /:] Die Brennessel. Nun ja, sie brennt; das ist der Liebe eigen, Die der Satire gleichet Zug für Zug. Sie zürnen, lächeln schalkhaft, beide, strafen Und kämpfen gegen Falschheit und Betrug. Wie? Liebe thäte dies, doch nicht Satire? Die zöge auch das Edle in den Staub? Mag sein, dass sie's gethan; in diesen Spalten Werd' ihr die Wahrheit nie zu frechem Raub! Ist Freimuth ihr Panier, sei Recht die Fessel Der „Brennessel!" Am Wege steht sie, still, des Kommens harrend. Doch ist gefeit vor ihrem Flammengruss, Wer keine Blosse bietet ihr entgegen. Den Anderen bereite sie Verdruss! Dem Prahlhans, dem Tartuffe, dem Beutelschneider Des Volkes, ob er national, en gros, Ob liberal nur, en detail, betreibe Sein Handwerk, werde sie zum Riesenfloh! Es jag' ihn schonungslos von Amt und Sessel Die „Brennessel!" Wir sind ein grosses Volk — an Zahl, doch leider Fehlt es uns hie und da an Qualität. Drum hat in weiser Einsicht auch empfohlen Man Deutschland jüngst (wie es im Reichsblatt steht) Den Bau der Nessel, deren scharfe Fasern Sich spinnen mild zu köstlich feinem Lein. Hailoh, das gibt ein emsig, lustig Weben! Der Wink „von Oben" soll beherzigt sein! Auf steig' aus des Humors, des Witzes Kessel Die „Brennessel!"

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BRESLAUER ERZÄHLER

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0350 BRENNESSEL München, Nürnberg, Hersbruck 1865 — 1866 "•Standort: 12: 4° Per. 6sh[ 1865.1866] * 1865 —1866: Mehr nicht erschienen. * Editorial: 1865. 1. BRENNESSEL. Humoristisch-satyrisches Wochenblatt. Verantwortlicher Redakteur: Ad. Weber. Dg. 1 - 2 ] . [München:] Ad. Weber [ab 1866, Nr. 8: Nürnberg: J.A. Niggl; ab 1866, Nr. 22: Hersbruck: Ad. Weber] 1865 - 1866. 4° Qg. l:]1865/66. Nr. 1[1.10.1865] - Nr. 14[7.1.1866]. 56 S. [Jg. 2:]1866. Nr. 1 - Nr. 8[11.3.] 32 S. * 1 Nr. — 4 zweisp. S. "•Wöchentlich. "•Illustrationen. "Druck: J. Reitmayr, Regensburg; ab 1866, Nr. 5: W. Kloß, Nürnberg. "1865/66, Nr. 11: Zugleich Probenummer. "Beilage: BAYERISCHER GESCHÄFTS-ANZEIGER Als Gratisbeilage zur „Brennessel". 1866. Nr. 1 - 6 . 24 S. [1865.1:]

Einladung. Die Brennessel empfehlen sich dem lachlustigen Publikum, welches Interesse an Satyre und Humoristik nimmt. Tendenz: „Immer drunter und drüber, je bunter je lieber. " Sie stechen nur mit den Nadeln des Witzes, annexiren sich aber aus den politischen, staatlichen und socialen Tages-Ereignissen das Interessanteste, um diese, gewürzt mit Humor und Satyre ihren Lesern zum lustigen Zeitvertreib vorsetzen zu können. Die Brennessel bezieht übrigens von keiner deutschen Cabinets- oder Staatscassa Subvention und zweiflen wir sogar, daß ihnen s.g. Zwangs-Inserate zugewiesen werden. Sie wollen vom Publikum unterhalten werden, und hoffen, daß das Publikum dasselbe von ihnen sagt. Unterstützt von tüchtigen Mitarbeitern laden wir deshalb zu recht zahlreichen Abonnements ein, und bitten, die Bestellungen bei den königlichen Postexpeditionen zu machen. Briefe sind an die Redaktion der „Brennessel" in Schwandorf zu adressiren. Unter Hochachtungsversicherung empfiehlt sich die Redaktion der „Brennessel. " DER BRENZTHALBOTE Giengen - Nr. 2617 UNTERHALTUNGSBLATT 0351 BRESLAUER ERZÄHLER Breslau 1878 "Nicht nachgewiesen. "Quelle: Kirchner 23455. BRESLAUER GERICHTSZEITUNG Breslau - Nr. 1548 DER KLATSCHER

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BRESLAUER HAUSBLÄTTER FÜR DAS VOLK

0352 BRESLAUER HAUSBLÄTTER FÜR DAS VOLK Breslau 1863 - 1 8 6 8 BRESLAUER HAUSBLÄTTER / SCHLESISCHE VOLKSZEITUNG Breslau 1869-1941 "•Aufnahme: 1863-1868. "•Standort: BU Wroclaw: 31 067 IV Per GSL[ 1863 - 1868] "Editorial: 1863. 1. BRESLAUER HAUSBLÄTTER FÜR DAS VOLK. Verantwortlicher Redakteur: J. Wiek. Jg.[l]-6. Breslau: J. Wiek 1863 - 1868. 8°|ab 1866, Nr. 1: 4°] [Jg. 1:]1863. Nr. 1[3.1.] - Nr. 104. 1016 S. Jg. 2: 1864. Nr. 1 - 105. 848 S. Jg. 3: 1865. Nr. 1 - 104. 832 S. Jg. 4: 1866. Nr. 1 - 103. 864 S. Jg. 5: 1867. Nr. 1 - 103. 1020 S. Jg. 6: 1868. Nr. 1 - N r . 102[30.12.]. 1028 S. * 1 Nr. = 8/12 S. "Zweimal wöchentlich. [Fortsetzung:] BRESLAUER HAUSBLÄTTER / SCHLESISCHE VOLKSZEITUNG. Breslau 1869-1941 "Nicht aufgenommen: Zeitung. 0353 BRESLAUER LUSTIGE BLÄTTER Breslau 1877-1915 "Nicht aufgenommen. 0354 BRESLAUER NOVELLENZEITUNG Beilage zu SCHLESISCHES MONATSBLATT Breslau 1880-1881 "Nicht aufgenommen. BRESLAUER SONNTAGSBLATT Breslau, Leipzig, Berlin - Nr. 1066 DER HAUSFREUND 0355 BRESLAUER SONNTAGSBLATT DER SCHLESISCHEN VOLKSZEITUNG Breslau 1871 - 1904 "Nicht aufgenommen. BRESLAUER THEATER-BALKON Breslau - Nr. 0172 DER BALKON

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BRIEFE UND BILDER AUS DEM ALSTERDORF

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BRESLAUER THEATERZEITUNG Breslau - Nr. 2250 SCHLESISCHE THEATERZEITUNG 0356 BRESLAUER THEATERZEITUNG Breslau 1863 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Rister Β 678: BRESLAUER THEATER-ZEITUNG. Organ für Theater, Musik und Kunst. Breslau 1863. BRETT, DAS SCHWARZE - Nr. 0065 BRIEF, EXTRA MÜNCHENER GEHARNISCHTER - Nr. 1796 BRIEFE DES HANS MICHEL AUS OBERSTEIER Graz 1845 -1859 - DLZ I 8.10 0357 BRIEFE EINES KRÄHWINKLERS Brünn 1850-1851 "•Nicht nachgewiesen. "Quelle: Rister Β 709. BRIEFE, KOMISCHE, DES HANS JÖRGEL VON GUMPOLDSKIRCHEN AN SEINEN SCHWAGER MAXEL IN FESELAU, UND DESSEN GESPRÄCHE ÜBER VERSCHIEDENE TAGESBEGEBENHEITEN IN WIEN - Nr. 1582 BRIEFE, KOMISCHE, DES HANS-JÖRGELS VON GUMPOLDSKIRCHEN AN SEINEN SCHWAGER IN FESELAU ÜBER WIEN UND SEINE TAGESBEGEBENHEITEN - Nr. 1582 BRIEFE, KOMISCHE, EINES GUMPOLDSKIRCHNERS AN SEINEN SCHWAGER IN FESELAU ÜBER WIEN UND SEINE TAGESBEGEBENHEITEN - Nr. 1582 BRIEFE, MÜNCHENER GEHARNISCHTE - Nr. 1796 BRIEFE, NEUE KOMISCHE, DES HANS-JÖRGELS VON GUMPOLDSKIRCHEN AN SEINEN SCHWAGER MAXEL IN FESELAU, UND DESSEN GESPRÄCHE ÜBER VERSCHIEDENE TAGESBEGEBENHEITEN IN WIEN - Nr. 1582 0358 BRIEFE UND BILDER AUS DEM ALSTERDORF Hamburg 1877-1933 "Nicht aufgenommen.

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BRIEFE UND BILDER AUS DEM ALSTERDORF

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BRIEFE, WIENER - Nr. 2837 BRIEFE, WIENER, VOM HANS-JÖRGEL V O N SPEISING - Nr. 2838 0359 BRIEFKASTEN Ratibor * Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. * Quelle: Rister 0 87: BRIEFKASTEN. Beilage zu OBERSCHLESISCHE RUNDSCHAU. Ratibor 1874 - [ ]. 0360 BRIEFLICHE MITTHEILUNGEN Wien 1866 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Winckler 113. BRUCKER- UND LEITHA-GRENZBOTE Bruck - Nr. 1189 ILLUSTRIRTE FAMILIEN-BLÄTTER BRÜHBRUNNEZEITUNG, GROSSE WIESBADENER, MÜHL-, WARME BRÖDER- U N KREPPEL-ZEITUNG - Nr. 2878 BRÜHBRUNNEZEITUNG, ZEITUNG - Nr. 2878

WIESBADENER,

KREBBEL-

BRÜHLER ZEITUNG Brühl - Nr. 1348 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGSBLATT 0361 BRÜNNER WOCHENBLATT Brünn 1865 *Standort: ÖNB Wien: 398.277-D[1865] * 1865: Mehr nicht nachgewiesen. BRÜNNER WOCHENBLATT. Eigenthiimer: S. Winternitz. Verantwortlicher Redakteur: S. Winternitz. Jg· 1· Brünn: S. Winternitz 1865. 2° Jg. 1: 1865. Nr. 2 - Nr. 23[9.9.]. S. 9 - 192. * 1 Nr. = 8 dreisp. S. * Wöchentlich. "•1865: Nr. 2[15.4.].

SIROKKO-,

UN

KAFFE-

KAFFEMIHL-

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BRUNONIA

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BRÜXER ANZEIGER Brüx - Nr. 1285 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT BRÜXER WOCHENBLATT Brüx - Nr. 2606 UNTERHALTUNGS-BLATT 0362 BRUGGER MONATSBLÄTTER Brugg 1872 * Nicht nachgewiesen. »Quelle: Blaser 68: BRUGGER MONATSBLÄTTER. Beilage zu ANZEIGER FÜR BRUGG. Brugg 1872. 0363 BRUMM-BRUMM Wien 1868 - 1 8 6 9 * Standorte: ÖNB Wien: 399.557-D[1868.1869] StB Wien: C 35054[1868.1869] UB Wien: II 195743 III[1868.1869] * 1868 — 1869: Mehr nicht nachgewiesen. BRUMM-BRUMM. Humoristische Monats-Revue. Herausgeber: O.F. Ebersberg [O.F. Berg], Verantwortlicher Redakteur: O.F. Ebersberg [O.F. Berg], Jg. [13-2Wien: O.F. Ebersberg [O.F. Berg] 1868 - 1869. 4°\ab 1869, Nr. 1: 2°] [Jg. 1:]1868. Nr. l[Januar] - Nr. 12. 189 S. Jg. 2: 1869. Nr. 1 - Nr. 12.[1.12.]. 87 S. * l N r . = 16 zweisp. S.; ab 1869, Nr.l: 1 Nr. - 4 dreisp. S.; ab 1869, Nr. 3: 1 Nr. - 8 dreisp. S. "•Monatlich. "•Illustrationen. 0364 BRUMM-KESSEL Pforzheim 1860 *Nicht nachgewiesen. »Quelle: Kirchner 11307: BRUMM-KESSEL. Carnevals-Blättchen. Pforzheim 1860. 0365 BRUNONIA Braunschweig 1873 »Nicht nachgewiesen. »Quelle: Kayser 19/201: BRUNONIA. Wochenschrift zur Besprechung der öffentlichen Angelegenheiten der Herzogthümer und der Stadt Braunschweig, sowie für Wissenschaft, Kunst, Literatur und sociales Leben. Redaktion: Reinhard Otto. Braunschweig 1873.

0364

DAS BUCH DER UNTERHALTUNG

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0366 DAS BUCH DER UNTERHALTUNG Glogau 1 8 5 0 - 1 8 7 1 - [

]

"•Nicht nachgewiesen. * Quellen: Klawitter 614, Rister Β 794: DAS B U C H D E R U N T E R H A L T U N G . Eine Ährenlese des Nützlichsten und Interessantesten. Herausgeber: M. Fellner. Glogau 1850 - 1871 - [ ].

0367 DAS BUCH DER WELT Stuttgart 1842 - 1 8 6 3

DAS ILLUSTRIRTE BUCH DER WELT Stuttgart 1 8 6 4 - 1 8 6 9

BUCH DER WELT Stuttgart 1 8 7 0 - 1 8 7 2 "•Standorte: la: A 6255[1842.1843.1848] 17: Zs 3086[1852 — 1872] 24: Mise. qt. 70[1844 - 1847.1849 - 1851] 30: Ζ 108/400[1872] 36: Ζ 29: 4°/97[1851 - 1852.1858 - 1866], " Ί 8 4 2 - 1872: Mehr nicht erschienen. "Editorials: 1871. 817. 1872. 193. 817.

DAS BUCH DER WELT. Ein Inbegriff des Wissenswürdigsten und Unterhaltendsten aus den Gebieten der Naturgeschichte, Naturlehre, Länder- und Völkerkunde, Weltgeschichte, Götterlehre etc. [Jg. 1 - 2 2 ] . Stuttgart: Carl H o f f m a n n 1842-1863. 4° [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. Qg. [Jg. Qg. [Jg. [Jg.

1:]1842. 2:]1843. 3:]1844. 4:]1845. 5:]1846. 6:]1847. 7:]1848. 8:]1849. 9:]1850. 10:]1851. 11:]1852. 12:]1853. 13:]1854. 14:]1855. 15:]1856. 16:]1857. 17:]1858. 18:]1859. 19:]1860. 20:]1861. 21:]1862. 22:]1863.

[Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr. [Nr.

1 - 52].390 S. 1 -52].384 S. 1 - 52].384 S. 1 -52].380 S. 1 - 52].380 S. 1 -52].378 S. 1 -52].380 S. 1 - 52].380 S. 1 -52].380 S. l - 5 2 ] . 3 8 0 S. l - 5 2 ] . 3 8 0 S. 1 - 52].380 S. 1 - 52].380 S. 1 - 52].380 S. l - 5 2 ] . 3 8 0 S. 1 -52].380 S. 1-52].380S. 1 - 52].380 S. 1 - 5 2 ] . 3 8 0 S. 1 - 52].380 S. 1 - 52].380 S. 1 - 5 2 ] . 3 8 0 S.

"Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg.

DAS BUCH DER WELT

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[Fortsetzung:]

DAS ILLUSTRIRTE BUCH DER WELT. Deutsches Familienbuch für alle Stände. [Jg. 2 3 - 2 7 ] , Stuttgart: Carl H o f f m a n n 1 8 6 4 - 1869. 4° [Jg. 23:]1864. [Jg. 24:]1865. Qg. 25:]1866. [Jg. 26:]1867. [Jg. 27:]1868. [Jg. 28:]1869.

[Nr. 1 - 5 2 ] . 380 S. [Nr. 1 - 52].380 S. [Nr. 1 - 5 2 ] . 3 8 0 S. [Nr. 1 - 5 2 ] . 3 8 0 S. [Nr. 1 -52].380 S. [Nr. 1 - 52].382 S. * Kopftitel/Kolumnentitel. * Jahrgangstitel: DAS B U C H D E R WELT.

[Fortsetzung:]

BUCH DER WELT. Illustrirtes Familien-Journal [ab 1871, Nr. 1 mit dem Untertitel: Illustrirtes Volksblatt]. [Ab 1871:] Herausgegeben unter Mitwirkung von Berthold Auerbach; Arthur Bitter; Ε. A. Brachvogel; Emil Danneberg; Franz Engel; Ferd. Freiligrath; Fr. Friedrich; Fr. Gerstäcker; O t t o Glagau; Adolph Glaßbrenner; Ludwig Habicht; Guido Hammer; Moritz Hartmann; Paul Heyse; Georg Hiltl; Franz H o f f m a n n ; Max Huybensz; Theobald Kerner; Ewald August König; Friedrich Krasser; Fr. Kreyssig; C. F. Liebetreu; Paul Lippert; William Lobe; William Loth; Franz Maurer; Arthur Müller; Adolph Mützeiburg; H e r m a n n Oelschläger; Ferd. Pflug; Gustav Rasch; Carl Reclam; L. Reinhard; Joh. Reitenbach; Julius Rodenberg; Maria v. Roskowska; Karl Ruß; Max Schasler; H . Scheube; Richard Schmidt; Adolph Schöll; H u g o Schramm; Bar. G. v. Seydlitz; J. D. H . Temme; Iwan Turgenjew; Prof. Carl Vogt; Ludwig Walesrode; Gustav Weck; Max Wenzel; Werner, Kap. z. See; Ernst Willkomm; Wittstock; W u r m ; Zeising etc. etc. [Jg. 2 9 - 3 1 ] , Stuttgart: H o f f m a n n 1870-1872. 4°[ab 1871: 2°; ab 1872: 4°] Jg. 29: 1870. [Nr. 1 - 5 2 ] , 604 S. Jg. 30: 1871. [Nr. 1 - 5 2 ] . IV, 828 S. Jg. 31: 1872. N r . 1 - 5 2 . IV, 828 S. * 1 N r . - 16 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. [1871.817:] An unsere verehrten Abonnenten! Mit der nächsten N u m m e r beginnt ein neues Quartal von unserem illustrirten Volksblatt, welches als das reichhaltigste und verhältnißmäßig billigste Familienjournal betrachtet werden kann. Den Leser angenehm zu unterhalten, ihm für Geist und Gemüth eine gesunde Nahrung zu bieten, bleibt unser erster Gesichtspunkt, und in diesem Streben nach edler Popularität unterstützen uns die namhaftesten Schriftsteller und Artisten. Schon verfügen wir für die nächste Zeit über Novellen und Beiträge von Paul Heyse, Friedrich Gerstäcker, Arthur Bitter, F. Maurer, G. Weck, Georg Hiltl, Berthold Auerbach etc., über Illustrationen von Vautier, Herpfer, Specht, Simmler, Diez, Theuerkauf etc., welche den geschicktesten Xylographen anvertraut sind. Indem wir so unsre Anstrengungen in jeder Hinsicht vervielfältigen, halten wir uns des Beifalls der Lesewelt wie der Anhänglichkeit unsrer bisherigen Abonnenten versichert und bitten um schleunigste Erneuerung des Abonnements.

0368 DAS BUCH FÜR ALLE Stuttgart 1 8 6 6 - 1 9 3 5 "Aufnahme: 1866-1880.

0367

DAS BUCH DER WELT

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* Standorte: 17: Zb 3117[BLÄTTER FÜR DEN HÄUSLICHEN KREIS, 1868-1872] 24: Ztg 9012[1870.1878] 30: Zsf 107[1880] Β 11: Lipp Zb 154[1874 - 1880] Ys-Büd: II i 2/l[1866- 1874] DAS BUCH FÜR ALLE. [1874 mit dem Untertitel:'] Illustrine Blätter. Redaktion: Hermann Schönlein [ab 1871, H. 8: Adolf Palm; ab 1875, H. 1: Hermann Schönlein]. Jg· 1 - 1 5 . Stuttgart: Hermann Schönlein 1866-1880. 4°[ab 1870: 2°] Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: 8: 9: 10: 11: 12: 13: 14: 15:

1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. 1880.

[Η. 1 - 12]. 380 S. Η. 1 - 12. 360 S. Η. 1 - 13. 388 S. Η. 1 - 13. 388 S. Η. 1 - 13. 372 S. H. 1 - 5 2 . 712 S. H. 1 - 5 2 . 604 S. H. 1 - 2 5 . 600 S. H. 1 - 2 5 . 600 S. H. 1 - 2 5 . 596 S. H. 1 - 2 6 . 620 S. H. 1 - 2 6 . 620 S. H. 1 - 2 6 . 620 S. H. 1 - 2 6 . 620 S. H. 1 - 2 6 . 620 S. "1 H. = 28/32 zweisp. S.; ab 1867, H. 1: 1 H. = 28/32 dreisp. S.; ab 1871, H. 1: 1 H. - 12/16 dreisp. S.; ab 1873, H. 1: 1 H. = 24/28 dreisp. S. "•Monatlich; ab 1871, H. 1 wöchentlich; ab 1873, H. 1 zweimal monatlich. "•Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. "Jahrgangs-Titeleien: DAS BUCH FÜR ALLE. Illustrine Monatsschrift zur Unterhaltung und Belehrung. Für die Familie und Jedermann [ab 1869: Illustrine Blätter zur Unterhaltung und Belehrung. Für die Familie und Jedermann; ab 1877: Illustrine Blätter zur Unterhaltung und Belehrung. Für die Familie und Jedermann. Chronik der Gegenwart; ab 1879: Illustrine Familien-Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung. Chronik der Gegenwart],

[Segarat-Ausgabe:] BLÄTTER FÜR DEN HÄUSLICHEN KREIS. Große Ausgabe des „Buches für Alle". [Ab 1870, Nr. 1 mit dem Untertitel·] Zur Unterhaltung und Belehrung [ab 1871, Nr. 1 mit dem Untertitel: Zur Unterhaltung und Belehrung. Illustrine Zeitung. Chronik der Gegenwart.]. [Ab 1869, H. VIII:] Redaktion: Otfried Mylius [ab 1871, Nr. 1: Hermann Schönlein; ab 1871, Nr. 5: Otfried Mylius; ab 1871, Nr. 8: Adolf Palm], Jg· 1 - 5 . Stuttgart: Hermann Schönlein 1868 - 1872. 4° Jg. 1: 1868. H. I — XIII. 596 S. Jg. 2: 1869. H. I — XIII. 516 S. Jg. 3: 1870. Nr. 1 - 5 2 . 620 S.

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BUDAPESTER HAUSFRAUEN-ZEITUNG

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Jg. 4: 1871. N r . 1 - 5 2 . 764 S. Jg. 5: 1872. N r . 1 - 52. 680 S. » 1 H . = 48 dreisp. S.; ab 1870, N r . 1: 1 N r . - 8/16 dreisp. S. " Vierwöchentlich; ab 1870, N r . 1 wöchentlich. "•Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Bd. "Jahrgangs-Titeleien: BLÄTTER F Ü R D E N H Ä U S L I C H E N KREIS. Illustrirtes Familienbuch zur Unterhaltung und Belehrung [1871: Illustrine Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung]. 0369 D A S B U C H F Ü R M Ä D C H E N Stuttgan 1854 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Heinsius 12/1/227: DAS B U C H F Ü R M Ä D C H E N . Eine Quelle nützlicher Beschäftigungen zum Vergnügen der weiblichen Jugend. Herausgeber: C. W. Döring. Stuttgan 1854. B U C H , D A S ILLUSTRIRTE, D E R WELT - N r . 0367 B U C H , D A S N E U E , D E R WELT - N r . 1850 BUCHAUER WOCHENBLATT Buchau - N r . 2759 D E R V O L K S F R E U N D B U C H H Ä N D L E R - C O R R E S P O N D E N Z , OESTERREICHISCHE - N r . 1978 0370 D E R B U C H - U N D Z E I T S C H R I F T E N H A N D E L 1879-1915 *Nicht aufgenommen. 0371

BUCHONIA Wochenschrift für Politik, Literatur und vaterländische Geschichte Fulda 1880 - 1 8 8 2 " N i c h t aufgenommen.

0372 BUDAPESTER C H R O N I K Budapest 1 8 7 6 - 1 8 8 7 "•Nicht aufgenommen. 0373 BUDAPESTER C O R R E S P O N D E N Z Budapest 1 8 7 6 - 1 9 1 1 "Nicht aufgenommen. 0374 BUDAPESTER H A U S F R A U E N - Z E I T U N G Budapest 1 8 7 6 - 1 8 7 7

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BUDAPESTER HAUSFRAUEN-ZEITUNG

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* Standort: OSZK Budapest: H 4.462[ 1876.1877] * 1876—1877: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: 1876. Nr. 1. BUDAPESTER HAUSFRAUEN-ZEITUNG. Organ für Haus und Mode. Verantwortlicher Redakteur: Rósza [ab 1877, Nr. 8: Max Dessauer]. Jg· 1 - 2 . Budapest: Max Dessauer 1876-1877. 2° Jg. 1: 1876. Nr. 1[19.11.] - Nr. 7. Jg. 2: 1877. Nr. 8 - Nr. 18[18.3.]. * 1 Nr. = 6/8 zweisp. S. "•Wöchentlich. 0375 BUDAPESTER ILLUSTRIRTE ZEITUNG Budapest 1878 - 1 8 9 5 * Nicht aufgenommen. 0376 BUDAPESTER LICHT- U N D SCHATTEN-BILDER Budapest 1877-1878 * Standort: OSZK Budapest: H 3.229[1877.1878] "'1877—1878: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1877. Nr. 1. Nr. 13. BUDAPESTER LICHT- U N D SCHATTEN-BILDER. Wochenblatt für Alles [ab 1877, Nr. 13 mit dem Untertitel: Wochenblatt für LocalEreignisse, Volkswirtschaft, Handel und Industrie]. Redakteur: B. Eckstein. Jg· 1 - 3. Budapest: [Druck:'] J. Neuer 1877- 1878. 4° Jg. 1: 1877. Nr. 1[30.6.]. - Nr. 25. Jg. 2: 1878. Nr. 27 - Nr. 33[16.3.]. Jg. 3: 1878. [Nr. 34/20.5.] * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "Wöchentlich. "Beilage: VOLKSWIRTSCHAFTLICHE BEILAGE. 1877. Nr. 1.2. [1877. Nr. 1:] ENTRÉE. „Schon wieder ein neues Blatt?" ruft erstaunt der geehrte Leser. — „Mit Ihrer Erlaubniß, ja," erwiedern wir. — „Haben wir der Blätter nicht schon genug?" fragt der Leser weiter. — „Eben deshalb kommt es auf eines mehr oder weniger nicht mehr an;" ist unsere Antwort. Und so wollen wir denn die „Budapester Licht- und Schatten-Bilder" getrost vom Stappel lassen und versuchen, ob es uns nicht gelingen wird, bei wol bescheidenen Anfängen, aber vom besten Willen beseelt und von reger Thatkraft unterstützt, stets mehr und Besseres bringend einen entsprechenden Lesekreis zu gewinnen. Unser Programm besteht darin — keines zu haben. Wir wollen von Allem etwas und für Alle etwas, doch stets nur Interessantes bringen und bitten die geehrten Leser unser Unternehmen in seiner Entstehungs Periode mit Nachsicht zu behandeln, und wenn wir mit der Zeit bewiesen haben werden, daß wir auch etwas leisten, uns Ihre Gunst und Theilnahme nicht zu versagen.

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0377 BUDAPESTER SALON-BLATT Pest 1878 - 1 8 8 2 "•Standort: OSZK Budapest: H 3.225[1880- 1882] * Nicht nachgewiesen: 1878.1879. BUDAPESTER SALON-BLATT. Illustrine Zeitung [ab 1880, Nr. 17 ohne Untertitel; ab 1881, Nr. 25 mit Eigenthümer und Herausgeber: Victor Selb. Verantwortlicher Redakteur: Victor Selb. Jg· 3 - 5 Pest: [Druck:'] M. Zeisler [ab 1881, Nr. 25: Pest: [Druck:] E. Neuwald] 1880-1882. 2° [Nur Jg. 3: Jg. 4: Jg. 5:

Untertitel].

nachgewiesen:] 1880. Nr. 8 - 4 2 . 1881. Nr. 2 5 - 2 7 . 1882. Nr. 8 - Nr. 26[16.7.]. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * 1880: Einzelpagination. * Wöchentlich. "•Illustrationen.

0378 BUDAPESTER ZWISCHENAKT Budapest 1875 "•Standort: OSZK Budapest: H 3.227[1875] "1875: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: 1875. Nr. 1. BUDAPESTER ZWISCHENAKT. Organ für Theater, Kunst und Literatur. Verantwortlicher Redakteur: Louis Hilmer. [Jg· 1]. Budapest: S. Reach 1875. 4° [Jg. 1:]1875. Nr. 1[1.9.] - Nr. 26[26.9.]. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "•Täglich. [1875. Nr. 1:]

An die geehrten Leser! Das Theater hier hat stets im Publikum jenes Interesse erregt, welches die Bühne einer Großstadt benöthigt um Erfolg zu erzielen. Die Pester Bühne war in den früheren Jahren selbst im Auslande von besonderer Bedeutung, da auf derselben Kräfte gewirkt, die heute noch zu den Künstlern ersten Ranges zählen. Heute steht unsere Bühne natürlich nicht mehr auf dem gleichen Niveau aber wenn der Schein nicht trügt, dürfte dieselbe wieder auf eine ganz schöne Stufe gelangen. Jedermann kennt die Genesis des Theaters in der Wollgasse, dessen Entstehung, sowie die Leitung unter den Direktoren Hirsch, Kulak und Strampfer. Mit Direktor Swoboda ist ein neuer Geist in dieses Unternehmen gezogen, welches nun zu den schönsten Hoffnungen berechtigt. Die vorjährige Wintersaison hat, wenn nicht ganz, so doch zum größten Theil das Publikum befriedigt, nach einer Seite hin wurde ganz Achtenswerthes geboten. Für die kommende Saison soll es noch besser werden. Während nun in früheren Jahren das Theater gewissermaßen sein Stammpublikum hatte, das jede Vorstellung besuchte und persönlich sein Urtheil abgab, und so, eine Novität beifällig oder

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abfällig beurtheilte, beschränkt sich das Publikum von heute darauf, nur dann das Theater zu besuchen, wenn einem Werke ein bedeutender Ruf vorangeht oder aber, wenn die Kritik das aufgeführte Werk günstig beurtheilt. Häufig geschieht es nun, daß solche Stücke, die es wirklich nicht verdienen, in's Archiv wandern müssen, was für die Leitung eines Theaters keinesfalls von Vortheil ist. Unser Blatt soll nun quasi der Vermittler sein, es soll ebenso den gerechten Wünschen des Publikums Ausdruck geben, als auch der strebsamen Direction fördernd zur Seite stehen. Es wird stets unpartheiische Kritik üben, die Schwächen eines Werkes und der Darstellung bemängeln, dagegen aber auch das Gute anerkennen, kurz und gut, es soll ebenso dem Publikum, wie der Direction und den einzelnen Mitgliedern entsprechen, ohne nach einer Seite hin ungerecht zu sein. U m nun dies allen Theilen leichter zu machen, haben wir auch eine Rubrik reservirt, welche das Publikum für etwaige Willensneigungen, Beschwerden, etc. benutzen kann, in der Hoffnung, daß durch Veröffentlichung solche Beschwerden, oder sonstige Wünsche leichter zur Direction gelangen, und deren Abhilfe resp. Gewährung ermöglichen. Das Blatt wird die interessantesten Notizen über sämmtliche Theater hier und Auswärts, wie auch Feuilletons, Novellen und Romane bringen, und so dem Publikum eine angenehme Leetüre sowohl im als auch außer dem Theater bieten.

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BUDDELMEYER-ZEITUNG Berlin 1 8 4 9 - 1852 "•Standorte: 25: E 4273[1850.1851] 38: Wolff fol. 215[1848.1850] 61: 3/Z/255[1851] DSB Berlin[DDR]: Ztg 615b[1852] "•1849-1852: Mehr nicht nachgewiesen. "Editorials: 1849. Prospectus. N r . 1.

BUDDELMEYER-ZEITUNG. Zur Belehrung und Erheiterung für Stadt und Land. Redaktion: [August] Cohnfeld (Aujust Budelmeyer). Jg-[l]-4. Berlin: Carl Schultze [ab 1852, Nr. 27: Berlin: A. Fandel]1849 - 1852. 4° [Jg. 1:]1849. N r . 1[2.4.] - N r . 78. Jg. 2: 1850. N r . 1 - 103/104. Jg. 3: 1851. N r . 1 / 2 - 1 0 3 / 1 0 4 . Jg. 4: 1852. N r . 1/2 - N r . 102[30.12.]. * 1 N r . = 4/8 zweisp. S. "Zweimal wöchentlich; ab 1852, N r . 80/81 wöchentlich. "Illustrationen. "1852, N r . 25: Konfisziert. [1849. Prospectus:] „Giebt's denn noch nicht Schreihälse und Klugschwätzer genug, daß Buddelmeyer auch noch unter die Zeitungsschreiber geht?" Ei ja, lieben Landsleute und Gevattern, es giebt deren genug; aber so Einer wie ich bin fehlt halt noch darunter. Ich frag' Euch, was nutzen Einem all die vornehmen Zeitungen mit den hochgelahrten Redensarten? Da muß man immer erst zum Nachbar laufen und fragen, ob er nicht wisse, wie der Herr Zeitungsschreiber dies oder jenes denn eigentlich meine? Oder was nützen Einem all die giftigen und verbissenen Schreibereien, die einen ehrlichen Mann wohl aufhetzen können, nicht aber aufklären? N u n seht, Gevattern, ich will es anders machen. Ich will mit Euch plaudern, wie mir eben der Schnabel gewachsen ist. Wir wollen uns in der Buddelmeyer-Zeitung über alle wichtigen Fragen der Politik miteinander besprechen, und wollen doch einmal sehen, ob wir dabei nicht weiter kommen, als mit dem gelehrten Krims-Krams der großen Zeitungen, die die

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Nase so hoch tragen, wie der Bürgermeister von Nürnberg, und die so ernste und saure Gesichter schneiden, daß sie aussehen wie das leibhaftige Bauchkneifen selbst. Wozu das? Die Zeiten sind ohnedies schlecht genug, und man hat so viel Ursache unwirsch zu sein, daß man's beim Zeitungslesen füglich sparen kann. Wir wollens mal auf die lustige Manier versuchen und, wie ein alter Lateiner sagt, lachend die Wahrheit reden. So oft's mir möglich ist, spendire ich einen guten Witz, und verlange nichts weiter dafür, als daß Ihr auch manchmal einen schlechten in den Kauf nehmt, denn immer gelingt's halt nicht. — In der Regel wird's zwar hochdeutsch hergehen; von Zeit zu Zeit aber wird auch ein bissei gebuddelmeyert, und zur Abwechselung werden auch Aujust Buddelmeyers Vettern in Schlesien, in Pommern und am Rhein sich dann und wann vernehmen lassen. Nicht minder soll dafür gesorgt werden, daß auch andre gescheute Männer, die was von der Sache verstehen und zu sprechen wissen, ohne mit dem hochgelahrten Zopf zu wedeln, ein Wort mit drein reden. Meine Absicht ist, daß Ihr das Blatt kein Mal aus der Hand legen sollt, ohne zu sagen: „Gelt, nun hab ich die Sache begriffen", und ohne daneben zu denken: „Und lustig war's halt auch! Wenns nur erst übermorgen wäre, daß wieder ein neues käme!" — Gelingt mir das, so soll mir's eine Freude sein. Nun werdet ihr aber wissen wollen, welcher Partei die Buddelmeyer-Zeitung angehören werde, darauf antworte ich Euch: hol der Teufel die Parteien! Eine gute Zeitung soll der Herold der Wahrheit sein, und nicht der Marktschreier einer Partei. Die Freiheit ist das Banner, unter dem ich kämpfe, die gesunde Vernunft mein Feldgeschrei, auf das ich höre, und das Glück des Volks der Kampfpreis, nach dem ich ringe. Was scheeren mich alle Parteien mit ihren Zänkereien! Ich schlage mich zu keiner Partei; aber wer das Rechte will, der gehört zu meiner Partei. Ich will die Monarchie; ich will, daß ein freies, glückliches Volk regiert werde von einem König, dessen Krone wiederstrahle von der Ehre des Volks. Ich will gute und milde Gesetze, ich will eine weise und feste Regierung ohne Lug und Trug. Ich will nicht, daß des Volkes Liebe zu seinem König verspottet werde von politischen Raufbolden! Fluch der Beamtendespotie, denn sie stürzt Throne! Fluch der Anarchie, denn sie vernichtet Völker. Das ist mein Glaubensbekenntniß und hiernach werde die Dinge ins's Gebet nehmen. Keine Schonung gegen das Schlechte. Die Thorheit bekommt die Ruthe, die Lüge den Haselstock, der listige Betrug das Donnerwetter. Der zwitterhaften Meinungslosigkeit aber schlag ich Vetter Michels Nachtmütze um die Ohren. Alle diese Proceduren werden theils in Prosa, theils in Versen vorgenommen, und wenn ich euch dann die lustigen, bissigen Liedchen mal fröhlich singen höre, so soll's mich freuen bis in die Herzspitze hinein. Daß ich's an Neuigkeiten nicht fehlen lassen werde, versteht sich wohl von selbst. Jede Nummer soll einen Scheffel voll bringen, d.h. wenn so viel passirt, sonst giebts nur eine Metze voll. Nur wenn sich mal ein Maikäfer im November sehen läßt, das kann ich Euch nicht erzählen; darauf hat ein Andrer ein Privilegium. Und apropos, ehe ich's vergesse! Für hübsche Bildchen will ich auch sorgen, und zwar so lustig und pikant, als mein Kopf sie ersinnen und des Malers Hand zeichnen kann. Für's Erste hab' ich den lustigen Burschen mit dem langen Bart da oben als Titelbild hingesetzt. Wer's aber sein soll, darf ich Euch nicht sagen, sonst schilt Buddelmeyer. Das wäre vorläufig alles, was ich zu sagen habe. Was meint Ihr nun? Wollt Ihr's mit mir wagen, lieben Landsleute und Gevattern? Wenn Ihr's wollt — und ich denke Ihr wollt's, denn wir sind ja alte Bekannte —, so versammelt Euch alle Woche zweimal um mich; aber wenn mir's recht wohl sein soll, so kommt zu Tausenden. Je mehr, desto besser. Lieb hat' ich Euch Alle! Dr. Cohnfeld. Un ick empfehle mir vor der erseht stillschweigend; aber lang werr ich dat Maul nich halten. Des is jejen meine Konstitution. Also uf baldiges Wiedersehn! Aujust Buddelmeyer. [1849: Nr. 1:]

Grüß Euch Gott, liehe Leser! Da wären wir ja glücklich beisammen und können frisch und froh beginnen. Viele Worte sind zu nichts nutz, darum kurz und gut: Willkommen von Herzen! und nun ohne Säumen ans Werk. Zuerst ein ernstes Wörtchen aus der leidigen Politica, und dann ein lustiges Wort

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zur Kurzweil. Aber thut mir den Gefallen und lest nicht das Ende zuerst. Das Sprichwort sagt, wie Ihr wißt: Wer zuletzt lacht, der lacht am besten. 0380 BÜCHER UND BLÄTTER Darmstadt 1870 "•Standort: 30: N. libr. 1801[1870] "1870: Mehr nicht erschienen. "•Editorial: 1870. 1. BÜCHER UND BLÄTTER. Monatsschrift für die Preßgewerbe. Im Verein mit Gelehrten und Fachmännern herausgegeben von A. Lange. Redaktion: A. Lange. Qg· 1].

Darmstadt: [Druck:] Chr. Fr. Will 1870. 4° [Jg. 1:]1870. Nr. lQanuar] - Nr. 12[Dezember], 188 S. *1 Nr. = 16 zweisp. S. "•Monatlich. [1870.1:]

Zum Eingang. Wir übergeben hiermit den Berufsgenossen die erste Nummer einer Zeitschrift, die dem zum öfteren laut gewordenen Wunsche der Leser der bestehenden, vorzugsweise den technischen und materiellen Interessen der Presse gewidmeten Organe, diesen Ergänzungsblätter angereiht zu sehen, entgegenkommen soll. Wir werden in derselben meistens grössere Artikel liefern über ältere und neuere Geschichten des Buchhandels, der Buchdruckerkunst und der verwandten Künste und Gewerbe, über hervorragende Bibliotheken und technische Institute, ferner Darstellungen aus dem Leben bedeutender in den Pressgewerben wirkenden Persönlichkeiten, ausführliche Mittheilungen über die Geschichte der Fabrikation der wichtigsten bei dem Betrieb der einzelnen Gewerbe nach und nach zur Verwendung gelangten Stoffe, sowie über Geschichte und Zustände der Pressgewerbe des Auslandes, kurz eine mannigfaltige Reihe von Aufsätzen, die dem Bildungsbedürfniss dienen sollen. Wo es passend erscheint werden Illustrationen eingefügt werden.

0381 BÜCHERSCHAU Wien 1851 "•Standort: UB Wien: I 18963 III[1851] * 1851: Mehr nicht nachgewiesen. "Beilage zu ÖSTERREICHISCHER VOLKSFREUND. BÜCHERSCHAU. Qg·

i].

[Wien:] 1851. 4° Qg. 1:]1851. Nr. 1 - 6 . "1 Nr. - 4S. "Erschienen Januar—Juni 1851. BÜCHERZEITUNG, ÖSTERREICHISCHE - Nr. 1979

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BÜHLER WOCHEN- U N D UNTERHALTUNGSBLATT Bühl - Nr. 0672 DER ERZÄHLER DIE BÜHNE Leipzig - Nr. 0302 BLUMEN DER ZEIT BÜHNE, DIE DEUTSCHE - Nr. 0476 0382 BÜHNEN-CIRCULAR Berlin 1862 -1868 * Nicht nachgewiesen. * Quellen: DZK 1862, Heinsius 15/1/273: BÜHNEN-CIRCULAR. Redaktion: E. Bloch. Berlin 1862-1868. BÜHNENGENOSSENSCHAFT, DEUTSCHE - Nr. 0477 0383 DER BÜHNENWÄCHTER Hamburg 1855 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 10528: DER BÜHNENWÄCHTER. Hamburger TheaterZeitung für Kunst und Leben. Hamburg 1855. 0384 DIE BÜHNENWELT Wien 1866-1867 "•Standort: ÖNB Wien: 399.411-D[1866.1867] * 1866— 1867: Mehr nicht erschienen. "Editoriais: 1866. Nr. 1. Nr. 24. 1867. Nr. 14. DIE BÜHNENWELT. Zeitschrift für Theater-Geschäftsverkehr, Literatur und Kunstinteressen. Eigenthümer und verantwortlicher Redakteur: Julius Pohl. Jg. 1 - 2 . Wien: Julius Pohl 1866-1867. 2° Jg. 1: 1866. Nr. 1[10.5.] - Nr. 24. Jg. 2: 1867. Nr. 1 - Nr. 14[20.5.] * 1 Nr. - 4 dreisp. S. "Dreimal monatlich. [1866. Nr. 1:] Was die Bühnenwelt will und was sie nicht will. Wenn man neben den vielen Theater-Zeitungen, die seit der ersten dieser Gattung, der durch den Mitunterzeichneten begründeten Leipziger Theater-Chronik, in das Leben getreten sind, noch eine neue erscheinen läßt, so darf man zu seiner Rechtfertigung wahrlich nicht den bekannten Satz anführen: Um einem lange gefühlten Bedürfnisse abzuhelfen. Diese Rechtfertigung muß daher auf eine andere Weise gesucht werden, und wir glauben sie zu finden, indem wir nachstehend erklären, was wir wollen und was wir nicht wollen.

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Dabei leitet uns die Ueberzeugung, daß unser Programm von dem mancher der vielen bestehenden Theater-Zeitungen abweichen wird. Zuerst nun sei erwähnt: Was wir wollen. Wir wollen, daß die Kritik in unserem Blatte von Männern der Feder ausgeübt werde, von Literaten, deren Name mit Achtung genannt wird. Wir wollen, daß jede ekelhafte Selbstlobhudelei unseren Spalten ebenso fern bleibe, wie die unwürdige oder gehässige Verkleinerung von Kollegen oder Kunstgenossen. Wir wollen, daß — wenn auch nicht von allem Anfange an, doch jedenfalls schon nach kurzer Zeit — die Berichte und Urtheile der „Bühnenwelt" als zuverlässige Wahrheit gelten sollen. U m dies Ziel zu erreichen, wird es unser Bestreben sein, wahrhaft geachtete Federn für unser Blatt zu gewinnen und die Namen, die wir schon jetzt als unsere Mitarbeiter nennen können, enthalten eine sichere Bürgschaft, daß wir dies Ziel erreichen werden; denn wer auf dem Gebiete der Literatur nur einigermaßen bekannt ist, wird seine Achtung unbedingt den folgenden Namen zollen: Dr. U. Silberstein, in Wien als Dichter und Romanschriftsteller mit großer Achtung genannt; — Theodor Drobisch, einer der rühmlichst bekannten Humoristen und Redakteur der vielgelesenen Dresdener Nachrichten; — Dr. Emil Kneschke in Leipzig, als Schriftsteller auf dem Gebiete der Schiller-Literatur ausgezeichnet, und bekannt als gediegener Kunst-Kritiker; Fr. Wallner, gründlicher Sachkenner, Leiter des bekannten größeren Kunst-Institutes in Berlin und als Literat beliebt durch seine vortrefflichen Aufsätze in der Gartenlaube; — Dr. R. Bechstein, vortragender Professor an der Universität Jena; — Dr. Herchenbach, Direktor einer Erziehungsanstalt in Düsseldorf; — Ε. M. Oettinger in Dresden, eben so bekannt durch seine scharfe Feder, seine beißende Satyre, wie durch seine Forschungen auf dem Gebiete der Bibliographie; — Dr. Friedrich, in Leipzig, der sich als dramatischer Dichter einen geachteten Namen erworben hat; — Dr. Görling, in Leipzig, langjähriger Redakteur des illustrirten Familienjournals und Autor zahlreicher Romane und Novellen; — L. von Alvensleben in Wien; — J. Wagner, Journalist, Romanschriftsteller in Wien; — Dr. Fr. Albrecht, Dramaturg in Lemberg; — Dr. K. Sedlaczek in Prag; — C. W. Kriewsky in Krakau; — F. Swoboda, Literat in Asch; — L. Nork, Humorist in Pest; — Dr. Hufnagel in Hermannstadt. Wir wollen Kenntniß nehmen und unseren Lesern Kenntniß geben, von den dramatischen und dramaturgischen Erzeugnissen des Büchermarktes, so wie von allen Schriften, die in irgend einer Beziehung zu der Bühnenwelt in der weiteren Bedeutung des Wortes stehen. Nachdem wir in dem Gesagten die Hauptpunkte dessen angegeben haben, was wir wollen, halten wir es für nothwendig, nun auch noch zu sagen: Was wir nicht wollen. Wir wollen nicht, daß die „Bühnenwelt" eine papierene Pistole sei, die den Bühnenmitgliedern mit dem Zurufe auf die Brust gesetzt wird: „ A b o n n i r e , oder du wirst heruntergerissen. " Wir wollen nicht, daß die Spalten der „Bühnenwelt" für einige elende Gulden der verächtlichen Selbstlobhudelei geöffnet werden. Wir wollen nicht, daß Lob oder Tadel unseres Blattes käuflich sei. Wir wollen nicht, daß bei der Beurtheilung des Talentes ein Unterschied gemacht werde zwischen Abonnenten und Nicht-Abonnenten. Wir wollen nicht, daß die Bühnenwelt in irgend einer Art als Mittel zur Geldschneiderei benutzt werde. Wir könnten noch Manches anführen, was wir wollen und nicht wollen, aber es wird an dem Gesagten genügen, um die Richtung zu beurtheilen, die wir einzuschlagen gedenken. Daher sei hier nur noch hinzugefügt, daß die Theater-Agentur und die Redaktion zwar in geschäftlicher Beziehung eng verbunden Hand in Hand gehen werden, daß die Redaktion aber in literarischer und kritischer Beziehung ihre volle und unbestechliche Unabhängigkeit und Selbstständigkeit zu wahren entschlossen ist. Wer nun diese Grundsätze billigt, den laden wir vertrauensvoll zum Abonnement ein. Julius Pohl, als verantwortlicher Redakteur. L. v. Alvensleben, als Haupt-Mitarbeiter. [1866. Nr. 24:]

An die geehrten Abonnenten und Leser! Indem mit der heutigen Nummer der erste Jahrgang der „Bühnenwelt" abschließt, fühlt sich die Redaktion gedrungen ein herzliches „Prosit" allen Denen zuzurufen, welche ihre freund-

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liehe Theilnahme und Unterstützung diesem Blatte zuwendeten, also ihren Abonnenten, Lesern, Correspondenten und sonstigen Mitarbeitern nah und fern. „Ernst ist das Leben — heiter die Kunst. " Wer wollte die Wahrheit des ersten Theiles dieses ewig jungen Spruches läugnen, wenn er ihn auf die letztverflossene Periode anwendet? Der Ernst des Lebens hat wohl auf der Menge der jetzt Lebenden nie schwerer gelastet, als in dem Jahre, dessen letzte Wellen eben in das Meer der Ewigkeit rauschen. — Das Verhängniß der tobenden Ereignisse und die Folge, die diesen nachzittert, ließen manche Wünsche unerfüllt und versagten vielfach dem besten Streben und der regsten Thätigkeit den Lohn des Gelingens. Hoffen wir mit froher Zuversicht auf den erheiternden Sonnenblick! Doch auch der zweite Theil des Spruches hat sich treu bewährt: „Heiter ist die Kunst!" Wenn die bange Sorge das Gemüth umdüsterte, wer für das bekümmerte Herz den Trost des Vergessens suchte, der flüchtete in den Tempel der Kunst und hier ward ihm geboten, was er suchte, hier ihm abgenommen, was er verlieren wollte. — Darum möge stets die gleiche Berufsfreude die Jünger der heiteren Kunst erfüllen und die Zeit durch reichen Lohn ihnen danken, auf daß Laune, Frohsinn und Heiterkeit, die von ihren Lippen strömen, auch aus der echten Quelle eines frohen Herzens kommen. Mögen Alle, an die wir diese Zeilen gerichtet, ihr freundliches Wohlwollen uns erhalten und die Versicherung entgegennehmen, daß wir das uns gesteckte Ziel, Allen nach Möglichkeit gerecht zu werden, streng im Auge behalten wollen. BÜLACH-DIELSDORFER VOLKSFREUND Bülach - Nr. 0030 ÄHRENLESE - Nr. 1067 DER HAUSFREUND - Nr. 1113 HEIMATKLÄNGE VON BÜLACH BÜLACHER-DIELSDORFER WOCHENZEITUNG Bülach - Nr. 2334 SONNTAGSBEILAGE ZUR BÜLACH-DIELSDORFER WOCHENZEITUNG BÜNDER WOCHENBLATT Melle - Nr. 1374 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGSBLATT 0385 BÜRGERBLATT Andernach 1861-1862 * Nicht nachgewiesen. •Quelle: DZK 1861, 1862. BÜRGERBLATT Emmerich - Nr. 1652 LESEFRÜCHTE BÜRGERBLATT, OESTERREICHISCHES — Nr. 1994 BÜRGERBLATT, OESTERREICHISCHES, FÜR VERSTAND, HERZ UND GUTE LAUNE — Nr. 1994 BÜRGERBLATT, OESTERREICHISCHES, FÜR VERSTAND UND HERZ - Nr. 1994

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DER BÜRGERFREUND

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0386 DER BÜRGERFREUND Böblingen 1862-1870 * Nicht nachgewiesen. •Quelle: Schott 102. DER BÜRGERFREUND Bremen 1816-1856 BREMER BÜRGERFREUND Bremen 1857-1866 - DLZ I 2.53 0387 BÜRGERFREUND Cüstrin [1880] * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Woerl 822. 0388 DER BÜRGERFREUND Knittlingen 1862 •Nicht nachgewiesen. •Quelle: DZK 1862. 0389 BÜRGERFREUND Oberursel 1863 - 1 8 6 6 TAUNUS-ANZEIGER Oberursel 1866-1938 •Standort: 43: GZ 5320[ 1863.1865.1866] •Nicht nachgewiesen: 1864. •Editorial: 1863. 1. DER BÜRGERFREUND. Anzeige- und Unterhaltungsblatt für Oberursel und die Umgegend [ab 1865, Nr. 1 mit dem Untertitel: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für die nassauische Taunusgegend; ab 1866, Nr. 10 mit dem Untertitel: Anzeige- und Unterhaltungsblatt für die Taunusgegend]. Unter Verantwortlichkeit von Chr. Cron [ab 1865, Nr. 1: Chr. Cron & Comp.] Qg. 1 - 4 ] . Oberursel: Chr. Cron [ab 1865, Nr. 1: Oberursel: Chr. Cron Sc Comp.] 1863 -1866. 4° [Jg. 1:]1863. Nr. 1[9.9.] - Nr. 31. [Jg. 3:]1865. Nr. 1 - 103. [Jg. 4:]1866. Nr. 1 - N r . 78[29.9.]. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. •Zweimal wöchentlich. •1863, Nr. 1: Probenummer. [Fortsetzung:] TAUNUS-ANZEIGER. Oberursel 1866-1938. •Nicht aufgenommen: Tageszeitung.

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An die geehrten Leser! Einem schon längst fühlbar gewordenen Bedürfnisse zu entsprechen, übergeben wir hiermit die erste Nummer des unter obigem Titel dahier erscheinenden Blattes. Mit vollem Vertrauen auf eine allgemeine Betheiligung hoffend, wird es sich der „Bürgerfreund" zur Pflicht machen, seinen Lesern für die Zukunft in kurzen Notizen die localen Verhältnisse hiesiger Stadt sowohl als der Umgegend schnellstens und zuverlässig zu berichten. Sodann wird er im unterhaltenden Theile schöne und interessante Novellen und sonstige vermischte Nachrichten bringen. 0390 DER BÜRGERFREUND Perleberg 1861 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: DZK 1861. 0391 BÜRGERFREUND Pest 1867-1871 "Standort: OSZK Budapest: H 3.244[1868 - 1871] "Nicht nachgewiesen: 1867-1870. Nr. 2 - 2 4 . 1871. Nr. 2 - 2 4 . "1868 — 1871: Mehr nicht nachgewiesen. "Die Eintragung bei Réz 185,767: BÜRGERFREUND, Pest 1856-1869 kann nicht stimmen. Der Jg. 1869 ist bezeichnet mit „XIII". Jahrgang. (Unter diesem Titel „ΙΠ. Jahrgang"). Der Vorgänger-Titel ist nicht ermittelt. Der bei Réz erwähnte Nachfolge-Titel MÜLLERS BÜRGERFREUND (Pest 1870 - 1876) ist nicht nachgewiesen.

BÜRGERFREUND. Eine freimüthige Original-Volksschrift für Stadt und Land in Ungarn [ab 1868, Nr. 9 mit dem Untertitel: Eine freimüthige Original-Volksschrift für Ungarn und Osterreich; ab 1869, Nr. 4 mit dem Untertitel: Eine freimüthige Original-Volksschrift für die Österr.-Ungarische Monarchie]. Eigenthümer: Carl Müller. Verantwortlicher Redakteur: Carl Müller. Pest: [Druck:] Emil Bartalits 1868 - 1871. 8° Jg. Jg. Jg. Jg.

2: 1868. Nr. 1 - Nr. 24. 3/Jg. 13: 1869. Nr. 1 - 2 4 . 4/Jg. 14: 1870. Nr. 1. 20 S. 5/Jg. 15: 1871. Nr. 1[1.1.]. 16 S. * 1 Nr. = 16/20 S. * 1868 - 1869: Einzelpagination. "Zweimal monatlich. "Illustrationen.

BÜRGERFREUND, BREMER Bremen - DLZ I 2.53 BÜRGERFREUND, MÜLLERS - Nr. 0391 BÜRGERFREUND, OBERURSELER - Nr. 2368

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BÜRGERFREUND

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BÜRGERFREUND, ODENWÄLDER, U N D BAUERNFREUND - N r . 1973 a BÜRGERFREUND, RHEINGAUER - N r . 2085 0392 BÜRGER- U N D B A U E R N F R E U N D Leutkirch 1875 BAUERNFREUND Leutkirch 1879 "Nicht nachgewiesen. * Quellen: Schott 102, Woerl 127. 0393 BÜRGER- U N D B A U E R N F R E U N D Waldsee 1873 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Schott 102. D E R BÜRGER- U N D H A U S F R E U N D Löwenberg - N r . 1824 N A C H F E I E R A B E N D 0394 D E R BÜRGER- U N D H A U S F R E U N D Löwenberg 1841 - 1941 " N i c h t nachgewiesen. "Quellen: Klawitter 807, Rister L 224: D E R BÜRGER- U N D H A U S F R E U N D . Eine Wochenschrift zur angenehmen Unterhaltung und Aufheiterung sowie zur Beförderung gemeinnütziger und gemeinsamer Interessen. Löwenberg 1841 - 1941. BÜRGERZEITSCHRIFT, ALLGEMEINE ÖSTERREICHISCH-UNGARISCHE, U N D MILITÄR-VETERANEN-ZEITSCHRIFT - N r . 0601 0395 DIE BÜRGER-ZEITUNG Jena 1851 " N i c h t nachgewiesen. "Quelle: Hinrichs 1851.93: DIE B Ü R G E R - Z E I T U N G . Blätter für Volkswohl und Fortschritt. Jena 1851. BÜRGERZEITUNG Ravensburg - N r . 0114 ANZEIGE- U N D U N T E R H A L T U N G S B L A T T 0396

BÜRGER-ZEITUNG Stuttgart 1861 - 1862 " N i c h t nachgewiesen.

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BUNTE BLÄTTER

"•Quelle: DZK 1861, 1862. BÜRGERZEITUNG, NEUE - Nr. 2651 BÜRGERZEITUNG, SCHWARZWÄLDER - Nr. 0723 BÜRGER- UND BAUERN-ZEITUNG Berlin - Nr. 0965 GESCHICHTEN WIE SIE DIE ZEIT BRINGT BÜRGER- UND VOLKSZEITUNG Bruneck - Nr. 0425 CHRISTLICHER HAUSFREUND - Nr. 0600 DIE DORFLINDE - Nr. 2442 STACHELBEEREN - Nr. 2597 UNTERHALTUNGS-BLÄTTER DES PUSTERTHALER BOTEN BUKOWINER LANDESZEITUNG Czernowitz - Nr. 2386 SONNTAGSBLATT DER BUKOWINA BULLETIN BIBLIOGRAPHIQUE FRANÇAIS ET ÉTRANGER Paris - Nr. 2153 REVUE GERMANIQUE BUMMLER, DER HAMBURGER - Nr. 1027 DER BUND Bern - Nr. 2387 SONNTAGSBLATT DES BUND 0397 BUNDESBLÄTTER Nordhausen 1862 -1903 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 7993. BUNDESZEITUNG, SCHWEIZERISCHE - Nr. 1959 0398 BUNTE BLÄTTER Kattowitz "•Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. * Quelle: Rister Κ 99: BUNTE BLÄTTER. Beilage zu KATTOWITZER ZEITUNG. Kattowitz 1874-1901. BUNTE BLÄTTER Wien - Nr. 1265 ILLUSTRIRTES MUSIK- UND THEATER-JOURNAL

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BUNTE BLÄTTER

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BUNTE BLÄTTER DES LUSTIGEN VETTER VON STADT UND LAND München - Nr. 2444 DIE STADT-FRAU-BAS 0399 DER BUNTE HAUSFREUND Neurode * Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. * Quelle: Rister H 59: DER BUNTE HAUSFREUND. Beilage zu DER HAUSFREUND FÜR STADT UND LAND. Neurode 1866-1930. 0400 DIE BUNTE MAPPE Frankfurt a.M. 1875- 1876 FRANKFURTER TAGES-POST 1876 "•Standort: 30: Mus Zq 37[1875.1876] * 1875 —1876: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1875/76. Probenummer. 1. 1876/77. Nr. 167. DIE BUNTE MAPPE. (Zwischen-Acts-Zeitung). Herausgeber: Gebrüder Fey. Für die Redaktion verantwortlich: Jacob Fey [1876/77: Emil Richter]. Jg.[l]-2. Frankfurt a.M.: Fey 1875 - 1876. 4°[1876/77: 2°] [Nur nachgewiesen:] [Jg. l:]1875/76. Nr. 19[13.13.1875]. Nr. 42[12.2.1876]. Nr. 69[10.3.1876]. Jg. 2: 1876[/77], Nr. 142[28.5.]. "1 Nr. = 4 zweisp. S.; 1876/77, Nr. 142: 1 Nr. = dreisp. S. "Täglich. "Probenummer [14.11.1875]. 4 S. Mit dem Zusatz: Frankfurter Victoria-Theater. [Fortsetzung:] FRANKFURTER TAGES-POST. (seither „Bunte Mappe"). Verantwortlich für die Redaktion: Emil Richter. Jg· 2. Frankfurt a.M.: Fey 1876[/77], 2° [Nur nachgewiesen:] Jg. 2: 1876[/77], Nr. 167[22.6.1876]. * 1 Nr. = 4 dreisp. S. [1875/76.

Probenummer;]

An unsere verehrten Leser! Dem Beispiele vieler anderen Städte folgend werden wir von heute ab täglich eine ZwischenActs-Zeitung und zwar unter dem Titel: Die bunte Mappe, erscheinen lassen.

DIE BUNTE WELT

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F ü r die Redaction haben wir eine anerkannt tüchtige Kraft gewonnen und wird der Inhalt neben den täglichen Theaterzetteln vorzugsweise aus kleinen Plaudereien und Skizzen über die zur Darstellung gelangenden Stücke, deren Entstehung, Geschichte und Autoren etc. bestehen; von Theaterrezensionen werden wir indessen absehen. D u r c h die Rubrik „ S t i m m e n aus dem P u b l i k u m " werden wir dem verehrlichen Leserkreise Gelegenheit bieten, Tagesfragen zu erörtern. Schliesslich werden wir dem inserirenden Publikum Spalten für Annoncen einräumen und glauben auf den Werth von Anzeigen in unserem Blatte umsomehr aufmerksam machen zu dürfen, als dasselbe durch seine Verbreitung in den Theatern sicherlich in allen Ständen Eingang findet. Indem wir hierdurch unser junges Unternehmen einer wohlwollenden A u f n a h m e empfehlen, glauben wir noch hinzufügen zu sollen, dass unsere Zeitung bereits im hiesigen Victoria-Theater an Stelle des bisher z u m Verkauf gelangten Theaterzettels getreten ist. 11876/77. Nr. 167:] Unsere Zeitung hat ihren seitherigen Titel „Bunte Mappe" abgelegt und wird ferner als Frankfurter Tagespost erscheinen. D a m i t ist ein Wechsel in der Tendenz des Blattes nicht verbunden. Diese Tendenz ist in politischer Hinsicht bereits zu klarem Ausdruck gekommen: sie ist rein demokratisch ohne französelnde Färbung und stützt sich in ihrem Urtheil stets auf die sachlichen Voraussetzungen. N a c h Beendigung einiger noch nothwendigen Vorbereitungen wird auch den wirthschaftlichen Angelegenheiten größere Aufmerksamkeit zugewandt werden und die communalen Fragen, die ihrer N a t u r nach meist wirthschaftliche sind, werden eingehendere Behandlung finden. Dabei werden wir in strenger Prüfung zu unterscheiden suchen, was dem Gedeihen der Gemeinwesen förderlich oder schädlich ist und in jedem Falle für das Erstere eintreten, das Letztere bekämpfen. Wir hoffen daher, daß unser neues Erscheinen in allen Kreisen lebhaften Anklang finden wird, und daß wir das k o m m e n d e Vierteljahr mit einem zahlreichem Abonnement beginnen werden. Indem wir zu diesem Abonnement einladen, wollen wir nicht unterlassen, auf die Billigkeit des Abonnementspreises aufmerksam zu machen. Derselbe beträgt vierteljährlich nur 2 Mark SO Pf. bei wöchentlich siebenmaligem Erscheinen. Nicht minder laden wir zu recht zahlreicher Benutzung unserer Anzeigespalten ein. Anzeigen, die in unserem Blatte erscheinen, empfangen zugleich eine außerordentliche Verbreitung durch unsere Anzeigetafeln, die an den belebtesten Punkten der Stadt, sowie in den größeren Gasthöfen angebracht sind und unsere Anzeigen dem passirenden Publicum unausgesetzt vor Augen halten. Hierauf möchten wir das inserirende Publicum ganz besonders aufmerksam machen.

BUNTE STEINE GESAMMELT AUF DEM GEBIETE DES WISSENSWERTEN, NÜTZLICHEN UND ANGENEHMEN Reichenbach - N r . 2143 R E I C H E N B A C H E R

WOCHENBLATT

0401 DIE BUNTE WELT Dresden 1 8 6 9 - 1 8 7 0 * Standort: S L B Dresden: 35.4°459[1869] *1869: Mehr nicht nachgewiesen. * Quelle: Kayser 18/630. "•Kirchner 23353: D I E B U N T E W E L T . Illustrirtes Volksblatt. Herausgeber: Wilhelm Uhland. Dresden: A . Wolf 1 8 7 2 - 1 8 7 6 . [Nicht nachgewiesen.]

DIE BUNTE WELT. Geschichten und Bilder zur Unterhaltung und Belehrung. Ein Buch für Alle.

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DIE BUNTE WELT

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Redaktion: Adolph Wolf. Jg· 1· Dresden: Adolph Wolf 1869. 4° Jg. 1: 1869. [Nr. 1 - 14]. 220 S. * 1 Nr. = 16 zweisp. S. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. "•Illustrationen. CABINET FÜR SCHERZ UND GEIST Löbau 1849-1852 - DLZ I 8.243 CALBE'SCHE STADT- UND LANDZEITUNG Calbe - Nr. 1350 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGSBLATT 0402 DER CALCULATOR AN DER ELBE Dresden 1872-1876 "•Standorte: 4: VII de 423[1872] SLB Dresden: H. Sax. G 707[1872.1873] UB Leipzig: Dt. Ztschr. 253 °[1872 - 1876] * 1872— 1876: Mehr nicht nachgewiesen. * Editoriais: 1872/73. JAHRES-CHRONIK. 1. 1873/74. 211. 355. JAHRES-CHRONIK. 1. DER REGISTRATOR AN DER ELBE. Nr. 4.1. DER CALCULATOR AN DER ELBE. Zwanglose Blätter zum Lachen und Aergern [ab 1873/74, Nr. 91 mit dem zusätzlichen Untertitel: Amtsblatt des Magistrats von Krähwinkel]. Redaktion: Carl Reinhardt. [Jg. 1 - 4 ] . Dresden: Carl Reinhardt [ab 1872/73, Nr. 52, Beilage JAHRESCHRONIK: Fritz Reinhardt]1872 — 1876. 8° [Jg. l:]1872[/73], Nr. 1 - 52. 210 S. [Jg. 2:]1873[/74], Nr. 53 - 104. S. 211-418. [Jg. 3:]1874[/75], Nr. 105-167. S. 419-670. [Jg. 4:]1876. Nr. 168 - 179. S. 671 - 718. »1 Nr. = 4S. "•Wöchentlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. * 1874/75: Nr. 131 - 134 in Farbdruck. * Beilagen: 1. JAHRESCHRONIK. 1872/73. [Nr. 1], 4 S. 1873/74. [Nr. 2]. 4 S. 2. DER REGISTRATOR AN DER ELBE. Weihnachtsblatt zum Calculator an der Elbe. 1873/74. [Nr. 1 - 4 ] . 3. STRAF-CALCULATOR. Extrablatt des Calculator an der Elbe. 1873/74. [Nr. 1], 8 S. CAMMINER KREISZEITUNG Cammin - Nr. 0184 BEHRENDTS SONNTAGSBLATT

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CARICATUREN-ZEITUNG, V O L K S W I R T S C H A F T L I C H E -» Nr. 0428 0403 CARINTHIA Klagenfurth 1811-1941 * Aufnahme: 1864-1880. * 1811-1863: ι DLZ I 1.74. "'Standorte: 36: A.V. 595 a [1873-1875.1877- 1880] UB Klagenfurt: I 15176[1864 - 1880] ÖNB Wien: 395.501-B. C-Per.[ 1864 - 1880] * Editorials: 1864. 1. 1869. 278. 1870. 352. 1871. 328. 1872. 360. 1873. 352. CARINTHIA. Zeitschrift für Vaterlandskunde, Belehrung und Unterhaltung. Herausgegeben vom Kärntnerischen Geschichtsvereine und naturhistorischen Landesmuseum [ab 1873, Nr. 1: Herausgegeben vom Geschichtsvereine und historischen Landesmuseum in Kärnten], Redaktion: Heinrich Weil [ab 1866, Nr. 1: Verantwortlicher Redakteur: Ludwig Ißleib; ab 1868, Nr. 7: Redaktion: Leodegar Canaval, Anton Taurer von Gallenstein; 1875, Nr. 1/2: Johann Prettner; ab 1875, Nr. 3: Markus von Jabornegg]. Jg. 5 4 - 7 0 . Klagenfurt: [Druck:] Ferdinand von Kleinmayr 1864-1880. 8° Jg. 54: 1864. Nr. 1 - 12. 575 S. Jg. 55: 1865. Nr. 1 - 12. 494 S. Jg. 56: 1866. Nr. 1 - 12. 528 S. Jg. 57: 1867. Nr. 1 - 12. 548 S. Jg. 58: 1868. Nr. 1 - 10. 388 S. Jg. 59: 1869. Nr. 1/2-12. 278 S. Jg. 60: 1870. Nr. 1 - 12. 352 S. Jg. 61: 1871. Nr. 1 - 12. 328 S. Jg. 62: 1872. Nr. 1 - 12. 360 S. Jg. 63: 1873. Nr. 1/2 - 12. 352 S. Jg. 64: 1874. Nr. 1/2-11/12. 352 S. Jg. 65: 1875. Nr. 1/2-11/12. 292 S. Jg. 66: 1876. Nr. 1 - 12. 312 S. Jg. 67: 1877. Nr. 1 - 12. 288 S. Jg. 68: 1878. Nr. 1/2 - 12. 312 S. Jg. 69: 1879. Nr. 1 - 12. 382 S. Jg. 70: 1880. Nr. 1 - 12. 344 S. * l N r . = 48 S.; ab 1868: 1 Nr. = 32 S. * Monatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. [1864.1:]

An die Leser! Die neue Form, in welcher sich die nun schon seit 53 Jahren erscheinende „Carinthia" im Jahre 1864 ihrem Lesepublikum vorstellt, erheischt eine nähere Erklärung. Gleich bei ihrem ersten Erscheinen im Jahre 1811, mit der Tendenz auftretend ein Blatt für Landeskunde, Belehrung und Unterhaltung zu sein, hat sie ihren Charakter ungeachtet mehrfacher Wandlungen in ihrer äußern Form, in den Personen der Herausgeber u.s.f. bis in die jüngste Zeit mit Abrechnung eines Halbjahres insofern zu bewahren gewußt, als sie mit Ausschluß der Tagespolitik ihren Inhalt auf Gegenstände der heimischen Geschichte und des kulturhistorischen Interesses ausdehnte, weiter aber auch durch Zugaben aus dem Gebiete der schönen Literatur einem weitern Leserkreise entgegenzukommen bemüht war. Die großen

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CARINTHIA

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politischen Aenderungen, die Oesterreich seit 1848 ergriffen, ließen, wie dieß nach einer alten Erfahrung auch nicht anders zu erwarten war, das Interesse für unser heimisches Blatt, welches ein rein literarisches war, immer mehr erkalten und zwar so sehr, daß das Unternehmen in der jüngsten Zeit vom Standpunkte des geschäftsmäßigen Verlages aus sich nicht mehr rentirte. Dieser Umstand, dem ein Blatt nun zum Opfer werden sollte, das viele Dezennien hindurch ein Sammelpunkt von für Kärnten höchst wichtigen und interessanten literarischen Arbeiten gewesen, sowie der Gedanke, daß jetzt wieder eine Zeit größerer Klärung gekommen sei, veranlaßte mehrere Vaterlandsfreunde, über die Mittel und Wege zu berathen, um die Fortdauer desselben unter Bedingungen zu ermöglichen, welche diese Zeitschrift den Anforderungen der Neuzeit gemäß umstalten würden, ohne die eigentliche Tendenz derselben im Allgemeinen zu beeinträchtigen. Als das geeignetste Mittel hiezu wurde die Herausgabe der „Carinthia" in Monatsheften auf Rechnung der beiden in Kärnten bestehenden wissenschaftlichen Vereine, nämlich des Geschichtvereines und naturhistorischen Landesmuseums erkannt, welche diese Zeitschrift zugleich als Organ zu ihren Mittheilungen an ihre betreffenden Mitglieder zu benützen alsdann in der Lage wären. Dieser den Vereinen vorgelegte Plan wurde sohin von denselben auf das Bereitwilligste adoptirt. Herausgeber der unter neuer Redaktion in Monatsheften von 2 bis 3 Bogen fortan erscheinenden „Carinthia" sind demnach der kärntnerische Geschichtverein und das naturhistorische Landesmuseum, als deren Organ für Mittheilungen an die Mitglieder dasselbe gleichzeitig benützt wird; die oben gegebene faktische Darstellung wird es aber nicht erklärlich machen, daß diese Zeitschrift kein Fachblatt sein wird, wie es sonst die Eigenschaft der Herausgeber vermuthen ließe, sondern daß die „Carinthia" auch fortan die Behandlung von Stoffen geschichtlichen und kulturhistorischen Inhalts wie nicht minder die Verbreitung naturwissenschaftlicher Kenntnisse in populärer Form, sowie Belehrung überhaupt, wo möglich hauptsächlich mit Bezug auf Kärnten sich zur Aufgabe setzen, dabei aber auch durch Aufnahme gediegener Novellen, Erzählungen, Gedichte u.dgl. in schöngeistiger Beziehung zu wirken bestrebt sein wird. Hierbei versteht es sich von selbst, daß wir auf eine zureichende Unterstützung von Seite des Lesepublikums rechnen zu dürfen glauben, welches ja für die Erzeugnisse der Druckerpresse das ist, was die Luft dem Organismus. Wir rechnen aber auch auf die geistige Unterstützung aller gebildeten ihr Heimatland liebenden Kärntner, sowie aller Jener, welche der „Carinthia" bisher ihre Arbeiten widmeten, und bitten sie dem Unternehmen ihre literarischen Kräfte gütigst zuwenden zu wollen. [1869.278:]

Schlußwort. Indem wir den 59. Jahrgang der „ Carinthia " schließen, danken wir vor Allem auf's Wärmste unseren gütigen Mitarbeitern und bitten sie, unser Blatt auch fortan mit gleichem Wohlwollen zu unterstützen. Dieses empfehlen wir wieder der freundlichen Theilnahme unserer geehrten Landsleute und aller Freunde unseres schönen Alpenlandes. — Den eben abgeschlossenen Jahrgang der „Carinthia"überblickend dürfen wir erwarten, daß dieser unser redliches Streben bethätigt, treu an unserem Programme: „Pflege der Vaterlandskunde und populärer Wissenschaft mit belehrender Unterhaltung" — zu halten, — dürfen wir glauben, unserem Blatte, welches fast durchgängig Original-Aufsätze brachte, einigen Werth gegeben zu haben. Wir werden den betretenen Weg unverrückt verfolgen, meinen aber, hoffen zu dürfen, daß vorzugsweise die Theilnahme des Heimathlandes ein literarisches Unternehmen fördern und halten werde, welches, diesem zu wahrer Ehre, binnen Kurzem das zwölfte Lustrum seines Bestehens vollendet. [1870.352:]

Schlußwort. Die Carinthia beschließt anmit ihren sechzigsten Jahrgang. — Indem wir unseren gütigen Mitarbeitern, deren rege geistige Theilnahme und warme Vaterlandsliebe den Fortbestand des heimatlichen Blattes — nun wohl des Nestors unter den, ähnlicher Tendenz gewidmeten, literarischen Blättern unseres großen Gesammtvaterlandes — ermöglicht, unseren herzlichsten lebhaftesten Dank darbringen und der Carinthia auch ihre

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fernere wohlwollende Unterstützung erbitten, empfehlen wir das vaterländische Blatt angelegentlich der freundlichen Theilnahme unserer geehrten Landsleute, auch an ihre, sonst ja in jeder Richtung und zu allen Zeiten sich bewährende, Liebe für unsere schöne, theure Heimat appellirend und hoffend, daß sie ein Unternehmen, das dieser zu wahrer Ehre gereicht und den beiden Schwestervereinen nicht unbedeutende Opfer kostet, nicht werden fallen lassen. Die Carinthia wird, ihr bisheriges Programm unverrückt im Auge behaltend, auch im Jahre 1871 als Monatblatt herausgegeben werden und bis längstens 20. jedes Monates erscheinen. [1873.352:]

Schlußwort. Die „Carinthia" beschließt anmit ihren dreiundsechzigsten Jahrgang. Mögen unsere geehrten Freunde und Mitarbeiter unseren herzlichsten Dank entgegennehmen für die gütige Unterstützung, die Sie dem heimatlichen Blatte bisher so wohlwollend gewährt haben. Die Fortdauer dieses freundlichen Beistandes ist eine Lebensbedingung für dasselbe. Wir bitten Sie angelegenst, Ihre Hand auch fernerhin von unserem Unternehmen nicht abzuziehen. Wir empfehlen die „Carinthia" allen Bewohnern und Freunden Kärntens, dessen wissenschaftliche Interessen zu vertreten und zu fördern das Blatt vorzugsweise zur Aufgabe hat. Tendenz, Form und Umfang der „Carinthia" bleiben auch für das Jahr 1874 beibehalten; ebenso bleiben auch die Pränumerations-Bedingungen unverändert. CARMEL Pest - Nr. 0054 ALLGEMEINE ILLUSTRIRTE JUDENZEITUNG CARNEVAL, WIENER - Nr. 2839 CARNEVALS-PRESSE, NEUE FREIE - Nr. 1574 CARNEVALS-SCHERZ DES KLADDERADATSCH Berlin - Nr. 1546 KLADDERADATSCH CARNAVALS-SCHWINDEL DES KLADDERADATSCH Berlin - Nr. 1546 KLADDERADATSCH CARNEVALS-ULK, CÖLNER - Nr. 0432 CARNEVALS-ULK, KÖLNER - Nr. 1573 CARNEVALS-ZEITUNG, DEUTSCHE - Nr. 0478 CARNEVALS-ZUG DER FRANKFURTER LATERN Frankfurt a.M. - Nr. 0844 FRANKFURTER LATERN CASSELER KRAKEHLER Kassel - Nr. 1588 [DER KRAKEELER]

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DER CASSELER SALON

0404 DER CASSELER SALON Kassel 1871 * Standort: 4: VIII Β 15e[1871] *1871: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: 1871. 1. DER CASSELER SALON. Wochenschrift für Haus, Kunst und Wissenschaft. Herausgeber: C. Landsiedel, Ludwig Mohr. Redakteur: Ludwig Mohr. Jg· 1· Kassel: [.Druck:] C. Landsiedel 1870. 4° Jg. 1: 1871. Nr. 1 - Nr. 34[25.6.]. 272 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Wöchentlich. * 1871, Nr. 1: Probenummer. * Datiert ab Nr. 9. [1871.1:]

Das, lieben Freunde, will das Blatt! Ich sende dieses Blatt hinaus Im schlichten, einfachen Gewände, Daß es anklopfe Haus für Haus Im lieben, großen Vaterlande. Als Hausfreund ladet sich's zu Gast, Wo um des Licht's gesell'gen Flammen Der Nachbar nach des Tages Last Kommt mit dem Nachbar froh zusammen. Dort plaudert's gern, das kleine Blatt, Von Lenz und Liebe, Lust und Jugend, Von Männermuth in Land und Stadt, Von Schönheit und von Frauentugend. Dort plaudert's gern von Lust und Leid, Von allem Ed'len, allem Schönen, Und ist allortens stets bereit Mit Beifall das Verdienst zu krönen. Des Guten Freund, des Schlechten Feind, Ein Feind dem Niederen und Rohen; Bereit zum Kampf, wo Tugend weint, Und bleiche Laster finster drohen. Es weiß nichts von Parteienzwist, Der wild bewegt das Welttheater; Kennt weder Jude, Türke, Christ, Noch Politik und Völkerhader. Das, lieben Freunde, will das Blatt. — Reicht ihm die Hände zum Willkommen Und sagt ihm, daß in Land und Stadt Es so als Freund darf wiederkommen. Und wer von Euch mit schaffen kann Und schaffen mag, sei eingeladen; Willkommen sei er — denn ein Mann Und eine Kraft mehr, kann nicht schaden. Gönnt Eu'ren schönen Blick ihm, Frau'n! Es windet auf dem Weg zu Hause Die schönsten Blumen von den Au'n

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Euch stets zum frischen Sonntagsstrauße. Hinaus denn Blatt! Nun klopfe an Und laß* Dich keiner Müh verdrießen Und wo Dir nicht gleich aufgethan, Sag' dennoch, daß ich lasse grüßen! 0405 CASSELER SONNTAGSBLATT Kassel 1857 * Standorte: 34: 8° H. coli. 183[1857] 66: Schw. Stift Ρ 20[1857] * 1857: Mehr nicht erschienen. "•Editorial: 1857. 546. CASSELER SONNTAGSBLATT. Wochenschrift für Literatur, Kunst und Leben. Herausgeber: Otto Braun [ab 1857, Nr. 28: Unter Verantwortlichkeit für die Redaktion im Verlag von O. Bertram]. σ& ηKassel: Oswald Bertram 1857. 8° [Jg. 1:]1857. Nr. 1 - Nr. 39[31.12.]. 546 S. * 1 Nr. = 12/16 zweisp. S. »Wöchentlich. * Datiert ab Nr. 27. Erschienen April — Dezember. CASSELER TAGES-POST Kassel - Nr. 2402 SONNTAGSBLATT ZUR CASSELER TAGES-POST 0406 CASSELER WOCHENBLATT FÜR UNTERHALTUNG UND ÖFFENTLICHES LEBEN Kassel 1859 * Standort: 4: VIII Β 15d[1859] * 1859: Mehr nicht erschienen. "•Editorial: 1859. 112. CASSELER WOCHENBLATT FÜR UNTERHALTUNG UND ÖFFENTLICHES LEBEN. Unter Verantwortlichkeit der Verlagsbuchhandlung, üg· 1]· Kassel: O. Bertram (G.H. Wigand) 1859. 4° [Jg. 1:]1859. Nr. 1[1.10.] - Nr. 14[31.12.]. 112 S. * 1 Nr. - 8 zweisp. S. "•Wöchentlich. CASTROPER ANZEIGER Castrop - Nr. 0407 CASTROPER ILLUSTRIRTE BLÄTTER

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CASTROPER ILLUSTRIRTE BLÄTTER

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0407 CASTROPER ILLUSTRIRTE BLÄTTER Castrop [1880] * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Woerl 746: CASTROPER ILLUSTRIRTE BLÄTTER. Beilage zu CASTROPER ANZEIGER. Castrop [1880], CAUBER ANZEIGER Caub - Nr. 1351 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGSBLATT 0408 CENTRAL-ANZEIGER FÜR FREUNDE DER LITERATUR Leipzig 1858 - 1 8 6 2 "•Standort: 30: N. libr. 509[1858 - 1862] * 1858-1862: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1858. 1. 1859. 1. 1860. 1. 1861. 1. 1862. 1. 185. CENTRAL-ANZEIGER FÜR FREUNDE DER LITERATUR. Verantwortlicher Redakteur: Eduard Brockhaus. Jg· 1 ~ 5. Leipzig: F.A. Brockhaus 1858 - 1862. 4° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 5:

1858. 1859. 1860. 1861. 1862.

Nr. 1[15.1.] - Nr. 24. 236 S. Nr. 1 - 2 4 . 208 S. Nr. 1 - 2 4 . 210 S. Nr. 1 - 2 4 . 198 S. Nr. 1 - Nr. 24[30.12.]. 192 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * 14 täglich. "•Bibliographien.

[1858.1:1 Das Unternehmen, welches hiermit dem deutschen Publicum vorgelegt wird, hat den Zweck, als vermittelndes Organ zu dienen zwischen dem deutschen Buchhandel, von dessen Thätigkeit es Zeugniß ablegen soll, und dem bücherkaufenden Publicum, dem es über die neuen Erscheinungen der deutschen Literatur eine Uebersicht geben will, die es Jedem leicht macht, sich auf den ihn interessirenden Gebieten zu orientiren und im steten Zusammenhange mit der Literaturentwickelung selbst zu bleiben. Der „Centrai-Anzeiger" will außerdem die literarische Anzeige, welche bisher in vielen, oft wenig zugänglichen oder ungenügend verbreiteten Organen zerstreut, und in diesen natürlich auch nur als Nebensache behandelt war, concentriren, und dadurch für den Literaturfreund leichter zugänglich und besser übersichtlich machen. Das Ganze wird in einen redactionellen Theil: die Rubriken „Literarische Notizen" und „Neue literarische Erscheinungen", und in einen Inseratentheil: die Rubrik „Literarische Anzeigen", zerfallen. Während sich für die letztere die Art der Auffassung aus dem Charakter der literarischen Ankündigung von selbst ergibt, wird der „Centrai-Anzeiger" in der Behandlung seines Stoffes im redactionellen Theile die Mitte halten zwischen der bibliographischen Uebersicht, welche nur die Titel verzeichnet, und der kritischen Beurtheilung, welche den innern Werth abschätzt, indem er durch sachlich erläuternde Bemerkungen auf das Wichtige unter den neuen Literaturerscheinungen aufmerksam machen, und die Gesichtspunkte, aus welchen die Bücher zu betrachten sind, näher erörtern soll. Der „Centrai-Anzeiger für Freunde der Literatur" erscheint am 15. und 30. jeden Monats und ist für den Pränumerationspreis von 5 Ngr. für das Quartal durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen. F.A. Brockhaus.

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[1859.1:] Mit der vorliegenden Nummer beginnt der „Central-Anzeiger für Freunde der Literatur" seinen zweiten Jahrgang. Die lebhafte Theilnahme, welche das Unternehmen in der kurzen Zeit seines Bestehens bei dem deutschen Publikum gefunden, beweist, daß es nicht nur einem Bedürfnisse entgegengekommen, sondern auch seiner Anlage nach recht wohl geeignet ist, seinem Zwecke, über die neuen Erscheinungen der deutschen Literatur eine solche Uebersicht zu geben, die es Jedem leicht macht, sich auf den ihn interessirenden Gebieten zu orientieren und in stetem Zusammenhange mit der Literaturentwickelung selbst zu bleiben, zu entsprechen. Um nun aber diesem Zwecke, der natürlich nicht auf einmal vollständig zu erreichen war, immer näher zu kommen, wird dem „Centrai-Anzeiger" von jetzt ab noch eine vollständige, systematisch geordnete Bibliographie der neuen literarischen Erscheinungen beigefügt werden, sodaß das Blatt künftig aus folgenden Abtheilungen besteht: Literarische Notizen. — Kurze Mittheilungen über interessante literarische Neuigkeiten, künftig erscheinende Werke, Todesfälle bekannter Gelehrten und Schriftsteller u.s.w. Bibliographie. — Kurzgefaßte systematische Zusammenstellung sämmtlicher Neuigkeiten des deutschen Buchhandels. Neue literarische Erscheinungen. — Kurze, durchaus objectiv gehaltene Besprechung der wichtigern neuen Erscheinungen, zum Zwecke der Orientirung und Zurechtweisung. Inserate. Wie der Inhalt des „Central-Anzeigers" durch die angedeutete Ergänzung an Reichhaltigkeit und Uebersichtlichkeit gewinnt, so ist zu hoffen, daß das Publikum ihm immer mehr seine Theilnahme zuwenden und ihn als das betrachten werde, was er zu sein anstrebt: ein Centrai-Organ deutscher Literatur und Vermittler zwischen Buchhandel und bücherkaufendem Publikum. Der „Centrai-Anzeiger für Freunde der Literatur" erscheint wie früher am 15. und 30. jeden Monats und ist für den Pränumerationspreis von 5 Ngr. für das Quartal durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen. RA. Brockhaus. [1860.1:]

An die Leser. Der „Central-Anzeiger für Freunde der Literatur" eröffnet mit der vorliegenden Nummer seinen dritten Jahrgang. Er wird auch im neuen Jahre, seiner ursprünglichen Tendenz getreu, fortfahren, dem Leser eine gedrängte, durchaus objectiv gehaltene Uebersicht über die neuen Erscheinungen der deutschen Literatur zu geben, um ihn dadurch in den Stand zu setzen, sich leichter auf den ihn besonders interessirenden Gebieten orientiren und im steten Zusammenhange mit der Entwickelung der Gesammtliteratur bleiben zu können. Die außerordentlichen Schwierigkeiten, welche es für den Einzelnen hat, mit den bisherigen Hülfsmitteln selbst nur die neuen literarischen Erzeugnisse eines speciellen Faches zu überblicken, hat ein ähnliches Organ längst zu einem lebhaften Wunsche für Viele gemacht, und die Verlagshandlung des „Centrai-Anzeigers" erblickt in der ungewöhnlichen, sich fortwährend steigernden Theilnahme, welche derselbe gefunden, nicht nur eine erfreuliche Anerkennung für ihre Bestrebungen, sondern auch den besten Beweis für die Nützlichkeit und Lebensfähigkeit ihres Unternehmens. Sie wird deshalb auch ferner bemüht sein, dem Inhalte des „Centrai-Anzeigers" eine wo möglich noch größere Reichhaltigkeit und Uebersichtlichkeit zu geben, damit er immer mehr als das betrachtet werde, was er zu sein anstrebt: ein Centrai-Organ deutscher Literatur und Vermittler zwischen Buchhandel und bücherkaufendem Publikum. Der „Centrai-Anzeiger für Freunde der Literatur" erscheint wie bisher am 15. und 30. jeden Monats und ist für den Pränumerationspreis von 5 Ngr. für das Quartal durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen. RA. Brockhaus. [1861.1:]

An die Leser. Der „Centrai-Anzeiger für Freunde der Literatur" beginnt mit der vorliegenden Nummer zum vierten mal seinen Jahreslauf. Sein Zweck wird auch für die Folge unverändert bleiben: er will der Vermittler zwischen Buchhandel und bücherkaufendem Publikum, ein sicherer,

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unparteiischer Führer auf dem weiten Gebiete des deutschen Büchermarkts sein. Der Leser soll in ihm eine wenn auch gedrängte, doch vollständige und durchaus objectiv gefaßte Uebersicht über die neuen Erscheinungen der deutschen Literatur finden, die es ihm leicht macht, sich über den engen Kreis eines speciellen Fachs hinaus im Zusammenhange mit dem großen Ganzen der Literaturentwickelung zu halten. Die wachsende Theilnahme eines großen Leserkreises beweist, daß es dem Blatte gelungen ist, seiner Aufgabe mit einigem Erfolge zu entsprechen, und indem es in dieser Theilnahme auch ferner die beste Anerkennung seines Strebens finden wird, hofft es zugleich, daß es mit jedem Jahre dem vorgesteckten Ziele näher kommen und immer mehr als das angesehen werde, was zu sein es anstrebt: ein Centraiorgan der neuen deutschen Literatur und ein vermittelndes Band zwischen Bücherproduction und Bücherconsumtion. Der „Centrai-Anzeiger für Freunde der Literatur" erscheint wie bisher am 15. und 30. jeden Monats und ist für den Pränumerationspreis von 5 Ngr. für das Quartal durch alle Buchhandlungen und Postämter zu beziehen. F.A. Brockhaus. [1862.1:]

An die Leser. Zum fünften male tritt heute der „Centrai-Anzeiger für Freunde der Literatur" bei Beginn eines neuen Jahres vor seinen Leserkreis. Wie er selbst seiner Aufgabe, ein sicherer und unparteiischer Führer auf dem großen Gebiete des deutschen Büchermarkts zu sein, mit unvermindertem Eifer nachstreben wird, so bittet er auch seine Freunde, ihm die aufmunternde Theilnahme zu bewahren, die sein Erscheinen vom Anfange an begleitet hat. Daß ein Organ, wie es der „Centrai-Anzeiger" sein will, einem wirklich vorhandenen Bedürfnisse entspricht, beweist am besten der Umstand, daß in den letzten Jahren mehrere ähnliche Unternehmungen ins Leben gerufen worden sind, die sich in Inhalt und Form unser Blatt unverkennbar zum Muster genommen haben, und daß selbst in England, wo durch die größere Concentration des Büchermarkts die Uebersicht über die neuen literarischen Erscheinungen wesentlich erleichtert ist, ein gleichartiges Unternehmen nach unserm Vorgange begründet wurde. In diesen vollgültigen Zeugnissen für die Nothwendigkeit eines solchen Organs, das in den weiten, vielfach verschlungenen und versteckten Gängen der Literaturproduction zurechtweist und leitet, findet der „Centrai-Anzeiger" die beste Ermuthigung, auf der betretenen Bahn rüstig weiter zu schreiten. Und wenn er daneben die theilnehmende Aufmerksamkeit eines stets sich vergrößernden Leserkreises als einen Beweis dafür ansehen darf, daß er seiner Aufgabe in der rechten Weise entspricht, so möge es ihm gestattet sein, auch diejenigen, welche ihm bisher noch nicht als Freunde angehört haben, die aber Interesse an den neuen Erscheinungen der deutschen Literatur nehmen, aufzufordern, sich ebenfalls seiner Führung anzuvertrauen. Er hofft solche neue Freunde gleich den alten dauernd an sich zu fesseln. F.A. Brockhaus. [1862.185:] Wir machen unsern Lesern hierdurch die Mittheilung, daß mit der vorliegenden letzten Nummer des fünften Jahrgangs der „Centrai-Anzeiger für Freunde der Literatur" zu erscheinen aufhört. Trotz unserer unausgesetzten Bemühungen und der Theilnahme eines verhältnißmäßig sehr zahlreichen Leserkreises hat sich unser Unternehmen dennoch leider nicht eine so allgemeine und weite Verbreitung unter dem bücherlesenden und bücherkaufenden Publikum zu verschaffen vermocht, wie wir solche bei Gründung des Blattes als wesentliche Voraussetzung seiner gedeihlichen Entwickelung erwarten mußten. Wir ziehen es deshalb vor, den „Central-Anzeiger", da er nach unserer Ansicht die Idee, die wir in ihm zu verwirklichen dachten, nur theilweise erfüllen kann, wieder eingehen zu lassen, als uns durch ein Abgehen von seinem ursprünglichen Zwecke die leicht herbeizuführende Möglichkeit einer Fortführung zu verschaffen. F.A. Brockhaus. CENTRALBLATT, ALLGEMEINES DEUTSCHES, FÜR DIE COLPORTAGE - Nr. 0065

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0409 CENTRALBLATT FÜR DEN GESAMMTEN PRESSVERKEHR DEUTSCHLANDS Berlin 1868 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Heinsius 15/1/298. 0410 CENTRALBLATT FÜR DEUTSCHE VOLKS- UND JUGENDLITERATUR Gotha 1857-1858 "•Standorte: 21: Ke IX 109[1857.1858] FB Gotha: Eph. 185/1[1858] "1857 — 1858: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: 1857. 1. CENTRALBLATT FÜR DEUTSCHE VOLKS- UND JUGENDLITERATUR. Ein kritisches Organ für alle Förderer und Freunde der Volks- und Jugendbildung, besonders für Lesevereine, Volks- und Jugendbibliotheken. Herausgeber: Heinrich Schwerdt. Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Schwerdt. Jg.[l]"2. Gotha: Hugo Scheube 1857-1858. 4° [Jg. 1:]1857. H. 1 - 4 . 388 S. Jg. 2: 1858. H. 1. I l l S. "•Vierteljährlich. "Inhaltsübersicht: pro Jg. [1857.1:]

Einleitung. Es wäre ein Wort am rechten Platze, wenn das „Centraiblatt" mit gründlichen Erörterungen über die Aufgabe und Bedeutung des Volks- und Jugendschriftenwesens, sowie über den Standpunkt, den dasselbe gegenwärtig einnimmt, und über den Einfluß, welchen es ausübt, eröffnet würde. Indessen werden sich die Leitartikel des Blattes mit diesen und ähnlichen Betrachtungen vielfach beschäftigen, so daß wir uns jetzt darauf beschränken dürfen, die Motive darzulegen, die uns zur Herausgabe dieses kritischen Organs veranlaßt haben, so wie die Tendenz zu entwickeln, welche wir dabei verfolgen, und endlich auf den Weg hinzuweisen, den wir einschlagen wollen, um die uns gestellte Aufgabe nach besten Kräften zu lösen. Wer auch nur mit flüchtigen Blicken das reiche Feld der deutschen Literatur überschaut, dem wird die Wahrnehmung nicht entgangen sein, daß insbesondere die üppigen Sprossen des Volks- und Jugendschriftwesens sich je mehr und mehr zu einem Walde verdichten, durch den man sich ohne sichern Führer kaum noch zurecht findet; — zu einem Walde, dessen wild durch einander wachsende Zweige mit dem scharfen Messer der Kritik gelichtet werden müssen, wenn sie sich nicht überwuchern und die edlen Pflanzen, die dazwischen stehen, ersticken sollen. Darum haben sich schon manche Volksbildner in Stadt und Dorf — Eltern, Geistliche, Lehrer und Alle, welche sich für eine zeit- und naturgemäße Entwickelung der Volksbildung, der Volkserziehung und der Volkswohlfahrt interessiren — nach einem kundigen Führer umgesehen, um an dessen Hand den rechten Weg zum rechten Ziele einschlagen zu können. Die Versuche aber, die seit etwa zwei Decennien hie und da aufgetaucht sind, eine kritische Sichtung und Lichtung des Volks- und Jugenschriftenwesens anzubahnen — wir nennen die mehr oder minder werthvollen Schriften von Preusker, Gersdorf, Ludwig, Merget, Otto, Schmid, Wichern u.a. — sind entweder nicht bis auf die neueste Zeit fortgeführt worden oder konnten bei den engen Grenzen, die sie sich gestellt hatten, das überreiche Material nicht bewältigen; und noch weniger vermochte das immer lebhafter hervortretende Bedürfniß nach einem sicheren Wegweiser durch den Büchermarkt der deutschen Volks- und Ju-

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gendliteratur von der periodischen Presse, die wol hin und wieder, doch immer nur vorübergehend, einen kritischen Blick auch auf diese Erscheinungen warf, befriedigt zu werden. Damit sollen jedoch die Verdienste, welche sich einzelne Literaturfreunde durch kritische Ueberwachung der im Bereich des Volks- und Jugendschriftenwesens so vielfach gemißbrauchten deutschen Presse erworben haben, keineswegs geschmälert und verdunkelt werden; und namentlich gebührt dem wackeren Rentamtmann Prettsker zu Großenhain der unbestrittene Ruhm, durch fleißige einschlagende Schriften den Weg gebahnt zu haben, auf dem andere Volks- und Jugendfreunde, bald nach dieser, bald nach jener Richtung hin, ihm nachgegangen sind. Namentlich verdient hier das „ O r g a n für das gesummte deutsche Volksschriftenwesen", das 1846 in Monatsheften zu Berlin erschien und einen gar frischen, kräftigen Anlauf nahm — als der erste journalistische Versuch dieser Art — rühmlich erwähnt zu werden. Angeregt vom Verein zur Hebung und Förderung der norddeutschen Volksliteratur wurde dieses Journal von }. Gersdorf und O. Ruppius mit lebhaftem Eifer und gründlicher Sachkenntniß, wenn auch hie und da etwas einseitig, redigirt. Aber es konnte sein Dasein wegen mangelnder Theilnahme (freilich ein entmuthigendes Prognostikon für unser Centralblatt!) nur zwölf Monate hindurch fristen, und ein späterer Versuch, zu neuem Leben zu erstehen, scheiterte an dem verhängnißvollen Jahre Achtundvierzig. Als sich jedoch die stürmischen Wogen der aufgeregten Zeit beruhigt hatten, machte sich auch wieder bei Vielen, die auf dem großen Felde der Volks- und Jugendbildung thätig waren, das Verlangen geltend, einen zuverlässigen Rathgeber zu besitzen, welcher sie bei der Wahl und Benutzung guter Volks- und Jugendschriften leite und überhaupt das fast überkräftige Wachsthum dieses Literaturzweiges mit kritischem Auge überwache und mit pädagogischer Hand regele. Da unterzog sich im Jahre 1852 Dr. Bernhardt in Cassel, auf Veranlassung der Verlagsbuchhandlung von Gustav Mayer in Leipzig, der mühseligen, aber höchst verdienstlichen Aufgabe, einen „ Wegweiser durch die deutsche Volks- und Jugendschriften " herauszugeben, der — um eine oft gemißbrauchte, aber hier wahrhaft gerechtfertigte Redensart anzuwenden — einem dringenden Bedürfnisse abhalf und für die Begründer und Leiter aller Volks- und Jugendbibliotheken zu einem unentbehrlichen Buche geworden ist. Nach vierjähriger Unterbrechung ist nun kürzlich ein „Nachtrag"(Leipzig, G. Mayer 1856) zu diesem „Wegweiser" erschienen, welcher die kritische Uebersicht der deutschen Volks- und Jugendliteratur in einer — freilich nur relativen — Vollständigkeit, wie sie unter den vorliegenden Verhältnissen zu erzielen war, bis zum Jahre 1855 fortführt. Weil sich aber den Unternehmern die Ueberzeugung aufdrang, daß bei der massenhaften Production der deutschen Presse nur ein periodisch erscheinendes Organ von größerem Umfange der schwierigen Aufgabe, die sie sich gesteckt hatten, auf die Dauer gewachsen sei: so verabschiedeten sie, wenn ich so sagen darf, ihren „Wegweiser", der Vielen ein lieber Freund geworden ist, und vererbten mit anerkennenswerther Bereitwilligkeit dessen Functionen auf das neue „Centralblatt", das nun in die Fußtapfen jenes Führers treten soll, — obwol dieser für die rückliegende Zeit seinen fortdauernden Werth behält. Aus solchen Erwägungen und Erfahrungen ist der Plan des Centralblattes, welcher schon seit Jahren in der Seele des Herausgebers schlummerte, hervorgewachsen und zur Reife gediehen. Lange sorgliche Vorbereitungen lassen eine gedeihliche Ausführung des Unternehmens erwarten, und die wackersten Männer aus allen Gauen des deutschen Vaterlandes, die mit den Bedürfnissen des Volkes und der Jugend und mit der dahin einschlagenden Literatur innig vertraut sind, haben demselben ihre Mitwirkung nicht blos zugesagt, sondern zum großen Theile schon bethätigt. Mögen auch die Herren Verleger — wie Manche bereits gethan! — die Bitte ihres Collegen, Herrn G. Mayer, beherzigen, der von dem Bernhardi'schen „Wegweiser" mit den Worten scheidet: „Was die Schwierigkeiten anlangt, auf die wir leider! hier und da in der Beschaffung des Materials gestoßen, so gebe ich mich der Hoffnung hin, daß sie lediglich aus der Unkenntniß der Aufgabe des Wegweisers entsprangen, der, wie er dem gesammten Buchhandel zunächst und dann der Leserwelt eine der Hauptschwierigkeiten bei der massenhaften Production der deutschen Presse — die kritische und übersichtliche Beurtheilung des Stoffes — erleichtern möchte, auch nur dann zu einem befriedigenden Ziele gebracht werden kann, wenn die gesammten Producenten die schnelle und reichliche Beschaffung des Materials als eine gemein-

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same Pflicht betrachten und ausüben. Möchte doch diese Wahrheit recht allgemeinen gefühlt werden und ihre Vortheile ohne Ausnahmen der Fortsetzung des Bernhardi'schen Wegweisers, dem bei Hugo Scheube in Gotha erscheinenden Centralblatt für deutsche Volks- und Jugendliteratur, in bleibender und nachhaltiger Weise zu Gute kommen!" — Ob und wie dieser Wunsch in Erfüllung geht, davon wird am Schlüsse jedes Heftes das Verzeichniß der eingegangenen Schriften Kunde geben. Wenn nun dabei fast alle Stimmen, die vor Beginn des Unternehmens angerufen worden sind, das dringende Zeitbedürfniß, in welchem das Centralblatt wurzelt, auf das Entschiedenste anerkennen; wenn die Koryphäen der Volks- und Jugendliteratur, die wir als unsere Mitarbeiter freudig begrüßen, es unumwunden ausgesprochen haben, daß sie nach einem gemeinsamen Organe ihrer Strebsamkeit sich sehnen; wenn selbst im Buchhandel die Wichtigkeit unseres kritischen Wächter- und Wegweiser-Amtes anerkannt wird: nun, so dürfen wir ja wol getrost und muthig an's Werk gehen und den Erfolg unserer Bestrebungen vertrauend in die Hände aller Förderer und Freunde wahrer Volks- und Jugendbildung legen. Fassen wir das Ziel in's Auge, dem wir zustreben, und den Weg, welchen wir nach diesem Ziele einschlagen wollen, so wird uns aus dem Inhalt des Centralblattes das Verhältniß der Literatur zum Volke und zur Jugend, sowie das Verhältniß der Jugend und des Volkes zur Literatur in klaren Umrissen vor die Seele treten. Dieß ergiebt sich aus den einzelnen Rubriken, in denen wir unsern reichen Stoff zu verarbeiten gedenken. Das Centralblatt bringt in jedem seiner Hefte: 1) eine vierteljährige Uebersicht der neuesten Volks- und Jugendliteratur, die zunächst alle dahin einschlagenden Erscheinungen des vorletzten Quartales unter einem kritischen Gesichtspunkte zusammenfaßt (literarisches Resumé) und damit eine möglichst vollständige, systematisch geordnete Bibliographie verbindet. Das überreiche Material, welches die deutsche Presse gerade auf dem vorliegenden Felde zu Tage fördert, ist durch specielle Recensionen nicht zu bewältigen und würde gar nicht zu erledigen sein, wollten auch die eifrigsten Kräfte sich dieser Augiasarbeit unterziehen. Die bibliographische Uebersicht soll daher ein vollständiges Bild des Volks- und Jugendschriftenwesens — wenn auch nur in leeren Titeln — den Blicken des Lesers vorüberführen, damit ihm keine der neuen Erscheinungen entgeht. Diese Uebersicht, die er jeder Zeit nachschlagen kann, wird ihm zugleich einen kurzen Leitfaden bieten, um sich in dem Labyrinth der Volks- und Jugendliteratur allmählich zurecht finden zu lernen. Für die älteren Schriften werden ihm namentlich Bemhardi's Wegweiser und Preusker's Dorfbibliothek, wenn auch keine vollständige, doch eine meist zuverlässige Auskunft ertheilen. Eine besondere Bedeutung wird das Centralblatt zu gewinnen suchen 2) durch die Leitartikel, die es in jedem Hefte aus bewährten Federn darbieten soll. In diesen Leitartikeln gedenken wir uns nach und nach auszusprechen über Volks- und Jugendliteratur überhaupt, deren Umfang und gegenwärtigen Standpunkt, deren Zweck und Bedeutung, deren Auswüchse und Verirrungen etc.; über die Geschichte der deutschen Volks- und Jugendliteratur, namentlich in gedrängten biographisch-literarischen Charakteristiken der hervorragendsten Volks- und Jugendschriftsteller; comparative Blicke zu thun in die Volksund Jugendliteratur außerdeutscher Länder; uns zu äußern über naturgemäße Bildung und sittliche Veredelung des Volkes und der Jugend durch zweckentsprechende Lektüre; über Anlegung, Einrichtung und Benutzung guter Volks- und Jugendbibliotheken; über zweckmäßige Leitung der Lesevereine in Stadt und Dorf; über die Bestrebungen und Leistungen der verschiedenen Volksschriften-Vereine; über das religiöse Element der Volks- und Jugendbildung; über den Einfluß der Naturwissenschaft, der Sagen und Mährchen auf Volk und Jugend; über Volks- und Kinderschauspiele und dergleichen mehr. Den Leitartikeln schließen sich 3) Collectiv-Recensionen an, welche die mannichfachen Erscheinungen der Volks- und Jugendliteratur unter gewissen Gesichtspunkten zusammenfassen und übersichtlich gruppiren, damit der Leser ein Gesammtbild des gegenwärtigen Volks- und Jugendschriftenwesens in seinen charakteristischen Richtungen gewinne und dadurch allmählich zu einem selbstständigen Urtheile befähigt werde. Dahin rubriziren wir: kritische Uebersichten sämmtlicher Volks- und Jugendschriften, die von einem und demselben Verfasser ausgegangen sind (mit biographischen und literarhistorischen Notizen, welche wir aus den zuverlässigsten Quellen — häufig von den Verfassern selbst — schöpfen); gemeinschaftliche Besprechung derjenigen Schriften, die nach

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Zweck, Form und Inhalt unter demselben Gesichtspunkt zusammengefaßt werden können (z.B. Volksblätter, Volkskalender, Sagenbücher, populär-medizinische, landwirthschaftliche u.a. Schriften etc.); kritische Beachtung derjenigen Vereine, die durch Verbreitung geeigneter Schriften Volks- und Jugendbildung zu fördern suchen; die sämmtlichen in unser Fach einschlagenden Verlagsartikel dieser oder jener Buchhandlung, um dadurch eine kritische Einsicht in das Streben, Wirken und Treiben des deutschen Buchhandels, soweit er sich mit Volks- und Jugendliteratur befaßt, zu gewinnen. — Dabei soll auch in die früheren Perioden der Literatur zurückgegriffen und ähnlicher Bestrebungen außerdeutscher Länder gedacht werden. 4) Motivirte Besprechung einzelner, und vorzugsweise der neuesten Volks- und Jugendschriften, wobei deren Bestimmung in's Auge gefaßt und das Verhältniß der Leistung zum Zweck kurz und schlagend beurtheilt werden soll. Hierbei sind uns die folgenden Grundsätze maßgebend. Alle werthvollen Erscheinungen sollen mit prinzipieller Entschiedenheit und mit Angabe des Bildungsgrades, den sie voraussetzen, mehr oder minder ausführlich empfohlen, alle nichtsnutzigen dagegen schonungslos an den Pranger gestellt und vernichtet werden. Denn leider wird unsere Volks- und Jugendliteratur nicht selten so schriftmäßig gehandhabt, daß fürwahr scharfe Sonderung der Spreu vom Weizen noththut; und es würde kein geringes Verdienst unserer Zeitschrift sein, wenn es ihr gelingen sollte, den hehren Tempel der Volks- und Jugendbildung von Wucherern, Spekulanten und Pfuschern zu säubern und den Volks- und Jugendbibliotheken manchen Thaler zu erhalten, welchen sie oft für leere Titel ausgeben, — ja noch ein größeres, wenn sie das Volk und vorzugsweise Eltern und Lehrer vor dem Gifte warnt, welches in manchen Schriften unter schönen Blumen verborgen ist. Das gehaltlose Mittelgut aber, wenn es nicht mit einer gewissen Prätension auftritt, soll stillschweigend ad acta gelegt werden, um den Raum des Blattes werthvolleren Mittheilungen aufzusparen und die Recensenten mit der undankbaren Mühe zu verschonen, leeres Stroh zu dreschen. — Dabei sollen Volks- und Jugendschriften möglichst streng aus einander gehalten werden. Denn wenn es auch viele Jugendschriften giebt, die zugleich dem Volke — das ja an Geist und Gemüht oft noch „ein Kind" ist — gesunde Nahrung bieten, so bahnt doch das moderne Wischiwaschi der vornehmen Jugendliteratur häufig nur den Weg in die Leihbibliotheken. Indem wir aber Collectiv- und Einzel-Recensionen in besondere Abtheilungen scheiden, hoffen wir dadurch das literar-historische Interesse, insoweit es auf die gegenwärtige Ausprägung der Volks- und Jugendliteratur gerichtet ist, mit dem vielgestaltigen praktischen Interesse, welches sich im Allgemeinen als ein volks-pädagogisches bezeichnen läßt, zu vermitteln und den Leser anzuleiten, sein nächstes Bedürfniß mit dem Zwecke der gesammten Volksbildung im Zusammenhange zu wissen und das Literaturwesen als einen tief eingreifenden Factor der Volksentwickelung anzuschauen. Die Redaction wird, unbeschadet ihrer subjectiven Ueberzeugung, den Mitarbeitern gegenüber eine neutrale Stellung behaupten, d.h. sie wird den verschiedenen Ansichten, die sich im Centraiblatt aussprechen mögen — wenn sie nur an sich Berechtigung haben und nicht in exclusive Partei-Extreme abschweifen — ihren unverkümmerten Spielraum gönnen. Diesen Grundsatz haben die einflußreichsten kritischen Journale anerkannt und befolgt. Denn keine Partei ist unfehlbar. Das Centralblatt soll aber keine Schablone sein, wodurch die einzelnen Volks- und Jugendschriften nach der Farbe, die sie tragen, abgeklatscht werden; es soll vielmehr allen Ansprüchen und allen Bedürfnissen gerecht zu werden suchen und das Brauchbare und Gute anerkennend empfehlen, unter welcher Farbe es auch auftreten mag. Zwar leidet bei dieser Auffassung das einheitliche Prinzip; dagegen bewahrt sie vor jener einseitigen Befangenheit, die gerade in kritischen Journalen oft so absprechend und widerwärtig wird. Wenn aber dieser Grundsatz durchgeführt werden soll, so ist es unerläßlich, daß jeder Recensent die zu veröffentlichende Kritik mit seinem ehrlichen Namen vertritt. Ich weiß recht gut, daß dazu ein moralischer Muth gehört, der um jeden Preis der Wahrheit die Ehre giebt. Wer diesen Muth nicht besitzt, mag nicht unter das Panier des Centralblattes treten. Wir sind aber der guten Sache, die wir verfechten, und den Lesern, die sich uns anvertrauen, diesen Kampf mit offenem Visire schuldig, weil es ihnen oft nur dadurch ermöglicht wird, aus dem individuellen Standpunkt des Recensenten über die Bedeutung seiner Kritik ein selbständiges Urtheil zu gewinnen. Uebrigens werden wir darauf bedacht sein, hervorragende Erscheinungen der Literatur von

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verschiedenen Standpunkten aus beurtheilen zu lassen, um dadurch der Wahrheit, die gewöhnlich in der Mitte liegt, möglichst nahe zu kommen. Außer den Recensionen bringt jedes Heft des Centralblattes 5) Correspondenzen aus allen Gegenden des deutschen Vaterlandes, die in frischer, lebendiger Darstellung ein eben so anschauliches, als zuverlässiges Bild der mannichfachen Mittel und Bestrebungen entwerfen sollen, wodurch die Bildung und Erziehung des Volkes und der Jugend theils gefördert, theils behindert wird. Dahin gehören Berichte über den Stand der Volksbildung in verschiedenen Ländern, Districten und Ortschaften, über Anlegung, Einrichtung und Benutzung zweckentsprechender Volks- und Jugendbibliotheken, über gemeinnützige Lesevereine, über Gesetze und Verordnungen, die der Volks- und Jugendbildung in die Hände arbeiten u.s.w. Den Schluß des Blattes bilden 6) Miscellen, die zur Tendenz desselben in Beziehung stehen, namentlich statische Nachrichten über gemeinnützige Anstalten und Bestrebungen, Personal-Notizen über einflußreiche Volks- und Jugendschriftsteller, geschäftliche Anzeigen, Curiositäten u.v.a. Im letzten Jahresheft, das vier Wochen vor dem Christfeste ausgegeben wird, soll, so weit dies bis dahin möglich, vorzugsweise die Weihnachts-Literatur (namentlich auch Bilderbücher und Spiele für Kinder) in's Auge gefaßt werden, um Eltern und Lehrern bei der Wahl literarischer und artistischer Geschenke, die den Christmarkt jährlich überschwemmen, mit gutem Rathe zur Hand zu gehen. Ueberdies wird am Jahresschlüsse ein vollständiges Register (mit dem Haupttitel des Blattes) geliefert, damit die einzelnen Hefte zusammen gebunden und noch in später Zeit zum bequemen Nachschlagen benutzt werden können. So möge unser gemeinnütziges Archiv — das der zeitgemäßen Ausprägung der Volksliteratur und des Volkslebens in die Hände arbeiten, alles Wahre, Schöne und Gute in Bezug auf das Verhältniß der Literatur zum Volk und zur Jugend energisch vertreten und dessen frische, freie, fröhliche und fromme Entwickelung nach Kräften fördern will, — es möge überall die freundliche Beachtung, Aufnahme und Unterstützung finden, die zu seiner gedeihlichen Existenz und zur glücklichen Lösung seiner großen Aufgabe unerläßlich ist! 0411 CENTRALBLATT FÜR DIE DEUTSCHEN COLPORTAGEBUCHHANDLUNGEN U N D DIE MIT IHM VERWANDTEN GESCHÄFTSZWEIGE Berlin 1880 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 15153: CENTRALBLATT FÜR DIE DEUTSCHEN COLPORTAGE-BUCHHANDLUNGEN UND DIE MIT IHM VERWANDTEN GESCHÄFTSZWEIGE. Redaktion: Franz Buchen. Berlin 1880. CENTRALBLATT, LITERARISCHES, FÜR DEUTSCHLAND - Nr. 1682 CENTRALBLATT, LITERARISCHES, FÜR DIE SCHWEIZ - Nr. 1683 0412 CENTRAL-ORGAN FÜR DIE DEUTSCHEN BÜHNEN Stuttgart 1852 - 1854 "•Standort: 17: Zb 1/424[1852 - 1854] *Nicht nachgewiesen: 1852, Nr. 1 - 13. * 1852 — 1854: Mehr nicht erschienen. "Editoriais: 1852. 311. 324. 1853. 417. 1854. 416.

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CENTRAL-ORGAN FÜR DIE DEUTSCHEN BÜHNEN. Offizieller Theil unter Verantwortlichkeit des Vorstands des Bühnenvereins F. von Gall. Dramaturgischer Theil unter Verantwortlichkeit des Redakteurs Edmund Zoller. Jg-[l]-3. Stuttgart: Eduard Hallberger 1 8 5 2 - 1854. A°[1854: 8 ° ] [Jg. 1:]1852. Nr. 1 4 - 3 9 . S. 1 1 3 - 3 2 4 . [Jg. 2:]1853. Nr. 1 - 5 2 . 424 S. Jg. 3: 1854. Nr. 1 - Nr. 26[30.6.]. 424 S. * 1 Nr. = 8/10 zweisp. S.; ab 1854: 1 Nr. = 16 S. * Wöchentlich. [1852.311:] Zum Jahresschluß. Das erste Jahr unserer Thätigkeit auf dem Boden des Theater-Journalismus ist vorüber und wir blicken nicht ohne Befriedigung in die Vergangenheit, mit heiterem Muthe in die Zukunft. Unsere Aufgabe war eine so durchaus neue, von der anderer Theaterblätter so durchaus verschiedene, daß wir die Erfahrungen erst alle selbst machen und nichts oder wenig von andern lernen konnten. Soweit es in unsern Kräften stand, haben wir für das allgemeine Beste mit allem Eifer, mit Liebe und Aufopferung gearbeitet. Daß wir Gegner gefunden, hat uns nicht überrrascht: ihre Angriffe konnten nicht niederschlagend, sondern nur anspornend auf uns wirken. Was wir am meisten gewünscht: in der Theater-Journalistik Verbündete zu finden, die gemeinschaftlich mit uns denselben Zweck verfolgten, ist uns, freilich aus leicht erklärlichen Gründen, nicht gelungen: unsere Collegen sehen nur ihren erbitterten Feind in uns, während wir nicht an uns, sondern nur an die große Sache denkend, der wir dienen, unverrückten Ganges ein Ziel verfolgen, das sie auch vielleicht im Herzen tragen, zu dem sie aber schwerlich je gelangen werden, so lange ihre eigenen Interessen sie so manchen Nebenweg zu gehen zwingen. Doch keinen Groll! Wir bieten ihnen noch einmal die Hand! Denn wir wollen keine Proselyten für unsere Zeitung, wir wollen Proselyten für die Idee machen, die wir vertreten. Dies den Journalisten. Den Schauspielern, die ihre Stellung im Bereiche der Kunst, ihre Stellung in der Gesellschaft und unsere Bestrebungen in ihren Interessen so gänzlich mißverstehen, daß sie sich dem Cartell-Verein und seinem Organe feindlich gegenüberstellen, hoffen wir, durch unsere Beharrlichkeit dennoch mit der Zeit Achtung und Vertrauen abzuringen. Von der nicht mit dem Theater in geschäftlicher Beziehung stehenden Journalistik ist unser Blatt freudig begrüßt und mit Anerkennung seines Strebens auf dem kurzen, aber nicht mühelosen Wege begleitet worden. Diese Anerkennung war unser Stolz und wird uns Sporn für die Zukunft sein. So sehr wir bemüht waren, dem Blatte reiche Abwechslung zu geben, so werden wir im nächsten Jahre dies in noch erhöhterem Maße zu thun im Stande sein. Der officielle Theil, der durch die Verhandlungen des im Jahre 1853 stattfindenden Theatertages von besonderem Interesse wird, soll nach den Versprechungen, die wir von überallher erhalten, durch die Einsendungen der Bühnen künftighin eine regelmäßigere und umfassende Statistik enthalten. Die Dramaturgie wird, wie bisher, durch die ersten Männer vom Fache, vertreten sein; weitere Zusagen von Celebritäten sind uns bereits geworden und schon in den ersten Nummern werden wir „Dramaturgische Reisebriefe" und „Blätter aus dem Tagebuch eines Lebendigen" bringen. Im Feuilleton endlich werden wir der Unterhaltung noch größere Rechenschaft tragen, ohne die Belehrung gänzlich davon auszuschließen. Die Notizen für das Bühnenwesen so rasch als möglich zu liefern, soll wie bisher unser eifrigstes Bestreben sein; durch getroffene Vorkehrungen sind wir in den Stand gesetzt, diese Rubrik noch reichhaltiger, wie bisher, zu machen. Und so fordern wir unsere Gegner zu ehrlichem Kampfe auf; unsere Freunde aber bitten wir um Erhaltung und Mehrung ihrer Theilnahme und Förderung unserer Interessen, die einzig und allein der Sache zu Gute kommen sollen, der wir dienen. F. v. Call. Edmund Zoller. [1854.416:]

An unsere Leser. Das Centrai-Organ hört mit der vorliegenden Nummer in der bisherigen Form auf; der Bühnenvereinsvorstand behält sich jedoch vor, unter günstigeren Constellationen das Or-

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gan in anderer Form wieder aufzunehmen. Die unglaubliche Indifferenz des größten Theils der dem Vereine angehörenden Bühnenvorstände, die selbst wider ausdrücklich gegebenes Versprechen ihre Pflicht gegenüber dem einzig und allein in ihrem Interesse gegründeten und fortgeführten gemeinschaftlichen Organe versäumten, veranlaßt uns, nicht länger einseitig unerhörte Opfer zu bringen, und den Kampf für Interessenten zu führen, die nur die Wohlthaten genießen, nicht aber auch die Lasten tragen wollen, die jeder Verein mit sich bringt. Wir legen mit der wohlthuenden Ueberzeugung die Feder aus der Hand, unsere Pflicht mit Hintansetzung jeglichen persönlichen Vortheils rein im Dienste einer für richtig erkannten Sache voll und ganz gethan zu haben: dieß Zeugniß werden uns selbst unsere principiellen Gegner, wenn sie nicht der Parteigeist verblendet, zuversichtlich nicht versagen. Wenn wir aber auch in diesem Organe unsere Ansichten zu verfechten aufgeben, so werden wir doch keinen Augenblick aufhören, der Sache des Theaters unsere volle Aufmerksamkeit zu schenken und mit all' unsern Kräften auf die Verwirklichung der Ideen hinzuwirken, die von den ersten Dramaturgen unserer Zeit mit uns getheilt werden. Dazu sind uns gerade in diesem Augenblicke die besten Mittel und Wege geboten worden. Den Mitarbeitern, die uns so fleißig unterstützten, den Bühnenvorständen, die uns durch Beiträge erfreuten, und dem Verleger, der uns so thätig zur Seite stand, unsern wärmsten Dank. Die uns gütigst eingesandten und noch nicht erledigten Schriften werden wir demnächst an einem andern zuständigen Orte besprechen. F. v. Gall. E. Zoller. 0413 CENTRAL-ORGAN UND ANZEIGER FÜR DEN COLPORTAGE- UND EISENBAHN-BUCHHANDEL Berlin 1880-1884 * Nicht aufgenommen. CENTRAL-VOLKSBLATT Arnsberg - Nr. 0289 BLÄTTER ZUR NÄHEREN KUNDE WESTFALENS 0414 CHAMER BOTE Cham 1 8 7 9 - 1 8 8 3 - 1 ] * Nicht aufgenommen. 0415 CHARIS Nürnberg 1869-1870 * Standort: 12: 2° Eph. pol. 12°'[1869.1870] * 1869 — 1870: Mehr nicht nachgewiesen. »Beilage zu NÜRNBERGER TAGBLATT. CHARIS. Sonntags-Beilage zum Nürnberger Tagblatt. Redaktion: Jacob Sichling [ab 1870, Nr. 14: Für die Redaktion verantwortlich: Andreas Kadeder], Jg.[l]-2. Nürnberg: Jacob Sichling [ab 1870, Nr. 14: [Druck:] Jacob Sichling; ab 1870, Nr. 35: [Druck:] Ch.Fr. Erb; ab 1870, Nr. 48: [Druck:] W.A. Beuschel] 1869-1870. 4° Qg. 1:]1869. Nr. 1[3.10.] - Nr. 13. Jg. 2: 1870. Nr. 1 - Nr. 52[25.12.]. * 1 Nr. — 4 zweisp. S. »Wöchentlich.

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CHAIUS

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CHARITAS Basel, Zürich - Nr. 2432 SOPHIA 0416 CHARIVARI München 1872 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Hausmann 153: CHARIVARI. Kreuzerblatt für Jedermann. München 1872. 0417 CHARIVARI Pest 1871 - 1872 * Standort: OSZK Budapest: H 2.546[1871.1872] * 1871 — 1872: Mehr nicht nachgewiesen. CHARIVARI. [Ab 1871, Nr. 5 mit dem Untertitel:] Illustrirtes-, satyrisches-, humoristisch-, lyrisches-, kritisch-, räsonnirendes-, ästhetisch-, annoncirendes Wochenblatt. Herausgeber: Friedrich Grätz [ab 1871, Nr. 8: Eigenthümer: A.C. Singer]. Redakteur: Friedrich Grätz [ab 1871, Nr. 8: A.C. Singer / Mitredakteur: Eduard Saphir]. Jg· 1 - 2. Pest: [Druck:] Fanda u. Frohna 1871 -1872. 4°|ab 1871, Nr. 5: 2°] Jg. 1: 1871. Nr. 1[12.11.] - Nr. 8. Jg. 2: 1872. Nr. 1 - Nr.[21, nicht] 28 [26.4.]. * l N r . = 8 zweisp. S., ab 1871, Nr. 5: 1 Nr. = 4 dreisp. S. "•Wöchentlich. "•Illustrationen. "•Beilagen: 1. CHARIVARI-ANZEIGER. 1871. Nr. 1. 2. ROMAN- UND INSERATENBEILAGE. 1871. Nr. 2 - 8 . 1872. Nr. 1 - 2 1 . CHARIVARI, BERLINER - Nr. 0228 CHARIVARI FÜR THEATER, MUSIK UND DRAMATISCHE LITERATUR Berlin - Nr. 2777 W. BLOCH'S / FELIX BLOCH'S CHARIVARI FÜR THEATER, MUSIK UND DRAMATISCHE LITERATUR 0418 CHARIVARI FÜR THEATER, MUSIK UND DRAMATISCHE LITERATUR Berlin 1850 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kat. Β 764 (Verlust). CHARIVARI, LEIPZIGER Leipzig 1850- 1851 - DLZ I 7.148

CHRISTLICHE ABENDRUHE ZUR U N T E R H A L T U N G . . .

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CHARIVARI, M Ü N C H E N E R - N r . 1792 C H A R I V A R I , SCHWEIZERISCHES Bern 1851-1852 - D L Z I 7.23 CHARIVARI-ANZEIGER Pest - N r . 0417 C H A R I V A R I CHARLOTTENBURGER ZEITUNG Charlottenburg - N r . 1585 K O R N B L U M E N CHEMNITZER ALLERLEI Chemnitz - N r . 0047 ALLERLEI CHEMNITZER FREIE PRESSE Chemnitz - N r . 1967 D E R N U S S K N A C K E R CHEMNITZER L A N D B O T E Chemnitz - N r . 2199 SÄCHSISCHES ALLERLEI CHEMNITZER RAKETEN Chemnitz - N r . 1967 D E R N U S S K N A C K E R

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CHILIANEUM Würzburg, Zürich, Stuttgart 1862-1866. 1869 "•Standort: la: Bd 3332[ 1862.1869 * Nicht nachgewiesen: 1863 - 1868. * Quelle: Fränkische Bibliographie 16438. "Ί862— 1869: Mehr nicht nachgewiesen.

CHILIANEUM. Blätter für katholische Wissenschaft, Kunst und Leben. Herausgeber: J.B. Stamminger. [Jg. 1.] N . F. [Jg. 1], Würzburg: Stahel [ab 1868: Zürich, Stuttgart, Würzburg: Leo Woerl] 1862-1869. 8° [Jg. 1:]1862. Bd. 1[H. 1 - 6 ] . II, 528 S. N . F. [Jg. 1:]1869. Bd. 1[H. 1 - 6 ] . V, 502 S. Bd. 2[H. 1 - 6 ] , V, 502 S. "•Monatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. 0420 CHRISTLICHE A B E N D R U H E Z U R U N T E R H A L T U N G U N D BELEHR U N G F Ü R D A S K A T H O L I S C H E VOLK Solothurn 1863 - 1900 "•Aufnahme: 1863-1880.

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CHRISTLICHE ABENDRUHE ZUR UNTERHALTUNG.

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"•Standorte: ZB Solothurn: YB 28[ 1866 - 1870] SLB Bern: R 5503[1863 - 1865.1867 - 1880] "•Editorials: 1863. 208. 1876. 417. CHRISTLICHE ABENDRUHE ZUR UNTERHALTUNG UND BELEHRUNG FÜR DAS KATHOLISCHE VOLK. Herausgeber: Martin von Moos [ab 1867, Nr. 1: Herausgegeben vom Verein zur Verbreitung guter Bücher; ab 1876, Nr. 1: Herausgegeben nach dem Tode des Hochw. Hrn. Pfarrers Martin von Moos von einigen geistlichen Mitbrüdern; ab 1877, Nr. 1: Herausgeber: A. J. Burkard]. [Jg. 1 - 18]. Solothurn: B. Schwendimann 1863 - 1880. 8° [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg.

1:]1863. 2:]1864. 3:]1865. 4:]1866. 5:]1867. 6:]1868. 7:]1869. 8:]1870. 9:]1871. 10:]1872. 11:]1873. 12:]1874. 13:]1875. 14:]1876. 15:]1877. 16:]1878. 17:]1879. 18:]1880.

[1863.208:]

Bd. 1. Nr. 1[4.7.]-Nr. 26. IV, 208 S. Bd. 2. Nr. 1 - 52. IV, 432 S. Bd. 3. Nr. 1 - 52. IV, 416 S. Bd. 4. Nr. 1 - 52. IV, 424 S. Bd. 5. Nr. 1 - 52. IV, 416 S. Bd. 6. Nr. 1 - 52. IV, 424 S. Bd. 7. Nr. 1 - 52. IV, 416 S. Bd. 8. Nr. 1 - 52. IV, 426 S. Bd. 9. Nr. 1 - 52. IV, 416 S. Bd. 10. Nr. 1 - 5 2 . IV, 416 S. Bd. 11. Nr. 1 - 5 2 . LV, 424 S. Bd. 12. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Bd. 13. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Bd. 14. Nr. 1 - 52. IV, 424 S. Bd. 15. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Bd. 16. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. Bd. 17. Nr. 1 - 52. 416 S. Bd. 18. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "Wöchentlich. "Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg.

An die verehrten Abonnenten und Mitarbeiter. Nicht ohne mehrfache Besorgnis haben wir im verflossenen Sommer die Herausgabe der „Christlichen Abendruhe" unternommen, und trotz so vieler Zweifel und Bedenken, die uns über das Gelingen des Unternehmens mitgetheilt wurden, haben wir doch alle diese Möglichkeiten bei Seite gesetzt und, auf Gottes Hilfe und Segen vertrauend, den Gedanken zum Werke werden lassen. — Ein halbes Jahr ist nun bald dahingeflossen, und mehr als wir je zu hoffen uns getrauten hat die „Christliche Abendruhe"in allen Gauen unseres lieben Vaterlandes sich Freunde und Bekannte erworben, wo sie nur angeklopft, wurde sie mit Freude begrüßt und hat Aufnahme gefunden bei Reich und Arm, bei Jung und Alt, überall, wo noch katholischer Glaube und katholische Sitte zu treffen war. Ermuthigt durch diese unerwartete Theilnahme, haben wir uns denn entschlossen, die einmal begonnene Arbeit fortzusetzen und mit Gottes und unserer werthen Mitarbeiter Hilfe hoffen wir an deren innerer und äußerer Ausstattung so voranzuschreiten, daß wir dieselbe andern ähnlichen Unternehmen ebenbürtig an die Seite stellen dürfen. Wir verhehlen es uns nicht, daß wir noch viele Mängel zu verbessern, manche Lücke auszufüllen und besonders auch auf bessere Ausführung der Illustrationen Bedacht zu nehmen haben, was immerhin mit großen Kosten und vieler Mühe verbunden ist; allein wir werden keine Mühe und keine Opfer scheuen, um unser einmal gegebenes Programm zu vervollständigen, und was ins Besondere die Illustrationen betrifft, so sind bereits die Einleitungen getroffen, daß von künfti-

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CHRISTLICHE KINDERZEITUNG

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gem Neujahr an die „Christliche Abendruhe" mit schönen und gelungenen Holzschnitten geziert sein wird. Wir wollen auch für die Zukunft allen unsern Lesern ein treuer Führer und warnender Freund in allen Vorkommnissen des Lebens sein, und durch Erzählung von Erlebnissen und Erfahrungen Anderer in Wort und Bild sie vor eigenem Schaden zu bewahren suchen; wir werden auch bei Schilderung berühmter und hervorragender katholischer Persönlichkeiten, besonders auf die Fügungen der göttlichen Weisheit in deren Leben aufmerksam machen, wie es denn überhaupt unser oberster Grundsatz sein soll, in allen unsern Erzählungen, Schilderungen und Beschreibungen nur Gottes Ehre zu födern und festzuhalten an unser Aller einzigem Rettungsanker — der heiligen katholischen Religion. — So hoffen wir denn auch, die „Christliche Abendruhe" allen katholischen Familien als ein schönes, billiges und in jeder Beziehung nützliches Hausbuch bestens empfehlen zu dürfen. Schließlich nun noch unsern herzlichen Dank den verehrten Mitarbeitern für deren ansprechende und manigfaltige Einsendungen, die wir, wie Zeit und Raum es gestatten, alle noch gewissenhaft zu verwenden gedenken. Wir bitten diese lieben Freunde, uns fernerhin mit ihren Arbeiten zu unterstützen, obwohl wir vorläufig noch kein anderes Honorar zu geben im Stande sind, als ein recht herzliches „Vergelts Gott", denn nicht des zeitlichen Gewinnes wegen, sondern nur um etwas Gutes zu stiften, haben wir diese Arbeit unternommen, und werden selbst der „Abendruhe" noch manche Abendruhe zum Opfer bringen müssen. Indem wir der zahlreichen Betheiligung am Abonnemente der „Christlichen Abendruhe" dadurch Rechnung zu tragen suchen, daß wir für kommendes Jahr eine schönere Ausstattung bezüglich der Bilder zu versprechen im Stande sind, ohne dabei den Preis zu erhöhen, so leben wir nun der sichern Hoffnung, daß die bisherigen Abonnenten dieses christliche Unterhaltungsblatt nicht nur für sich selbst auch fernerhin willkommen heißen, sondern dasselbe auch im Kreise ihrer Bekannten weiter zu verbreiten suchen werden, und erlauben uns deßhalb hiermit zum neuen Abonnement auf das Jahr 1864 ergebenst einzuladen. 0421 DER CHRISTLICHE FEIERABEND Blätter zur Erbauung, Belehrung und Erheiterung Beilage zu GRATZER VOLKSBLATT Graz 1872 - 1 8 9 9 * Nicht aufgenommen. DER CHRISTLICHE FEIERABEND Innsbruck - Nr. 0186 BEIBLATT ZUM VOLKSBLATTE FÜR TIROL UND VORARLBERG DER CHRISTLICHE FEIERABEND FÜR BÜRGER UND BAUERN Innsbruck - Nr. 0186 BEIBLATT ZUM VOLKSBLATTE FÜR TIROL UND VORARLBERG 0422 DER CHRISTLICHE HAUSFREUND Sommerfeld 1861-1869 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kayser 15/408, 17/449. 0423 CHRISTLICHE KINDERZEITUNG Pasewalk/Berlin 1876-1877 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 15879: CHRISTLICHE KINDERZEITUNG. Illustrirtes Monatsblatt für Mütter und Kinder. Herausgeber: W. Quistorp. Pasewalk/Berlin 1876-1877.

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CHRISTLICHE KINDER-ZEITUNG

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0424 CHRISTLICHE KINDER-ZEITUNG Salzburg 1850 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Börsenblatt 1850/979.

0425 CHRISTLICHER HAUSFREUND Bruneck 1 8 5 6 - 1 8 5 7

DER HAUSFREUND Bruneck 1858 - 1 8 7 1

HAUSFREUND Bruneck 1 8 7 2 - 1 9 1 8 * Aufnahme: 1856-1880. "•Standorte: UB Innsbruck: 19002[1856- 1870.1876] Ö N B Wien: 395.508-B[1858 - 1871.1873.1874.1877-1879] * Nicht nachgewiesen: 1872. 1873. N r . 1. N r . 4 1 - 5 2 . 1874. N r . 4 8 - 5 2 . 1875. 1880. * Beilage zu P U S T E R T H A L E R B O T E und zu BÜRGER- U N D VOLKSZEITUNG.

CHRISTLICHER HAUSFREUND. Ein Sonntagsblatt für den Bürger und Landmann [ab 1857, Nr. 1 mit dem Untertitel: Ein Sonntagsblatt für jede christliche Familie]. Zugabe zum Pusterthaler Boten. Redaktion: Unter Verantwortlichkeit von J.G. Mahl [ab 1857, Nr. 1: Redaktion: J.G. Mahl], [Jg-1-2]. Bruneck: [.Druck.·] J. G. Mahl [ab 1857, Nr. 1: Bruneck: J. G. Mahl] 1856-1857. 8° [Jg. 1:]1856. N r . 1 - 5 1 . 104 S. [Jg. 2:]1857. N r . 1 - 5 2 . 208 S. * 1 N r . = 2 S.; ab 1857, N r . 1: 1 N r . = 4 S. »Wöchentlich. [Fortsetzung:]

DER HAUSFREUND. Zur Belehrung und Unterhaltung im häuslichen Kreis [ab 1862, Nr. 1 mit dem Untertitel: Ein Sonntagsblatt zur Belehrung und Unterhaltung; ab 1863, Nr. 1 mit Untertitel: Sonntagsblatt zur Belehrung und Unterhaltung; ab 1864, Nr. 1 mit dem Untertitel: Sonntagsblatt zur christlichen Belehrung und Unterhaltung; ab 1870, Nr. 1 mit dem Untertitel: Sonntagsblatt zur christlichen Unterhaltung und Belehrung]. Zugabe zum Pusterthaler Boten [ab 1864, Nr. 1 mit dem Vermerk: Zweite Beigabe zur Bürger- und Volkszeitung]. Redaktion: J.G. Mahl. Jg. [ 3 ] - 1 6 . Bruneck: J. G. Mahl 1858-1871. 8° [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg.

3:]1858. 4:]1859. 5:]1860. 6:]1861. 7:]1862. 8:]1863. 9:]1864. 10:]1865.

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

1 - 5 3 . 212 S. 1 - 5 1 . 208 S. 1 - 5 2 . 208 S. 1 - 52. 210 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 52. 208 S. 1 - 53. 214 S. 1 - 52. 208 S.

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[Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg. Qg.

CHRISTLICHER HAUSSCHATZ

11:]1866. 12:]1867. 13:]1868. 14:]1869. 15:]1870. 16:]1871.

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Nr. 1 - 5 1 . 204 S. Nr. 1 - 52. 206 S. Nr. 1 - 52. 206 S. Nr. 1 - 5 3 . 212 S. Nr. 1 - 52. 208 S. Nr. 1 - 52. 208 S. "1 Nr. = 4S. * Wöchentlich. "Inhaltsübersicht: pro Jg.

[Fortsetzung:] HAUSFREUND. Unterhaltungsblätter zum Pusterthaler Boten [ab 1879, Nr. 51 mit dem Untertitel: Blätter zum Pusterthaler Bote für Kurzweil und heiteren Zeitvertreib]. [Jg. 1 8 - 2 4 ] , Bruneck: 1873 - 1879. 8° [Jg. 18:]1873. [Jg. 19:]1874. Qg. 21:]1876. Qg. 22:] 1877. Qg. 23:]1878. Qg. 24:]1879.

Nr. 2 - 40. S. 5 - 160. Nr. 1 - 4 7 . 188 S. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. * 1 Nr. = 4S. »Wöchentlich.

0426 CHRISTLICHER HAUSSCHATZ Gmunden 1858-1868 ALPENROSEN Gmunden 1869-1893 *Standort: ÖNB Wien: 105.153-B[1858 - 1868] 105.153 - Q1869 - 1891. 1893] "Nicht nachgewiesen: 1858. Nr. 1.2. 1892. " 1 8 5 8 - 1 8 9 3 : Mehr nicht erschienen. "Editorial: 1893. 208. "Beilage zu GMUNDNER WOCHENBLATT. CHRISTLICHER HAUSSCHATZ. Verantwortliche Redaktion: Johann Habacher. Jg· [ 1 ] - 1 1 . Gmunden: Johann Habacher 1858 - 1868. 8° Qg. 21:]1858. Nr. 13[19.1.] - Nr. 1859. Nr. - 5 2 . 416 S. 51. S. 17 - 408. g· 3 1860. Nr. 1 5 2 . 416 S. g· g· 4 1861. Nr. 1 - 5 3 . 424 S. g· 5 1862. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. g· 6 1863. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. g· 7 1864. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. g· 8 1865. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. g· 9 1866. Nr. 1 - 5 2 . 416 S. g· 10 1867. Nr. 1 - 5 3 . 424 S. g· 11 1868. Nr. 1 - N r . 52[29.12.]. 416 S. *1 Nr. = 8 S. "Wöchentlich.

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CHRISTLICHER HAUSSCHATZ

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"•Inhaltsübersicht: pro Jg. »Jahrgangs-Titeleien: CHRISTLICHER HAUSSCHATZ. Ein nützliches Handbuch für Jedermann. [Fortsetzung:] ALPENROSEN. Verantwortliche Redaktion: Johann Habacher. Jg. 12 — 36/N.F. Jg. 1 - 2 5 . Gmunden: Johann Habacher 1869 - 1893. 4° Jg. 12 / Jg. 13 / Jg. 14 / Jg. 15 / Jg. 16 / Jg. 17 / Jg. 18 / Jg. 19 / Jg. 20 / Jg. 21 / Jg. 22 / Jg. 23 / Jg. 24 / Jg. 25 / Jg. 26 / Jg. 27 / Jg. 28 / Jg. 29 / Jg. 30 / Jg. 31 / Jg. 32 / Jg. 33 / Jg. 34 / Jg. 36 /

N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F. N.F.

Jg. 1: 1869. N r . 1[5.1.] - N r . 52. 208 S. Jg. 2: 1870. N r . 1 - 52. 208 S. Jg. 3: 1871. N r . 1 - 52. 208 S. Jg. 4: 1872. N r . 1 - 53. 212 S. Jg. 5: 1873. N r . 1 - 5 2 . 207 S. Jg. 6: 1874. N r . 1 - 52. 208 S. Jg. 7: 1875. N r . 1 - 52. 208 S. Jg. 8: 1876. N r . 1 - 52. 208 S. Jg. 9: 1877. N r . 1 - 51. 204 S. Jg. 10: 1878. N r . 1 - 4 9 . 196 S. Jg. 11: 1879. N r . 1 - 52. 208 S. Jg. 12: 1880. Nr. 1 - 52. 208 S. Jg. 13: 1881. N r . 1 - 5 2 . 208 S. Jg. 14: 1882. N r . 1 - 52. 208 S. Jg. 15: 1883. N r . 1 - 5 2 . 208 S. Jg. 16: 1884. N r . 1 - 5 3 . 212 S. Jg. 17: 1885. N r . 1 - 5 2 . 208 S. Jg. 18: 1886. N r . 1 - 52. 208 S. Jg. 19: 1887. N r . 1 - 5 2 . 208 S. Jg. 20: 1888. N r . 1 - 51. 204 S. Jg. 21: 1889. N r . 1 - 5 2 . 208 S. Jg. 22: 1890. N r . 1 - 52. 208 S. Jg. 23: 1891. N r . 1 - 52. 208 S. Jg. 25: 1893. N r . 1 - N r . 52[27.12.]. 208 S. * 1 N r . = 4 zweisp. S. * Wöchentlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg. *Jahrgangs-Titeleien: ALPENROSEN. Zur Unterhaltung und Belehrung.

DER CHRISTMARKT Dresden, Leipzig - N r . 1567 K N E C H T R U P R E C H T , A U C H ST. NICLAS O D E R PELZMÄRTEL GENANNT CHRONIK Leipzig - N r . 0709 E U R O P A C H R O N I K , AUGSBURGER -» N r . 1705 C H R O N I K , BUDAPESTER - • N r . 0372 0427 C H R O N I K DER GEGENWART München 1864 - 1865

CHRONIK DER GEGENWART

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""Standort: 12: 8° Per. 27b[ 1864.1865] * 1864— 1865: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorials: 1864. Unpag. Bl. 3. 1865. Unpag. Bl. CHRONIK DER GEGENWART. Monatsrundschau auf dem Gebiete von Staat, Kirche und Gesellschaft für alle Stämme und alle Stände Deutschlands. Herausgegeben von mehreren Gelehrten unter verantwortlicher Redaktion von Hermann Bischof und Josef Strobel. Qg-1-2]. München: Jos. Gotteswinter 1864-1865. 8° [Jg. 1:]1864. Bd. l.[H. 1 - 12]. 452 S. [Jg. 2:]1865. Bd. 2.[H. 1 - 12]. 376 S. * Inhaltsübersicht: pro Jg. * Beilagen: 1. BELLETRISTISCHER ANHANG DER CHRONIK. 1864. 68 S. 2. Der Bürgeraufstand von Landshut. Historische Novelle von J.B. Sigi. 1865. I l l S. 3. Die österreichischen Protestanten. Novelle von Georg Em. Haas. 1865. IV, 43 S. [1864.3:]

Vorwort. Indem die „Chronik der Gegenwart" zum Erstenmale an die Sonne der Oeffentlichkeit tritt und um freundliche Aufnahme in den Familien aller Stämme und Stände deutscher Heimat bittet, verkennt sie nicht die gerechte Höhe des Anspruches, welcher ihrem Gastrechtsgesuche entgegensteht: aber sie fühlt sich ermuthigt zu der schönen Hoffnung auf ein herzliches „Gott grüße Dich!" durch das Bewußtsein, daß der von ihr an deutschem Heerde ersehnte Platz zur Stunde von keiner altern Schwester eingenommen ist und dem neuen Gaste ein neues Gebiet von stiller sinniger Wirksamkeit eröffnet. Die „Chronik der Gegenwart"soll nämlich in monatlicher Einkehr von Leben und Literatur der Gegenwart auf dem Gebiete von Staat, Kirche und Gesellschaft ein fesselndes Gemälde entwerfen; an eine Monatsrundschau über die thatsächlichen Bewegungen und geistigen Strebungen unserer Zeit wird sie gleichsam einen populärwissenschaftlichen Commentar anschließen und die Erläuterung und Prüfung der hervorragenden Erscheinungen der Gegenwart unternehmen. Der Standpunkt der „Chronik" ist somit in der Natur der Sache begründet: ohne um Anhänger für ein bestimmtes Programm zu werben, wird sie nur die Thatsachen in ihrem Zusammenhange vor Augen führen und deren Verständniß durch die Erläuterung ihrer rechtlichen Natur und sittlichen Bedeutung zu begründen suchen. Die „Chronik" maßt sich nicht an, über den Parteien stehen zu wollen; aber sie erachtet es als ihre Aufgabe, in den Strebungen aller Parteien an das Licht zu kehren, was die Blüthe nationaler Entwickelung in Staat, Kirche und Gesellschaft befördert. In diesem Sinne, wie in der Richtung auf die Vertretung deutscher Interessen dem Auslande gegenüber mag der, jedem sonstigen Schlagworte fremde, Standpunkt der „Chronik" ein nationaler genannt werden. Da die „Chronik" in allen Ständen des deutschen Volkes sich freundliche Aufnahme erbitten möchte, so ist sie mehr bedacht auf eine durch Klarheit fesselnde Ausprägung der Gedanken, als auf den blendenden Glanz der Phrase oder die abstossende Dürre streng gelehrten Styles. Zur Verfolgung ihres eigenthümlichen Zieles von Männern mit Namen besten Klanges unterstützt, darf sich die „Chronik" mit der Hoffnung schmeicheln, weniger als eine Zeitschrift von vorübergehendem Werthe zu erscheinen, als vielmehr — zu einem Haus- und Familienbuche in des Wortes bestem Sinne sich gestaltend — den Anspruch auf bleibendes Interesse zu rechtfertigen. Und so möge denn die „Chronik" beim ersten Gange in die Welt das Schärflein, welches

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sie dem Dienste vaterländischer Bildung und Gesittung zu widmen hofft, mit dem schüchtern-schönen Gruß des Dichters anzukünden wagen: „ Und wie der Mensch nur sagen kann: Hie bin ich! Daß Freunde schonend seiner sich erfreu'n; So kann auch ich nur sagen: Nimm es hin!" [1864. Unpag. Bl.:]

Prospekt. Chronik der Gegenwart. Monatsrundschau auf dem Gebiete von Staat, Kirche und Gesellschaft für alle Stämme und Stände Deutschlands, redigirt von den Herausgebern Franz Metzer und Jos. Strohel. Eine zusammenhängetie in Monatsheften erscheinende Geschichte unserer Tage in Leben und Literatur, mit besonderen historisch-politischen und literatur-geschichtlichen Erörterungen über die hervorragendsten Ereignisse und Erscheinungen der Gegenwart. I. Die historisch-politische Rundschau, mit der jedes Heft dieser Zeitschrift beginnt, gewährt eine einheitliche Uebersicht über die wichtigsten politischen Ereignisse der Gegenwart, deren Verständniß sie durch juristische Beurtheilung und durch den Rückblick auf ihren Zusammenhang mit den früheren Verhältnissen, so wie durch Beifügung statistisch-topographischer Notizen auf unparteiische freisinnige Weise herbeiführen soll. Die neueste Geschichte jedes einzelnen Landes wird auf solche Art dem freundlichen Leser nach und nach vor Augen geführt und ihm dabei zugleich ein Einblick in das jedesmalige Staats- und in das jetzige Völkerrecht geboten. Bedeutungsvolle Fragen der Zeitlage finden sodann noch ihre besondere nähere Erörterung in größeren Abhandlungen. Hauptsächlich wird auch dem heutigen Stande der V o l k s w i r t schaft in Leben und Wissenschaft und den socialen Verhältnissen die genaueste Aufmerksamkeit gewidmet. Finer nicht minder eingehenden Prüfung werden die kirchlichen Verhältnisse der Jetztzeit im Allgemeinen und die besonderen der einzelnen Länder unterzogen. Der Schulfrage werden wir besondere Aufmerksamkeit widmen. Interessante Reiseberichte verknüpft mit Beobachtungen über Land und Leute sollen ebenso wenig fehlen, wie Staatsromane, Biographien u.s.f. II. Den zweiten Abschnitt der Chronik bildet der literatur-geschichtliche Theil, worin die hervorragendsten Erscheinungen der deutschen und ausländischen Presse auf staatlichem, kirchlichem und gesellschaftlichem Gebiete verzeichnet werden. Die vollständige Angabe der Titel und der Preise der Bücher wird jedem Bücherfreunde willkommen sein und die Chronik befähigen, alle sonstigen bibliographischen Hülfsmittel entbehrlich zu machen. Die wichtigsten Werke sind stets eine sachliche Darlegung ihres Inhaltes nebst critischer Würdigung ihres Zieles und Verdienstes. Die Chronik erachtet es demgemäß als ihre Aufgabe, ein klares Gesammtbild der gegenwärtigen Erscheinungen und Strebungen auf den drei genannten Gebieten zu schaffen und dessen Verständniß durch geschichtliche und critische Erläuterungen zu begründen. Sie maßt sich nicht an, über den Parteien stehen zu wollen, sie wird aber in den Bestrebungen aller Parteien stets das hervorzuheben suchen, was die Blüthe der nationalen Entwickelung befördert. — Der Standpunkt der Chronik ist ein durchaus nationaler. — Männer mit Namen besten Klanges helfen uns in edlem Wetteifer das schöne Ziel verfolgen, das die Chronik nicht als Zeitschrift von vorübergehendem Werthe, sondern als ein Hausund Familienbuch von bleibendem Interesse erscheinen läßt. CHRONIK, EUROPÄISCHE - Nr. 0710 CHRONIK, FRÄNKISCHE - Nr. 0820 CHRONIK, FRANKFURTER, FÜR THEATER, MUSIK, KUNST, WISSENSCHAFT UND LITERATUR - Nr. 0836

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DER CHUTZ

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0428 CHRONIK FÜR ALLES Wien 1870- 1871 * Standort: ÖNB Wien: 398.417-D[1870] "•Nicht nachgewiesen: 1870. Nr. 1 - 3 . Nr. 19ff. 1871. Beilage. * Quelle: Winckler 155: CHRONIK FÜR ALLES. Mit der Beilage: VOLKSWIRTSCHAFTLICHE CARICATUREN-ZEITUNG. Wien 1870-1871. "•Editorial: 1870. Nr. 16. CHRONIK FÜR ALLES. Herausgeber: Ernest Fachini [ab 1870, Nr. 14: Ernest Fachini, Franz Fuchs, Hugo Kutter], Verantwortlicher Redakteur: Ernest Fachini. Jg.l.

Wien: Ernest Fachini [ab 1870, Nr. 14: Ernest Fachini, Franz Fuchs, Hugo Kutter] 1870. 2°

Jg. 1: 1870. Nr. 4 - Nr. 18[1.11.]. "1 Nr. = 4/6zweisp. S. * 14täglich. "•Illustrationen. "Nr. 4[30.3.]. CHRONIK, ILLUSTRIRTE, DER GEGENWART Leipzig 1851 - DLZ I 8.89 CHRONIK, ILLUSTRIRTE, DER ZEIT — Nr. 1182 CHRONIK, DIE KLEINE - Nr. 1551 CHRONIK, KLEINE WIENER - Nr. 1561 CHRONIK, PARISER, DER UNTERHALTUNG - Nr. 2028 CHRONIK, SALZBURGER, FÜR STADT UND LAND Nr. 2225 CHRONIK, SCHWARZWÄLDER — Nr. 2881 CHRONIK, WIENER — Nr. 2840 CHRONIK, WILDBADER — Nr. 2881 0429 DER CHUTZ Bern [1865 - 1870] "Standort: SLB Bern: R 5958[1865 - 1870] "•[1865 — 1870]: Mehr nicht nachgewiesen.

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DER CHUTZ

* Beilage zu BERNER-BLATT. "•Datierung nach Katalog SLB Bern. DER CHUTZ. Herausgeber: J. Allemann. [Jg. I]· Bern: [Druck:] J. Allemann [1865-1870], 8° [Jg. 1: 1865/1870], Nr. 1. DER CHUTZ. Cosmopolitisch-artistisch-merkantilisch-gemeinnütziges Blatt. Nr. 2. DER CHUTZ. Nationalökonomisch-humoristisch-politisch-gemeinnütziges Blau. Nr. 3. DER CHUTZ. Geologisch-systematisch-praktisch-gemeinnütziges Blatt. Nr. 4. DER CHUTZ. Pädagogisch-theologisch-reformatorisch-gemeinnütziges Blatt. Nr. 5. DER CHUTZ. Gastronomisch-pintologisch-culinarisch-gemeinnütziges Blatt. Nr. 6. DER CHUTZ. Pintologisch-culinarisch-gastronomisch-gemeinnütziges Blatt. Nr. 7. DER CHUTZ. Culinarisch-pintologisch-gastronomisch-gemeinnütziges Blatt. *1 Nr. - 4S. * Einzelpagination. * Unregelmäßig. CICERONE, WIENER - Nr. 0797 CLASSIKER-JOURNAL, ILLUSTRIRTES - Nr. 1250 0430 CLASSISCHE NOVELLENBIBLIOTHEK Mainz [1878 - 1 8 8 0 ] * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Woerl 17. CLEVISCHER VOLKSFREUND Cleve - Nr. 2352 SONNTAGSBLATT 0431 COBURGERWARTE Coburg 1866-1867 "'Standort: 70: Zt 55[ 1866.1867] "1866—1867: Mehr nicht erschienen. COBURGER WARTE. Sonntags-Post für Stadt und Land. Herausgeber: Rudolph Genée. Für die Redaktion verantwortlich: Ernst Friedrich Niemann. [Jg· 1 - 2 ] . Coburg: J.G. Niemann 1866-1867. 4°

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[Nur nachgewiesen:] [Jg. 1:]1866. Nr. 4. S. 2 5 - 3 2 . Nr. 7 - 1 2 . S. 4 9 - 9 6 . [Jg. 2:]1867. Nr. 1. S. 1 - 8 . Nr. 4 - 6 . S. 2 5 - 4 8 . Nr. 8 - Nr. 13[31.3.]. S. 5 7 - 1 0 4 . * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Wöchentlich. * Erscheinungsbeginn: 1.10.1866. 0432 C Ö L N E R CARNEVALS-ULK Köln 1874-1892 * Nicht aufgenommen. 0433 CÖPENIKER DAMPFBOOT Köpenick 1 8 6 6 - 1 8 8 0 - [ ] * Nicht nachgewiesen. "•Quellen: Zopf I, 541. Woerl 815. 0434 DER COGITANT Berlin 1 8 5 6 - 1 8 6 6 DEUTSCHE RUNDSCHAU Dresden 1867 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 6796, 10765: DER C O G I T A N T . Flugblätter für Freunde naturalistischer Weltanschauung. Herausgeber: Eduard Löwenthal. Berlin 1865-1866. Kirchner 10776: DEUTSCHE RUNDSCHAU. Centraiblatt für Wissenschaft, Politik und soziales Leben. Herausgeber: Eduard Löwenthal. Dresden 1867. 0435 DER C O L P O R T E U R Dresden 1 8 6 9 - 1 8 7 0 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 6775: DER C O L P O R T E U R . Herausgeber: Gustav Billig. Dresden 1869-1870. COLPORTEUR, DER N E U E — Nr. 0065 COMMUNAL-BLATT, NEUES FRANKFURTER, U N D ANZEIGER - Nr. 0843 0436

COMOTAVIA Komotau 1 8 7 5 - 1 8 7 7 ILLUSTRIRTES JAHR- U N D FAMILIEN-BUCH COMOTAVIA Komotau, Prag 1878

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COMOTAVIA Komotau 1879 "•Standort: SKCSR Prag: 55 Β 7[1875 - 1879] "1875 — 1879: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: 1877. 125. "Auch Beilage zu DER EGER-BOTE. COMOTAVIA. Allgemeines Jahrbuch für das mittlere Egergebiet [1876 mit dem Untertitel: Allgemeines Jahrbuch für Deutschböhmen, insbesondere für das mittlere Egergebiet; 1877 mit dem Untertitel: Allgemeines illustrirtes Jahr- und Familien-Buch für Deutschböhmen]. [1876:] Redaktion: Anton August Naaff. Jg.[l]-3. Komotau: Butter 1875 - 1877. 4° [Jg. 1:]1875. 80 S. Jg. 2: 1876. 80 S. Jg. 3: 1877. 128 S. "Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. [Fortsetzung:] ILLUSTRIRTES JAHR- UND FAMILIEN-BUCH COMOTAVIA. Mit besonderer Berücksichtigung Deutschböhmens. Redaktion: Anton August Naaff. Jg. 4. Komotau: Butter / Prag: Friedrich Ehrlich in Comm. 1878. 4° Jg. 4: 1878. 112 S. "Illustrationen. [Fortsetzung:] COMOTAVIA. Allgemeines Jahr- und Familien-Buch. Jg. 5. Komotau: Butter 1879. 4° Jg. 5: 1879. 112 S. "Illustrationen. [1877.125:]

An unsere Leser. Mit diesen Zeilen schließen wir den III. Jahrgang unseres Jahrbuches. Die allseitige und erfreuliche Anerkennung, die es gefunden, hat die Redaction und Verlagshandlung ermuntert, dasselbe nach Inhalt und Form im vorliegenden Bande abermals wesentlich zu verbessern und zu vervollkommnen, wie dies ein auch nur flüchtiger Vergleich mit den früheren Jahrgängen darthun wird. Wenn die „ Comotovia " trotzdem noch immer nicht jenen Grad von Vollkommenheit erreicht hat, wie wir ihn im Interesse des Werkes und seines Leserkreises anstreben zu müssen vermeinen, so trägt die Schuld hieran vor Allem das nahezu während der ganzen letzten Redactionsperiode andauernde schwere chronische Leiden des Rédacteurs dieses Jahrbuches, das ihm lange Zeit jede redactionelle Thätigkeit unmöglich machte und ihn hinderte, die gewünschten literarischen Verbindungen anzuknüpfen, überhaupt sich dem Redactionsgeschäfte in entsprechender Weise zu widmen. Wenn es der Redaction unter so schwierigen Umständen überhaupt noch möglich geworden, den III. Jahrgang der „Comotovia" im vorliegenden Bande gleichwohl vielfach verbessert und vervollkommnet zum Druck zu bringen, so haben wir dies zumeist dem allseitigen freundlichen Entgegen-

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kommen unserer hochgeschätzten Mitarbeiter, und insbesondere der werthvollen vielseitigen Beihilfe unseres vielgeschätzten Freundes Friedrich Bernau zu danken, der sich besonders um die entsprechende illustrative Ausstattung des Werkes bestens bemüht hat. In Betreff der Wahl der Stoffe und der Mitarbeiterschaft sind wir im Wesen unserem ursprünglichen Programm: Mit vereinten heimathlichen Kräften vor Allem den Interessen Deutschböhmens zu dienen, treu geblieben; hoffen aber auch besonders in heimathlichen Kreisen jene allgemeine Unterstützung und werkthätige Anerkennung zu finden, die allein dem Jahrbuche eine weitere ersprießliche Zukunft sichern kann. Im Vertrauen auf diese im Interesse des weiteren Bestandes des Jahrbuches anzuhoffende werkthätige Anerkennung von Seite eines größeren Leserkreises legen wir den III. Band der „Comotovia"in die Hände unserer Leser und hoffen, daß eine immer wachsende allgemeine Anerkennung und werkthätige Unterstützung es uns und unseren geehrten Mitarbeitern ermöglichen werden, auch in weiterer Zukunft im Sinne unseres Programmes für Deutschböhmens literarische Interessen nach bestem Wollen und Können zu schaffen und zu wirken. CONCIL, DAS OEKUMENISCHE - Nr. 2474 0437 CONCORDIA Elberfeld 1875 - 1 8 7 6 * Nicht nachgewiesen. »Quelle: Kayser 19/153: CONCORDIA. Beilage zu DEUTSCHE BLÄTTER FÜR STENOGRAPHIE. Elberfeld 1875 - 1876. 0438 CONCORDIA Mainz 1879 - 1 9 0 1 * Nicht aufgenommen. CONCORDIA Olmütz - Nr. 1475 JARO 0439 DER CONDUCTEUR Wien 1863 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Winckler 87: DER CONDUCTEUR. Belehrende und unterhaltende Zeitschrift für Reisende. Wien 1863. 0440 DER CONSERVATIVE Wien 1869 - 1 8 7 0 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Winckler 143: DER CONSERVATIVE. Politisch-belletristische Zeitschrift. Wien 1869-1870. DER CONSTITUTIONELLE HANS-JÖRGEL Wien - Nr. 1582 KOMISCHE BRIEFE DES HANS-JÖRGEL VON GUMPOLDSKIRCHEN AN SEINEN SCHWAGER MAXEL IN FESELAU, UND DESSEN GESPRÄCHE ÜBER VERSCHIEDENE TAGESBEGEBENHEITEN IN WIEN

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DIE CONSTITUTIONELLE PLAUDERMIRL

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0441 DIE CONSTITUTIONELLE PLAUDERMIRL Wien 1866 * Standort: Ö N B Wien: 398.260-D[1866] * 1866: Mehr nicht nachgewiesen.

DIE CONSTITUTIONELLE PLAUDERMIRL. Eigenthümer: J. Wessely. Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Stiasny.

Jg· 1· Wien: J. Wessely 1866. 8°|ab 1866, Nr. 5: 4°] Jg. 1: 1866. N r . 1[13.1.] - N r . 11[7.4.] 136 S. * 1 N r . = 16 zweisp. S.; ab 1866, N r . 5: 1 N r . = 8 dreisp. S. »Wöchentlich. "•Illustrationen. "In jeder N u m m e r eine aufgeklebte Originalphotographie. "1866, N r . 5: Probenummer.

CONSTITUTIONELLES UNGARISCHES FREMDENBLATT Pest - N r . 2574 U N G A R I S C H E S F R E M D E N B L A T T

0442 DIE CONTROLLE Hamburg 1858 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kayser 13/192: DIE C O N T R O L L E . Politisch-belletristische Wochenschrift für Ernst und Scherz. Redaktion: Wollheim. Hamburg 1858.

DER CONTROLLOR Budapest - N r . 2824 W E S P E N

0443 CONVERSATION-HALLE Berlin 1 8 5 9 - 1 8 6 2 * Standort: 36: Ζ 1 4° 29[1859.1860] "•Nicht nachgewiesen: 1861.1862. "•Quelle: Kayser 15/195: C O N V E R S A T I O N - H A L L E . Zur Unterhaltung und Fortbildung [ab 1862: Zur Belehrung über Literatur, Kunst und Wissenschaften]. Redaktion: J. Fried [ab 1862: C.F. Trachsel]. Berlin 1859 - 1862. "Editorials: 1859. 1. 25. 1860. 1.

CONVERSATION-HALLE. Deutsch. English. Français. Zur Unterhaltung und Fortbildung. Unter Mitwirkung [ab 1859, Nr. 4: Leitung] bewährter Autoritäten. For entertainment and improvement. With the concurrence [ab 1859, Nr. 4: Under the direction] of distinguished authors. Pour l'entretien et l'exercise. Avec le concours [ab 1859, Nr. 4: Sous la direction] d'auteurs distingués [ab 1860, Nr. 1: Deutsch. English. Français. Zeitschrift zur Unterhaltung und Fortbildung, unter Leitung bewährter Autoritäten. A new Periodical intended for Entertainment and Improvement, under the Direction of distinguished Authors. Journal amusant et instructif sous la Direction d'Auteurs distingués].

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Redigirt von / Written by / Rédigé par J. Fried [ah 1859, Nr. 4: Unter Verantwortlichkeit der Verlagsbuchhandlung]. Jg.[l]-2. Berlin: Julius Abelsdorff 1859-1860. 4° [Jg. 1:]1859. Nr. 1[1.10.] - Nr. 6. 48 S. Jg. 2: 1860. Nr. 1 - 2 4 . 192 S. * 1 Nr. - 8 dreisp. S. * 14täglich. [1859.1:] Für die bereits gefundene unerwartet große Theilnahme dankend, begrüßen wir unsern zahlreichen Leserkreis mit der ersten Nummer des Blattes. Um dasselbe auch namentlich denjenigen, welche mit der Lektüre gern einen theoretischen Cursus verbinden möchten, interessanter zu machen, werden wir am Schlüsse einer jeden Nummer, aus dem in derselben gegebenen Material, einen nach den verschiedenen Redetheilen geordneten theoretischen Vortrag halten. Da auf diese Weise sämmtliche Beispiele zu den Regeln sich auf einen interessanten, schon bekannten Stoff beziehen, wodurch dem Gedächtnisse bedeutend zu Hülfe gekommen wird, so hoffen wir auch bezüglich dieses dem Blatte beigefügten grammatischen Supplements, daß dasselbe mit Nutzen beim Privat-Studium gebraucht werden kann. Sämmtliche theorethische Paragraphen werden in einer zusammenhängenden Reihenfolge, einen vollständigen grammatischen Cursus bilden. The prospectus of our paper having been received with almost an unexpected favour by numerous subscribers, we send our warmest thanks and best salutations to them with the delivery of the first Number. With a view of procuring an additional interest to those who like to unite an course with the lecture, we shall annex at the end of each Number a grammatical paragraph, the materials of which are taken of the paper itself. As all the examples with which the rules are illustrated in this way, refer to a matter already known and interesting, the memory of the students will be highly assisted through this medium and we hope therefore that this grammatical Supplement will be very valuable, particularly for private study. These paragraphs will form by continued series a complete Course of grammar. Nos prospectus ayant été accueillis avec une faveur presque inattendue, nous avons l'homeur de remercier nos nombreux lecteurs, en les saluant avec le premier Numéro de cette feuille. Afin de la rendre encore plus intéressante à la fin de chaque Numéro un article sur la grammaire dont les matériaux sont puises de cette lecture même. Comme tous les exemples qui seront donnés dans ces paragraphes auront rapport à une matière déjà connue et intéressante, on aidera parla beaucoup à la mémoire, et nous espérons, qu'on pourra se servir de ce supplément avec utilité pour les études particulières. Les paragraphes formeront des séries, qui compléteront un cours de grammaire. [1859.25:]

An unsere Leser. Es giebt vielleicht keinen Vorzug, auf welchen die Gegenwart mit gerechterem Stolze blicken darf, als den des Zwischenverkehrs zwischen den Völkern, der einen in der Weltgeschichte nie erhörten Grad erreicht hat. Fast einstimmig, und wie wir glauben, mit vollem Rechte, wird diese Erscheinung den ungeheuren Fortschritten zugeschrieben, welche die Industrie in unsern Tagen gemacht hat. Wenn wir nun neben dieser Erscheinung eine andere, nicht minder die Gegenwart kennzeichnende wahrnehmen, nämlich das intensivere National-Bewußtsein, so möchte es im ersten Augenblicke den Anschein haben, als müßte die eine die andere ausschließen. Da sie aber, im Gegentheil, neben einander bestehen, ja sich gegenseitig kräftigen, so ist ein Verhältniß von Ursache und Wirkung, vielleicht gar eine Wechselwirkung zwischen beiden anzunehmen. Wie kann es in der That auch anders sein? Wodurch wird in einem Volke die Kenntniß, das Bewußtsein, die Würdigung seiner Eigenthümlichkeit mehr hervorgerufen, als dadurch, daß ihm die Möglichkeit geboten wird, die Eigenthümlichkeiten anderer Völker kennen zu lernen? Es sind also die gleichzeitig neben einander fortschreitenden Erscheinungen des vermehrten Zwischenverkehrs und des lebendigeren Volksbewußtseins, wodurch der Charakter der Jetztzeit, sich von dem irgend einer früheren Periode unterscheidet.

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Wie groß aber auch die neueren Fortschritte der Industrie sein mögen, von denen das Auftreten der bezeichneten Doppel-Bedeutung herzuleiten ist, so ist diese doch zu allgemein, zu sehr alle Schichten der Gesellschaft durchdringend, um nicht auf noch andere, mitwirkende Kräfte hinzuweisen. Die Bahn ist allerdings von der Industrie zuerst gebrochen worden, allein in ihrem unmittelbaren Gefolge befand sich eine, den menschlichen Geist ungleich mächtiger ergreifende Gewalt — die Literatur! Keine drei Menschenalter dürfen wir zurückgehen, so begegnen wir in Deutschland nur einer sehr schwachen Kenntniß Shakspeare's, einer annähernd gerechten Würdigung seiner Größe nirgends. Wie anders ist das jetzt geworden! der Fortschritt ist ein so unermeßlicher, daß wir behaupten möchten, es ließen sich die herrlichen Dichtungen des großen Briten — gingen sie durch einen unglücklichen Zufall im Original verloren — aus den deutschen Uebertragungen unsrer Schlegel und Tieck ersetzen. Unserer eignen Literatur erglänzte das goldene Zeitalter viel später als der Englischen, dennoch ist Deutschland schon im Stande gewesen, das unschätzbare Geschenk zu erwidern, das uns durch Shakspeare zu Theil geworden. Vor wenigen Tagen erst ging die SäkularFeier von Schiller's Geburtstag an den Zeitgenossen vorüber. Daß diese Feier fast überall im Auslande begangen wurde, und doch dem National-Charakter derselben bei uns selbst dadurch nicht der geringste Abbruch geschah, das liefert den redensten Beweis von der gleichzeitigen Wirksamkeit des Zwischenverkehrs der Völker und des in jedem derselben — diesmal, Gott sei Dank, in dem Deutschen — hell auflodernden Selbst-Bewußtseins. Jedoch schon lange vor dieser Feier waren die schönsten Erzeugnisse unseres Dichters durch vortreffliche Uebersetzungen auch das Eigenthum anderer Nationen geworden. Namentlich hat England dieses dadurch dankbar anerkannt, daß seine Sprache zuerst die bedeutsamste deutsche Biographie Schiller's, die von Palleske, wiedergiebt, und Englands Königin die Widmung derselben annimmt, wodurch I. Maj. Sich Selbst eben so sehr als den deutschen Barden ehrt. Von dieser lebendigen Wechselwirkung der Literatur auf der Völker Gesammt- und Einzelleben ließen sich zahlreiche ähnliche Beispiele aufführen, und vielleicht kommen wir später auf diese fruchtbare Quelle der Betrachtung zurück. Heute möge uns nur erlaubt sein, der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß auch unser Unternehmen — darin bestehend, die interessanteren Erscheinungen der Gegenwart, wie sie bei uns in England und in Frankreich von bewährten Federn geschildert werden, in den respektiven Sprache zusammenzustellen — dem Völkerverkehr in sprachlicher wie in anderen Beziehungen einigermaßen förderlich sein werde. Der Herausgeber. [1860.1:]

Prospectus. Die drei Völker, welche als die Träger der modernen Cultur anzusehen sind, treten in immer lebhafteren und innigeren Wechselverkehr mit einander und dadurch wird mehr und mehr die Sprache jedes derselben das Gemeingut aller drei. Aus dieser erfreulichen Thatsache ergeben sich Anforderungen an die Gebildeten, welche dem Einzelnen oft schwer zu befriedigen sind. Unsere Jugend findet in den wohleingerichteten Real- und höheren Töchterschulen Gelegenheit, sich nicht allein gründliche theoretische Kenntnisse, sondern auch eine leidliche mündliche und schriftliche Sprachfertigkeit zu erwerben; wer aber der Schule entwachsen ist, oder wer in seiner Jugend nicht so sorgfältige Pflege seines Geistes gefunden hat, der sucht, wenn ihm nicht ein eigener Schlüssel das Ausland öffnet, in Lecture, in Privatunterricht oder, wenn es hoch kommt, in französischen und englischen ConversationsCirkeln mit Befreundeten Ersatz für das Fehlende. Die Lecture ist ein vortreffliches Mittel der Fortbildung, kann aber viel Unheil stiften, wenn sie nicht durch richtige Auswahl geleitet ist; sie bleibt einseitig, wenn sie nicht vielerlei Bücher und Zeitschriften umfaßt: soll sie das aber, so wird sie kostspielig; die Lecture wird endlich langweilig, wenn man gar zu oft, das unterhaltende Buch aus der Hand legen muß, um zum Wörterbuche zu greifen. — Privatunterricht ist, wenn er gut sein soll, meist sehr theuer. — Gesellige Zusammenkünfte, in welchen nur französisch oder englisch gesprochen wird, fördern die Geläufigkeit im mündlichen Ausdrucke sehr; wenn sich aber nicht ein reger und gestaltender Geist in ihnen findet, so schlafen sie sehr bald ein, und die Bildung eines neuen Vereins wird dann später durch die Erinnerung an den verblichenen nur um so schwieriger.

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Es gibt noch ein bedeutendes Fortbildungsmittel, die Vergleichung einer guten Uebersetzung mit dem Original. Indeß wenn die besseren Uebersetzungen auch nicht mehr so selten sind wie früher, so ist doch die Beschaffung beider zusammengehörenden Bücher umständlich und theuer. Diesem Uebelstande abzuhelfen, erscheint seit dem 1. October 1859 eine neue Zeitschrift, die Conversationshalle, deren ganzer Text in drei neben einander laufenden Spalten deutsch, englisch und französisch gegeben wird. Jeder, der nur einige Kenntnisse in der fremden Sprache besitzt, kann auf diese Weise durch Vermittlung der Muttersprache leicht zum Verständniß des französischen oder englischen Textes gelangen, hat auch, wenn er aus dem Deutschen in die fremde Sprache übersetzt, in dem mit seiner fertigen Arbeit zu vergleichenden französischen oder englischen Text das Mittel, seine Uebersetzung zu berichtigen. Eine der Schwierigkeiten, welche sich neu erscheinenden Zeitschriften gewöhnlich in den Weg stellen, ist der Conversationshalle erspart worden. Die Gunst des Publicums hat sich ihr von Anfang an zugewendet und ist täglich im Steigen begriffen. Desto mehr fühlt aber auch die Verlagshandlung die Verpflichtung, ihren Abonnenten das Beste zu bieten was sie vermag. Dieses Ziel, welches sie sich selbst gesteckt hat, glaubt sie mit den seit dem ersten December erscheinenden Nummern erreicht zu haben. In ihren Artikeln Berlin, London, Paris wird die Conversationshalle Mittheilungen über das bringen, was von dem in Deutschland, England, Frankreich in Wissenschaft, Literatur, Kunst und Industrie Vorgekommenen das Interesse der Nachbarvölker erregen kann. In einem Blatte von dem Umfange des unsrigen wird Niemand das Neueste oder Vollständiges in jedem Zweige suchen; doch hoffen wir genug zu geben, um in Conversationsstunden den anregenden Stoff nicht fehlen zu lassen. — Dieselbe Rücksicht auf den Inhalt wird bei der Auswahl der Lesefrüchte aus anderen Zeitschriften maßgebend sein. — Jede Nummer wird ferner, als Muster einer edlen Sprache, ein hervorragendes Erzeugniß einer der drei Literaturen nebst gediegenen Uebersetzungen bringen. — Endlich sollen gründliche und doch allgemein verständliche Anmerkungen theils das Verständniß des Gelesenen erleichtern, theils tiefer in den Geist der fremden Sprache einführen. In allen drei Sprachen gleichzeitig geschriebene Beiträge, welche dem Inhalt und Umfang nach in unser Blatt passen, werden dem Herausgeber der Conversationshalle willkommen sein. CONVERSATIONS-BLATT Regensburg - » N r . 2138 REGENSBURGER CONVERSATIONS-BLATT TUNG, KUNST, WISSENSCHAFT UND TECHNIK

FÜR

UNTERHAL-

CONVERSATIONSBLATT, FRANKFURTER - Nr. 0837 CONVERSATIONSBLATT, ILLUSTRIRTES BELLETRISTISCH-LYRISCHES, ALLES NEUEN, INTERESSANTEN UND WISSENSWERTEN - Nr. 1249 CONVERSATIONS-BLATT, REGENSBURGER - Nr. 2138 CONVERSATIONS-BLATT, REGENSBURGER, KUNST, WISSENSCHAFT UND TECHNIK - Nr. 2138 CONVERSATIONS-HEFTE, ILLUSTRIRTE - Nr. 1183

FÜR

UNTERHALTUNG,

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CORNELIA

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0444 CORNELIA Weimar 1855 - 1857 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 7032: CORNELIA. Monatshefte für Töchter gebildeter Familien von 12 bis 16 Jahren. Redaktion: Ferdinand Jansen. Weimar 1855—1857. CORNELIA Wien - Nr. 0187 BEIBLATT ZUR CORNELIA CORRESPONDENT, EIFELER - Nr. 0639 CORRESPONDENT, HAMBURGISCHER - Nr. 2936 CORRESPONDENT, MÄHRISCH-SCHLESISCHER - Nr. 1284 CORRESPONDENT, MERSEBURGER - Nr. 1375 CORRESPONDENZ, ALLGEMEINE - Nr. 0049 CORRESPONDENZ, ALLGEMEINE LITERARISCHE - Nr. 1674 CORRESPONDENZ, ALLGEMEINE LITERARISCHE, FÜR DAS GEBILDETE DEUTSCHLAND - Nr. 1674 CORRESPONDENZ, BELLETRISTISCHE - Nr. 0209 CORRESPONDENZ, BUDAPESTER - Nr. 0373 CORRESPONDENZ, LITERARISCHE - Nr. 1674 CORRESPONDENZ, WIENER - Nr. 2841 COSELER STADTBLATT Cosel - Nr. 1289 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT COSELER ZEITUNG Cosel - Nr. 0767 DIE FEIERSTUNDE - Nr. 1854 NEUE ERDE - Nr. 2324 DER SONNTAG

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COSMORAMA Neusalza, Altenburg 1 8 4 7 - 1 8 6 5 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kayser 11/575, 17/617: C O S M O R A M A oder DIE W E L T I N BILDERN. Artistisch-belletristische Zeitschrift für alle Stände. Neusalza, Altenburg 1847-1865.

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COSMORAMA Zürich 1850-1859 * Standorte: 77: 4° Z A 100[1854 — 1857] ZB Zürich: PA 297 +a-i[1850-1854. 1856. 1858. 1859.] "•Nicht nachgewiesen: 1850. H . 3 - 1 2 . 1855. * 1850 —1859: Mehr nicht nachgewiesen.

C O S M O R A M A oder D I E W E L T I N B I L D E R N . Eine belletristisch-artistische Monatsschrift. Herausgeber: J. Pfister. Jg· ι - 1 0 . Zürich: J. Pfister 1850-1859. 4° Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg·

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1850. 1851. 1852. 1853. 1854. 1856. 1857. 1858. 1859.

[Η. 1 - 2 ] . 24 S. [Η. 1 - 1 2 ] . 144 S. [Η. 1 - 1 2 ] . 144 S. [Η. 1 - 1 2 ] · 144 S. [Η. 1 - 1 2 ] · 144 S. [Η. 1 - 1 2 ] · 148 S. [Η. 1 - 1 2 ] . 146 S. [Η. 1 - 1 2 ] . 146 S. [Η. 1 - 1 2 ] . 148 S. " 1 H . = 12 zweisp. S. * Monatlich. "Illustrationen. "Jahrgangs-Titeleien: C O S M O R A M A oder DIE W E L T I N BILDERN. Eine belletristisch-artistische Monatsschrift für alle Stände.

0447 D E R C O U R I E R Langenbielau 1 8 6 1 - 1 8 6 2 "Nicht nachgewiesen. "Quellen: D Z K 1862, Klawitter 417, Rister Κ 442: D E R C O U R I E R . Herausgeber: F.W.Fischer, Langenbielau 1861-1862. "Titel unklar. D Z K 1862: D E R F O U R I E R . Klawitter, Rister: D E R COURIER. COURIER, BERLINER - N r . 0242 COURIER, BRAUNSCHWEIGISCHER - N r . 0339 DER COURIER FÜR NIEDERBAYERN Landshut - N r . 2626 U N T E R H A L T U N G S B L A T T

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COURIER, INNVIERTLER - Nr. 1433 COURIER, OBERRHEINISCHER - Nr. 2206 COURIER, REICHENBERGER - Nr. 2144 COURIER, SCHLESISCHER - Nr. 2252 COURIER, STARGARDER - Nr. 2452 COURIER, STENOGRAPHISCHER - Nr. 2457 - Nr. 2461 0448 CREFELDER VOLKSBLÄTTER Krefeld 1853 - 1 8 5 9 * Standorte: la: 2° Ztg 6173[1854.1856] 5: Ztg 83[1854— 1859] * Nicht nachgewiesen: 1853. "Ί854—1859: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: 1854. 1. CREFELDER VOLKSBLÄTTER. Ein Organ für Politik, Handel, Gewerbe und Unterhaltung. Unter Verantwortlichkeit des Verlegers, üg-1-6]. Krefeld: J.B. Klein 1854- 1859. 2° [Jg. 2:]1854. [Jg. 3:]1855. Qg. 4:]1856. [Jg. 5:]1857. [Jg. 6:]1858. [Jg. 7:]1859.

Nr. 1 - 150. Nr. 1 - 154. Nr. 1 - 157. Nr. 1 - 155. Nr. 1 - 3 0 1 . Nr. 1 - Nr. 307[31.12.]. * 1 Nr. = 4 dreisp. S. "•Dreimal wöchentlich, ab 1858 sechsmal wöchentlich.

[1854.1:] Was wir wollen, und was wir nicht wollen: Glückselig Neujahr, Ihr lieben Kundschaften! so treten wir in Euer Haus ein. Wir kennen uns zwar schon lange her; doch auf „besser Kennes" bringen wir Euch in unsern ersten Besuchen eine Auseinandersetzung alles dessen, was wir all das ganze Jahr mit Euch vorhaben. Vieles wußtet Ihr schon davon, und soll dasselbe bleiben wie früher. Aber nehmt fürlieb, wenn wir Euch auch manches Alte wieder sagen; denn wir haben zugleich für unsere neuen Kunden mitschreiben müssen, die das Vorige noch nicht wußten. Die „Crefelder Volksblätter" haben nunmehr in der jetzt angenommenen Richtung einen vollen Jahrgang zurückgelegt. Wenn nun schon, wie das Sprüchwort sagt, jede Waare sich selbst empfehlen muß, und es dem Kaufmanne, der sich durch prompte und reelle Bedienung in den Ruf eines soliden Geschäftsmannes zu bringen gewußt hat, schon von selbst an Zuspruch nicht fehlen kann; so ist es doch dem in den Laden eintretenten Käufer, wenn-

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gleich er Dessin und Farbe mit eigenen Augen beschauen kann, doch nicht unlieb, daß der Produzent der Waare selbst über ihren Gehalt und ihre Komposition, so wie die Bestimmung, wozu sie am zweckmäßigsten zu verwenden sei, Aufschluß ertheilt. Wenn aber gar ein neues Etablissement sich gegründet hat, dann legt man's dem Inhaber gar nicht als Marktschreierei aus, daß er dem Publikum ein detaillirtes Verzeichniß der bei ihm käuflichen Artikel sammt Gebrauchszettel vorlegt. Wir befinden uns in diesem Falle, und daher glauben wir Recht daran und unseren Abnehmern einen Gefallen zu thun, wenn wir ihnen bei Eröffnung eines neuen Jahrganges mit einem Rückblick auf das im alten Jahre bereits Dargebotene die Aussicht auf das eröffnen, was sie im kommenden Jahre zu erwarten haben. Bei einem neuen Zeitungs-Etablissement trifft aber ein Umstand ein, der dasselbe in eine weit ungünstigere Lage bringt, als ein Waarenlager. Und dieser Umstand rechtfertigt es noch besonders, wenn der Verleger im Voraus über das, was man von ihm zu erwarten hat, Aufschluß gibt. An den in einem Schaukasten ausgehängten Kaufmannswaaren weiß der Käufer in der Regel, was er daran hat, da er sie beschauen, betasten, bemessen kann. Hier trifft das Sprüchwort zu: Augenschein trügt nicht. Ganz anders aber ist es mit einem Zeitungsblatte: Die Waare, die es bietet, ist eine geistige und läßt sich nicht mit der Elle messen; ihr eigentlicher Gehalt liegt nicht so auf der Oberfläche des Buchstabens, daß es wie die sieben Farben des Regenbogens in die Augen schillert, sondern es wendet sich nur an Verstand und Gemüth des Lesers, daß diese unter und hinter dem gedruckten Buchstaben den Geist heraussuchen und finden. Und hier trifft häufig das entgegengesetzte Sprüchwort zu: Augenschein blendet und trügt wohl. — Und dieß ist der eigentlichste Grund, der uns bestimmt, den neuen Jahrgang der „Crefelder Volksblätter" damit zu eröffnen, daß wir unseren Lesern sagen, was wir wollen und was sie von uns zu erwarten haben. Liegt Zweck und Ziel, worauf wir hinsteuern, klar ausgesprochen und bestimmt fixirt vor: dann werden die uns bereits befreundeten Leser wie mit lebhafterem Interesse so auch mit größerem Nutzen die dargebotenen Artikel auffassen und würdigen. Das wäre der Eine Gewinn, wodurch wir zugleich unserem Unternehmen eine festere Begründung für die Dauer gegeben hätten. Gelingt es uns zugleich, durch eine klare und bestimmte Darlegung der Tendenz unseres Blattes in unser städtisches Publikum mit der Ueberzeugung hineinzudrängen, daß die spezielle Richtung, welche die „Crefelder Volksblätter" verfolgen, Grund genug abgebe, ihnen einen ehrenwerthen Platz einzuräumen; — würde gar der Eine und Andere, mit der ausgesprochenen Tendenz befreundet, sich bewogen finden, den bereits abgelaufenen Jahrgang sich anzusehen, und daraus die Ueberzeugung gewinnen, daß wir nicht erfolglos unserem Ziele nachgestrebt; — würde so der Kreis unserer Freunde und Abnehmer sich erweitern, so sollte uns das ein Nebengewinn sein, den wir mit Dank hinnehmen, der uns zu desto muthigerem Streben ermuntern würde. Wir bitten nunmehr den freundlichen Leser mit uns vor das Aushängeschild der „ C r e f e l d e r Volksblätter" zu treten: Wir weisen ihn hin auf ein Organ für Politik, Handel, Gewerbe und Unterhaltung. Und damit du nicht zu fürchten hast, mit zu vielerlei Dingen überladen zu werden, wobei dein Verstand nebeligt und dein Auge in's Blaue sich verliert; — damit du nicht Noth habest in zu mannigfaltige Stoffe dich zu vergucken, weiter als dein Blick reichen kann, so haben wir den Gesichtskreis bis dahin begrenzt, wo du mit offenen Augen und ein Bischen gesunden Menschenverstand selbst hineinschauen kannst: wir überschreiben nämlich unsere Blätter: „ Volksblätter". Damit wollen wir sagen: die Gegenstände, so wir mittheilen, sollen nicht so sehr auf Leute berechnet sein, die, wie man zu sagen pflegt, Alles im Großen treiben, sondern vielmehr auf den sogenannten gehenden Mann, für Leser und Leserinnen mit hausmännischem Verstände und biederm Herzen, wo sie sich finden, im vornehmen oder geringen, im Bürger- oder Bauernstände: denen wollen wir sagen, was ihnen für ihr bürgerliches, geschäftliches häusliches Leben zu wissen nutzt und frommt. Darum auch wollen wir die „Volksblätter" in einem moderirten Bürgercostüm aufziehen lassen, so daß sie vor Höheren sich nicht zu schämen brauchen, und vor ihres Gleichen nicht zu vornehm thun, wollen in Sprache und Ausdruck uns an den Volkston halten, uns nicht mit gespreizten Sentenzen auf's hohe Pferd schwingen, wo kein Heidenkind Verstand daraus kriegen kann. Das will sagen: In der Politik sollst du Dich nicht mit Groß-Moguln den Kopf zerbrechen, in Handel und Gewerbe nicht mit staatsmännischen Kommerschen herumschlagen, und in der Unterhaltung nicht mit romanhaften Stoßseufzern abquälen, wie sie allenfalls im

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Monde ausgestoßen werden, wenn der einmal bevölkert werden sollte. — Folge uns nun weiter, und beschaue im Einzelnen, was und wie wir's dir auftischen werden. I. Politik. Von Allem, was in Crefeld und Umgegend, in der Rheinprovinz, Preußen, Deutschland, Europa, ja in der ganzen großen Welt sich Merkwürdiges ereignet, so daß Jedermann davon zu wissen nützlich und heilsam ist, werden wir stets auf's schleunigste Mittheilung machen; jedoch nur in kurzem gedrängten Auszuge. Wir haben zwar keine Perspective, womit wir von unserem Redaktionskasten aus bis an's Ende der Welt hinsehen können, noch auch hat unser Preßbengel die Communication mit der Telegraphenlinie eröffnet; indeß wir wissen uns doch zu helfen: wir machen es wie andere ehrliche Leute, die Zeitungen schreiben, es auch machen: hier in der Nähe und Umgegend haben wir einige verständige Männer angeworben, die uns sagen, was wir selbst nicht wissen, und aus der Ferne holen wir uns Rath's bei anderen Blättern aus größeren Städten, doch nicht sind uns Alle und Jede gut genug, sondern nur diejenigen, die das Verdienst haben, bis dato am wenigsten gelogen zu haben. In große politische Raisonnements werden wir uns nicht einlassen, theils deßhalb, weil wir wissen, daß die meisten unserer Leser Geschäftsleute sind, die weder Zeit noch Lust haben, politische Kannegießerei zu treiben (auf Plattdeutsch: die nichts lesen mögen, was sie eben so wenig verstehen können, wie der, so es selbst geschrieben hat), theils und hauptsächlich darum nicht, weil es uns noch zu gut im Gedächtniß ist, wie vom Jahre 1848 ab, viel Unheil sich daher geschrieben, daß alle Welt Politik von Profession treiben wollte, daß der Schuster nicht bei seiner Leiste bleiben, und männiglich sich berufen fühlte, Königen und Potentaten und zuletzt dem lieben Herrgott selbst in's Handwerk hineinzupfuschen, wie sie die Welt regieren sollen. — Jedoch werden wir wie im vorigen Jahrgange bei vorkommenden wichtigeren Zeitereignissen in kleinen für Jedermann möglichst verständlich gehaltenen Leitartikeln Winke geben, wo „der Hase hüpft", d.h. den Gesichtspunkt zur richtigen Beurtheilung jener wichtigen Ereignisse aufstecken. Mit andern Worten: wo's der Mühe werth ist, da werden wir den Leser an der Hand eine kleine Anhöhe hinaufgeleiten, von wo aus er selbst alle Fäden und Verwickelungen jener bedeutsameren Geschichten überschauen und entwirren kann. Wir glauben auf die mannigfachen gelieferten Leitartikel hinweisen zu dürfen, um unsere Leser zu vergewissern, daß Mitarbeiter von richtigem Blicke und nüchterm politischen Urtheile unserem Blatte ihre Feder geliehen haben, denen Jedermann ohne Gefährden, in die Irre geleitet zu werden, sich anvertrauen kann. Will Einer ein politisches Glaubensbekenntniß von uns abgelegt haben, so lautet es: Des Königs von Preußen monarchische Regierung, von Gottes Gnaden, und in den von der Verfassung gezogenen Grenzen. Nicht bloß darum, weil das Preßgesetz uns die Hände gebunden an dem Bestehenden mit revolutionärem Gelüste zu rütteln, sondern vielmehr aus Grundsatz huldigen wir dem konservativen Systeme. Das soll uns aber nicht verleiten, den blinden Anbeter alles Vorhandenen abzugeben; sondern vielmehr werden wir in den Volksblättern mitten aus der Schichte des Volkes heraus die Stimme erheben, wo uns irgendwo der Schuh drückt, und nach bestem Wissen unsere Meinung darüber abgeben, wo und wie vorhandene Mängel und Gebrechen abgestellt, werden in wohlmeinender Absicht unsere Rathschläge ertheilen, wie und auf was für Weise politische und soziale Zustände, besonders in so weit sie den engeren Kreis unseres häuslichen Heerdes und unserer städtischen Verhältnisse berühren, einem bessern Loose entgegengeführt werden können; überzeugt, daß wir auch solchermaßen bei unserer Behörde mehr Ehre einlegen und bessern Dank verdienen, als durch eine ungemessene Lobhudelei der Regierung. Wenn wir nun voraussichtlich unter unseren politischen Nachrichten mitunter, ja vielleicht häufig auch solche bringen, welche die Vorgänge auf dem kirchlichen Gebiete betreffen, so wird hoffentlich kein Leser dem Blatte böse werden und es als ein ihm mißliebiges Kirchenblatt bei Seite legen; denn die kirchlichen Zustände gehören doch auch mit zur Politik. Bei der durch die neue Gestaltung der Dinge für die Kirche erwachsene Stellung im Staate, hat, wie uns ja die Erfahrung zeigt, alle christliche Konfessionen neue Regsamkeit ergriffen; und da kann es nicht ausbleiben, daß unter Völkern und Ländern sich auch Manches begibt, was Religion und Kirche angeht, und da muß denn wohl so'n Blatt wie das unsere, das die TagesGeschichte, d.h. was geschieht, erzählen will, eben so gut die merkwürdigsten KirchenNeuigkeiten berühren, wie auch die anderen, eben deswegen, weil auch diese Dinge ja geschehen sind, und wie gesagt, zur Tages-Geschichte gehören. Wie ja auch ein auf dem Gebiete der Geschichtsforschung hervorragendes Talent (wenn wir nicht irren, Wolfgang Menzel)

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die Perspective gestellt hat, daß auf lange Zeit hinaus, unter allen staatlichen Entwickelungen die kirchlichen Ereignisse sich in den Vorgrund drängen und eine Hauptrolle spielen würden. Auch sind wir der Ueberzeugung, daß unsere Blätter gerade deßhalb, weil sie „ Volksblätter" sein wollen und hauptsächlich an den goldenen Mittelstand sich wenden, ihrer Aufgabe in Berichten der Tages-Neuigkeiten am geeignetsten entsprechen, wenn sie auch aus jenem Gebiete, das gottlob! beim sogenannten Mittelstande noch am höchsten im Respekte steht, aus dem Gebiete der Religion nämlich auch, alle Hauptereignisse vor Allem mittheilen. Mit dem Letztgesagten sind wir auf einen Punkt gestoßen, wo die Mißverständnisse näher liegen; wir müssen uns deßhalb noch etwas klarer aussprechen. Gemeinlich glaubt man, eine Zeitung für Leser gemischter Konfessionen könne keine Religions-Neuigkeiten mittheilen, ohne parteiisch zu werden, indem der Herausgeber immer Partei nehmen müsse für jene Kirche, wozu er sich bekennt. Dem ist aber gar nicht so. Wer das meint, der ist sich gar nicht klar darüber, was eine Zeitung soll. Ein Zeitungsschreiber hat nur die nackte Thatsache zu erzählen, und weder das, was seine eigene Kirche angeht, zu loben, noch das, was die andere betrifft, zu tadeln, und dazu gehört sich nichts mehr, als ein paar guter, klarer und offener Augen, um Alles das zu sehen, was wirklich geschieht, und der redliche Wille, die Augen gegen Nichts zuzudrücken, was man nicht gerne sehen mag. Hierauf beziehen sich namentlich die Worte in unsrem Prospektus: daß wir uns zu den ewigen Grundsätzen der Wahrheit, Gerechtigkeit und Unparteilichkeit bekennen. — Wollte man das nicht zugeben, dann folgte auch eben so, daß eine Zeitung, die bestimmte politische Grundsätze hat, dann auch nichts von den entgegengesetzten politischen Neuigkeiten melden dürfte, und müßten auf solche Art die Volksblätter, weil sie, wie oben gesagt, aus dem Prinzip konservativ sein wollen, über alle ultraliberale und revolutionäre Bewegungen zu einem stummen Stillschweigen sich verurtheilt sehen. — Daß aber der Herausgeber wie in keinem Punkte, so auch in Erzählung kirchlicher Nachrichten die Grundsätze jener Konfession, welcher er angehört, nicht verläugnet, versteht sich von selbst, und läßt sich mit der obgenannten strengsten Parteilosigkeit sehr gut reimen. Ja, es muß ihm dieß sogar bei Lesern anderer Konfessionen zur Empfehlung gereichen, indem ja grade in der Treue eines Menschen in der wichtigsten aller Angelegenheiten die höchste Bürgschaft für seine Gesinnungstüchtigkeit und Ehrenhaftigkeit seines Charakters hinterlegt ist. Im Befolgen der ausgesprochenen Grundsätze sehen wir uns daher aus, die leidenschaftslosen Leser anderer Konfessionen eben so zu befriedigen, wie unsre eigenen Glaubensgenossen. Jene werden eben so reichlich von den Hauptereignissen auf ihrem Kirchengebiete in Kenntniß gesetzt werden wie diese; und werden wir, mit Wissen und Wollen uns nimmer der Ungerechtigkeit schuldig machen, die Eine religiöse Genossenschaft zu ignoriren. — Daß wir den obigen Grundsatz: in Mittheilung kirchlicher Nachrichten uns an Thatsachen zu halten, ohne uns in eine für den andern Konfessionstheil verletzende Erörterung religiöser Streitfragen einzulassen, auch wirklich bethätigen, dazu glauben wir als Belege nur auf die in dieser Beziehung im abgelaufenen Jahrgange gelieferten Artikel hinweisen zu brauchen, in denen Niemand mit Grund irgend etwas sein religiöses Gefühl Verletzendes finden wird. II. Handel und Gewerbe. Den national-ökonomischen Fragen: Handel, Gewerbe und überhaupt Allem, was für den Bürger- und Bauersmann Interesse hat, werden wir unsere volle Aufmerksamkeit widmen. Gewerbe- und Geschäftsleute bilden den Hauptkreis unserer Leser und was für den Gewerbe- und Geschäftskreis von Nutzen sein kann, zu wissen, das ist wohl der Hauptzweck, weshalb von den meisten Lesern unser Blatt gehalten wird. Wir werden ihnen in diesem Gebiete der praktischsten aller Lebensfragen Nichts schuldig bleiben. Jedoch werden wir uns im Bewußtsein, ein Volksblatt zu schreiben, nicht in das weite Feld tiefliegender merkantiler Spekulationen und weitaussehender Handelskombinationen verlieren, sondern vielmehr nur in die gewerblichen Verhältnisse, so weit sie für unser Land augenblicklich von praktischem Belange sind und deshalb auch in den gesetzgebenden Kammern zur Sprache kommen, einlassen. — Hierbei werden wir überall im Auge behalten, daß wir Volksblätter, und zwar Crefelder Volksblätter herausgeben. Also weniger, was den Handel in überseeischen Provinzen angeht, als was gerade Gewerbe und Geschäfte in Crefeld und Umgegend betrifft, das soll unser zunächstiges Augenmerk bleiben. Wie wir auf die bereits vorliegende Nummern zum Beweise hinweisen dürfen, daß wir jede Gelegenheit zur Besprechung dessen, was zur materiellen und sittlichen Hebung unserer örtlichen und

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umgegendlichen Fabrikverhältnisse geeignet ist, aufgreifen; so werden wir auch künftighin die Spalten unseres Blattes bereitwillig herleihen, um jede, auch die kleinste Mittheilung aus dem gewerblichen und geschäftlichen Leben Crefelds und der Umgegend aufzunehmen. III. Unterhaltung. Gerade die Volksblätter zählen ihre Abnehmer zumeist unter dem Stande der Beschäftigten. Sie werden von dieser sehr ehrenwerthen Klasse am Abende und in den müßigen Sonntagsstunden zur Hand genommen, wo dieselben nach vollendetem Tagewerke von den Sorgen ausruhen, und in jener Gemüths-Stimmung sich befinden, die sie einer Erheiterung und Unterhaltung am meisten bedürftig und empfänglich macht, auch mögen unter unsern Abonennten Einige sein, die das Blatt zum Hauptzweck der Unterhaltung beziehen. Diesen Allen geben wir die Zusage, daß wir die Volksblätter durch eine in demselben gebotene Unterhaltung angenehm und nützlich zu machen beflissen sein werden. Mit Dem, was wir von Erzählungen, Novellen, Schilderungen, Geschichten mittheilen, wollen wir zunächst angenehm unterhalten,und, so schwer es auch ist, stets den rechten Ton zu treffen, scherzend und spielend dem ächten Volkshumor Nahrung bieten, um so eine Würze gegen den Druck des Lebens zu bereiten. — Dabei werden wir aber gleichfalls das Nützliche im Auge behalten, und darum in unserer unterhaltenden Lektüre einen gemessenen Wechsel zwischen ernstgehaltenen und humoristischen Mittheilungen eintreten lassen. Zu dem Bereiche des Nützlich-Unterhaltenden rechnen wir vor Allem Scenen aus dem Familienleben und der bürgerlichen Conversation. Aus dem genannten Gebiete wollen wir unter möglichster Vermeidung des Predigttones die wirklichen oder möglichen Zustände in unsere Plauderstube hereinziehen, um mit Rathschlägen zum Besseren zur Hand zu gehen. — Vornehmlich aber werden wir bei unserer Unterhaltung darauf Bedacht nehmen, das Angenehme und Nützliche zusammen zu verbinden und das Gemälde in Einen Rahmen einzufassen, und so viel thunlich in der Hülle des Scherzes und Humors den sittlich ernsten Kern: „güldene Aepfel in irdenen Schaalen" darbieten. Bis dahin, nicht wahr ihr lieben Leser? seid ihr wohl Alle mit uns einverstanden. Aber unser Kapitel über Nummer III. ist noch nicht aus, und müssen wir uns über die Unterhaltung noch etwas länger unterhalten. Und wenn wir nun Alles, was wir darüber auf der Leber haben, frischweg herausplaudern; dann wissen wir voraus, daß viele von Euch nicht mehr mit uns einverstanden sein werden. Wir haben Euch nämlich nun noch zu sagen, wie unsre Unterhaltung mit Euch nicht sein wird, und warum sie nicht so sein wird. Viele von Euch werden da etwas hören, was sie bei uns nicht finden werden, und das sie doch bisheran gerade in ihrer Unterhaltungslektüre am meisten gesucht und geliebt haben. Klüger wär's freilich von uns, wir schwiegen: allein wir wollen ehrlich sein, um Euch Aerger und Kosten wegen des Quartal-Abonemets auf ein so schales und kahles Unterhaltungsblatt wie das unsrige zu ersparen. Am liebsten aber wäre es uns (nicht von wegen des AbonnementsProfites, sondern wegen Eures eigenen Leibes- und Seelen-Nutzens); wir könnten uns über die Sache verständigen. Drum gedulde Dich, uns ruhig anzuhören; womit wir Dich nicht unterhalten werden, und warum nicht. — Um es kurz und rund herauszusagen: wir werden Dir kein schlechtes, kein schädliches, kein dummes tolles Zeug auftischen. Wie? sagst Du entrüstet: habe ich denn bisher mich mit solchem nichtsnutzigen Zeug unterhalten? Wir antworten: das hast Du freilich nicht gewollt, aber Du hast es gethan, ohne daß Du's gewußt hast. Im Allgemeinen ist der Geschmack der sogenannten gebildeten Welt verdorben in Romanleserei; und diesem Geschmacke wollen wir nicht huldigen, sondern ihm direkt auf'n Leib gehen. Also erwarte von uns keine Romanen gewöhnlichen Schlages! Was für Romane wir meinen? das weißt Du besser als wir; doch Nein Du hast es bisher bloß empfunden, ohne es zu wissen; damit Du es fürderhin wissest, und bleiben läßt, will wir's Dir sagen: a. Keine Romane, worin von A — Ζ eine schlüpfrige, nur fleischliche Liebe spielt; denn die sind schlecht und machen Dich schlecht, sie sind Gift und Dir Gift zu geben, davor soll der Himmel uns bewahren! Hüten wir uns, sagt der gemüthliche Claudius den ohnehin mit ihren Lüsten und Lasten arg genug beladenen Jüngferlein und armen Weiblein arg mitzuspielen! Und wir setzen hinzu: der Verführer, der mit roher Hand auf offener Straße die Unschuld angreift und erwürgt, begeht einen Einbruch in das Heiligthum der Menschheit, und Strick und Galgen wäre der verdiente Lohn. Allein, verdient der eine geringere Strafe, der als Wegelagerer hinter'm buschigen Gestrüppe versteckt dem harmlos des Weges ziehenden Wanderer auflauert, um ihm mit seinem fein geschliffenen, die Spitze in Gift getunkten Stilette mit lachendem Munde die Todeswunde zu geben? dieß ist das unselige Geschäft, dem sich die Romantiker modernen Schlages gewidmet haben. Ihre Zahl ist Legion! Gehe und frage

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unsere Leihbibliotheken! Zahllose Jünglinge und Mädchen aus vornehmen und mittleren Ständen vermeinen, durch die glatte Form getäuscht, sich dort eine feinere Bildung zu holen. Die Armen! geblendet durch die Süßigkeit kosender Empfindeleien, haben sie unvermerkt den Keim der Unzucht hineinschluckt, den Todeskeim für Leib und Seele. — Diese Zahl zu vermehren, das sei fern von uns. Darum haben wir bereits seit Jahr und Tag den Grundsatz strenge befolgt, in unsren romantischen Legenden das Angenehme und Scherzhafte niemals auf Kosten der Sittlichkeit feil zu bieten, — haben gerade über diese Partie unseres Blattes die unerbittlichste Censur ausgeübt, daß wir nicht bloß alles an und für sich Anstößige, sondern auch solche feinwitzelnde Anspielungen davon fern hielten, die nur den Schein des Schlüpfrigen an sich tragen könnten, — und werden auch fernerhin diese Partie so halten, daß unser Blatt Jung und Alt, auch dem Kinde ohne Gefährden seiner Unschuld in die Hand gegeben werden darf. Und von diesem Grundsatze: auch in Witz und Laune die Grenze des Streng-Sittlichen einzuhalten, soll Nichts in der Welt uns abbringen. Selbst auf die Gefahr hin, dem Humor zuweilen zu wenig Rechnung zu tragen, werden wir ihn verfolgen; — selbst auf die Gefahr hin, die Zahl unserer Abonennten zu vergeringern, — auf die Gefahr hin, auch unserm Blatte den Vorwurf zuzuziehen, daß es die obskure, ja sogar jesuitische Moral vertrete und einer feineren Bildung abhold sei. Wahrlich! wir beneiden Niemand um eine solche Karrikatur auf alle Bildung, die um gebildet zu sein, vorab die Moralität mit Füßen treten muß. b. Keine Romane, die wenn auch an und für sich nicht unmoralisch, doch nach einer andern Seite hin schädlich wirken, indem sie Geschmack und Gefühl verbilden, da sie lauter dummes und tolles Zeug zum Kauf geben. Wir meinen diejenigen Dichter, die von anders nichts zu singen und abermals wieder zu singen wissen, als das ewige und alte Lied von Liebeshändeln, jene Allerwelttausendkünstler, die in ihr Drama anders keinen tragischen Kunsteffekt hineinzuzaubern verstehen, als daß sie den Knoten zu einem Gewebe von Liebesintriguen zusammenschürzen, die allemal unfehlbar in eine Hochzeit sich auflösen, oder in einen Verzweiflungsschuß eines tödtlich verliebten Paares sich auspuffen. Gleich als wäre der Himmel, wo wir alle hinsteuern, eine Zauberinsel, und das Ende der Welt eine Frankfurter Messe, oder eine Heirathsposse! — Solche Romane, wenn auch nicht Lehrschulen der Unzucht, umnebeln den Verstand der jungen Leser und Leserinnen, korrumpiren ihre Lebensanschauung, und versetzen sie in eine Welt von Gefühlen und Empfindungen, die in der wirklichen Welt keinen Gegenstand finden und darum ohne Halt herumnebeln und herumschwebeln. Kurz: auch sie verbilden! Und zu einer solchen Verbildung unserer jüngern Generation die Feder zu leihen, halten wir auch für einen Verrath an der Wahrheit. Nur ihr soll die Presse dienen in alle Wege, in keinem der Lüge. Auch in der Gemüths- und Empfindungswelt gibt's Lüge und Blendwerk. Lüge ist alle Schwelgerei in Gefühlen, die in der wirklichen Welt keine Zustände finden, woran sie sich klammern können, die beim Erwachen des Selbstbewußtseins in Nebel zerrinnen. Und unsere theure Jugend anleiten, sich in Träume einzuwiegen, das ist doch nicht ehrlich! Sie die schönste Blüthezeit ihres Lebens einem Phantome nachjagen lehren, das ist doch nicht christlich! Und solche Phantasiewelt von Tändeleien und Empfindeleien bevölkern die Liebesromantiker und Novellisten genannten Schlages. — Das aber ist der geringere Verrath an der jungen Welt, daß wir sie mit Atomen großfüttern und mit Hirngespinsten äffen lassen: Das Phantom, dem sie nachgejagt, rächt sich mit furchtbarem Wehe an allen ihren Lebenswegen im reifern Mannesalter: Solche romanverbildete Jünglinge und Jungfrauen möchten wohl für Theaterhelden und Heldinnen taugen, aber sobald sie einen wirklichen Lebens-Beruf ergreifen, fallen sie aus der Rolle; wo sie hinkommen, wissen sie sich nirgends zu finden und zu schicken und stoßen überall an, da die Welt nicht für sie, sie nicht für die Welt passen. Der Jüngling findet in dem Ehestande, den er sich in der Jahrelang romantisch gepflogenen Bekanntschaft mit allen möglichen poetischen Schildereien zu einem kleinen Himmel ausstaffirt hatte, den grellsten Kontrast des nüchternen dornenvollen prosaischen Lebens. Sein Romanführer hatte ihm das Familienleben als ein Eldorado von überschwenglichen Genüssen ausgemalt, und nun bitter enttäuscht, sind ihm die Opfer, die Weib und Kind allüberall an ihn machen, eine unerträgliche Last, die er in außerhäuslichen Zerstreuungen abzuschütteln, für die er sich auf dunkler geschwärzten Pfaden schadlos zu halten sucht. Die ihm als Braut in rosiger Anmuth geschillert hatte, ist nun als Gattin und Mutter in seinen Augen das Bild ewigen Abscheues! Seine sternenüberfliegende Liebe ist in höllenfarbigen Haß umgewandelt. Doch nein! er hatte nie geliebt! Romandichter lehren keinen Jünglinge ein Mädchen lieben, sie

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begraben ihn nur in den schwelgerischen Gefühlen der Selbstliebe! — Aehnlich, ja unendlich furchtbarer rächt sich die Romanleserei an dem armen Mädchen, da es Eheweib und Mutter geworden! Wie bald sind die stöhnenden Liebesseufzer, worin der Idyllendichter die arme girrende Taube im bräutlichen Stande eingewiegt hatte, nun im Munde der trostlosen Mutter in ein unabsehbares Wehe und Ach verklungen! Armes Weib! Unglückliche Mutter! Auf Erden finden wir kein Bild, die Bitterkeit Deiner urplötzlichen Enttäuschung zu bezeichnen: Aehnlich nur möchte es dem ersten Erwachen Luzifers sein nach seinem Sturze aus den himmlischen Höhen! — Ueber Euch all dieß Wehe und Ach, Ihr Verbildner unsrer Jugend! Ihr Romanenschreiber! — Wir wenden unsern Blick weg von diesem Schreckenbilde, und schließen mit der Bemerkung: Wenn auch die Romanenbildung der Jugend sich in spätem Jahren an dem Ehestande sich nicht überall in der von uns geschilderten extremsten Furchtbarkeit zeigt, so bleibt es doch eine von allen Vätern und Müttern nicht genug zu beherzigende Wahrheit, daß unter 10 Ehen ihrer Kinder, die unzufrieden und unglücklich sind, immer 9 ihr Elend der Romanleserei in ihrer Jugend verdanken. Je breiter wir ausgeführt, was wir nicht wollen, desto kürzer können wir uns fassen, wenn wir, zum Schlüsse eilend, nochmal darauf zurückkommen, was wie ad N r . III. wollen. Wer uns in unseren Erzählungen, Novellen und Humoresken, und wenn man will, auch Romanen begleiten will, dem versprechen wir statt Lüge, Wahrheit, — statt Afterbildung, Stoff zur einzig ächten Bildung, wobei der Kopf aufgeklärt, das Gefühl verfeinert, der Wille veredelt wird — statt sittlich anrüchigem Quark, goldreine Moral, — statt schwärmerischer Empfindeleien, wahre und warme Gefühle, die den Willen stählen, für die Tugend begeistern und den jungen Menschen zur Energie und thatkräftigem Wirken in seinem künftigen Berufe spornen, — statt lauter Bisquiten und Zuckerbrödel, die den Magen verderben, ächtes Hausbackenbrod, so Leib und SeeP aneinanderhält: kurz eine gesunde Speise, welche den jungen Menschen zu einem praktischen Lebensbürger ausbilden, die dem Jünglinge und dem Mädchen einen richtigen Blick in ihre Bestimmung und künftigen Lebensberuf eröffnen, so daß sie, wo immer ihre Lebenswege hingehen mögen, im hohen und mittleren, im Bürger- oder Bauernstande sich zurecht und ihre Zufriedenheit zu finden wissen, und im Stande sind, sich und ihre Familie zu beglücken. Mit diesen Ansichten und Aussichten senden wir denn unsere „Volksblätter" in das neue Jahr hinein, und befehlen sie dem Schutze des Himmels und der Wohlgewogenheit unserer Leser. 0449 CRI-CRI Dresden 1877 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Lange N r . 56: CRI-CRI. Humoristisch-satirisches Wochenblatt. Beilage zu DRESDNER Z E I T U N G . Dresden 1877. 0450

CRIMINALARCHIV Dresden 1880-1881 * Nicht aufgenommen.

CRIMINAL-ZEITUNG, ALLGEMEINE DEUTSCHE - N r . 0051 CULMER ZEITUNG U N D KREISBLATT Culm - N r . 1290 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT 0451 DER C U R S A L O N Wien 1867-1897 "•Nicht aufgenommen.

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CURSALON, STEIERISCHER - Nr. 2454 CURZEITUNG, SÜDTIROLER - Nr. 0078 0452 CYANKALI Budapest 1876-1880 * Standort: OSZK Budapest: H 4.530[1876-1880] *1876— 1880: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorials: 1876. Nr. 1. 1877. Nr. 27. Nr. 78. 1878. Nr. 79. 1879. Nr. 182. 1880. Nr. 208. CYANKALI. Ein wenig maliciöses Organ. Verantwortlicher Redakteur: Malice. Jg-[l]-5. Budapest: [Druck:'] I. Vorstädtische Buchdruckereien [ab 1879, Nr. 1: Budapest: [Druck:] L.Markus] 1876-1880. 4° [Jg. 1:]1876. Nr. 1[28.6.] - Nr. 26. Jg. 2: 1877. Nr. 2 7 - 7 8 . Jg. 3: 1878. Nr. 7 9 - 1 2 9 . Jg. 4: 1879. Nr. 131-182. Jg. 5: 1880. Nr. 183 - Nr. 208[27.6.] *1 Nr. = 12/16 zweisp. S. * Wöchentlich. "Illustrationen. "Beilagen: 1. FEUILLETON-BEILAGE DES „CYANKALI" / BEILAGE ZUM „CYANKALI". 1877. Zu Nr. 5 4 - 7 0 . 2. WEIHNACHTS-BEILAGE DES CYANKALI / WEIHNACHTSUND NEUJAHRS-BEILAGE DES CYANKALI. 1879. Zu Nr. 179-181. [1876. Nr. 1;]

Es werde Licht! Ungarn, einst das Kanaan Europa's, es ist am Rande des finanziellen, culturellen und somit auch staatlichen Ruins angelangt. Was die Zukunft bringt, wissen eben nur die Götter, welche Ungarn nach Varna und Mohács neuerdings zum selbstständigen Staate machten. Aber kein Patriot wird es gutheißen, wenn die Bürger dieses Landes ruhig die Augen schließen und mit blinder Ergebung an das bräuende Fatum, den Zusammenbruch aller jener Errungenschaften über sich ergehen lassen werden, für welche unsere Ahnen Gut und Blut opferten. Der Beginn zur Beßerung aber ist die Selbsterkenntniß. Das Volk möge jene geheimen Triebräder kennen lernen, jene Personen hinter den Coulissen, welche die Marionetten am Drathe führen, und die uns so weit brachten. Das Schmarotzerthum blüht, der Schimmel grünt bei uns, das kriechende Gewürm wälzt sich mit Wonne im selbstgeschaffenen Schlamme, und das Parasitenthum gedeiht mit einer Fruchtbarkeit, die das Lebensmark des gesunden Stammes ertödtet. Die Luft ist verpestet; öffnen wir die Fenster, damit in diesen verpesteten Raum die Strahlen der Wahrheit, des Lichtes gelangen können, das Gewürm der Finsterniß schreckt vor den goldenen Strahlen der ewigen Wahrheit. — Ab mit der Maske! — Es werde Licht!

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[1878. Nr. 79:]

An unsere Leser! Am 1. Jänner dieses Jahres begann der dritte Jahrgang des „Cyankali." Wir haben heute kein neues Programm, keine Versprechungen für unsere Leser. Getreu unseren ursprünglichen Prinzipien, werden wir, wann und wo immer gegen Corruption und Sittenverderbniß, gegen Amtsmißbrauch und jene sozialen Krankheiten ankämpfen, die zum Gebrechen der Gesellschaft wurden und rechnen hierbei auf das freundliche, uns auch bisher in so reichlichem Maße gebothene Wohlwollen des lesenden Publikums. [1879. Nr. 182:]

Zur Jahreswende. In einigen Tagen beginnt der fünfte Jahrgang dieser Blätter und in diesem kurzen Satz ist Alles gesagt. Wer die stiefmütterlichen Verhältnisse kennt, unter welchen diese Blätter das Licht der Welt erblickten, wer da weiß, mit welch riesigen Schwierigkeiten selbst große einflußreiche politische Tageblätter zu kämpfen haben, um ihre Existenzberechtigung zu erringen, wird, gleich uns, schon in dem Umstände allein, daß diese bescheidenen Blätter den fünften Jahrgang erlebten, zu der Ueberzeugung gelangen, daß sie eine Lücke in der periodisch erscheinenden Literatur ausfüllen, daß sie somit eine Existenzberechtigung haben. Als das „Cyankali" vor beinahe fünf Jahren zum ersten Male herausgegeben wurde, hatte dessen Gründer alle jene Schwierigkeiten vor Augen, die er bekämpfen wird müssen, will er reussiren und doch entschloß er sich hierzu, weil er die Herausgabe eines Blattes nach dieser Richtung, mit diesen Tendenzen für seine patriotische Pflicht hielt. Er sah es voraus, daß die Voreingenommenheit des Publikums das Blatt ohne es zu prüfen, ohne sich zu überzeugen, in die Kategorie unserer Wochenblätter rangiren wird, die sich durch das überwuchernde Revolver-Journalistenthum wahrlich nicht eben des besten Rufes erfreuen — und man kann im Nothfalle Lästermäuler einklopfen, sie zu verstopfen aber, ihnen das Sprechen zu verbieten, ist unmöglich. Der freundliche Leser möge die Versicherung hinnehmen, daß für einen ehrlichen Menschen, der im Vollbewußtsein dessen ist, von seiner mühseligen Arbeit als Taglöhner des Volkes zu leben, nicht die, wenn auch noch so mühselige Redigirung dieses Blattes, nicht die Anstrengung, immer neuen, pikanten und interessanten Stoff zu erhalten, selbst der durch diese eingehaltene Richtung auf sich geladene Haß der Großen und Mächtigen nicht so deprimirend wirkte, wie die Voraussicht dessen, von dem gedankenlosen, halbintelligenten und dabei empörend arroganten Pöbel, mit jenen Leuten zusammengschachtelt zu werden, für die jeder anständige Mensch nur Verachtung hegt. Und trotzdem erschienen diese Blätter, trotzdem reussirten sie, wie die Folge lehrte. Ohne auf die geheimen und öffentlichen Angriffe auf uns Rücksicht zu nehmen, steuerten wir auf unser Ziel los. Unser Motto hieß: „Der Kampf gegen die Korruption bis aufs Messer" möge diese von welcher Seite immer, von welch hoher Stelle immer ausgehen und gegen die Verleumdung der Fäulnißwürmer, die wir angriffen und die sich durch nichts Anderes zu rächen wußten, als daß sie uns mit ihren Leibjournalisten in eine Kategorie setzten, hielten wir unser konsequentes Vorgehen als Waffe vor, das ohne Rücksicht auf ein etwa erzielbares Resultat die Demoralisation der Gesellschaft, den Amtsmißbrauch und die lichtscheue Thätigkeit öffentlicher Beamten bekämpfte, dagegen aber den Angriffen gegen Privatpersonen, deren Fehler, Irrthümer oder Schwächen, selbst im Offenen Sprechsaale für Bezahlung keinen Raum gaben. Es gelang uns auch durch dieses Vorgehen das Vertrauen unserer Leser in dem Grade zu gewinnen, daß kaum ein inkorrektes amtliches Vorgehen geschieht, ohne daß wir hiervon zu allererst verständigt werden würden, so zwar daß unser Archiv die „wahren Geheimnisse von Budapest" geschrieben vom Budapester Publikum enthält. Es ist selbstverständlich, daß wir hierdurch in die angenehme Lage gerathen, sensationelle ämtliche Ereignisse früher, wie die kompetenten Behörden zu wissen, und wir weisen nur auf zwei Erscheinungen der letzten Zeit hin, daß wir die Verhaftung des Polizeiagenten Friedmann 8 Tage bevor sie geschah, voraussagten, ebenso wie wir unsere Leser vom „Ende des Direktors Végh" avisirten, bevor noch die eigentliche Untersuchung begann. Und wir konstatiren es mit Vergnügen, daß das Publikum unser Bemühen anerkennt. In der bescheidenen Zahl von 500 Exemplaren erschienen wir vor fünf Jahren, heute erscheinen diese Blätter in 5600 Exemplaren, welche Höhe wohl selten ein Wochenblatt in Ungarn erlebt hat, weshalb es auch für Inserationen bestens anzuempfehlen ist.

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[1880. Nr. 208:] An unsere Leser! Am 1. Juli beginnt ein neues Abonnement auf unser, nach jeder Richtung hin unabhängiges und freisinniges Wochenblatt „Cyankali," das seit seinem fünfjährigen Bestände sich redlich bemühte, jenem Programm gerecht zu werden, welches es bei seinem Beginne aufstellte. Unabhängig nach jeder Richtung hin, vertheidigte es das Gute, mochte es von welcher Partei immer ausgehen und griff ohne Rücksicht auf politische oder soziale Parteiverhältnisse Alles an, was unserer Ueberzeugung nach dem Volkswohle schädlich ist. Dabei vermieden wir es ostentativ Privat-Angelegenheiten, wenn auch nur im Entferntesten zu tangiren, oder in das Familienleben einzugreifen. Getreu den Intentionen des heimathlichen Preßgesetzes, das Privatpersonen gegenüber, vor den Geschworenen die Erbringung des Wahrheitsbeweises nicht erlaubt, beschäftigten wir uns nie mit solchen Angelegenheiten, obschon ein durch die Einsendungen aus dem Publikume zusammengebrachtes Materiale, uns zu Gebote stand, mit dem man Bibliotheken füllen könnte. Dagegen traten wir rücksichtslos und mannbar immer dort auf, wo wir Klagen aus dem Publikum erhielten über Amtsmißbräuche, Bestechlichkeit und Feilheit, über Gesetzwidrigkeiten und Gesetzesverletzungen korrumpirter öffentlicher Beamten und dies wird auch in Zukunft die Richtung dieser Blätter bleiben. Von welch richtigem Standpunkte wir vorgehen, beweist der Umstand, daß trotz der nichts weniger wie höflichen Schreibweise, mit welcher wir in solchen Angelegenheiten auftraten, wir bisher blos mit einem einzigen Preßprozeß beehrt wurden, der aber auch vor der Schlußverhandlung zurückgezogen wurde, da wir nie konkrete Anklagen bringen, ohne in der angenehmen Lage zu sein, den Wahrheitsbeweis erbringen zu können, aber dem Gesetze nach auch erbringen zu dürfen und unsere Gegner es wohlweislich vermeiden, uns hiezu Gelegenheit zu geben. Hoch die Fahne des Rechtes und der Wahrheit haltend, wollen wir unter derselben auch in Zukunft nach bestem Wissen und Können, nach unserer Ueberzeugung mit dem befriedigenden Bewußtsein kämpfen, unserer Pflicht ehrlich und ehrenhaft nachgekommen zu sein. Wir anempfehlen somit diese Blätter allen Freunden der ungeschminkten Wahrheit, allen Feinden des Autoritäts-Glaubens, allen denen die eine unparteiische Kritik der sozialen Erscheinungen lieben, die mit dem Vorurtheile, selbst dann wenn es im schillernden Kleide der Freisinnigkeit erscheint, gebrochen haben.

0453 DÄMMERSTUNDEN Berlin 1863 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kayser 15/205: DÄMMERSTUNDEN. Eine Unterhaltungsbibliothek für Jedermann. Herausgeber: M. Berendt. Berlin 1863. 0454 DER DÄUMLING Budapest 1875-1876 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Réz 248: DER DÄUMLING. Redaktion: L. Goldstein. Budapest 1875-1876. 0455 DAHEIM Bielefeld, Berlin, Leipzig 1865 - 1944 * Aufnahme: 1865-1880. * Standorte: 12: 2° Per. 4[1865-1880] 17: Zb 4580[1865 — 1880] 25: A 9134[1870 — 1880]

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30: Ζ 113/100[1866- 1872.1874.1875.1878 - 1880] ZB Weimar: ZB 552[1866.1867.1870.1871.1878.1879] "•Editorials: 1865. 1. 16. 93. 180. 580. 744. 772. 1866. 1. 772. 1867. 816. 828. 1868. 816. 817. 1869. 816. 828. 1870. 816. 832. 1871. 816. 828. 1872. 737. 816. 828. Beilage. 17. 1873. 48. 785. 816. 1874. 608. 816. 828. 1875. 816. 828. 1877. 48. 529. 1878. 832. 1879. 824. 836. 1880. 832. DAHEIM. Ein deutsches Familienblatt mit Illustrationen. Herausgeber: Robert Koenig [ab 1877, Nr. 48: Robert Koenig, Theodor Hermann Pantenius; ab 1880, Nr. 18: Otto Klasing], Unter Verantwortlichkeit von A. Klasing [ab 1871, Nr. 1: Unter Verantwortlichkeit von Otto Klasing; ab 1877, Nr. 48: Für die Redaktion verantwortlich: Otto Klasing; ab 1880, Nr. 18: Redakteure: Robert Koenig, Theodor Hermann Pantenius]. Jg· 1 - 16. Berlin, Bielefeld [ab 1871, Nr. 1: Leipzig:] Expedition/Velhagen & Klasing 1865 - 1880. 4° g· gg· g· g· g· g· g· g· g· g· g· g· ggg·

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1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. 1880.

[1865.1:]

Nr. 1 - 5 2 . IV, 772 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 772 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 828 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 828 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 828 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 828 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 836 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 828 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 828 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 828 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 828 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 858 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 836 S. Nr. 1 - 5 2 . IV, 832 S. * 1 Nr. = 16 zweisp. S. * Wöchentlich; auch in Monatsheften. "Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. "Jahrgangsbeginn: Oktober. "Beilagen: 1. BEILAGE ZUM DAHEIM / DAHEIM-BEILAGE. 1872 - 1880. Zu einzelnen Nrn. 2. DAHEIM-KALENDER FÜR DAS DEUTSCHE REICH. 1875-1880. 3. DAHEIM-ANZEIGER. 1872-1880.

Daheim. Daheim! daheim! wie schwingt das Wort Sich von der Lippe jubelnd fort! Denn was mir Gott an Glück beschert, Das schlingt sich, reich an Duft und Glanz, Ein voller, frischer Blüthenkranz Daheim um meinen Herd. Daheim! daheim! nach Müh und Last O wie so lockend winkt die Rast, Wenn ich am Abend heimgekehrt,

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Mir Gruß um Gruß entgegenklingt, Und Weib und Kind mich froh umringt Daheim an meinem Herd. Daheim! daheim! der Welt Gebraus Umrauscht von fern mein stilles Haus; Vergessen ist, was mich beschwert, Vergeben ist, was mich gekränkt, In Frieden ruht mein Herz versenkt Daheim an meinem Herd. Daheim! daheim! die Treue wacht An meiner Schwelle Tag und Nacht, Die streng den Eingang Allem wehrt, Was nicht geziemt dem deutschen Mann Und nicht vor Gott bestehen kann Daheim an meinem Herd. Daheim! daheim! doch wer mir schmückt Den Herd, dem sei die Hand gedrückt; Die kleinste Gabe gilt mir werth, Ein Bild, ein Liedchen freudenklar, Ein Märchen für die muntre Schaar Daheim an meinem Herd. Daheim! daheim! und soll es sein, Und bricht der Feind ins Land herein, Dann flammt mein Herz, dann sehnt mein Schwert Sich nach des freien Mannes Hand, Und zornig reiß* ich's von der Wand Daheim an meinem Herd. Daheim! daheim! wenn Lied um Lied Verklingt und Bild um Bild entflieht, Nach oben ist mein Blick gekehrt, Wo mich die neue Heimath grüßt, Wenn brechend sich mein Auge schließt Daheim an meinem Herd.

Julius

Sturm.

[1865.16:] Unser Blatt klopft an alle deutschen Thüren und bittet um Einlaß. Es hofft ein Freund des Hauses zu werden und des Ehrenrechts eines Familiengastes, dem jedes Haus seine Thür vertrauend öffnen darf, werth zu bleiben. In die Familie gehört nicht der Kampf der Parteien; das „Daheim" wird ihre Streitrufe über keine Schwelle tragen. Die deutsche Familie beruht auf dem Fundament der Religion und Sitte, unser „Daheim" wird daher alles entfernt halten, was dieses Fundament direct oder versteckt untergraben könnte. In das Gebiet von Staat und Kirche einzugreifen, ist nicht unseres Blattes Beruf, aber ein edles deutsches Familienleben zu fördern, mit heiterm und ernstem Wort, das ist seine Aufgabe. Im Uebrigen sei der Inhalt des Blatts sein Programm! [1865.93:] Unser Daheim ist mit so großer Aufmerksamkeit aufgenommen worden und hat für die kurze Zeit seines Bestehens eine so bedeutende Verbreitung gefunden, daß es nicht befremden kann, wenn ihm auch Angriffe und Verdächtigungen, theils von Concurrenz theils von Partei wegen zu Theil geworden sind. Wir konnten das nicht anders erwarten und haben es nicht anders erwartet. Unsere Antwort ist: Unser Programm und unser Inhalt. Das Pro-

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gramm ist unser Fundament. Wir sind entschlossen, unverrückt auf ihm stehen zu bleiben und uns auf keinerlei Parteistreitigkeiten einzulassen, denn „in die Familie gehört nicht der Kampf der Parteien." Von loyalen Männern aller Parteien aber dürfen wir erwarten, daß sie uns nur nach dem Inhalt unseres Blattes, also nach dem, was wir versprochen und was wir halten, beurtheilen. [1865.180:]

An unsre Leser. Mit 24,000 Abonnenten schließt das „Daheim" sein erstes Quartal. Auf diesen Erfolg gestützt, wird es auch im neuen Jahre den Weg, auf dem es so Freunde gefunden hat, muthig und unbeirrt fortsetzen. Jede neue Nummer wird einen immer größeren Reichthum und Werth des Bilderschmucks, eine stetig erhöhte Mannigfaltigkeit und Gediegenheit des Textes entfalten. Das Ziel des „Daheim" bleibt unverrückt dasselbe: fern von allem Hader und Getriebe der Parteien der Familie eine durch und durch deutsche, Geist und Herz anregende Leetüre zu bieten und die höchsten Güter unsres Volks, — Vaterland, Sitte und Religion zu wahren. [1865.744:]

An unsre Leser. Es sind uns seit dem ersten Tage des Bestehens unseres Blattes so viele mündliche und schriftliche Zeichen freundlicher Theilnahme zugekommen, daß wir bei einem großen Theil unserer Leser fast ein Verhältniß persönlichen Antheiles an unserm Daheim voraussetzen dürfen. Wiederholt ist uns dabei der Wunsch ausgedrückt worden, zur Verbreitung desselben mitwirken zu können. Bei dem Mangel eines geeigneten, handlichen Mittels jedoch konnten wir diesen freundlichen Anerbietungen meist keine Folge geben. Es ist uns nun aber gelungen, in Form des dieser Nummer beiliegenden Kärtchens ein ebenso gefälliges als praktisches Verbreitungsmittel herzustellen, welches mühelos durch Beilegen in Briefen, gelegentliches Vertheilen und Weiterreichen von Hand zu Hand diesem Zwecke dienen kann. Wer von unsern freundlichen Lesern noch gewillt ist, so zur immer weiteren Verbreitung des Daheim beizutragen, möge gefälligst die ihm benöthigte Anzahl von Kärtchen entweder direkt von uns (von Leipzig oder Bielefeld) oder auch durch Vermittlung seiner Buchhandlung verlangen. [1866.1:]

An unsre Leser. Mit der vorliegenden Nummer tritt das Daheim in sein zweites Lebensjahr und heißt seine Leser von neuem herzlich willkommen. Unser erster und schwerster Jahrgang liegt hinter uns; wir beginnen den zweiten muthig und mit guter Zuversicht, — ein Rückblick auf die Vergangenheit berechtigt uns dazu. Denn selten ist wohl ein Blatt durch soviel Gunst und Ungunst, Angriff und Vertheidigung gegangen, selten so schnell aus einem bescheiden um Aufnahme werbenden zu einem allbekannten, von Freund und Feind in Nähe und Ferne getragenen geworden. Ist dem Daheim eine solche Aufnahme bei allen Mängeln des Anfangs zu Theil geworden, so darf es hoffen, dieselbe im zweiten Jahrgange in erhöhtem Maße zu verdienen. Wir können versprechen, daß derselbe seinen Vorgänger in jeder Weise übertreffen wird. Das Daheim hat sich im ersten Jahre in die vorderste Reihe derartiger Blätter gestellt, seine Hilfsmittel haben sich geordnet, der Kreis seiner Mitarbeiter ist ein weiter und ausgewählter geworden, eine reiche Fülle des besten Stoffs strömt ihm täglich zu, und es wird unsern Lesern nicht entgehen, daß jedes Quartal immer tüchtiger und interessanter sich gestaltet. Die hohe und ernste Aufgabe des Daheim trachten wir mehr und mehr zur Geltung zu bringen. Es ist kein gewöhnliches Unterhaltungsblatt, es ist ein Blatt für das deutsche Volk. Es soll die Zucht und Sitte des deutschen Hauses pflegen, es soll aufbauen, nicht niederreißen, es soll die unaustilgbaren religiösen Bedürfnisse unseres Volks auch auf diesem Gebiete achten und nähren, bei aller Freiheit geistiger Bewegung, frischen Dreinschauens, fröhlichen Wachsens und Entwickeins.

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[1866.772;]

An unsre Leser. Es ist uns vielfach entgegengetreten und wird von den meisten unserer Leser bestätigt werden, daß die monatlich 1—2 Mal erscheinenden 1 l/2bogigen Nummern (anstatt der 2bogigen) ungern gesehen und als unwillkommene Verkürzung des Lesestoffs betrachtet werden. Uns selbst sind sie störend und erschwerend in Bewältigung des zuströmenden reichen Materials, das gar oft eine vermehrte statt verminderte Bogenzahl wünschen ließe, im Interesse sowohl der Mitarbeiter wie der Leser. Wir haben uns daher entschlossen, vom nächsten (dem 3.) Jahrgange an, diese verkürzten Nummern ganz fallen zu lassen und regelmäßig wöchentlich 2 ganze Bogen zu liefern. Es ergibt das eine Vermehrung von 8 ganzen Bogen jährlich. Diesem Zuwachs muß jedoch eine kleine Preiserhöhung umsomehr gegenübertreten, als ohnehin der Preis mit dem, was das Daheim in Qualität und Quantität liefert, in der That außer jedem Verhältniß steht, zumal wenn die in den letzten Jahren eingetretene Preissteigerung fast aller hier in Betracht kommenden Materialien, sowie die erhöhten Anforderungen in Betracht gezogen werden, die man mit Recht an unser Blatt stellt und die wir selbst am strengsten an dasselbe stellen. Diese Preiserhöhung wird monatlich 1 Sgr. oder vierteljährlich 3 Sgr., also der vierteljährige Preis 18 Sgr. betragen. [1870.816:]

Beginn des neuen (zweiten Kriegs-JQuartals betreffend. Mit der nächsten Nummer schließt das laufende Quartal und mit ihm der VI. Jahrgang des Daheim. Wir ersuchen unsere Abonnenten, besonders die der Post, die Bestellungen auf das neue Quartal baldigst erneuern zu wollen, damit keine Unterbrechung in der Zusendung entsteht. Das nun beginnende I. Quartal des VII. Jahrganges wird in derselben ausgiebigen Weise wie das verflossene Quartal das reiche Material des glorreichen Krieges seinen Lesern vorführen, sich nach wie vor durch interessantesten Originalschilderungen und durch reichen künstlerischen Illustrationsschmuck von unsern Berichterstattern und Specialartisten auf dem Kriegsschauplatze auszeichnen und also ein weiteres fll.) Kriegsquartal bilden. Außerdem wird jede Nummer der Novelle und den Bedürfnissen des Herzens und Gemüths einen bescheidenen Theil reserviren, bis der Frieden wieder vollständig in sein Recht tritt. Zugleich machen wir die Mittheilung, daß wir, wie im vorigen Jahre, zu demselben Preise von 14 Sgr. eine elegante, dauerhafte Einbanddecke mit Golddruck und Pressung hergestellt haben, welche sofort zu Diensten steht. Auch sind wir gern bereit, verloren gegangene Nummern und Hefte, sowie einzelne Quartale und für Abonnenten der „Fliegenden Kriegshefte" die Nummern 40 — 43, enthaltend den Anfang der interessanten Novelle von Hans Tharau: „Leidenschaft und Liebe", soweit unser Vorrath reicht, nachzuliefern, und bitten, sich zu Bestellungen des dieser Nummer beiliegenden Zettels zu bedienen. [1871.828:]

Zur gefälligen Beachtung. Mit der nächsten Nummer beginnt der VIII. Jahrgang des Daheim. Wie unser Blatt während des großen Krieges sich durch seine reichen und raschen Darstellungen auszeichnete, so wird es auch im Frieden seinen Rang in der illustrirten Presse zu behaupten verstehen. Es zählt die besten literarischen und künstlerischen Kräfte zu seinen Mitarbeitern, unter deren Mitwirkung es seinen Freunden und Lesern auch im neuen Jahrgange manche genußreiche Stunde zu bereiten gedenkt. Den Zeitereignissen und großen Zeitfragen soll in hervorragender Weise Rechnung getragen, die Novelle und das Gebiet der schönen Künste nach wie vor mit gleicher Aufmerksamkeit gepflegt werden. Wir ersuchen unsere Leser, die Bestellungen auf das neue Quartal baldigst erneuern zu wollen.

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[1872.737:]

Der Daheim-Kalender für 1873 ist da! Der Daheimkalender ist im vorigen Jahre in vielen tausend deutschen Häusern so freundlich aufgenommen worden, daß er diesmal mit erhöhter Zuversicht vor seine Freunde tritt. In ungefähr 25,000 Exemplaren ist der erste Jahrgang verbreitet; der zweite hofft sich neue Freunde dazu zu gewinnen. Der Inhalt ist möglichst reich, der Bilderschmuck so schön als möglich gemacht worden. Der Leser wird vielen Verbesserungen und Bereicherungen im neuen Jahrgange begegnen und wieder Beiträge alter Bekannter finden: Th. Messerer, Hans Tharau, Ottilie Wildermuth, Georg Hiltl und andere haben mitgearbeitet. Der statistische Theil ist diesmal so bereichert und durchgearbeitet worden, daß der Daheimkalender das ganze Jahr über als Hilfs- und Nachschlagebuch in Zeitfragen, Gespräch und Lektüre dienen kann, und sich hierdurch seinen Namen als Kalender „für das deutsche Reich" besonders verdienen mag. Er bietet sich auch diesmal wieder für den Preis von 15 Groschen als fertig gebundenes Buch, das das Jahr über vorhalten und mit Fug seinen Platz im Bücherschrank einnehmen mag. Er ist in allen Buchhandlungen des In- und Auslandes vorräthig. [1872. Beilage. 17:]

PROSPECTUS. Um dem uns je länger desto stärker sich kundgebenden Wunsch nach Aufnahme von Inseraten in das Daheim zu entsprechen, haben wir uns entschlossen, unserem Blatte einen Daheim-Anzeiger beizufügen und laden hiermit zur Benutzung dieses überaus wirksamen Publikationsorganes ein. Derselbe wird der gesammten Wochenausgabe des Daheim, sowohl den durch den Buch- und Colportagehandel als auch den durch die Post verbreiteten Exemplaren, beigegeben und sich durch äußere Ausstattung ganz dem Hauptblatte anschließen. Die Heftausgabe des Daheim enthält die Beilage nicht, da hierin die meisten Inserate zu sehr veralten und die Insertionskosten der großen Auflage wegen auch übermäßig hoch sein würden. So haben wir es ermöglicht, trotz der durch die bedeutende Auflage der Wochenausgabe bedingten Herstellungskosten und der Stempelsteuer den Insertionspreis für die viergespaltene Nonpareille-Zeile oder deren Raum auf 6 Sgr. festzusetzen. — Die Chancen für die Wirksamkeit der Daheiminserate sind in die Augen springend: Wie kaum ein zweites Blatt ist das Daheim vorzugsweise in den wohlhabenden und gebildeten Kreisen der Gesellschaft verbreitet, in eben jenen Kreisen, auf welche Inserate vorzugsweise berechnet und bei denen sie erfolgreich zu sein pflegen. Dabei ist nicht zu übersehen, daß ein Blatt wie das Daheim nicht in der Hast und der Zerstreutheit der Zeitungslectüre, sondern in ruhigerer Muße und Stimmung gelesen zu werden pflegt, die auch der Durchsicht der Inserate zu Gute kommen wird. Der Erfolg der Daheiminserate darf demnach als ein ebenso gesicherter wie umfangreicher bezeichnet werden. Aus Vorstehendem erhellt außerdem, für welche verschiedenen Arten von Inseraten die Benutzung des Daheim-Anzeigers besonders zu empfehlen ist. Wir führen davon an hauptsächlich: Industrielle, technische, literarische Anzeigen; — Empfehlungen von Bädern, Hotels, Curanstalten und sonstigen Etablissements; — Dampfschifffahrten; Vergnügungsreisen. — Verloosungen, Prämienziehungen etc. — Neue Erfindungen; Patente; Käufe und Verkäufe von Besitzungen, Gütern; Verpachtungen, Stellenvermittelungen; Associégesuche. — Inserate über Luxus- und Bedürfnißgegenstände aller Art etc. etc. Familiennachrichten, die ein allgemeines Interesse haben, oder deren weitere Verbreitung gewünscht wird, finden im Daheim-Anzeiger das geeignetste Publikationsmittel. Inserate anstößigen Inhalts finden keine Aufnahme. Wie die ganze Beilage sich dem eleganten Aeußern des Hauptblattes in Papier, Druck etc. durchaus anschließt, so verwenden wir auch besondere Sorgfalt auf das Arrangement der Inserate, das mit Eleganz und Geschmack ausgeführt wird, sodaß jede Anzeige sich klar und vortheilhaft abhebt und da Ganze zur aufmerksamen Durchsicht einladet. Besonders empfehlen wir die Verwendung von Illustrationen und Clichés, die den Inseraten zur Erläuterung und als weiteres Zugnittel beigefügt werden. Die Expedition erbietet sich zur Anfertigung solcher

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DAMEN-JOURNAL

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Illustrationen, Stempel, Vignetten, Buchstaben etc. nach Zeichnungen, Photographien oder schriftlichen Angaben, die durch die Künstler und in den Ateliers des Daheim zu möglichst billigen Preisen ausgeführt werden. Bei dem sorgfältigen Druck und guten Papier des Blattes, sowie durch geschmackvolle Stellung werden solche Illustrationen, die beim gewöhnlichen Zeitungsdruck kaum erkennbar zu sein pflegen, für die einzelnen Inserate ganz besonders vortheilhaft sein. Das Daheim verbreitet seine Anzeigen über ganz Deutschland, Europa und alle übrigen Welttheile, soweit dort Deutsche wohnen, wir fordern hiermit zu dessen Benutzung auf. Insertionen, die immer sofort in der nächsten Nummer nach Vorschrift Aufnahme finden werden, erbitten wir entweder direkt oder durch eins der bekannten Annoncenbüreaux. Bei Aufträgen von uns noch nicht bekannten Firmen bitten wir entweder die ungefähren Beträge gleich beizufügen oder um Autorisation zur Postnachnahme. DAHEIM, LAUSITZER - Nr. 1639 0456 DAMARIS Stettin 1860 - 1865 "•Standorte: 17: Zs 9831[1860-1862.1864.1865] 25: A 9135[1860-1862.1864.1865] *1863: Nicht erschienen. "1860— 1865: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1860. Unpag. Bl. 1864. Unpag. Bl. DAMARIS. Eine Zeitschrift von Ludwig Giesebrecht [ab 1864: von Ludwig Giesebrecht und Eduard Böhmer]. [Jg. 1 - 5 ] . Stettin: Th. von der Rahmer (Müller'sche Buchhandlung) 1860-1865. 8° [Jg. 1:]1860. [Jg. 2:]1861. [Jg. 3:]1862. [Jg. 4:]1864. [Jg. 5:]1865.

390 S. 394 S. 392 S. 390 S. 400 S. "Inhaltsübersicht: pro Bd.

DAMEN-ALBUM, POETISCHES - Nr. 0741 0457 DAMEN-JOURNAL Beilage zu GENERALANZEIGER FÜR CÖSLIN UND UMGEGEND Köslin 1880- 1897-[ ] "•Nicht aufgenommen. DAMEN-JOURNAL, KLEINES - Nr. 1564 DAMEN-MODEZEITUNG, PESTER — Nr. 2041 DAMEN-ZEITUNG, KLEINE — Nr. 1552

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DER DAMPF

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0458 DER DAMPF Wiesensteig 1860-1861 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Schott 102. DAMPFBOOT, CÖPENIKER — Nr. 0433 0459 DER DAMPFER Rendsburg 1861-1862 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: DZK 1861, 1862. 0460 DAS DAMPFSCHIFF Zittau 1826-1896 * Aufnahme: 1851-1896. * 1 8 2 6 - 1 8 5 0 : - DLZ I 4.37 * Standort: Christian Weise Β Zittau: Zitt 69[1851 - 1887.1889 - 1896] "•Nicht nachgewiesen: 1888. "•1826-1896: Mehr nicht erschienen. DAS DAMPFSCHIFF. Herausgeber: Karl Theodor Debitz [ab 1884, Nr. 12: Verantwortlicher Wehle; ab 1892, Nr. 5: Verantwortliche Redaktion: J.C. Wehle]. Jg. 26 - [ 7 1 ] . Zittau: Karl Theodor Debitz 1851 - 1896. 8° Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· Jg· JgJg· Jg· Jg· Jg·

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1851.[Nr. 1852.[Nr. 1853.[Nr. 1854.[Nr. 1855.[Nr. 1856.[Nr. 1857.[Nr. 1858.[Nr. 1859.[Nr. 1860.[Nr. 1861.[Nr. 1862.[Nr. 1863.[Nr. 1864.[Nr. 1865.[Nr. 1866.[Nr. 1867.[Nr. 1868.[Nr. 1869.[Nr. 1870.[Nr. 1871.[Nr. 1872.[Nr. 1873.[Nr. 1874.[Nr. 1875.[Nr. 1876.[Nr.

111— 11111111111111111111111-

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Herausgeber:

Robert

DANZIGER UNTERHALTUNGSBLÄTTER

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Jg. 52: 1877.[Nr. 1 - 12]. 192 S. [Jg. 53, nicht]52: 1878.[Nr. 1 - 12]. 192 S. Qg. 54, nicht]53: 1879.[Nr. 1 - 12], 192 S. [Jg. 55, nicht]54: 1880.[Nr. 1 - 12], 192 S. Qg. 56, nicht]55: 1881.[Nr. 1 - 12]. 192 S. Qg. 57, nicht]56: 1882.[Nr. 3.5.8 - 12]. S. 33 - 48,65 - 80,113 - 192. Qg. 58, nicht]57: 1883.[Nr. 1 - 12]. 192 S. Qg. 59, nicht]58: 1884.[Nr. 12]. S. 177 - 192. Qg. 60, nicht]59: 1885.[Nr. 2], S. 1 7 - 3 2 . Qg. 61, nicht]60: 1886.[Nr. 1 - 4.6 - 12]. S. 1 - 64,81 - 192. Qg. 62, nicht]61: 1887.[Nr. 4 . 6 - 1 2 ] , S. 4 9 - 6 4 , 8 1 - 192. Qg. 64, nicht]63: 1889.[Nr. 4.6.11], S. 4 9 - 6 4 , 8 1 - 9 6 , 1 6 1 - 176. Qg. 65, nicht]64: 1890.[Nr. 1.3.5-9.12]. S. 1 - 16,33 - 4 8 , 6 5 - 144,177- 192. Qg. 66, nicht]65: 1891.[Nr. 1 - 12]. 192 S. Qg. 67, nicht]66: 1892.[Nr. 1.2.4-12], S. 1 - 3 2 , 4 9 - 1 9 2 . Qg. 68, nicht]67: 1893.[Nr. 1-9.11.12]. S. 1 - 144,161 - 192. Qg. 69, nicht]68: 1894.[Nr. 1 - 12]. 192 S. Qg. 70, nicht]69: 1895.[Nr. 1 - 12]. 226 S. Qg. 71, nicht]70: 1896.[Nr. 1 . 3 - 5 ] . S. 1 - 2 0 , 4 1 - 100. " 1 N r . = 16 zweisp. S.; ab 1895, N r . 1: 1 N r . = 20 S. * Monatlich. "•Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Jg. "Jahrgangs-Titeleien: DAS DAMPFSCHIFF. Enthält eine Sammlung merkwürdiger und unterhaltender Erzählungen und Begebenheiten aus verschiedenen Zeiten [ab 1853: Enthält eine Sammlung unterhaltender Erzählungen und merkwürdige Begebenheiten aus verschiedenen Zeiten; ab 1884 ohne Untertitel].

0461 LE DANUBE PETIT ILLUSTRÉ Wien 1 8 7 3 - 1 8 8 4 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 23361: LE D A N U B E PETIT ILLUSTRÉ. Redaktion: Gustave Mazzini. Wien 1873-1884.

0462 DANZIGER UNTERHALTUNGSBLÄTTER Danzig 1 8 7 6 - 1877 "•Nicht nachgewiesen. "Quelle: Kirchner 15082: D A N Z I G E R U N T E R H A L T U N G S B L Ä T T E R . Redaktion: F. von Badinski. Danzig 1876— 1877.

DANZIGER VOLKSZEITUNG Danzig - N r . 0136 A R T U S H O F

DARMSTÄDTER NACHRICHTEN Darmstadt - N r . 2088 P O L I T I S C H E R E F O R M

DARMSTÄDTER SONNTAG-ZEITUNG Darmstadt - N r . 2088 POLITISCHE R E F O R M

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DANZIGER UNTERHALTUNGSBLÄTTER

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DARMSTÄDTER TAGBLATT Darmstadt - Nr. 1352 ILLUSTRIRTES UNTERHALTUNGSBLATT DAVOSER BLÄTTER Basel, Davos - Nr. 0463 DAVOSER FLIEGENDE BLÄTTER 0463 DAVOSER FLIEGENDE BLÄTTER Basel 1872 - 1874 DAVOSER BLÄTTER Basel, Davos 1874-1901 * Nicht aufgenommen. DER DEBARDEUR Wien - Nr. 1607 KUKUK 0464 DEBORAH Prag, Wien 1865 - 1866 * Standorte: ÖNB Wien: 398.275-D[1865.1866] SKCSR Prag: 52 C 74[1865] * 1865—1866: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1865. 1. 15. 74. 123. 1866. 1. »Auch Beilage zu DAS ABENDLAND. DEBORAH. (DIE BIENE.) Ein Volksblatt zur Belehrung für Israeliten, zunächst das weibliche Geschlecht [ab 1865, Nr. 2 mit dem Untertitel: Ein Volksblatt zur Belehrung und Unterhaltung für Israeliten, zunächst das weibliche Geschlecht; ab 1865, Nr. 21 mit dem Untertitel: Ein Volksblatt zur Belehrung und Unterhaltung für Israeliten]. Eigenthümer und Herausgeber: Isaak Bloch. Verantwortlicher Redakteur: Isaak Bloch. Jg· 1 - 2 . Prag: [Druck: ]Anton Renn [ab 1865, Nr. 9: Prag: [Druck: ]Senders & Brandeis; ab 1866, Nr. 1: Wien: [Druck: ]A. della Torre ]1865 - 1866. 4° Jg. 1: 1865. Nr. 1[1.2.] - Nr. 21. 172 S. Jg. 2: 1866. Nr. 1 - Nr. 15[1.7.]. 150 S. *1 Nr. - 8 zweisp. S.; ab 1866, Nr. 1: 1 Nr. - 12 zweisp. S. "•Zweimal monatlich. "•Illustrationen. [1865.1:] An die freundlichen Leserinnen und Leser! Nicht goldglänzend, nicht farbenschillernd, nur unscheinbar, schlicht und recht wie das Thierchen, von dem unser Blättchen den Namen entlehnt hat, erscheinen wir vor Dir, holdselige Leserin, freundlicher Leser! Wird Dein Auge nicht blos von Glanz und Prunk bestochen, dringt Dein Geistesblick auf innern Werth, so hoffen wir auf eine freundliche Aufnahme; denn wir bringen, was den Geist belehrt, das Herz erfreut, das Gemüth beschwichtigt, was einem Israeliten, einer Israelitin in des Wortes schönster, treulichster Bedeutung werth und theuer sein muß.

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An Mitteln zur Belehrung über Natur- und Menschenleben, über Kunst und Literatur fehlt es wahrlich jetzt nicht, in dichtgedrängten Schaaren stürmen die Erzeugnisse der Gelehrsamkeit vielbändig, dickleibig, citatenbepelzt auf Dich ein. In muntern Schwärmen umflattern Dich die Eintagsfliegen schöngeistiger Gebilde, augenbestechend, ohrenkitzelnd, sinnebezaubernd. Du hast es gelernt und Du sollst es verstehen in dieser Fluth von Geistesgenüssen Dich zu bewegen, mit dem Strome zu schwimmen, unter Menschen Dich menschlich zu erweisen. — Aber Du bist Israelit, Israelitin. — Deine Religion ist einer Quelle entsprungen, die ihre Ursprünglichkeit und Besonderheit in der Urzeit hatte und bis heute bewahrte, die im großen Völkerstrome ihren eigenen Rinnsal verfolgte, an dessen sanften Ufern ganz eigenthümliche Pflanzen wachsen, welche ihre süßduftenden Blüthen, ihre gesunden, kräftigenden Früchte tragen, deren Genuß diejenigen, die sie kosten, mit der ewigen Quelle, von der sie sich entfernt hatten, wieder in Verbindung setzt; sie reinigt vom Schlamm der Alltäglichkeit und verbürgt ihnen das ewige Leben. Als Israelit mußt Du im Auge behalten, was Dir eigen, was Deine Ehre und Deinen Ruhm vor aller Welt ausmacht — die Schätze Deiner Literatur, die Trophäen Deiner Geschichte. Die Sorge für das Alltägliche läßt Dir wenig Zeit, wenig Seelenruhe, wenig Geistesklarheit dazu; aber vergessen willst Du sie doch nicht, verlieren möchtest Du sie um keinen Preis! Nun wohlan, die Biene will Dir Deine Pflicht, wenn auch nicht ganz abnehmen, doch möglichst erleichtern. Sie will alle Blüthen der jüdischen Literatur aussuchen, ihren himmlischen Thau einsaugen und ihn zu Honig für Deinen Gaumen bereiten. Sie wird die besten und schönsten Erzeugnisse des jüdischen Alterthums, die des dornigen Studiums wegen Dir unzugänglich geworden sind, in anziehender Form und leichtfaßlicher Darstellung Dir entgegenbringen. Sie wird die Kernsprüche altisraelitischer Weisheit frei von der bittern Schale Dir vorsetzen. Sie wird die Goldkörner der jüdischen Geschichte aus dem schwerzugänglichen Schachte zerstreuter Urkunden, befreit vom Gerölle der abergläubischen oder böswilligen Entstellung Dir zutragen. Sie wird Deine Verbindung mit der Vergangenheit, Deinen Anschluß an die Gegenwart vermitteln, sie wird das Ewige, Göttliche in Israels Lehre und Leben eindringlich und doch unterhaltend Deiner Seele zuführen. Ja selbst aus dem Lager Deiner Gegner, Deiner Feinde wird sie Belehrendes, Nutzbares Dir hervorheben, das Fremdartige umgestalten, daß es lieblich Dich anheimle und Du von ihr sagen mögest, was Simson von seinen Bienen: „Vom Fresser kam Speise, vom Starken kam Süßes hervor." (Richter 14, 14.) Die Biene wird auch darin ihre Natur nicht verleugnen, daß sie einen Stachel führt, sie wird ihn kehren nach Außen wie nach Innen gegen Alles, was der wahren Religion feindlich, die Menschenrechte verletzend, der Humanität zuwider sich herausstellt; sie wird hassen das Hassenswerthe, angreifen das Ungerechte, verspotten das Fehlerhafte, bekämpfen die Gewalt und die Anmaßung, und sollte sie darüber, wie die Biene, mit Verlust ihres Stachels auch ihr Leben opfern müssen. Die Biene wird tausendäugig, scharfsichtig der Stellung der Israeliten im Staate und in der menschlichen Gesellschaft ihre Aufmerksamkeit zuwenden, wird dem rechtschaffenen Fleiße Anerkennung, der treuen Vaterlandsliebe Huldigung, dem hervorragenden Talente Hochachtung und dem hochsinnigen Edelmuthe Verehrung zollen und zu erwerben suchen; sie wird mit einem Worte das unbezweifelbare Gute als das echt Jüdische loben und preisen. Sollte das nicht Deinen Beifall haben, Leserin und Leser Israels? — So summe Bienchen, summe, Dein Lied ist Arbeitspreis, Die Trägheit nur verstumme, Stets munter tönt der Fleiß. Zum Suchen, Sammeln, Raffen Spann' deine Flügel aus, Zum Wirken, Bilden, Schaffen Trag' deinen Fund nach Haus. Bei Arbeit wird verschwinden Des Herzens schwerer Harm, Von frohen Gleichgesinnten Folgt bald ein munt'rer Schwärm.

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Füg' Zelle nur an Zelle, Als Sechseck stell sie her, So bleibt nicht eine Stelle An Deinem Baue leer. Hast Du ihn dann entzogen Der müß'gen Gaffer Blick, Und recht Dich vollgesogen Vom würz'gen Safte dick; Dann flieg' von Strauch und Hecke, Vom Blumenkelche heim, Im traulichen Verstecke Bereite Deinen Seim. Und die beschützt Dich haben In Noth und böser Zeit, Den seien Deine Waben Als süßer Dank geweiht. — So sei denn hiermit die Biene den geneigten Leserinnen und Lesern bestens empfohlen. [1865.123:]

Zum neuen Jahre 5526. An unsere geschätzten Leserinen: Höret Ihr Damen und lasset Euch sagen; Die Glocke hat 26 geschlagen. — Und wenn Ihr auf unsere Worte hört Und an das, was wir sagen, Euch kehrt, So habet Ihr der Welt bewiesen, Daß, was man von Euch nie gepriesen, Daß Ihr nämlich gehorchen möget Dem, was man Euch zu sagen pfleget, Bei Euch nun hat stattgefunden in der weitesten Bedeutung Und so wahr sei, wie die officiellste Zeitung, Und Niemand wird weiter zu behaupten wagen: Ihr höret nicht, und lasset Euch nichts sagen. Verwahret das Feuer und das Licht Am rechten Ort, dann schadet's nicht. — Das Licht im Kopfe, daß hell und klar Ihr schaffet und wirket im neuen Jahr; Das Feuer im Herzen, lasst nimmer erkalten So bleibt Ihr stets jung und doch die Alten. Das ist das erste von allen Dingen, Das and're wird die Zeit schon bringen. — Dem alten Jahr' ein seliges Ende, Dem neuen reichen wir freundlich die Hände, Es sei in ihm allseitig bescheert, Was als das Liebste das Herz begehrt. Den jungen Mädchen und Jungfrauen, Die sich an Scherz und Lust erbauen, Geb' das Jahr Freude, Ball und Tanz, Viel Putz Kleider und Eleganz Und vielem Vergnügen eröffn'es das Thor. — Doch Unschuld und Sitte halt' Wache davor. — Den holden Bräuten wollen wir gönnen, Daß sie's nicht lange bleiben Und wenn wir wieder Neujahr schreiben Wir sie als Frauen begrüßen können. —

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Den Hausfrauen wünschen wir vor Allen Daß die hohen Preise fallen, Wohlfeile Butter zu großen Broten, Treue und willige Dienstboten, Die viel arbeiten und wenig essen, An Arbeit nur denken, sonst Alles vergessen, Die beim Wasser, und der Rolle nicht lange weilen, Wohin man sie schickt, zu Hause bald eilen; Gute Köchinnen, die billig einkaufen, Und selbst beim Zanken davon nicht laufen. — Freundliche Gatten, und nicht minder Möglichst wenig ungezogene Kinder. Zum Schluße unserer Neujahrsverse Wünschen wir unsere Leserinnen Viel Glück zu Allem, was sie beginnen Ein leichtes Herz eine schwere Börse Und gute Rathgeber zu allen Zeiten In allen Staats-Angelegenheiten. Daß der Staat glänze und brillire, Und ihnen immer Bewund'rer zuführe, Daß er stets so trefflich als neu Das Auge und das Herz erfreu'. Für uns're „Deborah" auch Wünsche wir hegen. Daß ferne Nachsicht sie liebend mag pflegen. Als Biene wird immer das Beste sie wählen Kann nur auf fernere Gunst sie auch zählen Und wenn sie diese erhält, dann fürwahr, Hat schon sie begonnen ein glückliches Jahr! [1866.1:]

Zum neuen Jahre 1866. Die Redacteure haben so Manches mit den regierenden Staatsoberhäuptern gemein. Sie sprechen so wie diese von ihrer Person im Plurali, bilden eben so wie diese eine Weltmacht, oder bilden sich nur eine Weltmacht ein, zählen wie diese die Zeit ihrer Regierung nach Jahrgängen und halten ihr Bestehen um so mehr gesichert, je größer die Bedeutung der Ziffer ist, welche diese Jahrgänge bezeichnet. Diese wie jene bringen ein Programm oder eine Thronrede in Worten, die wenig sagen, aber oft noch weniger bedeuten, oft nur dazu geschaffen sind, Gedanken zu maskiren oder orakelmäßig so abgefaßt sind, daß sie auf alle unvorhergesehenen Fälle passen. Unsere Herrschaft ist noch jung an Jahren; eine bescheidene „Zwei" zeigt die kurze Dauer ihres Daseins, aber ist dies ein Fehler, den wir mit jedem Jahre zu verbessern versprechen, wenn die Gunst unserer verehrten Freunde mit unserm Bestreben, stets das möglichst Beste zu leisten, gleichen Schritt halten wird und unsern Eifer nicht wird erkalten lassen. Dies ist unsere kurze Thronrede. — Sie verspricht wenig, en detail gar nichts, verpflichtet uns zu nichts Besonderem, aber nichts desto weniger werden wir uns bemühen, stets mehr zu leisten, als wir versprochen. Die Zufriedenheit unserer geschätzten Leser so wie die größtmöglichste Verbreitung unseres Blaues, welch' Beides wir anstreben, soll uns beweisen, wie wir unsere Aufgabe zu lösen verstanden haben. Aber einen Wunsch zum Beginne des neuen Jahrganges können wir uns nicht versagen, und dieser soll aus dem „ff" sein. Friede, Freude, Freundschaft, Frömmigkeit und Fortschritt. Fried' und Eintracht stets im Hause, Fried' und Ruhe stets im Land, Fried' am Thron' wie in der Klause, Alles ein' des Friedens Band. Freude leb' in allen Herzen, Freude hebe jede Brust, Fern' sei Kummer, ferne Schmerzen,

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Ueberall leb' Freud' und Lust! Freundschaft würze auch das Leben, In Familien herrsch' die Lieb', 'Ferner wird's kein Uebel geben, Keinen Tag, der grau und trüb. Frömmigkeit, die zier' die Häuser, Fromm sei Jung und fromm sei Alt, Jeder lebe frömmer, weiser, Und das Gute kommt dann bald. Fortgeschritten muß auch werden, Fort — doch auf der Tugend Bahn, Dann wird Seligkeit auf Erden, Wahrheit — und nicht leerer Wahn. Friede, Freude, frommes Wandeln, Freundschaft und des Fortschritts Weg Lassen Menschen menschlich handeln, Halten ihre Kräfte reg'! Aber noch haben wir ein „f" vergessen. Wir wünschen unsern Lesern auch „Finanzen", eine Sache, die vom Throne bis in die Hütte Jedermann schwer entrathen kann, aber am Wenigsten eine Redaction. Eine Redaction ohne große Intelligenz läßt sich wohl denken, aber nicht eine Redaction ohne Geld, nachdem die Herren Mitarbeiter so ehrenreich sind, daß sie ein Honorar nicht verschmähen. Wir sind daher so billig, den geehrten Parteien, denen unser Blatt zugeht, nicht abzuverlangen, daß sie uns „Geld" wünschen sollen, wir werden uns zufrieden stellen, wenn sie uns selbes lieber in natura einzusenden so freundlich sein wollen.

0465 DER DECLAMATOR Hamburg 1856-1869 * Standorte: 18: A 236369[1861.1862.1864-1866.1868.1869] H 46: Ζ 900/208[1856 — 1861] * Nicht nachgewiesen: 1856/57. Nr. 12. 1857/58. Nr. 1 - 3 . 9 - 1 2 . 1858/59. Nr. 1 - 4 . 1 5 . 1863. 1866. Nr. 11.12. 1867. * 1856 — 1869: Mehr nicht nachgewiesen. »Auch als Beilage zu AMICITIA U N D FIDELITAS [ - • Nr. 0096]. DER DECLAMATOR. Ernst und Scherz. Zur Unterhaltung in geselligen Kreisen. Herausgeber: J. Krüger. Jg.[l]-13. Hamburg: [Druck: ]Ackermann & Wulff 1856 - 1869. 8° [Jg. 1:] 1856/57. Nr. l[Oktober 1856] - Nr. 1. 176 S. Jg. 2: 1857/58. Nr. 4 - 8. S. 49 - 128. Jg. 3: 1858/59. Nr. 5 - 14. S. 66-224. Jg. 4: 1860. Nr. 1 - 12. 192 S. Jg. 5: 1861. Nr. 1 - 12. 192 S. Jg. 6: 1862. Nr. 1 - 12. 192 S. Jg. 8: 1864. Nr. 1 - 12. 192 S. Jg. 9: 1865. Nr. 1 - 12. 192 S. Jg. 10: 1866. Nr. 1 - 10. 160 S. Jg. 12: 1868. Nr. 1 - 12. 192 S. Jg. 13: 1869. Nr. 1 - 12. 192 S. * l N r . - 16 S. * Monatlich. * 1856/57-1858/59: Jahrgangsbeginn Oktober, ab 1860 Jahrgangsbeginn Januar.

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* 1856/57: Nr. ll[August 1857], 1857/58: Nr. 4|Januar 1858]. Nr. 8[Mai 1858], 1858/59: Nr. 5[Februar 1859], Nr. 14[November 1859].

0466 DER DECLAMATOR U N D COUPLET-SÄNGER Hamburg 1865 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 10407: DER DECLAMATOR U N D COUPLETSÄNGER. Redaktion: Hermann Peist. Hamburg 1865.

0467 DECLAMATORISCHE BLÄTTER Hamburg 1877[1878] * Standort: 107: Per. 1308[1877] H 46: Ζ 540: 8[1877] * 1877: Mehr nicht nachgewiesen. * Editoriais: 1877. 1. 64. 188. DECLAMATORISCHE BLÄTTER. Herausgeber: F. Wilibald Wulff. Redakteur: Moritz Bauer, üg- 1] Hamburg: „Declamatorische Blätter" 1877. 4° [Jg. 1:]1877. Nr. 1 [Januar] - Nr. 12[Dezember]188 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Monatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. »Titelblatt: datiert 1878. [1877.1:] Schon seit längerer Zeit herrscht ein Mangel an Dichtungen, die sich zum Vortrage eignen. Die Sammelwerke einzelner Autoren, sowie die zahlreichen Anthologien bieten nur wenige Gedichte, die dem erwähnten Zwecke vollkommen entsprechen und diese wenigen Gedichte sind zum größten Theil allbekannt. Die „Declamatorischen Blätter" werden Dichtungen zum Vortrage in geselligen öffentlichen wie privaten Kreisen enthalten. Es wird unser Bestreben sein, in erster Reihe OriginalGedichte zu bringen und dadurch die „Declamatorischen Blätter" zu einer schätzbaren Gabe für den Declamator zu machen. Wir werden vorzugswiese Neues bringen und die Dichter Felix Dahn, Aug. Freudenthal, Ε. A. Görner. M. Blanckarls, Harbert Harberts, Anna Löhn, Fr. Marx, K. Mayer (Karlsruhe), And. Bunge, M. Osterwald, B. Oeser, Otto Prechtler, Fr. Stork, Robert Waldmüller, J. Krüger, Arnold Weiße, K. von Winterfeld, W. Wilibald Wulff etc., welche uns ihre Mitwirkung zugesagt, bürgen dafür, daß dieses Neue auch gut sein wird. Schwunghafte, leicht faßliche Gedichte ernsten und heiteren Genres — das letztere beabsichtigen wir hauptsächlich zu pflegen — sollen diesen Blättern zum Inhalt dienen und rhetorischen Talenten Gelegenheit geben, ihr Auditorium geist- und humorvoll zu unterhalten. Da wir durch Herausgabe der „Declamatorischen Blätter" einem wahrhaften Bedürfnisse abhelfen wollen, so hoffen wir auch auf eine rege Beteiligung aller Kreise, in denen Gaben der ernsten wie der heiteren Muse ein willkommenes Heim finden.

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0468 DER DEKLAMATOR Berlin 1860 ""Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kayser 15/211: DER DEKLAMATOR. Eine Sammlung komischer und ernster Vorträge zur Unterhaltung für Jung und Alt. Berlin 1860. 0469 DEKLAMATORISCHE A B E N D U N T E R H A L T U N G E N Zerbst, Leipzig 1 8 5 4 - 1863 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Heinsius 12/3: DEKLAMATORISCHE A B E N D U N T E R H A L T U N G E N . Eine Auswahl des Interessantesten zu Vorträgen in geselligen Kreisen. Herausgeber: August Labarre. Zerbst, Leipzig 1854—1863. DEKLAMATORIUM, SCHWEIZERISCHES - N r . 2298 DELITZSCHER KREISBLATT Delitzsch - N r . 2607 U N T E R H A L T U N G S B L A T T DELMENHORSTER KREISBLATT Delmenhorst - N r . 0673 DER ERZÄHLER DER DEMOKRAT Willisau - N r . 1337 ILLUSTRIRTES S O N N T A G S B L A T T DEMOKRAT AUS BASELLAND Lausen - N r . 2690 U N T E R H A L T U N G S B L A T T Z U M D E M O K R A T E N AUS BASELLAND DEMOKRAT FÜR KIRCHE U N D STAAT Rapperswil, Rorschach, Ragaz - N r . 1324 ILLUSTRIRTES SONNTAGSBLATT 0470 DEMOKRIT Wien 1864-1865 "•Standorte: Ö N B Wien: 104.586 - C[1864. 1865] UB Wien: II 267.400[1864] * 1864— 1865: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1864. 1. 359. 1865. N r . 36. DEMOKRIT. Organ für Wissenschaft, Literatur, Kunst, praktische Weltweisheit und heiteres Leben [ab 1864, Nr. 19 mit dem Untertitel: Organ für Wissenschaft, Literatur, Kunst, praktische Weltweisheit und heiteres Leben; ferner für Theater, Musik, das Schach- und das Vereinswesen]. Eigentümer und Herausgeber: Wolfgang Eichenhain. Verantwortlicher Redakteur: Wolfgang Eichenhain. Jg-l-[2] Wien: Wolfgang Eichenhain 1 8 6 4 - 1865. 4°

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Jg. 1: 1864. Bd. 1 Nr. I[10.2.]-Nr. 32/33. 362 S. [Jg. 2:]1865. Bd. 2. Nr. 34 - Nr. 36[30.1.]. S. 363-378, S. 1 7 - 3 2 . *1 Nr. = 16 zweisp. S. "•Dreimal monatlich. "•Wolfgang Eichenhain: John Wolfgang Eichenhain-Dubjanski. [1864.1:] Antrittsrede des „Demokrit" Hohe und niedere, große und kleine Menschen und Leute! Als etwa 460 Jahre vor unserer Zeitrechnung mein Geistesurahn Demokritos zu Abdera in Thracien die Finsterniß der Welt erblickte, gab es nicht blos zu Abdera unter den menschlichen Einrichtungen Allerlei auszubessern, sondern auch in Egypten und Indien, wohin sich der einzige damalige gescheidte Abderite zur Verwerthung seiner Weisheit und zur Gescheidtmachung der egyptischen und indischen Nachbarn begab. Weil die Söhne und Töchter seiner Vaterstadt für seine Lehren eben nicht empfänglich waren, traten Erscheinungen zu Tage, worüber Demokrit lachen mußte, weil er hierüber nach den damaligen parlamentarischen Beschlüssen sich nicht ärgern durfte. Ich bin weit glücklicher, als der alte Demokrit; ich brauche nicht erst nach Egypten oder Indien zu reisen, ich finde Abderiten auch in Wien, wie selbe jetzt überhaupt auf der ganzen Erde und den umliegenden oder umschwebenden Ortschaften hausen. Meine freundlichen Leser und Leserinen, Denker und Denkerinen! Es ist viel gesünder, über Etwas zu lachen, als sich darüber zu ärgern. Es ist auch sicherer, lachend zu schreiben; denn ich finde in der Strafnovelle mehr Vorsehung für's Aergern, als für's Lachen, und darum will ich mich gegen eine Vorsehung vorsehen. In dem Lachen, das übrigens Karl Julius Weber hinlänglich analysirte, und worüber ich mir keine weitere Auseinandersetzung erlauben darf, um nicht vielleicht ein Plagiat zu begehen, — in dem Lachen also liegt die Kunst; darin steckt's! Man verstehe nun so zu lachen, wenn man etwas lächerlich findet, daß er Andere nicht weiß, ob in dem Lachen Ernst oder Scherz enthalten. Um nun in unsere guten Zustände — in Preußen sollen sie ja viel besser sein! — — etwas heiteres Leben zu bringen, mußte eben „Demokrit" geboren werden, und er will mit seiner Weltweisheit eben die gesammte Welt glücklich machen. Der „Demokrit" trägt an der Stirne die Zeichen: „Wissenschaft, Literatur, Kunst, Weltweisheit, heiteres Leben." Eine dieser Rubriken für sich macht die Welt nicht weise und nicht heiter. Nur durch die Vereinbarung all' dieser Eigenschaften kann an eine Veredlung, Verschönerung des menschlichen Lebens, und Hervorbringung von Glück und Zufriedenheit gedacht werden. Ein heiterer Philosoph muß alle diese Eigenschaften besitzen, und würde ihm auch nur eine fehlen, er würde zum Kastenstümper herabsinken. Ein Mensch, der ein „heiteres Leben" sich bereiten will, muß die Weltweisheit studieren, er muß ein Philosoph vom reinsten Wasser sein, er muß viel wissen und viel können. Wissen heißt aber noch nicht Können. Können bildet die Kunst: Zur Bildung der Kunst muß aber der ureigene Genius vorhanden sein, den man mit keinem Diplom auf einer Universität sich holen kann. Aber selbst dieser Genius aus dem Geisterreiche würde ein unbändiger Stürmer werden, wenn ihm nicht die Wissenschaft dieser Kunst, die er selbst schafft, die leichten Rosenfesseln des Normalen anlegen würde. Diese Wissenschaft machen wir uns eigen durch die Literatur, und der Genius, den wir in uns tragen, wenn wir ihn überhaupt in uns tragen, der schaffende Genius, übt mit Hilfe der durch die Literatur sich eigen gemachten Wissenschaft, nachdem letztere schon durch zahllose Läuterungsprocesse der praktischen Anwendung sich geklärt hat, die Kunst aus; die Art und Weise, wie der Träger seines Genius denselben in seinem Schaffensdrange durch den ungetrübten Hausverstand treibt oder zügelt, schafft dann den heiteren Philosophen — den glücklichen Menschen, der durch die Konsequenzen seiner Geistesthätigkeit dann auch im „gemeinen Leben" in gleicher Weise die Situation beherrscht, in welcher Herrschaft ihn kein Atom mehr stören kann, und sich daher glücklich fühlt. Wenn Schiller singt: „Leben athme die bildende Kunst, Geist ford're ich vom Dichter, Aber die Seele spricht nur Polyhymnia aus" — so sieht man, daß er damit alle Philosophen verwirrt hatte. Nach diesem Ausspruch, der sich nicht widerlegen läßt, sind Geist und Seele zwei verschiedene Dinge. „Dem Vernehmen nach" wäre Seele eine flüßige oder ätherische Substanz, während Geist nur in dem Begriffe eines idealen Kitts, der die Seelensubstanz zusammenhält, zu verstehen wäre. Mit

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Geist kann man also dichten, reden, schreiben; singen kann man aber nur mit der Seele, auch ohne Geist!? denn es gibt Seelen, die keinen Geist haben. „Aber die Seele spricht nur Polyhymnia aus" — das heißt: daß die Seele sich nur in dem harmonischen oder Auseinanderfließen der Akkorde, im Gesänge, wahrnehmen läßt. Da nun der Zweck des „Demo· krit" ist, Heiterkeit des Lebens hervorzurufen, diese aber nur durch den harmonischen Schmelz aller hierzu nötigen Ingredienzen möglich ist, so wird er schreiben, damit die bildende Kunst Leben athme; er wird von den Dichern Geist fordern, und von den Priestern Polyhymnia's die Seelen reden lassen. Und um die Heiterkeit im Ganzen nicht zu stören, wird „Demokrit" bei jedem Anlaß zum Ärgerniß nur lachend hiervon Notiz nehmen. Auf! Durch die Nacht zum Licht! Durch Krieg zum Frieden! Durch Ernst zur Heiterkeit! Wolfgang Eichenhain. [1864.359:]

Der österreichische Fortschrittsverein. Auf dem Felde des populären Wissens treten allseitig Kundgebungen zu Tage, die kein Ignorant zu läugnen oder zu vernichten vermag. Der gewaltige Ausspruch des edelsten Menschen und des größten Dichters, Friedrich Schiller's·. „Der Mensch ist frei! Und war' er in — Dingsda — geboren!" pocht heutzutage an jedes Menschenherz, mahnt an die Menschenwürde, wenn diese überhaupt noch anerkannt wird. Nur feige Memmen und Sklavendiener, mitunter entmenschte, herzlose Gestalten, die selbst unter der Aegide des Rechtes morden und das Menschenglük verderben, die in eklem Schlaraffenleben sich mästend, jeden Gedanken an Menschenwol und Edelherzigkeit verkennend, — wenn auch nicht gleich direkte Verbrechen begehen — doch Verbrecher bilden — indem sie oft edle Menschen zu Verbrechern machen, während sie selbst als der krankhafteste Auswurf der Gesellschaft ungestraft ihr elendes Dasein verschlemmern, — die im angeblich volkstümlichen Tone von der Unzurechnungsfähigkeit unserer Aftergebildeten am Gängelbande des Unsinns herumgezerrt werden, diese sind es, welche die Verkommenheit unserer socialen Zustände herbeigeführt haben. Kein Heros der Menschheit kann diesem Wogenbrausen der Dummheit, Unwissenheit und des Barbarismus sich entgegenstellen, aber der Geist vermag es. Die populäre, Jedem zugängliche Wissenschaft, die kurze, prägnante und zugleich kritische Darstellung jener Ereignisse und Kundgebungen im gesellschaftlichen Leben, welche auf die Kulturzustände im Allgemeinen und auf die Bildung und Gesittung des Menschen im Einzelnen den wesentlichsten Einfluß üben, nur diese sind geeignet, den eben angedeuteten Lawinensturz des Alles zermalmenden Unsinns zu hemmen. Die Freunde und Abonnenten des „Demokrit" sollen in der edelsten Bedeutung des Wortes einen Fortschrittsverein bilden. — Die Richtung und Tendenz dieses Fortschritts-Vereines wird der seit Einem Jahre in Wien erscheinende, bereits in 16,000 Exemplaren verbreitete „Demokrit, " Original-Organ für Wissenschaft, Literatur, Kunst, praktische Weltweisheit und heiteres Leben, ferner für Schach- und Vereinswesen; herausgegeben und redigirt von Wolfgang Eichenhain, repräsentiren, aus welchem Grunde dieses Organ vom Neujahr 1865 an nicht nur im Texte erweitert, sondern auch im Preise bedeutend herabgesetzt wird, um dasselbe allen, selbst unbemittelten Personen in Wien wie in der Provinz leicht zugänglich zu machen. Das von dem Unternehmer projektirte Vereins-Verlagsbureau wird eben in dieser Weise in's Leben treten, und werden die diesfälligen Statuten allen Abonnenten, die eben zugleich Mitglieder des österreichischen Fortschrittsvereins sein werden, nach Feststellung der diesfälligen Normen und nach behördlicher Genehmigung zugemittelt werden. [1865. Nr. 36:]

Die blinde Nummer 36 des „Demokrit" vom 30. Januar 1865. Dekret. In Erwägung, daß 1. der Herausgeber und Redakteur des „Demokrit" durch — sage und schreibe vier Monate nicht nur mit lebensgefährlicher Krankheit zu kämpfen hatte und noch hat; 2. die Zal der Abonnenten am kühlen Eise der Vernunft gewachsen, am Glutofen der Leidenschaften und Laster aber geschmolzen ist; 3. das Programm des „Demokrit" erst nach ordentlicher Feststellung der Administration, welche bisher nicht nur viel, sondern fast alles zu wünschen übrig ließ, — ausgeführt werden kann; —

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4. das projektirte Vereins-Verlags-Bureau endlich in's Leben treten soll, wozu eben schwierige Arbeiten und mannigfache Nebenumstände nicht nur die Zeit, sondern auch materielle und moralische Potenzen sehr in Anspruch nehmen, — 5. in Erwägung endlich, daß der Mensch eben leider nur ein Mensch ist, entfallen in dieser Sturm- und Drang-Periode die zwei fälligen N u m m e r n des „Demokrit," welche in den nächst erscheinenden N u m m e r n dieses Blattes selbstverständlich ergänzt werden, mit dem Bemerken, daß das nächste neue Blatt sammt Programm und näherer Ausführung des ganzen Unternehmens erst am 20. Februar 1865 erscheinen werde. Wolfgang Eichenhain (Dubjamki). DENEVÉR Ungvar - N r . 0488 D E U T S C H E F L E D E R M A U S D E P E S C H E N , ILLUSTRIRTE - N r . 1184 DEUTSCH-AMERIKANISCHE D I D A S C A L I A Leipzig 1850 - D L Z I 8.549 D E U T S C H - B Ö H M I S C H E ERZGEBIRGS-NACHRICHTEN Dux - N r . 1354 ILLUSTRIRTES U N T E R H A L T U N G S B L A T T D E U T S C H - B Ö H M I S C H E R NORD-WEST-COURIER Dux - N r . 2353 S O N N T A G S - B L A T T DER DEUTSCHE Sondershausen - N r . 2649 U N T E R H A L T U N G S B L A T T D E U T S C H E ALLGEMEINE T H E A T E R - C H R O N I K - N r . 0058 A L L G E M E I N E T H E A T E R - C H R O N I K D E U T S C H E A N N A L E N Z U R K E N N T N I S S D E R G E G E N W A R T U N D ERINNER U N G A N DIE VERGANGENHEIT Leipzig - N r . 0961 G E R M A N I A 0471 D E U T S C H E ARBEITERHALLE Hannover 1851 * Standort: D m 11: IZs 64/33[1851] * 1851: Mehr nicht nachgewiesen. * Eberlein 752: Erschienen 4.1-11.7.1851. "•Editorials: 1851. 1. 89. D E U T S C H E ARBEITERHALLE. Wochenschrift für die arbeitenden und besitzlosen Volksklassen. Redaktion: L. Stechan [ab 1851, Nr. 14: Verantwortlich: M. Cohen; ab 1851, Nr. 25: A. Mensching]. [Jg. 1]· Hannover: [Druck: ]Ph.C. G ö h m a n n [ab 1851, Nr. 14: A.L. Pockwitz in Comm.] 1851. 4°

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[Jg. 1:]1851. Nr. 1[4.1.] - Nr. 26[28.6.]. 104 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. »Wöchentlich. [1851.1:]

Programm. Arbeiter! Euch sind diese Blätter gewidmet. Möchten sie werden was der Titel andeutet, ein Versammlungsplatz zur Besprechung Eurer geistigen und materiellen Interessen. Hier ergreifet das Wort zur Aufdeckung der Hindernisse, Mängel und Ungerechtigkeiten die Euch niederdrücken, und sprecht so gut Ihr's könnt. Wahrheit und Anstand genügen, um Zulaß in der Arbeiterhalle zu haben. Den Arbeiter-Vereinen als Mittel zur Bildung werden diese Blätter die größte Aufmerksamkeit schenken, denn ohne Bildung ist keine Freiheit, ohne Freiheit keine Gleichheit möglich. Das Eigenthum in seiner jetzigen Gestalt ist die Hauptursache vielfachen Uebels in der Welt, und angemaßte Vorrechte und Privilegien, die treuen Bundesgenossen desselben, letztere unaufhörlich zu bekämpfen, den ungerechten Einfluß und die Macht des ersteren durch Zurückführen in sein naturgemäßes Verhältniß zu bringen, um auf diese Weise die schroffe Ungleichheit in dem Besitze zu mildem, zu beseitigen; Wohlfahrt für Alle, das ist das Ziel, nach welchem diese Blätter streben wollen. Arbeiter! Nur durch Vereinigung läßt sich Großes erreichen. Die Associationen müssen das erste Mittel sein, welches von den arbeitenden und besitzlosen Classen ergriffen wird, um die Macht des Capitals zu brechen. Wir werden Vorschläge zur Einführung der Associationen bringen, bewährte practische Einrichtungen derselben empfehlen und die Hindernisse, die sich den Associationen entgegenstellen, bekämpfen. Die Zunft und deren Mißbräuche zählen wir zu den größten dieser Hindernisse. Arbeiter! Die Regierungen in Deutschland dulden es, daß die arbeitenden Classen bis zu einer gewissen Grenze die Mißverhältnisse beseitigen dürfen, unter denen sie leiden, sie hemmen aber diese Bestrebungen, sobald ihre politische Macht beeinträchtigt wird oder auch nur im entferntesten Gefahr für die Herrscher daraus entstehen könnte. In Deutschland beweiset der Constitutionalismus dies am schlagendsten. Radical geheilt und abgeholfen können unsere socialen Uebel nur werden, wenn die politischen Beschränkungen der Gegenwart beseitigt, wenn Alle gleiche politische Rechte erlangt haben. Die politische Macht muß auf die Gesammtheit Übergehn, und nicht in den Händen von Wenigen ruhn. Das ist die Aufgabe der socialen Demokratie, es ist die unsrige und die der Arbeiterhalle. So lautet unser Programm! [1851.89:]

Aufforderung zur Propaganda. Die „Deutsche Arbeiterhalle" ist in Preußen verboten. Eine bessere Kritik konnten wir von Manteuffel nicht erwarten. Sie trifft uns hart. Viele Abonnenten gehen verloren. Die preußische Regierung, nicht zufrieden damit, der Arbeiterhalle seit ihrem Erscheinen den Postdebit zu verweigern, hat jetzt auch den Weg des Buchhandels versperrt. Das Blatt soll vernichtet werden! Der preußischen Monarchie könnte Gefahr drohen, Gefahr von einem winzigen Blättchen, was tausendfach von den Riesenorganen der Regierung zu erdrücken wäre. Sie muß sehr schwach sein, diese Regierung, solche Faustrechts-Politik anzuwenden. Sie hat wenig Selbstvertrauen, weil sie keine Kritik ertragen kann. In Hannover ist es so weit noch nicht gekommen, wenn auch die Gensdarmerie-Artikel der Hannoverschen Zeitung gegen die Arbeiterhalle eine Untersuchung gegen den Herausgeber zu Stande gebracht haben, das Blatt erscheint doch ungehindert weiter, es kann hier und in dem übrigen Deutschland gehalten und gelesen werden; deshalb muß die Partei, deren Organ die Arbeiterhalle ist, jetzt alles Mögliche aufbieten, das gebliebene Terrain zu benutzen, Abnehmer für das Blatt anzuwerben, damit der uns gewordene Verlust ersetzt und nicht Mangel an Abnehmern das weitere Erscheinen der Arbeiterhalle unmöglich gemacht werde. Schwer sind die Kämpfe, die ein Blatt zu bestehen hat, bis seine Existenz gesichert ist. Wir hatten

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sie fast glücklich überstanden. Erliegen wir diesem Schlage, dann möchte es wohl fürs Erste schwer halten, ein Organ wieder ins Leben zu rufen, welches die größte aller Parteien, die Partei der Arbeiter und Proletarier ausschließlich vertritt. 0471a DEUTSCHE BLÄTTER Dresden 1877-1882 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Diesch 2546 a (Ν): DEUTSCHE BLÄTTER. Illustrine Zeitschrift zur Unterhaltung und Belehrung. Dresden 1877- 1882. 0472 DEUTSCHE BLÄTTER Frankfurt a.M. 1859- 1862 "•Standort: 30: Zsq 2544[ 1859 - 1862] *Nicht nachgewiesen: 1859, Folge [1]. * 1859- 1862: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1859. 1. 203. 1862. 97. DEUTSCHE BLÄTTER. Ein Sprechsaal für gebildete Vaterlandsfreunde. Verbunden mit der Zeitschrift: „Der deutsche Verkehr". Verantwortliche Redaktion: L.W. Fischer-Goullet. Qg· 1 - 4 ] . Frankfurt a.M.: [Druck: ]H.L. Brönner [ab 1861, Nr. 29: [Druck: ]August Osterrieth] 1859-1862. 4° [Jg. 1:]1859. N.F. [Nr.]l[18.7.] - [Nr.]25. 204 S. Qg. 2:1860. Nr. 1 - 5 2 . 422 S. Qg. 3:]1861. Nr. 1 - 5 2 . 418 S. Qg. 4:]1862. Nr. 1 - Nr. 13[29.3.]. 104 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. »Wöchentlich. [1859.1:] Die Zukunft des Vaterlandes ist in Dunkel gehüllt. Aber auf die Lage seiner Gegenwart hat die Kriegsfackel genügend Lichter geworfen, um sie für Jeden zu erhellen, der überhaupt sehen will und kann. Die Tage der Vergangenheit beginnen sich zu erneuen. Im Westen betritt ein kühner Napoleonide abermals die Bahnen der Kriegs- und Eroberungspolitik. Die alten Bundesgenossen Deutschlands legen sich aus Schwäche oder Plan vor der Hand auf's Zuwarten. Unsere beiden Hauptmächte sind wieder getrennter, wie je. Aber die Nation selbst ist stärker und einiger, wie in den Zeiten der ersten napoleonischen Kämpfe. Die Aufgabe aller Patrioten geht dahin, die Eintracht der Bevölkerung durch Wort und Schrift zu beleben, und darauf hinzuwirken, daß über die Bedürfnisse des Vaterlandes ein möglichst richtiges Verständniß in allen Gauen einkehre, daß die vorherrschend ideale Anschauung einer practischen und realen Betrachtungsweise Platz mache und vor allem der Partheigeist weiche, der auch jetzt die verwirrte Lage unserer politischen Dinge vorzugsweise verschuldet hat und als der Hauptfeind unserer nationalen Wohlfahrt bezeichnet werden muß. Die Verständigung über Gefahren, Mittel und Ziele im Vaterland zu erleichtern, das Gefühl der Zusammengehörigkeit und das Vertrauen der Deutschen auf ihre Kraft treulich zu pflegen, ist die Aufgabe, welche sich die Deutschen Blätter stellen. Sie sollen ein Sprechsaal sein, auf dem sich die Kundigen der Nation gründlich darüber aussprechen, was in so wirren Zeiten dem Vaterlande noth thut.

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Nur durch kräftige Beihülfe aller Patrioten wird dieses neue Organ seiner Aufgabe zu genügen im Stande sein. Wir bitten daher um geeignete Beiträge namentlich auch der Männer von staatsmännischer oder doch practischer politischer Bildung. Den patriotisch gesinnten Theil der Leiter der Tagespresse, welcher in diesen drangvollen Zeiten eine so bedeutsame Rolle zufällt, ersuchen wir, unsere Bestrebungen nachdrücklich zu unterstützen und die deutschen Blätter gegen das von gewisser Seite her ihnen zugedachte Loos des Todgeschwiegenwerdens freundlich in Schutz zu nehmen. [1862.97:]

An die Leser. Mit der heutigen Nummer schließen unsere Blätter. Ob sie in ihrem bescheidenen Wirken einigen Nutzen gestiftet haben? Wir wagen weder Ja noch Nein. Das Eine werden ihnen auch die Gegner lassen, daß ihre Beurtheilung der Zeitfragen sich im Ganzen so ziemlich bewährt hat, und zwar durch den sichersten Prüfstein — den Ausgang. Wir haben im Jahr 1859 die schwache Feder dafür erhoben, daß man doch Oesterreich bei Vertheidigung seines guten Rechts nicht im Stiche lassen und dem eroberungssüchtigen empire bei Zeiten einen stählernen Damm vorsetzen möge. Wer bestreitet heutzutage die Richtigkeit unserer Mahnung und der vorausgesagten Folgen? Als durch die Niederlage des Kaiserstaates ermuthigt, die Bewegung des Gothaismus wieder aus den Studierstuben trat, sich mit Pantoffeln und Schlafrock gürtete, Reden und Zweckessen hielt, erklärten wir solche für ein thörichtes, schädliches und aussichtsloses Beginnen. Hat uns der Verlauf Unrecht gegeben? Die ganze freisinnige Presse erhob ein Triumphgeschrei über die glanzvolle Zukunft, welcher Neu-Italien durch Garibaldi entgegengehe. Wir bestritten das einfach, weil wir noch von keinem Volke gehört haben, das durch fremde Befreier zu einer starken Nation erhoben worden ist, weil wir aus geographischen, historischen und politischen Gründen die Vereinigung Süd- und Norditaliens zu einem Staatsganzen für unmöglich halten. Ist die Sache anders ausgegangen, ist der Neustaat etwas anderes, als eine große Wahlstatt des Bürgerkriegs? Man hielt die italienische Bewegung für abgethan. Wir haben von Beginn an die Vorhersage gewagt, daß ihr Sieg auf alle Völker des Ostens rückwirken und der Organisation einer europäischen Revolutionspropaganda neue Stoffe zuführen werde. Täuscht sich wohl heute noch Jemand darüber, daß ein solcher Bund besteht und in allen Volksstämmen der türkischen Länder, wie in Rußland, Polen, Ungarn, Griechenland seine Werkstätten hat, die von Mazzini und Garibaldi Material und Aufträge empfangen? Das gesammte Gothaerthum jubelte der neuen Aera in Preußen zu, welche sich die Erwerbung der schwächern deutschen Staaten oder doch die Ausnutzung ihrer Kräfte zum Dienst der preußischen Politik als Aufgabe zu setzen versuchte. Wir haben vergeblich unsere Stimme dagegen erhoben und vorausgesagt, daß man mit dieser Politik nicht monarchisch regieren, Preußen nach außen hin vollständig isoliren, und dann den Rückzug nothgedrungen wieder antreten werde. Ist es nicht so gekommen? Fanden sich die kräftigsten Staaten nicht veranlaßt, wie wir vorausgesehen hatten, sich unter sich und mit Oesterreich zu verbinden und den preußischen Staatskünstlern ihr entschiedenes Veto zuzurufen? Nach der Meinung fast aller Zeitungsstimmen war der nordamerikanische Krieg ein Angriff auf die Sclaverei, dem eine einfache militärische Promenade nach dem Süden ein rasches Ende machen mußte. Wir haben nachgewiesen, daß der ganze Span mit der Sclavenfrage blutwenig zu thun hat, und zu einem schweren Conflict der gesammten Union führen mußte, dessen Ausgang völlig ungewiß ist und wahrscheinlich nur durch gänzliche Erschöpfung der streitenden Theile ermöglicht werden wird. Während fast der gesammte Liberalismus prophezeit hat, daß Oesterreich der „Reaction" und dem „Ultramontanismus" mit Riesenschritten wieder zusteure, haben wir immer an der Ueberzeugung festgehalten, daß sein Lenker aus Gründen des öffentlichen Wohls und im wohlverstandenen Interesse von Krone und Staat eine Bahn freier Entwicklung einschlagen werde, um mit Wohlstand und Bildung des Volks auch die geschwächten Finanzkräfte des Reichs wieder auf höhere Stufe zu heben, der Kultur die Wege auch nach den entfernten zukunftreichen Landen zu bahnen — der Civilisation, welche allein gesunde Staaten aufbauen und den wilden Racenhaß versöhnen kann. Wir haben bei jeder Gelegenheit behaup-

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tet, daß Oesterreich die gothaischen Ausschließungspläne hindern und zu Seifenblasen machen werde. Wir haben auch hier richtiger gesehen, wie die gewöhnliche Zeitungsweisheit. Auf das Rad der Zeit haben wir freilich keine Linie breit durch unsere Feder eingewirkt. Aber mancher deutsche Mann hat sich ihrer gefreut, weil sie formuline, was er gedacht und gefühlt hat. Mancher ist dadurch in seiner richtigen Meinung sicherer und fester geworden, und wir glauben zum Bau deutscher Bildung wenigstens ein Steinchen beigetragen zu haben, sei es auch noch so klein. — Unsern Freunden sagen wir ein dankbares Lebewohl, scheiden von unsern Feinden ohne Groll und gedenken in erweiterter Berufssphäre noch öfter mit ihnen unsere Gedanken auszutauschen. 0473 DEUTSCHE BLÄTTER Köln 1874 "•Standort: 38: Ztg 19[1874] * 1874: Mehr nicht nachgewiesen. *Editorial: Probenummer. 1. DEUTSCHE BLÄTTER. Organ für allgemeine Volksbildung. Herausgeber: L. Overzier. Verantwortlicher Redakteur: L. Overzier. Jg· 1·

Köln: L. Overzier 1874. 4° Jg. 1: 1874. Nr. 1[1.1.] - Nr. 52[26.12.]. 510 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "Wöchentlich. "Probenummer. 15.12.1873. 8 S. [Probenummer. /:] Unsere Aufgabe. Mit Anfang des kommenden Jahres beginnen die „Deutschen Blätter" ihren Umzug durch Haus und Familie. Sie reichen dem Bürger die wohlmeinende, ehrliche Freundeshand. Sie wollen sein wahres Wohl fördern, seinen geistigen Blick schärfen, sein Urtheil klären und ihm Gelegenheit bieten, die vielen Schluchten und Klüfte zu meiden, oder wenn nöthig zu überspringen, welche ihm namentlich bei der heutigen Lage der Dinge so vielseitig entgegenstarren. Wahrlich es ist hohe Zeit! Sehen wir nicht, wie der arme gute Mann, der nicht rechts und links zu unterscheiden versteht, in der schändlichsten Weise durch selbstsüchtige Agitatoren mißbraucht wird? Was dagegen thun? Polizeimaßregeln sind zweischneidige Waffen. Allzuscharf macht schartig, sagt ein altes Sprichwort! Was bedeuten ferner die Gesetze, einer Partei, einem Bunde gegenüber, der mit sophistischer Schlauheit den Gesetzen, der bürgerlichen Moral, der Menschenwürde in's Gesicht schlägt, ohne daß mit den Gesetzen dem heimtückischen Elemente beizukommen wäre! Hilf dir selbst, so hilft dir Gott! Die „Deutschen Blätter" treten ein als Bundesgenossen in den großen Culturkampf der Gegenwart, der geführt wird gegen eine Partei, welche auf die Dummheit und den Aberglauben der Menge speculirend, den armen Mann mißbrauchen und ihn die Kastanien aus dem Feuer holen lassen möchte, um sie im stillen Kämmerlein in andächtigem Wohlbehagen zu verspeisen. Sie wollen in erster Linie für die Hebung der Allgemeinen Volksbildung ihr Schärflein beitragen. Wenn der Bürger daran gewöhnt wird, sich über das Für und Wider einer Sache selbst ein Urtheil zu bilden, wenn die Resultate geschichtlicher, ethnographischer, naturwissenschaftlicher und statistischer Forschung immer mehr Gemeingut des Volkes geworden sind, dann ist es aus mit aller Kaplanokratie, die nur ihre Macht ausübt durch arrogante Bevormundung dem Unwissenden gegenüber, Schönrednerei und salbungsvolles Händedrücken im Verkehr mit gefügigen Bourgeois und Aristokraten, Blitzreden und Donnergepolter, wenn es gilt dem ehrlichen, wahrheitsliebenden Manne Rede zu stehen.

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Wahrheit, Freiheit, Recht und Sitte wollen wir vertreten. „ Wahrheit". Es ist nöthig, da die Lüge im neunzehnten Jahrhundert in Permanenz erklärt wurde. Die „Freiheit" wollen wir vertheidigen, da die Freiheit des Individuums mehr wie je durch den Opiumdunst heimlich reagirender Schwarzkünstler benebelt in Banden liegt. Das „Recht" soll unsere Fahne umschweben; aber nicht jenes Recht, was einzelne privilegirte Klassen auf Kosten der Allgemeinheit von Abgaben und Steuern befreit; das Recht des deutschen Mannes wollen wir hochhalten, welcher weiß, daß Jeder für das Gesammt-Interesse seines Vaterlandes Gut und Blut in die Schanze zu schlagen hat, daß aber auch Jeder Antheil hat an dem Ausbaue, der Instandhaltung und den Errungenschaften des vaterländischen Heerdes. Sitte und gute Zucht wollen wir ehren, und daher in erster Linie Front machen gegen jene Unruhestifter und Parteivögte, welche nur sich kennen und ihr eigenes Evangelium. Wir leben in der Gesellschaft; Jeder ist ein Glied in der großen Kette, die alle umschlingt; der Einzelne und die einzelne Partei hat daher nur soweit allgemeine Berechtigung, als sie dem Interesse des Ganzen, der socialen Ordnung, der sittlichen Weiterbildung der Menschheit förderlich ist. Der Ausfall der Stadtrath- und Abgeordnetenwahlen in Köln hat es gezeigt, daß der gebildetere Theil der Bevölkerung mit Entschiedenheit das Banner der Wahrheit, der Freiheit, des Rechtes und der Sitte hochhält und es verschmäht seinen Nacken unter das Joch der caudinischen Engpässe zu beugen, daß derselbe einer freien, selbstbewußten nationalen Anschauung huldigt. Aber auch viele, ja sehr viele jener guten Bürger, welche nicht Gelegenheit fanden, durch Lektüre und Belehrung, durch Abschätzung des Für und Wider sich ein richtiges Urtheil über die wichtigen Fragen der Gegenwart zu bilden, haben offen, frei und entschieden sich für die gute Sache ausgesprochen. Es ist Thatsache, daß ungeachtet der rührigsten Agitation, ungeachtet, daß heiß- und warmblütige Pfarrer, Kapläne u.drgl. als Leithämmel ihre Reserven auf die Wahlschlacht führten, die römisch-polnisch-welfischbourbonisch-jesuitisch-pietistischen Candidaten es nicht einmal zu einer engern Wahl brachten. Die „Deutschen Blätter" wollen die liberalen Männer von Herz und Energie unter ihr Banner schaaren. Sie sind die Partei der gefährdeten communalen und staatlichen Ordnung. Auf sie bauen dieselben ihre Hoffnung, und betrachten sie gleichsam als die Phalanx, welche die Bestimmung hat, überall im Volke, in der Gemeinde, in der Familie belehrend, aufklärend und beruhigend zu wirken. Die „Deutschen Blätter" werden wöchentlich erscheinen und zunächst eine Uebersicht über die in der verflossenen Wochen erfolgten politischen Verschiebungen und Constellationen in gedrängter Kürze bieten. Der zweite Theil wird den großen Culturkampf der Gegenwart gegen den Ultramontanismus und die ihm verwandten Richtungen jedweder Schattirung zu behandeln, die Uebergriffe und Herrschergelüste des hierarchischen Despotismus zurückzuweisen und an seiner Stelle das Princip gegenseitiger Duldung und humaner Belehrung zu vertreten haben. Besonders wollen wir der Beeinflussung der Schule durch ultramontan gesinnte Zwischenbehörden entgegenarbeiten und treulich mithelfen, daß die wohlwollenden Absichten der Regierung durch reaktionäre Verwaltungselemente nicht lahm gelegt werden. Der anempfohlene „passive Widerstand" ultramontaner Behörden soll in emsiges Mitarbeiten an den großen Culturbestrebungen der Gegenwart verwandelt werden. Der dritte Theil soll in allgemein faßlicher Weise ein Verständniß der wichtigsten und interessantesten Errungenschaften auf dem Gebiete naturwissenschaftlicher, geschichtlicher und ethnographischer Forschung zu ermöglichen suchen. Eine Reihe ausgewählter industriell-technischer Notizen für Haus und Gewerbe, die zerstreut in einzelnen Fachzeitschriften allzuleicht unbeachtet bleiben, sollen zum Gemeingute gemacht und dem Familienvater, Handwerker, Gewerbetreibenden und Fabrikanten zu nutzbringender Verwerthung anempfohlen werden. Durch Hebung der allgemeinen Bildung muß der tendenziösen Verdummung entgegengearbeitet werden. Bedeutende Kräfte haben dem gemeinnützigen und bei den heutigen Zeitverhältnissen durchaus nothwendigen Unternehmen freudig ihre Mithülfe zugesagt. Mit frischem frohem Muthe betreten die „Deutschen Blätter" die Arena; sie werden ihre Pflicht erfüllen; hoffen wir, daß der Sieg den Muthigen krönt!

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DEUTSCHE BLÄTTER Leipzig - Nr. 0934 DIE GARTENLAUBE 0474 DEUTSCHE BLÄTTER AUS THÜRINGEN Jena 1849-1851 "•Standorte: 22: Μ. v. O. Eph. 9[1849.1850] UB Jena: Hist. lit. XVI q 26/l[1849 - 1851] * 1849—1851: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1850. 409. 1851. 84. 101. DEUTSCHE BLÄTTER AUS THÜRINGEN. [Ab 1849, Nr. 5:] Herausgeber: Fr. Frommann. Jg.[l]-3. Jena: Fr. Frommann 1849-1851. 4° [Jg. 1:]1849. Nr. 1[3.1.] - Nr. 104. 420 S. Jg. 2: 1850. Nr. 1 - 103/104. 416 S. Jg. 3: 1851. Nr. 1 - Nr. 26[29.3.]. 104 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich. * Probeblätter: Nr. 0. Erstes Probeblatt. 9.12.1848. 4 S. Nr. 00. Zweites Probeblatt. 16.12.1848. 4 S. Nr. 000. Drittes Probeblatt. 23.12.1848. 4 S. [1850.409:] Diese Blätter werden auch im dritten Jahre ihres Bestehens mit Gottes Hülfe ihren geraden Weg fortwandeln, unbekümmert um die Freundschaft oder Feindschaft der Parteien, und nach wie vor, der Gottesfurcht und Gerechtigkeit als Leitsternen folgend, der wahren Freiheit die Wege zu ebnen suchen. Sie werden fortfahren, die verschiednen Länder Thüringens, welche durch ihre Lage und Geschichte wie durch die drängenden Ansprüche der Zeit mehr wie je an einander gewiesen sind, wenigstens geistig einander immer mehr zu nähern, und darin von ihren Mitarbeitern hoffentlich noch thätiger als bisher unterstützt werden, seitdem die Trennung, welche durch abweichende Ansichten über die deutsche Verfassungsfrage hie und da eingetreten war, durch die neusten Entwicklungen thatsächlich beseitigt ist. — Von ihren Gegnern erwarten sie wenigstens nicht auf bloßes Hörensagen hin verurtheilt zu werden, von ihren Freunden aber erbitten sie tbatsächliche Förderung, denn erhalten und behalten wir jetzt Frieden vor innern und äußern Feinden, so ist es doppelte Pflicht jedes Vaterlandsfreundes, die Möglichkeit zu besonnener Verbesserung unsrer politischen, gewerblichen, sittlichen und religiösen Zustände zu nutzen und nicht wieder die Hände in den Schooß zu legen oder bloß den nächsten eignen Nutzen zu suchen, bis uns neues Unheil abermals unvorbereitet trifft. Fr. Frommann. [1851.101:]

Dank und Rückblick. Denen, die mich in der Herausgabe dieser Blätter thätig unterstützt haben, denen, die in ihnen den Ausdruck ihrer Gesinnungen und Ansichten gefunden und treu dabei ausgehalten haben, auch denen, die, obwohl in manchen wesentlichen Punkten abweichend, doch einem Unternehmen ihre Unterstützung nicht haben entziehen wollen, das sie als ein nicht verwerfliches Element unsres öffentlichen Lebens betrachteten — allen diesen glaube ich nicht bloß zum Schlüsse meinen Dank aussprechen, sondern auch die Gründe mittheilen zu müssen, warum ich — für jetzt wenigstens — die Feder niederlege. Das wird am besten durch einen kurzen Rückblick geschehen.

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Meine Blätter begannen damals, als die Wogen des souverainen Unverstandes hoch gingen, als bei den wahren Freunden der Wahrheit, der Freiheit und des Rechts das Gefühl allgemein war, wie Noth es thue, alle dem Unsinn, den Verbrechen, die durch die Presse verbreitet oder vorbereitet wurden, auf demselben Wege entgegen zu arbeiten, als ich daher hoffen konnte, die gemeinsame Gefahr werde mir Gehülfen und Förderer genug zuführen, um ein Unternehmen, das nur durch kräftiges Zusammenwirken gedeihen konnte, hinauszuführen. Doch sah ich voraus, daß derer, die wirklich das Gute nur auf geradem, gesetzmäßigem Wege erreichen wollten, die mit der Revolution in keiner Weise schön thun möchten, in einem einzelnen unsrer thüringischen Staaten nicht genug sein würden, um das Unternehmen auf die Dauer zu sichern, und berechnete es daher auf ganz Thüringen, forderte in allen acht Staaten Männer zur Mitwirkung auf und erhielt auch von vielen Seiten Versprechungen, von manchen Beiträge, darunter wirklich werthvolle und gediegene. Ich hoffte nun, daß man wenigstens allmählig einsehen würde, wie nur mit vereinten Kräften etwas Nachhaltiges zu wirken sei und daß man über geringere Meinungsverschiedenheiten unter den Mitarbeitern sich hinwegsetzen und allerseits nur das Hauptziel im Auge behalten werde. Aber bald zeigte sich, daß nicht einmal in unserm kleinen Thüringen die Constitutionellen oder Conservativen oder die (freilich sehr dünn gesäeten) Männer der Rechtspartei sich zum Zusammenwirken entschließen konnten, nicht einmal im Augenblicke der wirklichen Bedrängniß. Die Landesgränzen bildeten eine schwer übersteigliche Scheidewand; den Gothaner bekümmerte wenig, was in Weimar vorging, und umgekehrt, der Altenburger blickte nach Sachsen oder nach Preußen, der Sondershäuser fürchtete schon die bloße Berührung mit einem conservativen Blatte, der Rudolstädter wollte eins für sich allein haben (wovon man freilich zurückgekommen ist, aber zu spät), und gar die Ultramontanen (jenseits des thüringer Waldes) in Coburg, Hildburghausen, sogar in Meiningen, wollten von Thüringen nichts wissen, rechneten sie sich doch zu den Franken und glaubten, besondre Blätter zu bedürfen, zumal nachdem einmal ein Weimarisches Bataillon auf Befehl des Reichscommissärs unangemeldet in die Haupt- und Residenzstadt Meiningen eingerückt war! — Dankbar muß ich anerkennen, daß einzelne Männer mir redlich beistanden, diese Dämme des Particularismus zu übersteigen, aber es diente doch am Ende nur dazu, die Wahrheit zu erhärten, daß ihm auch mit vereinten Kräften wenig anzuhaben war, da ihm in der Macht der Trägheit ein gewichtiger Bundsgenosse zur Seite stand. Dazu kam nun noch der deutsche Erbfehler, daß wir gerade für das, was uns am nächsten angeht, das wenigste Interesse, ja das wenigste Verständniß, haben. Die Meisten kümmerte wenig, was im eignen Lande, was in Thüringen vorging; sie begriffen nicht, daß wir vor allen Dingen unsre Angelegenheiten auf eine vernünftige und dauerhafte Weise in jedem einzelnen Lande und in dem ganzen Staatenhaufen hätten in Ordnung bringen sollen, und daß dazu auch die Presse ihre Mitwirkung schuldig war, — Alles blickte nur nach Frankfurt, später nach Berlin und erwartete von dort alles Heil, ohne besondres eignes Zuthun, ohne eigne Anstrengung, wie überhaupt — abgesehen von den guten Absichten und Gefühlen, die vielfältig zum Grunde lagen — was die Handlungen betrifft, unsre ganze deutsche Bewegung in den letzten drei Jahren vorzüglich im Maulaufsperren bestanden hat, sei's zum Redenhalten, sei's zum bloßen Schreien, sei's zum Trinken, sei's in Erwartung der gebratnen Tauben, die hineinfliegen sollten. Hätte ich mich nun überwinden können, in den Chor derer mit einzustimmen, die in unsero Ländern, eben weil sie zu sich selbst kein Vertrauen hatten und weil es das Bequemste war, erst erbkaiserlich und reichsverfassungssüchtig, dann unionistisch gesinnt waren, hätte ich mit auf das Erfurter Parlament und seine Attractionskraft geschworen, die letzte Hoffnung auf das Fürstencollegium gebaut, und sogar den nahen Ausbruch eines deutschen Bürgerkriegs mit Freuden-, ja mit sehr voreiligem Triumph- und Siegesgeschrei begrüßen können und mögen, so wäre das für das Gedeihen meiner Blätter gewiß sehr dienlich gewesen. Daß ich aber sowohl aus eigner Uberzeugung als auf bessere Gewährsmänner gestützt, als unsre thüringischen Tonangeber in den deutschen Verfassungsfragen sind, mich gegen die ganze Politik erklärte, die durch Begehung von Unrecht vermeintlich Gutes und Heilsames erreichen wollte, daß ich und einige Gleichgesinnte in meinen Bättern die Dreistigkeit hatten, verschiedne Seifenblasen für das, was sie waren, zu erklären, ehe sie zerplatzten, das konnten freilich manche unsrer Politiker um so weniger verzeihen, als die nachfolgenden Begebenheiten Schlag auf Schlag bewiesen, daß wir recht gehabt hatten. Da ließen sie denn ihren Unmuth an meinen Blättern aus, obgleich diese ganz gewiß am Zerplatzen jener Sei-

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fenblasen ebenso unschuldig waren, als der staubige Stuhl in Goethe's Mitschuldigen an dem Arger des erzürnten Wirthes. Uberhaupt hätte ich, um mit meinen Blättern Glück zu machen, lernen müssen, dem Publikum vorzureden, „danach ihnen die Ohren jücken," während ich es für meine Pflicht hielt, gerade den Gebildeten, den Wohlhabendem, den Conservativen, den „guten Bürgern" oder wie man sie sonst nennen mag, ihre Trägheit, ihre Selbst- und Genußsucht, ihre Scheu, etwas zu thun und zu opfern, und ihre immerfertige sehr bequeme Bereitwilligkeit, alles, was andre thun, zu bemäkeln und durchzuhecheln, vorzuhalten — diese Hauptquelle der deutschen Kannegießerei, die jetzt gerade, wo die augenblickliche Gefahr für den eignen Geldbeutel, für die Störung der Ruhe und gewohnten Bequemlichkeit verschwunden ist, wieder im höchsten vormärzlichen Flore steht. Es wäre mir nun noch eins übrig geblieben, womit vielleicht Effect zu machen gewesen wäre, nämlich den Unmuth über unsre jämmerlichen Zustände in der Form der Satyre auszuschütten. Aber dieses Talent ist mir nicht gegeben, und zur Frohne zweimal in der Woche Witzen nachzujagen, ist nicht meine Sache; fade Witzeleien über das Unglück des Vaterlandes zu machen oder gar den verwöhnten Gaumen des Publikums durch Skandale und Privatklatschereien zu reizen, habe ich absichtlich andern Blättern überlassen. Manchem, das weiß ich, obwohl es mir keiner gesagt hat, ist es auch anstößig gewesen, daß ich immer und immer wieder darauf zurückgekommen bin, daß die Schäden des Vaterlands nicht durch äußere Formen allein und auch nicht hauptsächlich, besonders nicht gründlich geheilt werden können, sondern daß sie von Innen heraus geheilt werden müssen, aus dem innersten Kern der Seele, dem religiösen Bewußtsein. Aber das mögen sie nicht hören; schlägt man diese Saite an, so wird ihnen unheimlich zu Muthe; es bäumt sich dagegen der Dünkel auf die eigne Weisheit und Vortrefflichkeit; so zudringlichen Mahnungen entzieht man sich. Und doch bleibt es wahr, daß der Urgrund auch unsrer politischen Gebrechen vornehmlich in der herrschenden Lieblosigkeit liegt. Die ächte thätige, duldende und aufopfernde Liebe aber, auch zum Vaterlande, hat keine andre Wurzel als im Glauben, im Vertrauen auf Gottes allmächtige und weise Leitung, in der freudigen Unterwerfung unter seine Gebote und Fügungen, und zwar des Gottes, der sich uns im alten und neuen Testamente, vor Allem in Christo selbst offenbart hat, nicht irgend eines aus Menschenwitz zusammen· construirten Götzen. Nur aus diesem Glauben und dieser Liebe kann die rechte starke, unverwüstliche, Einzelne und ganze Völker wahrhaft kräftigende und vorwärts treibende, Hoffnung sich erheben, die Hoffnung, die nicht zu Schanden werden läßt. Wenn ich nun in allen diesen Richtungen keinen hinlänglichen Anklang, keine ausreichende Unterstützung gefunden habe, was blieb mir jetzt zur Besprechung übrig, als die demokratischen Verirrungen? Die haben sich aber schon selbst gerichtet, und wenn sie sich auch in unsern Gegenden noch breit machen, so dürften die Tage ihrer Geltung doch gezählt sein; suchen wir sie zu vergessen und vergessen zu machen; gefährlich können sie nur wieder werden durch große Fehler von der entgegengesetzten Seite. Dahin aber, woher jetzt die wirkliche Gefahr droht, reichen meine Blätter nicht. Also mögen sie für jetzt ruhen. Es reut mich nicht, diesen Versuch gemacht zu haben, es geschah im Gefühl der Pflicht, die endlich errungne Preßfreiheit nach bester Uberzeugung auch zu gebrauchen, es hat mir, wenn auch nicht viele, doch desto achtungswerthere und liebere Freunde erworben, und ist wohl auch sonst nicht ganz vergeblich gewesen. Vielleicht, wenn die jetzige Zeit der Erschlaffung und Abspannung vorüber ist, kommen wir wieder zusammen. F.J.F. DEUTSCHE BLÄTTER FÜR STENOGRAPHIE Elberfeld Nr. 0437 CONCORDIA 0475 DEUTSCHE BOTEN Dresden 1876-1879 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23417: DEUTSCHE BOTEN. Illustrine Zeitung zur Unterhaltung und Belehrung. Herausgeber: Adolf Söndermann. Dresden 1876-1879.

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0476 DIE DEUTSCHE BÜHNE Schkeuditz, Leipzig 1853 — 1866 "•Standort: la: 2° Yp 2401[ 1857] •Nicht nachgewiesen: 1853 - 1856. 1858 - 1866. * Quelle: Kirchner 10524: DIE DEUTSCHE BÜHNE. Organ des Centrai-Bureau für Theater. Herausgeber: Louis Eiste, Robert Schröter. Schkeuditz, Leipzig 1853 -1866. •Editorial: 1857. 1. DIE DEUTSCHE BÜHNE. Organ des Centrai-Bureau für Theater. Verantwortlicher Herausgeber: Louis Eiste. Jg· 5. Schkeuditz: [Druck: ]Louis Eiste 1857. 2° Jg. 5: 1857. Nr. 1 - 5 2 . * 1 Nr. = 4/6 zweisp. S. "•Wöchentlich. [1857.1:]

Gruss zum neuen Jabre an unsere geehrten Geschäftsfreunde und Abonnenten dieses Blattes. In jedes neue Jahr führt Hoffnungsschimmer Den Menschen ein, daß froh sein Herz erglüht — So führt auch ein die blüh'nde Dichtkunst immer Ein Blatt, der Kunst geweiht, mit einem Lied. Gegrüßt seid freundlich Alle, die gewogen Dem Blatt Ihr seid, und Euch zur Kunde diene: Ein neues Kleid hat es jetzt angezogen; Aufrollt der Vorhang von der deutschen Bühne. Was Ihr drin schaut, das ist erneutes Leben, Wohl wie bisher, jedoch mit frischen Kräften, Es gilt nicht nur die Kunst empor zu heben, Schwung soll es auch verleihn den Kunstgeschäften. Aus fernen Städten und aus allen Landen, Wo deutsche Worte, deutsche Lieder klingen, Was auf der Bühne neu und schön entstanden, Zur Kunde wird's die deutsche Bühne bringen. Es walte die Kritik im Amteskleide, Gemeßnen Ernst in ihren strengen Zügen, Die goldne Waage nur sei ihr Geschmeide, Um Lob und Tadel richtig abzuwiegen. Auch der Humor, der muntere Geselle, Gemüth und Freude in dem hellen Blick, Mag heiter, daß die Brust vor Lachen schwelle, Versuchen je zuweilen keck sein Glück. Und der Humor mag lächelnd es Euch sagen: Es giebt auf Erden keine, die fataler

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Sind, als die Thaler, die heraus zu klagen, Notwendigkeit oft zwingt vom bösen Zahler. Säumt nicht, so sollt Ihr uns nicht säumig sehen Zu wirken Euerm Fortkommen ersprießlich. Doch nehmt Ihr Rücksicht nie, so wird's geschehen, Daß bald von uns Ihr fortkommt gar verdrießlich. Die Fama mit der tönenden Trompete — Wo nur ein kunstgeweihter Jünger wohnt — Er soll sie hören: wo der Künste Stätte, Wo's Stellen giebt, wo man das Streben lohnt. Der Genius des Ruhms in goldnem Glänze, Wenn irgendwo emportaucht ein Gestirn, Soll jubelnd schmücken mit dem Lorbeerkranze Gern jederzeit die schöne Künstlerstirn. So wollen stets wir rüstig im Gebrauch Der Kräfte bieten gern, was jedem recht. Doch bitten wir, daß unserm Blatt Ihr auch, Gleich wie ein Schauspiel seid, bühnengerecht. Froh wie ein Bienenschwarm im Blüthenthale — Zum Neujahr wollen wir den Wunsch erheben — Mag stets das Künstlervolk, das geniale, Der Bühnenschwarm im Glanz des Glückes leben — Und immer schöner, immer edler baue Der Dom der Kunst sich, das Theater, auf, Daß in Verklärung hier das Auge schaue Des Menschenschicksals irdischen Verlauf. 0477 DEUTSCHE BÜHNENGENOSSENSCHAFT Berlin 1 8 7 2 - 1 9 0 8 - [ ] * Nicht aufgenommen. 0478 DEUTSCHE CARNEVALS-ZEITUNG Berlin 1875 -1877 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23399: DEUTSCHE CARNEVALS-ZEITUNG. Fach- und Krach-Organ sämmtlicher carnevalistischen Vereine Deutschlands, aller Narren und solcher, die es werden wollen. Redaktion: M.A. Wagener. Berlin 1875-1877. 0479 DEUTSCHE DICHTERHALLE Leipzig 1872 - 1883 * Standorte: 12: 8° P. o. germ. 274fi[1875 - 1883] 43: 4° Kh 644[1873 - 1878] 463: 7820[1873] SLB Dresden: Eph. lit. 638P[1873 - 1877] UB Leipzig: Lit. germ. Β 51[1879 - 1882] SKCSR Prag: 9 C 1523[1876.1879.1882]

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* Nicht nachgewiesen: 1872. "•1872-1883: Mehr nicht erschienen. *Ab 1883 vereinigt mit DEUTSCHES DICHTERHEIM [ - Nr. 1851], * Editoriais: 1873. 1. 215. 279. 1874. 216. 239. 240. 287. 1875. 12. 156. 264. 288. 1876. 20. 416. 1877. 20. 412. 1878. 20. 442. 1879. 318. 1879/80. 382. 1880/81. 381. 1881/82. 264. 1882/83. 1. Unpag. Bl. DEUTSCHE DICHTERHALLE. Herausgeber: Oskar Blumenthal [ab 1874, Nr.l: Ernst Eckstein; ab 1882/83, Nr. 1: Ernst Remin]. Redakteur: Oskar Blumenthal [ab 1874, Nr. 19: Ernst Eckstein; 1878, Nr. 10: Redaktion: Unter Verantwortlichkeit des Verlegers; ab 1878, Nr. 11: Für die Redaktion verantwortlich: W. French; ab 1879, Nr. 13: Richard Eckstein; ab 1880/81, Nr. 1: Theodor Lißner; ab 1882/83, Nr. 1: Ernst Remin], üg-2-12], Leipzig: Johann Friedrich Hartknoch [ab 1879, Nr. 13: Richard Eckstein; ab 1881/82, Nr. Í.Richard Eckstein Nachf. (H. Hallberg) / Expedition (Denicke); ab 1882/83, Nr. 1: Expedition / (Paul Heinze)] 1873 - 1883. 4° [Jg. 2:]1873. Bd. 2. Nr. 1-23/24. VIII, 280 S. [Jg. 3:]1874. Bd. 3. Nr. 1 - 2 4 . IX, 286 S. [Jg. 4:]1875. Bd. 4. Nr. 1 - 2 4 . X, 288 S. [Jg. 5:]1876. Bd. 5. Nr. 1 - 2 4 . X, 416 S. [Jg. 6:]1877. Bd. 6. Nr. 1 - 2 4 . 412 S. [Jg. 7:]1878. Bd. 7. Nr. 1 - 2 4 . 444 S. [Jg. 8:]1879. Bd. 8. Nr. 1 - 2 4 . 320 S. [Jg. 9:]1879/80. Bd. 9. Nr. 1 - 2 4 . 382 S. [Jg. 10:]1880/81. Bd. 10. Nr. 1 - 2 4 . 382 S. [Jg. ll:]1881/82. Bd. 11. Nr. 1 - 2 4 . 266 S. [Jg. 12:]1882/83. Bd. 12. Nr. 1 - Nr. 7[1.1.1883]. 112 S. * l N r . = 12 zweisp. S.; ab 1876: 1 Nr. = 16/20 zweisp. S. ab 1881/82: 1 Nr. = 16 zweisp. S. * Zweimal monatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. *1879: Erschienen Januar — September. Ab 1879/80 Jahrgangsbeginn im Oktober. "Jahrgangs-Titeleien: DEUTSCHE DICHTERHALLE. Unter Mitwirkung der hervorragendsten Dichter und Schriftsteller herausgegeben von Oskar Blumenthal [ab 1874: von Ernst Eckstein]; 1881/82: DEUTSCHE DICHTERHALLE. Ein Jahrbuch deutscher Lyrik. Unter Mitwirkung der hervorragendsten Dichter und Schriftsteller herausgegeben von Ernst Eckstein. "•1879/80: Datiert 1880. 1880/81: Datiert 1881. [1873.1:]

Geleitswort. Mit einigen aufklärenden Vorbemerkungen über unsere Mittel und Zwecke sei der neue Jahrgang der „Deutschen Dichterhalle" eingeleitet. Der lyrischen Dichtkunst, die in unserer Zeitungslitteratur so überaus stiefmütterlich behandelt wird, eine Heimathsstätte zu schaffen, dahin geht in erster Linie unser Bestreben. Gerade die Lyrik hat unter der heutigen Ueberfülle der litterarischen Hervorbringungen unsäglich zu leiden, und der gellende Singsang der Dilettanten, das ewige Klimpern und Stümpern der Dichterlinge droht die Stimmen begnadeter Sänger zu übertönen. Daher ist ein publicistischer Vereinigungspunkt für die zeitgenössischen Lyriker zur Nothwendigkeit geworden. Die „Deutsche Dichterhalle" will diesen Vereinigungspunkt bilden. Sie wird also keine „Kleindichterbewahranstalt", kein Asyl für obdachlose Reimversuche, keine Zufluchtsstät-

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te sein für die in unserm lieben Deutschland so zahlreichen poetischen Findelkinder, die in unnatürlicher Ehe mit der Muse in die Welt gesetzt werden. Vielmehr sollen nur ausgewählte Originalgedichte, denen ein echter poetischer Reiz innewohnt, der Aufnahme in unsre Zeitschrift für würdig gehalten werden, so daß sich jeder Jahrgang zu einer Blumenlese aus den besten unveröffentlichten Erzeugnissen der gegenwärtigen Lyrik gestaltet. Da wir uns der Unterstützung und des schöpfungsmächtigen Wohlwollens der hervorragendsten Dichter unserer Zeit erfreuen, so glauben wir in unserm Versprechen nicht zu weit zu gehen. [1873.215:]

An unsere Leser. „Ihre Dichterhalle hat einen schlimmen Fehler: Sie bringen keinen Courszettel und keine Börsenberichte!" — So schrieb uns kürzlich ein Freund unsres Blattes. Und er hat damit die Schwierigkeiten, die in unsern realistischen Tagen einem Unternehmen von der Gattung des unsrigen entgegenstehen, sehr treffend bezeichnet. Trotzdem können wir mit dem Erfolg der Dichterhalle zufrieden sein und blicken mit erwartungsfroher Zuversicht in das mit nächster Nummer beginnende dritte Quartal. Im poetischen Theil werden wir nach wie vor neben Beiträgen unsrer gekrönten Dichterfürsten auch Erzeugnisse jüngerer, förderungswürdiger Talente veröffentlichen und ein möglichst farbenreiches Bild der Lyrik unserer Zeit zu geben suchen. Im feuilletonistischen Theil aber sei auch fernerhin Mannichfaltigkeit, vereint mit Gründlichkeit das Ziel unseres Bestrebens. Aufsätze von Karl Gutzkow, Emst Eckstein u.A. stehen in Aussicht — und auf eine in Nr. 20 beginnende ästhetische Untersuchung von Eduard von Hartmann, dem genialen „Philosophen des Unbewußten", machen wir schon jetzt die Leser aufmerksam. [1873.279:]

An unsere Leser. Nicht für einen langathmigen Herzenserguß nach bekannter Melodie — nur für wenige Worte erbitten wir in der letzten Stunde die Aufmerksamkeit der Leser. Mit geringen Erfolgchancen und im Widerspruch gegen die Warnungsstimmen guter Freunde haben wir den Jahrgang 1873 der „Deutschen Dichterhalle" begonnen; mit vertrauensvollen Erwartungen beschließen wir ihn. Dank dem selbstlosen Wohlwollen und der freudigen Mitthätigkeit hervorragender Dichter und Schriftsteller, Dank der unermüdlichen Antheilnahme zukunftsvoller junger Talente, Dank der liebenswürdigen Nachsicht unsrer Leser und Leserinnen insgesammt, ist die Lebenskraft des wahrlich nicht überflüssigen Unternehmens gesichert, sind die heisern Prophezeiungen der Unglücksraben Lügen gestraft. Was wir bisher versucht haben — auserlesene Dichtungsblüthen im poethischen; unterhaltende Plaudereien, kunstwissenschaftliche Untersuchungen, parteilose Beurtheilungen im kritischen Theil zu bieten — das wird auch fernerhin den Zielpunkt unseres Strebens bilden. Und wenn unsere bisherigen Freunde dem Blatte so treu bleiben, wie wir selbst unsern bisherigen Tendenzen, so sehen wir wirklich nicht ein, warum wir nicht frohgemuth und zuversichtlich der Dinge harren sollten die da kommen werden. [1874.239:]

Zum Abschied. In Folge der Aenderung meines Aufenthaltsortes habe ich mit der vorigen Nummer die Redaktion der „Deutschen Dichterhalle" niedergelegt. Mein Abschiedswort kann nur ein Wort des herzinnigsten Dankes sein — des Dankes an die Mitarbeiter, die aufopfernd und unermüdlich dem idealen Werk ihre erfolgreiche Unterstützung entgegenbrachten — des Dankes an die Leser, die durch ihre Treue und lebendige, liebevolle Theilnahme dem Herausgeber die Früchte seiner Arbeit versüßt haben. Nur das Bewußtsein, daß es der Verlagshandlung gelungen ist, in Herrn Dr. Ernst Eckstein einen Nachfolger von der bewährtesten Kraft zu gewinnen, dessen Name für die gedeihliche Weiterentwickelung und einen fruchtbaren Fortschritt des Unternehmens bürgt — nur dieses Bewußtsein kann mir die Trennung erleichtern. Oscar Blumenthal.

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[1874.240:]

Nicht zu übersehen! Um uns einerseits die redactionelle Arbeit wesentlich zu erleichtern, und andrerseits den jugendlichen Talenten gerecht zu werden, die durch eine principielle Zurückweisung nichterbetener Sendungen unstreitig beeinträchtigt würden, sind wir mit der Verlagshandlung übereingekommen, von jetzt ab unweigerlich an dem nachstehenden Modus festzuhalten. Im Laufe des Quartals finden nur solche Briefe und Sendungen Berücksichtigung, die von unsero ständigen Mitarbeitern oder von solchen Personen herrühren, die wir direct zur Leistung von Beiträgen aufgefordert haben. Behufs der Ermöglichung einer raschen Controle bitten wir die Herren Einsender, gefälligst stets auf der Enveloppe des Briefes oder doch auf der ersten Seite ihren Namen und ihre volle Adresse anzugeben. Unbekannte, noch nicht an der Dichterhalle betheiligt gewesene Einsender verfallen im Verlauf des Quartals rettungslos dem Papierkorb, mit der einzigen Ausnahme solcher Sendungen, die sich auf den „Offenen Sprechsaal" beziehen, was man ebenfalls auf der Frontseite des Manuscripts vermerken wolle. Dagegen werden wir jedesmals zum Beginn des Quartals, nämlich am ersten, zweiten und dritten des betr. Monats, eine unbedingte Bewerbungsfreiheit eröffnen. Alles, was während dieser drei Tage einläuft, wird aufs Sorgfältigste geprüft und in kürzester Frist — spätestens bis zum fünfzehnten, — erledigt werden. Es erübrigt uns nur noch die Versicherung, daß die bisherige Haltung unsrer Zeitschrift unverändert bleibt. Von den bewährten Mitarbeitern erbitten wir möglichst zahlreiche Beiträge· [1874.287:]

An unsere Leser. Mit dem ersten Januar 1875 beginnt die „Deutsche Dichterhalle" ihren vierten Jahrgang. Langsam, aber in stetiger Progression hat das Blatt seinen Leserkreis ausgedehnt. Die Schwierigkeiten, die sich ihm anfangs bergehoch aufthürmten, sind nachgerade geebnet, und in behaglicher Zuversicht blicken wir der Zukunft entgegen. Das Programm unserer Zeitschrift bleibt unverändert. Der poetische Theil wird nach wie vor eine sorgfältig gesichtete Anthologie lyrischer und lyrisch-epischer Originaldichtungen, der prosaische eine reiche Auswahl ästhetisch-philosophischer Plaudereien, kunstwissenschaftlicher Untersuchungen und vorurtheilsloser Recensionen darbieten. Die ersten Dichter und Schriftsteller Deutschlands haben uns in liebenswürdigster Weise ihre eifrige Mitwirkung zugesagt. Der neue Jahrgang wird Beiträge enthalten von Friedrich Bodenstedt, Felix Dahn, Emanuel Geibel, Rudolf Gottschall, Julius Große, Karl Gutzkow, Robert Hamerling, Eduard von Hartmann, Hans Herrig, Paul Heyse, Max Kalbeck, Hermann Lingg, Hieronymus Lorm, Albert Moser, Julius Rodenberg, Adolf Friedrich von Schack, Ernst Scherenberg, Johannes Scherr, Julius Sturm, Feodor Wehl und vielen anderen hervorragenden Autoren der Gegenwart. Dabei werden wir, wie bisher, dem Bestreben obliegen, den Talenten der Zukunft die fördernde Hand zu reichen. Den unfähigen Dünkel aber und die aufgeblasene Mittelmäßigkeit soll unsre schonungslose Kritik energisch in die gebührenden Schranken zurückbannen. Der Abonnementspreis beträgt vom ersten Januar ab 1 1/2 Reichsmark (15 Neugroschen) pro Quartal. Die geringfügige Erhöhung, zu der wir uns mit Rücksicht auf die fortwährend im Steigen begriffenen Herstellungskosten unabweislich gezwungen sehen, wird in die Reihe unserer Abonnenten wohl kaum eine Lücke reißen, denn — wir dürfen es mit Stolz constatiren — es giebt schwerlich in Deutschland ein zweites Blatt, das sich so der persönlichen Sympathieen und der unmittelbaren Theilnahme seiner Leser erfreut wie die „Deutsche Dichterhalle". Ihr Gebiet besitzt freilich nicht die Ausdehnung einer „Gartenlaube" und ähnlicher Unternehmungen: aber, wie der Kerner'sche Graf im Bart, können wir unser Haupt getrost jedem Einzelnen unserer Staatsangehörigen in den Schooß legen! [1875.264:]

Nicht zu übersehen! Um die stets wiederholten Fragen betreffs der „Annahme" oder „Ablehnung" mit einem Male zu erledigen, haben wir nunmehr das gesammte, noch nicht geordnete Material, das uns im Laufe des Jahres zugegangen ist, einer Musterung unterzogen. Das Resultat dieser, von unserm liebenswürdigen Mitarbeiter Alexis Aar geleiteten Truppenschau war ein trost-

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loses. Von mehreren hundert Gedichten stellte sich nicht ein einziges als brauchbar heraus! „Ich bin nicht zu streng gewesen", schreibt Alexis Aar, „aber die ganze Summe dieser Einsendungen ist hoffnungsloses Zeug, bei dessen Lektüre man sich zuweilen im Irrenhause zu befinden glaubt." In der That übersteigt die Dreistigkeit, mit der uns die impotentesten Geister ihre erbärmlichen Reimereien auf den Hals schicken, alles erlaubte Maaß. Auch die Begabteren thäten wohl, wenn sie eine strengere Kritik übten. — Hiermit wären also sämmtliche Mahnbriefe, mit denen man uns überschwemmt hat, kurz und bündig beantwortet. Eine detaillirte Liste des Nicht-Angenommenen zu veröffentlichen, wäre ebenso überflüssig als langweilig. Gott der Allgütige möge diese traurigen Zustände bessern! [1875.288.] An unsere Leser! Mit der Nummer vom 1. Januar 1876 beginnt die „Deutsche Dichterhalle" ihren fünften Jahrgang. Wir glauben auf eine umständliche Darlegung unseres Programmes verzichten zu dürfen. Ein Blick auf unser Inhaltsverzeichniß genügt, um die Stellung, welche die „Deutsche Dichterhalle" innerhalb der zeitgenössischen Literatur einnimmt, hinlänglich zu präcisiren. Männer, wie Friedrich Bodenstedt, Felix Dahn, Emanuel Geihel, Rudolf Gottschall, Julius Grosse, Karl Gutzkow, Robert Hamerling, Eduard von Hartmann, Hans Herrig, Paul Heyse, Franz Hirsch, Max Kalbeck, Albert Lindner, Hermann Lingg, Hieronymus Lorm, Albert Moeser, Adolf Friedrich von Schack, Johannes Scherr, Heinrich Seidel, Julius Sturm, Feodor Wehl etc.etc. gehören nicht nur dem Namen nach, sondern thatsächlich zu unsern ständigen Mitarbeitern. Wir werden auch im künftigen Jahre bestrebt sein, der „Deutschen Dichterhalle" diese glänzende Phalanx von Poeten und Schriftstellern zu erhalten, ohne darum die nachstrebenden jüngeren Talente zu vernachlässigen. Damit unsre geehrten Leser die „Deutsche Dichterhalle" noch zu Weihnachtsgeschenken verwenden können, hat die Verlagshandlung, wie zu den früheren, auch für den nun abgeschlossenen Jahrgang 1875 hochelegante Einbanddecken mit reicher Goldpressung zum Preise von 1 Mark 25 Pfge. anfertigen lassen, welche direct oder durch den Buchhandel zu beziehen sind. [1876.416:] An unsere Leserl Mit der Nummer vom 1. Januar 1877 beginnt die „Deutsche Dichterhalle" ihren sechsten Jahrgang. Das unserer heutigen Nummer beigegebene Inhaltsverzeichniß möge gleichzeitig als Prospekt dienen. Die Schaar unserer Mitarbeiter umfaßt neben einer Reihe vielversprechender jüngerer Talente die klangvollsten Namen der deutschen Literatur. Wir erwähnen hier nur Autoren, wie Alexis Aar, Friedrich Bodenstedt, Moritz Carrière, Felix Dahn, Ludwig Eichrodt, J.G. Fischer, Richard Frantz, Emanuel Geibel, Karl Gerok, Rudolf Gottschall, Hermann Grieben, Julius Grosse, Klaus Groth, Karl Gutzkow, Margarethe Halm, Robert Hamerling, Eduard von Hartmann, Hans Herrig, Paul Heyse, Franz Hirsch, Helene von Hülsen, Max Kalbeck, Paul Lindau, Albert Linduer, Hermann Lingg, Hieronymus Lorm, Ferdinand Meyer, Albert Moser, Murad-Effendi, den Verfasser des „Neuen Tauhäuser", Karl Freiherrn du Prel, Konrad von Prittwitz-Gaffron, Emil Rittershaus, Adolf Friedrich von Schack, Johannes Scherr, Richard Schmidt-Cabanis, Heinrich Seidel, Julius Sturm, Feodor Wehl, Karl Woermann, Karl Zettel, Ernst Ziel. Wie bereits in dem Schlußwort zum vorigen Bande der „Deutschen Dichterhalle" bemerkt wurde, gehören diese Autoren nicht nur dem Namen nach, sondern thatsächlich zu unseren ständigen Mitarbeitern. Unser Programm bleibt in seinen wesentlichen Grundzügen unverändert: die ersten Seiten einer jeden Nummer werden nach wie vor ausschließlich der lyrischen und epischen Poesie reservirt bleiben, — nur die heutige Nummer macht hiervon eine Ausnahme, — während der übrige Raum sich je nach Bedürfniß auf die verschiedenen Rubriken der ästhetischphilosophischen Abhandlung, der kritischen Gänge und Charakteristiken, der feuilletonistischen Literatur-Plauderei, der kurzen Bücherschau, der Vermischten Mittheilungen, des Offenen Sprechsaals, des Briefkastens etc. vertheilen wird. Die bei Beginn des Jahres 1876

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eingetretene Vergrößerung unseres Blattes hat sich in jeder Hinsicht bewährt. Die Zahl unserer Abonnenten, weit entfernt, sich in Folge der mit jener Vergrößerung verbundenen Erhöhung des Pränumerationspreises zu verringern, ist vielmehr trotz der Ungunst der Zeitverhältnisse von Quartal zu Quartal gewachsen, so daß wir jetzt einem Leserkreis gegenüberstehen, welcher den vieler exclusiv literarischer Unternehmungen weit überflügelt hat. Dieser Erfolg legt uns die Verpflichtung auf, auch fernerhin dem Ausbau der „Deutschen Dichterhalle" unseren regsten Eifer zu widmen, und erbitten wir uns zu diesem Behufe auch für das neue Jahr die schöpferische Unterstützung unserer Mitarbeiter und die theilnehmende Sympathie unserer Leser. [1881/82.264:]

An die Leser der Deutschen Dichterhalle. Mit dem Heutigen nimmt der unterzeichnete Herausgeber von den Lesern der Deutschen Dichterhalle Abschied. So schwer es ihm fiel, der geehrten Verlagsbuchhandlung gegenüber das Wort „Kündigung" auszusprechen: die immer gesteigerten Anforderungen seiner sonstigen literarischen Thätigkeit ließen ihm keine Wahl. Inzwischen gereicht es ihm zur Genugthuung, hinzufügen zu können, daß die Verlagsbuchhandlung in der Person des Herrn Dr. Ernst Remin, Berlin, einen Redacteur gewonnen hat, der in der Lage ist, seine volle Kraft einzusetzen für die Weiterführung des Unternehmens, das unter seiner tüchtigen und energischen Leitung blühen, gedeihen und wachsen möge. Emst Eckstein. [1882/83.1:]

An unsere Leser. Als Archiv für die nationale Poesie der Gegenwart, wird die „Deutsche Dichterhalle" auch im beginnenden 12. Bande mit erneuten Kräften bestrebt sein, die sonst in tausend Tagesblättern und Wochenschriften verstreuten Dichtungen der Meister gesammelt ihrem Leserkreise zu bieten, in jungaufstrebenden Talenten der deutschen Muse neue Schildknappen zu gewinnen und auch den Meisterschöpfungen des mitlebenden Auslandes in treuer Nachdichtung eine Heimstätte am deutschen Heerde zu bereiten. Um das Spiegelbild der dichterischen Gesammtproduktion unsrer Zeit zu vervollständigen, wird neu hinzutreten die Rubrik: „Lesefrüchte". Diese soll in der Fassung kritikübender Skizzirung das Gelungenste, Ergreifendste, Eigenartigste und Anmuthendste aus sämmtlichen jeweiligen Neuerscheinungen dem Leser vorführen; allerlei sonstige interessirende „Vermischte Nachrichten" (wie Mittheilung unbekannter Volkspoesien aus Nah und Fern, neu aufgefundener Dichtungen verstorbener Meister und historischer Berühmtheiten etc.etc.) und eine kurze „Chronik" der Ereignisse auf dem deutschen Parnaß werden sich daran reihen. Dem Unterhaltungsbedürfniß werden zudem Humoresken, Novelletten, Märchen — je in einer Nummer abgeschlossen — Rechnung tragen. In der Tendenz wird die deutsche Dichterhalle den Schöpfungen gesundlebensfreudiger Weltauffassung den Vorzug geben, Entgegengesetztes nicht ausschließend, auch der Dialektdichtung und der scherzhaften Muse zu ihren Rechten verhelfend. Streng ausgeschlossen bleibt nur das Unsaubere, Unzarte, Gehässige und Langweilige. In diesem Sinne ergeht denn an Alle, die der deutschen Poesie Schildamt üben, Ruf und Aufforderung zu Beitrag und Beihilfe und die freundliche Bitte um Unterstützung und Weiterverbreitung der „Deutschen Dichterhalle." Dr. Emst Remin. 0480 DEUTSCHE DICHTUNG Münster 1877 DEUTSCHE MONATSBLÄTTER Bremen 1878 - 1879 * Standorte: la: Ac 7380[1878.1879]

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6: Y 1 380[1877] 46: Brem. c. 3963[1878] * 1877- 1879: Mehr nicht erschienen. * Editorials: 1877. H. 1. Unpag. Bl. H. 3. Unpag. Bl. 1878/79. Unpag. Bl. DEUTSCHE DICHTUNG. Organ für Dichtung und Kritik. Vierteljahrsschrift [ab 1877, H. 2 mit dem Untertitel: Vierteljahrsschrift für Dichtkunst und Kritik]. Herausgegeben vom Westfälischen Verein für Literatur [1877, H. 3: Unter Mitwirkung der bedeutendsten Dichter und Schriftsteller Deutschlands]. Für die Redaktion verantwortlich: Albert Gierse, Heinrich Hart [1877, H. 3: Heinrich Hart, Albert Gierse]. üg· 1]. Münster: Coppenrath 1877. 8° [Jg. 1:]1877. H. 1 103 S. H. 2. 103 S. H. 3. 89 S. [Fortsetzung:] DEUTSCHE MONATSBLÄTTER. Centraiorgan für das literarische Leben der Gegenwart. Herausgeber: Heinrich Hart, Julius Hart [ab 1878/79, Bd. 3, H. 3/4: Max Stempel]. Für die Redaktion verantwortlich: H.J. Fischer [1878/79, Bd. 2, H. 6: Julius Hart; ab 1878/79, Bd. 3, H. 3/4: Max Stempel]. [Jg. 2 - 3 ] , Bremen: J. Kühtmann 1878 - 1879. 4° [Jg. 2:]1878. Bd. 1 [H. 1 - 6 ] . 678 S. [Jg. 3:]1878/79. Bd. 2. [H. 1 - 6 ] . 676 S. Bd. 3. [H. 1 - 6 ] . 634 S. *1 H. = 112 S. "•Monatlich. * Inhaltsübersicht: pro Bd. * 1878 — 1879: Bd. 1: April/September 1878. Bd. 2: Oktober 1878/März 1879 Bd. 3: April/September 1879. [1877. H. 1. Unpag. Bl.:]

Zur Beachtung! Das erste Heft der „Deutschen Dichtung" liegt hiermit vor. Es bedarf keiner langen Auseinandersetzung über unsere Ziele: Was wir bringen, bezeichnet unser Wollen. In dem Umstände, daß es noch kein allumfassendes Organ für deutsche Poesie gibt, liegt die Berechtigung der neuen Zeitschrift. Eins aber bitten wir wohl zu erwägen: Unmöglich konnte ein Unternehmen, das mit soviel Schwierigkeiten zu kämpfen hat, schon gleich im ersten Heft nach allen Seiten hin sich als vollendet dargeben; wir bitten daher, über allerlei Schwächen nicht die Keime des Guten zu übersehen. Nur allseitige Hülfe, sei es durch rege Mitarbeit unserer Schriftsteller, sei es durch freundliche Empfehlung, wird es uns ermöglichen, das Ideal, welches uns vorschwebt, unverrückt im Auge zu behalten. Noch besonders weisen wir darauf hin, daß wir nicht, wie viele Einsender lyrischer Gedichte zu glauben scheinen, ein asylum mediocritatis einzurichten gedenken, sondern mit allen Kräften der Tändel- und Scheinpoesie entgegentreten werden. Noch bedeutend strenger, als beim ersten Hefte, werden wir beim zweiten Hefte verfahren. Und somit empfehlen wir denn unsere Zeitschrift allen Gebildeten des deutschen Volkes und hoffen, daß sie unserem ernsten Streben ihre Theilnahme und Anerkennung nicht versagen werden.

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[1877. H. 3. Unpag. BL:] An die Leser! Die „Deutsche Dichtung" schließt mit diesem Hefte ihren ersten Jahrgang ab und sieht hoffnungsmuthig dem zweiten entgegen. Mit vielen Schwierigkeiten hatte und hat sie zu kämpfen, denn noch ist nicht die Zeit tieferen Kunstlebens und Kunststrebens für unser Volk gekommen. Was der Zeitschrift die großartige Anerkennung in der deutschen wie ausländischen Presse, die warme Theilnahme unserer besten Dichter und aller Freunde der Poesie errungen hat, das, meine ich, waren vor allem ihre kampfesfrohen Tendenzen gegen die Unmännlichkeit, Beschränktheit und Afterkunst der Gegenwart. Frei und offen haben wir stets das Banner des Idealismus hochgehalten, des wahren, gesunden, zukunftsgewissen Idealismus; frei und offen haben wir unsere Gegner bekämpft, aber ohne Zweifel auch in positiver Hinsicht manche herrliche Perle dem poetischen Schatze Deutschlands einverleibt, manchen kräftigen Gedankenkeim in die Seelen der Leser gepflanzt, wo er knospen und reifen mag. U m so schwerer wird es mir, dem Unterzeichneten, Abschied zu nehmen, — die Absicht, in der nächsten Zeit einem größeren, umfassenderen Unternehmen und besonders den eigenen Arbeiten meine Thätigkeit zu widmen, zwingt mich dazu. Als Gewißheit jedoch wage ich es auszusprechen, daß ich den Freunden meines, unseres Strebens nicht zum letzten Male begegnet bin — halten wir alle eisern fest an unserem Ideale, so wird uns schon der Kampf immer wieder und wieder zusammenwerfen. Für die weitere Redaction, die ferneren Bestrebungen der Zeitschrift übernehme ich natürlich von heute ab keine Verantwortung mehr. — Sendungen, Forderungen u.dgl. sind vorläufig zu richten an Herrn Rath Emil Rade in Münster. — Herzlichen Dank und Gruß zum Schluß! Heinrich Hart. {1878/79. Unpag. BL]

An die Leser. Verschiedene Gründe, vor allem der Drang, uns mehr als bisher der eigenen Produktion zu widmen, haben uns veranlaßt, die Redaktion der von uns begründeten und uns liebgewordenen „Deutschen Monatsblätter" in andere Hände zu legen. Das Scheiden von einem Leser- und Mitarbeiterkreise, der in wahrhaft freundschaftlichen Beziehungen zu uns stand und redlich mit uns wetteiferte, die Literatur der Gegenwart zu heben und ihre Verbreitung zu fördern, würde allzu niederschlagend für uns sein, wenn wir nicht durch unseren „Literaturkalender" und durch das „Jahrbuch deutscher Dichtung" in enger Berührung miteinander blieben, wenn wir nicht wüßten, daß unsre Bahnen dieselben sind. Der neue Redakteur, Max Stempel, ist unsern Lesern kein Unbekannter mehr; seiner Begabung und Energie vertrauen wir zuversichtlich die Leitung einer Zeitschrift an, die trotz der Ungunst der Zeiten in so kurzer Frist eine sichere Existenz sich begründet hat. Möge sie auch fernerhin von Erfolg begleitet sein, und mögen Sie, verehrte Leser und Mitarbeiter, ein treues Andenken an uns bewahren, wie ein gleiches gegen Sie beständig in uns fortleben wird. Leben Sie wohl! Heinrich Hart. Julius Hart. Den Worten meiner verehrten Freunde habe ich wenig hinzuzufügen. Die Tendenzen, welche die „Deutschen Monatsblätter verfolgen, sind hinlänglich bekannt. Es besteht gegenwärtig keine andere deutsche Monatsschrift, die rein literarische Interessen in gleich umfassender Weise vertritt. Diese streng literarische Haltung in Bezug auf Produktion wie Kritik giebt dem Blatte seine Existenzberechtigung, ihr allein verdankt dasselbe den Erfolg, den es in der kurzen Zeit seines Bestehens errungen hat. Aber das Ziel, das zu erreichen ist, liegt noch in dämmernder Ferne. Noch bedarf es eines ernsten Kampfes, um alle Hindernisse, die hemmend im Wege stehen, zu bewältigen. Beim Antritt meiner Redaktion bin ich mir der Größe dieser Aufgabe wohl bewußt. Aber ich trete an dieselbe heran mit jener freudigen Zuversicht, die das Bewußtsein redlichen Wollens verleiht. Der erhebende Gedanke, nicht allein zu stehen, vielmehr in einem Kreise Mitstrebender wirken zu können, von diesem Kreise in meinen Bestrebungen gefördert und unterstützt zu werden, giebt mir Muth und Kraft zur Arbeit. Ich hege die Hoffnung, daß dieser Kreis seine Grenzen immer weiter ausdehnen wird, daß alle diejenigen sich ihm anschließen werden, die rückwärtsschauend auf die großen Bilder der Vergangenheit, noch an das Dasein, an die Zukunft einer deutschen Literatur glauben. Mehr denn jede andere Zeitschrift können die „Deutschen Mo-

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natsblätter" vermöge ihrer Tendenzen zur Hebung nationalen Bewußtseins innerhalb dieser Literatur beitragen, indem sie einen Brennpunkt bilden für alle großen literarischen Interessen der Zeit. Dieser Aufgabe gerecht zu werden, die „Deutschen Monatsblätter" in Wahrheit zu einem „Centraiorgan für das literarische Leben der Gegenwart" zu gestalten, — darauf wird mein Bestreben gerichtet sein. Max Stempel. 0481 DIE DEUTSCHE EICHE Heidelberg 1850-1851 "•Standorte: 16: H 418[1850] 36: 42/48b[1851] * 1850-1851: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1850. Unpag. Bl. Probeblatt.1.413. 1851. 6. 272. 274. DIE DEUTSCHE EICHE. Zeitschrift [ab 1850, Nr. 65: Erste Zeitschrift] zur Förderung deutschen Sinnes, deutscher Gesittung und deutscher Reinsprache durch Belehrung und Unterhaltung. Herausgeber: J.D.C. Brugger [ab 1851, Nr. 1: In Verbindung mit mehrern Sprach- und Vaterlandsfreunden herausgegeben von J.D.C. Brugger]. Jg· 1-2. Heidelberg: J.D.C. Brugger [ab 1851, Nr. 1: Bangel & Schmitt (Hoffmeister's Univ.Buchhandlung)] 1850-1851. 4° Jg. 1: 1850. Nr. 1[1.1.] - Nr. 103. 414 S. Jg. 2: 1851. H. 1 — [6]. 276 S. * l N r . = 4 zweisp. S.; ab 1851: 1 H. = 48 S. "'Zweimal wöchentlich; ab 1851 zweimonatlich. "1850: Probeblatt, undat. 4 S. [1850. Unpag. Bl.:] Großes, mit seltenen Anlagen und Gaben ausgerüstetes deutsches Volkl Was könnte aus dir werden, wenn du dich als eine unzertrennliche, innig verschmolzene Einheit fühltest? — Was könntest du vollführen für Thaten der Größe, des Heldenmuths und des unsterblichen Ruhms, wenn du, von einem Riesengeiste geleitet, auf die Bahn der Ehre, auf den rechten Kampfplatz geführt würdest, wo du deine Kräfte erproben und deine Unüberwindlichkeit der Welt zeigen könntest? — Doch diese Zeit wird einst noch für dich herankommen und dann erst wird man staunen über die Thaten, die du zu vollbringen im Stande bist, über deinen Muth und deine Ausdauer, über deine Tapferkeit und deine Heldengröße; dann wirst du sein wieder wie deine Urväter, gewaltig und stark, todesmuthig und kühn, furchtbar und unüberwindlich! Doch vielleicht werden es deine letzten Thaten sein vor deinem Untergange, dem alle Völker endlich verfallen sind! [1850. Probeblatt. 1:] Von vielen Mitgliedern des Vereins für deutsche Reinsprache, der sich in allen Gauen Deutschlands immer mehr ausbreitet und schon über 700 Theilnehmer in 120 Ortschaften zählt, aufgefordert, entschloß sich der Unterzeichnete, in Verbindung mit mehreren wissenschaftlich gebildeten Männern und andern Freunden der Sache, ein eigenes Blatt unter dem Namen: „Die deutsche Eiche" zu gründen. (Dieser Name ist keine Nachahmung der (slowanska lipa) slavischen Linde, wie manche glauben könnten, da er schon viel früher zur Benennung einer Zeitschrift gewählt war, als jene bestand.) Einen gemeinsamen Besprechungssaal für die so weit von einander wohnenden und sich meistens gar nicht kennenden Beförderer der deutschen Reinsprache möchten wir damit eröffnen, um Einheit und Nachhalt in unsere Bestrebungen zu bringen. Schade wäre es, wenn die vielen ausgestreuten Samenkörner nicht auch zu Blüthen und Früchten heranreifen soll-

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ten, und dies können sie nur unter dem erwärmenden Strahle deutscher Begeisterung und deutschen Gemeinsinnes. Wir laden alle Vaterlandsfreunde ein, diesem Unternehmen mit Wohlwollen und Güte entgegenzukommen, es durch Einsendung zweckgemäßer, in deutscher Reinsprache abgefaßter Aufsätze zu heben und durch Abnahme und Empfehlung in weitern Kreisen zu verbreiten. Auf solche Weise wird der Sinn für deutsches Leben und deutsche Reinsprache immer mehr geweckt werden, der noch an so vielen Orten schlummert. Dadurch werden immer mehr Kenntnißreiche und Gebildete, auf die so arg entstellte Mischsprache aufmerksam gemacht, sich entschließen, auch ihre Kräfte mit den unsern zur Erreichung des gemeinsamen Zieles zu vereinigen. Doch nicht nur zur wechselseitigen Besprechung der Vereinsglieder und Freunde der deutschen Reinsprache eröffnen wir die Spalten unseres Blattes, sondern es soll zugleich für alle, die es lesen, ein Blatt der Belehrung und Unterhaltung, der Erholung in den Stunden der Muße sein; es soll zur Erweckung des vaterländischen Sinnes und Lebens, zur allgemeinen Bildung das Seinige beitragen. Seine Richtung wird ächt deutsch und freisinnig sein, um das vorgesteckte Ziel mit Umsicht und Ueberlegung zu erreichen. Bei allen verschiedenartigen Aufsätzen soll sein Hauptzweck, Förderung der deutschen Reinsprache durch Belehrung und Unterhaltung, nie außer Acht gelassen werden. Wir möchten einmal in größeren Kreisen durch beharrliche Folgerichtigkeit unseres Strebens die Ueberzeugung hervorrufen, daß es möglich sei, noch sehr viele Fremdwörter in Wissenschaft, Kunst und Umgang auszutilgen, daß man noch hundert und hundert Gegenstände und Dinge, statt mit fremden, mit deutschen Wörtern bezeichnen könne und auf solche Weise der Mehrzahl des Volkes verständlicher werde und zugleich die Sprache selbst ausbilde. Wir möchten gerne recht viele Männer der Wissenschaft und Bildung gewinnen, die sich mit Liebe und Eifer unserer Sache anschließen. Auch edle und geistreiche Frauen können sehr viel zur Förderung unseres Zweckes beitragen. Wir machen daher alle Eltern und Jene auf unser Blatt aufmerksam, welche sich mit dem Lehr- und Erziehungsfache beschäftigen, als Geistliche, Lehrer aller Volks-, Mittel- und Hochschulen, die Inhaber von Bildungs- und Erziehungs-Anstalten, weil ihr Einfluß auf die heranwachsende Jugend von großer Wichtigkeit ist; gerade bei dieser sollte die Sache nach und nach Eingang finden, dann wird sie fest wurzeln und in der Zukunft reiche Früchte tragen. Ferner machen wir aufmerksam auf unser Blatt alle Beamten und Staatsangestellten, die durch häufige Berührungen mit den Untergebenen einen großen Wirkungskreis besitzen; alle Herausgeber deutscher Zeitungen und Zeitschriften, welche hier ungemein viel Gutes leisten können; alle deutschen Vereine, hauptsächlich die Lehranstalten und Lesegesellschaf ten, Turn- und Gesangvereine u.s.w., unter welchem Namen sie immer vorhanden sein mögen; endlich die Gastgeber, Handels-, Geschäfts- und Gewerbsleute, wo sich mancher in der einsamen Stube oder im Kreise von Freunden einige Augenblicke gern mit diesem Gegenstande beschäftigen und manches vernehmen wird, was er bisher nicht gekannt hat. Alle Gebildete bitten wir, dieses Blatt, das erste und einzige in seiner Art, nach Kräften gütigst zu unterstützen und zu halten, damit ein Unternehmen nicht zu Grunde gehe, das aus reinster Vaterlandsliebe begonnen, einst für die wahre Volksbildung und für die deutsche Reinsprache nur von bedeutendem Erfolge sein kann. Der Inhalt wird sich theilen in: I. Gegenwart. Sprachliche Zeit- und Lebensfragen; Allgemeinverständliches aus allen Zweigen der Wissenschaften und des Lebens, mit Berücksichtigung der Reinsprache; Merkwürdiges aus der Kunst- und Künstlerwelt; Ernst und Scherz über die Gegenwart; zeitgemäße Vorschläge und fromme Wünsche in Betreff mancher Einrichtungen und Wörter; Volksleben, Gebräuche und Sitten mit Bezug auf Sprache; Hervorhebung und Uebersetzung der am meisten im Schwange gehenden Fremdwörter·, Streifzüge dagegen mit Nachweisung des Ueberflüssigen und Lächerlichen der Fremdthümelei; — hie und da merkwürdige Zeitereignisse, kleine Bücherbeurtheilung, auch Gedichte. II. Vergangenheit. Aus der Geschichte des deutschen Volkes, seiner großen Männer, seiner Sprache, seines Schriftthums (Literatur); über den Ursprung mancher Wörter und Eigennamen; Blicke in die Vorzeit, auch mitunter Erzählungen und Geschichtsdichtungen. III. Vereinbetreffendes. Aufsätze und Briefe von Mitgliedern des Vereins und von Freunden der deutschen Reinsprache; Geschichte des Vereins, Verzeichniß der Mitglieder, Lebensbeschreibungen der bedeutendsten unter denselben; Zweigvereine und deren Gründer.

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IV. Schlußringe. Fremdwörterschnacken, Witzfunken, Streiflichter, Leuchtkugeln, Blitzstrahlen. — Verschiedene Anzeigen. Brieflade. (Wir bitten, die Briefe frei einzusenden.) J.D.C. Brugger. [1850.413:] Schluß des ersten Jahrgangs. So hätten wir nun den ersten Jahrgang unserer Zeitschrift unter manchfaltigen Mühen und Beschwerden vollendet. Glücklich würden wir uns preisen, wenn es uns gelungen wäre, die Zufriedenheit und das Wohlwollen vieler Biedermänner und edler Frauen in der Nähe und Ferne durch unser Streben erworben zu haben; noch glücklicher, wenn wir durch das Anbahnen dieser neuen Richtung etwas zur Sprach- und Volksbildung beigetragen hätten. Wahrlich beide, unsere Sprache und unser Volk, verdienen es, daß man ihnen alle Achtung und Aufmerksamkeit widmet. Die Schwierigkeit unseres Unternehmens werden alle Jene zu würdigen wissen, denen die Zeitumstände und unsere Gesammtlage genauer bekannt ist, die wissen, welche eine harte Aufgabe es ist, etwas Neues in's Leben zu rufen, mitten in einer Zeit, wo man durch Drangsale aller Art fast für jede Anregung geistiger Kraft abgestumpft ist. Um so mehr müssen wir mit innigstem und wärmstem Dankgefühle jenen edlen hiesigen Bewohnern und Bürgern, wie den auswärtigen Freunden unsere Anerkennung aussprechen für die auf so bereitwillige Art dargebotene Theilnahme und Förderung. Möchten die Freunde unserer Richtung und unserer Bestrebungen auch im neuen Jahre diesem wichtigen Gegenstande mit derselben Liebe und Theilnahme ihre Aufmerksamkeit schenken wie bisher, damit immer ein Kreis wackerer Biedermänner in Deutschlands schönen Gauen vorhanden sei, der über die Reinheit und Ausbildung der Sprache wache. Wenn dieser Verband erhalten wird, dann wird der Forscher und Liebhaber der deutschen Sprache nach wenigen Jahren schon mit Vergnügen einen merkbaren Fortschritt auf diesem Gebiete wahrnehmen, wo so manche ungeweihte Hände nur Unkraut säen und Disteln statt Blumen pflanzen, wo so Mancher gedankenlos seine Muttersprache mit Hohn und Verachtung behandelt und seine Neigung und Liebe nur dem Auslande zuwendet. Möchten alle diese durch die reinen Flammen der Hochbegeisterung jener Edlen sich zu einem Umschwünge ihrer Ansicht und Denkungsweise veranlaßt finden, damit immer mehr Freunde und Vertheidiger der reinen deutschen Sprache ihre Kräfte widmen! Sollte später Jemand diese Blätter lesen, so bedenke er, wenn er vielleicht Manches anders zu finden wünscht, daß sie im Kriegszustand geschrieben wurden. Die Hefte im künftigen Jahre werden manche sehr schöne und unterhaltende, überaus anziehende und überraschende Aufsätze, Erzählungen, Gedichte u.s.w. unserer verehrten Mitarbeiter enthalten, welche jedem wißbegierigen und gebildeten Deutschen willkommen sein dürften. Schließlich bitten wir, die Bestellungen für unsere Zeitschrift baldmöglichst bei Buchhandlungen oder bei dem Herausgeber selbst zu machen. [1851.272:] Deutschlands Bevölkerung und die deutsche Eiche. Man sollte glauben, eine Zeitschrift, die sich der entstellten und mißhandelten Sprache annehme, welche deren Reinheit und Schönheit herzustellen sich zum Ziele gesetzt hat, sollte auch bei vielen — ja bei sehr vielen Deutschen Anklang finden. Allein das ist nicht der Fall. Bei weitem der größte Theil der Deutschen weiß gar nicht einmal, daß eine solche Zeitschrift vorhanden ist, kennt nicht einmal den Namen derselben, noch viel weniger weiß er von der Sache und dem schönen Zweck etwas. Der größte Theil ist in Sorgen und Noth, in Arbeit und Mühseligkeit versunken und kann sich kaum der Last und Drangsalen erwehren, um nur seine täglichen Bedürfnisse zu befriedigen. Die kleinere Zahl der Gelehrten und Gebildeten will von einem solchen Unternehmen nichts hören und nichts wissen, weil sie glauben es sei unmöglich, etwas damit zu leisten und man könne einmal nichts bessern an der Sprache — man müsse sie ihrem traurigen Schicksale der Fremdwörterbeherrschung völlig überlassen. Die Zeitungs- und sonstige Tagschriftsteller nehmen sich aus Mangel an Zeit, an Kenntniß, an Uebung u.s.w. der Sache auch gar nicht an; so bleibt sie nur der kleinen Schaar einiger entschiedener und regsamer Sprachfreuncle überlassen, welche mit der ganzen Kraft ihrer Kenntnisse und ihrer Vaterlandsliebe dieser Richtung dadurch Bahn zu brechen suchen. Allein die kleine Zahl kann unmöglich für sich

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die Zeitschrift, ohne Beihülfe und Theilnahme Anderer tragen und halten. Die Nachwelt wird es kaum glauben, wenn wir hier in Umrissen die Bevölkerung Deutschlands aufstellen und darlegen, daß es nicht sollte möglich gewesen sein, unter den vielen Tausenden von Reichen und Begüterten, Gelehrten und Gebildeten nur einige Hundert herauszubringen, die ihre Hülfe und Theilnahme einem so edlen Zwecke zuwenden wollten. Unter 40,000,000 Deutschen findet man also nicht einmal so viele Hunderte, nicht 4000, nicht einmal 400, die noch Sinn für die Reinsprache und deren Förderung besitzen! — Im Königreiche Preußen halten von 15 Großtausenden diese Zeitschrift nicht 20 Einzelne; und im Kaiserthum Oesterreich mit 12 Großtausend Deutschen sind eben so wenig; in Baiern mit 4 Großtausend sind nicht 10 Abdrücke, in Hannover, Wurtemberg und Sachsen miteinander nicht 10, die sie halten; im Großherzogthum Baden allein befinden sich noch die Meisten und das sind kaum über 100. Das ist ein trauriges Zeichen der Zeit, wenn bei so vielen Großtausenden Menschen so wenig Theilnahme und Kraftäußerung sich vorfindet für ihre Sprache, für die Reinigung, Bildung und Förderung derselben; so wenig Sinn für die Volksbildung selbst, welche mit jener in unmittelbarer Verbindung steht. Da muß wohl die Sprache mit dem Volke selbst zerfallen und eine Beute des mächtigem und regsameren Auslandes werden! [1851.274:]

Zum Schlüsse. Schöner Traum, den ich geträumt — fahre hin! — Verschwunden bist du, wie so manches andere liebliche und herrliche Traumgebilde — das nimmer in die traurige Wirklichkeit treten konnte! Ja nur im Reiche der Träume ist der Mensch glücklich und feiert seine schönsten Stunden irdischer Seligkeit — Stunden, die ihn an die Seligkeit der Himmlischen erinnern. Auch ich träumte eine Weile solche Seligkeit, und wollte dem deutschen Volke sein höchstes und noch einzig übrig gelassenes Gut — seine Sprache auf eine höhere Stufe der Bildung emporheben — ich wollte beitragen zur Entwicklung und Reinhaltung derselben und so mittelbar zum Wohle und zur Verherrlichung des Vaterlandes und des Volkes selbst. Doch die Mächte der Finstemiß, die immer thätig sind, wo es sich darum handelt ein Werk des Lichtes zu zerstören, waren auch hier eifrig geschäftig, ihr Möglichstes beizutragen, um ein Beginnen in seinem Keime zu ersticken, von dem einst für Sprache und Volk in der Zukunft etwas Großes, ein herrlicher Aufschwung zu erwarten stand. Wie viel Neues und Schönes hätten wir noch dem Volke aus den Schachten der Wissenschaft und Forschung vorgeführt, wenn uns das Schicksal es vergönnt hätte. Allein den Gebildeten war unser Streben ein Aergerniß und den Gelehrten erschien es als eine Thorheit. Mag es sein, — wenn auch für einen Augenblick — selbst für Jahre das Gute und Edle in seinem Laufe gehemmt und verzögert wird — nimmer kann es ganz und völlig erdrückt und ausgerottet werden. Immer kommt wieder eine Zeit, wo es sich aufrafft und rastlos mit Kraft seine Bahn verfolgt. So wird es auch mit diesem Gegenstande geschehen, auch er wird später, wenn die Gebildeten und Gelehrten einst eines andern und besseren Sinnes geworden sind; wenn das Volk an Einsicht und Selbständigkeit zugenommen hat; wenn die Zeiten und die Zustände sich anders werden gestaltet haben, — von Tüchtigeren und Kraftvolleren in die Hand genommen und zum Ziele geführt werden, nachdem die kleine Schaar der Gegenwart ihr Möglichstes versucht hat, um wenigstens in Etwas einen Fortschritt zu wagen und zu erzielen. Möge ihnen dann ihr Beginnen besser gelingen und besser gelohnt werden als uns, die wir nur Mühe und Kampf, Anstrengungen und Opfer kannten — aber keine Stimme des Dankes vernahmen. Doch die Herren sagen, es sei noch zu früh zu solchen Unternehmungen, — das Volk sei noch nicht reif dazu — (oder mit anderen Worten die Gebildeten vielmehr zu träge). — Das mag vielleicht auch so sein — nun, so mögen wieder Jahrzehnte vorüberfließen, ja ein halbes Jahrhundert — möge dann der rechte Zeitpunkt wahrhaft eintreten, um den schönen Urgedanken der Reinsprache zu verwirklichen! — vielleicht ist es aber dort dann — zu spät! 0482 DER DEUTSCHE EIDGENOSSE London, Hamburg 1865 — 1867 * Standort: 30: Zs 11466[1865- 1867] * 1865 - 1867: Mehr nicht erschienen.

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DEUTSCHE FAMILIENBLÄTTER

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* Editorial: 1865. Unpag. Bl. Verein „Deutsche Freiheit und Einheit". DER DEUTSCHE EIDGENOSSE. Herausgegeben unter Mitwirkung von Karl Blind, Louis Büchner, Georg Fein, Ludwig Feuerbach, Ferdinand Freiligrath, M. Gritzner d.Ä., Ernst Haug, Friedrich Hecker, Theodor Mögling, K. Nauwerk, Theodor Olshauseh, Gustav Rasch, Emil Rittershaus, F.W. Schlöffel, Arnold Schlönbach, Franz Sigel, Gustav Struve, J.D.H. Temme, N. Titzes u.A. Jg· 1 - 2 . London, Hamburg: Trübner & Co. [ab 1866/67, Nr. VIII: London: Expedition] 1865-1867. 8° [Jg. l:]1865.[Nr. 1/15.3.] - Nr. V. 156 S. Jg. 2: 1866/67. Nr. VI - Nr. XII[Mai 1867], S. 157 - 371. * Zweimonatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. * 1866/67: Nr. VI bezeichnet mit „Zweiter Jahrgang", Nr. VII mit „Erste Nummer des zweiten Jahrgangs". [1865. Unpag. Bl.:] Was wir wollen. Der „Deutsche Eidgenosse" soll ein Organ für alle Diejenigen sein, die den Sturz der Tyrannei und die Aufrichtung des Freistaates erstreben. Unsere Losung ist eine kurze, aber entschiedene. Sie ist dem Liede des Dichters entlehnt, der im Jahre 1848 den Ansturm der Gedrückten gegen die Unterdrücker sang; dessen Leyer die mächtige Hymne „Die Todten an die Lebenden" entquoll; und der, noch von der Verbannung aus, die in Ketten geschlagene Freiheit einen sieghaften Zukunftsruf ertönen ließ. Es haben von England her, seit Jahren, einige Männer auf das Vaterland im Sinne der Freiheit und der Einheit zu wirken gesucht. Was seither durch eine Reihe einzelner Flugblätter geschah, soll jetzt durch eine regelmäßige Veröffentlichung in umfangreicherem Maßstabe bewirkt werden. Bereits haben sich in Deutschland und anderwärts warme Freunde für unser Unternehmen gefunden: Männer der Wissenschaft, die eine Zierde der Nation sind; Andere, die als Volksführer und Volksrepräsentanten ihre Proben abgelegt haben; wieder Andere, die mit den Waffen für die republikanische Sache eingestanden. Die Verwandtschaft der Gesinnungen macht sie zu Mitwirkenden, Mitdenkenden, Mitstrebenden. Engherziges Cliquenwesen ist ihnen fremd. Ihr Ziel ist die ganze Freiheit: als Bundesgenosse ist ihnen willkommen, wer immer es treu und aufrichtig mit ihr meint. Für Hebung der leidenden Massen schlägt in der Brust eines Jeden von ihnen ein warmes Herz. Nicht bloß das Recht, frei zu sein, erkennen sie dem Volke zu, sondern das Recht der Darbenden auf Arbeit, das Recht jedes Menschen, zu leben. „Alles durch das Volk! Alles für das Volk!" bleibt unser unabänderlicher Wahlspruch. Das ist die Eidgenossenschaft der Bestrebungen, die uns verbindet. In diesem Zeichen werden wir siegen! Der Verwaltungsrath. DEUTSCHE EISENBAHN Gera 1849- 1852 — DLZ I 8.473 0483 DEUTSCHE FAMILIENBLÄTTER Breslau 1873 - 1882 "Nicht nachgewiesen. * Quelle: Rister S 274: DEUTSCHE FAMILIENBLÄTTER. Beilage zu SCHLESISCHE PRESSE. Breslau 1873 - 1882.

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DEUTSCHE FAMILIENBLÄTTER

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0484 DEUTSCHE FAMILIENBLÄTTER Leipzig 1853-1861 * Nicht nachgewiesen. •Quelle: Heinsius 13/1/283: DEUTSCHE FAMILIENBLÄTTER. Erzählungen, Geschichten und Bilder aus dem Leben, der Natur und der Gesellschaft. Auszug aus der Novellen-Zeitung [ - • Nr. 1962]. Leipzig 1853 - 1861. 0485 DEUTSCHE FAMILIENBLÄTTER Stuttgart 1876-1878 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23419: DEUTSCHE FAMILIENBLÄTTER. Illustrine Blätter zur Unterhaltung am häuslichen Herd. Redaktion: Wiedemann. Stuttgart 1876-1878. 0486 DEUTSCHE FAMILIENBLÄTTER Z U R U N T E R H A L T U N G , BELEHRUNG U N D ERHEITERUNG Stralsund 1864 "•Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Kirchner 11349, 10551: DEUTSCHE FAMILIENBLÄTTER ZUR UNTERHALTUNG, BELEHRUNG U N D ERHEITERUNG. Mit der Beigabe DEUTSCHES THEATER. Herausgeber: F. Stein. Stralsund 1864. 0487 DEUTSCHE FAMILIEN-ZEITUNG Warnsdorf, Leipzig 1875 "•Standorte: Ö N B Wien: 398.571-Q1875] SKCSR Prag: 52 E 87[1875] *1875: Mehr nicht nachgewiesen. DEUTSCHE FAMILIEN-ZEITUNG. Herausgeber: Hermann Roskoschny. Verantwortlicher Redakteur: Hermann Roskoschny. Jg· 1 · Warnsdorf: Hermann Roskoschny [ab 1875, Nr. 13: Leipzig: Johann Wilhelm Krüger] 1875. 4° Jg. 1: 1875. Bd. 1. Nr. 1[1.1.] - Nr. 14[15.7.]. IV, 336 S. * 1 Nr. = 24 zweisp. S. "•Zweimal monatlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Bd. 0488 DEUTSCHE FLEDERMAUS Ungvar 1868 "•Standort: OSZK Budapest: H 3.589[1868] *1868: Mehr nicht nachgewiesen. »Beilage zu DENE VER. * Editorial: 1868. Nr. 1.

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DEUTSCHE FLEDERMAUS

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D E U T S C H E FLEDERMAUS. Humoristische Zeitschrift. Beilage zu [. . .]„Denever". Eigenthümer: Michael Hövessy. Verantwortlicher Redakteur: Franz Turner. Jg· 1· Ungvar: Michael Hövessy 1868. 4° Jg. 1: 1868. Nr. 1[1.4.] - Nr. 5[10.5.]. * 1 Nr. = 2 zweisp. S. * Wöchentlich. [1868. Nr. 1.·]

Die „Deutsche Fledermaus. " Dass wir eine ungarische Fledermaus haben, das weis bereits jeder gebildete Mensch Ungvár's; dass wir aber von heute an auch eine „Deutsche Fledermaus" ausfliegen Hessen, das werden nur unsere jetzigen geehrten Leser wissen, welche nämlich auf dieselbe zu pränumeriren für gut befunden haben. Manche fragen schon jetzt: was ist das für eine Fledermaus? welche Richtung wird sie einschlagen? zu welcher Partei wird sie gehören? was wird sie enthalten? wie hoch ist der Pränumerationspreis? wann erscheint sie? wie gross ist sie? Auf diese Fragen kann ich nur Folgendes antworten: 1. Die Fledermaus ist ein humoristisches Beiblatt zum ungarischen Denevér. 2. Wird sie nach allen Richtungen hin mit ihrem Donner(Witz)keile dreinschlagen; speziell die Linke in ihrem excentrischen und lächerlichen Treiben gegenüber der Rechten verreissen; aber gewiss nicht auf einmal, sondern successive, stückweise. 3. Gehört sie der Regierungspartei an, weil natürlich von nun an kein Blatt entstehen kann ohne einzusehen, dass wenn man das Vorgehen der jetzigen ungarischen Regierung nicht vertheidigt und billigt, man vom Blödsinn befallen sein muss. 4. Was den Inhalt anbelangt, so ist bereits aus Punkt 3 zu ersehen, mit welchen Gegenständen wir sich befassen werden. Hiezu, glaube ich, benöthigt es keines weitern Commentars. 5. Der Pränumerationspreis mit dem Denevér zusammen: nur 1 fl. 6. Erscheint dieselbe Hand in Hand und an einem Tage, vielmehr Abends, mit dem Denevér, als Beiblatt zu selben. 7. Wird sie zwar grösser sein als eine Maus, aber dennoch die Grösse eines halben Bogens selten überschreiten. Unser Bestreben wird immerhin sein, jeder Klasse der Einwohner Ungvár's und Umgebung ein passendes Amusement zu verschaffen, dabei aber gewiss jede niedrige Anspielung und Beleidigung meiden und werden wir stets jenes Sprüchwort vor Augen halten: „Wie Du mir, so ich Dir!" Nachdem die Hauptfragen beantwortet sind, gehen wir zum Detailinhalt der „Deutschen Fledermaus" über. a) Humoristisch-satyrische Gedichte wie sie kommen. b) Bericht über das Treiben der hiesigen und auswärtigen verschiedenen Clubbs, und über abgestattete Besuche in selben. c) Feuilleton. d) Philosophische Räsonnements in der Handwerksstube. e) Wochenchronik. f) Original Correspondenz des In- und Auslandes (humoristisch). g) Allerlei u.s.w. u.s.w. Aber dies Alles nicht auf einmal, denn um Sämmtliches bringen zu können, müsste die Maus grösser, und folgerichtig auch die Preise erhöht werden. Unsere Absicht ist diess nicht, sondern: „Billig und viel zu lesen." Nun, geehrte Leser! da wir Alles beantwortet und über Alles Aufklärung gegeben haben, hoffen wir auf zahlreiche Subscribirung, und wollte vielleicht Jemand noch mehr wissen, so bitten wir sich zu uns zu bemühen, wo mit Allem — überhaupt mit einen Pränumerationsbogen — gedient werden kann.

0489

DIE DEUTSCHE FRAU

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0489 DIE DEUTSCHE FRAU Marburg, Leipzig 1859-1860 * Standort: SLB Dresden: Ζ 4° 2592[1859] * Nicht nachgewiesen: 1859. Nr. 13 ff. 1860. •Quelle: Kirchner 11431: DIE DEUTSCHE FRAU. Ein Familienblatt. Herausgeber: C. Becker, J.G. Findel, Carl Wörle. Marburg, Leipzig 1859 - 1860. •Editorials: 1859. 1. 89. DIE DEUTSCHE FRAU. Ein Familienblatt. Herausgeber: C. Becker, Carl Wörle. Verantwortliche Redaktion: C. Becker. [Jg. 1]. Marburg, Leipzig: Johann August Koch 1859. 4° [Jg. 1:]1859. Nr. 1 - 12. 96 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Wöchentlich. [1859.89:]

Mit Nr. 14 beginnt ein neues Quartal unserer Zeitschrift. In der kritischen Lage unseres Vaterlandes ist unser Werk entstanden und fortgeführt worden. Unser friedliches Streben hat sich nicht durch den leidigen Krieg, der uns bedroht, stören lassen; wir gingen nur um so muthiger unserem Ziele entgegen, weil wir gerade in solchen Zeiten einen Hort des stillen Familien-Lebens und Wirkens um so nöthiger erachten, als die heiligsten Güter des Menschen da am meisten gefährdet sind. Die deutsche Frauenwelt hat dies mit uns gefühlt und durch die freundliche Aufnahme, die sie der „Deutschen Frau" hat angedeihen lassen, bethätigt. Wir danken ihr dafür und bitten sie, auch in dem neuen Quartal die Liebe und Theilnahme wie bisher unserer „Frau" zu erhalten und zu beweisen, daß sie ihrem hohen Berufe treu bleibe, auch wenn die Gefahren des Krieges unser Vaterland durchbeben. Die Mission der Gattin, Mutter und Hausfrau wird nur um so größer und erhabener, wenn die Männer den stillen Herd der Familie verlassen müssen und für Gott und Vaterland hinaus in den Krieg ziehen. Denn je größer die Güter sind, die der Mann daheim besitzt, je mehr sein Herz von einem treuen Weibe, von guten Kindern gefesselt ist, desto energischer, desto begeisterter wird er Alles daran setzen, sie zu erhalten, desto fröhlicher wird er in den Kampf gehen, sie zu schützen. So wurzelt der Nerv des männlichen Wirkens und Schaffens im Hause und die Entscheidung des Krieges ist oft in die schwache Hand der Frauen gelegt. Das ist der wahre Patriotismus der Frauen, ihm wird in den Tagen der Gefahr unser Blatt seine Aufmerksamkeit zuwenden und somit im Kleinen für das Große wirken, in der Familie für das Vaterland. 0490 DEUTSCHE FRAUEN-ZEITUNG Berlin 1879 - 1880 •Nicht nachgewiesen. •Quelle: Kirchner 23962: DEUTSCHE FRAUEN-ZEITUNG. Organ für die Interessen deutscher Frauen. Redaktion: A. Silber. Berlin 1879 — 1880. 0491 DEUTSCHE FRAUEN-ZEITUNG Leipzig 1853 •Nicht nachgewiesen. •Quelle: Kirchner 11429: DEUTSCHE FRAUEN-ZEITUNG. Blätter für Literatur, Kunst und die höheren weiblichen Interessen. Leipzig 1853.

DEUTSCHE HAUSZEITUNG

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0492 DER DEUTSCHE FRIEDENSBOTE Berlin, Leipzig 1868-1870 * Nicht nachgewiesen. •Quelle: Kirchner 8605: DER DEUTSCHE FRIEDENSBOTE. Herausgeber: W. Quistorp. Berlin 1868 - 1870. 0493 DEUTSCHE HAUSZEITUNG Radeberg, Leipzig, Dresden 1850-1855 * Standort: SLB Dresden: ZB 95[1850-1855] * 1850 -1855: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1850. 1. Unpag. Bl. 1851. 1. 184. 1852. 189. 1853. 1. 1855. 1. 144. DEUTSCHE HAUSZEITUNG. Zur Besprechung und Förderung unserer nächsten und wichtigsten Angelegenheiten und zur Verbreitung der Jedermann und jedem Haushalt nützlichen Lebenskenntnisse [ab 1850, Nr. 7 mit dem Untertitel: Zur Besprechung und Förderung der nächsten und wichtigsten Angelegenheiten und wahrer gemeinnütziger Lebenskenntnisse; ab 1851, Nr. 1 mit dem Untertitel: Zur Förderung häuslicher Wohlfahrt, vaterländischer Sitte und nützlicher Lebenskenntnisse; ab 1852, Nr. 1 mit dem Untertitel: Zum rechten Verständnis der Zeit und für wahren Fortschritt in Haus und Volk; ab 1854, Nr. 1 mit dem Untertitel: Baustücke zum Leben und Chronik gemeinnütziger Bestrebungen, insbesondere des Dresdner Vereins für's Leben]. Herausgegeben von dem Dresdner Verein für's Leben. Unter Jg· [ l ] -der 6 . Verantwortlichkeit von Ernst am Ende. Radeberg, Leipzig [ab 1852: Dresden]: Ernst am Ende 1850-1855. 4° Qg. 1:]1850. Bd. 1. Nr. 1 - 2 4 . 192 S. [Jg. 2:]1851. [Bd. 2]. Nr. 1 - 2 4 . 192 S. Jg. 3: 1852. Bd. 3. Nr. 1 - 52. 210 S. Jg. 4: 1853. Bd. 4. Nr. 1/2-47/48. 190 S. Jg. 5: 1854. [Bd. 5], Nr. 1 - 12. 144 S. Jg. 6: 1855. [Bd. 6], Nr. 1 - 12. 144 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S.; ab 1852: 1 Nr. = 4 zweisp. S.; ab 1854: 1 Nr. = 12 zweisp. S. *14täglich; ab 1852 wöchentlich; ab 1854 monatlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg. * Band-Titeleien: 1851 datiert 1852, 1852 datiert 1853. [1850.1:] Was soll die deutsche Hauszeitung? In Zeiten großer allgemeiner Bewegungen, die alles Bestehende bis in seine Tiefen erschüttern, wie sie unsre Tage gesehen haben, wie sie noch unsre Zukunft bedrohen, werden die Blicke leicht abgelenkt von dem einen Nothwendigen, woher doch allein die Hilfe uns kommt. Mag es sein, daß wirkliche Gebrechen so um Erlösung, daß wahre menschliche Bedürfnisse so nach Anerkennung und Erfüllung ringen; das haben wir zur Genüge erfahren, daß der Sturm der Leidenschaft, die offene Gewaltthat uns nichts, auch gar nichts gebracht hat. Und doch sind wir es, wir selbst allein, die jene Gebrechen heilen, jene Bedürfnisse uns erfüllen können; keine Form weder in Staat noch Kirche kann für sich allein uns glücklich und zufrieden machen. Ja! wir selbst, wir selbst allein können unsre Zeit verändern und verbessern, wenn wir wollen·, und wollen wir nicht, so wird unsre Wohlfahrth vollends in Trümmer gehen und unsre Nachkommen werden uns des Leichtsinns, der Unbesonnenheit anklagen, wenn sie auf blutgedüngten Brandstätten unsre Verblendung bejammern oder unter härterem Joche als je ihre Knechtschaft beseufzen.

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DEUTSCHE HAUSZEITUNG

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Zwei sind's, die alle Dinge verändern, das Wort und der Wille. Das Wort bringt die Erkenntniß Dessen, was fehlt, und Dessen, was sein soll; der Wille faßt es auf und vollbringt's zur That und zum Leben; sind beide recht und gut, so kommt das Gedeihen von Oben. Das Wort soll die Hauszeitung bringen, und daß es nicht ein falsches, sondern ein wahres Wort ist, dafür wird der Verein sorgen, der sich hier zum ersten Male nennt und nun weiter kund geben wird. Der Verein erkennt die Grundsätze der Wahrheit, Ordnung und Billigkeit als Lebensregel an und das mag auch Bürgschaft für das Blatt sein. Die Hauszeitung soll offen und ungescheut Jedem sagen, woran es fehlt und wie es zur rechten Ordnung kommen kann. Sie wendet sich an die Einzelnen, denn aus Einzelnen besteht das Volk und Einhelligkeit in Sitten, Bildung und Wohlstand machen erst ein Volk. Sie wendet sich an das Haus, denn ein Haus, eine Wohnung, ein Eigenthum, sei es gering oder groß, hat noch bei Weitem die Mehrheit in Deutschland, und wehe auch dem Lande, wo bei wenigen Reichen, die Mehrheit ohne Obdach und Eigenthum wäre. Vom Hause muß es ausgehen, wenn die vorhandene Zahl der Eigenthum- und Obdachlosen immer geringer werden soll, und daß es so werde, das fordert unser Gewissen, das will Gott. Wir können nicht alle große Herren und Reiche sein; daß aber Jeder nach seinem Werthe gilt; daß Keinen Verachtung drückt, der es nicht verdient; daß kein rechtes Streben verkümmert; daß die Noth Niemand zum Knecht macht und daß es Keinem daran fehlt, was der Mensch als Mensch braucht zu Nahrung, Kleidung und Obdach, dahin muß es kommen. Dazu hilft Kenntniß, Bildung, Sittlichkeit und Geschicklichkeit, und wo sie bei dem Einzelnen nicht ganz zureichen, dann die Gemeinschaft. Die Hauszeitung wird hinzutreten an den großen Strudel der Meinungen und Begriffe und herausnehmen, was nach alter und neuer Lehre naturwahr ist, damit wir erfahren, was Mensch, Ehe, Haus, Gesellschaft, Bildung, Sitte etc. nach ewigen Grundbedingungen sind und sein sollen und noch, wie sie es werden können. Doch das nicht allein; das erste zum Leben ist das Lehen, sie wird lehren, wie das Leben frisch, gesund und kräftig zu erhalten ist. Außerdem aber bringt sie noch verschiedene Kleinigkeiten, wie man die Zeit recht brauchen, Vermögen erwerben und erhalten und überhaupt tüchtig und ersprießlich arbeiten und wirthschaften kann und soll. Das wird der erste Abschnitt sein. Weiter bringt sie noch — und dies ist ein anderer Haupttheil — Nachrichten von dem Verein, der für's Leben besteht, und da er Wort und That in sich trägt, von den Einrichtungen und Anstalten, die er zur Förderung und Erleichterung des Lebens getroffen hat oder treffen wird. Wer dann will, kann es nachahmen, denn er ist nicht privilegirt, oder auch zu ihm treten und er fordert von Niemand Beiträge oder Thätigkeit über Vermögen. Endlich aber bringt sie noch drittens ein Jahrbuch des Guten und Nützlichen für Haus und Leben, worin nicht blos Vorschriften und Anweisungen zu verschiedenem Brauchbaren und dieser und jener Kunstvortheil, sondern auch andre alte und neuentdeckte Wahrheiten und Lehren, die dem Leben förderlich sind, in Kürze enthalten sein werden. Der geehrte Freund sieht nun schon, daß hier nicht ein Blatt gemeint ist zum Einwickeln, daran fehlt's nicht, sondern zum Entwickeln des Guten, und fürchte darum nicht, daß es zu ernsthaft darin hergehen wird, die rechte Wahrheit ist ein heitres Licht und schafft Freudigkeit des Lebens. Wollte Gott, die Hauszeitung dränge durch, sie ist für das ganze Volk, große und kleine, gelehrte und ungelehrte Leute; dann brächte sie wohl, was wir brauchen, die alte deutsche Bildung und Sitte, die deutsche Redlichkeit, den deutschen Fleiß, die deutsche Wirthschaftlichkeit, und dann würde es in Wahrheit ein einiges und freies Deutschland geben; sonst aber nicht, denn aus Nichts wird Nichts. Kaufe nun die Hauszeitung, wer da will, sie ist nicht blos für Heute und für Heuer, sie wird ihm weiter nützen und werth bleiben; und wer sie nicht will, lasse sie weiter gehen, vielleicht daß er sie doch später noch ruft, dann aber nur nicht zu spät. Und so, geneigter Freund, Gott befohlen und Sein Segen über uns Alle! {1850. Unpag. Bl.:] Schlußwort zum ersten Band der deutschen Hauszeitung. Die deutsche Hauszeitung hat nun ihren ersten Jahrgang beendet und im Rückblick auf die vergangene Zeit ist zuvörderst der freundlichen Theilnahme, die sie gefunden hat, dankbar zu gedenken. Es war schwierig, Raum zu gewinnen inmitten so vieler Bedrängnisse, Meinungen und Richtungen; dessenungeachtet hat das friedliche Blatt Freunde gefunden und darf hoffen, sich Solche erhalten und noch vermehrt zu sehen, jemehr es Gelegenheit bieten wird, seine Strebungen zu erkennen und zu würdigen.

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DEUTSCHE HAUSZEITUNG

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Entschieden wird die deutsche Hauszeitung auch ferner jedem näheren Eingehen auf politische oder kirchliche Verhältnisse widerstehen. Nicht, weil ihre Herausgeber solcher Besprechung nicht gewachsen wären, sondern weil sie der festen Ueberzeugung sind und sein müssen, daß durch solche Erörterungen, die sich meist nur auf der Oberfläche der Ereignisse halten können, wohl Mißvergnügen und Störung, aber nimmermehr eine gründliche Verbesserung der Zustände herbeigeführt werden kann. Wer nur der Wahrheit und keinerlei Partei dient, wer in den Menschen aller Classen aufrichtig seine Brüder liebt und nicht irgend eignen Vortheil oder die Befriedigung einer, wenn auch selbst augenblicklich mit Grund erregten Leidenschaft sucht, der wird, insofern unsere Lage eine unbehagliche wäre, die Ursachen davon mit mehr Gründlichkeit aufsuchen und nur diejenigen Mittel zur Abhilfe vorschlagen wollen, welche wirklich in Aller Hand gegeben sind. Deshalb wird die Hauszeitung auch künftig der Erörterung unserer sittlichen und WohlfahrtsZustände, der Verbreitung von solchen Rathschlägen zur Verbesserung derselben, von solchen Andeutungen über und für unsere gesellschaftlichen Verhältnisse, das Haus, die Erziehung, Bildung, Arbeit, Vermögen, Wirthschaft und deren Beziehungen zu unserer Natur, der Gesundheit und Geistesfreiheit, welche aus deren eigenstem Wesen geschöpft sind und deren Ausführung uns selbst möglich ist, in mannichfach wechselnder, anziehender Form allein das vorzüglichste Augenmerk widmen und durch Beispiele aus der Geschichte der Einzelnen und Völker den Eifer zur That zu kräftigen suchen. Gleichzeitig wird ihr Jahrbuch Berichte über die neuesten Schriften, Entdeckungen, Erfindungen und Einrichtungen geben, welche dem Leben der Einzelnen oder des Ganzen förderlich sein können. Die Auszüge aus den Verhandlungen und dem Schriftenwechsel des Vereins für's Leben werden aber diese Wirksamkeit unterstützen und jedenfalls nur Mittheilungen enthalten, die ein Gemeingut Aller zu werden verdienen. Wer gewissenhaft will und mit Ausdauer thut, was der reinsten Ueberzeugung von jeher als göttliches Geheiß gegolten, darf an dem Erfolg nicht zweifeln, und so hoffen auch wir, unser Wirken mehr und mehr anerkannt und dann auch durch unsere Arbeit immer würdigere und wahrhaft befriedigende Verhältnisse herbeigeführt zu sehen. Der Verein für's Leben. [1851.1:] Nichts erinnert uns mehr, als der Jahreswechsel, an den großen Weltzusammenhang; denn nicht blos von unserm Uebereinkommen, sondern von dem Gang jener, Millionen Stunden entfernter Gestirne über uns hängt die Bestimmung der Zeitenkreise ab. Darum galt schon den alten Völkern der Eintritt eines neuen Jahres als etwas Weihevolles und ihre Priester waren die ersten Sternkundigen und Kalendermacher. Zur Zeit der herbstlichen Nachtgleichen begann die alte Welt, der alte Israelit; zur Zeit der Frühlings-Nachtgleichen begannen früher die Christen, im Abendlande im März, im Morgenlande im April, das Jahr. Die neuere Zeitrechnung rührt von Rom her; wie sie bei uns gebräuchlich, vom Pabst Gregorius XIII., wie sie in der Griechischen Kirche gilt, welche das Jahr um 12 Tage später beginnen läßt, noch von Julius Cäsar. Immer aber waren Jahre, Monate, Wochen und Tage nach der Stellung der Erde zur Sonne, Mond und Sternen geordnet. War es nun die Erinnerung an diese hehre Verbindung mit den Gestirnen, war es das Bewußtsein unsrer Ohnmacht gegenüber der ewigen Leitung der Welt, genug, überall war diesem Tage eine religiöse Feier gewidmet und überall begrüßte man sich festlich mit Wünschen. Zwar wimmeln jetzt nicht mehr, wie sonst, die Straßen von Glückwünschenden, doch unter Freunden, und im Hause besteht noch die alte Sitte, und ihr will auch die Hauszeitung folgen. Gedenken wir jedoch der Milliarden, welche über diese Erde gegangen, und Jahr um Jahr gute Wünsche ausgestreut haben, ohne daß die vollen Ernten davon auf uns überkommen, so sehen wir wohl, Wünsche und Worte allein machen es nicht, die That muß hinzutreten. Denn überall sollen wir ja Gottes Willen thun, und nicht blos bekennen. Gottes Wille ist es aber, daß wir nach Wahrheit, nach Ordnung und nach Billigkeit streben, denn eine solche That schafft uns die rechte Freiheit, an ihr hängt das Leben und der Frieden. So möchte aber die Hauszeitung selbst zur That werden in ihren lieben Lesern, und das ist eigentlich ihr einziger Wunsch, in dem die Erfüllung jedes andern enthalten ist.

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Wie sie dies aber beginnen will? Jahr aus, Jahr ein grünen die Bäume und bringen aus altem Stamm frische Zweige mit Blättern, Blüthen und Früchten hervor. Da möchte sie auch an dem uralten Stamme der einen Weisheit — denn nur die Thorheit ist immer neu und mannichfaltig — so ein Zweiglein mit Blättern werden, das dem eilenden Wanderer friedlichen Schatten, manche heiter erquickende Blüthe und manche ihn stärkende Frucht böte. Es wachsen aber Blüthen und Früchte nicht blos aus Bäumen, sondern auch aus der Erfahrung und Erkenntniß heraus und der Mensch lebt auch nicht allein vom Brode. Wenn wir nun die Wahrheit reden lassen über unsre heutigen Meinungen und Sitten; wenn wir Erkenntniß und Erfahrung uns rathen lassen zum Leben, wie es frisch und kräftig sein, und im Hause, wie es freudig und wohlhäbig werden könne; wenn wir von dem Verein berichten, wie er für's Leben wirkt, wie er durch gemeinsame Kraft das Vordringen von Noth und Uebel abzuwehren sich müht: so möchte es fast besser scheinen, bei solchen Blättern zu rasten, als mit deutscher Uneigennützigkeit beim Glase auf eigne Kosten über Krieg und Frieden aller Staaten von Constantinopel an bis nach Pecking, das alte römische Reich und die neue Welt mit eingeschlossen, mühsam zu verhandeln, ohne daß wir die Spitze eines Turbans bewegen und während zu Hause uns Alles geht, wie es eben gehen mag. Was wir dem werthen Leser bringen, gilt ihm selbst und er kann das Wort, wenn er es will, sogleich in That umsetzen, und wird dabei immer gewinnen. Soviel können wir versprechen und auch noch, daß wir uns möglichst kurz fassen wollen, denn das Leben ist so kurz genug. Darum auch jetzt, geliebter Leser, nimm uns wie das Jahr, im Vertrauen; vielleicht daß auch wir in unsrem Fortgang Dir besser gefallen, als im Anfang und sonach mit Gott selbander vorwärts! [1851.184·] Die Deutsche Hauszeitung beginnt den dritten Jahrgang und zwar nunmehr als Wochenschrift, um der Zeit und ihren Bedürfnissen näher zu treten. Wie bisher wird sie dem Hause, seinen Sitten, seiner Bildung und der Wohlfahrt, welche durch den Fleiß und die Treue der Einzelnen gedeiht, ihr hauptsächlichstes Augenmerk widmen. Die Grundsätze des Vereines, Wahrheit, Ordnung und Billigkeit, als die Grundlagen jeder Gesellschaft; die Würde und das Ziel der Menschheit, nicht blos im Allgemeinen, sondern wie sie in der deutschen Eigenthümlichkeit insbesondere ausgesprochen, werden ihr hierbei als Richtmaaß dienen. Wie die Natur, mannichfaltig, heiter und klar, sollen ihre Artikel in bündiger Kürze sich folgen und etwa unter Vier Haupt-Abschnitte geordnet werden. I. Ein Welt- und Naturkalender wird in gedrängter Uebersicht die merkwürdigsten Tagesereignisse bieten, welchem aus dem Fenster Betrachtungen und Besprechungen zwischen Nahen und Fernen, Todten und Lebendigen über die hervorragendsten Dinge und Richtungen sich anschließen werden. Man wird hinter den Coulissen stehen und, je nachdem das Spiel ist, bald mit gemüthlichem Ernst, bald mit Witz und Satire es behandeln oder — bedeutsam schweigen. II. Zu den Hauptfragen des Tages und Hauses, über Erziehung, Bildung, Gesundheit und Lebenskunst, die verschiedenen Zweige der Volks- und Hauswirthschaft, die Meinungen und Sitten der Zeit werden unter entsprechendem Rückblick auf vorgewesene Zeiträume, ihre Männer und Erfahrungen, kräftige und verständliche Beiträge zu einer friedlichen Lösung geboten werden. ΙΠ. Zustände und Fortschritte im Bereich des Sittlichen, in Wissenschaft, Kunst, Handel, Gewerbe, Land- und Hauswirthschaft werden aus den neuesten Mittheilungen und Schriften darüber in geeigneter Kürze und nach ihrer Bedeutung jederzeit nachgewiesen werden und das Blatt zu einem Fundbuche ebenso für den Hausbedarf, wie für die Culturgeschichte der Zeit machen. IV. Gemiithlich am Abend sollen noch Lieder, Geschichten und Geschichtchen, aus dem Leben für das Leben, die freundlichen Leser ansprechen. Das ist der Inhalt des Hauptblattes. Außerdem wird von Zeit zu Zeit als Gratisbeilage ein Nebenblatt zur Deutschen Hauszeitung für Vereinswesen, Bücher und zur Förderung des Familien- und häuslichen Verkehres erscheinen. Namen, wie sie genannt sind, der gute Ruf, den der Verein durch gemeinnützige Bestrebung bereits erworben, werden nicht allein für die gute Absicht, sondern auch für die größte Sorgfalt in der Ausführung bürgen und eine freundliche Theilnahme auch diesem Unternehmen sichern, daß durch die Gunst des Himmels und der theuren Vaterlandsgenossen die Hauszeitung zum Hausbuch wird, reich an Rath, Nutzen und Erhebung für Viele. Der Redactions-Ausschuß im Verein für's Leben.

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[1853.1:]

Gruß an die Gleichgesinnten. Der G r u ß ist das erste Zeichen, woran wir uns erkennen. So grüßen wir, indem wir sagen, was wir wollen und wie wir es wollen. Nicht der Politik, dem Staate, der Kirche, — sie sind genugsam vertreten und besprochen — gelten diese Blätter, sondern allein dem Hause. In seinem Innern wallen noch Herzen, ist noch klar und ungefärbt der Geist, frisch und eins das Leben, ohne Sonderung. Welche Weltgestaltung die Zukunft sehen mag, sie wird zumeist von dort ausgehen, w o unsere erste und letzte Ruhestatt, w o der Heerd aller Bildung, Gesittung und Wohlfahrt, w o die Q u e l l e n der Freiheit, Macht und Ehre, unseres Glückes und Friedens sind, aber auch die der Entartung, des Verderbens und Elends sein können. D i e große und mannichfache Bedeutung des Hauses, seine Pflichten und Rechte in's allgemeine Bewußtsein zu rufen; zu mahnen daran, was fehlen; zu bringen, was das Leben dort fördern, verschönern, veredeln könnte: das ist die Aufgabe dieser Zeitung. So ernst und wichtig dieses Ziel ist, so wird doch der Weg dazu heiter und anmuthig sein. D i e großen Geister der deutschen Nation und ihre kernigen Gedanken werden jedes Blatt weihen. Was dann das Bedürfniß oder die Theilnahme des Hauses in der Gegenwart erfordern kann, dem werden wir, — immer geleitet von den großen Grundsätzen der Wahrheit, Ordnung und Billigkeit, welche das Leben durchdringen und bauen sollen, — nicht durch trockene Betrachtung, sondern durch mannichfache Stoffe aus der Natur, Geschichte und dem Leben in frischer und anziehender Bearbeitung entsprechen. Eine fortwährende Beachtung wird der Literatur, dem friedlichen Fortschritt in Wissenschaften, Künsten und Gewerben gewidmet sein. Aber auch was dem leiblichen Wohl, der Wirthschaft des Hauses räthlich und dienlich sein kann, soll nicht übersehen werden. Es ist die Absicht, das Nützliche und Angenehme so eng in diesen Blättern zu verbinden, daß sie für Alle, denen Denken und Empfinden das A t h m e n und Leben der Seele ist, lebendig wechselnde Unterhaltung darbieten. N u r Die, welche blos eine zeitvertreibende verflachende Kurzweil, den platten Spaß oder den verneinenden Zeitwitz suchen sollten, werden sich nicht hier zurecht finden, w o allein Geist und G e m ü t h gemeint sind. Ebenso würden D i e irren, welche hier nur ein Vereinsblatt in dem gewöhnlichen Sinne voraussetzen sollten. D o c h es ist überall besser, durch die That zu beweisen, was man will. So möge denn dieses offene Wort viele Gleichgesinnte treffen, u m der Sache willen! A u s ihren wackern Reihen werden uns Beiträge zur Zeitung eben so willkommen sein, als Kundgebungen geneigter Leser für deren fernere Entwickelung. Sie Alle grüßen wir v o m Herzen. U n d so recht mit G o t t und treu zu einander vorwärts! D e r weitere Verlauf soll aber zeigen, was wir wollten und vermochten. Die Freunde des Vereins für's Leben. [1855.1:]

Was soll die deutsche Hauszeitung.? Diese Frage eröffnete ihren ersten Jahrgang; diese Frage werden auch jetzt, beim Antritt ihres sechsten Jahrganges, Manche an sie richten. Sie hat zwar darauf bereits durch fünf Jahrgänge geantwortet; — ward sie nicht verstanden, mag sie jetzt wieder antworten. D e r Mensch bedarf nicht blos Politik, nicht blos Unterhaltung, nicht blos Kurzweil, nicht blos die Werkstatt, nicht blos den Salon. D a s Leben ist mehr als ein Gesellschaftsabend, obgleich eben so kurz vorüber. Es giebt Minuten, w o der Mensch sein Herz fühlt, w o er Wahrheit, Liebe und Trost sucht; w o er an sein Haus denkt, w o er Rath, w o er die heiligen Wege der Ordnung möchte; w o er Frieden möchte mit sich und Allen, Billigkeit über sich und Alle. In diesen ernsten Minuten werden die Blätter des Tages ihn ohne Schatten und Erquickung lassen, denn sie sind vergänglich, wie die Welt, die sie bringen. D a soll die deutsche Hauszeitung hinzutreten und erinnern an deutsches Gemüth, an deutsche Kraft, an deutsche Sitte. In ihren Blättern soll gesammelt sein, was die Geschichte und die Natur, was der denkende Verstand und das reine Herz als ewige Wahrheit, als heilige Ordnung, als grundgesetzliche Billigkeit an den Tag der Menschheit herausgefördert haben. Ihre kleinen Abhandlungen und Sätze, ihre Geschichten und Darstellungen sollen nur das bringen, was den T a g der Freude verklärt, die Nacht der Betrübniß erhellt und den G r u n d des Hauses und Lebens befestigt. Außerdem wird sie Nachrichten bringen von dem frischen und heitern Streben in den friedlichen Reichen der Literatur, der nützlichen Erfindungen und der gemeinnützigen Vereine, zu allgemeiner Anregung und z u m gemeinen Nutzen.

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Dazu haben sich Freunde zu ihrer Herausgabe vereinigt und dazu wird Jeder willkommen sein, der mitwirken oder mitlesen will. Gebe Gott die Erfüllung! Und damit begrüßen wir das Jahr und die Leser. [1855.144:] Der Hauszeitung Abschied. Die Hauszeitung nimmt Abschied von ihren getreuen Lesern; sie dankt Denen, aus deren geistigem Leben ihr eigenes hervorging. Sie dankt Allen, die bis zur Stunde noch mit ihr sind, Allen, die von Anfang mit ihr waren und nun selbst nicht mehr sind. Auch sie hört nun auf zu erscheinen, aber darum wird sie doch noch weiter sein, wie Alles, was selbstständiges Leben geworden war. Denn Das, was ihres Daseins Inhalt war, bleibt und wenn das nicht ganz ohne Wirkung war, so wird es auch nicht ohne Frucht fortwirken. Wer erreicht ganz Das, was er will und erstrebt? Unsere Ziele liegen, wenn es rechte sind, immer über den Gesichtskreis des Tages hinaus. Auch die Hauszeitung sinkt vor ihrem Ziel darnieder. Denn was Luft und Nahrung den Naturwesen, das ist die Theilnahme eines weiten Kreises Gleichgesinnter einem Blatte. Daß sie diese nicht gefunden, es liegt vielleicht an ihr, vielleicht an der Zeit, die sie durchwandert hat. Sie versuchte wohl, sich mannichfach anzubequemen, aber ohne der Gunst ihr eigentliches Wesen zum Opfer zu bringen, und so war der Versuch vergebens. Dessenungeachtet hat sie Anerkennung, wenn auch bei Wenigen gefunden, und das kann darüber beruhigen, daß ihr redliches Streben nicht ein ganz verfehltes war. Allerdings wird bei großer Bewegung die Stimme ruhiger Erwägung nicht leicht vernommen. Und wer läßt sich gern an Wahrheiten erinnern, die ihm alltäglich dünken, obwohl sie nicht zu häufig in's Leben übergehen, dessen Grundbau sie dennoch sind. Es ist das Neue, das Glänzende, die witzige Verspottung, welche anzieht. Man meint, groß zu sein, wenn man sich um Großes kümmert und das Kleine, was zunächst umgiebt, aus dem des Lebens Zusammenhang und eigentliches Glück besteht, leichthin vergißt. In dieses Mißverständniß konnte die Hauszeitung, ein Blatt des Friedens, nicht eingehen und so muß sie selbst nun eingehen. Mag sie denn nach sechsjähriger Wanderung ruhig wie sie war, ihren Gang beschließen. Ob sie unbeklagt und bald vergessen sei in der Lesewelt, ihr Wort wird in dem Verein bleiben, dem sie galt, dessen Grundsätze und Bestrebungen für Sittlichkeit, häusliche Wohlfahrt und Frieden sie weiter verbreiten sollte; dort mag jede Wahrheit, die sie darbot, noch länger zur lebensvollen Ordnung und Friedenbringenden Billigkeit gedeihen. Und somit ein Gottbefohlen den treuen Mitarbeitern hier und dort! und den werthen Lesern in und ausser dem Verein und noch ein herzinniges letztes Lebewohl für immer von der deutschen Hauszeitung. 0494 DEUTSCHE HEIMAT Dresden 1879 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23485: DEUTSCHE HEIMAT. Unterhaltungsblatt für Jedermann. Dresden 1879. DEUTSCHE ILLUSTRIRTE ZEITUNG Leipzig, Wien - Nr. 1863 NEUE ILLUSTRIRTE ZEITUNG 0495 DEUTSCHE JAHRBÜCHER FÜR POLITIK UND LITERATUR Berlin 1861 - 1864 * Standort: 36: Ζ 29/66(1861 - 1864] * 1861 — 1864: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1864. Bd. 11. Unpag. Bl. 1864. Bd. 13. 385.

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DEUTSCHE JAHRBÜCHER FÜR POLITIK UND LITERATUR. [Ab 1862, Bd. 2, H. Í;] Unter Verantwortlichkeit des Verlegers redigirt von H.B. Oppenheim [ab 1862, Bd. 3, H. 1: Für die Verlagsbuchhandlung verantwortlich Franz Duncker / Redaktion: H.B. Oppenheim; ab 1862, Bd. 4, H. 2: Für die Verlagsbuchhandlung preßpolizeilich verantwortlich Franz Vahlen / Verantwortlicher Redakteur: H.B. Oppenheim], dg- 1 - 4 ] . Berlin: J. Guttentag 1861 - 1864. 8° [Jg. 1:]1861. Bd. 1. H. 1 - 3. 506 S. [Jg. 2:]1862. Bd. 2. H. 1 - 3 . 520 S. Bd. 3. H. 1 - 3 . 516 S. Bd. 4. H. 1 - 3 . 499 S. Bd. 5. H. 1 - 3 . 518 S. [Jg. 3:]1863. Bd. 6. H. 1 - 3 . 508 S. Bd. 7. H. 1 - 3 . 513 S. Bd. 8. H. 1 - 3 . 506 S. Bd. 9. H. 1 - 3. 508 S. [Jg. 4:]1864. Bd. 10. H. 1 - 3 . 394 S. Bd. 11. H. 1 - 3 . 392 S. Bd. 12. H. 1 - 3 . 404 S. Bd. 13. H. 1 - 3 . 392 S. *1 H. = 160 S. * Monatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Bd. [1864. Bd. 13. 385:] Zum Abschied. Von H.B. Oppenheim. Mit diesem Hefte hören die Deutschen Jahrbücher zu erscheinen auf. Sie waren vor 3 1/4 Jahren begründet worden, nicht um ein Bedürfniß zu befriedigen, sondern um ein Bedürfniß zu wecken. Die Ungunst der Zeiten aber hat das öffentliche Interesse in andere Bahnen gedrängt, als damals vorauszusehen war. Wie jede höhere Kulturstufe eine Reihe von Bedürfnissen kennt oder erzeugt, deren Objekte auf niederen Kulturstufen als ¿«xKsgegenstände erscheinen, so ist umgekehrt auf die einfachsten Werkzeuge angewiesen, wer um das nackte Leben kämpft. Dem entsprechend erheischt ein ausgebildetes politisches Leben eine Menge literarischer und wissenschaftlicher Organe, welche die Wechselwirkung aller sozialen Funktionen und das Zusammenwirken aller Gedankenkreise herstellen, während diejenigen politischen Zustände, in welchen die untersten Fundamente der bürgerlichen Freiheit noch nicht unerschütterlich fest stehen, sich mit der einfachen Form der Tagesberichte und der Polemik gegen die momentan erlittenen Ausschreitungen begnügen. Unser Irrthum bestand darin, daß wir eine höhere und für etliche Jahre wenigstens nicht unterbrochene, friedliche Entwickelung gehofft hatten. — Es gab Zeiten, — kaum trennt uns ein Menschenalter von denselben — wo die allgemeine politische Stagnation nur für belletristische Erzeugnisse eine rege Theilnahme aufkommen ließ. Es war die Zeit der Zwanziger Jahre und ein Zustand, gegen welchen eifernd Ludwig Börne sich unsterblichen Ruhm erwarb. Seitdem heißt es oft, daß uns ein Börne fehle, wenn die Verkettung von großen und kleinen Umständen, wenn die eigenthümliche deutsche Misere von bundesmäßiger Zwietracht souverainer Kleinstaaterei und süffisanter Kabinetspolitik in ihrer Mischung einen so tragikomischen Charakter annehmen, daß nur noch der Spott als ein sicherer Bundesgenosse dagegen erscheint. Aber die Zeiten sind trotzdem so viel größer und ernster, das nationale Bewußtsein ist so viel mächtiger geworden. Zwar trat das streng politische Interesse damals erst von Außen an uns heran, während die religiösen Wirren im Innern die, seit Langem vorbereitende, philosophische Bewegung zu einer die Volkskreise allmälig durchdringenden werden ließen. Nach solcher Gährung in den Dreißiger Jahren war die Bewegung des mit 1840 beginnenden Decenniums noch eine wesentlich kritische. Der Gedankenflug trug, wer weiß, wie hoch; die erbärmliche Wirklichkeit daneben wurde kaum beachtet. Arnold Ruge und die anderen Fahnenträger jener Epoche standen und blieben den praktischen Fragen stets äußerst fern. Als mit dem Jahre 1848 an die

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Denker und Wähler der Ruf erging, ihre Theorien zu verwirklichen, nahm es sich aus, wie ein allgemeiner Bankerott der Theorie überhaupt. Vieles war von den junghegelischen Geschichtsphilosophen erwogen worden, nur nicht das eigentliche Verhältniß der Theorie zur Praxis; nicht die Art, wie ein neues Prinzip sich geschichtlich durchsetzt, unter Verhüllungen und Konzessionen langsam zum Siege dringt. — Die überraschenden Straßenkämpfe beseitigten alle Bedenken: nun, meinten sie, solle rasch geschaffen werden; was sich widersetze, sei nicht die zähe Materie, sondern der böse Wille, der dumme Eigennutz. Während so die Einen mit der Republik, die Anderen mit dem Sozialismus experimentiren wollten, retteten sich Viele aus Verzweiflung in eine, allerdings etwas verklausulirte, Reaktion. Die Meisten lernten erst nach langen Leiden die selbstbeschränkende Genügsamkeit und die bescheiden emsige Ausdauer üben, welche das Geheimniß jeder fruchtbringenden ParteiThätigkeit sind. Einstweilen aber ward mehr verzichtet als vorbehalten·, und nur eine kleine Schaar von Verbannten hielt an den alten Idealen fest. Es ist seit Macaulay viel, und freilich nicht mit Unrecht, über die optimistische Verblendung der Emigrationen gewitzelt worden, aber eine politische Emigration kann auch ihren politischen Beruf haben. So erfüllten die demokratischen Flüchtlinge der Fünfziger Jahre wohl eine gewisse Mission. Wer ihnen das bestreitet, den erinnern wir an die Erschlaffung daheim, an die Enthaltung der vorgeschrittenen Parteien von den Wahlen unter den oktroyirten Verfassungen, an den Inhalt gewisser monströser politischer Prozesse, an die fortwährend rückwärts gekehrten Gesetzes-Revisionen, an die Schwachathmigkeit der Oppositionspresse, an manche geheime Transaktion derselben. Es war eine in jeder Hinsicht schlimme Zeit, die kaum einige fruchtbare Zukunftskeime in den aufgewühlten Boden senkte. Erst die von Napoleon III. unternommenen Kriege erleichterten den auf Europa lastenden Alpdruck, indem sie die heilige Allianz zerstörten und die selbstgewisse Sicherheit des neu befestigten Absolutismus dauernd erschütterten. Die neue Aera in Preußen fiel der Zeit nach fast mit dem Italienischen Kriege zusammen. Dieser erweckte in Deutschland die neuen Einheitsbestrebungen durch eine in stockösterreichischem Interesse begonnene Agitation, welche ganz zu Gunsten Preußens ausschlug; jene, die neue Aera, trug sodann wesentlich zur Begründung und Formulirung des provisorischen Programmes der, in der erwähnten Weise gebildeten, Nationalpartei bei. Deutschland bedurfte eines politischen Mittelpunktes; unserer Ueberzeugung nach mußte Alles daran gesetzt werden, Berlin dazu zu erheben. — Wie enge und ängstlich auch noch das neue eingeräumte Feld für die Kämpfe des politischen Gedankens daheim abgegränzt war, die Emigration, welche als solche immer nur theoretisch agitiren kann, verlor damit ihren Beruf und ihre Bedeutung. Ein Zollbreit praktischen Wirkens war nun mehr werth, als ganze Reiche theoretischer Selbstbefreiung; und die Aussicht auf eine kontinuirliche innere Entwickelung schien jetzt wirklich eröffnet. Die Rathlosigkeit der ersten Augenblicke, die allmälig erkannte Nothwendigkeit einer neuen Parteibildung, welcher die Deutsche Fortschrittspartei entsprang, ist in diesen Jahrbüchern mehrfach motivirt und erläutert worden. An diesen Punkt knüpfte die Entstehung unserer Monatsschrift an. Wir haben hier, für die Freunde zumal, zu erörtern, was sie sollte, und warum sie das Gesollte nicht zu erfüllen vermochte. Wie wir ohne Ueberhebung sagen dürfen, daß wir Großes gewollt, so können wir ohne Demuth das Geständniß des Mißlingens hinzufügen. Wir klagen Niemanden an, nicht einmal uns selber, nur die Umstände. Dem deutschen Journalismus fehlt ein Element, das in anderen Literaturen sehr belebend wirkt, und das mit dem Fortschritt der Wissenschaften und dem immer schwerer wiegenden Gehalt der allgemeinen Bildung immer unentbehrlicher wird: die Revue. Wir haben dabei weniger die schwerfälligen oder ihrem zufälligen Inhalte nach unorganischen Quarterlies von Großbritannien und Nordamerika im Auge, als die französischen Revues, die zumeist alle vierzehn Tage erscheinen, speziell die Revue des deux mondes. Auch diese trägt, wie die meisten ihrer Genossinnen, einen gewissen, nicht allzuscharf präzisirten Parteicharakter an sich. Welches Organ überhaupt könnte heutzutage ohne politische Parteinahme bestehen? Ist doch die vorgebliche Unparteilichkeit in der Regel nur noch ein Deckmantel für die ordinärste Gesinnungslosigkeit! — Fast jede Wissenschaft — die alleraltste kaum ausgenommen — mündet gegenwärtig an einer oder mehreren Stellen in die Gebiete des öffentlichen Geistes, der allgemeinen Bildung, der Glaubensfreiheit und des sozialen Interesses ein. Dem Einzelnen wird es unmöglich, sich selbständig zu orientiren. Je mehr zu lesen ist, desto weniger wird gelesen. Da nun aber die Schleusen einmal geöffnet sind, so muß die Fluth sach-

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und zweckgemäß vertheilt werden. Münden die Fachwissenschaften in die Politik, so kann auch die Politik der Betheiligung der Fachwissenschaften nicht mehr entbehren. In den Tagesblättern ist es unmöglich, diesem Verhältnisse Genüge zu leisten; sie liegen täglich und stündlich auf der Mensur und decken nothgedrungen nur die nächsten Blößen in der Rüstung; sie müssen oft auf Auseinandersetzungen hinweisen, welche in den Revüen der Parteien stehen sollten, wenn solche existirten, namentlich auf die historische und dogmatische Begründung ihrer Prinzipien. Die deutsche Fortschrittspartei schien vor anderen Parteien dazu geeignet, auf diesem Felde den ersten Versuch zu wagen, — eben weil ihr Programm ein ziemlich weites war, das innerhalb seiner Grenzen schon eine wissenschaftliche Diskussionsfreiheit gewähren konnte; und dann auch, weil ihr die Aufgabe zufiel, die Grundbedingungen festzustellen, unter welchen der größte deutsche Staat lebensfähig erhalten werden und zum deutschen Reiche heranwachsen könnte. Man verhehlte sich nicht, daß ein solches Unternehmen kein „Geschäft" sein würde; die Verleger prophezeihten Verlust, und den mochte man ihnen persönlich keinenfalls zumuthen; die Aktionäre gingen ohne Illusion daran. Ein Aktienkapital befreit eine publizistische Unternehmung von dem Druck des Privat-Interesses, aber es zieht ihm auch eine begrenzte Möglichkeit des Gelingens. Es deckt gleichsam die Kosten der ersten Lehrjahre, reicht aber selten für längere Fristen aus, — schon weil es, nach allgemeinen ökonomischen Gesetzen, etwas höhere Betriebskosten erfordert, als die einfache Privatindustrie. Wie lange nun hier oder da die Lehrjahre dauern, in welchen eine literarische Unternehmung sich ihr Publikum schafft und das Publikum sich seine Schriftsteller erzieht, ist zum Voraus kaum zu berechnen; das hängt von einer Reihe äußerer und innerer Umstände ab. Die glänzendsten Unternehmungen dieser Gattung haben oft zehn Jahre lang und darüber mit Opfern erhalten werden müssen, ehe sie sich auch für die materielle Berechnungsweise des Büchermarktes bewährten. Im Allgemeinen sollte allerdings für die Presse, namentlich für die militirende Presse der Parteien, der Satz gelten, daß der Krieg den Krieg zu ernähren habe; zur Erläuterung dieses Satzes gehört aber auch Wallenstein's berühmte Aeußerung, daß er eine kleine Truppenzahl nicht ohne Zuschuß auf den Beinen halten könne, ein größeres Corps aber würde sich schon selber ernähren! — Von Anfang an wußten wir, daß mit den geringen, uns angewiesenen Mitteln nicht Etwas zu erreichen wäre, das ohne Weiteres für sich selber sprechen würde; daß wir nur andeutungsweise geben könnten, was wir für das Richtige halten, und daß für die vollendete Ausführung unseres Planes die Mittel, sowohl die rein literarischen wie die materiellen, erst aus einer Reihe von Erfolgen gezogen werden müßten. Alles war noch erst zu finden, zu ermitteln, zu erwarten: die rechten Mitarbeiter, das rechte Publikum, das wohlverstandene Interesse der Partei und der richtige Dienst des Buchhandels. Meistentheils glauben die Führer und Mitglieder einer sehr zahlreichen Partei, einer Volkspartei, der rein theoretischen Arbeiten entrathen zu können, zumal in einer Zeit, welche die Machtfragen so gewaltig in den Vordergrund rückt. Es handelt sich aber bei den weit ausholenden theoretischen, historischen oder dogmatischen Deduktionen weniger darum, die Gegner zu bekehren, als: die eigenen Genossen in ihren Ueberzeugungen klärend zu befestigen. Wie sehr dieses Letztere Noth thut, dafür zeugt zwar nicht der zahlreiche Abfall so vieler Mitglieder in ungünstigen Zeitläuften, — denn nicht unter der naiven Masse, sondern bei den literarischen Sophisten sind die Apostasien zu finden, — wohl aber zeugen dafür die Scheingründe, womit die Ueberläuferei beschönigt und die verdiente Verachtung parirt werden kann. — Man spricht so viel von der Verbreitung politischer Bildung in den niedersten Kreisen; um aber in den niederen Kreisen verbreitet werden zu können, muß sie erst in den höheren vorhanden sein. Und wie sehr es, zum Beispiel, in Preußen der Mehrzahl der sogenannten Politiker noch an den einfachsten staatsrechtlichen Kenntnissen fehlt, das wäre, unter Anderem, selbst aus recht bekannten Katheder-Vorträgen nachzuweisen. Dieser Mangel zeigt sich noch auffallender und auch gefährlicher, wo das Staatswesen nicht auf festen Basen konstituirt ist, wo noch bei den meisten brennenden Fragen — und wie viele brennende Fagen giebt es nicht bei uns! — die Konfiderationen der lex ferenda und der lex lata, der Gesetzgebungs-Politik und des positiven Rechtes (wenn ein solches für den bestimmten Fragepunkt gerade existirt) in einander Hießen. Um so dringender schien uns ein Organ geboten, welches diese Gebiete nach verschiedenen Richtungen hin sichten, der Tagespresse für die wichtigsten Aufgaben ergänzend und nachhelfend zur Seite treten sollte;

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ein Organ, das durch sein selteneres Erscheinen davon dispensirt wäre, für alle Irrthümer der Parteitaktik gleichmäßig einzustehen, und das sich daher in diskreter Form zuweilen eine ernsthafte Selbstkritik erlauben dürfte. Die verschiedenen Nüancen der liberalen Gesinnung, soweit sie die Grundsätze der Selbstregierung, des allgemeinen Stimmrechts und der National-Einheit anerkennen, sollten zu Worte kommen. Ein politischer Monatsbericht sollte resümirend unter den scheinbaren Abweichungen eine gewisse Harmonie herzustellen suchen. Er mußte darum, und konnte auch, sich einer objektiven, fast historischen Darstellung befleißigen. Während dieses Bestreben vielfach, selbst bei Andersdenkenden, Anerkennung fand, haben die preußischen Polizei- und Justizbehörden Das, was wir theils für erlaubte Kritik, theils sogar für eine ganz sachliche Darstellung des äußeren Thatbestandes hielten, unter die bedrohlichsten Paragraphen des Strafgesetzbuches subsumirt. Zwei hart auf einander folgende Konfiskationen, die binnen Jahresfrist nicht aufgehoben wurden, illustrirten die Hülflosigkeit gewisser literarischer Unternehmungen und die Ohnmacht der Oppositionspresse überhaupt. Denn eine Monatsschrift, welche zweimal nacheinander, also binnen drei Monaten, nicht in die Hände ihrer Leser gelangt, gilt in weiten Kreisen für unterdrückt; und der alte Gemeinplatz, daß auch in literarischen Dingen der Mensch gerne nach verbotenen Früchten greife, der sich wohl manchmal bei einzelnen Skandalschriften bewähren mag, findet namentlich da keine Anwendung, wo die verbotene Frucht eben gar nicht mehr greifbar ist. Wir mußten demnach die politischen Monatsberichte einstellen und waren dadurch für die politische Wirksamkeit mehr und mehr auf die selbständigen Beiträge der Mitarbeiter angewiesen. Unseren Mitarbeitern haben wir hiermit den lebhaftesten Dank auszusprechen. Manche unter den jüngeren haben in den Deutschen Jahrbüchern ein Feld gefunden, auf dem sie ihre ersten Lorbeern pflückten. Vieles Werthvolle war uns zu bringen vergönnt, das sonst vielleicht niemals veröffentlicht worden wäre. Denn das größte Verdienst einer solchen Zeitschrift besteht in den produktiven Anregungen, die sie ausstreut. Und dessen dürfen wir uns wohl rühmen, daß ein ähnlicher Kreis von Mitarbeitern nicht im Handumdrehen zu versammeln ist. Dagegen blieben viele Kapazitäten fern, die wohl der Partei angehören und die Bedeutendes hätten leisten können. Diese Beschwerde soll hier nicht verhehlt werden. Das Bedürfniß, eine streng wissenschaftliche, volkswirthschaftliche oder soziale Kontroverse vor das große Publikum zu bringen, welches in Frankreich und England fast jeder Gelehrte oder Denker empfindet, ist in Deutschland nur erst sehr sporadisch vorhanden. Und darauf müßte doch eigentlich die Existenz einer Revüe beruhen. Darauf vorzugsweise, daß sich unter den Gelehrten der Essayisten-Styl ausbildet, welcher die Revüen lesbar macht. In Deutschland können die Denker selten in mustergültiger Weise schreiben, und folglich auch Diejenigen nicht, welche nicht selbständig denken und die also zum Theil nur ab- oder nachschreiben. Auch in dieser Beziehung wäre eine innigere Wechselwirkung zwischen Publikum und Schriftstellern wünschenswerth und geboten. Dieselbe Dezentralisation der Intelligenz, welche aus jeder kleinen Universität eine abgeschlossene Oase macht, wirkt auch auf das lesende Publikum; so ein Tübingen oder Jena gleicht in intellektueller und literarischer Beziehung beinahe Fichte's geschlossenem Handelsstaate, wo alle Bedürfnißmittel im Innern erzeugt werden müssen. Die periodische Literatur, auch der Hauptstädte, wird in Deutschland immer mehr zur Lokalpresse, im günstigsten Falle zur Provinzialpresse. Was man auch sonst gegen Frankreichs übertriebene Centralisation einwenden möge, die literarischen Vortheile derselben liegen auf der Hand; in Frankreich, wie auch in England, liest und bespricht die ganze gebildete Welt die wichtigeren Erzeugnisse der, von den Hauptstädten ausgehenden, periodischen Presse. Nach München und Stuttgart dagegen dringt selten noch ein norddeutsches Organ, außer in vereinzelten Exemplaren für dortige Lesezirkel; und wie viele Menschen in Norddeutschland kennen, zum Beispiel, Cotta's Vierteljahrsschrift auch nur dem Namen nach?! — Das war früher nicht ganz so schlimm; es ist ärger geworden durch die wachsende Stumpfheit des Publikums, durch die Zersplitterung der Parteien, durch das überschwemmende Angebot der fabrikmäßigen, illustrirten Pfennig-Literatur mit ihren naturgeschichtlichen und technologischen Populärschriften. Der Konsum von Büchern nimmt in Deutschland nicht nach dem Maße der übrigen nationalökonomischen Bewegung zu; er nimmt in manchen Richtungen eher ab, schon weil die ganze Organisation unseres Buchhandels nicht mehr den Bedürfnissen der Zeit entspricht. Diese Organisation war von Anfang an mehr auf eine territorial gleichmäßige Verbreitung

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aller buchhändlerischen Vertriebsartikel berechnet, als auf raschen Vertrieb und großen Absatz, und hatte auch insofern gewisse, ganz unbestreitbare Verdienste. Aber, an den jetzt herrschenden Prinzipien der Freihandelstheorie gemessen, erscheint die alte korporative Einrichtung des Buchhandels nicht mehr zeitgemäß. Nirgends sind die Bücher, besonders die guten, verhältnißmäßig noch so theuer, als in Deutschland; nirgends kann der Buchhandel auf eine so geringe Anzahl von Käufern rechnen, als in dem gebildetsten Lande der Welt, dem einzigen großen Lande, in welchem der Schulunterricht obligatorisch ist. Neben der fehlerhaften Einrichtung des Sortimentsgeschäfts mag noch ein falscher Korporationsstolz die Verleger daran verhindern, durch angemessene Preisherabsetzungen, durch freie Konkurrenz und kaufmännische Berechnung von Angebot und Nachfrage eine größere Menge von Konsumenten heranzuziehen. Andererseits ist dem Mangel durch Einrichtung von Lesekabinetten, Leihbibliotheken und Lesezirkeln in einer Weise begegnet, welche dem Publikum allerdings zu seinen nächsten Wünschen verhilft, aber die Lebensfähigkeit der Literatur mehr vermindert als erhöht. Ganze Städte mittleren Umfanges, sogenannte Mittelpunkte der Intelligenz, halten ein, höchstens zwei Exemplare von bedeutenden Zeitschriften. Die gute und selbst die hohe Gesellschaft wird auf jede Art des Bücherkaufes entwöhnt, davon förmlich dispensili, und weder die vermögenderen Mitglieder der Parteien, noch die angeblichen Gönner und Beschützer der Künste und Wissenschaften begreifen in dieser Beziehung ihre Pflicht. Ein anderer Nachtheil des deutschen Buchhändlerwesens liegt in der langsamen Versendung. Bei konfiszirlichen Unternehmungen mißtraut das Publikum herkömmmlicherweise dem Abonnement auf den Staatsposten, und solche Unternehmungen sind überhaupt mehr auf die Empfehlung und den Vertrieb durch den Buchhandel angewiesen. Dieser aber versendet, in seinem unerschütterlichen Schlendrian, dergleichen so langsam, daß, zum Beispiel, eine in Hamburg erscheinende Monatsschrift über Leipzig nach Berlin gelangt, und meistens erst drei volle Wochen nach ihrem Erscheinen in das Haus des Abonnenten geliefert wird. Wie erst für weitere Distanzen oder gar für das Ausland! Unmöglich aber kann sich das Publikum an das Bedürfniß einer Zeitschrift gewöhnen, deren zeitgemäße Artikel unter solchen Umständen wie Senf nach dem Essen ankommen. — Indem wir hiermit die allgemeinen Schwierigkeiten und Hindernisse unserer Redaktion aufrichtig geschildert, glauben wir für künftige Versuche manchen Pfad geebnet, vor mancher Klippe gewarnt und somit im Ganzen vielleicht eher ermuntert als abgeschreckt zu haben. Was wir bezweckten, ist für höhere gesellschaftliche Zustände unentbehrlich und wird früher oder später, wahrscheinlich bald wieder aufgenommen werden. Einstweilen müssen wir versuchen, auf anderen Wegen demselben Ziele näher zu kommen.

0496 DEUTSCHE JUGEND Leipzig 1873-1885. N.F. 1886-1925 »Aufnahme: 1873-1885 * Standorte: 23: Wa 4° 64[1873.1874] 26: Ζ Nr 16[1875.1878] 37: 4° R 41[1873.1874.1877] 43: 4° Bp 103[1883 - 1885] 50: II N[ 1873.1875] 77: 4° DZ 941[1874.1876.1877.1880.1882] 180: Ζ 8893[1873.1878.1879] SLB Dresden: ZB 172[1873 - 1885] * Editoriais: 1873. Bd. 1.1. 1885. Bd. 25.1. DEUTSCHE JUGEND. Illustrine Monatshefte [ab 1874, Bd. 3 mit dem Untertitel: Jugend- und Familien-Bibliothek], Herausgeber: Julius Lohmeyer. Unter künstlerischer Leitung von Oscar Pletsch. Verantwortlicher Redakteur: Julius Lohmeyer.

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Qg. 1 - 13]. Leipzig: Alphons Dürr 1873-1885. 4 o Qg. 1:]1873. Bd. 1. [Nr. 1 - 6 ] . 196 S. Bd. 2. [Nr. 7 - 1 2 ] . 190 S. [Jg. 2:]1874. Bd. 3. [Nr. 1 - 6 ] . 190 S. Bd. 4. [Nr. 7 - 12]. 190 S. Qg. 3:]1875. Bd. 5. [Nr. 1 - 6], 190 S. Bd. 6. [Nr. 7 - 1 2 ] . 190 S. Qg. 4:]1876. Bd. 7. [Nr. 1 - 6 ] . 190 S. Bd. 8. [Nr. 7 - 12]. 190 S. Qg. 5:]1877. Bd. 9. [Nr. 1 - 6 ] . 190 S. Bd. 10. [Nr. 7 - 12]. 190 S. Qg. 6:]1878. Bd. 11. [Nr. 1 - 6], 190 S. Bd. 12. [Nr. 7 - 1 2 ] . 190 S. Qg. 7:]1879. Bd. 13. [Nr. 1 - 6 ] . 190 S. Bd. 14. [Nr. 7 - 1 2 ] . 190 S. Qg. 8:]1880. Bd. 15. [Nr. 1 - 6 ] . 190 S. Bd. 16. [Nr. 7 - 1 2 ] . 190 S. Qg. 9:]1881. Bd. 17. [Nr. 1 - 6 ] , 190 S. Bd. 18. [Nr. 7 - 1 2 ] . 190 S. Qg. 10:]1882. Bd. 19. [Nr. 1 - 6], 190 S. Bd. 20. [Nr. 7 - 12]. 190 S. Qg. 11:]1883. Bd. 21. [Nr. 1 - 6 ] . 190 S. Bd. 22. [Nr. 7 - 1 2 ] , 190 S. Qg. 12:]1884. Bd. 23. [Nr. 1 - 6], 190 S. Bd. 24. [Nr. 7 - 1 2 ] . 202 S. Qg. 13:]1885. Bd. 25. [Nr. 1 - 6]. 190 S. Bd. 26. [Nr. 7 - 1 2 ] , 190 S. * 1 Nr. = 32 zweisp. S. * Monatlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Bd. * Notenbeilagen. [1873. Bd. 1.1:]

Zum

Eingang

Dir, Deutsche Jugend, gilt mein erster Gruß; Ich ruf ihn jubelnd über Thal und Fluß, Ich ruf ihn weit hinaus durch Deutschlands Gauen! Dir gilt mein Gruß, wildfrohe Knabenschaar, Mit freier Stirn und goldgelocktem Haar, Mit herz'gem Treublick unter trutz'gen Brauen! Euch wackern Buben, hold in Kraft erblüht, Für alles Edle ritterlich erglüht, Das Herz voll Muth und kühnem Thatverlangen! Euch, die als Schwert ihr kühn die Gerte schwangt Und stolz das Lied vom Deutschen Rheine sangt, Als blutigheiß die Väter um ihn rangen! Euch schmucken Dirnlein gilt er, frisch und rund, Mit Schelmengrübchen um den Rosenmund, Hausmütterlein mit liederfroher Kehle! Und Euch, Ihr Mägdlein, schlank und blüthenzart, Im Flechtenschmuck von sittig Deutscher Art, Voll Märchenduft und Feierklang die Seele!

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Euch allen gilt mein Grüßen, Groß und Klein, In jedes Haus ruf ich den Gruß hinein Vom Strand der Düne bis zur Alpenfirne. Vernehmt, ein Bote zieht durch's Deutsche Land, Ein Spielmann ist's im festlichen Gewand, Von Eichlaub rauscht ein Kranz um seine Stime. Er klopft an hocherlauchter Sänger Thür, Verneigt sich tief und spricht: „O reichet mir Für Deutschlands Jugend goldne Liedergaben!" Er tritt an edler Künstler Staffelei: „Gebt mir ein Bild, o Meister, gebt mir zwei, Ein schmuckes Blatt für meine wackern Knaben!" Und seht, die Meister lächeln in den Bart Und sprechen mild: ,JDa nimm! und Glück zur Fahrt!" Und schaun dem Spielmann nach mit heitern Blicken. Und überall erfährt er gleiche Gunst, Mit Dichtergaben, Gaben Deutscher Kunst Den Lebensmorgen lieblich euch zu schmücken. Und reich beschenkt zieht er von Ort zu Ort; Dort lehrt man ihn ein neckisch Räthselwort Und hier die Waldfee Märchen ihn und Lieder; Dort bricht er selbst ein Sträußlein Edelweiß, Und Alles birgt und ordnet er mit Fleiß, Und schätzefroh steigt er in's Thal hernieder. Die Kunde fliegt erfreut von Mund zu Mund: „Der Spielmann naht!" — Bald folgt im Wiesengrund Ein Kinderschwarm mit Jubel seinen Wegen. Am Kirchlein grüßt ihn Alles, Klein und Groß, Und selbst das Büblein auf der Mutter Schooß, Es jauchzt dem lieben Bildermann entgegen. Und um die Linde fröhlich lauscht der Chor Mit klugen Blicken und gespanntem Ohr, Als nun des Spielmanns Saiten hell erklingen. Von Thaten singt er, reich an Ruhm und Glanz, Singt von der Herrlichkeit des Vaterlands Und von der Ferne wunderreichen Dingen; Von grauer Vorzeit, Heldenfahrt und Schlacht, Von Zauberinseln voll von Märchenpracht, Singt von der Allmacht ew'gem Liebeswalten; Des Schöpfers Wundern singt er Ruhm und Preis — Und wie gebannt und lautlos lauscht der Kreis Und freundlich rings und stillbewegt die Alten. Und dann — dann sitzt er nieder auf der Bank, Um ihn die Schaar — Gelächter schallt und Sang — Voll Lust entrollt er seiner Bilder Prangen. Und zieht er fort — so schweigen Spiel und Tanz, Doch ist es stets, als blieb' ein stiller Glanz Um Baum und Strauch und in den Herzen hangen. — Der Spielmann naht zum ersten Male heut, Und immer wenn der Mond die Bahn erneut

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Wird er auf's neu' mit neuen Schätzen kommen. O Deutsche Mütter, die Ihr treu am Herd Der Sitt' und Anmuth heilig Feuer nährt, Am Deutschen Herde heißt ihn froh willkommen! Die Ihr des Hauses Hüterinnen seid, Das stolze Erbe dieser großen Zeit Vertraut die Zukunft Eurem Liebeswerke. Am Deutschen Herde haltet nun die Wacht! Hier wachsen still die Wurzeln unsrer Macht, Hier quillt der Born, der Urquell unsrer Stärke! Laßt sie erwachsen in des Hauses Zucht, Die Deutsche Jugend, die dereinst die Frucht Der Siege pflückt im neuen Friedensreiche! Laßt sie erblühn in Kraft und Ernst zumal, Erblühn und wachsen in der Schönheit Strahl, Dem Röslein gleich im Schirm der mächt'gen Eiche! [1885. Bd. 25.1:]

Zum fünfundzwanzigsten Bande. Ihr Alle, die ihr froh geschart Des munt'ren Spielmanns Freunde war't, Voll Lust stets nach ihm ausgeschaut, Mit Jubel ihn begrüßtet laut, Die ihr in Liebe sein gedenkt, Der Herz und Auge euch beschenkt, Ihr alle, seine Treuen, freut Euch seines Ehrentages heut. — Als er einst trat ins deutsche Land, Führt' er ein Büblein an der Hand, Das lauschte wohl mit offnem Ohr Und hellem Blick zu ihm empor; Doch als er singend weiter schritt, Da folgten viele Hundert' mit, Bis eine mächt'ge Jugendschar Ihm jubelndes Geleite war. — Wo er an deutschem Haus hielt Rast, Da ward er ein willkommner Gast; Aus fernstem Land, weit übers Meer Weht heut ein Grüßen freudig her. — Manch' frischer Bub', der fröhlich sprang An seinem Arm beim ersten Gang, Dient heut wohl schon mit Kopf und Hand, Ein wackrer Sohn, dem Vaterland. Und manches liebe junge Blut, Auf dessen Löcklein einst geruht Des Spielmanns Rechte, — rosig schaut Entgegen heut ihm wohl als Braut. Doch denken sie mit heitrem Blick An ihrer Jugend Freund zurück. O daß ihr alle einst es spürt, Die ihm gelauscht, die er geführt: Was euch in Gottes Wunderwelt Die Brust mit frommer Andacht schwellt, Was euch vor edler Größe Bild Das Herz mit wonn'ger Ehrfurcht füllt,

Julius

Lohmeyer.

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Was, von der Schönheit Hauch umweht, Euch leuchtend durch die Seele geht, Was glühend zuckt durch Herz und Hand Bei deinem Namen: Vaterland! Das wehte, ein vertrauter Klang, Einst schon in feinem Wort und Sang. Und was zu hohem Liebesamt, Zu edler That das Herz entflammt, Was euch die Seele frisch und jung Hielt voll Begeistrung, Kraft und Schwung, Das keimte schon bei seinem Wort, Das wuchs und reifte in euch fort, Bis es auf weiter Lebensfahrt, Zum besten Hort und Schatz euch ward. Dem Vaterland reif solche Frucht In Ehr' und Treue, Ernst und Zucht! Daß allen Völkern es voran Der Menschheit Kleinod tragen kann. Dazu geb' Gott das beste Teil! Dir, „Deutsche Jugend", Gruß und Heil!

Julius

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Lohmeyer.

0497 DEUTSCHE JUGENDBLÄTTER Dresden, Leipzig 1861 - 1907 »Aufnahme: 1861-1880. * Standorte: M 36a: Per. 369/ B.M.L. XVIII 24[1861 - 1863.1865 - 1870] SLB Dresden: Ζ 4° 6364[1871.1872.1874.1877.1878.1880] »Nicht nachgewiesen: 1864.1873.1875.1876.1879. "•Editorials: 1861. 1. 208. 1862. 208. 1863. 208. 1866. 208. 1867. 208. 1868. 208. 1869. 208. 1870. 208. 1871. 208. 1872. 207. 1874. 208. 1877. 207. 1878. 207. 1880. 208. »Beilage zu SÄCHSISCHE SCHULZEITUNG. DEUTSCHE JUGENDBLÄTTER. Mit Illustrationen. Eigenthum des Sächsischen Pestalozzivereins [ah 1870, Nr. 2: Herausgegeben zum Besten des Sächsischen Pestalozzivereins]. Verantwortlicher Redakteur: Karl Petermann. Jg. 1 - 2 0 . Dresden: Sächsischer Pestalozziverein / Leipzig: Julius Klinkhardt in Comm. 1861 — 1880. 4° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 5: 6: 7: 8: 9: 10: 11: 12: 14: 17:

1861. 1862. 1863. 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1874. 1877.

Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr. Nr.

1[6.1.] - Nr. 26. IV, 208 S. 1 - 2 6 . IV, 208 S. 1 - 2 6 . 208 S. 1 - 2 6 . IV, 208 S. 1 - 2 6 . IV, 208 S. 1 - 2 6 . IV, 208 S. 1 - 2 6 . IV, 208 S. 1 - 2 6 . 208 S. 1 - 2 6 . 208 S. 1 - 2 6 . 208 S. 1 - 2 6 . 208 S. 1 - 2 6 . 208 S. 1 - 26. 208 S.

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Jg. 18: 1878. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. Jg. 20: 1880. Nr. 1 - 2 6 . 208 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * 14täglich. "•Illustrationen. "'Inhaltsübersicht: pro Jg. [1861.1:] An die Leser. Unter dem Namen „Jugendblätter" wird Euch, liebe Söhne und Töchter im großen deutschen Vaterlande, eine Gabe für Geist und Herz geboten. Wenn Ihr dieselben entfaltet, werdet Ihr des Stoffes für Unterhaltung und Belehrung viel finden. Ihre Seiten werden Erzählungen, Beschreibungen und Schilderungen aus dem reichen Gebiete des Menschenlebens, der Natur und Kunst enthalten. Diesen werden sich Gedichte, Kern- und Denksprüche, Räthsel, unterhaltende Rechnenexempel u.dgl. anreihen. Um das Dargebotene möglichst zu veranschaulichen, wird jede Nummer ein Bild zieren. Der Name „Jugendblätter" möge zur schönen Vorbedeutung des Unternehmens werden! Wie in der Natur kein Blatt dem anderen ganz gleicht, so sollen auch diese Blätter des Stoffes mancherlei bieten, und wie der Anblick der Blätterfülle in Gottes weiser Schöpfung des Menschen Herz erhebt und veredelt und zum tieferen Eindringen in ihre Geheimnisse anspornt, so werden auch diese Blätter Euch jederzeit nur bringen, was nützt und frommt, was unterhält und bildet. Gelingt dies, dann seht Ihr vielleicht jeder Nummer, die regelmäßig aller vierzehn Tage bei Euch einkehren wird, mit ähnlich freudiger Erwartung entgegen, wie den ersten Blättern des erwachenden Frühlings, und die einzelnen Blätter winden sich hoffentlich am Schlüsse jedes Jahres zu einem lebensfrischen Kranze. Mit diesem Wunsche werden die „Jugendblätter" in Deutschlands Gauen zur freundlichen Aufnahme ausgestreut. [1862.208:]

Die letzte der Nummern des zweiten Jahrganges der Deutschen Jugendblätter liegt vor Euch. Auch dieser Jahrgang dürfte den Beweis liefern, daß mich das redlichste Bestreben erfüllt, Euch die Jugendblätter zu einem werthen theuern Freunde zu machen. Sind sie Euch ein solcher Freund geworden, so erhaltet ihm auch bei seiner neuen Einkehr die zeitherige Theilnahme. Für Eure Liebe wird Euch dieser Freund neue angenehme Unterhaltung und anregende Belehrung bieten. — Gott schütze und segne Euch, liebe Leser und Leserinnen, im neuen Jahre! Petermann. [1866.208:]

Das Jahr 1866 eilt seinem Ende entgegen. Großes hat sich in demselben zugetragen. Der Ereignisse selbst brauche ich hier nicht weiter zu gedenken, Ihr findet sie in den beiden letzten Nummern dieses Jahrgangs der Deutschen Jugendblätter übersichtlich zusammengestellt. Wenn Kriegsgetümmel die Länder erfüllt, dann hat man wenig Sinn für die Werke des Friedens. Sehr natürlich, daß wir in dem nun zu Ende gehenden Jahr mit einigen Bangen und Zagen die Jugendblätter in Deutschlands Gauen aussendeten, aber zu unsrer großen Freude haben die Kriegsdrangsale und die Schlachtenberichte die friedlichen Jugendblätter nicht zu verdrängen vermocht. Wiederum hat der vor Euch liegende Jahrgang Euch Belehrungs- und Unterhaltungsstoff in reicher Menge geboten, und da mir mündlich und schriftlich wiederholt versichert wurde, daß die Lösung der verschiedenartigen Aufgaben mit zu Euern angenehmsten Beschäftigungen gehörte, so habe ich diesen Theil der Jugendblätter absichtlich recht reichhaltig ausgestattet. Bittet Eure lieben Eltern, daß die Jugendblätter auch in dem neuen Jahre bei Euch Einkehr, wie bis jetzt halten dürfen. Unsern Ausgang aus dem alten Jahre und unsern Eingang in das neue Jahr segne Gott! K. Petermann. [1868.208:]

Der letzten Nummer der Deutschen Jugendblätter in dem nun zu Ende gehenden Jahre füge ich noch einige Worte an Euch, liebe Leser und Leserinnen, bei.

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Wie die frühern sieben Jahrgänge, so haben Euch auch die diesjährigen 26 Nummern dieser Zeitschrift nicht blos reichen und mannigfaltigen Stoff zur Unterhaltung, sondern auch zur Belehrung geboten. Der achte Jahrgang ist nun geschlossen. Der Zahl 8 widerfuhr bei den alten Völkern die hohe Ehre, eine vollkommene Zahl genannt zu werden. So sehr es mir auch am Herzen lag, den letzten Jahrgang in jeder Hinsicht ebenfalls so auszustatten, daß das Gebotene Euch zu Nutz und Frommen dienen sollte, so kommt es mir doch nicht im entferntesten in den Sinn, auf denselben die Auszeichnung anzuwenden, welche der Zahl des Jahrganges zuerkannt worden ist. Um Vollkommnes zu erreichen, darf man mit seinen Leistungen nicht zufrieden sein. Die Versicherung gebe ich Euch aber, daß ich es als eine heilige und zugleich auch als eine angenehme Pflicht erachten werde, auch in Zukunft die Jugendblätter im frischen Frühlingsgrün zu erhalten. Eins muß aber das Andere ergänzen. Was gedeihen soll, muß auch einen empfänglichen Boden finden. Gönnt deshalb auch dem neuen Jahrgange ein Plätzchen in Eurer kleinen Bibliothek. Oft schon habt Ihr Eure Freude über die den einzelnen Nummern so zahlreich beigefügten mannigfachen Aufgaben kundgegeben. Diese Freude soll auch im neuen Jahrgange reiche Nahrung finden. Geht es bei Lösung mancher Aufgabe nicht augenblicklich nach Wunsch — schreckt nicht gleich vor der Schwierigkeit zurück. Nur die Ausdauer krönt ein erwünschter Erfolg. Gott mit uns im neuen Jahre! Petermann. [1870.208:]

Schlußwort bei Ausgabe der letzten Nummer des zehnten Jahrganges der Deutschen Jugendblätter. Ein Zeitabschnitt von zehn Jahren wurde bei den Römern ein Decennium genannt. War dieses abgelaufen, dann veranstaltete man während der Kaiserzeit, und zwar von Augustus an, bis zu Justinus dem Jüngern, also über 500 Jahre, besondere Festlichkeiten. Man opferte den Göttern, und der Kaiser erfreute das Heer und das Volk mit allerlei Geschenken. Die diesjährige letzte Nummer der Deutschen Jugendblätter erinnert uns ebenfalls an ein Decennium, und zwar an das, welches die genannte Zeitschrift erlebt hat. Zehn Jahre dünkt Euch ein langer Zeitraum zu sein. Blickt man ein Decennium vorwärts, also in die Zukunft, dann erscheint uns dasselbe allerdings als ein Stück Ewigkeit; schaut man aber zurück, dann gleichen zehn Jahre nur einer kurzen Spanne Zeit. Jetzt berühren Euch dergleichen Betrachtungen meistentheils wenig oder gar nicht. Ihr genießt die Gegenwart, Ihr freut Euch des harmlosen Glücks Eurer Jugend und überlaßt den Erwachsenen die Klagen über die Flüchtigkeit der Zeit. Ich tadle dies nicht. So ist es Gottes Ordnung. Sobald Ihr in die höhern Lebensjahre eintreten werdet, dann wird Euch das Verständniß jener Worte erst klar werden und Ihr werdet die Wahrheit derselben aus eigner Erfahrung bestätigen. An dem Markstein eines bedeutungsvollen Zeitabschnittes angelangt, vergönnt man sich gewöhnlich eine kurze Rast zum Rückblick auf den vollendeten Zeitraum. Mich drängt dieser Blick zunächst zum innigsten Dank gegen Gott; denn in dieser langen Zeit habe ich mich stets der besten Gesundheit erfreut, so daß ich mich in den Stand gesetzt sah, jede Nummer der Jugendblätter redigiren zu können. Sollten sich manche von Euch im Besitz aller zehn Jahrgänge dieser Zeitschrift befinden, so werdet Ihr Euch überzeugen, daß ich mich wenigstens bemüht habe, jeden Jahrgang zu seiner Wanderschaft durch die deutschen Gauen so auszustatten, daß er in anregender Abwechselung Belehrung und Unterhaltung gar mancherlei bot. Auch die folgenden Jahrgänge werden ihren ältern Brüdern würdig zur Seite stehen. Dieses Versprechen soll ein schwaches Abbild der Geschenke sein, welche im Alterthum bei der Feier eines Decenniums zur Vertheilung gelangten. Unsere Freude über die unter Gottes Schutz glücklich zurückgelegten zehn Jahre durchzieht aber ein bitterer, bitterer Schmerz. Zwei große Nationen, und die eine sind die vereinten Deutschen, stehen einander schon seit sechs Monden in einem furchtbar blutigen Kampfe gegenüber. Hat der Herr der Heerschaaren im Himmel und auf Erden auch den deutschen Waffen in fast unglaublicher Weise bis jetzt Sieg verliehen, so ist dieser doch erst durch unzählige Menschenopfer errungen worden. Von den lieben Lesern und Leserinnen der Deutschen Jugendblätter hat vielleicht ein Bruder oder wohl gar der Vater oder sonst ein theurer Verwandter, fern von dem heimathlichen Boden, sein letztes Ruheplätzchen in

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Frankreichs Erde gefunden, oder er harrt in einem Lazareth der Genesung von schweren Wunden entgegen, oder er steht kampfgerüstet in der Reihe seiner tapferen Kameraden, um dem hervorbrechenden Feinde auf's Neue zum Bewußtsein zu bringen, daß diesem das Kriegsglück nicht wie früher unter dem „Schlachtenkaiser" lächelt, sondern diesmal ununterbrochen abhold bleibt. In wenigen Tagen tönt zum Christfeste die frohe Botschaft von Bethlehems Flur herüber: „Friede auf Erden!" Möge sich hieran recht bald die frohe Kunde schließen (Ps. 147,15): „Der Herr schafft deinen Grenzen Frieden!" Dieser Herr und Gott, dessen Hilfe sich bisher so wunderbar an uns verherrlicht hat, lasse uns auch im neuen Jahre sein Angesicht freundlich leuchten! Petermann. [1871.208:]

Schlußwort. Die Deutschen Jugendblätter sind mit diesem Jahrgange in das zweite Jahrzehnt ihres Bestehens eingetreten und haben bereits von demselben den ersten Jahreslauf in erfreulicher Weise beendet. Das der letzten Nummer beigegebene Inhaltsverzeichniß wird Euch den Beweis liefern, daß auch dieser Jahrgang in mannigfaltiger — und ich darf wohl hinzufügen — auch reicher Ausstattung seine Wanderung durch die deutschen Gauen genommen hat. Die fernere Pflege unserer Jugendblätter soll mir auch im nächsten Jahre eine angenehme Pflicht sein, damit ihr Frühlingsgrün in wohlthuender Frische fort und fort erhalten werde. Von dem sich zu Ende neigenden Jahre können wir aber nicht scheiden, ohne noch einen Blick auf die gewaltigen Vorgänge zu werfen, die nun mit eisernem Griffel in die Jahrbücher der Geschichte für alle Zeiten verzeichnet sind. Der blutige Kampf, welcher zwischen zwei großen Nationen entbrannt war, hat ausgetobt. Die Waffen ruhen. Die Werke des Friedens können wieder ihren ungestörten Fortgang nehmen. Während in Frankreich ein Kaiserthron zusammenbrach, erstand in Deutschland ein neues Kaiserreich. Die Kluft, welche seit 5 Jahren Süd- und Norddeutschland von einander trennte, ist ebenfalls ausgefüllt. Deutschland nimmt gegenwärtig einen ehrenvolleren Rang in der Reihe der civilisirten Staaten ein, als früher. Dies Alles ist eine Frucht der jüngsten ruhmreichen Vergangenheit. Erfüllen uns diese gewaltigen Errungenschaften mit gerechtem Stolze, so sollen sie uns aber nicht zu eitler Selbsterhebung verleiten. In Demuth wollen wir mit Moses ausrufen: Ich will den Namen des Herrn preisen, Gebt unserm Gott allein die Ehrel Petermann. [1872.207:]

Schlußwort. Nur noch wenige Tage — und wir stehen abermals an der Ausgangspforte eines Jahres. Das abgelaufene Jahr war ein Jahr des Friedens und seine Segnungen konnten sich über alle Verhältnisse in reichem Maße verbreiten. Ungestört konnte der Landmann sein Feld wieder bestellen und den reichen Segen seiner Fluren unbehelligt in die Scheuern bergen; ungehindert konnten der Handwerker und der Künstler in ihren Werkstätten arbeiten und schaffen, und ohne Unterbrechung konnten Lehrer und Schüler in den Bildungsstätten der Geistespflege und der Förderung nützlicher Kenntnisse obliegen. Möge die Friedenspalme noch lange, lange Zeit unser theures Vaterland beschatten! Unter ihrem wohlthätigen Einflüsse haben die „Deutschen Jugendblätter" diesen Jahrgang, und zwar den zwölften, glücklich zurückgelegt, und ich darf wohl hoffen, so zurückgelegt, daß sie der sich gestellten Aufgabe nicht untreu geworden sind. Der neue Jahrgang soll seinen Vorgängern in keiner Weise nachstehen, denn so weit schwache menschliche Kraft mit gutem, redlichem Willen das Gleichgewicht zu halten im Stande ist, wird dieselbe das erneuete Versprechen zu verwirklichen sich bemühen. Dies habt ihr meinerseits zu erwarten, laßt mich nun aber auch der Hoffnung Raum geben, daß ihr den „Deutschen Jugendblättern" fort und fort eure Theilnahme erhaltet. Der Gott, welcher bis hierher half, sei auch im neuen Jahr unser treuer Führer! Petermann.

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[1874.208:] Schlußwort zum vierzehnten Jahrgange der Deutschen Jugendblätter. Vierzehn Jahrgänge der Deutschen Jugendblätter sind nun hinausgegangen in Deutschlands weite Gauen. So manche Erzählung, Mittheilung, Beschreibung und Schilderung, sowie zahlreiche Räthsel, Charaden und andere Aufgaben haben sie Euch und Vielen vor Euch zur Unterhaltung und Belehrung dargeboten. Dieser Bestimmung der Deutschen Jugendblätter auch in dem vierzehnten Jahrgange gerecht zu werden, war mir eine ernste, zugleich aber auch angenehme Aufgabe. Euch Allen, liebe Leser und Leserinnen dieser Jugendschrift, kann ich versichern, daß ich mich jedesmal mit Euch im Geiste freue, sobald eine neue Nummer ihre Wanderung zu Euch antritt. Lebhaft vergegenwärtige ich mir besonders diejenigen unter Euch, welche bei Musterung der Jugendblätter eine unter ihrer Pflege gezeitigte Frucht freudestrahlenden Auges entdecken. Eure lieben Eltern sind in den Stand gesetzt, den Jahrgang vor Eintritt des von Euch sehnlichst erwarteten Weihnachtsfestes binden zu lassen; wird alsdann dem gebundenen Exemplare auf dem vom Lichterbaum erhellten Weihnachtstische ein Plätzchen mit angewiesen, nun, so bittet Eure lieben Eltern, daß sie mit den Euch zugedachten Weihnachtsgeschenken die Erlaubniß verbinden, Euch auch im neuen Jahre zu den Abnehmern der Jugendblätter zählen zu dürfen. Ich werde nicht ermüden, sie auch fernerhin so auszustatten, daß sie bei ihrer Einkehr ein freundliches: Willkommen! begrüßt. — Müssen wir an der Grenzscheide des nun bald zu Ende gehenden Jahres den allmächtigen Schutz unsers treuen Gottes rühmen und preisen, so wollen wir nun auch mit zuversichtlichem Vertrauen die Eingangspforte zum neuen Jahr überschreiten. Was uns das Jahr 1875 bieten wird, vermag des Menschen kurzsichtiges Auge nicht zu durchschauen, aber der freudigen Hoffnung können wir uns getrösten, daß der weise Lenker unserer Schicksale auch in Zukunft seine Hand nicht von uns abziehen werde. Petermann. [1877.207:2 Kurze Betrachtung am Jahresschlüsse. Die jetzt ausgegebene 26. Nr. der Deutschen Jugendblätter erinnert uns stillschweigend an das nahe Ende dieses Jahres. Jetzt haltet Ihr ein Jahr für einen langen, langen Zeitraum, werdet Ihr aber — und diese Zeit tritt auch ein — Euern vierzigsten oder fünfzigsten Geburtstag gefeiert haben, dann sprecht Ihr bei einem Jahresschlüsse sicherlich: „Wie schnell ist doch wiederum ein Jahr verflossen!" Mögt Ihr in Beurtheilung der Zeitdauer eine andere Ansicht haben, als die Erwachsenen, Eins steht fest: Jung und Alt hat jetzt abermals ein Jahr seines Lebens zurückgelegt. Sehr oft wird das menschliche Leben mit einer Reise verglichen. Dieser Vergleich ist nicht unpassend. Natürlich entspricht ein höheres Lebensalter einer längeren und ein jüngeres einer kürzeren Lebensreise. Der Reisende vergönnt sich zuweilen eine Zeit der Ruhe und benutzt diese meistentheils zu einem Rückblicke auf die durchwanderten Strecken, sowie zur Vergegenwärtigung der Erlebnisse und der gemachten Erfahrungen. Auf unserer Lebensreise treten auch dergleichen Abschnitte und Ruhepunkte ein. Zu diesen gehört unstreitig der Schluß eines Jahres, und dieser ist ganz besonders dazu angethan, uns recht lebhaft Alles in die Erinnerung zurückzurufen, was einflußreich in unsern Lebensgang eingegriffen hat. Was kann sich doch in einem Zeiträume von 365 Tagen zutragen und wie viel hat sich sicherlich bei vielen von Euch zugetragen! Manche sind vielleicht von einer langen, gefährlichen Krankheit befallen worden; Andere haben vielleicht am Krankenbette eines lieben Geschwisters, oder des geliebten Vaters, oder der geliebten Mutter geweint; und noch Andere haben wohl gar den Hingang eines theuern Familiengliedes betrauern müssen. Ist dem so und könnt Ihr Euch nun wieder des herrlichsten der irdischen Güter, der Gesundheit, erfreuen, so beschließt das Jahr mit einem aus des Herzens Tiefen zu Gott emporsteigenden Dank; und ist jemand von den lieben Eurigen abgerufen worden, so trauert zwar das Herz, aber es verzagt nicht, denn es findet in den Verheißungen unsers Heilandes den besten Trost. Habt Ihr Euch aber in dem abgelaufenen Jahre einer steten Gesundheit erfreuen können, und sind auch die lieben Eurigen von jeglichem Leid befreit geblieben, nun so vergeßt ebenfalls nicht, an des Jahres letztem Tage Euerm Herrn und Gott Lob und Dank für die väterlichen Beweise seiner Huld und Gnade darzubringen!

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Ein Jahresschluß ist eine ernste Zeit der Selbstprüfung. Habe ich denn auch — so frage sich jedes von Euch — meine Schulzeit gewissenhaft benutzt? Bin ich ein fleißiges, gegen Eltern und Lehrer gehorsames, bin ich überhaupt ein frommes Kind gewesen? Euer Gewissen ist der beste Richter. Achtet auf seine Stimme, ob es Euch verurtheilt oder nicht. Beginnt das neue Jahr mit den besten Vorsätzen; aber vergeßt hierbei die Hauptsache nicht. So lobenswerth auch das Fassen guter Vorsätze ist, so ist es doch nur Ein Schritt zur Erreichung des vorgesteckten Zieles. Gute Vorsätze erhalten nur dann die rechte Weihe und den wahren Werth, sobald sie zur That werden. Sind dieselben nicht flüchtige, vorübergehende Entschließungen, dann wird sich an Euch das Wort der Schrift erfüllen: Gott giebt zum Wollen auch das Vollbringen. Manche von Euch haben vielleicht zu Ostern des neuen Jahres ihre Schulzeit beendet. Das letzte Vierteljahr derselben noch mit größter Gewissenhaftigkeit zu benutzen und Euch durch sittliches Wohlverhalten auszuzeichnen, gehöre ganz besonders zu den Entschlüssen, mit welchen Ihr von dem alten Jahre scheidet und das neue begrüßt. Welche Laufbahn Ihr auch nach Eurer Confirmation einschlagen mögt, nehmt als steten Begleiter des frommen Tobias Wort mit auf den Lebensweg: Habe Gott vor Augen und im Herzen und hüte dich, daß du in keine Sünde willigest und thust wider Gottes Gebot. So manche nützliche Belehrung und angenehme Unterhaltung haben Euch bis jetzt die Jugendblätter geboten, gegenwärtige Nummer enthält ernste, wohlgemeinte Ermahnungen. Sie kamen aus treuem Herzen, laßt sie Euch zu Herzen gehen; ihre Beachtung wird Euch sicherlich zum Segen gereichen. Was die Jugendblätter betrifft, so soll es auch fernerhin mit zu meinen angenehmsten Beschäftigungen gehören, dieselben so auszustatten, daß sie Euch abermals reiche Belehrung und Unterhaltung bieten. Zu dem nun zu Ende gehenden Jahre ist mir von verschiedenen Seiten wiederholt die Zusicherung zugegangen, daß die zahlreichen Aufgaben, welche sehr oft über eine Seite füllten, mit besonderer Freude begrüßt worden sind. Betrachtet sie als einen Prüfstein Eures Wissens und als ein Reizmittel für Euern Scharfsinn. Der neue Jahrgang wird in Mannichfaltigkeit und Fülle ähnlicher Spenden seinem Vorgänger sicherlich nicht nachstehen. Sind Euch die Jugendblätter lieb und werth geworden, so tragt diese Liebe auch auf den neuen Jahrgang über. Gott befohlen! Im Aufblick auf Ihn beschließen wir das alte Jahr, im Aufblick auf Ihn begrüßen wir das neue Jahr! Unser Leben steht in Seiner Hand! Diese trostreiche Zuversicht sei auch im neuen Jahre unsere stete Begleiterin. Petermann.

[1878.207:1 Schlußwort.

Zwischen der Ausgabe der ersten Nummer der „Deutschen Jugendblätter" im Jahre 1861 und der letzten im gegenwärtigen Jahre liegt ein Zeitraum von 18 Jahren inne. Als jene Nummer ihre Wanderung in Deutschlands Gauen antrat, hatte wohl noch niemand von Euch das Licht der Welt erblickt, und die Leser und Leserinnen der ersten Jahrgänge dieser Jugendschrift sind inzwischen zu Männern und Frauen herangewachsen, von denen gewiß noch viele mit besonderer Freude ihrer Jugendzeit gedenken. Nun, Ihr steht noch im Frühlinge Eures Lebens — eine schöne, eine hoffnungsreiche Zeit! Mit Recht wird der Frühling die Zeit der Saat genannt. Wie kann, wie soll denn der Frühling Eures Lebens für Euch eine Zeit der Aussaat sein und werden? Nun, ich will es Euch sagen oder vielmehr, will es Euch ans Herz legen: Benutzet Eure Schulzeit recht gewissenhaft, versäumt den Unterricht nicht ohne Noth, seid in den Lehrstunden recht aufmerksam, fertigt die für das Haus bestimmten Aufgaben mit größter Sorgfalt, seid Euern Lehrern und Eltern recht gehorsam, ehret Vater und Mutter und habt den Herrn Euern Gott allzeit vor Augen und im Herzen. Beherzigt Ihr diesen väterlichen Rath, so werdet Ihr einst die Frucht dieser Aussaat ernten. Euer in der Schule geübter Fleiß wird Euch nach Eurer Confirmation hinaus begleiten in das Leben, und gesellt sich zur Arbeitsamkeit: Sparsamkeit, Genügsamkeit, Treue und Gewissenhaftigkeit, dann werdet Ihr fähig sein, Euer eignes Brod zu essen, werdet niemanden zur Last fallen und „Euch nicht auf eines Andern Tisch verlassen". Habt Ihr ferner im Frühling Eures Lebens das Wort der Schrift heilig gehalten: „Ihr Kinder, seid gehorsam Eu-

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ern Eltern in dem Herrn" etc. und: „Gehorchet Euern Lehrern und folget ihnen" etc. dann werdet Ihr später es nicht für eine Last erachten, Euern Herrschaften, Euern Lehrherren, Euern Vorgesetzten, Eurer Obrigkeit gehorsam zu sein. Und habt Ihr in Eurer Jugend den Herrn Euern Gott über alle Dinge gefürchtet und geliebet, dann werdet Ihr später die freudige Erfahrung machen, daß denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen. Es bleibt ewig wahr: Wie die Aussaat, so die Ernte! Beim Scheiden von dem nun zu Ende gehenden Jahre erinnert Euch auch mit dankbarem Herzen aller der Wohlthaten, die Euch in dem Zeiträume von 365 Tagen durch Gottes Güte zugeflossen sind. Und unter den Menschen — giebt es da größere Wohlthäter, als treusorgende, liebende Eltern? Nächst Gott muß Euer dankbares Herz auch diesen zugewendet sein. Könnt Ihr ihnen auch die Euch gewidmeten Mühen und Sorgen nicht in ihrem ganzen Umfange vergelten, so könnt Ihr ihnen doch durch Dankbarkeit und Liebe Freude bereiten. Und soll ich noch ein Wort von mir und meiner Thätigkeit für Herstellung der Euch gewidmeten „Deutschen Jugendblätter" sagen, so habe ich wohl Ursache, Gott aus des Herzens Tiefe zu danken, sobald ich der mir auch im vergangenen Jahre zu Theil gewordenen größten irdischen Wohlthat, der Gesundheit, gedenke, aber er hat mir auch eine schwere, schwere Prüfung auferlegt. In dem vergangenen Monate verlor ich ganz unerwartet meine lebensfrohe, mit blühender Gesundheit ausgestattete, heißgeliebte Gattin. Gott verleihe mir Kraft, diesen unersetzlichen Verlust mit Ergebung in seinen unerforschlichen Willen zu ertragen! Unsere „Deutschen Jugendblätter" anlangend, so gebe ich der Hoffnung Raum, daß Euch auch der 18. Jahrgang ein willkommener Freund gewesen ist. Wer als solcher in einer Framilie Einkehr hält, weiß oft viel zu erzählen und mitzutheilen und auf diese Weise zur Unterhaltung und Belehrung einen willkommenen Beitrag zu liefern. Zu diesem Zwecke werden auch die Jugendblätter aller 14 Tage ausgesendet. Nach Kräften habe ich mich bemüht, den wandernden Freund so auszustatten, daß er des Interessanten und Belehrenden viel zu bieten vermochte. Die „Deutschen Jugendblätter" gleichen noch in einem andern Stücke den Hausfreunden. Haben diese irgendwo freundliche Aufnahme gefunden, so ist ihnen diese Stätte lieb und theuer geworden, und sie möchten ihren Besuch gern wiederholen. Auch die „Deutschen Jugendblätter" begehren da, wo sie bereits Eingang gefunden, wieder Einlaß. Gestattet ihnen auch in dem neuen Jahre den Zutritt, sie werden das Gastrecht nicht mißbrauchen, sondern durch reichliche und nützliche Spenden aller Art ihren Dank bethätigen. Schüttet dieser Freund aus seinem noch lange nicht erschöpften Füllhorn mancherlei Knacknüsse, so versucht und übet Eure Kraft daran. Ermüdet nicht, wenn das Resultat nicht sofort gefunden wird. Der Baum fällt auch nicht auf den ersten Hieb und bekanntlich macht Uebung den Meister. So nehmen wir denn Abschied von dem Jahre 1878 und treten hinüber in das neue Jahr. Ob es uns Gesundheit oder Krankheit, Freud' oder Leid, Glück oder Unglück bringen wird — wir wissen es nicht. Glaubensvoll wollen wir aber mit dem frommen Kurfürsten Johann Friedrich dem Großmüthigen sagen: Wie Gott mich führt, so will ich gehn! Petermann. [1880.208:]

Schlußwort. Gegenwärtige Nummer der Deutschen Jugendblätter erinnert uns an das Jahres Ende. Der Schluß eines Jahres bildet in unserm Leben einen ernsten, einen bedeutungsvollen Abschnitt, dessen Wichtigkeit jugendliche Gemüter in vollster Bedeutung des Wortes noch nicht zu fassen vermögen. Jetzt haltet Ihr einen zukünftigen Zeitabschnitt von 10, von 20 Jahren für eine Ewigkeit. Anders urteilen über die Flucht der Zeit Eure lieben Eltern und noch anders Eure lieben Großeltern. Fast seufzend rufen diese aus: „Ist abermals ein Jahr zu Ende, ich weiß nicht wo es hin ist." Dergleichen Betrachtungen liegen Euch noch fern, aber des Jahres letzte Stunden enthalten dessenungeachtet für jedes Kind ernste Mahnungen zu ernster Selbstprüfung. Hast du denn, so frage sich jedes von Euch, das zu Ende gehende Jahr gewissenhaft benutzt? Bist du gegen deine lieben Eltern ein gehorsames, bist du ein frommes, gottesfürchtiges Kind gewesen?

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Hast du deine Schulzeit gewissenhaft benutzt? Hast du nicht bloß an Alter, sondern auch an Weisheit und Gnade bei Gott und den Menschen zugenommen? Dies sind, liebe Kinder, gar ernste Fragen. Mit deren Beantwortung dürft Ihr es nicht leicht nehmen und wenn Euch Euer Gewissen anklagt, dann begrüßt das neue Jahr mit dem heiligen Gelübde, recht ernstlich neuen Gehorsam, recht eifrig neuen Fleiß, recht innig neue Gottesfurcht zu zeigen. Lassen wir das scheidende Jahr noch einmal an uns vorübergehen, so haben wir unstreitig alle Ursache, Gottes auszudenken, die uns im Laufe des nun bald scheidenden Jahres beglückt hat. Und sollte die Freude durch schmerzliche Erinnerung an den Heimgang geliebter Angehörigen bei irgend jemand von Euch getrübt werden, so verzaget nicht. Auch hier gilt das Wort unseres Heilandes: Was ich jetzt thue, das weißt du nicht, du wirst es aber hernach erfahren. Mit besonderer Freude und mit dem innigsten Danke gegen Gott beschließe auch ich das Jahr 1880. Zwanzig Jahrgänge der Deutschen Jugendblätter sind unter meiner Redaktion zur Wanderung in die verschiedensten Gauen Deutschlands ausgerüstet worden; sogar das östliche Rußland hat denselben ihre Einkehr gestattet. Zu meiner besonderen Freude ersehe ich aus zahlreichen Zuschriften, daß Euch die Lösung der mannigfachen Aufgaben eine der unterhaltendsten Beschäftigungen gewährt. Nach meinem Dafürhalten sind dieselben auch im hohen Grade geistbildend, denn sie bieten Euch zum Nachdenken und zur Stärkung des Scharfsinnes die angenehmste Beschäftigung. Geht nur immer frohen Mutes an die Lösung der Aufgaben. Krönt den Versuch auch nicht jedesmal der erwünschte Erfolg — es schadet nichts, nur Übung macht den Meister. Jede der nächsten Nummern, mit Ausnahme der letzten im Jahre, wird Euch eine Fülle neuen Stoffes zum Nachdenken und zur Lösung bieten. Auch wird es fernerhin nie an angenehmer, bildender Unterhaltung und an nützlicher Belehrung fehlen. Im Aufblick zu unserm Gott beschließen wir das Jahr 1880, im Aufblick zu ihm begrüßen wir mit der zuversichtlichen Hoffnung das neue Jahr: Unsem Ausgang segne Gott, Unsern Eingang soll er segnen. Karl Petermann. 0498 DER DEUTSCHE JUGENDFREUND Hamburg 1861 -1863 * Standort: H 46: Ζ 761: 14[1862] *Nicht nachgewiesen: 1861.1863. * Quelle: Kirchner 7082: DER DEUTSCHE JUGENDFREUND. Hamburg 1861-1863. * Editoriais: 1862. 2. 410. DER DEUTSCHE JUGENDFREUND. Unterhaltende und belehrende Blätter zur Beförderung deutscher Sitte und Gesinnung. Herausgeber: Heinrich Ney. Redaktion: Heinrich Ney. Jg- 2. Hamburg: A.F.M. Rümpel 1862. 8° Jg. 2: 1862. Nr. 1 - 5 2 . 412 S. "Ί Nr. = 8S. "•Wöchentlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. [1862.2:] An meine jungen Leser und Leserinnen. Es ist eine alte, freundliche Sitte guter Menschen, sich bei wichtigen Zeitabschnitten, namentlich beim Beginn eines neuen Jahres, Glück zu wünschen. Auch Ihr werdet dieses neue Jahr mit den besten Wünschen für Eure Eltern und Angehörigen begonnen haben. Auch

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Euch wird Mancher ein: frohes Neujahr! zugerufen und Euch Das gewünscht haben, von dem er glaubte, daß es Euch erfreuen und beglücken werde. So genehmigt denn auch meine wohlgemeinten Wünsche für das neuangetretene Jahr. Möge Euch Allen darin zu Theil werden, was zu Eurem wahren Glücke und zu Eurem innern Frieden ersprießlich und fördernd ist. Aber es ist eine eigene Sache mit unsern Wünschen. Wir Menschen sind so kurzsichtige und dem Irrthum so sehr unterworfene Geschöpfe, daß wir gar oft Das für ein Glück ansehen, was eigentlich gar kein Glück ist, und andererseits wieder Das für Unglück halten, was gerade zu unserm wahren Besten dient, eben weil wir in menschlicher Beschränkung, nur einen Theil der verschiedenen Lebensschicksale übersehen können, aber von dem großen Ganzen, welches die Vorsehung nach ewigen, weisen und unwandelbaren Gesetzen, auf uns oft unbegreiflichen Wegen, aber immer zu unserm Besten lenkt, nur eine Ahnung haben. Es giebt, genau genommen, eigentlich gar kein Glück, als das, was wir uns selbst schaffen, denn die ewige Vorsehung hat uns, weise und gütig, zu selbstständigen Geistern und nicht zu willenlosen Maschinen bestimmt; sie hat uns aber auch die Mittel verliehen, daß Jeder sein Glück sich selbst gründen kann. Das neue Jahr, das wir vor uns haben, wird in seinem Schooße alle die Geschicke tragen und hervorrufen, die vergangene Jahre als Samen ausgestreut und vorbereitet haben; denn die Zukunft ist immer ein Spiegel der Vergangenheit. Es wird abwechselnd Freude und Leid bringen, und all unser Wünschen wird weder Letzteres abwenden noch Ersteres herbeiführen können, denn Ursache und Wirkung sind von Ewigkeit her weise geregelt. Aber die Erkenntniß dieser unumstößlichen Wahrheit ist für den denkenden Menschen von großer, beruhigender Wirkung, denn sie giebt ihm die feste, unerschütterliche Ueberzeugung, daß aus dem Guten und Schönen, früher oder später nur Gutes und Schönes hervorgehen kann, und daß dem Schlechten, Unedlen und Gemeinen unabänderlich das Betrübende, Schmerzliche, oder wie es genannt wird, die Strafe folgen muß, daß also das Geschick des Menschen in seine eigene Hand gelegt ist. Soll daher dies neue Jahr und überhaupt die Zukunft für Euch beglückend sein, so bereitet Euch Euer Glück selbst vor. Und das könnt Ihr, wenn Ihr, so viel Ihr es vermögt, zu dem Glücke Anderer beitragt; denn je mehr Ihr zum Wohl des Allgemeinen wirkt, desto glücklicher macht Ihr Euch selbst. Um das aber zu können, müßt Ihr den Morgen Eures Lebens weise zu benutzen suchen. Nicht meine ich damit, daß Ihr Eure Jugend fotwährend mit anstrengenden Geistesarbeiten, mit dem Aufspeichern einer Menge von Wissenschaften und Fachstudien verbringen sollt: Das macht das Glück nicht aus. Im Gegentheil, ich rufe Euch zu: Genießt Eure Jugend! Seid heiter und froh, soviel Ihr nur immer könnt, denn der Frohsinn ist eine köstliche Gottesgabe, die ich hochschätze und mir hoffentlich bis zum spätesten Alter bewahren werde. Der Frohsinn und die Heiterkeit geziemen ganz besonders der Jugend, und überhaupt sind, im Allgemeinen, die frohen auch die bessern Menschen. Auch Christus war froh mit den Frohen. Darum haltet Maaß in Euren geistigen Arbeiten und vergeßt über den Geist Euren Körper nicht. Sucht letztern zu stählen, zu kräftigen und abzuhärten, durch Turnen, Bewegungen im Freien, durch ermüdende Arbeiten u.s.w. Werdet praktische Menschen, die gesund an Seele und Leib sind. Es wird leider in unserer Zeit zu oft der Körper über den Geist vernachlässigt. Das Vielwissen aber thut es nicht allein. Ein gesunder, praktischer Sinn, Ausdauer und Thatkraft bringen viel weiter. Es scheint auch, gottlob, die Zeit sich zu nähern, wo der nützlichen körperlichen Thätigkeit die Anerkennung zugewendet wird, die ihr gebührt. So strebt denn vor Allem darnach, Euch eine tüchtige, ehrenhafte Gesinnung anzueignen. Die Wahrheit sei Euch immer heilig, denn die Lüge ist die Grundursache alles Verderbens in der Welt. Seid zu stolz, Euch durch eine Lüge aus irgend einer Verlegenheit zu ziehen, dann werdet Ihr Euch selbst achten können, und ohne Selbstachtung werdet Ihr nie glückliche Menschen werden, und wenn Ihr von Tausenden verehrt würdet und Euch Stern, Band, Titel und andere Lappalien schmückten. Achtet und ehrt Euer deutsches Vaterland und deutsche Sitte, denn Ihr könnt, ohne das Gute, das auch fremde Länder gewiß darbieten, zu verachten, doch stolz darauf sein, Deutschland Euer Vaterland nennen zu dürfen, das nicht umsonst von der Vorsehung in die Mitte Europas gesetzt wurde und so gleichsam das Herz unsers Welttheils bildet. Darum, Ihr Söhne dieses Landes, werdet deutsche Männer, die man achten kann und wahrt die deutsche Ehre. Seid milde gegen Andere und strenge gegen

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Euch selbst. Seht nicht auf das Kleid des Menschen, sondern auf sein Herz und seinen Charakter. Verweichlicht Euch nicht und tragt muthig die kleinen Leiden des Lebens, ohne zu klagen; aber helft und nützt, wo Ihr könnt, das wird Euch glücklich machen. Vor Allem bewahrt Euch ächten, religiösen Sinn und laßt Euch nicht beirren in Eurem Glauben durch spitzfindige Bücher, die Gott und Unsterblichkeit mit Scheingründen aus der Welt hinwegzuphilosophiren streben und dafür Nichts zu bieten vermögen als eine trostlose Leere, die das Herz verödet und den Sinn verwirrt. Haltet Euch einfach an die eigenen Worte Christi, prüft sie, — sie halten die strengste Prüfung aus, — und Ihr werdet finden, was die edelsten und tiefdenkendsten Männer gefunden haben, daß diese Worte nicht nur dem einigermaßen entwickelten Kinde verständlich sind, sondern auch, daß die größten Gelehrten der aufgeklärtesten Jahrhunderte, ihnen nichts hinzuzusetzen wissen, und gerade aus ihnen die wahre Weisheit schöpften, die ihr Leben freundlich erhellte und sie mit der festen Ueberzeugung von ihrer Unsterblichkeit, ruhig und glaubensfroh der Verwandlung entgegengehen ließ, der alle Sterblichen nach ewigen Naturgesetzen unterworfen sind. Darum freuet Euch, Christen zu sein und zeigt durch Eure Thaten, daß Ihr werth seid, Christi Jünger genannt zu werden. Aber hütet Euch, irgend Jemanden seines Glaubens wegen anzufeinden, der in den Religionsformen seiner Väter beharrt, weil er darin erzogen. Denn in jeder Religion liegt der Keim des Göttlichen, der sich im Laufe der Zeiten fortentwickelt, bis endlich die volle Wahrheit alle Völker und Glaubensgenossen umfaßt und sie zu einer Familie, als Kinder eines Vaters vereinigt. Für Euch, meine jungen Leserinnen habe ich Wenig hinzufügen, denn das Obengesagte gilt ja größtentheils auch für Euch. Wird auch Euer künftiges Wirken ein beschränkteres sein, als das der Knaben, die, wie unser Schiller sagt, einst als Männer hinaus müssen in's feindliche Leben, um zu wirken und zu streben: so ist Euer Beruf doch kein geringerer, ja ich möchte ihn einen noch segensreicheren und bedeutenderen nennen, trotz seiner Unscheinbarkeit. Aber ich kann Alles, was Euch zu sagen ist, in die wenigen Worte zusammenfassen: Werdet einst würdige deutsche Frauen, beglückende Gattinnen und vor Allem: gute Mütter, denn diese halte ich für die verehrungswürdigsten von allen Erdbewohnern, eben weil sie die schwersten, wenn auch süßesten und segensreichsten Pflichten zu erfüllen haben. Bedenkt, soll unser Vaterland und das künftige Geschlecht groß und geachtet dastehen: Ihr seid es ganz vorzüglich, wodurch dies ermöglicht werden kann. So bereitet Euch denn möglichst früh auf Euren schönen und erhabenen Beruf vor, indem Ihr Euch bestrebt gute Töchter zu sein, denn nur solche können einst gute Mütter werden. Auch Euch rufe ich zu: Seid immer froh und heiter, denn die Heiterkeit ist immer vom Guten. Eure Heiterkeit und Euer unschuldiger, jugendlicher Frohsinn, Euer Scherz und Lachen muß manche Sorge und manche Stirnfalte der Eltern zu verscheuchen sich bestreben, muß sie gewissermaßen wieder jung machen, muß sie manche Täuschung und manche bittere Erfahrung des Lebens vergessen lassen und mit der Welt versöhnen. Darum bemüht Euch die belebende Sonne Eures häuslichen Kreises zu werden, die überall erwärmend und wohlthuend einwirkt. Ehrt das Alter und seid ein Vorbild den jüngern Geschwistern, wirkt, wo Ihr könnt, versöhnend, vermittelnd, begütigend ein. Das ist der schöne Beruf des Weibes. Sucht Alles zum Guten zu wenden und zeigt keine Launen. Sucht zu gefallen, es ist das ein allen Menschen eigenthümlicher Trieb und bei einem jungen Mädchen am wenigsten zu tadeln, aber sucht nicht aufzufallen und werdet keine Putznärrinnen. Glaubt es nur, der verständige und sinnige Mann zieht doch das Einfache und Geschmackvolle allem bunten Flitter vor. Noch einmal: Bereitet Euch durch Euer ganzes Thun im häuslichen Kreise auf Euren künftigen schönen Beruf vor, und dann seid gewiß, daß nicht nur das neue Jahr, sondern Eure ganze Zukunft für Euch beglückend sein wird. Der „deutsche Jugendfreund, " der, wie Ihr seht, jetzt in veränderter Form vor Euch liegt, weil viele seiner Leser die jetzige, als zum Einbinden zweckmäßigere wünschten, bleibt seinem Geiste und seiner Gesinnung nach derselbe. Er wird fortfahren, sich zu bestreben, Euch Unterhaltendes und Belehrendes, Ernstes und Heiteres zu bringen. Bleibt denn ihm und seinem Herausgeber auch ferner freundlich gewogen. Und somit Euch Allen: „Ein recht frohes und glückliches Neujahr!" H. Ney.

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An meine jungen Leser und Leserinnen. Der zweite Jahrgang dieser Jugendzeitschrift liegt nun beendet vor Euch. So manche wohlwollende und freundliche Kundgebungen von Seiten der Leser veranlassen mich zu dem Glauben, daß diese Blätter Vielen von Euch nicht nur einige unterhaltende Stunden, sondern auch manche Belehrung gewährt haben. Demnach werde ich denn den, von geachteten Seiten mir gemachten, Ermunterungen Folge leisten und auch ferner fortfahren, meine ziemlich beschränkten Mußestunden dazu zu verwenden, Euch Unterhaltendes, Belehrendes und Nützliches, so weit meine Kräfte es gestatten, darzubieten, hoffend dadurch manches Saamenkorn des Guten zu streuen und meine Zeit nicht unnütz zu verwenden. Der „Jugendfreund" wird ganz auf die bisherige Weise redigirt werden. Die äußere Form bleibt von nun an beibehalten, da dieselbe, als die zum Binden geeignetste sich bewährt hat und von Vielen, die einen ganzen Jahrgang als gebundenes Buch zum Festgeschenk besonders geeignet halten, gewünscht worden ist. Das diesmal ein Titelkupfer bei diesem letzten Blatte beigegeben ist, wird Euch gewiß nicht unangenehm sein. Künftig soll, da der Zeitgeist nun einmal Illustrationen erheischt, jedes Quartal ein auf den Inhalt des Blattes Bezug nehmendes Bild beigegeben werden, und demnach wird jeder Jahrgang mit Bildern geschmückt sein. Da die Mehrzahl der Leser, die etwas längeren Erzählungen, den ganz kurzen vorzieht, so habe ich gern darin gewilligt, den ausgesprochenen Wünschen nachzukommen, um so mehr, als solche längere Erzählungen, wenn auch nicht gleich anfangs, doch dann, wenn der Jahrgang als Buch gebunden ist, mehr Interesse gewähren dürften. In wie fern es mir gelungen, in diesen Erzählungen das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden, darüber steht mir natürlich kein Urtheil zu, doch höre ich von urtheilsfähigen Eltern, so manches Wohlwollende und Freundliche darüber, daß ich wohl glauben darf, so ziemlich das Richtige getroffen zu haben. Es Allen recht machen zu wollen, ist mir übrigens nie eingefallen, eben weil Das etwas Unmögliches ist. Mir genügt, wenn das Blatt bei Gesinnungsgenossen freundliche Aufnahme findet. Demnach werden denn auch im nächsten Jahre unterhaltende und belehrende Erzählungen, die vielleicht auch in reiferen Jahren noch einigen Nutzen stiften können, den Hauptinhalt des Blattes bilden. Doch sollen auch kleine Reisebeschreibungen, Aufsätze über Natur-, Völker- und Länderkunde und sonstiges Nützliche und Neue darin nicht fehlen. So bleibt denn dem Jugendfreund auch ferner freundlich gewogen. Könnt Ihr demselben unter Euren Freunden noch einige Abonnenten zuführen, so wird das weder meinem Herrn Verleger noch mir unangenehm sein, da die Ausstattung des nächsten Jahrgangs mit Bildern Kosten verursacht und der Abonnentspreis nicht erhöht werden soll. Ihr bekommt die letzten Blätter dieses Jahrgangs deshalb etwas früher, um den Jahrgang noch vor Weihnacht binden lassen zu können, da derselbe, gebunden, ein passendes Weihnachtsgeschenk abgeben dürfte. Neue Abonnenten wollen Ihre Adresse gefälligst bei dem Herrn Verleger, in Kümpels Buchdruckerei Grimm 8, oder bei mir, Gertrudenstraße 9 Parterre, einreichen lassen. Manche kleine Klagen über unregelmäßiges oder verspätetes Bringen des Blattes werden von nun an aufhören, da der Herr Verleger Vorkehrungen getroffen hat, daß dazu künftig keine Veranlassung gegeben wird. In diesem letzten Blatte dieses Jahrgangs ist der Raum zu beschränkt, um noch eine neue Erzählung darin beginnen zu können. Doch in der ersten Nummer des neuen Jahrgangs werdet Ihr den Anfang einer Original-Erzählung, betitelt: „Zwei junge Krieger" finden, die Euch hoffentlich einige Freude und Unterhaltung verschaffen wird. Und nun lebt recht wohl, meine Lieben. Feiert mit Euren Eltern und Geschwistern recht froh das freundliche Weihnachtsfest auf alte deutsche Weise, mit einem hellerleuchteten Tannenbaum. Seid dankbar für die Gaben der Liebe, die Eure Eltern Euch an diesem Tage so gern bescheeren. Ihr könnt es dadurch sein, wenn Ihr sie wieder liebt, nicht mit Worten, sondern durch Thaten. Was ich Euch zum Jahreswechsel zurufen möchte, habe ich bereits schon in der ersten Nummer dieses Jahrgangs, Seite 2, gesagt. Ich wüßte dem nichts Besonderes hinzuzufügen. Les't den kleinen Aufsatz am Sylvestertage noch einmal durch und beherzigt ihn. Und somit Euch Allen ein recht beglückendes Neujahr! H. Ney.

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DER DEUTSCHE JUGENDGARTEN Augsburg - DLZ I 5.179 0499 DEUTSCHE JUGENDLUST Berlin 1870 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 7568: DEUTSCHE JUGENDLUST. Zeitschrift. Herausgeber: Ernst Heinrichs, A. Knigge. Berlin 1870. DEUTSCHE JUGENDZEITUNG Hamburg - Nr. 1946 NORDDEUTSCHE JUGENDZEITUNG DEUTSCHE JUGENDZEITUNG ZUR BELEHRENDEN UNTERHALTUNG Meissen, Dresden, Leipzig, Schneeberg 1849 — 1852 - DLZ I 5.128 DEUTSCHE KRIEGER-ZEITUNG Magdeburg - Nr. 1617 KUTZSCHKE 0500 DEUTSCHE KRIEGS-BLÄTTER Dresden 1870-1871 * Standort: 77: G 8645[1870.1871] * 1870—1871: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: Sammeltitel. Unpag. Bl. DEUTSCHE KRIEGS-BLÄTTER. Herausgeber: Ottomar Lehmann. Verantwortlicher Redakteur: Ottomar Lehmann. U g · 1]·

Dresden: Lehmann 1870-1871. 4° [Jg. 101870/71. [Nr.]I — XII. *1 Nr. = 8S. * Unregelmäßig. Nr. 1 - 8: 1870. Nr. 9 - 12: 1871. * Sammeltitel: KRIEGSTAGEBUCH VOM 4. JULI 1870 BIS 22. MÄRZ 1871. Dresden: Schulbuchhandlung 1871. [Sammeltitel.

Unpag. Bl.:]

Vorwort. Die weltbewegende jüngste Vergangenheit, die das jahrhundertlange ohnmächtige Hoffen und Ringen unserer Altvordern stolz erfüllend, ein deutsches mächtiges Vaterland uns gegeben, hat in ihren gewaltigen Stürmen wol Jeden, selbst den Theilnahmlosesten und Gleichgiltigsten mit fortgerissen und in ihr Interesse eng und fest verflochten. Selbstredend war es daher, daß die Presse, diese beredteste Dolmetscherin der öffentlichen Meinung, den von Frankreich frech entzündeten Krieg in jeder Form kommentirte und das deutsche Volk alle ihre Aeußerungen mit Ungeduld erwartete. Auch die von uns veröffentlichten „Deutsche Kriegsblätter" hatten sich der regsten Anerkennung zu erfreuen, und es trat nach der ruhmreichen Beendigung des Krieges an uns die Pflicht, sie in einer wohlfeilen Gesammtausgabe neu herauszugeben, um so mehr heran, je wiederholtere Anfragen und Aufforderungen des-

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halb von nah und fern an uns ergangen waren. Wenn es uns gestattet ist, etwas zum Lobe der nachfolgenden Blätter zu sagen, so ist es dies, daß das, was sie bringen, hingebende Vaterlandsliebe gewissenhaft aus amtlichen Quellen gesammelt hat und da sie sich nicht allein auf die Schlachtendepeschen beschränken, weit Umfangreicheres bieten, als andere literarische Gaben ähnlicher Art. Und so hoffen und wünschen wir, daß das „Kriegstagebuch" als ein treues Erinnerungsbild an eine große unsterbliche Zeit recht viele Freunde unter den deutschen Patrioten finden möge! 0501 DEUTSCHE KRIEGS-LATERNE Berlin 1870 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 8021: DEUTSCHE KRIEGS-LATERNE. Nr. 1. Wer Er ist und was Er ist. . . Berlin 1870. 0502 DEUTSCHE KRIEGS-ZEITUNG Stuttgart 1870-1871 * Standorte: 30: Zsf 142[1870] 43: 2° Vo 1056[1871] * 1870-1871: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1870. 15. 191. DEUTSCHE KRIEGS-ZEITUNG. Illustrirte Blätter vom Kriege. Redaktion: August Schricker. [Jg-1-2]. Stuttgart: Gustav Weise 1870-1871. 2° [Jg. 1:]1870. Nr. 1 - 12. 192 S. [Jg. 2:]1871. Nr. 1 - 16. 127 S. * 1 Nr. = 16 zweisp. S. * Wöchentlich. * Illustrationen. * Notenbeilagen. * Inhaltsübersicht: pro Jg. "Jahrgangs-Titeleien: DEUTSCHE KRIEGS-ZEITUNG. Illustrirte Blätter vom Kriege. Mit Originalberichten vom Kriegsschauplatz und artistischen Beiträgen. [1871 mit dem Zusatz:] Nebst Kriegsgeschichte von Wilhelm Zimmermann. [1870. IS:] Die deutsche Kriegszeitung wird wöchentlich erscheinen und möglichst rasch authentische Berichte vom Kriegsschauplatz mit Illustrationen von den ersten Künstlern und Schlachtenmalern, und zwar sämmtlich Originalzeichnungen, bringen. Die Anzahl der Nummern läßt sich noch nicht genau bestimmen, es liegt indessen in der Absicht der Verlagshandlung, mindestens 6 — 8 Nummern zur Ausgabe zu bringen. [1870.191:] Von der deutschen Armee in Frankreich sind uns zahlreiche Wünsche um Zusendung unserer Kriegszeitung geäußert worden, welche wir bis jetzt nur in einzelnen Fällen befriedigen konnten. Auch aus diesem Grunde haben wir uns entschlossen fernerhin eine bestimmte Anzahl von Nummern zu fixiren, um den Officieren und Mannschaften der Armee das Abonnement möglich zu machen. Gegen Einsendung oder Anweisung von 1 Thlr. werden sämmtliche 16 Nummern an die genau anzugebende Adresse geliefert werden.

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Da die Verlagshandlung kein Opfer scheut, die Deutsche Kriegszeitung, welche sich den Ruf der bestredigirten und bestillustrirten erworben hat, so reichhaltig und gediegen herzustellen, wie kein ähnliches Unternehmen, so glaubt sie mit Zuversicht hoffen zu dürfen, daß die verehrlichen seitherigen Abnehmer die Fortsetzung gerne willkommen heißen werden, umsomehr als der textliche Theil eine ganz besonders interessante Bereicherung erfahren wird. Es ist nämlich gelungen, den berühmten Historiker Wilhelm Zimmermann zu Beiträgen zu gewinnen und wird derselbe in den 16 Nummern des neuen Abonnements eine vollständig abgeschlossene Geschichte des Krieges liefern, welche an Stelle der „Proklamationen" und des „Kriegsherold" treten soll. 0503 DEUTSCHE KUNST IN BILD UND LIED Leipzig 1859-1884 "•Standorte: 12: 4° Art. 97·[1859 - 1862.1871.1882] 17: 47 A 656[1859] 20: 4° 58: 133[1866] 22: Art. q 28/2[1859 - 1862] Art. q 21[1884] 25: F 6304 s[1859.1860] 30: Ku 141/476[1859] 34: 4° E 173[1869.1876] 38: Κ Ρ 85[1866.1867.1872 — 1878] 43: 4° Kh 639[1860.1865] 62: 24 K[1859.1861.1863.1869.1872-1875.1879.1880] 70: Ze 2963[1867.1868] 294: ZYB 4[1865.1869.1870.1872 — 1878] Β 1508: 62 D 110[1868] M 36a: 4° Per. 937[1864] UB Berlin[DDR]: Kunst 3484 4°[1881] SLB Dresden: Ephem. art. 40[ 1864.1866 - 1868.1870.1877.1878] ULB Halle: AB: 59754[1861] UB Jena: A. 1. XIV q 8500[1862.1864] UB Leipzig: Ae u. Kg. 131: b[1860] * 1883: Nicht erschienen. * 1859-1884: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1859. Unpag. Bl. 1863. Unpag. Bl. 1869. 1. 1872. 1. 1873. 1. 1874. 1. 1875. 1. 1876. 1. 1877. 1. 1879. 1. 1880. 1. 1881. 1. DEUTSCHE KUNST IN BILD UND LIED. Original-Beiträge Deutscher Maler und Dichter [ab 1869 mit dem Untertitel: OriginalBeiträge Deutscher Maler, Dichter und Tonkünstler]. Herausgeber: Adolf Böttger [ab 1860: Carl Rohrbach; 1864: Friedrich Konrad von der Werra; ab 1865: Albert Traeger]. Jg-.l-26. Leipzig: Lithographisches Institut von J.G. Bach [ab 1872: Julius Klinkhardt] 1859 — 1884. 4°[ab 1879: 2°] Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: 8: 9:

1859. 1860. 1861. 1862. 1863. 1864. 1865. 1866. 1867.

82 S. 96 S. 104 S. 116 S. 104 S. 128 S. 124 S. 126 S. 115 S.

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Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

10: 11: 12: 13: 14: 15: 16: 17: 18: 19: 20: 21: 22: 23: 24: 25:

1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. 1880. 1881. 1882. 1884.

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122 S. 120 S. 120 S. 120 S. 122 S. 112 S. 112 S. 104 S. 110 S. 107 S. 104 S. 108 S. 110 S. I l l S. 105 S. 112 S. "Illustrationen. * Notenbeilagen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg.

[1859. Unpag. Β/.:] Freudvoll nahen sich Euch umschlungen die freundlichen Schwestern, An das beflügelte Lied schmiegt sich die bildende Kunst. Schaffet die Eine begeistert Gestalten aus Farben der Iris, Zaubert der Andern Gewalt tiefster Gefühle Gesang. Wie sich jeglichem Auge verschieden erweiset das Weltall, Also spiegelt es sich wieder in Tönen und Form. Stolz zu beglücken vermag des Genius göttlicher Funke, Wie es ein Orpheus schon, wie es Pygmalion zeigt. Nicht die Menschen allein bezaubert' ein mächtiges Kunstwerk, Lüsterne Vögel, sie täuscht lockend im Bilde die Frucht. Wären die Perlen der Kunst versagt dem Geschlechte der Erde, Herrscht' ein verwilderter Sinn nur in verwildertem Volk. Und so wünsch' ich, es täuschen begeisternde Bilder und Lieder Euch ein Stündchen hinweg aus dem Geräusche der Welt!

[1863. Unpag. Bl.:]

Einführung. Schon wieder ist ein Jahr dahingegangen; Der Monde Kreislauf ist ja schnell vollbracht. Es kam der Herbst mit Früchten reich behangen; Dann folgte eines Winters lange Nacht; Nun trat der Lenz im dichten Blüthenprangen Die Herrschaft an und übte seine Macht; Jetzt hat er sie dem Sommer übergeben Und um uns her sprießt neues frisches Leben. Indeß Natur die rege Spindel rührte, Hat deutsche Kunst nicht träge ruhn gewollt; Und wie die Malerei den Pinsel führte, So bringt Euch Dichtung auch der Stunden Gold. Mög Alles, was die Hand für Euch erkürte, Zu Euern Herzen sprechen, daß Ihr hold Den Gaben sei't, die dieses Jahr Euch brachte, Wenn auch nicht Alles glückte, wie man's dachte. Nur langsam reift die Saat der Ernt' entgegen;

Böttger.

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Nur langsam röthet sich die süße Frucht. Ein gutes Ding will Weile allerwegen; Jedoch es reift! So haben wir's versucht, Der „Deutschen Kunst" die Stätte anzulegen, Wo sie vereint erscheint mit Ehr' und Zucht. Nun wollet Ihr uns froh entgegenkommen, Und sei Euch dieses Buch zu Freud' und Frommen. Carl [1869.1:]

Es ist die alte Lustbarkeit nicht mehr, Und manche Brust fühlt bängliche Beschwerde, Den Kriegspfad schreitet diese Zeit einher, Kampfgier'ge Streiter stampft sie aus der Erde, Unstät im Sturme schwanken hohe Wipfel, In tiefen Gängen glimmen schon die Lunten, Die Blitze züngeln um der Berge Gipfel, Dumpf grollt der Donner in den Thälern unten. Gewohnt seid Ihr, daß vor des Wetters Nacht, Wenn hoch empor die schwarzen Schrecken steigen, Die matte Blume senkt des Kelches Pracht, Und im Versteck die scheuen Vögel schweigen, So wähnt Ihr auch, daß von der Noth bezwungen Die Eure Freude war in frohen Stunden, Ihr Glanz verblichen und ihr Lied verklungen, Ihr klagt: es sei die Deutsche Kunst entschwunden. Kleingläubige, wie schwer Ihr sie verkannt — Weil Ihr Euch müht, im Tagesjoch zu fröhnen, Ist Euer Blick in engem Kreis gebannt, Klingt Euch im Ohr jetzt wildes Waffendröhnen; Die Deutsche Kunst gedeiht am Sonnenblicke, Doch welkt sie nicht ob einer düstern Wolke, Sie theilt mit ihm die wechselnden Geschicke, Verwachsen ist sie mit dem Deutschen Volke. Und wie sie reizvoll alle Feste schmückt, In jeden Kranz verschlingt die duft'gen Blüthen, Hält sie das Banner, wenn das Schwert gezückt, Die höchsten Güter kämpfend zu behüten; Froh läßt sie sich am engen Herde nieder, Das Neugebor'ne in den Schlaf zu wiegen, Doch dort auch klagen ihre Schlummerlieder, Wo still im Busch erschlag'ne Männer liegen. Es schaut verklärt in ihrem Opferbrand Das Deutsche Leben seine Weihestunden, Was immer nur ein Deutsches Herz empfand, Die Deutsche Kunst hat treu es mitempfunden; Sie schmeichelt uns mit einer Mutter Tönen, In ihren Armen sanft uns auszuweinen. Doch mannlich lehrt sie auch den tapfern Söhnen, Gleich Helden auf der Wahlstatt zu erscheinen. — Die Deutsche Kunst blüht noch zu dieser Zeit — O, möchtet Ihr des Trostes vollen Segen Empfinden, da wir voll Bescheidenheit In Eure Hände ihre Gaben legen:

Rohrbach.

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Die alten Bilder sind's, die alten Lieder Von Deutschen Freuden und von Deutschen Schmerzen, O, fänden sie trotz allem Wechsel wieder Die alte Stätte in den Deutschen Herzen! Albert Traeger. [1872.1:] Nun Land und Volk ein einig Ganzes, Erlöst von langem Schimpf und Druck, Vergönnt auch ihr des Lorbeerkranzes So treu verdienten Dank und Schmuck; Als noch das Vaterland gespalten, Noch dumpfer Groll die Stämme schied, Hat sie die Wacht am Rhein gehalten, Die deutsche Kunst in Bild und Lied. Ein einsam Bild auf hoher Warte Stand sie, das Schwert in kräft'ger Hand, Bis bei der alten Reichsstandarte Sich alles Volk zusammen fand, So rief sie ihm das Lied entgegen, Das jeden Funken angeschürt, Und hat voran auf blut'gen Wegen An's Ziel die Heldenschaar geführt. Und wiederum vorangezogen Ist sie dem Heer in's Vaterhaus Und schmückte des Triumphes Bogen Und auch die kleinste Hütte aus; Der Sieger ew'gen Ruhm zu krönen, Hat alle Kräfte sie geeint, Die mit des Herzens tiefsten Tönen Still um des Sieges Opfer weint. O wunderbare Gottesgabe, Gewährschaft höchster Himmelsgunst, Des deutschen Volkes schönste Habe Bleibt allezeit die deutsche Kunst, Von ihrer Heimath Heiligthume Riß keines Sturmes Wuth sie los, Wie aus dem Stamm die duft'ge Blume, Erwächst sie aus des Volkes Schoos. Kein müss'ges Spiel verlor'ner Stunden, Die Magd nicht hohler Sinnenlust, In keuscher Schönheit hat gefunden Den Weg sie zu des Volkes Brust, Sie stand ihm bei in trüben Tagen, Daß es gehofft und sich vertraut, Und nun mit Gott und kühnem Wagen Fest seines Glückes Grund gebaut! Der Einheit Band, das Ihr geschlungen, Hat unablässig sie gewebt, Das Vaterland, das Ihr errungen In ihren Träumen hat's gelebt; Und das Errung'ne zu bewahren, Steht sie mit Euch in Reih' und Glied,

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Im Glücke treu, treu in Gefahren, Die deutsche Kunst in Bild und Lied! [1873.1:]

Albert

Traeger.

Albert

Traeger.

Von Mannesstolz die Brust geschwellt, Geschmückt mit heiß erkämpftem Kranze, Stehst herrlich Du vor aller Welt In Deines Ruhmes vollem Glänze, Mit reinem Herzen, starker Hand Hast Du der Feinde Neid bezwungen Und Dir das eig'ne Vaterland Um Deines Blutes Preis errungen. Und was Dein heil'ger Zorn vollbracht, Du wehrhaft Volk der deutschen Helden, Soll Deine neuerstand'ne Macht Den fernsten Zeiten warnend melden; Doch war Dein Handwerk nie der Krieg, Zum Schwert gedrängt hat Du gefochten, Du liebtest friedlich stets den Sieg, Deß Lorbeer ohne Blut geflochten. Verleugne nicht die Deutsche Art, Laß nicht vom Glücke Dich berauschen, Was treu im Unglück Du bewahrt, Mit trügerischem Tand zu tauschen; Wie lieblich klang der alte Ruhm Vom Deutschen innigen Gemüthe, Erhalte Dir dies Heiligthum Und seine wunderbarste Blüthe! Die Deutsche Kunst, — geliebt, verehrt, Wo Menschenherzen fühlend schlagen, Hat weiter als das Deutsche Schwert Den Deutschen Namen sie getragen; Des Deutschen Mannes Trost und Lust, War sie des Deutschen Kindes Amme Und nährte in der greisen Brust Der Sehnsucht und der Liebe Flamme. Und ob verzagt der Besten Muth, Es haben in den trübsten Stunden Die Deutschen Künstler nie geruht, Bis Alles wieder sich gefunden, Sie schafften, daß in Wahn und Nacht Das Deutsche Volk sich nicht verliere, Treu haben sie das Licht bewacht, Des Deutschen Geistes Pioniere. Der Deutsche Geist, — dem Adler gleich Drängt's ihn, zur Sonne sich zu heben, Er wird im neuen deutschen Reich Nach Wahrheit auch und Freiheit streben, Und was das Schicksal uns beschied, Das Deutsche Herz kann nie veralten, Die Deutsche Kunst in Bild und Lied Soll seine Jugend ihm erhalten!

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[1874.1:]

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Alljährlich, wenn die Blätter fallen, Zieht unser Buch in's Land hinaus Und schmückt des Deutschen Hauses Hallen Mit einem frischen Blumenstrauß, Und wenn, den Sommer zu geleiten, Der Sänger Schaar nach Süden flieht, Klingt hellen Ton's aus seinen Seiten Ein neues frühlingsfrohes Lied. Stets ward es freundlich aufgenommen, Verständnißvoll sein Sinn erfaßt, Und Alt und Jug beut ihm Willkommen Gleich einem langvertrauten Gast, Der Vater lauscht, wenn mit dem Kinde Die Mutter deutend es beschaut, Und als des Liebsten Angebinde Ruht's auf dem Weihnachtstisch der Braut. Will allzu kühn der Name scheinen: „Die Deutsche Kunst in Bild und Lied", Verzeiht und denkt, daß stets im Kleinen Die Macht des Großen sich verrieht, Zum stolzen, hochgewölbten Walde Gehört der nied're Blüthenstrauch, Dem Veilchen auf der Wiesenhalde Entströmt der Duft des Lenzes auch. Und ob gering nur diese Gabe, Wenn sie ein Deutsches Herz erweicht Für uns'res Volkes beste Habe, Ist ihr bescheid'nes Ziel erreicht; Das Höchste ward erkämpft indessen Durch eig'ne Kraft und Himmelsgunst, Das Schönste, was wir je besessen, Bleibt ewig doch die Deutsche Kunst! An sie soll unser Buch Euch mahnen, Das ihrem Dienst sich treu geweiht, In seiner Armuth lass' es ahnen Die ganze reiche Herrlichkeit, Und ist sein Name kühnes Wagen, Zu ihrer Ehre ist's gescheh'n, So lang' es würdig, ihn zu tragen, Gönnt ihm den Gruß: Auf Wiederseh'n! Albert Traeger.

[1875.1:]

Alljährlich reift in vollen Aehren Des Erntesegens gold'ne Pracht, Und Ruhe darf sich nicht gewähren, Wer einzuscheuern ihn bedacht; Der Arbeit nur folgt das Gelingen — Will er genießen, was er sät, Muß er in Frost und Hitze ringen Und schwer sich mühen früh und spät. Doch bringt er die gehäuften Garben Am schönen Abend froh nach Haus,

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Prangt hoch auf ihnen, bunt in Farben Und süßen Duft's, ein Blumenstrauß, Den hat er auf dem Feld gebunden, Als er des Kornes Halme schnitt, Die Blüthen, die er da gefunden, Gehören auch zur Ernte mit. Wir sind daran, die Frucht zu schneiden, Darauf Jahrhunderte gehofft, Um die in Noth und bangen Leiden Gezagt die arme Menschheit oft, Doch grollen noch des Kampfs Gewitter, Noch wird die Ernte uns gewehrt, Und mit der Sense führt der Schnitter Zugleich das kriegerische Schwert. So gilt es jetzt ein doppelt Mühen, Die Arbeit tiefen Ernst gebeut, Doch mitten in den Halmen blühen Auch duft'ge Blumen, bunt verstreut, D'rum wollt nicht achtlos sie zerstören, Wenn Ihr zu Schwert und Sense greift, Denn diese Blüthen auch gehören Zur Ernte, die so herrlich reift. Die treu und standhaft stets geblieben, Von ihrem Volk sich nimmer schied, Getheilt sein Hoffen und sein Lieben, Die Deutsche Kunst in Bild und Lied, Sie half ermuth'gend einst Euch tragen Der schlimmsten Zeiten harten Druck — Gönnt auf dem vollen Erntewagen Auch einen Platz dem schönen Schmuck! Albert [1876.1:]

Das bleibt für mich des Jahres schönste Stunde, Wie hold und freundlich manche and're schied, Wenn ich dein Lob aus tiefstem Herzensgrunde Verkünde, Deutsche Kunst in Bild und Lied, Oft kam die weihevolle schon hernieder, Es schließt sich schnell der flücht'gen Monde Kreis, Doch neue Worte find* ich immer wieder, Du Unvergängliche, zu deinem Preis. Ob wechselvoll auch Alles umgetrieben, Gestürzt, was für die Ewigkeit gebaut, Du bist dir treu unwandelbar geblieben, Vertrauend hat auf dich dein Volk geschaut, Kein eitler Schmuck nur bist du ihm gewesen, Du hast der Herzen heil'gen Brand geschürt, Zum hehren Rüstzeug warst du auserlesen, Das siegreich uns zum schönen Ziel geführt. Kühn hast das Banner du vorangetragen, Das uns den Muth im heißen Kampf bewahrt, So bleibe nun in aller Zukunft Tagen Das Deutsche Volk vereint um dich geschaart,

Traeger.

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Noch hören grollend wir es rings gewittern, Und Blitze zucken aus der Wolke Nacht, Kein Deutsches Herz wird ängstlich mehr erzittern, Du stehst umleuchtet von des Morgens Pracht. Und keine Macht vermag ihn mehr zu zügeln, Den Drang, der unaufhaltsam vorwärts geht, Stets hat um dich mit seinen Adlerflügeln Der Deutschen Freiheit Frühlingssturm geweht, Er brach das Eis, erweckte Blau und Blüthen, Den langen Winter trieb er in die Flucht, Laßt tapfer uns den jungen Lenz behüten, Daß endlich reift des Sommers volle Frucht. Und hat das Schicksal gütig uns beschieden, Daß, was zuerst in blut'ger Schlacht begann, Vollende herrlich sich im tiefen Frieden, Bei diesem Werk' auch leuchte du voran, Du hast für alles Edle uns entzündet, Um die Zerriss'nen schlangest du das Band, Zum lichten Tempel sei für dich begründet Das festgeeinte freie Vaterland! Albert

Traeger.

Albert

Traeger.

[1877.1:]

Nehmt hin dies Buch, es ist seit langen Jahren Im deutschen Haus ein gern geseh'ner Gast, Wie seine Absicht richtig Ihr erfasst, Hat es getreu stets Eure Gunst erfahren. Wir buhlen nicht mit den verirrten Schaaren, Die ziellos treibt des Tages wilde Hast, Abhold dem Schein, der blendet und verblasst, Sind dienstbar wir dem Ewigen und Wahren. Ihr weihen wir begeistert unser Streben, Die, tiefverwachsen mit des Volkes Leben, Die deutschen Herzen mächtig an sich zieht; Sie muss dem Glück die rechte Weihe geben, Im Schmerz und Unglück trösten und erheben, Die ächte deutsche Kunst in Bild und Lied.

[1879.1:]

Als ich gesammelt diese Lieder, War ich bei Dir noch, schöne Frau, Sank auf die jungen Blüthen nieder Des Frühlings morgenfrischer Thau — Und nun ich sie zur Ferne sende, Verblaßt die Rose allgemach, Weint schon des Sommers jähem Ende Der Himmel schwere Tropfen nach. So zwischen Hoffen und Gedenken Zieht enge Kreise das Geschick, Eh' wir uns ganz in ihn versenken, Entflieht der holde Augenblick, Zurück kehrt das Vergang'ne nimmer, Das höchste Glück ward uns gewährt,

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Wenn Liebe noch mit gold'nem Schimmer Sanft die Erinnerung verklärt. Des Herzens Hoffen zu gestalten, Zu bannen jede flücht'ge Gunst Und das Entschwund'ne fest zu halten, Verliehen ist's allein der Kunst, Die, selbst ein Strahl der ew'gen Liebe, Von allem Reiz und Duft umweht, Hoch ob dem wechselnden Getriebe Ein lichter Stern am Himmel steht. Und mag in Liedern oder Bildern, Mag mit der Töne süßem Klang Des Lebens Lust und Leid sie schildern, Bald hoffnungsfroh, bald sehnsuchtsbang, Sie beut zuletzt noch Trost und Labe Dem Herzen, das von Allem schied — — Nehmt freundlich hin die neue Gabe Der Deutschen Kunst in Bild und Lied. Gebt ihrem Zauber Euch gefangen, Die stets das rechte Wort Euch sagt, O b Eure Brust noch voll Verlangen, O b Ihr Verlor'nes schon beklagt; Mag Freude dieses Buch begleiten, Die Liebe hat es ausgesandt, Wollt Ihr die Heimat ihm bereiten, Legt es in eine liebe Hand!

[1880.1:]

Es war im Harz — von grünen Zweigen Versteckt, lag hinter uns das Land, Ich ging mit Dir in sel'gem Schweigen, Waldblumen pflückte Deine Hand, Des Sommers Lust zog auf den Lüften Berauschend in die Welt hinaus, Und aller Glanz mit allen Düften Entquoll aus dem bescheid'nen Strauß. Wie hatt' ich sonst der zarten Blüthen, Der unscheinbaren, wenig Acht, Die nun im Farbenschmelz erglühten An Deines Blickes holder Macht, Nicht hält mich mehr der Wahn gefangen, Daß ihnen Duft und Seele fehlt, Ihr Zauber ist mir aufgegangen, Als sie von Deinem Reiz beseelt. Und wenn auf dieses Buches Seiten Dein liebes Auge weilen mag, Dann denke an die fernen Zeiten, Zurück an jenen Sommertag — Des Waldes Kinder längst vergingen, Die unser flücht'ges Glück geschmückt, Laß zum Ersatz den Strauß mich bringen, Den Dir die Deutsche Kunst gepflückt.

Albert Traeger.

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Wohl sind es nur bescheid'ne Gaben, In der Zerstreuung arm und klein, Zum Strauß gesammelt aber haben Sie mit dem Deinen dies gemein, Daß sie nicht fordern und erlangen U m eig'nen Werth die fremde Gunst, Der Reiz und Duft, darin sie prangen, Gehört allein der Deutschen Kunst. Wie Du am stillen Waldeshage, In sonnbeglänzter Einsamkeit, Erschlossen mir am sel'gen Tage Des Sommers ganze Herrlichkeit, Laß jetzt von meiner Hand Dir zeigen Des Schönen wunderbare Welt, Die unvergänglich uns zu eigen, Und die ein ew'ger Glanz erhellt. [1881.1:]

Umblüht von rothen Oleandern, A m Hut des Südens duft'gen Strauß, Ruht' ich vom sonnenheißen Wandern A m kühlen Ufer endlich aus: Die Lüfte und die Wellen schliefen, Wie träumend lag der blaue See, Rings Alles still, nur durch die Tiefen Des Herzens zog ein banges Weh'. Ein Weh', wie sonst in diesen Stunden, Wenn sich des Abends Schatten dehnt, Nach meiner Mutter ich empfunden, Bis ich, an ihre Brust gelehnt, Vernahm die alte traute Weise, Die allen Knabentrotz bezwang, Und in dem ersten Schlummer leise Ihr letztes Liebeswort verklang. Sehnsüchtig schau' ich in die Ferne, Der holde Zauber wirkt nicht mehr, Am Himmel leuchten fremde Sterne, Und fremd ist Alles um mich her; Mein Blick verfolgt, und immer trüber, Den Kahn, der weit die Flut durchzieht, Da plötzlich schallt zu mir herüber, Wie Freundesgruß, ein Deutsches Lied. Ein Deutsches Lied, und es durchzittert Mein Herz der langvermißte Laut, Wie, wenn es dumpf und schwer gewittert, Nun wieder hell der Himmel blaut, Auf meine Stirn, die fiebernd brannte, Legt' eine Hand sich weich und mild, Das Heimweh, das ich erst erkannte, Gesänftigt hat's der Heimat Bild. Ich seh' empor es lieblich steigen, Es winkt den müden Sohn zurück, Und leise flüstert's in den Zweigen:

Albert

Traeger.

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N u r in der Heimat wohnt das Glück. O b ich, von Sehnsucht fortgetrieben, Auch fern die schönsten Wunder fand, Mit meinem Leben, meinem Lieben Gehör' ich dir, mein Deutsches Land! — Ich bin zurück, im stillen Hause O r d n ' ich mit freudigem Gemüt Die Blüten zum bescheid'nen Strauße, Die mir auf deutscher Flur erblüht; Und wer gelöst die alten Bande, Wer trauernd aus der Heimat schied, Den grüßt von ihr im fremden Lande Die deutsche Kunst in Bild und Lied. Albert Traeger. 0504 D I E D E U T S C H E KUNST- U N D B Ü H N E N W E L T Altona 1864-1865 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 10550, 11372: DIE D E U T S C H E KUNST- U N D B Ü H N E N WELT. Organ für Theater, Kunst, Literatur und Unterhaltung. Redaktion: Adalbert Reinold. Mit der Beilage PHOEBUS. Wochenschrift für Poesie, Unterhaltung und Literatur. Altona 1864— 1865. D E U T S C H E KUNST- U N D M U S I K Z E I T U N G Wien - N r . 0511 D E U T S C H E MUSIK-ZEITUNG DEUTSCHE LATERN Frankfurt a.M. - N r . 0844 F R A N K F U R T E R L A T E R N D E U T S C H E LESEHALLE Berlin - N r . 0232 BERLINER GESELLSCHAFTER 0505 D E U T S C H E LESEHALLE Minden 1872 - 1 8 7 3 "•Nicht nachgewiesen. »Quelle: Kirchner 23348: D E U T S C H E LESEHALLE. Ein Unterhaltungsblatt mit Illustrationen. Minden 1872 — 1873. 0506 D E U T S C H E L E U C H T K U G E L N Würzen 1874 "'Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 18566, 23384: D E U T S C H E L E U C H T K U G E L N . Kritische Blätter in zwanglosen Heften. Würzen 1874. 0507 D E U T S C H E L I T E R A T U R Z E I T U N G Berlin 1880-[lfd.] "Nicht aufgenommen.

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DER DEUTSCHE MICHL München - N r . 2093 DIE P O S A U N E 0508 D E U T S C H E M O D E N - Z E I T U N G Leipzig 1871 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 24089: D E U T S C H E M O D E N - Z E I T U N G . Herausgegeben vom Verein „ Z u k u n f t " in Leipzig. Redaktion: C.E. Berthold. Leipzig 1871. DEUTSCHE MONATSBLÄTTER Bremen - N r . 0480 D E U T S C H E D I C H T U N G 0509 D E U T S C H E M O N A T S H E F T E Berlin 1873 - 1876 * Standort: 17: Zs 9823[1873 - 1876] * 1 8 7 3 - 1876: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1873. Bd. II. 416. 1876. Bd. VIII. 463. DEUTSCHE MONATSHEFTE. Im Auftrage der Redaction des Deutschen Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers herausgegeben von R. Siemenroth. Jg· 1 - 4 . Berlin: Carl Heymann 1873 - 1876. 8° Jg. 1: 1873. Bd. I. H . I - V I . 508 S. Bd. Π. H . I — VI. 430 S. Jg. 2: 1874. Bd. III. H . I - V I . 462 S. Bd. IV. H . I - VI. 500 S. Jg. 3: 1875. Bd. V. H . I - V I . 494 S. Bd. VI. H . I - VI. 506 S. Jg. 4: 1876. Bd. VII. H . I - V I . 502 S. Bd. VIII. H . I - V I . 464 S. "•Monatlich. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Bd. "Jahrgangstiteleien: D E U T S C H E M O N A T S H E F T E . Zeitschrift für die gesammten Culturinteressen des Deutschen Vaterlandes. [1873. Bd. 11.416:] Zum Schluß des ersten Jahrganges. Indem wir mit dem Dezemberheft das erste Lebensjahr der „Deutschen Monatshefte" schließen, sei es uns gestattet, einen Rückblick auf ihre Entstehung zu werfen und die Ziele zu bezeichnen, welchen dieselben im nächsten Jahr zustreben werden. Nachdem die Zeitschrift des Königlichen statistischen Bureaus im Jahre 1866 von dem Kgl. Preuß. Staats-Anzeiger getrennt und in ein selbständiges, monatlich erscheinendes Blatt umgewandelt worden, trat eine literarische Wochenbeilage unter dem Titel „Besondere Beilage" an deren Stelle. Die statistische Zeitschrift trug, der Aufgabe des statistischen Bureaus entsprechend, wesentlich einen fachwissenschaftlichen Charakter und begleitete die Quellenwerke desselben mit vorbereitenden und erläuternden monographischen Aufsätzen. Sie war daher hauptsächlich

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für die engeren Kreise der amtlichen und wissenschaftlichen Fachstatistiker bestimmt und entsprach durch diesen esoterischen und akademischen Charakter nicht vollständig der Aufgabe, welche ein auf die weiteren Kreise des „Staats-Anzeigers" hingewiesenes literarisches Beiblatt zu erfüllen hat. Für ein solches war bereits bei Gründung der Staats-Zeitung im Jahre 1819 durch den damaligen Leiter des Blattes Geheimen Staatsrath von Staegemann das Programm vorgezeichnet worden. „Die Staats-Zeitung wird — heißt es in der betreffenden Ankündigung — die wichtigeren Erzeugnisse im Gebiete der Wissenschaft und Kunst behandeln und nichts unberührt lassen, was die Geschichte, die Erdbeschreibung, die Statistik des preußischen Staats im Allgemeinen oder in Bezug auf die einzelnen Provinzen betrifft. Sie wird benutzt werden, um allgemein interessante Nachrichten darüber zu bringen, wie die Kultur im Physischen und Sittlichen, der vaterländische Kunstfleiß im Technischen, Aesthetischen vorschreite, was sie hemmen, was die Regierung und die Gemeinden geleistet, um den Hindernissen zu begegnen, und, was vorgeschritten, weiter zu fördern." Auf dieser Grundlage haben auch die späteren Leiter der Staats-Zeitung sich bemüht, dem literarischen Theil derselben nicht einen fachwissenschaftlichen Charakter zu geben, sondern vielmehr die auf den verschiedenen Gebieten der Landes- und Volkskunde sowie der Wissenschaft und Kunst gewonnenen Resultate in übersichtlichen Darstellungen zusammenzufassen. Es gelang ihnen zugleich, eine Reihe hervorragender Zeitgenossen als Mitarbeiter zu gewinnen, und die Staats-Zeitung darf mit Recht stolz darauf sein, daß Männer, wie Hegel, Ranke, Friedrich von Raumer, Rühle von Lilienstern, von Hülleser, Hoffmann, Dieterici, zu ihren Mitarbeitern gehört haben. Einen besonderen Aufschwung erhielt der literarische Theil des Staats-Anzeigers unter der Kuratel des Geheimen Legations-Rath Philipsborn. Auf Anregung Alexander von Humboldts nämlich wurde von ihm mit Genehmigung des damaligen Ministers der auswärtigen Angelegenheiten im Jahre 1832 das noch jetzt bestehende „Magazin für die Literatur des Auslandes" als ein Beiblatt des Staats-Anzeigers begründet. Als nun im Jahre 1866 die Zeitschrift des Königlich preußischen statistischen Bureaus von dem Staats-Anzeiger getrennt wurde, erschien es entsprechend, auf die frühere Einrichtung wieder zurückzugehen und an die Stelle des statistischen Fachblattes ein literarisches Beiblatt einzurichten, welches, wie das Magazin für das Ausland, so für die Landes- und Volkskunde des Inlandes bestimmt war. So entstand Ende 1867 die „Besondere Beilage" des Staats-Anzeigers, welche seitdem an jedem Sonnabend in Quartformat erschienen ist. Die sechs Jahrgänge derselben, welche gegenwärtig vorliegen, geben über den Charakter und die Richtung derselben eine thatsächliche Auskunft. Der Hauptzweck der „Besonderen Beilage" ging dahin, ein selbständiges, regelmäßig erscheinendes Organ, für die Landes- und Volkskunde Preußens und später des Deutschen Reichs zu schaffen, um die Kenntniß der Zustände und Einrichtungen des Deutschen Reichs und seiner einzelnen Bundesstaaten auf Grund authentischer Quellen zu fördern und auf diesem positiven, von Polemik entfernten Wege zu einer unparteiischen Würdigung die Materialien darzubieten. In wie weit die Lösung dieser Aufgabe gelungen ist, untersteht der öffentlichen Beurtheilung. Es darf jedoch auch an dieser Stelle nicht ohne das Gefühl einer gewissen freudigen Genugt u u n g konstatirt werden, daß die deutsche Presse dem mit mannigfachen fachlichen und formellen Schwierigkeiten umgebenen Unternehmen von Anfang an eine verständnißvolle und eingehende Aufnahme entgegengebracht und dasselbe mit dauernder Theilnahme begleitet hat. Nicht allein sind die in der Besonderen Beilage enthaltenen Aufsätze nicht selten in andere Zeitungen übergegangen, es haben auch mehrere derselben in Folge der gegebenen Anregung den gleichen Weg beschritten und selbständige vaterländische Geschichts- und Kulturbilder gebracht. Ebenso hat die Besondere Beilage es für ihre Pflicht erachtet, werthvolle und ihrer Aufgabe entsprechende Aufsätze aus anderen Zeitschriften zu entnehmen. Wie sich auf diese Weise auf dem Gebiet der Vaterlandskunde ein derartiges Zusammenwirken allmählich herangebildet hat, so ist es auch nach und nach gelungen, aus amtlichen und nichtamtlichen Kreisen für die Besondere Beilage eine Reihe von fachkundigen und geachteten Mitarbeitern zu gewinnen, welche sich den durch den Charakter des Blattes gebotenen Anforderungen strenger Objektivität freiwillig unterordnend, ihre persönlichen Anschau-

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ungen und die eigentümlichen Reize einer subjektiven Darstellungsweise zum Opfer brachten. Als ein Zeichen der Theilnahme, welche die Besondere Beilage auch in weiteren Kreisen gefunden, kann es gelten, daß sich im Jahre 1868 das Bedürfniß herausstellte, die einzelnen Nummern derselben in einer selbständigen Publikation erscheinen zu lassen. Dieser Aufgabe zu dienen, waren die Vierteljahreshefte bestimmt, die von dem erwähnten Jahre ab durch die Post und den Buchhandel vertrieben wurden. Dieselben konnten jedoch ihre Aufgabe wegen des unbequemen Großquartformats und der langen Zwischenräume ihres Erscheinens nicht in dem gewünschten Maße erfüllen. Wiederholt und von verschiedenen literarischen und buchhändlerischen Seiten erging die Aufforderung, die Edition derselben in Monatsheften und Oktavform herbeizuführen. Mit dem Beginn dieses Jahres sind demgemäß die „Deutschen Monatshefte" ins Leben getreten. Wenn bei ihrer Begründung zunächst nur die Absicht vorlag ein Sammelwerk aus den Aufsätzen der „Besonderen Beilage" für die außerhalb des Reichs- und Staats-Anzeigers befindlichen Leserkreise zu veranstalten, so ergab schon die Formation der ersten Hefte, daß der eigenthümliche Charakter einer Monatsschrift Anforderungen an die Zusammensetzung und Komposition der einzelnen Hefte stellte, welche durch die einfache Reproduktion der Aufsätze der „Besonderen Beilage" nicht genügt wurde. Sollten die „Deutschen Monatshefte" ihrem Zweck als Monatsschrift vollständig entsprechen, so erschien es nothwendig die verschiedenen zu ihrem Gebiet gehörigen Literaturzweige auch in jedem einzelnen Hefte möglichst zur Geltung zu bringen, und auf diese Weise jedes derselben zu einem in sich abgeschlossenen harmonischem Gesammtbilde zu gestalten. Es war daher auf eine anderweitige Ergänzung Bedacht zu nehmen, die aus den Artikeln des Hauptblattes und aus Originalaufsätzen erfolgt ist. Dazu kam, daß die an die Redaktion der „Deutschen Monatshefte" eingesandten Schriften eine besondere Rubrik erforderten. Zugleich wiesen befreundete Stimmen aus dem Kreise der Mitarbeiter, wie in der Tagespresse, auf die Nothwendigkeit hin, das literarische Gebiet der „Deutschen Monatshefte" zu erweitern. Namentlich hat die Zeitschrift des Königlichen Preußischen Statistischen Bureaus hierauf aufmerksam gemacht und den Wunsch ausgesprochen, „daß sie sich nicht blos vorsetzten, eine Reproduktion der Besonderen Beilagen des Staats-Anzeigers zu sein, sondern daß sie auch aus dem übrigen reichen thatsächlichen Stoff desselben eine Blumenlese brächten und so zur Konservirung desjenigen beitrügen, dessen Erhaltung und leichtere Benutzung Jedem wünschenswerth ist, der mit positiven Thatsachen zu arbeiten hat." Die Schwierigkeiten, welche sich einer derartigen Fortentwickelung und Umgestaltung der „Deutschen Monatshefte" entgegensetzten, lagen nicht sowohl in dem Mangel an geeigneten literarischen Beiträgen, sondern in der nothwendigen Berücksichtigung der vorhandenen materiellen Mittel, deren Beschaffung durch die Theilnahme und die Aufnahme des Publikums wesentlich bedingt war. Ein neues publizistisches Unternehmen, von dem eigenartigen abgegrenzten Charakter konnte nicht hoffen, schon bei seinem Beginn eine weite Verbreitung zu finden, es bedurfte vielmehr zu seiner Einbürgerung vielmehr einer gewissen Zeitdauer; damit war aber auch für die Erfüllung der gestellten Anforderungen eine Retardation verbunden. Um so mehr freuen wir uns, am Jahresschluß konstatiren zu können, daß die Aufnahme, welche die „Deutschen Monatshefte" gefunden, zu der Hoffnung berechtigt, ein lebensfähiges und somit zu weiterer Fortbildung geeignetes Organ geschaffen zu haben. Diese Weiterentwicklung auf der einmal gegebenen Grundlage wird die Aufgabe des bevorstehenden zweiten Jahrganges bilden. Um die deutschen Monatshefte aus der ersten Periode des Sammelwerks zu einer selbstständigen, in Verbindung mit der Besonderen Beilage wirkenden Zeitschrift zu erheben, werden wir bestrebt sein, diselben zu einem Gesammt-Archiv der deutschen Landes- und Volkskunde zu erweitern, welches die einzelnen Zweige des deutschen Kulturlebens in monographischen Darstellungen und übersichtlichen Gesammtbildern zur Anschauung bringt. [1876. Bd. VIII.463.]

Schlußwort. Als die „Deutschen Monatshefte" am 1. Januar 1873 ins Leben traten, lag zunächst nur die Absicht vor, ein Sammelwerk aus den Aufsätzen der „Besonderen Beilage" für das außer-

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halb des Leserkreises des „Reichs-Anzeigers" stehende Publikum zu veranstalten. Indessen ergab sich schon bei der Formation der ersten Hälfte, daß der eigenthümliche Charakter einer Monatsschrift Anforderungen an die Zusammensetzung der einzelnen Hefte stellte, welche durch die einfache Reproduktion der „Besonderen Beilage" nicht genügt wurde. Es erschien vielmehr nothwendig, die verschiedenen zu ihrem Gebiet gehörigen Literaturzweige auch in jedem einzelnen Hefte möglichst zur Geltung zu bringen, und auf diese Weise jedes derselben zu einem in sich abgeschlossenen harmonischen Gesammtbilde zu gestalten. Es war daher auf eine anderweitige Ergänzung Bedacht zu nehmen, die aus den Artikeln des Hauptblattes zu erfolgen hatte. In diesem Sinne hatten auch befreundete Stimmen, aus dem Kreise der Mitarbeiter wie in der Tagespresse, auf die Nothwendigkeit hingewiesen, das literarische Gebiet der „Deutschen Monatshefte" zu erweitern. Namentlich hatte die Zeitschrift des Königlich Preußischen Statistischen Bureaus hierauf aufmerksam gemacht und den Wunsch ausgesprochen, „daß sie sich nicht blos vorsetzten, eine Reproduktion der Besonderen Beilagen des Reichs- und Staats-Anzeigers zu sein, sondern daß sie auch aus dem übrigen reichen thatsächlichen Stoff desselben eine Blumenlese brächten und so zur Konservirung desjenigen beitrügen, dessen Erhaltung und leichtere Benutzung Jedem wünschenswerth ist, der mit positiven Thatsachen zu arbeiten hat." Die Schwierigkeiten, welche sich einer derartigen Fortentwickelung und Umgestaltung entgegensetzen, traten im Laufe der Zeit um so mehr hervor, als ein publizistisches Unternehmen von dem eigenartigen, durchaus objektiven Charakter der „Deutschen Monatshefte" von vornherein nur auf die Theilnahme begrenzter Kreise des Publikums rechnen konnte. Wenn es nun auch den „Deutschen Monatsheften" gelungen ist, einen derartigen ständigen Leserkreis sich zu erwerben, so drängte sich doch nach deren vierjährigem Bestehen wiederholt die Frage auf, ob gerade die Editionsform der Monatshefte den geeigneten Weg bildet, um die vorliegende Aufgabe vollständig zu erfüllen. Nach wiederholten Erwägungen haben wir geglaubt, dieselbe verneinen zu müssen. Indem daher die „Deutschen Monatshefte" mit dem Ablauf dieses Jahres eingehen werden unterlassen wir nicht, allen Denjenigen, welche dieselben durch ihre entgegenkommende Theilnahme bisher gefördert haben, unsern Dank auszusprechen. In Gemäßheit der vorstehend erwähnten Aeußerung des Königl. Preuß. Statistischen Büreaus behalten wir uns zugleich vor, über eine anderweitige Sammlung der in der „Besonderen Beilage" und dem „Hauptblatt" des Reichs- etc. Anzeigers enthaltenen wichtigeren Artikel eine weitere Mittheilung zu machen. 0510 DEUTSCHE MONATSHEFTE FÜR DRAMATISCHE KUNST UND LITERATUR Wien 1878 - 1 8 7 9 * Standort: UB Wien: I 396911[1878.1879] * 1878—1879: Mehr nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23092: DEUTSCHE MONATSHEFTE FÜR DRAMATISCHE KUNST UND LITERATUR. Wien: November 1878 - Oktober 1879. "•Editorials: 1878/79. Unpag. Bl. 1. DEUTSCHE MONATSHEFTE FÜR DRAMATISCHE KUNST UND LITERATUR. Herausgeber: Siegfried Fleischer. Für die Redaktion verantwortlich: Richard Neuwirth. üg- 1]· Wien: Wallishausser Qosef Klemm) in Comm. 1878 - 1879. 4° [Jg. 1:]1878/79. Bd. I. H. I - III. 116 S. * Monatlich. "•Erschienen ab November 1878.

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[1878/79. Unpag. Bl.:] Zweck dieser Zeitschrift ist, durch Betonung des Idealismus gegenüber den materiellen und speculativen Bestrebungen der Zeit auf eine Reform des deutschen Theaters, sowie auf die Förderung der nationalen Production hinzuarbeiten. Durch ernste, populär-wissenschaftliche Behandlung aller Fragen und Interessen des Theaterlebens, eingehende kritische Besprechung neuer Erscheinungen der dramatischen Kunst und Literatur, Berichte aus allen Theilen Oesterreichs und Deutschlands, sachliche Mittheilungen, Personalnachrichten etc. will das Blatt ein Gesammtbild des modernen dramatischen Lebens bieten und in einem anziehenden Feuilleton auch die heitere Seite des Bühnenlebens cultiviren. [1878/79.1:] Vorwort.

Wenige ernste Worte seien diesen „Deutschen Monatsheften für dramatische Kunst und Literatur" mit auf ihren dornenvollen Weg gegeben. Auf ihren dornenvollen Weg, — denn fürwahr, die Bedingungen, unter welchen dieselben in's Leben treten, sind ungünstig genug, und die Frage scheint berechtigt, ob denn überhaupt noch der Versuch einer Reform des deutschen Theaters von idealen Gesichtspunkten aus einen nennenswerthen Erfolg erzielen könne. Kühn und unverzagt antworte ich auf eine solche Frage mit einem unbedingten „Ja!" Wahr ist es, dass unsere nationale Bühne bisher mit erschreckender Raschheit ihrem Verfalle entgegenging, wahr ist es, dass die Ursachen dieses Verfalles nicht lediglich in ihr selbst, sondern zumeist in den allgemeinen Verhältnissen unserer Zeit, in den Gestaltungen des öffentlichen, politischen und socialen Lebens zu suchen sind, wahr ist es ferner, dass der Sinn des Publikums für die schönen Künste überhaupt mehr und mehr abgenommen hat; aber ebenso wahr ist es, dass diese Bewegung nach abwärts nothwendig einmal ihre Grenze finden muss, und dass es keine verlorene Mühe sein kann, sich bei Zeiten derselben entgegenzustemmen. Und um es rund und klar herauszusagen, ich meine denn doch schon da und dort leise Anzeichen einer wiederkehrenden Gesundung und Erstarkung des guten Geschmackes wahrzunehmen. Dahin zähle ich zu allernächst die allerdings noch recht schüchtern und vereinzelt auftretenden Proteste gegen den Import der nackten Frivolität von Westen her, deren geradezu unerträglich gewordenes Emporwuchern schliesslich zur energischesten Reaction führen muss, dahin ferner die überall wahrnehmbare Hindeutung auf die Vorbilder einer besseren und grösseren Literaturepoche, dahin endlich das durch politische und sociale Eruptionen nur geförderte Erwachen des allgemeinen nationalen Bewusstseins. Man hat den Materialismus die grosse Krankheit unserer Tage genannt und in der That liegt in der durch dieses Schlagwort gekennzeichneten Richtung die Grundursache aller Uebel, woran die Kunst und zunächst unser Theater leidet. Wie bei jeder Krankheit, so hat auch da die Untrüglichkeit der Sinne, die Sicherheit des Gefühls Schaden gelitten; man wollte vom Glauben an das Uebermenschliche zur Erkenntniss des rein Menschlichen, vom Glauben an das Uebernatürliche zur Erkenntniss des rein Natürlichen gelangen, und verwechselt nun das rein Menschliche mit dem Unmenschlichen, das rein Natürliche mit dem Unnatürlichen. Soll das Theater seinen Zweck als Bildungsinstitut erfüllen, so muss es zeigen, wie das Leben sein sollte; statt dessen zeigt es, wie das Leben ist, ja schlimmer noch, oft auch, wie es nicht sein sollte, und das hiedurch irregeführte Publikum fühlt sich geschmeichelt, weil es die wirkliche oder nicht so sein sollende Welt für die sein sollende ansieht. Und da stehen wir denn sofort bei den französischen Sittenbildern, die von jedem gesund Denkenden mit vollem Recht „Unsittenbilder" genannt worden sind. Statt auf eine Förderung und Belebung einer tüchtigen heimischen Dramatischen Literatur hinzuarbeiten, züchten wir dieses Unkraut förmlich gross, das mit seinem giftigen Hauche, freilich auch mit seiner prächtig wuchernden Blätterfülle alle besseren Keime unserer Dramatik im Werden erstickt. Die französische Revanche ist eine vollständige, denn unsere geistige Knechtschaft ist fürwahr eine schlimmere, als es die physische wäre. Die Nachahmung des Fremden und besonders des Französischen ist von jeher ein Fluch des deutschen Volkes gewesen und findet ihren Grund zumeist in dem Mangel eines nationalen Einheitsbewusstseins. Schiller mag irren, wenn er behauptet, aus einer nationalen Bühne würde sich ein nationales Leben entwickeln. Die Bühne ist ein Spiegel ihrer Zeit, sie vermag

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nur Bilder zurückzuwerfen; hieraus folgt, dass der Wiedergeburt der nationalen dramatischen Kunst das Erwachen des nationalen Lebens vorangehen müsse. Das perikleische Zeitalter der Griechen war eine Folge ihrer Einigung in den Freiheitskriegen gegen die Perser. „Wie denn", höre ich fragen, „haben wir kein nationales Leben, haben wir nicht auch unsere Freiheitskriege geschlagen, sind wir denn nicht gleichfalls geeinigt? O wohl, die Einigung ist da, aber sie ist eine rein staatliche·, die Begriffe des Staatlichen und Nationalen sind aber nicht congruent. Eines aber fehlt uns gewiss, das ist das Nationalge/«/;/, das Vollbewusstsein des eigenen Werthes und der eigenen Kraft, die sich in jeder Hinsicht nicht blos körperlich, sondern auch geistig, mit jeder fremden messen kann, die Selbstschätzung, der es nicht einmal verargt werden kann, wenn sie anderen Nationen gegenüber sogar zur Selbstüberschätzung wird. Wir streben ja so sehr darnach, von den Franzosen zu lernen, — lernen wir ihnen doch auch einmal etwas Gutes und Nützliches ab! Lernen wir ihren Eigendünkel, der nichts Anderes ist, als das Ueberschäumen eines hochfluthenden Nationallebens. Allein auch dazu braucht's der Franzosen nicht. „Stolz lieb' ich den Spanier! Ich mag es gerne leiden, wenn auch der Becher überschäumt!" So lässt unser Schiller den Repräsentanten einer selbstbewussten Nation selbstbewusst ausrufen, gehen wir doch, ihr Deutschen, zu unserem Schiller in die Schule! Genug der Verkleinerung, genug der Skeptik, genug des Selbsthohns und der Selbstverspottung, ja des Selbst mordes, der durch den Angriff auf das oberste Haupt der Nation doch deutlich genug schon in Erscheinung trat, — und ich meine, wer sein Haupt mordet, mordet damit den ganzen Körper, — lasst uns endlich an uns selbst und an unsere Grösse glauben, und wer da zweifeln und verzweifeln will, nehme die Geschichte des tausendjährigen Römischen Reiches deutscher Nation zur Hand und versenke seinen Geist in die herrlichen Gebilde deutscher Meister auf allen Gebieten der Kunst und des Wissens! Wo ist ein Volk, das mit Stolz und Hochsinn hinweisen könnte auf solche Leistungen? Und dann, dann erst werden wir wieder eine nationale Bühne haben! Wer aber seine eigenen Thaten verkleinert und gering achtet, kann weder das Recht, noch auch die Kraft finden, sie zu besingen. Der Wiedergeburt unserer nationalen Bühne muss naturgemäss die Wiedergeburt unserer nationalen dramatischen Literatur vorangehen. Es fehlt nicht an Bemühungen hiezu, nur beschränkt man sich leider auch hier nur allzuoft auf jene Halbheit und huldigt jener kleinlichen Rücksicht, die mehr verdirbt als gut macht. Da liegt vor mir die Preisausschreibung der Münchener Hoftheaterintendanz für das Jahr 1879. Nur Stücke, welche „einen rein künstlerischen Zweck" verfolgen, werden berücksichtigt, die Behandlung aller politischen und socialen Fragen der Gegenwart ist ausgeschlossen. Damit sind nicht nur reine Tendenzstüc)s.e zurückgewiesen, damit ist auch jeder Versuch einer künstlerischen Lösung moderner Fragen von vorneherein verurtheilt. Eine genauere Definition der „rein künstlerischen Zwecke" fehlt aber, und ich gäbe Etwas darum, wenn die Münchener Intendanz diesen Begriff präcisiren würde. Auf solche Weise wird man kein nationales Drama schaffen. Haben die Herren vergessen, dass der dramatische Dichter aus seiner Zeit heraus und für seine Zeit schaffen muss? Ist nur die Krähwinkelei à la Kotzebue „künstlerisch", oder vermag nicht vielmehr das ewige Lied von Völkerglück und Völkerschicksal der Poesie ihren höchsten Schwung zu verleihen und die Herzen am tiefsten zu ergreifen? Wie denn? Hat nicht Anzengruber's „Pfarrer von Kirchfeld", nach meiner Ansicht die bedeutendste dramatische Erscheinung der letzten Zeit, gerade weil es den Kampf der Menschennatur gegen die willkürlichen Gesetze einer verknöcherten Hierarchie, also die eminenteste Frage der Gegenwart zu künstlerischer Lösung brachte, seine mächtige Wirkung auf das Volk geübt? Ich wiederhole, durch Engherzigkeit und halbe Mittel wird die Renaissance unserer nationalen Bühne nicht bewirkt werden. Im Leben der Völker, in der Entwicklung des Geistes hat das alte Sprichwort von den kleinen Ursachen und grossen Wirkungen keine Geltung. Die Grösse der bewegenden Kraft muss hier ebenso sehr der Grösse der zu erzielenden Bewegung entsprechen, wie in der von unwandelbaren Gesetzen bestimmten natürlichen Welt. In Vorstehendem habe ich in den allerweitesten Umrissen die Uebel zu kennzeichnen versucht, die der Entwicklung unseres Theaters hemmend in den Weg treten. Alle Klagen über diese und jene actuellen Verhältnisse sind nichts Anderes, als Einzelerscheinungen dieser Grundübel, in die hier vorläufig nicht näher eingegangen werden kann. So viel steht fest, und ich habe darauf auch eingangs dieser Zeilen hingewiesen, soll eine Re-

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generation unserer Schaubühne vor sich gehen, so kann dieselbe nicht durch Beseitigung einzelner, in ihr selbst liegender Missstände, sondern muss von Aussen her durch einen völligen Umschwung des gesammten öffentlichen Lebens und der allgemeinen Zeitrichtung erfolgen. Einen solchen Umschwung aber halte ich nicht nur für möglich, sondern sogar für nahe bevorstehend. Wie einst der unansehnliche Hirtenknabe mit seiner armseligen Schleuder dem drohenden Riesen furchtlos und kühn entgegentrat, so wollen diese, in ihrem Beginne so bescheidenen, „Deutschen Monatshefte" mit unbezwinglich scheinenden, mächtigen Gewalten einen schier unmöglichen Kampf aufnehmen. Möge ihnen der Beistand aller wahrhaften Freunde der dramatischen Kunst, die Theilnahme ihrer berufenen Förderer und Priester bei diesem kühnen Unternehmen nicht fehlen! — Siegfried Fleischer.

DEUTSCHE MONATSSCHRIFT FÜR POLITIK, WISSENSCHAFT, KUNST U N D LEBEN Stuttgart, Bremen 1850-1851 - DLZ I 8.553 0511 DEUTSCHE MUSIK-ZEITUNG Wien 1874-1876 DEUTSCHE KUNST- U N D MUSIK-ZEITUNG Wien 1877-1902 "•Nicht aufgenommen. DEUTSCHE NARRHALLA Leipzig 1851-1852 - DLZ I 7.84 0512 DEUTSCHE NOVELLEN-FLORA Neusalza * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kayser 20/206, 22/243. DEUTSCHE PRESSE Frankfurt a.M. - Nr. 0837 FRANKFURTER CONVERSATIONSBLATT

0513 DEUTSCHE REICHSGLOCKE Berlin 1876 DER GLÖCKNER IM EXIL Bern 1877 * Standorte: 16: Brauer 652[1877, H. 5] SLB Dresden: Ephem. hist. 317p[1877, H. 1 - 8 ] "•Nicht nachgewiesen: 1876. "•Quellen: Heinsius 16/1/482. Eberlein 15204. * 1876 — 1877: Mehr nicht erschienen. "•Editoriais: 1877. H. 1. 2. H. 4. 1. H. 6. Unpag. Bl. H. 8. 1.

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DER GLÖCKNER IM EXIL. [Herausgeber: Heinrich Joachim Gelsen]. Qg- il· Bern: Lang & Comp, in C o m m . 1877. 8° Qg. 1:]1877. H . 1. Januar. 24 S. H . 2. Januar. 24 S. H . 3. Februar. 24 S. H . 4. März. 24 S. H . 5. März. 24 S. H . 6. April. 24 S. H . 7. Mai. 24 S. H . 8. September. 24 S. * H . 2 und 3 konfisziert.

0514 DEUTSCHE REICHSLATERNE Leipzig 1877 * Standorte: la: Ac 7369[1877. H . 1 - 7 ] 7: 8 o Ser. var. arg. II 2080^1877. H . 1.] UB Leipzig: Dt. Ztschr. 906'[1877. H . 1.2] "'1877: Mehr nicht erschienen. "•Editorial: 1877. H . 1. 1.

DEUTSCHE REICHSLATERNE. [1877, H. 7 mit dem Untertitel:] Humoristisch-satirische Monatsschrift. Herausgeber: Karl Böttcher. 08; 11 Leipzig: Expedition des Allgem. Literarischen Wochenberichts [ab 1877, H. 2: Leipzig: Hermann W ö l f e n ] 1877. 8° [Jg. 1:]1877. H . 1. 47 S. H . 2. 64 S. H . 3. 70 S. H . 4. 62 S. H . 5. 68 S. H . 6. 79 S. H . 7. 91 S. * Monatlich. [1877. H. 1.1:] An die Leser. Eine neue Zeit ist für Deutschland heraufgeglüht. Das Terrain des freien Wortes hat sich erweitert, der politische Horizont erhellt, morsche Einrichtungen sind in Ruinen gesunken. Trotzdem aber ist man heutigen Tages zuweilen bemüht, Ruinen zu errichten und thatkräftig für künftige Ruinen zu sorgen. Einige politische Parteien insceniren Handlungen, welche in das Programm für Deutschlands Größe und Einheit nicht passen. Heuchlerische Pfaffen ereifern sich, mit der Verschwendung aller Mittel zu constatiren, daß ihre Herzen dunkler sind, als ihre Kutten. Humbug, Charlatanerie treiben oft auf dem Felde der Kunst und Literatur üppige Blüthen, und die großen Ideale einer bessern Vergangenheit werden mehr und mehr als altes Inventar betrachtet. In gewissen Regionen der Gesellschaft qualmt leeres Phrasenthum, das mit deutscher Ehrlichkeit und deutscher Biederkeit nichts zu thun hat. In dieses Treiben hinein stellen wir die Deutsche Reichslaterne. Emancipirt von ängstlichen Rücksichten, soll sie Mißständen in Literatur, Theater, Gesellschaft und Politik unter der Fahne des H u m o r s und der Satyre an den Pranger leuchten, ohne in dem Dienste irgend einer bestimmten Partei zu stehen. Sie will vielmehr allen Parteien von ihren guten, keiner aber von ihrer schlechten Seite angehören.

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Die hervorragendsten Humoristen und Satiriker Deutschlands haben ihre Mitarbeiterschaft zugesagt. Die ersten Hefte werden u.A. Beiträge von Eduard von Bauernfeld, Oskar Blumenthal, Ernst Eckstein, Karl Gutzkow, Franz Hirsch, Müller von der Werra, Johannes Scherr, Richard Schmidt-Cabanis u.a. bedeutenden Dichtern und Schriftstellern enthalten. 0515 DEUTSCHE REVUE ÜBER DAS GESAMTE NATIONALE LEBEN DER GEGENWART Berlin, Stuttgart 1877 - 1921 - [ ] "•Nicht aufgenommen. 0516 DEUTSCHE ROMAN-ZEITUNG Berlin 1864-1925 * Aufnahme: 1864-1880. * Standorte: 4: I Β 68'[ 1869.1.] 7: Fab. Rom. VI 1080[1864.1869.1.2.3.] 12: 4° P. o. germ. 173Ϊ1865.1869.1.2.3.1873] 22: Eph. misc. q. 55[1865.2.3.4.] 29: 4° Ztschr. A318[1865 - 1880] 36: Ζ 55/4°: 3[1867.1870] 37: 4° R 82[1864.1865.1871.1874.1879] 56: Zs II 504[1876] 60: 308 Z[1869.4.] 70: Ze 3369[1864— 1873] 107: Per. 127[1865.1.1866.4.1868.1869.1. 1871.3.4. 1874.2.] 146: 12231[1870-1873.1874.1.3.4. 1875. 1877-1880] Mar 1:[1866.1.2.3.] StB Berlin[DDR]: XIV 17198[1866.1868.1869.1871 - 1873] UB Berlin[DDR]: Ling. P. 415/4°[1864-1867.1877] UB Jena: Hist. lit. XV q 63[1866-1870.1874-1880] "'Editorials: 1864. Bd. 4. 951. 1867. Bd. 1. 879. "Supplemente: OTTO JANKE'S DEUTSCHE WOCHENSCHRIFT [ - » Nr. 2018]. ROMAN-MAGAZIN DES AUSLANDES [ - » Nr. 2181]. DEUTSCHE ROMAN-ZEITUNG. Verantwortlicher Herausgeber: Otto Janke [ab 1870, Nr. 1 zusätzlich: Redaktion des Feuilletons: Robert Schweichel; ab 1877, Nr. 17: Redaktion: Unter Verantwortlichkeit des Herausgebers Otto Janke]. Jg· 1 -

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Berlin: Otto Janke 1864-1880. 4°

Jg. 1: 1864. Bd. 1. Nr. Bd. 2. Nr. Bd. 3. Nr. Bd. 4. Nr. Jg. 2: 1865. Bd. 1. Nr. Bd. 2. Nr. Bd. 3. Nr. Bd. 4. Nr. Jg. 3: 1866. Bd. 1. Nr. Bd. 2. Nr. Bd. 3. Nr. Bd. 4. Nr.

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DEUTSCHE ROMAN-ZEITUNG

Jg. 4: 1867. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 952 Sp. Bd. 2. Nr. 13 - 24. 952 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 952 Sp. Bd. 4. Nr. 37 - 48. 952 Sp. Jg. 5: 1868. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 952 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 952 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 952 Sp. Bd. 4. Nr. 3 7 - 4 8 . 950 Sp. Jg. 6: 1869. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 952 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 952 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 952 Sp. Bd. 4. Nr. 3 7 - 4 8 . [952, nicht] 936 Sp. Jg. 7: 1870. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 952 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 950 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 952 Sp. Bd. 4. Nr. 3 7 - 4 8 . 952 Sp. Jg. 8: 1871. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 952 Sp. Bd. 2. Nr. 13 - 24. 952 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 952 Sp. Bd. 4. Nr. 37 - 48. 952 Sp. Jg. 9: 1872. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 950 Sp. Bd. 2. Nr. 13 - 24. 920 Sp. Bd. 3. Nr. 25 - 36. 944 Sp. Bd. 4. Nr. 3 7 - 4 8 . 944 Sp. Jg. 10: 1873. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 952 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 952 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 952 Sp. Bd. 4. Nr. 3 7 - 4 8 . 958 Sp. Jg. 11: 1874. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 952 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 952 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 952 Sp. Bd. 4. Nr. 3 7 - 4 8 . 952 Sp. Jg. 12: 1875. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 960 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 952 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 952 Sp. Bd. 4. Nr. 37 - 48. 966 Sp. Jg. 13: 1876. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 960 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 952 Sp. Bd. 3. Nr. 25 - 36. 952 Sp. Bd. 4. Nr. 3 7 - 4 8 . 952 Sp. Jg. 14: 1877. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 960 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 952 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 952 Sp. Bd. 4. Nr. 3 7 - 4 8 . 952 Sp. Jg. 15: 1878. Bd. 1. Nr. 1 - 12.[954, nicht:] 953 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 952 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 952 Sp. Bd. 4. Nr. 3 7 - 4 8 . 952 Sp. Jg. 16: 1879. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 956 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 952 Sp. Bd. 3. Nr. 2 5 - 3 6 . 968 Sp. Bd. 4. Nr. 3 7 - 4 8 . 952. Sp. Jg. 17: 1880. Bd. 1. Nr. 1 - 12. 992 Sp. Bd. 2. Nr. 1 3 - 2 4 . 1000 Sp. Bd. 3. Nr. 25 - 36. 984 Sp. Bd. 4. Nr. 37 - 48. 982 Sp. * 1 Nr. = 40 zweisp. S. "•Viermal monatlich. "•Inhaltsübersicht: pro Jg.

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[1864. Bd. 4. 951:] Unsern verehrlichen Abonnenten zur Nachricht, daß mit dieser N u m m e r 48 das vierte Quartal und damit der erste Jahrgang der RomanZeitung abschließt, weshalb um rechtzeitige Erneuerung des Abonnements dringend gebeten wird. Die günstige Aufnahme, welche das neue, ebenso schwierige, als kostspielige Unternehmen gefunden hat, ein Unternehmen, wie solches in gleicher Weise nirgends existirt, sichert das Weiter-Erscheinen der Roman-Zeitung. Große Schwierigkeiten haben wir zu überwinden gehabt, denn die Hauptsache, das Herbeischaffen gediegener Romane und größerer Novellen beliebter deutscher Schriftsteller war keine kleine Aufgabe, und den aufrichtigsten Dank müssen wir Denen sagen, die lediglich aus warmem Interesse für die bedeutsame neue kulturhistorische Unternehmen mit den gelungensten Arbeiten dasselbe stützen halfen. Dies gilt insbesondere H e r r n Wilh. Raube Qakob Corvinus) für das ausgezeichnete Werk „Der Hungerpastor" — Paul Heyse für den „ Weinhüter" — Friedrich Spielhagen für sein „Röschen vom Hofe" — Hermann Schmid für die tiefergreifende Erzählung „Im Morgenroth" und H e r r n Edmund Hoefer für sein gediegenes Werk „Altermann Ryke. " — Nicht minder verbunden sind wir der verehrlichen Frau L. Mühlbach, Herrn Georg Hesekiel und Balduin Möllhausen, welche uns den Abdruck der gelieferten Werke für die Roman-Zeitung gestatteten. Gleiche Anerkennung zollen wir auch H e r r n Ernst Pasqué für sein von H u m o r sprudelndes „Griesheimer Haus", H e r r n Alfred Hartmann für den vortrefflichen Schweizer-Roman „Junker Hermengild", sowie der hochgeschätzten Frau Ε. v. Rothenfels, deren >yAn der Weichsel" sie so glücklich in die Lesewelt einführte; endlich H e r r n Ferdinand Pflug für seine Novelle „Ein Dichterherz". Mögen uns Dieselben ihre Teilnahme auch ferner erhalten! Für das nächste Jahr stehen uns ebenfalls vortreffliche Werke in Aussicht und haben wieder gefeierte Schriftsteller wie Carl Frenzel, Carl Gutzkow, Hans Wachenhusen und Andere zugesagt. DEUTSCHE RUNDSCHAU Dresden 1867 - N r . 0434 D E R C O G I T A N T

0517 D E U T S C H E R U N D S C H A U Gelsenkirchen, Berlin 1 8 7 4 - 1 9 6 4 "•Nicht aufgenommen.

0518 D I E D E U T S C H E S C H A U B Ü H N E Erfurt [1878-1881] * Standorte: 14: 28 C 1933[1881] Β 770: A 791[1881] M 113: 4° Per. 103[1879] StB Erfurt: M 1851[1881] * Nicht nachgewiesen: 1878.1879. H . 3.4. * 1880: Nicht erschienen. • 1 8 7 8 - 1 8 8 1 : Mehr nicht erschienen. DIE DEUTSCHE SCHAUBÜHNE. Vierteljahresschrift für Theater, Kunst und Musik [1881, Supplement-Heft II mit dem Untertitel: Vierteljahresschrift für Theater, Musik, Kunst und Literatur]. Herausgeber: Edmund Wallner. Jg· 1 - 3 . Erfurt: Friedrich Bartholomäus 1878-1881. 4° Jg. 2: [1879], H . 1.2. 155 S. Jg. 3: [1881], H . 1 - 4 . 340 S.

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Supplement-Heft [I], S. 341-416. Supplement-Heft Π. 92 S. *1 H. - 80S. "'Inhaltsübersicht: pro H. 0519 DIE DEUTSCHE SCHAUBÜHNE Hamburg, Dresden, Leipzig 1860—1871 * Standorte: 12: 8° L. eleg. g. 580 b [1860-1865] 31: ZA 1719[1860— 1871] 43: Qx 316/100[1860 — 1871] Β 770: A 761[1860- 1862.1864- 1869.1871] * 1860—1871: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1860. H. 1. Unpag. Bl. 1861. H. 8. 80. 1863. H. 9. Unpag. Bl. 1864. H. 1. Unpag. Bl. H. 2. Unpag. Bl. H.10. Unpag. Bl. 1865. H. 9. Unpag. Bl. DIE DEUTSCHE SCHAUBÜHNE. Organ für die Interessen der Deutschen Bühnen und für die Hebung der dramatischen Kunst [ab 1860, H. 5 mit dem Untertitel: Organ für Theater und Literatur; ab 1865, H. 9 mit dem Untertitel: Organ für Theater, Musik, Kunst, Literatur und sociales Leben]. Herausgeber: Martin Pereis, Feodor Wehl [bis 1861, H. 6] / Redaktion: Feodor Wehl [ab 1863, H. 7: Redaktion: Feodor Wehl, Wilhelm Buchholz; ab 1863, H. 12: Redaktion: Feodor Wehl; ab 1865, H. 4: Verantwortlicher Redakteur: Martin Pereis; ab 1865, H. 9: Herausgeber: Martin Pereis/ Verantwortlicher Redakteur: Martin Pereis; ab 1871, H. 7/8: Redaktion: Oskar Leiner/ Verantwortlicher Redakteur: Martin Pereis]. Jg.[l]-12. Hamburg: Expedition [ab 1861, H. 1: Expedition/Martin Pereis; ab 1861, H. 7: Perthes, Besser & Mauke in Comm; ab 1862, H. 1: Dresden: C. C. Meinhold & Söhne; ab 1863, H. 7: Leipzig: Oskar Leiner; ab 1871, H. 7/8: Expedition/Oskar Leiner] 1860-1871. 8° Qg. 1:]1860. H. 1. 80 S. H. 2. 96 S. H. 3. 96 S. H. 4. 85 S. H. 5. 95 S. H. 6. 95 S. H. 7. 80 S. H. 8. 96 S. H. 9. 95 S. H. 10. 92 S. Jg. 2: 1861. H. 1. 92 S. H. 2. 94 S. H. 3. 93 S. H. 4. 100 S. H. 5. 90 S. H. 6. 85 S. H. 7. 79 S. H. 8. 80 S. H. 9. 80 S. H. 10. 88 S. H. 11. 72 S. H. 12. 80 S. Jg. 3: 1862. H. 1. 80 S. H. 2. 100 S. H. 3. 112 S.

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H. 4. 96 S. H. 5. 88 S. H. 6. 80 S. H. 7. 68 S. H. 8. 68 S. H. 9. 68 S. H. 10. 96 S. H. 11. 96 S. H. 12. 80 S. 1863. H. 1. 112 S. H. 2. 80 S. H. 3. 76 S. H. 4. 80 S. H. 5. 80 S. H. 6. 96 S. H. 7. 80 S. H. 8. 64 S. H. 9. 80 S. H. 10. 72 S. H. 11. [88, nicht:] 72 S. H. 12. 56 S. 1864. H. 1. 80S. H. 2. 88 S. H. 3. 72 S. H. 4. 100 S. H. 5. 72 S. H. 6. 68 S. H. 7. 71 S. H. 8. 71 S. H. 9. 80 S. H. 10. 72 S. H. 11. 88 S. H. 12. 66 S. 1865. H. 1. 95 S. H. 2. 95 S. H. 3. 74 S. H. 4. 106 S. H. 5. 92 S. H. 6. 92 S. H. 7. 48 S. H. 8. 70 S. H. 9. 95 S. H. 10/11. 140 S. H. 12. 142 S. 1866. H. 1/2. 160 S. H. 3. 94 S. H. 4/5. 134 S. H. 6. 132 S. H. 7. 98 S. H. 8. 52 S. H. 9. 84 S. H. 10 103 S. H. 11. 126 S. H. 12. 113 S. 1867. H. 1/2. 160 S. H. 3. 87 S. H. 4. 86 S. H. 5. 104 S. H. 6. 108 S.

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H. 7/8. I l l S. H. 9. 112 S. H. 10/11. 120 S. H. 12. 116 S. 1868. H. 1/2. 152 S. H. 3. 130 S. H. 4/5. 108 S. H. 6. 156 S. H. 7. 100 S. H. 8. 146 S. H. 9. 115 S. H. 10. 104 S. H. 11. 144 S. H. 12. 111 S. 1869. H. 1. 100 S. H. 2/3. 136 S. H. 4. 119 S. H. 5/6. 132 S. H. 7. 72 S. H. 8. 128 S. H. 9. 96 S. H. 10. 112 S. H. 11. 128 S. H. 12. 80 S. 1870. H. 1/2. 160 S. H. 3. 144 S. H. 4/5. 148 S. H. 6. 164 S. H. 7. 82 S. H. 8. 96 S. H. 9. 128 S. H. 10/11. 176 S. H. 12. 104 S. 1871. H. 1. 96 S. H. 2/3. 132 S. H. 4. 104 S. H. 5/6. 176 S. H. 7/8. 128 S. H. 9. 88 S. H. 10/11. 110S. H. 12. 64 S. * Monatlich. * Erschienen ab März 1860. * Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Halbjahr. * Notenbeilagen. * 1865, H. 4 —8: Mitredakteur: Ignaz Kugel; 1865, H. 10-1866, H. 9: Mitredakteur: Alexander Meyen.

[1860. H.l. Unpag. BL]

„Die Deutsche Schaubühne". Unter diesem Titel sind einige, dem Deutschen Theater eine aufmerksame Beachtung schenkende Männer übereingekommen, eine Monatschrift zu begründen, die sich mit der Welt der Bretter in eingehender Weise beschäftigen soll. Welcher Art diese Beschäftigung sein und was sie bezwecken soll, das wollen wir hier kurz und in schlichten Worten auseinandersetzen. Daß die Deutsche Schaubühne im Allgemeinen auf der Staffel der Kunst in diesem Augenblick keine eben allzu hohe Stufe einnimmt, wird man uns einräumen, ebenso gut, wie man

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uns zugeben wird, daß gerade die Bestrebungen, sie zu heben in diesem Augenblick sehr ernsthafte und zum Theil sogar höchst schätzbare und rühmenswerthe genannt werden dürfen. Der Prinz-Regent von Preußen hat bekanntlich am hundertjährigen Geburtstage Schiller's, zu Ehren des unsterblichen Dichters, eine Krönung des besten Stückes angeordnet, das im Laufe dreier Jahre auf der Berliner Hofbühne gegeben wird. Der Kaiser von Oesterreich befahl in Anerkennung der Verdienste Schiller's und zu dessen Gedächtniß von demselben Tage an alle noch lebenden österreichischen Dichter, deren Stücke vor Einführung der Tantième erschienen, sich aber auf dem Repertoire noch erhalten, an der Tantième-Vergünstigung Theil nehmen zu lassen. Diese hohen Beweise von Interesse, die man der Bühne schenkt und welche darauf berechnet sind, den Eifer der dramatischen Dichter anzuspornen, stehen indeß keinesweges vereinzelt da. Es reihen sich ihnen andere, zwar weniger hervorragende, aber darum keineswegs bedeutungslose an. Der Bühnen-Verein, d. h. der Zusammentritt einiger Intendanten und Directoren zu einem festen Verbände, dessen officielles Organ das „Deutsche Theaterarchiv" ist, darf nicht unterschätzt werden, wenn er auch lange nicht die Hoffnungen erfüllt hat, die man bei seinem in's Leben treten auf ihn zu setzen sich bewogen fand. Auch die „Recensionen und Mittheilungen über Theater und Musik" müssen hier erwähnt und wegen ihrer Uneigennützigkeit so wie ihres verständigen Eifers wegen gerühmt werden. Die liebende Pflege, welche der Herzog von Koburg-Gotha, der Großherzog von Weimar und andere Fürsten ihren Hofbühnen schenken, möchte gleichfalls in Betracht zu ziehen und daneben auch das dramaturgische Walten von Heinrich Laube in Wien, von Eduard Devrient in Karlsruhe, von Eduard Schütz in Braunschweig, von Heinrich Marr in Hamburg auf der von Ch. Maurice trefflich geleiteten Thaliabühne, von Franz Dingelstedt in Weimar, Julius Pabst in Dresden, Director Schwemer in Breslau, Director Hein in Stettin und Anderer nicht zu vergessen sein. Das warme Interesse, welches Männer wie Hofrath Louis Schneider, Professor Rötscher und viele sonst der Bühne unausgesetzt und fortdauernd schenken, bleibt nicht minder zu beachten. Die Intendanten Ferdinand von Gall in Stuttgart und von Hülsen in Berlin haben ihrerseits Verdienste, die wir abzuleugnen die Letzten sind. Was von schöner Gegenseitigkeit, von System, ja, von Gesetzlichkeit in das Verhalten der deutschen Bühnenverwaltungen gegen einander gekommen ist, schreibt sich zum größten Theile aus ihren Bemühungen her. Diese Bemühungen zu nichtachten, wäre eine große Undankbarkeit, deren uns schuldig zu machen, wir durchaus nicht lüstern sind. Alles, was wir wollen, ist vielmehr ihren und den anderweitigen Bestrebungen bestmöglichsten Vorschub zu leisten und damit zugleich diejenige Unterstützung zu geben, die ihnen seither noch gefehlt hat, nämlich die der dramatischen Schriftsteller selbst. Die dramatischen Schriftsteller stehen seltsamer Weise und so sonderbar es klingen mag: in Deutschland der Bühne ziemlich fern und haben seither eigentlich weder Stimme darin, noch irgend einen Einfluß darauf ausgeübt. Der Deutsche Bühnen-Verein hat zwar Versuche gemacht, auch die Autoren in's Interesse zu ziehen, allein bis jetzt bekanntlich ohne Erfolg. Die über ganz Deutschland hin zerstreut lebenden Dichter haben keinen Vereinigungspunkt finden und sich darum auch noch nicht zu einer Körperschaft vereinigen können, wie sie die Gesellschaft der dramatischen Schriftsteller und Komponisten in Paris z. B. repräsentirt. Zu dieser Repräsentation aber soll nun unsere Monatschrift einen gewissen Grund legen und in Folge dessen zunächst dafür etwa dasjenige sein, was für die Intendanten und Directoren „Das Deutsche Theater-Archiv" ist. „Die Deutsche Schaubühne" soll die Autoren unter einander vermitteln, näher bringen und dabei überall vorzugsweise ihren Ansprüchen und Forderungen Geltung und Recht zu verschaffen trachten, so weit das im Vortheil der Sache im Ganzen liegt, denn die Deutsche Schaubühne als solche soll uns dabei doch immer wesentlich vor Augen schweben und der Vorsatz, an den vielen Versuchen zu ihrer Hebung mitzuwirken, der überall maßgebende sein. Es ist ein alter Spruch, daß die Kunst, wo sie gesunken ist, immer nur durch die Künstler gesunken ist, und von ihm ausgehend, wollen wir uns zunächst an die Künstler wenden, indem wir uns bemühen werden, ihnen erhöhetes Streben, tieferes Verständniß und größeren Eifer einzuflößen. Unsere Monatschrift soll Abhandlungen über neue Auffassungen klassischer oder auch sonst moderner interessanter Rollen bringen. Durch sie soll den Darstellern gezeigt werden,

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wie mangelhaft oder gradezu unrichtig die alte Tradition oft diesen oder jenen Part in Bezug auf Charakter und Wesen noch heute gestaltet erscheinen läßt und wie eigenes Nachdenken und klare Erwägung da oft zu überraschenden Entdeckungen führen. Allein mit solchen Entdeckungen können wir es uns freilich nicht genügen lassen. Wir haben noch Weiteres und Größeres vor. Wir wollen auch wesentlich dazu helfen, den Intendanturen und Directionen ein immer wechselndes und wo möglich nicht ganz unwürdiges Repertoir von neuen Stücken zu verschaffen. Zu diesem Ende wird jedes Heft unserer Monatschrift ein bald größeres, bald kleineres Originaldrama oder Bearbeitungen von klassischen Dramen enthalten. Diese Bearbeitungen und Originalschöpfungen sollen durchaus praktisch und jeder Zeit leicht darstellbar sein. Bedeutende Autoren haben uns schon ihre neuen Schöpfungen zugesagt und solche Dichter, welche mit einigem Geist und einigem Talent ausgerüstet, für die Bretter zu schaffen beginnen, ersuchen wir: uns ihre Versuche einsenden und zur Benutzung unterbreiten zu wollen. Wir werden mit liebender Sorgfalt die Stücke prüfen und wo es der Mühe lohnt, unterstützt von dem Rathe gewiegter Dramaturgen, keine Zeit und Anstrengung sparen: dieselben leicht und ohne jede Schwierigkeit darstellbar zu machen. Wo diese Darstellbarmachung nur durch eine totale Umgestaltung möglich werden sollte, da werden wir dem ursprünglichen Autor einen eingeweihten Mitarbeiter aus unserer Mitte vorschlagen, der dann in Gemeinschaft mit jenem als Verfasser auf dem Titel genannt und natürlich Antheil an der Ehre und dem Erfolge haben soll. Wo die Darstellbarmachung nur durch kleine Striche, Abänderungen und Einschiebsel zu bewerkstelligen geht, da werden wir sie mit Zustimmung des Verfassers ohne jede weitere Anführung und Vergütung stattfinden lassen. Wir honoriren die Stücke natürlich nicht, aber wir bieten den Autoren Gelegenheit, ihre Stücke kostenfrei gedruckt und den Bühnenvorständen empfohlen zu sehen. Die Aufführung zu betreiben, müssen wir freilich den Schriftstellern selbst oder ihren Agenten anheim geben. Doch werden wir jeder Zeit den, von uns gedruckten Stücken unser wärmstes Interesse und die beeifertste Befürwortung zu Theil werden lassen. Selbstverständlich schließen wir kein Genre von Dramen, außer den gewöhnlichen Uebersetzungen aus dem Französischen, aus. Tragödien, Schauspiele, Komödien, Schwänke, Possen, Alles soll uns willkommen sein, sobald es Original ist und einem Aufschwünge zum Besseren nicht etwa Hohn spricht. Liegt es ja doch gradezu in unserem Plan und unserer Tendenz, mit dahin zu wirken, daß die Deutsche Schaubühne mehr und mehr national, „der Spiegel und die abgekürzte Chronik des Zeitalters" werde. Wir wollen dem Deutschen Geiste und Leben Spielraum auf den Brettern zu verschaffen suchen und mit dazu thun, daß beides auf denselben zu immer vollerem Ausdruck gelange. Ganz Deutschland durchzuckt in diesem Augenblicke ein nationaler Impuls, die warme Regung und die begeisterte Sehnsucht nach Einheit. Soll die Bühne diesem Impulse in ihrer Art und Weise nicht Rechnung tragen, sie, die mehr als jede andere Kunstanstalt Beruf und Anlaß, ja, die Verpflichtung dazu hat? Wo kann das historische Bewußtsein des Deutschen Volkes, sein Ringen und Hoffen, sein Wirken und Weben, kurz sein ganzes „Leidvoll und Freudvoll" voller, wirksamer und glorreicher in die Erscheinung treten, als grade hier, wo gewissermaßen das große Forum ist, auf dem das Alles entweder in der Toga der Dichtung oder im leicht geschürzten Gewände der heiteren Laune sich den Blicken der Menge vorführen kann. Aber diese Vorführung darf, wenn sie Erfolg und Nutzen haben soll, auch keinem stumpfen, antheilnahmlosen Publikum, sondern einem Publikum geboten werden, das mit frischem Sinn und lebendigem Geiste auf sich wirken zu lassen befähigt und in Stand gesetzt ist und darum werden wir uns also auch an das Publikum wenden und dies ins Interesse zu ziehen suchen. Nun liebt freilich das Publikum nicht eigentlich: Stücke zu lesen. Aber das braucht es auch nicht. Die Stücke können dem Publikum immerhin zunächst nur als bloße Beigabe erscheinen, die nur gelegentlich ein mal Werth für dasselbe zu erhalten braucht. Dann und wann will man ein Stück mit vertheilten Rollen lesen oder eines sogar im Familienkreise aufführen. Da soll unser Magazin zu Rathe gezogen werden dürfen. Hier und da wird man ein Stück, das man darstellen sah, noch gern einmal nachlesen wollen! Auch für diesen Fall wird man uns zur Hand nehmen können. Dem tiefer Antheilnehmenden dürfte schon Das interessant sein, schwarz auf weiß zu verfolgen, was so das Jahr über für die Bühne producirt wird.

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Neben diesen Produktionen werden wir aber auch noch Anderes bieten, nämlich Künstlerbiographien mit Portraiten, Künstler-Novellen, neue zum Vortrag geeignete Gedichte, Musikbeilagen, mancherlei Bildendes und Anregendes, auch wohl gradezu nur Unterhaltendes. Wir wollen eine gewisse Mannigfaltigkeit durchaus nicht ausschließen; nur wird sie immer mit der von uns vertretenen Sache sowie mit unseren Ansichten darüber im Einklang stehen müssen. Eine besondere Stelle werden in unsern Heften noch die Rügen und Anerkennungen einnehmen, die wir Intendanzen und Directionen zu ertheilen uns bewogen fühlen dürften. Wir werden gern und mit großem Vergnügen loben und rühmen, w o etwas Tüchtiges geleistet und ein ehrenwerthes Streben sich kund giebt. Auf der andern Seite wollen wir aber auch mit unserem Tadel nicht zurückhalten, wo irgend Grund und Ursache dazu vorhanden ist. Wir stehen durchaus frei und auf vollkommen eigenen Füßen, so daß wir keinerlei Rücksicht zu nehmen nöthig haben, sondern unumwunden mit der Sprache hervorgehen können. Diese Sprache wird die Sprache der Ueberzeugung und der Wahrheit sein und darum im Laufe der Zeit gewiß sich eine Bedeutung verschaffen. In dieser Hoffnung und zugleich mit dem hinreichenden Muth und den nöthigen Mitteln ausgerüstet, treten wir hervor, unser Werk zu beginnen. Möge es ein Werk des Segens und des guten Gelingens sein. Mit diesem Wunsch und Zuruf zeichnet für die Redaktion der zur Vertretung derselben gefertigte Dr. Feodor Wehl. [1861. H. 1. SO:]

Zur Nachricht. „Die deutsche Schaubühne" welche zu Anfang von einem Theil der Presse mit übersprudelndem Enthusiasmus, von einem andern mit H o h n und Geringschätzung aufgenommen wurde, hat sich durch nichts beirren lassen und ruhig ihren Weg verfolgt. Wenn sie auf der einen Seite sich gezwungen gesehen: die hochgehenden Forderungen herabzustimmen, so ist sie auf der entgegengesetzten doch so glücklich gewesen, sich eine freundliche Anerkennung zu erringen, auf die sie mit Recht stolz sein zu können glaubt, da sie wie z.B. in der „Kölnischen Zeitung", in der „Oesterreichischen Zeitung" und im „Deutschen M u s e u m " von Prutz nur einfach durch den Ernst unseres Strebens und die dadurch zu Tage tretenden Erfolge erzielt worden ist. Dadurch so wie durch die immer wachsende Theilnahme und den steigenden Einfluß des Blattes ermuntert und überzeugt, daß, wenn wir Gegner uns zu Freunden gemacht, die Freunde uns ganz sicher nicht zu Gegnern werden können, wollen wir rüstig unsern Weg weiter verfolgen, wenn denn zunächst auch Herr Martin Pereis, der Mitbegründer unseres Organs, uns auf demselben nicht weiter wird begleiten dürfen, da er, u m seiner Militärpflicht zu genügen, demnächst in Danzig in die Preußische Marine eintreten will. Die Herausgabe und Expedition geht in Folge dessen an die hochgeachtete und im ehrenhaftesten Ansehen stehende Buchhandlung von Perthes, Besser & Mauke in Hamburg über, durch welchen Uebergang unsere Unternehmung entschieden nur gewinnen kann. Dr. Feodor Wehl. [1863. H. 9. Unpag. BL]

Anzeige. Die „Deutsche Schaubühne", welche in ihren Bestrebungen, das deutsche Theater auf eine würdige Kunststufe zu erheben, mit aller Entschiedenheit fortfahren wird, ragt schon dadurch über andere ähnliche Unternehmungen hervor, daß sie nicht flüchtig vorüberrauschend wie jene, sondern stets einen gewissen bleibenden Werth behalten, in öffentlichen und Privat-Bibliotheken aufbewahrt und späteren Zeiten als Quelle zum Studium der deutschen Theatergeschichte gelten können wird. Sie giebt ein treues Spiegelbild dessen, was das deutsche Theater der Gegenwart leistet und sichert damit zugleich allen ernster strebenden Geistern und Talenten eine gewisse Anerkennung auch für die Zukunft. Der Theaterfreund überblickt hier Alles, was versucht und errungen wird, erhält vollständige Stücke, dramaturgische Abhandlungen, Gedichte zum Vortrag, zum Singen, Polterabendspiele u. And. und damit also neben dem streng Artistischen, auch Manches, was in häuslichen und geselligen Kreisen ihm das Leben verschönern kann. Den Intendanzen und Direktoren ist Gelegenheit

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geboten hier die mannigfaltigsten Urtheile über neue Stücke und Talente zu lesen, dieselben in ihren Erfolgen und Entwickelungen zu verfolgen und sich möglichen Falles Nutzen daraus zu schaffen. Die Tendenz der Zeitschrift vermag unter Umständen ihrem Wirken hier und da wohl auch eine Richtschnur zu geben. Dichter und darstellende Künstler erhalten Anregungen der verschiedendsten Weise, Rath und ehrliche Besprechung ihres Schaffens. Das ganze Unternehmen ist eine Vermittlung zwischen Literatur und Bühne einerseits und zwischen Bühne und Publikum andererseits. Wir sind überzeugt, daß es solcher Gestalt, sich mehr und mehr Geltung, Anerkennung und Freunde und damit langdauernden Fortgang verschaffen wird und muß. Oskar Leiner. DEUTSCHE SCHNAKEN Frankfurt a.M. -»· Nr. 0850 FRANKFURTER SCHNAKEN-ZEITUNG 0520 DEUTSCHE SONNTAGSBLÄTTER Dresden 1859- 1861 * Nicht nachgewiesen. "•Quellen: Kirchner 8497, DZK 1861: DEUTSCHE SONNTAGSBLÄTTER. Herausgeber: Karl Weller. Dresden 1859 - 1861. 0521 DEUTSCHE STUDIENBLÄTTER Leipzig 1876-1878 "•Standort: 62: 3210 A[1876-1878] * 1876 — 1878: Mehr nicht nachgewiesen. "Editoriais: 1876. 192. 1878. 1. DEUTSCHE STUDIENBLÄTTER. Organ für Literatur und Kunst. Für die Redaktion verantwortlich: J.W. Webel [ab 1878, Nr. 1: Redakteur: Richard Roltsch]. Jg- 1 - 3 . Leipzig: J.H. Webel 1876-1878. 8° Jg. 1: 1876. [Nr. 1/2-12], 192 S. Jg. 2: 1877. [Nr. 1 - 12]. 384 S. Jg. 3: 1878. Nr. 1 - 2 4 . 384 S. "1 Nr. = 16 S.; ab 1877: 1 Nr. - 32 S.; ab 1878: 1 Nr. = 16 S. "•Monatlich; ab 1878 14täglich. [1876.192:]

Einladung zum Abonnement. Wir beschließen hiermit den ersten Jahrgang der Studienblätter und gedenken, bestimmt durch die uns bisher gewordene Theilnahme der studirenden Jugend und bewogen durch die ehrenden Anerkennungen der Presse, unser Unternehmen auch fernerhin fortzuführen. Es ist uns gelungen, außer den unserem Leserkreis von früher bekannten Mitarbeitern neue vorzügliche Kräfte von Namen und Bedeutung zur schriftstellerischen Theilnahme an unserem Blatte zu veranlassen und wir glauben somit, für die Gediegenheit der Beiträge des nächsten Jahrganges Bürgschaft leisten zu können. Wir laden daher abermals zur Erneuerung des Abonnements ein und bitten unsere Freunde und Leser, nach wie vor fleißig für unser Blatt in ihrem Kreise agitiren zu wollen. Zu diesem Zweck wird, wie bisher, auch künftighin jede gewünschte Anzahl von Probeheften zur Verfügung gestellt.

DEUTSCHE THEATER-ZEITUNG

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11878.1:]

An unsere Leser. Indem wir hiermit zum Abonnement auf den dritten Jahrgang der „Deutschen Studienblätter" einladen, benutzen wir die Gelegenheit, unsern Lesern und Gönnern für das entgegengebrachte Wohlwollen unsern herzlichsten Dank auszusprechen und sie um fernere thatkräftige Verwendung zu bitten. Unser Bestreben wird auch fernerhin darauf gerichtet sein, mit besonderer Berücksichtigung des Entwickelungsganges der deutschen Hochschulen ein getreues Bild unseres ganzen Literaturlebens zu geben. Die Namen unserer Mitarbeiter, wie Edw. Bormann, Felix Dahn, Dr. jur. Grübler, E. Grupe, Margarethe Halm, Heinr. Hart, Jul. Hart, Prof. Dr. Märcker, Max Martersteig, Nath. Müller, Karl Schrattenthal, Fr. Stock, Konr. Telmann etc., bürgen für die Gediegenheit des Stoffes. Außerdem ist es uns gelungen die Zahl derselben durch Heranziehung neuer Kräfte zu vermehren. So haben unter Anderen Dr. C. Beyer, der verdienstvolle Rückert-Biograph, Gustav Kastropp, der durch „König Elfs Lieder" sich einen bedeutenden dichterischen Namen errungen, Dr. phil. O. Francke, Verfasser der scharfsinnigen Abhandlung „Terenz und sein Einfluß auf die Schulkomödie", sowie Dr. phil. K. Siegen, der bekannte Bearbeiter Kleist'scher Dichtungen, verschiedene Beiträge in Aussicht gestellt. Die Redaction hat Dr. jur. Richard Roltsch übernommen, welcher durch strenge Prüfung und Sichtung der einlaufenden Beiträge unsern verehrten Lesern nur interessantes und belehrendes Material bieten wird. DEUTSCHE THEATER-CHRONIK Leipzig - Nr. 0058 ALLGEMEINE THEATER-CHRONIK DEUTSCHE THEATER-REVUE Berlin - Nr. 0787 FERDINAND ROEDER'S THEATER-MONITEUR 0522 DEUTSCHE THEATER-ZEITUNG Berlin 1848-1856 DEUTSCHE THEATER-ZEITUNG UND OFFIZIELLES ANZEIGE-BLATT DER PERSEVERANTIA Berlin 1857-1858 NEUE DEUTSCHE THEATERZEITUNG Berlin 1859 - 1 8 6 0 "•Standorte: la: 4° Yp 2389[1850.1851.1854 - 1857] 2° Yp 2389[1858] M 113: 4° Per. 91[1850 - 1854] »Nicht nachgewiesen: 1848.1849.1854. H. 1-8.1859.1860. »Quelle: Kirchner 10541: NEUE DEUTSCHE THEATERZEITUNG. Ein Organ für das Theater und dessen Verkehr. Redaktion: C. Schlivian. Berlin 1959-1860. * Editorial: 1858. 1. DEUTSCHE THEATER-ZEITUNG. Organ für dramatische Kunst, Literatur, Musik und Theater-Verkehr. Herausgeber: C. Schlivian. Redakteur: C. Schlivian.

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DEUTSCHE THEATER-ZEITUNG

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Jg. [ 3 ] - 9 . Berlin: Leopold Lassar in Comm. 1850—1856. 8° [Jg. 3:]1850. H. 1 - 101. 407 S. Jg. 4: 1851. H. 1 - 100. 408 S. Jg. 5: 1852. H. 1 - 101. 410 S. Jg. 6: 1853. H. 1 - 103. 422 S. Jg. 7: 1854. H. 9 - 102. 35-434. Jg. 8: 1855. H. 1 - 102. 432 S. Jg. 9: 1856. H. 1 - H. 102[25.12.]. 436 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich. [Fortsetzung:] DEUTSCHE THEATER-ZEITUNG UND OFFIZIELLES ANZEIGE-BLATT DER PERSEVERANTIA ( Alter-Versorgungs-Anstalt für Deutsche Theater-Mitglieder). Eigenthümer: A. Heinrich. Herausgeber: C. Schlivian. Redakteur: C. Schlivian. Jg. 1 0 - 1 1 . Berlin: Leopold Lassar in Comm. [ab 1857, Nr. 52: Eduard Bloch (Leopold Lassar) in Comm.] 1857-1858. 4°{1858: 2 o ] Jg. 10: 1857. Nr. 1[4.1.] - Nr. 102. 465 S. Jg. 11: 1858. Nr. 1 - Nr. 102[29.12.]. 412 S. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich. 0523 DAS DEUTSCHE VATERLAND Darmstadt 1877 * Standort: 36: 4z 4°74[1877] "1877: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: 1877. 3. DAS DEUTSCHE VATERLAND. Redaktion: Unter Verantwortlichkeit von Adolph Lange. Jg. 1. Darmstadt: Literarisch-artistische Anstalt 1877. 4° Jg. 1: 1877. H. 1 - 12. IV, 292 S. * 1 Nr. = 28 zweisp. S. * Monatlich. "'Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. * Jahrgangs-Titel: DAS DEUTSCHE VATERLAND. Schilderungen deutscher Geschichte, Natur und Sitte. [/87ZJ:]

Was ist des Deutschen Vaterland? so fragte im Anfang des Jahres der deutschen Freiheit 1813 das weltbekannte Lied von Ernst Moritz Arndt. Und solche Frage that damals Noth. Denn das weiland heilige römische Reich deutscher Nation war zerfallen, die beiden mächtigsten Staaten desselben, Oesterreich und Preußen, waren, ersteres wiederholt, von dem ersten Napoleon einzeln niedergeworfen, an Land und Leuten gezehntet, Mittel- und Südwestdeutschland, als sogenannter Rheinbund ein Vasallenreich des Corsen, schickten das beste Blut ihrer Söhne in die frei-

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DAS DEUTSCHE VATERLAND

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heitsmörderischen Kriege gegen Spanien und Tyrol, in den Riesenkampf mit Rußland. In dumpfer Ergebung, mit knirschendem Zorn, theilweise aber auch mit schmeichelnder Unterwürfigkeit trugen die deutschen Volksstämme, deren staatliche Verhältnisse durch den Reichsdeputationshauptschluß und die darauf folgenden Verträge tiefer verändert worden waren, als es seit 1000 Jahren geschehen, das französische Joch. Es gab noch deutsche Länder, aber ein Deutschland gab es nicht mehr. Ja die Feigheit gewisser Schriftsteller konnte diesen Zustand als den richtigen hinstellen, da ja gerade der politische Untergang der deutschen Nation, zusammentreffend mit der außerordentlichen Höhe ihrer dichterischen und wissenschaftlichen Leistungen dazu beitragen müsse, ihre geistigen Güter, ihr rein menschliches Empfinden und ihren freien Forschergeist als einen fruchtbaren Samen unter die Völker zu tragen. Es mußte den Deutschen erst wieder gesagt werden, was das deutsche Vaterland sei. Und jenes Lied, von dem Friedrich Wilhelm IV. von Preußen in einem 1848 geschriebenen Briefe bemerkt, daß es mächtigen Antheil auch an der Bewegung dieses Jahres gehabt habe, löste die Aufgabe. Ueber alle deutschen Gaue und Länder: Preußen, Schwaben, Rhein- und Ostsee-, Baier- und Steierland, Pommern, Westfalen, Schweiz, Tyrol und Oesterreich hinblickend, ihrer aller Herrlichkeit preisend, kommt es zu der Antwort, daß das deutsche Vaterland ist „so weit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt; Wo Eide schwört ein Druck der Hand, wo Treue hell vom Auge blitzt und Liebe warm im Herzen sitzt; wo Zorn vertilgt den wälschen Tand, wo jeder Franzmann heißet Feind, wo jeder Deutsche heißet Freund." Also: gleiche Sprache, gleiche Sitte und Art, gleiches Freiheitsgefühl sie schaffen für alle Deutschen ein Vaterland. Wunderbar hat dieses Lied gezündet. Es ist zu einer Art von deutschem Glaubensbekenntniß geworden und ist es noch heute. Es half den Particularismus der einzelnen Stämme überwinden durch den Hinweis auf das Gemeinsame. Aber der Gedanke, der im Hintergrunde dieses Liedes und in der Seele seines Dichters lag und den er oft genug ausgesprochen, daß dieses eine Vaterland nun auch zu einem großen Reiche, wie es in vorigen Zeiten war, daß die deutsche Sprachgrenze auch zur deutschen Landesgrenze werden müsse, ist in den fast 50 Jahren, die er noch lebte nach der Abfassung dieses Liedes, nicht verwirklicht worden. Fast genau elf Jahre nach seinem Tode nahm der Heerkönig der Deutschen, Wilhelm I., vor den Thoren von Paris die deutsche Kaiserwürde an und einigte damit den größten Theil der deutschen Länder zu einem Reich. Der „Traum", den Arndt im Jahre 1813 geträumt, ging in Erfüllung: „Deutschland erwählt und erkennt wieder einen Kaiser aus seinen eigenen Fürsten. Diesem Herrn wird eine viel größere Majestät und Gewalt gegeben, als die Kaiser in den letzten Jahrhunderten gehabt haben. Er ist der Oberrichter und Oberfeldherr in einem viel weiteren Sinn, als die späteren Kaiser es gewesen sind. In ganz Deutschland muß die ganze Kriegsmacht auf Einen Fuß eingerichtet sein; auch müssen die früheren deutschen Kriegseinrichtungen und Kriegsübungen wieder erneuert und solche Ordnungen gestiftet werden, daß das ganze Volk ein waffengeübtes und kriegerisches Volk werde, wie die alten Deutschen noch vor zweihundert und dreihundert Jahren waren. Der deutsche Reichstag wird wieder eingerichtet, ernster und fester, und zugleich leichter und beweglicher, als die abgestorbenen Reichstage der letzten Jahrhunderte waren, und das lebendige und muthige Wort muß künftig mehr gelten, als die todte und zaghafte Schreibfeder. In ganz Deutschland soll eine Münze und ein Maaß und Gewicht gelten und die inneren Land- und Stromzölle, Geleit- und Durchzugsgelder und andere dem Gemeinen schädliche Plackereien sollen aufgehoben werden." — Und wie dieses Ereigniß einer einmüthigen Erhebung der deutschen Fürsten und Völker ohne Gleichen zu danken ist, so ist mit der Erlangung des Zieles, das alle deutschen Patrioten seit Jahrhunderten erstrebten, eine neue Freude an der nun auch im Auslande, über den ganzen Erdball hin genannten und geehrten Heimath über das deutsche Volk gekommen, eine Freude, die selbst durch Ereignisse, die den Frieden im Innern trüben, nicht sollte ausgelöscht werden können.

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DAS DEUTSCHE VATERLAND

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Grund genug ist darum vorhanden, daß ein besonderes Organ sich der Pflege und Belebung dieser wc/fe:]Studer & Reinhard 1869-1870. 4 ° [Jg. 1:]1869. N r . 1 - 103. 412 S. [Jg. 2:]1870. N r . 1 - 51. 204 S. * 1 N r . - 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich.

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FAMILIEN-FREUND Wien 1857 •Standort: StB Wien: A 8494[1857] "Ί857: Mehr nicht nachgewiesen.

FAMILIEN-FREUND. Blätter zur Unterhaltung für Geist und Herz. Herausgeber: Adolph Brüssel. tJg· 1]· Wien: Carl Gerold's Sohn in C o m m . 1857. 8 ° [Jg. 1:]1857. [Bd. 1], 138 S. [Bd. 2]. 112 S.

FAMILIENFREUND, DEUTSCHER - Nr. 0537

FAMILIENFREUND, DEUTSCHER ILLUSTRIRTER - N r . 0540

FAMILIENFREUND, ILLUSTRIRTER - N r . 1244

FAMILIENFREUND, ILLUSTRIRTER, U N D SCHWEIZER HAUSZEITUNG - Nr. 0734

FAMILIENFREUND, NORDBOEHMISCHER - Nr. 1944

0737

FAMILIEN-FREUND

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FAMILIENFREUND, DER OTTMACHAUER - Nr. 2017

FAMILIENFREUND, SCHWEIZERISCHER - Nr. 2243

FAMILIEN-GAST, DER ILLUSTRIRTE - Nr. 1190

FAMILIENJOURNAL, GRAZER -* Nr. 0998

FAMILIEN-JOURNAL, ILLUSTRIRTES - Nr. 1257

FAMILIEN-JOURNAL, NEUES - Nr. 1901

FAMILIEN-JOURNAL, NEUES WIENER ILLUSTRIRTES HUMORISTISCHES BELLETRISTISCHES — Nr. 1913

FAMILIEN-JOURNAL, PESTER - Nr. 2042

FAMILIEN-JOURNAL, PEST-OFNER — Nr. 2053

FAMILIEN-JOURNAL, WIENER - Nr. 2842

FAMILIEN-JOURNAL, WIENER ILLUSTRIRTES - Nr. 2848

FAMILIEN-MAGAZIN, ILLUSTRIRTES, DES LAHRER HINKENDEN BOTEN — Nr. 1624

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DIE FAMILIENSTUBE

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FAMILIEN-MAGAZIN, DES LAHRER HINKENDEN BOTEN ILLUSTRIRTES — Nr. 1624 0738 DIE FAMILIENSTUBE Reutlingen, Stuttgart 1855 - 1857(1858) "•Standort: 21: L XIV 110[1857] * Nicht nachgewiesen: 1855.1856.

DIE FAMILIENSTUBE. Illustrine Monatschrift für Eltern und Kinder. Herausgeber: Paul Pressel. Jg- 3. Stuttgart: Bode 1857. 8° Jg. 3: 1857. Nr. 1 - 12. VI, 391 S. "1 Nr. - 32 S. "•Monatlich. "Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. "Auf dem Jahrgangs-Titel datiert 1858, auf dem Schmutztitel 1857.

FAMILIEN-ZEITUNG Stuttgart - Nr. 1179 ILLUSTRIRTE BLÄTTER FÜR GEIST U N D GEMÜTH

FAMILIEN-ZEITUNG, ALLGEMEINE - Nr. 0053

FAMILIEN-ZEITUNG, DEUTSCHE - Nr. 0487

FAMILIENZEITUNG, ILLUSTRIRTE - Nr. 1191-1195

FAMILIENZEITUNG, SCHWEIZER - Nr. 2280

FAMILIENZEITUNG, SCHWEIZERISCHE - Nr. 2291

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THE FAMILY MAGAZINE O F ENTERTAINMENT

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0739 T H E FAMILY MAGAZINE O F ENTERTAINMENT, INSTRUCT I O N A N D PRACTICAL SCIENCE Stuttgart 1854-1855 * Standort: 17: Zs 2990[ 1854.1855] * 1854— 1855: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorials: 1854. 1. 416.

T H E FAMILY MAGAZINE O F ENTERTAINMENT, I N S T R U C T I O N A N D PRACTICAL SCIENCE. Published by John Blasius Müller[7Sí5.· Charles Müller], üg. 1 - 2 ] · Stuttgart: [Druck:]J. Kreuzer[í£55: Stuttgart: Verlag der Erheiterungen] 1854-1855. 8° [Jg. 1:]1854. Vol. I. Nr. 1[5.7.] - Nr. 26. IV, 416 S. [Jg. 2:]1855. Vol. II. [Nr.]I - VI. 476 S. *1 Nr. - 16 zweisp. S.; ab 1855: 1 Nr. - 80 zweisp. S. "•Wöchentlich, ab 1855 monatlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg. [1854.1:] To our Readers and Subscribers. This is the First Weekly Number of an English Newspaper, that we shall publish for Germany. The character and tendency of it is: to give a mean of instruction and entertainment to all those who love English Literature and who study the English Language — now the first and most important of our globe. We purpose to give a choice selection of the best and ablest literary productions of Great Britain and the United States, a quintessence of modern and periodical English Literature in the branches of: Novels and Tales, History and Biography, Memoirs, Voyages, Ethnography, Natural History and Philosophy, the Sciences and practical information. We mean to supply a cheap periodical for all readers, particularly for families, for schools and teachers — a periodical that shall combine the lighter graces of imagination whith solid instruction, adapt itself to the varied phases of our common humanity, and aim at the permanent and true advancement of those which will deign to subscribe to our Familiy Magazine.

DER FARNSBURGER BOTE Sissach - Nr. 2646 UNTERHALTUNGSBLATT

FASCHINGS-KRAPFEN, ILLUSTRIRTE Linz 1856 - DLZ I 2.195

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FATA MORGANA

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FASCHINGSZEITUNG, WOLF ACHER - Nr. 2912 FASTNACHT-HINTERLADER St. Gallen - Nr. 1139 DER HINTERLADER FASTNACHTSBLATT, LÜNEBURGER - Nr. 1699 FASTNACHTS-ZEITUNG Dillenburg - Nr. 0588 DILLENBURGER WOCHENBLATT

FASTNACHTSZEITUNG, FRANKFORTER -» Nr. 0827

FASTNACHTS-ZEITUNG, FRANKFURTER - Nr. 0840

0740 FATA MORGANA Pest 1864 "•Standort: ÖNB Wien: 398.242-Q1864] * 1864: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: 1864. 113. FATA MORGANA. Encyclopaedisch-Belletristische Wochenschrift[*¿ 1864, Nr. 10 mit dem Encyclopaedisch-Belletristisches Wochenblatt]. Herausgeber: Hermine Cziglér von Eny-Vecse. Redaktion: Hermine Cziglér von Ény-Vecse. [Jg. H-

Pest: [ZVxc^.-]Erste ungarische Vereins-Buchdruckerei 1864. 4° Qg. 1:]1864. Nr. 1[3.4.] - Nr. 27[23.10.]. 432 S. "· 1 Nr. - 8 zweisp. S. "Wöchentlich. * Probe-Nummer. 8 S.

Untertitel:

0740

FATA MORGANA

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11864.113:]

Pränumerations-Einladung. Indem wir nach Ablauf des ersten Quartals mit einer neuen PränumerationsEinladung vor die Lesewelt treten, werden wir hiezu nicht nur durch die rege Theilnahme ermuntert, deren sich die Fata Morgana seit ihrem Erscheinen von Seite der gebildeten Lesewelt und der höchsten Aristokratie des engeren und weiteren Vaterlandes zu erfreuen hat, — sondern glauben wir auch uns zur Hoffnung berechtigt: durch redliche und gewissenhafte Erfüllung dessen, was wir in unserem Programme versprachen, die Zufriedenheit unserer geehrten Leser erworben und somit auch Ihre fernere Theilnahme für die „Fata Morgana" uns gesichert zu haben. Unsere Hoffnungen auf die Mitwirkung ausgezeichneter literarischer Kräfte waren gewiß keine Luftspiegelungen und diese edlen Kunstbrüder, deren Anzahl sich abermal um mehrere sehr gutklingende Namen vergrößerte, berechtigen uns in Folge sicherer Zusagen, zu noch glänzenderen Hoffnungen für die Zukunft, von denen wir fortwährend Originalarbeiten bringen und auch fernerhin folgendes Programm strenge einhalten werden: Original-Romane und Novellen, correcte Ubersetzungen, Gedichte, biographische Skizzen, historische Schilderungen, Reisegemälde, wissenschaftliche Besprechungen, Correspondenz zur Belehrung und Unterhaltung, Fragmente aus der Kirchen- und Kunstgeschichte, Nachrichten aus dem Reiche der Natur, humoristische Schilderungen und Darstellungen, Neuigkeiten aus der Kunstwelt, vom Schauplatz des Tages, Lokalkunde, Räthsel und Charaden, Bücherrevue, Briefkasten u.s.w. Die Tendenz des Blattes ist: Die gebildete Lesewelt des Auslandes, welche mit regem Interesse die Geistesfortschritte aller Nationen des Erdballs beobachtet, auch mit den glänzenden Schätzen der Literatur unseres lieben Vaterlandes und dessen unsterblichen Dichterheroen bekannt zu machen, welche Aufgabe unserm Herzen wohl sehr nahe liegt. Das Unternehmen ist gesichert und stehet schon in schöner Blüthe und wir wollen hoffen, daß die Mühe der Gärtnerin in immer wachsender Theilnahme der gebildeten Lesewelt an der „Fata Morgana " den glänzendsten Lohn finden werde.

0741 FAUST Wien, Leipzig 1854 - 1862 * Standorte: 12: 4° Per. 7 mhl [1854 - 1862] 37: 2° R 4(Enc)[1855] Β 11: G 16501 mH[1854 - 1859] ÖNB Wien: 12.041-D[1854- 1860] StB Wien: C 25.408[1854 - 1861] UB Wien: III 196.519[1854 - 1857] SKèSR Prag: 37 A 254[ 1857.1858] * 1854 - 1 8 6 2 : Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1854. 1. 2. 185. 1855. 1. 204. 1856. 8. 206. 1857. 12. POETISCHES DAMEN-ALBUM. 1858. 2.

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FAUST

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FAUST. Poligrafisch-illustrirte Zeitschrift[¿¿ 1855 mit dem Untertitel: Poligrafischillustrirte Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft, Industrie und Unterhaltung; ab 1856 mit dem Untertitel: Polygrafisch-[a¿> 1858: Polygraphisch-]illustrirte Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft, Industrie und geselliges Leben; ab 1860 mit dem Untertitel: Poligraphisch-illustrirte Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben]. Herausgeber: M. Auer/Redakteur: Hermann Meynert[a& 1855: Verantwortlicher Redakteur: Leopold Kordesch; ab 1856: Redaktion: M. Auer; ab 1858: Redaktion: Unter Verantwortlichkeit von G.H. Friedlein; ab 1859, Nr. 13: Redaktion: Unter Verantwortlichkeit von A. Werl]. Jg· 1 - SSWien: [Druck:]M. Auer[ab 1858: Leipzig: G.H. Friedlein; ab 1860: Adolph Werl] 1854-1862. 2° Jg. 1: Jg. 2: Jg. 3: Jg. 4: Jg. 5: Jg. 6: Jg. 7: Jg. 8:

1854. [Bd. 1]. Nr. 1 - 2 4 . 192 S. 1855. [Bd. 2]. Nr. 1 - 2 4 . 204 S. 1856. [Bd. 3]. Nr. 1 - 2 4 . 206 S. 1857. [Bd. 4], Nr. 1 - 2 4 . 188 S. 1858. [Bd. 5]. Nr. 1 - 2 4 . IV S., 384 Sp. 1859. [Bd. 6], Nr. 1 - 2 4 . IV S., 392 Sp. 1860. [Bd. 7], Nr. 1 - 2 4 . IV S„ 384 Sp. 1861/62. Bd. 8. Nr. 1 - 12. 192 Sp. Bd. 9. Nr. 1/13-12/24. Sp. 193-384. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Zweimal monatlich. "'Illustrationen. Zahlreiche Kunst-Beilagen. Fotografien. * Notenbeilagen. "1854, Nr. 1: Titel in Golddruck. "Jahrgangs-Titeleien: 1854: FAUST. Poligraphisch-illustrirte Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft, Industrie und Unterhaltung [1855: Poligraphischillustrirte Zeitschrift für Kunst, Wissenschaft, Industrie und geselliges Leben]. "Beilage: POETISCHES DAMEN-ALBUM. Blumenlese aus den neuesten Dichtererscheinungen [1858: Blumenlese aus den neuesten Erscheinungen der poetischen Literatur], 8° 1857. [Nr.]l — 24. 92 S. 1858. [Nr.]l —23. 192 S.

[1854.1:1 Pränumerations-A nzeige. Die Zeitschrift „Faust" wird sich die doppelte Aufgabe der Belehrung und Unterhaltung stellen. Der belehrende Theil soll alle Fächer des Wissens und der Forschung in seinen Kreis ziehen, durch populäre und faßliche Darstellung sich auch Solchen ver-

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FAUST

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ständlich m a c h e n , die für diese oder jene Wissenschaft o d e r K u n s t sich w o h l interessiren, aber d o c h nicht f a c h g e m ä ß darauf eingehen k ö n n e n . D e m G e h a l t e des Gegenstandes soll eine edle, gefällige, klare F o r m zur Seite gehen, alles T r o c k e n e entfernt, die B e h a n d l u n g licht u n d v o l k s t h ü m l i c h sein. D i e Zeitschrift h o f f t u m so nachhaltiger u n d ersprießlicher einzuwirken, als ihrem beschreibenden auch stets die Mittel der grafischen Abbildungen

Theile

Künste z u r V e r f ü g u n g stehen, u n d sie durch

aus jeder Sfäre dasjenige, was sie bespricht, zugleich in beigegebenen

Illustrationen anschaulich zu machen im Stande ist. D e r unterhaltende Theil, f ü r welchen bereits viele unserer ausgezeichnetsten Schriftsteller u n d D i c h t e r g e w o n n e n sind, w i r d Alles begreifen, was spannend, erheiternd, anregend zu w i r k e n dient; die F o r m sei n u n die der k u r z e n E r z ä h l u n g u n d N o v e l l e , der Sage, Sittenschilderung, Reisebeschreibung, H u m o r e s k e etc. A b wechselung u n d Manigfaltigkeit in den Gegenständen, Frische u n d E l e g a n z in der Darstellung werden hierbei durchgehende in's A u g e gefaßt werden. Die Illustrationen,

in deren A r t u n d Weise diese Zeitschrift sich v o n allen vorhan-

denen ähnlichen U n t e r n e h m u n g e n zu unterscheiden b e s t i m m t ist, werden theils in (dem T e x t e eingedruckte) Holzschnittchen, Kupfer- u n d Stahlstichen, vanografien, rungen, Original-

Stilografien,

anastatischen

Litografíen,

Glasdrücken, Abbildungen,

u n d Naturselbstdrücken

theils in artistischen

Holzschnitten,

Chemitipien,

Gravirungen, Farbendrücken,

Beilagen:

Glifografien,

Guillochierungen, Fotografien,

Gal-

VerkleineMikrotipien,

etc. bestehen.

D a d u r c h , daß der eines europäischen R u f e s genießende D i r e c t o r unserer weltber ü h m t e n k . k . H o f - u n d Staatsdruckerei, H e r r Regierungsrath A l o i s Λ «er, sich bei der A u s w a h l u n d A n o r d n u n g der artistischen Beilagen speciell betheiligen wird, ist w o h l a m besten bezeichnet, was in dieser H i n s i c h t geleistet werden soll. E s werden die artistischen Beilagen f ü r die H e r r e n Interessenten mit der Zeit nicht nur zu einem höchst werthvollen u n d reichhaltigen A l b u m anwachsen, sondern sie werden sich auch trefflich zu Z i m m e r - Z i e r d e n eignen. [1854.2:] Glück

auf!

Freundlicher Leser! d e m wir diese neuen Blätter mit d e m W u n s c h e u n d der H o f f n u n g w i d m e n , daß sie D e i n e n Beifall haben m ö g e n , D u wirst uns v o r allen Dingen fragen wollen: welchen Faust wir meinen? — o b den ehrsamen M a i n z e r B ü r g e r F a u s t oder F u s t , den zweiten S c h ö p f e r u n d gleichsam N ä h r v a t e r der jungen B u c h d r u c k e r k u n s t , die, o h n e sein Z u t h u n , schon k u r z nach ihrer G e b u r t wieder z u r Waise zu werden drohte? — o b den Wittenberger W u n d e r m a n n , v o n dessen T h u n die V o l k s m ä h r so Herrliches u n d G r a u e n h a f t e s zugleich berichtet? D i r sei geziemend erwiedert, daß dieß in D e i n e eigene Wahl gestellt ist. D e n k e D i r nach Belieben den einen oder den anderen Faust, oder besser, denke D i r beide z u s a m m e n ; aber n i m m v o n einem jedem nur, was der Idee, die u n s leitet, eben a m nächsten liegt. Wir wollen D i r g a n z dieselbe Freiheit lassen, welche die liebe u n d sinnige deutsche Sage sich h e r a u s g e n o m m e n , die ebenfalls den einen u n d den anderen F a u s t zu einer einzigen Gestalt v e r s c h m o l z e n , ihr den O d e m untheilbarer Einheit eingehaucht hat. — Lasse d e m M a i n z e r F a u s t seinen Antheil der Erfin-

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dung, den er sich redlich um den Preis seines Fleißes und seines Besitzes erworben, und befreie ihn höchstens von den nutzlosen Anhängseln, die der grämliche Ernst der Geschichtforschung ihm aufgebürdet hat. — Dem Wittenberger Faust lasse seine Geister und Dämonen, denn er hat, wie gar nicht zu bezweifeln, sie unlösbar an sich, und sich unlösbar an sie gebannt. Aber feierlich sei er losgesprochen von allem Frevel und Höllenzwange. Die Geister, über welche er gebietet und immerdar gebieten wird, sind reine, sind gute Geister: es sind die Geister der Zukunft, die, ewig sich verjüngend, fort und fort aus dem magischen Kreise ihres Meisters steigen, um, unwiderstehliche Eroberer, von Land zu Land zu ziehen, die frohe Botschaft des Wissens, der Bildung, der Veredlung unter den Völkern des Erdkreises auszubreiten. Betrachte, freundlicher Leser, um es in Ein Wort zu fassen, den einen als den Körper, den anderen als den Geist jenes Faust, den wir meinen und dessen Simbol uns leitet; denn auch wir möchten Dir gern Beides auf das Engste vermalt bieten: Geist und Körper der unsterblichen Kunst, welche Faust's Genie, wenn nicht erfunden, doch zuerst zur höheren Reife gebracht, und darum soll in unseren Blättern der Geist des Sinnes und des Wortes sich bekleiden mit dem Körper des Bildes. Was wir Alles in dieses unser Streben hineinbegreifen, wie und in welcher Weise wir es auszuführen gedenken, darüber, theurer Leser, laß' uns lieber durch That, als durch ein weitläufiges Program zu Dir sprechen. Wir müßten sonst gar viele gelehrte Worte in den Mund nehmen, müßten von Menschen, Länder- und Sprachkunde, von Mathematik, Astronomie, Statik und Mechanik, Fisik, Chemie, Mineralogie und Geologie, von Botanik und Zoologie, Anatomie, und was weiß ich, reden, und Du könntest dann vielleicht glauben, wir wollten Dich in einen gelehrten Nebel entführen, in welchem man sich weise dünkt und doch Nichts sieht. Das besorge nicht. Wir werden zwar alle jene Gebiete betreten, auf welchen solche vornehme Namen ruhen; aber der Staub der Schule wird uns dorthin nicht folgen. Wir werden vielmehr nur faßliche, volksthümliche, angenehme Belehrung finden, und da kommt uns wieder die Abbildung trefflich zu Statten, um Alles in's Klare und Anschauliche zu bringen. Nicht wenig wird es überhaupt unser Werk erleichtern, daß die Kunst unserem Blatte sowohl Gegenstand, als auch Hilfsmittel ist. Sie wird durch ihre Leistungen nicht nur sich selbst, sondern auch vieles Andere erklären. Malerei, Bau- und Bildhauerkunst, zeichnende und vervielfältigende Künste jeder Art werden, wie wir ihnen, so uns dienstbar sein. — Welches unabsehbare Gebiet uns namentlich die eben erwähnten, vervielfältigenden Künste aufschließen, welche kaum geahneten, riesigen Kräfte sie uns zum Tribut stellen, darüber, werther Leser, möge Dich der nachfolgende Aufsatz aus der Feder des eingeweihtesten, schöpferischsten aller lebenden Meister dieses Fachs: unseres Faust Auer, belehren. Mit den gewaltigen Waffen aller dieser Künste ausgerüstet, deren unmittelbarste Bundesgenossen und Mitarbeiter die formende Natur selbst (Naturselbstdruck) und der mächtige Sonnengott (Fotografie) sind, beherrschen wir das ganze weite Reich des Sichtbaren, und alle Theile und Gegenstände desselben eilen freiwillig in den Rahmen unseres Bildes hinein, in dem Augenblicke, wo wir sie rufen.

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A b e r nicht b l o s anregen u n d belehren will unser Blatt; es stellt sich auch die angen e h m e A u f g a b e : zu

unterhalten.

U n s e r e werthesten Dichter u n d Schriftsteller werden hier zusammenflechten, was Fantasie u n d Selbsterlebniß ihnen an die H a n d geben. E r z ä h l u n g e n u n d N o v e l l e n , Charakteristiken u n d Sittenschilderungen, Reisebeschreibungen,

Humoresken

etc. durch gefällige Bilder illustrirt, werden hier abwechseln. W a s nicht der umständlicheren Behandlung bedarf, aber d o c h erwähnt z u werden A n s p r u c h hat, w a s in den verschiedenen Kreisen des L e b e n s der M o m e n t schafft u n d gibt, das soll, in ein buntes Feuilleton gereiht, d e m A u g e des Lesers begegnen. D e r Familie überhaupt gewidmet, will unser Blatt f ü r kein einziges G l i e d derselben ohne N u t z e n u n d A n w e n d b a r k e i t bleiben. Wir bieten daher auch eine Rubrik: „ F ü r Kinder, " mit A u f s ä t z e n , welche nach Inhalt, F o r m u n d F a s s u n g eigens den Bedürfnissen jenes Lebensalters entsprechen. Politik, religiöse u n d sociale Streitfragen suche m a n bei uns nicht. Ihnen ist in der übrigen J o u r n a l i s t i k R a u m u n d B o d e n hinreichend vorbehalten. U n s e r e A u f g a b e beschränkt sich darauf: den Stand- und H ö h e p u n c t der D r u c k k ü n s t e in Oesterreich dem größeren P u b l i k u m ersichtlich zu machen, u n d zugleich die Wirksamkeit der veredelten, gegenüber der gesunkenen Presse, ins Licht zu stellen. G e n u g hiermit. Wir hoffen, daß D u , freundlicher Leser, uns verstanden hast. D a s Weitere w i r d sich finden, w e n n wir erst gegenseitig näher mit einander bekannt sind. U n d so n i m m ihn w o h l w o l l e n d , vertrauensvoll auf, den „ F a u s t " , der, ein ewiger, aber froher Wanderer, ohne F l u c h u n d Verhängniß jetzt bei D i r einkehren möchte! E r ist D i r aus vielen s c h ö n e n alten Sagen, u n d aus d e m herrlichsten aller Gedichte bekannt, die jemals v o n den E r w ä h l t e n der Menschheit erdacht u n d gesungen w o r d e n . M ö g e er D i r nun auch w i l l k o m m e n sein, wenn er D i r hier in W o r t u n d Bild zeigt, wie wir, seine E n k e l , mit d e m geistigen u n d fisischen Erbtheile, das er u n s hinterließ, gebart, Zinsen zu Zinsen geschlagen haben, u n d m ö g e solche B u c h f ü h r u n g D i c h u n d ihn zufriedenstellen! [1854.185:] Pränumerations-A

nzeige.

Bei d e m herannahenden E n d e des ersten J a h r g a n g e s dieser poligrafisch-illustrirten Zeitschrift erlauben wir uns, i n d e m wir z u r P r ä n u m e r a t i o n auf den beginnenden zweiten Jahrgang

des „Faust"

geziemend einladen, die P . T . H e r r e n A b o n n e n t e n

auf die baldige Bestellung aus d e m G r u n d e rechtzeitig a u f m e r k s a m z u machen, weil nur in der Reihenfolge der V o r m e r k u n g e n die ersten u n d schönsten A b d r ü c k e jener prachtvollen Kunst-Beilagen, die f ü r den nächsten J a h r g a n g vorbereitet sind, verbürgt werden k ö n n e n . Hinsichtlich der neuen, sehr umfassenden A u f g a b e , welche sich diese Zeitschrift f ü r den k o m m e n d e n J a h r g a n g s o w o h l in wissenschaftlicher u n d schöngeistiger, als in artistischer u n d technischer Beziehung gestellt hat, müssen wir v o r der H a n d auf das ausführliche P r o g r a m m verweisen, welches die letzte dießjährige N u m e r u n d das neue Probeblatt bringen werden. S o wie v o m neuen J a h r e an einerseits die besten u n d r e n o m m i r t e s t e n Literaten D e u t s c h l a n d s an diesem J o u r n a l e mit-

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w i r k e n werden, s o soll es auch andererseits bezüglich der Illustrationen, denen m e h r als 30 grafische D r u c k k ü n s t e z u m O r g a n e dienen, dieselben durch Kunstbeilagen in elegantester Ausstattung zur A n s c h a u u n g bringen. V o r z ü g l i c h aber streben wir, durch Beilagen v o n N a t u r s e l b s t - A b d r ü c k e n förmliche H e r b a r i e n anzulegen, u n d die bisher bestehenden v o n natürlichen Pflanzen, die s o leicht der V e r w e s u n g unterliegen, entbehrlich zu machen. A u c h prachtvolle M o d e b i l d e r u n d andere bildliche Darstellungen f ü r den G e b r a u c h der D a m e n welt sollen dabei ihre zeitgemäße Berücksichtigung finden, und möglichst dahin gestrebt werden, daß jede N u m e r kein Mitglied der F a m i l i e vergesse, nämlich d e m M a n n e , der F r a u u n d d e m K i n d e etwas N e u e s u n d N ü t z l i c h e s zu bringen. D e n Inhalt werden folgende R u b r i k e n bilden: 1. Interessante, leicht faßliche A b handlungen aller wissenschaftlichen Zweige. 2. D u r c h D i a l o g u n d T e n d e n z ausgezeichnete Original-Novellen, E r z ä h l u n g e n u n d vaterländische Sagen. 3. Vaterländische Geschichte, mit besonderer Berücksichtigung Oesterreichs aus den reichen Q u e l l e n seiner r u h m v o l l e n militärischen T h a t e n . 4. A n z i e h e n d e Reise-Skizzen. T o p o g r a f i s c h e Beschreibungen

vorzüglicher

Gegenden

und

Orte

(mit

Illustrationen). 5. Schilderungen der Sitten, G e b r ä u c h e u n d T r a c h t e n in unserer M o n a r c h i e , mit zeitweisen prachtvollen Bildern im F a r b e n d r u c k . 6. Biografien u n d N e k r o l o g e ausgezeichneter Zeitgenossen. 7. Sehr gelungene Originalgedichte, damit alles Schöngeistige vertreten werde. 8. C o r r e s p o n d e n z e n wissenschaftlichen u n d geselligen Inhaltes. 9. Beurtheilung literarischer Erscheinungen, der Kunstgegenstände, des Theater- und C o n c e r t w e s e n s . 10. Beurtheilung der vorzüglichsten E r f i n d u n g e n u n d Erzeugnisse aus d e m G e b i e t e der Industrie, des Kunst- u n d Gewerbefleißes. 11. Pikante historische L ü c k e n b ü ß e r . 12. Portefeuille der Neuigkeiten. 13. E p i g r a m m e , Miscellen, A f o r i s m e n . 14. Kleine Witzspiele, C h a r a d e n etc. 15. W ü r d i g u n g des geselligen L e b e n s u n d V e r k e h r s . 16. Telegraf der Redaction.

[1855.1:] Prospect. D i e Zeitschrift „ F a u s t " w i r d i m zweiten J a h r g a n g e ihre doppelt sich gestellte Aufgabe der Belehrung

u n d Unterhaltung

durch Bild u n d W o r t fortsetzen.

Sie w i r d u n u n t e r b r o c h e n d e m vaterländischen Interesse in allen Zweigen der Wissenschaft u n d K u n s t , i n d e m sie alle Fächer des Wissens, der F o r s c h u n g u n d der K u n s t in ihren Kreis zieht, R e c h n u n g zu tragen suchen, i n d e m sie im G e n r e der belehrenden u n d unterhaltenden Leetüre den verschiedenen, aber gebildeten G e s c h m a c k des P u b l i c u m s auf eine A r t berücksichtigen will, die das Blatt an Originalität, Gediegenheit, Mannigfaltigkeit u n d endlich an K u n s t w e r t h der Beilagen den besten belletristischen Zeitschriften an die Seite stellen soll. D i e T e n d e n z der Zeitschrift soll edel, würdig, d e m K u n s t s i n n e der Leser entsprechend, u n d ihre H a u p t a u f g a b e sein, der vaterländischen

Kunst in allen ihren Z w e i g e n als Organ

zu

dienen. D i e ausgezeichnetsten Literaten des In- u n d A u s l a n d e s haben diesem zeitschriftlichen U n t e r n e h m e n ihre M i t w i r k u n g zugesagt; daher w i r d namentlich der unterhaltende Theil Alles in sich fassen, w a s spannend, anregend, erheiternd wirkt.

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Original-Novellen, H u m o r e s k e n , Sagen, Sittenschilderungen, Geschichte, anziehende Reiseskizzen, Biografien berühmter Zeitgenossen, Gedichte etc. werden ununterbrochen mit allem dem abwechseln, was ein der Belletristik und Kunst gewidmetes Blatt interessant, mannigfaltig, pikant und angenehm machen kann. [1855.204:] D a ß diese Zeitschrift ihre neue und sehr umfassende Aufgabe, die sie sich mit Beginn dieses laufenden Jahrganges selbst gestellt, möglichst vollständig zu lösen bestrebt war und sie sowohl in wissenschaftlicher und schöngeistiger, als in artistischer und technischer Beziehung mehr gethan, als versprochen hat, kann sie mit Beseitigung alles bombastischen Selbstanpreisens durch 4 schlagende Thatsachen mehr als genügend erweisen: 1. Durch die immer steigende Anzahl der Abonnenten dieses Blattes. 2. D u r c h die so zahlreichen höchst ehrenvollen Anerkennungs-Zeugnisse der besten und stimmfähigsten Zeitungen und Zeitschriften des In- und Auslandes, die einen zu großen R a u m ausfüllen würden, wenn wir sie veröffentlichen wollten. 3. D u r c h die große Anzahl der z u m Theile ersten und anerkanntesten Schriftsteller Oesterreichs und ganz Deutschlands, deren sich jetzt in solcher Zahl gewiß keine Zeitschrift außer dem „Faust" zu erfreuen haben dürfte; endlich 4. durch die anerkannte Trefflichkeit der 72 artistischen Bilderbeigaben, die Hauptzierde dieses Blattes, deren Anordnung unter dem unmittelbarsten Einfluße des Herrn Regierungsrathes und Directors der weltberühmten k.k. Hof- und Staatsdruckerei, Alois Auer, stand und auch künftig stehen wird. H a t aber der eben zu Ende gehende 2. Jahrgang des „Faust" in jeder N u m e r die reiche Manigfaltigkeit von wenigstens 12— 15 stehenden Rubriken aus allen Fächern der Wissenschaft, Kunst, Literatur, Novellistik, Poesie, Industrie und des geselligen Lebens in Original-Artikeln gebracht, so soll der 3. Jahrgang in gleicher Richtung sich nur noch mehr zu vervollkommnen streben, indem eine Anzahl von mehr als 50 der renommirtesten Mitarbeiter der Redaction die Lösung dieser Aufgabe erleichtert. Die Illustrationen, in deren Art und Weise sich „Faust" wie bisher vor allen ähnlichen Unternehmungen zu unterscheiden bestimmt ist, werden auch ferner außer den in den Text eingedruckten Holzschnitten, in Kupfer- und Stahlstichen, Litografíen, Holzschnitten, Galvanografien, Chemitipien, Glifografien, Stilografien, Glasdrücken, Gravierungen, Guillochierungen, litograftschen und tipografischen Farbendrücken, Fotografien, Mikrotipien, anastatischen Abbildungen, Original- und Naturselbstdrücken etc. bestehen. [1856.8:] Prospekt. O b s c h o n der Plan dieser vaterländischen Zeitschrift für ihren heute beginnenden III. Jahrgang aus den letzten Blättern des II. Jahrganges ersichtlich war, so erachten wir es doch namentlich der neu eintretenden Abonnenten wegen für nothwendig, hier einen kurzen Prospekt unseres Unternehmens zu geben. D i e Zeitschrift „Faust" wird, so wie heuer, auch künftighin jedes Mal am

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1. N o v e m b e r beginnen und im Monate O k t o b e r den Jahrgang schließen. Sie wird auch im dritten Jahrgange die Erfüllung ihrer doppelt gestellten Aufgabe der Belehrung und Unterhaltung durch Bild und Wort mit beharrlichem Eifer zu realisiren streben. Was in den Kreis des vaterländischen Interesses, der wissenschaftlichen Forschung nach verschiedenen Richtungen, der Literatur, Kunst und Industrie einschlägt, Alles soll in diesem Blatte, welches nach und nach ein Centraiorgan für Wissenschaft und Kunst in weitester Beziehung für Oesterreich zu werden strebt, Berücksichtigung finden. D i e Tendenz des „Faust" wird stets edel, würdig, von allem Gemeinen sich fern haltend und dem Geschmacke gebildeter Leser entsprechend bleiben und der vaterländischen Kunst in allen ihren Zweigen unterstützend zur Seite zu stehen. Die Zahl der ausgezeichnetsten Literaten des In- und Auslandes, die sich mitwirkend an diesem Unternehmen betheiligen, wird immer größer werden, so daß wir nahe an 70 Mitarbeiter bereits aufführen könnten, worunter literarische Celebritäten ersten Ranges, wie die Leser z u m Theile schon aus dem heutigen Blatte selbst entnehmen können. D e r textliche Theil wird daher etwas so Vorzügliches bieten können, daß wir in dieser Hinsicht mit jeder literarischen Zeitschrift rivalisiren zu können glauben. Wissenschaft aller Zweige, Erzählendes in OriginalNovellen, Reiseskizzen, Geschichte, Sittenschilderungen, Poesie, Natur- und Kulturhistorik, Industrie etc. werden ununterbrochen mit Allem abwechseln, was ein Blatt dieser Richtung interessant, manigfaltig und angenehm machen kann.

[18S6.206:] D i e Idee, eine Zeitschrift zu gründen, deren Illustrationen das ganze Gebiet der grafischen Künste umfassen sollte, war eine so durchaus neue und eigenthümliche, daß noch in diesem Augenblick der „Faust" nicht bloß in Deutschland, sondern in E u r o p a , ja in der Welt überhaupt, als einzig in seiner Art dasteht. Die Verlagshandlung ist redlich bemüht gewesen, dieser Idee durch den „Faust" einen würdigen Ausdruck zu geben. Sie hat zu diesem Behufe weder die zahlreichen, einem Unternehmen so umfassender Art entgegenstehenden Schwierigkeiten, noch die namhaften damit verbundenen O p f e r gescheut, die Aufgabe, die sie sich gestellt, möglichst vollständig zu lösen. Wer die drei bis jetzt erschienenen Jahrgänge einer unbefangenen Prüfung unterzieht, der wird sich der Bemerkung nicht entschlagen können, daß ein stufenweiser Fortschritt in unserem Unternehmen unverkennbar ist. Es gehen uns in dieser Hinsicht von den kompetentesten Beurtheilern literarisch-artistischer Dinge so unzweideutige Beweise von Anerkennung zu, und es mehrt sich die Theilnahme des Publikums wie die Zahl der Abonnenten in dem Maße, daß wir uns der genugthuenden Ueberzeugung hingeben dürfen, weder hinter unsern Versprechungen, noch hinter den Erwartungen zurückgeblieben zu sein, die man mit Recht an ein literarisches Unternehmen knüpfen konnte, das unter den Auspizien des Direktors der k.k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien, Regierungsrathes D r . Alois Auer, erscheint und auch ferner erscheinen wird. J e mehr Beweise von Anerkennung uns indessen zu Theil werden, u m so mehr fühlen wir uns aufgefordert, stets

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neue Anstrengungen zu machen, um der Idee, deren Verwirklichung wir im „Faust" anstreben, und die, wie die urtheilfähigsten Fachmänner erklären, einer unberechenbaren Entwicklung fähig ist, einen stets vollendeteren Ausdruck zu geben. Für den demnächst beginnenden vierten Jahrgang sind bereits solche Vorbereitungen getroffen, daß derselbe seine drei Vorgänger nicht bloß an Manigfaltigkeit und Schönheit der Illustrationen, sondern auch an Gediegenheit und entsprechender Auswahl des literarischen Theiles weit überflügeln dürfte. Besonders bemüht werden wir sein, den Text immer mehr in Einklang mit den Illustrationen zu setzen, nicht bloß durch sorgfältige Wahl und Anordnung des Stoffes, sondern auch durch neue und anerkannt tüchtige literarische Kräfte, die wir zur Mitwirkung gewonnen. Wir können schließlich nicht unterlassen, auf einen Vorzug aufmerksam zu machen, den der „Faust" in Ansehung der artistischen Beilagen vor allen andern illustrierten Zeitschriften voraus hat. Dieser Vorzug besteht darin, daß die Illustrationen nicht in den Text, sondern separat auf starkes Papier gedruckt sind, so daß sie sich vortrefflich einrahmen lassen, und das Mittel liefern, nach und nach eine ganze Zimmerreihe mit Bildern zu garniren. Eingebunden liefern sie prächtige Albums zum Auflegen auf Nipptischen, oder Bilderbücher für die Jugend zum Nachzeichnen oder Nachmalen. Eltern, Erzieher und Lehrer finden bei der großen Manigfaltigkeit der Bilder reichen Anlaß zu belehrenden Erläuterungen, abgesehen davon, daß die Anschauung der Bilder an sich schon ein ganz geeignetes Mittel ist, Sinn und Geschmack für das Schöne in bildlichen Darstellungen zu wecken und zu entwickeln. Wer es weiß, wie enge ästhetische Bildung mit der sittlichen Bildung zusammenhängt und wie sehr diese durch jene gefördert wird, der wird diese Seite der Sache sicher nicht zu geringe anschlagen.

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FAVORITA Wiener Sonntagsbote Wien 1 8 7 4 - 1 8 9 7 - [

]

"•Nicht aufgenommen.

FEHMARNSCHES WOCHENBLATT Burg - Nr. 0115 ANZEIGE- U N D U N T E R H A L T U N G S B L A T T F Ü R DIE INSEL FEHMARN

0743 D E R F E I E R A B E N D Beilage zu AARGAUISCHER ANZEIGER Aarau 1868 - 1 8 9 4 * Nicht aufgenommen.

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DER FEIERABEND

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0744 FEIERABEND Bamberg 1852 * Standort: 12: 8° P. o. germ. 370y[1852] * 1852: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu BAMBERGER VOLKSBLATT. FEIERABEND. Beilage zum Bamberger Volksblatt. Verantwortlicher Redakteur: F.J. Mahr, üg· 1]· Bamberg: [Druck:]Fr. Humann 1852. 8° [Jg. 1:]1852. Nr. 1[1.9.] - Nr. 13[29.12.]. 56 S. *1 Nr. = 4S. *'Wöchentlich.

0745 DER FEIERABEND Breslau 1846-1876 * Standorte: 12: 8° Per. 254d[1847.1862.1864] 70: Alm 273[1847.1848.1851.1854] BU Wroclaw: 25007 I Per G$L[1846- 1863.1866- 1876] * Nicht nachgewiesen: 1865. * 1846 — 1876: Mehr nicht nachgewiesen. DER FEIERABEND. Jahrbuch für Ernst und Scherz, Belehrung und Unterhaltung^ 1854 mit dem Untertitel: Jahrbuch für Ernst und Scherz, zur Belehrung und Unterhaltung]. Jg. 1 - 3 1 . Breslau: O.B. Schumann[d¿> 1847: Breslau: Eduard Trewendt; ab 1854: Breslau: Trewendt Sc Garnier; ab 1856: Breslau: Eduard Trewendt] 1846-1876. 8° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1:[1846]. 152 S. 2:[1847]. X, 126 S. 3:[1848], IV, 128 S. 4:[1849], IV, 144 S. 5:]1850], IV, 159 S. 6:[1851]. IV, 160 S. 7:[1852]. IV, 189 S. 8: 1853. IV, 172 S. 9: 1854. IV, 160 S. 10: 1855. IV, 176 S. 11: 1856. IV, 176 S. 12: 1857. IV, 176 S.

0745

DER FEIERABEND

Jg. 13: Jg. 14: Jg. 15: Jg. 16: Jg. 17: Jg. 18: Jg. 19: Jg. 21: Jg. 22: Jg. 23: Jg. 24: Jg. 25: Jg. 26: Jg. 27: Jg. 28: Jg. 29: Jg. 30: Jg. 31:

1858. 1859. 1860. 1861. 1862. 1863. 1864. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876.

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176 S. 176 S. 176 S. 176 S. 180 S. 184 S. 176 S. 184 S. 184 S. 208 S. 208 S. 176 S. 176 S. 176 S. 176 S. 180 S. 178 S. 186 S. "•Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg.

0746 DER FEIERABEND Crailsheim "Nicht nachgewiesen. "Erscheinungszeit nicht ermittelt. "Quelle: Schott 61: DER FEIERABEND. Beilage zu AMTS- UND INTELLIGENZBLATT, später zu FRÄNKISCHER GRENZBOTE. Crailsheim 1827 - 1876 - [ ].

0747 DER FEIERABEND Emmendingen 1858-1859 "Standort: 25: Ztg 75, o[1859] "Nicht nachgewiesen: 1858. "1858-1859: Mehr nicht nachgewiesen. "Beilage zu ECHO AUS DEM BREISGAU. DER FEIERABEND. Beilage zum Echo aus dem Breisgau. Redaktion: M. Auerbach. Jg· 2. [Emmendingen:]M. Auerbach 1859. 8°

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DER FEIERABEND

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Jg. 2: 1859. Nr. 1 - Nr. 104[31.12.]. 842 S. *1 Nr. = 8S. "•Zweimal wöchentlich.

0748 FEIERABEND Freiburg 1865-1866 * Standort: 25: G 4081 ab[1865.1866] "1865 —1866: Mehr nicht nachgewiesen. •Beilage zu FREIBURGER ZEITUNG.

FEIERABEND. Unterhaltendes Tage-Blatt zur Freiburger Zeitung. Verantwortlicher Redakteur: Heinrich Göll[ab 1866, Nr. 1: Unter Verantwortlichkeit von Eduard Poppen]. [Jg· 1 - 2 ] . [Freiburg:]H.M. Poppen & Sohn 1865 -1866. 8° [Jg. 1:]1865. Nr. 1 - 3 0 8 . 1232 S. [Jg. 2:]1866. Nr. 1 - 121. 484 S. *1 Nr. - 4S. * Sechsmal wöchentlich.

0749 DER FEIERABEND Gotha, Leipzig 1857 * Standort: FB Gotha: Eph. 4° 113/6[1857] *1857: Mehr nicht nachgewiesen.

DER FEIERABEND. Illustrirtes Volks- und Familienblatt. Redakteur: Hugo Scheube. Jg· i .

Gotha, Leipzig: [Z>r«c£:]Giesecke & Devrient 1857. 4° Jg. 1: 1857. Nr. 1 - 5 2 . 714 S. * 1 Nr. = 8/16 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Beilage: LESESTÜBCHEN. 1857. Nr. 1 - 2 6 . 100 S.

0750

FEIERABEND

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0750 FEIERABEND Hersbruck 1868- 1869 * Standort: 12: 2° Per. 5n[1868.1869] "1868 — 1869: Mehr nicht nachgewiesen. FEIERABEND. Unterhaltungsblatt für das Volk. Redaktion: Ch. Brandt, K. Pfeiffer. Jg. 1 - [2]. Hersbruck: K. Pfeiffer 1868 - 1869. 2° Jg. 1: 1868. Nr. 1 - 5 2 . 210 S. Qg. 2:]1869. Nr. 30. S. 117-120. * 1 Nr. = 4 zweisp. S. "Wöchentlich. * Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg.

0751 DER FEIERABEND Kirchheim "Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. "Quelle: Schott 88: DER FEIERABEND. Beilage zu DER TECKBOTE. Kirchheim 1843 - 1876 - [ ]

0752 FEIERABEND Kissingen 1869-1870 "Standort: 12: 4° Eph. pol. 40dd[1869.1870] "1869 — 1870: Mehr nicht nachgewiesen. "Beilage zu KISSINGER TAGBLATT. FEIERABEND. Unterhaltungsblatt zum Kissinger Tagblatt. Redaktion: Paul Rath|>¿ 1870, 37 ohne Ausdruck der üg- 1 - 2 ] . Kissingen: Paul Rath 1869-1870. 8°[1870: 4°] [Jg. 1:]1869. Nr. 1[3.1.] - Nr. 50. 200 S. [Jg. 2:]1870. Nr. 1 - Nr. 39[25.9.]. 158 S. * 1 Nr. - 4S. "Wöchentlich.

Redaktion].

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0753 DER FEIER-ABEND Landeshut 1854-1886 "•Standort: BU Wroclaw: 25006 I Per GSL[1854 - 1859.1861 - 1865. 1868 - 1870.1872.1873.1878.1883.1885.1886] * Nicht nachgewiesen: 1860.1866.1867.1871.1874- 1877.1879- 1882.1884. * 1854— 1886: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1854. H. 1. 159. 1862. H. 3. 3. 1869. H. 1. Unpag. Bl. 1872. H. 3. Unpag. Bl. 1883. H. 4. Unpag. Bl. 1886. H. 4. 144. Unpag. Bl.

DER FEIER-ABEND. Unterhaltungsblätter für die katholische Jugend, gesammelt und zum Besten des „Kindheit-Jesu-Vereins" herausgegeben^^ 1869, Bd. 16, H. 1 mit dem Untertitel: Katholische Unterhaltungsblätter für Jung und Alt zum Besten des Kindheit-JesuVereins; ab 1878, Bd. 25, H. 1 mit dem Untertitel: Katholische Unterhaltungsblätter für Jung und Alt], Herausgeber: Anton Linke|>¿> 1862, Bd. 9, H. 1: A. Gellrich] üg- 1 - 3 3 ] . Landeshut: E. Rudolph in Comm. 1854- 1886. 8° [Jg. [Jg. [Jg. [Jg· [Jg. [Jg. [Jg· [Jg· [Jg· [Jg· [Jg· [Jg· [Jg· [Jg· [Jg· [Jg· Ug. [Jg· [Jg· [Jg·

1:]1854. 2:]1855. 3:]1856. 4:]1857. 5:]1858. 6:]1859. 7:] 1861. 9:]1862. 10:]1863. 1101864. 1201865. 1501868. 1601869. 1701870. 1901872. 2001873. 2501878. 3001883. 3201885. 3301886.

[Bd. 1]. H. 1 - 4 . [Bd. 2], H. 1 - 4 . [Bd. 3], H. 1 - 4 . [Bd. 4]. H. 1 - 4 . [Bd. 5]. H. 1 - 4 . [Bd. 6]. H. 1 - 4 . [Bd. 8]. H. 1 - 4 . [Bd. 9], H. 1 - 4 . [Bd. 10]. H. 1 - 4 . [Bd. 11]. H. 1 - 4 . Bd. 12. H. 1 - 4. Bd. 15. H. 1 - 4. Bd. 16. H. 1 - 4. Bd. 17. H. 1 - 4. Bd. 19. H. 1 - 4. Bd. 20. H. 1 - 4. Bd. 25. H. 1 - 4. Bd. 30. H. 1 - 4. Bd. 32. H. 1 - 4. Bd. 33. H. 1 - 4. *1 H. - 160 S. * Einzelpaginationen. * Vierteljährlich. * Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro H.

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[1869. H. 1. Unpag. Bl.:] Der „Feier-Abend" hat im Jahre 1868 seinen fünfzehnten Jahrgang vollendet. Auch im Jahre 1869 sollen von dieser Jugendschrift vierteljährlich 1 Bändchen, 10 Druckbogen stark zum Besten des Kindheit-Jesu- Vereins erscheinen. Wie bisher wird jedes Bändchen auf dem Wege der Subscription 6 Sgr. — im Buchhandel aber 7 1/2 Sgr. kosten. Den Inhalt bilden wie bisher religiöse, ernste, sowie heitere Erzählungen und Gedichte, welche durch ihren Inhalt das Gemüth bilden, interessante Schilderungen aus der Länder-, Völker- und Naturkunde, aus der vaterländischen Geschichte; Räthsel und Mittheilungen aus dem KindheitJesu-Verein. [1886. H. 4. Unpag. 5/.:] Der „Feier-Abend" vollendet mit diesem vierten Bändchen seinen dreiunddreißigsten Jahrgang. Der unterzeichnete Herausgeber hat den ernsten Willen, diese katholischen Unterhaltungsblätter trotz mancher Hindernisse weiter fortzusetzen und bald den vierunddreißigsten Jahrgang zu beginnen, damit noch in diesem Jahre die durch die schwere Krankheit und den Tod seines seligen Vaters eingetretene Verzögerung ausgeglichen werde. Möchten alle bisherigen Subscribenten dem Unternehmen treu bleiben, möchten recht viele Jugendfreunde für Weiterverbreitung dieser Unterhaltungsblätter thätig sein, und möchte sich eine erhebliche Anzahl neuer Subscribenten finden. Daher ergeht an alle Jugendfreunde die herzliche Bitte, für Weiterverbreitung dieser katholischen Unterhaltungsblätter nach Kräften thätig zu sein und die Namen neuer Subscribenten gütigst mitteilen zu wollen. Der ergebenst Unterzeichnete hat auch im vollendeten ΧΧΧΙΠ. Jahrgange dieser Volksschrift nach seinen schwachen Kräften stets nur das Beste gewollt und angestrebt. Sollte ihm dies beim redlichsten Willen nicht allseitig gelungen sein, so möge man um der guten Sache willen billige Nachsicht üben und Ausstellungen in passender und geeigneter Weise zu seiner Kenntnis bringen. Gern und willig werden begründete Mängel beseitigt werden.

0754 FEIERABEND München 1873 * Standort: 12: 2° Eph. pol. 14bi[1873] *1873: Mehr nicht nachgewiesen. •Beilage zu VOLKSFREUND. FEIERABEND. Unterhaltungsblatt zum „Volksfreund". Verantwortlicher Redakteur: August Lanz[ 1873, Nr. 4: Für die Redaktion verantwortlich: J. Pollin; ab 1873, Nr. 21: Verantwortlicher Redakteur: J. Dommann; ab 1873, Nr. 31: Herausgeber: G. Ratzinger].

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Ug. I]· München: J. Bucher[«¿ 1873, Nr. 31: [Druck:]E. Mühlthaler] 18/3. 8° [Jg. 1:]1873. Nr. 1[18.5.] - Nr. 33[28.12.]· 264 S. *1 Nr. = 8 S. »Wöchentlich.

0755 DER FEIERABEND Pest 1861-1864 * Standorte: ÖNB Wien: 399.267-D[ 1862.1863] OSZK Budapest: H 4.865[1861] SZEK Budapest: Β 53/19[1861] * Nicht nachgewiesen: 1864. * Quelle: Réz 252. Heinsius 14/350. "•Editorials: 1861. 3. 23. 475. 1863. 204. DER FEIERABEND. Illustrirtes Volksblatt für Stadt und Land. Eigenthümer: Viktor Hornyanßky. Unter Verantwortlichkeit des Eigenthümers redigirt von Wilhelm Siegmund[a¿ 1861, Nr. 4: Redaktion: Unter Verantwortlichkeit des Eigenthümers]. Jg· 1 - 3 . Pest: [Druck:]Ph. Wodianer|>¿ 1861, Nr. 2: Pest [Druck:]Josef Gyurian; ab 1862, Nr. 1: Pest: [£>r«cyfe:]Hornyanßky und Hummel] 1861 -1863. 4°[ab 1862, Nr. 1: 2°]

Jg. 1: 1861. Nr. 1[1.3.] - Nr. 20. 480 S. Jg. 2: 1862. Nr. 1 - 3 6 . 216 S. Jg. 3: 1863. Nr. 1 - Nr. 35[10.12.]. 210 S. *1 Nr. - 8/12 zweisp. S.; ab 1862, Nr. 1: 1 Nr. - 6 dreisp. S. "'Zweimal monatlich; ab 1862, Nr. 1 dreimal monatlich. •Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jahrgang. [1861.3:] An unsere Leser.

Herzlichen Gruß! Wir hätten ihn an der Spitze des Blattes bringen sollen, — wir bringen ihn aber hier, weil wir auf der ersten Seite einer jeden Nummer das Bild und die Lebensbeschreibung eines berühmten Mannes mittheilen werden, und wir diese Ordnung auch schon in der ersten Nummer einhalten wollten. Vor Allem müssen wir um Entschuldigung bitten, daß die erste Nummer des „Feierabend" nicht, wie angekündigt war, schon am 1., sondern erst am 5. März

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ausgegeben wurde. Es geschah nicht darum, weil der erste März ein Freitag war, — wir sind frei von solchen Vorurtheilen und stellen uns auch zur Aufgabe, sie aus unserem Volke zu verdrängen — sondern weil die Bilder bis zu dem bestimmten Tage nicht vollendet werden konnten. Aller Anfang ist schwer, — das wissen unsere Leser aus eigener Erfahrung, und sie werden uns deshalb die kleine Verzögerung verzeihen. Es ist nun Sorge getragen, daß in Zukunft der „Feierabend" pünktlich am 1. und 15. jeden Monats ausgegeben und versendet werde. Wir haben uns nicht getäuscht als wir für unser Unternehmen auf die Theilnahme der weitesten Kreise rechneten. Heute, wo wir die erste Nummer versenden, können wir bereits sagen, daß unser Blatt zu den verbreitetsten deutschen Blättern in Ungarn gehöre. Schon von der ersten Nummer ist eine Auflage von mehreren Tausend Exemplaren nothwendig. Diesen Erfolg verdanken wir der Thätigkeit und dem Eifer vieler wackeren Männer, die unmittelbar mit dem Volke verkehren, und sich die Verbreitung dieses Blattes angelegen sein ließen. Aus kleinen Ortschaften, die kaum einige Hundert Einwohner zählen, stellten sich 10 — 20 Leser ein. Um nur ein Beispiel zu erwähnen: das kleine Edelsthal an der österreichischen Grenze, welches kaum 700 Einwohner zählt, lieferte 25 Pränumeranten. Wir sagen hiemit Allen und Jedem, die sich für die Verbreitung unseres Blattes verwendet, unsern innigsten, herzlichsten Dank. Aber wir erbitten uns ihre gütige Mitwirkung auch noch nach einer andern Richtung. Daß ein solches Volksblatt ein Bedürfniß sei, darüber hat schon die bisherige Theilnahme entschieden. Die Hauptsache ist jetzt, daß das Blatt wirklich ein Volksblatt werde, und dem Bedürfnisse, den Erwartungen und Ansprüchen des Volkes auch wirklich genüge. Die Redaktion hat den besten Willen, und sie wird kein Opfer scheuen, um diesen Anforderungen zu entsprechen. Aber vollkommen wird ihr das wieder nur gelingen, wenn diejenigen, welche unmittelbar mit dem Volke verkehren, und seine Tugenden, Schwächen und Bedürfnisse genau kennen, sie mit ihrem Rathe und mit Mittheilungen unterstützten. Diesen Rath und diese Mittheilungen erbitten wir uns. Man möge bedenken, daß die sittliche und geistige Hebung des Volkes der Anstrengung der edelsten Kräfte werth sei. Das Volk ist nun im Sinne der Gesetze frei; es entscheidet selbst in seinen Angelegenheiten, über seine Verhältnisse; sein Schicksal, in so weit es von menschlicher Berechnung abhängt, ist in seine Hände gelegt. Aber frei ist ein Volk in Wahrheit nur dann, wenn es sittlich frei und geistig mündig ist. Helfen wir dem Volke zu der wahren Freiheit; wir genügen damit nur einer Pflicht, die wir dem theuren Vaterlande schulden. Wir ersuchen hiemit Jedermann, der den Beruf in sich fühlt, uns mit volkstümlichen Aufsätzen zu unterstützen, welche wir anständig honoriren werden. Um unter guten Arbeiten die besten wählen zu können, schreiben wir hiemit zwei Preisaufgaben aus: 1. Man entwerfe in der Form einer Erzählung ein Bild der Verhältnisse des Landmanns vor dem Jahre 1848 und nach den Gesetzen, welche den Boden befreiten. Dieselbe soll nicht nur die Rechte, welche ihm nun als freiem Staatsbürger zukommen, sondern auch die Pflichten, die ihm die neuen Verhältnisse auferlegen, hervorheben. Preis: außer dem gewöhnlichen Honorar, sechs Stück Dukaten.

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2. Für eine faßliche Abhandlung über die Wichtigkeit der Volksschule und des fleißigen Schulbesuches schreiben wir, außer dem gewöhnlichen Honorar, einen Preis von vier Stück Dukaten aus. In Bezug auf den U m f a n g der Arbeiten lassen wir den Verfassern vollkommen freie Hand. Die Arbeiten müssen volksthümlich und lebendig gehalten sein. Sie sind von fremder Hand geschrieben, und mit einem den N a m e n des Verfassers enthaltenden, versiegelten, außerhalb mit dem Motto versehenen Briefchen bis zum letzten April l.J. an die Redaktion dieser Blätter franko einzusenden. Sobald die seiner Zeit zu nennenden Preisrichter ihr Urtheil abgegeben haben, werden die preisgekrönten Arbeiten im „Feierabend" mitgetheilt, und den Verfassern der besten Aufsätze die Preise und das Honorar zugesendet. [1861.23:]

Pränumerations-Einladung. Der „Feierabend" wird in jeder N u m m e r das Bild und die Lebensbeschreibung eines berühmten Mannes bringen. Wir werden dafür sorgen, daß unsere Leser so allmälig die Porträte aller berühmten Persönlichkeiten unseres Vaterlandes kennen lernen. Die Bilder werden von geschickten Künstlern verfertigt, und die Lebensbeschreibungen werden, wie überhaupt der gesammte Inhalt des Blattes, klar und verständlich, frisch und lebendig gehalten sein. Dieser Theil des Blattes wird es auch für Jene interessant machen, die große Zeitungen lesen und also nicht an ein Volksblatt angewiesen sind. Außerdem bringt der ,,Feierabend" unterhaltende und belehrende Erzählungen, Aufsätze über Volksbildung, über Landwirthschaft und Gewerbe, überhaupt aber Alles was den Bürger und Landmann interessiren kann, verschiedene Nachrichten über die wichtigsten Ereignisse im In- und Auslande, Anekdoten, Räthsel und Anzeigen aller Art. Abends nach gethaner Arbeit, wenn der Bürger und Bauer im Kreise seiner Familie von der schweren Mühe des Tages ausruht, soll er unser Blatt zur Hand nehmen und daraus mit den Seinen Erheiterung und Belehrung schöpfen, und vernehmen, wie es im Vaterlande stehe und was sich in der großen Welt ereigne, deshalb nannten wir unser Blatt den „Feierabend". Die Redaktion besteht aus Männern welche die Bedürfnisse des Volkes kennen. Tüchtige Federn haben ihre Mitwirkung zugesichert, und wir laden hiemit Jeden ein, der sich berufen fühlt in der angegebenen Richtung zu wirken, an unserem Blatte mitzuarbeiten. Wir werden die Mitarbeiter für ihre Arbeiten anständig entschädigen, aber wir werden eben nur gute Arbeiten aufnehmen. Jedes unverständliche Fremdwort soll vermieden werden, jeder Satz soll dem schlichtesten Manne verständlich sein; aber dabei soll der T o n stets würdig und anständig bleiben. Der Bürger und Landmann sucht in dem Volksblatte Belehrung und da kann ihm die gemeine Sprache, in der sich so manches Volksblatt gefällt, nicht zusagen. Unser Blatt hat die sittliche Veredlung des Volkes vor Augen und es wird sich dieser Aufgabe bei jeder Gelegenheit und in jeder Zeile bewußt sein.

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0756 DER FEIERABEND Pest 1865-1867 "•Standort:

ÖNB Wien: 398.335-Q1865 - 1867] *1865 — 1867: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: 1865/66. 12. DER FEIERABEND. Illustrirtes Volksblatt. Eigenthümer: Victor Hornyänßky. Redaktion: Unter Verantwortlichkeit des Verlegers. Jg·

1 - 2 .

Pest: Victor Hornyanßky 1865 -1867. 4° Jg. 1: 1865/66. Nr. 1[20.12.1865] - Nr. 25. 206 S. Jg. 2: 1867. Nr. 1 - Nr. 22[25.11.]. 178 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•Illustrationen. [1865/66.12:] „Der Feierabend" stellt es sich vor Allem zur Aufgabe, ein getreues Bild von den Verhandlungen am ungarischen Reichstage zu liefern. Wir wollen wahrheitsgetreu und ganz unparteiisch die Vorgänge auf diesem Reichstage mittheilen, wir wollen, anknüpfend an seine Beschlüsse, die Zustände, die Geschichte und Gesetze Ungarns schildern und, was den weiteren Kreisen, namentlich außerhalb der Grenzen Ungarns vielleicht nicht ganz verständlich sein dürfte, erläutern und erklären. Dem Worte wollen wir das Bild beifügen und wir werden in jeder Nummer das Bild und die Lebensbeschreibung eines berühmten Mannes und außerdem andere Illustrationen bringen. Wir wollen dafür sorgen, daß unsere Leser so allmälig die Porträte der berühmten Persönlichkeiten Ungarns, seine Volksthümlichkeiten, seine Naturschönheiten kennen lernen. Die Bilder werden von geschickten Künstlern verfertigt und die Lebensbeschreibungen werden, wie überhaupt der gesammte Inhalt des Blattes, klar und verständlich, frisch und lebendig gehalten sein. Kenntniß der vaterländischen Zustände zu verbreiten ist unter allen Verhältnissen der Anstrengung werth, besonders aber im konstitutionellen Staate, wo der Bürger in die staatlichen Verhältnisse handelnd eingreifen soll. Unser Blatt soll ein gern gesehener Gast in allen Kreisen sein, die sich für die Angelegenheiten des Gesammtstaates und besonders für die Ungarns interessiren. Auch in den deutsch-slavischen Ländern Oesterreichs, wo man mit den Verhältnissen Ungarns weniger vertraut ist, dürfte man diese Zeitschrift mit besonderem Interesse lesen. Außerdem bringt der „Feierabend" unterhaltende und belehrende Erzählungen, Aufsätze über Volksbildung, über Landwirthschaft und Gewerbe, überhaupt über Alles was auch den Bürger und Landmann interessiren kann; verschiedene Nachrichten über die wichtigsten Ereignisse im In- und Auslande, Anekdoten, Räthsel, Rechnungsaufgaben U.S.W.

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Abend nach gethaner Arbeit, wenn der Bürger und Landmann in seiner Familie von der schweren Mühe des Tages ausruht, soll er unser Blatt zur H a n d nehmen und daraus mit den Seinen Erheiterung und Belehrung schöpfen, und vernehmen, wie es im Vaterlande stehe und was sich in der großen Welt ereigne, deshalb nannten wir unser Blatt den „Feierabend". U n d er möge sich die einzelnen N u m m e r n aufbewahren, und am Ende des Jahres wird er ein nettes Buch besitzen, das er auch in späteren Zeiten mit N u t z e n zur H a n d nehmen kann, denn seine Artikel werden einen bleibenden Werth besitzen. Die Redaktion besteht aus Männern, welche die Bedürfnisse des Volkes, für welches diese Zeitschrift besonders bestimmt ist, kennen. Tüchtige Federn haben ihre Mitwirkung zugesichert, und wir laden hiemit Jeden ein, der sich berufen fühlt in der angegebenen Richtung zu wirken, an unserem Blatte mitzuarbeiten. Jedes unverständliche Fremdwort soll vermieden werden, jeder Satz soll dem schlichtesten Manne verständlich sein, aber dabei soll der T o n stets würdig und anständig bleiben. Der Bürger und Landmann sucht in dem Volksblatte Belehrung und da kann ihm die gemeine Sprache, in der sich so manches Volksblatt gefällt nicht zusagen. Unser Blatt hat die sittliche Veredlung des Volkes vor Augen und es wird sich dieser Aufgabe bei jeder Gelegenheit und in jeder Zeile bewußt sein.

0757 FEIERABEND Pforzheim 1 8 6 5 - 1 8 6 7 ""Standort: 25: Ztg 121a[1865.1867] * Nicht nachgewiesen: 1865. N r . 1 - 2 7 . 1866. * 1 8 6 5 — 1867: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu T A G B L A T T F Ü R P F O R Z H E I M .

FEIERABEND. Sonntags-Beilage z u m Tagblatt für Pforzheim. Redaktion: August Schwarz. [Jg. 1 - 3 ] . [Pforzheim:]August Schwarz 1 8 6 5 - 1 8 6 7 . 8 ° [Jg. 1:]1865. N r . 28 - N r . 51. [Jg. 3:]1867. N r . 1 - N r . 51[21.12.] » I N r . - 4S. * Wöchentlich. * 1 8 6 5 , N r . 28[15.7.].

0758 FEIERABEND Saulgau • N i c h t nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt.

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* Quelle: Schott 99: FEIERABEND. Beilage zu DER OBERLÄNDER. Saulgau 1 8 3 9 - 1 8 7 6 - [ ].

0759 DER FEIERABEND Schwäbisch-Gmünd * Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. * Quelle: Schott 75: DER FEIERABEND. Beilage zu REMS-ZEITUNG. Schwäbisch-Gmünd 1837 - 1876 - [ ].

0760 DER FEIERABEND Stäfa 1859-1860 * Standorte: Mar 1:[1859.1860] ZB Zürich: WB 499.500[1859.1860] * 1859 —1860: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1859. 1. 420.

DER FEIERABEND. Blätter für das Schweizervolk. Herausgeber: Hs. J. Boßhard, J. Ulr. Wuhrmann. Verantwortliche Redakteure: Hs. J. Boßhard, J. Ulr. Wuhrmann. Jg· 1 - 2. Stäfa: Gull 1859-1860. 4° Jg. 1: 1859. Nr. 1 - 5 2 . 420 S. Jg. 2: 1860. Nr. 1 - 52. 436 S. * 1 Nr. - 8 zweisp. S. * Wöchentlich. * Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg. •Extra-Blatt zu 1860, Nr. 13. [1859.1:] Gott zum Gruß, mein freundlicher Leser! Wovon meinst du, daß ich mit dir reden soll, da diese Blätter das erste Mal in der großen Welt einkehren und bescheiden anklopfen bei deinem gastfreundlichen Stübchen? Soll's ein Kapitel über die Eisenbahn, eine Geschichte über den Zunftzwang, die Klauenseuche oder Hühneraugen sein? Nimm nur kein Blatt vor's Maul und sag mir's gleich, wenn du anderer Meinung bist; ich hab' auch so was auf dem Herzen und heraus muß es, sonst wird's mir

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nimmer recht wohl zu Muth. — Also: Vom Vaterlande möcht' ich gern ein Wörtlein reden, vom schönen, freien Schweizerland, von deinem und meinem Heimatland. Du lächelst! Gellt, bist mit mir einverstanden? Gleich seh ich's dir an den Augen an. Ja, ja, ein guter Schweizer hört gern von der Heimat reden, dem stolzesten Fleckchen Erde unter des lieben Gottes Sonne. Der Feierabend könnte einmal, meint* ich, nicht mit gutem Gewissen bei dir einkehren, wenn ihm nicht dies schöne Land sein Leben und Athem und Alles wäre, und weil's der Welten Lauf so ist, daß man vom Liebsten gern sich unterhält, so denk ich wohl, du werdest mir's nicht zürnen. Ach, wie könntest du's, wenn du der lieblichen Formen achtest, in denen der schaffende Gottesgeist in der herrlichen Natur deines Heimatlandes dir entgegentritt! Du fühlst das leise Wehen seines Odems, darum weilt hier gern dein Blick, darum lauscht ihm gern dein Ohr, darum ist dein Gärtchen vor dem Hause und dein Stübchen drinnen dir so lieb. Oder warum sonst? Nein, ich laß es mir nicht nehmen, Dir ist ein freundliches Loos gefallen, mein liebes Schweizervolk! denn dir ist ein hehrer Gottestempel als Wohnplatz angewiesen von ihm, der die Geschicke der Völker in seiner Hand hält und sie lenkt, wie Wasserbäche und die Marken setzt, wo Völker wohnen sollen. Sieh einmal hin, mein guter Bruder, mein freundlich Schwesterchen, wie herrlich dort die Opferflammen auf Gottes Hochaltären glühen, da gerade die goldene Morgensonne, die Priesterin des Tages, die schneeigen Firmen mit dem Feuerkusse der ersten heiligsten Liebe küßt. Sieh die saftig grünen Alpentriften, die wie die schönsten Teppiche von der Welt den Hochaltar umkränzen und worein in Gold und Seide und Purpur Ranunkel, Enzian und Alpenrosen gewoben sind. Du kannst dich fast nimmer satt sehen; dein Auge verlugt sich noch daran. Und dort die starren Felswände, glänzend wie Krystall, sie entsenden dir rauschend und schäumend die lustigen Alpengewässer, den Thälern und Tiefen Labung und Erquickung zu bringen. Herrlich prangen in ihrem Segen die Wiesen und Auen bis in die entferntem Landschaften, daß Saaten und Kräuter, Bäume und Sträucher lustig gedeihen, bald umflossen von duftenden Blüthen, bald umkränzt von goldenen Aehren und purpurnen Trauben. Breitet aber der Engel des Frühlings am Tage der Auferstehung seine segnenden Flügel über dich, mein geliebtes Vaterland, dann erwacht auf der Firn die furchtbare Lauine und stürzt sich dröhnend zu Thal; dann spricht vernehmlich der große Geist deiner Natur zu uns schwachen Menschenkindern. Wir stehen zitternd um den rauchenden Opferaltar und horchen angsterfüllt deiner gewaltigen Donnerstimme. Hüllen sich die himmelanstrebenden Felsensäulen in die schwarze Nacht der Gewitterwolken und spricht der Herr in Feuerflammen und rollen die Donner Gottes darein, dann widerhallt in tausendstimmigem Schalle der gewaltige Berggeist die Stimme des Gottes unserer Väter der die Berge schuf mit seiner Allgewalt. Im Donner spricht er auch zu den Enkeln, im wildtobenden Bergstrome, im tosenden Alpensee, aufgewühlt bis auf den tief untersten Grund. — Ja, ja, so ziehst du lieblich und schön deine Kinder zu dir hin, meine theure Heimat, und so redest du ernst und gewaltig zu deinem Geschlecht. Und dieser erhabene Geist deiner Natur, diese deine Sprache drang stets in die Brust deiner Söhne, entflammte ihre Kraft zu Männermuth und Männertugend. Deine Lieblichkeit und Schöne hat ihre Herzen durchglüht und in ihnen den heiligen

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Quell der Liebe geöffnet für Gott, Freiheit und Vaterland. So, Fremdling in diesem Lande, hast du den Geist des alten Heldenvolkes zu werthen, sein Leben und seine Thaten zu verstehen. Lerne vorerst den gewaltigen Geist seiner Mutter erkennen, die es groß gezogen, vernehme die donnernde und liebevolle Sprache, die seine Kindheit umtönt und dann erst wird dir auch die Geschichte unseres Landes klar werden. Sei mir gegrüßt, du liebes, theures Schweizervolk, das du, ein einfältig gläubiges Kind deiner erhabenen Natur, unter den Völkern allen durch Muth und Tapferkeit, durch Sitteneinfalt und felsenfestes Gottvertrauen glänzest, wie deine ewigen Firnen in des Morgenroths lichten Strahlen über die Länder der Menschen hinausragen. — Wie oft schon hab ich dich sinnend geschaut und auf weiten Wanderungen dein hehres Bild in die Seele gegraben, dich bewundert und bis zum Sterben dich lieb gewonnen in deinen tausendfach erhabenen Formen und Gestaltungen, mein geliebtes Vaterland! Mit welchem Entzücken ich stets dem lauten Murmeln deiner krystallenen Quellen, dem Rauschen und Tosen deiner Wasserfälle, dem muntern Reigen deiner Hirten, dem Glockengetön an den süßen Klängen des Alphorns gelauschet habe, das weiß ich dir wahrlich nicht wieder zu sagen. Aber es ist dennoch in keiner Weise vergleichbar mit dem, was meine Brust durchglühte, meine Seele durchzitterte, als ich voriges Jahr deine Kinder in angestammter Kraft, Würde und Entschlossenheit der Grenze zueilen sah, um dorten den Feind zu empfangen, der seine Hand entgegen der Wahrheit und dem Recht gierig nach dir ausstreckte. Das war die Kraft und der Muth der Väter, die dort drinnen auf heiliger Wiese, welche, Gott sei's geklagt, durch ein mißrathenes Kind freventlich entweiht werden will, unter sternenhellem Himmel getagt, als zum ersten Male fremde Tyrannengier den eisernen Arm über die freien Berge ausstrecken wollte. Das war der Geist und der Muth, der die Heldenschlachten bei Morgarten, Sempach, Näfels und anderwärts geschlagen. So ist mir also der süße Trost geblieben, der Schweizer sei seiner Natur und der Natur seines Landes nicht untreu geworden, sei der Ahnen werth geblieben; darum sei mir gesegnet, du liebes theures Schweizervolk! Aber die Natur deines Landes hat dir auch den Segen der Arbeit gebracht und unter deiner kräftigen Hand und unter deiner sinnigen Herrschaft hat sich deine liebe Heimat zu einem Garten Gottes entfaltet. Dem tosenden Bergbach hast du in seiner Thalfahrt einen bestimmten Lauf vorgezeichnet, daß er deine Fluren segne und den Blumenschmuck deines Gartens entfalte. Selbst in Gegenden, wo sonst die Natur alle Fruchtbarkeit zu versagen schien, schwingst du mit kräftiger Hand das Eisen, um dem Boden eine reichliche Ernte abzugewinnen und jede Saat und jede Blume flicht dir den Siegeskranz, welchen dankbar die Natur dir beut, daß du sie der Fesseln der Unfruchtbarkeit entledigt. Daher ein freudiges Leben überall im Lande, weil der Schweizer an der Hand der Natur voll Muth und Zuversicht in nützlicher Thätigkeit seine Kraft entfaltet und den Lohn seiner Arbeit sein eigen nennen kann. Auf der schwindelnden Höhe treibt der Geißbub sein Vieh zur Weide, auf der Alm singt der Senn dem Schöpfer voller Andacht seinen Morgenpsalm, in den Thälern schafft und singt der Arbeiter, in den Städten sorgt und handelt der Kaufmann, lebt der Künstler seiner Kunst und in brüderlichem Kreise feiern wir alle unsere republikanischen Feste! O daß du darum immer treu

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bleiben möchtest deiner erhabenen Alpennatur, daß du stets Liebe mit Liebe bezahltest der gemeinsamen Mutter mein Schweizervolk! Dann spricht auch Keiner: Ich bin ein Zürcher, ein Glarner, ein Berner, ein Urner; nein, dann ruft Jeder: Ich bin ein Schweizer und lebe und sterbe als ein guter Eidgenosse! Amen. 11859.420:] Schlußwort an die geneigten Leser des Feierabend. Hiermit schließt der „Feierabend" den ersten Jahrgang seines Bestehens und wir glauben beim Rückblick auf denselben ohne Anmaßung sagen zu dürfen, derselbe habe sein Programm treu und redlich erfüllt. Zahlreiche Gönner haben den „Feierabend" unterstützt durch verdankenswerthe Mitwirkung an der Redaktion sowohl, als durch Verbreitung desselben unter ihre Freunde und Bekannten. Der zweite Jahrgang wird in gleichem Sinn und Geist erscheinen wie der erste. Auch für diesen haben sich neue und tüchtige Kräfte dem Unternehmen bereitwillig erzeigt. Wir dürfen mit Recht das erste Monatsheft empfehlen; dasselbe wird sich, wie die folgenden Hefte, durch Gediegenheit und Manigfaltigkeit vor allen derartigen Zeitschriften auszeichnen. Was dem „Feierabend" den ungetheilten Beifall bis heute erworben hat, das ist seine strenge Originalität. Im Gegensatz zu den vielen andern Zeitschriften, verschmäht es der „Feierabend", sich mit fremden Federn zu schmücken. Die günstige Aufnahme, die derselbe in der ganzen, sowohl reformirten als katholischen Schweiz gefunden hat, ermöglicht es den Verlegern, dem zweiten Jahrgang, nebst vielen Illustrationen, noch einen hübschen Stahlstich beizugeben. Preis und Ausstattung bleiben dieselben. Und so sei denn der zweite Jahrgang unsern verehrlichen Lesern bestens empfohlen.

0761 FEIERABEND Vaihingen 1853 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Schott 102.

0762 FEIER-ABEND Wien 1858 - 1 8 6 0 * Standorte: Ö N B Wien: 104.996-D[1858 - 1860] StB Wien: F 5577[1858 - 1860] UB Wien: Π 268.050(1860] * 1858 - 1860: Mehr nicht erschienen. "•Editorials: 1858/59. 12. 308.

0762

142

FEIER-ABEND

FEIER-ABEND. Illustrirtes Familienblatt f ü r Belehrung u n d U n t e r h a l t u n g . Verantwortlicher Redakteur: S i g m u n d Schlesinger[a¿ 1858/59, Nr. 4: Eigenthümer und Redakteure: S i g m u n d Schlesinger, M o r i t z G a n s / Verantwortlich: Sigmund Schlesinger]. Ug; 1 - 2 ] . Wien: Typ.-lit.-art. Anstalt ( L . C . Z a m a r s k i , C . D i t t m a r s c h u. C o m p . ) [ 1 8 5 8 - 1860], 2 ° [Jg. 1: 1858/59], N r . 1 - 52. 620 S. [Jg. 2: I860]. N r . 1 - 2 6 . 312 S. * 1 N r . - 12 zweisp. S. * Wöchentlich. * Illustrationen (farbig). * Beilage: B E I L A G E Z U M F E I E R A B E N D . 1858/59. N r . 1 - 2 6 . [1858/59.12:] Programm. Der „Feierabend"

w i r d Illustrationen

in Farbendruck,

druckt, bringen, mithin das erste und einzige Journal

unmittelbar

in den Text einge-

der Welt sein, welches diesen

schönsten Fortschritt der vaterländischen B u c h d r u c k e r k u n s t auf d e m G e b i e t e der Tages- u n d Zeitungsliteratur in A n w e n d u n g bringt. D i e D i r e c t i o n der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt v o n L.C. C. Dittmarsch

Zamarski,

& Comp, in Wien, welche jetzt den D r u c k u n d die künstlerische

Ausstattung des „Feierabend"

ü b e r n o m m e n hat, w a r schon seit längerer Zeit be-

m ü h t , den seitherigen schwarzen Holzschnitt-Illustrationen L e b e n u n d A u s d r u c k durch die Farbe z u verleihen, u n d nach vielen m ü h s a m e n Versuchen ist dies Problem ausschließlich u n d allein durch die Buchdruckerpresse in einer V o l l e n d u n g gelöst w o r d e n , über welche das P u b l i k u m gewiß ein ehrendes Urtheil fällen wird. D i e Farbenbilder auf der 1. u n d 5. Seite dieses Blattes geben eine P r o b e unserer künftigen Illustrationen. D e r „Feierabend"

w i r d mit denselben reichlich ausgestat-

tet sein. E r bringt im L a u f e eines Jahres mehr als 150 Farbendruckbilder 100

und über

Holzschnitt-Illustrationen.

A u ß e r d e m erhält der „Feierabend"

jeden Monat ein Prämienbild

in

Farbendruck,

wie das auf der 5. Seite dieser N u m m e r . Diese Bilder sind als selbstständige Kunstblätter z u Z i m m e r - o d e r A l b u m z i e r d e n b e s t i m m t u n d w ü r d e n p r . Blatt i m Kunsthandel mindestens zu 1 fi. C . M . verkauft werden. D e n Bildern entsprechend werden wir auch den literarischen

Theil unseres Blattes

unter M i t w i r k u n g der tüchtigsten Schriftsteller des In- u n d Auslandes auf das Würdigste ausstatten. Alles Wichtige u n d Tüchtige, das unsere Zeit bewegt, w i r d , in Wort und Bild vereinigt, wiedergegeben werden. N i c h t allein die wichtigsten Zeitereignisse, sobald sie zugleich geschichtliches Interesse haben, die hervorragendsten Persönlichkeiten der G e g e n w a r t , die neuesten Fortschritte auf den G e b i e t e n der K u n s t , G e w e r b e u n d N a t u r w i s s e n s c h a f t e n etc., sollen in allgemein verständlicher u n d angenehmer Weise geschildert, sondern

FEIERABEND

143

auch der Unterhaltung

0763

in sorgfältig gewählten E r z ä h l u n g e n , Reise- u n d Sittenbil-

dern etc., hinlänglich G e n ü g e geleistet werden. A u c h d e m H u m o r werden wir seinen Platz gönnen. D i e T e n d e n z des G a n z e n w i r d stets eine streng sittliche sein, mithin k a n n jeder Familienvater unbesorgt den „Feierabend"

den Seinigen in die

H ä n d e geben. [1858/59.308:] D e r „Feierabend",

der sich gleich mit seinen ersten N u m m e r n in überraschender

Schnelligkeit durch die Originalität seiner Erscheinung in den verschiedensten Kreisen der Gesellschaft ein großes, zahlreiches P u b l i k u m g e w o n n e n , der die gef u n d e n e T h e i l n a h m e im zweiten Q u a r t a l e festzuhalten u n d z u steigern gewußt, hat in diesem Q u a r t a l e , s o zu sagen, die F e u e r p r o b e bestanden. D e n Kriegsereignissen mit ihrem feindlichen, h e m m e n d e n Einflüsse auf den gesellschaftlichen u n d geistigen V e r k e h r , auf alle hauptsächlich der U n t e r h a l t u n g gewidmeten Untern e h m u n g e n z u m T r o t z , hat sich der „Feierabend"

in der ungeschwächten G u n s t

des P u b l i k u m s zu erhalten verstanden. W o h l darf er es sich gestehen, daß er das Seinige gethan, dieses glückliche Resultat zu erreichen, er hat einerseits den der bloßen U n t e r h a l t u n g gewidmeten Theil so anziehend u n d abwechselnd wie möglichst gestaltet, u m d e m Leser in trüber Zeit d o c h M o m e n t e der Erheiterung gewähren zu k ö n n e n ; er hat andererseits in W o r t u n d Bild den Zeitereignissen volle R e c h n u n g getragen.

0763 FEIERABEND Wülfrath [1880] * N i c h t nachgewiesen. * Quelle: Woerl 730: F E I E R A B E N D . Beilage z u W Ü L F R A T H E R ZEIT U N G . Wülfrath [1880],

FEIERABEND, DER CHRISTLICHE -

N r . 0186 N r . 0421

FEIERABEND, DER CHRISTLICHE, FÜR BÜRGER U N D BAUERN -

N r . 0186

DER FEIERABEND DES ARBEITERS Freiburg 1 8 7 9 - 1 9 1 4 - N r . 0925 F Ü R S D E U T S C H E

HAUS

0764

DIE FEIERABENDSTUNDE

1+4

0764 DIE FEIERABENDSTUNDE Stuttgart 1854 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 11247: DIE FEIERABENDSTUNDE. Kreuzerblätter zu Lust und Lehre für Leser aller Stände. Redaktion: Karl Müller. Stuttgart 1854.

0765 FEIERABENDSTUNDEN Brake 1857 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Barton 172: FEIERABENDSTUNDEN. Beilage zu BRAKER WOCHENBLATT. Brake 1857.

0766 FEIERABENDS-ZEITUNG Frankfurt a.M. 1850 "'Standort: 30: Zsq 2582[1850] "Ί850: Mehr nicht nachgewiesen. "Editorial: 1850. 1.

FEIERABENDS-ZEITUNG. Ein Blatt für Wahrheit und Verständigung. [Jg. 1]· Frankfurt a.M.: [Druck·]H.L. Brönner 1850. 4° [Jg. 1:]1850. Nr. 1. Januar. 4 S. "4 zweisp. S. * Probenummer. [1850.1:] Ankündigung. Zeitungen und fliegende Blätter haben wir genug in Stadt und Land. Aber gerade Was der fleißige Stand der Arbeiter bedarf, Was ihm nützt, Was ihn interessirt, das scheint doch noch nicht recht in einer Zeitung vereinigt zu sein. Eine kurze Erzählung Dessen, was in der Welt vorgeht, ohne den weitläuftigen Wortschwall der großen Zeitungen und ohne die von fremden Wörtern wimmelnde Sprache ist bisher nicht leicht gefunden worden. Wer kann aber jeden Tag zwei Bogen Gedrucktes lesen, um zuletzt doch vielleicht nicht recht zu wissen, wie es in der Welt aussieht? Es muß eine kürzere Zeitung geben, welche Alles bündig zusammenfaßt, und doch nichts Wichtiges ausläßt. Dazu reichen zwei Blätter wöchentlich wohl

145

FEIERABENDS-ZEITUNG

0766

aus. Ereignet sich einmal Großes, nun so gibt es ein Extrablatt. Was aber mitgetheilt wird, das soll wahr sein, wenigstens so weit als eine Zeitung es verantworten kann. Mit Vermuthungen, Gerüchten, mit Hören-Sagen oder gar mit Lügen ist Niemanden gedient, als jenen müßigen Leuten, welche Tag aus Tag ein die Hände in den Taschen stecken haben. Der einfache Bürger, der Landmann, der Handwerker, welcher nur seinen Feierabend zum Lesen verwenden kann, soll nicht lange irre geführt werden, sondern geradezu Bericht erhalten über Das, was in der Welt vorgegangen ist. Vollends die politischen Kannegießereien der Zeitungsschreiber, womit sie dem Leser sogleich auch vorschreiben wollen, Was er über das Gelesene denken soll, taugen für Niemanden, am wenigsten für das Volk. Denn sie sind voll Nebenabsichten und Unwahrheit, nur aufs Irreführen berechnet. So unmündig sind selbst die geringeren deutschen Bürger nicht mehr, daß sie nicht urtheilen könnten, Was recht und Was unrecht, Was nützlich oder schädlich ist. Ein gescheidter Mann sagte einmal: Man gebe uns nur die Brocken, die Brühe wollen wir uns schon selber machen. Wenn aber die Kannegießer zugleich Lügner, Verläumder, Lästermäuler oder grobe Schimpfredner sind, so eignen sie sich gar nicht zu Berichterstattern an das Volk. Sie verderben Viel und nützen gar Nichts. Wie es auch in Deutschland sich künftig gestalten mag, Sittlichkeit und Schicklichkeit, Wahrheitsliebe und Billigkeit müssen vor allen Dingen bewahrt werden. Wer die Tugenden unserer Vorfahren untergehen läßt unter dem Vorwande, das Alte habe sich überlebt und es müsse überall Neues geschaffen werden, Wer unter irgend einem Vorwande die Schlechtigkeit in Schwung bringt, der leistet dem Vaterlande einen Satansdienst, und sein Andenken wird nicht in Segen bleiben. Die Feierabends-Zeitung sagt nicht, daß sie keiner Partei angehöre, Wer kann dies jetzt mit Recht von sich sagen? Aber sie sagt, sie wolle allen Parteien gerecht werden. Keine Ansicht soll darum verdammt werden, weil sie nicht die unsrige ist, kein Mensch soll verketzert werden, weil er sich nicht zu unserem Glauben bekennt. Unsere Ueberzeugung ist, daß sich in jeder Partei einiges Gute und einige Wahrheit findet, und die Parteinamen z.B. Reaktionär, Demokrat, Radikaler, selbst Communist sind in unseren Augen keine Gespenster. Wir blicken ihnen ins Gesicht und rufen ihnen, Wer da? zu. Vielleicht ist ein solcher Mann ehrlicher, als seine Kokarde vermuthen ließ. Wir sind Freunde von Allen, die es in ihrer Art ehrlich meinen, nur die Schurken, hinter welcher Maske sie auch stecken mögen, sind die Gegner, welche wir unerbittlich bekämpfen. Da werden sich denn freilich in der Feierabends-Zeitung auch Artikel in Scherz und Ernst finden, welche angreifen und unangenehm berühren. Aber es hat keine Noth, es werden daraus keine langen und schmutzigen Streitigkeiten entstehen. Man sagt einmal: Roth ist roth, grau ist grau und damit basta! Die Feierabends-Zeitung wird aber auch bedacht sein, Lehrreiches in ihren Blättern darzubieten. Lernen ist ja keine Schande, und kein Mensch lernt jemals aus. Sie wird sich allenthalben nach nützlichen Berichten und Mittheilungen umsehen. Allein sie denkt nicht daran, das ganze Jahr ihre Leser zu schulmeistern oder abzukanzeln, oder ihnen von der ewigen Seligkeit vorzusprechen. Das gehört anderswohin. Wir beabsichtigen unseren Lesern die Feierabende angenehm zu machen,

0766

FEIERABENDS-ZEITUNG

146

bisweilen etwas Ergötzliches zu bringen, gereimt oder ungereimt, wie es kommt, überhaupt aber uns so zu benehmen wie ein alter Freund oder guter Gesellschafter. Da fällt auch einmal ein guter Rath ab, es wird auch einmal vor einem falschen Nachbar gewarnt, aber man wird doch nicht zudringlich und pfeift nicht ewig einerlei Leier. Ein guter Witz ist auch Etwas werth, zumal in der jetzigen ängstlichen und beschwerlichen Zeit. So hat es die Feierabends-Zeitung vor. Geneigter Leser, bist du es zufrieden, so mache die Probe! Daneben hat aber die Feierabends-Zeitung noch eine besondere Absicht. Sie will für diejenigen Leute das Wort nehmen, welche in schriftlichen und mündlichen Verhandlungen so leicht vergessen zu werden pflegen, für die eigentlich arbeitende Klasse. Die Leute, welche nicht in die Landtage kommen, welche nicht in die Vorstände gewählt werden, welche keine Zeitungen schreiben und in die Wochenblätter nicht viel einrücken lassen, sind gleichwohl achtbare Staatsbürger und ihre Wohlfahrt muß den Regierenden so gut am Herzen liegen, als die der Höchstbesteuerten. Die Regierung selbst ließe sich auch die Sache gern angelegen sein, wenn sie nur alle Verhältnisse genau kennte, wenn sie Geld hätte, und wenn es ihr zukäme, sich in Alles zu mischen. Es fehlt aber trotz aller Schmeichelreden vor den Wahlen zu einem Parlament oder Landtage oder etwas dergleichen den Arbeitern in Stadt und Land gewöhnlich doch an den rechten Vorrednern und Advokaten. So weit es nun in einer kleinen Zeitung geschehen kann, will die Feierabends-Zeitung darnach trachten, die Interessen der arbeitenden Klasse von dem städtischen Handwerker und wohlhabenden Landmann bis auf den Tagelöhner und das Kindermädchen herunter eifrigst zu vertreten. Aber keineswegs durch Vorspiegelung von köstlichen Zeiten des Nichts-Thuns und der Schwelgerei in einem Schlaraffenlande oder in einer wahnsinnig rothen Republik, sondern durch Hinweisung auf das Reelle, auf Das, was gerade jetzt, gerade in der gegenwärtigen Verfassung nützt und zum Besseren führt. Wir gedenken die Wohlhabenden an ihre Pflichten zu erinnern im Allgemeinen und im Besonderen und zu zeigen, wohin es führt, wenn blos das Kapital in der Welt herrscht. Mißhandelt Einer das Volk, so wollen wir die Preßfreiheit benutzen, um diese Mißhandlung zu rügen. Uebervortheilungen, Prellereien, wenn sie auch in gesetzlichen Schein gehüllt sind, sollen, so weit es ohne Skandal und Unrecht geschehen kann, an das Licht gezogen werden. Immer vorausgesetzt, daß die über Unrecht Klagenden auch die Wahrheit erweisen können. Aber auch umgekehrt, wenn sich die Dienenden oder im Brode Stehenden schlecht benehmen, ihren Prinzipalen und Herrn erheblichen Anlaß zu Beschwerden geben, so soll es an unseren Abmahnungen nicht fehlen. Denn unser Streben geht dahin, das ganze Verhältniß zwischen Kapital und Arbeit, zwischen Regierung und Volk durch Versöhnung und Vereinbarung zu bessern. Deßhalb werden nicht blos allgemeine Vorschläge aufgenommen werden, sondern auch in dem mit der Feierabends-Zeitung verbundenen Anzeigeblatt geeignete kleine Artikel, die nur Einzelne angehen. Freilich muß Alles gehörig beglaubigt und ehrbar gehalten sein. Die Gebühren für Einrückung (3 Kreuzer für die Zeile) sind natürlich um Allen nützen zu können, mäßig. Das aber muß sich Jeder, wenn es nicht ausdrücklich anders bedungen ist, gefallen lassen, daß sein Artikel verkürzt oder von Leidenschaft etwas gereinigt,

147

DIE FEIERSTUNDE

076»

oder sonst nach den Grundsätzen unseres Blattes abgeändert wird, natürlich ohne Beeinträchtigung des Inhaltes. Insbesondere werden bei allen etwa verletzenden Artikeln die Namen und der Wohnort der Angegriffenen erst nach völliger Ergriindung der Wahrheit genannt werden, sonst aber wird man sich mit Andeutungen etwa durch Buchstaben begnügen. — Eine weitere Aufgabe für die Feierabends-Zeitung ist die Auswanderungs-Angelegenheit. Je zahlreicher die Fälle vorkommen, daß deutsche Landsleute durch falsche Belehrung oder durch betrügerische Verlockung bei ihrer Auswanderung in Nachtheil, oft geradezu in Unglück gerathen, desto eifriger werden wir es uns angelegen sein lassen, die zuverlässigsten Nachrichten zu verbreiten und Warnungen vor Gefahren ergehen zu lassen. Wir werden uns mit den soliden Auswanderungs-Vereinen und Agenturen möglichst in Verbindung setzen und wahrheitsgetreue Schilderungen aus den Seestädten und den Einwanderungsplätzen veröffentlichen, damit namentlich die Leute auf dem Lande schon vor ihrem entscheidenden Entschlüsse auszuwandern mit zuverlässigen Nachrichten versorgt werden. Auch Handels- und Verkehrs-Nachrichten, soweit sie nicht den eigentlichen Kaufmann angehen, sondern das ganze Publikum interessiren, werden wir von Zeit zu Zeit mittheilen. Muß denn jetzt nicht Jeder wissen, wie die Eisenbahnen gehen, wie die Preise des Getreides, des Kaffees, selbst der Goldstücke stehen? Gar oft kommt der geringe Mann in Nachtheil, weil er von solchen Dingen keine Kenntniß hat. Dies sind die Hauptzüge des Planes der Feierabends-Zeitung, die sich im Allgemeinen zum Ziel gesetzt hat: der arbeitenden Klasse zu nützen. Findet sie hinreichende Theilnahme und Unterstützung, so wird es an Verbesserungen von mancherlei Art nicht fehlen.

0767 DIE FEIERSTUNDE Cosel "•Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. * Quelle: Rister Κ 274: DIE FEIERSTUNDE. Beilage zu COSELER ZEIT U N G . Cosel 1877-[ ]

0768 D I E FEIERSTUNDE Literarisches Sonntagsblatt des UNTER-EMMENTALER Huttwil 1876-1972 * Nicht aufgenommen.

0769 DIE FEIERSTUNDE Beilage zu OBERLÄNDISCHES VOLKSBLATT Interlaken 1878 - 1 9 0 2 "Nicht aufgenommen.

0770

DIE FEIER-STUNDE

148

0770 DIE FEIER-STUNDE Nürnberg 1858 - 1 8 6 2 * Standorte: 12: 8° Per. 7ml[1861.1862] 75: Amb. 648 4°[1859] * Nicht nachgewiesen: 1858. 1859. Nr. 1 - 5 2 . 1860. 1861. Nr. 1 - 1 3 . * 1859 —1862: Mehr nicht nachgewiesen. •Beilage zu NÜRNBERGER STADT-HEROLD und zu FRÄNKISCHER HEROLD.

D I E FEIER-STUNDE. Gratis-Beilage zum Nürnberger Stadt-Herold[a¿ 1861 mit dem Untertitel: Sonntags-Beilage zum Nürnberger Stadt-Herold; ab 1861, Nr. 27 mit dem Untertitel: Sonntags-Beilage zum Fränkischen Herold]. Redaktion: Bernhard Joseph Masch[d¿ 1861: J.G. Pecker; ab 1861, Nr. 25: J. List; ab 1862, Nr. 9: J.C. Leuchs], Jg· 2 - 5 . Nürnberg: Bernhard Joseph Masch[d¿ 1861: Nürnberg: J.B. Masch (Witwe)] 1859-1862. 4° Jg. 2: 1859. Nr. 53-104. S. 209-416. Jg. 4: 1861. Nr. 1 4 - 5 3 . S. 105-420. Jg. 5: 1862. Nr. 1 - 37. 296 S. * 1 Nr. - 4 zweisp. S., ab 1861: 1 Nr. - 8 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich, ab 1861 wöchentlich. "•Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Jg.

0771 FEIERSTUNDE Wertheim 1859 - 1865 * Standort: 25: Ztg 83[1859 — 1865] * 1859—1865: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu MAIN- U N D TAUBERBOTE.

FEIERSTUNDE. Wöchentliches Beiblatt des Main- und Tauberboten zur Unterhaltung und Belehrungtab 1864 mit dem Untertitel: Belletristisches Beiblatt zum Main- und Tauberboten]. Verantwortlicher Redakteur: E. Bechstein. [Jg. 1 - 7 ] . Wertheim: Müller (E. Bechstein) 1859 - 1865. 4°[ab 1864: 8°] [Jg. 1:]1859. Nr. 1[1.1.] - Nr. 53. 212 S. [Jg. 2:]1860. Nr. 1 - 5 2 . 208 S.

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[Jg. [Jg. Qg. [Jg. [Jg.

FEIERSTUNDEN

3:]1861. 4:]1862. 5:]1863. 6:]1864. 7:]1865.

0774

N r . 1 - 4 9 . 196 S. N r . 1 - 4 8 . 192 S. N r . 1 - 3 8 . 156 S. N r . 1 - 104. [416, nicht:]216 S. N r . 1 - N r . 104[30.12.]. 416 S. * 1 N r . — 4 zweisp. S. * Wöchentlich, ab 1864 zweimal wöchentlich. * Inhaltsübersicht: p r o Jg.

0772 D I E F E I E R S T U N D E Wien 1 8 6 4 - 1 8 6 6 * Standort: Ö N B Wien: 398.241-Q1864-1866] "Ί864—1866: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu DIE PRESSE.

DIE FEIERSTUNDE. Belletristische Beilage der „Presse". Eigenthümer: August Zang. Verantwortlicher Redakteur: Joseph Mitter[a¿ 1865, Nr. 292: Franz Krtsmáry; ab 1866, Nr. 489: J. Schmied]. [Jg. 1 - 3 ] . Wien: August Zang 1864 -[1866], 4° [Jg. 1:]1864. N r . 2 - 7 7 . [Jg. 2:]1865. N r . 7 8 - 3 6 0 . [Jg. 3:]1866. N r . 3 6 1 - 4 9 7 . * 1 N r . — 4 zweisp. S. * Dreimal wöchentlich. * 1864: N r . 2[25.8.]. * Letzte datierte Nr.: N r . 28[19.10.1864].

0773

FEIERSTUNDEN Aschaffenburg 1862 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: D Z K 1862: F E I E R S T U N D E N . Beilage zu A N Z E I G E R F Ü R A S C H A F F E N B U R G U N D U M G E G E N D . Redaktion: R. Günther. Aschaffenburg 1862.

0774

FEIERSTUNDEN Berlin 1878 - 1 8 7 9 * Nicht nachgewiesen.

0774

FEIERSTUNDEN

150

* Quelle: Kirchner 23460: FEIERSTUNDEN. Unterhaltungsblätter für deutsche Familien. Berlin 1878 - 1879.

0775 FEIERSTUNDEN Freudenstadt "•Nicht nachgewiesen. * Erscheinungszeit nicht ermittelt. * Quelle: Schott 134: FEIERSTUNDEN. Beilage zu DER GRENZER. Freudenstadt 1842 - 1876.

0776 FEIERSTUNDEN Kassel 1868 - 1869 * Standort: 4: VIII A 1564[1869] "•Nicht nachgewiesen: 1868. "Ί869: Mehr nicht nachgewiesen. "Beilage zu HESSISCHE VOLKSZEITUNG.

FEIERSTUNDEN. Belletristisches Beiblatt zur Hessischen Volkszeitung. Für die Redaktion verantwortlich: W. Helle, L. Mohr. [Jg· 2]. Kassel: [Druckgas & R u d o l p h ^ 1869, Nr. 235: Kassel: [Druck:]C. Landsiedel] 1869. 4° [Nur nachgewiesen:] [Jg. 2:]1869. Nr. 31[6.1.] - 33.35 - 40.42 - 47.49 - 82.84 - 91.93 - 95.97 - 106. 108 - 152.154 - 158.160 - 229.231 - 238.240 - 254. 256 - 262.264 - 279.281 - 3Ó0.302 - 306 [31.12.]. * 1 Nr. - 4 zweisp. S. "Separatpagination. "Sechsmal wöchentlich.

0777 FEIERSTUNDEN Naumburg 1877- 1881 "Nicht nachgewiesen. "Quelle: Kirchner 23440: FEIERSTUNDEN. Blätter am häuslichen Herd. Redaktion: Arthur von Burgfeld, Paul Ludwig. Naumburg 1877-1881.

FEIERSTUNDEN

151

0780

0778 FEIERSTUNDEN Oldenburg 1852 * Standort: 45: Ge IX A 466[1852] * 1852: Mehr nicht erschienen. •Beilage zu OLDENBURGER ZEITUNG.

FEIERSTUNDEN. Redakteur: A. Lübben. Jg· 1·

Oldenburg: Gerhard Stalling 1852. 4° Jg. 1: 1852. Nr. 1[1.1.] - Nr. 52[27.6.]. 208 S. * 1 Nr. — 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich.

0779 FEIERSTUNDEN Stein a.Rh. 1869-1871 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Blaser 186: FEIERSTUNDEN. Beilage zu BOTE AM RHEIN U N D UNTERSEE. Stein a.Rh. 1869-1871.

0780 FEIERSTUNDEN Stuttgart 1860-1865 * Standort: 17: Zs 3094[1860 — 1865] "Ί860 — 1865: Mehr nicht nachgewiesen.

FEIERSTUNDEN. Unterhaltungsblatt für Gebildete aller Stände. [Jg. 1 - 6 ] . Stuttgart: Hoffmann 1860-1865. 4° [Jg. 1:]1860. [Jg. 2:]1861. [Jg. 3:]1862. [Jg. 4:]1863. [Jg. 5:]1864. [Jg. 6:]1865.

[Nr. 1 - 12]. 380 S. [Nr. 1 - 12]. 380 S. [Nr. 1 - 12]. 451 S. [Nr. 1 - 12]. 380 S. [Nr. 1 - 12]. 572 S. [Nr. 1 - 12]. 572 S. * Monatlich. "•Illustrationen. * Inhaltsübersicht: pro Jg.

0781

FEIERSTUNDEN

152

0781 FEIERSTUNDEN Weißenfels 1853 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 11226: FEIERSTUNDEN. Ein Unterhaltungs-Blatt für Leser aller Stände. Herausgeber: F. Stein. Weißenfels 1853.

0782 FEIERSTUNDEN Wien 1851 * Nicht nachgewiesen. »Quelle: Winckler 33.

0783 FEIERSTUNDEN Wien 1856-1857 * Standort: Ö N B Wien: 104.916-Q1856.1857] * 1856— 1857: Mehr nicht erschienen.

FEIERSTUNDEN. Wochenschrift für Unterhaltung und Belehrung. Eigenthümer und Redakteur: Julius Seidlitz. Ug· 1]· Wien: Eduard Hügel 1856-1857. 4° [Jg. l:]1856/57. Nr. 1[6.4.1856] - Nr. 49[8.3.1857]. 560 S. * 1 Nr. = 12 dreisp. S. »Wöchentlich. * Illustrationen. "•Beilagen: 1. LITERATUR- U N D KUNST-BLATT. 1856. Nr. 1 - 6 . 20 S. 2. SILVESTER-BLATT. 1856. Zu Nr. 39. 8 S.

0784 FEIERSTUNDEN IM H Ä U S L I C H E N KREISE Paderborn, Köln 1875 - 1883 * Standorte: la: Ac 7340[1875 - 1877.1880.1881] Es 1: 97/4[1878.1879] * Nicht nachgewiesen: 1878. H. 2. 4 - 1 2 . 1882.1883. * Quelle: Kirchner 23403.

DES FELDBERG'S TÖCHTERLEIN

153

0785

* Editorials: 1877. 484. 1878. H . 1. Unpag. Bl.

FEIERSTUNDEN IM HÄUSLICHEN KREISE. Blätter für Unterhaltung, Belehrung und Erheiterungfa/? 1880 ohne Untertitel]. Redaktion: Bonifacius-Druckerei (J.W. Schröder)[¿ 1878: P.Humbert; ab 1879: Köln: Heinrich Theissing] 1875-1881. 8°[ab 1880: 4°] Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4:

1875. 1876. 1877. 1878.

H . 1 - 12. 384 S. H . 1 - 12. 384 S. H . 1 - 12. 484 S. H . 1. 32 S. H . 3. S. 6 5 - 9 6 . Jg. 5: 1879. H . 1 - 12. 384 S. Jg. 6: 1880. H . 1 - 12. 384 S. Jg. 7: 1881. H . 1 - 1 2 . 384 S. * 1 H . · 32 zweisp. S. * Monatlich. * Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: p r o Jg. *Jahrgangs-Titeleien[ab 1879]: F E I E R S T U N D E N IM H Ä U S L I C H E N KREISE. Illustrine katholische Monatsschrift zur Unterhaltung, Belehrung und Erheiterung.

FEIERTAGS-BLÄTTER, WIENER- N r . 2843

0785 DES FELDBERG'S TÖCHTERLEIN Schopfheim 1865 - 1 8 6 9 *Standort: 25: Ztg 112[1865— 1869] * 1865—1869: Mehr nicht nachgewiesen. "Editorial: 1865. 1. "Beilage zu D E R S T A T T H A L T E R V O N S C H O P F H E I M .

DES FELDBERG'S TÖCHTERLEIN. Unterhaltungsblatt des Statthalters von Schopfheim. (Jg. 1 - 5 ] . Schopfheim: Georg Uehlin 1865 - 1869. 4°

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[Jg. [Jg. [Jg. [Jg. [Jg.

DES FELDBERG'S TÖCHTERLEIN

1:]1865. 2:]1866. 3:]1867. 4:]1868. 5:]1869.

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N r . 1[7.1.] - N r . 51. 208 S. N r . 1 - 4 7 . 188 S. N r . 1 - 5 0 . 200 S. N r . 1 - 52. 208 S. N r . 1 - N r . 8[20.1.]. 32 S. * 1 N r . = 4/8 zweisp. S. * Wöchentlich. * Probenummer. 1864. 4 S.

[1865. /.·] An des Feldberg's Töchterlein. Des alten Feldberg's Töchterlein K o m m t von den H ö h ' n herunter: Nicht G o l d trägt es und Edelstein, Einfach in Tracht und sittenrein, Geht's froh einher und munter. So ziehe aus mit frommen Sinn U n d pflanz' auf deinen Wegen Die Liebe und den Frieden hin, Des Lebens herrlichster Gewinn, Des Hauses schönster Segen. Erhalte stets dein Auge klar U n d dien' der guten Sache, Weich' von dem Rechte nicht ein Haar, U n d biete nie die Hände dar Zu hinterlist'ger Rache. Was du gelernt im Vaterhaus, D e m deutschen, ernsten, reinen, Die Wahrheit — trage weit hinaus, U n d lösch' den Schein, den falschen aus, Bei Großen und bei Kleinen. O k o m m e bald, du Töchterlein V o m Wiesenthaie, wieder, U n d bringe aus der Heimath dein Mir Grüße an den fernen Rhein, — U n d deiner Sänger Lieder. Reitzel.

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DIE FELDKIRCHE

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0786 DIE FELDKIRCHE Leipzig 1856

DIE SONNTAGS-POST Leipzig 1857 "•Standorte: la: Ac 7227/10[1856] SLB Dresden: ZB 301[1857] * 1856-1857: Mehr nicht erschienen. * Editorials: 1856. 1. 420. 1857. 412.

DIE FELDKIRCHE. Illustrine Wochenschrift für alle Freunde der Natur. Verantwortlicher Redakteur: Otto Wigand, üg· 1]· Leipzig: Otto Wigand 1856. 4° [Jg. 1:]1856. Nr. 1 - 5 2 . 420 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. * Wöchentlich. * Illustrationen. [Fortsetzung:] DIE SONNTAGS-POST. Illustrirte Wochenschrift zur Belehrung und Unterhaltung. Herausgeber: Otto Wigand. Verantwortlicher Redakteur: Otto Wigand, üg· 2]· Leipzig: Otto Wigand 1857. 4° [Jg. 2:]1857. Nr. 1 - 5 2 . IV, 412 S. * 1 Nr. - 8 zweisp. S. * Wöchentlich. * Illustrationen. "•Inhaltsübersicht: pro Jg. [1856.1:] An unsere Leser. Höret einige Worte über den Inhalt, welchen unsere Zeitschrift bringen wird. Höret einige Worte zugleich über unser Bild, was an der Spitze des Blattes steht. I. Erbauung. Wie reichlich ist die Erbauung zu finden in der großen, majestätischen Urkirche — in der Naturi Unsere Feldkirche soll denn ertönen lassen die ewigen Psalmen der Urkirche — soll das Herz des Menschen erbauen, reinigen, heiligen. War doch auch unser Herr und Meister ein warmer Freund der Natur. Verweilte er doch so gern in ihr,

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DIE FELDKIRCHE

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entlehnte er doch seine schönsten Gleichnisse aus ihr, knüpfte er doch seine wichtigsten Lehren an sie. Oft klingen die Glocken Eurer Dome und Gotteshäuser, — höret denn auch das Glöckchen unsrer Feldkirche. Es klingt nicht nur dann und wann, — es tönt fort und fort. Ihr könnt es hören im Frühling, im Sommer, im Herbst, selbst wenn der Gewittersturm durch Wald und Flur, oder das Winterwetter über Stoppel und Schnee rauscht. Oder läuten und klingen nicht vernehmbar und hell für das fühlende Menschenherz gleichsam alle Blumen, Blüthen und Aehren? — Vom Veilchen im Frühlingssonnenschein bis zum Schneeglöckchen unter der Winterdecke: täglich, stündlich, auf dem Feld, in Garten und Weinberg tönt hell das Geläute unsers Kirchleins, fort und fort könnt Ihr seinen heiligen Vollklang hören. Möge darum das Glöckchen der Feldkirche laut und verständlich tönen an Euer Herz und Euch laden zum Gebet. Betrachtet noch die Sonne, die das Kirchlein beleuchtet, den Friedhof, der neben ihm sich ausbreitet, den Vogelflug, der über die Gräber rauscht. — Denket dabei an die Sonne, welche auch über Euerm Leben einst aufging und sicher einst untergehen wird, denket an das Plätzchen, welches man Euch zurechtmachen wird auf dem Friedhofe. Aber fürchtet Euch nicht. Das Glöckchen klingt ja auch dort noch, es wird Euch erwecken, und auch über Euere Gräber rauscht Vogelflug — ein Zeichen des ewigen Lebens. Höret mir denn zu, wenn ich Euch jetzt erzähle, was Ihr Alle draußen auf Feld und Wiese, in Garten und Weinberg, in Wald und Flur schon empfunden habt. Euere Empfindungen waren heilige Bausteine. Diese will ich zusammenthun und ordnen für unsere Feldkirche, in unsrer Feldkirche. — Aber nicht nur Erbauung, auch II. Belehrung wird die Feldkirche darbringen. Einen Ehrenplatz wird finden in ihr das eigentliche Oekonomische und Wirthschaftliche. Die Feldkirche wird in kurzen, einfachen Artikeln belehrend sich verbreiten über das Gebiet der Arbeit, durch welche der Mensch den Segen aus der Natur hervorhebt. Darum seht Ihr auch oben auf dem Bilde landwirtschaftliche Geräthe, seht zugleich den Segen des Feld-, Garten- und Weinbaues hinaufreichen bis an des Kirchleins Spitze. Aber nicht etwa über Oekonomisches allein wird die Belehrung sich erstrecken, sondern hinauszweigen soll sie nach allen Feldern des Lebens, auf welchen Nützliches und Wissenswerthes zu finden ist. Nur Politik bleibt ausgeschlossen. Und düstere Wolken nicht, nicht Blitz und Wetter umgeben oben auf dem Bilde unser Kirchlein. Dasselbe steht umgürtet von heitern, lichten Sternen. — Erkenne darin den dritten Theil vom Inhalt unsers Blattes: III. Unterhaltung. Sie wird, sie darf nicht fehlen. An das Feld der Erbauung und Belehrung schließt sich das Feld der Unterhaltung — das schöne Gebiet der Kunst und Dichtung an. — Man könnte demnach sagen: unsere Feldkirche steht auf dreifachem Felde. Denn wenn der Abend kommt, wenn uns das erbauliche Glöcklein klang, wenn Ackergeräth und Werkzeug ruhen, wenn die heitern Sterne am Himmel stehen: dann soll Euch noch leuchten der Sternenhimmel der Poesie. So tretet denn herbei an unsere Feldkirche: Ihr wisset nun, was Ihr darin finden werdet, wisset nun, daß wir mit Recht auch über ihre kleine Thüre schreiben

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DIE FELDKIRCHE

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k ö n n t e n , was da geschrieben steht über der großen T h ü r e der U r k i r c h e — nämlich der Natur:

„bete, arbeite, sei frohen

Herzens!"

[1856.420:]

D a s deutsche V o l k ist das gebildetste unter den civilisirten N a t i o n e n u n d zwar u m so mehr, als in D e u t s c h l a n d B i l d u n g des Geistes u n d G e m ü t h e s nicht ein M o n o pol bevorzugter Classen, sondern ein allgemeines Bedürfniß ist. D i e deutsche Wissenschaft anerkennt das v o n J a h r zu J a h r entschiedener, indem sie sich's angelegen sein läßt, die v o n ihr entdeckten u n d gehobenen Schätze in eine F o r m zu bringen, vermittelst welcher dieselben der ganzen N a t i o n zu N u t z e n , F r o m m e n u n d L u s t gereichen können. D ü r f e n wir ein Bild gebrauchen, so sagen wir: unsere Wissenschaft, statt wie früher ihre G o l d b a r r e n u n d Silberstangen in den V o r r a t h s k a m mern

der Gelehrsamkeit

aufzuhäufen, prägt dieselben

jetzt zu

handlichen

D u k a t e n u n d T h a l e r n aus. A b e r i m H a n d e l u n d Wandel sind nicht nur D u k a t e n u n d T h a l e r nöthig, sondern auch u n d ebensosehr G r o s c h e n u n d K r e u z e r . D e r kleine V e r k e h r , welcher d o c h eigentlich der größte ist, bedarf dringend der Scheidemünze. U n d wie eine materielle, s o gibt es auch eine ideelle Scheidemünze. D a s ist die Publizistik, insbesondere die volksthümliche. W e n n sie aus echtem Metall u n d sorgfältig geschlagen wird, so ist ihr E i n f l u ß u n d ihr Segen unberechenbar groß. Ihr liegt die Vermittlung des geistigen Verkehrs, o h n e welchen der materielle bald stocken müßte, unter d e m V o l k e o b ; sie hat die A u f g a b e u n d Pflicht, das unermeßliche Kapital deutschen Wissens in Kreisen u m z u t r e i b e n , welche weder Zeit noch Gelegenheit haben, ihren Antheil daran aus dicken B ü c h e r n sich anzueignen. Wir sind natürlich weit v o n der blinden Selbstgefälligkeit entfernt, zu meinen, es gäbe in D e u t s c h l a n d n o c h keine publizistischen O r g a n e , welche der A u f g a b e u n d Pflicht, wie wir sie angedeutet, mit E r n s t u n d Tüchtigkeit n a c h k o m m e n . W i r wollen mit unserer „Sonntags-Post"nur

in die R e i h e der Blätter treten, welche sich

das w a h r h a f t nationale Ziel gesteckt haben, alle Classen unseres V o l k e s m e h r u n d m e h r auf die H ö h e der Zeit z u heben. D i e Mittel, w o m i t wir dieses anstreben wollen, sind Belehrung u n d

Unterhaltung.

I n d e m wir, wie schon der Titel unseres Blattes andeutet, vorzugsweise f ü r das Publicum schreiben, welches v o n der wochentäglichen A r b e i t u n d M ü h e gerne vermittelst einer passenden Sonntagslectüre sich erholt, verzichten wir u n d unsere Mitarbeiter, die wir unter den besten Schriftstellern Deutschlands gefunden, auf schwerfällig gelehrte A b h a n d l u n g e n u n d gehen überall darauf aus, anregend zu belehren, belehrend zu unterhalten.

W o r a u f wir aber nicht verzichten, ist Gründlich-

keit der Darstellung u n d E r n s t der G e s i n n u n g . D i e s e T u g e n d e n sind einem Volksblatte u m so unumgänglicher nöthig, als unsere Zeit auf allen G e b i e t e n immer größere A n f o r d e r u n g e n an den Menschen macht. D e m besonnenen

Fortschritt mit Entschiedenheit zugethan, w e r d e n wir jedem

tüchtigen Streben Gerechtigkeit widerfahren lassen, unersprießlicher P o l e m i k aber keinen Zutritt in die Spalten unseres Blattes gestatten. W i r werden u n s redlich b e m ü h e n , jede F r a g e v o n allgemeinem

u n d speciellem Interesse allseitig zu er-

örtern, unsere Leser in Betreff der neuen Erscheinungen des materiellen,

geistigen

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DIE FELDKIRCHE

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und sittlichen Lebens auf dem Laufenden zu erhalten, sie heimischer zu machen im Vaterlande, sie aufzuklären über die Fremde. U n d da neben dem Verstand auch das Gemüth seine Rechte hat, so werden wir diese zu befriedigen trachten durch Aufnahme geeigneter Schöpfungen der Poesie in gebundener und ungebundener Rede. In Allem und Jedem ist unser leitender Grundsatz: „Aus dem Leben und für das Leben!"

0786a F E L L I N E R B L Ä T T E R Dorpat 1859 "•Standort: 212: Ζ E 5[1859] * 1859: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorial: 1859. 3.

FELLINER BLÄTTER. Herausgeber: Friedrich Dsirne, Johannes Meyer, dg- HDorpat: E.J. Karow 1859. 8° [Jg. 1:]1859. [H. 1.]. 94 S. FERDINAND ROEDER'S NEUER THEATER-MONITEUR Berlin - N r . 0787 F E R D I N A N D R O E D E R ' S T H E A T E R - M O N I T E U R

0787 F E R D I N A N D R O E D E R ' S T H E A T E R - M O N I T E U R Berlin 1 8 5 6 - 1 8 5 8

DEUTSCHE THEATER-REVUE Berlin 1858

FERDINAND ROEDER'S THEATER-MONITEUR Berlin 1858 - 1 8 6 3

FERDINAND ROEDER'S NEUER THEATER-MONITEUR Berlin 1863 "Standort: M 113: 4° Per. 92[1857-1863]

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FERDINAND ROEDER'S THEATER-MONITEUR

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"Ί856—1863: Mehr nicht nachgewiesen. "•Editorials: 1856. 1. 53. 66. 1857. 1. 1858. 1. 1858. 137. Nr. 40. 1859. Nr. 1. Nr. 17. 1860. Nr. 1. Nr. 104. 1862. Nr. 1. Nr. 103.

F E R D I N A N D ROEDER'S THEATER-MONITEUR. Central-Organ für das gesamte Theaterwesen. Herausgeber: Ferdinand Roeder. Redaktion: Unter Verantwortlichkeit des Herausgebers [ab 1856, Nr. 18: Unter Verantwortlichkeit des Herausgebers von Held; ab 1856, Nr. 20: Verantwortlicher Redakteur: Held; ab 1856, Nr. 22 keine Redaktionsnennung]. Jg[l]-3. Berlin: J. Bernhardt & Comp .[ab 1856, Nr. 20: Berlin: Ferdinand Roeder; ab 1856, Nr. 35: Berlin: J. Peiser; ab 1858, Nr. 3: Berlin: Ferdinand Roeder] 1856 - 1858. 4° [Jg. 1:]1856. Nr. 1[18.5.] - Nr. 66. 264 S. Jg. 2: 1857. Nr. 1 - 103. 416 S. Jg. 3: 1858. Nr. 1 - Nr. 33[25.4.]. 136 S. * 1 Nr. - 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich.

[Fortsetzung:] DEUTSCHE THEATER-REVUE. Dramaturgische und theatergeschäftliche Blätter. Herausgeber: Ferdinand Roeder. Jg· i. Berlin: Ferdinand Roeder 1858. 4° Jg. 1: 1858. Nr. 1[1.5.] - Nr. 3[6.5.]. 12 S. * 1 Nr. - 4 zweisp. S: * Zweimal wöchentlich. »1858: Nr. 1.2.: Probenummern. Nr. 4.5.: konfisziert.

[Fortsetzung:] F E R D I N A N D ROEDER'S THEATER-MONITEUR. Centrai-Organ für das gesamte[a¿ 1860, Nr. 28: gesammte] Theaterwesen. Herausgeber: Ferdinand Roeder. Verantwortlicher Redakteur: Held; ab 1858, Nr. 40: Redakteur: Held; ab 1859, Nr. 2: Ferdinand Roeder; ab 1859, Nr. 16: In Stellvertretung: Held]. Jg. 3 - 8 . Berlin: Carl Nöhring[*£ 1858, Nr. 78: Berlin: J. Peiser; ab 1860, Nr. 34: Berlin: Ferdinand Roeder] 1858-1863. 4° Jg. 3: 1858. Nr. 34[20.5.] - Nr. 97. S. 137-140. Jg. 4: 1859. Nr. 1 - 103.

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Jg. Jg. Jg. Jg.

FERDINAND ROEDER'S THEATER-MONITEUR

5: 6: 7: 8:

1860. 1861. 1862. 1863.

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Nr. 1 - 104. Nr. 1 - 102/103. Nr. 1 - 103. Nr. 1 - Nr. 52[28.6.]. * 1 Nr. - 4 zweisp. S. * Zweimal wöchentlich. * 1858: Nr. 34: S. 137-140. Dann keine Pagination mehr.

[Fortsetzung:] FERDINAND ROEDER'S NEUER THEATER-MONITEUR. Centrai-Organ für das gesammte Theaterwesen. Herausgeber: Ferdinand Roeder. Redakteur: Ferdinand Roeder. Jg1- Ferdinand Berlin: Roeder 1863. 4° Jg. 1: 1863. Nr. 1[2.7.] - Nr. 52[31.12.]. * 1 Nr. - 4 zweisp. S. Zweimal wöchentlich. [1856.1:] An Deutschlands Künstler und Kunstfreunde. Gestützt auf die genaueste Sachkenntniß im Gebiete des gesamten Theaterwesens, welche ich mir während meiner nun fast dreißigjährigen Wirksamkeit als ausübender Künstler und noch mehr als Leiter der bedeutendsten Bühnen in und außer Deutschland erworben, habe ich es wagen zu können geglaubt, in Verbindung mit der gegenwärtigen Zeitschrift ein Theater-Gesckäfts-Büreau zu begründen. Wenngleich dadurch die bedeutende Zahl dieser Institute um eines vermehrt wird, so darf ich doch hoffen, daß das Unternehmen ein erfolgreiches zu werden versprechen kann: erstens, weil mich meine vielen Verbindungen und reichen Erfahrungen in der Theaterwelt vorzugsweise in den Stand setzen, das Amt eines geschäftlichen Vermittlers zu verwalten; zweitens, weil die Redaction dieses Centrai-Organs, unterstützt durch namhafte auswärtige Mitarbeiter, Männern anvertraut ist, die sich im Gebiete der theatralischen Kunst, der Dramaturgie und Journalistik, seit vielen Jahren erfolgreich bewegt haben; drittens, weil — wie man sich aus dem Inhalt dieser ersten Nummer überzeugen wird — von Seiten des Unternehmers und der Redaction Nichts versäumt ist, um das Institut zu einem wirklichen, allumfassenden Centrai-Organ für das gesamte Theaterwesen zu machen. Ferdinand Roeder. [1856.53:] Unsere Grundsätze. 1) Die Kritik in unserm Blatte soll unabhängig sein von jeder persönlichen Beziehung und Rücksicht.

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FERDIAND ROEDER'S THEATER-MONITEUR

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2) Anerkennung und Tadel sollen nur mit dem Maße der Ueberzeugung abgemessen werden und in keinem Falle nach dem Umstände, ob Jemand auf unser Blatt abonnirt ist oder nicht. 3) Auch das kleinste oder verborgenste Talent soll in unserm Blatte Berücksichtigung und Würdigung finden. 4) Jedem in unserm Blatte Beurtheilten steht das Recht zu, den Namen des Beurtheilers durch die Redaction zu erfahren. [1857.1:} An unsere Leserl Viel Glück zum neuen Jahre! — Mit der heutigen Nummer tritt der „Theater-Moniteur" in seinen zweiten Jahrgang, was so viel sagen will: daß er die Feuerprobe seiner Existenz bestanden hat. Indem zugleich ein neues Quartal beginnt, wollen wir nicht unterlassen, darauf hinzuweisen, daß die Annahme von drei Nummern des Blattes zum Abonnement auf das laufende Vierteljahr verpflichtet, — eine Einrichtung, die deshalb nothwendig ist, weil das Blatt durch directe Post versandt wird, und also ein Postabonnement nicht thunlich erscheint. Andrerseits wird es unsre Sorge sein, den behufs des Incasso des Abonnementsbetrages bisher eingeschlagenen, für Viele aber sehr genirenden Weg des Postvorschusses durch einen weniger genirenden zu ersetzen. Schließlich diene noch zur Versicherung, daß Redaction und Mitarbeiterschaft unsres Blattes sich eifrigst bestreben werden, den „Theater-Moniteur" durch eine eben so offene und freie wie interessante Haltung zu einem Organ zu machen, welches der ehrenden Stellung, die man ihm bisher eingeräumt, so wie des guten Rufes, den er sich so schnell erworben hat, in jeder Beziehung würdig ist. [185 8.1:} Zum neuen Jahre. So willkürlich auch der Zeitabschnitt sein mag, den man „neues J a h r " oder „Neujahr" nennt, so vortrefflich ist er doch der Sitte zufolge dazu geeignet, daß jeder Mensch — sei sein Wirkungskreis welcher er wolle, — beim Eintritt dieses Zeitabschnitts gute Vorsätze faßt. Zwar sagt ein geistreicher Schriftsteller: mit guten Vorsätzen sei der Weg zur Hölle gepflastert! Allein dieser Ausspruch gehört zu den vielen, welche mehr deshalb, weil man sie geistreich, als weil man sie wahr findet, für schön gelten. Gute Vorsätze sind immer etwas Gutes und auch etwas Nützliches. Denn mag auch im Laufe der Zeit und im Drange der Umstände Vieles davon ins bodenlose Meer der Vergessenheit fallen; Etwas bleibt denn doch, wie bei der Verleumdung, immer kleben; und wer z.B. den festen Vorsatz faßt, eine Million zu erwerben, der wird — wenn er auch die Million nicht erwirbt, — doch ganz sicher nicht Hungers sterben! — Darum also nicht blöde mit den guten Vorsätzen zum neuen Jahrel — Auch der „Theater-Moniteur" hat beim Rückblicke auf das vergangene Jahr alle

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Ursache, eine Menge guter Vorsätze zu fassen; denn er ist sich vieler Fehler und Mängel, die theils Begehungs-, theils Unterlassungssünden sind, aufrichtig bewußt. U n d wenn die meisten Blätter, und ganz besonders die Theaterzeitungen, beim Rückblicke auf ein vergangenes Jahr mit Pharisäer-Hochmuth von ihren guten Werken reden, sei es laut oder stillschweigend, so schlägt der „TheaterM o n i t e u r " , der immer was Apartes haben muß, mit der D e m u t h des Zöllners an seine Brust und ruft: „ P u b l i k u m , sei mir Sünder gnädig!" Aber, was haben wir denn nun eigentlich verbrochen? — Wir wollen es in einer offenen Beichte bekennen; denn das Selbstbekenntniß ihrer Fehler ist für Menschen und Zeitschriften der erste Schritt zur Besserung. — Leider k o m m t es nur bei Beiden so selten vor! — Als ich, der unterzeichnete Redacteur, vor nun fast zwei Jahren im Verein mit dem Theateragenten Ferdinand Roeder den „Theater-Moniteur" begründete, geschah es unter Ausstellung eines Programms, welches für eine TheateragenturZeitung eben so neu wie unausführbar erschien: Der „Theater-Moniteur" sollte eine unparteiische, nur den Gesetzen der Aesthetik unterworfene, von den Geschäftsinteressen der Theateragentur möglichst unabhängige Stellung einnehmen. Ich kann mir das Zeugniß geben, (und die außerordentliche Verbreitung des Blattes, so wie die Anerkennung, welche dasselbe auf allen Seiten fand, legalisirt dies Zeugniß!) daß ich mein P r o g r a m m trotz seiner scheinbaren Unausführbarkeit die meiste Zeit über nach besten Kräften inne gehalten habe. W o es hier und da nicht geschah, trugen Verfolgungen sehr bedauerlicher Art oder Umstände, denen ich mit aller Kraft nicht Herr zu werden vermochte, die Schuld davon. D a ß ich mich dadurch entmuthigen ließ, daß ich zufolge dessen die Lust und Liebe zu der guten Sache momentan aufgab und einzelne Perioden hervorrief, in denen das Blatt theils seinen literarischen Werth, theils seine unabhängige, rücksichtslose Stellung verlor: — das sind eben die Sünden, deren ich mich anzuklagen habe, und bezüglich deren ich das neue Jahr mit dem guten Vorsatze künftiger Vermeidung antrete. Es sind Maßregeln getroffen, u m den „Theater-Moniteur" auch vor dem leisesten Abweichen von den guten Principien, die bei seiner G r ü n d u n g maßgebend gewesen und es noch heute sind, zu bewahren. D e m g e m ä ß wird der „Theater-Moniteur" in seiner Eigenschaft als unterweisender und warnender Begleiter jedes echten und gesinnungsvollen Kunststrebens, das Richteramt der Kritik ohne alle Rücksicht auf persönliche und geschäftliche Beziehungen üben, was u m so eher möglich ist, als sich das Geschäft der Roeder'sehen Theateragentur durch seine eigne Gediegenheit und Reellität zu einem so hohen Grade der Blüthe gebracht hat, daß es nur noch auf die Verbindung mit solchen Bühnenvorständen und Bühnenkünstlern, welche gesinnungsvoll genug sind, u m eine offene, freie und ehrliche Würdigung ihrer Leistungen nicht zu scheuen, zu reflectiren braucht. — Hiermit ist, wie ich glaube, der Standpunkt, den der „Theater-Moniteur" unter meiner erneuten Redaction inne zu halten, entschlossen ist, genugsam angedeutet, u m mich hoffen zu lassen, daß ihm aus dem Munde jedes gesinnungsvollen Künstlers und Kunstfreundes der Neujahrsgruß zurück tönen wird, den ich den verehrten Lesern dieses Blattes entgegen bringe: „Glück auf zum neuen Jabrel" —Held.

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[1858.1:] Ankündigung. Besonderer Umstände halber ist der von mir seit dem 16. Mai 1856 herausgebene Ferdinand Roeder's Theater-Moniteur, Centrai-Organ für das gesamte Theaterwesen mit der Nr. 33 des dritten Jahrganges von mir eingestellt worden, der Art, daß das genannte Blatt fernerhin nicht mehr erscheint. — Ich gebe von heut ab eine neue Theaterzeitung heraus, welche unter dem Titel: Deutsche Theater-Revue, Dramaturgische und theatergeschäftliche Blätter mit Ausschluß aller politischen, religio· sen und socialen Fragen nur wissenschaftlichen (dramaturgischen) und gewerblichen (theatergeschäftlichen) Zwecken gewidmet sein wird. Ferdinand Roeder. [1858.137:] Bekanntmachung. Am Schlüsse des Monats April hatte ich den „ Theater-Moniteur" mit seiner Nr. 33 eingestellt, weil diese bisher cautions/rete Zeitschrift in Gemäßheit des §. 19 des Preßgesetzes caMionspflichtig geworden war. Da dieser §. 19 eben nur auf den „Theater-Moniteur" anwendbar war, sonstige Theaterzeitungen aber stets für cautions/r« erachtet wurden, so gab ich an Stelle des „Theater-Moniteur" die „Theater-Revue" heraus, wovon Nr. 1 bis 3 unbehindert erschienen, die Nummer 4 und 5 aber polizeilich mit Beschlag belegt wurden. Unter solchen Umständen blieb mir denn — wenn ich mein Geschäft nicht wesentlich beeinträchtigt sehen wollte, — nichts Anderes übrig, als wiederum den „Theater-Moniteur"erscheinen zu lassen, und demzufolge die für denselben erforderliche Caution von 2500 Thalern zu bestellen. Dies habe ich nunmehr unter heutigem Datum gethan; und so geschieht es, daß der bei allen Freunden der Wahrheit und Kunst so schnell beliebt gewordene „Theater-Moniteur" als cautionspflichtige Zeitung unter der früheren Redaction wieder aufersteht. Da durch die Cautionspflichtigkeit das Blatt zugleich stempelsteuerpflichtig geworden ist, so können die einzelnen bisher gelieferten Freiexemplare nicht ferner verabfolgt werden; und zugleich ist das Blatt dadurch zur Aufnahme von Insertionen berechtigt, deren Gebühr 2 Sgr. pro Spaltzeile beträgt. Ferdinand Roeder.

[1860. Nr. 1:] Zur Beachtung! Mit der heutigen Nummer beginnt der „Theater-Moniteur" seinen fünften Jahrgang. Wir ergreifen diese Gelegenheit, allen denen unsern Dank auszusprechen, welche ihm von Anfang an ihr Interesse geschenkt und durch freundliche Betheiligung die Existenz des Blattes mit gesichert haben. Indem wir uns der Hoffnung hingeben, bisher durch die Tendenz unseres Blattes, durch die Reichhaltigkeit und Vielseitigkeit des Inhalts den gerechten Ansprüchen unserer Abonnenten nachgekommen zu sein, geben wir das Versprechen, im Eifer nicht ermüden, Gutes und

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Schlechtes nach Verdienst, und unbeirrt durch äußere Umstände, würdigen und Alles aufbieten zu wollen, alle Wünsche zu befriedigen. Mögen dagegen unsere geehrten Abonnenten auch ihrerseits beitragen, unser Unternehmen zu erleichtern und namentlich neben der äußeren Anerkennung auch die materielle nicht vergessen. U n d somit — Prosit

Neujahr!

[1860. Nr. 104:] Abermals ist ein Jahr zu Ende und die Redaction kann sich der Pflicht nicht entziehen, ihren Glückwunsch den Abonnenten darzubringen, welche in so erfreulicher Weise ihr Interesse an dem Weitergedeihen des „Theater-Moniteur" an den T a g gelegt haben. Wir haben uns bemüht, unsere Leser in leidenschaftloser, objectiver Weise von den Neuigkeiten und Ereignissen im Theaterleben zu unterrichten und werden uns auch in Zukunft bestreben, den Weg festzuhalten, der uns die allgemeine Anerkennung erworben hat. Mit Vergnügen haben wir das stete Zunehmen der Abonnentenzahl begrüßt, nicht bei allen aber die Erfüllung des Wunsches gefunden, der zu unserer Selbsterhaltung gewiß nöthig erscheint, die Pünktlichkeit in der Zahlung. Auch die Restanten schließen wir in unsern Glückwunsch ein, wünschen ihnen aber vor Allem besseres Gedächtniß. Prosit Neujahr!

0788 F E R N B A C H ' S J O U R N A L F Ü R LEIHBIBLIOTHEKARE, BUCHHÄNDLER UND ANTIQUARE Berlin 1853 - 1870 * Standorte: la: 4 ° A n 9849[1853 - 1867] B L L o n d o n : P. P. 6492.c.[1868 - 1870] * 1 8 5 3 - 1 8 7 0 : Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1853. 1. 1854. 1. 1855. 1. 1856. 1. 1857. 1. 1858. 1. 1859. 1. 1860. 1. 1862. 1. 1866. N r . 7. 1867. 1.

F E R N B A C H ' S J O U R N A L F Ü R LEIHBIBLIOTHEKARE, B U C H H Ä N D LER U N D A N T I Q U A R E .

Verantwortlicher Redakteur: L. Fernbach jun.[ab 1866, Nr. 7: Emanuel Fernbach]. Jg.[l]-18. Berlin: L. Fernbach jun .[ab 1866, Nr. 7: Berlin: Magazin für Belletristik (E. Mecklenburg)] 1853 - 1870. 4 ° [Jg. [Jg. [Jg. Jg. Jg. Jg.

1:]1853. N r . 1[1.1.] 2:]1854. N r . 1 - 2 4 . 3:]1855. N r . 1 - 2 4 . 4: 1856. N r . 1 - 2 4 . 5: 1857. N r . 1 - 2 4 . 6: 1858. N r . 1 - 2 4 .

- N r . 24. 196 S. 176 S. 180 S. 184 S. 184 S. 114 S.

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Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

7: 8: 9: 10: 11: 12: 13: 14: 15: 16: 17: 18:

1859. 1860. 1861. 1862. 1863. 1864. 1865. 1866. 1867. 1868. 1869. 1870.

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Nr. 1 - 2 4 . 104 S. Nr. 1 - 2 4 . 86 S. Nr. 1 - 2 4 . [ 1 2 0 , nicht] 111 S. Nr. 1 - 2 4 . 112 S. Nr. 1 - 2 4 . 114 S. Nr. 1 - 2 4 . 112 S. Nr. 1 - 2 4 . 144 S. Nr. 1 - 2 4 . 144 S. Nr. 1 - 2 4 . 136 S. Nr. 1 - 2 4 . 116 S. Nr. 1 - 2 4 . 116 S. Nr. 1 - 2 4 . 60S. * 1 Nr. = 4/8 zweisp. S. * Zweimal monatlich. •1853: Register zu Jg. 1. 23 S. * 1854, Nr. 1: Probenummer.

[1853.1:] Geehrte Leser! Ehe ich Sie mit der Form und dem Inhalte dieses Blattes näher bekannt mache, halte ich es für nothwendig, einige einleitende Worte vorauszuschicken, damit Sie den Nutzen und den Zweck desselben genau erkennen mögen und mir sowohl Leihbibliothekare wie Buchhändler ihr Vertrauen zu Theil werden lassen, durch welches allein mein Plan vollständig gelingen kann. Von vielen Seiten, sowohl hier wie auswärts, aufgefordert und ermuntert, ein Organ für Leihbibliotheken zu begründen, welches dem Zweck und den an es gerichteten Anforderungen besser entspräche als die bisher zu diesem Behufe erschienenen Zeitschriften, trete ich heute mit diesem Unternehmen vor Sie hin und hoffe, daß schon das im Prospect aufgeführte Programm Sie veranlassen werde, demselben Ihr Interesse zu schenken. Doch nicht allein äußere Aufforderungen bewegen mich zur Herausgabe dieses Blattes, sondern hauptsächlich der innere Drang mich meinen ehemaligen Collegen, den Herren Leih-Bibliothekaren, nützlich zu bezeigen, für deren Beruf ich noch immer eine große Anhänglichkeit hege. Wer mich kennt, wird mir die Fähigkeiten nicht absprechen, ein Journal wie das vorliegende, redigiren zu können, und für Diejenigen, die mich nicht kennen, bemerke ich, daß ich von 1818— 1849 Besitzer einer hiesigen großartigen im Rufe stehenden Leih-Bibliothek verbunden mit einem Journalisticum, war, und mit unermüdlicher Thätigkeit und Liebe zur Sache diesem Geschäfte oblag, was auch leicht, aus dem von mir herausgegebenen „Wohlunterrichteten Theaterfreund" ersichtlich ist. — Noch ein dritter Beweggrund veranlaßt mich zur Gründung dieses Organs, das ist mein stets zahlreicher Vorrath guter belletristischer Werke und meine ausgebreiteten Verbindungen mit Leih-Bibliotheken. Der Verkehr zwischen Leih-Bibliothekaren und Buchhändlern ist überhaupt neuerdings so lebhaft und wächst mit jedem Tage dergestalt, daß ein Organ, welches die Interessen beider Geschäfte verbindet, dringend nöthig, ja sogar unentbehrlich

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ist. Die bisher erschienenen Zeitschriften für Leihbibliotheken waren nur literarische Anzeiger ohne irgend eine Tendenz, mein Blatt wird hingegen mehr belehrenden Inhalts sein, und ich gebe Ihnen die Versicherung, daß ich Ihnen aus meinem dreißigjährigen Wirken, in welchem ich die Freuden und Leiden eines Bibliothekars so hinreichend kennen lernte und dieses Geschäft aus dem Grunde studine, so viele Erfahrungen mittheilen kann, daß Sie durch dieselben mindestens das Zehnfache des Betrages jährlich ersparen, den Sie für dieses Journal verausgaben. — Wie oft sah ich schon einen Leihbibliothekar in Verlegenheit, wenn ihm vom Buchhändler ein großes Packet N o v a zugesandt wurde und er nicht wußte, welches Buch er behalten und welches er zurückschicken sollte. Theils mangelt es an Zeit zur Beurtheilung, theils fällt die Beurtheilung, besonders einem Anfänger, sehr schwer, und so wird manches Buch angeschafft, das Jahre lang unbenutzt stehen bleibt, und manches gute Buch fortgelassen, dessen Anschaffung von Nutzen sein würde. — Diesen und ähnlichen Mißgriffen beabsichtige ich durch dieses Journal vorzubeugen, dessen Tendenz es ist, Werke, deren Autoren noch nicht hinreichend bekannt sind, nach ihrem Werthe zu beurtheilen, indem deren Inhalt kurz gefaßt wiedergegeben wird, ferner, sowohl solche Werke, welche unter verschiedenen Titeln doppelt erscheinen, als auch diejenigen alten Bücher, welche unter verändertem Titel als neu ausgeboten werden, sofort zu veröffentlichen, u m die Herren Bibliothekare vor dem doppelten Ankauf zu sichern. Die Schriften bewährter Autoren, als A. Dumas, E. Sue, Flygare-Carlén, Auerbach, W. Alexis u.s.w. bedürfen weder einer Beurtheilung noch einer Empfehlung, auf diese wird also dieses Blatt nicht besonders aufmerksam zu machen brauche, da wohl kein Leih-Bibliothekar weder über deren Gehalt noch über die Ausgabe in Zweifel sein wird, die sich am besten für ihn eignet. Andere Werke werden jedoch mit Gewissenhaftigkeit geprüft und beurtheilt werden, und nehme ich auch mit Dank fremde Beiträge hierzu entgegen, wenn ich solche für competent und sachverständig erachte. Es kann allerdings nicht das Interesse jedes Einzelnen hierbei berücksichtigt werden, da nicht jedes Buch für jede Bibliothek paßt, indeß wird es Demjenigen, der den Geschmack seines Publikums nur einigermaßen kennt und mit Aufmerksamkeit das Journal durchliest, sehr leicht werden, seinen Bedarf hiernach selbst zu wählen. Somit glaube ich annehmen zu dürfen, daß mein Unternehmen überall als gemeinnützig anerkannt und in dem betreffenden Publikum recht bald Eingang finden werde. Auch kann ich nicht umhin, mich bei dieser Gelegenheit für die rege Theilnahme zu bedanken, die Sie bereits meinem Unternehmen schenkten, und halte mich überzeugt, daß dieselbe sich mit dem Eifer mehren werde, den ich auf dieses Blatt zu verwenden Willens bin. Ihre Pränumerationen bitte ich mir recht zeitig zugehen lassen zu wollen, da es mir leid thun würde, wenn ich die ersten N u m m e r n nicht nachliefern könnte. Mit vollkommenster Hochachtung zeichne ich mich ganz ergebenst L. Fernbach jun.

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[1854.1:] Geehrte Leser! Im Begriff, mit der vorliegenden Nummer einen neuen Abschnitt dieses Organs zu beginnen, nehme ich mir die Freiheit, Ihren Blick auf den beendeten Jahrgang nochmals zurückzulenken. In mercantilischer Hinsicht, das ist nicht zu leugnen, hat das Journal Ihnen unbedingt große Vortheile gebracht, und kann ich dies aus eigener Anschauung nach den großen Bestellungen beurtheilen, welche mir auf die darin offerirten Bücher von allen Seiten zugegangen sind; in welchem Grade aber meine Leistungen hinsichtlich des belehrenden und leitenden Inhalts des Blattes Sie befriedigten, vermag ich nicht mit Gewißheit zu bestimmen. Zwar haben gleich nach Versendung der ersten Nummern viele anerkennende und ermunternde Zuschriften mich überzeugt, daß meine Mühe keine vergebene zu nennen — wer bürgt mir aber dafür, daß Viele unter Ihnen nicht die Geduld verloren, weil ich ihnen bereits Bekanntes mittheilte, indem sie nicht bedachten, daß kein Meister geboren wird und auch sie einst mit Vergnügen die anscheinend geringfügigen Unterweisungen mit angehört hätten, welche den angehenden Collegen aus der Praxis eines Leihbibliothekars mitgetheilt wurden, und so das von mir aufgestellte Princip ganz verwarfen? — Wie dem aber auch sei, so habe ich das ermuthigende Bewußtsein, einen Weg angebahnt zu haben, um die Interessen der Leihbibliotheken zu sichern und zu fördern, und dieser Zweck wird mir auch bei meinen künftigen Bestrebungen hinsichtlich dieses Organs zur Richtschnur dienen. Nachdem ich die für die beginnenden Leihbibliothekare bestimmten Notizen vorausgeschickt, werden meine Belehrungen jetzt Vorfälle aus dem täglichen Geschäftsverkehr in diesem Wirkungskreise berühren und dadurch auch für die in ihrem Berufe Erfahreneren an Interesse gewinnen. Die gelieferten Besprechungen hatten zuweilen eine etwas zu große Ausdehnung, weil ich Inhalts-Anzeigen bringen wollte, und diese sich oft mit einer gedrängten Kürze nicht vertragen. Neuerdings bin ich jedoch von dieser Methode abgekommen, weil ich bemerkte, daß klare Beurtheilungen dieselben Dienste leisten und zugleich den Leihbibliothekaren beim Durchlesen weniger Zeit raubten. In dieser Veränderung hoffe ich demnach in Uebereinstimmung mit den geehrten Abonnenten gehandelt zu haben. Was dem Journal jetzt noch mangelt, das ist ein Register, in welchem gleichzeitig die Bibliographie des ganzen Jahrgangs so zusammengestellt ist, daß man eine vollständige klare Uebersicht über die belletristischen Erscheinungen gewinnt. Es fehlt mir augenblicklich an Zeit, diese Arbeit auszuführen, ich hoffe jedoch spätestens im Februar im Stande zu sein, dieses Register nachzuliefern. Die ferneren Verbesserungen und Zusätze zu dem Journal werden sich im Laufe des ersten Semesters ergeben. Um in der Anordnung derselben keinen Mißgriff zu begehen, wäre es mir sehr angenehm, auch fremde Meinungen darüber zu vernehmen, und richte ich daher die ergebene Bitte an Sie, mir gelegentlich Ihre Wünsche betreff des Journals, falls solche der Tendenz desselben förderlich sind, ganz offen mittheilen zu wollen. Meiner dankbarsten Anerkennung und sorgfältigsten Berücksichtigung dürfen Sie sich fest versichert halten. Zwar stehe ich fortwährend mit

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hiesigen und auswärtigen Leihbibliotheken in Verkehr, es mag mir aber dennoch ein oder der andere Umstand entgangen sein, welcher in neueren Verhältnissen seine Entstehung gefunden. Sehr erfreulich war es für mich, aus den zahlreich eingegangenen Bestellungen auf den neuen Jahrgang des Journals zu ersehen, daß dasselbe bereits in weiter Ferne Aufmerksamkeit erregte, und werde ich stets bemüht sein, dieselbe zu rechtfertigen. Diejenigen, welche mit dem Abonnement noch gezögert haben, bitte ich, dies recht bald nachzuholen, um die Auflage der Continuation danach einrichten zu können. Auch habe ich, um den neu hinzukommenden Abonnenten Gelegenheit zu verschaffen, sich mit dem ersten Jahrgang zu versehen, die wenigen übrig gebliebenen Exemplare desselben brochiren lassen und deren Baar-Preis pro Exemplar auf 20 Silbergroschen gestellt. Ihrem ferneren ehrenden Vertrauen mich bestens empfohlen haltend, zeichne ich mich mit Hochachtung und Ergebenheit L. Fernbach

jun.

[ÍÍ55.Í:] An unsere Leser!

In einer Zeit, wie die jetzige, wo das Interesse des Publikums so vielseitig von der Belletristik abgelenkt wird und allerlei Hindernisse sich dem regen Verkehr zwischen den Buchhändlern und Leihbibliothekaren entgegenstellen, ist es keine leichte Aufgabe, einem Organ wie das vorliegende die möglichste Verbreitung zu verschaffen und es auf dem Standpunkte zu erhalten, welcher es für alle Betheiligten unentbehrlich macht. Dennoch beginnen wir mit Vertrauen den dritten Jahrgang dieses Journals, da wir uns unserer guten Absicht bewußt, und fest überzeugt sind, daß unser Bestreben mit jedem Jahre mehr und mehr Anerkennung finden wird. Es ist jetzt für die Leihbibliotheken Deutschlands, besonders aber Preußens, ein kritischer Zeitpunkt und es scheint, wenn auch nicht ein Rückschritt, so doch ein Stillstand in den Geschäftsverhältnissen dieser Branche eingetreten zu sein, welcher jede Lust zu einem Vorschreiten und Verbessern erstickt. Doch — nur wer sich selbst verliert, ist verloren — und wir müssen daher mit Muth und Ausdauer die schweren Zeiten ertragen und wenigstens da erhalten, wo wir nicht hinzufügen können, damit wir, wenn einst, was gewißlich nicht lange ausbleiben wird, eine segensreichere Zukunft über uns hereinbricht, mit ungeschwächten Kräften und frischer Thätigkeit unsere Bahn weiter verfolgen können. Auch die Redaction dieses Blattes fühlt sich in der Aufgabe, welche sie sich gestellt hat, nicht entmuthigt, nur muß sie, wenn sie im verflossenen Jahre nicht allen Anforderungen gleichmäßig genügte, ihre Abonnenten bitten, einige Rücksicht auf die Zeitverhältnisse zu nehmen. Diesen mit Erfolg entgegenzutreten, wissen wir kein Mittel ausfindig zu machen, und müssen uns daher darauf beschränken, die im Fortschritt begriffenen Bibliotheken durch unseren Rath und Beistand zu unterstützen und zu verbessern. Für diejenigen unserer Leser, deren Bedürfnisse an Literatur sich verringert haben, bleiben uns jedoch nur unsere Wünsche, und diese widmen wir ihnen um so lieber, da das Glück der ganzen Menschheit damit Hand in Hand geht.

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Möge also nach Deutschland bald eine friedensreiche, ruhige Zeit zurückkehren und ein neuer Drang nach Wissen, nach Belehrung und nach literarischem, poetischen Genuß sich geltend machen, damit in weiten Kreisen die Literatur jeglicher Gattung Beachtung finde und es unseren Leihbibliotheken an einer großen Anzahl bemittelter Besucher nicht fehle! Mit diesem Wunsche und dem freundlichsten Neujahrsgruße an alle unsere Abonnenten beginnen wir den neuen Jahrgang dieses Journals. [1856.1:] An unsere

Leserl

Mit der Beendigung eines jeden Jahrgangs hat sich die Ueberzeugung, daß unser Blatt den Interessen der Leihbibliotheken und der damit verbundenen Geschäftszweige förderlich ist, immer mehr in uns befestigt. Mit Freuden sehen wir die Verbreitung des Organs fortdauernd anwachsen und seinen Wirkungskreis sich selbst bis zum fernen Westen jenseits des Oceans hin ausdehnen. Wir sind nicht unempfindlich für eine so anerkennende Theilnahme und benutzen gern diese Veranlassung, unsern wärmsten Dank für dieselbe auszusprechen und Sie zu bitten, uns auch ferner Ihr freundliches Wohlwollen zu bewahren. Wir werden dagegen bei unserem Bestreben ausharren, für die Erhaltung und Hebung der Leseinstitute möglichste Sorge zu tragen, und dürfen mit um so größerer Sicherheit dieses Versprechen geben, da die Erfahrung es uns bestätigt, daß wir den richtigen Weg eingeschlagen haben. [1857.1:] An unsere

Leser!

Auch in dem beendigten vierten Jahrgange dieses Blattes haben wir uns nach Kräften bemüht, unsere technische Aufgabe zu erfüllen und wünschen, daß der Einfluß unseres Unternehmens überall fruchtbringend gewesen sein möge. Wir werden auch ferner den Nutzen der Institute, welche sich unserer Leitung anvertrauten, stets im Auge behalten und die Vortheile, welche sich im Laufe dieses Jahres für deren Geschäftsgang herausstellen sollten, sogleich nach unserer Kenntnißnahme zur Oeffentlichkeit bringen. Wiederholt bitten wir die verehrlichen Besitzer von Leihbibliotheken, uns zu diesem Zwecke mit den in ihrem Wirkungskreise sich darbietenden Erfahrungen zu unterstützen, damit wir nicht Gefahr laufen, uns der Einseitigkeit schuldig zu machen. Bisher haben unsere desfallsigen Gesuche wenig Berücksichtigung erfahren und hoffen wir, daß uns diesmal die erbetene Mitwirkung zu Theil werden wird, ohne welche wir unsere Absicht unmöglich vollständig erreichen können. An unserer Bereitwilligkeit, jeder zweckmäßigen Verbesserung das Wort zu reden und für den Nutzen unserer verehrlichen Clienten zu wirken, soll es nie fehlen und verbinden wir mit dieser Versicherung den aufrichtigen Wunsch, daß Ihnen das begonnene Jahr recht erfreuliche Resultate liefern möge.

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[1858.1:] An unsere Leser! Wenn in den Zeiten des lebhaften Verkehrs unser Journal sich als ein nützliches Hülfsblatt bewiesen, so hoffen wir, wird es unter den gegenwärtigen kritischen Verhältnissen, die eine erhöhte Aufmerksamkeit auf die Gangbarkeit der anzuschaffenden Bücher und die Anforderungen der Leser bedingen, auch in diesem Jahre die gewohnte freundliche A u f n a h m e finden. Wir verfehlen nicht bei dieser Gelegenheit unsern Lesern für das uns bewiesene Vertrauen unsern wärmsten D a n k zu sagen und wünschen, daß die Lese-Institute von den schädlichen Einflüssen, die das Sinken des Vertrauens in der Geschäftswelt weithin verbreiten, möglichst verschont bleiben mögen. [1866. Nr. 7:] An die Leser! Mit dem Eintritte dieses Q u a r t a l s geht das Journal in den Verlag der neugegründeten Firma: Magazin für Belletristik (E. Mecklenburg) über, wird aber darum in seiner Tendenz und seiner Erscheinungsweise keine Aenderung erfahren, sondern nach wie vor der Vertretung der Interessen der Leihbibliotheken und der damit zusammenhängenden Geschäftszweige gewidmet bleiben. D u r c h die Veränderung des Verlages hofft die Redaktion, welche unter der Leitung des Unterzeichneten verbleibt, ihren Wirkungskreis zu erweitern, und wird nicht ermangeln, allen an sie gerichteten Wünschen, so weit es die Umstände gestatten, Folge zu geben. Als ein wesentliches Bedürfniß hat sich einstweilen herausgestellt, daß der Austausch von Doubletten unter den verschiedenen Leihbibliotheken erleichtert und beschleunigt werde, und die Redaktion hat sich daher entschlossen, derartige Gesuche und Angebote seitens der geehrten Abonnenten (und namentlich solche von einzelnen Theilen) soweit es der R a u m zuläßt, gratis aufzunehmen. Sie bittet daher, ihr die betreffenden speziellen Angebote und Gesuche zu genanntem Zwecke franco zugehen zu lassen und sich pünktlichster Besorgung versichert zu halten. F ü r das bisher genossene Vertrauen meinen besten D a n k sagend, bitte ich mir dasselbe geneigtest auch für die Zukunft bewahren zu wollen und zeichne Hochachtungsvoll und ergebenst Emanuel Fernbach. [1867.1:] An unsere Leser. Ein hartes J a h r ist zu Ende gegangen. D e r Krieg äußert noch immer seine Nachwirkungen und ehe wirklich friedliche Zustände wieder ihren Segen über die Geschäftswelt ausbreiten, wird wohl die nächste Lesesaison schon herangerückt sein. In solchen unruhvollen Zeiten lernt man aber den Werth einer besonnenen Geschäftsführung erst recht schätzen. Einkäufe zur rechten Zeit und in rechtem Maße, Befriedigung, nicht jeglichen oberflächlichen, vorübergehenden Wunsches des Lesers, sondern des wirklichen Bedarfs, Bemessung der Lesegebühren im richtigen Verhältniß zu den Leistungen des Instituts, das sind Forderungen, welche jetzt mehr wie je an die Besitzer von Leihbibliotheken herantreten. D i e Bemühungen der Leihbibliothekare nach dieser Richtung hin zu unterstützen, wird auch ferner

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unser Bestreben sein, und werden wir jeder gemeinnützigen Anregung in dieser Beziehung gern einen Platz in diesem Blatte anweisen. Mit dieser Versicherung halten wir uns der ferneren Gunst unserer geehrten Leser empfohlen und senden in die Nähe und Ferne unser aufrichtiges „Prosit Neujahr!"

FEUERSPRITZE, BERLINER - Nr. 0229

0789 FEUILLETON[zu A U G S B U R G E R N E U E S T E N A C H R I C H T E N ] Augsburg 1866 * Standort: 37: 4 ° Aug. Keller 16,3[1866] "Ί866: Mehr nicht nachgewiesen. FEUILLETON[zu A U G S B U R G E R N E U E S T E N A C H R I C H T E N ] . Redaktion: L.W. Jörg. CJB- IiAugsburg: L.W. Jörg 1866. 8 ° [Jg. 1:]1866. Nr. 1 - 9 2 . 188 S. * 1 Nr. - 2 S . * Zweimal wöchentlich. * Erschienen Januar — September 1866. F E U I L L E T O N D E LA J E U N E S S E Cannstadt - Nr. 0939 LA GAZETTE LITTÉRAIRE F E U I L L E T O N D E R N E U E N ZÜRCHER-ZEITUNG Zürich - Nr. 0277 BLÄTTER F Ü R K U N S T U N D LITERATUR

0790 F E U I L L E T O N F Ü R B U C H H Ä N D L E R Leipzig 1851 * Standort: 30: N. libr. Q . 160 Nr. 7[1851] * Nicht nachgewiesen: 1851. Nr. 1. ^ 1851: Mehr nicht erschienen. "•Editorial: 1851. 45.

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FEUILLETON F Ü R B U C H H Ä N D L E R . Herausgeber: Eduard Wengler. 0g. 1]. Leipzig: Eduard Wengler / [Druck:] C.E. Elbert 1851. 4° [Jg. 1:]1851. Nr. 2 - Nr. 12/13[Juni]. S. 5 - 5 2 . * 1 Nr. — 4 zweisp. S. * Wöchentlich. "•Illustrationen. »1851. Nr. 2[5.4.]. "Jahrgangs-Titelei: FEUILLETON FÜR BUCHHÄNDLER. Ein Versuch von Eduard Wengler. [1851.45:] Erklärung. Mit diesen beiden Nummern wird das „Feuilleton" geschlossen. Trotz mannichfacher, schriftlicher und mündlicher Anerkennung über mein Blatt, habe ich dafür doch nur bis zur Stunde 170 Abonnenten gefunden; über 300 gebrauche ich aber, um nur die baaren Auslagen für Druck und Papier decken zu können. Ich bin nicht mißstimmt über dies Resultat, denke aber stets wie der Herr Commerzienrath Weiß in Nummer 6 „der erste Verlust der beste"! Die erschienenen 13 Nummern machen mir übrigens selbst Freude, haben sie mir doch Gelegenheit geboten, mich einmal in meiner Manier über Principien und Wahrheiten auszusprechen, die bei uns beachtenswerth sind. Kein Aufsatz ist im „Feuilleton", der nicht irgend einen buchhändlerischen Gedanken zur Unterlage hätte; man muß nur verstehen ihn zu finden. Denjenigen Abonnenten, welche für ein Semester pränumerirten, und mit denen ich nicht in anderweitiger Berechnung stehe, zahle ich den halben Betrag zurück. E. Wengler. 0791 FEUILLETON F Ü R D A M E N Weimar 1844-1861 * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Heinsius 11/479. 13/517: FEUILLETON FÜR DAMEN. Beilage zu J O U R N A L FÜR M O D E R N E STICKEREI, MODE U N D WEIBLICHE HANDARBEITEN. Weimar 1844-1861.

FEUILLETON, WIENER — Nr. 2844

0792 FEUILLETON ZUM BERNER VOLKSBOTEN Bern 1869-1870 "Standort: StUB Bern: H. XXVII 394[1869]

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FEUILLETON-CORRESPONDENZ FÜR ZEITUNGEN UND ZEITSCHRIFTEN

* Nicht nachgewiesen: 1870. * Quelle: Blaser 155. FEUILLETON ZUM BERNER VOLKSBOTEN. Dg- il· Bern: K.J. Wyß 1869. 8° [Jg. 1:]1869. Nr. 1[2.1.] - Nr. 52[25.12.] 416 S. • l N r . - 8S. * Wöchentlich. * Inhaltsübersicht: pro Jg. FEUILLETON-BEILAGE ZUM ABENDSTERN Troppau - Nr. 0021 DER ABENDSTERN

0793 FEUILLETON-BEILAGE ZUM FULDAER ANZEIGER Fulda 1869-1872 * Standort: 4: VIII A 1663[1869] * Nicht nachgewiesen: 1870-1872. »Quelle: Vermerke / Annoncen im Hauptblatt. FEUILLETON-BEILAGE ZUM FULDAER ANZEIGER. Verantwortlicher Redakteur: F. Zwenger. Qg· 1]· Fulda: J.F. Hammer & Comp. 1869. 4° [Jg. 1:]1869. Nr. 1[7.11.] - Nr. 8[25.12.]. * 1 Nr. - 4 zweisp. S. »Wöchentlich.

0794 FEUILLETON-BEILAGE ZUR „ABWEHR" Warnsdorf 1879-1883 "•Nicht aufgenommen.

0795 FEUILLETON-CORRESPONDENZ FÜR ZEITUNGEN UND ZEITSCHRIFTEN Berlin 1 8 7 3 - 1 8 7 4 - [ ] »Nicht nachgewiesen. »Quelle: DZK 1874.

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FEUILLETONIST Salzburg - N r . 2215 S A L Z B U R G E R F E U I L L E T O N I S T

FEUILLETONIST, SALZBURGER - Nr. 2214-2215

FIACRE, DER FRANKFURTER - N r . 0841

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FIGARO Budapest 1 8 8 0 - 1 8 8 1 * Standort: O S Z K Budapest: H 4.232[1880.1881] " Ί 8 8 0 - 1 8 8 1 : Mehr nicht nachgewiesen. "'Editorials: 1880. N r . 1. 1881. N r . 1. N r . 13.

FIGARO. [Ab 1880, Nr. 7 mit dem Untertitel:] Pikantes Journal[/£W, Nr. 1 — 2 ohne Untertitel; ab 1881, Nr. 3: Unabhängiges Volksblatt; ab 1881, Nr. 15 ohne Untertitel]. [Ab 1880, Nr. 9:] Eigenthümer: Moritz Fischer. Verantwortlicher Redakteur: Angeperdu[a¿» 1880, Nr. 6: Moritz Fischer]. Jg· 1 - 2 . Budapest: [Druck:]M. Zeisler|>¿ 1880, Nr. 9: Budapest: [Z>wc/fe.]Markus Neuer] 1 8 8 0 - 1 8 8 1 . 8 ° [ a b 1880, Nr. 7: 2 ° ] Jg. 1: 1880. N r . 1[27.6.] - N r . 9. Jg. 2: 1881. N r . 1 - N r . 25[24.7.]. " 1 N r . - 8 zweisp. S.; ab 1880, N r . 7: 1 N r . - 4 zweisp. S. " G e t r . paginiert. "Wöchentlich. "Beilage: UNGARISCHE WEINZEITUNG. Zeitschrift für Weinbau, Weinhandel und Kellerwirtschaft. Redaktion: Alexander Szebényi. 1881. N r . 1 - 2 . 8 S. [1880. Nr. 7:] Bon jour! Der Wahrheit eine Gasse ist unser Ziel und Streben, für dieses unser Paroli wagen wir den Kampf und stürzen uns in die Wogen. Mit Selbstvertrauen und Zuversicht gehen wir an unser schwieriges Werk und geben uns der Hoffnung hin, daß unser Bemühen von Erfolg gekrönt sein wird.

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Für Recht und Wahrheit wollen wir mit männlichen Ernst und Unparteilichkeit eintreten und jenes Gezücht, die Corruption genannt, wollen wir ob es sich unter den Deckmantel des alleinseligmachenden Patriotismus, in der Toga des Richters, in der Soutane des Geistlichen hüllt ausrotten, bloßstellen. Jene corrumpirten Zustände welche unser Vaterland in empfindlicher Weise, vor aller Welt verunglimpfen, werden wir geißeln und dort Balsam träufeln, wo rasche Hilfe noththut, dagegen mit unerschütterlicher Strenge Jenen die Maske vom Antlitze zerren, denen es gilt: „Der Zweck heiligt die Mittel". Der „Figaro" wird in allen Fällen seine Schuldigkeit thun! Ange perdu. [1881. Nr. 1:] Mit 1. Januar 1881 beginnt der II. Jahrgang des pikanten Journals „Figaro" mit zwei Beilagen: „Handels- und Gewerbe-Zeitung" und „Ungarische Weinzeitung" und machen wir unsere Freunde und Abonnenten hierauf besonders aufmerksam. Wir wollen kein Programm entwickeln, sondern werden wie bisher mit gleichem Freimuthe, für Recht und Wahrheit eintreten. Wir werden eine schonungslose Geißel für jene Männer sein, welche die Fahne der Freiheit und Unabhängigkeit, durch ihren wilden Krakehl profaniren. Die ständige Rubrik „Gefesselte Prometheuse" wird unsere Leser mit allen „geheimen" Größen unseres Parlamentes und des öffentlichen Lebens überhaupt, bekannt machen. Für das üppig gedeihende politische Schmarotzerthum, ob im Parlament oder in der Presse, wollen wir ein wanderndes Gewissen sein. [1881. Nr. 13:] An unsere geehrten Leser! Während des Bestandes unseres Blattes sind wir stets bestrebt gewesen, uns den vielfachen Wünschen unserer geehrten Leser zu accomodiren, und hoffen wir, daß selbes, in Anbetracht seiner .Mannigfaltigkeit und Reichhaltigkeit, gewiß überall günstige Aufnahme finden wird. Wir werden zu jeder Zeit, getreu der Devise: >yAlles mit dem Volke und durch das Volk", ein getreuer Dolmetsch der wahren Volksinteressen sein. Ohne Furcht und Scheu gehen wir an unser Werk und mit Energie wollen wir alle Gebrechen und Krankheiten der Gesellschaft und des socialen Lebens vor die Oeffentlichkeit bringen und schonungslos Kritik üben. Wir machen unsere Leser auf die sensationelle Artikelserie: „Die Geheimnisse der Istóczy'schen Antisemiten-Bewegung" deren Publikation wir schon demnächst beginnen, aufmerksam. An die Freunde und Leser dieser Blätter richten wir das höfl. Ersuchen, uns von allen Vorkommnissen Mittheilung zu machen, welchen wir bereitwilligst Raum geben wollen. Wir stellen unser Blatt den Interessen des allgemeinen Wohles zur Disposition. In Nummer 15. beginnen wir mit der Veröffentlichung eines Romans aus der Budapester Gesellschaft, unter dem Titel: „Millionensöhnchen und Proletarier. "

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FIGARO München - Nr. 2093 DIE POSAUNE

FIGARO Wien - Nr. 2855 WIENER LUFT

0797 F I G A R O Wien 1857-1919 * Aufnahme: 1857-1880. * Standorte: 38: Wolff Fol. 21[1857- 1869] Ö N B Wien: 395.504-D[1857 - 1880] StB Wien: F 5604[1857- 1880] UB Wien: III 18.931[1857-1880] SKCSR Prag: 9 A 572[1857.1858.1862-1864.1867-1871.1873 1875] "•Editorials: 1858. 51. 153. 197.

FIGARO. Humoristisches Wochenblatt[/£5#, Nr. 14 — 38 ohne Untertitel·]. Eigenthümer: R. von Waldheim. Verantwortlicher Redakteur: R. von Waldheim|>¿ 1861, Nr. 25: Karl Sitter] Jg.[l]-24. Wien: J.B. Wallishausser|>¿ 1858, Nr. 1: Wien: R. von Waldheim] 1857 - 1880. 2° [Jg. 1:]1857. Nr. 1[4.1.] - Nr. 52. 207 S. [Jg. 2:]1858. Nr. 1 - 6 4 . 255 S. Jg. 3: 1859. Nr. 1 - 5 2 . 207 S. Jg. 4: 1860. Nr. 1 - 5 3 . 211 S. Jg. 5: 1861. Nr. 1 - 5 2 . 207 S. Jg. 6: 1862. Nr. 1 - 59/60. 239 S. Jg. 7: 1863. Nr. 1 - 59/60. 239 S. Jg. 8: 1864. Nr. 1 - 6 0 . 239 S. Jg. 9: 1865. Nr. 1 - 59/60. 239 S. Jg. 10: 1866. Nr. 1 - 6 0 . 243 S. Jg. 11: 1867. Nr. 1 - 6 0 . 241 S. Jg. 12: 1868. Nr. 1 - 60. 239 S. Jg. 13: 1869. Nr. 1 - 5 9 / 6 0 . 239 S. Jg. 14: 1870. Nr. 1 - 5 9 / 6 0 . 239 S. Jg. 15: 1871. Nr. 1 - 6 0 / 6 1 . 243 S. Jg. 16: 1872. Nr. 1 - 5 9 / 6 0 . 239 S. Jg. 17: 1873. Nr. 1 - 6 0 . 239 S. Jg. 18: 1874. Nr. 1 - 59/60. 239 S.

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N r . 1 - 5 9 / 6 0 . 235 S. N r . 1 - 5 3 . 211 S. N r . 1 - 5 2 . 207 S. N r . 1 - 5 2 . 207 S. N r . 1 - 5 2 . 207 S. N r . 1 - 5 2 . 207 S. * 1 N r . — 4 zweisp. S. •Wöchentlich; 1858, N r . 1 4 - 3 8 zweimal wöchentlich. 1862—1875 zusätzlich acht unregelmäßig erschienene Doppelnummern. * Illustrationen. * Beilagen: 1. W I E N E R L U F T . Beiblatt zum Figaro. 1875. [Nr. 1]. 1876. N r . 1 - 5 3 . 1877. N r . 1 - 5 2 . 1878. N r . 1 - 52. 1879. N r . 1 - 5 2 . 1880. N r . 1 - 5 2 . 2. A N Z E I G E R D E S F I G A R O . 1857-1866. B E I L A G E [zu F I G A R O ] . 1867-1875. BEILAGE ZU FIGARO U N D WIENER LUFT. 1876-1880. 3. W I E N E R C I C E R O N E F Ü R D I E S O M M E R - / W I N T E R S A I S O N 1859.

[1858.153:] Nur einundfünfzig Jahre fehlen ihm noch und Figaro besteht alsdann so glorreich wie die Theaterzeitung 52 Jahre lang. U n d sie werden längst vergangen sein die Geschlechter, die es still im trauten Freundeskreise und laut und öffentlich als Resultat schlauer Beobachtungen oder eigener resultatloser journalistischer Bestrebungen behaupteten: „In Wien, dem Hauptsitze der weit und breit berüchtigten literarischen Pöbelsdorferbande könne ein halbwegs anständiges Witzblatt nicht bestehen." N a c h 52Jahren aber wie heute wird Figaro von sich sagen können: Ich habe nie mit meinem Witz Cytherens zauberisches Lächeln auf den Lippen der Kapäunlerinnen Wiens hervorgerufen, meinetwegen ist noch kein Braten dieser Welt verbrannt und keine Suppe versalzen worden, denn ich habe auch nicht eine Köchin durch meinen „ H a m u r " in mich verliebt zu machen gewußt, ich habe nie im Stiefelknecht das Ideal der Holzschneidekunst, im Wiener Straßenstaub einen ewigen Stoff zu ätzenden Satyren gesehen, ich habe auch nicht einen Hausmeister gezähmt und auch nicht einem Komfortabiekutscher ein schlimmes Wort gegeben, mein Witz war nie die Wahrheit an der H a n d der Grazie, und die Greißler Wiens gingen darum ungegeißelt

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an mir vorüber, ich habe nie dem feineren Sinn der Masse und der edlen Geistesrichtung des großen Haufens geschmeichelt, das literarische Genie eines Salatpoldls und Consorten leuchtete mir nie, und trotz alledem bestehe ich doch! Wie hat sich in diesen 52 Jahren die Welt geändert! Wien ist von einem Enkel Ram's wieder mit höheren Mauern umgeben worden als die einstigen waren, und von den früheren Journalen Wiens erscheint keines mehr als die Wienerzeitung und der halb offizielle Figaro. Dieser hat bereits seine 52gste Aenderung erlitten und erscheint gegenwärtig im F o r m a t der Times. Bis jetzt war er so glücklich, trotz dieser oftmaligen Veränderungen auch nicht Einen Abonnenten zu verlieren außer den Wiener Correspondenten der „ B o h e m i a " , der übrigens schon vor 52 Jahren von ihm abgefallen ist, u m dieses in einem verzweifelten Augenblicke zu einer Correspondenz für die „ B o h e m i a " benützen zu können. D e n Lesern des Figaro diene übrigens auch noch zur Nachricht, daß er, den Zeitumständen Rechnung tragend, seine bisherige ernste Richtung aufgegeben und eine humoristische Färbung angenommen hat. Man pränumerirt noch immer in demselben Lokale: Stadt, Riemerstraße 817. Expedition, Wollzeile N r . 869. F ü r Wien 48 kr. vierteljährig, für die Provinzen 1 fl. Das Geld wird in keinem Falle mehr zurückgegeben. [1858.197:] Wer dieses liest, muß abonniren. Abonniren ist die Tugend der Zeitungsleser, wie Schreiben das Laster des Fremdenblattes ist. D e r Weg z u m Laster ist aber kürzer als der Weg zur Tugend, und man kann daru m weit eher Mitarbeiter des Fremdenblattes als ein Abonnent des Figaro werden. Das werden uns selbst jene Herren zugeben, die gegenwärtig beim Fremdenblatt als böhmische Köchinnen fungiren. Die geehrte Redaktion dieses Blattes hat darum auch in seltener Freundlichkeit, obgleich vielleicht unbewußt, auf die Bedeutendheit des „Figaro" aufmerksam gemacht, indem sie bei Besprechung des diesjährigen Figarokalenders folgende Zeile herausschwitzte: Die Holzschnitte sind gelungen, der humoristisch-satyrische Text aber ist eine unbedeutende Beigabe. Wir fürchteten ein direktes L o b von diesem Blatte und haben darum früher schon alles Mögliche angewendet, u m H e r r n Gust. Heine, Bruder des Heinrich Heine, und Mutter und Vater des Fremdenblattes, das sich die Schwester der Klatschliesel nennt, die wieder ein Geschwisterkind der Einfalt ist, feindselig gegen uns zu stimmen. N u r kein Zeugniß v o m Fremdenblatt, daß man Geist besitzt oder daß dieser Geist noch ungeschwächt ist. Auch der kranke Saphir scheint von dieser Ansicht durchdrungen gewesen zu sein, denn als das Fremdenblatt von demselben äußerte, daß sich seine Geisteskräfte noch in ungeschwächtem Zustande befinden, soll er ausgerufen haben: Jetzt ist es aus mit mir, ich muß fort! Wer hätte gedacht, daß dieses Blatt einst noch solche Wirkungen hervorbringen würde, als es 1847 mit Hilfe der Hotel-Hausknechte und Wiener Lohnbedienten

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ins Leben trat und bei seinem Herausgeber höchstens ein glänzendes Thorschreibertalent verrieth, aber nichts von jenem attischen Geiste, dieser tiefen ästhetischen Durchbildung und dem herrlichen schnackerlstößerischen Styl, wodurch es gegenwärtig täglich selbst erfahrene Männer, wie z.B. die Pfründner der Versorgungshäuser zu Ybbs und Scheibs entzückt? Schade, daß dessen gesunder Redakteur und jener kranke Dichter keine Zwillingsbrüder waren, sonst würden wir ebenfalls ausrufen: Er ist gelungen, aber der statt seiner die Flöte blies, war eine ganz unbedeutende Beigabe. Geblendet von den Erfolgen des Fremdenblattes, wollten wir es versuchen, in dessen Fußstapfen zu treten, konnten aber nirgends festen Fuß fassen. U m auf den Pfaden des Fremdenblattes fortzukommen, muß man wol mit ganz eigenthümlichen Stiefeln versehen sein. Wenn uns auch die täglichen Mord-, Brand- und Vergiftungsgeschichten für die Damen der Seilerstätte, die pikanten Stadt- und Vorstadtanekdoten des „Müssiggängers" für die Vorzimmerbevölkerung gelungen wären, die höchst bedeutende Beigabe des Fremdenblattes: seine Kritiken, sind und bleiben unnachahmlich. So was lebt nicht mehr! Das bringt kein Wiener zusammen, das muß wenigstens ein Gablitzer oder Stix-Neusiedler sein. Wenn wir auch schrieben: „Gestern wurde bei übervollem Hause wieder einmal d i e , G r i l l e ' aufgeführt worden. Fräulein Goßmann, die Lieblingin des Publikums ist rauschend empfangen gewesen, und es müssen es aber auch selbst ungeachtet alles dessen nichtsdestoweniger selbst ihre Feinde, wenn ihr welche sind, eingestehen, daß sie nie noch so animirt und lebhaft bei Laune gespielt hat als gestern, wo sie diese Rolle zum 52sten Male bei übervollem Hause zum größten Entzücken des zahlreich anwesenden Publikums wiedergegeben h a t " — es fehlte doch noch immer diese eigentliche verve der Gedanken, wie sie nur den bedeutenden Geistern des Fremdenblattes eigen ist, jene Grundlage einer tiefen sittlichen und geistigen Durchbildung, welche aus jeder kritischen Zeile des Fremdenblattes hervorleuchtet und die sich dem Kipfelweib ebenso verständlich zu machen weiß wie dem vazirenden Schneidergesellen. Es ist gewiß der stolzeste Stolz aller Stolzer Wiens, dieses Fremdenblatt zu besitzen, und der künftige Geschichtsschreiber Wiens wird nicht umhin können, bei Besprechung unseres gegenwärtigen hohen Culturzustandes noch auf das Grab der Redaktion des Fremdenblattes, wenn diese je zu sterben im Stande sein sollte, den wohlverdienten Lorbeer der Anerkennung zu legen. Wir haben darum auch jede Concurrenz wieder beseitigt, nachdem wir diesen Heroen der Kritik gegenüber ganz vermessen eine Zeit lang unserer Unbedeutendheit vergessen und erscheinen somit auch vom künftigen Quartale an in der bisherigen Art und Weise. Wir können es glücklicherweise um so leichter verschmerzen, daß wir von dieser Concurrenz abstehen mußten, als wir, u m eine gewisse Summe voll zu machen, nur mehr Einen Abonnenten brauchen, der aber auf nicht weniger als 10.000 Exemplare auf einmal abonniren darf.

FIGARO, DER AACHENER ->· N r . 0004

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FIGARO, DRESDNER - Nr. 0615

FIGARO, RHEINISCHER - Nr. 0004

0798 FILDERBLATT Leonberg [1880] * Nicht nachgewiesen. "•Quelle: Woerl 143.

FILDERZEITUNG, NEUE - Nr. 2652

0799 FINDLINGE Leipzig 1859-1860 "•Standort: 30: DL 366/900/200[1859.1860] * 1859-1860: Mehr nicht erschienen.

FINDLINGE. Zur Geschichte deutscher Sprache und Dichtung. Von [August Heinrich] Hoffmann von Fallersleben. J g · 1.

Leipzig: Wilhelm Engelmann 1 8 5 9 - 1860. 8°

Jg. 1: 1859/60. Nr. 1 - 4 . VIII, 496 S. "Ή. 1.2: 1859. H. 3.4: 1860. "•Jahrgangs-Titelei: 1860. "Inhaltsübersicht: pro Jg.

0800 FISCHER'S MITTHEILUNGEN FÜR DEN DEUTSCHAMERIKANISCHEN BUCH- UND MUSIKALIENHANDEL München 1 8 7 9 - 1 9 0 0 "•Nicht aufgenommen.

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0801 D I E F L E D E R M A U S Budapest 1 8 7 5 - 1 8 7 6 * Standort: OSZK Budapest: H 2.669[1875] * Nicht nachgewiesen: 1876. * Quelle: Réz 401. "•Editorial: 1875. N r . 1.

DIE FLEDERMAUS. Herausgeber: Adler & Morländer. Verantwortlicher Redakteur: Mor. Adler. J g · 1·

Budapest: [Druck·]I. Neuer 1875. 2° Jg. 1: 1875. N r . 1[4.2.] - N r . 17[27.10.]. * 1 N r . - 4 / 6 dreisp. S. * Wöchentlich. * Illustrationen. [1875. Nr. 1:] Entrée. Wenn die Nacht mit ihrem Schatten Eingehüllt die Erde hat, Daß von harter Arbeit ruhe Aus der Mensch der müd und matt, U n d unzüchtiges Gewürme Kommt die Ruhe ihm zu stören — Dann erscheint Gespenstervogel „Fledermaus" um ihn zu wehren. U n d mit ihrer scharfen Zunge Tilget sie das Ungethüm, All' das freche Ungeziefer Rottet sie bald aus mit G r i m m , Frißt die tückischen Insekten, Die die Pflanzen keck benagen U n d mit ihrem scharfen Stachel A n den Menschen selbst sich wagen.

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Nacht ist auch in unserem Lande, In des Wortes tiefstem Sinn, Nacht auf allen den Gebieten W o das A u g e blicket hin — Ueberall ist's traurig finster, Nirgends leuchtet Sonnenschein — Nacht des Unglücks, N a c h t des Grames Hüllet uns gar düster ein. U n d heran schleicht das Gewürme: N e i d und Mißgunst und Betrug, U n d vermehren noch die Wunden D i e das harte Schicksal schlug. List, Bestechung sind die Raupen, Die der Freiheit Pflanzen nagen U n d gleich bissigen Insekten A n des Staates Leben wagen. U n d es k o m m t Gespenstervogel „Fledermaus" u m aufzuräumen, Schützt die zarten Freiheitspflanzen, Die es kaum gebracht z u m Keimen. U n d mit ihrer scharfen Feder Geht sie los auf das G e w ü r m e , Damit gegen seine Bisse Es das Freiheitsbäumchen schirme. Krieg den bissigen Insekten, List, Betrug und Lüsternheit, D e r Gewalt und der Bestechung Tyrannei, dem L u g und Neid! „ U n g a r n s W o h l " uns über alles, Das Böse und die Bösen fort! Freiheit! H u m a n i s m u s sei stets Unser künftig Losungswort. „Fledermaus. " An unsere geehrten Leser. D i e „ F l e d e r m a u s " hat ihre flatterhafte Existenz begonnen! K ü h n und keck, frisch und froh flattert sie in die weite Welt hinaus, die böse Laune zu verscheuchen und Heiterkeit zu erwecken. Flatterhaft, wie die Fledermäuse schon sind, wird sie von H a u s zu H a u s , von T h ü r zu T h ü r e flattern, und mit unerschöpflichem Witz, mit nie versiegendem H u m o r den Trübsinn der tief bekümmerten und hoch besteuerten Menschheit bannen! mit dem Motto: „ 's ist alles nur Spaß auf derer traurigen Welt!" wird sie sich aus Allem einen Spaß machen und Alles mit Spaß behandeln.

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„Spaß über alles Maß!" fordert die gräßliche Zeit in der wir leben, sonst müßt man närrisch werden, ganz im Ernst. Die „Fledermaus" wird deshalb auch den Spaß nie schonen, eben so wie ihr Spaß nichts schonen wird·, ihr geht der Spaß über Alles, gleich wie ihr Spaß über Alles geht. Spaß, Spaß, nichts als Spaß! Alles ist ihr Spaß, nur mit dem Spaß ist's ihr Ernst, ohne Spaß. Weil aber die Katze das Mausen nicht lassen kann, wird auch die „Fledermaus" manchmal ein bißchen Katzen, und aus dem Spaß Ernst machend, manchem Schwindler und Finsterling, manchem Mucker und Ducker als echte rechte Fledermaus in die Haare fahren und sie so lange schopfbeuteln bis sie — aufhört. Wahrlich mehr kann man für den Anfang nicht verlangen, die „Fledermaus" verlangt auch nicht mehr für den Anfang als 6 fl. ganzjährig, 3 fl. halbjährig, wofür sie jeden Sonntag in früher besagter Art und Weise flattert in dem Gewände wie Sie sie jetzt sehen und wenns Ihre Mittel erlauben werden, in noch viel schönerem, das hängt nur von Ihnen ab, vie/geliebter Leser, denn mit der steigenden Zahl der Abonnenten wird die „Fledermaus" auch immer schöner und besser werden und immer mehr leisten, denn „je mehr je hesser!" Also abonniren Sie je zahlreicher (im eigenen Interesse) damit bei Zeiten bessere und bald bessere Zeiten kommen für die „Fledermaus. " NB. Die Herausgeber der „Fledermaus" sehen sich veranlaßt, das Abonnement derselben um so dringender anzurathen, als einem alten Volksglauben zu Folge eine Fledermaus Glück bringend ist, verscherzen Sie also Ihr Glück nicht und halten Sie die „Fledermaus."

FLEDERMAUS, D E U T S C H E - Nr. 0488

F L I E G E N , SPANISCHE - Nr. 2435

0802 F L I E G E N D E B I B L I O T H E K Wien 1871 - 1 8 7 3 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Winckler. 170.

0803 F L I E G E N D E B L Ä T T E R München 1845 - 1 9 4 4 »Aufnahme: 1845 - 1 8 8 0 . * Vorbemerkung: Die Erscheinungsjahre der Bände 1—25 sind nicht eindeutig festzulegen. Die Nummern 1—600 erschienen zunächst „zwanglos",

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dann „monatlich zwei bis drei Mal"; sie wurden in undatierten Bänden zu je 24 Nummern zusammengefaßt, die ohne klare Jahres-Begrenzung sind. Erst ab 1857 kam die Zeitschrift regelmäßig wöchentlich heraus. Erster datierter Band ist Bd. 53 (1870), erster vom Verlag gezählter Jahrgang Jg. 80: 1924. Der folgenden Aufnahme liegt daher die Band- und nicht eine Jahrgangs-Zählung zugrunde. * Standorte: 5: H 741[Bd. 14.26.27.43.44.62.63] 12: 4° Per. 6e[Bd· 1 - 7 3 ] 24: Mise. 4° 62[Bd. 48.49] 30: Zsq 129[Bd. 1 - 3.5 - 7.12.17.20 - 22.40.41.52 - 59.66.67] Sq 25/29[Bd. 1 - 13.15 - 20.23 - 26.28 - 42.44 - 47.50 - 52.60. 61.63-73] * Editoriais: Bd. 8. 185. Bd. 9. 185. Bd. 11. 185. Bd. 12. 184. Bd. 13. 184. Bd. 14. 192. Bd. 15. 192. Bd. 16. 191. Bd. 17. 183. Bd. 18. 191. Bd. 19. 183. Bd. 21. 183. Bd. 24. 184. Bd. 25. 185. Bd. 32. 199. Bd. 33. 198. Bd. 34. 199. Bd. 35. 200. Bd. 36. 199. Bd. 37. 207. Bd. 38. 199. Bd. 39. 199. Bd. 40. 199. Bd. 41. 73. 199. Bd. 42. 199. Bd. 44. 199. Bd. 45. 199. Bd. 46. 199. Bd. 47. 199. Bd. 50. 199. Bd. 51. 199. Bd. 52. 199. Bd. 56. 199. Bd. 58. 199. Bd. 59. 207. Bd. 60. 199. Bd. 61. 199. 207. Bd. 63. 199. Bd. 64. 199. Bd. 65. 199. Bd. 66. 199. Bd. 67. 199. Bd. 68. 207. Bd. 69. 199. Bd. 70. 199. Bd. 71. 199. Bd. 72. 199. Bd. 73. 199.

FLIEGENDE BLÄTTER. [Ab Bd. 2, Nr. 34:]Redaktion: Kaspar Braun, Friedrich Schneider[a¿> Bd. 40, Nr. 982: Kaspar Braun, Eduard Ille; ab Bd. 63, Nr. 1563: Kaspar Braun; ab Bd. 67, Nr. 1688: J. Schneider], [Jg. 1 - 3 6 ] , München: Braun & Schneider 1845 - 1 8 8 0 . 4° üg· üg. ügQgüg· üg· CJs-

1: 1845/46], Bd. Bd. Bd. 2: 1846/47]. Bd. Bd. 3: 1847/48], Bd. Bd. 4: 1848/49], Bd. Bd. 5: 1849/50], Bd. Bd. 6: 1850/51], Bd. Bd. 7: 1851/52], Bd. Bd.

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1 - 24. 25 - 48. 49 - 72. 73 - 96. 9 7 - 120. 121 - 144. 145 - 168. 169 - 192. 193 - 216. 2 1 7 - 240. 2 4 1 - 264. 265 - 288. 289 - 312. 3 1 3 - 336. 3 3 7 - 360.

192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S. 192 S.

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[Jg. 8: 1852/53], Bd. 16. Nr. 361-384. 192 S. Bd. 17. Nr. 385-408. 192 S. [Jg. 9: 1853/54], Bd. 18. Nr. 409-432. 192 S. Bd. 19. Nr. 433 - 456. 192 S. [Jg. 10: 1854/55], Bd. 20. Nr. 457-480. 192 S. Bd. 21. Nr. 481 - 504. 192 S. |Jg. 11: 1855/56], Bd. 22. Nr. 505-528. 192 S. Bd. 23. Nr. 529-552. 192 S. [Jg. 12: 1856]. Bd. 24. Nr. 553 - 576. 192 S. Bd. 25. Nr. 577 - 600. 192 S. [Jg. 13: 1857]. Bd. 26. Nr. 601-626. 208 S. Bd. 27. Nr. 627 - 652. 208 S. [Jg. 14: 1858]. Bd. 28. Nr. 653-678. 208 S. Bd. 29. Nr. 679 - 704. 208 S. [Jg. 15: 1859], Bd. 30. Nr. 705-730. 208 S. Bd. 31. Nr. 731-756. 208 S. Ug. 16: I860]. Bd. 32. Nr. 757-782. 208 S. Bd. 33. Nr. 783 - 808. 208 S. [Jg. 17: 1861], Bd. 34. Nr. 809 - 834. 208 S. Bd. 35. Nr. 835 - 860. 208 S. [Jg. 18: 1862]. Bd. 36. Nr. 861 - 886. 208 S. Bd. 37. Nr. 887-912. 208 S. [Jg. 19: 1863], Bd. 38. Nr. 913-938. 208 S. Bd. 39. Nr. 939 - 964. 208 S. [Jg. 20: 1864]. Bd. 40. Nr. 965-990. 208 S. Bd. 41. Nr. 991 - 1016. 208 S. [Jg. 21: 1865]. Bd. 42. Nr. 1017-1042. 208 S. Bd. 43. Nr. 1043 - 1068. 208 S. [Jg. 22: 1866], Bd. 44. Nr. 1069-1094. 208 S. Bd. 45. Nr. 1095 - 1120. 208 S. [Jg. 23: 1867]. Bd. 46. Nr. 1121 - 1146. 208 S. Bd. 47. Nr. 1147- 1172. 208 S. Ug. 24: 1868], Bd. 48. Nr. 1173 - 1198. 208 S. Bd. 49. Nr. 1199-1224. 208 S. [Jg. 25: 1869]. Bd. 50. Nr. 1225 - 1250. 208 S. Bd. 51. Nr. 1251 - 1276. 208 S. [Jg. 26: 1870]. Bd. 52. Nr. 1277 - 1302. 208 S. Bd. 53. Nr. 1303 - 1328. 208 S. Ug. 27: 1871]. Bd. 54. Nr. 1329- 1354. 208 S. Bd. 55. Nr. 1355 - 1380. 208 S. Ug. 28: 1872]. Bd. 56. Nr. 1381 - 1406. 208 S. Bd. 57. Nr. 1407 - 1432. 208 S. Ug- 29: 1873]. Bd. 58. Nr. 1433 - 1458. 208 S. Bd. 59. Nr. 1459-1484. 212 S. Ug- 30: 1874]. Bd. 60. Nr. 1485- 1510. 208 S. Bd. 61. Nr. 1511 - 1536. 208 S. Ug. 31: 1875]. Bd. 62. Nr. 1537-1562. 208 S. Bd. 63. Nr. 1563 - 1588. 208 S.

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[Jg. 32: 1876]. Bd. 64. Nr. 1 5 8 9 - 1614. 208 S. Bd. 65. Nr. 1615 - 1640. 208 S. Qg. 33: 1877], Bd. 66. Nr. 1641 - 1666. 208 S. Bd. 67. Nr. 1 6 6 7 - 1 6 9 2 . 208 S. [Jg. 34: 1878], Bd. 68. Nr. 1693 - 1718. 212 S. Bd. 69. Nr. 1 7 1 9 - 1744. 208 S. [Jg. 35: 1879]. Bd. 70. Nr. 1745 - 1770. 208 S. Bd. 71. Nr. 1771 - 1796. 208 S. Qg. 36: 1880]. Bd. 72. Nr. 1 7 9 7 - 1822. 208 S. Bd. 73. Nr. 1823 - 1848. 208 S. * 1 Nr. = 8 zweisp. S. "•„Zwanglos", ab Bd. 1, Nr. 4 „monatlich zwei bis drei Mal", ab Bd. 26 wöchentlich. * Illustrationen. * Halbjahresbände. * Inhaltsübersicht: pro Bd. *Bd. 33: Verzeichnis der Zeichner 1 8 4 5 - 1 8 6 0 . * Beilagen: 1. A N Z E I G E R D E R F L I E G E N D E N B L Ä T T E R . Zu Bd. 3 - 5 1 . 2. BEILAGE D E R F L I E G E N D E N B L Ä T T E R . Zu Bd. 52 - 73. [Bd. 41.73:] Gruß. Willkommen Alle, die Ihr nah und ferne Uns lose Blätter, fliegend durch die Welt, Seit zwanzig vollen Jahren habt so gerne Den Freunden Eures Hauses zugesellt, Getreu vertrauend unserm guten Sterne, Der uns zu Scherz und Ernst den Pfad erhellt; Willkommen heut', da wir zu Herz und Händen Euch Nummer Tausend Wohlgemuth entsenden! Vergönnt darum an diesem Ehrentage Auch manchem alten Freund den Freundesgruß: Gleich einer fernen, halbverklung'nen Sage Taucht auf der Staatshämorrhoidarius; Heulmaier's und Wühlhuber's Wander-Plage Theilt Mutz und Wutz in klagendem Erguß, Und Eisele und Beisele bereiten Sich neu zur Fahrt, an Grafs und Kohle's Seiten. Mit Zips und Treuherz vor dem Opferfeuer Schwört Biedermaier ernst den Liedesbund, Der Weltbeglückungslehre lauscht Blaumaier Aus Meisters Hans und Masters Vorwärts Mund;

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FLIEGENDE BLÄTTER DER GEGENWART

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Dumpf brütet Bluthund Hainz auf Abentheuer, Carolus Magnus gibt sein Machtwort kund, Des Blutensteiner's Opfer, ruh'nd am Grunde, Erwecket des Vermummten Dolch zur Stunde. Rinaldo schaut in Liebe Dianoren, Jemsjäger stutzt, stolz grüßt der Schwalangscheer, Herr Winter fegt, Blandine hochgeboren Geußt in Lenardo's Herz ein Wonnemeer; Mehemed Ali, Communisten, Thoren, Und Weise, — Alle zieh'n zum Fest einher; Das Münchnerkind, erhöht auf vierzig Bänden, Hält Nummer Tausend in erhob'nen Händen. Glück auf zur Fahrt! Glück auf, Euch Freunden Allen, Die Ihr gewirkt mit uns im treuen Bunde, Als des Humors kampflustige Vasallen, In Wort und Bild, in gut und schlimmer Stunde; Laßt auch hinfort bei uns sein Banner wallen! Glück auf, Euch Lesern all in weiter Runde, Und bleibt für alle Zeit, trotz Schicksals-Wettern Und Sturm und Drang, uns treu, den Fliegenden Blättern!

0804 FLIEGENDE BLÄTTER DER GEGENWART Leipzig 1859-1860 * Standort: ZB Weimar: Arch. II a , 6[ 1859.1860] * 1859 — 1860: Mehr nicht erschienen. * Editoriais: 1859. 1. 1860. 1. 420.

FLIEGENDE BLÄTTER DER GEGENWART. Eine Ergänzung zu allen Zeitungen. Verantwortlicher Redakteur: Eduard Brockhaus. [Jg. 1 - 2 ] . Leipzig: F.A. Brockhaus 1859-1860. 4° [Jg. 1:]1859. Nr. 1[7.7.] - Nr. 26. 208 S. Nr. 27 - Nr. 52[27.12.]. 420 S. * 1 Nr. - 8 zweisp. S. •Wöchentlich. * Illustrationen.

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[1859.1:] An die Leser. Die Verlagshandlung F. A. Brockhaus in Leipzig läßt hiermit ein Unternehmen ins Leben treten, das den weitesten Kreisen des deutschen Volks gewidmet ist und auf dessen lebhafteste Theilnahme rechnet. Die „Fliegenden Blätter der Gegenwart" werden, als eine Ergänzung zu allen Zeitungen — nach Art der in frühern Jahrhunderten erschienenen „fliegenden Blätter", der Vorgänger unserer jetzigen politischen Zeitungen — neben den Ereignissen hergehen und Vergleiche ziehen zwischen der Gegenwart und dem, was bereits der Geschichte angehört. Nicht auf Deutschland oder Italien allein wollen sie den Blick des Lesers wenden, obwol namentlich das letztere Land zunächst am meisten hervortreten wird, sondern sie bringen über alle Länder, Völker und Städte, auf welche sich gerade die allgemeine Aufmerksamkeit richtet, kurze Charakteristiken, geographische, topographische und statistische Schilderungen. Besonders werden auch fortlaufende Berichte vom Kriegsschauplatz in einzelnen in sich abgeschlossenen Bildern, Schlachtenberichte und authentische Biographien der hervorragenden Heerführer und Staatsmänner mitgetheilt werden. Ihrem Charakter gemäß vertreten die „Fliegenden Blätter der Gegenwart" keine einseitige Parteiansicht, doch sind sie aus deutscher Gesinnung hervorgegangen und werden diese stets bewähren. Sie werden somit für alle, welche den Zeitereignissen folgen, Interessantes und Wissenswerthes in leichter, geschmackvoller Darstellung und mannichfacher Abwechselung bringen. Zur bessern Veranschaulichung der Schilderungen wird jede Nummer einige Abbildungen enthalten; dieselben werden hauptsächlich aus Specialkarten, Städteplänen u.s.w. bestehen und sollen eben nur den Text erläutern, nicht blos zum äußerlichen Schmucke dienen. [1860.1:] An die Leser. Die „Fliegenden Blätter der Gegenwart" werden auch im neuen Jahre ihren Charakter eines zeitgeschichtlichen Organs aufrecht erhalten, nur wird das Bestreben noch schärfer hervortreten, das Blatt zu einer fortlaufenden Ergänzung der politischen Tagespresse zu gestalten. Sie werden zusammenhängende Darstellungen bedeutender Zeitereignisse bringen, die großen politischen und culturgeschichtlichen Fragen des Tages in eingehenden Artikeln behandeln und dabei auch solche Actenstücke von Wichtigkeit mittheilen, welche ihres Umfangs wegen von den meisten Zeitungen nicht gegeben werden können. Ferner werden sie zuverlässige Biographien und Nekrologe berühmter und einflußreicher Zeitgenossen veröffentlichen und die Tagesgeschichte durch topographische Schilderungen und statistische Mittheilungen zu erläutern suchen. Außerdem werden sie von jetzt an den auf dem Gebiete der Politik oder der Culturgeschichte erscheinenden Werken, welche in die Zeitgeschichte eingreifen, ihre Aufmerksamkeit zuwenden, theils durch Besprechung, theils durch Auszüge. Die „Fliegenden Blätter der Gegenwart" haben sich in der kurzen Zeit ihres Bestehens bereits einen großen Leserkreis und volle Anerkennung erworben. Die Verlagsbuchhandlung und die Redaction werden das Vertrauen, das sie erlangt,

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FLIEGENDE BLÄTTER DER GEGENWART

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durch fortgesetztes Bemühen auch fernerhin zu rechtfertigen und sich zu erhalten suchen.

[1860.420:] An

die

Leser.

Wir haben mit der vorliegenden Nummer der „Fliegenden Blätter der Gegenwart" Abschied von unsern Lesern zu nehmen und ihnen für die Theilnahme zu danken, die sie unserm Blatte geschenkt haben. Die Zeitschrift wurde Anfang Juli 1859 insbesondere zu dem Zwecke gegründet, um ausführlichere Berichte und Darstellungen vom italienischen Kriegsschauplatze mitzutheilen, wie sie die täglich erscheinenden Zeitblätter gewöhnlich nicht liefern können. Der damalige Krieg nahm jedoch ein rasches Ende, und die kaum gegründete Zeitschrift ließ nun ihren allgemeinern Charakter hervortreten, indem sie die gesammten Zeitverhältnisse in Abhandlungen, Schilderungen und Notizen jeder Art behandelte und erläuterte. Die Zeitschrift wurde so recht eigentlich eine „Ergänzung zu allen Zeitungen" und namentlich diente dieselbe als directe Ergänzung der in demselben Verlage erscheinenden „Deutschen Allgemeinen Zeitung". Die Verlagshandlung suchte mit Beginn des Jahres 1860 dieses Verhältniß zu vereinfachen, indem sie die „Fliegenden Blätter der Gegenwart", ungeachtet ihres Fortbestandes als selbständiges Organ, zu einer Sonntagsbeilage der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" machte. Auf diesem Wege hat sich denn die Zeitschrift fast vollständig mit der Zeitung verbunden, sodaß es jetzt die Verlagshandlung im Interesse aller erachten muß, diese Verschmelzung auch äußerlich vollständiger eintreten zu lassen. Die „Fliegenden Blätter der Gegenwart" werden demnach von Neujahr 1861 an nicht mehr als selbständiges Blatt erscheinen, dafür wird aber die „Deutsche Allgemeine Zeitung" wöchentlich drei Beilagen, jede zu einem halben Bogen, bringen, welche in noch vermehrtem Maße ähnliche Mittheilungen enthalten sollen, durch welche sich die „Fliegenden Blätter der Gegenwart" in kurzer Zeit einen so weiten Leserkreis erworben haben. Für die bei weitem meisten Abonnenten der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" ist durch diese Erweiterung derselben insofern keine Preissteigerung eingetreten, als der bisherige Preis für die Zeitung und das Sonntagsblatt zusammen derselbe bleiben wird (vierteljährlich 2 Thlr.). Was diejenigen Leser der „Fliegenden Blätter der Gegenwart" betrifft, welche dieses Blatt allein bezogen, so müssen wir sie freilich auf die „Deutsche Allgemeine Zeitung" verweisen, wenn sie die bisherige Leetüre nicht vermissen wollen. Bestellungen auf dieselbe werden von allen Postämtern Deutschlands, Oesterreichs und des Auslandes angenommen.

FLIEGENDE BLÄTTER DES „KRITIKUS' Wien - Nr. 1602 KRITIKUS

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FLIEGENDE BLÄTTER FÜR DEN SOLDATEN

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0805 FLIEGENDE BLÄTTER FÜR DEN SOLDATEN Stuttgart 1857 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 10304: FLIEGENDE BLÄTTER FÜR DEN SOLDATEN. Redaktion: C.A. Sonnewald. Stuttgart 1857.

0806 FLIEGENDE BLÄTTER UND BILDER Wien 1851 * Standort: StB Wien: A 77.493[1851] "•1851: Mehr nicht nachgewiesen. * Editorial: 1851. 3.

FLIEGENDE BLÄTTER UND BILDER. Eine Jugendschrift für Lehre, Unterricht und Unterhaltung. Herausgeber: Joseph Sigmund Ebersberg. US; HWien: Comptoir des „Oesterreichischen Zuschauers" 1851. 8° [Jg. 101851. H. 1 - 6 . [383, nicht]483 S. »1 H. - 64 S. * Illustrationen. "'Inhaltsübersicht: pro Heft. * Paginierungsfehler : S. 1 - 3 2 3 , 424-483. [1851.3:] Vorrede. Trotz der Menge von Volks- und Jugendschriften haben wir doch einen fühlbaren Mangel an solchen, welche in populärer Weise Kenntnisse und Belehrung für Bürgerschulen nicht allein, sondern für das Haus und die Familie selbst darbieten. Der Herausgeber dieser kleinen Schrift meint, daß ein Werk der Art, wenn es zu ausnehmend billigem Preise geboten würde, auch leicht Eingang finden dürfte in solchen Kreisen, wo der Sinn für Unterricht und geistige Genüsse bisher sich noch nicht lebendig zeigte. Eine Jugend- und Volksschrift, welche sich die moralische Bildung ihrer Leser, die Veredlung des Herzens zum Ziele setzt, dünkt uns mehr, als jedes andere literarische Erzeugniß, Bedürfniß der Zeit. Die Verbindung mit Xylographen setzt uns in die Lage, die wissenschaftlichen Vorträge zu versinnlichen und dem Verstand durch das Auge zu Hilfe zu kommen. Das vorliegende Heft ist ein Versuch, eine Frage an das Publikum. Gefällt er, wird die Anfrage günstig beantwortet, so dürften in unbestimmten, zwanglosen Fristen mehrere folgen, und diese Schrift würde wohl erst dadurch jener Zweckmäßigkeit

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näher rücken, die wir ihr geben möchten, wenn sie wirklich unserem Wunsche entsprechen und nützen soll. Der Herausgeber.

0807 FLIEGENDE NEUE BLÄTTER Wien 1874

NEUE FLIEGENDE BLÄTTER Wien 1 8 7 5 - 1876. 1879. ^ Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 23377: FLIEGENDE N E U E BLÄTTER. Redaktion: Adalbert Platzer. Wien 1874. Kirchner 23397: NEUE FLIEGENDE BLÄTTER. Redaktion: Adalbert Platzer, Berthold Spitzer. Wien 1875 - 1 8 7 6 . 1879.

0808 FLITZBOGEN Berlin 1 8 7 4 - 1 8 7 5 "•Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kayser 19/372: FLITZBOGEN. Redaktion: Bernhard Stavenow. Berlin 1874-1875.

0809 DER FLOH Pest, Wien 1 8 6 9 - 1 9 1 9 »Aufnahme: 1869-1880. * Standorte: 24: Zb 121[1869 — 1871] Ö N B Wien: 399.509-E. Per.[1869.1870.1872 - 1880] StB Wien: F 21.120[1869- 1880] UB Wien: III 9012[1877- 1880] Editorial: 1873. 107.

DER FLOH. [Ab 1869, Nr. 25:]Herausgeber: Deutsch'sche Buchdruckerei- und VerlagsA.G.[1869, Nr. 36: Moritz Deutsch jun., Josef Frisch; ab 1869, Nr. 37: Josef Frisch, Moritz Deutsch jun.; ab 1871, Nr. 8: Josef Frisch, Karl Klic; ab 1872, Nr. 4: Josef Frisch]. Verantwortlicher Redakteur: F. Julian|>¿ 1869, Nr. 24: Carl Floch; ab 1869, Nr. 26: Carl Floh; ab 1870, Nr. 52: Friedrich Fuchs; ab 1872, Nr. 12: Leopold Wimmer;

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ab 1872, Nr. 30: Carl Gruber; ab 1874, Nr. 27:]. Schediwy; ab 1877, Nr. 43: E. Doleschall; ab 1877, Nr. 49: J. Kutschera; ab 1878, Nr. 33: E. Doleschall; 1879, Nr. J.Josef Frisch; ab 1879, Nr. 4: J. Pollak; ab 1880, Nr. 11: B. Huiles]. Jg· 1 - 1 2 . Pest [ab 1869, Nr. 25: Wien]: Deutsch'sche Buchdruckerei- und Verlags-ActienGesellschaft[/ft>9, Nr. 36: Wien: Moritz Deutsch jun.; Josef Frisch; ab 1869, Nr. 37: Wien: Josef Frisch, Moritz Deutsch jun.; ab 1871, Nr. 8: Wien: Josef Frisch und Karl Klic; ab 1872, Nr. 4: Wien: Josef Frisch] 1869-1880. 2° Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg. Jg.

1: 2: 3: 4: 5: 6: 7: 8: 9: 10: 11: 12:

1869. 1870. 1871. 1872. 1873. 1874. 1875. 1876. 1877. 1878. 1879. 1880.

Nr. 1[1.1.] - Nr. 52. 216 S. Nr. 1 - 5 2 . 212 S. Nr. 1 - 5 3 . 215 S. Nr. 1 - 5 2 . 254 S. Nr. 1 - 7 0 . 112 S. Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 52. Nr. 1 - 52. Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . Nr. 1 - 5 2 . * 1 Nr. - 4/8 dreisp. S. * Wöchentlich. •Illustrationen. * 1873: Nr. 1 - 16, Nr. 22 - 70. Ab Nr. 22 Einzelpagination. * 1868: Fünf Probenummern, erschienen als Beilage zu N E U E FREIE PRESSE: [Nr. 1], 29. November. S. 1 - 4 . [Nr. 2], 6. Dezember. S. 5 - 8. [Nr. 3]. 13. Dezember. S. 9 - 12. [Nr. 4]. 20. Dezember. S. 13 - 16. [Nr. 5]. 27. Dezember. S. 17 - 20. 4 Beilagen: 1. BEILAGE DES „ F L O H " . 1869. Nr. 1 - 5 2 . 2. DER NAZZI. Eigenthümer, Herausgeber und verantwortlicher Redakteur: Ignatz Kuranda. 1869. Nr. 1 - 6 . 3. NEUE FREIE DINGSDA. ,S andere wissen's eh'. 1869. Nr. 0. 2 S. 4. ILLUSTRIRTE POLITISCHE BLÄTTER DES „ F L O H " . 1873. 5. WELTAUSSTELLUNGS-ZEITUNG DES „ F L O H " . 1873.

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[1873.107:] Die Wahlreform eröffnet den österreichischen Völkern ein neues und weites Feld der politischen Thätigkeit. In jedem anderen Lande würden alle ehrlichen Männer rüstig zusammengreifen, um dieses neue Feld mit den Saaten der Freiheit und der allgemeinen Wohlfahrt zu bestellen. Bei uns wird es leider zunächst eine Kampfstätte sein, auf welcher die nationalen und politischen Leidenschaften voraussichtlich alle ihre scheußlichen Legionen aufrollen werden. Es wird einen Kampf geben, dessen Ausgang vielleicht über die Zukunft Oesterreichs entscheidet. In einem solchen Momente muß das deutsche Volk in Oesterreich, als Hort und Träger des freiheitlichen und civilisatorischen Gedankens, alle Mann und alle Kraft aufbieten. Auch unser Blatt ist eine deutsche Kraft und es soll mit Allem, was es zu leisten vermag, eintreten für deutsche Cultur und deutsches Recht. Der „ F l o h " hat schon bisher, als humoristisch-satyrisches Blatt, Bedeutung und Einfluß im Reiche gewonnen. Er denkt deshalb auch nicht daran, die Geißel des Spottes, mit welcher er so manchen tüchtigen Erfolg errungen, so manchen Feind des Volkes und der Freiheit geschreckt, aus der H a n d zu legen. Der Blitz des Vaticans ist machtlos geworden, aber der Witz wird seine Wirkung in aller Ewigkeit behalten. Wir wollen denn auch diese göttliche Waffe nach wie vor führen im Dienste der Freiheit und des Fortschritts, und die Wochenausgabe des „Floh" bleibt demzufolge unverändert in Form und Inhalt.

[...]

Kenner der gesammten Presse der civilisirten Welt sind einig darüber, daß unser Wochenblatt mit seiner letzten Entwicklungsphase Alles weit überflügelt hat, was bisher in seiner Art geboten worden. In der That wird kein illustrirtes, satyrisches Blatt von einem solchen Vereine gediegener schriftstellerischer und künstlerischer Kräfte getragen, wie derjenige es ist, aus welchem der „ F l o h " hervorgeht. Galt dieses Alles aber schon von der Wochenausgabe des „ F l o h " allein, so dürfen wir es kühn behaupten, daß dieselbe in Verbindung mit der täglichen Ausgabe ein Ganzes bilden wird, das auf dem Gebiete der Tagesliteratur der alten wie der neuen Welt ohne Gleichen dasteht. Witzig, scharf, frei, wahr und mannigfaltig in seinem Gehalte, werden die Zeichnungen, gleichviel ob ernsten oder heiteren Charakters, immer mustergiltig sein, und die feine Ausstattung wie der sorgfältige Druck werden auch die tägliche politische Ausgabe des „ F l o h " würdig erscheinen lassen, daß sie sorgfältig gesammelt und als Album aufbewahrt werde, welches immer interessant bleiben, immer eine unversiegbare Quelle heiterer Laune bilden wird.

FLOH, DER SCHWARZE - N r . 2275

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FLORA

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0810 FLORA Augsburg 1878 - 1 8 8 2 * Standorte: 12: 8 o Per. 46^ 1878 - 1882] 37: [1879 - 1882] * 1878 -1882: Mehr nicht nachgewiesen. * Beilage zu AUGSBURGER ANZEIGBLATT. FLORA. Unterhaltungsblatt des Augsburger Anzeigblattes. Eigenthümer: Fr. Gräf. Verantwortliche Redaktion: Fr. Graffai 1882, Nr. 8: Verantwortlicher Redakteur: Max Leythäuser]. Qg-1-5]. Augsburg: Fr. GrH[ab 1882, Nr. 2: Augsburg: Augsburger Anzeigblatt] 1878 1882. 4° [Jg. 1:]1878. [Jg. 2:]1879. [Jg. 3:]1880. [Jg. 4:]1881. [Jg. 5:]1882.

Nr. 1[27.9.] - Nr. 14. 56 S. Nr. 1 - 5 2 . 208 S. Nr. 1 - 5 3 . 212 S. Nr. 1 - 52. 208 S. Nr. 1 - Nr. 50[29.6.]. 200 S. *1 Nr. - 4S. * Wöchentlich; ab 1882 zweimal wöchentlich.

0811 FLORA Berlin 1865 * Nicht nachgewiesen. * Quelle: Kirchner 11367: FLORA. Neues deutsches illustrirtes Unterhaltungsblatt zur Erheiterung und Belehrung. Berlin 1865.

0812 FLORA Brünn 1867-1868 * Standort: ÖNB Wien: 398.376-Q1867.1868] * 1867—1868: Mehr nicht nachgewiesen. FLORA. Blätter für Unterhaltung. [Ah 1867, Nr. -?:] Verantwortlicher Redakteur: Ferdinand Buschak. [Jg· 1 - 2 ] . Brünn: Buschak und Irrgang 1867-1868. 4°

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[Jg. 1:]1867. [Nr. 1 - 12]. 392 S. [Jg. 2:]1868. [Nr. 1 - 12]. 480 S. * 1 Nr. - 32 zweisp. S.; ab 1868: 1 Nr. - 40 zweisp. S. * Monatlich. * Illustrationen. "Inhaltsübersicht: pro Jg.

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Eichstätt 1864 - 1 8 6 6 * Standort: 12: 8° Per. 46 d [1865.1866] "Nicht nachgewiesen: 1864. "1865 — 1866: Mehr nicht nachgewiesen. "Beilage zu EICHSTÄTTER KURIER.

FLORA.

Unterhaltungs-Blatt geschichtlichen, naturhistorischen und belletristischen Inhalts zunächst für die Altmühlgegenden[/S66 mit dem Untertitel: UnterhaltungsBlatt zum Eichstätter Kurier]. Verantwortlich: M. Däntler'sche Buchdruckerei[