Die Abgrenzung des Hellenismus in der griechischen Literaturgeschichte [Reprint 2012 ed.] 9783110864564, 9783110116342

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Die Abgrenzung des Hellenismus in der griechischen Literaturgeschichte [Reprint 2012 ed.]
 9783110864564, 9783110116342

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Rudolf Kassel Hellenismus

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Rudolf Kassel

Die Abgrenzung des Hellenismus in der griechischen Literaturgeschichte

Walter de Gruyter · Berlin · New York 1987

Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier (säurefrei — p H 7, neutral)

ClP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek

Kassel, R u d o l f : Die Abgrenzung des Hellenismus in der griechischen Literaturgeschichte. — Berlin ; New York : de Gruyter, 1987 ISBN 3-11-011634-0

© Copyright 1987 by Walter de Gruyter & Co., Berlin 30. Printed in Germany. Alle Rechte des Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von Photokopien — auch auszugsweise — vorbehalten. Satz und Druck: Arthur Collignon G m b H , Berlin Buchbinder: Lüderitz & Bauer, Berlin

Vielfacher freundlicher Aufforderung aus dem Kreis meiner Zuhörer folgend veröffentliche ich den folgenden Vortrag, so wie er auf der 19. Tagung der Mommsen-Gesellschaft in Bremen am 10. Juni 1987 gehalten worden ist. Die in knapper Auswahl beigegebenen Belege und Ausführungen sollen es dem Leser erleichtern, sich weiter mit einem Gegenstand zu beschäftigen, der auch in einem umfänglichen Buch sich nicht erschöpfend behandeln ließe.

Als ich vom Vorstand unserer Gesellschaft die ehrenvolle Aufforderung erhielt, im Rahmen des Generalthemas Hellenismus einen Vortrag zu halten, formulierte ich den speziellen Themenvorschlag unter dem Eindruck einer noch nicht weit zurückliegenden Lektüre. Beim Lesen von Reinhold Bichlers 1983 erschienenem Buch ¡Hellenismus' , Geschichte und Problematik eines Epochenbegriffs, schien mir in dieser Innsbrucker althistorischen Habilitationsschrift der philologische Beitrag zur Erhellung des Forschungsgegenstandes zu kurz gekommen zu sein. Der Archäologie ist ein eigener lehrreicher Abschnitt unter der Überschrift Eine exemplarische Studie über die zeitliche Eingrenyung des ,Hellenismus' im Schrifttum über die griechische Plastik gewidmet, der in den zwanziger Jahren unseres Jahrhunderts einsetzt; aber ein von der Malerei ausgehendes älteres archäologisches Werk, das für die gesamte Kulturgeschichte des Hellenismus wichtig geworden ist, kommt bei Bichler nicht vor. Es gibt also manches zu ergänzen, aber nicht der bloße Wunsch, auffallende Lücken zu füllen, läßt mich die Aufmerksamkeit der Mitglieder eines die altertumswissenschaftlichen Disziplinen zusammenschließenden Verbandes in Anspruch nehmen. Was uns alle angeht, ist das alarmierend negative Fazit, zu dem Bichler bei seiner kritischen Bestandsaufnahme nicht nur in dem erwähnten archäologischen Abschnitt, sondern auch in seinem althistorischen Kernbereich kommt. Quot homines, tot sententiae: einen einheitlichen Hellenismusbegriff hat es nie gegeben und wird es nie geben, wie der von Bichler zitierte Walter Otto sagt, der seinerseits die ganze Kaiserzeit in den Begriff miteinschließen will, während die meisten an dem wie Bichler es nennt,famosen' Jahr der Schlacht von Aktium als Terminus festhalten. Alle Versuche, das Wesen des angeblich von Droysen entdeckten Hellenismus näher zu bestimmen, haben nur zu wachsender Begriffsverwirrung geführt. Der πατήρ

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του λόγου selbst hatte weder von der räumlichen noch von der zeitlichen Ausdehnung des Hellenismus eine eindeutige, konsequent festgehaltene Vorstellung. Der Gebrauch des Wortes bei Droysen schwankt, bald ist eine bestimmte Zeit, bald ein historisches Prinzip, bald ein Komplex konkreter Phänomene gemeint. Die Signatur der Epoche soll die Verschmelzung des abendländischen und morgenländischen Wesens sein, die Entstehung und Entfaltung einer Weltkultur, die schließlich sich selbst zersetzt und damit das Erscheinen des Erlösers vorbereitet; aber wie Droysen dann das aus dem zersplitterten Alexanderreich erwachsende Staatensystem schildert, läßt sich schwer mit jener von Hegel inspirierten geschichtsphilosophischen Konzeption vereinbaren. Kein Wunder bei solcher Unklarheit, daß die Späteren mit dem Droysenschen Epochenbegriff in immer tiefere Widersprüche gerieten, zumal viele unter ihnen, wie Bichler mit Recht moniert, einen Fehler nicht vermieden, der oft bei den Debatten um einen solchen Epochenbegriff begangen wird: man verkennt seinen Ursprung im planenden Denken des mehr oder minder zweckmäßig periodisierenden Geschichtsschreibers und glaubt stattdessen es mit einer objektiv vorgegebenen geistigen Substanz zu tun zu haben, deren Wesen nun richtig oder falsch angegeben werden könnte. Es genügt daran zu erinnern, wie durch ähnliche Mißverständnisse die Erörterungen über Renaissance, Barock oder Romantik belastet worden sind; und wie dort mehr als einmal der Vorschlag gemacht wurde, diese Ausdrücke lieber ganz aus der wissenschaftliehen Terminologie zu entfernen, so wird es manchem Leser von Bichlers Schrift ähnlich wie einem seiner Rezensenten ergangen sein, der gesteht, daß er nach der Lektüre zunächst sich vorzunehmen versucht war, von Hellenismus überhaupt nicht mehr zu reden. Was nun näherhin die Literaturgeschichte angeht, so wird zugegeben werden müssen, daß jetzt auch da die Welt nicht mehr ganz so heil aussieht, wie sie sich in den ersten einleitenden Sätzen eines bekannten Krönerbändchens über die Hellenistische Dichtung ausnimmt. Es heißt dort:

„Die hellenistische Epoche der griechischen Geschichte beginnt — 35 nach unbefangener Definition — mit dem Tod Alexanders des Gro-

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ßen und dauert bis zum Jahr 30 v. Chr., dem Jahr nach der Schlacht bei Aktium, wo der letzte der hellenistischen Staaten, Ägypten, zur römischen Provinz wird. Mit größter Natürlichkeit nennen wir heute diesen Zeitraum .Hellenismus' — mit jenem Namen, den ihm Johann Gustav Droysen zum erstenmal gegeben hat." 5 Auch wenn wir uns noch entschließen könnten, Droysen gegenüber in dieser ,Unbefangenheit' und .Natürlichkeit' zu verharren, so würde sich doch die Frage aufdrängen, wie man denn vor ihm die uns interessierende Periode in der Literaturgeschichte abgegrenzt, benannt, charakterisiert und gewertet hat, und was sich durch seinen 10 Einfluß in der Literaturgeschichte geändert hat. Ein Bedürfnis elementarer chronologischer Ordnung des gesamten literarischen Stoffes ist naturgemäß empfunden worden, längst bevor es eine wirkliche Literaturgeschichte in unserem Sinne gab. Mit wie wenig man zufrieden war, mag uns ein Dokument barocker 15 Polyhistorie vor Augen stellen, das Buch De veterum poetarum temporibus des Gerardus Ioannes Yossius, postum erschienen 1654 zu Amsterdam. Vossius will wie ein guter Feldherr das Heer der Dichter in Legionen und Centurien einteilen und quinqué aetates unterscheiden, nämlich imperii Medici, Persici, Graeci, Caesarum veteris aut novae Romae 20 usque ad captam Constantinopolim, und die quinta aetas schließlich soll umfassen quicquid inde fuit vel erit. Die Dichter der aetas tertia, quae fuit sub Alexandra Magno et eius successoribus, usque ad mortem Cleopatrae, werden der Reihe nach wo möglich unter Olympiadenjahre, sonst unter die Regierungszeiten Alexanders und der Ptolemäer verteilt. 25 Weder hier noch in den anderen Abschnitten findet sich je ein Hinweis auf die Eigenart der durch Großreiche und Dynastien bezeichneten Zeitalter, ihr Verhältnis zueinander oder ihre verschiedene Bedeutung für die Möglichkeiten poetischen Schaffens; wenn ganz am Schluß die Dichter ungewisser Zeit in alphabetischer Rei- 30 henfolge aufmarschieren, so hat man nicht das Gefühl einer Einbuße, die verschiedenen tempora lehren nicht mehr als die verschiedenen Anfangsbuchstaben. Der exercitus poetarum, den der Feldherr Vossius geordnet haben will, gleicht Zinnsoldaten, die in Schachteln abgelegt sind. 35

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Ganz andere Perspektiven als den Lesern des Vossius eröffneten sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts den Hallenser Studenten, die bei Friedrich August Wolf die Vorlesung über die Geschichte der griechischen Literatur hörten. Zur Einführung wurde ihnen in erlesenem Latein ein Prooemium diktiert, das sich glücklicherweise erhalten hat und im ersten Band seiner Kleinen Schriften nachgelesen werden kann. Da in der griechischen Literatur eine so lange Strecke vieler Jahrhunderte zu durchlaufen ist, so heißt es darin, so müssen Zeitalter abgeteilt werden, damit der Lernende festen Boden und Ruhepunkte gewinnt, sublevando erit memoria distinctione aetatum et epocbarum, ut habeat quo consistât et quasi quiescat animus discentis. Bei dieser Gliederung gilt es, auf die wichtigsten Wandlungen in der Literatur zu achten. Sechs Perioden werden unterschieden: Die erste reicht von den Anfangen der griechischen Kultur bis hin zu Homer, die zweite von Homer bis zum Jahre 560, in dem mit Pherekydes von Syros der erste Prosa-Autor auftritt und Peisistratos sich in Athen zum Tyrannen macht. Das damit beginnende dritte Zeitalter, in dem die Attica elegantia litterarum et artium zur Herrschaft gelangt, endet mit dem Jahre 323(—2), in dem Alexander und Aristoteles sterben und dem ersten Ptolemäer Ägypten zufallt, mox musarum Graecarum amissa libertate exulantium receptaculum. Das fürstliche Patronat der Ptolemäer macht das folgende, vierte Zeitalter, das uns angehende, zur aetas studiorum A leχ andrino rum seu polymathiae Alexandrinae; Endpunkt ist das Jahr 30 ν. Chr., in dem Ägypten nach dem Sieg des Augustus bei Aktium römische Provinz wird. Im gleichen Jahr kommt Dionys von Halikarnass nach Rom, also auch hier vereinigt das Epochenjahr ein politisches und ein literarisches Datum. Die fünfte Periode erstreckt sich bis zu Konstantins Verlagerung der Reichshauptstadt in den Osten, die sechste bis zum Fall Konstantinopels. Dieses Schema wurde dann in der Vorlesung, deren Inhalt aus einer publizierten Nachschrift entnommen werden kann, in einem ersten Teil ausgeführt, Übersicht der griechischen Litteratur nach Zeiträumen, mit Rücksicht auf die politische Geschichte. Ein zweiter Teil behandelte dann die Geschichte der Gattungen.

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Die von Wolf vorgezeichneten Skizzen allseitig auszufüllen unternahm in einem Grundriß der griechischen Litteratur, wie zuvor in einem der römischen, sein Schüler Gottfried Bernhardy. Indem er eine von Wolf in anderem Sinne gebrauchte Unterscheidung von äußerer und innerer Geschichte der Literatur übernahm, erhob er jenen bei Wolf vorbereitenden Durchgang durch die Zeitalter in seinem ersten Band von 1836 zur .inneren Geschichte' der Literatur, während der auf die Gattungen verteilte literarische Bestand nun in der ,äußeren Geschichte' behandelt wird, wovon im zweiten Band von 1845 nur die Poesie fertig wurde. Diese Akzentverschiebung hinderte aber Bernhardy keineswegs, ein dem Periodisierungsschema des verehrten Meisters, das er mit geringfügigen Kürzungen abdruckt, sehr ähnliches der ,inneren Geschichte' zugrunde zu legen. Wieder sind es sechs Perioden. Einige Grenzpunkte sind versetzt, statt 560 macht das Jahr der Schlacht bei Marathon Epoche, statt Alexanders Todesjähr das Jahr seines Regierungsantritts, die fünfte Periode geht nicht mehr bis Konstantin, sondern bis Justinian. Wie Wolf versucht auch Bernhardy in der vorausgeschickten knappen Übersicht die sechs Perioden zu etikettieren. Bei der uns interessierenden vierten kommt das recht griesgrämig heraus, es ist „der Zeitraum gelehrter Bearbeitung und Mühseligkeit auf dem Grunde der klassischen Litteratur." Anders klingt es zuvor; nach dem „vorbereitenden Zeitraum" der ersten Periode kommt mit der zweiten „der erste Zeitraum schöpferischer Kunst, in dem die Poesie der Nation aus den partikularen Kräften oder den Beiträgen der Stämme hervorging", mit der dritten „der Zeitraum attischer Produktivität." So ist denn auch bei Bernhardy vor Alexander der klassische Zeitraum einer griechischen Nationalliteratur abgeschlossen, ein scharfer Bruch trennt die ersten drei von den folgenden drei Perioden.

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Als Bernhardy 1875 starb, hatte sein auch damals unvollendetes 30 Werk mit dem ersten Band die vierte, mit dem inzwischen zweigeteilten zweiten die dritte Auflage erreicht. Seit 1840 konkurrierte die Literaturgeschichte K. O. Müllers, aber ihn ließ sein früher Tod nicht einmal mit der Blütezeit Athens zu Ende kommen. Die Zeit nach Alexander wollte er kurz abmachen, „da die Litteratur", wie er sagt, 35

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„in diesem Zeitalter Sache der Gelehrten geworden war und ihren belebenden Einfluß auf die Masse des Volkes verloren hatte." Über einen 1872 erschienenen ersten Band, der mit Hesiod abbricht, kam auch Theodor Bergk bei Lebzeiten nicht hinaus. Zu seinen vorbereitenden Arbeiten gehört ein Aufsatz von 1853, Wann beginnt die alexandrinische Periode der griechischen Literatur? Nach Bergks Urteil läßt man diese zwischen der „eigentlich classischen Zeit" und dem „Nachleben der griechischen Literatur unter römischer Herrschaft" liegende Periode zu Unrecht mit der Thronbesteigung Alexanders beginnen (also wie es der nicht genannte Bernhardy machte). Damit werde ein wichtiges Datum der politischen Geschichte verkehrt auf die Literaturgeschichte übertragen, wo eine solche Grenzziehung im Jahre 336 eng Zusammengehöriges auseinanderreißt, wie ein Blick auf die Neue Komödie, die Philosophie und Beredsamkeit in Athen zeigt. Das richtige Epochenjahr ist nach Bergk 300, das Jahr nach der Schlacht bei Ipsos, die den nach der Universalmonarchie strebenden Antigonos aus dem Weg schaffte und damit dem sich rasch stabilisierenden neuen Staatensystem die Bahn freigab. Dies sieht nun freilich nach einem noch politischeren Datum aus und weckt überdies einen Verdacht, dem Bergk mit folgenden Worten begegnet: „Man glaube ja nicht, daß gerade dieses Jahr nur der Bequemlichkeit zuliebe gewählt sei, um eine runde Jahreszahl zu gewinnen, obwohl auch dies zur Empfehlung meiner Ansicht gereicht; sondern dieser Zeitpunkt ist für die politischen Verhältnisse der alten Welt wie für die Geschichte der griechischen Literatur gleich wichtig." Die mit Bergks Epochenjahr beginnende Entwicklung machte erst die neue Literatur mit dem Vorort Alexandria möglich, deren eigentlich bestimmendes Element die Gelehrsamkeit wurde; die aber, so Bergk, braucht friedliche Zeiten und geordnete Zustände, während etwa komische Poesie und Beredsamkeit in Zeiten kriegerischer Unruhen und großer Bewegungen gedeihen können.

Zwanzig Jahre nach dieser Spezialuntersuchung entwarf nun Bergk in dem allgemein einführenden Teil seiner Literaturgeschichte eine vollständige Periodisierung. Obwohl er die Zeit vor Homer und 35 nach Justinian ausschied, kam er durch weitergehende Gliederung

7 wieder auf sechs Perioden, denen er ähnlich wie Bernhardy eine Teilung in zwei große Hälften von je drei Perioden überordnete, die „eigentlich classische Zeit" bis 300 v. Chr. und das „Nachleben der Literatur von 300 v. Chr. bis 527 n. Chr., wo nicht so sehr Neues geschaffen, sondern mehr das Frühere reproducirt wird." Das „Nachleben" hat sich also jetzt auf den wie 1853 angesetzten Beginn der Alexandrinerzeit vorverlagert, während es damals erst mit der Römerherrschaft anfing. Von den ersten drei Perioden erwähne ich nur die zweite, „das Mittelalter der hellenischen Nation", weil von hier, aus Bergks Literaturgeschichte, Eduard Meyer diesen Epochenbegriff übernommen hat, allerdings mit anderer zeitlicher Begrenzung. Die alexandrinische Periode, die vierte, eröffnet den zweiten Zeitraum, „der nicht in dem Maße wie der frühere unser Interesse in Anspruch zu nehmen vermag." Sie ist eine bis 146 v. Chr. reichende Übergangszeit, in der mit einer „künstlichen Nachblüthe der Poesie" sich eine bedeutende wissenschaftliche Tätigkeit verbindet. Der nationale Charakter wandelt sich in einen kosmopolitischen. Von den drei Abschnitten der fünften Periode, 146 v. Chr. bis 330 n. Chr., ist der erste, bis Caesars Tod, eine völlig unproduktive Zeit, erst danach regt sich noch einmal neues Leben. Die unvollendeten Werke von Bernhardy, Müller und Bergk ließen vor dem Erscheinen der bis Justinian herabgeführten Literaturgeschichte von Wilhelm Christ viel freies Feld, das eine Zeit lang ein emsiger Kompilator, Rudolf Nicolai, mit offenbar beträchtlichem Publikumserfolg besetzte. Seine dreibändige Griechische Literaturgeschichte in neuer Bearbeitung, 1873 — 1878, bezog auch die Byzantinerzeit ein. In der Periodisierung Schloß er sich ganz an Bernhardy an. Der erste Band, Die antik-nationale Literatur, faßt Bernhardys erste drei Perioden zusammen; er endet mit Piaton. Der zweite Band heißt Die nachclassische Literatur und teilt sich in die Hälften Aristoteles und die Literatur des alexandrinischen Zeitraums und Die Literatur der römischen Studienperiode. So auf den Titelblättern; aber im Inhaltsverzeichnis und in dem ersten Halbband selbst erscheint die neue Überschrift Die nachclassische Literatur, Erster Hauptabschnitt, Die Literatur der alexandrinischen Periode erst nach 65 Seiten, die nur mit Aristoteles

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überschrieben sind. Ihn zwischen die Buchdeckel zu bringen machte offenbar Schwierigkeiten, in denen sich deutlich zeigt, wie berechtigt Bergks Einspruch gegen das Epochenjahr 336 war. Charakteristisch ist wieder die Periodenettikettierung, hier schon in den Überschriften. Während die alexandrinische Periode eben nur so heißt, gibt es davor den älteren Zeitraum genialer Produktivität in den Stämmen und den jüngeren Zeitraum geistvoller Schöpferkraft bei den Attikern. Solche flosculi duften uns noch stärker entgegen aus dem Band, den 1888 Wilhelm Christ zu dem zwei Jahre zuvor begründeten Handbuch der klassischen Altertums- Wissenschaft beisteuerte. Zwar die Überschriften sind nüchtern gehalten: 1. Abteilung Klassische Periode der griechischen Literatur, 2. Abteilung Nachklassische Literatur des Hellenismus. A Alexandrinisches Zeitalter (es beginnt bei Christ mit Alexanders Tod), Β Römische Periode, a) Von Augustus bis Konstantin, b) Von Konstantin bis Justinian. Aber gleich in den einleitenden Bemerkungen über die Perioden hören wir, welch bedenklicher Umschlag am .Hauptwendepunkt' geschah; er scheidet „die Zeit des fröhlichen produktiven Schaffens in Kunst und Wissenschaft von der Periode mühsamen Sammeins und trockener Gelehrsamkeit". Man sieht den alten Geheimrat richtig wieder jung werden, wenn er nun bis zum „Jugendalter der griechischen Nation" zurückgeht, „als es noch keine Schrift und keine Bücher gab"; da „erblühte die heitere, leichtgeschürzte Poesie, die im Kreise jugendfroher Sinnlichkeit erwuchs" usw. In der ,Allgemeinen Charakteristik' des alexandrinischen Zeitalters hat er dann zu beklagen, daß „der Baum der griechischen Literatur, der einst so herrliche Schößlinge getrieben hatte, alt und welk geworden war." Mit diesen zuletzt zitierten Sätzen sind wir bereits in unserem Jahrhundert, denn sie stehen so auch in der letzten von Christ selbst besorgten Auflage, der vierten von 1905. Im selben Jahre kam es zu einem Umschwung, wie er ähnlich brüsk sich kein zweites Mal in der griechischen Literaturgeschichte vollzogen hat. Wilamowitz beteiligte sich an dem großen Sammelwerk Die Kultur der Gegenwart mit einer Darstellung der griechischen Literatur des Altertums. Die nunmehr fünf Perioden heißen bei ihm Hellenische, Attische,

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Hellenistische, Römische, Oströmische Periode. Der hellenistischen, von 320 bis 30 v. Chr., sind 65 von insgesamt 230 Seiten gewidmet, in der stark erweiterten dritten Auflage von 1912 sind es 85 von 310, beide Male mehr als ein Viertel; bei Christ bekam die alexandrinische Zeit ein Achtel, obwohl er für Fachgenossen schrieb, Wilamowitz für ein weiteres Publikum. Alexandrinisch kommt bei Wilamowitz nur noch in höhnischen Anführungszeichen als Kennmarke einer in klassizistischen Vorurteilen befangenen Vergangenheit vor. Hören wir es im Originalton: „Daß die hellenistische Dichtung ... epigonenhaft wäre, ... kann nur behaupten, wer sie weder historisch noch poetisch zu begreifen versteht. So viel wenigstens hofft diese Darstellung zu erreichen, daß die konventionellen Vorstellungen von dem Wesen des ,alexandrinischen Zeitalters' in ihrer vollkommenen Nichtigkeit erkannt werden." Diese Umwertung schlug so kräftig auf das Handbuch durch, daß Christs Revisor Wilhelm Schmid schon 1911 in der fünften Auflage eine gleich in den Überschriften sich ankündigende Gewichtsverschiebung vornahm. Die zweite Abteilung, Die nachklassische Periode der griechischen Litteratur, beginnt jetzt mit einem Kapitel Die schöpferische Periode der hellenistischen Litteratur von ca. 320 bis ca. 146 v. Chr., in der sechsten Auflage von 1920 heißt es mit einer kleinen logischstilistischen Nachbesserung Die schöpferische Periode der nachklassischen Litteratur ... (hellenistische Litteratur). Gerade vom Schöpferischen, so haben wir gesehen, war die alte Alexanderinerzeit immer wieder wie durch eine ins Schloß gefallene Tür ausgesperrt worden; jetzt ist die Schwelle überschritten, und daß diese schöpferische Periode bis 146 reicht, geht fast noch über Wilamowitz hinaus, bei dem jedenfalls in der Poesie nach 200 ein Abstieg von der Höhe der hellenistischen Blütezeit beginnt, in der dritten Auflage sogar schon nach 250; damit hat er 1924 die im Titel seines Werks Hellenistische Dichtung in der Zeit des Kallimachos sich ausdrückende zeitliche Begrenzung gerechtfertigt. Bei Schmid folgt eine Periode des Übergangs %um Klassizismus ca. 146 v. Chr. bis ca. 100 n. Chr.-, bei Bergk, der ebenfalls 146 zum Epochen jähr gemacht hatte, ging die Ubergangsperiode, wie erinnerlich, voraus. Wie bei Wilamowitz ist auch bei

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10 Schmid ,alexandrinisch' oder .Alexandrinerzeit' aus der Epochenbezeichnung verschwunden, ebenso bei Lesky, um auf ihn noch einen Blick zu werfen, der auf Die Hohe Zeit der griechischen Polis den Hellenismus folgen läßt, jetzt wieder bis 30 v. Chr., dann die Kaisereit. Ein erstes Resultat dieses Überblicks springt sogleich in die Augen: Die gängige, aber nicht unbestrittene Abgrenzung einer literarischen Periode von Alexanders Tod bis zum Ende des Ptolemäerreichs hat mit Droysen gar nichts zu tun; die Daten 323 und 30 v. Chr. sind schon von Wolf als Fixpunkte für den Lernenden durch Hinweise auf Fakten der politischen wie der literarischen Geschichte verständlich gemacht. Droysen dagegen überließ sich 1836, als er im später nicht wiederholten Vorwort zur ersten Auflage des ersten Bandes seiner Geschichte des Hellenismus den Plan des Werkes umriß, recht ausschweifenden literarhistorischen Visionen; er wollte „die Umformung der allgemeinen Bildung und der speciellen Wissenschaften, der sittlichen Verhältnisse und des Völkerverkehrs bis zum Siege der östlichen Reaction im Sassanidenreich und im Muhamedanismus — endlich den weitläuftigen Verlauf der lange nachwelkenden Literatur und Kunst bis zu den letzten byzantinischen Nachklängen ihrer großen Vorzeit" darstellen. Daraus ist nichts geworden, und wenn .hellenistisch', ,Hellenismus' als Epochenbezeichnung auch bei den Philologen sich einbürgerte, so geht das zwar direkt oder indirekt auf Droysens Einfluß, nicht aber auf seine literarhistorischen Vorstellungen zurück. Der neue Name setzte sich weder sofort noch allgemein durch. Erwin Rohde, der ein Vorbild des griechischen Romans in der erotischen Erzählung der hellenistischen Dichter zu finden glaubte, spricht 1876 von „jener Epoche einer ungeheuren Ausbreitung der hellenistischen Bildung über die östliche Welt, welche man die hellenistische sich zu nennen gewöhnt hat." Aber er nennt die hellenistischen Dichter ohne erkennbaren Bedeutungsunterschied auch ,alexandrinische', oft auf derselben Seite im Ausdruck wechselnd. Drei Jahre zuvor hatte Wolfgang Heibig in seinen Untersuchungen über die campanische Wandmalerei, ebenfalls bestrebt den Hellenismus als Quellbereich nachzuwei-

11 sen, den Gebrauch dieser „kurzen Bezeichnung des Complexes der damaligen Civilisation", der hoffentlich keine Verwirrung anrichten werde, entschuldigt; die Dichter der Zeit, die seine Hauptzeugen sind, nennt er durchweg ,alexandrinisch', wie übrigens auch sein Lehrer Otto Jahn. Erst bei Wilamowitz gewinnt in der Literaturgeschichte der Gebrauch des neuen Begriffs, mit ausdrücklicher Berufung auf Droysen, programmatische Schärfe im Zusammenhang der Umwertung des Zeitalters. Um diesen Vorgang recht zu würdigen, müssen wir noch einmal etwas weiter ausholen. Als 1763 wieder einmal das Stiftungsfest der Universität Göttingen, das damals offenbar ohne Störung gefeiert werden konnte, vom Eloquenzprofessor mit einer akademischen Prolusio zu verzieren war, sprach Christian Gottlob Heyne De genio saeculi Ptolemaeorum. In dem Wort genius des Titels sollte man nicht, wie gelegentlich geschehen, zu viel deutschen Geistestiefsinn auszuloten versuchen; einem jüngeren Zeitgenossen Voltaires war es ganz geläufig, vom esprit du siècle reden zu hören, und Pope hatte schon ein halbes Jahrhundert zuvor verlangt: Know well each Ancient's proper character, His fable, subject, scope on ev'ry page; Religion, country, genius of his age. Heynes fein ausgeführte Skizze preist das Verdienst der Ptolemäer, schildert die literarischen Existenzbedingungen in der neuen Metropole Alexandria, würdigt die Wissenschaften und besonders die Philologie als Leistungen des Zeitalters von fortdauerndem Wert, findet aber an den Dichtern manches auszusetzen. Die regelmäßige Personalunion des Poeten und Gelehrten tut der Dichterkraft Abbruch, sie tragen ihre Erudition als elegante Formkünstler zur Schau, halten sich aber durchweg im genus tenue und sind keines Aufschwungs ins Große fähig. Diese Kritik Heynes beruht auf antikem Kunsturteil. Er spielt an auf Ovid, der dem Kallimachos ars zubilligte, aber ingenium absprach, und auf Quintilian, dem Apollonios Rhodios auf eine aequalis mediocritas festgelegt schien. Namhaft macht Heyne den Pseudo-Longin, der hellenistische Dichter zu ihrem Nach-

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teil als korrekte Kleinmeister mit Homer und Archilochos vergleicht, die zwar fehlbar aber grandios sind. Finsterer wird das Bild in Winckelmanns Geschichte der Kunst des Altertums, die im Jahr von Heynes prolusio fertig wurde. Wie mit Alexanders Tod „die Herrlichkeit der Kunst sich zu neigen anfing", so macht sich in der Poesie der Zeit ein verderbter Geschmack an den bei Hofe lebenden dichtenden Pedanten bemerkbar. Hier wird uns nun schon fast der Blick in ein Gruselkabinett eröffnet, wo es nichts mehr als Glossenhäufung, forcierte Rätselgedichte, Greuel unnatürlicher Künstelei wie Anagramme und die später so genannten Technopägnien zu sehen gibt. Ursprung, Wachstum, Veränderung und Fall der Kunst sollte in Winckelmanns Geschichte dargestellt werden, und wenn es nun in vier Zeitstufen vom älteren Stil über den hohen und den schönen zum Stil der Nachahmer geht, der im Fall endet, so ist bei der durchgehenden Parallelisierung mit der Poesie schon vorweg über die Alexandriner entschieden. Ein Freund dieser Dichter hätte damals allen Grund gehabt omen absit auszurufen, als Herder nach einem Winckelmann der griechischen Dichtkunst verlangte. Wo Herder selbst die Ursachen des gesunknen Geschmacks bei den verschiedenen Völkern, da er geblühet untersucht, ist ihm bei den Griechen die Alexandrinerzeit das Demonstrationsobjekt, an Apollonius als einem ,todten Nachahmer' wird exemplifiziert. Als jener ersehnte literarische Winckelmann aber wollte in den neunziger Jahren der junge Friedrich Schlegel auftreten. Im Torso seiner großangelegten Geschichte der Poesie der Griechen und Römer von 1798 ist die Alexandrinerzeit noch in weiter Ferne, aber in vorbereitenden Schriften hat er ihr den Platz in seinem historischen Gesamtbild angewiesen, am bestimmtesten in dem Aufsatz Von den Schulen der griechischen Poesie. Es gibt vier Hauptschulen: die ionische, dorische, athenische und alexandrinische. Die höchste Form der Dichtung, das Drama, ist das eigentümliche Produkt der athenischen Schule. Hier wird die Poesie zu einer reinen Kunst des Schönen. Der athenische Geschmack durchläuft vier Stufen; er hat eine harte Größe bei Aeschylus, die vollkommene Schönheit ist mit Sophokles erreicht, bei Euripides und Aristophanes wird sie zur kraftvollen

13 aber gesetzlosen Schwelgerei, in der Neuen Komödie zur Grazie. Danach hört die Schönheit auf das Ziel der Kunst zu sein und mit der alexandrinischen Schule tritt an ihre Stelle die Künstlichkeit. Daraus fließt bei Schlegel eine Vielzahl negativer Bestimmungen, die ich nicht einzeln aufzähle. Mit dem Ende des griechischen Reiches in Ägypten hört in der griechischen Poesie aller Stil auf und es folgt in ihr in der Römerzeit nur noch Barbarei. Kaum nötig zu sagen, daß auch Schlegels berühmter Gedanke, die Geschichte der griechischen Dichtkunst sei eine allgemeine Naturgeschichte der Dichtung, in ihr sei der ganze Kreislauf der organischen Entwicklung abgeschlossen, sie enthalte den vollständigen Stufengang des Geschmacks, für die Alexandriner nur die Rolle parat hält, die im Schema notwendige Entartung zu repräsentieren. Es ist des Nachdenkens wert, wie viele Leitideen des deutschen Neuhumanismus, die doch dem Griechentum zu einer nie dagewesenen Geltung und Wirkungskraft verholfen haben, das hellenistische Zeitalter fast als Gegenbild erscheinen lassen konnten. Die Griechen sind natürlich und ursprünglich, jung und freiheitlich, naiv und nicht sentimental, ganze Menschen und keine Spezialisten und schon gar keine gelehrten Bücherwürmer. Das Gefährliche an diesen und ähnlichen Vorstellungen ist, daß sie alle einen wahren Kern enthalten, als Komplex verabsolutierter Vorurteile aber allem verderblich werden müssen, was nicht zu ihnen paßt. Droysen sah sich dem Niederschlag solcher nun von Fachphilologen kultivierten Vorurteile konfrontiert und ging in heftiger Polemik dagegen an, schrieb auch eine scharfe Rezension des ersten Bandes von Bernhardys Literaturgeschichte. Nun konnte freilich selbst der gutwilligste Philologe weder in dieser langen Rezension noch in Droysens Alexander oder Hellenismus über literarische Dinge etwas finden, was ihn bei seiner Arbeit an den poetischen Texten unmittelbar gefördert hätte. Diese Arbeit vollzog sich auch weitgehend unberührt von allen generalisierenden Auseinandersetzungen über Wert oder Unwert des Zeitalters, und sie kam desto besser voran, je konkreter die Aufgaben gestellt waren. Meineke erreichte in den Analecta Alexandrina zum ersten Mal wieder das editorische Niveau von Bentleys Bearbeitung der

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Kallimachosfragmente, Haupt nahm textkritische Probleme zum Anlaß, die Vorliebe hellenistischer Dichter für Genremotive weit ausgreifend zu erläutern, Jahn kam bei der Erklärung der Wandgemälde des Columbariums in der Villa Pamfili ausführlich auf die schwer überschaubare Mimenliteratur und -halbliteratur zu sprechen, die er zuvor in seinem Persiuskommentar aufzuhellen begonnen hatte. Heibig weitete seinen Nachweis hellenistischer Gemäldevorlagen zum ersten Versuch einer Kulturgeschichte des Hellenismus aus; in Kapiteln wie Die Gesellschaft, Das Interesse für die Wirklichkeit, Die Auffassung der Mythen, Die Sentimentalität, Der Sinnenreiz, Das Naturgefühl kam auch die Dichtung mit neuen oder wenig beachteten Stilzügen ins Bild. Wilamowitz, der die kritisch-exegetische Erschließung hellenistischer Texte wie kein zweiter gefördert hat, steht ganz in dieser Tradition. Er war ein Bewunderer Meinekes, hat bei Jahn und Haupt studiert und Haupts Opuscula ediert und wird von Heibig, der ihn als einen ragazzo des römischen Instituts zu betreuen hatte, als einziger philologischer Helfer im Vorwort genannt. In einem ging Wilamowitz über alle Genannten hinaus, in der Bereitschaft und der Fähigkeit, am Hellenistischen gerade das zu goutieren, was allen traditionellen Vorstellungen vom .Griechischen' widersprach. Er begeisterte sich und andere für die Locke der Berenike, die noch für Rohde ,der Gipfel der Abgeschmacktheit' war. Der vehemente Antiklassizismus verband Wilamowitz mit Droysen, und das zur Weltkultur sich ausweitende Griechentum war ein Schauspiel ganz nach seinem Herzen; von allem Geschichtstheologischen ließ sich absehen. Die berühmte ,Charakteristik der Zeit' in Droysens zweitem, später drittem Hellenismus-Band hat Wilamowitzens Hintergrundgemälde in der Literaturgeschichte bis in die Farbtöne hinein inspiriert, und Droysens Worte „man wird in diesen glänzenden Zügen das trübe und öde Bild nicht wiedererkennen, das man sich von der hellenistischen Zeit zu machen gewohnt ist" hätte Wilamowitz als Motto übernehmen können. In Nietzsches Geburt der Tragödie erscheint als moderner Spätling der vom verhaßten Sokrates inaugurierten Kultur „der alexandrinische Mensch, der im Grunde Bibliothekar und Corrector ist und an

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Bücherstaub und Druckfehlern elend erblindet." Das also konnte alexandrinisch heißen. Daß solche Gespenster von dem Neubau des Hellenismus schon durch terminologischen Bann ferngehalten waren, konnte mit Grund als großer Vorteil erscheinen. Aber einen Vorzug hatte doch die alte Nomenklatur in der Literaturgeschichte voraus, daß die ,alexandrinische' Periode einen unverrückbaren Terminus post quem implizierte, die Gründung des eponymen neuen Vorortes Alexandria; der Regierungsantritt des Gründers als Epochenjahr mochte sich damit noch vertragen, sein Todesjahr umso mehr. In geringerem Maß gilt die Implikation auch vom Endpunkt 30 v. Chr., obwohl man sich hier größere Freiheiten erlaubte. Bernhardy nahm in seiner ,äußeren' Geschichte zur ,alexandrinischen Poesie' die der römischen Kaiserzeit gleich mit hinzu; Bergk, der mit seinem Anfangsjahr 300 auf Alexandria besondere Rücksicht nahm, wollte wie gesagt die alexandrinische Periode schon 146 enden lassen. Man kann zweifeln, ob die Zerstörung Korinths literarhistorisch der Schlacht von Pydna oder von Kynoskephalai überlegen ist. Wilhelm Schmid, der Bergk folgt, stellt immerhin das in der Tat denkwürdige Jahr 145 mit in Rechnung, das Jahr, in dem Ptolemaios Physkon die alexandrinische Intelligenz austrieb und den verjagten Aristarch im Bibliothekarchat durch einen Gardeoffizier ersetzte, Kydas έκ των λογχοφόρων. Aber unter Kleopatra sieht es in Alexandria wieder ganz anders aus und Wolf hatte gute Gründe für sich, wenn er erst im Jahre 30 mit dem Fall Alexandrias und der Ankunft des Dionys von Halikarnass in Rom das Epochenende bezeichnet. Dionys feiert die πάντων κρατούσα 'Ρώμη als Garantin des Sieges über die corrupta eloquentia der letzten drei Jahrhunderte, deren Prosa er in Bausch und Bogen verwirft. Sein wie es scheint wenig älterer Zeitgenosse Caecilius von Kaie Akte hatte noch κατά Φρυγών, gegen die Asianer geschrieben. Wenn es wahr ist, daß unter Augustus mit der klassizistischen Wende die Entscheidungsstunde für die griechische Sprache und Literatur geschlagen hat, wie Wilamowitz es ausdrückt, so dürfen wir ruhig weiter mit Wolf dem animus discentis jenen Ruhepunkt des Jahres 30 gönnen. Es ist symbolkräftig und assoziationsträchtig, und mehr können und sollen ja solche bestimm-

16 ten Jahreszahlen nicht leisten. Am Anfang der Periode aber wird nicht leicht ein Datum zu finden sein, das es in dieser Hinsicht mit Wolfs Epochenjahr aufnehmen könnte, dem Jahr, in dem Alexander, Aristoteles und Demosthenes starben. Dies zeigt in zwei Prosagattungen einen Abschluß an, nach dem die Geschichtsschreiber der Philosophie und Beredsamkeit seit Zeller und Blaß eine neue Entwicklung beginnen lassen; in der Historiographie aber macht die Wirkung des Alexanderzugs einen nicht weniger tiefgreifenden Einschnitt. Bei der Poesie aber hat die chronologische Dehnbarkeit des Begriffes .hellenistisch' neuerdings einem Versuch Vorschub geleistet, den Epochenbeginn weit nach oben zu verlagern. Wie in der allgemeinen Geschichte Laqueur den Anfang des ,Hellenismus' in die Zeit um 400 v. Chr. setzen wollte, so schlägt jetzt Sir Kenneth Dover vor, die ,hellenistische' Poesie schon mit dem Tod des Sophokles und Euripides beginnen zu lassen. Diese Isolierung der Poesie scheint nicht rätlich. Gerade bei ihr kann die periodisierende Literaturgeschichte nicht von dem entscheidenden Moment historischen Wandels in der erst viel später eintretenden Änderung der literarischen Existenzbedingungen absehen, und Antimachos von Kolophon ist als Vorläufer der poetae docti Alexandriens und der Alexandrinerzeit hinlänglich gut piaziert. Eine wirkliche Crux der Periodisierung ist dagegen die Neue Attische Komödie. Wenn immer wieder die .attische' und die .alexandrinische' oder .hellenistische' Periode in scharfem Kontrast gegenübergestellt werden, ja sich in dieser Synkrisis geradezu gegenseitig definieren müssen, wo hat die Neue Komödie ihren Platz? Menander hat seinen ersten Sieg nach Alexanders Tod gewonnen. Ciaire Préaux hat ihn in Le monde hellénistique zur Galionsfigur des Hellenismus erhoben. Es heißt dort auf der letzten Seite vor der Schlußbilanz: „Nous avons voulu laisser pour la fin Ménandre, parce que, tout au début de Γ âge hellénistique, il en offre cependant déjà une image qui a valeur de synthèse." Aber die Literaturhistoriker sind sich geradezu beängstigend uneinig darüber, ob er dort wirklich hingehört. Selbst die Brüder Schlegel, sonst σύν τε δύ' έρχομένω, gingen hier einmal auseinander, insofern Friedrich die Neue Komödie noch

17

bei der athenischen Schule beließ, August Wilhelm dagegen sie als ,gemischte und abgeleitete Gattung' zur neuen .künstlichen' Epoche rechnete. Bei Christ endet die Poesie der Klassischen Periode mit der Neuen Komödie, aber sein Bearbeiter Schmid zog sie in die nachklassische hellenistische Periode hinüber, wo sie jetzt durch 5 mehr als 350 Druckseiten von der Mittleren Komödie getrennt ist, an die sie bei Christ unmittelbar anschloß. Wilamowitz hat sie in seiner Literaturgeschichte in der hellenistischen Periode behandelt, aber in seinem späteren Werk über die Hellenistische Dichtung in der Zeit des Kallimachos schließt er sie als nichtzugehörig aus. Körtes 10 Hellenistische Dichtung beginnt mit der Neuen Komödie, aber Händel hat sie aus der Neubearbeitung weggelassen. Bei Lesky steht sie wieder am Anfang des Hellenismus. Hier bleibt offenbar einiges zu klären, was mit dem literarhistorischen Problem des jeweils größeren oder geringeren Gewichts der Zugehörigkeit zu Zeitalter und Gat- 15 tungstradition zu tun hat. Fragen dieser Art sollten wir in dem Losungswort einbegriffen sein lassen, das Rudolf Pfeiffer für die Arbeit an hellenistischer Literatur ausgegeben hat: ad ulteriora pervestiganda eruditis magna patet area.

2,33

P. Händel in Α. Körte, Die hellenistische Dichtung, zweite vollständig neubearbeitete Aufl. von P. H., Stgt. 1960, 1.

4,6

F. A. Wolf, Kleine Schriften, hrsg. von G. Bernhardy, Halle 1869, I 461-471.

4,15

Prosam orationem condere Pherecydes Syrius instituit (Plin. nat. hist. VII 205), daher macht er in Wolfs Schema Epoche. Vgl. Kl. Schriften II 693 (aus einem Abriß .Geschichte der römischen Litteratur ... ein Leitfaden für akademische Vorlesungen' von 1787): „die historischen Data, woraus die Fort- und Rückschritte der Nation in Künsten und Wissenschaften erklärbar sind, werden erläutert... die Zeitpunkte, wo vorzüglich merkwürdige Gattungen der Litteratur erfunden oder vervollkommnet wurden, angezeigt."

4,30

F. A. Wolfs Vorlesungen über die Alterthumswissenschaft, hrsg. von J. D. Gürtler. Zweiter Band: Vorlesung über die Geschichte der griechischen Litteratur, Lpz. 1831.

5,4

Wolfs Unterscheidung einer ,äußeren' und ,inneren' Geschichte der Literatur: Kl. Sehr. II 844.852 (aus der Goethe gewidmeten ,Darstellung der Alterthumswissenschaft'), damit zu vergleichen I 463 f. und II 693 f. Irrig spricht Ed. Norden, Die römische Literatur6, Lpz. 1961,154 von bloßer Übernahme der Wolfschen Einteilung durch Bernhardy. Im übrigen würdigt er aber dessen römische Literaturgeschichte viel treffender als Pfeiffer die griechische, Hist, of Class. Philol. from 1300 to 1850, Oxf. 1976, 1873 („only a dry register of titles and dates." Dies die einzige Erwähnung Bernhardys, mit der unzutreffenden bibliographischen Angabe ,3 vols. 1836'. Der Schlußteil des zweiten Bandes der .History' fallt auch sonst stark ab, und

19 die philologische Literaturgeschichtsschreibung kommt in dem ganzen Werk zu kurz). 5.13

I1 (Halle 1836) 1 4 5 - 1 5 0 = I4 (1876) 2 0 2 - 2 0 8 . Im .Grundriß der römischen Litteratur' ist Wolfs Vorrede zu dem oben (zu 4,15) erwähnten .Leitfaden' abgedruckt, 5 Braunschweig 1872, S. xxvi—xxviii. Nach Seite iv, aus dem Vorwort der 2. Auflage von 1850, war es Bernhardys ursprüngliche Absicht, „die Skizze von Wolfs Leitfaden zweck- und zeitgemäß auszufüllen." Am Ende dieses Vorwortes schreibt er Wolf das Verdienst zu, „zuerst die Architektonik dieses Faches lichtvoll verzeichnet zu haben."

5,33

Karl Otfried Müllers Geschichte der griechischen Litteratur bis auf das Zeitalter Alexanders, nach der Handschrift des Verfassers hrsg. von Ed. Müller, 4. Auflage von E. Heitz, I (Stgt. 1882) 2.

6,3

Th. Bergk, Griechische Literaturgeschichte, I Bln. 1872. Die Bände II - IV (1883 - 1 8 8 7 ) sind aus dem Nachlaß herausgegeben, der letzte enthält im Anhang (S. 509 ff.) fragmentarische Notizen zur alexandrinischen Literatur.

6,5

Kleine Schriften II (Halle 1886) 5 3 3 - 5 4 6 .

6.14

Griech. Literaturgesch. I 302—307.

7,10

Ed. Meyer, Geschichte des Alterthums II (Stgt. 1893) 292 = III3 (Darmst. 1954) 2672. Die Analogie wurde dann öfters gebraucht (und bestritten), vgl. Billeter, Die Anschauungen vom Wesen des Griechentums (Lpz./Bln. 1911) 336—338, 344 f.; Beloch Griech. Gesch. 2 I 1 (Strassb. 1912) 2031 spricht bereits von einer ,Mode'. Vorangegangen war Friedrich Schlegel, Geschichte der alten und neuen Literatur (Wiener Vorlesungen von 1812), Krit. Fr.-Schl.-Ausg. VI (1961) 26. Dagegen nannte Droysen die hellenistischen Jahrhunderte „das Mittelalter der griechisch-asiatischen Welt", Geschichte des Hellenismus I (Hamb. 1836) vi.

20 7,25

Eine erste Bearbeitung war 1867 erschienen, später folgte noch eine Kurzfassung von 1883.

8,34

Die Kultur der Gegenwart, ihre Entwicklung und ihre Ziele. Hrsg. von Paul Hinneberg. Der Beitrag von Wilamowitz eröffnet Teil I, Abteilung VIII ,Die griechische und lateinische Literatur und Sprache' (Bln./Lpz. ^ Ο δ , 31912). Die übrigen Verfasser sind Krumbacher, Wackernagel, Leo, Norden, Skutsch.

9,9

Dieser Passus der ersten Auflage (S. 126) ist in der dritten nicht wiederholt worden, in der auch sonst einige provozierende Formulierungen abgemildert sind. So heißt es in der ersten Auflage S. 138 über die ,sehr raffinierte Kunst' des Kallimachos: „Kaviar für das Volk ist es; wer keinen Gaumen dafür hat, mag sich an die Klassiker halten; aber was ihm nicht schmeckt, soll er nicht ungenießbar schelten: der Dichter hat es ja nicht für ihn zubereitet", in der dritten S. 211 : „Gewiß soll das Klassische unsere Nahrung bleiben; aber wenn uns Kallimachos Kaviar vorsetzt, sollen wir die Delikatesse verschmähen, weil die anderen keinen Gaumen für ihn haben und ihn darum ungenießbar schelten?"

9,11-13

Griech. Lit.'85, 3150, Hellenist. Dichtung I (Bln. 1924) 2. Vgl. auch Reden und Vorträge4 II (Bln. 1926) 165.

10.1

Im Text kommt bei Schmid noch gelegentlich ,alexandrinisch' vor, so II 1 (1920) S. 19 „in der frühen alexandrinischen Zeit" (S. 20 „in hellenistischer Zeit").

10.2

Albin Lesky, Geschichte der griechischen Literatur, Bern/ Mchn. 11957/58, 31971.

10,13

Gesch. d. Hell. I (1836) xvf.

10,22

.Hellenismus', .hellenistisch'. Gegen den oft wiederholten Irrtum, Droysen sei durch ein Mißverständnis von Act. Apost. 6,1 zu seiner Begriffsbildung veranlaßt worden, s. jetzt

21 L. Canfora, Ellenismo, Bari 1987, cap. 10 (die Kritik an Laqueurs nefasto artìcolo, der Giessener Rektoratsrede .Hellenismus' von 1925, Canfora S. 95 ff., enthält allerdings im einzelnen eine Reihe unrichtiger Ausstellungen und ungerechter Vorwürfe). Droysens Ansicht, die Sprache der von ihm angenommenen ,westöstlichen Völkermischung' habe schon im Altertum .hellenistisch' geheißen, führt Canfora auf eine Vorlesung über Syntax zurück, die Droysen 1828 in Berlin bei G. Bernhardy hörte. In der im nächsten Jahr von Bernhardy publizierten Wissenschaftlichen Syntax der griechischen Sprache' scheint sich nichts dergleichen zu finden, aber später im ,Grundriß der griechischen Litteratur' (I1348, 2 424, 3494 = 4 507) hat Bernhardy in der Tat einen Passus des Sextus Empiricus (adv. math. I 176) in jenem Sinne verstehen wollen (Canfora cap. 2). — Zum deutschen Sprachgebrauch vor Droysen s. Bichler, S. 33 — 54. Nicht beachtet scheint bisher die intransitive Verwendung des Verbums ,hellenisi(e)ren' in einem allgemein kulturellen Sinn, z. B. Wolf Kl. Sehr. I 818 (J. 1807) von orientalischen Völkern. Für den grammatischen Terminus .hellenistisch' (lingua bellenistica, Laqueur S. 8 mit Anm. 9, Bichler S. 34—38, Canfora cap. 7 und 8) gibt einen hübschen Beleg ein Brief Lachmanns an Lehrs vom 5. Nov. 1834 (Ausgew. Briefe von und an Chr. A. Lobeck und K. Lehrs, hrsg. von A. Ludwich, Lpz. 1894, 168); er schreibt anläßlich der geplanten Neuausgabe des zweiten Bandes von Buttmanns großer griechischer Grammatik: „daß ich Buttmann ... die schönsten, d. h. die tollsten hellenischen und hellenistischen Sachen gesagt habe, er verabscheute sie aber; so daß dergleichen oder Byzantinisches wohl ganz wider seinen Willen hinein käme." 10,25 ff.

Das Nebeneinander von .alexandrinisch' und .hellenistisch' dauert bis heute selbst im Grundbestand des philologischen Instrumentariums fort. Zu Powells Collectanea Alexandrina von 1925 haben wir jetzt ein sie allseitig ergänzendes und zugleich durch Indices mit erschließendes Supplementum Hellenisticum (H. Lloyd-Jones/P. Parsons, Bln.-New York 1983). Im sechsten Faszikel der Anthologia lyrica von Ernst Diehl

22 (1925, 21942) figurieren ποιηταί oí 'Αλεξανδρινοί καλούμενοι, was einen antiken Sprachgebrauch vortäuscht, den es nie gegeben hat; es ist nur ein Versuch, die poetae qui Alexandrini vocantur des Gelehrtenlateins ins Griechische zu übersetzen. Der immer noch weitaus reichhaltigste oder jedenfalls gefüllteste Stapelplatz unseres Faktenwissens über die hellenistische Literatur, der in den Jahren 1891/92 von Franz Susemihl in zwei Bänden von zusammen 1700 Seiten angelegt wurde, erhielt die im ersten Wort allerdings irreführende Beschilderung .Geschichte der griechischen Litteratur in der Alexandrinerzeit'. Den Abschnitt über das Epigramm steuerte Susemihls und seines früheren Greifswalder Kollegen Wilamowitz gemeinsamer Schüler Gustav Knaack bei. Derselbe Knaack hat im Jahr danach für die 1893 von Wissowa neu begründete Paulysche Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft den Artikel ,Alexandrinische Litteratur" geschrieben. Im ersten Band des Kleinen Pauly von 1964 wird s. v. .Alexandrinische Literatur' der ratsuchende Benutzer durch die Verweisung ,s. Hellenistische Literatur' genarrt; dieses Stichwort gibt es nicht. In Italien brachte 1912 Cessi ein Buch La poesia ellenistica heraus, aber Rostagni kehrte vier Jahre später zu den Poeti alessandrini zurück. In Frankreich war man ohnehin bei diesem Gebrauch geblieben; die Literaturgeschichte der Brüder Croiset erreichte 1899 mit dem 5. Band die Poesie alexandrine und die Période romaine. Zuvor und danach schrieben unter gleichem Titel Couat 1882 in einem umfänglichen Buch, Legrand 1924 in einem eleganten Bändchen über die Poésie alexandrine. Couat will von hellénistique nichts wissen (S. vi f.), Legrand spricht zwar von société hellénistique, hält aber bei der Poesie und der literarischen Periode an alexandrine fest (S. 14). Dagegen hat in England Barber entschieden für ,hellenistic' plädiert (in Fifty years [and twelve] of classical Scholarship, Oxf. 1968, 267) umd H. Lloyd-Jones hat das Supplementum Hellenisticum als ,A Hellenistic Miscellany' vorgestellt (Stud. Ital. Fil. Class. Ill 2 [1984] 52 — 72). Bei uns hat das neueste einschlägige Buch weder hellenistisch noch alexandrinisch im Titel, aber .alexandrinische Poesie' im Untertitel, im eigentlichen Sinne, da es um Dichter geht, die wirklich wenigstens zeitweilig in Alexandria

23 lebten (E.-R. Schwinge, Künstlichkeit von Kunst. Zur Geschichtlichkeit der alexandrinischen Poesie, Mchn. 1986). 10,28

Erwin Rohde, Der griechische Roman und seine Vorläufer, Lpz. 3 1914 ('1876), S. 16.

10,34

Wolfgang Heibig, Untersuchungen über die Campanische Wandmalerei, Lpz. 1873, S. viii. Von der ,hellenistischen Epoche* und .hellenistischem Genre' spricht Heibig auch in seinem früheren Buch .Wandgemälde der vom Vesuv verschütteten Städte Campaniens', Lpz. 1868. In einem italienisch geschriebenen Bericht Scavi di Pompei im Bull. delPInst. di Corrisp. arch. 8/9 (1863) 129 — 140 gebraucht er epoca alessandrina, arte alessandrina (134 f.), in dem Aufsatz ,Polyphemos und Galateia', Symbola Philologorum Bonnensium in honorem Friderici Ritschelii collecta (Lips. 1864/67, 359—372) ,alexandrinische' Epoche, Periode und Dichtung.

11,5

R. Pfeiffers Angabe ( J H S 75, 1955, 70 = Ausgew. Schriften hrsg. von W. Bühler, Mchn. 1960, 151), „only a few years after the publication of Droysens Geschichte des Hellenismus, in 1845 Otto Jahn, one of the great university teachers of archaeology and classics, transferred the new terminology to literature and art in his writings and still more in his lectures in Bonn" habe ich nicht verifizieren können, weder in den .Archäologischen Aufsätzen' von 1845 noch in den .Archäologischen Beiträgen' von 1847. Nach Bursian (Gesch. d. Class. Philol. in Deutschland, Mchn./Lpz. 1883, 1073), der selbst in Leipzig Jahns Schüler war, las dieser über ,Geschichte der Litteratur und Kunst der Alexandriner'. Eine vereinzelte Anpassung an Droysensche Terminologie zeigt eine Stelle in dem Band Aus der Alterthumswissenschaft, Populäre Aufsätze von Otto Jahn, Bonn 1868, 163: „das H e l l e n i s c h e ging unter, indem es Grundlage und Ferment für eine neue Bildung wurde, die sich zunächst als h e l l e n i s t i s c h e gestaltete... besonders Alexandria und Pergamus wurden Hauptsitze dieser neuen hellenistischen Cultur" (die Sperrung von Jahn). Vielleicht stand dieser Passus Pfeiffer vor Augen, da die Abhandlung ,Die hellenische

24 Kunst', zu der er gehört, tatsächlich auf eine 1845 zu Winckelmanns Geburtstag gehaltene Rede zurückgeht. Aber in dem 1846 gedruckten Original fehlten die Worte „die sich zunächst als hellenistisch gestaltete"; am Anfang hieß es „das Hellenische ging unter, indem es einem höheren Zwecke diente", am Schluß „dieser neuen Hellenischen Cultur" (Die Hellenische Kunst. Eine Rede gehalten zur Feier des 9. December 1845, Greifsw. 1846, 22). In der Schilderung des Zeitalters begegnen auch 1868 noch ,alexandrinische' Dichter, Dichtkunst, Poesie, Elegie, Technik (Aus der Alterthumswiss. 164. 165. 167. 172. 179). Zitiert sei noch S. 171: „Die echt alexandrinische Vorliebe für das Anmuthige, Zarte, Weiche macht sich in der bildenden Kunst nicht minder geltend, als die gewaltsame Anspannung des Pathos und der Kraft." Eine ähnliche Antithese führt 3 147) als ,zwei Hauptzüge in Wilamowitz Griech. Lit. '92 dem geistigen Antlitze des Hellenismus' aus. 11,7

Berufung auf Droysen: Griech. Lit. '82 ~ 3 135. Programmatische Ablehnung des Terminus ,alexandrinisch': mit Wilamowitz im Einklang Ed. Schwartz, Gesammelte Schriften I (Bln. 1938) 5, aus dem Jahre 1901. Vgl. Charakterköpfe aus der Antike, 2. Aufl. der Neuausgabe, Lpz. 1943, 154 (im Kapitel .Theokritos', zuerst 1909).

11,13

Chr. G. Heyne, Opuscula académica I (Gottingae 1785) 76 — 134. Die Seiten 86—134 sind spätere Ausführungen. Der Text der ,Prolusio' von 1763 selbst, ohne die auf den äußeren Anlaß Bezug nehmenden Anfangs- und Schlußworte, ist abgedruckt bei Werner Mettler, Der junge Friedrich Schlegel und die griechische Literatur, ein Beitrag zum Problem der Historie, Zürich 1955, S. 55 — 58. — In dem entsprechenden Abschnitt des .Kurzen Abrisses der Geschichte der griechischen Poesie' (anonym in den .Nachträgen zu Sulzers allgemeiner Theorie der schönen Künste', Lpz. 1792, 2 5 5 - 3 4 0 ) schließt sich Friedrich Jacobs eng an Heyne an S. 320 ff. Auch F. A. Wolf inspiriert sich an der .Prolusio' in dem Abschnitt der Prolegomena ad Homerum (1795), der die dritte Periode der Textgeschichte Homers schildert, clxxxviii f.

25

11,14

Mettler 63 f., in einer im übrigen verständnisvollen und feinfühligen Interpretation.

11,17

Pope, Essay on Criticism (1711) I 1 1 9 - 1 2 1 .

11,31—34

Ovid, Amores I 15,14. Quintilian, Inst. orat. X 1,54. Ps. Longin, De Subi. 33.

12,3 ff.

J. J. Winckelmann, Geschichte der Kunst des Altertums (1764), Phaidon-Ausgabe Wien 1934, 236. 334.

12,13

»Die Kunst unter den Griechen hat wie ihre Dichtkunst, nach Scaligers Angeben, vier Hauptzeiten" (207). Die von Winckelmann nicht näher bezeichnete und von den älteren Winckelmann-Herausgebern nicht ermittelte Fundstelle hat Dilthey im Leben Schleiermachers, Ges. Sehr. XIII 1 (1970) S. 23932 (zuerst 1870) nachgewiesen, Scaligers Brief an Salmasius vom 20. Nov. 1607. Salmasius hatte ihm eine Abschrift der im Codex der Anthologia Palatina überlieferten Ekphrasis der Hagia Sophia von Paulus Silentiarius übersandt. Scaliger reagiert mit dem Versuch, das Gedicht aus seiner Zeit stilistisch verständlich zu machen, und entwirft eine Periodisierung nach Analogie der vier Jahreszeiten: Ut anni, sic poeseos Graecae, quattuor tempest{ivit}ates fuisse animadverti. Das entscheidende Wort anni ist in Scaligers Opuscula, Francof. 1612 p. 323, und in den Ausgaben seiner Briefe Lugd. Batav. 1627 p. 530 und Francof. 1628 p. 486, zu animi entstellt. Der Druckfehler hat noch B. Bravo, Philologie, Histoire, Philosophie de l'Histoire, Etude sur J. G. Droysen historien de l'antiquité, Breslau/Warschau/Krakau 1968, 5540 zu schaffen gemacht. Er gibt anni als eine ihm von S. Timpanaro mitgeteilte Emendation, sie war aber längst von Naeke vorgenommen, Sched. crit. (Hai. 1812) p. 2 = Opuse, philol. I (Bonn 1842) p. 3. Auch in dem Zitat aus der Briefausgabe von 1628 bei G. W. Robinson, Jos. Scaliger's estimates of Greek and Latin authors, Harv. Stud. Class. Philol. 29 (1918) 166 steht richtig anni, vielleicht nach der mir nicht zugänglichen Erstausgabe der Opuscula Par. 1610 (vgl. S. 134 In several cases I have corrected the

26 text from the more accurate but less complete and accessible edition contained in the Opuscula, Paris 1610). Silentiarius nun gehört in Scaligers Schema in den .Winter', der nach erfreulichen Anfängen (Dionysius Periegetes, Oppian) in eine zu bloßem Wortschwall entartete Poesie hineinführt. Nicht ganz so schlimm wie Nonnus ist der mit Silentiarius gleichzeitig angesetzte Musaeus, aber Scaliger versäumt nicht, sich vom Urteil seines Vaters Jul. Caes. Scaliger zu distanzieren, der Musaeus gar dem Homer vorgezogen hatte. Die Charakterisierung des .Herbstes' lautet: Autumnus ab aestate non degenerane, praestantissimos homines extulit [, sed maiorem partem Grammaticos, in quibus ιήν πλειάδα ponas licet]. Quid ingeniosius Callimacho? [quid Apollonio pressius?] quid Theocrito amoenius? Das hierin enthaltene Werturteil ist samt der ganzen Vierteilung durch Pfeiffers Zitat a. O. (zu 11,5) 69 = 150 (ohne die hier durch Klammern markierten Worte) populär geworden, doch ist es zu gravierenden Mißverständnissen gekommen, da Pfeiffer nicht präzisiert hat, was Scaliger unter poesis und unter der mit dem ,Sommer' parallelisierten Periode versteht. Scaliger hat es keineswegs mit der gesamten griechischen ,Poesie' zu tun (so Pfeiffer und nach ihm ζ. B. Bengtson, Griech. Gesch. 4 Mchn. 1969, 2, aber auch U. Klein, Arcadia 2, 1967, 254 und Bravo 62, die von Pfeiffer auf Scaligers Brief selbst zurückgingen), noch weniger mit der gesamten .Geschichte der griechischen Literatur' (E.-R. Schwinge, Antike und Abendland 27, 1981, 133) oder gar der ,Kunst der Griechen' (Behler, Krit. Fr. Schlegel-Ausg. I ciii f. in ungenauer Wiedergabe Diltheys), sondern lediglich mit hexametrischer (und elegischer) Dichtung, die sich mit Silentiarius formal vergleichen läßt. Der .Frühling' wird durch Homer und Hesiod repräsentiert; der dem .Herbst' des Kallimachos, Apollonios und Theokrit vorausgehende .Sommer' ist nicht etwa die .Klassik' unserer Literaturgeschichten, sondern das Zeitalter des .Onesicritus' (orphische Dichtung), Solon, Tyrtaios und der pseudohesiodeischen Aspis. Der .autumnus ab aestate non degenerane' wird also nicht etwa an Pindar und dem attischen Drama gemessen, die gar nicht in den Blick kommen. Daß die Periodenlehre dieses Briefes im übrigen bei Scaliger keine

27 Rolle spielt, hat Bravo S. 55 mit Recht hervorgehoben. Wie abschätzig er über Kallimachos sprechen konnte, zeigt das Dictum bei Robinson S. 164. 12,18

Herder, Fragmente über die neuere deutsche Literatur, Zweite Sammlung (1767) I 293 f. Suphan.

12,15 — 22

Ursachen des gesunknen Geschmacks bei den verschiednen Völkern, da er geblühet (1775), V 6 1 7 - 6 2 3 Suphan. Vgl. Ideen zur Philosophie der Geschichte (1784) XIII 6 (.Geschichte der Veränderungen Griechenlands') §9—11 und Briefe zur Beförderung der Humanität, Siebente Sammlung (1796), 81, Erstes Fragment (.Verfall der Poesie bei Griechen und Römern').

12,24

Krit. Fr.-Schlegel-Ausg. VI xvii3.

12,28

Von den Schulen der griechischen Poesie (1794), Krit. Ausg. I 3-18.

13,7 — 13

Über das Studium der griechischen Poesie (1797), Krit. Ausg. I 217 ff., besonders 2 7 3 - 2 7 6 . 3 0 7 - 3 0 8 . 3 1 6 - 3 1 8 (vgl. 283 f.).

13,23—27

Droysens polemische Auseinandersetzung mit den in Vorurteilen gegen das .alexandrinische Zeitalter' befangenen Philologen: Ein Hauptdokument ist die nur in wenigen Exemplaren gedruckte sog. Privatvorrede zur ersten Auflage des zweiten Bandes der .Geschichte des Hellenismus', Hamb. 1843, S. iiif., wiederholt in den Kleinen Schriften, I (Lpz. 1893) 2 9 8 - 3 1 4 und in der ,Historik' hrsg. von R. Hübner, 2 Mchn./Bln. 1943, 369 — 385, beidemale mit Angabe der Originalpaginierung. Namen sind nicht genannt, aber S. viii ff. (vgl. S. 568 f. = 2 III 2, S. 172 f.) ist vor allem K.F.Hermann gemeint, s. Droysens Brief an Ritsehl vom 21. Aug. 1843, Briefwechsel hrsg. von R. Hübner I (1929) 247 und G. Droysen in der Biographie seines Vaters I (Lpz./Bln. 1910) 2 1 6 - 2 2 0 . Das Zitat S. iv („ein heftiger Trieb zu massenhaftem Lesen und Schreiben, Polymathie und Polygraphie die Hebel der von Alexander gestifteten

28 Welt") stammt aus Bernhardys ,Grundriß' ( 1 I 371), dessen ersten Band Droysen in den Hallischen Jahrbüchern 1838 rezensierte, Kl. Sehr. II (1894) 62 - 74, dort S. 70 dasselbe Zitat ausführlicher. Einen besonders heftigen Ausfall, in dem wieder auf diesen Passus hingedeutet wird, Gesch. d. Hell. 1 II 30372, hat Droysen in der zweiten Auflage getilgt. Bernhardy ließ sich nicht umstimmen, vgl. Grundriß 4 I 523 f. 13,34—14,8 A. Meineke, Analecta Alexandrina, Bln. 1843. — M.Haupt, Opuse. I (Lpz. 1875) 2 5 2 - 2 6 2 (aus dem Jahre 1849), dazu Rohde Gr. Rom. 3 941. — O. Jahn im Persiuskommentar (Lips. 1843) S. lxxxivff. und in den Abh. der Bayer. Akad. 8 (1857) 252 ff., dazu Wilamowitz, Erinnerungen, 2 Lpz. 1929, 861. — Helbigs Untersuchungen' der erste Versuch einer Kulturgeschichte des Hellenismus: vgl. Michaelis, Ein Jahrhundert kunstarchäologischer Entdeckungen, 2 Lpz. 1908, 110; Beloch, Griech. Gesch. 2 IV 2 (Bln./Lpz. 1927), 16; Pasquali, Encicl. Italiana s. v. Ellenismo (1932), jetzt in Rapsodia sul classico, Rom 1986, 77. Burckhardt hat aus Helbigs Buch ganze Partien, teilweise wörtlich, in seine Griechische Kulturgeschichte übernommen, vgl. Taschenbuchausgabe Mchn. 1977, 564535, 568552 u. ö. 14,17

Heibig xii, vgl. Wilamowitz, Hell. Dicht. I S. v.

14,21

Locke der Berenike: Wilamowitz, Reden und Vorträge 4 1 (1925) 197-228. Rohde Gr. Rom. 3 70.

14,26 ff.

Droysen, Gesch. d. Hell. 1 II S. 566ff. = 2 III 2, S. 170ff.; Wilamowitz, Griech. Lit. 1 81 ff., 3 134 ff.

14,33

Geburt der Tragödie, Kap. 18 Ende.

15,18-22

II 1 (120) S. 30. Ox. Pap. 1241, col. ii 1 6 - 1 7 .

15,22

Alexandria unter Kleopatra: P. M. Fraser, Ptolemaic Alexandria I (Oxf. 1972) 87.484.806.

29 15,26

Dion. Hal. π. των άρχ. βητ. 3 (Opuse, rhet. II p. 5, 22 Us.Rad.). M. Fuhrmann, Einführung in die antike Dichtungstheorie, Darmst. 1973, 168 ff. K. Heldmann, Antike Theorien über Entwicklung und Verfall der Redekunst, Mchn. 1982, 122 ff.

15,29

Caecilius von Kaie Akte: Wilamowitz Kl. Sehr. III (Bln. 1969) 227. 230 (J. 1900). Fuhrmann 167. 168.

15,32

Wilamowitz 247'.

16.6

Fr. Blass, Die griechische Beredsamkeit in dem Zeitraum von Alexander bis auf Augustus, Bln. 1865.

16.7

P. Wendland —M. Pohlenz, Griechische Prosa, in Einl. in die Altertumswissenschaft hrsg. von Gercke und Norden, I 3 Griech. Lit. (Lpz./Bln. 1924), S. 126. Vgl. F. Jacoby, Über die Entwicklung der griechischen Historiographie, Klio 9 (1909) 90 = Abh. z. gr. Geschichtsschreibung (Leiden 1956) 28 (Alexander), 107 = 46 (Augustus).

16,11 — 15

Laqueur 11. K . J . D o v e r in der stoff- und gedankenreichen Einleitung zu Theocritus, Select Poems, 1971, lxxi.

16,20

Lloyd-Jones und Parsons grenzen im Supplementum Hellenisticum ihren Stoff folgendermaßen ab: Términos nobis proposuimus a. a. C. 300 et a. 1; Poetas reeepimus, qui illa aetate aut vixerunt aut vixisse creduntur; his aliquot adiunximus, qui eandem poeticae viam aut maturius ingressi videntur aut posterius secuti (p. ix). Diese für ein Quellenbuch dieser Art einzig vernünftige und zweckmäßige Einrichtung hat die wohltätige Folge, daß Powells Collectanea Alexandrina auch über Neufunde hinaus in reichstem Maße ergänzt werden konnten.

16,24

Die Schauplätze Athen und Alexandrien hat schon Fr. Jacobs (zu 11,13) S. 324 f. eindrucksvoll kontrastiert.

16,29

Ciaire Préaux, Le monde hellénistique. La Grèce et l'Orient de la mort d'Alexandre a la conquête Romaine de la Grèce (Paris 1978), II 679.

30 16,34

Fr. Schlegel, Krit. Ausg. I 15 (J. 1794). A. W. Schlegel, Vorlesungen über schöne Litteratur und Kunst (gehalten in Berlin 1802/3) II Heilbr. 1884, 105.

17,15

Christs Hinweis auf Böckhs von Wolf inspirierte Unterscheidung einer .synchronistischen' (,dem Faden der Zeit folgenden') und einer ,eidographischen' Methode, die in der Literaturgeschichte ins rechte Verhältnis gesetzt werden müssen, hat W. Schmid noch 1911 in die von ihm besorgte sechste Auflage übernommen (I S. 2), aber nicht mehr in seine eigene Neubearbeitung, deren erster Band 1929 erschien. Lesky spricht sich über das Problem der Epochengliederung mit spürbarer Unlust aus (S. 9). — M. Fuhrmann, Die Epochen der griechischen und der römischen Literatur, in dem Sammelband Der Diskurs der Literatur- und Sprachhistorie, hrsg. von B. Cerquig l i n i - H . U. Gumbrecht, Frankf. 1983, 5 3 7 - 5 5 5 .

17,18

Ende der Praefatio zu Callimachus II (Oxf. 1953) vii, wiederholt in dem oben zu 11,5 und 12,13 zitierten wegweisenden Vortrag von 1955, The Future of Studies in the Field of Hellenistic Poetry, 69 = 148.

RUDOLF KASSEL

Der Text der aristotelischen Rhetorik Prologomena zu einer kritischen Ausgabe Groß-Oktav. VIII, 151 Seiten. Mit div. Stemmata, 1 Abbildung. 1972. Ganzleinen D M 1 0 2 , - ISBN 3 11 003740 8 (PERIPATOI, Philologischhistorische Studien zum Aristotelismus, Band 3)

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XIX,

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