Der vollkommene Regent: Studien zur panagyrischen Casuallyrik am Beispiel des Dresdner Hofes Augusts des Starken (1670-1733) [Reprint 2012 ed.] 9783110933451, 9783484365346

This study examines courtly occasional poetry in the 17th and early 18th century with special reference to the court of

205 92 11MB

German Pages 443 [444] Year 1997

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD FILE

Polecaj historie

Der vollkommene Regent: Studien zur panagyrischen Casuallyrik am Beispiel des Dresdner Hofes Augusts des Starken (1670-1733) [Reprint 2012 ed.]
 9783110933451, 9783484365346

Table of contents :
Inhalt
Einleitung
ERSTER TEIL. Die Kommunikationsverhältnisse panegyrischer Casuallyrik an den regierenden Adel um 1700
1. Die Casuallyrik in der höfischen Repräsentation
2. Die Autoren von Casuallyrik an den regierenden Adel und ihre Produktionsmotivationen
3. Die Distribution und Rezeption panegyrischer Casuallyrik in der höfischen und außerhöfischen Öffentlichkeit
ZWEITER TEIL. Casuallyrik als Herrschaftsbestätigung
1. Anlaß und Schreibprogramm: Die Feierlichkeiten in Leipzig anläßlich der Genesung des Kurfürsten und seiner Rückkehr nach Sachsen 1727
2. Die rituelle Verklärung des Herrschers im Bild der Sonne
3. Der vollkommene Regent
DRITTER TEIL. Panegyrische Casuallyrik im Kontext der Frühaufklärung
1. Die Konstitution und literarische Praxis der ›Deutschen Gesellschaft in Leipzig‹
2. Der glückselige Regent
VIERTER TEIL. Bibliographie
1. Bibliographie der Casualcarmina an Friedrich August I., Kurfürst von Sachsen, August II. König in Polen (1670–1733) und seine Familie
2. Quellenverzeichnis
3. Forschungsliteratur
4. Lexika und Nachschlagewerke
5. Personenregister

Citation preview

FRÜHE NEUZEIT Band 34

Studien und Dokumente zur deutschen Literatur und Kultur im europäischen Kontext In Verbindung mit der Forschungsstelle „Literatur der Frühen Neuzeit" an der Universität Osnabrück Herausgegeben von Jörg Jochen Berns, Klaus Garber, Wilhelm Kühlmann, Jan-Dirk Müller und Friedrich Vollhardt

Kerstin Heidt

Der vollkommene Regent Studien zur panegyrischen Casuallyrik am Beispiel des Dresdner Hofes Augusts des Starken

Max Niemeyer Verlag Tübingen 1997

Meinem Vater gewidmet

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Heidt, Kerstin: Der vollkommene Regent: Studien zur panegyrischen Casuallyrik am Beispiel des Dresdner Hofes Augusts des Starken / Kerstin Heidt. - Tübingen : Niemeyer, 1997 (Frühe Neuzeit; Bd. 34) NE: GT ISBN 3-484-36534-x

ISSN 0934-5531

© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1997 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier Druck: Allgäuer Zeitungsverlag GmbH, Kempten Einband: Siegfried Geiger, Ammerbuch

Inhalt Einleitung

1

ERSTERTEIL

Die Kommunikationsverhältnisse panegyrischer Casuallyrik an den regierenden Adel um 1700 1. Die Casuallyrik in der höfischen Repräsentation 1.1. Sachsen im frühen 18. Jahrhundert und die Repräsentationspolitik Friedrich Augusts I. von Sachsen 1.2. Die Präsenz der Casuallyrik im höfischen Zeremoniell 1.2.1. Die Überbringung eines Carmens 1.2.2. Der repräsentative Wert der Schriftlichkeit von Casuallyrik 1.3. Die panegyrische Casuallyrik auf den Dresdner Hof Friedrich Augusts I. von Sachsen (Materialgrundlage) 1.3.1. Umfang und Herkunft des Textcorpus 1.3.2. Die Anlässe der Panegyrik auf den Dresdner Hof 2. Die Autoren von Casuallyrik an den regierenden Adel und ihre Produktionsmotivationen 2.1. Die Produktionsvoraussetzungen für Casuallyrik und das Dichtungssverständnis um 1700 2.2. Soziale Einordnung der Absender und Autoren panegyrischer Casuallyrik an Friedrich August I. von Sachsen 2.2.1. Schichtzugehörigkeit 2.2.2. Berufe und soziale Organisation der Autoren a) Hof b) Schule und Universität c) Verwaltungsorgane des Fürstenstaates d) Kirche e) Interessengruppen

5 7 7 12 14 18 21 22 23 31 31

35 36 38 39 41 44 46 47

VI 2.3. Die Produktions- und Rezeptionsmotivationen im Hinblick auf den Nutzen der Poesie für den Fürstenstaat 2.3.1. Das Dresdner Wettdichten 1719 - Paradigma der Situation höfischer Poesie 2.3.2. Die Position Johann Ulrich Königs am Dresdner Hof 2.4. Casuallyrik als Pflichterfüllung und Instrument sozialer Gratifikation 2.4.1. Pflicht und Schuldigkeit 2.4.2. Die Honorare der Autoren 2.4.3. Berufliche Beförderung 3. Die Distribution und Rezeption panegyrischer Casuallyrik in der höfischen und außerhöfischen Öffentlichkeit 3.1. Der Regent als Erstadressat 3.1.1. Die direkte Überreichung durch den Autor 3.1.2. Die indirekte Überreichung durch einen Mäzen und seine Anwerbung 3.1.3. Die Übersendung per Post 3.2. Die höfische und außerhöfische Öffentlichkeit als Zweitadressat 3.2.1. Die Distribution außerhalb des Buchhandels 3.2.2. Der Verkauf im Buchhandel a) Der Vertrieb durch Drucker/Verleger und Autoren b) Die Werbung in Meßkatalogen c) Die Verbreitung der Casualcarmina an den Dresdner Hof in deutschen Bibliotheken d) Zusammenfassung 3.2.3. Die Publikation von Casuallyrik in Werkausgaben, Anthologien, Anwendungspoetiken und Zeitschriften a) Die >Poetischen Wälder< b) Casualcarmina als Exempla in Anwendungspoetiken c) Casualcarmina in Zeitschriften 3.2.4. Die Leserschaft panegyrischer Casualcarmina

49 55 59 64 65 68 71 75 75 77 78 84 86 87 92 93 96 99 101

102 103 105 106 111

VII ZWEITER TEIL

Casuallyrik als Herrschaftsbestätigung 1. Anlaß und Schreibprogramm: Die Feierlichkeiten in Leipzig anläßlich der Genesung des Kurfürsten und seiner Rückkehr nach Sachsen 1727 1.1. Programmatik und Inszenierung der städtischen Feier in Leipzig 1.2. Casuallyrik als Form der zeremoniellen Kommunikation 1.3. Soziale Textfunktion als Gattungsmerkmal 1.3.1. Der Anlaß als Ausgangspunkt einer Gattungsbestimmung 1.3.2. Anlaß und Affektgestaltung: Das Casualgedicht als Demonstration von Freude a) Die Implikationen der Untertanenfreude im Fürstenstaat b) Das Schreibprogramm der Freude c) Analyseergebnis 2. Die rituelle Verklärung des Herrschers im Bild der Sonne 2.1. Das Decorum als sozialer Maßstab der Metaphorik 2.2. Die Metapher als hermeneutisches Instrument für rhetorische Poesie 2.3. Die Sonnenmetaphorik als Legitimationsbildfeld fürstlicher Herrschaft 2.3.1. Die Gottebenbildlichkeit des Fürsten 2.3.2. Die Beständigkeit der Herrschaft 2.3.3. Die Tugend unter dem Bild der Sonne 3. Der vollkommene Regent 3.1. Herkules am Scheideweg: Der vollkommene Regent als Tugendexempel 3.1.1. Die >Vollkommenheit als Leitidee des Herrscherlobes 3.1.2. Der Regent als Tugendexempel 3.1.3. Die Verankerung der Tugend in der Genealogie des Hauses 3.2. Gottesfurcht und Staatsräson im Herrscherlob um 1700 3.2.1. Der Rang der Gottesfurcht im zeitgenössischen Tugendkanon 3.2.2. Göttliche Weisheit und politische Klugheit

115

117 117 125 130 130 136 136 144 155 157 158 162 165 165 171 176 183 185 185 192 197 202 202 206

VIII 3.3. Herkules als Muster des barocken Kriegshelden 3.3.1. Siegreiche Kämpfe: die Türkenkriege Friedrich Augusts I. von Sachsen 3.3.2. Militärische Niederlagen und stoische Schicksalsergebenheit 3.3.3. Analyseergebnis

214 222 227 234

DRITTER TEIL

Panegyrische Casuallyrik im Kontext der Frühaufklärung

235

1. Die Konstitution und literarische Praxis der >Deutschen Gesellschaft in Leipzig< 237 1.1. Die Stellung der »Deutschen Gesellschaft in Leipzig< in der Akademiebewegung und Gottscheds Anteil an der Neuorientierung 1727 237 1.2. Ziele und Praxis der »Deutschen Gesellschaft in Leipzig< ... 250 1.3. Die panegyrische Dichtung in der »Deutschen Gesellschaft in Leipzig< 256 2. Der glückselige Regent 2.1. >Witz< und >Wahrheit< als philosophisches und poetologisches Schreibprogramm 2.2. Der liebende Vater als Herrscherideal der Frühaufklärung 2.3. »Von der Stiftung eines Staates oder gemeinen Wesens« 2.3.1. Rechtsstaatlichkeit 2.3.2. Wirtschafts- und Kulturpolitik 2.4. Analyseergebnisse

267 272 279 284 285 287 295

VIERTER TEIL

Bibliographie 1. Bibliographie der Casualcarmina an Friedrich August I., Kurfürst von Sachsen, August II. König in Polen (1670-1733) und seine Familie 1.1. Die Erfassung der Casualcarmina 1.2. Ausschnitt aus der Genealogie des sächsischen Kurhauses 1.3. Bibliographie

297

299 299 305 307

IX 2. Quellenverzeichnis 2.1. Handschriften und Archivalien 2.2. Gedruckte Quellen

369 369 370

3. Forschungsliteratur

391

4. Lexika und Nachschlagewerke

423

5. Personenregister

427

Einleitung Seit dem sozialhistorischen Paradigmenwechsel in der deutschen Barockforschung ist die Gelegenheitsdichtung, im besonderen auch das Gelegenheitsgedicht, zunehmend in das Interesse der Forschung gerückt.1 Mit einer wachsenden Zahl von Studien, die unter sozialgeschichtlichen und wirkungsästhetischen Fragestellungen die literarischen und außerliterarischen Bedingungen und Funktionen der Dichtung im frühneuzeitlichen Fürstenstaat beleuchtet haben,2 ist die Notwendigkeit, diese Erkenntnisse auf die regionalen Besonderheiten der stark differenzierten deutschen Kulturlandschaft zu beziehen, als dringender Forschungsauftrag empfunden worden.3 Die deutsche Barockliteratur erweist sich nicht nur aufgrund der staatlichen Vielfalt des Reiches als sehr verschieden, sie ist es auch institutionell insofern, als sie mit dem kirchlichen und schulischen, dem städtischen und höfischen Bereich sehr stark differenzierte Räume besetzt. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der im frühneuzeitlichen Herrscherlob direkt zu fassenden Verschmelzung von städtischer und

1

2

3

Bezogen auf die Gelegenheitspoesie seien folgende Arbeiten besonders hervorgehoben: Segebrecht, Das Gelegenheitsgedicht, 1977; Drees, Die soziale Funktion der Gelegenheitsdichtung, 1986; Frost/Knoll (Hg.), Gelegenheitsdichtung, 1977; Krummacher, Das barocke Epicedium. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 18 (1974), S. 8 9 147; K. Garber, Stadt-Kultur und Barockbegriff. In: Europäische Städte im Zeitalter des Barock, 1988, S. 92-119. Grundlegend sind die Sammelbände: Schöne (Hg.), Stadt-Schule-Buchwesen und die deutsche Literatur im 17. Jahrhundert, 1976; Buck/Kauffmann/Spahr/Wiedemann (Hg.), Europäische Hofkultur im 16. und 17. Jahrhundert, 3 Bde. 1981. Weiterhin Windfuhr, Die barocke Bildlichkeit, 1966; Dyck, Ticht-Kunst, 1966/1993; van Ingen, Vanitas und Memento mori in der deutschen Barocklyrik, 1966; Barner, Barockrhetorik, 1970; Mauser, Dichtung, Religion und Gesellschaft im 17. Jahrhundert, 1976; Sinemus, Poetik und Rhetorik, 1978; Kühlmann, Gelehrtenrepublik und Fürstenstaat, 1982; Grimm, Literatur und Gelehrtentum in Deutschland, 1983. Kühlmann, Westfälischer Gelehrtenhumanismus und städtisches Patriziat. In: Daphnis 22, 1993, S. 443-442, bes. S. 443; Ketelsen, Poesie und bürgerlicher Kulturanspruch. In: Lessing-Yearbook 8, 1976, S. 89-107, S. 91.

2 höfischer Kultur. Die Städte, namentlich ihre Schulen und Universitäten, waren im 17. und frühen 18. Jahrhundert die Zentren des literarischen Lebens, und die Gelegenheitsdichtung bildete das Medium, in dem sich die Gelehrten ihres Selbstverständnisses versicherten. Mit der von Opitz propagierten höfischen Ausrichtung der Dichtkunst erweiterte die Poesie ihren Geltungsanspruch über die Grenzen der >Res publica litteraria< hinaus auf die Fürstenhöfe des Reiches. Der dort eingeklagte hohe Geltungsanspruch der Dichtung wurde patriotisch motiviert und der Panegyrik wurde die Funktion der Fürstenerziehung zugeschrieben. Die Praxis der Casualdichtung ist ein signifikantes Beispiel, an dem die Spannung zwischen dem hochgesteckten Opitzschen Literaturprogramm und der begrenzten Anerkennung und Wirkungsmöglichkeit der Dichtkunst am Hof greifbar wird. Der Stellenwert und die Funktion der höfischen Casuallyrik des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts sind bisher nur in Ansätzen erforscht.4 Gleiches gilt für die literarischen Verhältnisse an einzelnen Höfen und ihre regionalen Besonderheiten. Hier boten bislang vor allem die Arbeiten über den Wolfenbütteler Hof Herzog Augusts von Braunschweig-Lüneburg und seiner Nachfolger tiefere Einblicke in die Funktionen und Wirkungsweisen panegyrischer Dichtung an einem konkreten Hof im 17. Jahrhundert.5 Die vorliegende Arbeit möchte hier anschließen. Indem sie sich dem genau umgrenzten Textcorpus der Casualgedichte an Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen (16701733), seit 1696 als August II. König in Polen, genannt August der Starke, zuwendet, untersucht sie die panegyrische Gelegenheitsdichtung an einem der bedeutendsten deutschen Höfe des 18. Jahrhunderts und stellt damit bewußt den regionalen Aspekt in den Vordergrund. Darüber hinaus betrachtet sie die bisher kaum beachtete 4

Verweyen, Barockes Herrscherlob. In: Der Deutschunterricht 28, 1976, H. 2, S. 25-45; Segebrecht, Die Dialektik des rhetorischen Herrscherlobs. In: Meid (Hg.), Gedichte und Interpretationen, Bd 1: Renaissance und Barock. Hrsg. v. V. Meid, 1992, S. 198-200.

5

Vgl. als Auswahl Hueck, Die Unterwerfung der Stadt Braunschweig im Jahr 1671 im Spiegel von Huldigungsgedichten auf Herzog Rudolf August von Braunschweig-Wolfenbüttel. In: Frost/Knoll (Hg.), Gelegenheitsdichtung, 1977, S. 131-140; dies., Gelegenheitsgedichte auf Herzog August von Braunschweig-Lüneburg und seine Familie (15791660), 1982; Bircher/Bürger (Hg.), »Alles mit Bedacht«. Barockes Fürstenlob auf Herzog August (1579-1666) in Wort, Bild und Musik, 1979; Becker-Cantarino, Allegorische Repräsentation als Legitimation: Die Geburtstagsfeierlichkeiten für Herzog August. In: Parente u. a. (Hg.), Literary Culture in the Holy Roman Empire, 1555-1720, 1991, S. 142-158; Leighton, Deutschsprachige Geburtstagsdichtungen für Herzog August d. J. von Braunschweig-Lüneburg. In: Daphnis, Bd. 10, 1981, S. 756-767.

3

Übergangsphase zwischen Spätbarock und Aufklärung. Dieser Zeitraum ist literaturhistorisch deshalb besonders interessant, weil sich die Gelegenheitslyrik im frühen 18. Jahrhundert auf dem Höhepunkt ihrer öffentlichen Beliebtheit und Wertschätzung befand, gleichzeitig aber die Diskussionen um die Ablösung der Gattung die literarische Debatte prägten.6 Im Kontext dieser literaturtheoretischen Kontroverse gibt gerade die literarische Produktion der »Deutschen Gesellschaft in Leipzig< Gelegenheit, die Offenheit der stark traditionsgebundenen Gattung Panegyrik gegenüber neueren städtisch-bürgerlichen ästhetischen und politischen Theorien zu erkennen, und die Wendung von Verständigungsmustern des Spätbarock zur Frühaufklärung zu thematisieren. Desweiteren möchte die Arbeit den Bogen zwischen der poetologiegeschichtlichen Forschung auf der einen und den Untersuchungen über die Fest- und Feierkultur der Höfe auf der anderen Seite spannen.7 In Gestalt des Casualgedichts soll die Symbiose von Poesie und Rhetorik im Hinblick auf ihre Funktion für die höfische >Gelegenheit< erschlossen und ihre Wirkungsabsichten und -mechanismen in der höfischen und außerhöfischen Öffentlichkeit erhellt werden. Mittels historischhermeneutischer Funktionsanalysen werden so die ästhetischen Phänomene des literarischen Normen- und Wertesystems sichtbar, das auf die sozialen und politischen Prozesse des 17. und frühen 18. Jahrhunderts zurückweist. Eine Schlüsselfunktion für das Verständnis dieser Zusammenhänge kommt dem höfischen Zeremoniell zu. Dieses grundlegende Ordnungsmuster der höfischen Gesellschaft setzt sich über eine Vielzahl von Subsystemen auch im bürgerlichen Milieu fort und spiegelt sich in der poetologischen Theorie und poetischen Praxis wider. Die Untersuchung greift mit diesem methodischen Herangehen Forschungsansätze auf, die sich in den Arbeiten von Georg Braungart und Manfred Beetz als fruchtbar und wegweisend erwiesen haben.8 Die Studie gliedert sich in vier Teile. Im ersten Teil wird das soziale Kommunikationsfeld von Produktion, Distribution und Rezeption panegyrischer Gelegenheitslyrik an den Kurfürsten von Sachsen Friedrich August I., seit 1696 als König in Polen August II., beschrieben. Es wird zu fragen sein, welchen Platz die Gedichte im höfischen Zeremoniell einnahmen, welche Produktions- und Rezeptionsmotive 6 7

8

Segebrecht, Das Gelegenheitsgedicht, 1977, S. 225 ff. Berns, Die Festkultur der deutschen Höfe zwischen 1580 und 1730. In: GermanischRomanische Monatsschrift 65, 1984, S. 295-311, mit weiteren Hinweisen. G. Braungart, Hofberedsamkeit, 1988; Beetz, Frühmoderne Höflichkeit, 1990.

4 für den Adressaten (und Herrscher) und für die Autoren (und Untertanen) bestimmend waren. Der zweite Teil untersucht den Stellenwert und die Funktion panegyrischer Gratulationen während eines Geburtstags- und Willkommensfestes, das 1727 in Leipzig zu Ehren des Kurfürsten gefeiert wurde. Ausgehend von funktionsanalytischen Befunden lassen sich Gattungsspezifika für panegyrische Carmina im frühen 18. Jahrhundert ermitteln. Die Analyse paradigmatischer Texte zeigt, daß sich das Fürstenbild im Kontext der zeitgenössischen theologischen, politischen und poetologischen Diskussionen verändert. Ist das höfische Rollenverständnis vom Ideal des »vollkommenen Heros< geprägt, so entwerfen die Gedichte der »Deutschen Gesellschaft in Leipzig< ein anderes Herrscherbild. Die Ausführungen über die panegyrische Praxis dieser frühaufklärerischen literarischen Gesellschaft sowie über die Implikationen des poetischen Entwurfes eines »glückseligen Regenten< beschließen den analytischen Teil der Arbeit und erweisen die Modernität des panegyrischen Casualgedichtes auch im frühen 18. Jahrhundert. Eine Bibliographie der an Friedrich August I. von Sachsen, als König in Polen August II., und seine Familie zwischen 1694 und 1733 adressierten Gedichte weist im vierten Teil die Quellenbasis der Arbeit aus.

ERSTER TEIL

Die Kommunikationsverhältnisse panegyrischer Casuallyrik an den regierenden Adel um 1700

1. Die Casuallyrik in der höfischen Repräsentation

1.1. Sachsen im frühen 18. Jahrhundert und die Repräsentationspolitik Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen Unter den Zeitgenossen galt der Dresdner Hof unter Friedrich August I., genannt August der Starke, als einer der prächtigsten Höfe in Europa.1 Die Hofhaltung in Dresden war ganz an den Erfordernissen der fürstlichen Repräsentation orientiert, sie entsprach dem Idealtyp des zeremoniellen HofesPragmatischen Sanktion< sowie die Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August, des späteren Kurfürsten Friedrich August II., mit der Kaisertochter Maria Josepha (1719) dar.8 Die Ausgangslage für die weitgreifenden dynastischen Pläne des Wettiners war nicht ungünstig. Sein Kurland konnte den nötigen ökonomischen Rückhalt dafür durchaus bieten. Es gehörte auch nach dem 30jährigen Krieg zu den industriell führenden Ländern des Reiches. Mit etwa 170 Manufakturen stand es mit den österreichischen Ländern

5 6

7

8

919ff.; Der Neu-erscheinende POSTILLION, Anno 1721, No. XXIf.; Anno 1722, No. LXf.; Anno 1723 No. LXVIII. Zum Feldlager in Mühlberg/Zeithain: Das Neueste von der Zeit, 1730-1733, S. 42ff., S. 98f. dieser Arbeit. Friedrich August Π. von Sachsen (1696-1763), ab 1733 als August III. König in Polen. Faßmann, Das Glorwürdigste Leben, 1733, S. 942; Rohr, Ceremoniel-Wissenschaft Der großen Herren, 1733, S. 747, 783, 821, 837; Moser, Ternsches Hof-Recht, I. Band, 1754, S. 5, 591; II. Band, 1755, S. 572. Vgl. Bauer, Die höfische Gesellschaft, S. 96, 130. Bauer betont in Auseinandersetzung mit Norbert Elias, daß die deutschen Fürstenhöfe kaum als Instrument gegen den inländischen Adel gedacht waren und wirkten. Philipp, August der Starke und die Pragmatische Sanktion. Vgl. auch S. 1 Of.

9 und Brandenburg-Preußen an vorderer Stelle der Manufakturentwicklung. Der Bergbau, die Textilindustrie, die Herstellung des Meißner Porzellans und der in- und ausländische Handel, besonders die Leipziger Messe, bildeten die Stützen des sächsischen Wirtschaftssystems.9 Mit gezielten verwaltungstechnischen, finanzpolitischen und ökonomischen Maßnahmen im Sinne einer merkantilen Wirtschaftspolitik versuchte Friedrich August, in Sachsen die Grundlagen für eine absolutistische Herrschaft und eine offensive Außenpolitik zu schaffen. Auch dort galt es, den Einfluß der Stände zurückzudrängen. Die innenpolitischen Bemühungen des Kurfürsten verfolgten seit Beginn seiner Regierungszeit dieses Ziel.10 Hatte schon die Bewerbung um die polnische Krone Millionen verschlungen, so erhöhte der Nordische Krieg (1700-1721) die Belastungen des Kurlandes weiter, so daß die Stände immer weniger zu Konzessionen für die abenteuerlichen Pläne ihres Herrschers zu bewegen waren und die Freiheit in finanzpolitischen Entscheidungen für die Politikfähigkeit des Kurfürsten entscheidend wurde.11 Die politischen und ökonomischen Probleme in Polen stellten sich für den neuen König als fast unlösbar dar. Um das polnische Königsamt, das in seinen Handlungsspielräumen stark beschnitten war, auch nur ansatzweise zu einem politischen Instrument des Herrschers umgestalten zu können, mußten harte innenpolitische Konflikte mit den Magnaten und der Schlachta ausgetragen werden. Die bündnispolitischen Tricks des Königs und der für die sächsische Seite katastrophale Verlauf des Nordischen Krieges taten ein übriges, um die Krisensituation in beiden Ländern zu verschärfen. Zwar konnte am Ende des zweiten Jahrzehnts der sächsisch-polnischen Union die Königsherrschaft gefestigt und die ständig schwebende Gefahr innerer Konflikte eingedämmt werden, jedoch gelang dies nicht dauerhaft.12 Nach 9

J. P. Marperger, Abriß der Commerden und Manufakturen, 1718; Geschichte Sachsens, S. 263 f., 266. Vgl. die zusammenfassende Darstellung der Wirtschaft und Gesellschaft Sachsens in der Regierungszeit Friedrich Augusts: Czok, August der Starke, S. 57-191; ebenfalls die begeisterte Schilderung: Loen, Der Hof zu Dresden. In: Kleine Schrifften, Bd. 1, 1751, Abschnitt III, S. 42.

10

Czok, August der Starke, S. 19. Die Kosten für die schwedische Besetzung Sachsens in den Jahren 1706/07 werden mit über 35 Millionen Reichstalern veranschlagt. Vgl. Geschichte Sachsens, S. 255. Zum Zustand Polens und den Machtbefugnissen des Königs vgl. Kaiisch, Zur Polenpolitik Augusts des Starken 1697-1700; Faßmann, Das Glorwürdigste Leben, 1733, S. 159ff.; Staszewski, Die sächsisch-polnische Union und die Umwandlungsprozesse in beiden Ländern. In: SHB, H. 4, 1983, S. 154ff.; Gierowski/Kalisch (Hg.), Um die polnische Krone.

11

12

10 dem Tod Friedrich Augusts I., als Augusts II. König in Polen (1733) entbrannte der Kampf um den polnischen Thron von neuem. Für die relativ große internationale Geltung, die Sachsen-Polen im frühen 18. Jahrhundert erlangte, mußte der sächsisch-polnische Herrscher außenpolitische Abhängigkeit in Kauf nehmen. August war nie allein handlungsfähig, er blieb in wichtigen außenpolitischen Situationen immer auf Bündnisse angewiesen. Das Gleiche gilt für sein innenpolitisches Handeln im Kurland: Die Macht der Stände konnte nicht gebrochen werden, sie zwang den nach Alleinherrschaft strebenden Mo narchen immer wieder zu Kompromissen.13 Am Dresdner Hof gingen Politik und Fest eine beeindruckende Symbiose ein. Die prächtigsten Feste, die während der Regentschaft Friedrich Augusts gefeiert wurden, standen durch die Wahl des Zeitpunktes und die Programmatik der jeweiligen Festlichkeiten in Beziehung zu aktuellen politischen Kräftekonstellationen und Entwicklungen.14 Dies gilt besonders für die drei Wochen währenden Hochzeitsfeierlichkeiten anläßlich der Trauung des Kurprinzen mit der Kaisertochter Maria Josepha von Österreich.15 Die thematischen Programme und der Aufwand für ihre multimediale Darbietung entsprachen dem Anlaß, der den Wettinern den Weg zum Kaiserthron ebnen sollte. August der Starke ergänzte anläßlich dieser Hochzeit die von ihm wiederholt in Anspruch genommene Herkules-Ikonographie durch ein signifikantes Symbol.16 Herkules, der an exponierter Stelle des Zwingers posierte, trug die Himmelskugel, das Symbol der Kaiser, auf seinen Schultern. Dieser >sächsische Herkules< übernahm die Weltkugel des Atlas freiwillig. In ihm sah sich August der Starke in der Rolle des »Welt-Unterstützers« und er erhob damit Anspruch auf den Kaiserthron für seine Dynastie. Die Symbolik spiegelt die geplante Nutzung des rechtzeitig zur Hochzeit fertiggestellten Zwingers wider. Er sollte als Vorhof eines späteren Kaiserhofes dienen.17 Das ikonographische Programm der Architektur wurde während der mehr-

13

Czok, Zur absolutistischen Politik Augusts des Starken in Sachsen. In: SHB, H. 4, 1983,

14

Besonders hervorzuheben sind der Karneval in Dresden (1709, 1728), die Hochzeit des

15

Faßmann gibt eine 70seitige Beschreibung dieser Feierlichkeiten. Vgl. ders., Das Glor-

16

Zur Herkules-Ikonographie Augusts des Starken vgl. S. 214ff.

S. 145-153, bes. S. 150f. Kurprinzen (1719) und das Zeithainer Lager (1730). würdigste Leben, 1733, S. 774-844. 17

Schlechte, Hercules Saxonicus. In: Sachsen und die Wettiner, S. 298-306, hier auch zur Herkules-Atlas Ikonografie; Asche, Permoser, S. 8 8 ff.

11 wöchigen Feierlichkeiten, die der Regent persönlich gestaltete, weiterverfolgt. Die während der Hochzeit inszenierten Feste, das >Fest der vier JahreszeitenFest der vier Elemente< und die sieben >Planetenfeste< bedienten Festtypen, die den Anspruch auf umfassende Machtausübung formulierten.18 Um politische Einflußnahme anzumelden, wurden ikonographische Anspielungen, die das Habsburger Kaiserhaus für sich beanspruchte, auf das Haus Wettin übertragen. Greifbar wird dies beispielsweise an der während der Festlichkeiten wiederholt aufgegriffenen Jason-Ikonographie. Ließ sich Karl VI., als er 1711 den Kaiserthron bestieg, als neuer österreichischer Jason feiern, so bezog der sächsische Kurprinz eben diesen exemplarischen mythologischen Stoff während der Hochzeitsfeierlichkeiten auf sich. Die Planetenfeste wurden mit einem theatralischen Feuerwerk eröffnet, das unter dem Thema >Jason erobert das goldene Vließ < stand und den Kurprinzen als neuen sächsischen Jason feierte.19 Anläßlich der Verleihung des >Ordens des Golden Vließes< an den Thronfolger griff der angehende Hofpoet Johann Ulrich König ebenfalls dieses Zuschreibungsmodell auf. Er benannte ohne Umschweife die Position, in der der Kurfürst seinen Sohn künftig sehen möchte: im Rang des deutschen Kaisers: So gönne mir, ο Printz, daß ich mich auch mag freuen, Diß güldne Vließ wird Dir was größers prophezeihen. Ein Kayser schickt Dirs zu, ein König hängt Dirs an: Nichts fehlt mehr, womit Dich Dein Vater zieren kan; Als bloß, (ich prophezeih Euch beyden dieß Ergötzen:) Als eine Krone Dir einst auch noch aufzusetzen. 20

Die Gelegenheitsdichtung nimmt hier die Ikonographie des Hochzeitsfestes auf. Die Elemente der höfischen Kunst und Kultur weisen eine gemeinsame Zielrichtung in bezug auf das Gesamtkonzept der >Gelegenheit< auf, sie unterscheiden sich jedoch im einzelnen in der Spezifik ihrer gattungstypischen künstlerischen Darstellungsmittel.

18

19

20

Die Festlichkeiten der Hochzeitswochen analysiert ausführlich: Schlechte, Kunst der Repräsentation, S. 96ff. Vgl. auch: Sponsel, Der Zwinger, die Hoffeste und die Schloßbaupläne, Bd. 1, S. 261 ff.; Bd. 2, S. 51-64 (Kupferstichtafeln). Fähler, Feuerwerke, S. 125ff.; Kovacs, Die Apotheose des Hauses Österreich. In: Welt des Barock, Bd. 2, S. 53-86. bes. S. 78; Schlechte, Saturnalia Saxoniae, S. 45. König (Ritter-Orden, 1719), S. 3.

12 1.1.2. Die Präsenz der Casuallyrik im höfischen Zeremoniell Die gemeinsame Zielrichtung, der sich alle Elemente eines höfischen Festes unterordnen, ist die Selbstinszenierung der höfischen Gesellschaft. Das Fest dient - wenn nicht ausschließlich, so doch primär - der Selbstdarstellung der höfischen Gesellschaft: ihrer Selbstverständigung, Selbststilisierung und Selbstverpflichtung. 21

Das barocke Fest ist eine multimediale synästhetische Inszenierung, in der sich die höfische Gesellschaft um ihr Zentrum, den Regenten, gruppiert, um diesen kultisch zu erhöhen und seinen Rang öffentlich zu demonstrieren. Der Regent nutzt im Alltag wie im Fest die zeremonielle Organisation des Hofes, um sich gegen den rangniedrigeren Adel abzugrenzen, seine Herrscherposition zu legitimieren sowie das Kräfteverhältnis innerhalb des Hofstaates auszubalancieren.22 Das Zeremoniell ist ein rigides Ordnungssystem der höfischen Gesellschaft, das auf den Rangunterschieden ihrer Mitglieder basiert und auf die standesgemäße Repräsentation des Regenten zielt. Alle Elemente im höfischen Raum, Personen, Kleidung, Worte und Gesten, stellen Statussymbole dar, die den exakt definierten Platz des Einzelnen sinnfällig machen.23 In den Polizeiordnungen und in ihren diversen Subsystemen wie Kleider- und Festordnungen setzt es sich als grundlegendes hierarchisierendes Ordnungsmuster der Gesellschaft auch im außerhöfischen Bereich fort. Die sinnlich-ästhetische Repräsentation des Monarchen sieht der ZeremonialWissenschaftler Julius Bernhard von Rohr als notwendig an, um Herrschaft gegenüber den Untertanen zu demonstrieren und zu legitimieren. Er definiert die Funktion des Staatszeremoniells

21

22 23

Berns, Die Festkultur der deutschen Höfe zwischen 1580 und 1730. In: GermanischRomanische Monatsschrift 65 (1984), S. 295-311, S. 306. Elias, Die höfische Gesellschaft, S. 179, 214; Bauer, Die höfische Gesellschaft, S. 96ff. Zu Funktion und Theorie des Zeremoniells vgl. Berns/Rahn (Hg.), Zeremoniell als höfische Ästhetik; Gerteis (Hg.), Zum Wandel von Zeremoniell und Gesellschaftsritualen; Berns, Die Festkultur der deutschen Höfe zwischen 1580 und 1730. In: GermanischRomanische Monatsschrift 65 (1984), S. 295-311; Elias, Die höfische Gesellschaft; Frühsorge, Der Hof, der Raum, die Bewegung. In: Euphorion 82, H. 4, 1988, S. 4 2 4 430; Ehalt, Zur Funktion des Zeremoniells im Absolutismus. In: Europäische Hofkultur, Bd. II, S. 411-419; ders., Ausdrucksformen absolutistischer Herrschaft. Weiterhin Kruedener, Die Rolle des Hofes; Möseneder, Zeremoniell und monumentale Poesie; Plodeck, Hofstruktur und Hofzeremoniell in Brandenburg-Ansbach vom 16. bis 18. Jahrhundert.

13 zu Beginn seiner Abhandlung über die Ceremoniel-Wissenschaft Der großen Herren wie folgt: Das Staats-Ceremoniel schreibet den äusserlichen Handlungen der Regenten, oder derer, die ihre Personen vorstellen, eine gewisse Weise der Wohlanständigkeit vor, damit sie hierdurch ihre Ehre und Ansehen bey ihren Unterthanen und Bedienten, bey ihren Hoch-Fürstlichen Anverwandten und bey andern Mitregenten entweder erhalten, oder noch vermehren und vergrössern. [...] Einige Ceremonien sind gar vernünftig, und mit gutem Grunde etabliret. Sie sind als Mittel anzusehen, dadurch ein Landes-Herr einen gewissen Endzweck erreicht, immassen den Unterthanen hiedurch eine besondere Ehrfurcht und Ehrerbietung gegen ihren Landes-Herren zuwege gebracht wird. Sollen die Unterthanen die Majestät des Königes erkennen, so müssen sie begreiffen, daß bey ihm die höchste Gewalt und Macht sey, und demnach müssen sie ihre Handlungen dergestalt einrichten, damit sie Anlaß nehmen, seine Macht und Gewalt daraus zu erkennen. 24

Aus dem zeremoniellen Charakter der höfischen Gesellschaft bezieht die überdimensionale Fest- und Feierkultur absolutistischer Höfe ihre Funktion. Hier liegt auch das Bedürfnis des regierenden Adels nach prestigetragender Literatur begründet.25 Panegyrische Gratulationen zu den verschiedensten politischen, höfischen und persönlichen Anlässen begleiten den Monarchen und seine Familie von der Geburt bis zum Tod. Die große Anzahl der Texte, die Wertschätzung der Autoren bei Audienzen, ihre Anerkennung durch Geschenke und Honorare sowie sonstige Ehrerweisungen, die allgemeine Bereitschaft literarisch Tätiger, Gedichte an den Regenten zu schreiben, sowie die Archivierungsund Veröffentlichungspraxis lassen eine soziale Funktion dieses Mediums erkennen. Die Produktions- und Wirkungsästhetik panegyrischer Casuallyrik muß daher im Kontext des Zeremoniells bestimmt werden, das sich als grundlegendes semiotisches Strukturprinzip der Gesellschaft sowohl in der Plazierung der Gattung im Ablauf höfischer Akte als auch in den Schreibprogrammen und der rhetorischen Formierung der Texte spiegelt. Rohr sieht in seinen beiden zermonialwissenschaftlichen Werken, die als Verzeichnis höfisch bedeutsamer Handlungen gelesen werden können, das Zeremoniell aus zweierlei Perspektiven. Er schildert die Handlungen der >großen Herren< aus dem Blickwinkel des Herrschers.26 Die Verhaltensmuster der Bürger im privaten Umgang mit

24 25 26

Rohr, Ceremoniel-Wissenschaft Der großen Herren, 1733, S. 1 ff. Elias, Höfische Gesellschaft, S. 161. Rohr, ebenda, 1733.

14 Personen unterschiedlichen Standes sieht er aus der Perspektive des Untertanen. 27 Casuallyrik wird in beiden Büchern bei der Charakterisierung der zentralen zeremoniellen Vorgänge während Erbhuldigungen, Empfängen, Hochzeiten wie auch Geburtstagen und dergleichen anderen Anlässen nicht beachtet. Es wird an keiner Stelle vom öffentlichen Vortrag eines panegyrischen Gedichtes berichtet. Kann daraus gefolgert werden, daß Casuallyrik während der >Gelegenheit< nicht öffentlich wirksam wurde und somit funktionslos blieb?28 Offensichtlich muß der Frage nach dem Stellenwert panegyrischer Dichtung im System der personalen Repräsentation des Monarchen und ihrem zeremonielle Ort anders nachgegangen werden. Aus den in zeitgenössischen Poetiken behandelten Anlässen sowie aus der minuziösen Rekonstruktion offizieller Festlichkeiten in Festberichten kann die Situationstypik beim Umgang mit panegyrischen Gelegenheitsgedichten am Hof erschlossen werden. Die Einbindung casualpoetischer Gratulationen in die >Gelegenheit< unterlag am Hof einer anderen Praxis als im städtischen Raum. Während der Festlichkeiten des städtischen Bürgertums geriet der öffentliche Gedichtvortrag meist zu einer kleinen Inszenierung, die die öffentliche Ehrung des Adressaten in Form der Kommunikation zwischen Autor, Adressat und Publikum vollzog.29 Während der höfischen Gelegenheit entfiel diese Inszenierung. Die Casualcarmina wurden am Hof während der >Gelegenheit< oder während einer kurzen Visite mit einem Kompliment überreicht und anschließend für die Nachwelt archiviert.

1.2.1. Die Überbringung eines Carmens Der Leipziger Publizist Christoph Ernst Sicul beschrieb in seinem detaillierten Bericht Das Frohlockende Leipzig die Feierlichkeiten der Stadt und der Universität Leipzig anläßlich des Besuches des Kurfürsten im Jahr 1727. Friedrich August, der nach langer Abwesenheit aus Sachsen zurückkehrte und gerade von einer lebensgefährlichen Krankheit genesen war, beging in Leipzig während der Messe seinen Ge-

27 28 29

Rohr, Ceremoniel-Wissenschaft Der Privat-Personen, 1728. Zum Terminus >Gelegenheit< [casus] vgl. Segebrecht, Gelegenheitsgedicht, S. 68 ff. Vgl. Drees, Die soziale Funktion, S. 43 X ff.; Segebrecht, ebenda, S. 160.

15 burtstag. 30 Die Universität ließ zur Feier der Ankunft des Monarchen ein >Willkommensgedicht< drucken,31 dem im offiziellen Ankunftszeremoniell ein besonderer Platz eingeräumt wurde: Das Haupt-Exemplar hiervon [des Carmens] ließ E. Löbl. Universität auf gelben Atlaß drucken und in Drap d'argent ä fleur mit goldenen Points d'Espagne einbinden, zur Überreichung desselben aber ordnete sie nachfolgende Professores nebst dem Syndico Academiae ab. [...] Diese machten, am 3. Maj 1727, sobald Se. Königl. Maj. und Chur-Fürstl. Durchl. Vormittags um 10 Uhr glücklich angelanget waren, ihre allerunterthänigste Aufwartung; dabey denn Herr Hof-Rat Mencke, als erster Deputates, nicht nur das Wort geführet, und der Universität allergehorsamste Devotion mündlich contestiret; sondern auch das vorher beschriebener maßen ausgefertigte Carmen überreichet, welches letztere insonderheit Sr. Königl. Majest. und ChurFürstl. Durchl. Sich dergestalt allergnädigst gefallen lassen, daß sie solches sogleich zum Durchlesen vor sich genommen, auch nachhero, daß es wohl verwahret und aufgehoben, sowol auch bey dem Ober-Hof-Marschalls-Amte die gesammte Solennia, bestens ad Acta notiret werden sollen, in hohen Gnaden anbefohlen haben. 32

Das Casualgedicht ist während dieses Anlasses ein wichtiges Element der >GelegenheitKompliment< für die Absicht der »Übergabe eines Carminis auf einen fürstlichen Geburtstag« an.33 Bohse empfiehlt, das übliche dreiteilige Aufbauschema eines Kompliments insinuation - Proposition - Insinuation wie folgt auszuführen: Ew. Durchl. gantzes Hoflager und getreue Unterthanen erfreuen sich von Grund des Hertzens/ daß der Allerhöchste Ew. HochFürstl. Durchl. dero höchst verlangten Geburths-Tag in HochFürstl. Prosperität hat erleben lassen; und wie ein jedes deswegen in Unterthänigkeit gratuliret/ also habe auch ich als Ew. Hochfürstl. Durchl. unterthänigster Diener meine gehorsamste Gratulation in einem untertänigsten Carmine Pflichtschuldigst beyzutragen mich erkühnet. Ew. Hochfürst. Durchl. geruhen gnädig/ solchen meinen unterthänigsten Glückwundsch/ wozu der Allermächtigste mein Amen setzen wolle/ in allen Gnaden auf und anzunehmen/ und mein gnädigster Fürst und Herr auch hinführo zu verbleiben; wie ich dann mich Ew. Hochfürst. Durchlauchtigkeit beharrlichen Gnade und HochFürstl. Hulde in Unterthänigkeit empfehle. 34

Der Tendenz der Verkürzung und Verkleinerung zeremonieller Akte und der damit verbundenen Aufwertung der Kurzrede folgend, tritt das >Kompliment< an die Stelle des Gedichtes.35 Es nimmt dessen Aufgaben während der >Gelegenheit< wahr. Als >Interaktionsritual< realisiert es Sach- und Beziehungsaspekte, die es ermöglichen, die Aussagen durch die spezifische Referenz auf die jeweilige Person bekannt und nachvollziehbar zu machen.36 Zum einen vollzieht es einen konkreten, sachlich typisierten Akt: Es begleitet die Übergabe eines >Lobgedichtes< und informiert die Anwesenden darüber, daß es sich um ein >Lobgedicht< handelt. Diese Information ist als Zeichen für ein mit den Gattungseigenheiten dieser Textsorte vertrautes Publikum ausreichend, um die Themen des Textes und deren soziale und politische Bedeutung zu ermessen. Ein einzelnes, konkretes Gedicht steht zum einen für das geschlossene Corpus der Gattung >Lobgedicht< und das mit dieser Textsorte verbundene allgemeine Funktionsverständnis. Zum anderen realisiert es eine dominierende kommunikative Funktion, die auf die

33 34 35

36

Bohse, Neuerläuterte Deutsche Redekunst und Briefverfassung, 1699, S. 148f. Ebenda, S. 167. Hervorhebung Κ. H. Vgl. zur Entwicklung höfischer Redepraxis im 17. Jahrhundert G. Braungart, Hofberedsamkeit. Zum hier dargestellten Zusammenhang bes. S. 225; weiterhin Beetz, Frühmoderne Höflichkeit, S. 280ff. Beetz, Frühmoderne Höflichkeit, S. llOff.; ders., Komplimentierverhalten im Barock. In: Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik 13 (1981), S. 135-181.

17 soziale Ordnung zielt.37 In Gestalt einer zweimaligen Insinuation wird das Verhältnis zwischen Autor und Adressat benannt. Im Anliegen, den sozialen Rang zu markieren, treffen sich >Lobgedicht< und >ÜberreichungskomplimentPflichtwörtern< als »unterthänigster Diener« und »gnädigster Fürst und Herr« attribuiert.38 Repräsentationshandlungen verfolgen apologetische Zwecke im Sinne der Herrschaftslegitimation und -Sicherung. Doch sie erschöpfen sich nicht darin. Es müssen darüber hinaus die konkreten Machtfaktoren der an der Situation beteiligten gesellschaftlichen Kräfte beachtet werden, die in die hierarchische Struktur der Gesellschaft eingebunden sind. Um auf das Beispiel des >Willkommensgedichtes< der Leipziger Universität zurückzukommen: Der corporative Absender des Gedichtes war die Universität Leipzig, die als Mitglied des Landtages erhebliches innenpolitisches Gewicht in Sachsen besaß. Die ranghöchste Person der Abordnung war Johann Burkhard Mencke. Er trug den Titel eines Hofrates, hatte das Amt des Hofhistoriographen inne und bekleidete als erster Leipziger Professor einen von der Theologie losgelösten Lehrstuhl für Geschichte.39 Mit seinem erheblichen gesellschaftlichen Einfluß stand er für das Bemühen seines Standes, an Schaltstellen der Gesellschaft Freiheiten und Privilegien zu sichern. Der König zeigte sich, dem Rang der Universität und ihres Vertreters angemessen, besonders gnädig: Seine Absicht, das Gedicht zu lesen, sprach nicht in erster Linie für sein Interesse am literarischen Produkt, sondern sie stellte eine Gunstbezeigung gegenüber dem Absender dar. Den Überbringern des 37

38

35

Zur kommunikativen Funktion des Kompliments ebenfalls Beetz, Frühmoderne Höflichkeit, S. 173 f. »Es kommt am Hofe niemals auf die Sache an, sondern immer auf das, was sie in Beziehung auf bestimmte Personen bedeutet.« Memoiren Saint Simons, zit. nach Elias, Höfische Gesellschaft, S. 153. Diese Rollenzuweisung verstärkt nachdrücklich die mehrfache Anwendung der Stilfigur Wiederholung. (Untertänig wird fünfmal und gnädig viermal gebraucht.) Vgl. zu Mencke Anm. 40.

18 Carmens anläßlich der polnischen Königskrönung im Jahre 1734 wurde als Zeichen der Gewogenheit ein Handkuß gestattet.40 Der König realisierte damit statuszuweisende Handlungen, er verteilte feine, wohlplazierte Zeichen herrschaftlicher Wertschätzung, auf denen die Balance der höfischen Gesellschaft beruhte und um die sich der Hofmann ständig bemühte. Für den Autor bot eine solche Überreichungssituation eine ideale Gelegenheit, seinen gesellschaftlichen Rang zu sichern und zu erhöhen.

1.2.2. Der repräsentative Wert der Schriftlichkeit von Casuallyrik Die persönliche Übergabe eines Carmens in einer Audienz war indes das Maximum an Aufmerksamkeit, die ein Casualgedicht während einer >Gelegenheit< beanspruchen konnte. Sie war die Ausnahme und nur ausgewählten, ranghohen Personen und gesellschaftlich bedeutsamen Corporationen zu besonderen Anlässen vorbehalten. Im Normalfall gelangten die Einzeldrucke der Gedichte im Vorfeld der Ereignisse über Dritte - beispielsweise über Mäzene oder einflußreiche Höflinge - zum König. Es kam nicht zu einer Überreichung, sondern der gedruckte Text stand für sich. »Die gewöhnlichste Art ist aber, daß man sich begnüget, sein Beyleyd [o. ä.] schrifftlich zu bezeugen«, ist von Moser zu erfahren.41 Einige Zeit nach der >Gelegenheit< wurden die ohne großen Aufwand gedruckten Gedichte öffentlich distribuiert. Sie wurden in Nachdrucken, in Festbeschreibungen, in Zeitschriften und anderen Publikationsformen einer öffentlichen Rezeption zugänglich.42 In diesen Printmedien war das Casualgedicht frei von äußerlichen repräsentativen Attributen, es konnte allein als literarischer Text wahrgenommen werden.43 Im Gegensatz zu den vergänglichen Formen der höfischen Repräsentation war Casuallyrik für den Adressaten aufgrund

40 41 42

43

Wustmann, Quellen zur Geschichte Leipzigs, S. 260. Moser, Hof-Recht, I. Band, 1754, ΠΙ. Buch, S. 490. Vgl. die Ausführungen zur Distribution von panegyrischer Casuallyrik in der höfischen und außerhöfischen Öffentlichkeit, S. 86ff. Eine generelle Ausnahme bilden die Stegreifgedichte, denn sie wurden während der höfischen Lustbarkeiten als Kommentar laufender Wettbewerbe vorgetragen. Für den Dresdner Hof schrieb der Hofpoet Johann Ulrich König eine Vielzahl an Festpoesie. Vgl. die Bibliographie der Einzeldrucke in den Jahren 1719, 1722, 1725, 1727, 1728 sub autore.

19 ihrer Langzeitwirkung erstrebenswert.44 Der gesamte Festablauf sowie die ihn begleitenden künstlerischen Äußerungen einschließlich der Casuallyrik werden - wie auch Sicul45 berichtet - im Hofmarschallamt dokumentiert und archiviert. Die Bedeutung der Gelegenheitsgedichte als Mittel der >Repräsentatio maiestatis< besteht mithin in der schriftlichen Darstellung und Fixierung des Idealbildes eines Regenten und den Rezeptions- und Wirkungsmöglichkeiten der Gedichte über die zeitlichen und räumlichen Grenzen des Ereignisses und des Hofes hinaus. Eingebunden in die Gesamtintention des höfischen Lebens, befinden sie sich nicht in direkter Abhängigkeit vom jeweiligen Anlaß, sondern sie existieren als relativ selbständige Gattung.46 Nicht der einmalige Anlaß ist als Gattungsmerkmal und Rezeptionsbedingung panegyrischer Casuallyrik konstituierend, sondern die Eigenschaft, mit den spezifischen rhetorischen Mitteln des epideiktischen Personenlobs die soziale Rollenvorgabe des Regenten darzustellen. Diese Wirkungsintention zielt auf die Zeitgenossen ebenso wie auf die Nachwelt. Die Carmina verstehen sich als »literarisch geformte memoria«, indem sie einerseits das zeitgenössische Wissen vor dem Vergessen bewahren, andererseits das erwünschte Bild des Helden der Nachwelt vermitteln 47 Als zwei kompatible Zeichensysteme, die die Machtverteilung der Gesellschaft wiedergeben, treffen sich im literarischen Phänomen Casualgedicht Rhetorik und Zeremoniell. Was das Vortrittsrecht im Zeremoniell leistet, regelt das Decorum in der Rhetorik. Es markiert und strukturiert den literarischen Text äußerlich wie innerlich gemäß der ständischen Gliederung der Gesellschaft. Im >darstellenden< Repräsentationsgeschehen benutzte Zeichen wie Einzugs-, Sitz- und Kleiderordnungen kehren im rhetorischen Text in Form von innerem, materiellem und situativem Aptum wieder. Panegyrischer Casuallyrik kommt dabei das Decorumpostulat des hohen Stils zu. Das Lob des 44

45 46

47

Das unterscheidet das Gedicht auch wesentlich vom im Moment des Vollzuges wirkenden Kompliment. Vgl. die auf der aristotelischen Unterscheidung von Praxis und Poiesis basierenden zwei Textmodelle bei: G. Braungart, Praxis und Poiesis: Zwei konkurrierende Textmodelle im 17. Jahrhundert. In: Rhetorik zwischen den Wissenschaften, S. 8 7 98. Vgl. S. 15. Johann Ulrich Königs Epos August im Lager ist beispielsweise schon von vornherein als eigenständiges Werk auf die Wirkung nach dem Ereignis konzipiert. Gleiches gilt für die auf Nachruhm ausgerichteten Epicedien. Vgl. J. D. Müller, Gedechtnüs, S. 80-95, bes. S. 89 ff.

20 Adressaten findet seinen adäquaten Ausdruck in der Heroisierung und Legitimierung des Herrschers sowie der Vergrößerung ihn betreffender 48

Materien. In diesem Sinne ist Casuallyrik Repräsentationskunst. Repräsentation, also der Vorgang, einen abwesenden Sachverhalt sinnlich erfahrbar darzustellen, realisiert sich hier über metaphorische Verweisungszusammenhänge. Um Rang und Größe des Regenten zu zeigen, wird eine Ähnlichkeitsbeziehung zwischen dem Ideal des Herrschers und dem konkreten Herrscher entworfen. Im Textverlauf verschmelzen Ideal und Wirklichkeit, so daß die Darstellung des Ideals den Fürsten, seine Herrschaft und Macht repräsentiert.49 Poesie, die eine Sache schildert »wie sie sein könnte, aber nicht ist«, verfügt über Raum zur Imagination und zur Ausformung von Leitbildern, die ethischen und politischen Idealen, jedoch seltener der Realität entsprechen. »Panegyrik hat Entwurfscharakter«, sie ist als »praeskriptiv, als notfalls ohne Rücksicht auf die Realität entworfene Norm, zu lesen«.50 Für die Untertanen bietet sich eine Möglichkeit, die in Verfassungs- und Staatstheorie formulierten und im Akt der Erbhuldigung rechtlich verankerten Pflichten des Herrschers gegenüber seinem Land und den Untertanen auf sanktioniertem Wege zu erinnern und die Einhaltung dieser Normen zu diskutieren. So ist das >Lobgedicht< Element der literarisch-politischen Kultur. Als Bindeglied zwischen Adressat/ Herrscher und Autor/Untertan dient es den Interessen beider und ist Ausdruck »des sozialen und politischen Gratifikations- und Disziplinierungssystems«, wie es Norbert Elias in bezug auf den zeremoniellen Hof< Ludwigs XIV. beschrieben hat.51

48 49

50

51

Drees, Die soziale Funktion, S. 17 ff. So Harsdörffer in Abwandlung des Aristotelischen Mimesisbegriffes. Harsdörffer, Poetischer Trichter, Dritter Teil, 1653, 3v. J. D. Müller, Deutsch-lateinische Panegyrik am Kaiserhof. In: Europäische Hofkultur, Bd. II, S. 133-140, bes. S. 133. Verweyen, Barockes Herrscherlob. In: Der Deutschunterricht 28 (1976), H. 2, S. 25-45, S. 31; Elias, Die höfische Gesellschaft.

21

1.3. Die panegyrische Casuallyrik auf den Dresdner Hof Friedrich August I. von Sachsen (Materialgrundlage) Die gesellschaftliche Wertschätzung der Casuallyrik und ihre Bedeutung für die Repräsentation des Adels und des Bürgertums führten im 17. und frühen 18. Jahrhundert zu einem inflationären Anwachsen casualpoetischer Werke. Jedes persönliche, familiäre, berufliche und anderweitig bedeutsame Ereignis wurde zum Produktionsanlaß eines Gedichtes. Am Hof und in der Stadt verliefen diese Entwicklungen parallel. In dem Maße, wie das Bürgertum die Repräsentationspraktiken des Adels für sich in Anspruch nahm, steigerte auch der Adel die Pracht und den Aufwand seiner Lebensführung. Das im frühen 18. Jahrhundert wirtschaftlich erstarkte Bürgertum versuchte seinerseits mit dem Tempo dieser Entwicklung Schritt zu halten. Neben dem Fakt, Gratulationsgedichte zu erhalten, galten im Bürgertum auch die Anzahl der Gedichte und der Rang ihrer Absender als bedeutsame Signale, die die gesellschaftliche Stellung des Adressaten markierten.52 Die nichtstandesgemäße Repräsentation war ein verbreitetes Phänomen dieser Zeit und Gegenstand vieler vergeblicher Einschränkungserlasse in städtischen Polizeiordnungen.53 Es war vor allem der Statuskampf zwischen dem aufstrebenden Bürgertum und der adligen Hofgesellschaft, der hier ausgetragen wurde. Auf der Folie dieser Entwicklung muß in bezug auf panegyrische Casualdichtung an den regierenden Adel gefragt werden, ob sie sich in diesen Prozeß einfügt oder sich von ihm abhebt. Ist für sie nicht Massenhaftigkeit, sondern Rarität ein Qualitätsmerkmal? Werden belanglose Vorfälle, nur weil sie sich am Hof ereigneten, Gegenstand eines panegyrischen Gedichtes? Oder gilt für Panegyrik auf den Regenten die Voraussetzung einer gesellschaftlichen, politischen oder dynastischen Bedeutsamkeit des Ereignisses?

52

53

Segebrecht, Gelegenheitsgedicht, S. 188, 230; Ketelsen, Poesie und bürgerlicher Kulturanspruch. In: Lessing-Yearbook 8 (1976), S. 89-107. Vgl. auch S. 31f. Vgl. Möller, Die kleinbürgerliche Familie, S. 170f.; Mauser, Dichtung, Religion und Gesellschaft, S. 260ff.

22 1.3.1. Umfang und Herkunft des Textcorpus Über die Anzahl von Casualgedichten, die Regenten während ihrer Regierungszeit erhielten, läßt sich keine allgemeingültige Aussage treffen. Die Quellen differieren in diesem Punkt sehr. Der Bücherfreund und Gelehrte Herzog August von Braunschweig-Lüneburg konnte sich in seinem 71. Lebensjahr ein Sammelwerk von etwa 700 Lobgedichten und Bildkupfern, zusammengestellt von seinem Leibarzt Martin Gosky, überreichen lassen.54 Die einzigartige Sammlung für den Kunstliebhaber Herzog August bildet zweifellos den quantitativen Höhepunkt der panegyrischen Casuallyrik, die an einen Hof gerichtet wurde. Ein im Umfang vergleichbares Werk ist nicht bekannt.55 Für August den Starken und seine Familie wurden von mir 249 Titel nachgewiesen. Literaturliebe, Sammlersinn und verschieden gelagerte archivalische Interessen können in diesem Fall vielleicht die Differenz erklären. Das Textcorpus fügt sich hauptsächlich aus Einzeldrucken der Sächsischen Universitäts- und Landesbibliothek Dresden, der heute in der Universitäts- und Landesbibliothek Halle befindlichen Ponickauschen Bibliothek, aus Nachdrucken in Werkausgaben, in Anthologien, in Zeitschriften und Festbeschreibungen sowie aus Quellen des Hofmarschallamtes und des Universitätsarchives Leipzig zusammen. Eine notwendige Voraussetzung, damit panegyrische Carmina den erhofften Nachruhm für den besungenen Regenten stiften konnten, bestand darin, die Gedichte zu offiziellen Archivalien zu erklären und sie zu archivieren. Die Bestände der Bibliotheken, soweit sie von Kriegsverlusten weitgehend verschont geblieben sind, vermögen deshalb in diesem besonderen Bereich des Personalschriftums ziemlich verläßliche Auskünfte über die damalige literarische Produktion zu geben. Im Gegensatz zu den anderen Gattungen der Casualpoesie - massenhaft produzierte >Hochzeits- und Leichencarmina< auf historisch weniger markante Personen - sind panegyrische Gedichte auf den regierenden Adel in deutschen Bibliotheken mit den >Preußischen Instruktionen erfaßt und deshalb relativ gut auffindbar. Die heute in der Sächsischen Universitäts- und Landesbibliothek Dresden, der ehemaligen königlichen Bibliothek, vorhandenen Titel panegyrischer Carmina auf das Dresdner Kurhaus stimmen weitgehend mit den im alten Originalkata-

54 55

Gosky, Arbustum vel Arboretum Augustaeum, 1650. Bircher/Bürger (Hg.), >Alles mit Bedachts S. 7-16, bes. S. 9.

23 log verzeichneten Beständen überein. Ergänzt werden diese Texte durch die Sammlung des sächsischen Adligen und Gelehrten Johann August von Ponickau jun. (1718-1802). In seiner Bibliothek befinden sich heute 86 Gelegenheitsgedichte auf August den Starken, 38 Titel davon sind Unikate, die nicht in der Sächsischen Universitäts- und Landesbibliothek enthalten sind.56 Die so zusammengetragenen Gedichte erstrecken sich proportional über die gesamte Lebenszeit des Kurfürsten Friedrich August I. und berücksichtigen die verschiedenartigsten Ereignisse des Kurhauses. Ein breites Spektrum von 116 namentlich erwähnten und 53 anonymen Autoren unterschiedlicher Herkunft und Berufe ist vertreten. Casuallyrik in Archiven ist demgegenüber weniger gut zugänglich. Mangels auskunftsfähiger Findbücher bleibt hier nur die zeitintensive Suche in den Korrespondenzakten der Hofangestellten, in Festvorbereitungen und -beschreibungen, in Petitionssammlungen und ähnlichen Aktenbeständen. In diesen Archivalien wurden von mir im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden und im Universitätsarchiv Leipzig Stichproben vorgenommen. Die Arbeit möchte nicht den Anspruch erheben, die Gesamtheit der an August den Starken adressierten Gelegenheitsgedichte zu sammeln und zu analysieren. Dies ist nahezu unmöglich und wäre, wie sich zeigen wird, kaum sinnvoll. Der Quellenfundus von 249 Gedichten kann als repräsentatives Textcorpus betrachtet werden: Aufgrund der Tatsache, daß sich die Gedichte über die gesamte Lebenszeit des Regenten erstrecken, aufgrund ihrer Anzahl und Herkunft sowie der Konzentration auf einen repräsentativen Adressaten ist es möglich, einen Einblick in die Praxis panegyrischer Casuallyrik an deutschen Höfen am Ende des 17. und im frühen 18. Jahrhundert zu erlangen, der paradigmatischen Charakter trägt.

1.3.2. Die Anlässe der Panegyrik auf den Dresdner Hof Persönliche Ereignisse in der kurfürstlichen Familie, politische Geschehnisse wie Landtage oder Staatsbesuche, höfische Divertissements sowie verschiedenartige Anliegen der Untertanen sind die Anlässe, zu denen Casualpoesie am Hof entsteht. Der Galakalender des Dresdner

56

Zur Ponickauschen Bibliothek vgl. Juntke, Johann August von Ponickau und seine Bibliothek. Desweiteren ADB, Bd. 26, S. 410f.

24

Hofes im Jahre 1733 weist allein neunzehn Geburts- und Namenstage im Herrscherhaus auf, hinzu kommen die An- und Abreisen der Mitglieder der königlichen Familie sowie dynastische und kirchliche Festtage.57 Das höfische Leben hält mithin eine Reihe von >Gelegenheiten< bereit, die zur Produktion eines Gelegenheitsgedichtes Anlaß geben konnten. Das Textcorpus der Gedichte auf das Dresdner Kurhaus zeigt allerdings nicht diese Tendenz. Statt einer Vielzahl von Anlässen und Gedichten pro Anlaß weist es einen Grundbestand von wenigen >Gelegenheiten< auf, die wiederholt aufgegriffen werden. Abgesehen von den herausragenden dynastischen Ereignissen der Wettiner finden sich zu solch einem Anlaß, einem Namens- oder Geburtstag beispielsweise, drei bis vier Gratulationen.58 Der Grund für diese Verteilung liegt in den taktischen Überlegungen der Autoren. Wollte man ein positives Echo ernten, mußte die Plazierung eines Casualgedichtes gut überlegt sein. Ging das eigene Gedicht in der Masse anderer unter, konnte es ebenso wie regelmäßig wiederkehrende Gratulationen ein und desselben Autors seinen Zweck verfehlen. Gottsched führt beispielsweise die geringe Reaktion auf sein Huldigungsgedicht anläßlich des Regierungsantritts des Kurfürst Friedrich Augusts II. (1733) auf die Wirkung des erst kurz zuvor gesandten Epicediums für Friedrich August I. (1733) zurück.59 Rarität und Auffälligkeit waren die besten Voraussetzungen, um Aufmerksamkeit zu erlangen. Zeitgenössische Theoretiker warnen die Autoren geradezu davor, ihr Glück mit Gedichten zu oft zu versuchen. Man könne sich damit eher die Mißgunst der Regenten zuziehen, nicht aber Vorteile erlangen.60 Bey der Poesie hat ein Hof-Mann zu beurtheilen, ob seine Herrschafft überhaupt ein Liebhaber davon sey, oder nicht? ingleichen, ob er selbst, ohne fremde Beyhülffe, und, ohne seine Zuflucht zu den Büchern zu nehmen, etwas tüchtiges zu Marckte bringen könne? Ist die Poesie bey Hofe nicht angenehm, oder die Herrschafft weiß, daß die poetischen Gedancken aus eines andern Gehirne herkommen, so bleibe der Hof-Mann mit seinen Versen lieber zu Hause. Er muß nicht allein der Herrschafft etwas bessers zu lesen geben, als sie sonst von andern Leuten bey dergleichen Fällen zu lesen gewohnt, sondern sich auch mit seiner Poesie etwas rar machen. Denn sonst, wo er sich alle Nahmens- und Geburths-Täge damit einstellet, macht er sich und seine Carmina zu gemein.

57 58 59 60

Sächsisches Curiositäten-Cabinet, 1733, Julii, Zweyte Helffte, S. 120ff. Vgl. die Bibliographie der Einzeldrucke, ζ. B. in den Jahren 1711, 1714. Vgl. das Zitat S. 256. Rohr, Ceremoniel-Wissenschaft Der Privat-Personen, 1728, S. 236f.

25 Ob sich ein Anlaß zur Produktion eines Gedichtes eignete, hing im wesentlichen von seiner Bedeutung für den Regenten, von seiner dynastischen und politischen Tragweite sowie vom >Ereignistyp< ab. In Anlehnung an Rohrs Einteilung der Zeremonien der »großen Herren« sollen unter >Ereignistypen< die Anlässe verstanden werden, die den vier Klassen der Rohrschen zeremoniellen Handlungen entsprechen. Die Anlässe werden hier aus der Sicht des Regenten, dem Verhältnis zu seinen Interaktionspartnern und dem Anliegen der Interaktionen definiert. Er unterscheidet Handlungen innerhalb der fürstlichen Familie, zwischen Regenten und Staaten, zwischen dem Herrscher und seinen Untertanen und schließlich die höfischen Divertissements.61 Im Hinblick auf diese Einteilung kann man die Gesamtheit der Gelegenheitsgedichte an den sächsischen Hof in fünf Textgruppen systematisieren. 1. Die erste Gruppe bilden solche Gedichte, die auf die privaten und familiären Ereignisse im Herrscherhaus reagieren.62 Die Gedichte, die dieser Gruppe der zeremoniellen Handlungen zuzurechnen sind, beachten vor allem die persönlichen Ereignisse im Leben des Regenten selbst. Seine Geburts- und Namenstage sind obligatorische Gratulationsdaten, und auch das jährlich übliche Neujahrsgedicht richtet sich an den Kurfürsten persönlich. Gemeinsam mit den Gedichten auf die Genesung des Regenten (1727) und den zahlreichen Reisegedichten anläßlich der Reisen nach Polen bzw. Sachsen machen sie den Hauptteil der Sammlung aus.63 Neben der Realisierung der situationsgemäßen sprachlichen Handlungen liegt das Darstellungsinteresse dieser Gedichte auf der Stilisierung des Regenten zu einem idealen Herrscher. Die Anlässe im Leben der Kurfürstin finden weit weniger Aufmerksamkeit, sie tritt fast vollkommen hinter den Regenten zurück. Die Bibliographie der Einzeldrucke macht dies deutlich. Weiterhin spielen Ereignisse eine Rolle, die allgemein-menschlichen Charakter tragen und die auch im bürgerlichen Leben eine herausgehobene Stellung inne hatten. Es sind die Hochzeiten, Geburten, Taufen und Todesfälle des Dresdner Kurhauses. Die Aufmerksamkeit der Poeten konzentriert sich bei diesem Ereignistyp insbesondere auf die für den Weiterbestand der 61 62

63

Ders., Ceremoniel-Wissenschaft Der großen Herren, 1733, S. (*)ff. Ebenda: »Von dem Privat-Ceremoniel der großen Herren in Ansehung ihrer eigenen Personen/ und ihres Hauses«. Vgl. die Bibliographie der Einzeldrucke, bes. die Jahre 1727, 1729.

26 Dynastie bedeutsamen Begebenheiten. Die größte Beachtung finden die neuralgischen Punkte in der Kontinuität der Herrschaft, der Tod des Regenten und die Geburt des Kurprinzen Friedrich August (1696).64 Der Tod bietet die Gelegenheit, das Lebenswerk des Regenten zu rekapitulieren, seine Heldentaten zu verkünden und so den gewünschten Nachruhm zu begründen. Aus den Traditionen der Dynastie und den Erfolgen des Vaters leitet sich die Hoffnung auf ein glückliches Regiment des Sohnes ab. Hier ist der Casualdichter nicht nur willkommen, hier wird er gebraucht.65 Auch die Vermählung des Kurprinzen (1719) und die Geburt des ersten Kurenkels Prinz Friedrich August Franziscus Xaver (1720) stehen in diesem dynastischen Kontext. Die Gratulationen zu den Ehrentagen der anderen Familienmitglieder sind im Vergleich dazu eher verhalten. Erhält Prinz Friedrich August (geb. 1720) als der erstgeborene Sohn des Kurprinzen Friedrich August mehrfache Glückwünsche, darunter von beiden sächsischen Universitäten, so müssen sich seine Geschwister mit wesentlich weniger Aufmerksamkeit begnügen.66 2. Eine zweite Textgruppe definiert sich über die innen- und außenpolitische Bedeutsamkeit der Anlässe ihrer Entstehung. Zum einen werden darunter die Gedichte auf die persönlichen Ereignisse des Regenten gefaßt, die in Zeiten politischer Erfolge oder Krisen entstanden sind. Die Euphorie eines Ehrentages eignete sich, für den Monarchen momentan günstige Entwicklungen als gesetzmäßig zu betrachten und Niederlagen zu nivellieren. Zum anderen gehören in diese Gruppe die Gedichte, die die internationalen Kontakte des Monarchen betreffen. Staatsbesuche, die oft mit Bündnisabsichten oder Vertragsunterzeichnungen verbunden waren, bildeten die Brennpunkte politischen Wirkens im internationalen Geschehen. Um den Gast zu ehren, ihn einzunehmen, zu blenden und die eigene Verhandlungsposition zu stärken, waren in Dresden zu solchen Anlässen wochenlange Divertissements 64

Wird vom Landesherrn ein Prinz gewünscht, »so fehlet es nicht an Poeten, die mit aller Gewalt einen männlichen Erben, ich weiß nicht nach was vor einen prophetischen Geist, prognosticiren und erdichten wollen.< Rohr, Ceremoniel-Wissenschaft Der großen Herren, 1733, S. 169.

65

Vgl. S. 173. Vgl. die Bibliographie der Einzeldrucke im Jahr 1720 sowie König (Der befriedigte Elbe-Strohm, 1721); Weigold (Erfüllung ergangenen Prophetiae, 1721); König (Die glückliche Geburt einer Chur-Sächß. Princeßin, 1721); Kittel (Die wieder auffgehende Freuden-Sonne, 1727); Hancke (FRIDERICUS AUGUSTUS, 1730).

66

27 üblich. Sie wurden von casualpoetischen Jubelrufen sächsischer und auswärtiger Poeten begleitet. Viel besungenes Leitmotiv solcher Zusammenkünfte war die Eintracht: Einigkeit macht stark, sie verdoppelt die Kräfte beider Regenten, verkündeten die Gedichte aus solch einem Anlaß. Die Freundschaft der Monarchen würde den Frieden und das Glück für die Untertanen sichern. Große Aufmerksamkeit erlangten beispielsweise die beiden sächsisch-preußischen Treffen in Dresden und Berlin (1728). Mit 36 Gedichten ist diese Begegnung, die das Ende des Wirtschaftskrieges beider Länder und den Beginn zeitweiliger freundschaftlicher Beziehungen markiert, einer der meist beachteten Anlässe des vorliegenden Textmaterials.67 Der enormen politischen Bedeutung des Treffens entsprachen auch die dazu veranstalteten Divertissements. Das gilt gleichermaßen für den zweiten Besuch König Friedrich Wilhelms I. von Preußen in Sachsen, das Zeithainer Lager (1730).68 3. Die anläßlich höfischer Divertissements entstandenen Carmina bilden die dritte Gruppe. Man kann hier zwei unterschiedliche Arten von Carmina unterscheiden. Zum einen wurden Gedichte verfertigt, um die Pracht des Festes zu beschreiben und als Dokument für seine Größe und Einmaligkeit zu dienen. Diese Gedichte - zu denen Johann Ulrich Königs August im Lager gehört - entstanden gewöhnlich nach dem Ereignis. Sie tragen weniger den Charakter eines Casualgedichtes als einer zeremoniellen Festbeschreibung. Einen anderen Charakter besitzt Casualpoesie als Festpoesie in Gestalt von Stegreifversen. Während höfischer Wettspiele wie Ringrennen und Schneppernschießen vorgetragen, fungiert sie als aktuelle Kommentierung des Geschehens, als kurzweilige Unterhaltung für alle Anwesenden. Ihre Produktion ist die Pflicht des Hofpoeten, der in der Rolle des Pritschenmeisters den neuesten Hofklatsch reimt.69 4. Als vierte Gruppe werden Texte zu den >GelegenheitenBittgedichte< hingewiesen. Bei allen Gelegenheiten an den Monarchen richtbar, unterscheiden sich diese Gedichte im Entstehungsanlaß und der daraus folgenden kommunikativen Strategie von den bisher beschriebenen Casualgedichten. Ein >Lobgedicht< entsteht anläßlich einer besonderen >Gelegenheit< im Leben des Adressaten. Das Schreibprogramm eines panegyrischen Gedichtes bildet daher das Lob des Adressaten, seiner Eigenschaften und seiner Taten. Der Autor ist, abgesehen von den Insinuationsteilen am Anfang und am Ende des Textes, als lyrisches Subjekt nicht präsent. Die Autoren der >Lobgedichte< rechnen, den gesellschaftlichen Konventionen gemäß, mit einer entsprechenden Belohnung, empfehlen sich dem Schutz des Adressaten, aber sie sprechen keine konkrete Bitte aus und thematisieren ihre Person nicht. >Bittgedichte< - vergleichbar mit Suppliken in Prosa - wurzeln in persönlichen, meist finanziellen Krisensituationen der Autoren. Das Lob des Adressaten ist nicht das erste Anliegen des Gedichtes, sondern es ist Mittel zum Zweck. Einer konkreten, im Gedicht explizit vorgetragenen Bitte, der durch eindringliche Schilderungen der mißlichen Lage des Autors Nachdruck verliehen wird, soll entsprochen werden. Der Text hat eine konkrete Wirkungsintention. Er bittet um die Erhöhung des Gehaltes, um einen freien Mittagstisch in der Universität, um die vorzeitige Entlassung aus dem Amt oder ähnliches. Das Anliegen des Gedichtes muß argumentativ so dargelegt werden, daß der Adressat von seiner Dringlichkeit überzeugt wird. Der überschwengliche Lobpreis des Monarchen als fürsorgenden Landesvater schmeichelt dem Adressaten und erinnert ihn gleichzeitig an seine Pflichten. Trifft das Lob des Autors das Selbstverständnis des Regenten und möchte er für sich das positive Bild in Anspruch nehmen, so mußte er die Bitte des Autors erfüllen.75 Die >Bittgedichte< - auch >Bettelpoesie< genannt - waren im frühen 18. Jahrhundert besonders in den Universitätsstädten sehr verbreitet.76 74 75

76

Anonym (AUGUSTUS Auf dem Throne, 1731). Vgl. Segebrecht, Die Dialektik des rhetorischen Herrscherlobs. In: Meid (Hg.), Gedichte und Interpretationen, Bd. 1: Renaissance und Barock, S. 200-209. Rebmann spricht von einer »Flut von Bittschriften«, die aus Leipzig in die Residenz ströme. Vgl. Rebmann, Der Leipziger Student vor hundert Jahren, S. 10.

30 Sie waren eine Möglichkeit, die offiziellen Referendarien zu umgehen. Bittschriften, die für den Nachruhm des Monarchen nur von geringer Bedeutung waren, wurden im Gegensatz zu >Lobgedichten< nur in den seltensten Fällen archiviert. Man wird sie heute in Bibliotheken meist nur handschriftlich und zufällig unter dem Namen des Autors finden. In unserem Material, das sich hauptsächlich aus Bibliotheksbeständen zusammensetzt, sind >Bittgedichte< daher die Ausnahme. Die mir vorliegenden >Bittgedichte< haben von vornherein eine exponierte Stellung, denn sie wurden in Zeitschriften abgedruckt oder in die Werkausgaben der Autoren übernommen. Quantitativ können sie daher nur als kleiner Ausschnitt aus einer großen Menge angesehen werden. Die Aussagen über den Repräsentationscharakter panegyrischer Casuallyrik und über die soziale Charakterisierung der Autoren und ihrer Schreibmotive haben nur begrenzte Gültigkeit für die Textsorte >BittgedichtBittgedichte< andere Kennzeichen als Gelegenheitsgedichte auf besondere Ereignisse des Herrscherhauses. Die >Bittgedichte< wurden deshalb aus dem Textcorpus der vorliegenden Arbeit ausgeklammert.

2.

Die Autoren von Casuallyrik an den regierenden Adel und ihre Produktionsmotivationen

2.1. Die Produktionsvoraussetzungen für Casuallyrik und das Dichtungsverständnis um 1700 Die schon im Humanismus und der Renaissance am Hof, in Bürgerund Gelehrtenkreisen zu Ansehen gelangte Casuallyrik wird, wie bereits hervorgehoben wurde, in der Mitte des 17. Jahrhunderts in der deutschen Literatur ein massenhaftes und modehaftes Phänomen. 1 Im Konnex von Tugendzuschreibung und Rangkennzeichnung erfüllt sie eines der zentralen Bedürfnisse der Gesellschaft, die Auszeichnung ihrer Mitglieder in der Öffentlichkeit.2 Als Medium der personalen Repräsentation des Monarchen und als Kampfplatz der Höflinge um Gunstbezeugungen erfreute sie sich am Hof so hoher Beliebtheit, daß kein bedeutsames Ereignis ohne poetische Gratulation verging. Die Massen- und Modehaftigkeit der Casuallyrik bildete seit Opitz allerdings auch die Ursache heftiger literaturtheoretischer Kontroversen um die Legitimation des Casualgedichtes als Dichtung.3 Oft war es eine Pflicht, den Geburtstag eines Mäzens oder die Magisterprüfung eines Freundes mit einem Gedicht zu würdigen. Da neben 1

Einen Eindruck vom Umfang dieses nur kleinen Teils des Gelegenheitsschrifttums gibt das von Wulf Segebrecht in einer Umfrage ermittelte Verzeichnis über die in deutschen Bibliotheken vorhandenen Einzeldrucke von Casualcarmina. Vgl. Segebrecht, Gelegenheitsgedicht, S. 230f., 448ff. Zu den Schwierigkeiten der Erschließung dieser Bestände: Segebrecht, Die bibliographische Erschließung der Gelegenheitsdichtung des 16.-18. Jahrhunderts. In: Beiträge zur bibliographischen Lage in der germanistischen Literaturwissenschaft, 1981, S. 223-256, S. 223-256.

2

Elias, Die höfische Gesellschaft, S. 120ff. Vgl. Segebrecht, Gelegenheitsgedicht, S. 225-286; Ketelsen, Poesie und bürgerlicher Kulturanspruch. In: Lessing-Yearbook 8 (1976), S. 89-107.

3

32 Berufung zur Poesie auch verwandtschaftliche, freundschaftliche, kollegiale Bindungen und konkrete persönliche oder berufliche Abhängigkeiten und Wünsche genauso wie die naive Freude an der Dichtkunst oder die Aussicht auf ein Honorar als Mietpoet zu Produktionsmotivationen der Autoren wurden, ließ sich die Dichtung nicht mehr auf den elitären Kreis der >wahren< Poeten begrenzen. Die traditionelle >Res publica litteraria< wurde in ihren personellen Grenzen gesprengt, wobei sie selbst die Voraussetzung dafür geschaffen hatte. Mit der Opitzschen Dichtungsreform und dem durch sie eingeleiteten Übergang von der lateinischen Sprache zur Deutschsprachigkeit war die wichtigste Bedingung für die Teilnahme aller Gebildeten am Literaturbetrieb gegeben. Zu potentiellen Produzenten und Rezipienten literarischer Texte wurden nun alle des Lesens und Schreibens Mächtigen.4 Die Anforderungen, die ein großer Teil des Publikums an Poesie stellte, modifizierten sich dergestalt, daß sie auch von Dilettanten erfüllt werden konnten. Demgemäß beruhigte Hunold die Leser seiner Anwendungspoetik, respektive die angehenden Autoren: Wir wollen uns daran begnügen lassen, daß wir einen Vers schreiben lernen, dessen wir uns vor niemand schämen dürffen, sondern sowohl Patronen und guten Freunden darmit aufwarten, als uns selber ein Vergnügen machen können. Es wird gar nicht schwer fallen, wenn wir erstlich wissen, was zu einem Gedichte gehöret, und wie es aussiehet [...].5

Ein Gedicht mußte vor allem die der Situation entsprechenden konventionellen sprachlichen Handlungen realisieren und handwerklich sauber gefertigt sein. Der Anspruch, hohe poetische Leistungen zu vollbringen, konnte von den meisten Nebenstundenpoeten nicht erfüllt werden, und er wurde daher von den Populisatoren galanter Anwendungspoetiken auch nicht mehr erhoben. Eingebunden in das auf praktischen Nutzen orientierte politische Bildungskonzept, wurde der Poesie eine dienende Funktion auf gesellschaftlichem Parkett wie im wissenschaftlichen Curriculum zugewiesen. Christian Weise sah sie als

4 5

Segebrecht, ebenda, S. 225-230. Hunold, Die Allerneueste Art, 1722, S. 7. Vgl. weiterhin Neukirch, Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener Gedichte, Teil I/II, 1697, S. 20.

33 manierliches Nebenwerck [...] zur eigenen oder fremden Belustigung in den Nebenstunden. [Man werde durch sie angeführt], seine concepte nicht nur deutlich/sondern auch lieblich und etlicher massen admirabel [darzulegen].6

Ausgestellte Gelehrsamkeit und intellektuelle Spitzfindigkeit, außergewöhnliche poetische Auszierung, prunk- und kunstvolle Metaphorik waren in der Poetologie und literarischen Praxis des frühen 18. Jahrhunderts nicht mehr gefragt. Eine solide zeitgemäße Schulbildung war ausreichend, um über genügend rhetorische Kenntnisse und praktische Erfahrungen zu verfügen, ein normgerechtes Casualgedicht zu schreiben.7 Obligatorische Hilfsmittel des poetischen Produktionsprozesses wurden die Anwendungspoetiken, Realiensammlungen und Reimlexika.8 Fand der Gedichtschreiber einen zur Imitation geeigneten Autor, der seiner Natur entsprach, so brauchte es nun vor allen Dingen Übung. Mich dünckt aber, dieses solte wohl für ein Universal-Mittel passiren: Man nehme einen guten Poeten zur Hand, und lese eine Passage dergleichen Verse, wie man sie zu machen Vorhabens ist, etliche mahl durch, so wirds hernach gehen, als wenns geschmiert wäre. [...] Man muß anhalten und den Muth nicht sincken lassen, wenn man des Tages auch nicht mehr als eine Strophe zuwege bringen könte. Die Zeit und Übung wird alles ändern.9

Dementsprechend definierte Erdmann Uhse das Verständnis von Dichtung im frühen 18. Jahrhundert in seiner Poetik Wohl-informirter Poet im Jahr 1719: Die teutsche Poesie ist eine Geschicklichkeit,

seine Gedancken über eine gewisse

Sache zierlich doch dabey klug und deutlich, in abgemessenen Worten und Reimen vorzubringen [...] und [sie] machet uns bey andern Leuten offtmahls überaus beliebt. 10

Die Dichtung fügte sich ein in das Konzept der politischen Klugheit, sie war eine Verhaltensweise, um gesellschaftlich erfolgreich zu sein:

6 7

Weise, Curiöse Gedancken Von Deutschen Versen, 1642, S. 15f. Barner stellt fest, daß die rhetorische Schulung auch »dem letzten Casualgedicht [noch zu einer] handwerklichen Sauberkeit und Verläßlichkeit« verhalf. Barner, Barockrhetorik, S. 153.

8

Vgl. Dyck, Ticht-Kunst; G. Braungart, Rhetorik, Poetik, Emblematik. In: Steinhagen (Hg.), Deutsche Literatur, Bd. 3, S. 2 1 9 - 2 3 6 , bes. S. 225.

9

Hunold, Die Allerneueste Art, 1722, S. 3f.; Uhse, Wohl-informirter Poet, 1719, S. 135ff.

10

Uhse, ebenda, S. 7 f. Hervorhebung K.H.

34 Die Poesie hat nicht selten manchem ihrer Lieblinge die Bahn zu seinem Fortkommen bereitet. Ein recht aufgeweckter Kopf, den sie ihrer Gaben in einem reichen Masse würdiget, weiss, durch Vermittelung dieser Kunst, seine übrige Geschicklichkeiten an den Tag zu legen, bey Hohem einen Zutritt, und folglich den Weg zu seiner Beförderung zu finden [...]. Es ist wahr, daß der Herr von Besser so glücklich gewesen, ansehnliche Gönner, seiner Poesie und seiner edlen Schreibart halber, zu finden, die sich seine Beförderung auf das eifrigste angelegen seyn lassen, und ihn noch überdies mit reichen Geschencken überhäufft haben. Aber eben seiner Dicht-Kunst und seiner geschickten Feder bediente er sich auch als eines Mittels, theils seiner Beförderer bereits erworbene Gunst beyzubehalten, theils ihre Verdienste gegen den Neid zu vertheidigen [...].

So resümierte Johann Ulrich König verallgemeinernd die erfolgreiche Karriere Johann von Bessere und die Möglichkeiten, mit Poesie zu arrivieren.11 Gemessen an der Anzahl der Titel und den Auflagenhöhen der Anwendungspoetiken, war die Theorie von der Lehrbarkeit der Poesie nie zuvor so populär wie Ende des 17. und zu Beginn des 18. Jahrhunderts. Ein großer Teil der Gebildeten der mittleren und hohen Stände bediente sich gewinnbringend der Dichtung. Das Spektrum der Gelegenheitsdichter reichte vom Rektor der Universität über den Professor für Poetik bis zum mittellosen Studenten. Im folgenden sei ein Überblick über die Autoren bzw. Absender der Casuallyrik an Friedrich August I. gegeben. 12 Aufgrund der großen politischen Bedeutung des sächsischen Kurfürsten und Königs in Polen und der relativen Abgeschlossenheit des Quellenbereiches kann diese

11

König, Lebens-Beschreibung. In: Besser, Schrifften, 1732, S. X X X V I I , L X X X V I . Oder: Uhse, Wohl-informirter Poet, 1719, Vorrede A2v: »Und wie will sich ein Client bey seinen Patronen an Geburts- und Namens-Tagen/ und bey vielen andern Gelegenheiten recommendiren/ wenn er nicht einen zierlichen Vers zu machen weis.« Männling, Europäischer Helicon, 1704, S. 18: »Femer ist auch ihr Nutzen darinn zu finden/ daß man gute Patrons, mächtige Förderer/ geneigte Gönner und Freunde ihm [dem Autor] erwerben kann.«

12

Die Autoren und Absender der Gedichte sind natürlich nicht in jedem Fall identisch. Vgl. zum Problem der Gedichte in >fremdem Namenc Segebrecht, Gelegenheitsgedicht, S. 181. Im vorliegenden Textcorpus konnten allerdings nur vier in >fremdem Namen< gefertigte Gedichte ermittelt werden: Anonym [eine ungenannte Magd] (FrleDe, 1714); Ponickau (Der Allerdurchlauchtigste, 1727); Gottsched (An Se. Königl. Majest., ohne Jahr); Gottsched (An Se. Königl. Maj. in Pohlen, 1731). Die Unterscheidung von Autor und Absender ist hier daher nicht von allzu großer Relevanz, so daß beide Begriffe im folgenden synonym gebraucht werden können. Eine Ausnahme bilden geschlossene Corpora als Absender, vgl. S. 41 f.

35 Aufstellung als repräsentativer Querschnitt für die Absender und Autoren panegyrischer Casuallyrik an den regierenden Adel im ausgehenden 17. und im frühen 18. Jahrhundert gelten.

2.2. Soziale Einordung der Absender und Autoren panegyrischer Casuallyrik an Friedrich August I. von Sachsen Für die 249 hier vorliegenden Gelegenheitsgedichte, die während der Lebenszeit Augusts des Starken (1670-1733) zu den verschiedensten Anlässen des Dresdner Hofes verfaßt wurden, zeichneten 103 namentlich erwähnte Verfasser, elf Corporationen und 53 anonyme oder allein durch Initialen gekennzeichnete Absender. Wenige von ihnen, darunter die Universitäten in Leipzig und Wittenberg, der Hofpoet Johann Ulrich König sowie die prominenteren Dresdner und Leipziger Dichter wie Johann Gottlob Kittel (Micrander), Gottfried Benjamin Hancke, Christian Friedrich Henrici (Picander) oder auch Gottsched sendeten regelmäßig Glückwünsche an das sächsische Herrscherhaus. Sie bildeten eine Ausnahme, denn in der Regel wurden von einem Autor nur ein oder zwei Gedichte überliefert. 53 Absender zogen die Anonymität vor oder unterschrieben mit Initialen, die im nachhinein unauflösbar blieben. Diese Anzahl anonymer Texte ist angesichts der verbreiteten Produktionsmotivationen eines panegyrischen Gedichtes und der mit ihm verbundenen Aufstiegs- und Entlohnungschancen für den Autor bemerkenswert. Um als Adressat für die Gunst des Regenten in Betracht zu kommen, müßte der Absender darum bemüht sein, erkannt zu werden. Eine Initiale konnte die Neugier des Adressaten und seine Lust, den Namen zu entschlüsseln, wecken. Diese manieristische Strategie garantierte dem Autor, vorausgesetzt seine Verfasserschaft wurde bekannt, höhere Aufmerksamkeit. Doch die Tatsache, daß ein beträchtlicher Teil der Produzenten auf jeglichen Hinweis auf die eigene Person verzichtete, legt nahe, daß neben kruden materiellen Anreizen auch andere Überlegungen zum Schreiben eines >Lobgedichtes< auf einen Regenten ausschlaggebend waren. Offensichtlich ließ auch die aufrichtige Bewunderung für den Regenten, seine Wertschätzung als Integrationsfigur des Landes sowie die Verantwortlich-

36 keit für die Geschicke des Gemeinwesens manchen Untertanen zur Feder greifen.13 Es bleiben mithin 116 namentlich erwähnte Autoren und Corporationen, deren Schreibmotivationen und Standorte im sozialen System der frühen Neuzeit schlaglichtartig aufgezeigt werden soll, um einen musterhaften Querschnitt der sozialen Struktur der Autoren und Absender panegyrischer Casuallyrik an den höheren Adel zu geben.

2.2.1. Schichtzugehörigkeit Die Herkunft der Autoren bleibt auf die sozialen Schichten begrenzt, denen im 17. Jahrhundert der Zugang zu höherer Bildung möglich war. Geburtsständisch umfaßt diese Gruppe die Angehörigen des hohen und niederen Adels und die Vertreter des höheren und mittleren Bürgertums. Berufsständisch setzt sie sich aus der Verwaltungs- und Funktionselite des absolutistischen Fürstenstaates - dem regierenden Adel, bürgerlichen und adligen Höflingen, Beamten in fürstlichen und städtischen Anstellungen und Vertretern des in Schulen und Universitäten angesiedelten Gelehrtenstandes - zusammen. Sie umfaßt auch die Geistlichkeit und schließt das städtische Patriziat und Handelsbürgertum Sachsens ein. Geburtsständisch ist die Mehrzahl der Autoren dem Bürgertum zugehörig. Wie die humanistische Gelehrtenpoesie des 16. Jahrhunderts blieb die Dichtkunst auch im 17. und frühen 18. Jahrhundert eindeutig eine bürgerliche Domäne. Unter den 103 Absendern der panegyrischen Gelegenheitslyrik an August den Starken befanden sich lediglich vier Geburtsadlige, von denen zwei ausgeprägte literarische Neigungen hatten. Zwei in den Adelsstand erhobene Dichter erhöhen die Anzahl der Adligen unter 116 Absendern auf fünf Verfasser. Im folgenden seien diese kurz vorgestellt. Als Student der Leipziger Universität sendete Friedrich August von Ponickau ein Gedicht an den Kurfürsten, mit dem er auf die glückliche Rückkunft Friedrich Augusts aus Polen und seinen Aufenthalt zur Leipziger Messe reagierte (1727).14 Ponickau, der offensichtlich ein 13 14

Vgl. ausführlich S. 49 ff. Sowie G. Braungart, Hofberedsamkeit, S. 122ff. Ponickau (Als der Allerdurchlauchtigste, 1727). Ponikau entstammt der weitverzweigten oberlausitzer Adelsfamilie von Ponickau auf Pomßen, Nauenhof, Lauter und Ebersbach. Die Familie stellte in mehreren Generationen kurfürstliche Beamte. Friedrich August

37 Gedicht mit hoher literarischer Qualität wünschte, gab seinen Glückwunsch bei der >Deutschen Gesellschaft in Leipzig< in Auftrag. 15 Ebenfalls aus einem alten Adelsgeschlecht stammte Christian Gottlieb von Holtzendorff (1696-1755). Er begann nach mehreren Studienreisen Anfang der 20er Jahre einen erfolgreichen Aufstieg als Höfling am Dresdner Hof. Als kurfürstlicher Kammerjunker im Startblock seiner Karriere lauernd, richtete er in diesen Jahren besonders häufig Gedichte an den König. Der literarisch ambitionierte Hofmann und Beamte gelangte als Oberkonsistorialrat in Dresden zu erheblichem Einfluß und wurde für Gottsched und seine »Deutsche Gesellschaft in Leipzig< Hoffnungsträger für literarisches Sponsoring.16 Ihm war der VII. Band der Neukirchschen Sammlung gewidmet, und er trat in diesem Band sowie in Hunolds Anthologie Auserlesene und teils noch nie gedruckte Gedichte selbst als Autor in Erscheinung.17 Zu den Mitgliedern der »Deutschen Gesellschaft in Leipzig< zählte der Jurist Hans Carl von Kirchbach.18 Gottsched bemühte sich während seines Patronats, den Anteil der adligen Mitglieder der Gesellschaft zu erhöhen, um mit ihnen wichtige Schaltstellen der Gesellschaft zu besetzen und so die Durchführung seines Reformprogrammes voranzutreiben.19 Kirchbach wurde während seiner Leipziger Studienzeit Anhänger Gottscheds und gehörte zum aktiven Kern der Gottschedianer in Leipzig. Nach seinem Studium war er als >Berg-Kommissien Rat und Assessor< im Oberbergamt in Freiberg in einem der wichtigsten sächsischen Wirtschaftszweige tätig. Der aus der Lausitz stammende wird in den genealogischen Lexika nicht namentlich aufgeführt. Nachweisbar bei: Erler, Die jüngere Matrikel der Leipziger Universität, Bd. 3, S. 308. Vgl. zur Familie: Zedier, Universal-Lexicon, Bd. 23, Sp. 1437-1441; Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexikon, Ergänzungsbd. 6, Sp. 597 f. 15 16

17

Der Autor war Balthasar Hoffmann. Vgl. Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728, S. 11-17. Boetticher, Geschichte des Oberlausitzer Adels, Bd. I, S. 754; Zedier, Universal-Lexicon, Bd. 13, Sp. 694-697. Vgl. auch: S. 259. Vgl. Neukirch, Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener Gedichte, Bd. VII., 1727, S. 163-195. Es sind dort die vier Gedichte eingegangen, die in der Bibliographie als Einzeldrucke nachgewiesen sind. Eine genaue Aufschlüsselung der Autoren und Werke der Neukirchschen Sammlung findet sich bei Heiduk, Die Dichter der galanten Lyrik, S. 133; Hunold, Auserlesene und teils noch nie gedruckte Gedichte, 1718, S. 264.

18

Kirchbach hielt die Rede während der akademischen Trauerfeier für die verstorbene Kurfürstin Christiane Eberhardine an der Leipziger Universität (1727). Vgl. Universität Leipzig, Ad orationem parentalem, 1727. Zur Biographie vgl. Kneschke, Adels-Lexikon, Bd. 5, S. 108 f.

19

Vgl. S. 250.

38 Adlige Carl Gottlieb von Nostitz jun. schrieb anläßlich des Todes Friedrich Augusts und der Erbhuldigung des neuen Kurfürsten ein Carmen. Biographisch konnte nichts über ihn ermittelt werden. 20 Dichterisches Können war der Grund des sozialen Aufstiegs der beiden Hofdichter in Dresden, Johann von Besser (1654-1729) und Johann Ulrich von König (1688-1744). 21 Die bürgerlichen Dichter wurden als Anerkennung ihrer literarischen Leistungen von Friedrich August in den Adelsstand erhoben. Besser trug am Ende seines Lebens den Titel eines Hofrates und Oberzeremonienmeisters. Nach seinem Tod 1729 gingen diese Ämter und Würden schrittweise auf seinen Nachfolger Johann Ulrich König über. 22 Die klare Tendenz der geburtsständischen Herkunft legt die Annahme nahe, daß es für einen Adligen weder notwendig noch erstrebenswert war, sich durch Gelehrsamkeit und Bildung hervorzutun. Dieser Weg zu Amt und Würden scheint nach wie vor dem Bürger vorbehalten gewesen zu sein. Der Geburtsadel des Fürstenstaates konnte sich aufgrund seiner vielfältigen familiären und beruflichen Verflechtungen und seiner Beziehungen zum Herrscherhaus eher auf eine persönliche Empfehlung, ein mündliches Kompliment zur richtigen Zeit und am richtigen Ort verlassen, als daß er den umständlichen Weg über ein Carmen zu gehen gezwungen war.

2.2.2. Berufe und soziale Organisation der Autoren Die Zugehörigkeit der Autoren zu verschiedenen Berufen bestätigt die Ergebnisse, die die Forschung in bezug auf vergleichbare Autorengruppierungen vorgelegt hat. Nach einem fast obligatorischen Studium 20 21

22

Nostitz (Zerflösste Thränen- und ergäntzte Freuden-Perlen, 1733). Der Sohn eines Predigers aus Frauenburg/Kurland bahnte sich über das obligatorische Theologie- und Jurastudium den Weg zum Wirklichen Legationsrat (1681) und zum Kurfürstlich-preußischen Residenten in London. 1690 wurde er zum Zeremonienmeister am Preußischen Hof ernannt und in den Adelsstand erhoben. Der spätere Oberzeremonienmeister und Geheime Rat (1701) wurde nach dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I. 1713 aller Ämter enthoben, fand aber 1717 eine glückliche Wiederanstellung am kursächsischen Hof Augusts des Starken. Zur Bio-Bibliographie vgl. Dünnhaupt, Personalbibliografien, Teil 1, S. 534-543; König, Lebens-Beschreibung. In: Des Herrn von Bessers Schafften, Teil I, 1732, S. XXXVÜff. Johann Ulrich König wurde von Friedrich August II. während seines Reichsvikariats 1740 geadelt. Vgl. zur Bio-Bibliographie Dünnhaupt, Personalbibliografien, Teil IV, S. 2385ff.; Rosenmüller, Johann Ulrich König. Sowie diese Arbeit S. 39, 59ff.

39 der Theologie oder Jurisprudenz bekleiden die Autoren Ämter in den Bereichen, für die das mittlere und höhere Bürgertum im Fürstenstaat prädestiniert war. Sie gehen in höfische Dienste, lehren an Schulen und Universitäten, arbeiten im Verwaltungsapparat des Fürstenstaats oder sie haben ein kirchliches Amt inne.23 a) Der Hof: Die hohen Chargen des sächsischen Hofes sind unter den Autoren nicht vertreten. Der Oberhofprediger Karl Gottfried Engelschall, der als der Beichtvater des Kurfürsten zumindest formal von Einfluß war, ist der ranghöchste Vertreter der Hofgesellschaft unter den Autoren.24 Ihm folgen die in der Hierarchie wesentlich niedriger stehenden Vertreter der mittleren Hofämter: der Kammerjunker Johann Gottlieb von Holtzendorff, der 1721 zum Kammerherrn befördert wurde, sowie der Pritschenmeister Balthasar Gottfried Meder.25 Sie gehören zu der Gruppe der Höflinge, die die angesehenen und begehrten >Ehrendienste< am Hof leiste 26 Hierzu zählen weiterhin die am Hof beschäftigten Künstler, die trotz ihrer Leistungen für die fürstliche Repräsentation gewöhnlich nur niedere Ränge bekleiden. Johann Ulrich König hatte seiner Bestallung als Hofpoet gemäß den Rang eines »gemeinen Hofbediensteten« inne 27 Der Sächsische Hoff - und Siaate-Calender des Jahres 1728 nennt den Geheimen Sekretär und Hofpoeten König lediglich am Ende der Aufzählung der Mitglieder des Hofmarschallamts unter der Rubrik »Weiter gehöret zum HofMarschall-Amte, so hier ohne Rang stehen«. Er wurde damit auf gleicher Rangstufe wie der »Reise-Leib-Schneider« und der »Hofbarbier« geführt.28 Erst in den 30er Jahren konnte er sich langsam etablieren

23

24 25

26 27

28

Vgl. die soziale Zusammensetzung der Autoren deutschsprachiger Gelegenheitsdichtung in Stockholm im 17. Jahrhundert: Drees, Die soziale Funktion, S. 167 ff. Vgl. auch: Adam, Der Ablenkende. In: Raabe (Hg.), Bücher und Bibliotheken, bes. S. 186ff.; Beetz, Höflichkeit, S. 72ff. Vgl. S. 46. Meder (Pritzschmeisterische Schützen-ACTA, 1699) unterzeichnet auf dem Titelblatt als Weißenfelser Reisesekretär und Pritschenmeister. Der Autor wird in keinem der einschlägigen Lexika erwähnt. Als Kammersekretär und Pritschenmeister weisen ihn, allerdings ohne Quellen, aus: Rosenmüller, J. U. König, S. 31; Krämer, Johann Christian Günther, S. 192. Vgl. zur Unterscheidung der Dienste Krüdener, Die Rolle des Hofes, S. 8. Bestallung Vor den Geh. Secretarium und Hof-Poeten Johann Ulrich König. 30. März 1720. Sächsischer Hoff- und Staats-Calender Auf das Jahr 1728, fol. a3v; vgl. weiterführend S. 53f.

40 und bekam 1732 den Titel eines Hof- und Zeremonienrates verliehen.29 Auch ein bildender Künstler griff zur Feder. Der bekannte Hofkupferstecher und Verleger Moritz Bodenehr (1665-1748) begrüßte im Jahr 1727 den zurückkehrenden Kurfürsten mit einem Gedicht.30 Von den für den technischen Ablauf des Hofstaates verantwortlichen Hofämtern ergriffen auffälligerweise nur Vertreter das Wort, deren Handwerk mit der Produktion und Distribution von Literatur verbunden war: der Hofbuchdrucker Johann Riedel (1652-1718) und sein Schwiegersohn, Faktor und schließlich auch Nachfolger Johann Conrad Stößel (gest. 1733)31 sowie Moritz Georg Weidmann d. J. (1686-1742), königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Hofrat und seit 1726 Hofbuchhändler.32 In diesem Zusammenhang sei auch auf Benjamin Neukirch hingewiesen, dem eine höfische Karriere versagt blieb. Er versuchte sein gesamtes Leben lang, lukrative höfische Ämter zu erlangen. Ein Mittel dazu war seine Panegyrik. Er schrieb mehrere Texte auf das preußische Königshaus,33 darunter die berühmt gewordene Lobrede anläßlich des Todes der Königin in Preußen, Sophia Charlotte (gest. 1706).34 Nach juristischen Studien in Breslau und Frankfurt an der Oder hatte sich der Dichter zu Beginn der 90er Jahre mehrmals 29

30

31

32

33

34

Das dem Geh. Secretario und Hof-Poeten, König, ertheilte Praedicat eines Hof- und Ceremonien-Raths. Ao 1732, Fol. 107r. Bodenehr (Avgvstvs, 1727); Zedier, Universal-Lexicon, Supplement, Bd. 3, Sp. 1490; Paisey, Deutsche Buchdrucker, S. 21. ADB, Bd. 52, S. 303. Beide gehören zum Familienbetrieb der Bergenschen Druckerei und sind eng mit den Anfängen des Dresdner Buchdrucks verbunden. Benzing, Drucker, S. 91; Paisey, Deutsche Buchdrucker, S. 254. Moritz Georg Weidmann d. I. übernahm nach dem Studium in Leipzig und Reisen nach England, Italien und die Niederlande 1714 die von seinem Vater 1682 gegründete Buchhandlung. Zwischen 1693 und 1714 war diese in den Händen von Johann Ludwig Gleditsch gewesen. Zedier, Universal-Lexikon, Bd. 75, Sp. 270; Paisey, Deutsche Buchdrucker, S. 281. Vgl. Brauer, Weidmann 1680-1980, S. 37 ff. Auf den Tod Friedrich Wilhelms von Brandenburg (1688), auf die Krönung des Kurfürsten Friedrich IV. von Brandenburg zu Friedrich I., König in Preußen (1701), auf die Vermählung Friedrichs I. mit Sophia Luise von Mecklenburg (1708) etc. Vgl. Dünnhaupt, Personalbibliografie, Teil IV, S. 2948 ff. Neukirch, Der allgemeine Verlust, 1706. In: ders., Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener Gedichte, Bd. IV, 1704, S. 146ff. Gottsched bezeichnete sie als »die erste gute Lobrede [...], die Deutschland in seiner Muttersprache gesehen hat«. Sie sei des Vergleiches mit den Alten würdig. Vgl. Neukirch, Gedichte, 1744, Vorrede a5r, b8r. Auch Zedier hebt aus Neukirchs Schaffen explizit seine panegyrische Gelegenheitspoesie hervor: Die Lobschrift auf Sophia Charlotte sei »sonderlich als ein Zeichen seiner Wohlredenheit [...] angesehen worden«. Zedier, Universal-Lexicon, Bd. 24, Sp. 234.

41 vergeblich bemüht, am Berliner Hof Fuß zu fassen. Er mußte schließlich auf die unerfreulichen Anstellungen als Hofmeister und Kindererzieher ausweichen.35 Neukirch sandte im Jahr 1696 ein Gedicht anläßlich der Geburt des Kurprinzen Friedrich August nach Dresden, und er richtete ein zweites Mal ein Carmen an August den Starken, als dieser im Jahr 1728 zum Staatsbesuch in Berlin weilte.36 Daniel Wilhelm Triller (1695-1782) sei schließlich als Autor erwähnt. Durch verschiedene poetische Arbeiten ausgewiesen, schrieb er anläßlich des Todes des Kurfürsten (1733) ein Gedicht an den sächsischen Hof. Triller stand zu dieser Zeit in nassauischen Diensten, wechselte 1745 nach Weißenfels und wurde schließlich 1746 Professor für Medizin in Wittenberg und Leibarzt Friedrich Augusts II.37 b) Schule und Universität: Legt man weiterhin die Höhe des gesellschaftlichen Ranges der Autoren als Ordnungsschema zugrunde, so geben Schule und Universität ein ganz anderes Bild als der Hof. Hier waren es gerade die ranghöchsten Vertreter der Institutionen, die sich als Einzelpersonen oder im Namen ihrer Corpora artikulierten. Zu offiziellen Anlässen des Kurhauses, wie der Geburt eines Thronfolgers oder der Erbhuldigung, trat die Universität als geschlossene Körperschaft dem Kurfürsten entgegen. Dementsprechend unterzeichnete sie auch als der Absender des Textes, wobei der Name des Autors ungenannt blieb. Gewöhnlich wurden die jeweiligen Ordinarien für Poesie und Wohlredenheit sowie poetisch ausgewiesene Professoren mit dieser Aufgabe betraut. Mancher Autor bestand allerdings auf die Nennung seines Namens - und er stand damit nicht immer im Einvernehmen mit der Universität.38 In anderen Fällen wurden namhafte Gelehrte als Repräsentanten der Universität erwählt. Im Namen der Universität Wittenberg gratulierte der Rektor, der Jurist Gebhard Christian

35

36

37 38

Von 1669-1699 begleitete er den Sohn des sächsischen Premiers Friedrich Adolf von Haugwitz (1637-1705) in Berlin. 1703 erhielt Neukrich eine Professur für Poesie und Beredsamkeit an der neugegründeten Ritterakademie, die ihm aber keine festen Einkünfte sichert. Als 1718 die Ritterakademie wieder aufgelöst wurde, ergriff er die Möglichkeit einer Anstellung am markgräflichen Hof zu Ansbach, wo er bis zu seinem Tode als Prinzenerzieher tätig war und völlig verarmt starb. Vgl. mit weiterführenden Angaben: Dünnhaupt, Personalbibliographien, Teil IV, S. 2937ff.; Dorn, Benjamin Neukirch. Neukirch (Bey Glücklicher Geburt, 1696). Das Gedicht ist sicherlich der Verbindung zu von Haugwitz zu verdanken. Weiterhin: Ders. (An des Königs in Pohlen, 1728). Zu Triller vgl. ADB, Bd. 38, S. 608-615. Vgl. S. 72.

42 Bastineller (1689-1755), zur Hochzeit des Kurprinzen (1719). Neben seinem Universitätsamt hatte er zu dieser Zeit Assessorenämter am königlichen und kurfürstlichen Hofgericht, dem Schöppenstuhl und der Juristenfakultät Wittenbergs inne.39 Die Leipziger Universität übertrug ein solches Ehrenamt gern Johann Burkhard Mencke. Der kursächsische Hofrat, Hofhistoriograph und Professor für Geschichte bekleidete mehrmals das Rektorenamt der Alma Mater und war zudem ein ausgewiesener und anerkannter Poet. Mencke war eine zentrale Gestalt der literarischen Frühaufklärung in Leipzig.40 Johann Valentin Pietsch schrieb in seinem Amt als Ordinarius für Poesie in Königsberg jährlich ein Gedicht auf den preußischen Krönungstag sowie den Geburtstag Friedrichs I.41 Johann Ernst Philippi (1701-1757) begleitete an der Friedrichs-Universität in Halle ebenfalls den Lehrstuhl für Poesie und Beredsamkeit. Anläßlich des 63. Stufenjahres des Kurfürsten gratulierte er mit einem Gedicht 42 Hingewiesen sei in diesem Zusammenhang weiterhin auf Johann Christoph Wentzel (1659-1723), der als Poet und Wissenschaftler ebenfalls kein Unbekannter ist. Wentzel, der bereits das Epicedium der Jenaer Universität auf den Tod Johann Georgs IV. von Sachsen (1694) geschrieben hatte, wirkte erneut als Festredner der zu Sachsen-Weimar gehörigen Universität anläßlich der Erbhuldigung für Friedrich August I. (1694) 43

39

Vgl. die Unterschrift: Bastineller (Bey Glücklichster Verbindung, 1719). Der Autor studierte Rechtswissenschaften in Halle und promovierte dort 1711. Seit 1714 war er als Professor in Wittenberg tätig. Seit 1723 trug er den Titel eines Hofrates. Jöcher, Allgemeines Gelehrten-Lexikon, Ergänzungsbd. 1, Sp. 1502f.; Stepf, Galerie der juristischen Autoren, Bd. 1, S. 132; Meusel, Lexicon, Bd. 1, S. 203-206.

40

Die wichtigste Quelle für Menckes Leben und Werk ist immer noch die Lebensbeschreibung seines Sohnes: Friedrich Otto Mencke, Vitae et meritorum Joannis Burckardi Menckenii narratio. In: J. B. Mencke, Dissertationvm Academicarum, quibus omnis selectissima omnis generis historiarvm [...] dicas, 1734, p. I-LVIII. Sowie Jöcher, Gelehrten-Lexicon, Bd. 3, Sp. 415 f.; ADB, Bd. 21, S. 310f. Zu seinem wissenschaflichen Wirken vgl. mit Vorbehalt: Treitschke, Burkhard Mencke. Weiterhin: Hermes, Johann Burkhard Mencke. Mencke im Universitätskontext: Rathmann (Hg.), Alma Mater Lipsiensis, S. 95ff., llOff. und passim; Fläschendräger, Geschichtliche Entwicklung und gesellschaftliche Stellung der Universität Leipzig, S. 60ff. Zur Rolle Menckes bei der Entwicklung der >Deutschen Gesellschaft in Leipzig< s. S. 240 dieser Arbeit.

41

Pietsch, Gesamelte Poetische Schrifften, 1725. Vgl. Adelung, Fortsetzung und Ergänzung zu Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, Ergänzungsbd. 6, Sp. 74f.; ADB, Bd. XXVI, Sp. 76f. Wentzel (Helden-Schwerdter, 1696). Zum Zeitpunkt der Entstehung des Gedichtes war Wentzel promovierter Mediziner und Adjunkt der Philosophischen Fakultät Jena. Nach anschließend übernommenem Direktorat an der fürstlichen Landesschule zu Altenburg

42

43

43 Als häufige Praxis erweist sich weiterhin, daß sich die Studentenschaft als Gruppe separat präsentierte. Die Universität trat bei einem Anlaß somit zweimal als Absender in Erscheinung. Die Verbindung zum Kurfürsten pflegten nicht nur die kursächsischen Universitäten in Leipzig und Wittenberg, sondern auch auswärtige wie die brandenburg-preußischen in Berlin und Frankfurt an der Oder sowie die schon erwähnte Jenaer Universität, die zum Herrschaftsbereich der Herzöge von Sachsen-Weimar gehörte. Für die Schulen des Landes gilt ähnliches wie für die Universitäten. Gelehrte wie Georg Ludwig Goldner (1667-1741), Konrektor des Gymnasiums in Hof,44 Georg Samuel Martin, Rektor der städtischen Latein-Schule in Münchberg,45 Johann Gelenius, Rektor der Kreuzschule in Dresden,46 und der gekrönte Poet und Konrektor der Schule in Torgau, Johann Christof Schmid,47 sollen stellvertretend für die große Zahl dichtender Pädagogen hier genannt sein. Neben diesen offiziellen, seitens einer Institution unterstützten Carmina richteten Gelehrte und Studenten auch privat Glückwünsche an den Kurfürsten. Für viele mittellose Studenten war dies mitunter die einzige Möglichkeit, sich an den Kurfürsten zu wenden. Doch auch bekannte Gelehrte wie Mencke, Pietsch oder Gottsched versuchten, indem sie persönlich gratulierten, aus dem Corpus der Universität herauszutreten. Das Schreiben panegyrischer Gedichte auf den Regenten kam einer internalisierten Untertanenpflicht gleich, es war nicht das individuelle Spezifikum eines besonders ehrgeizigen Autors. Die Gedichte der Studenten trugen - ihrer materiellen Situation entsprechend

trat er 1713 das traditionsreiche Rektorat am Gymnasium in Zittau an. Wentzel, der mehrere Gedichtbände veröffentlichte, trug den Titel des Gekrönten Poeten. Vgl. die Schriften Wentzels im Quellenverzeichnis sowie Neumeister, De Poetis Germanicis, 1695, S. 115, 258f., 492; Jöcher, Gelehrten-Lexicon, Bd. 4, Sp. 1891f.; Eitner, Quellenlexikon, S. 226 f. 44

Goldner (Nach glücklicher Vermählung, 1693); ders. (Ehren-Mahl, 1727). Georg Ludwig Goldner studierte in Leipzig und Wittenberg und wurde 1691 Konrektor und 1695 Rektor des Gymnasiums in Hof, später Rektor des Gymnasiums in Gera. Adelung, Fortsetzung und Ergänzung zu Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, Ergänzungsbd. 2, Sp. 1787.

45

So die Berufsbezeichnung auf dem Titelblatt: Martin (Reise-Geschenck, 1693). Gelenius (Anni nascentis, 1695). Vgl. Adelung, Fortsetzung und Ergänzung zu Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, Ergänzungsbd. 2, Sp. 1386f.

46

47

So die Berufsbezeichnung auf dem Titelblatt: Schmid (Groszen Trauer-Jahre, 1681).

44 - häufiger den Charakter von >Bittgedichten< statt von Glückwünschen.48 c) Verwaltungsorgane des Fürstenstaates: Neben dem Hofdienst und der Universitätskarriere blieb dem ambitionierten jungen Juristen die begehrte Laufbahn im absolutistischen Verwaltungsapparat und dessen bevorzugten Bereichen, den Regierungs- und Justizbehörden. Advokaten, Notare, Sekretäre, Räte und Kommissare stehen für die verschiedenen Karrierestufen und Berufsbilder dieser Berufsgruppe.49 Als be-

48

Aus der Gruppe studentischer Autoren seien folgende Beispiele genannt: a) Christian Friedrich Henrici (1700-1763), der während seines Jurastudiums wiederholt >Bittgedichte< an August den Starken sandte. Vgl. Henrici, Gedichte, Bd. I, 1727, S. 2ff. Wiedergabe des Gedichtes in: Kern-Chronicon, 33. Couv., 1723, S. 121 ff. Vgl. weiterführend Floßmann, Picander, S. 11 ff. Im vorliegenden Textcorpus sind enthalten: Henrici (Die Hohe Geburts-Feyer, 1727); ders. (Feld-Lager, 1730); ders. (Über den Tod, 1733). b) Johann Georg Knoblauch (1697-1753). Er studierte in Zittau, Leipzig und Halle Rechtswissenschaft, promovierte 1731 und war dann in Zittau als Amtsadvokat tätig. Knoblauch war Mitglied der > Deutschen Gesellschaft in Leipzig< und betätigte sich auch nach dem Studium als Gelegenheitsdichter. Vgl. Sächsisches Curiositäten-Cabinet, 1742, Monat Januar-Juli. Sein Gedicht anläßlich des Geburtstages des Kurfürsten 1719 entstand während seiner Studentenzeit in Leipzig. Knoblauch (Geburths-Fest, 1719). Zur Bio-Bibliographie vgl. Erler, Die Jüngere Matrikel der Leipziger Universität, Bd. 3, S. 203; Otto, Oberlausitzer Schriftstellerlexikon, Bd. 2, S. 308f.; Adelung, Fortsetzung und Ergänzung zu Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, Ergänzungsbd. 3, Sp. 564; Stepf, Galerie der juristischen Autoren, Bd. 4, S. 444 f. c) Johann Gottlob Sintz (Danck- und Ehren-Rede, 1725) weist sich als Student der Philosophie in Wittenberg aus. d) Christian Gotthard Lehmann (Das von einer Aller-Durchlauchtigsten Sonne aus Preußen Bestrahlte Dreßden, 1728); Johann Friedrich Ottoni (Nahmens-Fest, 1727); Gottfried Bruner (Bey Gelegenheit einer zu Libenwerda angestellten JAGD, 1707); Georg Lani (Carmen gratulatorium, 1699); Gottfried Hauptmann (Glück Zum Feld-Zug, 1695). Diese fünf Autoren firmieren laut Titelblättern als Studenten der Theologie. Johann Isenhagen (Der Hohe Geburtstag, 1708); Johann Friedrich Höffner (Der grosse Friedrich Augustus, 1732) studieren Jurisprudenz.

49

a) Gottlieb Siegmund Corvinus (1677-1746), Pseudonym Amaranthes. Nach seinem 1694 begonnenen Jurastudium in Leipzig war er ab 1710 als kaiserlicher Notar und Advocat tätig. Zum Entstehungszeitpunkt seines Epicediums auf August hatte er diese Position inne. Merkwürdig ist, daß Corvinus das Studium offenbar nie mit einem akademischen Grad abschloß, denn bei seinem Tod 1746 wird er im Leipziger Ratsleichenbuch noch als Student der Rechte geführt. Corvinus (Welch jäh und furchtbares Geschrey, 1733). In: Budäus, Das Glorwürdigste Leben, 1734, S. 77-80. Vgl. zu Leben und Werk Johnson, The Poetry of Gottlieb Siegmund Corvinus, S. 6; Witkowski, Geschichte des literarischen Lebens, 287 ff. Weitere bio-bibliographische Angaben bei Dünnhaupt, Personalbibliografien, Teil II, S. 977-982.

45 sonders dominierende Institution sei hier ausdrücklich die unter kurfürstlicher Obhut stehende Post hervorgehoben.50 Auffällig ist, daß sich b) (Adam Wolradt?) Völckershoven weist sich auf dem Titelblatt als königlich-preußischer Rat in Küstrin aus. Volckershoven (An Sr. Königl. Majestät, 1728). In: Rüdiger, Das frolockende Berlin, 1728, fol. c3v-c4. Biographisch war er nicht zu ermitteln. Der einzige Hinweis ist Fischer, Reisebericht des Stud. jur. Adam Wolradt Volckershoven (1680-1681). In: Märkische Forschungen 20 (1887), S. 7 5 - 8 1 . (Ob der Autor der Reisebeschreibung mit dem Autor des Gedichtes übereinstimmt, kann nicht mit Sicherheit gesagt werden. Daraufhin weisen lediglich die regionale Herkunft, Alter und Bildungsweg.) c) Gerhard Joseph Berne (1678(?) - nach 1754) hatte das Amt eines königlich-polnischen Kabinettsekretärs inne. Adelung, Fortsetzung und Ergänzung zu Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, Ergänzungsbd. 1, Sp. 1745; Meusel, Lexicon, Bd. 1, S. 548. Der vorliegende Text: Berne (Epibaterium, 1727). d) Lüder Cöper ( 1 6 7 9 - 1 7 3 3 ) war zum Zeitpunkt seines Gedichtes an Friedrich August 1728 königlich-preußischer Hofrat und Geheimer Sekretär. Cöper (Großmächtigster August!, 1728). In: Rüdiger, Das frolockende Berlin, 1728, fol. c-c3. Vgl. Internationales Biographisches Archiv 196/414. e) Gottfried Benjamin Hancke (1693-1750?) bekleidete ab Mitte der 20er Jahre die Stelle eines königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Accissekretärs in Dresden. Er unterhielt enge Beziehungen zu Reichsgraf Franz Anton von Sporck, dem er Gedichte und mehrere Bände seines casualpoetischen Lebenswerkes widmete. Vgl. ADB, Bd. 10, S. 513f.; Adelung, Fortsetzung und Ergänzung zu Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, Ergänzungsbd. 2, Sp. 1780. Ausführlicher dazu ist Burkert, Gottfried Benjamin Hancke; Benedikt, Franz Anton Graf von Sporck (1662-1738), S. 249ff. Hancke schrieb eine Reihe von Gedichten auf August den Starken. Vgl. die Bibliographie der Einzeldrucke der Jahre 1 7 2 5 , 1 7 2 7 , 1 7 3 0 sowie Budäus,, Das Glorwürdigste Leben, 1734. 50

a) Christian Friedrich Henrici arbeitete nach Beendigung des Studiums von 1727 bis 1733 als kursächsisch-polnischer Postsekretär und absolvierte eine ansehnliche Karriere bis zum Oberpostkommissar. ADB, Bd. 11, S. 784; Gercke, Historie der Stadt und Bergfestung Stolpen, 1764, S. 218ff.; Floßmann, Picander; Witkowski, Geschichte des literarischen Lebens, S. 295 ff. b) Johann Christian Troemer (ca. 1698-1756), der unter dem Pseudonym des DeutschFranzosen Jean Chretien Toucement schrieb. Die ADB, Bd. 38, S. 6 3 6 - 6 3 9 gibt die umfangreichste Auskunft über ihn, jedoch läßt sich sein beruflicher Werdegang nur lückenhaft rekonstruieren. Zweifelhaft ist sogar, ob er ein Studium absolviert hat. 1729 stand er in den Diensten des Herzogs Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels. Am Ende seines Lebens soll er dann kursächsischer Oberpostcommissarius gewesen sein. Zedier, Universal-Lexicon, Bd. 45, Sp. 1041. Ausführlich und mit Kommentar der älteren Quellen W. Braungart, Einer aus Eulenspiegels Verwandtschaft. In: Eulenspiegel-Jahrbuch, Bd. 24 (1984), S. 119-132. Die vorliegenden Texte: Troemer (Ehn Curieuse Brief, 1728); ders. (Des reckte Deutsch Francoss ADIEU, 1730). c) Paul Vermehren (?-gest. nach 1725). Er kam 1697 mit Baron Woldemar von Löwendal ( 1 6 6 0 - 1 7 4 0 ) nach Dresden und war zum Zeitpunkt des Gedichtes dort kurfürstlichsächsischer Commissionsrat. Später ging er in preußische Dienste, wurde zum Hofrat ernannt und beendete sein Berufsleben als Oberpostkommissar. Vermehren hinterließ drei Bände geistliche Sonette: Jesum und seine Kirche, 1713; ders., Biblische Bilder- und Lehren-Katechismus/ in 200 Bildern und Sonetten, 1718; ders., 100 sinnreiche Verglei-

46 aus dieser Berufsgruppe vorwiegend die Inhaber der unteren und mittleren Ämter an den Kurfürsten wenden. Diejenigen, die neben vereinzelten Gelegenheitsgedichten eine breitere literarische Produktion vorweisen können, sind in diesem konkreten Fall sogar in der Überzahl. Beamte wie Henrici, Troemer, Berne, Hancke und Vermehren nutzten bewußt das karrierefördernde Potential der Casualpoesie.51 d) Kirche: Kirchliche Ämter bekleidende Theologen sind im Vergleich zu den anderen genannten Berufsgruppen leicht unterrepräsentiert. Bilden die Angestellten in Schule, Universität und Verwaltung ca. 28% des Gesamtvolumens der Autorenschaft, so entfallen auf kirchliche Ämter ca. 16%. Die hierarchische Rangfolge der Gratulanten beginnt in dieser Rubrik mit dem lutherischen Oberhofprediger am Dresdner Hof Karl Gottfried Engelschall (1675-1738). 5 2 Als Oberhofprediger war er einer der höchsten kirchlichen Repräsentanten des Kurstaates, denn er saß dem über alle geistlichen Fragen entscheidenden Oberkonsistorium vor. Engelschalls Amtsbruder ab 1723, Johann Christian Buck (1672-1723), richtete 1709 als Prediger in Torgau ein Gedicht an den Kurprinzen.53 Er bildete mit weiteren Torgauer Geistlichen eine Gruppe von Theologen, die sich in der Nähe der Kurfürstin Christiane Eberhardine in Pretzsch bei Torgau aufhielten und die am beharrlichsten an die religiösen Tugenden eines Regenten erinnerten.54 Dies ist

chungssonetten über die jährlichen Evangelia und Episteln, 1721. Vgl. Zedier, UniversalLexicon, Bd. 47, Sp. 1277; Jöcher, Gelehrten-Lexicon, 4. Bd., Sp. 1538f. Der vorliegende Text: Vermehren (Danck-und Bet-Fest, 1713). 51

Vgl. S. 7 Iff.

52

Engelschall studierte in Leipzig und Wittenberg. Nach den Tätigkeiten als Pfarrer und Archidiakon kam er 1707 als Hofprediger nach Dresden. Er schied 1737 aus dem Amt. ADB, Bd. 6, S. 143; Jöcher, Gelehrten-Lexicon, Bd. 2, Sp. 352f.; Gotten, Das jetzt lebende gelehrte Europa, Bd. 2, S. 3 8 - 4 8 f. Vgl. Engelschall (Die Königliche LandesSonne, 1720); Ders. (Die allgemeine Sächsische Freude, 1727).

53

Buck studierte ebenfalls in Wittenberg und Leipzig, erwarb 1697 den Magistergrad und wurde 1700 Adjunkt der Philosophischen Fakultät Wittenberg. Ab 1700 war er als Prediger und 1712 als Superintendent in Torgau tätig. Letztere Anstellung bekleidete er noch 1709, dem Jahr der Entstehung des Gedichtes auf den Kurprinzen. Buck (Gebuhrts-Tage, 1709). Es folgte 1715 die Promotion zum Doktor der Theologie. Das Amt des königlichkurfürstlichen Oberhofpredigers hatte er gemeinsam mit Engelschall seit 1723 inne. Zur Bio-Bibliographie vgl. Jöcher, Gelehrten-Lexicon, Bd. 1, Sp. 1453; Käuffer, Reihenfolge der evangelischen Hofprediger in Dresden; Zeißler, Geschichte der sächsischen Oberhofprediger, S. 129-134.

54

Als Beispiele seien genannt: Johann Michael Henne (ohne Lebensdaten, erwähnt 1722). Nach dem Studium in Wittenberg wurde er zunächst Pfarrer, schließlich dritter (1712),

47 kein Zufall, denn auf Schloß Pretzsch an der Elbe nahe Torgau hatte sich die Kurfürstin nach dem Übertritt Augusts des Starken zum Katholizismus zurückgezogen. Die Nebenresidenz war seit 1696 das symbolische Zentrum des Protestantismus in Sachsen. Genannt sei daneben der Wermsdorfer Prediger Gottfried August Tittel (1691-1756). Wernsdorf war ein beliebtes Jagdgebiet, hier war die Hubertusburg gelegen, eines der prächtigsten Jagdschlösser im damaligen Europa.55 Genannt sei schließlich noch ein Berliner Theologe, der Diakon Georg Ludwig Roloff.56 e) Interessengruppen: Jenseits dieser zentralen gesellschaftlichen, politischen und religiösen Institutionen des Fürstenstaates fanden sich Autoren zusammen, die sich über ihre Berufsinnungen oder jenseits aller beruflichen Verpflichtungen über ihre Interessen definierten. Exemplarisch für die nach ihren Berufen definierten Gruppen kann die >Berg-und Hütten-Knappschafft< aus Freiberg genannt werden. Die für die sächsische Wirtschaft überaus wichtigen Bergleute würdigten den neu gekrönten Kurfürsten Friedrich August II. mit einem Huldigungsgedicht (1733), das von dem Mitglied der »Deutschen Gesellschaft in Leipzig< Hans Carl von Kirchbach verfaßt wurde.57 Während eines Aufenthaltes in Halle wurde der sächsische Monarch von den »Hallenser Brüderschaften begrüßt.58 Und nicht zuletzt sei die >Büchsen-Schützen-Gesellschaft< aus Wittenberg unter dieser Rubrik der Absender aufgezählt. Sie nutzte die Durchreise des sächsischen

dann zweiter (1722) Diakon in Torgau. Vgl. Adelung, Fortsetzung und Ergänzung zu Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, Ergänzungsbd. 2, Sp. 1915. Der vorliegende Text entstand anläßlich des Todes der Kurfürstin und der Wiedergenesung Friedrich Augusts: Henne (Sachsens Freud und Leyd, 1727). Sowie ein anonymes Gedicht von »Zween bey der Kirche GOttes zu Pretzsch Beruffene[n] Diener[n] des Worts«: Anonym (Geburths-Fest, 1722). Vgl. weiterführend S. 213. 55

Das Gedicht Tittels ist mithin auch anläßlich einer Jagd in Wernsdorf entstanden. Tittel (Eintritt in Ihr Wermsdorf, 1724). Zur Bio-Bibliographie vgl. Meusel, Lexikon, Bd. 14, S. 84-89; Mylius, Das blühende Jena, 1743, S. 243-248, Trinius, Beytrag zu einer Geschichte berühmter und verdienter Gottesgelehrter, Bd. 1, S. 629-636 und Bd. 2, S. 2 1 8 -

56

Georg Ludwig Roloff (1616-1743), ab 1741 Diakon in Berlin. Roloff (Thränen, 1733). Vgl. Jöcher, Gelehrten-Lexicon, Bd. 3, Sp. 2196. Kirchbach (Als Das gesammte Ertz-Gebürge, 1733). Ein Bericht über die Erbhuldigung befindet sich im Sächsischen Curiositäten-Cabinet, Andere Heffte, Juli 1733, S. 119. Die sämmtliche Brüderschafft im Thaale zu Halle (Großmächtigster Monarch, 1728). In: Rüdiger, Das frolockende Berlin, 1728, fol. f4-g.

221.

57

58

48 Kurfürsten auf dem Weg nach Berlin (1728), um ihm ein >Willkommensgedicht< zu überreichen.59 Einen bedeutsamen Platz unter den Autoren des vorliegenden Textcorpus nimmt auch die >Deutsche Gesellschaft in Leipzig< ein. Panegyrische Glückwünsche an den Kurfürsten, ob im Namen der Gesellschaft, im Namen der Universität Leipzig oder von einzelnen Mitgliedern privat versandt, gehörten zum festen literarischen Repertoire der Leipziger Reformer.60 f ) Analyseergebnis: Verallgemeinernd läßt sich feststellen, daß der gesellschaftliche Status der Autoren nicht auf eine Ranghöhe beschränkt ist. Die Verfasser üben Tätigkeiten auf allen Hierarchieebenen der jeweils genannten Institutionen des Fürstenstaates aus. Eine Ausnahme bildet allein der Hof. Hohe Hofämter bekleidende Personen gehören nicht zu den Gratulanten und Bittstellern. Sie ziehen es vor, sich selbst bedichten zu lassen.61 Dies entspricht zum einen der hierarchischen Rollenverteilung des absolutistischen Fürstenstaates, zum anderen stehen dem Adel andere, wirkungsvollere Möglichkeiten der Einflußnahme auf den Regenten offen. Daneben kristallisiert sich deutlich heraus, daß in bezug auf die Zugehörigkeit der Autoren zu den genannten Berufsgruppen ein relatives quantitatives Gleichgewicht vorhanden ist. Bemerkenswerterweise handelt es sich gerade um die Arbeitsgebiete, die das Herz des geistig-intellektuellen und administrativen Apparates des Fürstenstaats bilden und auf deren personelle Besetzung der Kurfürst mittelbar oder unmittelbar Einfluß nimmt. Hohe Ämter sind allein mit kurfürstlichem Wohlwollen zu erlangen, und gute Beziehungen konnten sich gelegentlich nützlicher als fachliche Eignung erweisen. Das gesamte Handels- und Erwerbsbürgertum der Residenzstadt Dresden und der Bürgerstadt Leipzig, das zwar auf kurfürstliche Privilegien, nicht aber auf staatliche Anstellungen angewiesen ist, ist mit keinem einzigen Gedicht an den Kurfürsten vertreten. Dies ist ein weiteres Indiz für die karrierepolitisch motivierte 59

Büchsen-Schützen-Gesellschaft Wittenberg (Auf! Leucoris, 1728). In: Rüdiger, Das frolockende Berlin, 1728, fol. b-b2v.

60

Vgl. S.256ff. Belege dafür finden sich fast in jedem casualpoetischen Werk dieser Zeit. Vgl. ζ. B. Henrici, Ernst- Scherzhaffte und Satyrische Gedichte, Teil 1-5, 1727-1751; Hancke, Weltliche Gedichte, Bd. l ^ t , 1727-1735; Wentzel, Cypressen-Wald, 1701; Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728; ders., Oden 1738; sowie ders., Eigene Schriften, Teil 1-3, 1730-1739.

61

49 Produktion panegyrischer Carmina auf den regierenden Adel. Das Ergebnis der Gruppierung der Autoren entsprechend ihrer Berufe sagt daneben grundsätzliches über die Verantwortungsverteilung im Fürstenstaat aus: Jenseits des Erwerbsbürgertums stehende Intellektuelle leisten im Casualcarmen als Fürstenspiegel und Fürstenkritik präsente gesellschaftstheoretisch wegweisende Überlegungen über die Art und Weise einer idealen Regentschaft.

2.3. Die Produktions- und Rezeptionsmotivationen im Hinblick auf den Nutzen der Poesie für den Fürstenstaat Die Fragen nach dem Verhältnis von Poet und Herrscher, nach dem Nutzen der Poesie für den Fürstenstaat und der Stellung des Dichters im sozialen Gefüge gehörten zu den meist diskutierten sozioliterarischen Problemkreisen des 17. Jahrhunderts. In Widmungen, Vorreden, Poetiken und staatstheoretischen Schriften wurden sie unter unterschiedlichen Aspekten immer wieder aufgegriffen. Dichter und Theoretiker konstatierten in dieser Diskussion die Leistungsmöglichkeiten der Poesie und wiesen sie als ein unverzichtbares Repräsentationsmittel und Erziehungsinstrument im absolutistischen Fürstenstaat aus. Sie sahen den Nutzen der Literatur in der »doppelten Aufgabe von Sozialdisziplinierung und Kompensation«.62 Der Gesamtdiskurs über den Nutzen der >freien Künste< spiegelt sich auch in den Rezeptions- und Schreibmotivationen panegyrischer Casuallyrik wider. Seine wesentlichen Ansatzpunkte werden hier in zwei Fragen deutlich: Was kann Poesie für den Monarchen im Hinblick auf die Beeinflussung seiner Untertanen leisten? Inwieweit ist Poesie als ein Instrument zur Erziehung des Regenten nutzbar? In Anknüpfung an Martin Opitz benannte der Hofdichter Johann von Besser die Leistung der Poesie für den Fürstenstaat. Die Dichtkunst stelle sich in den Dienst der öffentlichen Herrschaftsrepräsentation und sie werde durch ihr Vermögen, die Größe des Monarchen »scheinen« zu lassen, zu einem wesentlichen Vermittler fürstlicher Herrschaftslegitimation und Machterhaltung. Nur die Künstler, bei

62

Zu diesem Themenkomplex Mauser, Dichtung, Religion und Gesellschaft, S. 280-290, Zit. S. 290.

50 Opitz namentlich die Dichter, vermögen die Taten der Regenten in würdiger Weise zu bewahren und für die Nachwelt zu erhalten. Allein sie würden den gewünschten Glanz und Ruhm des Monarchen erstrahlen lassen. Denn Fürsten gleichen zwar den reichen Edelsteinen, Die ihren Glantz und Werth mit auf die Welt gebracht, Doch scheinet nicht der Glantz, und kan nicht eher scheinen, Als biß des Künstlers Hand ihn sichtbar hat gemacht. 63

In seiner Konsequenz birgt der Gedanke Bessers Sprengstoff und sollte den Monarchen alarmieren. Ohne das Werk des Künstlers ist seine Person und seine Macht nicht sichtbar, verfügt er weder über »Glantz« noch »Schein«. Der Monarch, der ohne seine repräsentative Aura ein sterblicher Mensch ist, wird erst durch die Kunst zum makellosen, idealen Regenten verklärt. Die Selbstdarstellung und die Hoffnung auf Nachruhm sind zweifellos die beiden wichtigsten Rezeptionsmotive des Herrschers für panegyrische Casuallyrik in der frühen Neuzeit.64 Trag Fama, diesen Tag von Osten Und blase dessen Glantz von Süd Der Zeiten Griffel schreib' ihn an Es steige dessen Ruhm bis an das

bis zu Westen, bis Norden aus. an den Palästen, Sternen-Hauß.

Panegyrischer Poesie wird die Aufgabe zugewiesen, dem jeweiligen Monarchen die erwünschten Regententugenden zuzuschreiben und seine Herrschaft im Blick auf die Untertanen zu legitimieren. Im Einvernehmen mit den anderen Medien der höfischen Repräsentation soll auch durch Poesie eine ästhetische Wirkung auf die Untertanen erzeugt werden: Indem das Idealbild des tugendhaften Monarchen Ehrfurcht, Bewunderung und Anerkennung der Untertanen weckt, trägt es zur Erhaltung, Festigung und Stärkung der politischen Ordnung des Fürstenstaates bei. Die Erfüllung der wichtigsten Herrschaftsaufgaben, die Sicherung des Gemeinwesens nach innen und außen sowie die unermüdliche Sorge für das Landeswohl, werden dem Leser suggeriert. Panegyrik kommt demzufolge eine wichtige Funktion bei der Erziehung zu fragloser Untertanentreue zu. Indem sie das musterhafte Verhalten gehorsamer Untertanen vorstellt, demonstriert sie gesellschaft63

64

Besser, »An den Herrn Eb. v. Dankelmann«. In: Mencke, Vermischte Gedichte, 1710, S. 150. Vgl. J. D. Müller, Gedächtnüß, bes. S. 254 ff. Bastineller (Bey Glücklichster Verbindung, 1719), S. 1.

51 lieh normierte Verhaltensweisen und wirbt für diese.65 »Durch die freyen Künste lernet man die Weißheit/ und wol vnd tugendsam zu leben/ ohn ein einziges Gesetze.«66 Auch Johannes Boterus sieht dies ähnlich. Den Nutzen und Vorteil einer blühenden Kultur sieht er in ihrer Möglichkeit, die Untertanen für den Monarchen zu gewinnen und gesellschaftlich angemessenes Handeln zu popularisieren. Er charakterisiert eine erfolgreiche Repräsentationspolitik als kluge Verhaltensweise mit der es gelingt, Intellektuelle und über diese das Volk für die Regierung einzunehmen. Darumb so thuts von nöten/ daz man die Vnterthanen erstlich also gewinne/ vnd an sich ziehe/ daß sie es für jhren Nutzen halten/ vns vnterthan zu seyn/ vnnd für vns vnnd vnsere Herrschaften zu streiten: welches man mit disen Mitteln/ dadurch die Huld vnnd Gunst der Leuthen/ vnd die Reputation zu wegen gebracht wirdt [...] also daß ein Fürst, wann er solche auffenthalten thut/ damit leichtlich diß erlanget/ daß er von den seinigen geliebet/ vnd von allen hoch geachtet wirt.67

Poesie enthält in diesem Sinne ein enormes Integrationspotential, das gegebenenfalls zum Ausgleich sozialer Spannungen beitragen kann. Die Theoretiker des Fürstenstaates sehen die Dichtkunst allerdings nicht nur als Sittenlehre für die Untertanen an, sie erscheint ihnen gleichermaßen als ein probates Erziehungsmittel für den Regenten. Auch in diesem Sinne trägt Casuallyrik zur Erhaltung des Regiments bei.68 Es haben die alten Poeten und Philosophi unter ihren Gedichten und Schrifften viel gute Lehren verborgen/ fürnemlich/ wie ein junger Herr recht und wohl zu erziehen sey/ wie er sein Leben anstellen/ Land und Leute regiren sol.

Die repräsentativen und sozialintegrativen Wirkungen der Literatur erscheinen in der innerhalb der Polizeiliteratur geführten Diskussion als notwendiger Bestandteil eines funktionierenden Gemeinwesens. Im Wissen um den Nutzen der Künste für den Fürstenstaat fordern die Dichter die Anerkennung und die angemessene Honorierung ihrer

65 66

67 68

Vgl. dazu die Analyse S. 191 ff. Roseus von Fabriano, Die Vnterweisung Eines Christlichen Fürsten, 1639, S. 166. Hunold erörtert zur Begründung der Veröffentlichung seiner Anthologie das Thema: »Daß die Poesie ihre Liebhaber auf einem breiten und angenehmen Wege zur Weißheit führe«. Hunold, Auserlesene Gedichte, 1718, Vorrede an den Leser, S. 3. Vgl. auch Kühlmann, Gelehrtenrepublik, S. 339: Dichtung ist ein »brauchbares Instrument sozialer Praxis«. Boterus, Gründlicher Bericht, 1603, S. 160f. Löhneyß, Hof- Staats- und Regier-Kunst, 1679, S. 17.

52 Werke. Die beiderseitige Interessenkoppelung bindet Poet und Regent aneinander. Sie begründet einerseits für den Monarchen die Förderungspflicht für Kunst, und sie gibt andererseits angesichts der finanziellen und organisatorischen Struktur kultureller Prozesse im 17. Jahrhundert dem Dichter das moralische Recht, Mäzenatentum zu fordern. Fast alle namhaften Autoren des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts stellten sich in den Dienst der höfischen Repräsentation, und es läßt sich verfolgen, daß es oft panegyrische Werke waren, die Autorenruhm begründeten.69 Die Ausführungen über den Nutzen der Poesie verbanden die Poeten demgemäß gern mit der Aufzählung der Ehrungen, die römischen Dichtern im Kaiserreich zuteil wurden und die namhafte Poeten in aller Welt genossen. Zeitgenössische deutsche Autoren erschienen unter den Genannten dagegen selten.70 Der postulative Impetus dieser zum Topos gewordenen Beispiele vorbildlicher Kunstförderung wird nur allzu deutlich. Wirkten die sogenannten Hofpoeten wie Weckherlin, Canitz, Besser und König für die Anerkennung einer deutschen Nationalpoesie am Hof, so verfolgten bürgerliche Autoren und Autorengruppen in den von Bevormundung freieren Wirtschaftszentren wie Leipzig das gleiche Ziel. Die Vertreter bürgerlicher Ideale im absolutistischen Fürstenstaat konnten und wollten auf die > Kultfigur< des Regenten nicht verzichten. Zwei Schreibmotive treffen sich: Die Untertanenpflicht, in der bürgerlichen Kultur der Städte höfische Dichtung zu pflegen, verbindet sich mit dem Wunsch, auch eigene Ideen publik zu machen. Das Zentrum höfischer Dichtung in Deutschland im ausgehenden 17. Jahrhundert war neben dem Kaiserhof in Wien der Hof Friedrichs I. in Berlin. Nach Gottscheds Einschätzung war

69

Eindrucksvoll fuhren dies die Dichterbiographien in Zedlers Universal-Lexicon vor Augen. Das panegyrische Schaffen erhält im Lebenswerk eine Sonderstellung, selbst einzelne Texte werden erwähnt. Vgl. ζ. B. die Artikel: Valentin Pietsch (Bd. 28, Sp. 134f.) und Benjamin Neukirch (Bd. 24, Sp. 233 f.). Besonders deutlich wird es auch in den Ausfuhrungen über die Neuberin. Während chronologisch ihre Gedichte aufgelistet werden, verbleibt ihre Theaterarbeit am Rande. Zedier, Universal-Lexicon, Bd. 24, Sp. 18 f.

70

Männling, Helicon, 1704, S. 21 ff. Ähnliche Textstellen finden sich bei: Haedwig, Wolgegründete teutsche Versekunst, 1660, S. 68ff.; Kindermann, Poet, 1664, S. 22.

53 dessen Ansehen damals unter der glücklich angetretenen Regierung Friedrichs des Weisen, durch Artigkeit und Pracht, und Gnade gegen alle Künste und Wissenschaften, allen deutschen Höfen vorrangig.71

Hier wurden Johann von Besser und Freiherr Friedrich von Canitz angestellt, nach Berlin adressierten Benjamin Neukirch und Johann Valentin Pietsch die Gedichte, die Vorbildwirkung für die Gattung erlangten. Neukirch, Besser und Pietsch richteten ihren Blick auch nach Sachsen, wohin sich nach dem Tod des kunstfreundlichen preußischen Königs der Schwerpunkt höfischer Dichtung verschoben hatte. Dem Amt des Hofpoeten kam als Vermittlerposition zwischen höfischer und städtischer Kultur eine zentrale Bedeutung zu. Autoren, die diese Ämter bekleideten, waren in Literatenkreisen wegen ihres Könnens und ihres Einflusses hoch geschätzt. Das Verhältnis zwischen dem hohen Selbstwertgefühl und ihrer realen gesellschaftlichen Anerkennung empfanden die Dichter als sehr starken Gegensatz. Dem Wissen, mit Dichtung zum Ruhm des Landes beizutragen, steht die nüchterne Feststellung gegenüber, daß dies nichts gilt.72 Die Zeiten sind vergangen/ da grosse Herren einen Poeten mehr respectirten/ als einen geheimen Raht. Die ungeschickten Kerls sind zu gemein geworden. Wolten sie sich jtzo mit Gewalt darzu dringen, möchten sie eher die Bestallung eines Pritzschmeisters, oder, wenn man das Kind bey seinen Nahmen nennen will, eines kurtzweiligen Rahts und Hof-Narren bekommen.

Lebensläufe wie der Johann Christian Günthers oder Benjamin Neukirchs sind symptomatisch für den vergeblichen Appell an die Einsicht der Regenten. Opitz' Programm war auch im frühen 18. Jahrhundert noch weit davon entfernt, Wirklichkeit zu werden, denn an den meisten Höfen Deutschlands war das Bewußtsein einer Förderungspflicht für die deutsche Poesie kaum vorhanden. Oft gab es keine deutschsprachigen Hofpoeten, sondern ihnen wurden ihre italienischen und französischen Kollegen der Mode halber vorgezogen. Einheimische Poeten wurden gewöhnlich auf das Amt des Pritschenmeister verwiesen, der

71

Neukirch, Auserlesene Gedichte, 1744, Vorrede von Gottsched, fol. b3v.

72

Hunold, Die Allerneueste Art, 1707, S. 7.

54 zu höfischen Festlichkeiten im Narrenkostüm auftrat und aus dem Stegreif dichtete.73 In Dresden war das Amt des Pritschenmeisters seit 1717, dem Todesjahr des Kammersekretärs und Pritschenmeisters Balthasar Gottfried Meder, unbesetzt geblieben. Erst die bevorstehende Hochzeit des Kurprinzen (1719) und die mit ihr verbundene Notwendigkeit literarischer Repräsentation wurden zum Anlaß, über die Einrichtung entsprechender Hofämter nachzudenken. Die Grafen Jacob Heinrich von Flemming ( 1 6 6 7 - 1 7 2 8 ) und Ernst Christoph von Manteuffel (1676— 1749) empfahlen im Hinblick auf die Beschreibung der Hochzeitsfeierlichkeiten den nunmehr anstellungslosen, ehemaligen preußischen Hofdichter Johann von Besser. Besser galt als ein herausragender Spezialist für höfische Etikette, dem auch die feinsten Nuancen der Zeremonialwissenschaft geläufig waren. 74 Auf diesem Gebiet sollte auch seine Tätigkeit in Dresden liegen. Er könne »künfftig überhaupt in allen und ieden Ceremonien-Vorfällen« nützlich werden.75 Es war also sein Ruf als Kenner des Zeremoniells, der zu Bessers Berufung und seinen höfischen Ehren in Dresden führte. Aus seiner Feder ist denn auch kaum Casualpoesie auf den Dresdner Hof überliefert. Die einzige Lobschrift auf Friedrich August, die während seiner Dresdner Zeit entstand, betraf die Hochzeit des Kurprinzen (1719). Die Beschreibung der Festlichkeiten wurde allerdings erst 1728 und nicht im geplanten Umfang fertiggestellt.76 Die repräsentativen Pflichten eines Prit73

Bebermeyer, Pritschmeister: In: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte, Bd. 3, S. 2 5 7 - 2 6 2 ; sowie den Artikel Hofdichter von Haller in: ebenda, Bd. I, S. 687 (mit einer zeittypischen Abwertung der dichterischen Leistung der Hofpoeten).

74

»Ein Mann von vieler Beredsamkeit und Kundschafft des Ceremoniels von allen Europäischen Höfen, wie nicht minder ein Teutscher Poet, welcher an sinnreichen Einfallen und reinem Teutsch seines gleichen nicht hatte«, schreibt Zedier und erwähnt Bessers »große Bibliothek in Hof- und Ceremoniell-Sachen«.August der Strarke erwarb diese Bibliothek nach Bessers Tod. Zedier, Universal-Lexicon, Bd. 3, Sp. 1506.

75

König, Lebens-Beschreibung. In: Besser, Schrifften, 1732, S. XCIV.

76

Besser, Lob-Schrifft An Ihro Königliche Majestät von Pohlen, über die vielen und herrlichen Festivitäten, die bey dem Beylager seiner Hoheit, des königlichen Printzens vorgegangen. Geschrieben und übergeben im Jahr 1728. In: ders., Schrifften, 2. Teil, 1732, S. 4 3 2 - 4 5 0 . Johann Ulrich König, der Bessers Alterslaunen wiederholt erwähnt und unter ihnen offensichtlich nicht wenig litt, schreibt über Bessers Dresdner Zeit: »Allein, wie er an sich selbst, von Jugend auf, sehr langsam arbeitete, so ging es im Alter noch weit schwerer zu, und bald hernach schien es gar, als ob sein Apollo mit dem Könige von Preussen zugleich abgestorben wäre. Denn, von solcher Zeit an, konte er weder ietztbenannte Stücke, noch das auf den Prinz Eugen angefangene Lob-Gedicht vollends zu Ende bringen, wozu ihm das erforderliche Feuer schon entgangen war. Und auch hier,

55 schenmeisters und Hofpoeten blieben so trotz der Bestallung Bessers unerledigt. Um die poetische Unterhaltung während der bevorstehenden Festlichkeiten zu gewährleisten sowie deren Glanz für die Nachwelt zu bewahren, war es nötig, Besser einen weiteren Poeten zur Seite zu stellen. Der geeignete Kandidat sollte in einem Wettdichten von fünf Bewerbern vor dem König gekürt werden. Neben Johann Christian Günther und dem königlichen Komödianten Poisson nahmen an ihm drei heute nicht mehr bekannte Dichter teil.77 Die Wettbewerbssituation offenbart deutlich, welche Erwartungen an einen Pritschenmeister gestellt wurden und welche Spannungen sich für einen nach künstlerischer Vollkommenheit strebenden Dichter bei der Wahl zwischen Anerkennung oder Mißachtung, materieller Sicherheit oder Armut ergaben.

2.3.1. Das Dresdner Wettdichten 1719 - Paradigma der Situation höfischer Poesie Als die vakante Stelle des Pritschenmeisters am Dresdner Hof neu besetzt werden sollte, hatte Johann Burkhard Mencke dem Kurfürsten geraten, diese in das Amt eines Hofpoeten umzuwandeln, um das Ansehen der Poesie am sächsischen Hof aufzuwerten. Für diese Position schlug Mencke Johann Christian Günther vor, den er seit einiger Zeit förderte.78 Seit seiner Wittenberger Studienzeit bestritt Günther seinen Lebensunterhalt mit Casualpoesie.79 Eine Investition in die Zukunft sollte seine Krönung zum >Poeta laureatus< in Wittenberg werden, doch hatte ihm diese außer Schulden und dem verhängnisvollen Bruch mit dem Vater nichts eingetragen. Mit dem auf Menckes Anraten entstandenen Gedicht auf Prinz Eugen war ihm endlich der nationale literarische Durchbruch geglückt, auf eine Unterstützung aus Wien hatte er

77 78 79

da er Beylagers-Festivitäten vom Jahre 1719 beschreiben solte, hat er in acht Jahren nichts mehr als die hier eingerückte Lob-Rede auf Ihro Königl. Maj. von Pohlen zuwege gebracht, die er der Beylagers-Beschreibung statt einer Zuschrifft vorsetzen wolte.« König, Lebens-Beschreibung. In: Besser, Schrifften, 1732, S. XXVII. Gottsched bezeichnet diesen von König verfaßten Lebenslauf als »Schandseule«. Vgl. Neukirch, Auserlesene Gedichte, 1744, Vorrede von Gottsched, fol. a2v. Zur Identität Poisons, die nicht ganz geklärt ist, vgl. Krämer, Günther, S. 447, Anm. 465. Ebenda, S. 440, Anm. 432. Bölhoff, Johann Christian Günther, Bd. 3, S. 21.

56 jedoch vergeblich gehofft.80 Die Möglichkeit, seiner dichterischen Existenz einen festen Boden in Dresden zu geben, konnte Günther also nicht ungenutzt lassen.81 Nicht im Unklaren über die Konventionen höfischer Poesie, jedoch in Erwartung, sich einem seinem Selbstverständnis als Dichter und dem Anspruch des Regenten gemäßen Wettkampf zu stellen, scheiterte Günther an der Forderung des Hofes, sich selbst zu verleugnen. Während seine Mitstreiter die vier verlangten Schulformen mit konventionellen Lobesformeln ausfüllten - »Reime quälten«, wie es Günther nannte, - und das Lob des Königs erhielten, versagte Günther und unterlag im Wettkampf.82 Denn als mein Pegasus vier Schulen machen sollte, So stund der lahme Gaul, als wenn er taumeln wollte.83

Es sei dahingestellt, ob der Ankunftstrunk das Seinige dazu beitrug,84 ob es die majestätische Erscheinung des Königs war, die Günther verwirrte, oder ob das Scheitern »durch einen heimlichen Widerwillen des Bewerbers selbst« verursacht wurde.85 Wesentlich ist vielmehr, daß sich der in höfischen Dingen unerfahrene Dichter gerade einem Wettbewerb gestellt hatte, bei dem eben nicht die poetische Leistung, sondern höfisch-politisches Verhalten über Erfolg und Mißerfolg entschied. Günther stellt dies im Nachhinein selbst fest: Ich kam und sah, und sieh, ich war so gut betrogen Als jener, der das Fleisch bey Schattenwerck verlor. Mein ganzer Vortheil war ein leer- und magres Loben.

80

81

Immerhin erhielt er aus Breslau ein ansehnliches Geldgeschenk. Bölhoff, ebenda; Krämer, Günther, S. 168 ff. sowie S. 422, Anm. 381. Dichtung war im frühen 18. Jahrhundert noch ausschließlich als Nebenstundenpoesie denkbar. Zum Problem des freien Schriftstellers und der Notwendigkeit mäzenatischer Förderung am Beispiel Günthers vgl. Ungern-Sternberg, Die Armut des Poeten. In: Text und Kritik 74/75 (1982), S. 85-109.

82

Vgl. Günthers satirischen Spott über die Verse seiner Mitbewerber: Günther (Unterthänigste Lobschrift, 1719). In: ders., Sämtliche Werke, Bd. IV, S. 183, Vers 41 ff. Vgl. auch ders., An Herrn Brandenburg aus Mecklenburg. In: ders., Sämtliche Werke, Bd. III, S. 70ff.

83

Günther (Unterthänigste Lobschrift, 1719). In: ders., Sämtliche Werke, Bd. IV, S. 183, Vers l l f f . Zum Wettdichten vgl. Krämer, Günther, S. 188ff.; Rosenmüller, König, S. 23 ff.

84

Klärendes zur angeblichen Trunkenheit Günthers, dem Aufkommen dieses Gerüchts und seinem Weg durch die Forschungsliteratur bei Krämer, Günther, S. 445, Anm. 445 sowie S. 447, Anm. 465; Rosenmüller, König, S. 26ff. Bölhoff, Günther, Bd. III, S. 22.

85

57 Ein Kerl, der Reime quält und nach der Pritsche mißt, Kommt an und sticht mich ab, nicht wegen netter Proben, Nein, sondern weil er nur ein beßrer Hofnarr ist.86

Der Gegensatz zwischen Günthers Selbstverständnis als Dichter und den Erfordernissen höfischer Dichtkunst um 1700 in Deutschland ließen ihn für ein solches Amt nicht in Frage kommen. Denn Günther strebte nicht nach sozialer Sicherheit, sondern er suchte die bestmöglichen Bedingungen zur »Vollendung [s]eines großen poetischen Talents«.87 Dies war ausschließlich im Modell des Mäzenatentums denkbar, das im Gedanken von gegenseitiger Nützlichkeit von Poet und Herrscher begründet war.88 Als Resümee seiner Dresdner Erfahrung entwarf Johann Christian Günther in der Unterthänigste[n] Lobschrift auf Ihro Königliche Majestät in Polen und Churfiirstl. Durchl. von Sachsen, Herrn Friedrichs Augusti, Unvergleichliche [...] Thaten ein idealtypisches Modell höfischen Mäzenatentums, das er an antiken und französischen Maßstäben maß.89 Die Misere höfischer Dichtkunst, die Günther in diesem Gedicht aufzeigte, betraf jedoch nicht allein die mangelnde Schutzbereitschaft der Regenten, sondern darüber hinaus auch die am Hof herrschende künstlerische Praxis. In die Topoi traditioneller Hofkritik gekleidet, sah er in der von »Stümpern« vorgetragenen Heuchelei und Schmeichelei eine Gefahr für den Regenten und seinen Nachruhm.90 Im Gegensatz zu den darstellenden Künsten führe die Poesie ein Schattendasein am Hof, ins Narrenkostüm gezwungen, werden ihr lediglich »zwey Bogen voller Nichts« abverlangt.91 Darin erschöpfe sich keineswegs das Leistungsvermögen der Poesie für den Fürstenstaat. Dem Regenten gebühre ein »gründlich 86

87

88

89

90

91

Günther, An Herrn Gottlieb Milich. In: ders., Sämtliche Werke, Bd. III, S. 74ff., Vers 46 ff. Stenzel, Pegasus im Joche. In: Meid (Hg.), Gedichte und Interpretationen, Bd. 1: Renaissance und Barock, S. 395^402, Zit. 398. Vgl. auch Günther (Unterthänigste Lobschrift, 1719). In: ders., Sämtliche Werke, Bd. IV, S. 193, Vers 368ff. Vgl. Drux, Das Wider Viele Ungegründete Vorwürfe Vertheidigte Frauenzimmer. In: Johann Christian Günther, S. 21-38, bes. S. 29f., 38; Pott, Apollo, ein Patient. In: Ebenda, S. 9-20, bes. S. 15 ff. Zu Günthers Argumentationssystem in diesem Gedicht vgl. Ungern-Sternberg, Die Armut des Poeten. In: Text und Kritik 74/75 (1982), S. 85-109, S. 99ff. Wiederkehrende Argumente auch bei Stenzel, Pegasus im Joche. In: Meid (Hg.), Gedichte und Interpretationen, Bd. 1: Renaissance und Barock, S. 389ff. Günther (Unterthänigste Lobschrift, 1719). In: ders., Sämtliche Werke, Bd. IV, S. 183, Vers 25 ff. Ebenda, S. 185, Vers 92.

58 Wercke«, das sowohl »Verstand und Zeit« als auch »Kunst und Fleiß« erfordere, weil der Dichter und seine Kunst das Ansehen des Regenten bei der Nachwelt bildeten.92 Günther forderte in diesem Gedicht in geschickter Mischung aus Fürstenlob und Hofkritik schließlich die Unterstützung für ein Kunstkonzept, wie er es vertrat. Für seine Muse begehrte er einen Platz am Hof. Erlaube, daß ich stets mit Ehrfurcht und mit Liebe Mein schlechtes Saythenspiel an deinen Thaten übe. Dies ist mein Zeitvertreib und angebohrnes Pfund. [...] Ich lob und ehre sie und liebe meinen Stand Und will zufrieden seyn, wenn Friedrichs Gnadenhand Den Musen Schatten giebt, ich aber nur im Stillen Ein ewig Heldenbuch mit deßen Ruhm erfüllen Und einmahl sagen kan: Ihr Musen, gute Nacht, Hängt Kiel und Saythen auf! 93

Dieser deutliche Text Günthers zeigt die Vehemenz und die Ernsthaftigkeit, mit der Dichter im frühen 18. Jahrhundert der Ehre ihres Landes zu dienen suchten. Das Lobgedicht verfehlte jedoch seine Wirkung, es führte weder zur erwünschten Anstellung noch zu einer angemessenen Belohnung. Die Vergeblichkeit des Bemühens spricht allerdings für den Realitätsgehalt der Diagnose Günthers über den Zustand höfischer Poesie im frühen 18. Jahrhundert: Ach, warum klagt allein die arme Poesie? Sie kommt, sie fallt und fast dein väterliches Knie Und weint dich freundlich an und sucht in deinen Armen Und sucht und hoft es auch, ein königlich Erbarmen. Sie irrt verwaist herum, kommt nirgends an und ein Und muß in deutscher Luft des Glückes Schauspiel seyn. Man drückt sie in der Stadt, man spottet ihr bey Hofe Und nennt sie nur aus Scherz die abgedanckte Zofe. Dergleichen harter Schimpf geht ihrem Adel nah, Worauf doch Rom, Athen und Franckreichs Ludwig [!]sah. Herr, hilf ihr auch bey uns und mehre deine Tittel; Ein König und ein Held hat viel Erlösungsmittel. 94

Dem Widerspruch zwischen Anspruch und Wirklichkeit des höfischen Dichtens konnte Johann Ulrich König besser standhalten. Im Unter92 93 94

Ebenda, S. 185, Vers 95 f. Ebenda, S. 193, Vers 375 f., 381 ff. Ebenda, S. 191, Vers 305 ff.

59 schied zu Günther war er ein Hofmann. Er strebte, über gute Kontakte verfügend und die Raffinessen höfischen Stellungsspiels beherrschend, schon längere Zeit nach der vakanten Anstellung in Dresden und erhielt sie schließlich, auch ohne am Wettbewerb teilgenommen zu haben. Günther schien erleichtert gewesen zu sein, daß ihm ein ernstzunehmender Mann wie König und nicht der verachtete Poisson vorgezogen wurde, und er schrieb - allerdings nicht ohne Ironie: Aus Dresden hör ich gern, daß das, wornach ich stand Auf Hamburgs Dichter fällt; der Mann ist schon gewand Und läßt den Pegasus nach Hofart glücklich draben; Ein König wie August muß solchen König haben. 95

2.3.2. Die Position Johann Ulrich Königs am Dresdner Hof Johann Ulrich König hatte sich in seinen Hamburger Jahren um die Förderung einer deutschen Nationalpoesie nach dem Vorbild Frankreichs bemüht. Die enge Freundschaft mit Richey und Brockes, mit denen er 1715 die >Teutschübende Gesellschaft in Hamburg gegründet hatte, leitete Königs Beschäftigung mit Boileau und die Hinwendung zu einer gedämpften, natürlichen Schreibart ein. Durch zahlreiche Gelegenheitsgedichte auf Hamburger Bürger war er zudem als solider Handwerker bekannt geworden.96 König hatte im Vorfeld der Hochzeit des Kurprinzen (1719) zwei Texte geschrieben, die Eilfertigen Gedancken anläßlich der zur Hochzeit veranstalteten Wirtschaft der zwölf Nationen und einen - mir nicht vorliegenden - handschriftlichen Text anläßlich der Vermählung des Kammermohren mit einer Mohrin.97 Diese Hochzeit hatte August der Starke als komödiantische Einstimmung auf die Lustbarkeiten der Hochzeit des Kurprinzen gedacht. König ließ seine Hochzeitsgratulation während der Feier zirkulieren, und sie fiel Besser in die Hände,

95

96

97

Günther, An Herrn Haas. [...]. In: ders., Sämtliche Werke, Bd. III, S. 113ff. Zit. S. 116, Vers 133ff. Vgl. weiterführend Krämer, Günther, S. 448, Anm. 465. Vgl. Petersen, Die Teutschübende Gesellschaft in Hamburg. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburger Geschichte 2 (1847), S. 523-564; Marigold, Zu einigen Gelegenheitsdichtungen von Johann Ulrich König. In: Wolfenbütteler Barocknachrichten, Jg. VIII (1981), H. 3, S. 246-250. König (Eilfertige Gedancken, 1719).

60 dessen Aufmerksamkeit der Text erregte.98 Nach diesem Erfolg ließ König nicht locker und zog mit seinem Helden-Lob Sr. Königl. Maj. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Friedrich Augusts/ bey Gelegenheit Des hohen und prächtigsten EINZUGS Der jüngstvermählten Königl. und Chur-Printzl. Hoheiten/ Hoheiten/ allerunterthänigst besungen von König alle Register höfischer >Lobdichtung.Pflicht und Schuldigkeit gegenüber dem Regenten galt für jeden Untertanen. Hat ieder Unterthan zu treuen Wündschen Recht/ So gönne/Großer Fürst/ daß ein verpflichter Knecht/ Den Deine Sanfftmuth offt pflegt schertzend anzuhören/ Auch sich im Ernste darff bemühn/ Dich zu verehren. 118

Die topische Formel >Pflicht und Schuldigkeit erinnert an das in der Erbhuldigung geleistete Treuebekenntnis, in welchem Treue, Gehorsam, Dienstfertigkeit und Untertänigkeit als Verhaltensnormen der Untertanen rechtlich fixiert wurden. Eine mögliche Formel für die Huldigung lautet bei Rohr: Ich will Serenissimo von Unterthänigkeit wegen getreu, gewärtig und gehorsam seyn, [...] und alles thun, was Herkommens, und getreue Unterthanen ihren Erb-Herrn und

116

117

118

König, Lebens-Beschreibung. In: Besser, Schrifften, 1732. S. XXXVII, auch S. LXXXVI. Gleichermaßen äußert sich Erdmann Uhse, Wohl-informirter Poet, 1719, S. 7: »Poesie [...] machet uns bey andern Leuthen offtmahls überaus beliebt.« Riemer, Standes-Rhetorica, 1685, S. 13: »Hingegen ist kein Ambt bey Hofe/ ja kein bürgerlich Dienstgen in der Stadt/ welches nicht zum wenigsten seinen Neu-Jahrs-Wundsch/ seine Gratulation bey Hochzeiten/ Kind-Tauffen/ Verlöbnissen und dergleichen/ immerfort von Nöthen hat. Und ie zierlicher diese Complimenta abgehen; ie recommendirter ist derselbe Meister.« Zur Differenzierung von Pflicht/Schuldigkeit/Wille vgl. Segebrecht, Gelegenheitsgedicht, S. 175f.; Drees, Die soziale Funktion, S. 172f„ 452. Meder (Eintritt des 1710. Jahres, 1710), S. 1. Oder: Anonym (FrleDe, 1714), S. 1: Großmächtiger Monarch/ ist einer Magd vergönnt/ Um Deinen Hohen Thron Fuß-fällig sich zu winden/ Und heut/ da Jedermann auff schöne Wünsche sinnt/ Aus Einfalt/ doch aus Treu/ auch einen Wunsch zu binden.

66 Landes-Fürsten zu thun schuldig und pflichtig fährlich. 119

sind, alles getreulich und ohnge-

Sinngemäß und wörtlich greift die Insinuation eines panegyrischen Gedichtes an den Regenten auf diesen Treueeid zurück: Großmächtigster, vergieb, daß meine Niedrigkeit Ob deiner Wiederkunfft, die aller Brust ergötzet Und unser Vaterland gantz aus sich selber setzet, In Demuths-voller Pflicht ein treues Blatt Dir weyht! 120 Da nun ein ieder Knecht sich heute wird erfreun, Heißt Unterthänigkeit mich nicht den letzten seyn. Vergönne, daß der Dir gern will zu Füssen liegen, Sich heute mag mit Dir ergötzen und vergnügen. Die Kühnheit hat mich nicht zur Freude angeflammt, Die bloß von Schuldigkeit und Ehrerbietung stammt, Und also kan ich nicht des Hertzens Trieb verschweigen, Ich will denselbigen nach Möglichkeit bezeigen [...].121

Für die Universitäten waren die Gratulationen zu Feierlichkeiten im Herrscherhaus eine obligatorische Leistung, der die jeweiligen Ordinarien für Poesie und Wohlredenheit sowie poetisch und wissenschaftlich ausgewiesene Professoren nachkamen. Als Beispiel sei Johann Valentin Pietsch genannt. Er schrieb in seinem Amt als Ordinarius für Poesie in Königsberg jährlich ein Gedicht auf den preußischen Krönungstag sowie den Geburtstag Friedrichs I.122 Diese Pflichterfüllung gegenüber dem Regenten erscheint in den Gedichten als ein inneres Bedürfnis des Autors. Sie wird als »Hertzens-Trieb« definiert, der sich in der Freude der Untertanen über das Ereignis im Herrscherhaus äußert.123 Die Beteuerung von Unterta119

Rohr, Ceremoniel-Wissenschaft Der großen Herren, 1733, S. 674f. Hervorhebung Κ. H. Im kursächsischen Erbhuldigungseid 1694 oder 1733 hieß es »[...] und Ihrer Churfürstlichen Durchlauchtigkeit schuldige Dienste, Pflicht und Gehorsam leisten«.

120

Engelschall (Die allgemeine Sächsische Freude, 1727), S. 1. Hervorhebung Κ. H. Holtzendorff (Geburths-Tag, 1720), S. 1. Hervorhebung Κ. H. Zu den Implikationen des Schreibprogrammes der Freude vgl. S. 136ff. Pietsch, Gesamiete Poetische Schrifften, 1725. Universität Leipzig (Als der Allerdurchlauchtigste, 1727), S. 1: Was thönt doch vor ein Freuden-Schall In aller Sachsen Hertz und Lippen? So auch Segebrecht: »Die >Pflicht< ist, recht verstanden, die gefühlsbestimmte innere Übereinstimmung mit dem, was sich gehört; sie ist kein >ZwangGratulanten< wurden in >Überflußordnungen< daher nicht selten im 127

Zusammenhang mit Bettlern genannt.

2.4.2. Die Honorare der Autoren Das Autorenhonorar und das Einverständnis der Dichter mit ihrer Entlohnung erweisen sich von Fall zu Fall als sehr unterschiedlich. Bekannte Casualdichter, die wie Besser hauptberuflich schrieben oder die wie Henrici professionell in den Nebenstunden für einen festen Kundenkreis dichteten, wurden gut und regelmäßig entlohnt. Für sie bestand kein Grund zur Klage, wie Henricis Zeilen zeigen: Sie [die Poesie] sieht, ich habe nicht viel eigen, Drum zahlt sie mir vor meine Müh. [...] Wir übertreffen die Carnickel An ihrer offtern Fruchtbarkeit. Wir brauchen darzu wenig Nahrung, Wir machen Kinder auf den Kauff. Dabey bezeuget die Erfahrung, Man nähme sie gar freundlich auf. 128

Kritischer stellte sich dagegen die soziale Situation derer dar, die als >Mietpoeten< oder >Gratulanten< allein auf die Einnahmen ihrer Poesie angewiesen waren. Oft waren es Studenten oder mittellose Akademiker, die schnell und routiniert das gewünschte Casualgedicht produzierten und so ihren Lebensunterhalt zu bestreiten suchten. Zuletzt sind andre noch, die, da sie weder lieben Noch erbegierig sind, von Armuth angetrieben, Bloß aus Verzweiffelung zu Dichtern worden seyn, Ein Vers bringt denn und wenn vier gute Groschen ein.129

Die Klage über eine ungenügende Bezahlung ging vor allem von diesen Autoren aus, da die Zuwendungen der Adressaten in den seltensten Fällen dafür ausreichten, daß die Autoren ihren Lebensunterhalt bestreiten konnten. Zentren, in denen sich die Gratulanten zusammenfan-

127 128

129

Drees, Die soziale Funktion, S. 172. Henrici, Bey der S. und F. Hochzeit, den 22. Jul. 1726. In: ders., Gedichte, Bd. I, 1727, S. 421 f. Mencke, Satire vom Mißbrauch der Poesie. In: ders., Vermischte Gedichte, 1710, S. 192f. Zur Höhe der Entlohung siehe unten, S. 69f.

69 den, waren die Residenz- und Universitätsstädte. Dort boten die sozialen und kulturellen Verhältnisse sowie die literarische Infrastruktur gute Möglichkeiten für dieses Gewerbe.130 In krassem Gegensatz zu ihrer gesellschaftlichen Funktion und Leistung sahen sich die Autoren wie Bettler honoriert. Die Willkür der Bezahlung avancierte zu einer topischen Klage und die Autoren wurden nicht müde, auf dieses Problem hinzuweisen.131 Das Jetzt-Lebende Leipzig, eine Chronik, die die Geschehnisse und die soziale Struktur der Messestadt festhielt, schien ihnen in der Ausgabe des Jahres 1726 Recht zu geben. Die Gratulanten, die im zeitgenössischen Verständnis »größtentheils arme ohn beförderte Studenten oder auch unbrauchbare Conversi« waren, zählten zur den Almosenempfängern des Fürstenstaates. Ihrer Armut entsprechend, waren sie meist sogar auf ein von öffentlicher Hand finanziertes Begräbnis angewiesen.132 Die Höhe der Honorare, die Mietpoeten für Gratulationen in bürgerlichen Kreisen erhielten, ist nur schwer feststellbar. Die von Johann Burkhard Mencke in der oben genannten Satire angeführten »vier gutefn] Groschen« sind sicher untertrieben. Wolfgang von UngernSternberg errechnete ein Entgelt von 12-16 Groschen pro Bogen als Vergütung eines Autors beim Buchhändler.133 Bei Benjamin Neukirch wurde an einer anderen Stelle der wesentlich höhere Betrag von einem Taler für ein Lied genannt.134 Damit sind wohl die Untergrenzen der Honorare markiert. Generell kann man davon ausgehen, daß der jeweilige Lohn des Dichters vom Verhältnis zwischen Absender und Adressat, der sozialen Position der beiden Parteien und nicht zuletzt auch vom Bekanntheitsgrad des Autors abhing. Dafür spricht auch Neukirchs obige Angabe. Bei Gedichten an den regierenden Adel konnten allerdings Spitzenverdienste erzielt werden. Ausgaben »zu allerhand Belohnungen, Verehrungen und Geschencken« waren unter dem Posten »Außerordentliche und unbeständige Ausgaben« fester Bestandteil der Hofökonomie.135 Jan Drees errechnete, daß die Autoren der Trauergedichte auf Graf Carl Gustav von Wrangel (gest. 1680) pro Carmen ca. 130

Zu Dresden siehe Zeiler, Das literarische Leben in Dresden, S. 77ff. Zu Leipzig vgl. Witkowski, Das literarische Leben, S. 261 ff.

131

Vgl. Segebrecht, Gelegenheitsgedicht, S. 195 ff. Sicul, Leipziger Annalen, 1726, Bd. 4, S. 23. Ungern-Sternberg, Die Armut des Poeten. In: Text und Kritik 74/75 (1982), S. 85-109. Mencke, Vermischte Gedichte, 1710, S. 192f.; Neukirch, Satyren und Poetische Briefe, 1757, S. 94 ff. Moser, Hofrecht, II. Buch, 1755, IV. Kap. § 6.

132 133 134

135

70 10 Reichstaler in Silbermünzen erhielten. Für ein Gedicht auf das schwedische Königshaus verzeichnete er 80 Taler, was dem Jahreslohn eines Informators in Stockholm entsprach.136 Ansehnliche 50 Gulden Belohnung und einen freien Wunsch erhielt Picander für ein Gedicht auf August den Starken anläßlich dessen Rückkunft nach Sachsen (1727).137 Doch auch diese Löhne bewegen sich noch am unteren Rand des Erreichbaren. Die beliebten und bekannten Autoren des ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhunderts wie Besser, Pietsch und König erzielten beträchtlich höhere Honorare. Johann von Bessers Einnahmen stiegen ansehnlich seit 1688, als er für das Gedicht auf die Erbhuldigung Friedrich IV. von Brandenburg die Bestallung zum Wirklichen Legationsrat mit einem Jahresverdienst von 300 Talern erhielt.138 Für das Hochzeitsgedicht auf die Vermählung der brandenburgischen Kurprinzessin Louise Dorothea Sophia (1700) wurde er mit 1000 Talern, für das Gedicht anläßlich der Krönunung des brandenburgischen Kurfürsten zu Friedrich I., König von Preußen (1701) mit 2000 und für das Trauercarmen auf Sophie Charlotte mit 3000 Talern honoriert.139 Valentin Pietsch war ebensolche Summen gewöhnt: Die 1000 Rubel, die er als Belohnung für das Krönungsgedicht auf die russische Kaiserin Anna erhielt, galten unter den Zeitgenossen als außerordentlich hoch.140 Auch Johann Ulrich Königs Einnahmen stiegen mit den Jahren bedeutend. Hatte er 1719 mit 500 Talern seine Karriere am Dresdner Hof begonnen, so bezog er, nachdem er als Bessers Nachfolger 1727 zum Zeremonienmeister ernannt worden war und schließlich 1733 nochmals zum Hof- und Zeremonienrat befördert wurde, ein Salär von 1333 Taler pro Jahr ohne Nebeneinkünfte.141

136 137

138 139 140 141

Drees, Die soziale Funktion, S. 160 ff. Gercke, Historie der Stadt und Bergfestung Stolpen, 1764, S. 220. Es ist möglich, daß sich Gercke hier irrt und es sich um ein Geschenk von 50 Groschen handelt, was immer noch ein erhebliche Summe darstellt. König, Lebens-Beschreibung. In: Besser, Schrifften, 1732, S. LXI. Dorn, Benjamin Neukirch, S. 11, Anm. 2. Hülle, Johann Valentin Pietsch, S. 83. Zeiler, Literaturverhältnisse, S. 82; Wittmann, Geschichte des deutschen Buchhandels, S. 101 (dort mit Druckfehler: 1723 statt 1733).

71 2.4.3. Berufliche Beförderung Wie bereits erwähnt, konnte Casuallyrik auch ganz konkret helfen, die berufliche Entwicklung des Autors zu beschleunigen. Den verheißungsvollen Anfang der Karriere Pietschs stellte beispielsweise die Ode auf den Sieg Prinz Eugens von Savoyen über die Türken dar. Sie wurde in der literarischen Öffentlichkeit stark beachtet und trug ihm die Professur für Poetik in Königsberg ein.142 Auch in der Person Christian Friedrich Henricis, eines beispielhaften Vertreters erfolgreicher Gratulantenpoesie, ist die Verflechtung von beruflichem Aufstieg und Dichtung offensichtlich. Er erhielt seine erste Anstellung bei der Post dank eines Gedichtes an August den Starken und konnte sich während seiner gesamten beruflichen Laufbahn auf seine durch Poesie verpflichteten Mäzene, die Grafen von Flemming und von Brühl, verlassen. Höhepunkt der königlichen Gunst war, daß dem Beamten von Friedrich August II. der »sogenannte Schloßgarten an der Vestung Pleißenburg, nebst der Erlaubnis, ein Wohnhaus darauf zu bauen« geschenkt wurde.143 Ähnliche Erfolge konnte der Vielschreiber Johann Christian Troemer in seinem beruflichen Fortkommen aufweisen. Auch er gelangte in ein hohes Amt bei der Post.144 Nicht zuletzt sei in diesem Zusammenhang auch Gottfried Benjamin Hancke erwähnt. Seine Dichtung war eng mit seinem Gönner Anton Graf von Sporck (16621738) verbunden, der ihm auch den Weg nach Dresden ebnete. Zu seiner ersten dortigen Anstellung als Accissekretär soll das Gedicht auf den Karneval 1725 wesentlich beigetragen haben.145 Folgende zwei Belege über die Leipziger Universität seien schließlich noch erbracht, um den Wunsch der Autoren, sich mit Panegyrik eine erhöhte gesellschaftliche Reputation zu erwerben, zu illustrieren.

142

143

144

145

»Denn ohngeachtet, brachte ihm dieses herrliche Werck nicht nur die damals ledige Poetische Professor-Stelle in Königsberg, sondern auch durch gantz Teutschland den Namen eines grossen Poeten zu wege.« Gottsched, Vorrede. In: Pietsch, Gesamiete Poetische Schrifften, 1725, Bl. bv. Vgl. weitere zeitgenössische Bewertungen bei Hülle, Johann Valentin Pietsch, S. 48 f. Gercke, Historie der Stadt und Bergfestung Stolpen, 1764, S. 220; Floßmann, Picander, S. 11 ff., 35 ff. Troemer erlangte den Rang des Oberpostkommissars. Zedier, Bd. 45, Sp. 1041. Vgl. auch S. 46. Hancke (Carneval, 1725). Vgl. auch S. 46, sowie Benedikt, Franz Anton Graf von Sporck, S. 249ff.; Burkert, Gottfried Benjamin Hancke, bes. S. 5.

72 Ein ambitionierter Student bewarb sich beim Senat darum, zur Feier der Inthronisation des Kurfürsten Friedrich August II. als König in Polen August III. (1734) die Festrede halten zu dürfen. In der diesbezüglichen Akte des Universitätsarchivs Leipzig ist die Anfrage, die während der Senatssitzungen verhandelt und positiv beschieden wurde, dokumentiert. Johann Christoph von Ponickau hat bey der Academie angefraget, daß ihm erlaubet werden möchte, zur Erzeigung seiner alleruntherthänigsten Devotion gegen Ihre Königl. Maj. in Pohlen und Chur-Fürstl. Durchl. in Sachsen, eine solenne Oration auf heutigen 5. Oktober als den Wahl-Tage Ihro königl. Maj. zum Könige in Pohlen zu halten. 146

In einer vorhergehenden Sitzung des Senates, in der über die Ausgestaltung der Feier zur Erbhuldigung Friedrich Augusts II. (1733) beraten wurde, stand die Frage zur Debatte, wer das Huldigungscarmen schreiben solle. Die Wahl fiel auf den anerkannten Juristen Friedrich Otto Mencke (1708-1754), den Sohn Johann Burkhard Menckes.147 Auf Anfrage teilte dieser der Universitätsleitung mit, daß er nur unter einer Bedingung bereit sei, seine Dienste der Universität zur Verfügung zu stellen: Das Gedicht müsse seinen Namen tragen.148 Da die Universität Geschlossenheit wünschte und nicht einem Einzelnen ein Vortrittsrecht einräumen wollte, lehnte sie ab und verpflichtete den Juristen Ludwig Christian Crell (1671-1733) als Autor des Gedichtes. Für Crell blieb dann allerdings wirklich nur die Pflicht. Er erhielt lediglich sechs Groschen für seine Arbeit.149 Die Offenheit, mit der Autoren und Adressaten die vielfältigen Recommendationsmöglichkeiten mittels Casualpoesie preisen und nutzen, muß als Indiz für den von der höfischen Gesellschaft ausgehenden gesellschaftlichen Wandel von der »barocken Gesinnungsethik zur Erfolgsethik« gewertet werden.150 An die Stelle innerer Werte und Tu-

146

147

148

149 150

Acta: Die vom Hrn. Johann Christoph von Ponickau in memoriam Electionis [...] Friderici Augusti [...] gehaltene Orationem solennem betref. Anno 1736. Friedrich Otto Mencke gab seit 1732 die Acta Eruditorum heraus und wurde 1735 zum polnischen und kursächsischen Hof- und Justizrat ernannt. Vgl. ADB, Bd. 21, S. 311. »Habe Herr Liz. Mencke sich declariret, daß er den Panegyricum nicht vertigen wolle, wenn sein Nähme nicht vorgesetzet würde.« Acta: Die Erbhuldigung [...] Friderici Augusti II. Anno 1733, Bl. 18v. Ebenda, Bl. 89. Zu Crell siehe Jöcher, Gelehrten-Lexicon, Bd. 1, Sp. 2185. Beetz, Höflichkeit, S. 298.

73 genden ist die Dominanz der Äußerlichkeit und der Verstellungskunst getreten, deren Schlagworte >Politesse< und >Galanterie< sind. Diese spezifische Art der Rationalität, die dem Konzept der Politischen Klugheit< eigen ist, definiert das Handeln des Einzelnen vor allem unter dem Aspekt des möglichen Gewinns oder Verlusts von Prestige. Aus dem Repertoire der Handlungen zur Sicherung und Verbesserung der gesellschaftlichen Position ist Dichtung nicht wegzudenken. Sie signalisiert sowohl die Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe als auch die Bereitschaft und die Fähigkeit, dem Fürstenstaat zu dienen. Gerade die Betonung von Untertänigkeit, Gehorsam und Dienstbereitschaft, die Casuallyrik leistet, ist eine wichtige Voraussetzung, sich am Hof beliebt zu machen, und sie bildet somit den Schlüssel zu einer erfolgreichen Karriere im Fürstenstaat. Man giebt sich also alle ersinnliche Mühe, denenselben [den Vornehmsten am Hof] sich beliebt zu machen. Hierinnen vermag nichts mehr, als wenn man den anderen glaubend machet, daß wir bey aller Gelegenheit nach äussersten Kräfften ihm zu dienen bereit seyn.151

151

Zedier, Universal-Lexicon, Bd. 13, Sp. 353 (sub verbo Höflichkeit).

3.

Die Distribution und Rezeption panegyrischer Casuallyrik in der höfischen und außerhöfischen Öffentlichkeit

Die Autoren und Adressaten panegyrischer Casuallyrik treffen sich dabei, die Dichtung als Medium der Statusdemonstration zu nutzen. Als ein Definitionsmerkmai repräsentativer Kunst gilt ihre Präsenz im öffentlichen Raum. Soll Panegyrik ihre sozialen Funktionen erfüllen, muß sie in der höfischen und außerhöfischen Öffentlichkeit rezipierbar sein. Der Frage, wie Panegyrik distribuiert wurde, wer sie las und diskutierte, kommt daher eine zentrale Bedeutung bei der Beurteilung der Wirkungsmöglichkeiten der Casuallyrik an den regierenden Adel im Fürstenstaat zu. Ihre Beantwortung entscheidet darüber, ob es berechtigt ist, Gelegenheitslyrik eine soziale Funktion zuzuweisen. Sie läßt Aufschluß über die gesellschaftliche Akzeptanz, somit auch über das politisch-soziale und literarisch-innovative Potential dieser traditionellen Gattung im frühen 18. Jahrhundert zu.

3.1. Der Regent als Erstadressat Neben den Städten, den wichtigsten Kulturträgern in der frühen Neuzeit in Deutschland, traten auch einzelne Höfe als Zentren der literarischen Kultur hervor.1 Höfe wie der Fürst Ludwigs von Anhalt-Köthen oder der Wolfenbütteler Hof unter Herzog August und seinen Söhnen bildeten Brennpunkte der >Res publica litterariaGelegenheiten< nur Ausgewählte die Gunst, ein Gedicht überreichen zu dürfen. Eine hohe gesellschaftliche Position und öffentliche Anerkennung waren für den Autor als Eintrittsbillett in das Vorzimmer des Königs unverzichtbar. Corporativen politischen Organisationen wie der Universität oder dem Rat der Stadt bot sich während der Visiten des Königs in der Stadt, wenigstens jedoch einmal anläßlich der Erbhuldigung der Stände, Gelegenheit zur Überreichung eines Gedichtes. So berichtet das Sächsische Curiositäten-Cabinett im Juli 1733 von der Überreichung eines Carmens durch die Studierenden der Universität Wittenberg anläßlich der Erbhuldigung: Den l l . M a j i darauf [1733], als dem Huldigungs-Tag, erschienen die sämtlichen Herrn Studiosi vormittags auffm Schloß, und überreichten ein Carmen gratulatorium in gehorsamster Submission. 10

In Leipzig fanden die Bürger während der Leipziger Messen wiederholt die Möglichkeit, ihrem Landesvater nahezukommen.11 Für Höf8

Distribuieren bedeutet die »kostenlose, kontrollierte und kontrollierbare Übermittlung« außerhalb des Buchmarktes. Koretzky weist darauf hin, daß der Terminus >distribuieren< in der Forschung oft zur Bezeichnung aller Verteilungsvorgänge verwendet wird, dafür aber kein geeigneter Begriff ist. Zeitgenössische Quellen unterscheiden zwischen distribuieren (nach der obigen Definition) und distrahieren als dem Verkauf auf dem Buchmarkt. Vgl. Koretzky, Kasualdrucke. In: Gelegenheitsdichtung, S. 46.

9

In ihrem Charakter bereits im ersten Kapitel ausführlich dargestellt, sei sie hier nur noch kurz erwähnt. Vgl. S. 15ff. Sächsisches Curiositäten-Cabinet, 1. Helffte, Juli 1733, S. 110. Königl. Polnischer und Churfürstl. Sächsischer Hoff- und Staats-Calender Auf das Jahr 1728, Bl. C3r, Er.

10

"

78 linge, die sich ständig in der Nähe des Fürsten befanden, konnten sich auch außerhalb offizieller Vorgänge günstige Momente ergeben, ein Gedicht zu überreichen. Selbst selten dichtend und nicht auf die protegierenden Impulse der Casualdichtung angewiesen, nutzten sie diese Position oft als Mittler für Dritte.

3.1.2. Die indirekte Überreichung durch einen Mäzen und seine Anwerbung Die Gratulation zum richtigen Anlaß und die Plazierung des Gedichtes im günstigsten Moment waren maßgeblich für die Aufmerksamkeit, die ein Casualcarmen beim Regenten erlangen konnte. Einem Autor außerhalb des Hofes waren diese Interna des höfischen Lebens meist verborgen. Er benötigte einen Informanten, der über die Pläne des Kurfürsten berichten konnte und seine Interessen bei Hofe vertrat. Ein solcher Mann war meist unter den einflußreichen und kunstliebenden Höflingen zu finden. Die gängige Praxis, ihn zu gewinnen, war wiederum die Übersendung von Lobgedichten. Diese wiesen zum einen die poetischen Fähigkeiten des Autors aus, und sie verpflichteten zum anderen den Adressaten zur Gefälligkeit. Fanden die Umworbenen Gefallen an der Poesie des Gratulanten, waren sie gewöhnlich gern bereit, das Ihrige für das Fortkommen des Autors zu tun. Meist entstanden daraus stabile Beziehungen zwischen Mäzen und Dichter, die sich in regelmäßigen Gedichtsendungen, Buchwidmungen und ähnlichem ausdrückten. Gottfried Benjamin Hancke und Anton Graf von Sporck, Gottsched und Johann Ulrich König sowie Christian Friedrich Henrici und die einflußreichen Grafen von Flemming und von Brühl unterhielten solche Verbindungen. Die Korrespondenzakte zwischen Flemming und Henrici belegt den Charakter des Kontaktes. Der Mäzen bittet nach einer ersten Sendung des Autors um weitere Proben der Poesie Picanders. Dieser schickt ihm daraufhin Exemplare seiner Gedichte an den Kurfürsten Friedrich August und empfiehlt sich weiterhin der Gunst des Gönners.12 Am Beispiel eines Gedichtes, das Gottsched an Johann Ulrich König richtete, soll die Werbung eines Gönners veranschaulicht werden. 12

Flemming-Korrespondenzakte 1727-1728, Bl. 159-169. Vgl. auch die Widmungen der 2. und 3. Auflage des ersten Bandes der Gedichte Picanders: Henrici, Gedichte, 2 1732; 3 1736; sowie die Widmung des 5. Bandes: ders., ebenda, Bd. 5, 1751.

79 In Gottscheds Augen war die Besetzung des Dresdner Hofpoetenamtes mit Johann Ulrich König eine glückliche Wahl. König, der sich den poetologischen Forderungen der Frühaufklärung anschloß, war bemüht, die literarische Entwicklung am Hof in dieser Richtung zu beeinflussen. Gottsched erhoffte daher nicht ohne Grund, bei Johann Ulrich König Unterstützung für seine Reformpläne zu finden und ihnen mit seiner Hilfe den dringend benötigten Rückhalt am Hof zu geben. König, selbst ohne nennenswerten Einfluß, war für Gottsched vor allem als Wegbereiter weiterführender Kontakte maßgeblich. Im Jahr 1728 begann, vermittelt über Johann Gottlieb Krause (1684-1736), die persönliche Korrespondenz zwischen König und Gottsched. Sie währte bis zum Bruch im Jahre 1730 und beschäftigte sich im wesentlichen mit den Möglichkeiten Königs, sich für die Anliegen Gottscheds einzusetzen. Neben den Bemühungen um die Professur an der Leipziger Universität betraf dies auch die Produktion und Dedikation literarischer Werke. Gottsched plante, sich mit Königs Protektion einen Namen am Hof zu machen, und er sah Panegyrik als ein wichtiges Mittel dazu an. In einem undatierten Lobgedicht auf den Hofpoeten, das etwa Ende der 20er Jahre entstanden sein dürfte, komponierte Gottsched eine in der Bitte um Protektion gipfelnde Werbesituation, die in ihrem antithetischen Wechselspiel von Schmeichelei und Selbstkritik, Forderung und Dienstanerbietung geradezu musterhaft vor Augen führt, wie man einen Mäzen gewinnen konnte.13 Basis der Werbung ist die Hochschätzung Johann Ulrich Königs als Dichter und einflußreicher Hofmann. König, so Gottsched, verhalf dem »deutschen Seytenspiel« in Sachsen erstmals zu höfischer Anerkennung. Nun fängt der Hof schon an die Schönheit zu bemerken, Die dein geübter Kiel, in so viel edlen Werken, Der Welt vor Augen legt, ο König, das ist viel! Was galt vor kurzer Zeit ein deutsches Seytenspiel? Kein Fürst in Sachsenlanden hat seinen Werth verstanden Bis wir an deiner Kunst was ungemeines fanden. 14

13

14

Gottsched, Lobgedicht auf Herrn Hofrath von König. In: König, Gedichte, 1745, S. 617622. Ebenda, S. 619.

80 Ein allgemeines Gesetz, das Gottsched wohl auch für sich selbst gern in Anspruch nehmen möchte, habe sich am Beispiel Königs bewahrheitet: Mäcenas findt sich bald, wenn nur kein Dichter fehlt, Der seine Gunst verdient. Du kanst es deutlich lehren. Man weiß ja, wie August und Prinz und Hof dich ehren. 15

Diese Proposition entwickelt Gottsched in Gestalt einer Chria per antecedens et consequens, wobei er zwei Argumentationslinien verfolgt. Dein Diener ehrt dich auch; wiewohl was hilft es dir? So gut der Vorsatz ist, so fehlt der Nachdruck mir. Wer noch im Staube liegt, der muß sich billig scheuen, Durch ein verächtlich Lob was grosses zu entweyhen. Wer kräftig loben will, muß selbst in Ansehn stehn. Sonst wird sein schwacher Ruhm mehr schimpfen als erhöhn. Ja König! könnt ich einst am Ufer unsrer Pleissen Wie du am Elbestrom, ein Freund des Phöbus heissen Und hörten mich einmal die stillen Musen an, Wie deine Laute sich bey Hofe zeigen kan. So sollte man von mir dein ungemeines Wesen So oft als im Horaz den Ruhm des Maro lesen. [...] Wer weiß, was über mich des Schicksals Rath beschlüßt. Vielleicht gelingt mein Wunsch, wenn du mein Gönner bist!16

Erstens: Der Dichter möchte das Wohlwollen des Adressaten mit Hilfe seiner Poesie erlangen. Allerdings, so stellt Gottsched dar, benötige die »schwache Muse [...] Kraft«, damit es gelinge, den Mäzen zu ehren wie es ihm gebühre. Dieses Vermögen fehle Gottsched. »Kraft« bedeutet im Gedichtkontext nicht allein die poetische Fähigkeit des Autors, sondern die aus öffentlichem Prestige ermöglichte Wirksamkeit des Dichters. Nur die Worte eines geachteten Poeten hätten Gewicht und fänden Gehör, argumentiert Gottsched. Was hier für Lobgedichte formuliert ist, meint selbstverständlich auch die Wirksamkeit reformerischer Anstrengungen. Diese Gedankengänge dürften König bekannt gewesen sein, denn sie stimmen mit Opitz' Forderung nach finanzieller Absicherung des Dichters überein. Satirisch formulierte dies vor Gottsched auch Daniel von Czepko: Wo Gunst, da Kunst.

15 16

Ebenda, S. 620. Ebenda.

81 Ihr Freund, ich wolte wol mein Deutschland zu verehrn, So gut als ein Virgil Arma Virumque raffen: Doch eher dürfft ihr nicht auff solche Blätter hoffen, Biß mich wird ein August und ein Maecenas höhrn. 17

Würde auch Gottsched gesellschaftliches Ansehen genießen, so würde er von den Musen erhört werden, so die Conclusio des Gedankens. Er wäre dann fähig, den Mäzen seinem Rang und seinen Verdiensten gemäß zu preisen, und er würde dann auch dessen Gunst besitzen. Zweitens: Für Gottsched sei bisher eine solche gesellschaftliche Position unerreichbar gewesen, und sie ist es aus eigener Kraft noch immer. Um die gewünschte gesellschaftliche Anerkennung zu erlangen, benötigt Gottsched die Hilfe Königs. Der Adressat, so die implizite Schlußfolgerung aus der Argumentationsführung, solle diese Unterstützung schon jetzt ohne Gegenleistung, gleichsam als Investition in die Zukunft, leisten. Mit diesem Wunsch schließt der Gedankengang ab. Als nachdrückliches Hoffnungssignal setzt der Autor ein Ausrufezeichen: »Vielleicht gelingt mein Wunsch, wenn du mein Gönner bist!«18 Auf dem Boden dieser Überzeugungsarbeit bringt Gottsched nun sein Anliegen vor. Er habe ein kleines Buch Fontenelles übersetzt,19 und er möchte auf sich und das Buch durch eine geschickte Widmung aufmerksam machen, wisse jedoch nicht, wem er es widmen solle.20 Mit Königs Hilfe werde das Buch sicherlich in die richtigen Hände gelangen. Da sich allerdings ein solches Anliegen für den bescheidenen Dichter von selbst verbietet, offeriert Gottsched zum wiederholten Mal seine Dienste. Er formuliert sehr geschickt und zweideutig, in seiner Referenz durchaus auf Johann Ulrich König und den erbetenen Gefallen beziehbar.

17

18 19

20

Czepko, Weltliche Dichtungen. Kurzer Satyrischer Gedichte Drittes Buch, S. 378. Vgl. Drux, Martin Opitz und sein poetisches Regelsystem, S. 156. Gottsched, Lobgedicht auf Herrn Hofrath von König. In: König, Gedichte, 1745, S. 620. Gemeint sind die Entretiens sur la pluralite des mondes. Sie wurden von Gottsched 1726 unter dem Titel Herrn von Fontenelle Gespräche von Mehr als einer Welt zwischen einem Frauenzimmer und einem Gelehrten [...] in Leipzig veröffentlicht. Das Buch wurde Madame la Comtesse de Brebendow gewidmet. Gottsched, AW, Bd. XII (Gottschedbibliographie), S. 22. Gottsched, Lobgedicht auf Herrn Hofrath von König. In: König, Gedichte, 1745, S. 620. Fürwahr ich weiß es nicht: drum bin ich so verwegen, Und rufe dich um Rath und guten Vorschlag an. Du weißt, wem diese Schrift vielleicht gefallen kan?

82 Mein König, nein, ich weiß, es ist noch gar nicht Zeit, Und mein bescheidner Kiel vergeht sich nicht so weit, Wenn deine Güte mir nur erst entdecken wollte, Wodurch dein Diener sich den Weg bereiten sollte?21

Das Ziel dieses »Weges« benennt die postulative Conclusio des >Lobgedichtes< an König. Mit der rhetorisch intensivierten Apostrophe »mein Gönner« einsetzend, faßt der Satz die speziellen Erwartungen des Autors prägnant zusammen: Mein Gönner! ja ich weiß die Zuschrifft wird gelingen. Und mir vielleicht durch dich, noch Glück und Wohlfahrt bringen.22

Der als Gewißheit vorgetragene Wunsch besitzt für die Erwartungen der Absender panegyrischer Carmina an Mäzene Indizwert. Ihre ehrenhafte Aufgabe ist, der Dichtkunst und dem Dichter am Hof, sowohl zu Anerkennung und Aufmerksamkeit als auch zu Honoraren zu verhelfen. Der Dichter und seine Kunst bilden nicht das schmückende Beiwerk des höfischen Lebens, sondern sie erheben den Anspruch auf eine materiell abgesicherte gesellschaftliche Position, auf »Glück und Wohlfahrt«. Johann Ulrich König verwandte sich wiederholt im Interesse Gottscheds bei Hof. Beabsichtigte der Leipziger Gelehrte, ein >Lobgedicht< an den Kurfürsten zu senden, so konnte ihn der Hofdichter über einen geeigneten Anlaß und über die möglichen Überreichungsvarianten informieren. Hier lagen die Voraussetzungen für den künftigen Erfolg eines Gedichtes. Die folgende Episode führt dies nochmals klar vor Augen. Gottsched hatte anläßlich der kurz bevorstehenden Abreise des Kurfürsten nach Polen im März 1729 einen >Reiseglückwunsch< entworfen. Er sandte das Carmen, eine lateinische Ode, zur kritischen Begutachtung und mit der Absicht, die Distribution des Druckes abzusprechen, an Johann Ulrich König nach Dresden. Der Hofpoet antwortete Gottsched daraufhin in einem Brief, daß ihm das Epibaterium sehr gut gefallen habe, daß es des »Drucks vollkommen würdig« sei. König empfahl allerdings, es nicht allein bei der lateinischen Fassung zu belassen, sondern zur »völligen Ausarbeitung desselben [...] das teutsche dabey drucken zu lassen«. Die Zeit der lateinischen Verse

21 22

Ebenda, S. 621. Ebenda, S. 623.

83 sei vorbei, mußte sich der Reformer Gottsched belehren lassen. Die Abreise des Königs werde sich allerdings verzögern und so sei noch genügend Zeit, das Gedicht auch in deutscher Sprache auszuführen und drucken zu lassen. Er werde ihm Nachricht geben, wenn die Abreise des Regenten bevorstehe.23 Drei Wochen später informierte Johann Ulrich König Gottsched, daß August der Starke im nächsten Monat nach Polen aufbrechen werde. Er schrieb: »Falls Sie nun noch Lust haben, ein Carmen drucken zu lassen, so können Sie sich darnach richten. Ich muß Ihnen aber auch dabey sagen, daß es wenig Wirkung haben wird«. Die Grafen von Friesen und von Zech, die ihre Unterstützung bei der Überbringung zugesagt hatten, seien nicht verfügbar, da sie sich zur Zeit in Zittau befänden. König schlußfolgert daraus: »Ich wollte also lieber raten, dergleiches bis auf den Herbst zur Rückreise des Königs zu versparen, da ich vielleicht auch mehr im Stande seyn werde, der Sache ein Gewicht zu geben.«24 Diesen Rat ließ Gottsched nicht unberücksichtigt. Zwar beließ er es bei dem schon fertiggestellten >ReiseglückwunschWillkommensgedicht< anläßlich der Rückkunft des Königs im September 1729.25 Für die Überreichung Gottschedscher Gedichte konnte König neben den Grafen von Friesen und Zech auch den Kammerjunker Graf von Brühl gewinnen. Brühl zählte schon Anfang der 20er Jahre zu den Günstlingen Augusts des Starken. Er sollte unter der Regentschaft seines Sohnes Friedrich Augusts II. zum mächtigsten Politiker Sachsens werden.26 Brühl überreichte 1728 in Berlin ein Gedicht Gottscheds.27 Er wäre, so König in einem Brief an Gottsched, auch weiterhin für Gefälligkeiten zu gewinnen. Ein Lobgedicht auf Brühl wäre in diesem Fall nicht unangebracht,

23 24 25

26 27

J. U. König an Gottsched, 10. 1. 1729. Gottsched-Korrespondenz Bd. I, 94f. (49). J. U. König an Gottsched, 28. 2. 1729. Ebenda, Bd. I, 105 f. (122). Gottsched (Allerunterthänigste Gedanken, 1729); ders. (Schreiben An Seine Königliche Majestät, 1729). In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schrifften, 1. Teil, 1730, S. 88-93. Vgl. S. 249 Im Jahr 1728 läßt sich nur das Preisträgergedicht in der >Deutschen Gesellschaft in Leipzig< nachweisen: Gottsched (Wettstreit, 1728). Ob es sich bei dem in Berlin überreichten Gedicht um diesen Druck handelt, ist ungewiB. Dafür spräche der Zeitpunkt: Der Berliner Aufenthalt fiel in die Zeit des Geburtstages des Kurfürsten, und Gottscheds Gedicht ist ein Geburtstagsgedicht. Vgl. die Bibliographie der Einzeldrucke im Anhang sowie Gottsched, AW, Bd. XII, S. 27 ff.

84

wobei Johann Ulrich König die nötigen Fakten gleich an den Autor weiterleitete.28 Für offizielle Corpora war die Überbringung eines Gedichtes erheblich komplikationsloser als für eine Privatperson wie Gottsched. Während Privatpersonen die wechselnden Kräftekonstellationen am Hof ausnutzen mußten, konnte beispielsweise die Universität eine offizielle Stelle für ihre Anliegen in Anspruch nehmen. Ihre Accidentia nahmen den geraden Weg über das Hofmarschallamt. Ein gewöhnlicher Fall sei beschrieben. Zum Tode Augusts des Starken im Februar 1733 schickte die Leipziger Universität je drei Exemplare des Festprogramms und des Epicediums, die in schwarzen Taft gebunden waren, an den Hofmarschall mit der Bitte, sie der kurfürstlichen Familie zu überbringen. Der Hofmarschall selbst erhielt als Aufmerksamkeit ein in schwarzes Papier geschlagenes Exemplar.29 Standesgemäße Unterschiede der Absender panegyrischer Carmina offenbaren sich deutlich in den von ihnen gewählten Wegen der Distribution. Dies gilt auch für die letzte Möglichkeit der auf den Erstadressaten bezogenen Verteilung, die Übersendung auf dem Postweg.

3.1.3. Die Übersendung per Post Die Krönung des Kurfürsten Friedrich August I. zum König in Polen August II. (1696) veranlaßte die Universität Leipzig zu einer lateinischen >Gratulationsrede< und einem Festakt in der Universitätskirche. Wegen des zeitlichen Abstandes zwischen dem Krönungsereignis und der Leipziger Feier wurden zwei Orationes angefertigt, die in aufeinanderfolgenden Briefen an den Kurfürsten persönlich übersandt wurden. Die Briefe realisieren zwei Dispositionsschemata. Der erste Brief sprach die Glückwünsche der Universität zur Krönung des Kurfürsten aus. Er verband den konventionellen Wunsch für eine lange, von Gott beschützte Regierungszeit mit der Hoffnung, der Kurfürst möge die Universität auch weiterhin in den ihr gewährten Privilegien belassen. Zu dieser von der Universität bei jedem sich bietenden Anlaß geäußer-

28 29

Vgl. den Briefabdruck bei Danzel, Gottsched und seine Zeit, S. 71 f. Akta: Das Absterben und die gehaltenen Exequien [...] Friderici Augusti I. betr. Anno 1733.

85

ten Erwartung, die sich topisch aus dem Wunsch herleitet,30 bestand bei der Besteigung des polnischen Thrones durch den sächsischen Kurfürsten durchaus Anlaß. Die Konversion des lutherischen Regenten zum Katholizismus mußte als Bedrohung der Freiheiten und Privilegien der Universität empfunden werden. Auf ihre Beibehaltung zu insistieren, war daher erstes und dringlichstes Anliegen der Universität. Ihm gegenüber trat die Übersendung des >Gratulationsgedichtes< im Inhalt des Briefes völlig in den Hintergrund. Anders der zweite Brief. Er diente allein der Übersendung der während des Festaktes vorgetragenen Oration. Sie wurde mit einem kurzen, dem Formular eines Übersendungsbriefes folgenden Schreiben verschickt. Die Universität Wittenberg befolgte zu diesem Anlaß den gleichen Yerhaltenskodex wie die Leipziger Alma mater.31 Die postalische Übersendung der Casualgedichte war durchaus eine übliche Praxis. In den meisten Fällen, das heißt in solchen, da die Gratulanten und Bittsteller über keinerlei höfische Protektion verfügten, blieb ohnehin nur der Postweg. Eine Sortierung und Vorauswahl im Hofmarschallamt oder den Enquetekommissionen ist nicht auszuschließen. Das Gedicht manch anonymen Autors könnte auf diese Weise leer ausgegangen sein. Absender vom Rang der Universität brauchten sich dagegen keine Sorgen über die Wertschätzung ihrer Werke zu machen. Sie agierten von souveränen Positionen aus und waren von den Gunstbeweisen des Regenten weniger abhängig. Ihr politisches Gewicht garantierte in jedem Fall angemessene Aufmerksamkeit. Nur wer keine bessere Möglichkeit sah, wird auf die Übersendung seines Gedichts vertraut haben. Eine wie auch immer geartete Überreichung war in jedem Fall vorteilhafter, und sie stellt tatsächlich die bevorzugte Praxis dar. Aus der Vielzahl der Beispiele seien nur zwei herausgegriffen. Picander ver30

Neben dem Regierungsantritt bilden auch Geburtstage und Neujahr, da sie eine zeitliche Zäsur markieren, Anlaß zu diesem Topos. Im Rückblick auf das Vergangene werden die Erwartungen an das Bevorstehende geäußert. Insofern ist im Wunsch für ein ebenso gutes nächstes Jahr der Gedanke »auch weiterhin möge der Kurfürst die Privilegien der Universität schützen« angelegt. Die Gratulationsschreiben der Heidelberger Universität erlauben diese Verallgemeinerung aufgrund der Dokumentation der Sendungen an das Kurhaus über einen längeren Zeitraum. Vgl. Acta: Geburtstage u. a. Feste im Kurfürstlichen Haus, Neujahrsglückwünsche, Trauerfeierlichkeiten u. a. 1691-1775, 1781, 1782.

31

Acta: Sr. Chur-Fürstl. Durchl. zu Sachsen etc. Herzog Friderici Augusti Gelangung zur Pohlnischen Cron. Anno 1697, S. 5, 15; Acta: Ihrer Königl. Maj. in Pohlen, Herrn Augusti II. glücklich erfolgte Crönung zu Crackau betr. ao. 1697.

86 traute sein erstes Bittgedicht an August den Starken (1723) nicht der Post, sondern einem der engsten Freunde des Königs, Graf Friedrich von Vitzthum (1675-1726) an, der es dem in Leipzig zur Messe weilenden Kurfürsten persönlich überreichte.32 Auch Pietsch schickte Ende der 20er Jahre, als er schon einen Namen als Autor hatte, seine Gedichte nicht per Post, sondern er ließ sie - zum Ärger Johann Ulrich Königs - in Dresden überreichen.33 Generell trifft die grundlegende Aussage, die die Erfolgschancen in der höfischen Gesellschaft definiert, auch auf die Distribution von Casuallyrik zu. Die Nähe zum Fürsten - auch vermittelt über seine Favoriten - bildet die Skala der ausrechenbaren Gunstbeweise. Der gesellschaftliche Status der Absender und die Realisation der Wünsche der Autoren erweisen sich als symbiotisch verbunden.

3.2. Die höfische und außerhöfische Öffentlichkeit als Zweitadressat34 Die Selbstbestätigung, die ein Adressat aus dem Erhalt eines panegyrischen Gedichtes erfuhr, war kein gering zu schätzendes Begehrungsmotiv panegyrischer Lyrik. Der wertbildende Faktor aber war ein anderer. Es war die Eigenschaft panegyrischer Schriften, im Sinne der gesellschaftlichen Repräsentation des Regenten in der Öffentlichkeit instrumentalisierbar zu sein. Sie fungierten nicht nur als eindeutige Kennzeichnung der realen gesellschaftlichen Aktivitäten und des Ranges des Monarchen, sondern sie profilierten sich gerade in der Überzeichnung seiner beruflichen und moralischen Qualitäten, mithin der Erfüllung seiner Rollenvorgabe und seines Anteils an der Beförderung des Gemeinwohls. Eine Rangerhebung jenseits genau meßbarer Leistungen stand zu erwarten. Bedeutsamer als die adressatenbezogene Rezeption erwies sich daher die Präsenz der prestigetragenden lyrischen Texte im öffentlichen Raum.

32

33 34

Floßmann, Picander, S. 7. Zu Vitzthum vgl. Zedier, Universal-Lexikon, Bd. 49, Sp. 419422. J. U. König an Gottsched, ohne Datum. Gottsched-Korrespondenz, Bd. 1,99f. (51). Der Zweitadressat ist die gebildete Öffentlichkeit, die Panegyrik neben dem Regenten, an den sie adressiert ist, rezipiert.

87

3.2.1. Die Distribution außerhalb des Buchhandels Die Distribution poetischer Glückwünsche jenseits der Institutionen des regulären Buchmarktes erwies sich als eine gängige Praxis ihrer Verteilung. Der größte Teil der Auflage wurde gewöhnlich schon während der >Gelegenheit< an die anwesenden Festteilnehmer ausgehändigt, weitere Exemplare wurden nach der Feier an Bekannte, Freunde und Mäzene überreicht oder gesandt.35 Diese Distributions- und Rezeptionsweisen, die auf dem Wert des einzelnen Gedichtes, der Bedeutung des konkreten Ereignisses sowie der dramaturgischen Eingebundenheit des Gedichtes in den Festablauf beruhten, waren bei Festen und Feiern des Stadtbürgertums ausgeprägt. Die exponierte gesellschaftliche Stellung des Regenten ließ ein anderes - auch anders motiviertes - Distributionsgeflecht entstehen. Erinnert sei zunächst daran, daß die öffentliche Überreichung eines Gedichtes an den Regenten eine höchst seltene Situation darstellt. Damit bleibt die Möglichkeit, einen breiten Kreis gesellschaftlich hochrangiger Rezipienten während des Festes zu erreichen, ungenutzt. Auch um eine selbstgesteuerte systematische Verteilung, wie sie bürgerliche Adressaten organisieren, bemühen sich der Regent und seine Institutionen nur im Ausnahmefall. Es scheint, daß bei alljährlich wiederkehrenden Anlässen wie Geburtstagen und Jahreswechseln der Wunsch nach Nachruhm den nach zeitgenössischer Anerkennung überwiegt. Bei solchen Anlässen wird das Gedicht lediglich überreicht und anschließend archiviert. Daneben gibt es jedoch >GelegenheitenZentrale Verteilung< bezeichnet die Verteilung von festen, institutionalisierten Zentren (den Autor Inbegriffen) an einen ebenso fest umrissenen Adressatenkreis. Ich übernehme die folgende Strukturierung aus dem zum Thema maßgeblichen Aufsatz von GerdRüdiger Koretzky: ders., Kasualdrucke. In: Frost/Knoll (Hg.), Gelegenheitsdichtung, S. 37-68.

88 gedruckt und an die verwandte oder sonst freundschafftliche Hofe in kostbaren Bänden von Sammet etc. zum Präsent verschickt. [...] überhaupt aber findet man unter denselben kostbare Denkmahle, an denen nichts gesparet worden, das Andencken des Verstorbenen bey der Nachwelt zu erhalten. 37

In einen vom Hof ausgehenden Verteilungsschlüssel waren neben den fürstlichen Verwandten und Freunden auch die höchsten Staats- und Kirchendiener inbegriffen. Der 252 Seiten umfassende Funeraldruck auf den Markgrafen Albrecht von Ansbach (gest. 1668) wurde auf Anordnung an alle Amtsleute und Geistlichen der Markgrafschaft ausgeteilt. Dem gleichen Prinzip folgte das städtische Distributionszentrum, der Nürnberger >kleine RatWirtschaften< ein Scherzgedicht auf den Regenten erbeten. Sophie Charlotte übersandte das Gedicht an ihre Mutter, Sophie von Hannover, die es wiederum sogleich an Charlotte von der Pfalz nach Paris weiterreichte. An letztere wurden auf diese Weise wiederholt Gedichte aus Berlin gesandt, denn es war bekannt, daß sie »für die Bessersche Poesie so viel Hochachtung bezeuge«.40 Sophie von Hannover war auch auf einem zweiten Weg, durch Gottfried Wilhelm Leibniz, die Beschreibung des Festes zugegangen. In ihrem Dankbrief an Leibniz äußerte sie ihr Urteil über die Verse des Hofpoeten Besser. Je trouve les vers de Mr. Besser admirables, qu'il a fait pour la Wirthschafft de ma fille. C'est un stile ais£ et des pensies tres jolies, et d'une juste et vive imagination. Cela ne pouvoid £tre mieux tourni sur un tel sujet. Je les envoieray, ä Madame la Duchesse d'Orleans, ä la quelle j'ay deja envoyö la copie de la relation, que vous avez faite. 41

Von den Mitgliedern der fürstlichen Familie wurden die Gedichte euphorisch aufgenommen und an Freunde und Verwandte versandt. Fragen der Themenwahl und der poetischen Gestaltung standen im Zentrum des Rezeptionsinteresses des gebildeten höfischen Lesers. In Äußerungen über die >Originalität< der Invention, die >Schönheit der GedankenGeschicklichkeit< der Ausarbeitung sowie über die >Natürlichkeit< der Schreibart offenbaren sich Wertungen, die den modernen zeitgenössischen literarischen Geschmack widerspiegelten. Kategorien galanter Lyriktheorie - Angemessenheit, Natürlichkeit, Originalität, Vernunft und Witz - bildeten das Bewertungsinstrumentarium des höfischen Literaturliebhabers. In ähnlicher Weise äußerten sich auch Gesandte, Ratsherren, Politiker und Geistliche aus dem weiteren Umkreis des Berliner Hofes und aus Städten wie Frankfurt an der Oder und Leipzig.42 Neben literarischem Interesse trug zweifellos der Wunsch, sich schnell über ein höfisches Ereignis informieren zu können, zur Attraktivität der Gedichte bei. Doch Einzeldrucke waren selten und schwer zu bekommen. Manche Literaturfreundin mußte sich 40

König, Neuer Vorbericht bey dieser Ausgabe. In: Besser, Schrifften, 1732, S. XXXI.

41

Ebenda, S. XXXIf. Ebenda.

42

90 auf ihre Beziehungen zum Hof oder zum Autor besinnen, um einen Druck zu erhalten. Der Markgräfin von Schwandt, die ein Mitglied der preußischen Adelsfamilie von Kraut um die Zusendung eines Gedichtes bat, erging es hier nicht anders als der Dichterin Sidonia Hedwig Zäunemann. Die Poetin fragte bei Johann Ulrich König persönlich an, ob er ihr zwei seiner Gedichte zusenden könne. Sie habe die Texte zwar gelesen, hätte sie aber nicht behalten dürfen.43 Als Person oder Institution fungierte so neben dem Hof der Autor als weiterer Ausgangspunkt einer zentral gesteuerten Verteilung. Eine verbreitete Distributionsweise, die in der Tradition der humanistischen Gelehrtenzirkel stand, war die Verschickung der Carmina an ausgewählte Freunde, Bekannte und Gönner. Briefe und Tagebücher gelehrter Poeten des 16. und 17. Jahrhunderts geben darüber ausführlich Auskunft.44 Für die Übersendung des Epicediums für August den Starken an einen Bekannten erhielt Johann Ulrich König seinerseits ein Lobgedicht. O welch ein Dichtergeist hat deinen Kiel getrieben! Wie herrlich zeigst du uns aufs neue was du bist! Wie prächtig hat dein Vers beschrieben Was Friedrich August war, wie zärtlich, was er ist! Nur zween Tage sinds, seit ich dein Lied empfangen; Doch bin ichs fünfmal schon begierigst durchgegangen. Ja kaum bin ich darmit das fünftemal zum Schluß, So will mein stets dadurch vergrössertes Verlangen, Daß ichs schon wieder lesen muß.45

Ein Beispiel aus dem hier behandelten Quellenmaterial bildet wiederum Christian Friedrich Henrici. Der Leipziger Poet schickte regelmäßig die Einzeldrucke seiner Gedichte an seinen Mäzen, den Grafen von Hemming.46

43

44

45

46

Schreiben der Jungfer Zäunemannin an Johann Ulrich König. In: König, Gedichte, 1745, S. 644. Zu Sidonia Hedwig Zäunemann vgl. Brinker-Gabler (Hg.), Deutsche Dichterinnen, S. 121-127, mit weiteren Nachweisen; dies. (Hg.), Deutsche Literatur von Frauen, I. Bd., S. 293-312. Zahlreiche Nachweise von S. v. Birken, M. Bernegger, M. Opitz u. a. fuhrt Koretzky an. Vgl. Ders., Kasualdrucke. In: Frost/Knoll (Hg.), Gelegenheitsdichtung, S. 47 ff. Herrn Wilkens Gedicht an den Herrn Hofrath von König über dessen Trauer-Gedicht auf den Tod König Friedrich Augusts. In: König, Gedichte, 1745, S. 611. Flemming-Korrespondenzakte, Bl. 159 ff.

91 Simon Buchka und Gottsched sowie Gottsched und König verständigten sich schon vor dem Druck über ihre Gedichte.47 Besser ließ seine Arbeiten vor dem Druck in Berliner Regierungskreisen zirkulieren und schickte sie an die Brüder Wagner und den Architekten Carpzov nach Leipzig.48 Ständische Corpora, schulische Institutionen und literarische Vereinigungen begingen die Jubiläen des Herrscherhauses gern mit Festveranstaltungen. Die >Deutsche Gesellschaft in Leipzig< stellte alljährlich zum Geburtstag des Kurfürsten ihre Preisaufgabe. Das Preis-Gedicht wurde in geheimer Wahl ermittelt, und es ist anzunehmen, daß es zur Preisverleihung vorgetragen wurde 49 Universitäten und Schulen luden zu ihren Feierlichkeiten mit Programmen ein.50 Zu diesen Festakten wurden panegyrische Reden und Gedichte auf das Herrscherhaus verlesen. Der Anlaß und der Ort der Veranstaltungen sowie die Art der >Gelegenheitsschrift< wurden auf den Titelblättern der Texte entsprechend vermerkt. Ad orationem parentalem, Serenissimae quondam Principis ac Dominae Dominae Christianae Eberhardinae Reginae Poloniarvm [...] Potentissimi Regis et Electoris nostri, Domini nostri longe clementissimi, avgvstissimae conivgi, beatissima morte nvper defvnctae, sacram d. XVII. octobr. a. MDCCXXVD. solemni ritu, in templo academico, a generosissimo ivvene Ioanne Carolo de Kirchbach, Eqv. Misn. habendam hvmanissime invitat Rector Acdemiae Lipsiensis.51

Oder: Die Chur-Sächsischen Helden-Schwerdter Welche von Der hohen Allmacht des grossen Welt-Regierers Dem Durchlauchtigsten/ Großmächtigen Fürsten und Herrn Herrn Friedrich Augusto [...] Unserm gnädigen Chur-Fürsten und Herrn zu höchster Freude aller Chur- und Fürstl. Sächs. Lande ja auch ungemein Vergnügen des gantzen Heiligen Reiches in die tapffern Helden/ Hände gegeben worden auff der Universität den 13. Julii des 1694sten Jahres Vermittelst einer gebundenen teutschen Rede In der daselbstigen Collegien-Kirche, Bey Gegenwart des Hochlöbl. Senatus Academici und

47

48 49

50 51

Simon Buchka an Gottsched, Arnberg, 21.11.1731. In: Gottsched-Korrespondenz, Bd. II, 119ff. (235); J. U. König an Gottsched, 10.1.1729. In: Ebenda, Bd. I, 65 (34), 94f. (49); Gottsched an König. In: König, Gedichte, 1745, S. 637 ff. König, Lebens-Beschreibung. In: Besser, Schrifften, 1732, XVII, XXI, XXIII. Die >Deutsche Gesellschaft in Leipzig< geht generell von dem Grundsatz aus, daß »ein ieder [...] seine Arbeit in der Gesellschafft selbst, und zwar laut, deutlich und langsam vorlesen [soll]«. Deutsche Gesellschaft, Nachricht, 1727, S. 15. Zum Procedere der Preisaufgaben vgl. S. 257ff. Drees, Die soziale Funktion, S. 156f. Universität Leipzig, Ad orationem parentalem, 1727.

92 studirenden Jugend aus untertänigster Pflicht und Devotion eilfertigst abgebildet von Joh. Christoph Wentzeln/ Phil. Medic. D. 52

Die Universität Heidelberg rechnete bei der Hochzeit der Prinzessin Sophie von der Pfalz mit Ernst August von Braunschweig-Lüneburg 1658 mit ungefähr 300 Gästen. In einer solchen Auflagenhöhe wies sie sowohl den Druck des Programms als auch der festlichen Oration des Prorektors Johann Seobald Fabricius an.53 Den Festteilnehmern wurde der gedruckte Text der Rede, dessen Lektüre den Vortrag ergänzen sollte, gewöhnlich vor der Veranstaltung ausgehändigt. Es gibt auch Beispiele dafür, daß Universitäten ein Gedicht und eine Rede anfertigen ließen. In diesem Fall wurde gewöhnlich der Oration der Vorrang vor dem Gedicht eingeräumt. Die Rede kam zum Vortrag, während das Carmen verteilt wurde. So jedenfalls verfuhr die Universität Leipzig beim Festgottesdienst anläßlich des Todes Augusts des Starken. Nachdem die Ehrenprozession durch die Stadt in der Kirche angelangt war, wurde »die solenne Beyleids-Ode durch die Pedelle distribuiret«, und die Rede wurde während der folgenden Veranstaltung dargeboten.54

3.2.2. Der Verkauf im Buchhandel Das Casualschrifttum bildete im 17. und frühen 18. Jahrhundert eine der größten Gruppen aller Druckerzeugnisse in Deutschland insgesamt, und es konnte bis zu einem Drittel der Produktion eines Druckers binden.55 Es ist daher nicht verwunderlich, daß neben den vielfältigen interpersonalen Verteilungsformen ein Teil der Casualschriften Eingang in den Buchmarkt fand, ja daß der Verkauf >kurrenter Materien< eine Haupteinnahmequelle der Druckerverleger bildete.56 Gerd-Rüdi52 53

Wentzel (Helden-Schwerdter, 1694). Fabricius, Selenivs & Selene [...] Dn. Ernesto Augusto Duci Brunsuicensi ac Lunaeburgensi [...] ac Dominae Dn. Sophiae ex Electorali Prosapia Palatina Oriundae, 1658. Vgl. auch: S. 94f.

54

Acta: Das Absterben und die gehaltenen Exequien [...] Friderici Augusti I. betr. Anno 1733. Ebenso zur Königswahl 1734: Sächsisches Curiositäten-Cabinet, Februar 1734, Andere Helffte, S. 50ff.

55

Beim Anteil an der Produktion eines Breslauer Buchdruckers kommen Leichenpredigten, Gratulationen, Lobreden und Hochzeitsgedichte zwischen 1650 und 1740 auf 26,7%. Goldfriedrich, Geschichte des Deutschen Buchhandels, Bd. 2, S. 29. Wittmann, Geschichte des deutschen Buchhandels, S. 81; Becher, Politischer Discovrs, 1673, S. 64f.; Goldfriedrich, Geschichte des Deutschen Buchhandels, Bd. 2, S. 28f.

56

93 ger Koretzky hat dies am Beispiel von Funeraldrucken nachgewiesen und damit gezeigt, daß Casuallyrik wie jedes andere Buch Warencharakter trug.57 Was Koretzky für Funeraldrucke konstatierte, kann an Hand des dieser Arbeit zugrunde liegenden Textcorpus für panegyrische Casuallyrik bestätigt werden.58 Einzel- und Sammeldrucke panegyrischer Carmina waren begehrte Handels- und Verlagsobjekte. Neben den den Buchhandel des 16. und 17. Jahrhunderts prägenden Verkaufstechniken - der Versendung >per novitatemSchneppernschießen< des Hofes mit kurzen Stegreifversen zu begleiten. Seine Materie bildete gewöhnlich der neuste Hofklatsch. Ein Treffer oder Fehlschuß bot den Anlaß, sich über den Charakter des Schützen, seine Vorzüge, Schwächen und Affären auf witzig-frivole Weise zu äußern. Kaum überarbeitet, ließ König die >höfische Sportschau< gleich darauf drucken und verkaufte sie in wöchentlichen Fortsetzungen

63

64

65

Vgl. Koretzky, Kasualdrucke. In: Frost/ Knoll (Hg.), Gelegenheitsdichtung, S. 55f.; Segebrecht, Gelegenheitsgedicht, S. 190f.; Drees, Die soziale Funktion, S. 146; Kirchhoff, Novitäten-Versendung schon im 17. Jahrhundert? In: Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels 4, 1879, S. 217ff. Vgl. die Aufstellung der Drucke Brownes bei Keblusek, Boekerkoper in ballingschap, 2. Teil (Bibliografie), S. 66-69. Sowie: Rechnung von Conrad Saur am 29. Februar 1559 über den Druck von 2 1/2 Bogen einer Oratio in 300 Exemplaren. Der Druckerlohn inclusive Papierpreis betrug 9 Gulden, 10 Batzen. In: Beilagen zur Fiskals-Rechnung 1608-1658, 1658-1660, nicht foliert. Notiz im Senatsprotokoll: »Diese 2 1/2 Bogen nomine Academiae gedruckten Oratien Exemplaria sindt von Drucker Sauren geliefert und distribuiert wurden.« In: Konzepte zu Senatsprotokollen 1659-1660, nicht foliert. Saur ist biographisch nicht nachweisbar, möglicherweise steht er in Beziehung zu Samuel Browne, denn dieser druckte das Gedicht von Fabricius. Zu Druckpreisen ausführlich Drees, Die soziale Funktion, S. 146. Senatssitzung am 16. Februar 1659. In: Konzepte zu Senatsprotokollen 1659-1660, nicht foliert. Ich danke Marika Keblusek aus Amsterdam für diesen Hinweis.

95 in des Verfassers Logis bey Herrn Baibier Kellern in der Schloß-Gasse gleich unten in der Balbier-Stube/ das Stück zu 4 Groschen. 66

Er kennzeichnete alle Gedichte mit Petschaft und verbot »bei scharffer Straffe« den Nachdruck. Der Verkauf schien Erfolg zu versprechen, sonst hätte ihn der Hofpoet sicherlich nicht selbst übernommen. Auch der Dresdner Hofbuchdrucker Johann Conrad Stößel, der die Gedichte gedruckt hatte, behielt sich ein Kontingent der Auflage zurück. Den Verkauf in seinem Laden annoncierte er in der Presse.67 Andere Autoren wie Picander, Gottsched oder Schellhafer gaben ihre Gedichte in Kommission zu dem Dresdner Drucker und Betreiber eines »Bücher und Disputationsladens« Peter Georg Mohrenthal.68 Die Preise betrugen beispielsweise einen Groschen für Picanders Ode auf die Leipziger Erbhuldigung 1733 (2°, 1 Bogen), 69 je zwei Groschen für Gottscheds und Schellhafers Carmina zum gleichen Anlaß 70 und sechs Pfennige für Georg Ludwig Roloffs Epicedium auf Friedrich August (4°, 1 Bogen). 71 Die Ausflihrliche Beschreibung der Dreßdnischen Erbhuldigung nebst denen allda gehaltenen Reden in Folio war für 2 Groschen, 6 Pfennig zu haben.72 Verglichen mit den Preisen für Barockromane und gelehrte Literatur waren diese Drucke sehr billig und für breite Schichten erschwinglich. 73 Mohrenthal annoncierte in dem von ihm selbst herausgegebenen Blatt Kern Dresdnischer Merkwürdigkeiten wiederholt Carmina, und er bot darüber hinaus in der politisch-historischen Zeitschrift Sächsisches Curiositäten-Cabinet ein Verzeichnis der in seinem Laden verkauften Bücher an.74 Das Impressum der

66 67 68

69

70

71 72 73

74

König (Poetische Einfalle, 1719), Titelblatt. Der Neu-erscheinende Postillion, Dresden, Februar 1721,6. Felleisen, S. 85. Vgl. Kleinpaul, Der P. G. Mohrenthaiische Bücher- und Disputation-Laden in Dresden. In: Dresdner Geschichtsblätter 46 (1938), S. 22. Vgl. weiterhin W. Schöne, Die Anfänge des Dresdner Zeitungswesens im 18. Jahrhundert. Henrici (Auf die in Leipzig geleistete Huldigung, 1733). In: Henrici, Gedichte, 4. Teil, 1732, S. 7-13. Kern Dreßdnischer Merkwürdigkeiten, März 1733, S. 24. Gottsched (Sachsens völlig ersetzter Verlust, 1733); Schellhafer (Huldigung zu Leipzig, 1733). In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schrifften, 2. Teil, 1734, S. 15-23. Kern Dreßdnischer Merkwürdigkeiten, Mai 1733, S. 40. Roloff (Thränen, 1733). Kem Dresdnischer Merckwürdigkeiten, Juli 1733, S. 60. Vgl. die Preise und ihre Relationen bei Martino, Barockpoesie, Publikum und Verbürgerlichung der literarischen Intelligenz. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur. 1. Bd., S. 107-145, bes. S. 111. Sächsisches Curiositäten-Cabinet, Januar 1734, Erste Helffte, S. 17ff. (= No. IV). Der Bogen ist in dem von mir benutzten Exemplar der Leipziger Universitätsbibliothek falsch

96 Merckwürdigkeiten gab Görlitz, Wittenberg, Bautzen und Kamenz als Verkaufsorte an. Der Radius der potentiellen Verbreitung der Drucke in Sachsen war mithin weitgesteckt. b) Die Werbung in Meßkatalogen: Neben der Werbung in Zeitschriften, die sich auf das potentielle Lesepublikum richtet, sind panegyrische Casualgedichte auf den Regenten in Einzel- und Sammeldrucken auch im überregionalen Informations- und Werbeorgan der Buchhändler, den Meßkatalogen, enthalten. Gelegenheitslyrik erscheint hier zum einen nominell, d. h. unter der Angabe des jeweiligen Titels, zum anderen wird sie über die in den Meßkatalogen enthaltenen Zeitschriften erschließbar. Die Zeitschriften weisen die Carmina in dreierlei Gestalt aus: Sie enthalten Gedichte, sie annoncieren sie, und sie geben Carmina verzeichnende Meßkataloge wieder. So veröffentlicht die Europäische Fama 1728 den Katalog der Michaelismesse in Leipzig 1728. In ihm werden Johann Ulrich Königs Carnevalsergötzlichkeiten von dem Leipziger Verleger Gleditzsch und Sohn angeboten. Die Europäische Fama, eine der beliebtesten historischen Zeitschriften des frühen 18. Jahrhunderts, wird zudem selbst regelmäßig in den Meßkatalogen offeriert. Meßkataloge und Zeitschriften wirken insofern als Multiplikatoren für den regionalen Buchmarkt betreffende Informationen und Publikationen. Die Meßkataloge stellen überdies das Arbeitsmittel dar, aus dem die Buchhändler die Neuerscheinungen und das aktuelle Sortiment während der Messen entnehmen. Sie sind einer Vorauswahl unterzogen und umfassen die >Literatur besonderer ArtLibri Historici, Philosophici et Artium Humaniorum< umfaßt neben der Poesie auch alle sonstigen Arten von Gelegenheitspublikationen. Gemessen an den Auflagenzahlen dieser Drucke ist der Anteil der Titel, die in die Meßkataloge eingegangen sind, sehr gering. Der Hauptanteil dieser Publikationen ist nicht in den Meßkatalogen

75

eingebunden und befindet sich am Ende des Jahrganges 1734; Kem Dresdnischer Merckwürdigkeiten, S. 28, 36, 40ff. Paisey, Literatur, die nicht in den Meßkatalogen steht. In: Bücher und Bibliotheken im 17. Jahrhundert in Deutschland, S. 115-125, bes. S. 115.

97 enthalten.76 Gerade deshalb ist aufschlußreich, daß Carmina an den Regenten in Einzel- und Sammeldrucken in die Meßkataloge aufgenommen wurden. In den mit Blick auf die Ereignisse im sächsischen Kurhaus untersuchten Jahrgängen der Leipziger Messe (1719-1720 und 1729-1734) werden vierzehn panegyrische Carmina bzw. Titel, denen Carmina beigegeben sind, annonciert.77 Die Gelegenheitsdichtungen betreffen zwei Themenkreise. Erstens handelt es sich um persönliche und historische Ereignisse in den nationalen und internationalen Dynastien, die eine weitreichende politische Dimension besitzen: der Tod eines Regenten, der Herrschaftswechsel sowie die Hochzeiten der Thronfolger. Zweitens werden hochrangige Staatsbesuche, die meist mit spektakulären Divertissements verbunden waren, aufgenommen. Im Todesjahr Augusts des Starken (1733) weist der Meßkatalog zwei Funeraldrucke auf - Henricis Epicedium und den Sammeldruck von Johann Christian Gotthelf Budäus, der neben einer ausführlichen epideiktischen Lebensbeschreibung die Epicedien von sieben Autoren zusammenfaßt.78 Ein Sammeldruck mit Gedichten zur Erbhuldigung des neuen Kurfürsten Friedrich August II. 1733 ist ebenfalls enthalten.79 1719, im Jahr der Hochzeit des sächsischen Kurprinzen mit der österreichischen Kaisertochter Maria Josepha, findet das Glückwunschgedicht der Universität Wittenberg Eingang in den Katalog.80 Auch der Herrscherwechsel in England und der Tod Karls XII. von Schweden werden in den Meßkatalogen dokumentiert.81 Darüber hinaus werden zwei Teile der Berichterstattung mit Gedichtbeigaben über das preußisch-sächsische Treffen in Dresden (1728) angeboten.82 Als 76

17

78

79

80 81 82

Zum Inhalt der Meßkataloge vgl. Düsterdieck, Buchproduktion im 17. Jahrhundert. In: AGB, Bd. 14 (1973-1974), Sp. 163-220. Paisey, Literatur, die nicht in den Meßkatalogen steht. In: Bücher und Bibliotheken im 17. Jahrhundert in Deutschland, S. 112. Catalogue Universalis [...]. Kataloge der Buchmesse, Verfilmung der Ausgaben Leipzig bei Grosse. Leipzig 1719-1734. Henrici (Über den Tod, 1733), Ostermesse 1733, Gr; Budäus, Das Glorwürdigste Leben, 1734, Michaelismesse 1733, D3r, Ostermesse 1733, E3v. Curieuse Gespräche von der Ihro Königl. Hoheit dem Durchl. Churfursten zu Sachsen, in Dreßden, Leipzig, Wittenberg, Torgau, Bautzen und Freyberg geleisteten Erb-Huldigung, nebst einem Extract der darauf verfertigen Gedichte, 4°, Dresden (1733) bei Christian Gottlob Hilscher. Michaelismesse 1733, Ev. Michaelismesse 1719, F3r: Bastineller (Bey glücklicher Verbindung, 1719). Ostermesse 1728, F3v; Michaelismesse 1719, E4v, F2r. Anonym (Das fröliche Dresden, 1728). Ostermesse 1728, Fr.

98 Friedrich Wilhelm I. der Einladung Augusts des Starken in das Feldlager nach Zeithain 1730 Folge leistet, reagiert der Meßkatalog ebenfalls. Troemers Adjeu aus kroße Campement wird zur Michaelismesse 1730 als einziges Werk über das Zeithainer Lager notiert.83 Von diesem Gedicht und anderen auf das Zeithainer Lager bezogenen Drucken ist bekannt, daß sie zum Verkaufserfolg wurden. Die Repräsentation der 300.000 Mann starken reorganisierten sächsischen Armee in einem überdimensionalen Schaumanöver versprach für Kenner sächsischer Divertissements von vornherein ein spektakuläres Ereignis zu werden. Die publizistische Verwertung wollte der Hof verständlicherweise steuern. Schon das offizielle amtliche Journal wurde mehrmals redigiert.84 Auch die poetische Darstellung sollte nicht dem Zufall überlassen werden. Dem Hofpoeten Johann Ulrich König stellte man Johann Valentin Pietsch, an den eine persönliche Einladung ergangen war, zur Seite.85 Schon vor Beginn des Lagers wurden Nachrichten über das bevorstehende Ereignis verbreitet und der Mercure historique et politique versprach, es werde »la chose la plus manifique qu'on aura vu dans l'empire depuis plusieurs siecles«.86 Als die Zahl der Publikationen über das Ereignis seiner Außergewöhnlichkeit zufolge beträchtlich anstieg, verbot der Dresdner Hof Anfang Juli alle unapprobierten Veröffentlichungen. Sie würden unzureichende Informationen enthalten, entsprächen nicht der Wahrheit und würden »aus bioser Gewinnsucht« veröffentlicht werden.87 Die Beschlagnahme des Lagers des Leipziger Buchhändlers Johann Paul Hofmann brachte unter anderem 50 Stück des Lustige[n] Campement-Lied[es] und 13 Exemplare und 23 Nachdrucke der Poetischen Beschreibung aller Garden und Regimenter [...], beide aus der Feder Johann Gottlob Kittels, ans Licht.88 Kittel hatte allein sechs Texte zu diesem Anlaß verfaßt, und es erschien eine Vielzahl weiterer Gedichte, Berichterstattungen in Prosa-

83 84

85

86

87 88

Troemer (ADIEU aus kroße CAMPEMENT, 1730). Michaelismesse 1730, E3r. Vgl. Beschorner, Beschreibung und bildliche Darstellungen des Zeithainer Lagers von 1730. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 27 (1906), S. 101-151, S. 117. Hülle, Pietsch, S. 23 ff. Über die Existenz einer Arbeit von Pietsch ist jedoch nichts bekannt. Hülle vermerkt nichts, und ich konnte bisher auch keinen Druck ermitteln. Zit. nach Beschorner, Beschreibung und bildliche Darstellungen des Zeithainer Lagers von 1730. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 27 (1906), S. 101-151, S. 107. Ebenda, S. 108. Kittel (Lustiges Campement-Lied, 1730); ders. (Bey Mühlberg in Sachsen, 1730).

99 form, Karten etc.89 Das öffentliche Interesse an diesem Ereignis muß demnach erheblich gewesen sein. Johann Christian Troemer konnte für die Veröffentlichung seines poetischen Berichts über das Lager eine Sondergenehmigung erlangen. Er bat in Gedichtform um die Erlaubnis und veröffentlichte das Bittgedicht publikumswirksam im Sächsischen Curiositäten-Cabinet.90 Verkaufswirksam schmückt die Information über die »Speciell[e] Permission« schließlich das Titelblatt des Gedichtes, das ein Bestseller wurde. Der Druck wurde in Leipzig bei Boetius' Erben und in Dresden bei Johann Nicolaus Gerlach verkauft und erfuhr innerhalb eines Vierteljahres fünf Auflagen.91 Auch das Gedicht Picanders anläßlich des Lustlagers wurde in mindestens zwei Auflagen gedruckt.92 Ähnliches Publikumsinteresse hatte während des Nordischen Krieges (1700-1721) der Sieg der schwedischen Armee 1701 bei Narva hervorgerufen. Eine schwedische Druckerei annoncierte mehrere Gedichte auf diese Schlacht in ihrem Verlagsprospekt.93 Dasselbe gilt für den historisch bedeutsamen Sieg Prinz Eugens, der als Identifikationsfigur des Reichspatriotismus zum am meisten gefeierten Kriegshelden des ausgehenden 17. Jahrhunderts wurde, dem Besser, Pietsch, Gottsched, Günther und viele andere huldigten. c) Die Verbreitung der Casualcarmina an den Dresdner Hof in deutschen Bibliotheken: Weiteren Aufschluß über die überregionale Verbreitung panegyrischer Casuallyrik kann mit entsprechenden Vorbehalten auch die Überlieferungssituation geben. Wenngleich eingeräumt werden muß, daß nach mehreren Kriegen, Bränden und Vernichtungen anderer Art die heutigen Bestände nur äußerst vage Rückschlüsse auf den Literaturbestand vor 300 Jahren zulassen, sei folgender Sachverhalt beschrieben. In den meisten deutschen Bibliotheken, die sich in ehemaligen Residenzstädten befinden, sind panegyrische

89

90 91

92 93

Beschorner gibt eine ausführliche Aufzählung der Veröffentlichungen für 1730, die über die Bibliographie dieser Arbeit hinausgeht und doch nicht alle Drucke aufführt. Zum Beispiel ließ sich auch die >Deutsche Gesellschaft in Leipzig< dieses Ereignis nicht entgehen: Pantke (Über das prächtige Feldlager, 1730). In: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1738, S. 3-20; Buchka (Bey dem gehaltenen Campement, 1730). Sächsisches Curiositäten-Cabinet, 37. Probe, 1731, S. 12ff. Troemer (ADIEU aus kroße CAMPEMENT, 1730). Vgl. Beschorner, Beschreibung und bildliche Darstellungen des Zeithainer Lagers von 1730, S. 108; Sächsisches Curiositäten-Cabinet, 37. Probe, 1731, S. 13. Zu den Druckern vgl. Paisey, Drucker, S. 23, 76. Henrici (Feld-Lager, 1730). Drees, Die soziale Funktion, S. 157.

100 Schriften auf das dortige Herrschergeschlecht in einer ansprechenden Anzahl zu ermitteln. Eine in allen deutschen Bibliotheken durchgeführte Umfrage über das Vorhandensein von Gedichten auf Friedrich August I. und seine Familie ergab, daß die Zahl der außerhalb Dresdens und Halles befindlichen Drucke äußerst gering ist.94 Die casualpoetischen Titel, die deutsche Bibliotheken heute über den Dresdner Hof Augusts des Starken besitzen, dokumentieren die Hochzeiten, Geburten und Geburtstage im Dresdner Herrscherhaus, die höfischen Divertissements Augusts des Starken, die Staatsbesuche auswärtiger Herrscher sowie den Tod des Regenten. Aufgrund ihrer überregionalen Verbreitung heben sich besonders die Gedichte auf drei Ereignisse heraus:95 die Carmina anläßlich der Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit der Kaisertochter Maria Josepha (1719),96 anläßlich des Zeithainer Feldlagers (1730)97 und anläßlich des Todes des sächsischen und polnischen Regenten.98 Die heutigen Bestände zeigen mithin genau die Tendenz, die entsprechend der buchhändlerischen Werbung und dem Verkauf der Carmina zu erwarten war. Die Gedichte, die auf die hochrangigen und überregional interessanten Ereignisse am Hof reagieren, finden die weiteste Verbreitung. Dies steht freilich in direktem Zusammenhang mit der hohen Auflage der Drucke, die die Möglichkeit, sie heute noch zu finden, erheblich verbessert. In gleicher Weise wie die Attraktivität des Ereignisses hat offensichtlich auch der literarische Rang des Autors als sammlungsleitendes Motiv gewirkt. Man findet in den Bibliotheken außerhalb Sachsens besonders die 94

In der Universitär- und Landesbibliothek Halle befindet sich die Ponickausche Bibliothek. Der sächsische Adlige und Gelehrte Johann August von Ponickau (1718-1802) sammelte Gedichte auf den sächsischen Hof. Die Bibliothek ist ein gewichtiges Argument für die Rezeption von Panegyrik durch den Zweitadressaten. Zur Ponickauschen Bibliothek vgl. Juntke, Johann August von Ponickau und seine Bibliothek. ADB, Bd. 26, S. 410f.

95

Die Verbreitung aufgrund verwandtschaftlicher bzw. territorialer Beziehungen bleibt hier unberücksichtigt. Zum Beispiel sind mehrere Gedichte auf Christiane Eberhardine und ihre Hochzeit mit Friedrich August I. (1694) in der Universitätsbibliothek Erlangen vorhanden. (Erlangen fiel 1541 an die Markgrafschaft Bayreuth). Gedichte auf die preußisch-sächsischen Treffen im Jahr 1728 finden sich sowohl in Dresden als auch in Berlin.

96

Vgl. die Bibliographie der Einzeldrucke: König (Helden-Lob, 1719); König (Eilfertige Gedancken, 1719); König (Poetische Einfalle, 1719). Vgl. die Bibliographie der Einzeldrucke: J. F. L. (Die unbeschreiblichen Vortreflichkeiten, 1730); Kittel (Mühlberg in Sachsen, 1730); König (August im Lager, 1730); Micrander (Schäffer-Gedichte); Troemer (ADIEU aus kroße CAMPEMENT, 1730).

97

98

Budäus, Das Glorwürdigste Leben, 1734; Gottsched (Ein wahrer Held, 1733); König (Trauer-Gedicht, 1733).

101 Texte bekannterer Autoren. Dichter wie Johann Ulrich König, Gottsched oder der den beliebten Literatentypus des DeutschFranzosen verkörpernde Johann Christian Troemer heben sich heraus. Für die Gedichte, die auf die marginalen Ereignisse des Hofes gerichtet sind, ζ. B. die häufigen Geburten Maria Josephas, die Geburtstage des Kurfürsten oder der Jahreswechsel, zeichnen ausschließlich Gottsched oder König." d) Zusammenfassung: Die Analyse der Distributions- und Verkaufsvorgänge hat deutlich gezeigt, daß sich die öffentliche Rezeption panegyrischer Casuallyrik im wesentlichen auf drei Textgruppen konzentrierte. Erstens handelt es sich um die Texte, die anläßlich bedeutender höfischer und familiärer Ereignisse im Fürstenhaus, die eine politische Dimension besaßen, entstanden sind. Zweitens betrifft dies solche Texte, die sich auf eines der eben benannten Ereignisse bezogen und darüber hinaus dank der Divertissements besondere Erwartungen weckten. Als eine dritte Gruppe kristallisieren sich schließlich Carmina heraus, die ungeachtet der Bedeutung des Ereignisses aus der Feder eines bekannten und anerkannten Autors stammten. Die Rezeption durch die Zweitadressaten mag weiterhin dadurch begünstigt worden sein, daß die Gedichte Themen aus dem Umkreis des Hofes behandelten, d. h. einen Gegenstand, dem per se die Aufmerksamkeit des Publikums sicher war. Panegyrik befriedigte ein Informationsdefizit der Untertanen bei courtoisen Ereignissen. Sie hatte Informations-, Kuriositäts- und Prestigewert, und sie sprach im Unterschied zu journalistischer Berichterstattung stärker die hedonistischen Bedürfnisse literarisch interessierter und gebildeter Leser an. Diese Angebote realisierten sich auf der Folie der Aktualität, also der für Einzeldrucke konstituierenden Eigenschaft.

99

König (Helden-Lob, 1719); König (Glückwünschender Zuruff, 1721); König (Die glückliche Geburt einer Chur-Sächßischen Princeßin, 1724); Gottsched (Wettstreit, 1728); König (Allerunterthänigster Neu-Jahrs-Wunsch, 1729); Troemer (Ehn Curieuse Brief, 1728); Gottsched (Ein wahrer Held, 1733).

102 3.2.3. Die Publikation von Casuallyrik in Werkausgaben, Anthologien, Anwendungspoetiken und Zeitschriften Die Verbreitung in Einzeldrucken ist die dominierende Veröffentlichungspraxis für panegyrische Casuallyrik. Sie weist allerdings einen entscheidenden Nachteil auf. Eingeschränkt durch die speziellen Distributionswege sind Einzeldrucke für einen breiten Rezipientenkreis kaum zugänglich. Johann Joachim Schwabe weist in der Vorrede der von ihm besorgten Ausgabe der Gottschedschen Gedichte (1736) auf dieses verbreitete Problem hin.100 [Man findet] in diesem II. Bande viele Stücke, die noch niemals in öffentlichem Druck erschienen; viele, die ohne des Herrn Verfassers Namen, auf die wichtigsten Gelegenheiten, und mehrentheils auf hohe Häupter, einzeln gedruckt gewesen; endlich viele, die von demselben auch in eigenem Namen schon einzeln erschienen; aber, wie es zu gehen pflegt, nur so sparsam abgedrucket worden, daß sie wenigen zu Gesichte gekommen, und sich beynahe wieder verlohren hatten.

Das Bedauern über das Verschwinden nur einzeln gedruckter Texte findet sich auch in Hunolds Einleitung der Auserlesenen Gedichte}01 Manch herrliches Gedicht ist bereits verlohren gegangen, so nur geschrieben, oder eintzeln, aber in keinem Buche gedruckt worden.

Die Zugänglichkeit panegyrischer Carmina an den regierenden Adel für breite Kreise der gebildeten Öffentlichkeit stellt allerdings die Voraussetzung für die Erfüllung der affirmativen Aufgaben der Poesie im Fürstenstaat dar. Die Rezeption durch Zweitadressaten wird durch den Nachdruck der Einzeldrucke in verschiedenen Publikationsformen gewährleistet. Der Wiederabdruck stellt für die Panegyrik die notwendige Öffentlichkeit her. Sie wird der Aktualität des Ereignisses enthoben und erscheint damit in anderen Rezeptionszusammenhängen. Losgelöst vom Informations- und Prestigedruck bietet sich nun Raum, ästhetische und poetologische, politische und staatstheoretische Themen zu diskutieren.

100 101

Nachricht wegen der Neuen Auflage. In: Gottsched, AW, Bd. I, S. 493. Hunold, Auserlesene Gedichte, 1718, S.)( 6v. Vgl. weiterhin: König, Vorbericht an den Leser. In: Besser, Schrifften, 1732, S. I; Gottsched, Vorrede an den Leser. In: Pietsch, Gesamiete Poetische Schrifften, 1725, S. b3r; Gottsched, Vorrede, S. a6r. In: Neukirch, Auserlesene Gedichte, 1744. Die Unerreichbarkeit der Drucke schon einige Jahre nach ihrem Erscheinen bestätigt auch Segebrecht, Gelegenheitsgedicht, S. 197 f.

103 a) Die >Poetischen Wälderc Die Produktion von Casualcarmina war meist keine einmalige Aufgabe für einen Autor. Sofern er als Dichter und das hieß bis ins frühe 18. Jahrhundert hinein als Casualdichter einen Namen hatte, bot sich manchmal mehrmals in der Woche die Möglichkeit oder die Notwendigkeit, ein Gedicht zu schreiben.102 Die Autoren sammelten diese Gedichte auf die verschiedensten Gelegenheiten und ließen sie als Werkausgaben in Gestalt der >Poetischen WälderGelegenheit< als Produktionsanlaß eines Gedichtes genutzt, sondern die Gedichte wurden auch unabhängig von ihrer poetischen Qualität fast in jedem Fall veröffentlicht. Gottfried Benjamin Hancke äußerte in diesem Zusammenhang, daß nichts abgeschmacktere seyn kan, als wen uns einige Autores alle Gedichte, die sie jemahls verfertiget, aufdringen wollen; Gleich als ob der gelehrten Welt ein empfindlicher Verlust zuwachsen würde, wenn man nicht, wie lange zum Exempel dieser oder jener an der Gicht kranck gelegen? oder durch was vor Mittel ein Braut-Paar zusammen gekuppelt worden durch dergleichen Reimerey der Nachwelt bekannt gemacht würde?109

Die Massenhaftigkeit der Gedichte wurde, wie Segebrecht ausführt, zum Anlaß einer grundsätzlichen literaturtheoretischen Diskussion über die Differenzierung von höherer und niederer Poesie, die schließlich zur Revision des rhetorischen Ansatzes der Dichtung und zu einer Neubewertung des Lyrischen führte.110 Ein zentraler Punkt dieser Diskussion, der auch bei Hancke anklingt, ist die Frage danach, welche Anlässe der Dichtkunst würdig sind. Zum gegenwärtigen Zeitpunkt, so die Kritiker der Casualpoesie, sei die Poesie auf einem Tiefstand, denn sie sei bei jeder noch so unbedeutenden >Gelegenheit< präsent. Welch anderes Ansehen hatte sie genossen, als sie sich ihrer »edelsten Aufgabe«, dem Preis gekrönter Häupter, widmete. Panegyrik gebühre unter der Masse der Anlässe ein herausragender Platz. Sie hebe sich durch ihren Gegenstand, den Regenten, von anderen Materien ab. Allein seine exponierte gesellschaftliche Stellung ziehe die allgemeine Aufmerksamkeit der Zeitgenossen und der Nachwelt auf sich. Bessers Gedichte, so König, sollten schon »wegen ihrer mehrtentheils den Hof betreffenden Materien des Aufhebens würdig geschätzt werden«.111 Von dem Ruhm des hohen Adressaten profitierte auch der Autor: 107

Vgl. die Nachweise der Werke Henricis im Quellenverzeichnis.

108

Ostermesse 1729, G4v; Ostermesse 1731, G3v.

109

Hancke, Gedichte, 1. Teil, zweite verm. Auflage 1731, Vorrede, S . ) ( 4 r f .

110

Segebrecht, Gelegenheitsgedicht, S. 225 ff.

111

König, Vorbericht an den Leser. In: Besser, Schrifften, 1732, S. I.

105 Viel Unbekannte werden durch Ihn bekant. Viel Weltberühmte werden mit eingeführet; Nicht/ daß sie durch den Cypressen-Hayn/ mehr berühmet/ sondern daß der Cypressen-Hayn/ ihres hohen Ruhmes/ auch in etwas möge teilhaffitig werden.112

Panegyrische Gedichte fanden darüber hinaus Eingang in Anthologien. Die maßgebliche Anthologie der Galanten, der VII. Band der Neukirchschen Sammlung, verzichtete nicht auf Gedichte an Herrscherhäuser. König, Mencke, Holtzendorff, Juncker und andere sind dort mit Panegyrik vertreten.113 Für die Mustercharakter beanspruchenden Sammlungen der »Deutschen Gesellschaft in Leipzig< ist Gleiches zu konstatieren. In den zwei Bänden der Oden und in den Eigenen Schriften der Gesellschaft gehören panegyrische Texte zum Standardrepertoire.114 b) Casualcarmina als Exempla in Anwendungspoetiken: Eine Ergänzung zu den Veröffentlichungen in Anthologien und Werkausgaben bildet die Publikation der Carmina in Anwendungspoetiken. Mit ihren Anweisungen zur regelgerechten Produktion »gebundener und ungebundener Reden< schaffen sie eine wichtige Voraussetzung für die Massenhaftigkeit und Popularität der Casuallyrik. Sie beinhalten Praecepta, die den Weg beschreiben, der bis zur Fertigstellung eines Gedichtes zu gehen ist. Diesen Mustern folgen gewöhnlich eine Anzahl poetischer Exempla, die den Kanon der mustergültigen Werke in der jeweiligen Textsorte repetieren. In den Poetiken Kindermanns, Harsdörffers, Birkens oder Riemers nehmen diese Exempla weit mehr Platz ein als die Anweisungen selbst.115 Hier finden sich die Spitzenleistungen der Gattung, die für den Leser zur Nachahmung, aber auch zur Belustigung und Information gedacht waren. Kindermann druckt in seinem Deutschen Redner zwei »herrliche« Huldigungsglückwünsche ab, damit nur der/ von dergleichen wichtigen Handlungen gar nichts wissende/ doch begierige Leser/ was zu lesen möchte haben/ darinnen Er sich zum wenigsten belustige/

112 113

114 115

Kongehl, Immergrüner Zypressenwald, 1694, Vorrede. Zit. nach Riefstahl, S. 32. Neukirch, Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte, Bd. 7, 1727. Vgl. Heiduk, Die Dichter der galanten Lyrik. Vgl. S. 256ff. Kindermann, Poet, 1664; Harsdörffer, Poetischer Trichter, 1650-1653; Birken, Teutsche Rede-bind und Dicht-Kunst, 1679; Riemer, Schatz-Meister, 1681.

106 und bey gegebener Gelegenheit/ unter gelehrten Leuten/ auch etwas davon zusagen wisse.116

c) Casualcarmina in Zeitschriften: Der Abdruck in Werkausgaben, Anthologien und Poetiken versteht sich also als Beitrag zur gelehrten Konversation. Das Gleiche gilt für die zeitgenössischen literarischen und historischen Zeitschriften, in denen Casualcarmina wiedergegeben und besprochen werden. Valentin Pietschs Ode auf Prinz Eugen von Savoyen wurde so häufig veröffentlicht, daß Gottsched in den Critischen Beyträgen äußert, »daß wohl nicht leicht ein Liebhaber der Poesie seyn kann, dem dieses Gedicht unbekannt seyn sollte.«117 Natürlich werden wiederum die Werkausgaben, in denen wie in Gottscheds Pietsch-Ausgabe Panegyrik den größten Teil einnimmt, von der Kritik beachtet.118 In den gängigen lokalen, nicht gelehrten Zeitschriften wie dem Sächsischen Curiositäten-Cabinet oder den Kern Dresdnischer Merkwürdigkeiten steht die Panegyrik auf die bedeutsamen Ereignisse des Hofes häufig im Zentrum eines Heftes. Bietet sich gelegentlich kein besonderer Anlaß zur Berichterstattung an, so greifen die Zeitschriften höfische Ereignisse aller Couleur auf. Es finden sich Geburtstags- und Namenstagsglückwünsche auf den Kurfürsten Friedrich August, Verse auf die Reisen des Regenten, Festpoesie über den Dresdner Karneval sowie ein >Glückwunschgedicht< zur Verleihung des Dänischen Elephantenordens an den Kurprinzen.119 Auch Johann Ulrich Königs Ode auf die Geburt der Kurenkelin Maria Amalia Christina am 25. November 1724 erhält große publizistische Aufmerksamkeit.120 Nach dem Tod des Kurfürsten am 1. Februar 1733 116 117 118

119

120

Kindermann, Redner, 1662, S. 444. Gottsched, Critische Beyträge, 1741, S. 137. Hülle, Pietsch, S. 31, 48ff., 55. Vgl. dort weiterführend die übrigen zeitgenössischen Bearbeitungen des Stoffes und die Rezeption der Ode Pietschs. Vgl. Gottsched zur Rezeption dieser Ode: Gottsched, Vorrede an den Leser. In: Pietsch, Gesamiete Poetische Schrifften, 1725, bv. Vgl. ζ. B. Sächsisches Curiositäten-Cabinet, 2. Probe, 1729, S. 19; ebenda, 30. Probe, 1731, S. 185 f., 191 f.; ebenda, 46. Probe, 1732, 151ff. Die gesamten Jahrgänge des Sächsischen Curiositäten-Cabinetes 1731-1733 enthalten Casualpoesie auf städtische und höfische Gelegenheiten. Ebenso P. Marperger, Miscellanea Curiosa, 1728, 3. Sammlng., S. 130, 141-144,4. Sammlng., S. 183. König (Die glückliche Geburt, 1724). In: Deutsche Acta Eruditorum, 1725, 106. Teil, S. 728ff.; Neue Zeitungen von Gelehrten Sachen, Nr. 70/1725, S. 686. Vgl. auch 11 Gedichte auf die Genesung Friedrich Augusts: Kurzgefaßtes Sächsisches Kern-Chronicon, 1727, 82. Couvert, S. 146ff.

107 dominieren die Klagen über den Verlust des Landesvaters sowie die Berichte und Gedichte anläßlich der Erbhuldigungen für Friedrich August II. den Inhalt der Zeitschriften.121 Eingebunden in die Beschreibung des zeremoniellen Ablaufes des jeweiligen Ereignisses dient der Wiederabdruck von Casuallyrik gemeinsam mit der Wiedergabe der Münzen, der Inscriptiones und des übrigen repräsentativen Beiwerkes der Überlieferung des Ereignisses. Für den Zeitungsleser, der nicht am Ereignis teilgenommen hat, wird eine Wahrnehmungslücke geschlossen, indem möglichst viele sinnlich wirksame Detailbeschreibungen des Festes gegeben werden.122 Neben längeren Casualgedichten in Alexandrinern bedienen die Zeitschriften durch Wiedergabe der Inscriptiones der Häuser, der Devisen in Feuerwerken etc. vor allem kleinere literarische Formen wie das Anagramm und das Chronodistichon. Um das Interesse des Lesers immer neu zu aktivieren, greifen die Verleger mitunter zu kleinen Tricks. Wie es bei Festbeschreibungen ohnehin üblich ist, verfährt man auch bei Gedichten: Sie werden in Fortsetzungen gedruckt.123 Der Abdruck eines Gedichtes wird gern mit dem Hinweis begleitet, es handle sich um ein »gar nervoes[es] und ingenieus[es]« Carmen, das sich »wegen der nervösen Invention« sowie seiner »Artigkeit« und »Nettigkeit« besonders auszeichne und daher den Abdruck verdiene.124 So heißt es als Einleitung des Gedichtes von Gottsched, das dieser anläßlich des Dresdner Karnevals 1732 verfaßte, beispielsweise: Der berühmte Prof. Poesos Extran. in Leipzig Herr Johann Christoph Gottsched hat über diese angestellten Fastnachts-Lustbarkeiten seine allerunterthänigste Gedancken durch den Druck bekandt gemachet, welche ihrer Nettigkeit wegen diesen Curiosis Saxonicis einverleibet zu werden man kein Bedencken findet. 125

121

122

123

124 125

Sächsisches Curiositäten-Cabinet, Jahrgang 1733/1734; Kern Dresdnischer Merckwürdigkeiten, Jahrgang 1733/1734. Bezogen auf die Wahrnehmung eines Festes durch die Optik des Festberichts zeigt dies Rahn, Fortsetzung des Festes mit anderen Mitteln. Gattungsbeobachtungen zu hessischen Hochzeitsberichten. In: Berns/ Ignasiak (Hg.): Frühneuzeitliche Hofkultur in Hessen und Thüringen, S. 233-248. Zum Beispiel das Gedicht Troemers über das Hubertusfest auf der Hubertusburg 1741: Des Deutsch-Franzos curieuse Beschreibung des Huberti-Festes in Hubertusburg. In: Sächsisches Curiositäten-Cabinet, November 1741, Erste Helffte, S. 329ff.; Fortsetzung von des Deutsch-Franzos Beschreibung des Huberti-Festes in Hubertusburg. In: Ebenda, November 1741, Andere Helffte, S. 338ff. Ebenda, 30. Probe, 1731, S. 185; 31. Probe, 1731, S. 205. Ebenda, 46. Probe, 1732, S. 152; September 1742, 1. Helffte, S. 266: »nette Poesie«.

108

Diese Einleitungen appellieren an das literarische Urteilsvermögen der Leserschaft, sie sind eine Form der Kommunikation über Panegyrik. Daß der literarische Austausch ein Motiv bildet, panegyrische Texte in Zeitschriften zu veröffentlichen und zu lesen, wird auch an bestimmten methodischen Gestaltungsprinzipien der Zeitschriften offenbar. Nicht selten werden lateinische Chronogramme auch ins Deutsche übersetzt. Anderenfalls gibt man zu einem deutschen Text die lateinische Version dazu. Oder es wird an das Publikum die Aufgabe erteilt, selbst eine Übersetzung anzufertigen und diese einzuschicken. Die 54. Probe des Sächsischen Curiositäten-Cabinetes druckte zum Beispiel ein lateinisches Distichon über den Altranstädter Frieden ab und regte die Leserschaft an, dieses in deutsche Verse umzuarbeiten, »weiln noch kein einziger neuer teutscher Poet sich dergleichen unterfangen«.126 Die Auflösung, die in zwei verschiedenen literarischen Formen ausgeführt wurde, wurde auf zwei Nummern verteilt.127 Auch die Europäische Fama bezieht in ihr Wirkungskonzept die literarische Bildung der Leser ein. Dem Abdruck des Gedichtes von Johann Ulrich König zur Eröffnung der Dresdner Ritterakademie stellt sie die thematische Disposition des Textes sowie deren Bewertung voran.128 Sie gibt damit für den sachkundigen Leser ein Angebot zur kritischen Rezeption. Auf dem gleichen Muster basiert die Wiedergabe eines lateinischen Gedichtes auf die Heimkehr Friedrich Augusts aus Polen in Johann Peter Marpergers Miscellanea Curiosa. Das »unseren Miscellaneis zu inseriren würdig geschätztes Stück« wird mit vollständigem Titel angekündigt. Anschließend wird der Leser nicht mit dem Text, sondern allein mit der Argumentation des Gedichtes bekannt gemacht.129 Das Interesse des Lesers wird auf Kriterien der Textproduktion wie die Invention, die kunstvolle Gliederung in der Disposition sowie auf die Argumentationsführung gelenkt. Die Darstellung zielt weniger auf das ästhetische Werturteil des Lesers als auf dessen intellektuelles Urteil über die Treffsicherheit der Argumente.

126 127 128 129

Ebenda, 54. Probe, 1732, S. 292 (vgl. dort auch andere poetische Aufgaben und Rätsel). Ebenda, 57. Probe, 1732, S. 44; 62. Probe, 1732, S. 126. Die Europäische Fama, 1726, 295. Teil, S. 605ff. »Hierauf folgt das Poema selbst/ weil aber solches viel zu weitläufig ist/ als daß es von Wort zu Wort in dieser Piece Raum finden solte/ als wollen wir uns vergnügen, dem geneigten Leser nur das Argument samt einigen Marginalien desselben allhier mitzutheilen.« J. P. Marperger, Miscellanea Curiosa, Sechste Sammlng., 1727-1730, S. 336.

109 Das Spektrum der Poeten, die in den sächsischen gelehrten, literarischen, historischen, politischen und kuriosen Zeitschriften veröffentlichen, setzt sich aus lokal bekannten und beliebten Gelegenheitsdichtern des Leipziger und Dresdner Raumes zusammen. Unbekannte Namen sind hier die Ausnahme. Autoren wie Johann Gottlob Kittel, Christian Friedrich Henrici, Johann Christian Troemer oder Johann Georg Knoblauch dominieren den lyrischen Teil der Zeitschriften. Es ist anzunehmen, daß diese Autoren dem Leser durch ihre tägliche casualpoetische Arbeit zu den Feiern des Bürgertums in den Städten schon bekannt waren. Die Veröffentlichung knüpft somit auch auf dieser Ebene an Bekanntes an. Sie stabilisiert die Beziehung zwischen Autor und Rezipient und schafft damit für den Autor eine wichtige Sicherheit seiner Existenz. Die Favorisierung eines Autors über einen längeren Zeitraum hinweg ist ein Strukturprinzip, das dem Autor einen Platz in der Erinnerung des Lesers sichert.130 Picander festigt die Beziehung zwischen Zeitungspublikum und Autor beispielsweise, indem er ein Neujahrsgedicht an die Leserschaft richtet.131 Die Gedichte der Autoren werden gelegentlich auch mit biographischen Informationen über den Verfasser versehen, so daß es sicher nicht übertrieben war, wenn im Kurzgefaßten Sächsischen Kern-Chronicon von dem »bekannten Picander« die Rede war.132 Für den lokalen Dichter sorgten die Zeitschriften also in jedem Fall für einen immensen Popularitätsgewinn. Die Palette der Anlässe panegyrischer Dichtung erfährt in den lokalen Periodika durch die >Bittgedichte< eine wesentliche thematische Ergänzung. Im Monath September 1729 hat C. G. Menander folgendes sehr ingenieuses Prognostisches Anagramm verfertiget, und zu Ihro Königl. Maj. Füssen alleruntherthänigst niedergeleget, welches, weiln es durch den Druck nicht bekannt gemacht, und doch höchstgnädig aufgenommen worden, denen Curiosis Saxonicis einverleibet zu werden, wohl meritiret.133

>Bittschriften< wurden meist in handschriftlicher Form überreicht, und blieben daher der Öffentlichkeit weitestgehend unbekannt. In den loka130

131 132 133

Im Sächsischen Curiositäten-Cabinet, Jahrgang 1741, 1742 ist sehr häufig Troemer vertreten, von Januar bis Juli 1742 veröffentlicht Johann Georg Knoblauch hier mehrere Carmina. Ebenda, Januar 1742, Andere Helffte, S. 18f. Kurzgefaßtes Sächsisches Kern-Chronicon, 1723, S. 121. Sächsisches Curiositäten-Cabinet, 2. Probe, 1729, S. 25.

110 len Periodika fanden sie ihr wichtigstes öffentliches Medium. Diese Veröffentlichungspolitik ist insofern interessant, als sie auf eine wesentliche Leistung des Abdrucks von Gedichten in regionalen Zeitschriften verweist. Er dient der gesellschaftlichen Reputation von Autor und Adressat. Beider Beziehung findet in den >Bittgedichten< ihre signifikanteste Ausprägung. Ein gehorsamer notleidender Untertan bittet den gütigen Herrscher um Unterstützung, die dieser als Beweis seiner vollkommenen Regentschaft gewährt. Der Autor erscheint als ein Exponent, an dem musterhaft das Grundprinzip landesherrlicher Regierung, die sorgende väterliche Liebe des Regenten zu seinem Volk, offenbar wird. Der Wiedergabe der >Bittgedichte< wird als faktischer Beweis der Güte des Landesvaters stets die Information beigegeben, daß die Bitte bewilligt worden ist. Gelegentlich können die Zeitschriften sogar von einer Audienz des Autors beim Regenten berichten.134 Zusammenfassend sei Johann Gottfried Kittel zitiert, der in einem Carmen, mit dem er einem anderen Autor zu einem gelungenen >Bittgedicht< gratuliert, prägnant formuliert, was der Abdruck eines Gedichtes in einer Zeitschrift für den Autor und den Regenten leistet. [.·.] Zum andern wurdest du durch gantzes Sachsen-Land Mit deiner Poesie in offnem Druck bekannt; Zum dritten mustest du selbst vor den König kommen, Der dich und dein Gedicht höchst gnädig aufgenommen [...] So kannst du denn vergnügt von hinnen wieder reisen Und überall die Gunst des grossen August preisen. 135

Bürgerliche Gelehrte und Dichter preisen den Regenten, sie stellen sich freiwillig in den Dienst der fürstlichen Repräsentation. Von ihnen und ihren Institutionen gehen weitreichenden Aktivitäten für die öffentliche Verteilung und den Verkauf panegyrischer Casuallyrik an den regierenden Adel aus. Diese Tatsache besitzt für den hohen politischen und literarischen Rang der Gattung im frühen 18. Jahrhundert Indizwert.

134 135

Ebenda, 31. Probe, 1731, S. 205 ff. Ebenda.

Ill 3.2.4. Die Leserschaft panegyrischer Casualcarmina Anhand der Veröffentlichungspraxis panegyrischer Carmina konnte deutlich gezeigt werden, daß panegyrische Casuallyrik in der höfischen und außerhöfischen Öffentlichkeit rezipiert wurde. Dank der Kenntnis der Distributions- und Distraktionswege läßt sich diese Leserschaft genauer spezifizieren. Buchbetrieb und Leserschaft des ausgehenden 17. und frühen 18. Jahrhunderts weisen noch deutlich die Merkmale der >barocken< Lesekultur auf. Die Kreise der Produzenten und Konsumenten von Literatur sind identisch. Es sind die Gelehrten, die Gebildeten und Vornehmen, die Bücher schreiben und lesen; und diese bleiben unter sich.136 Seine [des Buchhändlers] Wahren sind von - und vor niemand als Gelehrten/ kaufft lemand von and'rn Professionen zu Zeiten ein Teutsch- oder bey andern Nationen in seiner Mutter-Sprach gestelletes Büchlein/ so geschiehets zufälliger Weise und selten/ daß darauf keine Rechnung oder Staat zu machen. 137

Die Geschlossenheit des Leserkreises liegt in den Distributionsmechanismen für Einzeldrucke begründet. Die zentralen, vom Hof gesteuerten Verteilungen berücksichtigen nur einen kleinen, exklusiven Zirkel sozial genau definierter Rezipienten. Sie richten sich auf den Hochadel verwandter und befreundeter Familien, der als Träger der höfischen und als Mäzen der bürgerlichen Kultur eine wesentliche Basis für die kulturellen Prozesse in der frühen Neuzeit bildete. Die Leserschaft panegyrischer Carmina rekrutiert sich weiterhin aus Beamten in leitenden Positionen der fürstlichen und städtischen Verwaltungszentren. Wichtige Initiatoren der literarischen Aktivitäten in der frühen Neuzeit sind die Gelehrten an Universitäten und Schulen. Mit ihren Korrespondenzen verfügen sie über ein flächendeckendes Kommunikationsmedium.

136

137

Zum Publikum und dem Leseverhalten des 17. Jahrhunderts vgl. Martino, Barockpoesie, S. 107ff., mit weiteren Nachweisen; Wittmann, Geschichte des deutschen Buchhandels, S. 103 ff.; Goldfriedrich, Geschichte des deutschen Buchhandels, Bd. 2, S. 14. Konkret bezogen auf Casuallyrik nimmt auch Koretzky als Leser eindeutig »Gelehrte und Vornehme« an: Koretzky, Kasualdrucke. In: Frost/Knoll (Hg.), Gelegenheitsdichtung, S. 43 ff.; Trunz, Der deutsche Späthumanismus als Standeskultur. In: Deutsche Barockforschung, S. 147-181. Vgl. auch die Ausführungen zur sozialen Zusammensetzung des Autorenspektrums des vorliegenden Quellenmaterials S. 36ff. Beier, Kurtzer Bericht von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung, 1690, S. 5.

112 Ohne Zugehörigkeit zu diesen Milieus mit ihren spezifischen sozialen, verwandtschaftlichen und bildungsmäßigen Merkmalen ist es fast unmöglich, Einzeldrucke panegyrischer Lyrik zu erlangen. Die Unerreichbarkeit der Drucke kurze Zeit nach dem Ereignis verleiht dem Einzeldruck einen erheblichen Prestigewert und macht ihn als Ausweis der Zugehörigkeit zu den obengenannten Gruppen begehrt. Mit dem Wiederabdruck der Gedichte in Werkausgaben, Anthologien und Poetiken erweitert sich dieser Rezipientenkreis kaum. Es sind wiederum Gelehrte und Gebildete, die Anwendungspoetiken nutzen und sich an gelehrter Dichtung erfreuen. Caspar Gottlieb Lindner spricht in der Vorrede seiner Deutschen Gedichte und Übersetzungen unmißverständlich aus, daß er für diese Zielgruppe schreibt, die Liebhaber der >Hochzeits- und Leichencarmina< aber nicht unter seinen Lesern wissen möchte. Ich schreibe auch diese meine Gedichte nicht für einerley Menschen und für den Pöbel gar nicht; sondern hauptsächlich für dreyerley Arten: für Freunde der Dichtkunst, für Freunde historischer und natürlicher Merkwürdigkeiten, und für Freunde seltener Alterthümer. Die Freunde lustiger, scherzhafter und beliebter Poesien, ingleichen die Freunde von Glückwünschungs- und Hochzeitsversen, ja endlich auch die Verehrer der Begräbnisgedichte [werden dagegen enttäuscht sein]. 138

Es sind aber gerade die Letztgenannten, die das Gros der Rezipienten casualpoetischer Werke bilden. Der gekrönte Poet Johann Christoph Wentzel beklagt in diesem Zusammenhang, daß gerade der schlechte Ruf eben dieser Gedichte dazu geführt habe, daß das Zielpublikum immer seltener erreicht werde. Bald wen ich etwas mehr als kraftloße Wort der Welt verkaufen wollen/ hat es bey den meisten eine obscurit£ geheissen. Und wie kunte es anders seyn/ weil iezo viele deren Gelehrten die Teutsche Verse nicht so wohl vor eine Galanterie, als unanständige Lacheti halten/ und solche daher selten weiter/ als in die Hände derer un- oder halb-Gelehrten/ und wann es wohl geräth/ in das Roman-Cabinet des galanten Frauenzimmers zu gelangen pflegen. 139

Wentzel benennt den mit der Massenhaftigkeit einhergehenden Seriositäts- und Prestigeverlust der Poesie. Indem sie dank der Deutschsprachigkeit für jeden des Lesens und Schreibens Kundigen potentiell erreichbar wurde und das aufstrebende Bürgertum nach diesem Repräsentationsmittel griff, wurde Poesie im Sinne der Insider 138 139

Lindner, Deutsche Gedichte und Übersetzungen, 1743, Vorbericht, ungezählt. Wentzel, Lorbeer-Hayn, 1700, Vorrede, S. 4r.

113 gemein.140 Das bekannte Argument, daß mit Masse Qualitätsverlust einhergehe, klingt hier an. Galanterie - in den Städten der Modegeschmack breiter bürgerlicher Schichten - und Gelehrsamkeit stehen programmatisch gegeneinander.141 Galante Verse allerdings waren bei jeder bürgerlichen Hochzeit präsent. Nicht nur die hohe Beamtenschaft, sondern auch das Handels- und Erwerbsbürgertum wird in den 20er und 30er Jahren des 18. Jahrhunderts in den großen Städten wie Leipzig, Hamburg und Berlin zum Empfänger, somit auch zum Leser, dieser casualpoetischen Produktionen. Der Rückschluß, daß derjenige, der selbst Gedichte empfängt, sich auch für die anderer interessiert, ist sicher nicht zu weit hergeholt. Hinzu kommt, daß in dem Maße, wie Gelegenheitsdichtung bei diesen Gruppen zum gesellschaftlichen Wert avanciert, die Empfänger von Gedichten auch zu deren Produktion als Autor oder Auftraggeber verpflichtet waren. Sie mußten sich also über den casualpoetischen Markt informieren. Mit der Zeitschrift etablierte sich ein Medium, das auch die Mittelschichten bediente. Vom gebildeten Bürgertum als dynamisches Informationsorgan ins Leben gerufen, dehnen Ableger der gelehrten Journalistik, die historischen Journaleritualisierten KommunikationInteraktionsritual< übersetzt und in Anwendung sprechakttheoretischer Überlegungen inhaltliche, strukturelle und sprachliche Merkmale seines Untersuchungsgegenstandes ermittelt. Zur Definition von Ritual und Zeremoniell sowie ihrer Abgrenzung vgl. mit weiterführenden Hinweisen Knuf/Schmitz, Kommunikation, S. 9ff., bes. S. 26ff.; Beetz, Höflichkeit, S. 164; G. Braungart, Hofberedsamkeit, S. 24ff„ 180f.; W. Braungart, Ritual und Sprache, S. 2-8. Grundlegend auch Werlen, Konversationsrituale. In: Dittmann (Hg.), Arbeiten zur Konversationsanalyse, S. 144-175; ders., Ritual und Sprache, S. 22ff., 81 ff. Der wesentliche Unterschied zwischen Ritual und Zeremoniell ist nach Berns die Symbolidentität, auf der das Ritual beruht. Berns, Der nackte Monarch. In: Blühm, Elger (Hg.): Hof, Staat und Gesellschaft, S. 315-349, bes. S. 345. Knuf/Schmitz, ebenda, S. 3,61. Die Ansicht, Rituale als Kommunikations- und Interaktionsprozesse zu fassen, hat sich in der sprachwissenschaftlichen Forschung durchgesetzt. W. Braungart, Ritual und Literatur. In: Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht, H. 69/1992, 1. Halbjahr, S. 2-31, bes. S. 7 mit weiteren Hinweisen; sowie Beetz, Höflichkeit, S. 164.

128 ausspricht«.41 Auf ritualisierte Weise kommunizierte Konventionen sind über den jeweiligen Fall hinaus verbindlich. Sie basieren auf dem gemeinsamen Wertfundus einer historischen Gemeinschaft und postulieren nichthinterfragbare, moralisch definierte Wahrheiten. »Rituelle Kommunikation ist im höchsten Grade institutionalisierte Kommunikation, das heißt, ihr liegen konkrete Pläne (Ordnungen, Formulare) zur Realisierung des Rituals (des Zeremoniells) zugrunde. 42 Ein Handlungsplan »stellt die Lösung einer praktischen Problemstellung dar«. Er enthält »detaillierte Teilpläne als Vorgaben an [...] [bestimmte] Kategorien von Gesellschaftsmitgliedern für die Realisierung der ihnen obliegenden Handlungen zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten« 43 Als ein solcher Handlungsplan kann die Poetik des 17. Jahrhunderts angesehen werden. Sie ist in höchstem Maße darauf ausgerichtet, dem Autor die soziale und ästhetische Kompetenz zu vermitteln, die er benötigt, um ein Gelegenheitsgedicht zu schreiben. Sie ist im Hinblick auf das erfolgreiche Verhalten in fast allen erdenklichen privaten und öffentlichen Situationen des Fürstenstaates ausgebaut und hält für den ratlosen Autor ein breites Reservoir an Anleitungen bereit, die ihn informieren, wie er bei einem gegebenen Anlaß reagieren muß und auf welchem Wege ein Gedicht hergestellt werden kann. Der epochemachenden Poetik von Martin Opitz, dem Buch von der Teutschen Poeterey, folgen im Laufe des 17. und beginnenden 18. Jahrhunderts eine Vielzahl systematisch-didaktischer und enzyklopädischer Poetiklehrbücher.44 Sie entstanden aus der Notwendigkeit, den in Schule und Universität zwar rhetorisch ausgebildeten, aber in der deutschen Poesie unkundigen Autor in der muttersprachlichen Verskunst zu unterweisen. Anliegen der Bücher ist es nicht darzulegen, was ein Poet je zuwissen von nöthen [...]/ sondern gleich einen Wegweiser an die Hand zu bieten/ und nur in etwas Anleitung zu geben/ welcher Gestalt dahin zugelangen/ daß man der Gelegenheit nach einem guten Freund zu dienst und gefallen/ oder ihm selbsten auch

41

Leach, Ritual. In: International Encyclopedia of the Social sciences 13, S. 5 2 0 - 5 2 6 . Zit. nach Werlen, Konversationsrituale, S. 146. Zu Leachs Ritualbegriff vgl. auch Knuf/ Schmitz, Ritualisierte Kommunikation und Sozialstruktur, S. 8 f.

42

Zum Begriff der institutionalisierten Kommunikation vgl. Knuf/Schmitz, ebenda, S. 41, mit weiteren Angaben; Paul, Rituelle Kommunikation, S. 16f.

43

Knuf/Schmitz, ebenda, S. 4 1 , 4 4 .

44

Einen kurzen zusammenfassenden Überblick mit weiteren Hinweisen bei G. Braungart, Poetik, Rhetorik, Emblematik. In: Deutsche Literatur, Bd. 3, S. 2 1 9 - 2 3 6 .

129 zur ehrlichen Kunst/ und nachgelassenen Ergötzlichkeit etwas leidliches ohne sondere Fehler in unserer Muttersprach auffsetzen und zu Werck richten könne. 45

Poesie ist erlernbar, und das in kürzester Zeit. Zwar vertreten die Poetiken meist noch den Primat des natürlichen Talents vor der Regelkunst, doch in der Praxis der Dichtung als Lehrgegenstand spielt die Theorie des >Furor poeticus< keine Rolle. Basierend auf der Ansicht, daß man durch Befolgung der Regeln ein passables Gedicht fertigen kann, prophezeien sie jedermann Erfolg. Poesie, so Hunold, ist das galanteste Studium. [Einem, der mit Natur begabt ist] werden die Verse so nett fliessen, daß er sich bisweilen über sich selbst verwundern wird, woher dieser Einfall komme; Da sich hingegen ein anderer offt einen gantzen Tag über einem Disticho zermartern muß. Deswegen darff sich aber keiner abschrecken lassen, welcher nicht einen Poetischen Planeten zum Gebuhrts-Zeichen gehabt. Oeffters ist die Kunst so milde, und ersetzt, was uns die Natur nicht gönnen wollen. Ob es nun wohl etwas langsahm gehet, so gehet es doch gewiß und gut. 46

Die Poetiken erläutern dem Suchenden die Officia rhetorica - konzentriert auf die Lehre von der Invention, Disposition und Elocution - in Praecepta und Exempla, die auf verschiedene Situtationstypen appliziert sind. Die Poetiken tragen normativen Charakter, sie postulieren auf dem Hintergrund der antiken Überlieferung und der Erfahrungen der europäischen humanistischen muttersprachlichen Versdichtungen Regeln für die gebundene Rede. Sie formulieren einen Gattungskanon, geben dem jeweiligen Produktionsanlaß gemäße Inventionen zur Hand, schlagen Dispositionsschemata vor, bieten besonders ergiebige Loci an, lehren, Verse, Reime und Strophen zu bilden, listen Reimfolgen und Gedankenketten auf, repetieren das Wissen der Mythologie und Emblematik und verweisen nicht zuletzt auf kanonisierte und zur Imitation geeignete Autoren. Auf dem sicheren Boden gesellschaftlicher Übereinkunft stehend, garantieren die aufgezeigten Leitsätze den erwünschten Erfolg in der Situation.

45 46

Buchner, Kurzer Weg-Weiser, 1663, S. 1 f. Hunold, Die Allerneueste Art, 1722, S. 2.

130

1.3.

Soziale Textfunktion als Gattungsmerkmal

1.3.1. Der Anlaß als Ausgangspunkt einer Gattungsbestimmung Versetzen wir uns, zurückkommend auf den Besuch Friedrich Augusts in Leipzig, in die Lage eines Autors und fragen, was die einschlägigen Poetiken für unser Vorhaben raten. Gleich wie der jenige/ der ein Gebäude aufzuführen willens ist/ alles erst bey ihm überlegen muß/ wie es anzufangen/ damit ihm nachmahls nichts an dem Zubehör ermangele. Also soll auch ein Poet/ ehe er die Feder ansetzet/ einen Schluß fassen/ wovon er etwas zu Papyr bringen will. Zum Exempel/ wann er ein Klag- oder Lust-Lied ihm zu schreiben vornimmt/ muß der Inhalt/ als der Grund des Gedichts/ darnach gerichtet werden.47

Der Autor steht also zuerst vor der Entscheidung, zu welchem Ereignis er sich äußern möchte. Er hat in dem konkreten Fall eine breite Auswahl, denn er kann 1. ein >Geburtstagsgedicht< (Genethliacum), 2. ein >Willkommensgedicht< (Epibaterium), 3. ein >Genesungsgedicht< (Soterium), an den Kurfürsten richten.48 Im Sinne der rhetorischen Einteilung der Themata hat es der Autor in jedem Fall mit einem Thema adstrictum zu tun. Hingegen ist ein Thema adstrictum, das einem gleichsam die Hände bindet, seine eigene Phantasie nicht zu Marckte zu bringen, und es schreibet gleichsam einen gewissen casum für, wornach man sich richten muß, und nicht mehr hinsetzen darf, als was

47 48

Neumark, Poetische Tafeln, 1667, S. 65 f. So die Einteilung bei Birken: Ternsche Rede-bind und Dicht-Kunst, 1679, S. 162 ff. Eine ähnliche Gliederung nimmt vor: Neumark, Poetische Tafeln, 1667, Achte Tafel, S. 14f.; Omeis, Anleitung, 1712, S. 177, 180. Die Zuordnung differiert zwischen den Poetiken. Manchmal werden >Willkommensgedicht< und >Genesungsgedicht< getrennt aufgeführt, manchmal wird das >Willkommensgedicht< zu den Soterien gezählt. Kornfeld, Selbst-lehrende Alt-Neu Poesie, 1636, S. 96ff. »Soterion, ein Glückwünschendes Carmen, damit man zur glücklichen Wieder- oder Ankunfft; oder/ zur Wiedererlangten Gesundheit Glück wünschet«. Etwas später führt er dann das Epibaterium, definiert vom Ankommenden aus, nochmals extra auf: »ein Glückwünschendes Gedicht/ damit ein Wiederkommender seine Freunde gratulirend anredet«.

131 zur Sache gehöret, ζ. E. Ein Carmen auf einen Nahmenstag, Hochzeit, Begräbnis, etc. 49

Neben dem Anlaß, auf den sich der Text bezieht, kommt dem Adressaten, dem er gilt, gleichermaßen textkonstituierende Bedeutung zu. Gelegenheit und Adressat müssen bereits im ersten Produktionsstadium, der Invention, berücksichtigt werden, denn nach ihnen müssen sich sowohl die Aussage als auch die poetischen Darstellungsmittel richten. Denn wann ich einem großen Herren zu gratuliren oder zu conduliren habe; so geben diese Termini schon an die Hand/ was zu reden sey.50

Angenommen der Poet entscheidet sich, auf den Geburtstag zu reagieren, steht sein Redethema bereits fest. Es ist die Gratulation zum Geburtstag seines Kurfürsten. Ausgehend von diesem Thema sucht er nun Gedanken, dieses argumentativ und ästhetisch überzeugend darzustellen. Die Lehre vom Auffinden des Stoffes, das Zentrum der rhetorischen Theorie, ist die Invention. Sie gliedert sich in mehrere Subsysteme und betrifft alle Teilbereiche der poetischen Gestaltung. Ausgehend von der Hauptinvention ergeben sich weitreichende Konsequenzen für den gesamten poetischen Text.51 Das Zentrum der Invention bildet das System der Loci. Die Loci topici sind Fragen, die der Poet an die ihm bekannten, vorgegebenen Fakten stellt.52 Aus ihnen wählt er aus, was sich für sein Vorhaben am besten eignet. In Anlehnung an Quintilian und Cicero bilden 10 bis 15 Loci das Grundgerüst der Fragen, wobei die Anzahl beliebig erweitert werden kann und die Zahl der in den Poetiken aufgeführten Loci je nach Intention des Verfassers verschieden ist. Beliebt ist ihre Zusammenfassung in dem Hexameter >quis, quid, ubi, quibus auxilius, cur, quomodo, quandoGattung< versteht sich als eine feste Ordnungseinheit bestimmter Inhalte und Formen. Vgl. Adam, Poetische und kritische Wälder, S. 14. Eine Gliederung »nach der Sache/ von der es handelt« nimmt Haedwig, Wolgegründete teutsche Versekunst, 1660, S. 305, vor. Opitz verlegt die nach Materien gegliederte Gattungslehre in die Disposition, Poeterey, 1624, S. 24ff.; ebenso Omeis, Anleitung, 1712, S. 141 ff.; Birken, Teutsche Rede-bind und Ticht-Kunst, 1679; Harsdörffer, Der poetische Trichter, 1650ff. Vgl. weiterführend Sinemus, Poetik und Rhetorik, S. 74; Segebrecht, ebenda, S . 9 3 f f . (Hier das Kapitel: Die Gedichtarten der Casuallyrik, hergeleitet aus ihrem Gegenstandsbereich). Riemer, Standes-Rhetorica, 1685, S. 19ff.

133 Bei dem andern Geburts-Gedichte/ da man einer erwachsenen Person an ihrem Geburts-Tage Glück wünschet/ dancket der Poet dem Himmel/ daß er diesen Tag so glücklich habe wieder geboren; [1.] er redet die Morgenröthe oder die Sonne an/ und ermuntert sie zu Frölichkeit und hellem Glanz.[...] Er nimmt auch hier Anlaß zu reden von den 4. Jahr-Zeiten/ dem Frühling/ Sommer etc. und streichet diejenige heraus/ worein dieser Geburts-Tag feilet. Er erzehlet und [2.] rühmet der Person Leben und Verdienste/ und zeiget/ wie alle bei der Geburt geschehende Weißagungen und Wünsche eingetroffen/ und wie viel grössere Thaten noch erfolgen werden; er mahnet auch die Person/ samt ihren angehörigen und guten Freunden, zur Frölichkeit an und; wünschet/ [3.] daß dieser Tag noch vielmahl in Gesundheit und bestem Wolstand erlebet/ und das Vatterland von einem so grossem Liechte noch lange beleuchtet werde. [4.] Letztlich bittet er/ daß des Patrons Gunst sich mit dem wieder neu-angefangenen Lebens-Jahr verneue; und versichert/ daß kein Tag solle vergehen/ daran er nicht des Patrons Gesundheit und Wolwesen dem guten GOtt bestens empfehlen werde. 58

Es ergibt sich also folgende Kopplung von Fragen und dem Anlaß entsprechenden Aussagen: 1. Ex Loco circumstantiarum temporis kommt man auf den Affekt, den die Zeitumstände auslösen, zu sprechen. Der Geburtstag löst Freude aus. 2. Ex Loco personae bezieht man sich auf den Adressaten und entfaltet in Ausschöpfung der diesem Locus zugeordneten Topoi das Lob der Person. Auf die Eingangssituation rekurrierend, wird wiederum die Freude, die dieser Tag auslöst, thematisiert. 3. Spricht man den Wunsch aus, der sich ex Loco formae aus der Spezifik des Anlasses herleiten kann. Geburtstage sind persönliche Ereignisse, die zeitliche Zäsuren im Leben eines Menschen anzeigen. Sie bieten sich zur Bilanzierung vergangener Ereignisse oder zur Vorausschau auf das Zukünftige an. Letzteres leistet der Wunsch. Er bezieht sich zum einen auf das private, auch gesundheitliche Wohlbefinden des Adressaten, zum anderen auf seine gesellschaftliche Aufgabe und den daraus zu erhoffenden Nutzen für das Gemeinwohl. 4. Wiederum ex Loco temporis, anknüpfend an das >neue (Lebens-) JahrNeujahrscarmen< ist mit dem >Geburtstagscarmen< verwandt. Es verdankt seine Existenz dem Bedürfnis der Menschen, dem Jahreswechsel Bedeutung zuzumessen.64 Neumark und Wahll gehen in ihrem Systematisierungswillen noch weiter. Sie fassen alle Gratulationen zusammen, da sie in jedem Fall die Freude als Affekt auslösen. [Die Freunden-Händel] sind diejenigen, wodurch man seine sonderbahre Freude oder Vergnügen über des nechsten Glück an den Tag leget, und ihm darzu gratuliret. Hierher gehören mit einem Wort alle Gratulationes, sie geschehen bey was Gelegenheit sie wollen. Und ob wir gleich solche weitläufftig durchführen könten, so halte es doch nicht vor nöthig, sintemahl [...] weiter nichts zu mercken, als daß man allezeit das bevorstehende Glück erhebet, und seine Freude darüber zuverstehen giebet, anbey und ferner alles Gutes wünschet. 65

Ausgehend von der gemeinsamen Definition dieser Textgruppe als >Glückwunschgedichte< ergibt sich notwendig die Ausführung des Freudenthemas. Die Carmina lassen sich dann allerdings nicht mehr von anderen Textsorten wie zum Beispiel der Komödie unterscheiden, die auf den gleichen Affekt zielen.66 Da sich aber im höfischen Fest verschiedenartige Medien zusammenfinden, um die gleiche Aussage zu treffen, bietet sich der dem Anlaß entsprechende Affekt als ein Bindeglied zwischen unterschiedlichen künstlerischen Darstellungsweisen an. Ebenso wie das Schaubild, die Rede und die Illuminationen sind auch die Casualgedichte der Festthematik verpflichtet. Folgen die Poeten den Praecepta, so müßten sich auch die Carmina anläßlich des Aufenthaltes des Kurfürsten in Leipzig als Freudenbezeugungen erweisen. 63

»Die Namens-Tag-Glückwünsche/ kommen mit den Geburts-Tag-Glückwünschungen [...] viel überein, denn es kan auch hier der Poet dem Himmel danken/ daß er diesen Tag so gründlich wiederkehren und von dem Patron erleben laßen.« Omeis, Anleitung, 1712, S. 155.

64

Männling, Helicon, 1704, S. 86; Bohse, Redekunst, 1699, S. 82ff. Wahll, Einleitung, 1715, S. 74ff.; Neumark, Poetische Tafeln, 1667, Achte Tafel, S. Zu Wahll vgl. Segebrecht, ebenda, S. 107 ff. Es geht auch die Besonderheit des jeweiligen Anlasses verloren, denn >Geburtstagsgedicht< verlangt andere Themen und Darstellungsmittel als >HochzeitsgedichtGeburtstagsgedichtes< und eines >Wiederankunftsgedichtes< gegenübergestellt. Anknüpfend an die bisher entwickelten Gedanken wäre dabei zu fragen: Wie werden stereotype anlaßgebundene Dispositionsschemata auf den konkreten Anlaß angewendet? Überlagert die Festthematik die anlaßspezifischen Redeweisen des einzelnen Gedichttyps oder ergänzen sich beide? Stellt das einzelne Gedicht neben dem Affekt weitere Verbindungen zum Festkontext her?

1.3.2. Anlaß und Affektgestaltung: Das Casualgedicht als Demonstration von Freude a) Die Implikationen der Untertanenfreude im Fürstenstaat: Christian Friedrich Henrici überschreibt seine poetische Gratulation zum 57. Geburtstag des sächsischen Kurfürsten mit einem Titel, wie er für >Gratulationsgedichte< charakteristisch ist: Die Hohe Geburths-Feyer Sr. Königl. Maj. in Pohlen, und Churf. Durchl. zu Sachsen, etc., Meines allergnädigsten Königs und Herrn, allerunterthänigst besungen [...].67

Der Titel ist prosaisch gehalten, er wirbt nicht mit einer aufsehenerregenden Invention und rhetorischen Gestaltung, sondern formuliert kurz und präzise das Thema des Textes: Die poetische Gratulation eines Untertanen anläßlich des Geburtstags des Kurfürsten. Die Rhetorik nennt einen solchen Titel »Thema naturale, [...] welches die Sache natürlich/ wie es an sich selbst ist, mit schlechten Worten vorstellet«.68 Picanders Gedichttext setzt daran anschließend mit einem Aufruf an das gesamte Land ein, den Kummer der Vergangenheit zu vergessen und sich angesichts des neuen Jahres auf ein neues Glück zu freuen. So recht! du treues Land! vergiß nun auff einmahl, Vergiß, wie dir dein Hertz der Kummer hat zerrissen. Ruff aus! laß aller Welt dein neues Glücke wissen, Und öffne dich vor ihr als einen Freuden-Saal.

67 68

Henrici (Geburths-Feyer, 1727). Wahll, Einleitung, 1715, S. 85; Omeis, Anleitung, 1712, S. 140: »Die Inventionem Thematis, wie ich nemlich mein Carmen füglich betiteln/ [...]/ anlangend: so wird solche zum öfftern schlechterdings a Re ipsa genommen: als bei einer Hochzeit heist es Hochzeitlicher Glückwunsch.«

137 Nun kömmt das schöne Jahr; nunmehr muß alles lachen; Wer kan den König sehn, und sich doch Sorgen machen? 69

Im Kontrast zum Kummer der Vergangenheit entwickeln sich die Freude und die hoffnungsvollen Aussichten auf das kommende (Lebens-) Jahr in Gestalt einer Klimax. Im parallel gebauten Satz wird mit Anapher (»vergiß«) das Vorübersein der schlechten Zeiten pointiert. Partikel zur Präzisierung des neu einsetzenden Zeitabschnitts (»nun«, »nunmehr«) verbinden die zwei antithetisch gegenüberstehenden semantischen Felder: >Vergessen-Kummer-Sorgen< und >neues Glück-schönes Jahr-FreudensaalMein Herr befindet sich gottlob gesund und wohl.Witz< des Volkes ausbilden. Die theoretische Ausarbeitung seiner neuen, in Übernahme der Wolffschen Methode auf philosophischer Erkenntnis beruhenden Rhetorik und Dichtungstheorie und deren praktische Umsetzung und Popularisierung gingen Hand in Hand. Ein wirksames Instrument zur Durchsetzung der weitreichenden Pläne Gottscheds sollte die >Teutschübende poetische Gesellschaft werden. Die dritte Reformierung der Leipziger Gesellschaft, die von Gottsched, Johann Friedrich May (1697-1762) und Johann Georg Hamann (1697-1733) im Jahr 1726 eingeleitet wurde, kam, gemessen an den Eingriffen in die bisherige Struktur der Gesellschaft, einer Neugründung gleich. Den Auftakt der Umgestaltung bildete eine Rede von May an die Mitglieder, in der er sich offen und kritisch mit dem Zustand der Gesellschaft, ihrem mangelnden Willen und Fleiß bei der Verfolgung ihres Ziels auseinandersetzte. Die Ankündigung, für die künftige Arbeit sei ehrliches Bemühen und »ernster Eyfer« erforderlich, führte zum Austritt des größten Teils der alten Mitglieder. In der Umbenennung in >Deutsche Gesellschaft in Leipzig< und einem neuen Statut im Jahre 1727 fand die Neugestaltung ihren Abschluß.24 Als ihr zentrales Anliegen definierte die neugegründete »Deutsche Gesellschaft in Leipzig< die Pflege, Vervollkommnung und Verbreitung einer einheitlichen deutschen Nationalsprache.25 Schon die Namensgebung sollte in Anlehnung an die >Academie Fran5aise< ein Signal in diesem Sinne setzen: Das berühmte Exempel der vorlängst in Paris gestiffteten Französischen Academie, brachte uns auf die Gedancken, daß unsre Gesellschafft gantz bequem die Deutsche Gesellschafft würde heißen können. [...] Sie hätte sich freylich wohl auch die Obersächsische, Meißnische oder Leipziger-Gesellschaft nennen können: wenn sie entweder ihre Absichten bloß auf die besondre Mundart dieser Landschafften gerichtet hätte; oder auch Vorhabens gewesen wäre, andre Landes-Kinder aus der Zahl ihrer Mitglieder auszuschliessen. Sie sollte aber allen Liebhabern der Deutschen Sprache

24

Kroker, Gottscheds Austritt, S. 19ff. gibt Auszüge aus den nur handschriftlich erhaltenen Reden Mays wieder. Sie sind in dem Band der Prosaischen Schriften des >Görlitzer Collegium Poeticum< eingebunden: Miscellaneorum Poeticorum Tom. VII., Bl. 1-4, 8 10. (Universitätsbibliothek Leipzig, Rep. VI, 16 b).

25

»Die allgemeinste Absicht der Deutschen Gesellschaft ist demnach die Untersuchung und Ausübung der deutschen Sprache.« Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Ausführliche Erläuterung Ihrer Absichten, Anstalten und der davon zu verhoffenden Vortheile. In: Deutsche Gesellschaft, Reden und Gedichte, 1732, 3v.

245 offen stehen, und nicht sowohl die Obersächsische oder Meißnische Provinzial- als die allgemeine Hochdeutsche Sprache zu ihrem Endzwecke haben. 26

Gottsched und seine Anhänger postulierten, ausgehend von einer konsequenten Stilkritik des Spätbarock, einen natürlichen, auf den Prinzipien der Wahrscheinlichkeit und Vernunft beruhenden Stil.27 Ihre sprachreformerischen Bestrebungen waren explizit in das frühaufklärerische Bildungsprogramm, d. h. in die Popularisierung bürgerlicher Weltanschauung eingebunden. Deutlich klingt dies in den Worten an, die May in der ersten Ansprache an die Mitglieder der neugestalteten Gesellschaft fand: Sie haben sich nicht nur angelegen seyn laßen, vor die Reinlichkeit und Zierde unserer Sprache zu sorgen, sondern auch in ihrer Anstalt mit besonderer Aufmercksamkeit dahingesehen, daß sie, die Sprache unsers Vaterlandes, durch den Fleiß dieser werthen Gesellschaft eine Sprache vernünftiger Leute werden möge. 28

Die Gesellschaft stellte sich mit ihrem Wirken in den Dienst des Gemeinwesens: Wir haben bereits von vielen Jahren her in dem Sitze der angenehmen Wissenschaften, und der besten deutschen Mundart, nach unsern Umständen und unserm Vermögen, daran gearbeitet, wie weit man es, nach dem Beyspiele anderer Völker, in Ausbreitung des guten Geschmackes, und dem zierlichen Ausdrucke in unserer Muttersprache bringen möge. Es sey ferne von uns, daß wir uns die Geschicklichkeit und das Recht dazu allein zutrauen sollten, da sich der Witz und die Begierde nach dieser Art des Guten in vielen Liebhabern dieser geistischen [!] Vollkommenheit ungemein zeiget. Womit wir uns aber von ihnen unterscheiden, das ist die genaue Verbindung, in welche wir getreten sind, mit besonderer Aufmerksamkeit darauf Acht zu haben, und in diesem Stücke etwas zum allgemeinen Besten hiermit gemeinschaftlich beyzutragen. 29

In der Berufung auf gesellschaftlich nützliche und damit auch anerkennenswerte Arbeit werden zwei wichtige geistige Bezugssysteme der >Deutschen Gesellschaft in Leipzig< greifbar.

26

Deutsche Gesellschaft, Nachricht, 1727, S. 2 4 , 2 6 .

27

Kemper, Deutsche Lyrik der Frühen Neuzeit, Bd. 5/H, S . l l .

28

Anrede an die Deutsche Gesellschaft, gehalten von M. Johann Friedrich May. In: Miscellaneorum Poeticorum, Tom. VII., Bl. 8v. Auch zitiert bei Kroker, Gottscheds Austritt, S. 20ff.

29

Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 3. Teil, 1739, Widmung an Graf Heinrich von Brühl, a4vff.

246 Zum einen knüpfte die Gesellschaft an die Ansichten und Tätigkeit des Martin Opitz an.30 Er war der erste deutsche Dichter, der die Pflege der deutschsprachigen Dichtung und Kultur als eine unverzichtbare Tat für das >Vaterland< ansah, die auf Würdigung und Unterstützung der Obrigkeit Anspruch habe.31 Wie die Literaturreform des Martin Opitz waren auch die Bemühungen der »Deutschen Gesellschaft im Leipzig< patriotisch motiviert. Gottsched band den Zustand eines Gemeinwesens an dessen kulturelles Niveau: In einem Land, das nicht über muttersprachliche Dichtung verfüge, herrsche »Unwissenheit und Barbarei«. Vernünftige und erbauliche Schriften in der eigenen Sprache würden dagegen die Bürger bilden und das Ansehen eines Staates bei den Nachbarn begründen. Aus diesem Nexus folge, so führte Gottsched in Rezeption der Opitzschen Argumente aus, daß derjenige, der die einheimische Kultur pflege, »Ruhm [und] Ehre [des] Vaterlandes« befördere und deshalb Dank und Nachahmer verdiene.32 Die Dichter stünden in ihren Verdiensten insofern den Helden in »Helm und Harnisch« nicht nach: Du ringst, den Kämpfern gleich, mit täglich neuer Kraft, Nach Witz, Beredsamkeit, Verstand und Wissenschaft

30

Gottsched stellte in seiner akademischen Lobrede anläßlich des 100. Geburtstags des Martin Opitz das Wirken der Gesellschaft explizit in die Traditon des »Vaters des deutschen Witzes« - und lehnte in diesem Zusammenhang eine Verbindung zur f r u c h t b r i n genden Gesellschaft ab. Es sei Opitz »fast einzig und allein zu danken [...], daß sich der deutsche Witz vor dem Witze benachbarter Völker nicht schämen darf«. Gottsched, Lob und Gedächtnißrede auf den Vater der deutschen Dichtkunst Martin Opitzen von Boberfeld, 1739. In: AW, Bd. Di/2, S. 159-192. Zit. S. 162. Das Wirken des Frühaufklärers fällt in eine Zeit, in der die kritische Sichtung der Tradition den Auftakt zu neuen ästhetischen Überlegungen gab, in der das Verhältnis zur kulturellen Vergangenheit zwischen >Traditionsbruch-Rückgriff-Kontinuität< nach Maßgabe der Wolffschen Philosophie neu bestimmt werden mußte. Das Paradigma eines bürgerlichen Kultur- und Literaturkonzeptes schließt auch aus ideologischen Motiven eine Bezugnahme auf die adlige Sprachgesellschaft des 17. Jahrhunderts aus. Dazu kommt, daß die ästhetische Programmatik und die zu kurz gegriffenen gesellschaftlichen Zielsetzungen keine Ansatzpunkte für die Frühaufklärer mehr boten. Vgl. zu diesem Zusammenhang Kühlmann, Frühaufklärung und Barock. In: Europäische Barockrezeption, S. 187-214.

31

Kühlmann, Martin Opitz, bes. S. 16-18. Verstand und Witz, Weißheit und Tugend machen den Vorzug einer Gesellschaft aus. Daher verdienen diejenigen »viel Ruhm und Ehre, die ihrem Vaterlande mit nützlichen und erbaulichen Schriften in ihrer Muttersprache an die Hand gehen«. Gottsched, Lob und Gedächtnißrede auf auf den Vater der deutschen Dichtkunst Martin Opitzen von Boberfeld, 1739. In: AW, Bd. IX/1, S. 156-192, 169, 171 ff.

32

247 Und wirdt Dir dermaleins denselben Ruhm erwerben Um welchen andre sonst im Helm und Harnisch sterben. 33

Zum anderen weisen diese Äußerungen die Zugehörigkeit Gottscheds zur modernen bürgerlichen Akademiebewegung aus. Als ein wesentlicher Träger der Emanzipationsbewegung des Bürgertums war diese von dem Gedanken geleitet, auf der Basis von Vernunft und Erfahrung Wissen anzusammeln, das zur Entwicklung des Gemeinwesens zum allgemeinen Besten< - wie es die Leipziger Gesellschaft formulierte beiträgt. Leibniz, der als erster in Deutschland die Notwendigkeit der Akademiebewegung ansprach, betonte, daß in der Verbindung zwischen wissenschaftlicher Forschung und praktischem Nutzen die Aufgabe der privaten und staatlichen Sozietäten für das Gemeinwesen liege.34 Auch Christian Wolff stellte die Arbeit von Akademien in den Dienst des eudämonistischen Telos seiner Philosophie, der Beförderung der Wohlfahrt und Glückseligkeit des Staates.35 Die Durchsetzung eines nationalen Akademieprojekts war allerdings unter den Bedingungen des frühneuzeitlichen Fürstenstaates nicht ohne fürstliche Protektion denkbar. Gottsched formulierte deshalb seine Hoffnung auf Förderung, nicht ohne an die positiven Beispiele erfolgreicher europäischer Akademien zu erinnern. Damit aber die Wissenschaften, nicht nur in dem Zustande darinnen sie schon sind, mögen gelehret und erhalten; sondern auch erweitert und vollkommener gemachet werden: so müssen auch Oberkeiten, auf Stiftung gelehrter Gesellschaften bedacht seyn, dadurch die philosophischen und mathematischen Wissenschaften, die Arzneykunst, die Geschichte und Alterthümer, die Bau- und Malerkunst, imgleichen die Sprach- Dicht- und Redekunst eines Volkes, in mehrere Aufnahme gebracht werden können. Denn alle solche Dinge zieren ein ganzes Land, ziehen viele Ausländer dahin, und machen die hohen Schulen und Residenzstädte sehr berühmt; anderer Vortheile zu geschweigen, die den Einwohnern davon zuwachsen. [...] Zu dem Ende müssen sorgfältige Regenten nicht nur solche Akademien, die sich von sich selbst hervor thun, Freyheiten und Bestätigungen verstatten; sondern ihnen wohl gar einen Beytrag thun, die zu ihren Absichten nöthigen Unkosten zu bestreiten. [...] Die

33

34

35

Gottsched, Anspruch an die Mitglieder der Gesellschaft. In: Deutsche Gesellschaft, Reden und Gedichte, 1732, S. 16. Zu Leibniz' Akademieplänen: Im Hof, Das gesellige Jahrhundert, S. 106ff.; Hammermayer, Akademiebewegung und Wissenschaftsorganisation, S. 27ff.; Η. H. Müller, Akademie und Wirtschaft, S. 25ff.; Hubrig, Die patriotischen Gesellschaften, S. 28ff. mit weiteren Hinweisen. »Es hat demnach die Academie der Wissenschafften sich in Auflösung solcher Aufgaben, die zum Nutzen des Staats gereichen, mit Fleiß zu üben.« Wolff, Politik, 4 1736, § 306, S. 250; Hubrig, Die patriotischen Gesellschaften, S. 31.

248 Exempel der londonschen, parisischen, berlinischen und petersburgischen Akademien, so wohl der Wissenschaften, als anderer freyen Künste, und selbst der Sprachen, wie die französische Akademie zeiget, können allen andern Regenten zur Aufmunterung dienen; als welche ihren Stiftern und Erhaltern, ein ewiges Andenken zuwege gebracht haben. 36

Die >Deutsche Gesellschaft in Leipzig< wünschte sich die Anerkennung und Wirkungsmöglichkeiten einer staatlichen Akademie nach dem Vorbild der >Academie Fran9aiseAcademie Fran£aise< einnahm, als Protektor der »Deutschen Gesellschaft in Leipzig< zu gewinnen.40 Der Kontakt zu Manteuffel wurde über Johann Ulrich König hergestellt, der sich bis zu seinem Streit mit Gottsched für die Ziele der Gesellschaft am Dresdner Hof einsetzte. Der Hofpoet überbrachte an Manteuffel die programmatische Nachricht von der erneuerten Deutschen Gesellschaft sowie kurze Zeit später die erste

36 37

38 39

40

Gottsched, Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/2, S. 474ff. von Stackelberg, Die Acadimie Fran^aise. In: Hartmann/Vierhaus (Hg.), Der Akademiegedanke im 17. und 18. Jahrhundert, S. 27-46; Hammermayer, Akademiebewegung und Wissenschaftsorganisation, S. 42 mit weiteren Hinweisen. Deutsche Gesellschaft, Nachricht, 1727, bes. S. 24. Manteuffel war Gesandter und seit 1716 Angehöriger des Geheimen Kabinetts. Vgl. Seydewitz, Ernst Christoph Graf von Manteuffel, S. 30ff. (zu seiner Tätigkeit in sächsischen Diensten); Vehse, Geschichte des Hauses Sachsen, 6. Teil, S. 44ff. »Was würde nun diese erneuerte Deutsche Gesellschafft nicht vor einen Glantz erlangen, wenn ein so großer Staats-Minister bey ihr diejenige Stelle vertreten wollte, die ein berühmter Cardinal und Premier-Minister in Frankreich, bey der bekannten Französischen Academie vertreten hat.« Deutsche Gesellschaft, Nachricht, 1727, Widmung an Manteuffel, unpaginiert.

249 poetische Produktion, die bis 1728 entstandenen Oden.41 Das Bemühen um staatliche Anerkennung und höfische Protektion kann als eine Konstante in der Gesellschaftsarbeit bezeichnet werden.42 Als nach zehnjähriger Arbeit 1738 neben die bisher veröffentlichten Eigene[n] Schriften der zweite Odenband trat, sandte ihn Gottsched persönlich an den Grafen.43 Er wies bei dieser Gelegenheit nochmals auf die noch immer nicht erfüllte Hoffnung auf Unterstützung hin. Wenn Gottsched den Nutzen einer solchen Förderung für den Hof betonte, hatte er auch seine Theaterreform im Blick: Vielleicht findet sich endlich der längst gewünschte Augenblick ein, da unser Hof, auf unsre Bemühungen einen gnädigen Blick wirft. Wir könnten dieses um so viel gewisser hoffen, wenn Eure Hochreichsgräfliche Excellence die Gnade für uns hätten, und bey gegebener Gelegenheit bey dero Freunden in Dreßden unsre Sache durch einige günstige Urtheile von unsern Sachen, und durch Vorschläge, wozu wir zu brauchen seyn möchten, unterstützeten. Denn unmaaßgeblich, so könnte der Hof die Beschäftigung der beyden Parisischen Academien nemlich der Academie frangoise und des belles Lettres mit einander in einer einzigen verbinden, und alsdann könnte eine solche Gesellschaft dem Hofe noch nützlicher vorkommen, zumal, wenn sie auch jährliche etliche Deutsche Schauspiele auf französischen Fuß, für den Hof zu liefern, verbunden würde. 44

Die Widmungspolitik der Veröffentlichungen der Gesellschaft bezog sich auf die einflußreichsten Personen im Umkreis des sächsischen Kurfürsten. Dem Grafen Karl Heinrich von Hoym (1694-1736), 45 der Geheimer Rat und Mitglied des Kabinetts Augusts des Starken war, wurde der 1. Teil der Eigenen Schriften gewidmet. Heinrich von Brühl (1700-1763), der unter Friedrich August II. so viel Einfluß erlangte, daß man ihn >Vizekönig< nannte, wurde der 3. Teil der Eigenen Schrif-

41

42

43

44 45

Vgl. das Schreiben der Gesellschaft an König. In: König, Gedichte, 1745, S. 629ff.; Brief J. U. Königs an Gottsched vom 14. Juli 1728. Gottsched Korrespondenz, Bd. I, 65 (34). Vgl. die Auswertung des Briefwechsels Gottscheds bei Wehr, Johann Christoph Gottscheds Briefwechsel, S. 9ff.; Danzel, Gottsched und seine Zeit, S. 282ff. Seit 1737 hatte sich auf Gottscheds Initiative ein persönlicher Briefwechsel mit Manteuffel, der Gottsched als kompetenten Gesprächspartner in ästhetischen Fragen offensichtlich hoch schätzte, entfaltet. Vgl. Danzel, Gottsched und seine Zeit, S. 1 8 f f , 28ff.; Seydewitz, Ernst Christoph von Manteuffel, S. 147 ff. Danzel, ebenda, S. 86. Czok (Hg.), Geschichte Sachsens, S. 270. Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 1. Teil, 1730.

250 ten zugeeignet.46 Daß die Propagandisten bürgerlicher Ideale im absoluten Fürstenstaat auf den Adel weder verzichten konnten noch wollten, wird auch in der personellen Zusammensetzung der Gesellschaft deutlich. Die Statistik für das Jahr 1728 weist zunächst 21 Mitglieder, davon 15 Akademiker bzw. Studenten und 7 Adlige, deren Anteil sich in den nächsten Jahren weiter erhöhen sollte, aus.47 Festzustellen bleibt allerdings, daß den jahrzehntelangen Bemühungen Gottscheds und seiner Mitstreiter um höfische Unterstützung für die Schaffung einer deutschen Sprachakademie in Dresden oder Wien der ersehnte Erfolg versagt blieb 48

1.2. Ziele und Praxis der >Deutschen Gesellschaft in Leipzig< Um einerseits seinen Führungsanspruch in der literarischen Öffentlichkeit zu artikulieren und zu begründen, andererseits die Förderungswürdigkeit gegenüber dem sächsischen Hof zu rechtfertigen, entwickelt der Gottschedkreis seit 1727 eine rege Publikationstätigkeit. Neben der Verständigung über literaturtheoretische Fragen liegt der Schwerpunkt auf eigenen poetischen Leistungen, in denen das theoretische Programm umgesetzt wird. Die Verständigung über Probleme der rationalistischen Ästhetik wird in Gottscheds erstmals 1730 erschienenen kritischen Poetik und daneben vor allem im ständigen Publikationsorgan der Gesellschaft, den Beyträgen zur Critischen Historie der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit, vorangetrieben.49 1732 von Johann Georg Lotter und Johann Christoph Gottsched begründet 46

Er kam 1720 als Page an den Dresdner Hof und machte außergewöhnlich schnell Karriere. 1731 wurde er Obersteuereinnehmer und Direktor des Departments für innere Angelegenheiten des Geheimen Kabinetts. Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 3. Teil, 1739. Vgl. Baum, Heinrich Graf von Brühl; von Boroviczeny, Graf von Brühl; Fellmann, Heinrich Graf von Brühl, S. 7-14, jeweils mit ausführlichen Literaturhinweisen.

47

Vgl. das Mitgliederverzeichnis von 1697 bis 1741: Kroker, Gottscheds Austritt, S. 42ff. Vgl. Waniek, Gottsched und die deutsche Literatur seiner Zeit, S. 88; Rieck, Gottsched, S. 26ff., jeweils mit weiteren Hinweisen. Waniek, Gottsched und die deutsche Literatur seiner Zeit, S. 232ff.; Danzel, Gottsched und seine Zeit, S. 292ff.; Wehr, Gottscheds Briefwechsel, S. 252ff.; E. Wolff, Gottscheds Stellung im deutschen Bildungsleben, Bd. II, S. 4 8 f f ; Kühlmann, Frühaufklärung und Barock. In: Europäische Barockrezeption, S. 187-214, bes. S. 213ff.

48

49

Beyträge zur Critischen Historie der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit, 8 Bde., 1732-1744.

251 und von einigen Mitgliedern der Gesellschaft herausgegeben, widmeten sie sich ausdrücklich dem nationalen Thema, indem in sprachwissenschaftlichen, übersetzungswissenschaftlichen, literatur- und theaterkritischen Aufsätzen die wissenschaftlichen und kulturellen Leistungen der Deutschen besondere Würdigung erfuhren.50 Die programmatischen und bekenntnishaften Reden bei Ein- und Austritt aus der Gesellschaft beschäftigen sich ebenfalls aus theoretischer Sicht mit dem zentralen Anliegen der Gesellschaft, der »Verbesserung der deutschen Sprache«.51 Sie stellen bei der Erörterung verschiedener Einzelfragen das lobenswerte Engagement der Gesellschaft heraus, diskutieren die Grundpositionen der rationalistischen Ästhetik und der Gottschedschen Bildungspolitik. So erörtert ζ. B. Hans Carl von Kirchbach in seiner Antrittsrede die »nöthige Verbindung der Beredsamkeit mit der Gelehrsamkeit«, Georg Christian Wolf sieht das Verdienst der Gesellschaft im Wachstum der Wissenschaft und Gelehrsamkeit und Christiane Marianne von Ziegler thematisiert die Rolle der Frauen in der Poesie.52 In den poetischen Arbeiten sollten diese Ansprüche eingelöst werden. Ihnen wird die Funktion zugewiesen, als »gute Muster [...] zur Verbesserung des Geschmackes im Vaterlande« beizutragen.53 1728 erscheinen die ersten Oden, deren Herausgabe Gottsched übertragen wurde.54 Die Arbeit der folgenden Jahre dokumentieren drei Bände der Eigene[n] Schriften, die Sammlung von Reden und Kantaten sowie ein weiteres Odenbuch im Jahre 1738.55 Diese Veröffentlichungen legen Exempeltexte für die verschiedenen Gattungen der Lyrik und für Prosa vor, in denen man das programmatische Ideal einer >natürlichen< und 50

51 52

53 54

55

Vgl. Waniek, Gottsched und die deutsche Literatur seiner Zeit, S. 216ff.; Rieck, Gottsched, S. 27ff. Deutsche Gesellschaft, Reden und Gedichte, 1732, Vorrede, 2v. Marianne von Ziegler (1695-1760) ist das prominenteste Beispiel für Gottscheds Frauenförderung. Sie wurde 1730 als erste Frau in die >Deutsche Gesellschaft aufgenommen und 1733 von der Wittenberger Universität zur Poetin gekrönt. In den Jahren 1732 und 1734 erhielt sie die >Preise der Poesie< der Gesellschaft. Zu Leben und Werk vgl. Heuser, Ch. M. v. Ziegler. In: Brinker-Gabler (Hg.), Deutsche Literatur von Frauen, Bd. 1, S. 295-302; Brinker-Gabler (Hg.), Deutsche Dichterinnen, S. 113-119; Spitta, Mariane v. Ziegler und Johann Sebastian Bach. In: ders., Zur Musik, S. 95-118. Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 1. Teil, 1730, Vorrede. Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728. Dem Buch war die Übersetzung von La Mottes Aufsatz Abhandlung von der Poesie überhaupt, und der Ode ins besondere vorangestellt. Näheres bei Waniek, Gottsched, S. 87 ff. Vgl. das Quellenverzeichnis im vierten Teil der Arbeit.

252 >vernünftigen< Schreibart verwirklicht sah.56 In die Ausgaben wurden ausschließlich Arbeiten aufgenommen, die nach gemeinsamer Beurteilung und Verbesserung der Veröffentlichung für würdig befunden wurden. Die Mitglieder fanden sich wöchentlich zu einem zweistündigen Treffen zusammen, zu dem ein oder mehrere von ihnen eine poetische Arbeit vorbereitet hatten. Diese wurde den Anwesenden »laut, deutlich und langsam« vorgelesen, um sie anschließend zu untersuchen und gemeinsam zu verbessern. Das Statut des Jahres 1727 schreibt zum einen Kriterien für die Beurteilung der Texte vor, zum anderen bestimmt es einen Kanon literarischer Gattungen, die in der Gesellschaft behandelt wurden und die aus der literarischen Produktion der Gesellschaft ausgeschlossen waren. In beiden Aspekten offenbart sich eine enge Anbindung der dichterischen Produktion der Gesellschaft an den klassizistischen aristotelischen Gattungskanon und die rhetorisch geprägte Poetik des 17. Jahrhunderts. Man schrieb Gedichte »von allen üblichen Arten«, also in den lyrischen Genera, die seit jeher zum Grundinventar der lyrischen Schreibweisen zählten:57 Die gewöhnlichsten Gattungen der Gedichte, als Heroische Lob-Schrifften, Elegien, Briefe, Satyren, Schäfer-Gedichte, Oden, Cantaten, Serenaten, Sonnette, Sinngedichte und Uberschrifften, sollen nach der eigentlichen Art eines ieden ausgearbeitet, auch in der Gesellschafft nach den besondern Regeln ieder Gattung untersucht werden. 58

Die »besonderen Regeln« dieser Gattungen betrachtet Gottsched im zweiten Teil der Critischen Dichtkunst, indem er die Forderungen, die die klassizistische Poetik an die verschiedenen Arten der Lyrik stellt, repetiert: Er ordnet entsprechend der drei Genera dicendi Themen und Gattungen einander zu, gibt Hinweise zur Verwendung der Versmaße und betont die Bedeutsamkeit der Anpassung des Textes an die jewei-

56

Die folgende Darstellung soll sich auf die Panegyrik der Gesellschaft konzentrieren und will daher keine Einschätzung des gesamten Werkes der Gesellschaft leisten, zumal eine Analyse ihres lyrischen Schaffens bisher fehlt und sich die neuere Forschungsliteratur stärker mit dem literaturtheoretischen Progamm Gottscheds beschäftigt. Den besten Einblick geben: Witkowski, Geschichte des literarischen Lebens in Leipzig, S. 364 ff.; Waniek, Gottsched und die deutsche Literatur seiner Zeit, S. 83ff., 210ff.; Rieck, Gottsched, S. 26ff.

57

Gottsched, Vorrede zur dritten Auflage der Critischen Dichtkunst, 1742. In: AW, Bd. VI/1, S. 23. Deutsche Gesellschaft, Nachricht, 1727, S. 14. Zu Gottscheds theoretischen Forderungen an Lobdichtung s. S. 276ff. dieser Arbeit.

58

253 lige Situation. Gottscheds Definition eines guten Poeten stützt sich auf die traditionelle Betonung des Inventio-Verfahrens in der rhetorischen Poesie und verweist auf die Wurzeln seines Poesieverständnisses: Ein Dichter sollte durch poetische Einfalle, die den jeweiligen Umständen und Materien entsprechen, glänzen.59 Als Beurteilungskriterien für gelungene poetische Werke galten in der kritischen Diskussion der Gesellschaft dementsprechend Maßstäbe, die eine deutliche Verwandtschaft mit den Forderungen der Rhetorik verraten: Man achtete auf eine klare hochdeutsche Schreibweise, auf »Reinigkeit und Richtigkeit der Sprache«, auf die Disposition des Textes, auf die Verknüpfung der Gedanken und deren sprachlich korrekten Ausdruck. Bei Lyrik kam die Kritik des Silbenmaßes und der Bildung der Reime hinzu.60 Poesie und Prosa wurden wie jeher am äußeren Kriterium der >Gebundenheit< unterschieden - so führt es Gottsched am Beispiel der >Poetischen Sendschreiben< in der Critischen Dichtkunst aus: So gut andere Leute in ungebundner Rede an einander schreiben können; so leicht kann ein Poet solches in gebundner Schreibart thun. 61

Aus der Verschiedenheit der Oratio und Oratio ligata leiten sich allein äußere Eigenschaften der Texte ab, d. h. rhetorische Darstellungsmittel, die dem jeweiligen Medium angemessen sind. Die wesentliche Innovation, die für die philosophisch begründete Poetik Gottscheds sinnstiftend ist, also der Unterschied zwischen Poesie als Nachahmung und Prosa als Überredungskunst, wird hier außer Acht gelassen.62 Sowohl die Ausführungen in der Critischen Dichtkunst als auch die literarischen Normen, die das Gesellschaftsstatut setzt, lassen in diesem Punkt klar erkennen, daß Casuallyrik aus dem poetologischen Erneuerungsprogramm Gottscheds ausgeklammert ist. 59

60 61 62

»Das Naturell, der eigne Witz und Geist des Poeten bringen sie [die Einfalle] von sich selbst hervor, nachdem die Materien und Umstände es veranlassen«. Gottsched, Critische Dichtkunst, 3 1742, AW, Bd. VI/2, S. 143. Deutsche Gesellschaft, Nachricht, 1727, S. 15. Gottsched, Critische Dichtkunst, 3 1742, AW, Bd. VI/2, S. 139. Grimm, Literatur und Gelehrtentum, S. 626ff., spez. S. 631: »Die Naturnachahmung als erste poetologische Wesensbestimmung, die Oratorie und Poesie nicht von Äußerlichkeiten her scheidet, beendet die jahrhundertlange humanistisch-rhetorische Tradition und stellt den entscheidenden Sprung zwischen barocker und frühaufklärerischer Poetik dar.« Das betrifft auch die Kategorien der Einbildung und Nachahmung, die für Casualpoesie nicht gelten. Vgl. ebenda, S. 657 sowie die Interpretation S. 276ff. dieser Arbeit.

254 Die Auswahl der in der >Deutschen Gesellschaft* praktizierten Textsorten wirft daneben ein Licht auf die zeitgenössische Diskussion um >niedere< und >höhere< Poesie, die sich im frühen 18. Jahrhundert an der >Massenhaftigkeit< der Casuallyrik entzündete. Gemeine Hochzeit- und andere dergleichen Verse [...] Chronosticha, Acrosticha, Anagrammata, Sechstinnen, Quodlibete, Ringel-Reime, Bilder-Reime, mit Wortspielen angefüllte Sinn-Gedichte

werden als »poetische Mißgeburten« charakterisiert und ausdrücklich aus der Arbeit der Gesellschaft ausgeschlossen.63 Der signifikante Unterschied zwischen >guten< und >schlechten< Casualcarmina liegt in dem Wort >gemeinHochzeits- und Leichencarmina< sind mit den >gemeinen Carmina< die von der Masse der Casualpoeten für alle sich bietenden Gelegenheiten verfaßten Gedichte im Blick, die, da sie vom Publikumsgeschmack stärker abhängig sind, auf Bewährtes zurückgreifen und sich den stilistischen Neuerungen eher

63

Deutsche Gesellschaft, Nachricht, 1727, S. 14. Konsequent freilich ist Gottsched in seiner Verurteilung dieser Gattungen nicht, denn er selbst schrieb Quodlibets zumindest unter fremdem Namen. Vgl. Critische Dichtkunst, 3 1742, AW, Bd. VI/2, S. 785 ff.

64

Das Wort >gemein< wird im 18. Jahrhundert zumeist in negativer Bedeutung gebraucht. Im hier vorliegenden Zusammenhang stimmt es mit allgemein, »in Menge vorhanden« und damit mittelmäßig, überein. >Gemein< kann auch als Bezeichnung für etwas Minderwertiges verwendet werden, so als Gegenteil von hoch oder auch gelehrt. Grimm, Deutsches Wörterbuch, Bd. 5, Sp. 3202.

65

Gottsched, Handlexikon, 1760, S. 761. Vgl. weiterhin ders., Critische Dichtkunst, 3 1742, AW, Bd. VI/1, S. 169ff.; Sinemus, Poetik und Rhetorik, S. 174ff.; Herrmann, Naturnachahmung und Einbildungskraft, S. 114 ff. sowie zum Geschmackbegriff Johann Ulrich Königs S.63ff. der vorliegenden Arbeit.

255 verschließen. Die massen- und modehaften Carmina haben die Diskussion um die Abschaffung der Casuallyrik insgesamt ausgelöst, die von den >wahren Dichtern< gegen die >Gratulanten< geführt wurde. Während Georg Friedrich Meier eine Hebung des Geschmacks in der deutschen Poesie mit einem Verbot der Gelegenheitsgedichte zu erreichen glaubte, trat der Gottschedkreis für deren Erhaltung ein.66 Mit dem Argument, daß es sowohl in der Antike als auch in seiner Zeit >gute< und >schlechte< Dichtung gegeben habe und gäbe, plädiert Gottsched gegen die Abschaffung und für die Verbesserung der Gedichte: »so hindert das nicht, daß nicht ein guter Poet, auch was bessers bey solchen Gelegenheiten sagen könne«.67 Casuallyrik wird also von Gottsched und der >Deutschen Gesellschaft in Leipzig< als ein seit der Antike bewährtes Kommunikationsmittel angesehen, dessen sich der Dichter bei den verschiedenartigsten Anlässen bedienen kann und mit dem entsprechend der Funktionsbestimmung des Delectare und Docere gesellschaftlich relevante Themen angesprochen werden können.68 Die casualpoetische Theorie der Gottschedianer orientiert sich an den aristotelischen rhetorischen Normen und wird nur insofern in das philosophische und poetologische System Gottscheds eingebunden, als sie sich dem Paradigma einer natürlichen und vernünftigen Schreibart unterwerfen muß. Sie knüpft in besonderem Maße an die belehrende Funktion der Poesie an, indem Casuallyrik gerade als Vermittlungsinstrument sittlicher Wahrheiten, speziell von >WeltweisheitDeutschen Gesellschaft in Leipzig < Bemerkenswert ist, daß die >Deutsche Gesellschaft dieses Verbesserungsprogramm in besonderem Maße an der Lobdichtung auf den regierenden Adel exemplifizierte. Offensichtlich wird dieser Gattung auch im frühen 18. Jahrhundert aufgrund ihres ästhetischen Ranges und ihres postulativen ethischen Charakters ein besonderes Wirkungspotential zugewiesen. Mit dieser Literatur verbanden die Vertreter der bürgerlichen Mittelschicht die Hoffnung, auf die restriktive Öffentlichkeit einwirken zu können und Partizipationsansprüche zu verwirklichen. Es ist bezeichnend für den Stellenwert, den man Lobgedichten im literarischen Schaffen zumaß, daß Gottsched in seinem Lebensrückblick ausdrücklich die Carmina hervorhebt, die er an den regierenden Adel gerichtet hatte. Dabei ist Gottsched besonders darum bemüht, die große Aufmerksamkeit, die seine Gedichte am Hof fanden, zu illustrieren. Gottsched war stolz auf diese Texte, das ist unverkennbar: Im Anfange des Februars vom 1733sten Jahre, war der in Gott ruhende König, Friedrich August, in die Ewigkeit gegangen. Ein Herr, der sich in seinem Leben bey Freunden und Feinden, sonderlich bey seinen Unterthanen, viel Liebe und Hochachtung erworben hatte, verdienete ja auch nach seinem Tode ein Denkmaal von mir: der ich in seinen Landen eine Zuflucht, und einen gesegneten Aufenthalt gefunden; auch von ihm unter die Zahl akademischer Lehrer zu Leipzig gesetzet worden war. Ich gab also den Trieben meiner Dankbarkeit Raum, und besang sein Lob in einer langen Heldenode, die auf drey Bogen in Folio gedruckt, und etlichemal wieder aufgeleget ward. Man hat mich von Dresden selbst versichtert, daß selbige auch das Glück gehabt, von Sr. itztregierenden Königl. Majestät, gelesen zu werden; ja, daß Ihnen bey der Strophe gegen das Ende [...]70 die Tränen aus den Augen geflossen. Dies bewog mich denn, auch auf die Huldigung Sr. itztregierenden Kön. Maj. und Churf. Durchl. [...] eben dergleichen Heldenode aufzusetzen. Gleichwohl muß ich gestehen, daß dieses Stück so viel Beyfall nicht gefunden, als das vorige: ohne Zweifel, weil ich sie zu kurz auf einander geworfen. 71

71

Laß uns in daurendem Metall, Ο Churfürst! Deinen Vater sehn; Und dieses Helden Bild, bis an der Erden Fall, Auf deines Elbstroms Brücke stehn etc. Gemeint ist das goldene Reiterdenkmal Augusts des Starken an der Elbbrücke zwischen Schloßareal und Dresden-Neustadt. Gottsched, Fortgesetzte Nachricht, 1745. In: ders., AW, Bd. V/2, 3-73, S. 41, vergleichbare Stellen auch S. 11, 22, 35.

257 Carmina in Gestalt von Oden auf die Ehrentage des sächsischen Herrscherhauses waren fester Bestandteil des Schaffens der >Deutschen Gesellschaft in Leipzigs In der Tradition der Gedichtausgaben des Barock sind die Gedichte an den hohen Adel auch in den Veröffentlichungen der Gesellschaft an den Anfang gestellt. Man praktizierte Lobdichtung nicht allein, um einflußreiche Gönner zu gewinnen, sondern man wies ihr in der internen Gesellschaftsarbeit einen wichtigen Platz zu. Sie diente als Gegenstand der jährlichen literarischen Auseinandersetzung um den >Preis der PoesiePreis der Beredsamkeit für ungebundene, der >Preis der Poesie< für gebundene Rede vergeben. An dem hohen Geburts-Tage unsers allergnädigsten Landes-Herrn, haben alle Glieder der Gesellschafft jährlich die Freyheit, in gebundener oder ungebundener Rede, die dazu vorgegebenen Materien auszuarbeiten, die auf die besten Schrifften in ieder Gattung gesetzet werden sollen.74

Auswärtigen Mitgliedern wurden die Themen zwei Monate vorher in den Gelehrten Zeitungen bekanntgegeben. Die eingereichten Arbeiten, die, um die Anonymität der Autoren zu wahren, von fremder Hand abgeschrieben und ohne Namensnennung des Autors eingereicht wer-

72

73

74

Einen Überblick über das Preiswesen gibt Η. H. Müller, Akademiebewegung und Wirtschaft, S. 42ff.; Hammermayer, Akademiebewegung und Wissenschaftsorganisation, S. 22. Zu den Preisaufgaben einzelner Akademien weiterhin: Im Hof, Das gesellige Jahrhundert, S. 114, 118. Gerade in den ökonomischen Gesellschaften sorgten die Preisaufgaben für erhebliche Innovationskraft: Kopitzsch, Die Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe. In: Vierhaus (Hg.), Deutsche patriotische und gemeinnützige Gesellschaften, S. 86. Diese Position nahm bis zu seinem Tode Johann Burkhard Mencke, ab 1732 der Göttinger Abt Johann Lorenz Mosheim ein. Deutsche Gesellschaft, Nachricht, 1727, S. 17. In den verschiedenen Textsorten wurden auch unterschiedliche Themen bearbeitet.

258

den sollten, wurden an alle Mitglieder der Gesellschaft zur Beurteilung verteilt. Jeder notierte seine Wertung, die binnen 24 Stunden getroffen werden mußte, auf einen Zettel. An die Arbeiten, die von der Mehrzahl der Mitglieder als die Besten benannt wurden, ergingen schließlich die zwei Preise. Der Autor errang mit einem Preis vor allem eine ideelle Ehrung für sein literarisches Können: Sein Name wurde in den Gelehrten Zeitungen genannt und damit überregional bekannt.75 Indem finanzielle Anreize eine untergeordnete Rolle spielten,76 weicht das Preiswesen der Sprachakademie in einem wesentlichen Aspekt von dem der ökonomischen Gesellschaften ab, bei deren Preisausschreiben materielle Gewinne ein nicht zu unterschätzendes Motiv für die Teilnahme waren.77 Die preisgekrönten Arbeiten der >Deutschen Gesellschaft wurden zunächst als Einzeldrucke auf Kosten der Gesellschaft veröffentlicht, später dann mit entsprechendem Verweis in die Eigene[n] Schriften aufgenommen. Der Wettbewerb um den >Preis der Beredsamkeit und den >Preis der Poesie< wurde erstmals 1728 ausgetragen und bereits hier wird deutlich, was gleichermaßen für die Themenstellungen der nächsten Jahre gilt: Sie beschäftigen sich mit der Charakterisierung eines Fürstenbildes, das den ethischen und politischen Idealen frühaufklärerischer bürgerlicher Philosophie entsprach. So trifft sich die Argumentation der beiden Preisträger des Jahres 1728, Johann Christoph Gottsched und Georg Christian Wolf, darin, daß sie als die »größte Glückseeligkeit eines Regenten« ansehen, für die Wohlfahrt des Staates zu sorgen und die Liebe der Untertanen zu erringen.78 Im Jahre 1729 wird von Gottlob Wilhelm Juncker (1702-1746) mit dem gleichen Darstellungsinteresse in einem Gedicht gezeigt, Daß die Großmuth in allen Thaten Sr. Majestät des Königs in Pohlen und Churfürstens zu Sachsen etc. etc. hervorblicke. Hans Carl von Kirchbach berührt mit seiner Rede vom Unterschiede Der Bewunderung und der Liebe einen zentralen Gedanken des neuen Herrschaftsverständnisses der Frühaufklärung, indem er gegen die Distanz des Bürgers zum absoluten Herrscher die Nähe zum väterlichen Regenten setzt. Die

75

76

77 78

Auch das Leipziger Jahrbuch veröffentlichte die Preisträger. Vgl. ζ. B. Sicul, Annalium Lipsensium, 1731, S. 958. Erst seit 1735 wurde den Preisträgern eine Münze überreicht. Danzel, Gottsched und seine Zeit, S. 94ff. Η. H. Müller, Akademie und Wirtschaft, S. 50ff. Gottsched (Wettsteit, 1728); G. Chr. Wolf, Worinnen die größte Glückseeligkeit eines hohen Regenten bestehe? 1728. Vgl. die Interpretation: S. 284ff.

259 Themen der Preisaufgaben beschränken sich nicht auf den sächsischen Hof. Neben lehrhaft behandelten philosophischen Problemen, wird in den nächsten Jahren weiterhin der Tod Peters II. aufgegriffen, treten die Tugenden der Regentinnen ins Blickfeld.79 Auch über das Preisdichten hinaus sahen es die Mitglieder der Gesellschaft als Pflicht und Aufgabe an, dem Repräsentationsbedürfnis des Königs nachzukommen. So benennt Gottsched in einem Gedicht an Johann Christian von Holtzendorff, mit dem er die Hoffnung auf Protektion am Dresdner Hof verband und dem deshalb der zweite Band der Oden der Gesellschaft gewidmet wurde, panegyrische Lyrik auf das 79

Die weiteren Preisträger während der Lebenszeit August des Starken sind die Folgenden: (Die Gedichte an Friedrich August sind in der gewohnten Weise zitiert und in der Bibliographie der Einzeldrucke nachgewiesen, die übrigen Titel befinden sich im Quellenverzeichnis): 1729: Deutsche Gesellschaft, Zwo Schrifften, welche In der Deutschen Gesellschafft zu Leipzig, auf das Jahr 1729. Die Preise der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. Enthält: - Juncker (Daß die Großmuth in allen Thaten, 1729). - Kirchbach, Rede Vom Unterschiede der Bewunderung und der Liebe, 1729. 1730: Deutsche Gesellschaft, Zwo Schrifften, welche In der Deutschen Gesellschafft zu Leipzig, auf das Jahr 1730. Die Preise der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. Enthält: - Sehrr-Thoß, Lob- und Trauer Ode über das frühzeitige Absterben Peters II. (Auch in: Deutsche Gesellschaft, Schriften, 2. Teil, 1730, S. 3-24) - Pantke, Lob-Rede auf die ersten Bekenner der Evangelischen Wahrheit. 1731: Deutsche Gesellschaft, Zwo Schriften, welche In der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, auf das Jahr 1731. Die Preise der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. Enthält: - Buchka (Das Lob der Regentinnen, 1731). -Winkler, Vernünfftiger Erweis, Daß man verbunden sey, den Feinden Gutes zu erzeigen. 1732: Deutsche Gesellschaft, Zwo Schriften, welche In der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, auf das Jahr 1732. Die Preise der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. Enthält: - Ziegler (Der Sächsischen Unterthanen Wünsche, 1732). - Schellhafer, Rede, worinnen erwiesen wird, Daß die wahre Ehre eine Frucht der Tugend sey. 1733: Deutsche Gesellschaft, Zwo Schriften, welche In der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, auf das Jahr 1733. Die Preise der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. Enthält: - Gottsched, Daß die Poesie am geschicktesten sey, die Weisheit unter den rohen Menschen fortzupflanzen. (Auch in: ders., AW, Bd. I, S. 103-116). - Stein wehr, Untersuchung der Frage: Was für Vortheile sich die Kirche aus den grossen Veränderungen zu versprechen habe, die in unserm Jahrhunderte in der geistlichen und weltlichen Gelehrsamkeit vorgegangen sind?

260 sächsische und polnische Herrscherhaus als einen inhaltlichen Schwerpunkt der Arbeit der Gesellschaft: 80 August, und Sachsens hohens Haus, Prangt hier durch manchen Lorberstraus Und wird auf späte Zeit in unsern Schriften leben.81

Neben den Preisgedichten stand es den Mitgliedern der Gesellschaft frei, persönlich auf die verschiedensten Anlässe in der sächsischen Herrscherfamilie zu reagieren. Ihre Gedichte, die sie zunächst als Einzeldrucke in eigenem Namen versandten, wurden später teilweise in die Eigene[n] Schriften der Gesellschaft oder andere zeitgenössische Anthologien aufgenommen. 82 Gottsched wandte sich von allen Mitgliedern der Gesellschaft am häufigsten nach Dresden,83 und er nahm auch Aufträge für Gedichte an August den Starken in fremdem Namen

80

Holtzendorff, Kammerherr des Königs, wurde 1734 zum Kirchenratspräsidenten ernannt und war von erheblichem EinfluB. Der Adlige dichtete selbst und war mit Wolffs Philosophie bekannt. Gottsched setzte aus diesen Gründen in den 30er Jahren große Hoffnungen in ihn. Wehr, Gottscheds Briefwechsel, S. 138.

81

Widmungsode Gottscheds in: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1738, unpaginiert. »August« bezeichnet hier den Sohn Augusts des Starken, Friedrich August II., als König von Polen August III.

82

Damit auch bei privaten Gedichten der Gesellschaftsmitglieder das literarische Niveau gesichert werden konnte, enthält das Statut die Maßgabe, daß nur gedruckt werden dürfe, was vorher von einem anderen Mitglied beurteilt wurde. Deutsche Gesellschaft, Nachricht, 1727, S. 15.

83

Gottsched richtete folgende Gedichte an den Dresdner Hof. (Die Einzeldrucke sind wiederum in der gewohnten Weise zitiert und in der Bibliographie der Einzeldrucke vollständig nachgewiesen. Die Werkausgaben sind im Quellenverzeichnis zu finden.) - Gottsched (Ode, welche bey der öffentlichen Lob- und Trauer-Rede [...] Frn. Christianen Eberhardinen, 1727). - ders. (Du müstest nicht so reich an Tugend und Verstand, 1727). In: Sicul, Das frohlockende Leipzig, 1727, S. 59-62. Sowie in: Gottsched, Critische Dichtkunst, 3 1742, AW, Bd. VI/2, S. 729-732. - ders. (Namenstag, 1728). In: ders., Critische Dichtkunst, 3 1742, AW, Bd. VI/2, S. 6 4 7 649. - ders. (Allerunterthänigste Gedancken, 1729). - ders. (Schreiben An Seine Königl. Majestät, 1729). In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, Teil 1, 1730, S. 88-93. - ders. (Cantata welche an dem hohen Geburts-Feste, 1730). - ders. (Fastnachts-Lustbarkeiten, 1732) - ders. (Ein wahrer Held und Vollkommener Regent, 1733). - ders. (Sachsens völlig ersetzter Verlust, 1733).

261 entgegen. 84 Ihm zur Seite stand einer seiner engsten Vertrauten, der Historiker und Militär Gottlob Wilhelm Juncker (1702-1746), Herausgeber des VII. Bandes der Neukirchschen Sammlung}5 Weiterhin seien als Autoren von Gedichten an das kursächsische Herrscherhaus der Verleger, Journalist und Schriftsteller Jacob Friedrich Lamprecht (1707-1744), 8 6 der Schriftsteller und Kirchenhistoriker Adam Bernhard Pantke (1676-1732), 87 der Schulmann Samuel Seidel (16981755) 88 sowie der Philosoph und Naturwissenschaftler Johann Heinrich Winckler (1703-1770) 8 9 genannt. Gratulationen zur Erbhuldigung und 84

85

86

87

88

89

- Gottsched (An Se. Königl. Maj in Pohlen, Herrn Friedrich August, bey dero Geburtsfeste, 1731). In: ders., Gedichte, 1736, S. 539-541. - ders. (An Se. Königl. Majest. in Pohlen, Friedrich August, ohne Datum). Gedichtanfang: Zwey Monat sind es fast, ο gnädigster August. In: ders., Gedichte, 1736, S. 441-544. Juncker (Nahmens-und Ordens-Fest, 1727). In: Neukirch, Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener Gedichte, Bd. VII., 1727, S. 179-184. Juncker, (Frohlockender Zuruff)· In: Rüdiger, Das frohlockende Berlin, 1728, S. 24-28. Die mit dem Studium in Leipzig begonnene Karriere führte Juncker an die Akademie der Wissenschaften nach Sankt Petersburg, an der er erst als Adjunkt, ab 1734 als Professor für Politik und Moral wirkte. Zur Biobibliografie vgl. Adelung, Fortsetzung und Ergänzungen zu Chr. G. Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, Bd. II, Sp. 2346ff.; ADB, Bd., 14, S. 691; Heiduk, Die Dichter der galanten Lyrik, S. 133 ff. Lamprecht machte während seines Studiums in Leipzig (1726-1728) Gottscheds Bekanntschaft. 1728 ging er als Publizist nach Berlin. Vom 1737 bis 1740 gab er in Hamburg die Staats- und gelehrte Zeitung des Hamburgischen unpartheiischen Correspondenten heraus, schrieb danach in Berlin für die Berlinischen Nachrichten und leitete die Wochenzeitschrift Der Weltbürger. Er wurde 1742 zum Geheimen Sekretär im Department der auswärtigen Angelegenheiten Preußens ernannt, war als Sekretär bei Prinz Heinrich von Preußen tätig und wurde schließlich in die Königliche Akademie der Wissenschaften aufgenommen. Zur Biobibliografie: Briimmer2, S. 328ff.; Jöcher, Gelehrten-Lexikon, Bd. 2, Sp. 2227; Thies, Versuch einer Gelehrtengeschichte von Hamburg, S. 367; Schröder, Lexicon der hamburgischen Schriftsteller, 4. Bd., S. 296-299. Pantke (Ueber das prächtige Feldlager, 1730). In: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1738, S. 3-20. Nach einem Theologiestudium in Leipzig wirkte er als Prediger in Kleinkniegnitz in Schlesien. ADB, Bd. 25, S. 131. Seidel (Das Höchstschmertzlichste Ableben, 1727). Seidel studierte in Leipzig Philosophie und wirkte ab 1732 als Konrektor des Lyzeums in Lauban, an dem er 1740 zum Rektor ernannt wurde. Meusel, Lexikon, Bd. 13, S. 65-68 (mit ausführlicher Bibliographie); Otto, Oberlausizer Schriftsteller, Bd. 3, S. 275-279. Winckler (So ist die innerliche Pein, 1727). In: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728, S. 18-25. Winckler, ebenfalls ein Schlesier, legte 1728 seine Magisterprüfung an der Leipziger Universität ab. Er arbeitete danach als Lehrer an der dortigen Thomasschule und besetzte später verschiedene Professuren an der Leipziger Universität, deren Rektorat er auch mehrmals bekleidete. ADB, Bd. 43, S. 376; Baldinger, Biographie jetzt lebender Aerzte und Naturforscher, S. 139-166.

262 Krönung Friedrich Augusts des II. (1733) wurden von Heinrich Gottlieb Schellhafer (1707-1757),90 Hans Carl von Kirchbach91 und Christian Gottlieb Ludwig (1709-1773) verfaßt.92 Selbstverständlich finden auch auswärtige Herrscherhäuser die Aufmerksamkeit der >Deutschen Gesellschaft in Leipzigs Zum einen fühlten sich viele Autoren ihrer regionalen Herkunft verpflichtet, zum anderen waren sie ständig bemüht, ihr Schaffen über die Ländergrenzen hinaus populär zu machen und mit vorbildlichen Texten um Hilfe zu werben. So enthält das erste Odenbuch 1728 panegyrische Gedichte auf den Regierungsantritt des Markgrafen zu BrandenburgBayreuth Georg Friedrich Carl im Jahre 1726, auf die Geburtstage von Carl von Hessen, von Luise Christine, Herzogin zu Sachsen-Weißenfels, sowie von Elisabeth Albertine von Schwarzburg-Sondershausen, um nur eine Auswahl zu nennen.93 Ähnliches läßt sich über das zweite Odenbuch im Jahre 1738 sagen. Hier gratuliert Gottsched Herzog Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels zum Regierungsantritt 1736, zum gleichen Anlaß in Merseburg 1731 erhält Herzog Heinrich von Spremberg ein Gedicht, und nicht zuletzt wird auch der Besuch Franz Stephans von Lothringen 1732 in Blankenburg gewürdigt. Die Aufzählung ließe sich weiter fortsetzen.94 Eine Besonderheit der »Deutschen Gesellschaft, die ebenfalls mit ihrem panegyrischen Schaffen zusammenhängt, ist ihre enge Zusam-

90

Schellhafer (Seiner Königl. Hoheit nach empfangener Huldigung, 1733). In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 2. Teil, 1734, S. 15-23. Schellhafer studierte und promovierte als Doktor der Rechte in Leipzig und besetzte seit 1757 die Professur für Sittenlehre in Hamburg. Meusel, Lexikon, Bd. 12, S. 129.

91

Kirchbach (Als das gesammte Ertz-Gebürge, 1734). Kirchbach entstammte einer sächsischen Adelsfamilie, die traditionell militärische und zivile Dienste am kursächsischen Hof bekleidete. Neues allgemeines Adels-Lexicon, hrsg. v. Kneschke, Bd. 5, 1730, S. 108 ff. (betr. vor allem die Familie).

92

Ludwig (Als Friedrich August zu Dero Krönung in Pohlen sich verfüget, 1733). In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 3. Teil, 1739, S. 3-7. Ludwig studierte Botanik und Medizin in Leipzig, hatte an der von Friedrich August initiierten Expedition nach Afrika 1731 teilgenommen und wurde 1740 außerordentlicher Professor für Medizin in Leipzig. ADB, Bd. 19, S. 600.

93

Die Mehrzahl dieser Gedichte wurde in fremdem Namen gefertigt, danach aber unter dem Namen des eigentlichen Autors in die Ausgaben der >Deutschen Gesellschaft übernommen.

94

Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728; ders., Oden, 1738.

263 menarbeit mit der Leipziger Universität.95 Die Universität erkannte die literarische Autorität der Gesellschaft an und nahm zu wichtigen Anlässen deren Dienste in Anspruch. Je nach Anlaß weisen die Titelblätter der Drucke die Leipziger Universität oder den im Namen der >Deutschen Gesellschaft auftretenden Autor als Absender aus. Diese Zusammenarbeit hatte für beide Parteien Vorteile. Sah die Universität ihren Nutzen darin, daß sie durch vorbildliche literarische Leistungen vertreten wurde, so verlieh das institutionelle Gewicht der Leipziger Universität freilich auch der >Deutschen Gesellschaft in Leipzig< ein erhöhtes Ansehen. Schon kurz nach erfolgreicher Reformierung der Gesellschaft erhielt sie den Auftrag, zur Ankunftsfeier Friedrich Augusts im Jahr 1727 ein Gedicht anzufertigen. Die Gesellschaft rief einen Wettstreit aus, aus dem die Ode Samuel Seidels als die gelungenste hervorging. Sie wurde im Namen der Universität gedruckt und überreicht.96 Ein aussagekräftiges Beispiel für den Einfluß der Gesellschaft bietet weiterhin die Trauerfeier der Leipziger Universität für die verstorbene Kurfürstin Christiane Eberhardine, die in der Akademischen Kirche zu Leipzig im Oktober 1727 stattfand.97 Als Hauptredner trat Hans Carl von Kirchbach mit einer Lob- und TrauerRede auf,98 deren Vortrag musikalisch von einer von Bach vertonten Ode Gottscheds umrahmt wurde.99 Weisen beide Titelblätter die Autoren persönlich - nicht eine der beiden Korporationen - aus, so möchte Carl Heinrich von Sehrr-Thoß seine Rede anläßlich der

95

96

In ihrem guten Verhältnis zur Leipziger Universität stellt die >Deutsche Gesellschaft in Leipzig« eine der Ausnahmen in der Akademiebewegung dar, die sich gerade außerhalb der Universitäten etablierte, um gegen deren wissenschaftliche Erstarrung anzutreten. Universität Leipzig (Als der Allerdurchlauchtigste, 1727). Auch in: Sicul, Das frohlockende Leipzig, 1727, S. 4-10; Waniek, Gottsched und seine Zeit, S. 88. Seidel (vgl. Anm. 88) galt als der Meister des Odendichtens in der >Deutschen Gesellschaft« und wird von Gottsched als solcher in einem Gedicht gerühmt. Gottsched, An HERRN M. Samuel Seideln. In: ders., AW, Bd. I, S. 18 ff.

97

Vgl. die Beschreibung des Traueraktes, der teilnehmenden Universitätsangehörigen sowie der einzelnen Beiträge bei Sicul, Das thränende Leipzig, 1727.

98

Ad orationem parentalem, Serenissimae quondam Principis ac Dominae Dominae Christianae Eberhardinae [...] sacram D. XVII. octobr. A. MDCCXXVII. solemni ritu, in Templo Academico, a generosissimo ivvene Ioanne Carlo de Kirchbach, Eqv. Misn. habendam hvmanissime invitat Rector Adamemiae Lipsiensis. Kirchbach, Lob und Trauerrede [...]. In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 1. Teil, zweite Auflage 1735, S. 94 ff..

99

Gottsched (Ode, welche bey der öffentlichen Lob und Trauer-Rede, 1727). Vgl. auch Waniek, Gottsched und die deutsche Literatur seiner Zeit, S. 89.

264 jährlichen Geburtstagsfeier des Königs im Jahre 1730 explizit als im Namen der Gesellschaft gehalten verstanden wissen.100 Es bleibt zunächst festzustellen, daß panegyrische Casuallyrik an den regierenden Adel im Schaffen der >Deutschen Gesellschaft in Leipzigs gemessen an ihrem quantitativen Anteil, ihrer Stellung im literarischen Meinungsstreit der Mitglieder sowie in der Repräsentationspolitik der literarischen Vereinigung nach außen eine beachtliche Rolle spielt. Angesichts der großen Bedeutung, die Casuallyrik im Schaffen der Gesellschaft erlangte, muß gefolgert werden, daß der Lobdichtung ein ähnlich hoher Rang gebührt. Die These liegt nahe, daß panegyrische Dichtung aufgrund ihres Ranges im Gattungskanon und der Einflußmöglichkeiten ihrer Adressaten auf die gesellschaftliche Entwicklung als besonders wichtige Plattform zur Popularisierung >vernünftiger< politischer Ansichten angesehen wurde. In der germanistischen Forschungsliteratur wird bisher allerdings die Meinung vertreten, daß gerade in den panegyrischen Gedichten der Gesellschaft die theoretischen Forderungen nach >WahrheitEhrlichkeit< und >Vernunft< mit der poetischen Praxis auseinanderfallen. Konnten solche Huldigungsgedichte im 17. Jahrhundert - etwa mit der Aufstellung von Fürsten- und Tugendidealen, auf welche die Adressaten verpflichtet werden sollten - auch fortschrittlichen Interessen dienen, so mußten sie im nachfolgenden Säkulum vor allem dann peinlich wirken, wenn selbst gestandene Aufklärer wie Gottsched, der das Hofpoetentum seiner Zeit kritisierte und in der >Critischen Dichtkunst auch >von heroischen Lobgedichten< einen vernünftigen, wahrhaftigen Inhalt verlangte, in ihren eigenen Produktionen aus gefälliger Untertänigkeit dagegen verstießen. 101

Auch wenn man in Betracht zieht, daß Casuallyrik nicht als Exemplifizierung der philosophischen Dichtkunst dienen sollte, so bleibt dieser Vorwurf Hans-Georg Kempers bestehen. Im Folgenden sei am Beispiel der Lobdichtungen Gottscheds und der >Deutschen Gesellschaft an das sächsische Herrscherhaus diese Differenz deshalb näher untersucht. Die folgende paradigmatische Analyse wird zeigen, daß Panegyrik zum einen konsequent als ein Mittel zur Verbreitung bürgerlicher politischer Anschauungen genutzt wurde, und daß sie zum andern 100

101

Sehrr-Thoß, Rede auf das hohe Geburts-Fest Herrn Friedrich Augustus. In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 2. Teil, 1734, S. 3-14. Carl Heinrich von Sehrr-Thoss gehört einer böhmischen Adelsfamilie an, ist aber als Einzelperson biographisch nicht ermittelbar. Vgl. Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon, Bd. VIII, 1930, S. 440-443. Kemper, Deutsche Lyrik, Bd. 5/2, S. 29.

265 auch den theoretischen Forderungen nach >Wahrheit< und >Vernunft< in der Dichtkunst, wie sie im zweiten Teil der Critischen Dichtkunst formuliert werden, entspricht.

3. Der glückselige Regent Im Jahre 1728 wurde der Preis für Poesie der >Deutschen Gesellschaft in Leipzig< an Gottsched verliehen. In seinem Gedicht war nach Meinung der Gesellschaftsmitglieder die Aufgabe, den Wettstreit der Tugenden um die hohe Person [...] Friedrich Augusts zu entwerfen, am besten ausgeführt. Warum? Was stellt Gottsched in diesem Gedicht dar und wie tut er es? Mit der genannten Aufgabenstellung ist die Invention des Lobgedichts schon vorgegeben. Gottsched wählt für die Darstellung des Wettstreits der Tugenden die Odenform, deren Verse er mit sechshebigen Jamben füllt. Seinem Gedicht voran stellt Gottsched den Musenanruf aus der vierten Ode des dritten Buches der Oden des Horaz. Descende caelo et die age tibia regina longum Calliope melos, seu voce nunc mavis acuta, seu fidibus citharave Phoebi.1

Indem Gottsched einen feierlichen Musenanruf als Auftakt seines Gedichtes wählt, reiht er sich zum einen formal in die Tradition des antiken Odenschaffens ein.2 Zum anderen knüpft der Autor mit diesem an exponierter Stelle piazierten Zitat gedanklich an die Aussage des Horaztextes an, der einen Preis der Musen und der dichterischen Kraft darstellt. Der erbetene Beistand der Muse Kalliope verleiht dem Dichter das Vermögen, Besonderes zu leisten. In jeder Situation des musischen Geistes teilhaftig, eröffnen sich ihm neue Sichtweisen über die Welt, erhält er Kraft, gefährliche Situationen zu bestehen.3 Indem Gottsched den feierlichen Musenanruf geschickt mit einer insinuativen Partie verknüpft, kann er das für Panegyrik charakteristische Exordium erfüllen ohne sein Poetentum abzuwerten. 1 2 3

Gottsched (Wettstreit, 1727). Zit. nach Horaz, Opera, S. 66. Syndikus, Die Lyrik des Horaz, Bd. 2, S. 50. Ebenda, S. 50ff.

268 So ist es denn umsonst, daß ich bißher gezagt, Wenn mancher sich zu frech an Polens Thron gewagt, Umsonst, daß Mund und Hand bisher, aus Blödigkeit, Des Deutschen Herkuls Lob und Lorber nicht entweyht, Und Seiner Thaten Preis den Dichtern aufgetragen, Die Phöbus selbst erhitzt ein solches Werk zu wagen. Jetzt reizet mich ein Zug zu größrer Kühnheit an, Ein Zug, den Scheu und Furcht nicht ferner dämpfen kan. Die Musen scheinen selbst den Wiederstand zu schwächen, Dem blöden Geiste Kraft und Beystand zu versprechen. Wohlan! Ich folge dann: Regiert mir Mund und Kiel, Und stimmt mit eigner Hand mein rauhes Seytenspiel; Damit der Pohlen Haupt, der Schmuck der Deutschen Erde, Nicht schlecht, nicht ungeschickt, nicht matt besungen werde. 4

Gottsched bleibt nicht dabei stehen, im Untertänigkeits- und Unvermögenstopos die ungenügenden poetischen Fähigkeiten, den Landesherren zu loben, zu beklagen. Er verbindet den Ausdruck des dichterischen Zweifels und des Beistandes der Musen, um voller Selbstbewußtsein von seiner poetischen Kraft zu künden. Hier offenbart sich eine neue Tendenz: Kein »schlechtes Blatt< legt der Autor dem Regenten zu Füßen, im Gegenteil, mit Hilfe der Musen kann er den Preis des Regenten angemessen ausführen. Auch andere Oden aus dem Schaffen der »Deutschen Gesellschaft in Leipzig< setzen bewußt der Selbstabwertung des Autors in der Insinuation die Aufwertung des lyrischen Subjekts in Gestalt eines Musenanrufs entgegen. Verzagte Muse schweig; stell allen Zweifel ein, Als könnte nicht ein Fürst auch Liedern günstig seyn; Als würde jeder Thon, der sonst die Herzen zwinget, Zu schwach, so bald er sich biß zu dem Fürsten schwinget. 5

Der Muse Kalliope wird in Gottscheds Ode die Funktion zugewiesen, den Blick des lyrischen Subjekts zu lenken. Wie in der Ode des Horaz, auf die sich Gottsched bezieht, weiß der Dichter auch hier nicht, was ihm die Muse eröffnen, wohin sie ihn führen wird.6 4 5

6

Gottsched (Wettstreit, 1728), a2v. Schellhafer (Friedrich August dem Anderen, 1734). In: Schriften, 2. Teil, 1734, S. 14. Weiterhin: Gottsched (Ein wahrer Held, 1733); Ziegler (Der Sächsischen Unterthanen, 1732); Pantke (Über das prächtige Feldlager, 1730); Ludwig (Rückkunft nach geendigtem Reichstage, 1736). In: Oden und Kantaten, 1738, S. 25 ff. Horaz, Oden und Epoden, erklärt von Adolf Kiessling, erneuert von Richard Heinze, S. 286.

269 Hier bin ich, führt mich an! laßt mich den König sehn! Ich fühle schon die Luft um Haar und Schultern wehen [...] Als mich Calliope ihr nachzufolgen zwinget, Und an den fetten Rand der breiten Elbe bringet.7

Gottsched imaginiert einen Flug des lyrischen Ichs an der Seite der Muse, der nach Sachsen, an den Elbstrand Dresdens führt. Diese Perspektive suggeriert Objektivität: Die Lobmaterien des Gedichts scheinen nicht der Auswahl des Autors zu obliegen, sondern das lyrische Subjekt beschreibt, was sich vor seinen Augen zeigt. Die Vogelperspektive gestattet zunächst den Blick auf das gesamte Land, das mit gezielten Signalworten aus dem Kontext der Wolffschen Politik als ein blühendes Gemeinwesen geschildert wird: Ich sehe Stadt und Land und neues Wasser unter mir, Da wohnt ein sichres Volk, der Landmann ackert hier, Dort gehn zu tausenden die Triften in den Auen, Hier läßt der Winzer sich auf steilen Bergen schauen, Der Elbstrom schleichet sich durch Felsen, Wald und Thal, Da schwimmt des Schuppenvolcks unendlich grosse Zahl, Hier prangt bey Fels und Schloß die lange Meißner-Brücke; Bis ich von ferne schon die Residenz erblicke. [...] Ich sehe Thor und Wall und Graben und Basteyen, Der Brücke Bogen-Last, die Wunder an Gebäuden, Des Zwingers Kostbarkeit, des Landes-Vaters Sitz [...].*

Ein sicher lebendes Volk, eine prosperierende Landwirtschaft, eine architektonisch reizvolle Residenzstadt sind die Attribute, die von der Wohlfahrt des sächsischen Volkes künden, und die Wolff und Gottsched in ihren politischen Entwürfen benennen. In einem florierenden Wutschaftssystem müssen die Landwirtschaffthen wohl getrieben und die Manufacturen in Aufnahme gebracht werden. [...] Damit man an Vorrathe zur Nahrung und Kleidung keinen Mangel habe; so muß auch der Acker, und Garten-Bau, ingleichen die Viehzucht in gutem Stande seyn.® [...] So muß man [auch] die Städte wohl ausbauen, absonderlich

7 8

9

Gottsched (Wettstreit, 1728), a2v. Ders. (Wettstreit, 1728), a2vff. Vgl. dazu Wolff, Politik, 4 1736, § 487, S. 578; Gottsched, Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/2, S. 262-283, bes. § 383, S. 268. Wolff, ebenda, § 489, S. 589; § 386, S. 373; Gottsched, Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/2, S. 271, 391. Zu Ruhe und Sicherheit vgl. diese Arbeit S. 285f.

270 in der Residente die öffentlichen Gebäude und andere vermögender Inwohner nach den Regeln der Bau-Kunst aufführen und auszieren lassen.10

Die Gesamtschau der ersten Strophen über die Beschaffenheit des Landes und der Residenzstadt Dresden weist zurück auf die juristische, ökonomische und kulturelle Regierungsführung in Sachsen. Sie zeigt Sachsen als ein Gemeinwesen, in dem die Bürger in Glück und Wohlstand leben. Damit ist der Zweck, den Wolff und ihm folgend Gottsched als sinnstiftend für einen Staat ansehen, erfüllt, der »ungehinderte Fortgang in Beförderung des gemeinen Bestens«.11 Um diesen Zweck zu erreichen, werden die Mitglieder der Gesellschaft verpflichtet, für seine Erfüllung zu wirken: »Thue, was die Wohlfahrt der Gesellschaft befördert, unterlaß, was ihr hinderlich, oder sonst nachtheilig ist.«12 In besonderem Maße gilt dies natürlich für die Verantwortungsträger des Gemeinwesens. Diese sollten Menschen sein, die »wichtig und geneigt« sind, sich mit all ihren Kräften in den Dienst der Wohlfahrt des Staates zu stellen.13 Gelangt die Argumentationsführung des Gedichts hier an die Schnittstelle, an der das traditionelle panegyrische Gedicht zum Lob des Regenten anhebt, so bedient sich Gottsched in den nächsten Strophen einer für das Herrscherlob des Spätbarock außergewöhnlichen Disposition: Statt sich dem Monarchen zuzuwenden, weist der von der Muse geführte Autor in bemerkenswerter Ausführlichkeit zunächst auf die Verdienste ausgewählter Minister des Geheimen Kabinetts Augusts des Starken hin. Neben dem Grafen von Flemming, dem ersten Minister im Geheimen Kabinett des Königs und dessen engstem Vertrauten,14 dem Grafen Anton von Wackerbart, seit 1711 dem obersten Regierungsgremium zugehörig und ab 1730 Generalfeldmarschall der sächsischen Armee,15 werden die politischen, künstlerischen und wissenschaftlichen Qualitäten des Grafen von Manteuffel im Umfang

10

" 12

13 14

15

Wolff, ebenda, § 487, S. 578. Ebenda, § 3, S. 3. Zu den Staatszwecken vgl. Link, Die Staatstheorie Christian Wolffs. In: Christian Wolff, S. 171-192, bes. S. 173, 180ff. Wolff, ebenda, § 11, S. 7; Gottsched, Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/2, § 315, S. 233ff.; Arndt, Einleitung. In: Wolff, ebenda, S. XXIff. Gottsched, Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/2, § 368, S. 259; § 840, S. 514ff. Haakc, Jacob Heinrich Graf von Flemming. In: Sächsische Lebensbilder, Bd. II, S. 149161. Vehse, Geschichte der deutschen Höfe, 6. Teil, S. 2ff.

271 einer Strophe gewürdigt.16 Daß er an dieser exponierten Stelle als »sächsischer Mäcen« gerühmt wird, bezeugt wiederum die Erwartungen, die Gottsched und seine Mitstreiter auf ihn setzen. Gottsched erweitert den Kreis der namhaften sächsischen Politiker, indem er auf weitere Minister des Geheimen Kabinetts und des Geheimen Rates Augusts des Starken hinweist. Wir gehn, indem sie spricht, allmählich weiter fort, Doch ihre Sorgfalt zeigt mir immer Stell und Ort, Wo jeder Grosse wohnt, der mit am Ruder sitzet, Dem weisen Fürsten dient, dem Vaterlande nützet. Da nennt, da rühmt sie mir der größten Räthe Zahl, Printz Adolph, Watzdorf, Fries und der von Löwendal, Zech, Seebach, Leipziger, von Bünau, samt dem Sohne, Die, spricht sie, merk es wohl! sind Seulen vor dem Throne. 17

Ohne Räte ist eine gute Regierung nicht möglich, sie sind die »Seulen vor dem Throne«, die aufgrund ihrer Tugenden und der äußerlichen Pracht ihrer Paläste zum Ansehen des Landes beitragen. Ist hier bereits ein Beweis der klugen Regierungsarbeit des Monarchen erbracht,18 so steht das Lob des Regenten indes noch aus.

17

18

Da, spricht sie, wohnt der Graf, der Sächsische Mäcen, Apollens Freund und Schutz und meiner Schwestern Freude, Ja dessen Dichter-Kiel ich selber oft beneide. Er selber ist gelehrt und liebt Gelehrsamkeit, Und ist im Cabinet ein Nestor Seiner Zeit, Des Landes Lust und Ruhm. Ich darf Ihn gar nicht nennen, Ein jeder wird Ihn schon an diesem Abriß kennen. Gottsched (Wettstreit, 1728), a3v. Biographisches vgl.: Seydewitz, Ernst Christoph Graf von Manteuffel; Vehse, Geschichte der deutschen Höfe, Bd. 6, S. 44 ff. Gottsched (Wettstreit, 1728), a3v. Vgl. zum Geheimen Kabinett und Geheimen Rat Augusts des Starken: Dürichen, Geheimes Kabinett und Geheimer Rat unter der Regierung Augusts des Starken in den Jahren 1704-1720. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte, Bd. 51 (1930), S. 68-136; Czok (Hg.), Geschichte Sachsens, S. 249ff.; Vehse, ebenda, Bd. 6, S. 75ff.; W. Schultze, Heinrich von Bünau. »Es bedarf nun ein Fürst unstreitig, des Beystandes weiser Räthe: die nach Verschiedenheit der Sachen, auch verschiedene Arten der Einsichten haben müssen.« Gottsched, Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/1, § 831, S. 510.

272

2.1. >Witz< und >Wahrheit< als philosophisches und poetologisches Schreibprogramm Auf dem Weg durch die Residenzstadt Dresden, die prächtigen Häuser der Minister am Elbufer passierend, gelangt der Dichter schließlich zum Dresdner Schloß: Sie eilt, indem die Zeit ganz unvermerckt verfloß, Und leitet mich darauf ins Königliche Schloß. Hier, heißt es, könnt ich dir des Fürsten Ställe weisen, Und der Gewölber Pracht und Kostbarkeiten preisen; Allein die Zeit verbeuts: Du sollst was grössres sehn, Zumahl den Augenblick ein Wettstreit wird geschehn. Die Zahl der Tugenden, die Sachsens Haupt beleben, Wird vor der Weisheit Thron nach Sieg und Kleinod streben. Sogleich eröffnet sich des Zimmers hohe Thür Ich sehe nichts als Pracht und Licht und Glanz dafür. [...] Des Thrones Staffen deckt ein goldgestickter Sammt, Er selbst ist Helfenbein [!] und prangt mit theuren Steinen; Die Weisheit soll darauf als Richterin erscheinen."

Nicht die so oft bewunderte Prachtentfaltung des Dresdner Hofes erregt die Aufmerksamkeit des von der Muse geleiteten Dichters. Sein Interesse wird auf das Innere des Schlosses gelenkt, dessen in Gold, in Marmor, in Licht und Schönheit erstrahlender Thronsaal Schauplatz eines Wettkampfes ist. Hier streiten prächtig gekleidete Tugendallegorien um die Person des Regenten. Wir streiten, war ihr Wort, um Friedrich Augusts Geist, Ο Weisheit! um den Held, den Ost und Westen preist, Wir alle schmücken Ihn mit ungemeinen Gaben, Und jede wünscht Ihn ganz zum Eigenthum zu haben. 20

Ursache des Wettstreits ist die Vollkommenheit des Regenten, sein >GeistDeutschen Gesellschaft in Leipzigs erörterte in einer Rede diesen Zusammenhang unter der Fragestellung Worinnen die größte Glückseeligkeit eines Hohen Regenten bestehe? In seiner Argumentation verbinden sich die Erfüllung der Pflichten eines Regenten und die Glückseligkeit, die der Regent damit erlangt, mit dem Namen des Vaters. Dieser liebreiche Nähme ist ein Begriff aller derjenigen Vollkommenheiten, welche jemahls bey preiswürdigen Fürsten ein Grund zur Glückseeligkeit geworden sind. Eine der vornehmsten unter ihnen ist die über alles gehende Liebe des gemeinen Besten, eine Königin Königlicher und hoher Tugenden. [...] Der Regent, in welchem sie wohnet, wird allezeit die allgemeine Wohlfahrt zur Grund-Regel seiner Regierung setzen. 62

Um zu Gottscheds Gedicht zurückzukehren, bleibt also festzustellen, daß August der Starke als ein Vater des Vaterlandes, als Regent, der seine Pflichten erfüllt, bezeichnet wird.63 Diese These wird in der folgenden Argumentation mit der Zuschreibung der Tugenden zu be-

60 61

62 63

Ziegler (Der sächsischen Unterthanen getreue Wünsche, 1732), S. 9. G. Chr. Wolf, Worinnen die größte Glückseeligkeit, 1728, b6. Vgl. auch Soerensen, Die Vater-Herrschaft in der frühaufklärerischen Literatur. In: Barner (Hg.), Tradition, Norm, Innovation, S. 189-212; ders., Herrschaft und Zärtlichkeit. Wolf,ebenda, b6v. Die Schlußfolgerung in Georg Christian Wolfs Rede lautet ähnlich: »Augustus ist ein Vater des Vaterlandes, Augustus wird von seinen Unterthanen geliebet! Augustus ist glückseelig.« Ebenda, c4v.

284 weisen sein, die Wolff und ihm folgend Gottsched mit dem Ideal des Vaters verbinden.

2.3. »Von der Stiftung eines Staates oder gemeinen Wesens« Tugendhaftes Leben ist für Christian Wolff und Gottsched ähnlich der aristotelischen Ethik nicht allein durch die Erkenntnis des Guten erlangbar. Tugend zeigt sich in Handlungen, vor allem in deren Ergebnissen. Folglich muß denn derjenige, der da glückselig werden will, sich, in allem seinem Thun und Lassen, die Beförderung der Vollkommenheit zum letzten Endzwecke setzen, und seine Handlungen als Mittel gebrauchen, denselben zu erlangen. Wenn er das thut, so wird er weislich handeln; weil ein Weiser die geschicktesten Mittel zu seinen Absichten zu erwähnen und anzuwenden weis.64

Dieser Prämisse folgend, untersetzt Gottsched die Zuschreibung der Tugenden mit den sichtbaren Erfolgen der augusteischen Regierungsführung. Er führt zum Lob des Regenten Argumente aus den Bereichen an, die über das Funktionieren eines Gemeinwesens entscheiden: So wendet er sich der Wirtschaftspolitik, der Rechtssprechung, der Sicherheit eines Staates und der kulturellen Entwicklung zu. Indem wesentliche Argumente der Wolffschen Staatstheorie, die auch Gottsched in seiner Weltweisheit vertritt, Berücksichtigung finden, nimmt der politische Bedeutungshorizont der Casuallyrik zu. Auch in diesem Punkt kommt Gottsched eigenen theoretischen Forderungen nach: Der Beweis in den Lobreden muß, wie schon gedacht worden bloß aus dem Leben, den Tugenden und Thaten des Helden, und aus dem Begriffe, den man von ihm geben will, daß er ein guter Regent, Soldat etc. gewesen sey, nicht aber aus Namen, Wappen, Geburts- und Sterbetagen, u. d. m. herfließen. Diesen nun zu erfinden, dazu gehöret eine Kenntniß aller menschlichen und bürgerlichen Pflichten, aus der Sittenlehre und Staatskunst etc. 65

64 65

Gottsched, Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/2, § 66ff., S. 104ff.; § 80, S. 111 ff. Gottsched, Ausführliche Redekunst, AW, Bd. VII/2, S. 91.

285 2.3.1. Rechtsstaatlichkeit Frieden, Ruhe und Sicherheit nach innen und gegenüber den Nachbarn zu garantieren, stellt eine der grundlegenden Aufgaben des Regenten dar. Ihre Erhaltung ist das Argument, das nach Wolff die Gründung des Staates legitimiert. Die innerliche Ruhe und äußerliche Sicherheit, ist eine der Hauptabsichten gewesen, warum Staaten gestiftet worden. Daher muß eine weise Oberkeit vor allen Dingen, auf die Erhaltung der selben sehen. 66

Sie bilden die Basis der staatlichen Wohlfahrt, auf der eine positive ökonomische und geistig-kulturelle Entwicklung des Landes möglich ist. Nach der Vielzahl kriegerischer Erschütterungen des vorangegangenen Jahrhunderts und den Entbehrungen während der schwedischen Besetzung Sachsens im Jahre 1709 werden Ruhe und Frieden als Daseinsformen der Glückseligkeit interpretiert: Der Friede nahte sich in lieblicher Gestalt, Und rief: Das Land Augusts ist stets mein Aufenthalt! Der Nähme Friederichs, den man vor Ihn erkohren, Hat niemahls weniger als hier sein Recht verlohren. Die Ruhe krönt das Volk, beglückt und ziert den Staat, Hier presst der Bürger Blut kein wütender Soldat; Die Palmen sprossen stets bey Sachsens Rautenzweigen, Drum muß Bellona hier von Wuth und Flammen schweigen. Hier wohnt der Unterthan in voller Sicherheit, Ein ehrenvoller Greis vergißt der alten Zeit, Da Deutschland überall, in dreyssig rauhen Jahren Die Wuth des harten Mars ohn Unterlaß erfahren. Der Landmann baut sein Feld, der Winzer seinen Berg, Der Künstler treibt beglückt und schlüßt sein Tagewerk, Die Jugend liebt und lacht, und scherzet mit Vergnügen, Und sucht der Nymphen Herz nach Wunsche zu besiegen. 67

Damit diese innere Ruhe gewährleistet ist, muß die Rechtsstaatlichkeit im Inneren des Staates gesichert sein. Höchste Instanz zu ihrer Wahrung ist der Regent, dem die gesetzgeberische Kraft obliegt. Die Ge66

67

Ders., Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/2, § 390, S. 270; § 425, S. 288. Zu Wolffs Staatstheorie: Link, Die Staatstheorie Christian Wolffs. In: Christian Wolff, S. 171-192; Bachmann, Zur Wölfischen Naturrechtslehre. In: Ebenda, S. 161-170. Gottsched (Wettstreit, 1728), a7r. Hervorhebung Κ. H.; ders., Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/2, § 426, S. 286.

286 setzgebung ist der höchste Ausdruck fürstlicher Macht, und sie ist allein daran gebunden, daß sie dem »Recht der Natur« adäquat ist. Die Bestätigung einer Rechtsstaatlichkeit, die zur Glückseligkeit der Bürger führt, ist ein zentrales Argument für die Herrschaftslegitimation in einem naturrechtlich fundierten Staatswesen.68 Nun trat die Billigkeit mit Zuversicht herbey, Und sprach, man denke nicht, daß ich die letzte sey; Ο nein! das strengste Recht, die Seule grosser Staaten, Erhebt auch unsern Held vor andern Potentaten. Asträa sitzt in Ihm auf Pohlens Königs-Thron, Er ist der Unschuld Schutz, der Tugend Schild und Lohn. Kein Ansehn der Person kan hier den Richter blenden, Er trägt ein blitzend Schwerdt in den gerechten Händen. Dieß zeigt der Festungs-Bau, wo manche Bosheit frohnt, Dieß zeiget Waldheims Zucht, wo man den Frevel lohnt, Dieß zeigt die grosse Zahl von heiligen Gesetzen, Der Laster strenger Zaum, der Frömmigkeit Ergetzen. 69

Auf der Basis einer Rechtsgebung, die alle gegen das Gemeinwohl und die Glückseligkeit des Staates gerichteten Handlungen als strafbar ansieht,70 findet das Lob von Recht und Gerechtigkeit Ausdruck in einer unparteiischen Rechtsprechung.71 Die problematische Vermittlung zwischen positivem und natürlichem Recht wird im Gedicht im Begriff der Billigkeit, der Gerechtigkeit des Einzelfalls, aufgelöst: Sie wahrt angesichts eines streng gehandhabten positiven Rechts Gerechtigkeit und Nachsicht für den einzelnen Bürger in seiner individuellen Situation.72 »Scharfe Gesetze wider die Störer der öffentlichen Ruhe« garantieren zum einen die öffentliche Ordnung, verfolgen aber nicht

68 65

70

71 72

Ebenda, § 403, S. 277. Ders., (Wettstreit, 1728), a6v; Wolff, Politik, "1736, § 348, S. 293. Die Religion ergänzt die bürgerliche Rechtsverbindlichkeit als moralische Instanz: »Wer eine kindliche Furcht für GOtt hat, der pfleget bey seinem Thun und Lassen wozu sich eine Gelegenheit ereignet, zu fragen, ob es dem Willen GOttes gemäß sey [...]. Und demnach wird er abermahl auch im Verborgenen das Böse unterlassen und das Gute hervorbringen.« Wolff, ebenda, § 366, S. 322. Gottsched (Wettstreit, 1728), a6v; Wolff, ebenda, § 361, S. 310; Link, Die Staatstheorie Christian Wolffs, S. 184. Zu Wolffs Begriff von Gerechtigkeit vgl. Arndt, Einleitung. In: Wolff, ebenda, S. XXVff. Gottsched, Weltweisheit, 7 1762, Bd. V/2, § 46, S. 94; § 669, S. 418; Bachmann, Zur Wolffschen Naturrechtslehre, S. 166ff.; Stolleis, Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. l , S . 4 3 1 f f .

287 zuletzt auch einen staatlichen Erziehungsanspruch.73 Wenn es um die Bestrafung von >Untugend< geht, darf kein Zweifel an der staatlichen Autorität bestehen: Sollen also diese Leute vom Bösen abgehalten werden; so wird man ihnen stärkere Bewegungsgründe dazu an die Hand geben müssen. Und da sie sich nur durch ziemliche handgreifliche und empfindliche Uebel rühren lassen: so wird es die Pflicht der Obrigkeit seyn, willkührliche Uebel mit den lasterhaften Handlungen zu verknüpfen; und also die Bürger auf eine neue Art dazu zu verbinden.74

Festungsbauten und Arbeitshäuser sind insofern Symbole eines positiv verstandenen staatlichen Ordnungswillens. Sie sollten der Bestrafung und Erziehung sozial Abweichender wie Kriminellen, »Müßiggängern« und »losem Gesindel« dienen.75 Mit der Anstalt in Waldheim, die von August dem Starken als eines der ersten staatlichen Arbeitshäuser Sachsens gegründet worden ist, nennt Gottsched ein in seiner Zeit als progressiv bewertetes Beispiel. Neben die Wahrung der inneren Sicherheit tritt in der Sicherheitsdoktrin eines vorbildlichen Staatswesens die Wehrhaftigkeit nach außen. Gottsched thematisiert auch diesen Gedanken: Ein weites Arsenal voll Küraß und Geschütz, Soldaten, von der Art, die Troja dort verbrannten, Und manchen tapfern Trupp von Rittern und Trabanten76

wahren in Sachsen den Frieden der Einwohner. Nachdem Tranquillitas und Securitas, ihrer Wertigkeit als Fundamente des Staatswesens gemäß, an den Anfang der Beschreibung des sächsischen Kurstaates gestellt wurden, rückt der Autor nun die wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse des Landes ins Zentrum des Interesses.

2.3.2. Wirtschafts- und Kulturpolitik Gottsched sieht die soziale Sicherheit der Bürger als wesentliche Voraussetzung von Ruhe und Frieden. Er fordert Arbeitsmöglichkeiten für

73 74 75 76

Gottsched, ebenda, Bd. V/2, § 390, S. 270. Ebenda, Bd. V/2, § 394, S. 272. Ebenda, Bd. V/2, § 387, S. 286. Ders., (Wettstreit, 1728), a2v.; ders., Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/2, § 390, S. 270.

288 die Einwohner des Landes, Maßnahmen zur Förderung des Handels und Gewerbes sowie gerechte Verteilungsmechanismen für die erwirtschafteten Gelder: Man hat es aus der Erfahrung, daß die überhand nehmende Armuth des Pöbels, und der große Reichthum einiger Bürger, Aufruhr und andere Unruhen zuwege bringen kann. Folglich muß eine Oberkeit darauf sehen, daß keine gar zu große Ungleichheit in dem Vermögen der Bürger entstehen, sondern das Geld einen ordentlichen Umlauf, durch aller Einwohner Hände, haben möge. 77

Gedanklich hier anknüpfend, erscheint in Gottscheds Gedicht die gerechte Verteilung des gesellschaftlichen Vermögens als Lobmaterie. Der Regent ist an der Kaufkraft der Bürger interessiert, er konzentriert den Reichtum nicht in den Händen weniger Privilegierter: Er füllt die Kasten 78 nicht, Er füllt der Bürger Hände, Als wenn Er selbst die Last der Dürftigkeit empfände. Der ist verhaßt bey Ihm, der Geiz und Wucher übt, Er zehlt nur was er nimmt, nicht was er schenkt und giebt, Und wäre nie so froh, als wenn ihm GOtt vergönnte, Daß er stets gnädig seyn, stets Wohlthat üben könnte. 79

Milde und Freigebigkeit treten neben das ökonomische Kalkül, sie sind die Tugenden eines Regenten, der sein Volk liebt und dem der Wohlstand seiner Bürger am Herzen liegt. August der Starke kommt mit diesem Tun - in der Logik der Wolffschen Philosophie gedacht - dem Gesetz der Natur nach, das vorschreibt, anderen Menschen vom eigenen Überfluß abzugeben und damit deren Weg zur Vollkommenheit zu befördern. Hernach befiehlt das Gesetz der Natur, auch den äußerlichen Zustand anderer Leute zuweilen vollkommener zu machen; das ist, ihnen etwas von seinem Ueberflusse zu geben, oder ihnen sonst, in Erhaltung und Vermehrung ihres Vermögens, an die Hand zu gehen, so viel uns möglich ist. 80

77

Ders., ebenda, Bd. V/2, § 423, S. 287; Wolff, Politik, der KastenDeutschen Gesellschaft in Leipzig< nimmt die Kulturpolitik im Gegensatz zu den bisher betrachteten Texten, in denen ihr nur marginale Bedeutung zukommt, einen herausragenden Platz ein.87 Die Gesellschaft spricht hier in ihrem eigenen Interesse. Sie leistet Überzeugungsarbeit und wirbt um Unterstützung ihrer Arbeit. Ein signifikantes Argument stellt in diesem Gedankensystem weiterhin das ökonomische Potential einer attraktiven Kulturlandschaft dar. Kultur zieht Fremde und damit Geld ins Land, sie ist ein Faktor des wirtschaftlichen Aufschwungs.88 Es war die halbe Welt nach Sachsen eingeladen; Wie gern war jeder Dreßdens Gast! Doch ist, wenn sich Dein Schatz den Strömen gleich ergossen, Der Überfluß ins Land geflossen. 89

Den Erfolgen der Wirtschaftspolitik des sächsischen Kurfürsten gilt der abschließende Lobkomplex des Gedichts. Und - wie in den hier zitierten Versen des Epicediums schon eindeutig signalisiert - wird auch im

86 87

88 89

Ebenda, B2. Ebenda, Brff.; ders. (Schreiben, 1729). In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 1. Teil, 1730, S. 88 ff. Wolff, Politik, 4 1736, § 487, S. 578. Gottsched (Helden-Lob, 1733), B l .

292 Wettstreit der Tugenden unter einer vorbildlichen Ökonomie eine merkantilistische Wirtschaftspolitik verstanden. Der Merkantilismus stand in den deutschen Territorialstaaten den administrativen Bemühungen um den Aufbau absolutistischer Strukturen auf ökonomischer Seite gegenüber. Man definiert Merkantilismus als das »staatliche Bemühen, dem Handel und der gewerblichen Wirtschaft Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie gegen die internationale Konkurrenz bestehen kann«.90 Sein Grundprinzip, durch einen Exportüberschuß einen großen Geldvorrat im Land anzulegen, sollte zu Wirtschaftsexpansion und damit zur Vermehrung staatlicher Macht führen. Wesentliche Maßnahmen, die die merkantilistische Theorie für die Steigerung der Wirtschaftskraft fordert, werden im Gedicht Gottscheds an konkreten, allein vom Adressaten zu beanspruchenden Fakten deutlich. Bergbau, Manufakturwesen und Handel stehen sowohl im Mittelpunkt der Theorie als auch der Wirtschaftsreglementierungen in Sachsen.91 Zunächst dienen der erzgebirgische Marmor und die Freiberger Silberminen als herausragende Beispiele der Rohstoffgewinnung im eigenen Land. Die Sorgfalt vor das Erz in mancher Silber-Gruft, Erschien zu allerletzt aus ihrer finstem Kluft. [...] Sie sprach: Erlaubt auch mir vor Ruhmbegier zu brennen. Augustus liebt auch mich, er sorget vor den Schacht, Dadurch Er Sachsen schmückt und jährlich reicher macht, Wie mancher Marmorbruch, nützt allbereit im Bauen, Den seine Auffsicht Wink verordnet anzuhauen? 92

Sorgte der unter kurfürstlichem Privileg stehende Bergbau seit Jahrhunderten für eine bedeutende Wirtschaftskraft Sachsens, so entstanden im frühen 18. Jahrhundert unter der gezielten Förderung Augusts des Starken zahlreiche >Bergfabriquen< und Manufakturen, in welchen die Rohstoffe zu exportfähigen Endprodukten verarbeitet wurden.93 Auch Christian Wolff betont in seiner Politik die Bedeutung dieses

90 91

92 93

Duchardt, Das Zeitalter des Absolutismus, S. 20,44ff.; Bog, Der Reichsmerkantilismus. Czok (Hg.), Geschichte Sachsens, S. 262ff.; Forberger, Manufaktur in Sachsen; Marperger, Abriß der Commerden und Manufacturen, 1718, S. 8ff.; Loen, Kleine Schrifften, 1751, Bd. I, S. 42. Gottsched (Wettstreit, 1728), a7. Zum sächsischen Bergbau mit umfangreichem Quellenverzeichnis vgl. Bachmann/ Marx/ Wächtler (Hg.), Der silberne Boden.

293 Wirtschaftszweiges.94 Er sieht ihn unter dem Aspekt des Geldgewinns. Das »vornehmste Mittel«, die Hauptintention merkantilistischer Aktivitäten zu erreichen, stellt nach Wolff allerdings der Handel dar.95 Dem interkontinentalen Warenaustausch der Kolonialmächte Frankreich, Spanien und England hatte Sachsen einen Meßplatz von internationalem Rang entgegenzusetzen. Das Interesse des sächsischen Kurfürsten ging stets dahin, die Infrastruktur der Messe zu verbessern, einen optimalen, frei von störenden Reglementierungen ablaufenden Meßbetrieb zu gewährleisten.96 Hierauf erschien ein Weib, in reich-gestickter Tracht,[...] Sie redete nicht viel, doch that sie desto mehr, Augustus, war ihr Wort, bereichert mich so sehr, Weil mich ein Kurschwerdt schützt, so kan ich mehr erwerben, Als Kayser Indiens von ihren Vätern erben. Wiewohl mir keine See beladne Schiffe bringt, Wenn Fluth und Ebbe gleich nicht in die Pleisse dringt, Obgleich kein tiefer Strom das Meißner-Land bewässert; Hat diesen Mangel doch der Bürger Fleiß verbessert. Die Europäer-Welt versammlet sich bey mir, Und Leipzig wird dadurch der Handels-Städte Zier. So dünkt mich, rühmte sie die drey berufnen Messen, Doch was es alles war, ist allbereit vergessen. 97

Gottsched benennt in seinem preisgekrönten Gedicht des Jahres 1728 die zentralen Säulen, die die Wirtschaftskraft Sachsens im frühen 18. Jahrhundert begründeten. Der Innovationsgeist Augusts des Starken ist in Gottscheds Epicedium auf den Kurfürsten dagegen an einem treffenden und abgelegenen Detail dokumentiert.98 Der Regent förderte 94 95 96

97 98

Wolff, Politik, 4 1736, § 485, S. 571. Ebenda, § 488, S. 579. Blaschke, Die kursächsische Politik und Leipzig im 18. Jahrhundert. In: Martens (Hg.), Leipzig. Aufklärung und Bürgerlichkeit, S. 23-38, bes. S. 26ff. Gottsched (Wettstreit, 1728), a7v. Ders. (Ein wahrer Held, 1733), Bv: Dort, wo der Africaner Sand Die braunen Saracenen brennet, Da ist August nun auch den Barbarn schon bekannt, [...] So macht der Held, daß uns die Güter fremder Erden, Durch seinen Vorschub eigen werden. Ebenfalls Ziegler (Der sächsische Untertanen getreue Wünsche, 1732), S. 11. Zu Verlauf und Zielen der Reise: von Weber, Eine sächsische Expedition nach Afrika 173Iff. In: Archiv für die Sächsische Geschichte, Bd. 3, 1865, S. 3-50; Sächsisches Curiositäten-

294 von 1731-1733 eine Expedition nach Afrika, die zum einen aus ökonomischem und wissenschaftlichem Interesse an den fremden Kulturen, zum anderen aus dem Verlangen nach Kuriositäten für das heimatliche Naturalienkabinett zustande kam. Auch ein Mitglied der >Deutschen Gesellschaft, der Botaniker Christian Gottlieb Ludwig, war unter den Teilnehmern." Mit dem Auftritt der personifizierten Leipziger Messe hat der Wettstreit der Tugenden um die hohe Person Seiner Königl. Maj. in Pohlen und Churfiirstl. Durchl. zu Sachsen etc. Friedrich Augusts nach 35 Strophen sein Ende gefunden. Haben sich im Textverlauf alle für Gottsched bedeutsamen Regententugenden zu Wort gemeldet und sich mit konkreten praktischen Beispielen ausgewiesen, so ist es nun an der Tugend Weisheit, als Richterin das Urteil zu fällen: Nein! schallte der Entschluß, mit einem Silber-Thon, Nein, fiel das holde Wort von dem erhabnen Thron. So viel ich selber Theil an diesem Helden habe, So herzlich ich mich längst an seiner Weisheit labe; So schwer wird hier der Schluß in Eurem Streite seyn. Dir alle habt gesiegt, der Preis ist allgemein, Besitzt ihn denn zugleich. Ich selber will nicht säumen, Ihm diesen Fürsten-Sitz mit Freuden einzuräumen. 100

Die Weisheit, die Instanz des richtigen Weges zur Glückseligkeit, charakterisiert mit ihrem Urteil die Regierungsführung Augusts des Starken als vollkommen. Indem August die Vollkommenheit seiner Tugenden und Handlungen zugeschrieben wird, läuft das Gedicht auf den zentralen Begriff der Wölfischen Ethik hinaus: Moralisches Handeln ist in letzter Absicht immer auf Vollkommenheit ausgerichtet, wobei moralisches Handeln, das zur Vollkommenheit führt, glückselig macht. 101

99 100 101

Cabinet, 47. Probe, 1732, S. 164ff. Vgl. weiterführend Grosse, Die beiden AfrikaForscher Johann Heinrich Hebenstreit und Christian Gottlieb Ludwig. ADB, Bd. 19, S. 600. Gottsched (Wettstreit, 1728), a8. Wolff, Politik, Vorwort, Vllff. Zum Zusammenhang von Vollkommenheit, Glückseligkeit und Weisheit vgl. Birke, Christian Wolff, S. 6ff.; Arndt, Einleitung. In: Wolff, Ethik, 4 1733, S. Vllff.; Bissinger, Zur metaphysischen Begründung der Wolffschen Ethik. In: Christian Wolff, S. 148-160.

295 Wenn der Mensch also die Vollkommenheit zur letzten Absicht seines innerlichen und äußerlichen Zustandes macht und alles tut, um dies zu erreichen; d. h. kleine Schritte zur Vollkommenheit macht, so schreitet er von Vollkommenheit zu Vollkommenheit fort. Dabei empfindet er ein vollkommenes Vergnügen und genüsset einer beständigen Freude, und folgends erlanget er die Glückseeligkeit, deren man in diesem Leben fähig ist.102

Worin nun die Glückseligkeit, die August dem Starken zugeschrieben wird, besteht, hat das Gedicht detailliert benannt: Sie besteht in der idealen Ausführung seiner Rolle als Landesvater, in der Erfüllung seiner ethisch und naturrechtlich begründeten Aufgabe, die Wohlfahrt der Gesellschaft zu befördern: Obrigkeiten oder regierenden Personen lieget ob, für die gemeine Wohlfahrt und Sicherheit zu sorgen. 103

Die Argumentation des Gedichtes findet darin ihren Abschluß, daß die Weisheit dem Regenten ihren Thron anbietet. Indem August den Thron der Weisheit einnimmt, wird er symbolisch zum Weisen. Als Weisen bezeichnet Gottsched aber einen solchen Menschen, der durch tugendhafte Handlungen den Weg zur Glückseligkeit geht.104 Die logische Struktur, die das philosophische Denken Wolffs und Gottscheds auszeichnet, spiegelt sich in diesem Gedicht in einer für panegyrische Dichtung ungewöhnlichen Klarheit und Stringenz der Gedankenführung und Argumentation wider.

2.4. Analyseergebnisse Gottsched bedient sich in der Beweisführung dieses in der >Deutschen Gesellschaft in Leipzig< preisgekrönten Gedichtes konsequent der philosophischen Begriffe Christian Wolffs und seiner politischen Argumente. Das Darstellungsinteresse des Autors gilt weniger dem Charakter des Regenten in Gestalt des gattungstypischen Tugendkanons als den Ergebnissen der konkreten Regierungsarbeit Augusts des Starken. Anders als es für das spätbarocke panegyrische Gelegenheitsgedicht üblich ist, wird in diesem wie auch in anderen Gedichten der 102 103 104

Wolff, Ethik, 4 1733, § 325, S. 214. Ders., Politik, 4 1736, § 467, 507.; § 264, S. 200. Gottsched, Weltweisheit, 7 1762, AW, Bd. V/2, § 76, S. 109.

296 »Deutschen Gesellschaft nicht ein Regent geschildert, dessen Tugend alle Herrscher der Geschichte überragt, sondern es wird an den Beispielen des Wohlstandes in Sachsen die Art und Weise einer klugen, von den Ideen der Frühaufklärung beeinflußten Regierungspolitik vorgeführt. Dies bezeichnet eine neue Entwicklung: Bestand die Darstellungsabsicht eines traditionellen Lobgedichts gerade in der Stilisierung des Adressaten zu einem entindividualisierten Tugendmuster, so ist August der Starke in diesen Gedichten in seinem konkreten Tun unverwechselbar. An ihm werden die politischen Handlungen eines vernünftig und verantwortlich agierenden Regenten, wie ihn die politische Theorie Christian Wolffs entwirft, vorgestellt. In diesem Sinne ist die Panegyrik der »Deutschen Gesellschaft und Gottscheds ein »nützliches Werk«: Sie bildet Muster, die sowohl den politisch-ideologischen als auch den poetologischen Prämissen des Leipziger Reformers genügen. Gottscheds einzige programmatische Äußerung über die panegyrischen Gedichte der Gesellschaft kann insofern als eingelöst betrachtet werden: Man will nur soviel sagen, daß man sich darinnen nicht sowohl auf kalte Schmeichelreden oder rätselhafte Scherzworte, die niemand als der den Schlüssel hat, verstehen kan, als auf gute Materien legen müsse, wenn man seine Schriften der Welt vor die Augen zu bringen gesonnen ist. Hierauf haben wir nun in der Wahl unsrer Sachen am meisten gesehen: und wenn ja hier und da eine Lobschrift auf gekrönte Häupter oder fürstliche Personen mit unterlaufen, darinn solches nicht sogleich ins Auge fiele; so würde man doch auch hierinn nach reifer Überlegung wenigstens Charakter guter Regenten finden, welches gewiß kein unnützes Werk zu nennen ist.105

105

Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 1. Teil, 1730,)( 5v.

VIERTER TEIL

Bibliographie

1. Bibliographie der Casualcarmina an Friedrich August I., Kurfürst von Sachsen, August II. König in Polen (1670-1733) und seine Familie

1.1. Die Erfassung der Casualcarmina Die folgende Bibliographie verzeichnet die an Kurfürst Friedrich August I. von Sachsen, als König in Polen August II., und dessen Familie während seiner Lebenszeit (1670-1733) adressierten Gelegenheitsgedichte. Sie steckt den Zeitraum von der Geburt des Regenten bis zu seinem Tod ab. Das Ziel der bibliographischen Recherchen war, die diesen Sammlungsbereich betreffenden Carmina möglichst vollständig zu erfassen, d. h. einen weitgehend geschlossenen Quellenfundus vorzulegen. Zu diesem Zweck wurden die Bestände aller größeren Bibliotheken der Bundesrepublik ausgeschöpft. In Bibliotheken, die über umfangreiche Bestände in diesem Quellenbereich verfügen, in Dresden, Leipzig und Erlangen, wurden die Kataloge vor Ort gesichtet. In den übrigen Fällen basiert die Bibliographie auf einer schriftlichen Umfrage. Der größte Teil der Drucke konnte in der Sächsischen Landesbibliothek Dresden, der ehemaligen königlichen Bibliothek, nachgewiesen werden. Hauptsächlich handelt es sich bei den in der Bibliographie aufgeführten Titeln um als selbständige Texte existierende und veröffentlichte Einzeldrucke, seltener um Handschriften. Der auf den konkreten Anlaß zugeschnittene Erstdruck steht meist am Anfang einer Reihe von Wiederabdrucken: So wurden die Carmina später zum Teil in anlaßgebundenen Sammeldrucken vereint, sind in die Werkausgaben der Autoren und in zeitgenössische Anthologien und Poetiklehrbücher eingegangen. Angesichts dieser Veröffentlichungspraxis, die nur mit sehr großem Aufwand nachvollziehbar ist, wurde nicht in allen Fällen auf sämtliche Nachdrucke eines Einzeldrucks verwiesen. Als wesent-

300 lieh wurde angesehen, alle verfügbaren Texte einmal nachzuweisen. Die Basis der Erfassung eines Gedichtes bildet der Einzeldruck, nicht in Einzeldrucken vorliegende Gedichte wurden aus Sammeldrucken, Werkausgaben und Anthologien entnommen. Einschränkung

Es sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die Bibliographie nur im strengen Sinne als Gelegenheitsgedichte geltende Texte erfaßt, d. h. anlaßgebundene Poesie ohne musikalische Begleitung. Das Gelegenheitsgedicht als lyrische Gattung wird streng von ungebundenen Texten und musikalisch-literarischen Formen wie Serenade und Kantate abgegrenzt.1 Bittgedichte an August den Starken wurden in der Bibliographie nicht systematisch berücksichtigt. Zum einen sind sie nicht Gegenstand der Analysen der vorliegenden Arbeit, zum anderen weichen sie in wesentlichen Punkten ihrer Veröffentlichungspraxis von der Fest- und Feierpoesie ab. Alle übrigen Gelegenheitsschriften, die Ereignisse des sächsischen Hofes betreffen und mir vorlagen, sind in die Bibliographie der gedruckten Quellen eingegangen. Anordnung der Schriften

Die Gelegenheitsgedichte an Friedrich August und seine Familie wurden als oberstes Ordnungsprinzip chronologisch nach dem Jahr ihrer Entstehung aufgenommen. Innerhalb eines Jahres wird streng alphabetisch nach dem Familiennamen des Autors geordnet. Publikationen von Casualcarmina, die im Namen von Corporationen veröffentlicht wurden, werden alphabetisch unter dem Namen der auf dem Titelblatt genannten Absender erfaßt. Tritt der Autor neben der Corporation namentlich in Erscheinung, dient sein Name als erstes Ordnungswort. Bei Sammeldrucken gilt ebenfalls der Name des Verfassers bzw. Herausgebers des Sammelwerkes als erstes Ordnungskriterium innerhalb der Chronologie. Unter dem Titel der Sammelpublikation folgen die nach ihrem Verfasser und Titel einzeln Allein Gottsched bildet eine Ausnahme. Von ihm wurden zwei Kantatentexte aufgenommen, um seine gesamte lyrische Produktion auf den sächsischen Hof zu erfassen.

301 aufgegliederten Gedichte in der Reihenfolge, die der Druck vorgibt. Die in den Faszikeln enthaltenen Gedichte und die wichtigsten Informationen der jeweiligen Titelei wie Autor, Adressat, Drucker sind durch das Namensregister erschließbar. Ist ein einzelnes Gedicht ausschließlich in einer Werkausgabe oder einer Anthologie vorhanden, so wird das Carmen unter dem Namen seines Autors mit Verweis auf den Publikationsort angegeben. Pseudonyme werden wie vollständige Verfassernamen behandelt. Anonym erschienene Drucke werden mit dem Zusatz [anonym] an den Anfang des jeweiligen Jahres gestellt und alphabetisch geordnet. Wird ein Verfasser in lateinischer und deutscher Sprache genannt (Universität Leipzig/Academia Lipsiensis), wird die Namensnennung vereinheitlicht, indem der Name des Autors in deutscher Sprache der Titelaufnahme vorangestellt wird (Universität Leipzig). Undatierte Gedichte, deren Bezug sich nicht ermitteln ließ, sind an das Ende des bibliographischen Verzeichnisses gestellt. Stimmen das Datum der >Gelegenheit< und das Erscheinungsjahr des Druckes nicht überein, wird das Jahr des Anlasses als Ordnungskriterium herangezogen. Die Aufnahme jedes einzelnen Carmens ist zudem mit einer kurzen Information über die Textsorte, den Entstehungsanlaß und das Datum des Ereignisses eingeleitet. Die Benennung der Gedichtarten folgt den deutschen Bezeichnungen, die Sigmund von Birken in der »Teutschefn] Rede-bind und Dichtkunst« verwendet.2 Nachweise der Gedichte in Werkausgaben, Anthologien etc. werden verkürzt zitiert. Die Titel sind im Quellenverzeichnis vollständig aufgeführt. Die Mitglieder des Kurhauses werden im einleitenden Text durch ihre verwandtschaftliche Beziehung zum Kurfürsten bestimmt, d. h. der Sohn Friedrich Augusts I., der spätere Kurfürst Friedrich August II., wird als Kurprinz Friedrich August bezeichnet, dessen Nachkommen als Enkel. Der Stammbaum, der der Bibliographie vorangestellt ist, erleichtert die Orientierung.

Wiedergabe der Titel Die bibliographische Aufnahme des Titels basiert auf dem originalen Titelblatt des Druckes bzw. der Handschrift. Wenn nicht anders ange-

2

Birken, Ternsche Rede-bind und Dichtkunst, 1679, S. 162ff.

302 geben, erfolgt die Titelaufnahme nach Autopsie. Die Titelblätter werden ohne Kürzungen vollständig wiedergegeben. Allein die sich immer wiederholende Titulatur des Kurfürsten Friedrich August I. und der Kurfürstin Christiane Eberhardine wird bei der ersten Nennung ausgeschrieben, im folgenden aber mit [...] gekennzeichnet und ausgelassen. Treten allerdings sachliche Abweichungen im Titel auf, werden sie erwähnt. Dies trifft auf die zwei Erhebungen Friedrich Augusts I. zu: 1694 erhält er die Kurwürde, 1696 wird er zum König in Polen gewählt. Christiane Eberhardine wird 1694 ebenfalls Kurfürstin, auf die polnische Krone verzichtet die Protestantin. Auf die Wiedergabe mehrzelliger literarischer Passagen auf den Titelblättern (längere Chronogramme, Anagramme oder ganze Gedichte) wird verzichtet. Die Auslassungen werden ebenfalls mit [...] gekennzeichnet. Folgende Vereinfachungen werden in der Wiedergabe des Schriftbildes vorgenommen: Auf die Reproduktion von Schriftart, Schrifttyp und Schriftgrad muß verzichtet werden. Die verschiedenen Buchstabengrößen werden insofern berücksichtigt, als daß Wörter, die durch ihre Größe besonders hervorstechen, fett wiedergegeben werden. In deutschsprachigen Texten verwendete Versalien werden beibehalten. Die lateinischen Texte sind mit Ausnahme der Eigennamen, Titel und Berufsbezeichnungen, für die Großschreibung üblich ist, klein aufgenommen. Sogenannte epigraphische Zahlen werden in römische umgewandelt. Offensichtliche Druckfehler werden stillschweigend berichtigt. In der Orthographie werden folgende Veränderungen vorgenommen: Ligaturen und Kürzel werden (von & abgesehen) aufgelöst. Vokale mit überschriebenem kleinem e werden als Umlaut wiedergegeben. Abbreviaturen werden beibehalten. Der Unterschied zwischen u und v, vv und w, i und j bleibt gewahrt. Das Impressum wird aus der fortlaufenden Titelangabe herausgenommen und nach einem einheitlichen Muster (Druckort: Drucker und/oder Verleger Erscheinungsjahr) wiedergegeben.3 Auf dem Titelblatt unterlassene Angaben werden stillschweigend durch die gängigen Abkürzungen o. O. für ohne Druckort, o. J. für ohne Jahr ergänzt. Ist das Datum des Ereignisses auf dem Titelblatt vermerkt, ohne daß es zusätzlich im Impressum des Druckes wiederholt wird, wird es in der Titelaufnahme in runde Klammern gesetzt. Ebenso steht eine nicht auf

3

Dresden: Johann Conrad Stößel 1727.

303 dem Titelblatt genannte Jahreszahl, die ermittelt werden konnte, im Impressum in runden Klammern. Am Ende einer jeden Titelaufnahme erfolgt der Nachweis des verwendeten Exemplars, gegebenenfalls ist auf weitere Standorte hingewiesen. Die Bibliotheken werden mit den üblichen Siglen abgekürzt. Die in dieser Bibliographie aufgeführten Carmina sind im analytischen Teil der Arbeit auf folgende Weise zitiert: Autor (Kurztitel, Jahr)4 und so optisch sofort von anderen Literaturnachweisen unterscheidbar.

4

König (Helden-Lob, 1719).

305

1.2. Ausschnitt aus der Genealogie des sächsischen Kurhauses5

5

Vgl. Europäische Stammtafeln, Tafel 43,52

1.3. Bibliographie

1670 Geburtsgedicht, Geburt Friedrich Augusts, 12. Mai 1670 Fleischer, Matthias: Gebets-rauchender Danck-Altar/ Dem Durchleuchtigsten Fürsten und Herrn Herrn Johann Georgen Dem Dritten/ Hertzogen zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ Land- Grafen in Thüringen/ Marggrafen zu Meissen/ auch Ober- und Nieder-Lausitz/ Grafen zu der Marek und Ravensberg/ Herrn zu Ravenstein/ etc. Bey neulich durch GOtt den Allmächtigen am 12. Maii 1670. gnädigst verliehener Geburt Dero wolgestalten und gesunden Fürstlichen Andern Jungen Printzens/ Herrn Friedrich-Augustens unterthänigst auffgerichtet/ Und zu ewigen Dancke/ für so viel Jahre her Gnädigst erwiesene Hoch-Fürstliche Wolthaten/ Gehorsamst und mit demüthigsten Hertzen angezündet Von M. Matthias Fleischern/ Tribellä-Lusato, Churf. und Chur-Prinzl. Durchl. zu Sachsen Stipendiaten. Dresden: Melchior Bergen (1670). 14: Hist Sax C 233/6

1681 Willkommensgedicht, Besuch der beiden Brüder Johann Georg IV. und Friedrich August in Torgau, August 1681 Schmid Johann Christof: Als nach überstandenem Groszen Trauer-Jahre/ Die Durchleuchtigsten Hochgebohrnen Fürsten und Herren/ Herr Johann George der Vierdte/ ChurPrinz/ etc. und Herr Friedrich August/ Herzoge zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ Land-Grafen in Thüringen/ Mark-Grafen zu Meissen/ auch Ober- und Nieder-Lausitz/ Gefürstete Grafen zu Henneberg/ Grafen zu der Mark/ Ravensberg und Barby/ Herren zum Ravenstein etc. Gebrüdere/ im August-Monat/ des 1681. Jahres/ sich annoch bey behaglicher Gesundheit und allem Hoch-Fürstlichen Vergnügen zu TORGAU befanden/ Wolte Ihren Hoch-Fürstlichen Durchleuchtigkeiten mit gegenwärtigen Nahmen-Zeilen aus unterthänigster Schuldigkeit aufwarten M. Christof Schmid/ K. G. P. von der Schulen daselbst ConR. Torgau: Johann Zacharias Hempe (1681). 14: Hist Sax C 196/6s

308

1682 Willkommensgedicht, Ankunft von Sophia Luisa von Brandenburg und Christiana Eberhardina von Brandenburg im Kloster Heilbronn, 1682 Studierende: Die Durchleuchtigsten Landes-Göttinnen/ Als die Durchleuchtigste Fürstin und Frau/ Frau Sophia Louysa/ Vermählte Marggräfin zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ Stetin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien zu Crossen und Jägerndorff/ Herzogin/ Burggräffin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstadt/ Minden und Camin/ etc. Gebohrne Herzogin zu Würtenberg und Teck/ etc. etc. Wie auch die Durchleuchtigste Princessin/ Princessin, Christiana Eberhardina/ Gebohrne Marggräffin zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stetin/ in Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen und Jägerndorff/ Herzogin/ Burggräffin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstadt/ Minden und Camin/ etc. Da Selbige durch das Closter Heilßbronn reiseten/ Haben in tieffster Demuth hiemit Bewillkommen sollen die sämbtlich allda Studierende. Ansbach (lt. Titelblatt Onolzbach): Jeremias Kretschmann 1682.

29: 2° Rar. A 201/215

1692 Hochzeitsgedicht, Hochzeit von Johann Georg IV. und Eleonore Erdmuthe Luise von Anspach, 17. April 1692 Besser, Johann von: Der verkleidete Cupido, Bey Hoch-Fürstlichem Verlöbniß Ihrer Durchl. Eleonoren Erdmuth Luysen, Verwittweten Brandenburgischen Marggräfin von Anspach, mit Sr. Chur-Fürstl. Durchl. von Sachsen, Johann Georg dem Vierten. In: Besser, Schrifften, 1733, S 687f.

1693 Hochzeitsgedicht, Hochzeit von Friedrich August und Christiane Eberhardine zu Brandenburg, 10. Januar 1693 Christian-Ernestinisches Collegium: Unterthänigstes Freuden-Opffer/ Welches/ Als der Durchleuchtigste Fürst und Herr/ HERR Friederich Augustus/ Hertzog zu Sachsen/ [...] Mit der Durchleuchtigsten Princeßin/ Christ Eberhardina/ Marg-Gräfin zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preußen/ zu Stetin/ Pommern/ der Cassuben/ und Wenden/ auch Schlesien/ zu Crossen/ und Schwibußen Herzogin/ Burg-Gräfin zu Nürnberg/ Fürstin zu Halberstadt/ Minden und Camin/ etc. etc. Den 10. Jan. Anno 1693. unter vielen GlückesAnwünschungen vermählet wurde/ Demüthigst solten abstatten Die In dem ILLUSTRI

309 CHRISTIAN-ERNESTINIschen COLLEGIO Studierende. Bayreuth: Erhard Schmauß (1693). 29: Progr.Bt. 11.6

Hochzeitsgedicht, Hochzeit von Friedrich August und Christiane Eberhardine zu Brandenburg, Einholung der Braut, Februar 1693 Goldner, Georg Ludwig: Als von Dem Durchlauchtigsten Fürsten und HERRN/ HERRN Friedrich Augusto/ Herzogen zu Sachsen/ [...] etc. etc. Die Durchlauchtigste Princessin und FRAU/ FRAU Christiana Eberhardina/ Marggräffin zu Brandenburg/ [...] nach glücklicher Vermählung/ unter Begleitung der Hohen Hoch-Fürstl. Anverwandten biß in diese Hoch-Fürstl. Haupt-Stadt HOF/ den XI. Februar MDCXCDI nach der Hoch-Fürstl. Chur-Stadt Dreßden geführet und heimgehohlet wurde/ solte bey allgemeiner LandesFreude/ auch seine unterthänigste Pflicht in diesem geringen Reim-Gedicht erstatten/ M. Georg Ludwig Goldner/ des Hoch-Fürstl. Gymnasii CON-RECTOR. Hof: Johann Christoph Mintzel (1693). 29: Progr. Hof 66

Hochzeitsgedicht, Hochzeit von Friedrich August und Christiane Eberhardine zu Brandenburg, Einholung der Braut, Februar 1693 Martin, Georg Samuel: Unterthänigstes Reise-Geschenck/ Welches Als Der Durchleuchtigste Fürst und Herr/ Herr Friedrich Augustus/ Hertzog zu Sachsen/ [...] etc. etc. Die Durchleuchtigste und Fürtrefflichste Princeßin und Frau/ Frau Christian. Eberhardinam/ Vermählte Hertzogin zu Sachsen/ [...] Gebohrne Marg-Gräfin zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preußen Hertzogin/ etc. Den 9. Febr. 1693. von der HochFürstl. Residenz Bayreuth/ durch Münchberg/ nach der ChurFürstl. Residenz Dreßden abführete/ demüthigst von GEORGIO SAMUELE MARTIO, Rect. der Lat. Stadt-Schule in Münchberg/ übergeben wurde. Münchberg: Johann Burckhard Mylius (1693). 29: 2° Rar. A 201/285

Hochzeitsgedicht, Hochzeit von Friedrich August und Christiane Eberhardine zu Brandenburg, Einholung der Braut, Februar 1693 Schilling, Johann Ernst: Bey dem/ GOTT geb! Glücklichen Fürsten-Abzug/ Als Der Durchleuchtigste Fürst und Herr/ HERR Frieder. Augustus/ Hertzogen zu Sachsen [...] Seine Durchleuchtigste Hertzgeliebteste Frau Gemahlin/ Die Durchleuchtigste Princeßin und Hertzogin/ FRAU Christ. Eberhardina/ Gebohrne Marg-Gräfin zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ [...] Den 7. Februarii Anno 1693. Aus der Hochfürstl. Residentz Bayreuth in die Churfürstl. Residentz Dreßden heymführte/ Hat seinen unterthänigsten DemuthWunsch abstatten sollen Johann Ernst Schilling/ Medic, und Hochfürstl. Brandenb. Bayreuthischer Land-PHYSICUS Bayreuth: Erhard Schmauß (1693). 29: 2° Rar. A 201/284

310 Hochzeitsgedicht, Hochzeit von Friedrich August und Christiane Eberhardine zu Brandenburg, 10. Januar 1693 Stein, Gottfried: Unterthänigster Freuden-Zuruff/ Welchen als Der Durchleuchtigste Fürst und Herr HERR Friederich Augustus/ Hertzog zu Sachsen/ [...] Mit Der Durchleuchtigsten Princeßin/ etc. Christiana Eberhardina/ Marggräfin zu Brandenburg/ [...] Den 10. Januar. 1693. zu Nachts mit ChristFürstlichen Ceremonien vertrauet wurde/ Sollte und wollte aus inniglichen Hertzens-Trieb frolockend in Demuth bezeigen/ Gottfried Stein/ Doct. HochFürstl. Brandenb. Leib-Med. Bayreuth: Johann Georg Amelung (1693). 14: Hist Sax 233/16m 29: 2° Rar. A 201/283, 284

1694 Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August I. in Torgau, 20. Juli 1694 [anonym]: Als der Durchlauchtigste und Groszmächtigste Fürst und Herr/ HERR Friedrich August/ Hertzog zu Sachsen [...] Nach Dero glücklich angetretenen Landes-väterlichen Regierung Den 20. Julii Von der alten und treuen Stadt TORGAU Den Huldigungs-Eyd in Hoher Person allergnädigst empfieng: o. O.: (1694). 3: Vc 5426

Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August I. in Freiberg, 8. Juli 1694 Hermann, Ernst: Dem Durchlauchtigsten Fürsten und HERRN HERRN Friedrich Augustus/ Hertzog zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ auch Engern und Westphalen/ des Heil. Rom. Reichs Ertz-Marschalln und Chur-Fürsten/ Landgrafen in Thüringen/ Marggrafen zu Meissen/ auch Ober-und Nieder-Laußnitz/ Burggrafen zu Magdeburg/ Gefürsteten Grafen zu Henneberg/ Grafen zu der Marek/ Ravensberg und Barby/ Herrn zum Ravenstein/ Bey Dero Durch Gottes Gnade angetretenen Chur-Fürstlichen Regierung Im Jahr Da Jedermann von Hertzen wündschete: Gott erhaLte Den LöbLIChen Hertzog FrleDrlCh AVgVstVsItzo the W r e n ChVrFVrsten zV SaChsen bey Langen Leben! Wolte Insonderheit Das gantze Bergmännische Ertz-Gebürge Zu Einen Freudigen und Andächtigen Glückwunsch Aus Unterthänigster devotion Bergläufftig auffordern Am Ersten Huldigungs-Tage/ in der Haupt-Berg-Stadt Freyberg/ Den 8. Julii Dom. V. Trinitatis: Anno 1694. Seiner Chur-Fürstlichen Durchlauchtigkeit zu Sachsen/ Als Seines Gnädigsten Chur-Fürsten und Herrn Unterthänigster Diener und Treuer Fürbitter bey GOtt M. Ernst Hermann/ Prediger zur Augustusburg im Ertz-gebürgischen Creyße. Auf besonders Begehren zum Andernmahl wieder heraus gegeben und in denen Anmerckungen mit sonderlichen Fleiß gebessert und vermehret. Chemnitz: Conrad Stößel (1694). 3: Vc 5424 14: Hist Sax C 233/17

311 Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August I. in Leipzig, 24. Juli 1694 Pellis, Andreas: Die SOMMER-LUST beständigen hohen Churfürstlichen Wohlergehens solte Dem Durchlauchtigsten, Großmüthigsten Fürsten und HERRN HERRN FRIDERICO AUGUSTO, Hertzogen zu Sachsen [...] Als Am 24. Jul., Anno MDCXCIV IHRE CHURFÜRSTLICHE DURCHLAUCHT. In Der weltberühmten Handelsstadt Leipzig Die Erbhuldigung geschähe, Im Folgenden wünsche mit zwar unvollkommener doch erfreuter Feder, in aller unterthänigster verneration und devotion offeriren Andreas Pellis [...]· 14: Hist Sax C 233/24 (Handschrift)

Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August I. in Leipzig, 24. Juli 1694 Schlesier, die in Leipzig Studierenden: Das/ mit Des Durchlauchtigsten und Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrich Augusts/ Hertzogen zu Sachsen, [...] Unsers Gnädigsten Chur-Fürsten und Herrn/ Angehenden Glorwürdigsten Regierung/ Auffgehende grosse Glücke/ Sölten/ als Sr. Chur-Fürstlichen Durchlauchtigkeit den 24. Jul. des 1694sten Jahres in Leipzig der Eyd der Treue unterthänigst geleistet wurde/ Unter allgemeinem Frolocken in tieffster Demuth erwegen und Sr. Churfürstl. Durchlauchtigkeit Als einem Großmächtigsten Schutz-Herrn der Wissenschaften unterthänigst vorstellen Die in Leipzig studirenden Schlesier. o. O.: (1694). 14: Hist Sax C 233/26

Huldigungsgedicht, Thronbesteigung Friedrich Augusts I., 27. April 1694 Serpilius, Georgius: Serenissimus et Potentissimus, Princeps ac Dominus, Dominus Fridericus Augustvs, dei gratia Dux Saxoniae [...]. Autore Georgio Serpilio, nobili Hungaro, p. t. Diacono Wilsdruppensi. Dresden: Johann Riedel (1694). 14: Hist Sax C 233/26m

Leichgedicht, Tod Johann Georgs IV., 27. April 1694 Sincer, Jacob: An zweyen Augen ist anitzt sehr viel gelegen/ Ο Himmel mehre Sie/ dem Land zu gut/ mit Seegen. In: ders.: Jacobi Sincerio Sonderbares Send-Schreiben An Abrahamum Waremundum, Betreffend Den unvermutheten Todes-Fall des Durchlauchtigsten Chur-Fürsten zu Sachsen/ etc. etc. JOHANNIS GEORGII IV. und Die Succession Dero Durchl. Herrn Brüdern/ FRIDERICIAUGUSTI, etc. etc. o. O.: 1694, S 20-22. 14: Hist Sax C 1021.15: Hist Sax 527/4

312 Huldigungsgedicht, 20. August 1694

Erbhuldigung

an

der

Universität

Leipzig,

Universität Leipzig: Serenissimo Potentissimoqve Principi ac Domnio, Dn. Friderico Augusto, Duci Saxoniae [...] Patri Patriae optimo ad accipiendam solenniori jurisjuran. di religione obstictiorem a civibus fidem, X. Calend. Augusti a. MDCXCIV. Lipsiam ingresso subjectissima humillimae devotionis obseqvia offert, Domino indulgentissimo, qvod Saxonicis provinciis in defunctorum electorum locum seressimorum fratrum successionem semper fortunatissimam recordabatur auspicatissimum imperium augurata Academia Lipsiensis. Leipzig: Johann Georg (1694) 3: Vc 5425

Leichgedicht, Tod Johann Georgs IV.; Thronbesteigung Friedrich Augusts I., 27. April 1694 Universität Wittenberg: Alß Der Durchlauchtigste/ Großmächtige Fürst und Herr/ Herr Johann George der Vierdte/ Hertzog zu Sachsen [...] Preißwürdigsten Andenckens/ Den XXVII. April A. MDCXCIV. In Dero hohen Residentz Dreßden durch einen höchstseeligsten Tod von dieser Welt gefordert wurde/ Und der Durchlauchtigste und Großmächtigse Fürst und Herr/ Herr Friedrich Augustus Hertzog zu Sachsen/ [...] Ihr Gnädigster Chur-Fürst und Herr/ Diesen höchstschmertzlichen Todes-Fall betrauerte/ Auch zugleich Die Regierung Seines angefallenen Churfürstenthums und sämbtlicher Lande durch Göttliche Gnade antrat/ Solte Ihre Pflichtschuldigste CONDOLENZ und unterthänigsten Glückwunsch abstatten/ Sr. Chur-Fürstl. Durchlaucht, treugehorsamste Universität Wittenberg, o. O.: (1694). 14: Hist Sax C 180

Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August I. in Wittenberg, 17. Juli 1694 Universität Wittenberg: Cvm Serenissimo. ac. Potentissimo. Principi. ac. Domino. Domino. Friderico. Avgvsto. Saxoniae. [...] Dvci. [...] die XVII. Julii A. R. S. MDCXCIV homagii. fide. se. obstringerent. ordines. et. cives. devotissimi. cvltvs. specimen, exhibvit. Academia. Wittenbergensis. Wittenberg: Christian Schrödter (1694). 14: Hist Sax C 233/20

Huldigungsgedicht, Festakt der Universität Jena anläßlich der Thronbesteigung Friedrich Augusts I., 13. Juli 1694 Wentzel, Johann Christoph: Die Chur-Sächsichen Helden-Schwerdter Welche von Der hohen Allmacht des grossen Welt-Regierers Dem Durchlauchtigsten/ Großmächtigtigen Fürsten und Herrn HERRN Friedrich Augusto Hertzogen zu Sachsen [...] Unserm gnädigsten Chur-Fürsten und Herrn zu höchster Freude aller Chur-und Fürstl. Sächs. Lande ja auch ungemeinem Vergnügen des gantzen Heiligen Reiches in die tapffern HeldenHände gegeben worden auf der Universität Jena den 13. Julii des 1694sten Jahres Ver-

313 mittelst einer gebundenen teutschen Rede In der daselbstigen Collegien-Kirche/ bey Gegenwart des Hochlöbl. Senatus Academici und studirenden Jugend aus unterthänigster Pflicht und Devotion eilfertigst abgebildet von Joh. Christoph WentzeW Phil. & Medic. D. Jena: Johann Zacharias Nisius (1694). 14: Hist Sax C 233/18

Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August I. in Wittenberg, 17. Juli 1694 Zimmermann, Christian: Cubus gratulatorius, cum annexis epigrammatibus, anagrammaticis, chrono-acrostichis, allusione & paucis inscriptionibus, in honorem Augustissimum Serenissimi et Potentissimi Principis ac Domini, Dn. Friderici Augusti, sie vere Augusti, Ducis Saxoniae, [...]. Ex humillima Augustissimae Domus Saxoniae devotione conscriptus, & illustrissimo Successori, Principi pio, sapienti, felici, augusto, pacifico, bellicoso & glorioso, Electori, Domino, ac nutritio suo longe clementissimo, fausta & Augusta quaevis humiliter & devotfe precando, ipso homagii die 17. Jul. 1694. Wittenbergae transmissus a subjectissimo ejusdem nominis Augustissimi cultore & servo devotissimo M. Christiano Zimmermanno, Sachsendorfiensi Misnico h. t. verbi divini ministro Pretzschensi. Torgau: Johann Zacharias Hempe (1694). 3: Vc 5427 in FK 14: Hist Sax C 233/22

1695 Lobgedicht, Feldzug Friedrich Augusts I. in Ungarn gegen die Türken, 1695 Hauptmann, Gottfried: Glück Zum Feld-Zug/ Ominiret Der Durchlauchtigste Fürst und Herr/ Herr Friedrich August/ Von Gottes Gnaden Hertzog zu Sachsen [...] In der Deutschen CABALA ex Ps. LXVin. 29-32 [...]. Durch Die unterthänigste Feder Gottfried Hauptmanns/ S. Theol. C. Dresden: Johann Riedel 1695. 3: Vc 5447 (Titelblatt mit kabbalistischen Versen)

Lobgedicht, Feierlichkeiten am Dresdner Hof, 1695 Wendel, Wolff Dietrich: A specimen Magnalium Fridericianorum Theriomachiam Dresdensem Hieroglyphics exhibens. Das ist: Die Von Dem Durchlauchtigsten/ Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrich Augusto/ Hertzogen zu Sachsen/ [...] Großmüthigst angestellte Dresdnische FÜRSTENLUST/ In Unterthänigster Einfalt Schrifftmässig vorgebildet/ von M. VVolff-Dietrich Wendeln/ P. P. P. o. O.: (1695). 3: Vc 5448 14: Hist Sax C 233/27

314 1696 Geburtsgedicht, Geburt des Kurprinzen Friedrich August, 7. Oktober 1696 [anonym]: Der Freud zuruffende Heyn/ bey längst-gewünscht-und Höchsterfreulichster Hochgeburt des erstgebohmen HochFürstlichen Enenkeleins (!)/ Chur-Printzens und Herrns in Sachsen/ Der Durchleucht. GroßEltern/ Ihro HochFürstl. Durchl. Durchl. Herrn Christian Ernstens/ und Frauen Sophien Louysen/ Marggraff. zu Brandenburg/ zu Magdeburg/ in Preussen/ zu Stettin/ Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ Hertzog. Burggraf, zu Nürnberg/ Fürst, zu Halberstadt/ u. so weit. etc. da zugleich Hochgedachte HochF. Durchl. uns. Gnädigster Fürst und Herr/ aus einer löblichen Campagne von Rhein/ und Der Durchleuchtigste ErbPrintz/ aus Dero HochFürstl. Länder-Reyße/ mit sehnlichsten Verlangen Des gantzen HochFürstl. Hoffs/ Stadt und Landes erwartet werden/ stellte Sein unterthänigstes Frolocken vor/ durch einen treu verbundensten demüthigst-gehorsamsten Redlichen Knecht. Bayreuth: Johann Georg Amelung 1696. 29: 2° Rar. A 201/286

Neujahrsgedicht, Wünsche für Friedrich August I., Neujahr 1696 Greimio, Gottfried: Neu-erschienenes Monden-Liecht/ Dessen sich Mit Dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ HERRN Friederich Augusto/ Hertzogen zu Sachsen/ [...] Meinem Gnädigsten Herrn/ Bey Dero Durch Gottes Gnade in Hochfürstl. Vergnügenheit jüngst glücklichen Wiederkunfft von dero Armee aus Ungarn/ Und zwar zu diesem eingetretenen Neuen Jahre Das gantze Hochlöbl. Churfürstl. Hauß und Dero Lande zu erfreuen/ und dem Höchsten dafür Hertz-inniglichen zu dancken/ und dem Landes-Vater mit neuen Glück dessen beharrlichen Wachstuhmb und Völle hertzlich anzuerwünschen/ untertähnigst höchstschuldige Ursach/ Wie Zu sothaner Bezeigung Gegenwärtiges zu Dero Durchlauchtigkeit Füssen In tieffster Unterthänigkeit gelegt wird Von Gottfried Greimio, Treu-verpflichteten Unterthanen und Burger allhier in Dreßden. Im Jahr/ da er wünschet: Der ChVr-FVrst Lebe/ IhM IesVs gebe W o h i n sein ZVVekk/ SInnnen/ Beginnen nVr srebe. Dresden: Johann Friedrich Schrötell (1696). 3: Vc 5456 14: Hist Sax C 233/30

Geburtsgedicht, Geburt des Kurprinzen Friedrich August, 7. Oktober 1696 Neukirch, Benjamin: Bey Glücklicher Geburt Seiner Chur- Printzlichen Durchlauchtigkeit zu Sachsen/ Als Dieselbe Nach so langem und allgemeinem Wüntschen den 7. Oktobr. MDCXCVI. Erfreulichst erfolgte/ Wolte Seine unterthänigste Gedancken hierdurch eröffnen/ Benjamin Neukirch/ aus Schlesien. Leipzig: Thomas Fritsch (1696). 14: Hist Sax C 203/5

315 In: Neukirch, Herrn Benjamin Neukirchs [...] auserlesene Gedichte [...] mit einer Vorrede von dem Leben des Dichters begleitet von Johann Christoph Gottscheden, 1744, S. 187— 190.

1697 Willkommensgedicht, Besuch Christiane Eberhardines in Bayreuth, 4. März 1697 [anonym]: Als Die Durchlauchtigste Fürstin und Frau/ FRAU CHRISTIANA EBERHARDINA, Churfürstin zu Sachsen [...] Aus Dero Chur- und Fürstenthum Sachsen/ Denen Durchleuchtigsten Eltern Eine Freundliche VISITE, den 4. Martii Anno 1697. gäbe Stattete Seine Unterthänigste Auffwartung in folgenden Zeilen ab/ Höchst gedacht Ihro ChurFürstl. Durchl. Angebohmer Unterthan/ Demüthigst-gehorsambster Knecht und Vasall. Bayreuth: Johann Georg Amelung (1697). 29: 2° Rar. A 201/279

Lobgedicht, Freudenfest am Johannistag, 1697 [anonym]: Auff das am Johannis Tage 1697. auff ChurFürstl. Durchl. zu Sachßen, nunmehro Königl. Maj. in Pohlen angestelltes und celebrirtes Freüden-Fest. 14: Q 178, S. 10-14 (Handschrift)

Lobgedicht, Wahl Friedrich Augusts I. von Sachsen zum König in Polen als August II., 27. Juni 1697 [anonym]: Ex Virgilii Eclogis de Electione Regis Poloniae. 14: Q 178, Bl. 8 - 9 (Handschrift)

Ironisches Gedicht, Konversion Friedrich Augusts I., 27. Juli 1679 (Datum der öffentlichen Bekanntgabe) [anonym]: Inopinata metamorphosis duplex, sive acatholicus Elector Saxoniae, catholicus factus rex Poloniae [...]. Wien: Andreas Heyinger 1697. 22: R. B. Carm. sol. f. 37/121

Lobgedicht, Wahl Friedrich Augusts I. von Sachsen zum König in Polen als August II., 27. Juni 1697 [anonym]: Mars Saxoniae triumphans super aureo Poloniae pomo a tot Principibus affectato dum ex invicto Principe & S. R. Imp. Electore Serenissimus & Potentissimus Friedericvs Augustus in Regem Poloniarum & Magnum Ducem Lithuaniae, Russiae, Prussiae, Masoviae, Samogitae, Kijoviae, Wolhyniae, Podlachiae, Podoliae, Livoniae,

316 Smolensciae, Czerniechoviae, etc. etc. eligeretur anno MDCXCVH. die 27. Junii. Warschau: (1697). 3: Vd 1077 in QK 23: GO 115

1699 Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. aus Polen nach Sachsen, 1699 [anonym]: DEM GROSSEN FRIEDRIC-AUGUSTO, Könige in Pohlen und Churfürsten zu Sachsen/ WELCHEN/ Jenes Krohne und Scepter anzunähmen/ Die Hoche Gebührt berechtiget/ Die admirable Tapfer-und Groß-Mühtigkeit würdigst gemacht/ und die ordentliche Wahl genöhtiget/ bey dem/ NAHM und TAHT übereinkommet/ daß Er würklich ist AUGUSTUS, Seines Reiches Mehrer/ und itzt den obersten Stamm-Gipfel DER Europam beschattenden SAECHSISCHEN RAUTE zieret; Da Derselbige FREUDREICH/ Im Jahre Christi M. DC IC. Sein geträuestes Sachsen-Land besuchete/ überreichete Dieses ewige Dänk-Mahl alleruntertähnigst/ C. F. D. o. O.: (1699). 14: Hist Sax C 233/32

Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. aus Polen nach Sachsen, 1699 Lani, Georg: I. N. J. Epitalamion, sive Carmen Gratulatorium, quo misnia sponsa suum neogamum, Serenissimum ac Potentissimum Principem & Dominum, Dominum Fridericum Augustum, Regem Poloniarum [...] Dominum suum clementissimum, in comitiis Dresdensibus anno Domini M.DC.XCIX die XXIX. Augusti excipiebat, dum divinis auspiciis ex Polonia redux, eam reviseret, oblatum ä M. Georgio Lani, S. S. Theoig. Baccal. Leipzig: Christoph Fleischer (1699). 3: Vd 656

Festpoesie, Büchsenschießen am Dresdner Hof, Dezember 1699 Meder, Balthasar Gottfried: Pritzschmeisterische Schützen-ACTA über Des Aller-Durchleuchtigsten/ Großmächtigsten Fürstens und Herrns/ HERRN FRIEDRICHS AUGUSTI, Königs in Pohlen/ [...] Unsers Allergnädigsten Herrn/ etc. Am 11. 12. und 13. Decembr. 1699. gehaltenes Büchsen-Schießen zu Dreßden/ Geführt und meistentheils extemporirt von Balthasar Gottfried Medern/ Fürstl. Sachs. Weissenfelßischen Reyse-Secretario, und ad hunc Actum reqvirirten Pritzschmeistern. Mit allergnädigstem Privilegio und bey Straffe des Staup-Besens nicht nachzudrucken/ weswegen der Author alle ausgehenden Exemplaria mit seiner eigenen Handschrift marqviren soll. Dresden: Johann Riedel (1699). 32: 19 Β 46

317 Willkommensgedicht, Aufenthalt Friedrich Augusts I. zur Herbstmesse in Leipzig, 1699 Universität Leipzig: Serenissimum Potentissimumque Dominum, Dominum Fridericum Augustum, Regem Poloniarum, [...] Dominum suum clementissimum in mercatu autumnali anno M.DC.XCIX. primaque adeo vice post sumta Poloniarum Regni insignia Lipsiam venientem excipit subjectißime inter humillima devotißimae mentis studia ad pedes advoluta Academia Lipsiensis. Leipzig: Christoph Fleischer (1699). Universitätsarchiv Leipzig: Rep. II/XIV/11, Bl. 20-23.

1700 Reiseglückwunsch, Christiane Eberhardine reist durch Zwickau, April 1700 Jugend, in Zwickau studierende: Der Aller-Durchlauchtigsten/ Großmächtigsten Fürstin und Frauen/ FRAUEN Christianen Eberhardinen Königin in Pohlen/ [...] Ihrer Allergnädigsten Königin/ Chur-Fürstin und Frauen/ Als Sie Sich nach Bareyth (!) erheben wolten und den 24. April 1700. Ihren Durchzug durch Zwickau nahmen/ Solte gegenwärtiges allerunterthänigst-gehorsamst/ zu Bezeugung ihrer devotion und unvergleichlichen Freude/ überreichen lassen Die in Zwickau studirende Jugend. Zwickau: Gabriel Büschel (1700). 29: 2° Rar. A 201/180

1702 Willkommensgedicht, Einzug Friedrich Augusts I. als König in Pohlen August II. in Thorn, 1702 Herden, Jacob: Den Aller-Durchlauchtigsten/ Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn AUGUST den Anderen/ Von Gottes Gnaden Frey-Erwehlten König in Pohlen [...] Seinen Allergnädigsten König und Herrn/ Herrn/ solte Bey Seiner Majestät höchsterfreulichem Einzüge in Thorn Anno 1702. mit gegenwärtigen unterthänigsten Blättern allerdemüthigst bewillkommen Ihro Königl. Majestät unterthänigst-fußfalliger Knecht Jacob Herden, o. O.: (1702). Universitätsbibliothek Thorn: Pol. 7 III 1044 adl.

318 1706 Lobgedicht, Zusammenkunft Karls XII. von Schweden und Friedrich Augusts I. anläßlich des Friedens von Altranstädt, 1706 [anonym]: BENEVENT-COMPLIMENT, Nach dem 4. Advent JESU CHRISTI/ im 1706ten Jahre/ Beym CONVENT, (Titulo Honoris) Sr. Königl. Pohlnischen Majestät/ auch Churfürstl. Sächß. Durchlauchtigkeit/ Item: [Titulo Elogii] Sr. Königl. Majest. aus Schweden/ unserer beyder gnädigsten und gütigsten Herren Liebes-Küsse/ und FriedensGrüsse/ zur Christlichen Eintracht-Schlüsse/ aufgerichtete Ehren-Seule. o. O.: 1707. 3: Vd 1264

1705 Festpoesie, Büchsenschießen am Dresdner Hof, 1. und 2. April 1705 [anonym]: In Reimen gebrachte Schützen-ACTA über Des Aller-Durchleuchtigsten/ Großmächtigsten Fürstens und Herrns/ HERRN FRIEDRICHS AUGUSTI, Königs in Pohlen/ [...] Unsers Allergnädigsten Herrn/ etc. Am 1. und 2. April. 1705. gehaltenes Büchsen-Schießen zu Dreßden/ Geführet von C. A. S. ad hunc Actum reqvirirten PritzschMeister. Mit allergnädigstem Privilegio, und bey Straffe des Staup-Besens/ nicht nachzudrucken/ weswegen der Author alle ausgehende Exemlaria mit seiner eigenen Handschrifft marqviren soll. Dresden: Johann Riedel (1705). 3: Vd 670 in FK. 14: Hist Sax G 25

1707 Gedicht, Jagd in Liebenwerda, Februar 1707 Bruner, Gottfried: Dem Allerdurchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrich August/ König in Pohlen/ etc. und Churfürsten zu Sachsen/ etc. etc. etc. Seinem Allergnädigsten Herrn/ Solte Bey Gelegenheit einer zu Libenwerda angestellten JAGD/ Den 17. Februarii, Anno 1707. Seine unterthänigste Pflicht bezeigen Diro Königl. Majestät Allerunterthänigster Knecht/ Gottfried Bruner/ Waldenburgo-Misnicus, SS. Theol. Studios. Leipzig: Johann Samuel Fleischer (1707). 14: Hist Sax C 233/36

319 1708 Geburtstagsgedicht, Geburtstag Friedrich Augusts I., 12. Mai 1708 Isenhagen, Johann: Der Hohe Geburts-Tag Dem Aller Durchlauchtigsten/ Groß-mächtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrich Augusts/ Königes/ Hertzogens zu Sachsen [...] ward den 12. Maij 1708. Nach gebührender Anleitung der allgemeinen Freude in tieffster Demuth und Unterthänigkeit frölich und glückwünschend betrachtet von Johann Isenhagen/ Jur. Utr. Stud, aus Churland gebürtig. Leipzig: Johann Andreas Zschau (1708). 3: Vd 680

1709 Festpoesie, Bauernkirmeß anläßlich des Besuches Friedrichs IV. von Dänemark in Dresden, 25. Juni 1709 [anonym]: Eines Sächsischen Bauren Zufällige Gedancken über die Durchleuchtigste Kermes/ So In dem großen Königl. Garten Den 25. Junii Anno 1709. gehalten worden. Dresden: Johann Riedel (1709). 3: Vd 693 in FK. 14: Hist Sax C 233/56.

Festpoesie, Bauernkirmeß anläßlich des Besuches Friedrichs IV. von Dänemark in Dresden, 25. Juni 1709 [anonym]: Vorrede zum Vogelschießen Bey der Bauernkirmeß, den 25. Juny 1709. 14: Hist Sax C 233/56m (Handschrift)

Namenstagsglückwunsch, Kabbalistisches Anagramm zum Namenstag Friedrich an Friedrich August I., 5. März 1709 Bopsing, Haake de: Spes Regia per Arcanvm Cabalae artifiscivm manifestis numeris explicate, itemqve Anagrammatibus ac Chronostichis confirmata & Avgvstis nominalibus Principis Regii, Friderici Avgvsti, Saxoniae Electoratus Haeredis etc. etc. die mensis Martii ipso Onomasinate Fridericiano, Dredae festa solenitate celebratis, coelesti augurio consecrata, parique votorum & veritatis cultu ex ipsis aeternitatis omnibus in tabulas, fastos & literas devotissimo stilo relata ab I. I. Haake de Bopsing. Dresden: Johann Heinrich Schwencke 1709. 14: Hist Sax C 233/43

320 Geburtstagsglückwunsch, Geburtstag des Kurprinzen Friedrich August, 7. Oktober 1709 Buck, Johann Christian: Die Dem Durchlauchtigsten/ Hochgebohrnen Fürsten und Herrn/ Herrn Friedrich Augusto/ Königl. Printzen in Pohlen/ Hertzogen zu Sachsen/ [...] Meinem Gnädigsten Herrn/ an Dero durch Göttliche Gnaden-Verleihung A. 1709 am 7/18 Oktobr. glücklich erlebten Gebuhrts-Tage geschehenen Glück-Wünsche der Welt/ aus unterthänigster Erkennligkeit vor viele bißher von Ihrer Hoheit genossene Gnaden-Blicke übergeben von Dero geringen doch treuunterthänigst-ergebenen Diener und Fürbitter bey GOTT M. Johann Christian Bücken/ Predigern in Torgau. Leipzig: Immanuel Tietze (1709). 14: Hist Sax C 296/1

Willkommensgedicht, Besuch Christian Emsts von Brandenburg in Dresden, Juni 1709 Riedel, Johann: Unterthänigstes Freuden-Opffer/ Welches/ Als Der Durchleuchtigste Fürst und Herr/ Herr Christian Ernst/ Marggraf zu Brandenburg/ in Preussen/ zu Magdeburg/ Stetin /Pommern/ der Cassuben und Wenden/ auch in Schlesien/ zu Crossen und Schwiebuß Hertzog/ Burggraff zu Nürnberg/ Fürst zu Halberstadt/ Minden/ und Camin/ Graff zu Hohenzollern/ Der Römischen Kayserlichen Majestät General-Feld-Marschall und Obrister/ etc. Bey Dem Durchleuchtigsten Churfürsten zu Sachsen/ und Burggrafen zu Magdeburg/ etc. Hertzog Friedrich Augusto/ etc. etc. etc. In Dero Residentz Dreßden Zu denen angestellten SOLENNITAETEN sich Hoch-Fürstlich eingefunden. Glückwünschend angezündet von Ihrer Chur-Fürstlichen Durchl. zu Sachsen Hof-Buchdrucker Johann Riedeln/ Hall. Saxon. Dresden: Johann Riedel (1709). 14: Hist Sax C 233/30m

Willkommensgedicht und Neujahrsgedicht, Rückkehr Augusts I. aus Polen und Jahreswechsel 1710/1711

Friedrich

Meder, Balthasar Gottfried: Als Der Aller-Durchlauchtigste/ Großmächtigste Fürst und Herr/ Herr Friedrich Augustus/ König in Pohlen/ [...] Unser allergnädigster Herr/ Gegen Ausgang des 1710. Jahres Dero Chur-Fürstenthum Sachsen in Gnaden heimgesuchet/ wolte S. Königl. Majestät und Churfürstl. Durchl. allerunterthänigst bewillkommen/ und Deroselben zu eintretenden 171 lten Jahre pflichtschuldigst gratuliren/ Ein allerunterthänigst treugehorsamster Diener Balthasar Gottfried Meder. Dresden: Johann Riedel (1710). 14: Hist Sax C 233/62

Neujahrsgedicht, Wünsche für Friedrich August I., Neujahr 1710 Meder, Balthasar Gottfried: Dem Aller-Durchlauchtigsten/ Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ Hn. Friedrich Augusto/ Könige in Pohlen/ [...] Seinem allergnädigsten Herrn/ etc. Wolte Bey Eintritt des 1710. Jahres alles Königl. hohe Wohlergehen zum Neuen

321 Jahre wündschen/ Sr. Königl. Maj. und Churfürstl. Durchlaucht, allerunterthänigst-und treu-gehorsamster Diener Balthasar Gottfried Meder. Dresden: Johann Riedel (1710). 14: Hist Sax C 233/58

1713 Lobgedicht, Kapitulation der schwedischen Armee bei Hoyersworth, Dank- und Betfest am 30. Juli 1713 Vermehren, Paul: Allerunterthänigste Freuden-Bezeugung/ Mit welcher Das von Ihr. Kön. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen etc. Den 30. Julii 1713. Angeordnete Danck-und Bet-Fest/ Wegen der über die Schwedische Armee unter dem commandirenden Feld-Marschall Graff Steinbock erhaltenen sonderbahren und glorieusen Avantage, indem dieselbe sich bey Hoyersworth/ ohnweit Tönningen/ ohne Schwerdt-Schlag/ mit aller Kriegs-Armatur an die Hohe Nordische Alliirte als Kriegs-Gefangene ergeben müssen/ celebriren/ und Ihro Königl. Majestät/ und Dero Hohen Alliirten in allertieffester Submission gratuliren wollen Dero Königl. Majestät Allerunterthänigster/ allergehorsamster und treu-veφflichtester Knecht P. Vermehren. Dresden: Johann Riedel 1713. 14: Hist Sax C 233/63

1714 Namenstagsglückwunsch, August I., 5. März 1714

Namenstag

Friedrich

an

Friedrich

[anonym]: FrleDe/ Sieg UnD WohLergehen/ Laß GOttpVnsern FrleDrlCh sehen! Wünschet Bey dem Hohen Nahmens-Fest Ihro Königl. Majestät in Pohlen/ und Chur-Fürstl. Durchl. zu Sachsen/ In Aller-Unterthänigkeit Eine ungenannte Doch aller-demüthigste Magd. o. O.: (1714) 14: Hist Sax C 233/66

Namenstagsglückwunsch, August I., 5. März 1714

Namenstag

Friedrich

an

Friedrich

Meder, Balthasar Gottfried: Dem Aller-Durchlauchtigsten/ Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ Hrn. Friedrich Augusto/ Könige in Pohlen/ [...] Seinem allergnädigsten Herrn/ etc. Wolte Zu Dero Hohen Nahmens-Tage Friedrich/ Welcher den 5. Martii des 1714. Jahres einfiel/ In tieffster Submission gratuliren/ Sr. Königl. Maj. und Churfürstl. Durchl. allerunterthänigst-und treu-gehorsamster Diener Balthasar Gottfried Meder. Dresden: Johann Riedel (1714). 14: Hist Sax C 233/64

322 1715 Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. aus Polen nach Dresden, September 1715 Lüster, Gabriel Ferdinand: Die Unaussprechliche Freude Der Chur-Sächsischen Lande, Als der Allerdurchlauchtigste, Großmächtigste Fürst und Herr, HERR Friedrich August, König in Pohlen, Groß-Hertzog in Litthauen, zu Reussen, Preussen, Mazovien/ Samogitien/ Kiovien/ Vollhinien/ Podolien/ Podlachien/ Lieffland/ Smolenskien/ Severien und Zschernicovien/ Hertzog zu Sachsen/ [... ] Unser Allergnädigster Herr, Dieselben Anno 1715 im Monath Septembr. als den 27. Nachmittag um 4 Uhr Durch Dero Höchstbeglückten Zurückkunfft aus dem Königreich Pohlen beseeligte, Zu einem Zeichen aller tieffster Devotion einiger maßen ausgedrücket von Einem 70. Jährigen alten Rectore Gabriel Ferdinand Lüstern. Dresden: Johann Christoph Krause (1715). 3: Vd 728

1717 Willkommensgedicht, Ankunft Friedrich Augusts I. in Dresden, April 1717 Meder, Balthasar Gottfried: Sachsens Freudiges Willkommen/ Als man diese Post vernommen/ Daß AUGUSTUS Unser Held Sich in Dreßden eigestellt. Solch FESTIN mit zu bedienen, Das uns im April erschienen/ Als die Zahl vom Christen-Jahr Siebzehn Hundert Siebzehn war, Schickte sich mit froher Feder Balthasar Gottfredus Meder. Dresden: Johann Riedel (1717). 14: Hist Sax C 233/74

Geburtstagsgedicht, Geburtstag Friedrich Augusts I., 12. Mai 1717 Universität Leipzig: Als der Allerdurchlauchtigste und Großmächtigste Herr, HERR Friedrich August, König in Pohlen, [...] Ihr allergnädigster König, Chur-Fürst und Herr, Dero Hohes Geburths-Fest Den XII. Maji MDCCXVII. in Leipzig höchst feyerlich celebrirte, Wolte ihre allerunterthänigste Devotion bezeigen Die Universität zu Leipzig. Leipzig: Immanuel Tietze (1717). 14: Hist Sax C 233/73

323

1718 Namenstagsglückwunsch, Namenstag August an Friedrich August I., 3. August 1718 Lehmann, Christian Gotthard: Als der Aller-Durchlauchtigste/ Großmächtigste Fürst und Herr/ HERR Friedrich August/ König in Pohlen/ [...] Sein allergnädigster Herr/ Im Jahr 1718. am 3. Aug. Sein Hohes Nahmens-Fest Unter viel tausend Glücks-Wünschen/ und unter hertzlicher Anwünschung nach vieler glückseeligen Jahre und einer mit denenselben verknüpfften beständig-vergnügten Regierung/ Höchst-vergnügt begieng, Wolte seine allerunterthänigste Pflicht dabey abstatten, und Ihro Königl. Majestät in tieffster Submission darzu gratuliren Dero Allerunterthänigst-gehorsamster Knecht M. Christian Gotthard Lehmann/ SS. Theol. Stud. ο. Ο.: (1718). 14: Hist Sax C 233/80

1719 Hochzeitsgedicht, Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit Maria Josepha von Österreich, 20. August 1719 [anonym]: Apostrophe votivo-emblemmatica, occasione taedarum Serenissimarum SaxoAustriacarum pronata, humillimeqve directs ad hospites sospites, praesentes et absentes, ab autore pentastichi emblematico-epigrammatici. Dresden: 1719. 14: Hist Sax C 296/li

Hochzeitsgedicht, Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit Maria Josepha von Österreich, 20. August 1719 Bastineller, Gebhard Christian: Bey Glücklichster Verbindung Der Chur-Sächsischen Raute Und Des Oesterreichischen Lorbers Nehmlich Ihrer Königlichen Hoheit Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn HERRN Friedrich August Königlichen Printzens in Pohlen und Litthauen etc. Hertzogens und Chur-Printzens zu Sachsen [...] Unsers Gnädigsten Herrn Mit Ihrer Königlichen Hoheit Der Durchlauchtigsten Fürstin und FRAUEN Maria Josepha Gebohrner Königlichen Princeßin zu Hungarn und Böheim etc. Ertz-Hertzogin zu Oesterreich/ Hertzogin zu Burgund etc. etc. etc. Unserer Gnädigsten Frauen Solte ihre unterthänigste Schuldigkeit In einer Solemnen gebundenen Rede glückwünschend ablegen Die Universität WITTENBERG Durch Ihren ietzigen Rectorem D. Gebhard Christian Bastinellern/ P. P. Des Königlichen und Chur-Fürstlichen Sächsischen Hoff-Gerichts und Schöppen-Stuhls wie auch der Juristen-Facultät daselbst Assessoren!. Wittenberg: Gottfried Zimmermann 1719. 14: Hist Sax C 296/lm

324 Hochzeitsgedicht, Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit Maria Josepha von Österreich, 20. August 1719 Bopsing, Haake de: Epigramma in ludos Augustales ab Augusto auctore Poloniae Rege & Saxoniae Electore honori Serenissimi paris, Filii Regii et Principis haeredis unici ac Conjugis suae recens nuptae, Principis Caesareae, & Archiducis Austriae, per solennia festa consecratos, & Dresdae magna ac incomparabili pompa celebratos, M. Septembr. MDCCXIX. o. O.: (1719) 14: Hist Sax C 233/88

Lobgedicht, Resümee Johann Christian Günthers auf das Wettdichten in Dresden, 1719 Günther, Johann Christian: Unterthänigste Lobschrift auf Ihro Königlichen Majestät in Polen und Churfürstl. Durchl. von Sachsen, Herrn Friedrichs Augusti, Unvergleichlichen Thaten. In: Günther, Sämtliche Werke, Bd. IV, S. 183-194.

Hochzeitsgedicht, Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit Maria Josepha von Österreich, 20. August 1719 und Einzug des Paares in Dresden, 2. September 1719 Holtzendorff, Johann Gottlieb: Als Der Durchlauchtigste Fürst und Herr/ Herr Friedrich AUGUSTUS, Königl. Pohlnischer und Chur-Fürstl. Sächs. Printz, Nebenst Dero Durchlauchtigsten Frau Gemahlin Hoheit, Nach vorher am 20. Augusti, 1719. in Wien vollzogener Vermählung in der Königl. und Churfl. Residentz-Stadt Dreßden Den 2. Septembris Dero solennen Einzug hielten, Wolte Die allgemeine Freude Sachsen-Landes In unterthänigster Devotion vorstellen Christian Gottlieb von Holtzendorff, Ihrer Königl. Majest. in Pohlen/ und Churfl. Durchl. zu Sachsen/ bestallter Cammer-Juncker. Dresden: Johann Conrad Stößel (1719). 14: Hist Sax C 296/lq

Geburtstagsgedicht, Geburtstag Friedrich Augusts I., 12. Mai 1719 Knoblauch, Johann Georg: Dem Allerdurchlauchtigsten und Großmächtigsten Herrn, HERRN Friedrich August, König in Pohlen, [...] Meinem allergnädigsten König, Churfürst und Herrn, Als Ihr. Königl. Majestät Dero Hohes Geburths-Fest den XII. Maji MDCCXIX in Leipzig höchst feyerlich celebrirten, Wolte seine demüthigste Devotion allerunterthänigst bezeigen Johann George Knoblauch, Zitt. Lus. LL. Stud. Leipzig: Immanuel Tietze (1719). 14: Hist Sax C 233/82

325 Gedicht, Verleihung des Ordens des Goldenen Vließes an den Kurprinzen Friedrich August, September 1719 König, Johann Ulrich: Als Ihro Hoheit Der Königliche Printz Den Ritter-Orden Des Güldenen Vließes solenniter empfangen, Wolte Seine unterthänigste GRATULATION Folgender massen ablegen Johann Ulrich König, Königl. Geheimer Secretarius und HofPoete. Dresden: Johann Conrad Stößel (1719). 14: Hist Sax C 296/lw

Festpoesie, Wirtschaft der zwölf Nationen anläßlich der Hochzeitsfeierlichkeiten für den Kurprinzen Friedrich August und Maria Josepha von Österreich, September 1719 König, Johann Ulrich: Eilfertige Gedancken Auf die Von Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen angestellte Wirthschafft Der Zwölff Nationen, Bey einem darzu angeordneten Prächtigen Jahrmarckte und Nächt. ILLUMINATION Der gantzen Königl. ORANGERIE, Erst denselben Abend schrifftlich überreicht/ Hemach, nach Alphabetischer Ordnung/ zum Druck gegeben von J. U. König. Nach dem zu Dresden gedruckten Exemplar. Halle: 1719. 14: Hist Sax C 1056/4i 27: 4 Bud. Pol. 41 (17) 32: 40, 2: 20a 35: GA 7942

Lobgedicht, Lobpreis Friedrich Augusts I. anläßlich des Einzuges des Kurprinzen Friedrich August und Maria Josepha von Österreich in Dresden, 2. September 1719 König, Johann Ulrich: Helden-Lob Sr. Königl. Maj. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Friedrich Augusts/ bey Gelegenheit Des hohen und prächtigsten EINZUGS Der jüngstvermählten Königl. und Chur-Printzl. Hoheiten/ Hoheiten/ allerunterthänigst besungen von König. Dresden: Johann Christoph Mieths Erben 1719. 7: 4 Poet Germ III 4410 14: Hist Sax C 233/84 15: Hist Sax 102 35: G-A 7942

Festpoesie, Schneppernschießen am Dresdner Hof, 6. Dezember 1719 bis 12. Juni 1720. Erster von vierundzwanzig Teilen König, Johann Ulrich: Poetische Einfalle, Bey dem von Sr. Königl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen angestellten Schnepper-Schiessen, den 6. Decembr. 1719. meistenteils ohne dazu gehabte Bedenck-Zeit der Hohen Schützen-Gesellschafft öffentlich vorgesagt/ von Johann Ulrich König, Sr. Kön. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen geheimen Secretario und Hofpoeten. Mit allergnädigster hierzu besonders ver-

326 liehene/ Königl. Freyheit/ bey scharffer Straffe nicht nachzudrucken/ weßwegen der Verfasser alle ausgehende Exemplarien mit seinem eigenen Pettschafft bezeichnen solle. Die Fortsetzung davon wird von jeder Woche biß zu Ende des sämmtlichen Kräntzel-Schüssens im Drucke folgen/ und ist zu finden in des Verfassers Logis bey Herrn Baibier Kellern in der Schloß-Gasse/ gleich unten in der Balbier-Stube/ das Stücke zu 4. Groschen. Dresden: Johann Conrad Stößel (1719). 14: Hist Sax C 207 (1.-24. Stück) 23: Gl Kapsel 3, 4° I (25) 27: Sax IV, f. 7

Hochzeitsgedicht, Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit Maria Josepha von Österreich, 20. August 1719 Medicus, Nicolaus Privigys: Pentastichon emblemmatico- epigrammaticum, Augusto ingressui Dresdam, Serenissimorum Neonymphorum; Domini, Domini Friderici Augusti, Electoratus Saxoniae haeredis. etc. et Dominae, Dominae Mariae Josephae, ArchiDucissae, etc. humillime nuncupatum, ab autore subjectissimo Nicoiao Privigyei Medico. Praemissa humillima dedicatione tetrasticho-metrica, cum Deo sub dio in Hermunduris prope Freybergam fabricata. Freiberg: Elias Nikolaus Kuhfuss (1719). 14: Hist Sax C 296/lr

Willkommensgedicht, Rückkehr des Kurprinzen Friedrich August aus Österreich, September 1719 Mencke, Johann Burkhard [im Namen der Universität Leipzig]: Bey der höchst-beglückten Wiederkunfft des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich August, Königlichen Printzens, Hertzogs zu Sachsen etc. wie auch Erb-Printzen der Chur Sachsen. In: Neukirch, Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Siebender Theil, Leipzig 1727, S. 187-190.

Hochzeitsgedicht, Hochzeit des Kurprinzen Friedrich August mit Maria Josepha von Österreich, Feierlichkeiten an der Universität Wittenberg, 7. September 1719 Universität Wittenberg: Cvm Serenissimvs Princeps ac Dominvs Fridericvs Avgvstvs Princeps Regivs Polon. etc. [...] Serenissimam Principem ac Dominam Dominam Mariam Josepham Principem Regiam Hvngariae, Bohemiae etc. [...] felicissimo matrimonl foedere sibi ivnctam incredibili vereqve regio apparatv VI. non. Septemb. an. MDCCXIX in avitas paternasqve tanti splendoris sedes dedvceret laetissimis omnibvs devotissimisqve nvmini precibvs hoc etiam carmine expressis excibiebat svbiectissimisqve animis gratvlandi officio VII.ID. Septembr. defungebatvr Academia Vitembergensis Wittenberg: Gottfried Zimmermann (1719). 14: Hist Sax C 296/lk

327 1720 Geburtsgedicht, Geburt des Kurenkels Friedrich August Franziscus Xaver, 18. November 1720 [anonym]: Dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, HERREN Fridrich Augusto/ Königl. Printzen in Pohlen etc. Churprintzen und Hertzogen zu Sachsen etc. Seinem Gnädigsten Herrn/ Und Dero Durchlauchtigsten Frau Gemahlin/ Frau Marien Josephen, Gebohrner Königl. Printzeßin in Ungern und Böhmen/ auch Ertz-Hertzogin zu Oesterreich etc. Seiner Gnädigsten Frauen/ contestiret Die über Dero am 18. Nov. 1720. vom Himmel gnädig geschenckten Durchlauchtigsten Printz Fridrich Augustum/ Mit dem gantzen getreuen Sachsen Lande geschöpffete Freude/ durch gegenwärtiges das Lateinische Metrum Elegiacum und dessen Scansiori nachahmende Genethliacum, und was dem anhängig, in tieffster Devotion, Ihrer Hoheiten unterthänigst-gehorsamster J. C. W. Dresden: Johann Conrad Stößel (1720). 14: Hist Sax C 296/28n

Geburtsgedicht, Geburt des Kurenkels Friedrich August Franziscus Xaver, 18. November 1720 [anonym]: Freudiges Jauchtzen der Musen über die Hohe Geburth Eines Königlichen Chur-Printzens, Am 18. Novembr. 1720. Wolte Ihro Hoheiten, Dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Hn. Friedrich Augusto, Königl. Chur-Printzen und Hertzogen zu Sachsen, Wie auch Dero Frau Gemahlin Hoheit, Der Durchlauchtigsten Fürsten (!) und Frauen, Frn. Maria Josepha, Gebohrnen Kayserl. Erb-Printzeßin und Ertz-Hertzogin zu Oesterreich etc. Aus unterthänigsten Respect und Schuldigkeit allergehorsamst gratuliren Ein Fidus Saxo. Dresden: Johann Christoph Krause (1720). 14: Hist Sax C 296/29b

Willkommensgedicht, Wiederkunft Friedrich Augusts I. aus Polen, 22. Dezember 1720 Engelschall, Carl Gottfried: Die gantz Sachsen erfreuende Königliche Landes-Sonne/ Bey Des Aller-Durchlauchtigsten und Großmächtigsten Fürstens und Herrns/ HERRN Friedrich Augusti/ Königs in Pohlen/ [...] glücklicher Wiederkunfft aus Pohlen/ den 22. Dec. dieses itztlauffenden 1720ten Jahres frölich daselbst erschienen, und in tieffster Submission bewundert, M. Carl Gottfried Engelschalln/ Kön. Poln. und Churfl. Sachs. Hoff-Predigern. Dresden: Johann Heinrich Schwencke (1720). 14: Hist Sax C 233/94

Geburtstagsgedicht, Geburtstag des Kurprinzen Friedrich August, 7. Oktober 1720 Holtzendorff, Christian Gottlieb: Als Der Durchlauchtigste Fürst und Herr, Herr Friedrich Augustus, Königl. Pohln. und Chur-Fürstl. Sächß. Printz, Am 7. Octobris des 1720. Jah-

328 res Dero Freuden-vollen Geburths-Tag begiengen, Wolte Ihro Hoheiten in Unterthänigkeit darzu gratuliren Christian Gottlieb von Holtzendorff, Ihrer Königl. Majestät in Pohlen und Chur-Fürstlichen Durchl. zu Sachsen bestallter Cammer-Juncker. Dresden: Johann Conrad Stößel (1720). 14: Hist Sax C 296/lu

Geburtsgedicht, Geburt des Kurenkels Friedrich August Franziscus Xaver, 18. November 1720 Holtzendorff, Christian Gottlieb: Die Allgemeine Freude Sachsen-Landes über die Geburth Des Durchlauchtigsten Printzen, Welche Am 18. Novembr. des 1720. Jahres erfolget, Wolte In Unterthänigkeit vorstellen Christian Gottlieb von Holtzendorff, Ihr. Königl. Maj. in Pohlen und Churfiirstl. Durchl. zu Sachsen bestallter Cammer-Juncker. Dresden: Johann Conrad Stößel (1720). 14: Hist Sax C 296/28p und Hist Sax C 209/2 In: Neukirch, Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Siebender Theil, 1727, S. 193-195.

Geburtsgedicht, Geburt des Kurenkels Friedrich August Franziscus Xaver, 18. November 1720 König, Johann Ulrich: Die Hohe Geburth eines Chur-Sächsischen Printzen, Bey zugleich glücklich erfolgter Zurückkunfft Ihro Majestät Unsers Allergnädigsten Königs, Am Tage des ersten Kirch-Gangs Der Hohen Wöchnerin, in einem Schäffer-Gedichte unterthänigst besungen von Johann Ulrich König, Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Geheimen Secretario und Hof-Poeten. Mit allergnädister Freyheit nicht nachzudrucken. Dresden: Johann Conrad Stößel 1720. 14: Hist Sax C 296/29 23: Textb. 4° 20

Gedicht an die Kurprinzessin Maria Josepha anläßlich der Feierlichkeiten zum Geburtstag der Kaiserin, 28. August 1720 König, Johann Ulrich: Poetische Prophezeihung An Ihro Hoheit Die Königliche Prinzeßin, Als Dieselbe Das Hohe Geburts-Fest Ihro Rom. Kayserl. Cathol. Majestät Der Regierenden Kayserin Den 28. Augusti Anno 1720. am hiesigen Hofe höchstfeyerlichst begehen liessen, Unterthänigst überreicht von Johann Ulrich König, Sr. Königl. Majest. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen Geheimen Secretario und Hof-Poeten. Dresden: Johann Conrad Stößel (1720). 14: Hist Sax C 233/93

329 Geburtsgedicht, Geburt des Kurenkels Friedrich August Franziscus Xaver, 18. November 1720 Universität Leipzig: Ihro Hoheit, Dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, HERRN Friedrich August Königl. Polnischen Printzen, Hertzogen zu Sachsen, [...] Ihrem Gnädigsten Herrn, Wolte, Bey der geseegneten und höchsterwünschten Geburth Dero Erstgebohrnen Durchlauchtigsten Printzen, Ihren unterthänigsten Glück-Wunsch, unter dem Frolocken Des gesamten Sachsen-Landes, ablegen Die Universität zu Leipzig. Leipzig: Immanuel Tietze 1720. 14: Hist Sax C 296/28o In: Neukirch, Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Siebender Theil, 1727, S. 190-193.

Geburtsgedicht, Geburt des Kurenkels Friedrich August Franziskus Xaver, 18. November 1720 Universität Wittenberg: Über die höchsterfreuliche Geburth Eines Durchlauchtigsten Printzen Welcher Am 18. Novembr. ietzigen 1720ten Jahres Das Licht dieser Welt Zu allgemeiner Freude Derer gesambten Chur-Sächsischen Lande erblickete Wollte hierdurch Ihre allerunterthänigste GRATVLATION In tieffster Demuth erstatten Die Universität Wittenberg. Wittenberg: Christian Schrödter (1720). 14: Hist Sax C 209/1

Geburtsgedicht, Geburt des Kurenkels Friedrich August Franziskus Xaver, 18. November 1720 Weidmann, Moritz Georg: An Seine Majestät Den König von Pohlen und Kurfürsten zu Sachsen/ Über Die Beglückte Und Hohe Geburth Seines Durchlauchtigsten Enckels allerunterthänigste GRATULATION von Moritz Georg Weidmann, o. O.: (1720) 14: Hist Sax C 209/3

1721 Namenstagsglückwunsch, Namenstag Friedrich an Friedrich August I., 5. März 1721 Holtzendorff, Christian Gottlieb: Den Abriß Eines Vollkommenen Regenten An dem Ruhmwürdigsten Exempel Des Aller-Durchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn, HERRN Friedrich August, Königs in Pohlen, und Chur-Fürstens zu Sachsen, etc. Wollte An Ihro Königl. Maj. Höchsterfreulichen Nahmens-Feste allerunterthänigst darlegen Christian Gottlieb von Holtzendorff, Ihr. Königl. Majest. in Pohlen und ChurFürstl. Durchl. zu Sachsen bestallter Cammer-Herr. Dresden: Johann Conrad Stößel 1721.

330 3: Vd 747 in FK 14: Hist Sax C 233/98

Geburtsgedicht, Geburt des Enkels Joseph August Wilhelm Friedrich Franziscus Xaver Johannes Nepomuk, 24. Oktober 1721 König, Johann Ulrich: Der befriedigte Elbe-Strohm durch Die abermahlige glückliche Geburt eines Chur-Sächß. Printzen, Bey der Hohen Einsegnung, An dem frohen Nahmens- und Geburts-Tage auch ersten öffentlichen Kirch-Gange Ihro Hoheit der Königl. Wöchnerin, in gebundener Rede vorgestellet von Johann Ulrich König, Sr. Königl. Majest. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen geheimen Secretario und Hof-Poeten. Mit allergnädigster Freyheit nicht nachzudrucken. Dresden: Johann Conrad Stößel 1721. 14: Hist Sax C 296/29b

Festpoesie, Karneval am Dresdner Hof vom 3. Februar 1721 bis Juli 1722 König, Johann Ulrich: Dreßdnische Carnevals-Lust/ Bestehend in Poetischen Einfallen über das Königl. Büchsen-Schiessen, Und dergleichen Schertz-oder Sinn-Gedichten über Die daselbst gehaltene Bauren-Wirthschafft, Nebst dem Kehraus des Carnevals, Wie solche/ Und zwar das erste, meistentheils ohne gehabte Bedenck-Zeit, Der Hohen Gesellschafft öffentlich vorgesagt worden von Johann Ulrich König, Sr. Königl. Majest. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen Geheimen Secretario und Hof-Poeten. Mit allergnädigster hierzu besonders verliehener Königl. Freyheit bey scharffer Straffe nicht nachzudrucken/ weswegen der Verfasser alle ausgehenden Exemplarien mit seinem eigenen Petschafft bezeichnen solle. Zu finden in Dreßden bey dem Verfasser in seinem Logis auff der großen Brüder-Gasse/ und in Leipzig in Herrn Schusters Buchhandlung. Dresden: Johann Conrad Stößel 1721. 3: Vd 748 in FK 14: Hist Sax C 210/1 15: Hist Sax 102 23: Gl Kapsel 3 4° (24)

Willkommensgedicht, Aufenthalt des Kronprinzen Christian VI. von Dänemark und Norwegen in Dresden, 1721 König, Johann Ulrich: Glückwünschender Zuruff An Ihro Königliche Hoheit Christian den Sechsten/ Königlichen Kron-und Erb-Printzen zu Dennemarck und Norwegen, etc. etc. Bey Dero Hohen Ankunfft allhier in Dreßden, Eilfertigst abgefaßt und Zu Bezeugung seiner unterthänigsten Freude demüthigst überreicht von Johann Ulrich König, Sr. Königl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen Geheimen Secretario und Hofpoeten. Dresden: Johann Conrad Stößel 1721. 3: Vd 749 in FK 23: Gm 268 4°

331 Namenstagsglückwunsch, Namenstag August an Friedrich August I., 3. August 1721 Rumpff, Christoph Friedrich: Dem Allerdurchlauchtigsten und Großmächtigsten Herrn, HERRN Friedrich Augusto, Könige in Pohlen [...] Als Ihr. Königl. Majestät Dero Hohes Nahmens-Fest Den Aug. MDCCXXI Höchst feyerlich celebrirten, Wolte In diesen schlechtgeschriebenen Zeilen seine demüthigste Devotion allerunterthänigst bezeigen Christoph Rumpff, Bürger in Leipzig, und der Poesie Ergeben. 14: Msc. Dresd. J 20 c (Prächtige Handschrift)

Namenstagsglückwunsch, Namenstag August an Friedrich August I. und den Kurprinzen Friedrich August, 3. August 1721 Voigt, Theophil Erdmann: Allerunterthänigster Zuruff und Seegens-Wunsch, Welchen Bey dem Höchsterfreulichen Nahmens-Feste Sowohl Ihrer Königlichen Majestät Des AllerDurchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn, HERRN Friedrich Augusti/ Königs in Pohlen, und Chur-Fürstens zu Sachsen, Als auch Ihrer Königlichen Hoheit des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, HERRN Friedrich Augusti/ Königlichen und Chur-Fürstlichen Printzens, Den 3ten Augusti 1721. in tieffster Submission ablegte Theophilus Erdmann Voigt, SS. M. C. Dresden: Johann Conrad Stößel (1721). 14: Hist Sax C 233/106

Geburtsgedicht, Geburt des Enkels Joseph August Wilhelm Friedrich Franziskus Xaver, 24. Oktober 1721 Weigolt, Johann Christoph: Wegen der Dem Aller-Durchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn, HERRN Friedrich Augusto, Könige in Pohlen, [...] Am 5. Martii Zu vorher beschehenen, und numehro in ihre gewüntzschte Erfüllung ergangenen Prophetiae: Von einem Neuen Enckel in dem 1721. Jahre, Als Ihrer Hoheit, Des Durchlauchtigsten Königlichen Chur-Printzens, Herrn Friedrich Augusti, Durchlauchtigsten Frau Gemahlin Hoheit, Frau Maria Josepha, geb, Käyserl. auch Königl. Printzeßin in Böhmen und Hungarn, etc. Dero andern Durchlauchtigsten jungen Printzen/ Josephum Augustum Fridericum, Am 24. Octobr. 1721. höchstglücklich zur Welt gebohren/ gratuliret Ihr. Königl. Maj. und Dero Hohen Kön. Chur-Hause allerunterthänigst-devotest-gehorsamst/ Der damahlige Autor sothaner glücklichen Prophetiae, Johann. Christoph. Weigolt, Advocat. immatr. Dresden: Johann Conrad Stößel (1721). 14: Hist Sax C 233/104

332 1722 Geburtstagsgedicht, Geburtstag Christiane Eberhardines, 19. Dezember 1722 [anonym]: Als Die Allerdurchlauchtigste Großmächtigste Fürstin und FRAU Frau Christiana Eberhardina Königin in Pohlen und regierende Chur-Fürstin zu Sachsen gebohme Marg-Gräfin zu Brandenburg Ihr hohes Geburths-Fest Den XIX. Decembr. 1722. begingen Wolten einen heiligen Danck-und Beth-Altar In Aller-unterthänigster Devotion Demüthigst aufrichten Zween bey der Kirche GOttes zu Pretzsch Beruffene Diener des Worts. Wittenberg: Samuel Kreusig (1722). 14: Hist Sax C 233/164

1724 Geburtsgedicht, Geburt der Enkelin Prinzessin Maria Amalia Christina Franzisca Xaveria Flora Walpurgis, 25. November 1724 König, Johann Ulrich: Die glückliche Geburt einer Chur-Sächß. Princeßin, Bey nunmehro höchsterwünschter Zurückkunfft Ihro Majestät unsers allergnädigsten Königs, Am Tage der Hohen Einsegnung und ersten öffentlichen Kirch-Gange Ihro Hoheit der Königl. Wöchnerin, in einer heroischen Ode unterthänigst besungen von Johann Ulrich König, Sr. Kön. Majest. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen geheimen Secretario und HofPoeten. Mit allergnädigster Freyheit nicht nachzudrucken. Dresden: Johann Conrad Stößel 1725. 14: Hist Sax C 296/29m 23: Gm 4° 916

Willkommensgedicht, Ankunft des Kurprinzen Friedrich August in Wermsdorf, 1724 Tittel, August: Ihro Hoheit des Königl. Poln. und Churfl. Sächß. Printzens abermahlige gewündschte Ankunfft und Eintritt in Ihr Wermsdorf Anno 1724. celebriret mit einem demüthigsten Glückwunsch Die gantze Gemeine (!) und Kirchfahrt durch ihren das erstemahl darüber hertzlich erfreueten Priester, M. August Titteln. Dresden: Johann Wilhelm Harpeter (1724). 14: Hist Sax C 296/ly

333 1725 Festpoesie, Divertissement auf Schloß Pillnitz, Juni 1725 [anonym]: Auff das Welt-berühmte Königliche Lust-Schloß Pillnitz, Und die daselbst MDCCXXV. im Monath Junio von Ihro Königl. Maj. in Pohlen, und Chur-Fürstl. Durchl. zu Sachsen, angestellte Lustbarkeiten. Dresden: Johann Conrad Stößel (1725). 3: Vd 767/1 in FK 14: Hist Sax C 233/112

Festpoesie, Dresdner Karneval, 1725? [anonym]: Eilfertige Gedancken Eines Ausländers, über das Höchst-prächtige Dreßdnische CARNEVAL. o. 0., o. J.: (Dresden 1725?). 3: Vd 769 in FK und 769a in FK 14: Hist Sax C 233/110

Festpoesie, Divertissements auf Schloß Pillnitz, Juni 1725 [anonym]: Gedancken Eines Aus-Länders, über die Von Ihro Königl. Maj. in Pohlen und Chur-Fürstl. Durchl. zu Sachsen in Dero Lust-Schlosse Pillnitz im Monat Junio An. 1725. gehaltene Lustbarkeiten. Dresden: Johann Wilhelm Harpeter (1725). 3: Vd 677/2 in FK 14: Hist Sax C 233/114

Festpoesie, Dresdner Karneval, 1725 Hancke, Gottfried Benjamin: Auf das Höchst-prächtige, Anno 1725. in Dreßden gehaltene Carneval. In: Hancke, Weltliche Gedichte, Bd. 1, 1727, S. 1-7; ders. Weltliche Gedichte, Bd. 1, 2 1731, S. 5-12.

Festpoesie, Divertissements auf Schloß Pillnitz, Juni 1725 Hancke, Gottfried Benjamin: Auf die von Ihro Königl. Maj. in Pohlen und Chur-Fürstl Durchl. zu Sachsen in Dero Lust-Schlosse Pillnitz im Monath Junio Anno 1725 gehaltene Lustbarkeiten. In: Hancke, Weltliche Gedichte, Bd. 1,21731, S. 17-29.

Festpoesie, Wirtschaft während des Dresdner Carnevals, 1725 König, Johann Ulrich: Schertz-und Sinn-Gedichte über die Prächtige Wirthschafft Der Schäffer, Wintzer, Gärtner und Müller, Bey dem Beschluß Des Dreßdnischen Carnevals öffentlich vorgelesen von Johann Ulrich König, Sr. Königl. Majest. in Pohlen und

334 Churfl. Durchl. zu Sachsen Geheimen Secretario und Hofpoeten. Dresden: Johann Conrad Stößel 1725. 3: Vd 772 in FK 14: Hist Sax C 233/108

Festpoesie, >Weiber-Schießen< während des Dresdner Karnevals, 1725 Rumpff, Christoph Friedrich: Poetische Einfalle/ Bey dem Am 3. Septembr. 1725. gehaltenen SOLENNEN Weiber-Schüßen/ Ohne darzu gehabte Bedenck-Zeit/ Der Hochlöbl. Schützen-Gesellschafft/ öffentlich fürgetragen Von Christoph Friedrich Rumpffen/ Bon. Art. & Poes. Cult. Dresden: 1725. 3: Vd 773

Geburtstagsgedicht, Festveranstaltung der Wittenberger Universität anläßlich des Geburtstages von Christiane Eberhardine, 19. Dezember 1725 Sintz, Johann Gottlob: Panegyricvs Solennis Serenissimae atqve Potentissimae Principi ac Dominae Dominae Christianae Eberhardinae Reginae Poloniarvm Electrici Saxoniae etc. nutritiae svae Avgvstissimae in ipsis natalibvs ad XIII. calendas Ianvar. cum omnigena volvptate et ex regio voto illvcescentibvs in amplissimo Senatus Academiae Wittenbergensis consessv dictvs a svbiectissimo maiestatis cultore Ioanne Gottlob Sinzio Pretzschensi, Philos. Studioso. Wittenberg: Christian Zimmermann (1725).// Allerunterthänigste Danck- und Ehren-Rede Wie selbige Der Aller Durchlauchtigsten Großmächtigsten Fürstin und Frauen Frauen Christianen Eberhardinen Königin in Pohlen etc. und Churfürstin zu Sachsen etc. Unserer allergnädigsten Churfürstin und FRAUEN An IHR MAJESTET höchstem und höchsterfreulichem Geburths-Feste war der 19te Dec. 1725. Bey öffentlicher Versamlung E. Löbl. Vniversität zu Wittenberg in dem allhier befindlichen grossen Auditorio gehalten worden Von Einem allerunterthänigsten Beneficiario Johann Gottlob Sintzen Pretzsh. Phil. Stvd. Wittenberg: Christian Zimmermann (1725). 14: Hist Sax C 233/170 (lateinisch und deutsch)

1726 Willkommensgedicht, Rückkehr des Kurprinzen Friedrich August aus Warschau nach Dresden, 28. August 1726 [anonym]: Auff die Ankunfft Ihro Hoheit Des Königlichen Chur-Printzens in Sachsen, o. O. (Dresden): 1726. 14: Hist Sax C 296/2

335

Willkommensgedicht, Rückkehr des Kurprinzen Friedrich August aus Warschau nach Dresden, 28. August 1726 König, Johann Ulrich: Sinn-Gedicht über die glückliche Zurückkunfft Ihro Hoheit unsers Königlichen Printzen. o. O. (Dresden): 1726. 14: Hist Sax C 1025/11

1727 Genesungsgedicht, Genesung Friedrich Augusts I. in Bialostock, Dezember 1726/Januar 1727 [anonym]: Glückliche Genesung Ihro Kön. Maj. von Pohlen und Chur-Fürstl. Durchl. Zu Sachsen, In Bialostock. o. O.: 1727. 14: Hist Sax C 233/72

Festpoesie, Vogelschießen und Bauernlustbarkeiten am Dresdner Hof, 13. und 14. Juli 1727 anonym: Das Lob des Vogel-Schiessens, Oder Eylfertige Gedanken über das Auff Befehl hoher Obrigkeit In der Königlichen Residentz-Stadt DRESDEN angestellte VogelSchießen, Und darbey vorkommenden Bauer-Lustbarkeiten, Den 13. und 14ten Julii 1727. Entworffen durch Man Sage Lieber nichTs. Dresden: Johann Christoph Krause (1727). 3: Vd 797

Lobgedicht, Kurenkel Joseph August Wilhelm Friedrich Franziscus Xaver wird Regimentskommandeur, 21. Oktober 1727 [anonym]: Nimm hin Durchlaucht'gster Printz, Das tapffre Regiment, Das DICH als Obristen, als Vater liebt und kennt: Der Theure Groß-Papa, Der mildeste August, Schenckt DIR dasselbige Mein Printz, Zu Deiner Lust, Der Höchste lasse Dich Wie frische Cedern wachsen, Das wündscht DEIN REGIMENT, und alle treue Sachsen! Der ViceCommandeur Herr Graf Roudofsky lebe, GOtt gebe, Daß Er stets Beglückt auff Rosen schwebe! d. 21. Oct. 1727. ο. Ο.: (1727). 14: Hist Sax C 296/29Ϊ

Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Dresden, Mai 1727 Berne, Berhard Joseph: Epibaterium, qvo Serenissimum atque Potentissimum Dominum FRIEDERICUM AUGUSTUM, Poloniarum Regem, Saxonaeque Electorem, cum e Polonia rebus feliciter gestis atque dantisco in ditionem redacto auspicato reverteretur, demissis-

336 sima veneratione gratulabundus excipit Gerardus Josephus Berne. Dresden: Johann Conrad Stößel (1727). 14: Hist Sax C 233/134

Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Dresden, Mai 1727 Bodenehr, Moritz: AVGVSTVS EX POLONIA REDVX. Glückwünschender Zuruff, Als Ihro Königliche Majest aus Dero Königreich Pohlen bey blühenden hohen Wohlseyn, zu volkommener Freude Des Chur-Fürstenthums Sachsen in Dero Residentz-Stadt Dreßden wiederum re-toumirten, Wollte vor dessen Throne zu denen Füssen Ihro Königlichen Majestät mit demütiger Hand und Feder dieses geringe Blat niederlegen Ein allerunt e r t h ä n i g s t e r K n e c h t MORITZ BODENEHR. o. O.: 1727.

3: Vd 786 in FK. 14: Hist Sax C 233/124

Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Dresden, Mai 1727 Engelschall, Carl Gottfried: Die allgemeine Sächsische Freude, Wollte Als der AllerDurchlauchtigste, Großmächtigste König, Chur-Fürst und Herr, HERR Friedrich August, König in Pohlen, [...] Nach glücklicher Genesung im Monath May, Anno 1727. in Dero Residentz-Stadt Dreßden höchsterwünscht ankamen, In etwas entwerffen, auch dabey seine selbsteigene allerunterthänigste Freude und Pflicht bezeigen, Ihrer Königlichen Majestät und Chur-Fürstlichen Durch], allerunterthänigster Knecht, und treuester Fürbitter bey GOtt, M. Carl Gottfried Engelschall, Königl. und Churfl. Sächs. Hof-Prediger. Dresden: Johann Conrad Stößel (1727). 14: Hist Sax C 233/126

Leichgedicht, Tod Christiane Eberhardines, 5. September 1727 Goldner, Christian Erdmann: Indem Die Allerdurchlauchtigste Großmächtigste Fürstin und Frau/ FRAU Christiana Eberhardina, Königin in Pohlen/ [...] In 56. t e n Jahr Dero Höchst ruhmwürdigsten Alters An Victors-Tag den 5. Septembr. Anno 1727. Zu Pretsch/ durch einen sanfften und seeligen Tod aus der Zeitlichkeit in die Ewigkeit versetzet wurde: Wolte Bey solchen unvermuthlichen tödtlichen Hintritt/ Zu Dero unverweßlichen Andencken/ ein Ehren-Mahl aufrichten/ darinnen das vollkommenene Muster und Fürbild der Frömmigkeit allerunterthänigst vorstellen, ein schmertzlich betrübter Patriotischer Heraclit, M. Christian Erdmann Goldner/ aus dem Berg-Städtlein Goldcronach gebürtig. Bayreuth: Johann Schirmer (1727). 23: Gm 201/2 29: 2° Rar. A 201/282

337 Lobgedicht, an Kurprinz Friedrich August anläßlich der Geburtstagsfeierlichkeiten für Friedrich August I. in Leipzig, 12. Mai 1727 Gottsched, Johann Christoph: An Seine Königl. Hoheit Den Königl. und Chur-Sächß. Erb Printzen, HERRN Friedrich August, an Dero Allerdurchlauchtesten Herrn Vaters im Jahr 1727. den 12. May in Leipzig gefeyerten Höchsterfeulichem Geburts-Tage allerunterthänigst überreichet von M. Johann Christoff Gottscheden. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf (1727). 14: Hist Sax C 233/116 In: Sicul, Das Frohlockende Leipzig, 1727, S. 59-62. In: Gottsched, Critische Dichtkunst, AW, Bd. VI/2, S. 729-732.

Leichgedicht, Festakt der Leipziger Universität anläßlich des Todes Christiane Eberhardines (5. September 1727), 17. Oktober 1727 Gottsched, Johann Christoph: ODE, welche bey der öffentlichen Lob-und Trauer-Rede, so der weyland Allerdurchlauchtigsten Königin und Frauen, Frn. Christianen Eberhardinen, Königin in Pohlen und Churfiirstin zu Sachsen, etc. etc. etc. im Jahr 1727. den 17. Oct. in der Academischen Kirche zu Leipzig gehalten wurde, theils vor, theils nach derselben musicalisch abgesungen worden, verfasset von M. Johann Christoph Gottsched. Coli. Β. V. Colleg. o. O.: (1727). 14: Hist Sax C 233/172 u. Hist Sax C 232/2 In: Sicul, Das Thränende Leipzig, 1727, S. 23-24. In: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728, S. 79-81. In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 1. Teil, 1730, S. 6-8. In: Gottsched, Gedichte, AW, Bd. I, S. 6-8.

Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Dresden, Mai 1727 Hancke, Gottfried Benjamin: Das über die Frohe Ankunfft Sr. Königl. Majest. in Pohlen und Chur-Fürstl. Durchl. zu Sachsen/ zwar erfreute, nach Ihro Königl. Majest. hoher Gegenwart aber mit innigsten Verlangen Seuffzende Dreßden, Stellete vor Gottfried Benjamin Hancke/ Königl. Pohln. und Chur-Fürstl. Sächs. G. Accis-Rechnungs-Secretarius. Im Monath May 1727. Dresden: Johann Wilhelm Harpeter 1727. 14: Hist Sax C 233/128 (deutsch und latein) In: Hancke, Weltliche Gedichte, Bd. 1, 2 1731, S. 30-31.

Emblematisches Gedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Dresden und Tod Christiane Eberhardines, Mai 1727 Henne, Johann Michael: Sachsens Freude und Leyd, Eines Theils Bey der am 2. Maii 1727. erfolgten glücklichen Wiederkunfft Ihro Majest. unsers Allergnädigsten Königes, ChurFürstens und Herrn, Herrn Friedrich Augusti, Königs in Pohlen [...] Aus Dero Königreiche in Dero Erb-Landen, und Eintreffung auf dem Schlosse Hardenfelß in Torgau,

338 Andern Theils aber an dem, den 5. Sept. dieses Jahrs zu Pretzsch unvermuthet erfolgten, doch höchstseeligen Ableben Ihro Majest. unserer Allergnädigsten Königin, Chur-Fürstin und Frauen, Frauen Christianen Eberhardinen, Königin in Pohlen, und Chur-Fürstin zu Sachsen etc. etc. etc. nebst kurtzer Entwerffung des Lebens beyder Allerdurchlauchtigsten Personen, nach Dero Nahmen, Wapen, Tugenden, und vornehmsten Begebenheiten, Aus allerunterthänigster Devotion, in gebundenen Zeilen, vorgestellet, Und nunmehro zusammen dem Druck überlassen Von M. Jo. Michael Hennen, Predigern zu Torgau, und R. M. Seniore. Leipzig: Johann Friedrich Braun (1727). 3: Vd 788 in QK 14: Hist Sax C 1056/6 15: Hist Sax 541

Genesungsgedicht, Genesung Friedrich Augusts I., 23. Februar 1727 Henrici, Christian Friedrich: Als über die Höchts glückliche Genesung Ihro Kön. Majest. in Pohlen und Chur-Fürstl. Durchlaucht, zu Sachsen, Des Allerdurchlauchtigsten und Großmächtigsten Herrn, HERRN Friedrich Augusts, etc. etc. Das gantze Land frohlockte, erfreute sich ein allerunterthänigst gehorsamstes Landes-Kind, Christian Friedrich Henrici. Leipzig, den 23. Februar. 1727. Leipzig: Immanuel Titze 1727. 3: Vd 789 in FK. In: Des Gen. Feld-Marschalls Heinrich Graf von Flemmings gehabte Correspondenz mit Henrici, Secretarius. Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden Loc. 661, Bl. 160ff.

Geburtstagsgedicht, Geburtstag Friedrich Augusts I., 12. Mai 1727 Henrici, Christian Friedrich: Die Hohe Geburths-Feyer Sr. Königl. Maj. in Pohlen, und Churfl. Durchl. zu Sachsen, etc. Meines allergnädigsten Königs und Herrn/ allerunterthänigst besungen von Christian Friedrich Henrici, Stolpae-Misn. Leipzig: 1727. 3: Vd 790 in QK 14: Hist Sax C 1056/5 f. In: Sicul, Das Frohlockende Leipzig, 1727, S. 71-74

Glückwunsch zum Namenstag, Namenstag Friedrich Augusts I., 1727. Juncker, Gottlob Wilhelm: Nahmens-und Ordens-Fest 1727. 3: Vd 793 in QK In: Neukirch, Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte, Siebender Theil, 1727, S. 179-184.

Namenstagsgedicht, 3. August 1727

Namenstag

August

an Friedrich

August

I.,

Kittel, Johann Gottlob: Als Der Aller-Durchlauchtigste und Großmächtigste König in Pohlen und Chur-Fürst zu Sachsen, etc. etc. Friedrich Augustus Dero Hohes Nahmens-Fest Den 3. Augusti, Anno 1727. höchst feyerlichst begiengen, Wollte Ihro Königl. Majestät

339 bey allgemeiner Freude Der sämbtlichen getreuen Unterthanen in tieffster Submission seine Schuldigkeit abstatten, Ein allerunterthänigst-gehorsamster Knecht, Johann Gottlob Kittel, N. P. C. Dresden: Johann Conrad Stößel (1727). 14: Hist Sax C 233/136

Geburtsgedicht, Geburt der Enkelin Maria Margaretha Franzisca Xaveria, 19. September 1727 Kittel, Johann Gottlob: Die Dem Sachsen-Lande nach dem Thränen-Regen wieder auffgehende Freuden-Sonne, Alß Ihro Königl. Hoheit, Die Durchlauchtigste Fürstin und Frau, FRAU Maria Josepha/ [...] Vermählte Königl. Printzeßin in Pohlen und Litthauen; auch Hertzogin und Chur-Printzeßin zu Sachsen [...] Acht Tage nach Ihro Majestät Der Höchstseeligen Königin von Pohlen und Chur-Fürstin von Sachsen Ableben, Mit einer Wohlgestallten Printzeßin, Zu ungemeinen Vergnügen des gantzen Königlichen Hauses und aller getreuen Unterthanen, Den 13. September 1727. früh um 2 Uhr, höchst-glücklich niederkamen, in aller Unterthänigkeit vorgestellet von Johann Gottlob Kittel, Notar. Publ. Caes. Dresden: Johann Conrad Stößel (1727). 14: Hist Sax C 296/29o

Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Dresden, Mai 1727 Kittel, Johann Gottlob: Poetische Einfalle über die bey Ihro Kön. Maj. in Pohlen und ChurFürstl. Durchl. zu Sachßen Beglückten Ankunfft in Dero Residentz Dreßden, Den 21. und 22. May 1727. prächtigst-veranstaltete ILLVMINATION, abgefasset von J. G. Kitteln, N. P. C. Dresden: Johann Conrad Stößel. (1727). 3: Vd 794 in QK 14: Hist Sax C 1056/5h

Leichgedicht, Tod Christiane Eberhardines, 5. September 1727 Kittel, Johann Gottlob: Sachsen-Landes Thränen über den Todt Ihro Majestät, Der Weyland Allerdurchlauchtigsten Fürstin und Frauen, FRAUEN Christianen Eberhardinen, Königin in Pohlen, [...] Welcher zu allgemeiner Betrübniß Des gantzen Königlichen Hauses und aller getreuen Unterthanen, Den 5. Sept. 1727. früh gegen 2. Uhr auf dem Schloß Pretsch erfolget, Gefloßen aus der Feder eines allerunterthänigsten Knechts Johann Gottlob Kittels, Not. Publ. Caesar. Dresden: Johann Christoph Krause. (1727). 14: Hist Sax C 233/176

Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Dresden, Mai 1727 König, Johann Ulrich: Die glückliche Wiedergenesung und Zurückkunft Sr. Königl. Majest. in Pohlen, und Churfl. Durchl. zu Sachsen, unsers allergnädigsten Königs und Herrn,

340 unterthänigst besungen von Johann Ulrich König, Königl. Geheimen Secretario und HofPoeten. Dresden: Johann Conrad Stößel 1727. 3: 796 in FK In: König, Gedichte, 1745, S. 110-113.

Festpoesie, Ringrennen am Dresdner Hof am 25. Februar 1727, überreicht anläßlich des Namenstages des Kurprinzen Friedrich August II., 5. März 1727 König, Johann Ulrich: Sinn-Gedichte über das, Zum Schluß des Carnevals, Am 25. Febr. 1727. Jüngst gehaltene prächtige Ring-Rennen zu Dreßden. Ihro Hoheit Dem Königl. Printzen an Dero Glücklich-erlebten Hohen Nahmens-Feste, den 5. Mertz unterthänigst überrreicht von Johann Ulrich König, Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Chur-Fürstl. Durchl. zu Sachsen geheimen Secretario und Hof-Poeten. Dresden: Johann Conrad Stößel (1727). 3: Vd 795 in FK 14: Hist Sax C 296/2d

Namenstagsgedicht, 3. August 1727

Namenstag August an Friedrich August I.,

Ottoni, Johann Friedrich: Als Des Aller Durchlauchtigsten Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ HERRN Friedrichs Augusti, Königs in Pohlen/ [...] Meines allergnädigsten Königes und Chur-Fürstens Hohes Nahmens-Fest/ Anno Μ DCC.XXVU. den 3. Augusti in schönster Galla begangen wurde, Wolte in allerunterthänigster Submission darreichen Johann Friedrich Ottoni, SS. Theol. Stud. ο. Ο.: (1727). 14: Hist Sax C 233/138

Geburtstagsgedicht, Geburtstag Friedrich Augusts I., 12. Mai 1727 Ponickau, Friedrich August: Als der Allerdurchlauchtigste und Großmächtigste Fürst und Herr, HERR Friedrich August, König in Pohlen, [...] nach glücklicher Wiedergenesung aus dem Königreich Pohlen, in Dero Churfürstl. Landen angelangten, und Dero hohes Geburths-Fest den 12. May 1727. in Leipzig zu allgemeiner Freude begiengen, wurde hierzu ein allerunterthänigster Glückwunsch abgestattet von Friedrich August von Ponickau. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf.(1727). 3: Vd 799 in FK 14: Hist Sax C 214 und Hist Sax C 233/120 In: Sicul, Das Frohlockende Leipzig, 1727, S. 53-58. In: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728, S. 11-17. Autor: Balthasar Hofmann.

341 Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Dresden, Mai 1727 Schoenland, Traugott Lebrecht: AUGUSTALIA DRESDENSIA, Oder Dreßdnische Ehrenund Freuden-Bezeugungen, Als Ihro Königliche Majestät Friedrich August, Unser allertheuerster Landes-Vater, Aus Dero Königreich Pohlen Zu höchst-erwünschter Freude des Churfürstenthums Sachsen in Dero Residentz-Stadt Dreßden höchst-glücklich retournirten, Wurde durch unterschiedene allhier beygefugte ILLUMINATIONES Sammt zugehörigen PRAESENTATIONIBUS und DEVIsen, Das Andencken dieser höchst-erfreulichen Ankunfft, erneuert und mitgetheilet durch Schoenland. Dresden: Johann Christoph Krause 1727. 3: Vd 796 und 800 in FK 14: Hist Sax C 233/132

Leichgedicht, Tod Christiane Eberhardines, 5. September 1727 Seidel, Samuel: Das Höchstschmertzlichste Ableben Ihro Maj. der Königin in Pohlen und Churfiirstin zu Sachsen, Frn. Christianen Eberhardinen, Gebohrnen Marggräfin zu Brandenburg, bejammert Bey allgemeiner Landes-Trauer aus tieffster Wehmuth in einer ODE M. Samuel Seidel. Leipzig: Immanuel Tietze 1727. 14: Hist Sax C 233/180 und Hist Sax C 232/4, Hist Sax C 233/178 (lateinische Fassung) 23: 6809 (1 Blatt unvollständig zugebunden an: Kirchbach, Hans Carl von: Lob und Trauerrede [...] Christianen Eberhardinen. Leipzig 1727. In: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728, S. 69-78. In: Sicul, Das Thränende Leipzig, 1727, S. 7-14.

Sammeldruck, Geburtstagsfeierlichkeiten für Friedrich August I. in Leipzig, 12. Mai 1727 Sicul, Christoph Ernst: Das Frohlockende Leipzig/ Oder SOLENNIA So bey Sr. Königl. Maj. in Pohlen, und Churfürst. Durchl. zu Sachsen etc. etc. Hohen Anwesen Und Höchstvergnügt gefeyerten Königl. Geburths-Tage Auf der Universität daselbst ergangen; Gesammlet und beschrieben Von Dem Autore des Leipziger Jahr-Buchs/ Christoph Ernst Sicul. o. O. (Leipzig): 1727. - Universität Leipzig'. Was thönt doch vor ein Freuden-Schall. S. 4-10. - Rivinus, Johann Florens: Ode, Serenissimi atque Potentissimi Domini FRIDERICI AVGVSTI, Poloniarum Regis Saxoniaeque Electoris, Auspicatissimum natalem die XII Maji MDCCXXVII solemni oratione in templo academico Lipsiensi D. Johanne Florente RTVINO, P. P. celebrante concentibus musicis decantata. S. 25-26. - Ponickau, Friedrich August: Hoch-Theurer König, ist es wahr. S. 53-58. - Gottsched, Johann Christoph: Du müstest nicht so reich an Tugend und Verstand. S. 59-63. Neudruck in: ders.: AW, Bd. VI/2, S. 729-732. - Posern, Otto Friedrich von: Großmächtigster August, Held, den so Ruhm als Pracht. S. 63-66. - Weidmann, Moritz Georg: Zwey Jahre sind es, Herr, als Dein betrübtes Land. S. 6 7 71.

342 - Henrici, Christian Friedrich: So recht! du treues Land, vergieß nun auf einmahl. S. 71-74. 3: Vd 801 in QK 15: Hist Sax 535 17: Gü 10728

Sammeldruck, Trauerfeierlichkeiten für Christiane Eberhardine an der Leipziger Universität, 17. Oktober 1727 Sicul, Christoph Ernst: Das Thränende Leipzig, Oder SOLENNIA LIPSIENSIA, Womit Ihro Königl, Maj. Der Allerdurchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürstin und Frauen, Frauen Christianen Eberhardinen, Königin in Polen und Churfürstin zu Sachsen, Gebohrner Marggräfin zu Brandenburg etc. Höchstseeligstes Ableben Auf der Universität daselbst öffentlich bejammert worden, o. O. (Leipzig): 1727. - Seidel, Samuel: Das Höchstschmerzliche Ableben. S. 7-14. - Gottsched, Johann Christoph: Laß Fürstin! laß noch einen Strahl Aus Salems SternGewölben schiessen. S. 23-25. - [anonym]: Mit Thränen wirft dich dann, betrübtes Leipzig, hin. S. 31-32. 14: Hist Sax Η 381, misc. 8

Bittgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Dresden, Mai 1727 Stößel, Johann Conrad: Großer Cyrus unsrer Zeit, Zweig aus Wittekindens Lenden, [...]. (Dresden): Johann Conrad Stößel (1727). 14: Hist Sax C 233/140

Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Dresden, Mai 1727 Universität Leipzig: Als der Allerdurchlauchtigste und Großmächtigste Herr, HERR Friedrich August, König in Pohlen, [...] Ihr Allergnädigster König, Chur-Fürst und Herr, Aus Dero Königreich Pohlen allhier glücklich angelanget, Wolte ihre allerunterthänigste Devotion bezeigen Die Universität zu Leipzig. Im Monat May Anno MDCCXXVÜ. Leipzig: Immanuel Tietze 1727. 3: Vd 783, 784 in FK 14: Hist Sax C 233/122 In: Sicul, Das Frohlockende Leipzig, 1727, S. 4-10. In: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728, S. 3-10. Autor: Samuel Seidel.

Namenstagsglückwunsch, Namenstag August an Friedrich August I., 3. August 1727 Wallich, Christoph: Als Der AllerDurchlauchtigste, Großmächtigste Fürst und Herr/ Herr Friederich Augustus, König in Pohlen [...] den 3.ten May 1727. aus Pohlen in Leipzig Glücklich angelanget, undt den 12.ten darauf DERO allerhöchst. Geburts-Tag celleberir-

343 ten, hat bey allgemeiner Freude und Glückwünschung des Vaterlandes diese diese Cabbalistischen Nahmens-Rechnungen Zum Zeichen seiner allerunterthänigst. Freude/ in aller tiefffster (!) Submission überreichen sollen Ihro Königlich. Majest. Meinem alleruntergnädigst. König und Herrn/ Allerunterthänigster Knechte/ Christoph Wallich, R. Conv. Leipzig den 10. May, 1727. 14: Msc. Dresd. J 20, Zeichnungen)

lose

inliegend

(Prächtige

Handschrift

mit

kabbalistischen

Lobgedicht, Rückkehr, Genesung und Geburtstag Friedrich Augusts I., 12. Mai 1727 Weidmann, Moritz Georg: Bey der Glückseligen Genesung, Erwünschten Zurückkunfft Und dem erfreulichen Geburths-Feste Ihrer Majestät Des Königs in Pohlen Und Churfiirsten zu Sachsen Bezeigte seine Freude in tieffster Unterthänigkeit Moritz George Weidmann. Leipzig: Moritz Georg Weidmann (1727). 3: Vd 802 In: Sicul, Das Frohlockende Leipzig, 1727, S. 67-71.

Geburtstagsgedicht, Geburtstag Friedrich Augusts I., 12. Mai 1727 Winkler, Johann Heinrich: So ist die innerliche Pein [...]. In: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728, S. 18-25

1728 Willkommensgedicht, Besuch König Friedich Wilhelms I. von Preußen in Dresden, Visite auf der Festung Königstein, 30. Januar 1728 [anonym]: Aller-Durchlauchtigste, Euch schenkt mein Fels ein Blat [...]. o. O.: 1728. 14: Hist Sax Η 33h

Sammeldruck, Besuch König Friedrich Wilhelms I. von Preußen in Dresden, Januar und Februar 1728 [anonym]: Das fröliche Dreßden, als daselbst zu Ehren Sr. Königl. Majestät in Preußen etc. etc. und Dero Cron-Printzen Königl. Hoheit, bey Deroselben hohen Anwesenheit täglich Lustbarkeiten angestellet und vergnüglich vollbracht worden. Mit allen merckwürdigen Umständen ausführlich beschrieben. Dresden: 1728. - [anonym]: Quod felix faustumque sit [...]. S. 20. - Angebunden an S. 20, beginnend mit der Seitenzählung ab S. 33: - Kittel, Johann Georg·. Bey denen Beglückten ASPECTEN zum Neuen Jahre, Da Ihro Königl. Majestät von Preussen und Churfl. Durchl. zu Brandenburg, etc. Friedrich Wilhelm/ In allerhöchster Person Die Königl. Polnische und Churfl. Sächsische Resi-

344

-

-

-

-

dentz Dreßden Mit Dero Gegenwart beehrten, Wolte hiemit seine allerunterthänigste Gedancken eröffnen. J. G. K. S. 33-35. König, Johann Ulrich: Anrede Bey dem Königlichen Nachtschiessen auf der Reitbahn zu Dreßden, In Hoher Gegenwart Beyder Königlichen Majestäten von Pohlen und Preussen gehalten Den 15. Jan. 1728. S. 35-36. König, Johann Ulrich: Anrede Bey dem Königlichen Schnepper-schiessen zu Dreßden In Hoher Gegenwart Beyder Königlichen Majestäten von Preussen und Pohlen gehalten Den 25. Jan. 1728. S. 36-39. König, Johann Ulrich: An Ihro Königl. Hoheit Den Cron-Printz von Preussen. DA man, ο Printz! für dich den meisten Weit-Schuß spart [...]. S. 39-40. Schönland, Traugott Lebrecht: Als Ihro Königl. Hoheit Der Durchlauchtigste Fürst und Herr, Hn. Friedrich/ Glorwürdigster Königl. Cron- und Erb-Printz von Preussen, etc. Bey allerhöchster zufälliger Presence In der Königl. Pohl, und Churfürstl. Sächsischen Residentz-Stadt Dreßden Ihr Hohes Gebuhrts-Festin (!) In erwünschter Prosperit£ und allem hohen Königl. Vergnügen celebrirten, Wolte seine unterthänigste Devotion darbey abstatten ein unterthänig gehorsamster Knecht M. Lebrecht Traugott Schönland. Den 24. Jan. 1728. S. 41-44. [anonym]: Aller-Durchlauchtigste, Euch schenckt mein Felß ein Blat, Das blaß, weil ihm der Frost sein Sommer-Kleid genommen, [...]. S. 45-48.

3: Vd 812 in QK 14: Hist Sax C 1056/5o und Hist Sax G 113/1

Fortsetzung des Sammeldruckes, Besuch König Friedrich Wilhelms I. von Preußen in Dresden, Januar und Februar 1728 [anonym]: Des frölichen Dreßdens Fortsetzung und Beschluß der Lustbarkeiten, die zu Ehren Sr. Königl. Majestät in Preußen etc. etc. und Dero Cron-Printzen Königl. Hoheit, bey Deroselben Hohen Anwesenheit daselbst vollbracht worden. Benebst den prächtigen Illuminationen mit allen übrigen merckwürdigen Umständen ausführlich beschrieben. Dresden: 1728. - Schönland, Traugott Lebrecht: Poetischer Einfall Über das SOLENNE VogelSchiessen, Und die darbey gehaltenen Bauer- Lustbarkeiten. Durch S — Land. Den 6. Febr. 1728. S. 7-12. - [anonym]: Schertzhafftes Knüttel-Quodlibet Über die angestellten Bauer-Lustbarkeiten. S. 12-13. - [anonym]: Gemini Soles in Domo Principum, ad splendorem Polonae, spem Poloniae, admirationem Europae feliciter conjuncti, Reipublicae Polonae ab Equite suo remonstrati. Bl. a-b2v. - Studierende: Als der Aller-Durchlauchtigste Großmächtigste König und Herr/ HERR Friedrich Wilhelm König in Preussen, Nebst Dero Durchlauchtigsten Cron-Printzens Königlichen Hohheit Auf Dero Retour von Dreßden nach der Residentz Berlin Anno MDCCXXVin. den 12. Febr. Die Chur-Stadt Wittenberg Mit Dero Höchst-erwünschten Gegenwart begnadigten, Sölten ihre allerunterthänigste Devotion vermittelst dieses Wunsches bezeugen Die auf dasiger Universität Studierende durchs Looß auf einander folgende: Chur-Sachsen/ Thüringer/ Francken und Schwaben/ Siebenbürger/ Meißner/ Ober- und Nieder-Lausitzer/ Ungarn/ Anhaltiner/ Ertz-Gebürger/ Nieder-Sachsen/ Francken/ Wittenberger/ Schlesier. ungezählt.

345 - Kittel, Johann Gottlob: Bey der, Wegen Höchster Gegenwart Ihro Königl. Majest. in Preussen, Friedrich Wilhelms, Und Dero Durchlauchtigsten Cron-Printzens Hoheit, In Dreßden d. 8. Februarii, Anno 1728. gehaltenen Prächtigen ILLVMINATION, Wolte Mit diesen geringen Inventionen Die allgemeine Freude vermehren helffen Ein allerunterthänigster Knecht, Johann Gottlob Kittel, Not. Publ. Caes. ungezählt. 14: Hist Sax C 1056/5n, Hist Sax G 113, Hist Sax G 109/13

Willkommensgedicht, Besuch Friedrich Augusts I. bei König Friedrich Wilhelm I. von Preußen in Berlin, 29. Mai 1728 [anonym]: Heroischer Wett-Streit und Übereinstimmung der wahren Fürsten und RegentenTugenden, Als der Allerdurchlauchtigste, Großmächtigste König und Herr, HERR Friedrich August von Pohlen etc. etc. etc. Den Allerdurchlauchtigsten, Großmächtigsten König und Herrn, HERRN Friedrich Wilhelm von Preussen etc. etc. etc. Den 29 May In DERO Residentz Berlin Mit einem ansehnlichen Gefolge besuchte, In einem unvollkommenen doch wohlgemeinten Abriß/ in tieffster Ehrerbietung entworffen Von Einem getreuen Unterthan und demüthigsten Verehrer Beyder Gekrönter Häupter, o. O. (Berlin): Ambrosius Haude (1728). 14: Hist Sax C 212/2

Gedicht, Besuch Friedrich Augusts I. in Berlin, Mai und Juni 1728 [anonym]: Neues Lied von denen Brandenburgis. Soldaten, wie sie vor Ihro Majestät dem König in Pohlen, exerciret, Aufgesetzet von einem, Der es mit Verwunderung selbst mit angesehen hat. o. O.: 1728. 3: Vd 825

Gedicht, Brand im Königlichen Zeughaus in Dresden, 28. Januar 1728 Albigiton: Trauriges Andencken, Des Am 18. Januarii, 1728. In den Ersten Morgen-Stunden Zu Neu-Dreßden, Im Königl. Zeug-Hofe, Entstandenen großen Brandes, gestifftet durch Albigiton. Dresden: Johann Georg Stößel (1728). 14: Hist Sax C 1025/14

Willkommensgedicht, Durchreise Friedrich Augusts I. durch Wittenberg auf dem Weg nach Berlin, 24. Mai 1728 Büchsen-Schützen Gesellschaft zu Wittenberg: Als Der Aller-Durchlauchtigste Großmächtigste Fürst und Herr HERR Friedrich August, König in Pohlen, [...] Unser allergnädigster König Chur-Fürst und Herr Mit DERO Höchsterfreulichen Gegenwart Die ChurStadt Wittenberg Den 24. May dieses 1728sten Jahres begnadigten Solte Ihre allerunterthänigste Freuden-Bezeugung Demüthigst zuerkennen geben Die BüchsenSchützen Gesellschafft zu Wittenberg. Wittenberg: Christian Gerds Witwe (1728). 22: R. B. Carm. sol. f 27/44

346 Willkommensgedicht, Besuch Friedrich Augusts I. bei König Friedrich Wilhelm I. von Preußen in Berlin, 29. Mai 1728 Grineus, Johann: A sa majeste le roy de Pologne, Electeur de Saxe, sur son depart de Berlin au moi de Juin MDCCXXVin. Berlin: Johann Grineus (1728). 14: Hist Sax C 203/7

Kantate, Namenstag für Friedrich August I., 1728 Gottsched, Johann Christoph: Auf Sr. Königl. Maj. in Polen und Churfiirstlichen Durchl. zu Sachsen hohen Namenstag 1728 vom Schottischen Collegio Musico aufgeführet. (Landesvater! Held, August!). In: Gottsched, Critische Dichtkunst, AW, Bd. VI/2, S. 647-649.

Lobgedicht, Preisträgergedicht in der >Deutschen Gesellschaft in Leipzigs 1728 Gottsched, Johann Christoph: Wettstreit der Tugenden um die hohe Person Seiner Königl. Maj. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen etc. Friedrich Augusts, als eines vollkommenen Regenten, in einem Gedichte vorgestellet, welches im Jahr 1728 den 12. May, als an Sr. Maj. hohem Geburtstage, in der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig den Preis der Poesie erhalten hat. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf (1728). 3: Vd 832 in QK 7: 8 SVAΙΠ 860 14: Hist Sax C 1618/1 23: Qu Ν 1336/2 In: Gottsched, Critische Dichtkunst, AW, Bd. VI/2, S. 793-803.

Willkommensgedicht, Besuch Friedrich Augusts I. bei König Friedrich Wilhelm I. von Preußen in Berlin, 29. Mai 1728 Grineus, Johann: Α sa majeste le roy de Pologne, Electeur de Saxe, sur son depart de Berlin au moi de Juin MDCCXXVIII. Berlin: Johann Grineus (1728). 14: Hist Sax C 203/7

Willkommensgedicht, Besuch König Friedrich Wilhelms I. von Preußen in Dresden, Januar und Februar 1728 Kittel, Johann Gottlob: Als Ihro Königl. Majestät in Preußen, und Chur-Fürstl. Durchl. zu Brandenburg, Jhro Königl. Majestät in Pohlen, Chur-Fürstl. Durchlauchtigkeit zu Sachsen, etc. In selbst eigener Hoher Person Zu Dreßden Den 14. Januarii, 1728. Die Visite gaben, Wolte seine tieffste Devotion hierdurch bezeigen Ein allerunterthänigst-gehorsamster Knecht, Johann Gottlob Kittel, N. P. C. Dresden: Johann Conrad Stößel (1728).

347 3: Vd 814 in FK 14: Hist Sax C 233/146

Neujahrsgedicht, Neujahr 1728 und Besuch König Friedrich Wilhelms I. von Preußen in Dresden, Januar und Februar 1728 Kittel, Johann Gottlob: Bey denen beglückten ASPECTEN zum Neuen Jahre, Da Ihro Königl. Majestät von Preußen und Churfl. Durchl. zu Brandenburg, etc. Friedrich Wilhelm, In allerhöchster Person Die Königl. Pohlnische und Churfürstl Sächßische Residentz Dreßden Mit Dero Gegenwart beehreten, Wolte hiemit seine aller untertänigste Gedancken eröffnen Johann Gottlob Kittel Not. Publ. Caes. Dresden: Johann Conrad Stößel 1728. 14: Hist Sax C 233/144

Lobgedicht, Illumination für König Friedrich Wilhelm I. von Preußen in Dresden, 8. Februar 1728 Kittel, Johann Gottlob: Bey der, Wegen Höchster Gegenwart Ihro Königl. Majest. in Preussen, Friedrich Wilhelms, Und Dero Durchlauchtigsten Cron-Printzens Hoheit, In Dreßden d. 8. Februarii, Anno 1728. gehaltenen Prächtigen ILLVMINATION, Wolte Mit diesen geringen Inventionen Die allgemeine Freude vermehren helffen Ein allerunterthänigster Knecht, Johann Gottlob Kittel, Not. Publ. Caes. o. O.: (1728). 3: Vd 812 an 815 in QK 14: Hist Sax C 233/150

Leichgedicht, Tod des Enkels Prinz Joseph Augustus, 14. März 1728 Kittel, Johann Gottlob: Epitaphium, Serenissimo Saxoniae Principi Josepho Augusto, Augustissimi avi, Serenissimorum parentum, totiusque Saxoniae cum luctu, die 14. Martii, anno 1728. beatissime defuncto, devote erectum a J. G. K. [Zierleiste] Grabschrifft, Dem Durchlauchtigsten Printzen von Sachsen, Josepho Augusto/ Welcher Dem Aller-Durchlauchtigsten Herrn Groß-Vater, Denen Beyden Durchlauchtigsten Eltern, und dem gantzen Sachsen-Lande Zum größten Leidwesen Den 14. Martii, Anno 1728. höchstseeligst verschieden, unterthänigst gesetzt von Johann Gottlob Knitteln, Not. Publ. Caes. Dresden: Johann Conrad Stößel (1728). 14: Hist Sax C 296/29k

Festpoesie, Karneval-Divertissements am Dresdner Hof anläßlich des Besuchs König Friedrich Wilhelms I. von Preußen, Januar und Februar 1728 König, Johann Ulrich: Dreßdnische Carnevals-Ergötzlichkeiten, bestehend in Poetischen Einfallen über einige Königliche Schiessen, und dergleichen Schertz-und Sinn-Gedichten über die daselbst gehaltene Bauren-Wirthschafft, auf Hohen Befehl verfertiget von Johann Ulrich König, Sr. Königl. Majest. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen ge-

348 heimen Secretar und Hof-Poeten. Mit allergnädigster hiezu besonders verliehenen Königlichen Freyheit. 1728. Leipzig: Johann Friedrich Gleditschens seel. Sohn 1728. Enthält: - Poetische Einfalle und Anrede, bey dem Königlichen Schnepper-Schiessen Auf der Vestung zu Dreßden, In hoher Gegenwart Beyder Königl. Majestäten von Preussen und Pohlen, gehalten, den 25. Jan. 1728. -

Poetische Einfalle, Bey dem Königlichen Vogel-Schiessen in dem Königlichen Schießhause zu Dreßden, In Hoher Gegenwart Ihro beyder Kön. Majestäten von Preussen und Pohlen, gehalten den 6. Febr. 1728. - Schertz- und Sinn- Gedichte Über die Wirthschafft Der Frantzösischen Bauern, Italienische Comedie, Berghauer und Norwegische Bauern, Bey dem Beschlüsse Des Dreßnischen Carnevals 1728.

3: 7: 14: 23: 32:

Vd 816 in FK Poet. Germ. III 4415 Hist Sax C 233/152 Gm 59 2° Huld. ΧΠ, 1

Willkommensgedicht, Besuch König Friedrich Preußen in Dresden, Januar und Februar 1728

Wilhelms

I.

von

Lehmann, Christian Gotthard: Das von einer Aller-Durchlauchtigsten Sonne aus Preußen Bestrahlte Dreßden, Wolte Bey der Hohen und Höchst-erfreulichen Ankunfft Des AllerDurchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürstens und Herrn, HERRN Friedrich Wilhelms/ Königs in Preussen, Marggrafens zu Brandenburg, Des Heil. Rom. Reichs Ertz-Cämmerers und Chur-Fürstens, Souveränen Printzens von Oranien, Neuschatel und Valengin, zu Magdeburg, Cleve, Jülich, Berg, Stetin, Pommern, der Caßuben und Wenden, zu Mecklenburg, auch in Schlesien, zu Crossen Hertzogs, Burggrafens zu Nürnberg, Fürstens zu Halberstadt, Minden, Camin, Wenden, Schwerin, Ratzeburg und Mörs, Grafens zu Hohenzollern, Reppin, der Marek, Ravensberg, Hohenstein, Tecklenburg, Lingen, Buhren und Lehrdam, Marquis zu der Vehre und Vließingen, Herrn zu Ravenstein, der Lande Rostock, Stargard, Lauenburg, Bütau, Arley und Breda, etc. So den 14. Jan. 1728. daselbst geschähe, In allerunterthänigster Submission vorstellen Ihro Königl. Majestät Allerunterthänigst-demüthigster Knecht, M. Christian Gotthard Lehmann, SS. Theol. Stud. ο. Ο.: (1728). 14: Hist Sax C 233/148

Lobgedicht, Besuch Friedrich Augusts I. in Berlin, Mai und Juni 1728 Neukirch, Benjamin: An des Königs in Pohlen Friedrich Augusts I. Majestät. (Herr! wenn dieß schlechte Blatt, und mein gebückter Kiel.) In: Neukirch, Gedichte aus verschiedenen Schriften gesammlet und mit einer Vorrede von dem Leben des Dichters begleitet von Johann Christoph Gottscheden, 1744, S. 185-187.

349 Willkommensgedicht, Besuch Friedrich Augusts I. in Berlin, Mai und Juni 1728 Pietsch, Johann Valentin: Die Seltene Verdienste Sr. Königl. Majestät Friedrich Augustus/ Königes in Pohlen und Chur-Fürsten zu Sachsen/ Entwarff Bey Dero glücklichen Ankunfft in Berlin/ in einem Lob-Gedichte Johann Valentin Pietsch/ Königl. Preußis. HoffRaht und Leib-Medicus auch Decanus der Philosophischen Facultät in Königsberg. Ao. 1728. Königsberg: (1728). 14: Hist Sax C 217 In: Rüdiger, Das frolockende Berlin, 1728, fol. b2v-c.

Sammeldruck, Besuch Friedrich Augusts I. in Berlin, Mai und Juni 1728 Rüdiger, Johann Andreas: Das frolockende Berlin, Oder Historische Nachricht Dererjenigen öffentlichen Freudens-Bezeigungen und sinnreichen Illuminationen, Die bey hoher Anwesenheit Ihro Königl. Majestät in Pohlen, Und Dero Königl. Printzens Hoheit Daselbst angestellet worden, Nebst einem Anhange aller auf diese fröliche Begebenheit verfertigter Gedichte. Berlin: Johann Andreas Rüdiger 1728. - Anhang Aller Gedichte So bey Gelegenheit Ihro Königl. Majestät von Pohlen Reise nach den Brandenburgischen Ländern, Dero Ankunfft in Berlin und derer Denenselben zu Ehren gehaltenen öffentlichen Freudens-Bezeugungen verfertiget worden: - Universität Wittenberg·. AUgust ist da! Wie? Fühlt ihr nicht, [...]. fol. a-a3v. - Studierende der Universität Wittenberg: JAuchze! Froher Helicon [...]. fol. a3v-b. - Büchsen-Schützen-Gesellschaft Wittenberg: AUf! Leucoris, wach auf, erhebe Sinn und Haupt. [...]. fol. b-b2v. - Pietsch, Johann Valentin: Auf Ihro Königliche Majestät in Pohlen hohe Ankunfft in Berlin. Die seltenen Verdienste Ihro Königl. Majestät, etc. [...]. fol. b2v-c. - Cöper, Lüder: GRoßmächtigster August! hier liegt ein schlechtes Blat. [...]. fol. c-c3. - Volckershoven: An Sr. Königl. Majestät etc. AUgust! Du Wunder dieser Zeit!. [...]. fol. c3v-c4. - Volckershoven: An Sr. Königl. Hoheit dem Königl. Printzen. GRosser Printz der theuren Sachsen! [...]. fol. c4-c4v. - Juncker, Gottlob Friedrich Wilhelm: Frolockender Zuruff. [...] fol. c4-d2v. - Hacke, August Ferdinand: GRoßmächtigster Monarch! es zittert Hand und Kiel. [...]. fol. d2v-e2v. - Lamprecht, Jacob Friederich: GRoßmächtigster Monarch! Beglück-tester August! [...]. fol. e2v-e3v. - H. J. O.: WErfft, Grosse Fürsten! einen Blick Auf dieses schlechte Blat zurück. [...]. fol. e3v-f. - Ungnad, Johann Joachim: Durchlauchtigster Monarch, zeuch ein zu unsern Thoren. [...]. fol. f-f2. - Anderschon Renkau, G. G.: ERstaunet, Sterbliche, vorm Sternen-Pracht am Blauen. [...]. fol. f2-f3v. - Die sämmtliche Brüderschaft im Thaale zu Halle: Großmächtigster Monarch, Gesalbter der Sarmaten! [...]. fol. f4-g.

350 - [anonym]: Ein andres auf das Wasser-Stechen in der Hallorum Sprache. (LUstig ihr Creitz brawen Brider, heite iß ä freden Tog). [...]. fol. g-gv. - [anonym]: Auf die sämmtlichen Festivitäten, nach Altteutscher Art. Der Autor des Tractätgens vom Preußischen Hoff. (AUgust/ der Pohlens Scepter führt). [...]. fol. g2g2v. - Balbi: Chronodistico. [...]. fol. g2v. - Cune, L.: Bey dem Abschied Ihro Maj. von Berlin. LA Nymphe de la Spree. [...]. fol. g2v-g3v. - C. F. S. : Auf die Jagd in der Jungfer-Heyde unweit Charlottenburg. [...]. fol. g3v-g4. - Universität Frankfurt/Oder: GRoßmächtigster AUGUST, wagt man nicht allzuviel. [...]. fol. g4-h2v. - Studiosi der Universität Frankfurt/Oder: GRoßmächtigster AUGUST! ist noch ein Gnaden-Blick. [...]. fol. h2v. - [anonym]: Zwey daselbst studirende Pohlen. WAnn sich solch holder Schein am Firmamente zeiget. [...]. fol. h2v. la: Ru 14441/1 3: Vd 823 in QK

Willkommensgedicht, Durchreise Friedrich Augusts I. durch Wittenberg auf dem Weg nach Berlin, 24. Mai 1728 Studiosi der Universität Wittenberg: Als Der Aller-Durchlauchtigste Großmächtigste Fürst und Herr HERR Friedrich August König in Pohlen/ [...] Unser allergnädigster König Chur-Fürst und Herr Mit DERO längsterwünschtesten Hohen Königlichen Gegenwart A. 1728. den 24. May Die Chur-Stadt Wittenberg allergnädigst erfreueten Wolten ihre allerunterthänigste Devotion bezeugen Die Sämtlichen STVDIOSI Auf der Universität Wittenberg. Wittenberg: Christian Gerds Witwe (1728). 14: Hist Sax C 216 22: R. B. Carm. sol.f. 27/43 In: Rüdiger, Das frolockende Berlin, 1728, fol. a3v-b.

Willkommensgedicht, Durchreise Friedrich Augusts I. durch Wittenberg auf dem Weg nach Berlin, 24. Mai 1728 Universität Wittenberg: Als der Aller-Durchlauchtigste Großmächtigste Fürst und Herr HERR Friedrich August König in Pohlen/ [...] Unser allergnädigster König Chur-Fürst und Herr Auff DERO Reise nach Berlin Mit DERO Allerhöchsten Gegenwart Die ChurStadt Wittenberg A. 1728. den 24. May Allergnädigst erfreueten Bezeugte ihre allerunterthänigste Devotion Die Universität daselbst. Wittenberg: Christian Gerds Witwe (1728). 14: Hist Sax C 215 22: R. B. Carm. sol. f. 27/42

351 Willkommensgedicht, Durchreise Friedrich Augusts I. durch Wittenberg auf dem Weg nach Berlin, 24. Mai 1728 Troemer, Johann Christian: Ehn Curieuse Brief von Lustbarkeit in Dreß Als Kroße Potentat an diese Orth keweß. Ehrr Frideric Wilhelm/ Der Königck aus der Preuß/ Mit Ihre Kronen Prinß komm von Berlin kereiß. In Verß als ehn Journal an kute Freund keschrieb von Ehn lustigk Fransoß/ der mit in Dreß keblieb. Wittenberg: Johann Christian Troemer 1728. la: Ru 14441/2 3: Vd 819 812 an 819 an QK (Druckort Leipzig) 14: Hist Sax C 1048b 23: Lo 7607 (2) sowie an 7607/1 In: Rüdiger, Das frolockende Berlin, 1728, fol. a-a3v.

Willkommensgedicht, Durchreise Friedrich Augusts I. durch Wittenberg auf dem Weg nach Berlin, 24. Mai 1728 Troemer, Johann Christian: Ehn Curieuse Brief von Lustbarkeit in Dreß Als Kroße Potentat an diese Orth keweß, Ehrr Frideric. Wilhelm, Der Königck aus der Preuß, Mit Ihre Kronen Prinß komm von Berlin kereiß. In Verß als ehn Journal an kute Freund keschrieb von Ehn lustigk Fransoß der mit in Dreß keblieb. o. O.: (1728). 1/la: Yk 4201a R und Ru 14441/2 23: 7607/1

1729 Reisegedicht, Abreise Friedrich Augusts I. nach Polen, März 1729 Gottsched, Johann Christoph: Allerunterthänigste Gedancken über die im Mertz des 1729 Jahres von Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen unternommene Reise in Dero Königreich Pohlen, entworfen von M. Johann Christoph Gottscheden. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf (1729). 3: Vd 840 in FK 14: Hist Sax C 220

Willkommensgedicht, Wiederkunft Friedrich Augusts I. aus Polen, September 1729 Gottsched, Johann Christoph: Schreiben An Seine Königl. Majestät und Churfürstl. Durchlaucht. Herrn Friedrich August, König in Pohlen und Churfürsten zu Sachsen etc. etc. etc. im Jahr 1729. des M. Sept. abgelassen von Johann Christoph Gottsched, P. P. In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, Teil 1, 1730, S. 88-93.

352 Lobgedicht, Preisträgergedicht in der »Deutschen Gesellschaft in Leipzigs 1729 Juncker, Gottlob Friedrich Wilhelm: Ausführung Der Poetischen Aufgabe der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, Daß die Großmuth in allen Thaten Sr. Majestät des Königs in Pohlen und Churfiirstens zu Sachsen etc. etc. hervor blicke, wodurch Gottlob Friedrich Wilhelm Juncker, ein Mitglied gedachter Gesellschafft, den Preis auf das Jahr 1729 erhalten hat. o. O.: (1729). Zusammen mit: Kirchbach, Hanns Carl von: Rede Vom Unterschiede der Bewunderung und der Liebe. Leipzig 1729. 3: Vd 841 in FK 7: 8 SVA III 860 14: Hist Sax 1618/2

Neujahrsgedicht, Wünsche für Friedrich August I., Neujahr 1729 König, Johann Ulrich: Allerunterthänigster Neu-Jahrs-Wunsch an Ihro Königl. Majestät von Pohlen und Chur-Fürstl. Durchl. zu Sachßen, Pflicht-schuldigst überreicht von Johann Ulrich König, Königl. Geheim. Secretario und Hofpoeten. Dresden: Johann Conrad Stößel 1729. 23: Gm 4° 917

Genesungsgedicht, Genesung Friedrich Augusts I., 1729 Mackphaill, Alexander: Allerunterthänigster Glückwunsch Zu der Höchstglücklichen vollkommnen Genesung Ihro Königl. Majestät, Des Allerdurchlauchtigsten und Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ HERRN Friderich Augusts/ Königs in Pohlen/ [...] Seines Allergnädigsten Königs/ Chur-Fürstens und Herrn/ in tieffster Demuth abgestattet von Ihro Königl. Majestät allerunterthänigstem Knechte Alexander Mackphaill. Celle: Christoph Julius Hoffmann 1729. 14: Hist Sax C 219/2

Genesungsgedicht, Genesung Friedrich Augusts I., 1729 Mackphaill, Alexander: Panegyris heroica de lavdibvs Serenissimi atqve Potentissimi Principis ac Domini, Friderici Avgvsti, D. G. Poloniarvm Regis, [...] Regis, Electoris ac Domini svi clementissimi, conscripta a Sacrae Reg. Maiest. eivs servo humillimo Alexandre Mackphaill, Eqvite Britanno. Celle: Christoph Julius Hoffmann 1729. 14: Hist Sax C 219/1 (Lateinische Fassung des vorhergehenden Textes)

353 1730 Lobgedicht, an Friedrich August I. anläßlich des Feldlagers in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 [anonym]: An Sr. Königl. Majest. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Als Selbige Ihre Völcker Bey Mühlberg CAMPIREN ließen Bautzen, Cottbus, Crossen: 1730. 3: Vd 861

Sammeldruck auf das Feldlager in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 [anonym]: Das Königl. Polnische und Churfürstl. Sächsische Feld-Lager, Oder Diarium Und eigentliche Beschreibung alles desjenigen, Was in dem grossen Campement, Bey Radewitz an der Elbe, unsern Mühlberg in Sachsen Vom 31. Maji biß 27. Junii 1730. von Tage zu Tage vorgegangen. Nebst beygefiigten Kupfern und poetischen Vorstellungen. o. O. 1730. An die Beschreibung angebunden: - Kittel, Johann Gottlob: Auf das von Ihro Königl. Majest. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, etc. Bey Mühlberg in Sachsen, Im Monat Junio, Anno 1730. Angeordnete CAMPEMENT, schrieb dieses mit unterthänigster Feder Johann Gottlob Kittel, Jur. Cand. Nebst einer poetischen Beschreibung aller Guarden und Regimenter, welche ins Campement eingerücket, ingleichen ein lustiges Campement-Lied. Bl. abv. - Kittel, Johann Gottlob: Lustiges Campement-Lied, 1730. Da das grosse Campement in Zeithayn war. ungezählt. - J. F. L·: Die unbeschreibliche Vortreflichkeiten Des Allerdurchl. Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ HERRN Friederici Augusti, König in Pohlen und Churfürst zu Sachsen, etc. etc. etc. Wurde bey Gelegenheit des im Monath Junio 1730. unweit Mühlberg Errichteten CAMPEMENTS, allerunterthänigst entworfen Von J. F. L. J. U. Stud, ungezählt. - Henrici, Christian Friedrich: Über das von Sr. Königl. Maj. in Pohlen, und Churfl. Durchl. zu Sachsen, etc. Bey Zeithayn angestellte Feld-Lager allerunterthänigste Gedancken, entworffen von Christian Friedrich Henrici genannt Picander. Dresden: 1730. ungezählt. 14: Hist Sax C 1048 und Hist Sax C 1049 [Vgl. die anderen Auflagen dieser Faszikeln weiter unten],

Lobgedicht, an Friedrich August I. anläßlich des Feldlagers in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 [anonym]: ODE Sur le Camp de Glaubiz, & de Zeythan. l'An. 1730. o. O.: (1730). 3: Vd 882

354 Lobgedicht, an Friedrich August I. anläßlich des Feldlagers in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 Buchka, Johann Gottlieb: Bey dem von Ihro Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen/ HERRN Friedrich August, Im Monath Junio 1730. höchst-ruhmwürdig gehaltenen CAMPEMENT, wolte gegen seinen Allertheuersten Landes-Vater seine allerunterthänigste Devotion durch einen In Form einer BATAILLON CARREE gesetzten Reim und angehängten Glück-Wunsch bezeigen Johann Gottlieb Buchka, Typograph. Cult. ο. Ο.: (1730). 3: Vd 866

Gedicht, Feldlager in Zeithäin/Mühlberg, Juni 1730 Changement, Jean Ernst: Hier iß En Kiene Brief haus Hzeithan (!) CAMPEMENT Von ene teusch Franzoß Jean Ernest Changement. Anno 1730. o. O.: (1730). 3: Vd 869

Kantate, Geburtstag Friedrich Augusts I., 12. Mai 1730 Gottsched, Johann Christoph: Cantata welche an dem hohen Geburts-Feste Sr. Königl. Majest. in Pohlen und Churfürstl. Durchlaucht zu Sachsen wie dasselbe im Jahre 1730. den 12. May durch eine öffentliche Feyer in der Academischen Kirche zu Leipzig von der hiesigen [...] Deutschen Gesellschaft begangen war [...] musicalisch aufgeführt; im Namen der Gesellschaft entworfen von [...] Johann Christoph Gottscheden. Leipzig: Bernhard Breitkopf 1730. 3: Vd 850 an 857 in FK

Geburtsgedicht, Geburt des Enkels Franziskus Xaver, 25. August 1730 Hancke, Gottfried Benjamin: FRIDERICUS AUGUSTUS, Princeps Saxoniae Electoralis per Anagr. puriss. filius pari spes. cresce annis, gradu. saeculi voto Rex. In: Hancke, Weltliche Gedichte, Bd. 1, 2 1731, S. 4.

Lobgedicht, an Friedrich August I. anläßlich des Feldlagers in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 Henrici, Christian Friedrich: Über das von Sr. Königl. Maj. in Pohlen, und Churfl. Durchl. zu Sachsen, etc. Bey Zeithayn angestellte Feld-Lager allerunterthänigste Gedancken, entworffen von Christian Friedrich Henrici. Zweyte vermehrte und verbesserte Auflage. Mit allergnädigster Freyheit. Leipzig: 1730. 3: Vd 874a (in der ersten Auflage) 14: Hist Sax C 1048/3 und Hist Sax C 1674/46

355 Lobgedicht, an Friedrich August I. anläßlich des Feldlagers in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 J. F. L.: Die unbeschreibliche Vortreflichkeiten Des Allerdurchl. Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ HERRN Friederici Augusti, König in Pohlen und Churfürst zu Sachsen, etc. etc. etc. Wurde bey Gelegenheit des im Monath Junio 1730. unweit Mühlberg Errichteten CAMPEMENTS, allerunterthänigst entworfen Von J. F. L. J. U. Stud. ο. Ο.: (1730). 3: Vd 888 an 878 2° 14: Hist Sax C 1048 und Hist Sax C 1049/3 19: 4° Ρ germ 120 (1:9)

Lobgedicht, an Friedrich August I. anläßlich des Feldlagers in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 Kittel, Johann Gottlob: Auf das von Ihro Königl. Majest. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, etc. Bey Mühlberg in Sachsen, Im Monat Junio, Anno 1730. Angeordnete CAMPEMENT, schrieb dieses mit unterthänigster Feder Johann Gottlob Kittel, Jur. Cand. Nebst einer poetischen Beschreibung aller Guarden und Regimenter, welche ins Campement eingerücket, ingleichen ein lustiges Campement-Lied. o. O.: (1730). 3: Vd 876, 877, 877a in QK; 14: Hist Sax C 19: 4° Ρ germ. 1 2 0 ( 1 : 8 ) 32: M B , D, 2: 8a 35: E-A 306/16

Lobgedicht (Epos), an Friedrich August I. anläßlich des Feldlagers in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 König, Johann Ulrich: August im Lager, Helden-Gedicht. Erster Gesang, benannt: Die Einholung. Sr. Königlichen Majestät in Preussen allerunterthänigst gewiedmet. Exempla parabis, magna geres, dignosque etiamnum belliger actus poscit Avus. - Stativs. Sylv. L.IV. S. IV. v. 71. Mit Königl. Pohln. und Churfl. Sächs. allergn. Freyheit. Dresden: Johann Wilhelm Harpeter 1731. 7: Poet Germ. III 4430/7 14: Hist Sax C 221 23: Lo 19 2° 27: Art. Lib. XIV, q. 13 32:40, 2:3Ii

Festpoesie, Handwerkswirtschaft am Dresdner Hof während des Besuches König Friedrich Wilhelms I. von Preußen in Dresden, 1730 König, Johann Ulrich: Dreßdnische Fast-Nachts-Lustbarkeiten, Bestehend In Schertz-und Sinn-Gedichten über die daselbst, Bey Hoher Anwesenheit Ihro Königl. Maj. aus Preußen, gehaltene Handwercks-Wirthschafft, Auf Hohen Befehl verfertiget von Johann

356 Ulrich König, Sr. Königl Maj. in Pohlen und Chur-Fürstl. Durchl. zu Sachßen Geheimen Secretair und Hof-Poeten. Mit allergnädigster hierzu besonders verliehenen Königl. Freyheit. Dresden: Johann Conrad Stößel (1730). 3: Vd 855

Schäfergedicht, anläßlich des Feldlagers in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 Micrander [Ps. für Johann Gottlieb Kittel]: Schäffer-Gedichte Von dem Sächsischen CAMPEMENT bey Mühlberg. ANNO 1730. Diese Eclogam überreichet seinen resp. Gnädigen und Hochgeneigten Patronen der Autor, statt derer auf den Monat Junium schuldigen, unter dem Nahmen Micranders bishero bekannten Remarques über die neuesten Begebenheiten der Welt, als welche hinkünfftig, gewisser Umstände halber, nicht Wöchentlich, sondern Monatlich communiciret werden sollen. Dresden, Leipzig, Braunschweig: 1730. 3: Vd 886 an 883a in QK 9: Oe 484 adn. 19 [oc 346]

Lobgedicht, an Friedrich August I. anläßlich des Feldlagers in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 Pantke, Adam Bernhard: Ueber das prächtige Feldlager bey Zeithayn; im Jahre 1730. von M. Adam Bernhard Pantken, aus Schlesien. Nur Muth gefaßt! Itzt ist es Zeit, Ein hohes Heldenlied zu wagen. [...]. In: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1738, S. 3-20.

Parodie, anläßlich des Feldlagers in Zeithain/Mühlberg, Juni 1730 Troemer, Johann Christian: Des reckte Deutsch Francoss ADJEU aus kroße CAMPEMENT, Die iß keweß in Sackße Land incomparablement, ßu Ehr und ßu die kroß Plaisir vor Koenigk aus der Preuß. Darßu viel kroße Fürst und Ehrr und fremden Leut kereiß, Bey Zeithayn wie die Juni war, Ehn taus Sieb uhndert Dreyßigk Jahr, beschrieb von JEAN CHRETCEN TOUCEMENT, Und kedruck Auf Ihro Koenigklicke Majest6e in Pohl und Ihro ChurfUrstlick Durcklaucktikeit ßu Sackß Ihr kroß knädigkst SPECIELL PERMISSION. ES iß ßu verkauff In Dreßden bey Monsier Gerlach in seine Bucklad, und ßu Leipßigk bey Monsier Boetius. 1730. o. O.: (1730). 3: Vd 887 in QK 19: 4° P. germ. 120(1:6)

357 1731 Lobgedicht, an Friedric August I. anläßlich des Landtages in Dresden, 17. August bis 7. Oktober 1731 [anonym]: AUGUSTVS auf dem Throne. Sowohl bey der SOLENNen Eröffnung/ Als dem Höchstglücklichen Schluße Des Anno 1731. von 19. Aug. biß 7. Octobr. In der Königl. und Churfürstl. Residentz Dreßden Gehaltenen allgemeinen Sächsischen Land-Tages, In Poetischer Betrachtung Vorgestellet. Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, In tieffster Unterthänigkeit gewiedmet. Dresden: Johann Heinrich Schwencke (1731). 15: Hist Sax 96/7

Lobgedicht, Preisträgergedicht in der >Deutschen Gesellschaft in Leipzigs 1731 Buchka, Johann Simon: Das Lob Der Regentinnen, In einer Ode abgefaßt, Wodurch im Jahr 1731. den 12. May Den Preis der Poesie In der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig erhalten hat Johann Simon Buchka. In: Deutsche Gesellschaft: Zwo Schriften, welche In der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, auf das Jahr 1731. Die Preise der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. [...]. Leipzig: (1731). 7: 8 SVA III 860 14: Hist Sax C 1618/5 23: Qu Ν 1336

Geburtstagsgedicht, Geburtstag Friedrich Augusts I., 12. Mai 1731 Gottsched, Johann Christoph [in fremdem Namen]: An Se. Königl. Maj. in Pohlen, Herrn Friedrich August, bey dero Geburtsfeste. 1731. den 12 May. Dein Fest ist wieder da, Großmächtigster August! [...]. In: Gottsched, Gedichte, 1736, S. 539-541. In: Gottsched, Gedichte, AW, Bd. I, S. 343-346.

1732 Lobgedicht, Friedrich August I. anläßlich des Karnevals in Dresden, 1732 Gottsched, Johann Christian: Allerunterthänigste Gedanken über die von Sr. Königl. Maj. in Pohlen, und Chur-Fürstl. Durchl. zu Sachsen Im Jahr 1732. in Dero Residentz Dreßden angestellten Fastnachts-Lustbarkeiten. Entworfen von Joh. Chr. Gottsched, Poes. Prof. Extr. zu Leipzig. Dresden: Johann Conrad Stößel (1732).

358 3: Vd 904 In: Curiosa Saxonica, 46. Probe, 1732, S. 153-158.

Geburtstagsgedicht, Geburtstag Friedrich Augusts I., 12. Mai 1732 Philippi, Johann Ernst: Der eröffnete Tempel der Ehren und Vorsehung, Und die im Pallaste der Glückseeligkeit abgelegte Wünsche Vor den Höchst-beglückten Antritt des Hohen 63ten Stuffen-Jahres Ihro Königl. Majest. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Friedrichs Augusti, des Großen, In einem öffentlich-abgelesenen HeldenGedichte am 12. May 1732. allerunterthänigst vorgestellet, Von D. Johann Ernst Philippi, gebürtig aus Dreßden, Oeffentl. Prof. der deutschen Beredsamkeit auf der Königl. Preuß. Friedr. Universität zu Halle. Halle: 1732. 3: Vd 908

Geburtstagsgedicht, Geburtstag Friedrich Augusts I. und Preisträgergedicht in der >Deutschen Gesellschaft in Leipzigs 12. Mai 1732 Ziegler, Christiana Mariana von: Der Sächsischen Unterthanen Wünsche und frohe Hoffnung bey dem glücklichen Antritte des grossen Stuffenjahres Sr. Königl. Maj. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, in einem Gedichte vorgestellet, wodurch im Jahr 1732. den 12. May in der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig den Preis der Poesie davon getragen Christiana Mariana von Ziegler geb. Romanus, aus Leipzig, o. O.: (1732). 3: Vd 910 in QK 7: 8 SVA III 860 14: Hist Sax C 1619

1733 Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 [anonym]: Augustens Tod reißt Sachsen-Land bethränt In Asch und Staub darnieder, DoCH seines Prlntzens theVre Cron Vergnüget VuD erhebt es VVIeDer. Leipzig: Johann Gottlieb Bauch 1733. 3: Vd 963

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 [anonym]: Augustum den Andern König in Pohlen Chur-Fürsten zu Sachsen Beklagt Bey Seinem Hintritt als Den Andern Augustum Eine ungeschminckte Feder. Dresden: Johann Conrad Stößel 1733. 3: Vd 921 in FK 14: Hist Sax C 223/4 15: Hist Sax 96/5

359 Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 [anonym]: Aurelius hat einst ein altes Grabmahl fanden alß er in Cypem war, auff dem die Wortte stunden [Gedichtanfang] Ich habe mit Gewalt [...]. 14: Msc. Dresd. R 10, Bl. 67r-68r (Handschrift)

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 [anonym]: Betrübter Post-COURIER, unglückliche STAFFETE! Ach! Friedrich August/ der König ist nun tod. o. O.: 1733. 3: Vd 952 QK 15: Hist Sax 534

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 [anonym]: Das Durch den erfolgten unvermutheten Todes-Bruch Des alleredelsten Königs Augusti Lebens-Gebäudes bey nahe aufläßig gewordene, Jedoch aber Durch die glückliche Erhebung Des edelsten Hertzogs Augusti Lebens-Gebäudes hinwieder in erwünschten Bau gebrachte Stockwerck Sächßischer Lande, vorgestellet In Erlaubter Schicht von einem Bergmanne in Berggießhübel. Ach! Sachsens Knappschafft auf! auf! auf! Dein's Königs Schacht geht ietzt zu Hauff. Dresden: Johann Conrad Stößel (1733). 14: Hist Sax C 223/1

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 [anonym]: Das durch den Schmertzensvollen Tödtlichen Hintritt Weyland Des Aller Duchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn HERRN Friedrich Augusti Königs in Pohlen, Groß Hertzogens in Litthauen etc. des H. Rom. Reichs Ertz-Marschalln und Churfürstens auch Hertzogens zu Sachsen etc. sehr betrübte Doch aber, durch Glücklichen Regierungs Antritt Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, HERRN Friedrich Augusti des Π. Königl. Printzens in Pohlen und Litthauen etc. Hertzogs zu Sachsen etc. des H. Rom. Reichs Ertzmarschalln und Churfürstens etc. wieder aufgerichtete SachsenLand. o. O.: 1733. 3: Vd 960

Sammeldruck, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 [anonym]: Das über den Unbeschreiblichen Verlust Seines Allergnädigsten Königs und Landes-Vaters, Bey Der tieffsten Trauer im Staube und in der Asche Mit Klage-Liedern beschäfftigte Sachsen. Erste Sammlung. Anno 1733. o. O.: 1733. - [anonym]: Ihr Augen fließt und schwellt in eine Thränen-Fluth\ S. A 2v-A4v. - Kittel, Johann Gottlob: Des weyland Aller-Durchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich Augusts, Königes in Pohlen etc. etc. und Chur-Fürstens zu Sachsen etc. etc. Am 1. Febr. 1733. zu Warschau erfolgten Höchstseeligen

360 Hintritt, Beklagte in folgendem Trauer-Gedichte Ein allerunterthänigster Knecht Johann Gottlob Kittel, J. C. S. B3r-B4v. [anonym]: Das über den Unbeschreiblichen Verlust Seines Allergnädigsten Königs und Landes-Vaters, Bey Der tieffsten Trauer im Staube und in der Asche Mit Klage-Liedern beschäfftigte Sachsen. Andere Sammlung. Anno 1733. o. O.: 1733. - Hancke, Gottfried Benjamin: Als der Allerdurchlauchtigste und Großmächtigste Fürst und Herr, Herr Friedrich Augustus, König in Pohlen und Chur-Fürst zu Sachsen etc. etc. den l.Febr. MDCCXXXIII. zu Warschau Im LXm. Jahre Dero höchst-ruhmwürdigsten Alters zum größten Leidwesen aller getreuen Unterthanen das Zeitliche mit dem Ewigen verwechselte, So suchte gegen Seinen ehemaligen König, Chur-Fürsten und Herren Seine letzte allerunterthänigste Pflicht und Schuldigkeit hierdurch zu bezeugen Gottfried Benjamin Hancke. S. C 2v-C4v. [anonym]: Das über den Unbeschreiblichen Verlust Seines Allergnädigsten Königs und Landes-Vaters, Bey Der tieffsten Trauer im Staube und in der Asche Mit Klage-Liedem beschäfftigte Sachsen. Dritte Sammmlung. Anno 1733. o. O.: 1733. - Mylius, Adolf Friedrich: Davids Regenten-Spiegel, In dem Ruhmwürdigsten Leben des nunmehro Höchstseeligen AUGUST! des II. erfüllt, Und, nach Anleitung des Hundert und Ersten Psalmes, entworffen von M. Adolph Friedrich Mylius. S. Ε 2vF4v. 3: Vd 959 14: Hist Sax C 223/2

Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August II. in Freiberg und für den Erzgebirgischen Kreis, 9. Juni 1733 [anonym]: Glückwünschender Zuruff an die Stadt Freiberg, bey der [...] den Chur-Fürsten zu Sachsen [...] abgehaltenen Huldigung. Von derselben, und dem Ertz-Gebürgischen Kreyße den 9. Juni 1733. o. O.: (1733). 14: Hist Sax C 1052/21 (Aufnahme ohne Autopsie, Schimmelbefall)

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 [anonym]: In morte della maesta d'Augusto II. Re di Pollonia, Eletore di Sassonia oda. o. O., o. J. 3:949

Sammeldruck, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Budäus, Johann Christian Gotthelf: Das Glorwürdigste Leben und Die unvergleichlichen Thaten Friedrich Augusts I. Des Grossen Königs in Pohlen und Chur-Fürstens zu Sachsen Mit Oratorischer Feder entworfen und durch kurtze In dieser Andern Auflage Vermehrte Historische Anmerckungen erläutert Von D. Johann Christian Gotthelf Budäo, Chur-Fürstlichen Sächsischen Rath und Historiographo, auch Ober-Amts-Advocat. im Marggr. Ober-Lausitz. Leipzig: David Richter 1734.

361 - Anhang Einiger Trauer-Gedichte, Welche auf Ihro Königl. Majest. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Höchst-seligstes Absterben Von einigen berühmten Dichtern unserer Zeit verfertiget worden. S. 73-93: - Gottsched, Johann Christoph: Ein wahrer Held und vollkommener Regent, nach dem ungemeinen Muster Friedrich Augusts, Den Seine Verdienste Uber alle Seine Würden erhoben haben, Ist aus der Feder Prof. Poes. Extr. zu Leipzig, Herrn Johann Christoph Gottscheds geflossen [...]. S. 73-77. - Corvinus, Gottlieb Siegmund: WElch jäh-und furchtbares Geschrey Erhebet sich in unsern Linden? [...]. S. 77-80. - König, Johann Ulrich: Unterthänigste Zuschrifft An Diro Königl. Hoheit und Churfl. Durchl. zu Sachsen, Meinen Gnädigsten Herrn. Nimm mit geneigter Hand, wie Du sonst stets gethan, [...]. S. 80-84. - Henrici, Christian Friedrich: Herr, Hier bring ich meine Thränen, Tropffen der getreuen Brust, [...]. S. 85-90. - Hancke, Gottfried Benjamin: So wie, wenn sich der Tag in schwartze Nacht versteckt, [...]. S. 90-91. - [anonym]: August der Andere, ihr Menschen traget Leid! [...]. S. 91-92. 14: Hist Sax C 230. [Erste Auflage des Titels 1733, ohne Gedichtanhang: Hist Sax C 229] 15: Hist Sax 92

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Corvinus, Gottlieb Siegmund: Trauer-Ode Bey den Allgemeinen Klagen der Länder Über den Höchstschmertzlichen Hintritt Des Allerdurchlauchtigsten, Großmächtigsen Fürsten und Herrn, HERRN Friedrich Augusts, Königs in Pohlen [...] entworffen Gottlieb Siegmund Corvinus, Jur. Pract. Lips. Leipzig: Johann Christian Langenheim 1733. 3: Vd: 927 In: Budäus, Das Glorwürdigste Leben, 1734, S. 77-80.

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Gottsched, Johann Christoph: Ein wahrer Held und Vollkommener Regent, ward, nach dem ungemeinen Muster Friedrich Augusts, Den Seine Verdienste über alle Seine Würden erhoben haben, Im Merz-Monate des 1733sten Jahres mit aufrichtiger Feder entworfen, von Johann Christoph Gottscheden, Poes. Prof. Extr. zu Leipzig, und der Königl. Preuß. Soc. der Wissensch. Mitgliede. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf (1733). 3: Vd 932 in FK 15: Hist Sax 96/2 Dasselbe: Danzig: Thomas Johann Schreiber (1733). 9: Oe 484 adn. 13. [ol 535] 8°DR Biblioteka Czartoryskich Krakow: B. Cz. 123401

362 Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August II. in Leipzig, 21. April 1733 Gottsched, Johann Christoph: Sachsens völlig ersetzter Verlust, in Sr. Königlichen Hohheit und Churfürstl. Durchl. HERR Friedrich August, Königl. Prinzen in Pohlen und Litthauen [...] Im April des 1733. Jahres, bald nach der in Leipzig gnädig angenommenen Erbhuldigung, pflichtmäßig entworfen von Johann Christoph Gottscheden, P. P. Extr. Leipzig: Bernhard Christoph Breitkopf. (1733). 15: Hist Sax 96/6 In: Gottsched, Gedichte, AW, Bd. I, S. 93-102.

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Hancke, Gottfried Benjamin: Als der Allerdurchlauchtigste und Großmächtigste Fürst und Herr, HERR Friedrich Augustus, König in Pohlen und Chur-Fürst zu Sachsen etc. etc. Den 1. Febr. MDCCXXXffl. zu Warschau Im LXIII. Jahre Dero höchst-ruhmwürdigstenen Alters zum grösten Leidwesen aller getreuen Unterthanen das Zeitliche mit dem Ewigen verwechselte, So suchte gegen Seinen ehemaligen König, Chur-Fürsten und Herren Seine letzte allerunterthänigste Pflicht und Schuldigkeit hierdurch zu bezeugen Gottfried Benjamin Hancke. Dresden: Johann Wilhelm Harpeter (1733). 3: Vd 959 in QK. In: Das über den unbeschreiblichen Verlust [...] Mit Klage-Liedern beschäfftigte Sachsen, Andere Sammlung, o. O. 1733, C2v-C4v. 14: Hist Sax C 233/158

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Hancke, Gottfried Benjamin: Funeri Serenissimi ac Potentissimi Principis ac Domini Domini Friderici Augusti Regis Poloniarum et Electoris Saxoniae etc. communi subditorum luctu cal. Febr. MDCCXXXffl. Varsoviae pie demortui, ultima justa persolvere voluit, debuit Godofredeus Benjaminus Hanckius. [Kupfer]. Dresden: Johann Wilhelm Harpeter (1733). 14: Hist Sax C 223/7. (Lateinische Fassung des obigen Textes)

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Haumann, Johann Heinrich: Die Diamantene Himmels Crone Wird dort geschenckt zum Gnaden-Lohne Dem Weyland Allerdurchlauchtigsten Großmächtigsten Fürsten und Herrn/ HERRN Friedrich Augusto Könige in Pohlen/ und Chur-Fürsten zu Sachsen/ Nachdem Am 1. February 1733. früh um 5. Uhr in Warschau erfolgten schmertzlichen und gantz unvermutheten Tode und Eingange zur Himmlischen Ruhe und Seeligkeit, Solches Erweget mit allerunterthänigster devotion und respecte bey tieffster Traurigkeit, M. Joh. Heinr. Haumann. Dresden: 1733. 3: Vd 933

363 Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August II. in Leipzig, 21. April 1733 Henrici, Christian Friedrich: Auf die [...] dem Churfiirsten zu Sachsen in Leipzig geleistete Huldigung. In: Henrici, Ernst- Scherzhaffte und Satyrische Gedichte, Teil 4, 1732, S. 7-13.

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Henrici, Christian Friedrich: Über den Tod Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen etc. etc. HERRN Friederich Augustus, An Se. Königl. Hoheit, Den Durchlauchtigsten Churfiirsten zu Sachßen etc. etc. Leipzig: Johann Boetius' Tochter 1733. 3: Vd 934 in FK 14: Hist Sax C 223/6 15: Hist Sax 96/3 In: Budäus, Das Glorwürdigste Leben, 1734, S. 85-90.

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Fuhrmann, Martin: Das Glorwürdigste Gedächtnüß Des Unsterblichen Augusts, Welchen Die Nachwelt mehr bewundern, als erkennen wird, Wurde An Ihrer Höchstseel. Majest. allgemeinen Gedächtnüß-Tage in tieffster Devotion verehret von Martinus Fuhrmann, Maitre de Morales bey der Ritter-Academie. Anno 1733. den 14. April. Dresden: Johann Conrad Stößel (1733). 3: Vd 930

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Innschrift Auf den Todes-Fall Ihro Königl. Majest. in Pohlen und Churfl. Durchl. in Sachsen Friedrich Augusti. 3: Vd 959 in QK [In: Das über den unbeschreiblichen Verlust [...] Mit Klage-Liedern beschäfftigte Sachsen, Andere Sammlung, o. O. 1733, C4v-D4v.]

Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August II. in Freiberg, 9.Juni 1733 Kirchbach, Hanns Carl von: Als Das gesammte Ertz-Gebürge, Bey Sr. Königl. Hohheit etc. HERRN Friedrichs August, Königl. Printzens in Pohlen und Litthauen etc. Hertzogens zu Sachßen, Jülich, Cleve und Berg, [...] Eingenommenen Erb-Huldigung in Freyberg, Den 9ten Junii 1733. wiederum erfreuet wurde, überreichet dieses, Bey einem Bergmännischen Aufzuge, In tieffster Unterthänigkeit Im Nahmen Der sämtlich Freybergischen Berg-und Hütten-Knappschafft, Hanns Carl von Kirchbach, Berg-Commißien-Rath und Assessor bey dem Ober-Berg-Amt in Freyberg. Freiberg: Christoph Matthäus (1733). 14: Hist Sax C 290/21

364 Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Kittel, Johann Gottlob: Des weyland Aller-Durchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn, Hrn. Friedrich Augusts, Königes in Pohlen etc. etc. und Chur-Fürstens zu Sachsen etc. etc. Am 1. Febr. 1733. zu Warschau erfolgten Höchstseeligen Hintritt, Beklagte in folgendem Trauer-Gedichte Ein allerunterthänigster Knecht Johann Gottlob Kittel, J. C. Dresden: Johann Conrad Stößel (1733). 14: Hist Sax C 223/3 15: Hist Sax 102 3: Vd 959 in QK [In: Das über den unbeschreiblichen Verlust [...] Mit Klage-Liedern beschäfftigte Sachsen, Erste Sammlung, o. O. 1733, B3r-B4v.]

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Kittel, Johann Gottlob: Über das Schwartze Dreßden Wolte, nach öffentlich-angelegter HofTrauer, wegen Absterbens Friederich Augusts, Glorwürdigsten Königs von Pohlen und Churfürstens zu Sachsen, Seine Gedancken in gebundenen Zeilen entwerfen Johann Gottlob Kittel, J. C. Dresden: Johann Conrad Stößel 1733. 14: Hist Sax C 223/5

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 König, Johann Ulrich: Trauer-Gedicht über das Absterben Seines Allergnädigsten Herrn, Friederich Augusts, Königs von Pohlen und Churfürstens zu Sachsen, Am Tage Der zum erstenmahl öffentlich-angelegten Hof-Trauer unterthänigst überreicht von Johann Ulrich König, Sr. Königl. Hoheit von Pohlen, und Churfl. Durchl. zu Sachsen Hof-und Ceremonien-Rath. Dresden: Johann Conrad Stößel 1733. 3: Vd 938 in FK 7: 4° Poet. Germ. III 4435 14: Kriegs vertust 15: Hist Sax 96/1 21: Dk XI 21.4

Reiseglückwunsch, Abreise Friedrich August II. nach Polen zur Krönung, 1733 Ludwig, Christian Gottlieb: Als Sr. Königl. Majestät Friedrich August im Jahre 1733 zu Dero Krönung in Pohlen sich verfüget. In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 3. Teil, 1739, S. 3-7.

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Mylius, Adolf Friedrich: Davids Regenten-Spiegel, In dem Ruhmwürdigsten Leben Des nunmehro Höchstseeligen AUGUSTI des Π. erfüllt, Und, nach Anleitung Des Hundert

365 und Ersten Psalmes, Entworffen von M. Adolph Mylius. Dresden: Johann Christoph Krause 1733. 3: Vd 945

Leich- und Huldigungsgedicht, Tod Friedrich Augusts I. und Thronbesteigung Friedrich Augusts II., Februar 1733 Nostitz, Carl Gottlieb von: Verflößte Thränen- und Ergäntzte Freuden-Perlen, Bey der Weyland Ihro Königl. Majestät in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen, etc. etc. Friederich Augusto, Glorwürdigsten Andenckens, d. 14. April. A. MDCCXXXIII. gehaltenen hohen Gedächtniß-Predigt, und Tages darauf An Ihro Königl. Hohheit und Churfiirstl. Durchl. zu Sachsen, etc. etc. Friederich Augustum, erfolgten frohen Huldigung, In allerunterthänigster Devotion überliefert Von Carl Gottlieb von Nostitz, jun. aus dem Hause Ullersdorff, Eqv. Lusat. Super. Dresden: Johann Wilhelm Harpeter (1733). 3: Vd 948

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Roloff, Georg Ludwig: Thränen der über ihren unersetzlichen Verlust Hochbetrübten Musen Bey der erblaßten Leiche Friedrichs Augusti Königs in Pohlen und ChurfUrstens zu Sachsen etc. etc. etc. Ihres großmächtigsten Beschützers unterthänigst und wehmüthigst in einer ansehnlichen Versamlung zu Berlin ausgeschüttet, durch Georg Ludwig Roloff/ den XV. Mertz 1733. Nach dem Berliner Exemplar. Dresden: Peter Georg Mohrenthal 1733. 3: Vd 956 an 958 in QK 14: Hist Sax C 1052/5

Huldigungsgedicht, Erbhuldigung für Friedrich August II. in Leipzig, 21. April 1733 Schellhafer, Heinrich Gottlieb: Seiner Königl. Hoheit und Churfl. Durchlauchtigkeit Friedrich August dem Andern, nach empfangener Huldigung zu Leipzig. In: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 2. Teil, 1734, S. 15-23.

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Triller, Daniel Wilhelm: Der Todt AVgUSTI, des Grossen/ Königs in Pohlen und Churfürstens zu Sachsen/ Mehr beseuffzet, als besungen, von D. W. T. [...] Frankfurt am Main: Reinhard Eustachio Möller 1733. 3: Vd 962

366 Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Universität Leipzig: Ivsta Serenissimo et Potentissimo Principi ac Domino Friederico Augusto Regi Poloniarum [...] reliqva Domino qvondam vere clementissimo Warsoviae die I Febrvarii defvncto ex pietate peracta die XIV Aprilis MDCCXXXIII ab Academia Lipsiensi. Leipzig: Johann Christoph Langenbein (1733). 3: Vd 926

Lobgedicht, Trauerfeierlichkeiten für Friedrich August I. und Huldigung für Friedrich August II. an der Leipziger Universität, 21. April 1733 Universität Leipzig: Verae lvce spei patriae favsto omine natvm Regiae Celsitvdinis Principem Serenissimvm ac Potentissimvm Dominvm Dominvm Fridericvm Avgustvm Regivm Poloniae [...] Patriae Patrem indvlgentissimvm Lipsiae D. XXI. Apr. MDCCXXXIII. solemni ivrisivrandi religione obstrictissima fide accipit veneratvr ac svbmississimo cvltv salvere ivbet Academia Lipsiensis. Leipzig: Christian Langenheim (1733). Universitätsarchiv Leipzig: Rep Π/XIV Bl. 57-60.

Leichgedicht, Tod Friedrich Augusts I., 1. Februar 1733 Zufriedenstein, Leander von: Die Thränen Der weinenden CALLIOPE Bey Dem Geheiligten G r a b m a h l Ihres Unvergleichlichen AUGUSTI Auffgefasset Durch die Feder Leanders von Zufriedenstem. Anno 1733. (Breslau): Ernst Christian Brachvogels Witwe (1733). 14: Hist Sax C 233/160.

Undatierte Gedichte Willkommensgedicht, Reise der »Landes-Herrschaft« (Friedrich August I. ?) ins Erzgebirge, ohne Jahr [anonym]: Unterthänigster Glückwunsch zu unserer Durchlauchtigsten Landes-Herrschaft Ertzgebürgischen Reise! Von denen Crandorfischen Kindern. 14: Msc. Dresd. e 107/3 (Handschrift)

Bittgedicht, an Friedrich August I. Gottsched, Johann Christoph [in fremdem Namen]: An Se. Königl. Majest. in Pohlen, Friedrich August. Zwey Monat sind es fast, ο gnädigster August. [...]. In: Gottsched, Gedichte, 1736, S. 441-544.

367 Lobgedicht auf Friedrich August I. Hancke, Gottfried Benjamin: Fridericus Augustus, Dei Gratia Rex Poloniae, & Elector Saxoniae. (lateinisch und deutsch.) In: Hancke, Weltliche Gedichte, Bd. 1,21731, S. 2-3.

Willkommens- und Reisegedicht, Ankunft Friedrich Augusts in Dresden und Abreise, ohne Jahr (zwischen 1694-1708) Wendel, Wolf Dietrich: Das Über der Königlichen Ankunfft Und Glücklichen Abzug Frolockende Dreßden/ Als Der Allerdurchläuchtigste und Großmächtigste Fürst und Herr/ HERR Friedrich Augustus/ König in Pohlen/ [...] Glückwünschend daselbst beehret wurde. Aller Christ-mildigsten Hertzens ergebenster Diener M. Wolf Dietrich Wendel. P. P. P. etc. Dresden: Johann Friedrich Schrötell o. J. 22: R. B. Carm. sol. f. 27/46

Lobgedicht, an Friedrich August I. [anonym]: [»L'Auteur est le Conseiller de la Cour Mr. Mennemann«]: Kommt Musenkinder all heran [...]. o. J. 14: Msc. Dresd. R 10, Bl. 98r-99v (Handschrift)

Willkommensgedicht, Rückkehr Friedrich Augusts I. nach Sachsen 1699 [anonym]: Das Über der Königlichen Ankunfft Frolockende Dresden Als Der Allerdurchläuchtigste und Großmächtigste König/ Fürst und Herr/ HERR Friedrich Augustus/ Hertzog zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ auch Engern und Westphalen/ des Heil. Rom. Reichs Ertz-Marschall und Churfürst/ Landgraff in Thüringen/ Marggraff zu Meissen/ auch Ober-und Niederlausitz/Burggraff zu Magdeburg/ Gefürsteter Graff zu Henneberg/ Graff zu der Marek/ Ravensberg/ und Barby/ Herr zu Ravenstein/ etc. etc. Glückwünschend daselbst empfangen wurde; Aller Christmildesten Hertzen Dienstwilligster Diener. Dresden: Johann Heinrich Schwencke (1699). 3: Vd 653

Lobgedicht, Wahl Friedrich Augusts I. zum König in Polen als August II., 27. Juni 1697 Stahel, Johann Simon: Höchst Triumphirlich-und Freuden-volles Ehren-Gedicht/ Deß Durchleuchtigsten Regierenden Chur-Fürsten und Herrn/ Hrn. Friedrich August Hertzogen zu Sachsen/ Welcher diß 1697. Jahr im Mon. Julio/ in der Kön. Pohln. ResidentzStadt Warschau von allen Magnaten/ Reichs-Fürsten und gesambten Adels glorwürdig zum Pohlnischen König erwählet und erkiesen worden/ Im Thon: Fama lasse deine Strahlen etc. o. O.: 1697. 3: Lf 365

368 Huldigungsgedicht, Thronbesteigung Friedrich Augusts I., 27. April 1694 [anonym]: Fried-Segen-Heyl-und Glücks-Vermehrung/ Dem Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ HERRN Friedrich Augusten/ Hertzogen zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ auch Engern und Westphalen/des Heil. Rom. Reichs Ertzmarschalln und Churfiirsten/ Landgraffen in Thüringen/ Marggraffen zu Meissen/ auch Ober-und Nieder-Lausitz/ Burggrafen zu Magdeburg/ Gefürsteten Graffen zu Henneberg/ Graffen zu der Marek/ Ravensberg und Barby/ Herrn zum Ravenstein/ etc. etc. Seinem gnädigsten Herrn/ Alß Sr. ChurFürstl. Durchl. Nach'dem zwar frühzeitigen/ iedoch höchstseeligsten/ am 27. April, dieses lauffenden 1694sten Jahres in Dero Residentz Dreßden aus dieser mühseligen Welt erfolgtem Abschiede Dero hertzgeliebten älteren Herrn Bruders/ Des weyland auch Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn/ Herrn Johann Georgen des IVten/ Hertzogs zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ auch Engern und Westphalen/ des Heil. Rom. Reichs Ertz-Marschalls und Chur-Fürstens/ auch Burggafens zu Magdeburg/ etc. Den hohen Thron der Reichs-Chur-Würde erstiegen/ Wird mit nachgesetzten Zeilen/ Worinnen die höchstgesegnete Ausbreitung des hohen Chur-Sächs- und Chur-Brandenburgischen Geblüths durch alle Königreiche in Europa angeführet/ Aus untertänigster Devotion gehorsamst erwünschet von einem DeRo Getreuesten Unterthanen. Dresden: Johann Riedel (1694). 3: Vc 5422

2.

Quellenverzeichnis

2.1. Handschriften und Archivalien Acta: Das Absterben und die gehaltenen Exequien Sr. Königl. Maj. in Pohlen und ChurFürstl. Durchl. zu Sachsen, Friderici Augusti I. betr. Ergangen bey e. Löbl. Universität Leipzig Anno 1733. (Universitätsarchiv Leipzig: Repert. II/XIV, No 16). Acta: Die Erbhuldigung der Königl. Hoheit und ChurFürstl. Durchl. zu Sachsen Herrn Herzogs Friderici Augusti II betref. Worinnen zugleich Ein Gratulations-Schreiben an Sr. Königl. Maj. Fridericum Augustum II. wegen dero Erhebung zur Pohln. Cron. und dergleichen an Ihro Maj. die Königin. Ergangen bey E. Löbl. Universität Anno 1733. (Universitätsarchiv Leipzig: Repert. II/XIV, No 17). Acta: Die vom Hr. Johann Christoph von Ponickau in memoriam Electionis Potentissimi Regis Polinarum Friderici Augusti am 5ten Octobr 1736. gehaltener Orationem solennem betref. Begangen von E. Löbl. Universität Leipzig de Anno 1736. (Universitätsarchiv Leipzig: Repert II/XIV, No 19). Acta: Ihrer Königl. Maj. in Pohlen, Herrn Augusti II glücklich erfolgte Crönung zu Crackau betr. ao. 1697. (Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden: Loc. 3687). Acta: Sr. ChurFürstl. Durchl. zu Sachsen etc. Herzogs Friderici Augusti Gelangung zur Pohlnischen Cron. Ergangen bey E. Löbl. Universität Leipzig Anno 1697. (Universitätsarchiv Leipzig: Repert II/XTV, No 11). Akta: Geburtstage u. a. Feste im Kurfürstlichen Haus, Neujahrsglückwünsche, Trauerfeierlichkeiten u. a. 1691-1775, 1781, 1782. (Universitätsarchiv Heidelberg: A 001, X, 4, Nr. 1 (Gratulationen 1691-1717). Begrüßungsgedichte in deutscher und lateinischer Sprache für den Kronprinzen Johann Georg III. von verschiedenen Autoren. In: Churprinzl. Sächsiche Heyrathsacten 1662-1666. (Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden: Loc. 1055). Beilagen zur Fiskals-Rechnung 1608-1658, 1658-1660. (Universitätsarchiv Heidelberg: A281/1). Bestallung Vor den Geh. Secretarium und Hof-Poeten Johann Ulrich König. 30. März 1720. (Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden: Geheimes Kabinett Loc 378, Bl. 101-105). Das dem Geh. Secretario und Hof-Poeten, König, ertheilte Praedicat eines Hof- und Ceremonien-Raths. Ao. 1732. (Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden: Geheimes Kabinett Loc 378, Bl. 107-115). Das zuZeythayn zu haltende große Campement bei. Ao. 1729. (Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden: Loc 1056, Vol. I, Gedichte).

370 Des Gen. Feld-Marschalls Heinrich Graf von Flemmings gehabte Correspondenz mit Henrici, Studiosus in Leipzig. 1727/1728. (Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden: Loc. 661, Bl. 159-170). Gottsched-Korrespondenz, Bd. I. (Universitätsbibliothek Leipzig). Brief J. U. König an Gottsched, 14.7.1728. Bd. I, 65 (34). Brief J. U. König an Gottsched, 1.8.1728. Bd. I, 69 (36). Brief J. U. König an Gottsched, 10.1.1729. Bd. I, 94 f. (49). Brief J. U. König an Gottsched, ohne Datum. Bd. 1,98f. (51). Brief J. U. König an Gottsched, 29.2.1729. Bd. I, 105 f. (122). Brief J. U. König an Gottsched, ohne Datum, (1729). Bd. I, 122 (63). Brief J. U. König an Gottsched, 26.9.1729. Bd. I, 143 ff. (76). Brief J. U. König an Gottsched, 22.10.1729. Bd. I, 145f. (760). Brief J. U. König an Gottsched, 28.11.1729. Bd. 1,154ff. (81). Brief J. U. König an Gottsched, 4.12.1729. Bd. I, 159ff. (84). Brief J. U. König an Gottsched, 9.1.1730. Bd. I, 172f. (91). Brief J. U. König an Gottsched, 27.3.1730. Bd. I, 210 (110). Brief des Bruders v. J. U. König an Gottsched, 21.4.1730. Bd. I, 233f. (121). Brief Simon Buchka an Gottsched, 21.11.1731. Bd. II, 119ff. (235). Ihrer Königl. Maj. in Pohlen, Herrn Augusti II glücklich erfolgte Crönung zu Crackau betr. Ao. 1697. (Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden: Loc. 3687, Fol. 160-181). Konzepte zu Senatsprotokollen. (Universitätsarchiv Heidelberg: A 160/ 33, 1659-1660). Über die Heimführung des ChurPrinzens zu Sachsen Herrn Friedrich Augustus Frau Gemahlin Frauen Marien Josephen, in Dresden 1719 nebst dabey gehaltenen Festivitäten. Vol. I u. II. (Sächsisches Hauptstaatsarchiv Dresden: OHMA 20 a, b. Vertrautes Görlitzer Collegium Poeticum: Miscellaneorum Poeticorum 1697-1724. Tom. IVII. (15: Rep. VI, 16 b).

2.2. Gedruckte Quellen Bei seltenen regionalen Gelegenheitsschriften und Zeitschriften werden die Standorte nachgewiesen. Es werden die im Leihverkehr üblichen Siglen verwendet. [anomym]: Spezification Derer Festivitaeten, So bey ietzigen Carneval an dem Königl. Pohln. und Churfl. Sächß. Hofe/ Bey Hoher Anwesenheit Ihro Hoch-Fürstl. Durchl. Des Herrn Marggraffens zu Brandenburg-Bayreuth/ gehalten worden 1714. Mit Königl. Pohln. und Churfl. Sächß. Freyheit. Dresden (1714). (14: Hist Sax C 233/68). [anonym]: Betrübte Nachricht von dem höchstseeligsten Absterben Ihro Königl. Majestät Der Allerdurchlauchtigsten Königin von Pohlen und Churfürstin von Sachsen/ Christiana Eberhardina gebohrne Maggräfin von Brandenburg Bayreuth/ wie selbige auff dem Schloß Pretsch/ d. 5. Sept. 1727. Zu Des gantzen Landes ungemeiner Betrübniß/ Nachdem unumschränckten Willen GOttes erfolget ist. o. O. (1727). (14: Hist Sax C 1056/6d). [anonym]: Das Jauchzende Sachsen, d. i. Ausführliche Relation Der besonderen Merckwürdigkeiten die sich bey dem magnifiquen Königl. Pohlnischen und Chur-Fürstl. Sächsischen Lust-Campement bey Mühlberg in Sachsen Anno 1730. vom 30. Maij bis 28.

371 Junii täglich zugetragen, Nebst Umständlicher Beschreibung der Beschaffenheit des Haupt-Lagers, Lagers der Armee, der grossen Jagd, u. a. m. Zum beständigen ruhmwürdigen Andencken entworffen von einem Der Denen Lustbarkeiten Selbst mit beygewohnet. Neustadt 1730. (45: Β ΙΠ 2gd 65). [anonym]: Das über der Ankunfft Ihro Königlichen Majestät in Pohlen und Chur-Fürstl. Durchl. zu Sachsen etc. HERRN Friedrich Augusts d. 24. Maji Anno MDCCXXVIII Frohlockende Wittennberg. Wittenberg 1728. (14: Hist Sax Η 708.). [anonym]: Der über das Sachsen Land aus dem Grabe klagende Lutherus. o. O. 1697. (3: Vd 1077). [anonym]: Die weinende Rachel über den schweren Abfall ihres geliebten Sohnes, o. O. (1696). (3: VD 1079). [anonym]: Inschrift auf die Dreßdnische Carneval- und Redouten- Lust, Am Königl. Pohlnischen und Churfürstl. Sächßischen Hofe. o. O. 1725. (14: Hist Sax 1056/5d). [anonym]: Kurtzer doch wahrhaffter Bericht von Denen Wahl-Salb- und Krönungs-Ceremonien Derer Könige in Pohlen, Nebst den gegenwärtigen Zustand von Sachsen, worinnen eine gründliche Beschreibung Des Chur-Fürstenthums Sachsen und incorporirten Ländern, deren Gräntze und Natur-Gaben/ wie auch des Natureis derer Einwohner, und der Regierungs-Form von einer unpartheyischen Feder entworffen. o. O. 1733. (14: Hist Sax C 1622). [anonym]: Moralische Betrachtung Über den Höchst-schmertzlich-betrübten Todes Fall Der Allerdurchlauchtigsten und Großmächtigsten Königin von Pohlen und Churfürstin zu Sachsen etc. etc. Christiana Eberhardina (Welcher sich Zu Pretsch den 5. Sept. 1727. früh gegen 2. Uhr ereignet) Darinnen Dieselbe Als die Krone Der Gottesfürchtigen und tugendhafften Churfiirstinnen in Sachsen, vorgestellet wird. Wittenberg 1727. (14: Hist Sax C 1056/9). [anonym]: Ode, Serenissimi atqve Potentissimi Domini Friderici Avgvsti Poloniarvm Regis Saxoniaqve Electoris Avspicatissimvm natalem die XII. maii MDCCXXXVII solemni oratione in templo academico Lipsiensi D. Johanne Florente Rivinio, P. P. celebrante concentibvs mvsicis decantata. Leipzig (1727). (14: Hist Sax C 233/118). [anonym]: Vollständige Beschreibung Derer Vermählungs-CEREMONIEN, und Abreise Der Durchlauchtigsten Ertz-Hertzogin/ Hertzogin zu Sachsen/ Frauen Maria Josepha/ Mit Ihro Hoheit/ Herrn Friederich August/ Königl. Pohlnisch- auch Sächsischen ChurPrintzen; So vom 19. biß 22. August. 1719. in Wien beschehen. Cum censura et approbatione. Nach dem zu Wien gedruckten Exemplar, o. O. (1719). (9: oe 484 adn. 9 [oc 345] 8° DR). Abkündigung Der Weiland Ihro Königl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen, Glorwürdigsten Andenckens, Am 14. April Anno 1733 zu haltende Gedechtnüß-Predigt, sammt dem darzu vorgeschriebenen Text, und deren Sprüchen, auch abzusingenden Liedern, und Ordnung des Gottesdienstes. Dresden o. J. (1733). (14: Hist Sax Κ 9m/28). Alciatus, Andreas: Emblematum Libellus. Paris 1542. Neudruck Darmstadt 1987. Allgemeines Gebet, Welches nach der Weiland Ihro Königl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen, Glorwürdigsten Andenckens, Am 14. April Anno 1733 zu haltende Gedechtnüß-Predigt, soll abgelesen werden. Dresden o. J. (1733). (14: Hist Sax Κ 9 m/29). Aristoteles: Dichtkunst. Ins Deutsche übersetzt. Mit Anmerkungen, und besonderen Abhandlungen versehen, von Michael Conrad Curtius. Hannover 1753. Reprint Hildesheim, New York 1973. (Documenta Semiotica Serie 2, Litteraria).

372 Nikomachische Ethik. Übersetzt und mit einem Nachwort versehen von Franz Dirlmeier. Anmerkungen von Ernst A. Schmidt. Stuttgart 1990. (RUB 8586). Rhetorik. Übersetzt, mit einer Bibliographie, Erläuterungen und mit einem Nachwort von Franz G. Sieveke. München 1980. (UTB 159). Becher, Johann Joachim: Politischer Discovrs, Von den eigentlichen Vrsachen/ deß Auffund Abnehmens der Städt/ Länder und Republiken/ In specie, Wie ein Land Volckreich und Nahrhafft zu machen/ und in eine rechte Societatem civilem zu bringen. Auch wird von dem Bauren-Handwercks und Kauffmannstand/ derer Handel und Wandel/ Item, Von dem Monopolio, Polypolio und Propolio, von allgemeinen LandMagazinen/ -Niederlagen/ Kauffhäusern/ Montibus Pietatis, Zucht- und Werckhäusern/ Wechselbäncken und dergleichen außführlich gehandelt. Frankfurt 2 1673. Beier, Adrian: Kurtzer Bericht/ von Der Nützlichen und Fürtrefflichen Buch-Handlung/ und Deroselben Priviligien. Jena 1690. Bergmann, Michael: Deutsches Aerarium Poeticum Oder Poetische Schatzkammer [...]. Landsberg a. d. Warthe 1657. Neudruck Hildesheim 1973. Berne, Gerhard Josef: Carmina. o. O. 1754. Besser, Johann von: Des Herrn von Bessere Schrifften, Beydes In gebundener Rede; Erster Theil. Ausser des Verfassers eigenen Verbesserungen, mit vielen seiner noch nie gedruckten Stücke und neuen Kupfern, Nebst dessen Leben und einem Vorberichte [...]; Zweiter Theil [...] Nebst einer Untersuchung Von der Beschaffenheit der einsylbigen Wörter in der teutschen Ticht-Kunst, ausgefertiget von Johann Ulrich von König. Leipzig 1732. Beyträge zur Critischen Historie der Deutschen Sprache, Poesie und Beredsamkeit. Hrsg. von einigen Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft in Leipzig. Begründet von Johann Christoph Gottsched u. Johann Georg Lotter, fortgeführt von Johann Christoph Gottsched. 32 Stücke in acht Bänden, Leipzig 1732-1744. Neudruck Hildesheim, New York 1970. Birken, Sigmund von: Die Tagebücher des Sigmund von Bircken. Bearbeitet von Joachim Kröll. 2 Tie., Würzburg 1971. (Quellen und Darstellungen zur fränkischen Kunstgeschichte, Bd. 5). Teutsche Rede-bind und Dicht- Kunst/ oder Kurze Anweisung zur Teutschen Poesy/ mit Geistlichen Exempeln: verfasset durch ein Mitglied der höchstlöblichen Fruchtbringenden Gesellschaft Den Erwachsenen. Samt dem Schauspiel Psyche und Einem Hirten-Gedichte. Nürnberg 1679. Bodin, Jean: Sechs Bücher über den Staat. Hrsg. von P. C. Mayer-Tasch, übersetzt und mit Anmerkungen versehen von Bernd Wimmer. 2 Bde., München 1981/1986. Bohse, August: Gründliche Anleitung zu Teutschen Briefen/ Nach den Haupt-Regeln der teutschen Sprache eröffnet [...] mit einer Jetzt üblichen Titvlatvr und allerhand BriefMustern erläutert Von Talandern. Jena 1706. Reprint Kronberg Ts. 1974. (ScriptorReprints). Neu-Erleuterter Brieffsteller/ Das ist: Gründliche Anweisung/ wie ein geschickter deutscher Brief so wohl an Standes-Personen und Cavalliere/ Krieges-Bediente/ Gelehrte und Kauffleute/ als auch an Frauenzimmer abzufassen/ [...]. Leipzig 1697. Neuerläuterte Deutsche Redekunst und Briefverfassung, o. O. (1699). Boria, Johannes de: Moralische Sinn-Bilder/ Von Ihme vor diesem in Spanisch geschrieben/ nachmahls in Lateinisch/ nunmehro aber wegen seiner Vortrefflichkeit in die HochTeutsche Sprache übersetzet/ von Georg Friedrich Scharffen. Berlin 1698.

373 Boterus, Johannes: Gründlicher Bericht/ Von Anordnung guter Policeyen vnd Regiments: auch Fürsten vnd Herren Stands. Sampt Gründlicher Erklärung der Vrsachen/ wodurch statt/ zu Auffnehmen vnd Hochheiten kommen mögen [...]. Straßburg 1603. Spiegel Hoher Fürstlicher Personen, darinnen dreyer fürtrefflicher fürstlicher [...] Potentaten und tapferer Kriegshelden, benambtlich Alexandri Magni, Cai Julii Caesaris, Scipionis Africani Leben und ritterliche Thaten [...] vorgestellet u. [...] aus ital. in teutsche Sprach ubergesetzet u. nun zum andern mal gebessert. [...] Lübeck 1603. Breitinger, Johann Jacob: Critische Abhandlung von der Natur, den Absichten und dem Gebrauche der Gleichnisse. Zürich 1740. Faksimiledruck mit einem Nachwort hrsg. v. Manfred Windfuhr. Stuttgart 1967. (Deutsche Neudrucke. Reihe: Texte des 18. Jahrhunderts). -

Critische Dichtkunst. Zürich 1740. Faksimiledruck mit einem Nachwort von Wolfgang Bender. 2 Bde., Stuttgart 1966. (Deutsche Neudrucke. Reihe: Texte des 18. Jahrhunderts).

Buchner, August: August Buchners Kurzer Weg-Weiser zur Deutschen Tichtkunst/ Aus ezzlichen geschriebenen Exemplarien ergänzet/ mit einem Register vermehret/ und auff vielfältiges Aussuchen der Studierenden Jugend izo zum ersten mahl hervorgegeben durch M. Georg Götzen. Jena 1663. Budäus, Johann Christian Gotthelf: Das Glorwürdigste Leben und Die unvergleichlichen Thaten Friedrich August I Des Grossen Königs in Pohlen und Chur-Fürstens zu Sachsen mit Oratorischer Feder entworfen und durch kurtze In dieser Andern Auflage Vermehrte Historische Anmerckungen erläutert. Leipzig 1734. Camerarius, Joachim jun.: Symbolorvm et emblematvm ex re herbaria desvmtorvm centvria vna collecta a Ioachimo Camerario Medico Norimberg. In qvibus rariores Stirpium proprietates historiae ac Sententiae memorabiles non paucae breuiter exponuntur. Nürnberg 1590. Symbolorvm et emblematvm ex animalibvs qvadrvpedibvs desvmtorvm centvria altera collecta. Α Ioachimo Camerario Medico Norimberg. Exponuntur in hoc libro rariores tum animalium proprietates tum historiae ac sententiae memorabiles. Nürnberg 1595. Symbolorvm et emblematvm ex volatilibvs et insectis densvmtorvm centvria tertia collecta a Ioachimo Camerario Medico Norimberg. In qva mvltae rariores proprietates ac historiae et sententiae memorabiles exponvnatvr. Nürnberg 1596. Symbolorvm et emblematvm ex aquatilibus et reptilibvs desumptorum centuria quarta a Joachimo Camerario Medi. Nor. coepta: absoluta post eius obitum a Ludouico Camerario JC. to Joach. Fil. In qua itidem res memorabiles plurimae exponuntur. o. O. 1605. Canitz, Friedrich Rudolph Freiherr von: Des Freyheim von Canitz Gedichte, Mehrentheils aus seinen eigenhändigen Schrifften verbessert und vermehret. Mit Kupfern und Anmerckungen, Nebst dessen Leben und Einer Untersuchung Von dem guten Geschmacke in der Dicht- und Rede-Kunst, ausgefertiget von Johann Ulrich König. Berlin und Leipzig 1727. Gedichte. Herausgegeben von Jürgen Stenzel. Tübingen 1982. (Neudrucke deutscher Literaturwerke, Neue Folge, Bd. 30). Catalogue Universalis, sive disignatio eorum librorum, qui hisce nundinus [...] francfurtensibus et lipsiensibus anni [...] vel novi, vel emendatiores et auctiores prodierunt, aut poserunt sunt prodituri. Das ist: Verzeichnis derer Bücher, So in der Franckfurter und Leipziger [...] Messe des jetzigen [...] Jahres entweder ganz neu, oder sonsten verbes-

374 sert, wieder aufgelegt und gedrucket worden sind, auch ins künfftig noch heraus kommen sollen. In der Großischen Buch-Handlung unter Herrn Doct. Schultzbergers Hause in der Grimmischen Gasse zu finden. Cum gratia et privilegio speciali Serenissimi et Potentissimi Regis Polonorum et Electoris Saxon. Leipzig Johann Große seel. Erben 1719-1734.[=Benutzte Jahrgänge]. Verfilmung der Kataloge der Buchmessen der Ausgabe Leipzig bei Grosse, Olms-Microfilm. Hildesheim 1985. Cicero, Marcus Tullius: De inventione. Lateinisch-Englisch. Cambrigde 1668. (Cicero in twenty-eight Volumes, V. II). Clodius, Christian: Schediasma de Instituto Societatis Philoteutonicae-Poeticae, quae sub praesidio viri magnifici atque excellentissimi, amplissimi consultissimi Dn. D. Johann. Burchardi Menckenii, consilarii et historiographi regii, historiarum professoris publici, majoris principum collegii collegiati, et Societatis regiae Anglicanae socii, hic Lipsiae congregatur. Leipzig 1722. (15: BST 4° 13). Codex Augusteus oder Neuvermehrtes Corpus iuris Saxonici. Hrsg. v. Johann Christian Lüning. 3 Bde., Leipzig 1724. Corvinus, Gottlieb Siegmund: Nutzbares, galantes und curiöses Frauenzimmer-Lexikon. Leipzig 1715. Neudruck mit einem Nachwort von Manfred Ommer. Leipzig 1980. C[rell], J[ohann] C[hristian]: Der Neu-erscheinende Postillion, mit sich bringende allerhand Alte und Neue Inn- und Ausländische rare Curiositäten. 1. bis 24. Felleisen, Dresden 1720-1723. (14: Eph hist 314h). Kurzgefaßtes Sächsisches Kern-Chronicon worinnen [...] Glück- und Unglücks-Fälle, Festivitäten, Geburten [...] und remarquable Begebenheiten monatlich eröffnet [...] von Iccandern. Leipzig 1720-1735. (14: Hist Sax 1631; 15: Hist Sax 1595). Das in ganz Europa berühmte und sehenswürdige königliche Leipzig in Sachsen. Leipzig 1725. Czepko, Daniel von: Weltliche Dichtungen. Breslau 1932. Hrsg. v. W. Milch. (Einzelschriften zur schlesischen Geschichte, Bd. 8). Dach, Simon: Gedichte. Hrsg. v. Walther Ziesemer. 4 Bde., Halle 1936-1938. (Schriften der Königsberger Gelehrten Gesellschaft, Sonderreihe, Bd. 4-7). Das Neueste von der Zeit, oder Sonderbare Begebenheiten der gantzen Welt, Vornehmlich in Europa. Mit untergemischten Anmerckungen. Dresden 1730-1733. (14: Hist Sax Η 145, misc. 3). Das Pohlnische Staats-Protocoll, Worinnen enthalten Die vornehmsten und denckwürdigsten Staats-Affairen/ und Veränderungen dieses Königreiches [...] Durch eine unpartheyische Feder auffgesetzet. o. O. 1698. (23: GO Mischbd. 3). Daßdorf, Karl Wilhelm: Beschreibung der vorzüglichsten Merckwürdigkeiten der Churfürstlichen Residenzstadt Dresden. Dresden 1782. Der curieuse und vollkommene Pohlnische Staats-Mann/ Oder Das Denckwürdige WahlFeld bey Warschau, Auf welchem alle und jede von Zeiten Sigismundi Augusti, Biß auf jetzt regierende Königl. May. Friedrich Augustum den II. vorgenommenen WahlTage nach Ihren eigendlichen Umständen [...] eröffnet worden. Aus dem Französischen ins Teutsche übersetzet. Danzig 1696. (23: Go Mischbd. 3). Der Neu-erscheinende Postillion, mit sich bringende allerhand Alte und Neue Inn- und Ausländische rare Curiositäten. 1. bis 24. Felleisen, Dresden 1720-1723. (14: Eph hist 414 h). Deutsche Acta Eruditorum, Oder Geschichte der Gelehrten, Welche den gegenwärtigen Zustand der Literatur in Europa begreiffen. 1. bis 72. Teil, Leipzig 1714-1721. (15: Lit Gesch 402 bh).

375 Deutsche Gesellschaft in Leipzig: Nachricht von der erneuerten Deutschen Gesellschafft in Leipzig und ihrer jetzigen Verfassung. Herausgegeben durch die Mitglieder der selben. Auf Kosten der Gesellschafft. Leipzig 1727. (15: B. S. T. 8° 491). Oden Der Deutschen Gesellschafft in Leipzig, In vier Bücher abgetheilet. An statt einer Einleitung ist des Herrn de la Motte Abhandlung von der Poesie überhaupt, und der Ode ins besondere vorgesetzet. Leipzig 1728. (15: Lit Germ Β 1092). Zitiert als: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1728. -

-

-

-

Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Eigene Schriften und Übersetzungen, in gebundener und ungebundener Schreibart: ans Licht gestellet und mit einer Vorrede herausgegeben von Johann Christop Gottsched. Leipzig 1730. (15: B. S. T. 8° 245 a). Zitiert als: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 1. Teil, 1730. Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Eigene Schriften und Übersetzungen, in gebundener und ungebundener Schreibart. Zweyte vennehrte Auflage, Leipzig 1735. Zitiert als: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 1. Teil, zweite Auflage 1735. Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Eigene Schriften und Übersetzungen in gebundener und ungebundener Schreibart. Der Andere Theil, Leipzig 1734. (15: B. S. T. 8° 245 b). Zitiert als: Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 2. Teil, 1734. Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Eigene Schriften und Übersetzungen in gebundener und ungebundener Schreibart. Der Dritte Theil, Leipzig 1739. (15: B. S. T. 8° 245 c). Zitiert als Deutsche Gesellschaft, Eigene Schriften, 3. Teil, 1739. Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Gesammlete Reden und Gedichte, Welche bey dem Eintritte und Abschiede ihrer Mitglieder pflegen abgelesen zu werden. Nebst einer vorhergesetzten ausführlichen Erläuterung ihrer Absichten, Anstalten und der davon zu erwartenden Vortheile, ans Licht gestellet und mit einer Vorrede versehen von Johann Christoph Gottscheden. Leipzig 1732. (15: B. S. T. 8° 244). Zwo Schrifften, welche In der Deutschen Gesellschafft zu Leipzig, auf das Jahr 1730. Die Preiße der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. Leipzig 1729. Enthält: - Kirchbach, Hans Carl von: Rede Vom Unterschiede der Bewunderung und der Liebe, Und wie beydes gegen Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstliche Durchlauchtigkeit zu Sachsen vereiniget sey, wodurch Derselbe als ein Mitglied der Deutschen Gesellschafft zu Leipzig im Jahr 1729. den 12. May, als an Sr. Majestät hohem Geburts-Tage den Preis der Beredsamkeit erhalten hat. - Juncker, Gottlob Friedrich Wilhelm: Ausführung der Poetischen Aufgabe der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, Daß die Großmuth in allen Thaten Sr. Majestät des Königs in Pohlen und Churfürstens zu Sachsen etc. etc. hervor blicke, wodurch Gottlob Friedrich Wilhelm Juncker, ein Mitglied gedachter Gesellschafft, den Preis auf das Jahr 1729 erhalten hat. (7: 8 SVA III 860). Zwo Schrifften, welche In der Deutschen Gesellschafft zu Leipzig, auf das Jahr 1730. Die Preiße der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. [...] Leipzig (1730). Enthält: - Sehrr-Thoß, Carl Heinrich Freiherr von: Lob-und Trauer-Ode über das frühzeitige Absterben Peters II. Rußischen Kaysers, womit derselbe im Jahr 1730 den 12. May als ein Mitglied der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig von derselben den Preis der Poesie erhalten hat. Pantke, Bernhard Adam: Lob-Rede auf die Ersten Bekenner der Evangelischen Wahrheit, welche in der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, auf das Jahr 1730. den Preis der Beredsamkeit erhalten hat, aufgesetzt von M. Adam Bernhard Pantken aus Schlesien, der Gesellschaft Mitgliede. (14: Hist Sax 1618/3; 7: 8 SVA III 860).

376 Zwo Schriften, welche In der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, auf das Jahr 1731. Die Preise der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. [...]. Leipzig (1731). Enthält: - Winkler, Johann Heinrich: Vernünftiger Erweis, Daß man verbunden sey, den Feinden Gutes zu erzeigen, wodurch derselbe, als ein Mitglied der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, im Jahr 1731. den 12. May, Als an Sr. königl. Majestät in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Hohem Geburts-Tage, Den Preis der Beredsamkeit erhalten hat. - Buchka, Johann Simon: Das Lob Der Regentinnen, In einer Ode abgefaßt, Wodurch im Jahr 1731. den 12. May Den Preis der Poesie In der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig erhalten hat. (14: Hist Sax 1618/4; 7: 8 SVA III 860). Zwo Schriften, welche In der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, auf das Jahr 1732. Die Preise der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. [...]. Leipzig (1731). Enthält: - Ziegler, Christiana Mariana von: Der Sächsischen Unterthanen Wünsche und frohe Hoffnung bey dem glücklichen Antritte des grossen Stuffenjahres Sr. Königl. Maj. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen, in einem Gedichte vorgestellet, wodurch im Jahr 1732. den 12. May in der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig den Preis der Poesie davon getragen. - Schellhafer, Heinrich Gottlieb: Rede, worinnen erwiesen wird, Daß die wahre Ehre eine Frucht der Tugend sey, wodurch im Jahr 1732. den 12. May, als am hohen Geburts-Tage Sr. königl. Maj. in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen in der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig den Preis der Beredsamkeit davon getragen. (7: 8 SVA III 860). Zwo Schriften, welche In der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, auf das Jahr 1733. Die Preise der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben. [...]. Leipzig (1733). Enthält: - Gottsched, Johann Christoph: Daß die Poesie am geschicktesten sey, die Weisheit unter den rohen Menschen fortzupflanzen. Ein Gedichte, welches im Jahre 1733. den 7. Octobr. als am hohen Geburtstage Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstlichen Durchl. zu Sachsen, etc. etc. Herrn Friedrich Augustus des Andern, in der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, den Preis der Poesie erhalten, entworfen von Joh. Chr. Gottsched, P. P. Extr. - Steinwehr, Wolf Balthasar Adolph von: Untersuchung der Frage: Was für Vortheile sich die Kirche aus den grossen Veränderungen zu versprechen habe, die in unserm Jahrhunderte in der geistlichen und weltlichen Gelehrsamkeit vorgegangen sind? wodurch am hohen Geburtstage Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstlichen Durchl. zu Sachsen, etc. etc. Friedrich August des Andern, im Jahr 1733. den 7. Octobr. in der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig, den Preis der Beredsamkeit davon getragen hat Wolf Balthasar Adolph von Steinwehr, der Gesellschaft Mitglied. (7: 8 Aesth. 4165 und 8 SVA III 860). Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Oden und Cantaten in vier Büchern. Nebst einer Vorrede über die Frage: Ob man auch in ungebundener Rede Oden machen könne? Leipzig 1738. (15: B. S. T. 8° 243). Zitiert als: Deutsche Gesellschaft, Oden, 1738. Der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Nachrichten und Anmerkungen, welche die Sprache, Beredsamkeit und Dichtkunst der Deutschen betreffen. Erstes bis viertes Stück, Leipzig 1740, 1743, 1744. (15: B. S. T. 8° 491 b). Die Cronen von Europa/ Oder Glor- und denckwürdigstes Leben Ihro Königlichen Majestät von Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Friederici Augusti. In: Das Neueste von der Zeit [...], Andere Abtheilung Monat May Anno 1733.

377 Dorner: Als Herr Königs Ausschuß-Knittel/ Den Er auf die Stände machte/ Und Sie grob und tum belachte/ Kam der Welt zum Lesen für/ Kriegts auch einer/ dessen Tittel: Ein gewißer Cavalier, ο. Ο. ο. J. (14: Hist Sax G 243/18). Ehrenmaal welches Dem weiland erlauchten und hochgebohrnen Reichsgrafen und Herrn, HERRN Ernst Christoph, des Heil. Rom. Reichs Grafen von Manteufel, Welchem Sein bloBer Namen statt aller Titel ist, Nach Seinem ruhmvollen Ableben, aus wahrer Hochachtung, von verschiedenen seiner Freunde und Diener wehmüthigst aufgerichtet worden. Leipzig (1749/1750). Eigentliche Nachricht Welcher Gestallt es bey des Durchlautigsten Chur-Printzens und Herrns/ Hn. Friedrich Augustens/ Hertzogs zu Sachsen/ Jülich/ Cleve und Berg/ auch Engern und Westphalen/ etc./ Solennen Tauff-Actu ergangen/ So geschehen in Dreßden den 1. November/1696. Leipzig (1696). (14: Hist Sax C 1051 a). Erbhuldigungs-Eyd. ο. Ο. (1694/1733 ?) (Vc 2662/18). Europäische Fama, Welche den gegenwärtigen Zustand der vornehmsten Höfe entdecket. 1. bis 360 Teil. Leipzig 1702-1735. (14: Eph hist 366; 15: Neuere Gesch 227). Fabricius, Seobald: Selenivs & Selene Sive Panegyricus Reverendissimo atq. Celissimo Principi ac Domino Dn. Ernesto Augusto Duci Brunsuicensi ac Lunaeburgensi, designato Osnabrugensi Episcopo itemq. Serenissimae Principi ac Dominae Dn. Sophiae ex Electorali Prosapia Palatina Oriundae Duci Bavariae illvstrissimis taedis jvgalibvs I. Seobaldi Fabrici adplausu votivo dictus. Heidelberg 1658. (23: 37. 1 Rhetorica). Faret, Nicolas: Der recht qualificirte und Beständige Hoffmann oder Die Kunst sich bey Hoff Beliebt zumachen. Erstmahls in Französischer Sprach beschrieben Durch Herrn Faret Anitzo aber ins Teutsche übersetzt/ und zum Druck befördert von J. Menudier. Jena 1679. Faßmann, David: Das Glorwürdigste Leben und Thaten Friedrich Augusti, des Großen, Königs in Pohlen und Chur-Fürstens zu Sachsen, etc. Mit aufrichtiger Feder in behöriger Historischer Ordnung beschrieben. Nebst gantz sonderbaren Nachrichten von der Gewalt und Herrlichkeit, auch denen Praerogativen, eines Königs von Pohlen, desgleichen von seiner Erwehlung und Crönung, und denen vornehmsten Gesetzen dieses Königreichs. Hamburg und Frankfurt 1733. Fritsch, Ahasver: Heller Spiegel Eines frommen und Christlich-weisen Regentens/ Nach dem Vortreflichen Exempel Des weyland Durchl. Fürsten und Herrn/ Herrn Ernsten des Dritten/ Hertzogen zu Sachsen [...] Christ-Seligsten Andenckens/ Allen Christi. Regenten und Obrigkeiten zur Nachfolge fürgestellet. Rudolstadt 1683. Gedichte 1600-1700. Hrsg. v. Christian Wagenknecht. München 1969. (Epochen der deutschen Lyrik, Bd. 4). Gerber, Christian: Historie der Kirchen-Ceremonien in Sachsen [...]. Dresden und Leipzig 1732. Gercke, Carl Christian: Historie der Stadt und Bergfestung Stolpen. Dresden und Leipzig 1764. Gesellschaft, deutschübende poetische: Verzeichnis Aller Teutschen Poetischen Schrifften, Welche die unter Sr. Magnificenz, Hn. D. Joh. Burch. Mencken, Königl. Pohln. und Chur-Sächs. Hof-Raths [...] In Leipzig florirende Teutsch-übende Poetische Gesellschafft, vom Jahre 1719. bis 23. zu gemeinschafftl. Nutzen gesammlet hat, ans Licht gestellt durch die Mitglieder derselben. Leipzig 1724. (15: B. S. T. 8° 134 a). Gespräche zwischen Johann Christian Günthern aus Schlesien Und einem Ungenannten In dem Reiche der Todten/ [...]. Das Erste Stück, o. O. 1739.

378 Glaubensbekenntnis und Abschwörungsformular Friedrich Augusts I. Königs von Polen und Kurfürsten von Sachsen bei seinem Übertritt von der Lutherischen zur Römisch-katholischen Kirche abgeleget am 2. Juli 1697 in Baden bei Wien gegen den Bischof zu Raab. Nach authentischen Quellen und mit Angabe derselben. Gera 1845. Gosky, Martin: Arbustum vel Arboretum Augustaeum, Aeternitati ac domui Augstae Selenianae sacrum [...]. Wolfenbüttel 1650. Gottsched, Johann Christoph: Ausgewählte Werke. Hrsg. v. Joachim Birke und P. M. Mitchell. Bd. I - XII, Berlin, New York 1968-1987. (Ausgaben Deutscher Literatur des XV. bis XVIII. Jahrhunderts). Zitiert als AW. -

-

-

-

-

Der Biedermann. Faksimiledruck der Originalausgabe Leipzig 1727-1729. Mit einem Nachwort und Erläuterungen von Wolfgang Martens. Stuttgart 1975. (Deutsche Neudrucke, Reihe Texte des 18. Jahrhunderts). Versuch einer Critischen Dichtkunst vor die Deutschen; Darinnen erstlich die allgemeinen Reden der Poesie, hernach alle besondere Gattungen der Gedichte, abgehandelt und mit Exempeln erläutert werden: Uberall aber gezeiget wird Daß das innere Wesen der Poesie in einer Nachahmung der Natur bestehe. Anstatt einer Einleitung ist Horatii Dichtkunst in deutsche Verße übersetzt, und mit Anmerckungen erläutert. Leipzig 1730. Versuch einer Critischen Dichtkunst Durchgehends mit den Exempeln unsrer besten Dichter erläutert. Anstatt einer Einleitung ist Horazens Dichtkunst übersetzt, und mit Anmerkungen erläutert, [...]. Leipzig dritte und vermehrte Auflage 1742. (AW, Bd. VI/ 1, 2). Erste Gründe der Gesamten Weltweisheit, Darinn alle Philosophische Wissenschaften, in ihrer natürlichen Verknüpfung abgehandelt werden, Zum Gebrauche Academischer Lectionen entworfen [...]. Leipzig 1733, Unveränderter Nachdruck Frankfurt 1965. Erste Gründe der Gesamten Weltweisheit, darinn alle philosophische Wissenschaften, in ihrer natürlichen Verknüpfung, in zween Theilen abgehandelt werden, Zum Gebrauche academischer Lectionen entworfen [...]. Siebente vermehrte und verbesserte Auflage Leipzig 1762. (AW, Bd. V/1, 2.) Fortgsetzte Nachricht, von des Verfassers eigenen Schriften, bis zum 1745sten Jahre. In: AW, Bd. V/2, S. 7-73. Herrn Johann Christoph Gottscheds, öffentl. Lehrers der Weltweisheit und Dichtkunst zu Leipzig, Gedichte, gesammlet und herausgegeben von Johann Joachim Schwabe. Leipzig 1736. Untersuchung, ob es einer Nation schimpflich sey, wenn ihre Poeten kleine und sogenannte Gelegenheitsgedichte verfertigen. In: Neuer Büchersaal der schönen Wissenschaften und freyen Künste, Des II. Bandes I. Stück. Leipzig 1746, S. 463-480. Historische Lobschrift des weiland hoch- und wohlgebohrnen Herrn Herrn Christians, des H. R. R. Freyherrn von Wolf, Erb-Lehn- und Gerichtsherrn auf Klein-Dölzig, Sr. königl. Maj. in Preußen geheimen Raths, der Universität zu Halle Kanzlers und Seniors, wie auch des Natur- und Völkerrechts und der Mathematik Professors daselbst, der kaiserl. Akademie zu Petersburg Prof. honor, der königl. Akad. der Wissenschaften zu London, Paris, Berlin und der zu Bologna, Mitglied. Halle 1755. In: Christian Wolff, Gesammelte Werke. 1. Abt. Deutsche Schriften, Bd. 10: Biographie. Hrsg. und mit einem Nachwort v. Hans Werner Arndt. Hildesheim, New York 1980.

379 Handlexicon oder Kurzgefaßtes Wörterbuch der schönen Wissenschaften und freyen Künste. Zum Gebrauche der Liebhaber derselben herausgegeben [...]. Leipzig 1760. Neudruck Hildesheim, New York 1970. Lob- und Gedächtnißrede auf den Vater der deutschen Dichtkunst Martin Opitzen von Boberfeld, Nachdem selbiger vor hundert Jahren in Danzig verblichen, zur Erneurung seines Andenkens im 1739sten Jahre den 20 August auf der philosophischen Catheder zu Leipzig gehalten. In: AW, Bd. IX/1, S. 156-192. Ausführliche Redekunst , Nach Anleitung der alten Griechen und Römer, wie auch der neuern Ausländer, in zween Theilen verfasset; und itzo mit den Zeugnissen der Alten und Exempeln der größten deutschen Redner erläutert. Statt einer Einleitung ist das alte Gespräch, von den Ursachen der verfallenen Beredsamkeit vorgesetzet. Leipzig s 1759. (AW, Bd. VII/1, 2) Gracian, Baltasar: L'Homme de cour. Oder: Kluger Hof und Welt-Mann. Nach Amelot de la Houssaire, seiner franz. Version, ins Teutsche übers, von Silentes. Nebst Christiani Thomasii Judicium vom Gracian. 2. Aufl., welche durchgehende [...] aufs neue übersehen, u. [...] verbessert worden. Augsburg 1715. Günther, Johann Christian: Sämtliche Werke. Historisch-kritische Gesamtausgabe. Neudruck der Ausgabe Leipzig 1730. Hrsg. v. Wilhelm Krämer. 6 Bde., Darmstadt 1964. Haedwig, Johann: Das ist/ Wolgegründete teutsche Versekunst/ oder Eine nüzliche und ausfürliche Anleitung wi in unserer teutschen Muttersprache ein teutsches Getichte zirlich und ohne Fehler könne geschriben und verfertiget werden; In gewissen Regulen und allerhand Gerichten also deutlich vorgestellet/ [...]. Bremen 1660. Hancke, Gottfried Benjamin: Gottfried Benjamin Hanckens [...] Weltliche Gedichte, Nebst des berühmten Poetens, Herrn Benjamin Neukirchs, noch niemahls gedruckten Satyren. Mit Kupfern. Bd. 1^1, Leipzig 1727-1735. Gottfried Benjamin Hanckens Gedichte. Erster Theil. Zweyte und vermehrte Aufflage. Dresden und Leipzig 1731. Zweyter Theil. Dresden und Leipzig 1731. Dritter Theil. In Geistlichen und Moralischen Gedichten, worunter einige Neukirchische befindlich, bestehend. Dresden und Leipzig 1732. Vierter Teil, Dresden und Leipzig 1735. Harsdörffer, Georg Friedrich: Poetischer Trichter. Nürnberg 1650 (Erster Theil). Nürnberg 1648 (Zweyter Theil). Nürnberg 1653 (Dritter Theil). Reprograf. Neudruck Wiss. Buchgesellschaft Darmstadt 1969. Haschke, Johann Christian: Umständliche Beschreibung Dresdens mit allen seinen äußeren und inneren Merckwürdigkeiten. Historisch und architektonisch, mit zugegebenem Grundriß. 2 Bde., Leipzig 1781-1783. Henrici, Christian Friedrich: Teutsche Schauspiele, bestehend aus dem akademischen Schlendrian, dem Erzsäufer und der Weiberprobe. Berlin und Hamburg 1716. Emst-Scherzhaffte und Satyrische Gedichte. Teil 1-5, Leipzig 1727-1751. Teil 1, Leipzig 2 1732, Leipzig 3 1736. Ernst- Scherzhaffte und Satyrische Gedichte in vier Theilen. Leipzig 1743. Ernst- Scherzhaffte und Satyrische Gedichte in drei Bänden. Bd. I und II., Leipzig 1748. Bd. III., Leipzig 1751. Herold, Tobias: RegentenBuch/ oder Tractat. Von weltlicher Herrn vnd Regenten/ auch der reformirten Bischoffe jhrem ampt vnd stände/ Räth vnd Dienern/ getrewen vnd ungetrewen. Nach dem 101. Psalm des Königlichen Propheten Davids. [...]. Leipzig 1619.

-

380 Historische Nachricht über die neulich in Polen entstandenen Revolutiones, worinne die rechtmäßige Rückkehr Des Königs Augusti in Polen behauptet wird/ abgesaffet (!) Durch einen Polnischen von Adel, und itzo Aus dem Frantzösichen übersetzet, o. O. 1710. (23: Go 122). Horaz, Quintus Flaccus: Oden und Epoden. Erklärt von Adolf Kiessling, erneuert von Richard Heinze. Berlin, Zürich 111964. (Horaz, Werke, Bd. 19.) Opera. Edit Staphanus Borszak. Leipzig 1984. (Bibliotheca Scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana). Hübner, Johann: Johann Hübners [...] Oratoria, Zur Erleichterung der Information abgefasset. [...]. Teil 1, Leipzig9 1735. Teil 2, Leipzig 1733. Teil 3, Leipzig 1726. Teil 4, Leipzig 1729. Teil 5, Leipzig 1730. Neu-vermehrtes Poetisches Hand-Buch, Das ist, eine kurtzgefaste Anleitung zur Deutschen Poesie, Nebst Einem vollständigen Reim-Register, Den Anfängern zum besten zusammengetragen. Leipzig 1743. Hunold, Christian Friedrich: Einleitung zur Teutschen Oratorie Und Brief-Verfassung. Halle und Leipzig 21715. Auserlesene neue Briefe/ Nebst einer Anleitung/ Wie in den aller meisten Begebenheiten die Feder nach dem Wohlstand und der Klugheit zu fuhren. An das Licht gestellet von Menantes. Halle 1718. Auserlesene und teils noch nie gedruckte Gedichte unterschiedener berühmten und geschickten Männer. Stück 1-10, Halle 1718, Reprint Hildesheim etc. 1991. Die Allerneueste Art/ Zur Reinen und Galanten Poesie zu gelangen. Allen Edlen und dieser Wissenschafft geneigten Gemüthern/ Zum Vollkommenen Unterricht/ Mit Überaus deutlichen Regeln/ und angenehmen Exempeln ans Licht gestellet. Hamburg 1722. Die Manier Höflich und wohl zu Reden und Leben, So wohl mit Hohen, vornehmen Personen, seines gleichen und Frauenzimmer, Als auch Wie das Frauenzimmer eine geschickte Auffuhrung gegen uns gebrauchen könne, Ans Licht gestellet von Menantes. Hamburg 1738. Kem Dreßdnischer Merkwürdigkeiten. Allen Liebhabern der Sächsischen Historie und andern Curiosii ordentlich eröffnet, Dresden 1723-1734. (Hauptsstaatsarchiv Dresden: Ζ 382 und 14: 1 Fi Ζ 15 (Mikrofilm). Kindermann, Balthasar: Der Deutsche Redner/ In welchem unterschiedene Arten der Reden auff allerley Begebenheiten Auff Verlöbnisse/ Hochzeiten/ Kindtaufen/ Begräbnisse/ auf Empfahl- Huldig- Glückwünsch- Abmahn- und Versöhnungen/ Klage und Trost: wie auch Bitt- Vorbitt und Danksagungen/ samt dero notwendigen Zugehör/ von der Hand/ so wol bey hohen/ als niedrigen Mannes und Weibes-Personen zuverfertigen/ enthalten sind. Mit besondem Fleiß auf etlicher vornehmer Freunde Ansuchen herfur gegeben/ Und nu mit sehr vielen wolgefassten/ seltenen und hochnützlichen Reden vermehret/ und auffs neue fürgestellt von Μ. B. Kindermann. Wittenberg 1662. Der Deutsche Poet/ Darinnen gantz deutlich und ausführlich gelehret wird/ welcher gestalt ein zierliches Gedicht/ auf allerley Begebenheit/ auf Hochzeiten/ Kindtauffen/ Gebuhrts- und Nahmens-Tagen/ Begräbnisse/ Empfahl- und Glückwünschungen/ u. s. f. So wohl hohen als niederen Standes-Personen/ in gar kurtzer Zeit/ kan wol erfunden und ausgeputzet werden/ Mit satt-sahmen/ und aus den vornehmsten Poeten hergenommenen Gedichten beleuchtet/ und also eingerichtet/ daß den Liebhaber der Göttlichen Poesie dieser an statt aller geschriebenen Prosodien und Poetischen Schrifften zur Nohtdurfft dienen kan/ [...]. Wittenberg 1664.

381 Kirchbach, Hans Carl von: Lob- und Trauer-Rede, Der Allerdurch-lauchtigsten, Großmächtigsten Fürstin und Frauen, Frn. Christianen Eberhardinen, Königin in Pohlen, GroßHertzogin in Littauen, [...] Seiner allergnädigsten Königin, Churfürstin und Frauen, Als Ihre Königl. Majestät, den 5. Sept. im Jahre 1727. Höchst-seeligst aus dieser Zeitlichkeit entrissen worden, den 17. Octobr. hierauf, Unter allgemeinem Trauren und Klagen des gesamten Landes, auf hohe Erlaubniß, in der Universitäts-Kirche zu Leipzig gehalten, von Hans Carl von Kirchbach, Equ. Misn. Leipzig 1728. (14: Hist Sax C 233/174). Hn. Hans Carls von Kirchbach, Des Königl. und Churfl. Berggerichts zu Freiberg Assessors, Rede Vom Unterschiede der Bewunderung und der Liebe, Und wie beydes gegen Sr. Königl. Majestät in Pohlen und Churfiirstliche Durchlauchtigkeit zu Sachsen vereiniget sey, wodurch Derselbe als ein Mitglied der Deutschen Gesellschafft zu Leipzig im Jahr 1729. den 12. May, als an Sr. Majestät hohem Geburts-Tage den Preis der Beredsamkeit erhalten hat. Leipzig (1729). (15: 6 5 - 7 2 3 1 ; 14: Hist Sax C 1618/2; 7: 8 SVA III 860). König, Johann Ulrich: Die verkehrte Welt [...]. Hamburg 1725. -

Gedancken über die Königl. Pohln. und Churfl. Sächsische Neuerbaute Ritter-und Militäir-Academie in Dreßden, Als solche nach Ihrer Königl. Maj. Entwurff und Hohen Veranstaltung, Durch des Kön. würckl. Geheimen Cabinets-und Staats-Ministers, Geheimen Raths, commandirenden Generals en chef, und General-Gouverneurs zu Dreßden, etc. Herrn Grafen von Wackerbarts Reichs-Hoch-Gräfliche Excellence Nunmehr glücklich zu Stande gebracht, Von den sämtlich anwesenden Ständen des Engern und Weitern Ausschusses in Augenschein genommen, und dieselben nebst vielen Ministern, Generalen, und andern Vornehmen Personen in gedachter Academie, Den 18. Februar. 1726. Von Ihro Reichs-Hoch-Gräflichen Excellenz soleniter bewirthet worden, Der Hohen Gesellschaft öffentlich vorgelesen Von Johann Ulrich König, Sr. Königl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen geheimen Secretario und Hof-Poeten. Mit allergnädigster Freyheit nicht nachzudrucken. Dresden (1726). (27: Bud. Var. 366). Untersuchung über den guten Geschmack. In: Canitz, Friedrich Rudolf von: Gedichte. Berlin und Leipzig 1727. Des Herrn Königs Gedichte aus seinen von ihm selbst verbesserten Manuskripten gesammlet und herausgegeben, (von Johann Christoph Rost). Dresden 1745.

König, Valentin: Genealogische Adels-Historie Oder Geschlechts-Beschreibung Derer Jm Chur-Sächsichen und angräntzenden Landen zum Theil ehemals, allermeist aber noch ietzo in guten Flor stehenden ältesten und ansehnlichsten Adelichen Geschlechter. Erster Theil, Leipzig 1727. Zweyter Theil, Leipzig 1729. Dritter Theil, Leipzig 1736. Königl. Polnischer und Churfürstl. Sächsischer Hoff- und Staats-Calender Auf das Jahr 1728. Worinnen der Königliche und Printzliche Hoff-Staat, Collegia und Militar-Wesen aufs accurateste beschrieben werden. Darbey zugleich alle Gala-Tage, KirchenFeste und alles was in den letzten Jahren notables in Chur-Fürstl. Landen und bey Hoffe vorgegangen zu finden. Leipzig (1728). Kornfeld, Theodor: I. N. J. M. Theodori Kornfeldi, P. L. C. § Ο. P. P. Selbst-Lehrende AltNeue Poesie Oder Vers-Kunst Der Edlen Teutschen-Helden-Sprache; darinnen grundeigendlich aller gebräuchlichen {Sylben, Pedum, Reymen/ Versen/ Gedichter/ u. Strophen} Beschaffenheiten/ Nebenst guter Invention der Gedichter/ deutlich vorgestellet werden; Bißhero in unterschiedlichen Collegiis Poeticis dictiret, und gehandelt; Anitzo aber der Jugend zum besten an das Licht gebracht. Bremen 1636.

382 Krause, Johann Gottlieb: Neue Zeitungen von Gelehrten Sachen. Leipzig 1725, 1733. (15: Deutsch. Zschr. 1071). La Perrifere, Guillaume de: La moralphilosophie de Guillaume de la Perriere Tolosain, contenant cent emblemes moraux, illustrez de cent terastiques latines, reduitz en autant de Quatrains Franijoys. Lyon 1553. Lamprecht, Jacob Friedrich: Sammlung der Schriften und Gedichte, welche auf die Poetische Krönung Der Hochwohlgebohrnen Frauen, Frauen Christianen Mariannen von Ziegler [...] verfertiget. Mit einer Vorrede zum Druck befördert [...]. Leipzig 1734. Sammlung vermischter Schriften. Erster und einziger Band, Berlin 1744. Lilien, Caspar von: Christ-Fürstliche Jesu-Nachfolge oder Gründliche Fürstellung der RegirKünste [...]. Bayreuth 1677. Lindner, Caspar Gottlieb: D. Caspar Gottlieb Lindners [...] Deutsche Gedichte und Übersetzungen, Mit vielen poetischen- und historischen Anmerkungen, auch alten und höchst seltenen schriftlichen Urkunden versehen. Breslau und Leipzig 1743. Anweisung zur guten Schreibart überhaupt, und zur Beredsamkeit insonderheit, nebst eignen Beispielen und Proben. Königsberg 1755. Reprint Kronberg Ts. 1974. (Scriptor Reprints). Lipsius, Justus: Von der Beständigkeit. (De constantia). Faksimiledruck der deutschen Übersetzung des Andreas Viritius. Hrsg. v. Leonhard Forster. Stuttgart 1965. (Sammlung Metzler, Bd. 45). Loen, Johann Michael von: Des Herrn von Loen gesammlete kleine Schrifften, besorgt und herausgegeben von J. C. Schneider. 3 Bde., Leipzig und Frankfurt 3 1751. Löhneiß, Georg Engelhard von: Hof-Staats- und Regier-Kunst/ Bestehend in drey Büchern/ deren Erstes handelt von der Erziehung und Information Junger Herrn/ [...] Das andere Vom Ambt/ Tugenden und Qualitäten Regierender Fürsten/ [...] Das Dritte von verschiedenen Rahts-Collegiis/[...]. Frankfurt M. 1679. Lüning, Johann Christian (Hg.): Theatrum Ceremoniale Historico-Politicum, Oder Historisch- und Politischer Schau-Platz aller Ceremonien. 2 Bde., Leipzig 1720 u. 1729. Neueröffnetes Europäisches Staats-Titular-Buch. Leipzig 1743. Luther, Martin: Auslegung des 101. Psalms, 1534/35. In: Werke. Kritische Gesamtausgabe. Weimar 1883 ff., Bd. 51, S. 200-264. Macciavelli, Niccolo: Der Fürstenspiegel. Aus dem Italienischen von Friedrich v. OppelnBronikowski./ Friedrich der Große: Der Animachiavelli. Aus dem Französischen v. Friedrich v. Oppeln-Bronikowski. Jena 1912. Malvenda, Ludovicus de: Spiegel eines Christlichen Fürsten. Begreifft drey Theil. [...]. Anfangs durch den Ehrwürdigen Ludouicum de Maluenda Barfüsser Ordens/ inn Hispanischer Sprache beschrieben/ vnd anjetzo durch Egidium Albertinum Bayrischen Secretarium verteutscht. München 1604. Männling, Johann Christoph: Der Europäische Helicon, Oder Musen-Berg/ Das ist Kurtze und deutliche Anweisung Zu der Deutschen Dicht-Kunst/ Da ein Liebhabendes Gemüthe solcher Wissenschafft angefiihret wird Innerhalb wenigen Wochen Ein zierliches deutsches Gedichte zu machen [...]. Alten Stettin 1704. Expediter Redner oder Deutliche Anweisung zur galanten Deutschen Wohlredenheit Nebst darstellenden Deutlichen Praeceptis und Regeln auserlesenen Exempeln und Curieusen Realien Der Jugend zum Gebrauch und den Alten zum Vergnügen vorgestellet. Frankfurt und Leipzig 1718. Reprint Kronberg Ts. 1974. (Scriptor Reprints). Marperger, Johann Peter: Abriß Der Commerden und Manufacturen Des Churfürstenthum Sachsens und seiner incorporirten Länder [...]. Dresden und Leipzig 1718.

383 Marperger, Paul: Miscellanea Curiosa, Von allerhand auserlesenen Historischen, Politischen, Mercantilschen, Oeconomischen, Mathematischen und anderen, theils zur Gelehrsamkeit und Curiositäten jetziger Zeit [...] Begebenheiten. Dresden 1727-1730. (15: Gesamm. Werke 98). Martialis, M. Valerius: Epigrammaton libri. Recognovit W. Heraeus, Editionem correctitorem curavit Jacobus Borovskij. Leipzig 1982. (Bibliotheca Scriptorvm Graecorvm et Romanorvm Tevbneriana). Mayer, Johann Friedrich: Gesammlete Thränen von einer hertzlich betrübten Mutter/ wegen des erbärmlichen Abfalls Ihres evangelischen Sohnes zum Pabsttum. Hamburg 1697. (14: Hist Sax C 1027). Mencke, Friedrich Otto: Vitae et meritorum Joannis Burckardi Menckenii narratio. In: Joannis Burckardi Menckenii Dissertationvm Academicarum, quibus selectissima omnis generis historiarvm, [...] dicas. [...] Lipsiae 1734. Mencke, Johann Burkhardt: Philanders von der Linde Galante Gedichte, Darinnen so wol eigene verliebte Erfindungen, als allerhand auswärtigen Poeten übersetzte LiebesGedichte, wie auch insonderheit des berühmten Graffen von Bussy-Rabutin LiebesMaximen enthalten. Leipzig 1705. Philanders von der Linde Ernsthaffte Gedichte, Darinnen So wol andächtige Gedancken, als unterschiedene Trauer-Gedichte, wie auch insonderheit des geistreichen Engländers Samuel Slaters Weitläufftiges Gespräch Zwischen dem Glauben und der Seele enthalten. Leipzig 1706. Philanders von der Linde Scherzhaffte Gedichte, Darinnen So wol einige Satyren, als auch Hochzeit- und Schertz-Gedichte, Nebst einer Ausführlichen Vertheidigung Satyrischer Schrifften enthalten. Leipzig 1706. Philanders von der Linde Vermischte Gedichte, Darinnen So wol allerhand Ehrengedichte, bey Beförderung, Hochzeiten und Begräbnissen, als auch einige Adoptirte Gedichte, nebst einer ausführlichen Unterredung Von der Deutschen Poesie und ihren unterschiedlichen Arten enthalten. Leipzig 1710. -

Bey der hohen Vermählung Des Durchlauchtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friedrich Augusti/ Hertzogen zu Sachsen [...] Mit der Durchlauchtigsten Fürstin, Prinzeßin Marien Josephen/ Ertz-Hertzogin zu Oesterreich, [...] Solte Ihre unterthänigste Schuldigkeit In einer solennen Lateinischen und hier übersetzten Rede glückwünschend ablegen Die Universität zu Leipzig Durch Ihren damahligen Rector D. Johann Burchard Mencken, Königl. und Churfl. Sächs. Rath und Historiographum, wie auch der Hist. P. P. Den 8. Septembr. Anno 1719. o. O. (1719). (17: Sammelband Gü 10728).

-

Joannis Burckardi Menckenii Dissertationum Academicarum, quibus selectissima omnis generis historiarum, antiquitatvm inprimis, nec non philosophie moralis, et ivris pvblici, argvmenta explicantvr, decas edidit et vitam avtoris cum Joannis Erhardi Kappii, celeberrimi uiri, in memoriam Menckenii. Publice dicto panegyrico, praemisit, deniqve indicem rervm copiosvm adiecit, Frid. Otto Menckenivs, Io. Bvrch. Fil. Leipzig 1734.

-

Orationes Academicae, maximam patrem litterariae edidit, et praefatvs est, Fridericvs Otto Menckenivs [...]. Leipzig 1734.

Merckwürdiges Leben Ihro Königl. Majestät von Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen Friedrich Augusti/ Darinnen alles/ was von dieses grossen Printzen hohen Geburth an/ biß auf Dessen tödlichen Hintritt notabel und denckwürdig/ kurz und aufrichtig entdecket ist. o. O. (1733). (14: Hist Sax C 1056/7m).

384 Meyfart, Johann Matthäus: Teutsche Rhetorica/ Oder Redekunst. Coburg 1634. Neudruck hrsg. v. Erich Trunz. Tübingen 1977. (Deutsche Neudrucke. Reihe Barock, Bd. 25). Moller, Alhard: Viridarium Epistolicvm/ Das Ist: Ein Lust-Garte/ Vieler mit anmuthiger Wort-Zierligkeit/ und edlen Red-Arten/ jetzt beliebtem Styli nach/ eingekleideten Send-Schreiben [...]. Magedeburg und Helmstedt 1655. -

Tyrocinium poesos teutonicae, Das ist: Eine Kunst- und grundrichtige Einleitung Zur Deutschen Verß- und Reim-Kunst [...]. Braunschweig 1656.

Morhof, Daniel Georg: Daniel Georg Morhofens Unterricht von der Teutschen Sprache und Poesie [...]. Lübeck und Frankfurt 1700. Neudruck hrsg. von Henning Boetius. Bad Homburg v. d. H. 1969. (Ars poetica. Texte und Studien zur Dichtungslehre und Dichtkunst, Texte, 1). Moser, Friedrich Karl von: Teutsches Hof-Recht. 2 Bde., Leipzig und Frankfurt 1754-55. Der Herr und sein Diener, geschildert mit Patriotischer Freiheit. Frankfurt 1758. Nestler, Johann: Churfürstl. Sächsischer Cypressen-Baum/ Welcher Bey dem Hochfürstl. Leichen-Begängnis Des Durchlauchtigsten [...] Herrn Johann Georgen des Ersten [...] übergeben. Dresden (1656). (23: Ρ 497 Heimst. 2°/15). Neukirch, Benjamin: Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen auserlesener und bißher ungedruckter Gedichte. Erster bis Siebender Theil, Leipzig 1697- 1727. Neudruck mit einer kritischen Einleitung und Lesarten hrsg. v. Georg de Capua und Ernst Alfred Philippson. Teil 3 u. 4 hrsg. v. G. d. Capua und Erika A. Metzger. Teil 5 - 7 hrsg. ν. Ε. A. Metzger und Michael M. Metzger. Tübingen 1961-1991. (Neudrucke deutscher Literaturwerke, Neue Folge, Bd. 1, 16, 2 2 , 2 4 , 29, 3 8 , 4 3 ) . Berlins Unterthänige Gedancken/ Bey der höchst-glücklichen Vermählung/ Des Durchlauchtigsten Hessen-Casselschen Erb-Printzens/ Friderich/ Mit der Durchlauchtigsten Chur-Brandenburgischen Princeßin/ Louise Dorothea Sophia. Köln 1700. (23: Gm 4° 202). Herrn Benjamin Neukirchs, weiland Marggräfl. Brandenburg-Anspachischen

Hof-

raths, auserlesene Gedichte aus verschiedenen poetischen Schriften gesammlet und mit einer Vorrede von dem Leben des Dichters begleitet von Johann Christoph Gottscheden. Regensburg 1744. Neukirch, Johann Georg: Anfangs-Gründe zur Reinen Teutschen Poesie Jtziger Zeit/ Welche der Studirenden Jugend zum Besten und zum Gebrauch seines Auditorii In zulänglichen Regeln und deutlichen Exempeln entworffen. Halle 1724. Neumann, Werner: Sämtliche von Johann Sebastian Bach vertonten Texte. Leipzig 1974. Neumark, Georg/[Martin Kempe]: Poetische Tafeln oder Gründliche Anweisung zur Teutschen Verskunst. Jena 1667. Neudruck hrsg. v. Joachim Dyck. o. O. 1971. (Ars Poetica. Texte und Studien zur Dichtungslehre und Dichtkunst. Texte, 2). Omeis, Magnus Daniel: Gründliche Anleitung Zur Teutschen accuraten Reim- und Dichtkunst/ durch richtige Lehr-Art/ deutliche Reguln und reine Exempel vorgestellet: worinnen erstlich von den Zeiten der Alten und Neuen Teutschen Poesie geredet/ [...] wird; samt einem Beitrage von der T. Rechtschreibung/ [...] Teutschen Mythologie/ [...] wie auch eine Zugabe von etlich-gebundenen Ehr- Lehr- und Leich-Gedichten. Nürnberg 2 1712. Opitz, Martin: Buch von der Deutschen Poeterey. Nachdruck der ersten Auflage (Breslau 1624) hrsg. von Cornelius Sommer, Stuttgart 1991. (RUB 8397). Trostgedicht In Widerertigkeit Deß Kriegs. In: ders.: Geistliche Poemata, von jhm selbst anjetzo zusammen gelesen/ verbessert vnd absonderlich herauß gegeben, o. O.

385 1638, S. 3 3 4 - 4 0 8 . Neudruck hrsg. ν. Erich Trunz. Tübingen 1975. (Deutsche Nachdrucke. Reihe Barock, Nr. 1). Weltliche Poemata. Erster Teil, Frankfurt 1644. Neudruck hrsg. von Erich Trunz und Christine Eisner. Tübingen 1967. Zweiter Teil, Mit einem Anhang: Flogilegium variorum epigrammatum. Frankfurt 1644. Neudruck hrsg. v. Erich Trunz unter Mitwirkung von Irmgard Böttcher und Marian Szyrocki. Tübingen 1975. (Deutsche Nachdrucke. Reihe Barock, Nr. 2/3). Peschwitz, Gottfried von: Jüngst-Erbauter Hoch-Teutscher Parnasz, Das ist, Anmuthige Formeln, Sinnreiche Poetische Beschreibungen, vnd Kunst-zierliche verblühmte Arten [...]. Jena 1663. Pietsch, Johann Valentin: Des D. Johann Valentin Pietschen [...] Gesamelte Poetische Schrifften Bestehend aus Staats-Trauer- und Hochzeit-Gedichten, Mit einer Vorrede, Herrn le Clerc übersetzen Gedanken von der Poesie und Zugabe einiger Gedichte, von Johann Christoph Gottsched. Leipzig 1725. Poetik des Barock. Hrsg. v. Marian Szyrocki. Stuttgart 1982. (RUB 9854). Pöllnitz, Karl Ludwig von: Etat Abregt de la Cour de Saxe, sous le Regne du Auguste III. Roi de Pologne et Electreur de Saxe. o. 0 . 1 7 3 4 . Das galante Sachsen. Neue Übertragung von Renö Farber nach der anonymen Erstausgabe La Saxe galante, Amsterdam 1735, mit den Zusätzen der späteren Ausgaben. München 1992. Poselt, Christian Heinrich: Der grosse Wittekind in einem Helden-Gedichte [...]. Hamburg 1724. Quintiiianus, Marcus Fabricius: Institutiones oratoriae libri XII/ Ausbildung des Redners. Zwölf Bücher. Hrsg. und übersetzt v. Helmut Rahn. 2 Tie., Darmstadt 1972. (Texte zur Forschung, Bd. 2, 3). Rebmann, Johann Georg: Der Leipziger Student vor hundert Jahren. Hrsg. v. Georg Wustmann. Leipzig 1897. Neudruck und Auszug aus den Wanderungen und Kreuzzügen durch einen Theil Deutschlands von Anselmus Rabiosus dem Jüngeren. 2. Teil, Altona 1795. Reinkingk, Dietrich: Biblische Policey/ Das ist: Gewisse/ auß Heiliger Göttlicher Schlifft zusammengebrachte/ auf die drey Hauptstände: Als Geistlichen/ Weltlichen/ vnd Häußlichen/ gerichteten Axiomata, oder Schlußreden/ Sonderlich/ mit Biblischen Sprüchen vnd Exempeln/ auch andern bestärcket/ in allen Ständen nützlich/ dienlich vnd anmüthig zulesen [...]. 3 Bücher, Frankfurt M. 1663. Reusner, Nicolaus: Emblemata Nicolai Revsneri IC. Partim Ethica, Et Physica: Partim vero Historica & Hieroglyphica, sed ad virtutis, morumque doctrinam omnia ingeniöse traducta: & in quatuor libros digesta, cum Symbolis & inscriptionibus illustrium & clarorum virorum. [...]. Frankfurt 1581. Hrsg. und mit einem Nachwort und Register v. Michael Schilling. Hildesheim 1990. (Emblematisches Cabinet). Riemer, Johann: Johann Riemers Über-Reicher Schatz-Meister Aller Hohen/ Standes und Bürgerlichen Freud- und Leid- Complimente/ Aus welchem Ohne Lehr-Meister/ Wohl-Redende und Singende/ Das ist/ Oratorische und Poetische Arthen überaus leichte zu erlernen/ [...]. Leipzig und Frankfurt 1681. Johann Riemers Standes-Rhetorica Oder Vollkommener Hoff- und Regenten-Redner/ Darin durch lebendige Exempel Hoher und gelehrter Leute in gewissen Kunst-Regulen gewiesen wird: Auff was sonderliche Manier Der gröste und geringste Hof-Diener/ Der Officire im Felde/ Der Regente zu Rath-Hause Und ein Jeder in bürgerlichen Leben Auf Freuden-Ehren-Trauer-Fällen geschickt reden kan [...]. Weißenfels 1685.

386 Ripa, Caesare: Caesaris Ripa [...] Erneuerte Iconologia oder Bildersprach [...] Anfangs vom besagten Urheber Italienisch beschrieben/ Nunmehr aber in unsere hochteutsche Mutter-Sprach übersetzet von L. S. D. Frankfurt 1669. Rohr, Julius Bernhard von: Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft Der Privat-Personen [...], Berlin 1728. Neudruck hrsg. und kommentiert von Gotthardt Frühsorge. Leipzig 1991. Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft Der großen Herren [...]. Berlin 1733. Neudruck hrsg. und kommentiert von Monika Schlechte. Leipzig 1989. Rollenhagen Gabriel: Gabrielis Rollhagii selectorum Emblematum Centuria Secunda. o. O. 1613. Roseus von Fabriano, Mambrinus: Die Vnterweisung Eines Christlichen Fürsten Aus dem Spanischen ins Italiänische erstlich übergesetzet, [...], Vor Jahren verdeutschet durch ein Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft [Opitz?]/ Und anetzo im Druck gegeben. Kothen 1639. Rotth, Albrecht Christian: Vollständige Deutsche Poesie/ in drey Theilen/ Deren der I. Eine Vorbereitung/ Jn welcher die gantze Prosodia enthalten/ und was sonst in dergleichen Sachen pflegt geschrieben zu werden? II. Eine fernere Anleitung zu den insgemein üblichen Gedichten. Dabey gewiesen wird was deren Materie sey/ wo sie könne hergenommen/ und wie sie könne ausgearbeitet werden. III. Eine richtige Einleitung zu den vor andern so beniemten Poetischen Gedichten. Dabey nicht nur von der Poetischen Erfindung insgemein/ sondern auch absonderlich von den Haupt-Gedichten/ als den Hirten-Liedern/ Satyren/ Comödien/ Tragödien/ Helden-Gedichten/ Romanen/ deren Natur/ Wachsthum und noch ietzigem Zustande/ gründlich geredet wird. Jnsonderheit aber Jst der mittlere Theil mit so vielen Exempeln erläutert/ daß diß Werck der Jugend an statt eines andern feinen Poeten mit dienen kan. Entworffen von M. Albrecht Christian Rotthen/ des Gymnasii zu Halle in Sachsen ConRector. Leipzig 1688. Rüdiger, Johann Andreas: Das frolockende Berlin, Oder Historische Nachricht Dererjenigen öffentlichen Freudens-Bezeigungen und sinnreichen Illuminationen, Die bey hoher Anwesenheit Ihro Königl. Majestät in Pohlen, Und Dero Königl. Printzens Hoheit Daselbst angestellet worden, Nebst einem Anhange aller auf diese fröliche Begebenheit verfertigter Gedichte. Berlin 1728. Saavedra, Diego Faradajo: Ein Abriß Eines Christlich-Politischen Printzens/ In CI SinnBildern [...] aus dem Spanischen ins Lateinisch; nun ins Deutsch versetzt. Amsterdam 1655. Sächsisches Curiositäten-Cabinet, Darinnen zu Achzehn besondern Sachen oder so genannten Proben Sieben und Achzig/ Merckwürdige Begebenheiten aus der Historia, Politica, Ecclesiastica, Artificiali, Literaria und Mixta, ingleichen aus der Genealogie, Physica, Oeconimie, Mechanica, Natura etc. anzutreffen. Dresden 1730-1764. (14: Eph hist 362; 15: Hist Sax 1316). Scaliger, Julius Cäsar: Poetices libri Septem. Lyon 1561. Neudruck hrsg. und mit einer Einleitung von August Buck. Stuttgart-Bad Cannstatt 1964. Schellhafer, Heinrich Gottlieb: D. Heinrich Gottlieb Schellhaffers des Gymnasii zu Hamburg öffentlichen Lehrers der Sittenlehre und der deutschen Gesellschaft in Leipzig Mitglieds Gedichte nebst einigen seiner Reden. Hamburg 1749. (14: 37 8 9118). Schottel, Justus Georg: Ethica. Die Sittenkunst oder Wollebenskunst/ In Teutscher Sprache vernemlich beschrieben in drey Büchern. [...]. Wolfenbüttel 1669. Reprint hrsg. v. Jörg Jochen Berns. Bern u. München 1980.

387 Schulenburg, Johann Mathias von: Leben und Denkwürdigkeiten Johann Mathias Reichsgrafen von der Schulenburg Erbherm auf Emden und Delitz, Feldmarschalls in Diensten der Republik Venedig. Aus Original-Quellen bearbeitet. 2 Tie., Leipzig 1834. Schupp, Johann Balthasar: Salomo Oder Vorbild eines guten Regenten/ aus den Elff ersten Capituln des Buchs der Königen entworfen/ und andern Gottsfürchtigen und sinnreichen Politicis auszuführen und zu elaboriren überlassen von Antenorn einem Liebhaber der H. Schrift. Hamburg 1657. Seckendorf^ Veit Ludwig von: Teutscher Fürsten-Stat, Oder: Gründliche vnd kurtze Beschreibung/ Welcher Gestalt Fürstenthümer/ Graff- vnd Herrschafften im H. Römischen Reich Teutscher Nation [...] beschaffen [...] seyn [...]. Frankfurt M. 1656. Christen-Stat In Drey Bücher abgetheilet. Im Ersten wird von dem Christenthum an sich selbst/ und dessen Behauptung/ wider die Atheisten und dergleichen Leute; Im Andern von der Verbesserung des Weltlichen/ und im Dritten des Geistlichen Standes/ nach dem Zweck des Christenthums gehandelt. [...]. Leipzig 1685. Sendschreiben, so den tödtlichen Hintritt Ihro Königl. Maj. in Pohlen und Churfl. Durchl. zu Sachsen, Herrn Friedrich August, betreffend. In: Curiosa Saxonica [...]. Dresden 1733, 69. Probe, S. 226ff. Seybt, Gottfried: Glückwünschung An Ihro Königl. Majestät in Pohlen und Chur-Fürstl. Durchlauchtigkeit zu Sachsen/ Dem Aller-Durchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürsten und Herrn, Herrn Friederich Augusto, König in Pohlen [...] Meinem Allergnädigsten Könige/ Chur-Fürsten und Herrn/ Bey Eintritt des 1721sten Christ-Jahres, aufgezeichnet, von Gottfried Seybten/ Art. Bon. Cult. Und vorjetzo unter der 2. Regiment-Guarde von des Capitain Meuschlizers Compagnie Musquetirer. o. O. o. J. (14: Hist Sax C 233/96). Sicul, Chrisoph Ernst: Annales Lispsienses/ Oder (des) mit dem 1715ten Jahre Neu-angehenden Leipziger Jahr-Buch(s) Erste Probe (bis) Zu dessen vierten Bande vierzehnte Fortsetzung. 4 Bde., Leipzig 1719-1731. Das Frohlockende Leipzig/ Oder Solennia so bey Sr. Königl. Maj. in Pohlen, und Churfüstl. Durchl. zu Sachsen etc. Hohen Anwesen und Höchst-vergnügt gefeyerten Königl. Geburths-Tage Auf der Universität daselbst ergangen [...]. o. O. 1727. Das Thränende Leipzig, Oder Solennia Lipsensia; Womit Ihro Königl. Majest. Der Allerdurchlauchtigsten, Großmächtigsten Fürstin und Frauen, Frauen Christianen Eberhardinen, Königin in Polen und Churfürstin zu Brandenburg etc. Höchstseeligstes Ableben Auf der Universität daselbst öffentlich bejammert worden, o. O. 1727. Sintz, Johann Gottlob: Allerunterthänigste Danck-und Ehren-Rede Wie selbige Der Durchlauchtigsten Großmächtigsten Fürstin und Frauen Frauen Christianen Eberhardinen Königin in Pohlen etc. und Churfürstin zu Sachsen etc. Unserer allergnädigsten Churfürstin und Frauen An Ihr. Majestaet höchstem und höchsterfreulichem Geburhts-Feste war der 19te Dec. 1725. Bey öffentlicher Versamlung E. Löbl. Vniversität zu Wittenberg in dem allhier befindlichen grossen Auditorio gehalten worden Von Einem allerunterthänigsten Beneficario Johann Gottlob Sintzen Pretzsch. Phil. Stvd. Wittenberg (1727). (14: Hist Sax C 233/170). Steinbach, Johann Christian: Johann Christian Günthers, des berühmten schlesischen Dichters Leben und Schriften, ο. O. (Breslau) 1738. Stieler, Kaspar: Teutsche Sekretariat-Kunst/ Was sie sey/ wovon sie handle/ was darzu gehöre/ welcher Gestalt zu derselben glück- und gründlich zugelangen [...] erfordert werde. Alles mit grundrichtigen Sätzen zuverlässigen Anweisungen und reinen teut-

388 sehen Mustern/ nach heutigem Gebrauch/ Entworffen/ und/ zu Mitbeförderung gemeinen Nutzens/ heraus gegeben von dem Spathen. Nürnberg 1773-1774. Sulzer, Johann Georg: Allgemeine Theorie der Schönen Künste, in einzeln, nach alphabetischer Ordnung der Kunstwörter auf einander folgenden, Artikeln abgehandelt. Leipzig 1792, reprografischer Nachdruck der zweiten vermehrten Auflage Hildesheim 1967. Thomasius, Christian: Allerhand bißher publicirte Kleine Teutsche Schrifften [...]. Halle 1701. Treuer, Gotthilf: M. Gotthilff Treuers/ [...] Deutscher Dädalus/ Oder Poetisches Lexicon, Begreifend ein vollständig-Poetisches Wörter-Buch in 1300 Tituln [...] Mit einer Vorrede Herrn Augusti Buchners. 2 Tie., Berlin 1675. Troemer, Johann Christian: An Kroße Jupiter werd diese klehn SUPLIQUE in Unterthänigkeit von Teutsch Francoss keschick. Die Curieuse Ev, Sie aht Ihm was kemauß, man laß Sie steck in der Kefängkniß Auhß. Es iß ßu verkauf In Leipzig bey Möns. Gerlach. o. O. (1728). (23: Lo 7607/3). Typotius, Jacobus: Jacobi Typotii Symbola Diversorum Principium [...]/ Oder Wahlsprüche verschiedener Fürsten der Heil. Rom. Kirchen/ und des Heiligen Rom. Reiches nebst deren Erklärung. Braunschweig 1719. Uhse, Erdmann: Wohl-informirter Poet/ worinnen Die Poetischen Kunst-Griffe, vom kleinesten bis zum größten durch Kurtze Fragen und Ausführliche Antwort vorgestellet/ und alle Regeln mit angenehmen Exempeln erkläret werden. Leipzig 1719. Universität Leipzig: Ad orationem parentalem, Serenissimae quondam Principis ac Dominae Dominae Christianae Eberhardinae Reginae Poloniarvm [...] Potentissimi Regis et Electoris nostri, Domini nostri longe clementissimi, avgvstissimae conivgi, beatissima morte nvper defvnetae, sacram d. XVII. Octobr. a. MDCCXXVH. solemni ritu, in templo academico, a generosissimo ivvene Ioanne Carolo de Kirchbach, Eqv. Misn. habendam hvmanissime invitat Rector Acdemiae Lipsiensis. o. O. (1727). (29: 2° Rar. A 201/281). Vogel, Martin: Deutsche Politica, In sich begreiffende: I. Politische Wissenschaften/ Vom Ursprung und Nutzen der Weltlichen Gesezze/ guter Policey/ und des Regier-Standes [...]. Helmstedt 1663. Vossius, Gerhard Johannes: Rhetorices Contractae, Sive Paritionum Oratoriarum Libri Qvingqve. Leipzig, Frankfurt 1686. Wackernagel, Philipp: Das deutsche Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zu Anfang des XVII. Jahrhunderts. Mit Berücksichtigung der deutschen kirchlichen Liederdichtung im weiteren Sinne und der lateinischen von Hilarius bis Georg Fabricius und Wolfgang Ammonius. 5 Bde., Leipzig 1864-1877. Wahll, Samuel: Kurtze doch gründliche Einleitung zu der rechten/ reinen und galanten Teutschen Poesie, nach denen accuratesten und neuesten Grund-Sätzen Hn. D. Wentzels/ Hn. Weisens/ und anderer berühmten Poeten/ Wie auch nach vielen aus der praxi selbst wahr genommenen, und probat erfundenen Anmerckungen und Vortheilen richtig gezeiget, und zu Nutz der studirenden Jugend ehemals unter dem Titul eines Poetischen Weg-Weisers öffentlich ans Licht gestellet, Nun aber etwas vermehrter heraus gegeben. Chemnitz 1715. Weckherlin, Georg Rudolf: Gedichte. Ausgewählt und hrsg. v. Christian Wagenknecht. Stuttgart 1972. (RUB 9358). Weichmann, Christian Friedrich: C. F. Weichmanns Poesie der Nieder-Sachsen, oder allerhand, mehrentheils noch nie gedruckte, Gedichte von den berühmtesten Nieder-Sach-

389 sen, und sonderlich einigen ansehnlichen Mit-Gliedern der vormals hieselbst in Hamburg blühenden Teutsch-übenden Gesellschaft mit deren Genehmhaltung zusammen getragen [...]; auch mit einer ausführlichen Vorrede versehen, darin unter andern die Würde der Teutschen Sprache wider den angemasseten Vorzug der Französischen auf Veranlassung des P. Bouhours vertheydiget wird. Welcher noch beygefüget Hrn. Β. Η. B. Untersuchung von den ganz verschiedenen Reim-Ahrten, sonderlich der Ober- und Nieder-Sachsen, und wie man hierin eine Vereinigung treffen könne. Hamburg 1721. Zweyter Theil, Hamburg 1732. Dritter Theil, Hamburg 1726. Vierter Theil, Hamburg 1732. Sechster und letzter Theil, Hamburg 1738. Weidling, Christian: Oratorischer Hofmeister/ Welcher Angenehme Instruction schencket Lehr-begierige Untergebene Jn allen Stücken politer Rede-Kunst glücklich anzuführen/ in Curialien feste zu setzen/ und zum raisonniren geschickt zu machen/ Damit sie sich bey Occasion Durch eine nette Hoff- und Bürgerliche Rede/ Gelehrte Abdanckung/ auch bey sehr raren Fällen/ Ζ. E. bey Entleibten/ & klugen Brief/ geschicktes Complimente und sinnreiche Inscription recommendiren können; Alles durch sehr leichte Oratorische Cautelen erkläret Und Mit vielen der gelehrtesten Cavaliers und Männer gelehrten Proben erleutert. Leipzig 1698. Weise, Christian: Politischer Redner. Leipzig 31683. Reprint Kronberg Ts. 1974. (Scriptor Reprints). Neu-Erleuterter Politischer Redner. Leipzig 1684. Reprint Kronberg Ts. 1974. (Scriptor Reprints). Christian Weisens Curiöse Gedancken Von Deutschen Versen/ Welcher gestalt Ein Studierender in dem galantesten Theile der Beredsamkeit was anständiges und practicables finden sol/ damit er Gute Verse vor sich erkennen/ selbige leicht und geschickt nachmachen endlich eine kluge Maße darinn halten kan [...]. Leipzig 1692. Politische Nachricht von Sorgfältigen Briefen/ Wie man sich in odieusen und favorablen Dingen einer klugen Behutsamkeit gebrauchen [...] Mit practicablen Exempeln ausgeführet/ Nebst einem Vorbericht vom Galanten Hoff-Redner. Dresden und Leipzig 1701. Curiöse Gedancken Von Deutschen Briefen/ Wie ein junger Mensch/ sonderlich ein zukünftiger Politicus, die galante Welt wohl vergnügen soll. In kurtzen und zulänglichen Regeln [...] und practicablen Exempeln ausführlich vorgestellet. 2 Tie., Leipzig und Dresden 1702. Oratorische Fragen, an statt einer wolgemeinten Nachlese dergestalt eingerichtet, Daß der Innhalt von allen vorigen Büchern kürtzlich wiederholet, Zugleich aber ein und anderen Nachricht von der bisherigen Praxi getreulich eröffnet wird, Nebenst einem Nöthigen Anhange über etlicher Gedancken, die was überflüßiges oder auch was mangelhaftes in diesen Principiis wollen observiret haben. Leipzig 1706. Weissenborn, Christoph: Einleitung zu den Anfangs-Gründen der Teutschen und Lateinischen Rede- und Dichte-Kunst [...]. Frankfurt und Leipzig 1713. Wentzel, Johann Christoph: Lorbeer-Hayn Oder Poetischer Vorraht Von Verschiedenen teutschen Poematibus, Welche bey Promotionen, Antritt der Ehren-Aemter/ Geburtsund Nahmens-Tagen/ usw. Meistens im Nahmen anderer verfertiget worden. Jena 1700. Cypressen-Wald/ In sich haltend Diejnige Poemata, Welche bey Beerdigung seelig entschlaffner Christen auffgesetzet worden. Jena 1701. Historischer Redner, worinnen aus allen Theilen der Historischen Fragen Herrn Johann Hübners die merckwürdigsten Begebenheiten gezogen und zum oratorischen

390 Gebrauch appliciret worden, mit überall untermischten theolog., polit., moral. [...] u. and. curieusen Anm. [...]. Leipzig 1711. Cedern-Wald Meistens Auf Durchlauchtige Und andere hohe Persohnen gerichtete Poemata in sich haltend. Dem als ein Anhang beygefuget Das Geistliche BrandOpffer in Christlichen Arien auf alle Sonn- und Fest-Tage bestehend. Jena 1714. Werner, Gotthelf: Deutscher Deadalus oder poetisches Lexicon. Berlin 1675. Wiegmann, Hermann (Hg.): Die ästhetische Leidenschaft. Texte zur Affektenlehre im 17. und 18. Jahrhundert. Hildesheim usw. 1987. (Germanistische Texte und Studien, Bd. 27). Winterfeld, Friedrich Wilhelm: Teutsche und Ceremonial-Politica. Frankfurt und Leipzig 1700-1702. Wolf, Georg Christian: Erörterung der Frage: Worinnen die größte Glückseeligkeit eines Hohen Regenten bestehe? welche an dem hohen Geburts-Feste Seiner Königl. Majestät in Pohlen und Churfürstl. Durchl. zu Sachsen im Jahr 1728 den 12. May in der Deutschen Gesellschafft zu Leipzig den Preis der Beredsamkeit davon getragen. In: Deutsche Gesellschaft zu Leipzig: Schriften, Welche in der Deutschen Gesellschaft zu Leipzig die Preise der Poesie und Beredsamkeit erhalten haben 1727-1728. Leipzig 1728. (23: Qu Ν 1336/3; 7: 8 SVA III 860). Wolff, Christian: Vernünfftige Gedancken von der Menschen Thun und Lassen, zu Beförderung ihrer Glückseeligkeit. Nachdruck der Ausgabe Leipzig o4 1733. Hrsg. und mit einer Einleitung von Werner Arndt. Hildesheim 1976. (Gesammelte Werke, I. Abt. Deutsche Schriften, Bd. 4). Zitiert als Wolff, Ethik. -

Vernünfftige Gedancken von dem gesellschaftlichen Leben der Menschen und in Sonderheit dem gemeinen Wesen. Nachdruck der Ausgabe Frankfurt und Leipzig 4 1736. Mit einer Einleitung von Hans Werner Arndt. Reprint Hildesheim 1975. (Gesammelte Werke, I. Abt. Deutsche Schriften, Bd. 5). Zitiert als Wolff, Politik. Vernünfftige Gedancken von Gott, der Welt und der Seele des Menschen, auch allen Dingen überhaupt. Nachdruck der Ausgabe Halle 1751. Mit einer Einleitung und einem kritischen Apparat von Charles A. Corr. Hildesheim, Zürich, New York 1983. (Gesammelte Werke, I. Abt. Deutsche Schriften, Bd. 2). Zitiert als Wolff, Metaphysik. Zesen, Philipp von: Teutsche Mythologie, Oder Außführliche Beschreibung Aller erdichteten heidnischen Götter und Göttinen/ Halb-Götter/ Nymfen/ Faunen/ Satyren u. a. m. Denen Liebhabern der Poesie/ Mahlerei und Antiquitäten/ auch insgemein der heidnischen Theologie und Schrifften/ in einem kurzen Begriff dargestellet von P. v. Z. Sulzbach 1712. Ziegler, Christiane Marianne von: Versuch in gebundener Schreib-Art [...]. Leipzig 1728. Vermischte Schriften in gebundener und ungebundener Rede. Göttingen 1739. Zincgref, Julius Wilhelm: Emblemata ethico-politico. o. O. 1619. Neudruck hrsg. v. Dieter Mertens und Theodor Verweyen. 2 Bde., Tübingen 1993. (Neudrucke deutscher Literaturwerke, Neue Folge, Bd. 45)

3. Forschungsliteratur

Abkürzungen: AGB ADB DVJS HZ IBN NDB SHB

-

Archiv für Geschichte des Buchwesens Allgemeine Deutsche Biographie Deutsche Vierteljahrsschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte Historische Zeitschrift Internationales Biographisches Archiv Neue Deutsche Biographie Sächsische Heimatblätter

Abel, Günther: Stoizismus und frühe Neuzeit. Zur Entstehungsgeschichte modernen Denkens im Felde von Ethik und Politik. Berlin, New York 1978. Adam, Wolfgang: Poetische und kritische Wälder. Untersuchungen zu Geschichte und Formen des Schreibens bei Gelegenheit. Heidelberg 1988. Der Ablenkende. Ein Mitglied der Fruchtbringenden Gesellschaft und seine Bibliothek in Langenburg. In: Paul Raabe (Hg.): Bücher und Bibliotheken im 17. Jahrhundert in Deutschland. Wolfenbüttel 1979, S. 186-207. Ahlmann, Gertrud: Zur Geschichte des Frühniederdeutschen in Schleswig-Holstein im Spiegel von Gelegenheitsdichtungen des 17. und 18. Jahrhunderts. Uppsala 1991. Albertsen, Leif Ludwig: Das Lehrgedicht. Eine Geschichte der antikisierenden Sachepik in der neueren deutschen Literatur mit einem unbekannten Gedicht Albrecht von Hallers. Aarhus 1967. Alewyn, Richard/Karl Sälzle: Das große Welttheater. Die Epoche der höfischen Feste in Dokument und Deutung. Hamburg 1959. (rowohlts deutsche enzyklopädie, Bd. 92). Alewyn, Richard (Hg.): Deutsche Barockforschung. Dokumentation einer Epoche. Köln, Berlin 2 1966. Amburger, Erik/Michal Ciesla/Laslo Sziklay (Hg.): Wissenschaftspolitik in Mittel- und Osteuropa. Wissenschaftliche Gesellschaften, Akademien und Hochschulen im 18. und beginnenden 19. Jahrhundert. Berlin 1976. (Studien zur Geschichte der Kulturbeziehungen in Mittel- und Osteuropa, Bd. 3). Aretin, Karl Otmar Freiherr von: Der aufgeklärte Absolutismus. Köln 1974. Arifcs, Philippe: Geschichte des Todes. München "1989. (DTV Wissenschaft, Bd. 2480). Arnold, Ernst: Dresden als Druckerstadt von 1524 bis 1900. Kurze Geschichte der Einführung der Kunst Gutenbergs in Dresden und ihrer Entwicklung. Dresden 1900. Arnold, Paul: Das Münzwesen unter Friedrich August I. (1694-1733). In: SHB, H. 4, 1983, S. 173-179. Asche, Sigfried: Balthasar Permoser und die Barockskulptur des Dresdner Zwingers. Frankfurt 1966.

392 Balthasar Permoser. Leben und Werk. Berlin 1978. Auerbach, Erich: La cour et la ville. In: Wege der Literatursoziologie. Hrsg. v. Hans Norbert Fügen. Neuwied 1968. (Soziologische Texte, Bd. 46), S. 344-388. Bächler, Hagen/Monika Schlechte: Die höfische Festkultur - Funktion und Wirkung. In: Zur Festkultur des Dresdner Hofes. Dresdner Hefte, 8. Jg. (1990), (Beiträge zur Kulturgeschichte 21), S. 3-11. Bachmann, Hanns-Martin: Zur Wolffschen Naturrechtslehre. In: Christian Wolff, 1679— 1754. Hrsg. v. Werner Schneiders. Hamburg 1983, S. 161-170. Bachmann, Manfred/Harald Marx/Eberhard Wächtler (Hg.): Der silberne Boden. Kunst und Bergbau in Sachsen. Stuttgart und Leipzig 1990. [Ausstellungskatalog]. Bachmann-Medick, Doris: Die ästhetische Ordnung des Handelns. Moralphilosophie und Ästhetik in der Popularphilosophie des 18. Jahrhunderts. Stuttgart 1989. Baeumer, Max L. (Hg.): Toposforschung. Darmstadt 1973. (Wege der Forschung, Bd. 395). Balet, Leo/Eberhard Rebling: Die Verbürgerlichung der deutschen Kunst, Literatur und Musik im 18. Jahrhundert. Hrsg. und eingeleitet von G. Mattenklott. Frankfurt M. 1973. Banach, Jerzy: Kurfürst - Halbgott - König. August der Starke als Hercules Saxonicus. In: Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden 19 (1989), S. 39-52. Barner, Wilfried: Barockrhetorik. Untersuchung zu ihren geschichtlichen Grundlagen. Tübingen 1970. unter Mitarbeit v. Elisabeth Müller-Luckner: Tradition, Norm, Innovation. Soziales und literarisches Traditionsverhalten in der Frühzeit der deutschen Aufklärung. München 1989. (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien, Bd. 15). Barock in Dresden. Kunst und Kunstsammlungen unter der Regierung des Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen und Königs August II. von Polen genannt August der Starke 1694-1733 und des Kurfürsten Friedrich August II. von Sachsen und Königs August ΙΠ. von Polen 1733-1763. Essen und Leipzig 1986. [Ausstellungskatalog]. Barudio, Günther: Das Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung 1648-1779. Frankfurt/Main 1891 (Fischer Weltgeschichte, Bd. 25). Bauer, Volker: Die höfische Gesellschaft in Deutschland von Mitte des 17. Jahrhunderts bis zum Ausgang des 18. Jahrhunderts. Versuch einer Typologie. Tübingen 1993. (Frühe Neuzeit, Bd. 12). Baum Ludwig: Heinrich Graf von Brühl als Mensch und Christ. Frankfurt 1967. Baumgart, Peter: Der deutsche Hof der Barockzeit als politische Institution. In: Europäische Hofkultur, hg. v. August Buck/Georg Kauffmann/Blake Lee Spahr/Conrad Wiedemann, Hamburg 1981, Bd. I, S. 25^13. Bebermeyer, Gustav: Pritschmeister. In: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. Berlin 21977, Bd. 3, S. 257-262. Becker-Cantarino, Barbara/Jörg Fechner (Hg.): Opitz und seine Welt. Festschrift für Georg Schulze-Behrend zum 12. Februar 1988. Amsterdam 1990. Allegorische Repräsentation als Legitimation: Die Geburtstagsfeierlichkeiten für Herzog August. In: Literary Culture in the Holy Roman Empire, 1555-1720. Hrsg. v. James A. Parente, Jr., Richard Erich Schade, Georg C. Schoolfield, Chapel Hill. London 1991, S. 142-158. Beetz, Manfred: Rhetorische Logik. Prämissen der deutschen Lyrik im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert. Tübingen 1980. (Studien zur deutschen Literatur, Bd. 62).

393 Komplimentierverhalten im Barock. Aspekte linguistischer Pragmatik an einem literaturhistorischen Gegenstandsbereich. In: Amsterdamer Beiträge zur neueren Germanistik 13 (1981), S. 135-181. Frühmoderne Höflichkeit. Komplimentierkunst und Gesellschaftsrituale im altdeutschen Sprachraum. Stuttgart 1990. (Germanistische Abhandlungen, Bd. 67). Behrmann, Alfred: Einführung in den neueren deutschen Vers von Luther bis zur Gegenwart. Stuttgart 1989. Benedikt, Heinrich: Franz Anton Graf von Sporck (1662-1738). Zur Kultur der Barockzeit in Böhmen. Wien 1923. Benzirrg, Josef: Die Buchdrucker des 16. und 17. Jahrhunderts im deutschen Sprachgebiet. 2. verbesserte und vermehrte Auflage. Wiesbaden 1982. Berbig, Hans Joachim: Zur rechtlichen Relevanz von Ritus und Zeremoniell im römischdeutschen Imperium. In: Zeitschrift für Kirchengeschichte 92 (1981), S. 204-249. Berns, Jörg Jochen: Der nackte Monarch und die nackte Wahrheit. Auskünfte der deutschen Zeitungs- und Zeremoniellschriften des späten 17. und frühen 18. Jahrhunderts zum Verhältnis von Hof und Öffentlichkeit. In: Hof, Staat und Gesellschaft in der Literatur des 17. Jahrhunderts. Hrsg. v. Elger Blühm, Jörn Garber, Klaus Garber. Amsterdam 1982, S. 315-349.

-

-

»Princeps Poetarum et Poeta Principum«. Das Dichtertum Anton Ulrichs als Exempel absolutistischer Rollennorm und Rollenbrechung. In: Monarchus Poeta. Studien zum Leben und Werk Anton Ulrichs von Braunschweig-Lüneburg. Akten des Anton-Ulrich-Symposions in Nancy (2.- 3. Dezember 1983). Hrsg. v. Jean-Marie Valentin. Amsterdam 1985, (Chloe, Beihefte zum Daphnis, Bd. 4), S. 3-29. Die Festkultur der deutschen Höfe zwischen 1580 und 1730. Eine Problemskizze in typologischer Absicht. In: Germanisch-Romanische Monatsschrift 65 (1984), S. 2 9 5 311. Gott und Götter. Harsdörffers Mythenkritik und der Pan-Theismus der Pegnitzschäfer unter dem EinfluB Francis Bacons. In: Georg Philipp Harsdörffer. Ein deutscher Dichter und europäischer Gelehrter. Hrsg. v. I. M. Battafarano. Bern, Berlin, Frankfurt a. M., New York, Paris, Wien 1991. (Iris 1. Ricerche di culture europea. Forschungen zur europäischen Kultur), S. 23-82. Polizey und Satire im 16. Jahrhundert. In: Simpliciana, Schriften der Grimmelshausen-Gesellschaft, Bd. 8 (1991), S. 424-441.

u. Detlef Ignasiak (Hg.): Frühneuzeitliche Hofkultur in Hessen und Thüringen, Erlangen, Jena 1993. (Jenaer Studien, Bd. 1). Zur Frühgeschichte des deutschen Musenhofes oder Duodezabsolutismus als kulturelle Chance. In: Frühneuzeitliche Hofkultur in Hessen und Thüringen. Hrsg. v. Jörg Jochen Berns und Detlef Ignasiak. Erlangen und Jena 1993, S. 10-43. u. Thomas Rahn (Hg.): Zeremoniell als höfische Ästhetik in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Tübingen 1995 (Frühe Neuzeit, Bd. 25). Beschorner, Hans: August der Starke als Soldat. In: Neue Jahrbücher für das Klassische Altertum, Geschichte und deutsche Literatur und für Pädagogik. Hrsg. v. Johannes IIberg u. Bernhard Gerth. 8. Jg. 1905,1. Abt. XV. Band, H. 3, S. 220-230. Beschreibung und bildliche Darstellungen des Zeithainer Lagers von 1730. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 27, Dresden 1906, S. 101-151. Augusts des Starken Leiden und Sterben. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 58, Dresden 1937, S. 48-84.

394 Beutel, Georg: Johann Ulrich von König als Hofpoet. In: Dresdner Anzeiger, Monatsbeilage 1 (1901), Nr. 12, S. 4-6; Nr. 13,S. 3^1; Nr. 15, S. 1-3. Biedermann, Karl: Deutschland im 18. Jahrhundert. Bd. I: Politische, materielle und sociale Zustände. Leipzig 1854; Bd. II: Geistige, sittliche und gesellige Zustände. Leipzig 1858. Aus der Glanzzeit des sächsisch-polnischen Hofes. In: Zeitschrift für Deutsche Kulturgeschichte. Neue Folge, Erster Band, Berlin 1891, S. 214-218. Bircher, Martin/Thomas Bürger (Hg.): »Alles mit Bedacht«. Barockes Fürstenlob auf Herzog August (1579-1666) in Wort, Bild und Musik. Wolfenbüttel 1979. u. Eberhard Mannack (Hg.): Deutsche Barockliteratur und europäische Kultur. Zweites Jahrestreffen des Internationalen Arbeitskreises für deutsche Barockliteratur in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, 28. bis 31. August 1976. Vorträge und Kurzreferate. Hamburg 1977. (Dokumente des Internationalen Arbeitskreises für deutsche Barockliteratur, Bd. 3). Birke, Joachim: Christian Wolffs Metaphysik und die zeitgenössische Literatur- und Musiktheorie: Gottsched, Scheibe, Münzer. Berlin 1966. Gottscheds Neuorientierung der deutschen Poetik an der Philosophie Wolffs. In: Zeitschrift für deutsche Philosophie 85, 1966, S. 560-575. Birtsch, Günther: Gesetzgebung und Repräsentation im späten Absolutismus. In: HZ 208 (1969), S. 265-294. (Hg.): Der Idealtyp des aufgeklärten Herrschers. Hamburg 1987. (Aufklärung, 2. Jg., Heft 1). Bissinger, Anton: Zur metaphysischen Begründung der Wolffschen Ethik. In: Christian Wolff, 1679-1754. Hrsg. v. Werner Schneiders. Hamburg 1983, S. 148-160. Blanckmeister, Franz: Christiane Eberhardine, die letzte evangelische Kurfürstin von Sachsen, und die konfessionellen Kämpfe ihrer Tage. In: Beiträge zur sächsischen Kirchengeschichte, Heft VI (Jahresheft für 1890), Leipzig 1891, S. 1-84. Sächsische Kirchengeschichte. Dresden2 1906. Blaschke, Karlheinz: Bevölkerungsgeschichte von Kursachsen bis zur industriellen Revolution. Weimar 1967. -

Die Umlandbeziehungen Dresdens als Residenzstadt. In: Stadt-Land-Beziehungen und Zentralität als Problem der historischen Raumforschung. Forschungsberichte des Ausschusses »Historische Raumforschung« der Akademie für Raumforschung und Landesplanung. Hannover 1974, S. 139-160. Die kursächsische Politik und Leipzig im 18. Jahrhundert. In: Leipzig. Aufklärung und Bürgerlichkeit. Hrsg. v. Wolfgang Martens. Heidelberg 1990, (Zentren der Aufklärung ΙΠ, Wolfenbütteler Studien zur Aufklärung, Bd. 17), S. 23-38. Bleek, Klaus/Jörn Gaber: Nobilitas. Standes- und Privilegienlegitimation in deutschen Adelstheorien des 16. und 17. Jahrhunderts. In: Daphnis, Bd. 11, H. 1-2, 1982, S. 49-114. Blettermann, Petra: Die Universitätspolitik Augusts des Starken 1694-1733. Köln usw. 1990. (Mitteldeutsche Forschungen, Bd. 102). Blickle, Peter: Volk und Untertanen im 17. Jahrhundert. In: Literatur und Volk im 17. Jahrhundert. Probleme populärer Kultur in Deutschland. Teil I., hrsg. v. Wolfgang Brückner, Peter Blickle und Dieter Breuer. Wiesbaden 1985, S. 45-64. Blühm, Elger/Jörn Garber/Klaus Garber (Hg.): Hof, Staat und Gesellschaft in der Literatur des 17. Jahrhunderts. Amsterdam 1982. (Daphnis, Bd. 11, H. 1-2, 1982).

395 Böckmann, Paul: Formgeschichte der deutschen Dichtung. I. Bd.: Von der Sinnbildsprache zur Ausdruckssprache. Der Wandel der literarischen Formensprache vom Mittelalter zur Neuzeit. Hamburg 3 1967. Bödeker, Hans-Erich/Ulrich Herrmann: Aufklärung als Politisierung -

Politisierung der

Aufklärung. Hamburg 1987. (Studien zum 18. Jahrhundert, Bd. 8). Boehn, Max: Deutschland im 18. Jahrhundert. Das Heilige Römische Reich Deutscher Nation. Berlin 1921. Boetticher, Walter von: Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Güter 1635-1815. Görlitz 1912-1913. Bog, Ingomar: Der Reichsmerkantilismus.

Studien zur Wirtschaftspolitik des Heiligen

Römischen Reiches im 17. und 18. Jahrhundert. Stuttgart 1959. (Forschungen zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Bd. 1). Bölhoff, Reiner: Johann

Christian

Günther

1695-1975.

Kommentierte

Bibliographie,

Schriftenverzeichnis, Rezeptions- und Forschungsgeschichte. 3 Bde., Köln, Wien 1980-1983. Borinski, Karl: Baltasar Gracian und die Hofliteratur in Deutschland. Halle 1894. Borkenau, Franz: Der Übergang vom feudalen zum bürgerlichen Weltbild. Studien zur Geschichte der Philosophie der Manufakturperiode. Paris 1934, Nachdruck Darmstadt 1973. Bormann, Alexander von (Hg.): Vom Laienurteil zum Kunstgefühl. Texte zur deutschen Geschmacksdebatte im 18. Jahrhundert. Tübingen 1974. (Deutsche Texte, Bd. 30). Bornscheuer, Lothar: Neue

Dimensionen

und

Desidera

der

Topik-Forschung.

In: Mittellateinisches Jahrbuch 22, 1987, S. 2 - 2 7 . Borovicz6ny, Aldär von: Graf von Brühl. Der Medici, Richelieu und Rotschild seiner Zeit. Zürich, Leipzig, Wien 1930. Bourdieu, Pierre: Zur Soziologie der symbolischen Formen. Frankfurt 1974. (suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 107). -

Die feinen Unterschiede. Kritik der gesellschaftlichen Urteilskraft. Frankfurt 7 1994. (suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 658).

Brandl, Alois: Barthold Hinrich Brockes. Nebst darauf bezüglichen Briefen von Johann Ulrich König an Johann Jacob Bodmer. Innsbruck 1878. Brandt, Rüdiger: »das ain groß gelächter ward.« Wenn Repräsentation scheitert. Mit einem Exkurs zum Stellenwert literarischer Repräsentation. In: Höfische Repräsentation. Hrsg. v. Hedda Ragotzky und Horst Wenzel. Tübingen 1990, S. 303-333. Brauer, Adalbert: Weidmann 1680-1980. Dreihundert Jahre aus der Geschichte eines der ältesten Verlage der Welt. Zürich 1980. Brauneck, Manfred: Deutsche Literatur des 17. Jahrhunderts - Revision eines Epochenbildes. Ein Forschungsbericht. 1945-1970. In: D V J S 45, 1971, Sonderheft Forschungsreferate, S. 379*468*. Braunfels, Wolfgang: Der Glanz der 28 Tage. In: Das Fest. Eine Kulturgeschichte von der Antike bis zur Gegenwart. Hrsg. v. Uwe Schultz. München 1988, S. 211-221. Braungart, Georg: Rhetorik, Poetik, Emblematik. In: Deutsche Literatur. Eine Sozialgeschichte. Hrsg. v. Harald Steinhagen. Bd. 3: Zwischen Gegenreformation und Frühaufklärung: Späthumanismus, Barock. 1572-1740. Hamburg 1985, S. 2 1 9 - 2 3 6 . Hofberedsamkeit. Studien zur Praxis höfisch-politischer Rede im deutschen Territorialabsolutismus. Tübingen 1988. (Studien zur deutschen Literatur, Bd. 96).

396 -

Mythos und Herrschaft. Maximilian I. als Hercules Germanicus. In: Traditionswandel und Traditionsverhalten. Hrsg. v. Walter Haug und Burghart Wachinger. Tübingen 1991, (Fortuna vitrea 5), S. 77-95. Praxis und poiesis: Zwei konkurrierende Textmodelle im 17. Jahrhundert. In: Gert Ueding: Rhetorik zwischen den Wissenschaften. Tübingen 1991, S. 87-98. Braungart, Wolfgang: Einer aus Eulenspiegels Verwandtschaft: Der »Deutsch-Francos« Johann Christian Troemer (um 1697-1756). In: Eulenspiegel-Jahrbuch, Bd. 24, 1984, S. 119-132. Ritual und Literatur. Literaturtheoretische Überlegungen im Blick auf Stefan George. In: Sprache und Literatur in Wissenschaft und Unterricht, H. 69/1992, 1 Halbjahr, S. 2-31. Breuer, Dieter: Höfische Sprache und Sprachwandel in Festbeschreibungen des Münchner Hofes. In: Europäische Hofkultur. Hrsg. v. August Buck/Georg Kauffmann/Blake Lee Spahr/Conrad Wiedemann. Hamburg 1981, Bd. II, S. 81-88. Brinker-Gabler, Gisela (Hg.): Deutsche Dichterinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Gedichte und Lebensläufe. Mit einer Einleitung von Gisela Brinker-Gabler. Frankfurt M. 1978. Das weibliche Ich. Überlegungen zur Analyse von Werken weiblicher Autoren mit einem Beispiel aus dem 18. Jahrhundert: Sidona Hedwig Zäunemann. In: Die Frau als Heldin und Autorin. Neue kritische Ansätze zur Deutschen Literatur. Hrsg. v. Wolfgang Paulsen. Bern, München 1979, (10. Amherster Kolloquium zur Deutschen Literatur), S. 55-65. Deutsche Literatur von Frauen. 2 Bde., München 1988. Bd. 1: Vom Mittelalter bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Bruchmüller, Wilhelm: Der Leipziger Student. Leipzig 1909. Brückner, Jutta: Staatswissenschaften, Kameralismus und Naturrecht. Ein Beitrag zur Geschichte der politischen Wissenschaft im Deutschland des späten 17. und 18. Jahrhunders. München 1977. Brückner, Wolfgang: Bildnis und Brauch. Studien zur Bildfunktion der Effigies. Berlin 1966. Brunner, Otto: Neue Wege der Verfassungs- und Sozialgeschichte. Zweite vermehrte Auflage, Göttingen 1968. u. Werner Conze/Reiner Koselleck (Hg.): Geschichtliche Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland. Bd. I-VII, Stuttgart 19721992. Buchheit, Vinzenz: Statius' Geburtstagsgedicht zu Ehren Lucans (Silv. 2,7). In: Hermes 88 (1960), S. 231-249. Buck, August: Die humanistischen Akademien in Italien. In: Der Akademiegedanke im 17. und 18. Jahrhundert. Hrsg. v. Fritz Hartmann und Rudolf Vierhaus. Bremen und Wolfenbüttel 1971, S. 11-25. u. Georg Kauffmann/Blake Lee Spahr/Conrad Wiedemann (Hg.): Europäische Hofkultur im 16. und 17. Jahrhundert. Vorträge und Referate anläßlich des Kongresses des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Renaissanceforschung und des Internationalen Arbeitskreises für Barockliteratur in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel vom 4. bis 8. September 1979. 3 Bde., Hamburg 1981. (Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung, Bd. 8-10). Bürger, Thomas: Die irdischen Götter oder Die schlimmen Monarchen. Das »Bild« des Herrschers im Spiegel des barocken Lobgedichts. In: Porträt 1. Der Herrscher. Gra-

397 phische Bildnisse des 16.-18. Jahrhunderts aus dem Porträtarchiv Diepenbroich Ausstellung des Westfälischen Landesmuseums für Kunst- und Kulturgeschichte Münster. Münster 1977, S. 33-46. Burkert, Georg: Gottfried Benjamin Hancke. Ein schlesischer Spät-Barockdichter. Diss. Breslau 1933. Bütler-Schön, Helga: Dichtungsverständnis und Selbstdarstellung bei Johann Christian Günther. Studien zu seinen Auftragsgedichten, Satiren und Klageliedern. Bonn 1981. (Studien zur Germanistik, Anglistik und Komparatistik, Bd. 99). Campe, Rüdiger: Affekt und Ausdruck. Zur Umwandlung der literarischen Rede im 17. und 18. Jahrhundert. Tübingen 1990. (Studien zur deutschen Literatur, Bd. 107). Conermann, Klaus: Der Stil des Hofmanns. Zur Genese sprachlicher und literarischer Formen aus der höfisch-politischen Verhaltenskunst. In: Europäische Hofkultur. Hrsg. v. August Buck/Georg Kauffmann/Blake Lee Spahr/Conrad Wiedemann. Hamburg 1981, Bd. II, S. 45-55. Conrady, Karl Otto: Lateinische Dichtungstradition und Deutsche Lyrik des 17. Jahrhunderts. Bonn 1972. (Bonner Arbeiten zur Deutschen Literatur, Bd. 4). Cramer, Thomas: bangend unde borgent. Repräsentation, Feste und Literatur in der höfischen Kultur des späten Mittelalters. In: Höfische Repräsentation. Hrsg. v. Hedda Ragotzky und Horst Wenzel. Tübingen 1990, S. 259-279. Creutziger, Werner: Picander oder Das Mysterium der Plattheit. In: Neue Deutsche Literatur 6, 1985, S. 83-96. Curtius, Ernst Robert: Europäische Literatur und lateinisches Mittelalter. München, Bern 7 1969. Czok, Karl: Das alte Leipzig. Leipzig 1978. Zur absolutistischen Politik Augusts des Starken in Sachsen, In: SHB, H. 4, 1983, S. 145-153. Zum Problem des aufgeklärten Absolutismus in Sachsen in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. In: Bericht über die wissenschaftliche Konferenz zum V. Internationalen Bachfest der DDR. Hrsg. v. Winfried Hofmann u. Armin Schneiderheinze. Leipzig 1985, S. 3 5 ^ 0 . August der Starke und Kursachsen. Leipzig 1987. Zur Regierungspraxis Augusts des Starken. In: Europäische Herrscher. Ihre Rolle bei der Gestaltung von Politik und Gesellschaft vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Hrsg. v. Günter Vogler. Weimar 1988. (Hg.): Geschichte Sachsens. Weimar 1989. Zur Wirtschaftspolitik August des Starken. In: SHB, H. 4, 1990, S. 191-194. August der Starke. Sein Verhältnis zum Absolutismus und zum sächsischen Adel. Berlin 1991. (Sitzungsbericht der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Philologisch-Historische Klasse, Bd. 131, H. 3). Daly, Peter M.: Emblem Theory. Recent German Contributions to the Characterization of the Emblem Genre. Nendeln 1979. (Wolfenbütteler Forschungen, Bd. 9). Literature in the Light of the Emblem. Structural Parallels between the Emblem and Literature in the sixteenth and seventheenth Centuries. Toronto, Buffalo, London 1979. Danzel, Theodor Wilhelm: Gottsched und seine Zeit. Auszüge aus seinem Briefwechsel zusammengestellt und erläutert von T. W. Danzel. Nebst einem Anhange: Daniel Wilhelm Trillers Anmerkungen zu Klopstocks Gelehrtenrepublik. Reprographischer Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1848, Hildesheim, New York 1970.

398 Demandt, Alexander: Metaphern für Geschichte. Sprachbilder und Gleichnisse im historisch-politischen Denken. München 1978. Die Welt des Barock: Oberösterreichische Landesausstellung 1986. 25. April bis 26. Oktober 1986 im Augustiner Chorherrnstift St. Florian. 2 Bde., Linz 1986. [Ausstellungskatalog], Dilthey, Wilhelm: Gesammelte Schriften. Bd. II: Weltanschauung und Analyse des Menschen seit der Renaissance und Reformation. Stuttgart, Göttingen 1969. Distel, Theodor: Ein Schreiben Gottscheds an Friedrich August II. zu Sachsen. In: Vierteljahresschrift für Literaturgeschichte I. Weimar 1888, S. 253-255. Dittmann, Jürgen (Hg.): Arbeiten zur Konversationsanalyse. Tübingen 1979. (Linguistische Arbeiten, Bd. 75). Dohm van Rossum, Gerhard: Politischer Körper, Organismus, Organisation. Zur Geschichte naturaler Metaphorik und Begrifflichkeit in der politischen Sprache. 2 Bde., Bielefeld 1977. Dorn, Wilhelm: Benjamin Neukirch. Sein Leben und sein Werk. Ein Beitrag zur Geschichte der Zweiten Schlesischen Schule. Weimar 1897. Dotzauer, Winfried: Die Ankunft des Herrschers. Der fürstliche »Einzug« in die Stadt (bis zum Ende des Alten Reichs). In: Archiv für Kulturgeschichte 55 (1973), S. 245-288. Drees, Jan: Die soziale Funktion der Gelegenheitsdichtung. Studien zur deutschen Gelegenheitsdichtung in Stockholm zwischen 1613 und 1719. Stockholm 1986. Dreizel, Hans Peter: Die gesellschaftlichen Leiden und das Leiden an der Gesellschaft. Vorstudien zu einer Pathologie des Rollenverhaltens. Stuttgart 1968. (Göttinger Abhandlungen zur Soziologie und ihrer Grenzgebiete, Bd. 14). Dresdner Kultur im letzten Drittel des 18. Jahrhunderts. 2 Tie., Dresden 1988. (Dresdner Hefte, H. 6/7, 1988). Drews, Axel/Ute Gerhard/Jürgen Link: Moderne Kollektivsymbolik - eine diskurstheoretisch orientierte Einführung mit Auswahlbibliografie. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur. 1. Sonderheft Forschungsreferate. Hrsg. v. Wolfgang Frühwald, Georg Jäger und Alberto Martino. Tübingen 1985, S. 256-374. Drux, Rudolf: Martin Opitz und sein poetisches Regelsystem. Bonn 1976. Nachgeahmte Natur und vorgestellte Staatsform. Zur Struktur und Funktion der Naturphänomene in der weltlichen Lyrik des Martin Opitz. In: Naturlyrik und Gesellschaft. Hrsg. v. Norbert Mecklenburg. Stuttgart 1977, S. 33^14. Casualpoesie. In: Deutsche Literatur. Eine Sozialgeschichte. Hrsg. v. Harald Steinhagen. Bd. 3: Zwischen Gegenreformation und Frühaufklärung: Späthumanismus, Barock. 1572-1740. Hamburg 1985, S. 408-417. Das Wider Viele Ungegründete Vorwürfe Vertheidigte Frauenzimmer (Hochzeitsgedicht Aßmann/Aßmann) In: Johann Christian Günther. Hrsg. v. Hans Georg Pott. Paderborn, München, Wien 1988, S. 21-38. Metapher und Metonymie. Zur Brauchbarkeit rhetorischer Kategorien für die Analyse literarischer Texte. In: Stilistisch-rhetorische Diskursanalyse. Hrsg. v. Barbara Sandig. Tübingen 1988, (forum Angewandte Linguistik, Bd. 14), S. 83-74. Duchardt, Heinz: Das Zeitalter des Absolutismus. München 1989. (Oldenbourg-Grundriss der Geschichte, Bd. 11). Das potestantische Herrscherbild des 17. Jahrhunderts im Reich. In: Das Herrscherbild im 17. Jahrhundert. Hrsg. v. Konrad Repgen. Münster 1991, S. 26-42. Dülmen, Richard van: Die Gesellschaft der Aufklärer. Zur bürgerlichen Emanzipation und aufklärerischen Kultur in Deutschland. Frankfurt 1986.

399 Dürichen, Johann: Geheimes Kabinett und Geheimer Rat unter der Regierung Augusts des Starken in den Jahren 1704-1720. In: Neues Archiv für sächsische Geschichte, Bd. 51, 1930, S. 68-134. Düsterdieck, Peter: Buchproduktion im 17. Jahrhundert. Eine Analyse der Meßkataloge für die Jahre 1637 und 1658. In: AGB, Bd. 14 (1973-1974), Sp. 163-220. Dyck, Joachim: Rhetorische Argumentation und poetische Legitimation. Zur Genese und Funktion zweier Argumente in der Literaturtheorie des 17. Jahrhunderts. In. Rhetorik. Beiträge zu ihrer Geschichte in Deutschland vom 16.-20. Jahrhundert. Hrsg. v. Helmut Schanze. Frankfurt/M. 1974, S. 69-86. -

Ticht-Kunst. Deutsche Barockpoetik und rhetorische Tradition. 3. ergänzte Auflage. Mit einer Bibliografie zur Forschung 1966-1986. Tübingen 1991. (Rhetorik-Forschung, Bd. 2). Ehalt, Hubert: Zur Funktion des Zeremoniells im Absolutismus. In: Europäische Hofkultur. Hrsg. v. August Buck/Georg Kauffinann/Blake Lee Spahr/Conrad Wiedemann. Hamburg 1981, Bd. II, S. 411-419. Ausdrucksformen absolutistischer Herrschaft. Der Wiener Hof im 17. und 18. Jahrhundert. Wien 1980 (Sozial- und wirtschaftshistorische Studien, Bd. 14). Elias, Norbert: Die höfische Gesellschaft. Berlin und Neuwied 1969. (Soziologische Texte, Bd. 54). Über den Prozeß der Zivilisation. Eine soziologische und psychogenetische Untersuchung. 2 Bde., Stuttgart 1976. (suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 158/159). Das Schicksal der deutschen Barocklyrik. Zwischen höfischer und bügerlicher Tradition. In: Merkur 6, 1987, S. 4 5 1 ^ 6 8 . Engelhardt, Karl August: Das grosse Campement bei Zeithayn und Radewitz in der Mühlenberger Gegend. Ein historisches Gemälde buntfarbig und treu bis auf den 14 Ellen langen Lagerkuchen von einem Freunde des Vaterlandes. Mühlberg 1803. Engelsing, Rolf: Die Perioden der Lesergeschichte in der Neuzeit. Das statistische Ausmaß und die soziokulturelle Bedeutung der Lektüre. In: AGB, Bd. 10, 1979, Sp. 9 4 5 1002. Erler, Georg (Hg.): Die jüngere Matrikel der Leipziger Universität. 3 Bde. Leipzig 1909. Etter, Else-Lilly: Tacitus in der Geistesgeschichte des 16. und 17. Jahrhunderts. Basel, Stuttgart 1966. (Baseler Beiträge zur Geschichtswissenschaft, Bd. 103). Fabian, Bernd/Wilhelm Schmidt-Biggemann (Hg.): Das achtzehnte Jahrhundert als Epoche. Nendeln 1978. (Studien zum achtzehnten Jahrhundert, 1). Fähler, Eberhard: Die Feuerwerke des Barock. Studien zum öffentlichen Fest und seiner literarischen Deutung vom 16. bis 18. Jahrhundert. Stuttgart 1974. Fässler, Vreni: Hell und Dunkel in der barocken Dichtung. Studien zum Hell-Dunkel bei Johann Klai, Andreas Gryphius und Catharina Regina von Greiffenberg. Berlin, Frankfurt 1971. Fellmann, Walter: Heinrich Graf von Brühl. Ein Lebens- und Zeitbild. Leipzig 2 1990. Fiedler, Siegfried: Grundriß der Militär- und Kriegsgeschichte. I. Bd.: Die stehenden Heere im Zeitalter des Absolutismus 1640-1789. München 1972. Fischer, Ernst: Reisebericht des Stud. jur. Adam Wolradt Volckershoven (1680-1681). In: Märkische Forschungen 20 (1887), S. 75-81. Fischer, Ludwig: Gebundene Rede. Dichtung und Rhetorik in der literarischen Theorie des Barock in Deutschland. Tübingen 1968. (Studien zur deutschen Literatur, Bd. 10).

400 Fläschendräger, Werner: Geschichtliche Entwicklung und gesellschaftliche Stellung der Universität Leipzig im Spiegel ihrer Jubiläumsfeiern und Jubiläumsschriften. Leipzig 1965. (Diss. Masch.). Floessel, Ernst: Zwei interessante kabbalistische Urkunden aus den Tagen Augusts des Starken, o. O. 1892. (Sphinx XI, 63). Flögel, Karl Friedrich: Geschichte der Hofnarren. Liegnitz, Leipzig 1789, Reprint Hildesheim, New York 1977. Floßmann, Paul: Picander (Christian Friedrich Henrici). Leipzig 1899. Foerster, Friedrich: Friedrich August II. König von Polen und Kurfürst von Sachsen. Seine Zeit, sein Cabinet und sein Hof. Potsdam 1839. (Die Höfe und Cabinette Europas im 18. Jahrhundert, 3 Bde. Postdam 1836-1839, Bd. III). Foerster, Roland-Götz: Herrschaftsverständnis und Regierungsstruktur in BrandenburgAnsbach 1648-1703. Ein Beitrag zur Geschichte des Territorialstaates im Zeitalter des Absolutismus. Ansbach 1975. Forberger, Rudolf: Die Manufaktur in Sachsen vom Ende des 16. bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts. Berlin 1958. Zu einigen ökonomischen Schwerpunkten und Problemen Kursachsens an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. In: SHB, H. 4, 1983, S. 161-166. Forssmann, Knut: Baltasar Gracian und die deutsche Literatur zwischen Barock und Aufklärung. Diss. Univ. Mainz. Barcelona 1977. Foucault, Michel: Die Ordnung der Dinge. Eine Ordnung der Humanwissenschaften. Stuttgart 81989. (suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 98). Fraenkel, Eduard: Horaz. Darmstadt 31963. Freier, Hans: Kritische Poetik. Legitimation und Kritik der Poesie in Gottscheds Dichtkunst. Stuttgart 1973. Frost, Dorette/ Gerhard Knoll (Hg.): Gelegenheitsdichtung. Referate der Arbeitsgruppe 6 auf dem KongreB des Internationalen Arbeitskreises für Deutsche Barockliteratur Wolfenbüttel, 28.8.-31.8.1976. Bremen 1977. (Veröffentlichungen der Abteilung Gesellschaftswissenschaften und der Spezialabteilung, Bd. 11). Frühsorge, Gotthard: Der politische Körper. Zum Begriff des Politischen im 17. Jahrhundert und in den Romanen Christian Weises. Stuttgart 1974. Oeconomie des Hofes. Zur politischen Funktion der Vaterrolle des Fürsten im »Oeconomus prudens et legalis« des Franz Philipp Florinus. In: Hof, Staat und Gesellschaft in der Literatur des 17. Jahrhunderts. Hrsg. v. Elger Blühm, Jörn Garber, Klaus Garber. Amsterdam 1982, S. 41^48. Vom Hof des Kaisers zum »Kaiserhof«. Über das Ende des Ceremoniells als gesellschaftliches Ordnungsmuster. In: Euphorion 78, 1984, H. 3, S. 237-265. Der Hof, der Raum, die Bewegung. Gedanken zur Neubewertung des europäischen Hofzeremoniells. In: Euphorion 82, 1988, H. 4, S. 424-430. Fuhrmann, Manfred: Einfuhrung in die antike Dichtungstheorie. Darmstadt 1973. Fürstenau, Moritz: Zur Geschichte der Musik und des Theaters am Hofe in Dresden. 2 Bde., Leipzig 1861-1862, Reprint Hildesheim 1971. Fürstenwald, Maria (Hg.): Trauerreden des Barock. Wiesbaden 1973. Füssel, Stephan: Dichtung und Politik um 1500. Das »Haus Österreich« in Selbstdarstellung, Volkslied und panegyrischen Carmina. In: Die Österreichische Literatur. Ihr Profil von den Anfängen im Mittelalter bis ins 18. Jahrhundert (1050-1750). Hrsg. v. Herbert Zemann und Fritz Peter Knapp (Mitarb.). Graz 1986, S. 803-831.

401 Gabler, Hans-Jürgen: Geschmack und Gesellschaft. Rhetorische und sozialgeschichtliche Aspekte der frühaufklärerischen Geschmacksdebatte. Frankfurt, Bern 1982. Der Tod des Mäzens. Politische Rhetorik im Dienste des literarischen Marktes. Zur Rhetorisierung der Poetik im 18. Jahrhundert. In: Rhetorik 3 (1983), S. 35-64. Gaede, Friedrich: Gottscheds Nachahmungstheorie und die Logik. In: DVJS 49, 1975, Sonderheft, S. 105*-U7*. Poetik und Logik. Zu den Grundlagen der literarischen Entwicklung im 17. und 18. Jahrhundert. München 1978. Garber, Klaus: Martin Opitz - »der Vater der deutschen Dichtung«. Eine kritische Studie zur Wissenschaftsgeschichte der Germanistik. Stuttgart 1976. Zur Statuskonkurrenz von Adel und gelehrtem Bürgertum im theoretischen Schrifttum des 17. Jahrhunderts. Veit Ludwig von Seckendorffs »Teutscher Fürstenstaat« und die deutsche Barockliteratur. In: Hof, Staat und Gesellschaft in der Literatur des 17. Jahrhunderts. Hrsg. v. Elger Blühm, Jörn Garber, Klaus Garber. Amsterdam 1982, S. 115-144. -

Stadt-Kultur und Barock-Begriff. Zur Kritik eines Epochenbegriffs am Paradigma der bürgerlich-gelehrten humanistischen Literatur des Barockzeitalters. In: Europäische Städte im Zeitalter des Barock. Gestalt-Kultur-Sozialgefüge. Hrsg. v. Kersten Krüger. Köln, Wien 1988, (Städteforschung, Reihe A: Darstellungen, Bd. 28), S. 92-119. u. Ferdinand van Ingen/Wilhelm Kühlmann/Wolfgang Weiß (Hg.): Europäische Barock-Rezeption. 2 Bde., Wiesbaden 1991. (Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung, Bd. 20). Gemert, Guillaume van: »Theatrum Pseudo-Eruditorum«. Johann Gottfried Büchners »Schedjasma« (1718) und das Gelehrtenbild des 17. Jahrhunderts. In: Res Publica Litteraria. Die Institutionen der Gelehrsamkeit in der frühen Neuzeit. Hrsg. v. Sebastian Neumeister und Conrad Wiedemann. Wiesbaden 1987, S. 221-238. Gerteis, Klaus (Hg.): Zum Wandel von Zeremoniell und Gesellschaftsritualen in der Zeit der Aufklärung. Hamburg 1991 (Aufklärung, Jg. 6, H. 3). Gierowski, jösefyjohannes Kaiisch (Hg.): Um die polnische Krone. Sachsen und Polen während des Nordischen Krieges 1700-1721. Berlin 1962. (Schriften der Kommission der Historiker der DDR und Volkspolens, Bd. 1). Gold, Renate: Ehrenpforten, Baldachine, Feuerwerke. Nürnberger Herrscherempfänge vom 16. Jahrhundert bis zum Anfang des 18. Jahrhunderts. Nürnberg 1990. Goldfriedrich, Johann: Der Werdegang des Leipziger Buchhandels. In: Leipziger Kalender. Illustriertes Jahrbuch und Chronik. Hrsg. v. Georg Merseburger. 11. Jg., 1914, S. 144-178. Geschichte des Deutschen Buchhandels. Vom Westfälischen Frieden bis zum Beginn der klassischen Literaturperiode (1648-1740). Neudruck der Ausgabe Leipzig 1908, Aalen 1970. Gombocz, Istvan: »Es ist keine Wissenschaft von seinem Bezirke ganz ausgeschlossen.« Johann Christoph Gottsched und das Ideal des aufklärerischen poeta doctus. In: Daphnis, Bd. 18, H. 3, 1989, S. 541-561. Göttert, Karl-Heinz: Legitimationen für das Kompliment. Zu den Aufgaben einer historischen Kommunikationsbetrachtung. In: DVJS 61, 1987, H. 2, S. 189-205. Grimm, Gunter E.: Literatur und Gelehrtentum in Deutschland. Untersuchungen zum Wandel ihres Verhältnisses vom Humanismus bis zur Frühaufklärung. Tübingen 1983. (Studien zur deutschen Literatur, Bd. 75).

402 Grimminger, Rolf (Hg.): Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur, Bd. 3: Deutsche Aufklärung bis zur französischen Revolution 1680-1789. Zwei Teilbände., München 1980. (DTV 4345). Gross, Reiner: Außen- und innenpolitische Verhältnisse Kursachsens an der Wende vom 17. zum 18. Jahrhundert. In: SHB, H. 4, 1983, S. 218-220. Grosse, Martin: Die beiden Afrikaforscher Johann Heinrich Hebenstreit und Christian Gottlieb Ludwig, ihr Leben und ihre Reisen. Diss. Leipzig 1902. Grünberg, Paul: Philipp Jacob Spener. 3 Bde., Göttingen 1893-1906. Gühne, Ekkehard: Gottscheds Literaturkritik in den »Vernünfftigen Tadlerinnen« (1725/26). Stuttgart 1987. (Stuttgarter Arbeiten zur Germanistik 48). Gurlitt, Cornelius: August der Starke. Ein Fürstenleben aus der Zeit des deutschen Barock. Dresden 1926. Haake, Paul: Ein politisches Testament König Augusts des Starken. In: HZ 87, Η. 1, 1900, S. 1-21. Die Jugenderinnerungen König Augusts des Starken. In: Historische Vierteljahrsschrift, Neue Folge, H. 3, 1900, S. 395 ff. Zur Kritik der »Remarques sur les Portraits de la cour de Pologne«. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 23, 1902, Η. 1 u. 2, S. 84-99. Johann Friedrich von Wolfframsdorff und das Portrait de la cour de Pologne et de Saxe. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 22, 1901, H. 3/4, S. 69-101 und S. 344-378. -

August der Starke im Urteil seiner Zeit und der Nachwelt. Dresden 1922. Die Türkenfeldzüge Augusts des Starken 1695 und 1696. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 24, 1903, Η. 1 u. 2, S. 134-154. Polen am Ausgange des XVII. Jahrhunderts. In: Neue Jahrbücher für das Klassische Altertum, Geschichte und deutsche Literatur und für Pädagogik. Hrsg. v. Johannes IIberg u. Bernhard Gerth. 8. Jg., 1905,1. Abt., XV. Bd., H. 10, S. 723-736. August der Starke. Berlin und Leipzig 1927. August der Starke im Urteil der Gegenwart. Sachsen zur Zeit Augusts des Starken. Berlin 1929. Christiane Eberhardine und August der Starke. Eine Ehetragödie. Dresden 1930. Jacob Heinrich Graf von Flemming. In: Sächsische Lebensbilder. Bd. II, Leipzig 1938, S. 149-161. Habermas, Jürgen: Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft. Neuwied und Berlin 5 1971. Haenel, Erich/Erna von Watzdorf: August der Starke. Kunst und Kultur des Barock. Unveränd. Nachdruck der Ausgabe 1933, Frankfurt 1980. Haertel, Wilhelm: Johann von Besser. Sein Leben und seine Werke. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Hofdichtung. Nachdruck der Ausgabe Berlin 1910, Nendeln 1972. (Literaturhistorische Forschungen 46). Haller, Rudolf: Hofdichter. In: Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. Berlin 2 1977, Bd. I, S. 687-689. Hammermayer, Ludwig: Akademiebewegung und Wissenschaftsorganisation. In: Wissenschaftspolitik in Mittel- und Osteuropa. Berlin 1976, S. 1-84. Harms, Wolfgang (Hg.): Deutsche Dlustrierte Flugblätter des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Sammlung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Bd. I., Tübingen 1985; Bd. II, München 1980; Bd. III, Tübingen 1989. Die Sammlung der Hessischen Landesund Hochschulbibliothek in Darmstadt. Bd. IV, Tübingen 1987.

403 Härtung, Fritz: L ' etat c' est moi, H Z 169 (1949), S . l - 3 0 . Der aufgeklärte Absolutismus. In: H Z 180 (1955), S. 15-42. Deutsche Verfassungsgeschichte vom 15. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Stuttgart 8 1964.

Hartmann, Fritz/Rudolf Vierhaus (Hg.): Der Akademiegedanke im 17. und 18. Jahrhundert. Bremen und Wolfenbüttel 1971. (Wolfenbütteler Forschungen, Bd. 3). Haug, Walter: Formen und Funktionen der Allegorie. Symposium in Wolfenbüttel

1978.

Stuttgart 1979. (Germanistische Symposien, Berichtbände III), u. Rainer Warning ( H g . ) : Das Fest. München 1989. (Poetik und Hermeneutik X T V ) . Haverkamp, Anselm (Hg.): Theorie der Metapher. Darmstadt 1983. ( W e g e der Forschung, Bd. 389). Heckmann, Herbert: Elemente des barocken Trauerspiels. A m Beispiel des »Papian« von Andreas Gryphius. Darmstadt 1959. Heiduk, Franz: Die Dichter der galanten Lyrik. Studien zur Neukirchschen Sammlung. Bern und München 1971. Heibig, Herbert: Der A d e l in Kursachsen. In: Deutscher A d e l 1555-1740. Büdinger Vorträge 1964. Hrsg. v. Hellmuth Rössler. 2 Bde., Darmstadt 1965, (Schriften zur Problematik der deutschen Führungsschichten in der Neuzeit, Bd. 1, 2), Bd. 1, S. 216-258. Henkel, Arthur/Albrecht Schöne (Hg.): Emblemata. Handbuch zur Sinnbildkunst des X V I . und X V I I . Jahrhunderts. Stuttgart 1978. (Sonderausgabe). Heres, Gerald: Die Museumsprojekte Augusts des Starken. In: Jahrbuch für Regionalgeschichte Weimar, Bd. 16, Teil 1, 1989, S. 102-115. Dresdner Kunstsammlungen im 18. Jahrhundert. Leipzig 1991. Hermes, Agnes Hermine: Johann Burkhard Mencke in seiner Zeit. Phil. Diss. Wiesbaden 1934. Herrmann, Hans Peter: Naturnachahmung und Einbildungskraft. Zur Entwicklung der deutschen Poetik von 1670 bis 1740. Bad Homburg 1970. (Ars poetica, Studien, Bd. 8). Herzog, Urs: Deutsche Barocklyrik. Eine Einführung. München 1979. Hiltebrandt, Philipp: D i e polnische Königswahl von 1697 und die Konversion August des Starken. R o m 1907. Hinderer, Walter: Geschichte der deutschen Lyrik. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Stuttgart 1983. Hingst, C. W.: Die Ahnenherrn des sächsischen Fürstenstammes und ihre erste hierländische Heimstätte. In: Mitteilungen von dem Freiberger Alterthumsverein. Hrsg. v. Heinrich Gerlach, 11. H., 1874, S. 961-976. Hinrichs, Carl: Zur Selbstauffassung Ludwig XTV. in seinen Memoires. In: Formen

der

Selbstdarstellung. Analekten zu einer Geschichte des literarischen Selbstporträts. Festgabe für Fritz Neubert. Hrsg. v. Günther Reichenkron und Erich Haase. Berlin 1956, S. 149-160. Hinrichs, Ernst (Hg.): Absolutismus. Frankurt/Main 1986. (suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 535). Hirsch, Paul: Widukind. Sächsische Geschichten. A u f Grund der Scriptores rerum Germanicorum und nach der Übersetzung von Reinhold Schottin in der Ausgabe von W . Wattenbach. Leipzig 5 1933. (Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit, Bd. 33). Hoffmann, Gabriele: Constantia von Cosel und August der Starke. Die Geschichte einer Mätresse. Bergisch-Gladbach 4 1993. Hoffmann, Konrad: Alciati und die geschichtliche Stellung der Emblematik. In: Formen und Funktionen der Allegorie. Hrsg. v. Wolfgang Haug. Stuttgart 1979, S. 515-534.

404 Hoffmann, Winfried/Armin Schneiderheinze (Hg.): Bericht über die wissenschaftliche Konferenz zum V. Internationalen Bachfest der DDR in Verbindung mit dem 60. Bachfest der Neueren Bachgesellschaft. Leipzig 25.- 27. März 1985. Im Auftrag der Nationalen Forschungs- und Gedenkstätten Johann Sebastian Bach hrsg v. [...]. Leipzig 1985. Holstein, Andr6: Huldigung und Herrschaftszeremoniell im Zeitalter des Absolutismus und der Aufklärung. In: Zum Wandel von Zeremoniell und Gesellschaftsritualen in der Zeit der Aufklärung. Hrsg. v. Klaus Gerteis. Hamburg 1992, (Aufklärung, Jg. 6, Η 2), S. 21-46. Höpel, Ingrid: Emblem und Sinnbild. Vom Kunstbuch zum Erbauungsbuch. Frankfurt 1987. Hubatsch, Walther: Das Zeitalter des Absolutismus 1600- 1789. Zweite ergänzte Auflage, Braunschweig 1965. (Hg.): Absolutismus. Darmstadt 2 1988. (Wege der Forschung, Bd. 314). Hubrig, Hans: Die patriotischen Gesellschaften des 18. Jahrhunderts. Berlin 1957. (Göttinger Studien zur Pädagogik, H. 36). Hueck, Monika: Die Unterwerfung der Stadt Braunschweig im Jahr 1671 im Spiegel von Huldigungsgedichten auf Herzog Rudolf August von Braunschweig-Wolfenbüttel. In: Gelegenheitsdichtung. Hrsg. v. Dorette Frost/Gerhard Knoll. Bremen 1977, S. 1 3 1 140. Gelegenheitsgedichte auf Herzog August von Braunschweig-Lüneburg und seine Familie (1579-1660). Ein bibliografisches Verzeichnis der Drucke und Handschriften in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Wolfenbüttel 1982. (Repertoiren zur Erforschung der frühen Neuzeit 4). Hülle, Johannes: Johann Valentin Pietsch. Sein Leben und seine Werke. Ein Beitrag zur deutschen Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Berlin 1903. (Nachdruck dieser Ausgabe Hildesheim 1979 = Forschungen zur neueren Literaturgeschichte, Bd. 50). Im Hof, Ulrich: Das gesellige Jahrhundert. Gesellschaft und Gesellschaften im Zeitalter der Aufklärung. München 1982. Im Lichte des Halbmonds. Das Abendland und der türkische Orient. Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden. Albertinum, 20. August bis 12. November 1995, Kunst und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn 15. Dezember 1995 bis 17. März 1996. Dresden 1995. [Ausstellungskatalog]. Ingen, Ferdinand van: Vanitas und Memento mori in der deutschen Barocklyrik. Groningen 1966. Zum Selbstverständnis des Dichters im 17. und frühen 18. Jahrhundert. In: Literary Culture in the Holy Roman Empire, 1555-1720. Hrsg. v. James A. Parente, Jr., Richard Erich Schade, Georg C. Schoolfield, Chapel Hill. London 1991, S. 206-224. Israel, Jürgen (Hg.): Im Urteil der Dichter. Literaturbetrachtungen von Opitz bis Lessing.

-

Rostock 1987. Jäckel, Günter: Fest- und Festpoesie in Dresden um 1720. In: SHB, H. 6, 1983, S. 268-272. Johann Georg II. und sein Hof. Sachsen nach dem Dreißigjährigen Krieg. Dresden 1993. (Dresdner Hefte 33, Η. 1, 1993). Johnson, Lathrop Peter: The Poetry of Gottlieb Siegmund Corvinius. Α study of galant -

poetry in the early eighteenth century. Diss. Baltimore 1972. (23: Microfilm 22). Rezension zu G. S. Corvinius »Das Carneval der Liebe«. In: Daphnis, Bd. 3, 1974, S. 226-228. Johann Burckhard Mencke. The English Connection and the End of Baroque Poetry. In: Daphnis, Bd. 21, 1992, S. 95-109.

405 Junge, Alfred: Johann Christoph Gottsched und seine Weißenfelser Freunde. In: Bilder aus der Weißenfelser Vergangenheit. Pestgabe zur Feier des fünfzehnjährigen Bestehens des Weißenfelser Vereins für Natur und Altertumskunde (1874-1924). Weißenfels 1925, S. 61-98. Junker, Christof: Das Weltraumbild in der deutschen Lyrik von Opitz bis Klopstock. Berlin 1932. (Germanische Studien, Bd. 111). Juntke, Fritz: Johann August von Ponickau und seine Bibliothek. Halle 1987. (Schriften zum Bibliotheks- und Büchereiwesen Sachsen-Anhalt 40). Kaemmel, Otto: Sächsische Geschichte. Mit einer Stammtafel des Hauses Wettin. Leipzig 2 1905, Neudruck Dresden 21990. Kaiisch, Johannes: Zur Polenpolitik Augusts des Starken 1697-1700. Reformversuche in Polen am Ausgang des 17. Jahrhunderts. Leipzig 1957. (Diss. Masch.). Kaphahn, Franz: Kurfürst und kursächsische Stände im 17. und beginnenden 18. Jahrhundert. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 43, 1922, S. 62-79. Käuffer, E. Rudolph: Reihenfolge der evangelischen Hofprediger in Dresden. Dresden und Leipzig 1842. Keblusek, Marika: Boekerkoper in ballingschap. Samuel Browne, boekverkoper/drukker te London, 's. Grabenhagen en Heidelberg 1633-1665. 2 Tie., Leiden 1989. (Unveröffentlichte Magisterarbeit). Keller, Katrin: Machttheater? Landesherrliche Huldigungen im 16. bis 19. Jahrhundert. In: Feste und Feiern. Zum Wandel städtischer Festkultur in Leipzig. Hrsg. v. Katrin Keller. Leipzig 1994. »Mein Herr befindet sich gottlob gesund und wohl.« Sächsische Prinzen auf Reisen. Hrsg. und mit einem Nachwort von Katrin Keller. Leipzig 1994. (Deutsch-Französische Kulturbibliothek, Bd. 3). Kemper, Hans-Georg: Gottebenbildlichkeit und Naturnachahmung im Säkularisierungsprozeß. Problemgeschichtliche Studien zur deutschen Lyrik in Barock und Aufklärung. 2 Bde., Tübingen 1981. (Studien zur deutschen Literatur, Bd. 64, 65). Deutsche Lyrik der frühen Neuzeit. Bd. 3: Barock - Mystik, Tübingen 1988; Bd. 5/1: Aufklärung und Pietismus, Tübingen 1991; Bd. 5/2: Frühaufklärung, Tübingen 1991. Kern, Arthur: Deutsche Hofordnungen des 16. und 17. Jahrhunderts. 2 Bde., Berlin 19051907. (Denkmäler der deutschen Kulturgeschichte, Abt. II, Bd. 1, 2). Ketelsen, Uwe K.: Poesie und bürgerlicher Kulturanspruch. Die Kritik an der rhetorischen Gelegenheitsdichtung in der frühbürgerlichen Literaturdiskussion. In: Lessing-Yearbook 8 (1976), S. 89-107. Kiesel, Helmuth/Paul Münch: Gesellschaft und Literatur im 18. Jahrhundert. Voraussetzungen und Entstehung des literarischen Markts in Deutschland. München 1977. »Bei Hof, bei Holl«. Untersuchungen zur literarischen Hofkritik von Sebastian Brant bis Friedrich Schiller. Tübingen 1979. (Studien zur deutschen Literatur, Bd. 60). Killy, Walther (Hg.): Mythologie in der frühen Neuzeit. Ihre Anwendung in den Künsten. Wiesbaden 1984. (Wolfenbütteler Forschungen, Bd. 27). Kimpel, Dieter: Christian Wolff und das aufklärerische Programm der literarischen Bildung. In: Christian Wolff, 1679-1754. Hrsg. v. Werner Schneiders. Hamburg 1983, S. 203236. Kirchhoff, Albrecht: Novitäten-Versendung schon im 17. Jahrhundert? In: Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels, H. 4, 1879, S. 217-221.

406 Klein, Thomas: »Kursachsen«. In: Deutsche Verwaltungsgeschichte, Bd. 1, Stuttgart 1983, S. 803-843. Kleinpaul, Johannes: Der P. G. Mohrenthalische Bücher- und Disputation-Laden in Dresden. In: Dresdner Geschichtsblätter 46 (1938), S. 22 ff. Knuf, Joachim/H. Walter Schmitz: Ritualisierte Kommunikation und Sozialstruktur. Mit einem Beitrag von Peter Masson. Hamburg 1980. (Forschungsberichte des Instituts für Kommunikationsforschung und Phonetik der Universität Bonn. Reihe I: Kommunikationsforschung, Bd. 72). Kobuch, Agatha: Die Zensur in Kursachsen. Ideologische Strömungen und politische Meinungen zur Zeit der sächsisch-polnischen Union (1697-1763). Weimar 1988. Kohl, Jill/Josepf Leighton: Zur Veröffentlichung der Geburtstags-Dichtungen für Herzog August. In: Daphnis, Bd. 10, 1981, S. 769-773. Komaszynski, Michael: August der Starke und seine Herrschaft an der Weichsel im Spiegel der polnischen Geschichtsschreibung. In: Sachsen und die Wettiner, Dresden 1989, S. 132-138. Kopitzsch, Franklin: Die Hamburgische Gesellschaft zur Beförderung der Künste und nützlichen Gewerbe (Patriotische Gesellschaft von 1765) im Zeitalter der Aufklärung. Ein Überblick. In: Deutsche patriotische und gemeinnützige Gesellschaften. Hrsg. v. Rudolf Vierhaus. München 1980, S. 71-118. Koretzky, Gerd-Rüdiger: Kasualdrucke: Ihre Verbreitungsformen und ihre Leser. In: Gelegenheitsdichtung. Hrsg. v. Dorette Frost u. Gerhard Knoll. Bremen 1977, S. 37-68. Kötzschke, Rudolf/Hellmut Kretzschmar: Sächsische Geschichte. Werden und Wandlungen eines deutschen Stammes und seiner Heimat im Rahmen der Deutschen Geschichte. 2 Bde., Dresden 1935. Koväcs, Elisabeth: Die Apotheose des Hauses Österreich. Repräsentation und politischer Anspruch. In: Die Welt des Barock, Linz 1986, Bd. 2, S. 53-86. Kozielek, Gerhard: Aufgeklärtes Gedankengut in der Tätigkeit der Deutschen Gesellschaft in Königsberg. In: Wissenschaftspolitik in Mittel- und Osteuropa. Berlin 1976, S. 3 2 1 347. Kraemer, Horst: Der deutsche Kleinstaat des 17. Jahrhunderts im Spiegel von Seckendorffs »Teutschem Fürstenstaat«. Unveränderter reprografischer Nachdruck, mit einer Vorbemerkung von Waither Hubatsch, aus: Zeitschrift des Vereins für thüringische Geschichte und Altertumskunde, NF 25 (1922/24), S. 1-98. Darmstadt 1974. Krämer, Wilhelm: Das Leben des schlesischen Dichters Johann Christian Günther 16951723. Mit Quellen und Anmerkungen zum Leben und Schaffen des Dichters und seiner Zeitgenossen. Neu hrsg. v. Reiner Bölhoff. Stuttgart 1980. Krapf, Ludwig/Christian Wagenknecht (Hg.): Stuttgarter Hoffeste. Texte und Materialien der höfischen Repräsentation im frühen 17. Jahrhundert. 2 Bde., Tübingen 1979. Kraus, Andreas: Das katholische Herrscherbild im Reich, dargestellt am Beispiel Kaiser Ferdinands II. und Kurfürst Maximilian II. von Bayern. In: Das Herrscherbild im 17. Jahrhundert. Hrsg. v. Konrad Repgen. Münster 1991, S. 1-25. Krause, Gottlieb: Gottsched und Flottwell, die Begründer der Deutschen Gesellschaft in Königsberg. Festschrift zur Erinnerung an das 150jährige Bestehen der Königlichen Deutschen Gesellschaft zu Königsberg in Preußen. Leipzig 1893. Krause, Helmut: Feder kontra Degen: Zur literarischen Vermittlung des bürgerlichen Weltbildes im Werk Johannes Riemers. Berlin 1979. (Deutsche Sprache und Literatur, Bd. 2).

407 Krauss, Werner: Gracians Lebenslehre. Frankfurt 1947. Kray, Ralph/ Oettermann, Stephan (Hg.): Herkules/ Herakles I/II. Metamorphosen des Heros in ihrer medialen Vielfalt. 2 Bde., Frankfurt a. M. 1994. Kretzschmar, Hellmut: Der Friedenschluß von Altrahnstädt 1706/ 1707. In: Um die polnische Krone. Hrsg. v. Jösef Gierowskie/Johannes Kaiisch. Berlin 1962, S. 161-183. Kreutzer, Hans-Joachim: Johann Sebastian Bach und das literarische Leipzig der Aufklärung. In: Bach-Jahrbuch 77, 1991, S. 7-35. Krieg, Walter: Materialien zu einer Entwicklungsgeschichte der Bücher-Preise und des Autoren-Honorars vom 15. bis zum 20. Jahrhundert. Wien und Zürich 1953. Kroker, Ernst: Zweihundert Jahre Deutscher Gesellschaft. In: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Vaterländischer Sprache und Altertümer in Leipzig, 12. Bd., 1927, (Beiträge zur Deutschen Bildungsgeschichte. Festschrift zur Jahrhundertfeier der Deutschen Gesellschaft in Leipzig 1727-1927), S. 7-27. Gottscheds Austritt aus der Deutschen Gesellschaft. In: Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft zur Erforschung Vaterländischer Sprache und Altertümer in Leipzig, 9. Bd., 2. H., 1902, S. 3-57. Kruedener, Jürgen Freiherr von: Die Rolle des Hofes im Absolutismus. Stuttgart 1973. (Forschungen zur Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, Bd. 19). Krummacher, Hans-Henrik: Das barocke Epicedium. Rhetorische Tradition und deutsche Gelegenheitsdichtung im 17. Jahrhundert. In: Jahrbuch der Deutschen Schillergesellschaft 18 (1974), S. 89-147. Kühlmann, Wilhelm: Der Fall Papinian. Ein Konfliktmodell absolutistischer Politik im akademischen Schrifttum des 16. und 17. Jahrhunderts. In: Europäische Hofkultur, hrsg. v. August Buck/Georg Kauffmann/Blake Lee Spahr/Conrad Wiedemann, Hamburg 1981, Bd. II, S. 249-256. Gelehrtenrepublik und Fürstenstaat. Entwicklung und Kritik des deutschen Späthumanismus in der Literatur des Barockzeitalters. Tübingen 1982. (Studien und Texte zur Sozialgeschichte der Literatur, Bd. 3). Geschichte als Gegenwart. Formen der politischen Reflexion im deutschen >Tacitismus< des 17. Jahrhunderts. In: Res Publica Literaria. Wiesbaden 1987, Bd. 1, S. 325-348. Martin Opitz. Deutsche Literatur und deutsche Nation. Herne 1991. (Martin-OpitzBibliothek Herne, Schriften I). Frühaufklärung und Barock. Traditionsbruch-Rückgriff-Kontinuität. In: Europäische Barock-Rezeption. In Verbindung mit Ferdinand van Ingen, Wilhelm Kühlmann, Wolfgang Weiß hrsg. v. Klaus Garber. Wiesbaden 1991, Teil 1, S. 187-214. Westfälischer Gelehrtenhumanismus und städtisches Patriziat. Zu den Gedichten des Osnabrücker Poeten Henricus Sibaeus in der Perspektive regionaler Kulturraumforschung. In: Daphnis, Bd. 22, 1993, S. 443^172. Macht auf Widerruf - Der Bauer als Herrscher bei Jacob Masen SJ und Christian Weise. In: Christian Weise. Dichter-Gelehrter-Pädagoge. Beiträge zum ersten Christian Weise Symposium aus Anlaß des 350. Geburtstages, Zittau 1992. Hrsg. v. Peter Behnke und Hans-Gert Roloff. Bern, Berlin, Frankfurt etc. 1994, S. 245-260. (Hg.): Literatur und Kultur im deutschen Südwesten zwischen Renaissance und Aufklärung. Neue Studien. Walther Schäfer zum 65. Geburtstag gewidmet. Amsterdam 1995. (Chloe, Beihefte zum Daphnis, Bd. 95).

408 Kunisch, Johannes: Kurfürst Max Emanuel als Feldherr. In: Kurfürst Max Emanuel von Bayern und Europa um 1700. Bd. 1: Zur Geschichte und Kunstgeschichte der MaxEmanuel-Zeit. Hrsg. v. Hubert Glaser. München 1976, S. 321-329. Die deutschen Führungsschichten im Zeitalter des Absolutismus. In: Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit. Eine Zwischenbilanz. Büdinger Vorträge

1978.

Hrsg. v. Hanns Hubert Hofmann und Günther Franz. Boppard am Rhein 1978, (Deutsche Führungsschichten in der Neuzeit, Bd. 12), S. 111-141. (Hg.): Der dynastische Fürstenstaat. Zur Bedeutung der Sukzessionsordnungen für die Entstehung des frühmodernen Staates. Berlin 1982. (Historische Forschungen, Bd. 21). Absolutismus. Europäische Geschichte vom Westfälischen Frieden bis zur Krise des Ancien Rigime. Göttingen 1986. (UTB, Bd. 1426). -

Fürst-Gesellschaft-Krieg. Studien zur bellizistischen Disposition des absoluten Fürstenstaates. Köln, Weimar, Berlin 1992.

Kunst der Bachzeit. Wissenschaftliche

Konferenz der zentralen

Kommisssion

Bildende

Kunst des Präsidialrates des Kulturbundes der DDR. Dresden am 25. und 26. Oktober 1985. Berlin 1986. Kurz, Gerhard: Metapher, Allegorie, Symbol. Bibliographisch ergänzte Auflage Göttingen 3 1993.

(Kleine Vandenhoeck-Reihe 1486).

u. Theodor Pelster: Metapher. Theorie und Unterricht. Düsseldorf 1976. Lange, Ulrich: Der ständestaatliche Dualismus - Bemerkungen zu einem Problem der deutschen Verfassungsgeschichte. In: Blätter für deutsche Landesgeschichte 117 (1981), S. 311-334. Lausberg, Heinrich: Handbuch der literarischen Rhetorik. 2 Bde., München 2 1973. -

Elemente der literarischen Rhetorik. Eine Einführung. München '1987.

Ledermann-Weibel, Ruth: Züricher Hochzeitsgedichte im 17. Jahrhundert. Zürich 1984. Lehmann, Hartmut: Das Zeitalter des Absolutismus. Gottesgnadentum und Kriegsnot. Stuttgart 1980. (Christentum und Gesellschaft, Bd. 9). Leighton, Josef: Gelegenheitssonette aus Breslau und Danzig in der Zeit zwischen 1624 und 1675. In: Albrecht Schöne (Hg.): Stadt-Schule-Universität-Buchwesen. München 1976, S. 5 3 6 - 5 4 8 . Das barocke Sonett als Gelegenheitsgedicht. In: Deutsche Barockliteratur und europäische Kultur. Hrsg. v. Martin Bircher und Eberhard Mannack. Hamburg 1977, S. 141-167. On Occasional Baroque Poetry. In: For Lionel Thomas. A collection of essays presented in his memory. Hrsg. v. Derek Attwood. Hull 1980, S. 1-20. -

Deutschsprachige Geburtstagsdichtungen für Herzog August d. J. von BraunschweigLüneburg. In: Daphnis, Bd. 10, 1981, S. 7 5 6 - 7 6 7 . Occasional Poetry in the Eighteenth Century in Germany. Modern Language Review 78, 1983, S. 340-358.

Lemke, Gerhard, H.: Sonne, Mond und Sterne in der deutschen Literatur seit dem Mittelalter. Ein Bildkomplex im Spannungsfeld gesellschaftlichen Wandels. Berlin, Frankfurt, Las Vegas 1981. (Kanadische Studien zur deutschen Sprache und Literatur). Lenz, Rudolf (Hg.): Studien zur deutschsprachigen Leichenpredigt der frühen Neuzeit. Marburg 1981. (Marburger Personalschriften-Forschungen, Bd. 4). -

Katalog der Leichenpredigten und sonstiger Trauerschriften im Sächsischen Hauptstaatsarchiv Dresden. Sigmaringen 1993. (Marburger Personalschriften-Forschungen, Bd. 17).

409 Leonhardt, Peter: Baugeschichte und historische Bedeutung des Leipziger Königshauses. In: SHB, H. 5, 1990, S. 217-222. Lindau, Martin Bernhard: Geschichte der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Zweite verbesserte Auflage Dresden 1885. Link, Christoph: Dietrich Reinkingk. In: Staatsdenker im 17. und 18. Jahrhundert. Reichspublizistik, Politik, Naturrecht. Hrsg. v. Michael Stolleis. Frankfurt 1977, S. 78-99. Herrschaftsordnung und bürgerliche Freiheit. Grenzen der Staatsgewalt in der älteren deutschen Staatsrechtslehre. Wien, Köln, Graz 1979. Die Staatstheorie Christian Wolffs. In: Christian Wolff, 1679-1754. Hrsg. v. Werner Schneiders. Hamburg 1983, S. 171-192. Löffler, Fritz: Das alte Dresden. Leipzig 6 1982. Ludolphy, Ingetraut: Friedrich der Weise. Kurfürst von Sachsen 1463-1525. Göttingen 1984. Lüdtke, Alf (Hg.): Herrschaft als soziale Praxis. Historische und sozial-anthropologische Studien. Göttingen 1991. Lutz, Valentin: Friedrich Rudolf Ludwig von Canitz, sein Verhältnis zu dem französischen Klassizismus und zu den lateinischen Satirikern, nebst einer Würdigung seiner dichterischen Thätigkeit für die deutsche Literatur. Neustadt a. H. 1887. Maier, Hans: Die ältere deutsche Staats- und Verwaltungslehre. Zweite Überarb. u. ergänzte Auflage München 1980. Maler, Ansemlm: Versepos. In: Hansers Sozialgeschichte der deutschen Literatur. Hrsg. v. Rolf Grimminger. Bd. 3: Deutsche Aufklärung bis zur Französichen Revolution 1680-1798, München 1980, S. 365^122. Marigold, Gordon W.: Deutschsprachige Huldigungsgedichte für den Kurfürsten Lothar Franz von Schönborn. In: Mainzer Zeitschrift 69,1974, S. 164-167. Katholiken und Protestanten huldigen dem Landesfürsten. Gelegenheitsdichtungen für Johann Philipp von Schönborn. In: Jahrbuch für Fränkische Landesforschung 38 (1978), S. 123-149. Zu einigen Gelegenheitsdichtungen von Johann Ulrich König. In: Wolfenbütteler Barocknachrichten, Jg. VIII, H. 3, 1981, S. 246-250. Martens, Wolfgang: Die Botschaft der Tugend. Die Aufklärung im Spiegel der deutschen Moralischen Wochenschriften. Stuttgart 1971. Martin, Dieter: Das deutsche Versepos im 18. Jahrhundert. Studien und kommentierte Gattungsbibliographie. Berlin, New York 1993. (Quellen und Forschungen zur Sprachund Kulturgeschichte der germanischen Völker, Neue Folge, Bd. 103). Martino, Alberto: Barockpoesie, Publikum und Verbürgerlichung der literarischen Intelligenz. Buchproduktion und literarisches Publikum im 17. Jahrhundert. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur. Hrsg. v. Georg Jäger, Alberto Martino, Friedrich Sengele. 1. Bd., Tübingen 1976, S. 107-145. Maurer, Wilhelm: Der kursächsische Salomo. Zu Luthers Vorlesungen über Kohelet (1526) und über das Hohelied (1530/31). In: Antwort aus der Geschichte. Beobachtungen und Erwägungen zum geschichtlichen Bild der Kirche. Walter Dress zum 65. Geburtstag. Hrsg. v. Wolfgang Sommer unter Mitwirkung von Helmut Ruppel. Berlin 1969, S. 99-116. Mauser, Wolfram: Dichtung, Religion und Gesellschaft im 17. Jahrhundert. Die »Sonnete« des Andreas Gryphius. München 1976. »Göttin Freude«. Zur Psychosoziologie eines literarischen Themas. Ein Entwurf. In: Psychoanalytische und Psychopathologische Literaturinterpretation. Hrsg. v.

410 Bernd Urban und Winfried Kudszus. Darmstadt 1988, (Ars interpretanda Bd. 10), S. 208-232. May, Walter: Der Prozeß gegen den Grafen Brühl. In: SHB, H. 5, 1971, S. 213-218. Meid, Volker: Barocklyrik. Stuttgart 1986. (Sammlung Metzler, Bd. 227). (Hg.): Gedichte und Interpretationen. Bd 1: Renaissance und Barock. Stuttgart 1992. (RUB 7890). Meinecke, Friedrich: Die Idee der Staatsräison in der neueren Geschichte. Hrsg. und eingeleitet v. Waither Hofer. München 2 1960. (Friedrich Meinecke, Werke, Bd. 1). Metzger, Erika A./Michael M. Metzger: Opitz und seine Zeitgenossen in der siebenbändigen Anthologie Herrn von Hoffmannswaldau und andrer Deutschen Gedichte. In: Chloe, Beihefte zum Daphnis, Bd. 10, S. 367-382. Meyer, Fritz Hermann: Die geschäftlichen Verhältnisse des deutschen Buchhandels im achtzehnten Jahrhundert. In: Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels, Η 5, 1880, S. 175-256. Druckkosten im 17. und 18. Jahrhundert. In: Archiv für Geschichte des Deutschen Buchhandels, H. 6, 1881, S. 276-279. Möller, Helmut: Die kleinbürgerliche Familie im 18. Jahrhundert. Verhalten und Gruppenkultur. Berlin 1969. Möseneder, Karl: Zeremoniell und monumentale Poesie. Die »Entree solennellee« Ludwig XIV. 1600 in Paris. Berlin 1983. Mühleisen, Hans-Otto/Theo Stammen (Hg.): Politische Tugendlehre und Regierungskunst. Studien zum Fürstenspiegel der frühen Neuzeit. Tübingen 1990. Müller, Hans-Heinrich: Akademie und Wirtschaft im 18. Jahrhundert. Agrarökonomische Preisaufgaben und Preisschriften der Preußischen Akademie der Wissenschaften (Versuche, Tendenzen und Überblick). Berlin 1975. (Studien zur Geschichte der Akademie der Wisschafaften der DDR, Bd. 3). Müller, Jan Dirk: Deutsch-lateinische Panegyrik am Kaiserhof und die Entstehung eines neuen höfischen Publikums in Deutschland. In: Europäische Hofkultur, hrsg. v. August Buck/Georg Kauffmann/Blake Lee Spahr/Conrad Wiedemann, Hamburg 1981, Bd. II, S. 133-140. Gedechtnus. Literatur und Hofgesellschaft um Maximilian I. München 1982. (Forschungen zur Geschichte der älteren deutschen Literatur, Bd. 2). Münch, Paul: Die »Obrigkeit im Vaterstand« - Zu Definition und Kritik des »Landesvaters« während der frühen Neuzeit. In: Hof, Staat und Gesellschaft in der Literatur des 17. Jahrhunderts. Hrsg. v. Elger Blühm, Jörn Garber, Klaus Garber. Amsterdam 1982, S. 15-40. Münch, Wilhelm: Gedanken über Fürstenerziehung aus Alter und Neuer Zeit. München 1909. Neumann, Friedrich: Gottsched und die Leipziger Deutsche Gesellschaft. In: Archiv für Kulturgeschichte 18 (1928), S. 194-212. Neumeister, Sebastian/ Conrad Wiedemann (Hg.): Res Publica Litteraria. Die Institutionen der Gelehrsamkeit in der frühen Neuzeit. Wiesbaden 1987. (Wolfenbütteler Arbeiten zur Barockforschung, Bd. 14). Nickel, Sieglinde: August der Starke. Ein Beitrag zur Wertung der Persönlichkeit und des Wirkens des sächsischen Kurfürstens und polnischen Königs. In: Jahrbuch zur Geschichte Dresdens 1983 (1982), S. 86-100.

411 -

Zur Wirtschaft, Sozialstruktur, Verfassung und Verwaltung in der Stadt Dresden von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis in die 30er Jahre des 18. Jahrhunderts. Leipzig 1986. (Diss. Masch.). Nieraad, Jürgen: »Bildgesegnet und Bildverflucht«. Darmstadt 1977. (Erträge der Forschung, Bd. 63). Oestreich, Gerhard: Geist und Gestalt des frühmodernen Staates. Ausgewählte Aufsätze. Berlin 1969. -

Das persönliche Regiment der deutschen Fürsten am Beginn der Neuzeit. In: ders.: Geist und Gestalt. Berlin 1969, S. 201-234. Der römische Stoizismus und die organische Heeresreform. In: ders.: Geist und Gestalt. Berlin 1969, S. 11-34. J. Lipsius als Theoretiker des neuzeitlichen Machtstaates. Zu seinem 350. Todestag (24. März 1606). In: ders.: Geist und Gestalt. Berlin 1969, S. 35-79. Ständetum und Staatsbildung in Deutschland. In: ders.: Geist und Gestalt. Berlin 1969, S. 277-289.

-

Strukturprobleme des europäischen Absolutismus. In: ders: Geist und Gestalt. Berlin 1969, S. 188-194. Das politische Anliegen von J. Lipsius »De Constantia [...] in publicis malis (1584)«. In: Festschrift für Hermann Heimpel, hrsg. v. den Mitarbeitern d. Max-Planck-Institutes für Geschichte. 3 Bde., Göttingen 1971, Veröffentlichungen des Max-Plank-Institutes für Geschichte, Bd. 36/1), Bd. 1, S. 618-638. Soldatenbild, Heeresreform und Heeresgestaltung im Zeitalter des Absolutismus. In: Schicksalsfragen der Gegenwart. Handbuch für politisch-historische Bildung. Hrsg. v. Bundesministerium für Verteidigung. Innere Führung. Bd. I, Tübingen 1975, S. 295-321.

-

Policey und Prudentia civilis (oder politica) in der barocken Gesellschaft von Stadt und Staat. In: Stadt-Schule-Universität-Buchwesen. Hrsg. v. Albrecht Schöne. München 1976, S. 10-21. Vom Herrschaftsvertrag zur Verfassungsurkunde. Die »Regierungsformen« des 17. Jahrhunderts als konstitutionelle Instrumente. (1977). In: ders.: Strukturprobleme. Berlin 1980, S. 229-252. Strukturprobleme der frühen Neuzeit. Ausgewählte Aufsätze. Hrsg. v. Brigitta Oestreich. Berlin 1980. Olsen, Solveig: Christian Heinrich Poselts Beitrag zur deutschen Literatur. Versuch einer Darstellung. Amsterdam 1973. (Amsterdamer Publikationen zur Sprache und Literatur, Bd. 7). Orgel, Stephen: The Exempel of Hercules. In: Mythologie in der frühen Neuzeit. Ihre Anwendung in den Künsten. Hrsg. v. Walther Killy. Wiesbaden 1984, S. 25-47. Osterkamp, Ernst: Perspektiven der Günther-Forschung. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur. Hrsg. v. Wolfgang Frühwald, Georg Jäger und Alberto Martino. 1. Sonderheft Forschungsreferate, Tübingen 1985, S. 129-159. Otto, Karl F.: Die Sprachgesellschaften des 17. Jahrhunderts. Stuttgart 1972. (Sammlung Metzler, Bd. 109). Pago, Thomas: Gottsched und die Querelle des Anciens et des Modernes in Deutschland. Untersuchungen zur Bedeutung des Vorzugsstreits für die Dichtungstheorie der Aufklärung, Frankfurt 1989. (Europäische Hochschulschriften, Reihe I, Deutsche Sprache und Literatur, Bd. 1142).

412 Paisey, David L.: Literatur, die nicht in den Meßkatalogen steht. In: Bücher und Bibliotheken im 17. Jahrhundert in Deutschland. Vorträge des vierten Jahrestreffens des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Geschichte des Buchwesens in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. 22.- 24. Mai 1979. Hrsg. v. Paul Raabe. Hamburg 1980. (Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens, Bd. 6), S. 115-125. Deutsche Buchdrucker, Buchhändler und Verleger 1701-1750. Wiesbaden 1988. Panofsky, Erwin: Herkules am Scheidewege und andere antike Bildstoffe in der neueren Kunst. Leipzig, Berlin 1930. (Veröffentlichungen der Bibliothek Warburg, Bd. 18). Paulsen, Friedrich: Geschichte des gelehrten Unterrichts auf den deutschen Schulen und Universitäten vom Ausgang des Mittelalters bis zur Gegenwart. Mit besonderer Rücksicht auf den klassischen Unterricht. Hrsg. und in einem Anhang fortges. v. Rudolf Lehmann. 3. erw. Aufl. Leipzig 1919, Bd. 1: Der gelehrte Unterricht im Zeichen des alten Humanismus 1450-1740. Peil, Dietmar: Untersuchungen zur Staats- und Herrschaftsmetaphorik in literarischen Zeugnissen von der Antike bis zur Gegenwart. München 1983. (Münstersche Mittelalter-Schriften, Bd. 50). Emblematische Fürstenspiegel im 17. und 18. Jahrhundert. Saavedra - Le Moyne Wilhelm. In: Frühmittelalterliche Studien. Jahrbuch des Instituts für Frühmittelalterforschung der Universität Münster. Hrsg. v. Karl Hauck. Bd. 20 (1986), S. 54-92. Pekrun, Richard: Hof und Politik Augusts des Starken im Lichte des Porträt de la Cour de Pologne. 2 Tie., Friedland i. Mecklenburg 1914/1915. (Wissenschaftliche Beilage zum Jahresbericht des Städtischen Gymnasium zu Friedland in Mecklenburg für das Schuljahr 1913/1914). Petersen, Christian: Die Teutschübende Gesellschaft in Hamburg. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburger Geschichte 2 (1847), S. 523-564. Philipp, Albrecht: August der Starke und die Pragmatische Sanktion. Leipzig 1908. (Leipziger Historische Abhandlungen, Heft IV). Plodeck, Karin: Hofstruktur und Hofzeremoniell in Brandenburg-Ansbach vom 16. bis 18. Jahrhundert. Zur Rolle des Herrschaftskultes im absolutistischen Gesellschaftsund Herrschaftssystem. Ansbach 1972. (Diss. Würzburg 1971). Pönicke, Herbert: August der Starke. Ein Fürst des Barock. Göttingen, Zürich, Frankfurt 1972. (Persönlichkeit und Geschichte, Bd. 71). Pott, Hans Georg: Apollo, ein Patient. Sozialgeschichtliche Anmerkungen zu Johann Christian Günther. In: Johann Christian Günther. Hrsg. v. demselben. Paderborn, München, Wien etc. 1988, S. 9-20. (Hg.): Johann Christian Günther. Mit einem Beitrag zu Lohnsteins »Agrippina«. Paderborn, München, Wien etc. 1988. Press, Volker: Vom »Ständestaat« zum Absolutismus. 50 Thesen zur Entwicklung des Ständewesens in Deutschland. In: Ständetum und Staatsbildung in Brandenburg-Preussen. Ergebnisse einer internationalen Fachtagung. Hrsg. v. Peter Baumgart unter Mitarbeit von Jürgen Schmädeke. Berlin, New York 1983. (Veröffentlichungen der Historischen Kommission zu Berlin, Bd. 55). Raabe, Paul (Hg.): Bücher und Bibliotheken im 17. Jahrhundert in Deutschland. Vorträge des vierten Jahrestreffens des Wolfenbütteler Arbeitskreises für Geschichte des Buchwesens in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel 22.-24. Mai 1979. Hamburg 1980. (Wolfenbütteler Schriften zur Geschichte des Buchwesens, Bd. 6). Ragotzky, Hedda/Horst Wentzel (Hg.): Höfische Repräsentation. Das Zeremoniell und die Zeichen. Tübingen 1990.

413 Rahn, Thomas: Fortsetzung des Festes mit anderen Mitteln. Gattungsbeobachtungen zu hessischen Hochzeitsberichten. In: J. J. Berns/ D. Ignasiak (Hg): Frühneuzeitliche Hofkultur in Hessen und Thüringen. Erlangen und Jena 1993, S. 233-248. Psychologie des Zeremoniells. Affekttheorie und -pragmatik in der Zeremoniellwissenschaft des 18. Jahrhunderts. In: Berns J. J./Thomas Rahn (Hg.): Zeremoniell als höfische Ästhetik in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Tübingen 1995 (Frühe Neuzeit, Bd. 25), S. 74-97. Rammler, Kurt von: Absoluter Staat, korporative Liberalität, persönliche Freiheit. In: HZ 183(1957), S. 55-96. Rathmann, Lothar (Hg.): Alma Mater Lipsiensis. Geschichte der Leipzig. Leipzig 1984.

Karl-Marx-Universität

Reichel, Eugen: Der servile Gottsched. In: Gottsched-Halle II (1903), S. 53-58. Gottsched. 2 Bde., Berlin 1908, 1912. Repgen, Konrad (Hg.): Das Herrscherbild im 17. Jahrundert. Münster 1991. (Schriftenreihe der Vereinigung zur Erforschung der Neueren Geschichte, e. V., Bd. 19). Richter, Arthur: Die »Raserey bey den Poeten« in Leipzig 1724 und Gottscheds »Deutscher Persius«. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde 18 (1897), Η. 1 u. 2, S. 89-97. Richter, Julius: Das Erziehungswesen am Hofe der Wettiner. Albertinische (Haupt-) Linie. Berlin 1913. (Monumenta Germanicae Paedagogica 52). Rieck, Werner: Johann Christoph Gottsched. Eine kritische Würdigung seines Werkes. Berlin 1972. Riefstahl, Hermann: Dichter und Publikum in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts, dargestellt an der Geschichte der Vorrede. Frankfurt/M. 1934. Ritter, Joachim (Hg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie. 8 Bde., Ab Bd. 4 hrsg. v. Joachim Ritter und Karlfried Gründer. Darmstadt 1971-1991. Rod, Wolfgang: Wolffs Konstruktion des Staatsbegriffs nach wissenschaftlicher Methode. In: Geometrischer Geist und Naturrecht. Methodengeschichtliche Untersuchungen zur Staatsphilosophie im 17. und 18. Jahrhundert. Hrsg. v. demselben. München 1970, S. 117-150. (Bayrische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse, Abhandlungen, NF, H. 70). Rolle, Dietrich: John Dryden als höfischer Panegyriker. In: Europäische Hofkultur, hrsg. v. August Buck/Georg Kauffmann/Blake Lee Spahr/Conrad Wiedemann, Hamburg 1981, Bd. II,S. 187-192. Rosenmüller, Max: Johann Ulrich König. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts. Diss. Leipzig 1896. Rötzer, Hans Gerd: Schwerpunkte der neueren Barockforschung. In: Internationales Archiv für Sozialgeschichte der deutschen Literatur, 3. Bd., 1978, S. 167-179. Rüdiger, Horst: Göttin Gelegenheit. Gestaltwandel einer Allegorie. In: aracadia 1, 1966, S. 121-166. Saalfeld, Diedrich: Die ständische Gliederung der Gesellschaft Deutschlands im Zeitalter des Absolutismus. Ein Quantifizierungsversuch. In: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 67 (1980), S. 457^183. Sachsen und die Wettiner Chancen und Realitäten. Internationale wissenschaftliche Konferenz, Dresden 27.-29. Juni 1989. Ausgerichtet von der Forschungsgemeinschaft zur Kulturgeschichte des Dresdner Raumes beim Rat des Bezirkes Dresden, Abt. Kultur unter Vorsitz von Oberarchivrat Dr. Reiner Groß. Dresden 1990.

414 Saft, Paul Franz: Der Neuaufbau der katholischen Kirche in Sachsen im 18. Jahrhundert. Leipzig 1961 (Studien zur katholischen Kloster- und Bistumsgeschichte, Bd. 2). Sammler, Fürst, Gelehrter. Herzog August zu Braunschweig und Lüneburg 1579-1666. Ausstellung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Wolfenbüttel 1979. Scheibe, Jörg: Der Patriot (1724-1726) und sein Publikum. Untersuchungen über die Verfassergesellschaft und die Leserschaft einer Zeitschrift der frühen Aufklärung. Göppingen 1973. (Göppinger Arbeiten zur Germanistik, Nr. 109). Schering, Arnold: Musikgeschichte Leipzigs in drei Bänden. Leipzig 1926-1941. (Geschichte des geistigen Lebens in Leipzig. Aus den Schriften der Königlich sächsischen Kommission für Geschichte). Bd. 3: Johann Sebastian Bach und das Musikleben Leipzigs im 18. Jahrhundert, Leipzig 1941. Scherpe, Klaus Rüdiger: Gattungspoetik im 18. Jahrhundert. Historische Entwicklung von Gottsched bis Herder. Stuttgart 1968. Schings, Hans-Jürgen: Die patristische und stoische Tradition bei Andreas Gryphius. Untersuchungen zu den Dissertationes funebres und Trauerspielen. Köln und Graz 1966. (Kölner Germanistische Studien, Bd. 2). Schlechte, Monika: Recueil des dessings et gravures reprösentent les solemnites du marriage. Das Dresdner Fest von 1719 im Bild. In: Image et Spectacle. Actes du XXXIIe Colloqe International d'Etudes Humanistes du Centre d'Etudes Supereures de la Renaissance (Tours, 29 juin- 8 juillet 1989), hrsg. v. Pierre B£har, (Chloe, Beihefte zum Daphnis, Bd. 15), S. 117-169. -

Barocke Festkultur in Dresden. Quellenforschung zu einem kulturgeschichtlichen Phänomen. In: Wissenschaftliche Zeitschrift der Technischen Universität Dresden, 39, 1990, H. 5, S. 7-11. Hercules Saxonicus - Versuch einer ikonographischen Deutung. In: Sachsen und die Wettiner Chancen und Realitäten. Dresden 1990, S. 298-306. Kunst der Repräsentation - repräsentative Kunst. (Zeremoniell und Fest am Beispiel von Julius Bernhard von Rohrs »Einleitung zur Ceremoniel-Wissenschafft« und der Festlichkeiten am Dresdner Hof im Jahre 1719.) 2 Bde., Dresden 1990. (Habil. Masch.). Saturnalia Saxoniae - Das Saturnfest 1719, eine ikonographische Untersuchung. In: Zur Festkultur des Dresdner Hofes. Dresdner Hefte, 8. Jg, 1990, H.l, (Beiträge zur Kulturgeschichte 21), S. 39-52. Schmelzeisen, Gustav Klemens: Der verfassungsrechtliche Grundriß in Veit Ludwig von Seckendorfs »Teutschem Fürstenstaat«. In: Zeitschrift der Savigny-Stiftung für Rechtsgeschichte. Germanistische Abteilung 87 (1970), S. 190-223. Schmidt, Eberhard: Der Gottesdienst am kurfürstlichen Hofe zu Dresden. Ein Beitrag zur liturgischen Traditionsgeschichte von Johann Walter bis zu Heinrich Schütz. Berlin 1961. Schmidt, Horst-Michael: Sinnlichkeit und Verstand. Zur philosophischen und poetologischen Begründung von Erfahrung und Urteil in der deutschen Aufklärung. (Leibniz, Wolff, Gottsched, Bodmer und Breitinger, Baumgarten). München 1982. Schmitz, Götz: Zur Hochzeit von Themse und Rhein. Gelegenheitsschriften zur Brautfahrt des Kurfürsten Friedrich von der Pfalz. In: Daphnis, Bd. 22, 1993, H. 2/3, S. 2 6 5 309. Schneiderheinze, Armin: Über Bachs Umgang mit Gottscheds Versen. In: Bericht über die Wissenschaftliche Konferenz zum III. Internationalen Bach-Fest der DDR. Hrsg. v. Winfried Hofmann und Armin Schneiderheinze. Leipzig 1977, S. 95-98.

415 Schneiders, Werner: Naturrecht und Liebesethik. Zur Geschichte der praktischen Philosophie im Hinblick auf Christian Thomasius. Hildesheim, New York 1971. (Hg.): Christian Wolff, 1679-1754. Interpretationen zu seiner Philosophie und deren Wirkung. Mit einer Bibliografie der Wolff-Literatur. Hamburg 1983. (Studien zum 18. Jahrhundert, Bd. 18). Schnitzer, Claudia: Königreiche-Wirtschaften-Bauernhochzeiten. Zeremonielltragende und unterwandernde Spielformen höfischer Maskerade. In: Berns J. J./Thomas Rahn (Hg.): Zeremoniell als höfische Ästhetik in Spätmittelalter und Früher Neuzeit. Tübingen 1995, (Frühe Neuzeit, Bd. 25), S. 280-331. Verkleidungsdivertissments. Ausstattung und Funktion höfischer Maskeraden der Frühen Neuzeit in Deutschland. Diss. Marburg 1994. (Druck in Vorbereitung). Schöberl, Joachim: »liljen-milch und rosen-purpur«. Die Metaphorik in der galanten Lyrik des Spätbarock. Untersuchung zur Neukirchischen Sammlung. Darmstadt 1972. (Germanistik, Bd. 4). Scholl, Rosemary: Die Rhetorik der Vernunft. Gottsched und die Rhetorik im frühen 18. Jahrhundert. In: Jahrbuch für Internationale Germanistik 2 (1976), S. 217-221. Schöne, Albrecht: Kürbishütte und Königsberg. Modellversuch einer sozialgeschichtlichen Entzifferung poetischer Texte. A m Beispiel Simon Dachs. München 1975. (Hg.): Stadt - Schule - Buchwesen und die deutsche Literatur im 17. Jahrhundert. Vorlagen und Diskussionen eines Barock-Symposiums der Deutschen Forschungsgemeinschaft 1974 in Wolfenbüttel. München 1976. Emblematik und Drama im Zeitalter des Barock. München3 1993. Schöne, Waither: Die Anfänge des Dresdner Zeitungswesens im 18. Jahrhundert. Dresden 1912. Schräder, Ludwig: Herkules-Darstellungen in der spanischen Literatur vom 15. bis 17. Jahrhundert. In: Mythologie in der frühen Neuzeit. Hrsg. v. Waither Killy. Wiesbaden 1984, S. 49-71. Schultze, Werner: Heinrich von Bünau, ein kursächsischer Staatsmann, Gelehrter und Mäcen. Diss. Leipzig 1933. Schümmer, Franz: Die Entwicklung des Geschmacksbegriffs in der Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts. In: Archiv für Begriffsgeschichte 1, 1955, S. 120-141. Schwind, Peter: Schwulst-Stil. Historische Grundlagen von Produktion und Rezeption manieristischer Sprachformen in Deutschland 1624-1738. Bonn 1977. (Abhandlungen zur Kunst-, Musik- und Literaturwissenschaft, Bd. 231). Searle, John R.: Eine Taxonomie illokutionärer Akte. In: Ausdruck und Bedeutung. Untersuchungen zur Sprechakttheorie. Hrsg. v. demselben. Frankfurt 1982, (suhrkamp taschenbuch Wissenschaft 349), S. 17-50. Seelig, Lorenz: Aspekte des Herrscherlobs - Max Emanuel in Bildnis und Allegorie. In: Kurfürst Max Emanuel von Bayern und Europa um 1700. Hrsg. v. Hubert Glaser. München 1976. Bd. 1: Zur Geschichte und Kunstgeschichte der Max-Emanuel-Zeit, S. 1-29. Segebrecht, Wulf: Zur Produktion und Distribution von Casualcarmina. In: Stadt - Schule Universität - Buchwesen. Hrsg. v. Albrecht Schöne. München 1976, S. 523-535. Das Gelegenheitsgedicht. Ein Beitrag zur Geschichte und Poetik der deutschen Lyrik. Stuttgart 1977. Steh, Leser, still! Prolegomena zu einer situationsbezogenen Poetik der Lyrik, entwickelt am Beispiel von poetischen Grabschriften und Grabschriftenvorschlägen in Leichencarmina des 17. und 18. Jahrhunderts. In: DVJS 52, 1978, S. 430-468.

416 Die bibliografische Erschließung der Gelegenheitsdichtung des 16.-18. Jahrhunderts. In: Beiträge zur bibliographischen Lage in der germanistischen Literaturwissenschaft. Hrsg. v. Hans-Henrik Krummacher (Kommission für germanistische Forschung, Mitteilung III). Boppard 1981, S. 223-256. Die Dialektik des rhetorischen Herrscherlobs. Simon Dachs »Letzte Fleh-Schrifft«. In: Gedichte und Interpretationen. Hrsg. v. Volker Meid. Bd 1: Renaissance und Barock. Stuttgart 1992, S. 200-209. Seifert, Siegfried: Der Niedergang und Wiederaufstieg der katholischen Kirche in Sachsen 1517-1773. Leipzig 1964. (Studien zur katholischen Bistums- und Klostergeschiche, Bd. 6). Seydewitz, Thea von: Emst Christoph Graf von Manteuffel. Kabinettsminister Augusts des Starken. Persönlichkeit und Wirken. Dresden 1926. (Aus Sachsens Vergangenheit, H. 5). Siegrist, Christoph: Das Lehrgedicht der Aufklärung, Stuttgart 1974. (Germanistische Abhandlungen, Bd. 43). Sinemus, Volker: Stilordnung, Kleiderordnung und Gesellschaftsordnung im 17. Jahrhundert. In: Stadt-Schule-Universität-Buchwesen. Hrsg. v. Albrecht Schöne. München 1976, S. 22^13. Poetik und Rhetorik im frühmodernen deutschen Staat. Sozialgeschichtliche Bedingungen des Normenwandels im 17. Jahrhundert. Göttingen 1978. (Palestra, Bd. 269). Singer, Bruno: Die Fürstenspiegel in Deutschland im Zeitalter des Humanismus und der Reformation. Bibliographische Grundlagen und ausgewählte Interpretationen: Jacob Wimpfeling, Wolfgang Seidel, Johann Sturm, Urban Rieger. München 1981. (Humanistische Bibliothek, Reihe I: Abhandlungen, Bd. 34). Skalweit, Stephan: Das Herrscherbild des 17. Jahrhunderts. In: HZ 184 (1957), S. 65-80. Soerensen, Bengt Algot: Herrschaft und Zärtlichkeit. Der Patriarchalismus und das Drama im 18. Jahrhundert. München 1984. Schillers Jugenddrama und das familiale Wertsystem seiner Zeit. Odense 1985.(Germansk Instituts Publikationer Odense Universitet 42, Dezember 1985). Die Vater-Herrschaft in der frühaufklärischen Literatur. In: Tradition, Norm, Innovation. Soziales und literarisches Traditionsverhalten in der Frühzeit der deutschen Aufklärung. Hrsg. v. Winfried Barner, unter Mitarbeit von Elisabeth Müller-Luckner. München 1989, (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien, Bd. 15), S. 189212. Sommer, Wolfgang: Gottesfurcht und Fürstenherrschaft. Studien zum Obrigkeitsverständnis Johann Arndts und lutherischer Hofprediger zur Zeit der altprotestantischen Orthodoxie. Göttingen 1988. (Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte, Bd. 41). Spam, Walter: Hercules Christianus. Myelographie und Theologie in der frühen Neuzeit. In: Mythologie in der frühen Neuzeit. Hrsg. v. Walther Killy. Wiesbaden 1984, S. 73107. Spitta, Philipp: Christiane Marianne von Ziegler und Johann Sebastian Bach. In: Zur Musik. Sechzehn Aufsätze. Berlin 1892, S. 97-118. Sponsel, Jean Louis: Der Zwinger, die Hoffeste und die Schloßbaupläne zu Dresden. 2 Bde., Dresden 1924. Ssymank, Paul: Das Bild des vollkommenen Herrschers nach der Anschauung Ludwig XIV. In: Historische Vierteljahrsschrift 2 (1988), S. 39-71.

417 Staatsklugheit und Frömmigkeit: Herzog Julius zu Braunschweig-Lüneburg, ein nordeutscher Landesherr des 16. Jahrhunderts. Ausstellung der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel. Wolfenbüttel 1979. Stackelberg, Jürgen von: Die Acadimie Frar^aise. In: Der Akademiegedanke im 17. und 18. Jahrhundert. Hrsg. v. Fritz Hartmann und Rudolf Vierhaus. Bremen und Wolfenbüttel 1971, S. 27-46. Staszewski, Jacek: Die sächsisch-polnische Union und die Umwandlungsprozesse in beiden Ländern. In: SHB, H. 4,1983, S. 154-159. August III. Kurfürst von Sachsen und König von Polen. Eine Biographie. Berlin 1994. Stegemeier, Henri: Sub verbo »Sinnbild«. In: Emblem und Emblematikrezeption. Hrsg. v. Sibylle Penkert. Darmstadt 1978, S. 23-29. Steinhagen, Harald (Hg.): Dichtung, Poetik und Geschichte im 17. Jahrhundert. Versuch über die objektiven Bedingungen der Barockliteratur. In: Deutsche Dichter des 17. Jahrhunderts. Ihr Leben und Werk. Hrsg. v. demselben und Benno v. Wiese. Berlin 1984, S. 9-48. u. Benno von Wiese (Hg.): Deutsche Dichter des 17. Jahrhunderts. Ihr Leben und Werk. Berlin 1984. Stekelenburg, Dick van: Michael Albinus »Dantiscanus« (1610-1653). Eine Fallstudie zum Danziger Literaturbarock. Amsterdam 1988. (Amsterdamer Publikationen zur Sprache und Literatur, Bd. 74). Stenzel, Jürgen: »Si vis me flere« - »Musa iocosa mea«. Zwei poetologische Argumente in der deutschen Diskussion des 17. und 18. Jahrhunders. In: DVJS 48, 1974, H. 4, S. 650-671. Pegasus im Joche. Johann Christian Günthers Dankepistel »Als er unverhofft von etlichen Gönnern aus Breßlau favorable Briefe erhielt«. In: Gedichte und Interpretationen. Hrsg, v. Volker Meid. Bd. 3: Renaissance und Barock. Stuttgart 1988, S. 3 9 5 402. Stimmel, Eberhard: Hoffeste. Übersicht über die Festlichkeiten beziehungsweise deren Anlässe am sächsischen Hof. In: Dresden. Stadt der Fürsten, Stadt der Künstler. Hrsg. v. Karin Nitzschke und Lothar Koch. Bergisch-Gladbach 1991, S. 143-176. Stollberg-Rilinger, Barbara: Der Staat als Maschine. Zur politischen Metaphorik des absoluten Fürstenstaats. Berlin 1986. (Historische Forschungen, Bd. 30). Stolleis, Michael (Hg.): Staatsdenker im 17. und 18. Jahrhundert. Reichspublizistik, Politik, Naturrecht. Frankfurt/M. 1977. Veit Ludwig von Seckendorfs In: Staatsdenker im 17. und 18. Jahrhundert. Reichspublizistik, Politik, Naturrecht. Hrsg. v. demselben. Frankfurt 1977, S. 148-173. Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland. Bd. 1: Reichspublizistik und Policeywissenschaft 1600-1800. München 1988. Störmer, Wilhelm: Territoriale Landesherrschaft und absolutistisches Staatsprogramm. Zur Mikrostruktur des Alten Reiches im 18. Jahrhundert. In: Blätter für deutsche Landesgeschichte 108 (1972), S. 90-104. Straub, Eberhard: Repraesentatio Maiestatis oder churbayrische Freudenfeste. Die höfischen Feste in der Münchner Residenz vom 16. bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. München 1969. (Miscellanea Bavarica Monacensia, H. 14 - Neue Schriftenreihe des Stadtarchivs München, Bd. 31). Streck, Harald: Die Verskunst in den poetischen Texten zu den Kantaten Johann Sebastian Bachs, Hamburg 1971. (Hamburger Beiträge zur Musikwissenschaft, Bd. 5).

418 Suchier, Wolfram: Gottscheds Korrespondenten. Alphabetisches Absenderregister zur Gottschedschen Briefsammlung in der Universitätsbibliothek Leipzig. Mit einem Vorwort von Dietmar Debes. Leipzig 1971. Syndikus, Hans-Peter: Die Lyrik des Horaz. Eine Interpretation der Oden. 2 Bde., Darmstadt 1972, 1973. (Impulse der Forschung, Bd. 6,7). Tholuck, August: Der Geist der lutherischen Theologen Wittenbergs im Verlaufe des 17. Jahrhunderts, theilweise nach handschriftlichen Quellen. Hamburg und Gotha 1852. Thomann, Marcel: Christian Wolff. In: Staatsdenker im 17. und 18. Jahrhundert. Reichspublizistik, Politik, Naturrecht. Hrsg. v. Michael Stolleis. Frankfurt 1977, S. 248-272. Tissot, Will: Simson und Herkules in den Gestaltungen des Barock. Stadtroda 1932. Treitschke, Richard: Burkhard Mencke, Professor der Geschichte zu Leipzig und Herausgeber der Acta Erutitorum. Zur Geschichte der Geschichtswissenschaft am Anfange des 18. Jahrhunderts. Leipzig 1842. Trunz, Erich: Die Entwicklung des barocken Langverses. In: Euphorion 39, 1938, S.427468. Die Erforschung der deutschen Barockdichtung. Ein Bericht über Ergebnisse und Aufgaben. In: DVJS 18, 1940, Referatenheft, SA. 1-100. Der deutsche Späthumanismus als Standeskultur. In: Deutsche Barockforschung. Dokumentation einer Epoche. Hrsg. v. Richard Alewyn. Köln, Berlin 31968, S. 147181.

Ueding, Gert/Bernd Steinbrink: Grundriß der Rhetorik. Geschichte - Technik - Methode. Zweite überarb. Aufl. Stuttgart 1986. (Hg.): Rhetorik zwischen den Wissenschaften. Geschichte, System, Praxis als Problem des »Historischen Wörterbuchs der Rhetorik«. Tübingen 1991. (Hg.): Historisches Wörterbuch der Rhetorik. Bisher 2 Bde., Tübingen 1993, 1994. Ungern-Sternberg, Wolfgang von: Die Armut des Poeten. Zur Berufsproblematik des Dichters im frühen 18. Jahrhundert. In: Text und Kritik ΊΑΠ5, 1982, S. 85-109. Vehse, Eduard: Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation. 6 Abteilungen, 48. Bde., Hamburg 1851-1860. 5. Abt.: Geschichte des Hauses Sachsen, 7 Bde., Hamburg 1854. Verein für sächsische Landesgeschichte e.V. (vormahls Sächsischer Altertumsverein) (Hg.): August der Starke und seine Zeit. Beiträge des Kolloquiums vom 16./17. September 1994 auf der Festung Königstein. Dresden 1995. (Saxonia. Schriftenreihe des Vereins für sächsische Landesgeschcihte e.V., Bd. 1). Verweyen, Theodor: Barockes Herrscherlob. Rhetorische Tradition, Sozialgeschichtliche Aspekte, Gattungsprobleme. In: Der Deutschunterricht 28, 1976, H. 2, S. 25-45. Dichterkrönung. Rechts- und sozialgeschichtliche Aspekte literarischen Lebens in Deutschland. In: Literatur und Gesellschaft im deutschen Barock. Hrsg. v. Conrad Wiedemann. Heidelberg 1979, S. 7-29. Vierhaus, Rudolf: Deutschland im Zeitalter des Absolutismus. Göttingen 1978. (Deutsche Geschichte V). (Hg.): Deutsche patriotische und gemeinnützige Gesellschaften. München 1980. (Wolfenbütteler Forschungen, Bd. 8). Vocelka, Karl: Habsburgische Hochzeiten 1550-1600. Kulturgeschichtliche Studien zum Manieristischen Repräsentationsfest. Wien, Köln, Graz 1976. (Veröffentlichungen der Kommission für Neuere Geschichte Österreichs, Bd. 65).

419 Vogel, Hermann: Christian Friedrich Hunold (Menantes). Sein Leben und seine Werke. Diss. Leipzig o. J. (1889). Volkmann, Richard: Die Rhetorik der Griechen und Römer in systematischer Übersicht. Leipzig 2 1885. Voßkamp, Wilhelm: Probleme und Aufgaben einer sozialgeschichtlich orientierten Literaturgeschichte des 18. Jahrhunderts. In: Das 18. Jahrhundert als Epoche. Mendeln 1978, S. 53-69. Wagenknecht, Christian: Die Beschreibung höfischer Feste. Merkmale einer Gattung. In: Europäische Hofkultur, hrsg. v. August Buck/Georg Kauffmann/Blake Lee Spahr/Conrad Wiedemann, Hamburg 1981, Bd. 2, S. 75-80. Wagner, Georg: Die Beziehungen Augusts des Starken zu seinen Ständen während der ersten Jahre seiner Regierung (1694-1700). Rochlitz 1903. Waldberg, Max von: Die galante Lyrik. Beiträge zu ihrer Geschichte und Charakteristik. Straßburg 1885. Waniek, Gustav: Gottsched und die deutsche Literatur seiner Zeit. Leipzig 1897, Nachdruck Leipzig 1972. Warncke, Carsten-Peter: Emblembücher in der Herzog August Bibliothek. Ein Bestandsverzeichnis. In: Wolfenbiitteler Barock-Nachrichten 9, 1982, S. 346- 370. Watanabe-O'Kelly, Helen: Joseph und seine Bruder: Johann Georg II. und seine Feste zwischen 1660 und 1679.1n: Dresdner Hefte, 8, Jg. (1990), (Beiträge zur Kulturgeschichte 21), S. 29-38. Warnke, Martin: Hofkünstler. Zur Vorgeschichte des modernen Künstlers. Köln 2 1986. Watzdorff, Erna von: Die Hermenbüste Augusts des Starken im Grünen Gewölbe in Dresden. In: Zeitschrift des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft, Bd. XIX, H. 1/2, Berlin 1965, S. 55-62. Weber, Karl von: Eine sächsische Expedition nach Afrika 1731 ff. In: Archiv für die Sächsische Geschichte, Bd. 3, 1865, S. 3-50. Weber, Sigrid S.: Planetenfeste August des Starken. Zur Hochzeit des Kronprinzen 1719. München 1985. Wehr, Marianne: Johann Christoph Gottscheds Briefwechsel. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Frühaufklärung. Leipzig 1965. (Diss. Masch.). Weinrich, Harald: Semantik der kühnen Metapher. In: DVJS 37, 1963, H. 3, S. 325-344. Semantik der Metapher. In: Folia Linguistica 1 (1967), S. 3-17. Münze und Wort. In: Sprache in Texten. Stuttgart 1976, S. 276-291. Weiss, Volkmar: Bevölkerung und soziale Mobilität. Sachsen 1550-1800. Habil. Leipzig 1990. (Masch.). Welke, Martin: Gemeinsame Lektüre und frühe Formen von Gruppenbildungen im 17. Jahrhundert. Zeitunglesen in Deutschland. In: Lesegesellschaften und bürgerliche Emanzipation. Ein europäischer Vergleich. Hrsg. v. Otto Dann. München 1981, S. 29-53. Wendland, Ulrich: Die Theoretiker und Theorien der sogenannten galanten Stilepoche und die deutsche Sprache. Leipzig 1930. (Form und Geist, Bd. 17). Wenzel, Horst: Repräsentation und schöner Schein am Hof und in der höfischen Literatur. In: Höfische Repräsentation. Hrsg. v. Hedda Ragotzky und Horst Wenzel. Tübingen 1990, S. 171-209. Wenzel, Walter: Wittekind in der deutschen Literatur. Bochum 1931. Werten Iwar: Konversationsrituale. In: Jürgen Dittmann (Hg.): Arbeiten zur Konversationsanalyse. Tübingen 1979, S. 144-175.

420 -

Ritual und Sprache. Zum Verhältnis von Sprechen und Handeln in Ritualen. Tübingen 1984.

Wetterer, Angelika: Publikumsbezug und Wahrheitsanspruch. Der Widerspruch zwischen rhetorischem Ansatz und philosophischem Anspruch bei Gottsched und den Schweizern. Tübingen 1981. (Studien zur deutschen Literatur, Bd. 68). Wiedemann, Conrad: Bestrittene Individualität. Beobachtungen zur Funktion der Barockallegorese. In: Formen und Funktionen der Allegorie. Hrsg. v. Walter Haug. Stuttgart 1980, S. 574-591. -

Barocksprache, Systemdenken, Staatsmentalität. Perspektiven der Forschung nach Barners »Barockrhetorik«. In: Internationaler Arbeitskreis für deutsche Barockliteratur. Erstes Jahrestreffen 1973. Vorträge und Berichte. Hamburg 2 1976, S. 21-51. Wiegand, Hermann: Deutsch und Latein. Zu zwei poetischen Bearbeitungen eines Heidelberger Schützenfestes von 1554. In: Literatur und Kultur im deutschen Südwesten zwischen Renaissance und Aufklärung. Hrsg. v. Wilhelm Kühlmann. Amsterdam 1995, (Chloe, Beihefte zum Daphnis, Bd 95), S. 119-147. Geschichte der Poetik. Ein Abriß. Stuttgart 1977. (Sammlung Metzler, Bd. 160). Wilke, Jochen: Literarische Zeitschriften des 18. Jahrhunderts (1688-1789). Stuttgart 1978. Wimmer, Jan: Die Schlacht bei Kalisz am 29. Oktober 1706. In: Um die polnische Krone. Hrsg. v. Jösef Gierowski und Johannes Kaiisch. Berlin 1962, S. 184-207. Windfuhr, Manfred: Die barocke Bildlichkeit und ihre Kritiker. Stilhaltungen in der deutschen Literatur des 17. und 18. Jahrhunderts. Stuttgart 1966. Winterling, Aloys: Der Hof des Kurfürsten von Köln. Eine Fallstudie zur Bedeutung »absolutistischer« Hofhaltung. Bonn 1986. Witkowski, Georg: Geschichte des literarischen Lebens in Leipzig. Leipzig und Berlin 1909, Nachduck Leipzig 1995. Die Deutsche Gesellschaft in Leipzig 1727-1927. In: Minerva-Zeitschrift. Nachrichten für die gelehrte Welt. 3. Jg., August 1927, H. 8, S. 165-170. Wittmann, Reinhard: Geschichte des deutschen Buchhandels. Ein Überblick. München 1991. Wolff, Eugen: Gottscheds Stellung im deutschen Bildungsleben. 2 Bde., Kiel und Leipzig 1895 u. 1897. Wollgast, Siegfried: Philosophie in Deutschland zwischen Reformation und Aufklärung 1550-1650. Berlin 2 1993. Philosophie und Theologie in Dresden unter Kurfürst Johann Georg II. In: Johann Georg II. und sein Hof. Dresden 1993, (Dresdner Hefte 33, Η. 1, 1993), S. 25-31. Wustmann, Gustav: Aus Leipzigs Vergangenheit. Gesammelte Aufsätze I., Leipzig 1885. Quellen zur Geschichte Leipzigs. Veröffentlichungen aus dem Archiv und der Bibliothek der Stadt Leipzig. Leipzig 1889. Wuttke, Robert: Sächsische Volkskunde. Nachdruck der zweiten veränderten Auflage Leipzig 1903,Frankfurt 1981. Zabeltitz, M. Zobel von: Die Ästhetik des Dresdner Hofpoeten Johann Ulrich König. In: Dresdner Geschichtsblätter 1921, Nr. 1/2, S. 13-16. Zahlten, Johannes: Themen der antiken Mythologie in der Kunst am Württembergischen Hof im 18. Jahrhundert. In: Humanistische Bildung. Vorträge und Beiträge zur Antike als Grundlage für Deutung und Bewältigung heutiger Probleme. H. 5, 1983, S. 27-57. Hercules Wirtembergicus. Überlegungen zur barocken Herrschaftsikonographie. München und Berlin 1981. (Jahrbuch der Staatlichen Kunstsammlungen in BadenWürttemberg, Bd. 18).

421 Zeiler, Eberhard: Literaturbeziehungen nichthöfischer Schichten in Dresden zwischen 1690 und 1740. In: SHB, H. 2, 1988, S. 66-72. Literaturverhältnissein Dresden im frühen 18. Jahrhundert. Unveröffentlichtes Typoskript. Dresden 1988. »Aelbianische Musen-Lust« und »Hoch-preißlicher Leopoldorden«. - Barockliteratur in Dresden in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts. In: Johann Georg II. und sein Hof. Dresden 1993, (Dresdner Hefte 33, Η. 1,1993), S. 80-89. Zeißler, Gustav Ludwig: Geschichte der sächsischen Oberhofprediger und deren Vorgänger in gleicher Stellung von der Reformation an bis auf die gegenwärtige Zeit. Leipzig 1856. Zernack, Klaus: Das Zeitalter der Nordischen Kriege von 1558 bis 1809 als frühneuzeitliche Geschichtsepoche. In: Zeitschrift für Historische Forschung, 1. Bd., 1974, Η. 1, S. 56-79. Zierkusch, Johannes: Die polnische Politik der Wettiner im 18. Jahrhundert. In: Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 26, 1905, S. 107-121. August der Starke und die katholische Kirche in den Jahren 1697-1720. In: Zeitschrift für Kirchengeschichte, Bd. 24, 1903, Η. 1, S. 86-135 u. H. 2, S. 2 2 3 280. Zur Festkultur des Dresdner Hofes. Dresdner Hefte, 8, Jg., Η. 1, 1990. (Beiträge zur Kulturgeschichte 21).

4. Lexika und Nachschlagewerke Adelung, Johann Christian: Fortsetzung und Ergänzungen zu Chr. G. Jöchers allgemeinem Gelehrten-Lexikon, worinn die Schriftsteller aller Stände nach ihren vornehmsten Lebensumständen und Schriften beschrieben werden, besorgt von Johann Christian Adelung und Heinrich Wilhelm Rotermund. 7 Bde., Leipzig und Bremen 1784-1897, Nachdruck Hildesheim 1960. Allgemeine Deutsche Biographie. Leipzig 1875 ff. Allgemeines Künstler-Lexikon unter Mitwirkung von Julius Meyer. Zweite gänzlich neuberabeitete Auflage von Naglers Künstler-Lexikon. 3 Bde., Leipzig 1872-1885. Arbeitsberichte zur Geschichte der Stadt Leipzig 14. Jg., Nr 29 (Heft 1/1976): Leipziger Zeitungen und Zeitschriften in Bibliotheken, Archiven und Museen der DDR 16601933. Standortkatalog. Bearbeitet von Peter Beyer, Regina Grötke und Ursula Walter, hrsg. v. Stadtarchiv Leipzig. Leipzig 1976. Baldinger, Ernst Gottfried: Biographien jetztlebender Aerzte und Naturforscher in und ausser Deutschland. Jena 1772. Bemmann, Rudolf: Bibliographie der Sächsischen Geschichte. Hrsg. unter Mitwirkung der Generaldirektion der Königlichen Sammlung für Kunst und Wissenschaft v. R. B.; Bd. I: Landesgeschichte. 1. Hbd.: Allgemeines. Historische Landeskunde, Politische und Fürstengeschichte. Leipzig und Berlin 1918, fotomechan. Nachdruck Leipzig 1970. Bibliographie zur Geschichte der Stadt Leipzig, Sonderband II: Karl-Marx-Universität Leipzig. Bibliographie zur Universitätsgeschichte 1409-1959. Hrsg. v. der Historischen Kommission bei der Sächsischen Akademie der Wissenschaften mit Unterstützung des Stadtarchivs Leipzig. Leipzig 1961. Boetticher, Walter von: Geschichte des Oberlausitzer Adels und seiner Güter 1635-1815. 3 Bde., Görlitz 1912-13. Brümmer, Franz: Deutsches Dichterlexikon. Biographische und bibliographische Mitteilungen über deutsche Dichter aller Zeiten. 2 Bde. und Nachtrag, Eichstädt und Stuttgart 1876-1877. (Zitiert als Brümmer 1). Lexikon der deutschen Dichter und Prosaisten von den ältesten Zeiten bis zum Ende des 18. Jahrhunderts. Leipzig 1884. (Zitiert als Brümmer 2). Dünnhaupt, Gerhard: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock. Zweite, verbesserte und wesentlich vermehrte Auflage des Bibliographischen Handbuches der Barockliteratur. 6 Tie., Stuttgart 1990-1993. (Hiersemanns bibliographische Handbücher, Bd. 9). Eitner, Robert: Biographisch-bibliographisches Quellenlexicon der Musiker und Musikgelehrten der christlichen Zeitrechnung bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. 10 Bde., Leipzig 1900-1904.

424 Europäische Stammtafeln, Neue Folge, Bd. I: Die deutschen Staaten. Die Stammesherzoge, die weltlichen Kurfürsten, die kaiserlichen, königlichen und großherzoglichen Familien. Aus dem Nachlaß von Frank Baron Freytag von Loringhoven hrsg. v. Detlef Schwennicke. Marburg 1980. Fikenscher, Georg Wolfgang Augustin: Beytrag zur Gelehrtengeschichte oder Nachrichten von den Zöglingen des illustren Christian-Ernestinischen Gymnasiums zu Bayreuth, welche in irgend einer Periode ihres Lebens auf Universitäten, Gymnasien und berühmten Schulen Lehrer geworden sind, aus ächten Quellen geschöpft. Coburg 1793. Gauhe, Johann Friedrich: Des Heil. Rom. Reichs Genealogisch-Historisches Adels-Lexicon. 2 Bde., Leipzig 1740, 1747. Gebhardt, Peter: Verzeichnis der Leichenpredigten und personengeschichtlichen Gelegenheitsschriften des 16. und 17. Jahrhunderts in der Universitätsbibliothek zu Leipzig. (Mitteilungen Heft 24, 25). Vergelgt für die Zentralstelle für Deutsche Personen- und Familiengeschichte in Leipzig. Leipzig 1920. Gerber, Ernst Ludwig: Neues Historisch-biographisches Lexicon der Tonkünstler. 4 Tie., Leipzig 1872-1914. Goedeke, Karl: Grundriß zur Geschichte der deutschen Dichtung. 3 Bde., Dresden 18621881. Gotten, Gabriel Wilhelm: Das jetzt lebende gelehrte Europa. 3 Bde., Braunschweig und Hildesheim 2 1735-1740. Grimm, Jacob und Wilhelm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bde., Leipzig 1854-1954. Hirsching, Friedrich Carl Gottlob: Historisch-literarisches Handbuch berühmter und denkwürdiger Personen, welche in dem 18. Jahrhundert gelebt haben. Leipzig 1794-1815. Holzmann, Michael/Bohatta, Hans: Deutsches Pseudonymen-Lexikon 1501-1850. Weimar 1902. Jenichen, Gottlob August: Unparteiische Nachrichten von dem Leben und denen Schriften der jetztlebenden Rechtsgelehrten in Deutschland. Leipzig 1739. Jöcher, Christian Gottlieb: Allgemeines Gelehrten-Lexikon, darinnen die Gelehrten aller Stände sowohl männ- als weiblichen Geschlechts, welche vom Anfange der Welt bis auf ietzige Zeit gelebt, und sich der gelehrten Welt bekannt gemacht, Nach ihrer Geburt, Leben, merckwürdigen Geschichten, Absterben und Schrifften aus den glaubwürdigsten Scribenten in alphabetischer Ordnung beschrieben werden. 4 Bde., Leipzig 1750-1751, Nachdruck Hildesheim 1960. Kirchner, Joachim (Hg.): Bibliografie der Zeitschriften des deutschen Sprachgebietes bis 1900. Bd. 1: Die Zeitschriften des deutschen Sprachgebietes von den Anfängen bis 1830. Stuttgart 1989. Kneschke, Ernst Heinrich (Hg.): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon im Vereine mit mehreren Historikern. 9 Bde., Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1859-1870, Leipzig 1929-1930. Meusel, Johann Georg: Lexikon der vom Jahre 1750-1800 verstorbenen teutschen Schriftsteller. 15 Bde., Leipzig 1802-1816. Mylius, Johann Christoph: Das in dem Jahre 1743 blühende Jena. Jena 1743. Neue Deutsche Biographie. Berlin 1953ff. Neumeister, Georg: De Poetis Germanicis Huius saeculi praecipuis Dissertatio Compendiaria [...], o. O. 1695. Neudruck hrsg. v. Franz Heiduk in Zusammenarbeit mit Günther Merwald. Bern, München 1978. (Dokumente des Internationalen Arbeitskreises für Barockliteratur, hrsg. v. d. Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Bd. 5).

425 Otto, Gottlieb Friedrich: Lexikon der seit dem 15. Jahrhundert verstorbenen und jetzt lebenden Oberlausizischen Schriftsteller. 3 Bde. und Suppl., Görlitz 1800-1821. Raßmann, Christian Friedrich: Kurzgefaßtes Lexikon deutscher pseydonymer Schriftsteller von der älteren bis auf die jüngste Zeit aus allen Fächern der Wissenschaften. Mit einer Vorrede über die Sitte der literarischen Verknappung von J. W. S. Lindner. Leipzig 1830, Nachdruck Leipzig 1973. Recke, Johann Friedrich von/Karl Eduard Napiersky: Allgemeines Schriftsteller- und Gelehrtenlexikon der Provinzen Livland, Estland und Kurland. 5 Bde., Mitau 18271861, Neudruck Berlin 1966. Schröder, Hans: Lexikon der Hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart. 8 Bde., Hamburg 1851-1853. Stepf, Johann Heinrich: Galerie aller juristischen Autoren von der ältesten bis auf die jetzige Zeit. 4 Bde., Leipzig 1820-1825. Thies, Johann Otto: Versuch einer Gelehrtengeschichte von Hamburg. Hamburg 1783. Trinius, Johann Anton: Beytrag zu einer Geschichte berühmter und verdienter Gottesgelehrter auf dem Lande. Mit einem Anhang: Kurzes Verzeichnis der berühmten und merkwürdigen Gottesgelehrten in und außer der Grafschaft Mannsfeld. 3 Bde., Leipzig 1751-1756. Weller, Emil: Lexicon Pseudonymorum - Wörterbuch der Pseudonymen aller Zeiten und Völcker oder Verzeichniss jener Autoren, die sich falscher Namen bedienten. Regensburg 2 1886. Zedier, Johann Heinrich (Hg.): Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschaften und Künste. 64 Bde., und 4 Suppl., Halle und Leipzig 1732-1754, Nachdruck Graz 1961.

Personenregister Das Register erfaßt alle im analytischen Teil der Arbeit enthaltenen und in der Bibliographie der Einzeldrucke aufgeführten historischen Namen von Personen. Ausgenommen davon sind die Drucker/Verleger der Casualgedichte. Diese wurden nicht indiziert.

Adam, Wolfgang 39, 103, 126, 132 Adelung, Johann Christian 42ff., 47, 119, 261 Albigiton 345 Albrecht von Ansbach 88 Amaranthes s. Corvinus, Gottlieb Siegmund 44, 361 Anderschon Renkau, G. G. 349 Arifes, Philipp 173 Aristoteles 162, 180, 220 Arndt, Johann Gottfried 270, 286, 294 Asche, Siegfried 10, 180, 215, 218, 360 August von Braunschweig-Lüneburg 2, 22,75 f. Bach, Johann Sebastian 122,251,263 Bachmann, Hanns Martin 285f. Bachmann, Manfred 292 Baldinger, Ernst Gottfried 261 Barner, Winfried 1, 33, 126, 283 Bastineller, Gebhard Christian 42, 50, 97, 198, 323 Bauer, Volker 7f., 12 Baum, Ludwig 250 Bebermeyer, Gustav 54 Becher, Johann Joachim 92f. Becker-Cantarino, Barbara 2 Beetz, Manfred 3, 16f„ 39, 72, 127, 190 Beier, Adrian 111 Benedikt, Heinrich 45,71 Benzing, Josef 40, 93 Bergen, Melchior 40, 148, 307 Berne, Gerhard Joseph 45f., 335

Bernegger, Matthias 90 Berns, Jörg Jochen 3, 12, 107, 124f., 127,169, 282 Beschorner, Hans 98f„ 118, 230 Besser, Johann von 34, 38,49ff„ 59f„ 65, 67ff., 76, 88ff., 99, 102ff„ 308 Biedermann, Karl 7 Bircher, Martin 2, 22 Birke, Joachim 242, 274, 294 Birken, Sigmund von 90, 105, 130, 132, 202f„ 301 Bissinger, Anton 273f., 294 Blanckmeister, Franz 213 Blaschke, Karlheinz 293 Blühm, Elger 127, 188 Bodenehr, Moritz 40, 146, 149, 166, 187, 336 Bodin, Jean 168ff. Bodmer, Johann Jacob 62 Boetius, Johann 99, 356, 363 Boetticher, Walther von 37 Bohse, August 15f„ 135, 143f„ 160 Boileau-Despreaux Nicolas 59 Bölhoff, Reiner 55 f. Bopsing, Haake de 319,324 Boria, Johannes de 120 Boterus, Johannes 51, 170 Bourdieu, Pierre 168 Braungart, Georg 3, 16, 19, 33, 36, 127f„ 143, 145, 172, 186, 214 Braungart, Wolfgang 45, 127 Breitinger, Johann Jacob 62f. Brockes, Barthold Heinrich 59

428 Browne, Samuel 94 Brückner, Wolfgang 173 Brühl, Heinrich von 71, 78, 83, 245, 249f. Brümmer, Franz 261 Bruner, Gottfried 44,319 Brunner, Otto 170, 188 Buchheit, Vinzenz 134 Buchka, Johann Gottlieb 354 Buchka, Simon 91, 99, 259, 357 Buchner, August 129, 161 Buck, Johann Christian 1,46,208, 213f., 238, 320 Budäus, Johann Christian Gotthelf 44f., 97, 100, 174, 177, 221, 360f., 363 Bünau, Heinrich von 67, 271 Bürger, Thomas 2, 22 Burkert, Georg 45,71 C.F.S. 350 Camerarius, Joachim jun. 177, 180 Canitz, Friedrich von 52f., Carl von Hessen 262 Changement, Jean Ernst 354 Charlotte von der Pfalz 89 Christian Ernst von Brandenburg 320 Christian VI. von Dänemark und Norwegen 330 Christiane Eberhardine von Sachsen 37, 46, 91, 213f„ 263, 308ff„ 315, 317, 332, 334, 336ff„ 341 f., Cicero, Marcus Tullius 131,190,197 Clodius, Christian 239 Conrady, Karl Otto 231 Conze, Werner 188 Cöper, Lüder 45, 349 Corvinus, Gottlieb Siegmund 44, 361 Crell, Johann Joachim 72 Cune, L. 350 Czepko, Daniel von 80f. Czok, Karl 7, 9 f „ 117, 201, 216, 222, 249,271,292 Daly, Peter M. 165 Danzel, Theodor Wilhelm 84, 239f., 249f., 258 Demandt, Alexander 165 Deutschmann, Johann 207 Dilthey, Wilhelm 140 Dinglinger, Georg Friedrich 7

Dinglinger, Johann Melchior 7 Dionysios von Halikarnassos 134, 145 Dorn, Wilhelm 4 1 , 7 0 Drees, Jan 14, 20, 39, 65, 68ff„ 91, 94, 99, 126, 171 Drux, Rudolf 57, 81, 126, 162f. Duchardt, Heinz 170, 188, 292 Dülmen, Richard van 237f. Dünnhaupt, Gerhard 38, 40f., 44 Dürichen, Johann 271 Düsterdieck, Peter 97 Dyck, Joachim 1, 33, 131f., 159, 164, 183 Ehalt, Hubert 12 Eitner, Robert 43, 239 Eleonore Erdmuthe von Sachsen 308 Elias, Norbert 8, 12f„ 17, 20, 31, 171 Elisabeth Albertine von SchwarzburgSondershausen 262 Engelhard, Georg 203 Engelschall, Carl Gottfried 46, 66, 125, 145, 149, 166f., 177, 208, 327, 336 Engelsing, Rolf 114 Erler, Georg 36, 44, 147 Ernst August von BraunschweigLüneburg 92 Etter, Else Lilly 212 Eugen von Savoyen 71, 99, 106, 222 Fabriano, Roseus von 51 Fabricius, Johann Seobald 92, 94 Fahler, Eberhard 11,215 Faßmann, David 7 ff., 118, 222, 230 Fellmann, Walter 250 Fiedler, Siegfried 226 Fischer, Ernst 45 Fleischer, Matthias 307,316 Flemming, Jacob Heinrich von 54, 60, 67,71,78,213,270 Floßmann, Paul 44f., 71, 86 Flottwell, Coelestin Gotthard 237 Forberger, Rudolf 292 Franziskus Xaver von Sachsen 354 Friedrich August Franziskus von Sachsen 26, 327ff. Friedrich August I. von Sachsen, August II. König in Polen bes. 7-12,

429 21-30, 117-125, 165-234, 267-297, 307-368 Friedrich August II. von Sachsen, August ΠΙ. König in Polen 8,11,26, 42, 46, 54, 59, 67, 72, 76, 106, 168, 179, 217, 260, 320, 323ff., 334f„ 337, 340 362ff. Friedrich August von Ponickau 23, 34, 36, 150, 166, 178f„ 186, 196f„ 219, 340f. Friedrich I., Margraf von Meißen 201 Friedrich II. von Preußen 215 Friedrich II. von Sachsen, der Sanftmütige 201 Friedrich III. von Sachsen, der Weise 201, 206 Friedrich IV. von Dänemark 319 Friedrich IV., Kurfürst von Brandenburg, als Friedrich I. König von Preußen 70 Friedrich Wilhelm I., König von Preußen 27,76, 98, 168, 343ff.,355 Friedrich Wilhelm von Brandenburg, genannt der Große Kurfürst 40 Friesen, Heinrich Friedrich von 83, 271 Fritsch, Ahasver 168, 203, 233 Frost, Dorette l f „ 87f., 90, 93, 111 Frühsorge, Gotthard 12, 188, 210 Fuhrmann, Martin 174, 363 Füssel, Stephan 214, 222 Gabler, Hans-Jürgen 64,90,251 Gaede, Friedrich 242,276 Garber, Klaus 1,75 Gelenius, Johann 43 Georg Friedrich Carl zu BrandenburgBayreuth 262 Gercke, Carl Christian 45, 70f. Gerlach, Johann Nicolaus 99 Gierowski, Josef 9, 225, 230 Goldfriedrich, Johann 92f„ 111, 113 Goldner, Georg Ludwig 43, 309 Görner, Johann Gottlieb 119 Gosky, Martin 22 Gotten, Gabriel Wilhelm 46 Gottsched, Johann Christoph 24, 34ff„ 52ff„ 55, 62ff., 67,71,76, 78-86, 91, 95, 99-107, 125, 154, 157, 185,

187, 195, 217, 237-300, 337, 341f„ 346, 351,354, 357, 361f. Greimio, Gottfried 194,314 Grimm, Gunther E. l,242f., 253, 276f. Grimm, Jacob und Wilhelm 148, 274, 288 Grineus, Johann 346 Grünberg, Paul 208 Gryphius, Andreas 180 Gühne, Ekkehard 64, 243 Günther, Johann Christian 39, 53, 5 5 62, 99, 324 H.J.O. 349 Haake, Paul 212f„ 216f„ 222, 224, 230, 270 Hacke, August Ferdinand 349 Haedwig, Johann 52, 132 Haller, Rudolf 54 Hammermayer, Ludwig 238, 248, 257 Hancke, Gottfried Benjamin 26, 35, 45ff., 71,78, 103f„ 138f„ 174, 187, 333, 337, 353f„ 360ff., 367 Harsdörffer, Georg Friedrich 20, 105, 132, 169 Hartmann, Fritz 238, 248 Härtung, Fritz 186 Haugwitz,Friedrich Adolf von 41 Haumann, Johann Heinrich 362 Hauptmann, Gottfried 44,313 Heiduk, Franz 37, 105, 261 Heinze, Richard 268 Henkel, Arthur 166, 177, 180 Henne, Johann Michael 46, 194, 196, 199f, 207f., 214, 219, 337 Henrici,Christian Friedrich 35, 44ff., 48, 67f., 70f„ 78, 85f„ 90, 95, 97, 99, 103f„ 109, 125, 136ff„ 152f., 178, 186, 193f., 198, 221, 338, 342, 353, 354, 361, 363 Herden, Jacob 317 Hermann, Ernst 61,310 Hermes, Agnes Hermine 42, 134, 240f. Herold, Tobias 60, 169 Herrmann, Hans-Peter 242, 254, 274 Hilscher, Christian Gottlob 97 Hingst, C.W. 199 Hinrichs, Ernst 171,191,215

430 Hoffmann von Hoffmannswaldau, Christian 37, 105, 255, 261, 326, 328f„ 338 Holtzendorff, Christian Gottlieb von 37, 39, 66, 105, 170, 179, 185, 187, 189, 190ff„ 201, 209, 220, 228, 259f., 324, 327 ff. Höpel, Ingrid 165 Horaz, Quintus Flaccus 80, 138f., 267f. Hoym, Karl Heinrich von 249 Hubatsch, Walther 170 Hubrig, Hans 239, 247 Hülle, Johannes 15, 70f„ 98, 106 Hunold, Christian Friedrich 32f., 37, 51, 53, 102, 129, 131, 153, 190 Im Hof, Ulrich 237, 239, 247, 257 Isenhagen, Johann 319 J. F. L. 355 Jöcher, Christian Gottlieb 37, 42ff., 72, 119, 147,261 Johann Adolf von Sachsen-Weißenfels 45, 262 Johann Georg IV. von Sachsen 42, 308, 311 f. Johnson, Lanthrop Peter 44 Joseph August von Sachsen 330f., 335, 347 Juncker, Gottlob Wilhelm 105, 255, 258f„ 261, 275f., 279, 338, 349, 352 Kaemmel, Otto 199 Kaiisch, Johannes 9, 225, 230 Karl der Große 198 Karl XII. von Schweden 97 Käuffer, E. Rudolph 46 Keblusek, Marika 94 Keller, Katrin 216 Kemper, Hans-Georg 245, 255, 264 Ketelsen, Uwe K. 1,21,31 Kiessling, Adolf 268 Kimpel, Dieter 243, 274 Kindermann, Balthasar 52, 105f., 144, 158, 160f„ 165, 193 Kirchbach, Hans Carl von 37,47,91, 251, 259, 262f., 281 f., 341, 352, 363 Kirchhoff, Albrecht 93f. Kirchner, Joachim 218 Kittel, Johann Gottlob 26, 35, 98, 100, 109f., 166, 174f., 186, 338f„ 343,

345ff., 353, 355f„ 359, 364 Kleinpaul, Johannes 95 Kneschke, Ernst Heinrich 37, 262 Knoblauch, Johann Georg 44, 109, 187, 194, 197f„ 200f., 211, 213, 217ff„ 224ff., 324 Kongehl, Michael 105 König, Johann Ulrich 11, 18f„ 26f., 34ff., 39ff„ 40, 52, 54-67, 70, 76, 78ff„ 89ff., 117, 125, 137, 185, 188, 193, 198, 210ff., 217ff., 223-234, 248f„ 254, 258, 260, 279, 303, 315, 325, 328, 330, 332ff„ 339f., 344, 347, 352, 355,361,364 Kopitzsch, Franklin 257 Koretzky, Gerd-Rüdiger 77, 87f., 90, 93f„ 111 Kornfeld, Theodor 130,161,184 Kosellek, Werner 188 Kötzschke, Rudolf 199,217 Kozielek, Gerhard 237 Krämer, Wilhelm 39, 55f„ 59f. Krause, Johann Gottlieb 79, 127, 238, 322 Kretzschmar, Hellmut 199,217,230 Kroker, Ernst 217, 239ff„ 244f., 250 Kruedener, Jürgen Freiherr von 7 Krummacher, Hans-Henrik 1, 173 f. Kühlmann, Wilhelm 1 , 5 1 , 6 1 , 1 7 0 , 179, 190, 246, 250 Kunisch, Johannes 171, 191, 215f„ 230 Kurz, Gerhard 157, 163 Lamprecht, Jacob Friedrich 261, 349 Lani, Georg 44, 316 Lausberg, Heinrich 149 Leach, Edmund R. 127f. Lehmann, Christian Gotthard 44, 168, 208, 323, 348 Lehmann, Johann Christian 44, 123, 168, 187f., 208, 211 Leibniz, Gottfried Wilhelm 89,241, 247 Lemke, Gerhard H. 165f. Leopold I. 223 Leplat, Raymond 7 Lilien, Caspar von 195f., 209 Lindner, Caspar Gottlieb 112 Link, Christoph 270, 285 f.

431 Lipsius, Justus 210, 212, 229, 231 Loen, Johann Michael von 7 , 9 , 212,219,292 Löhneiß, Georg Engelhard von 196, 198, 202ff. 207, 216, 221,232 Lotter, Johann Georg 250 Löwendal, Woldemar von 60, 271 Lucan 134 Ludolphy, Ingetraut 207 Ludwig XIV. von Frankreich 170f., 191,215 Ludwig, Christian Gottlieb 262,268, 294, 364, 294 Luise Christine von Sachsen-Weißenfels 262 Lüning, Johann Christian 168 Lüster, Gabriel Ferdinand 174, 194, 322 Luther, Martin 167, 169, 199, 203ff. Machiavelli, Niccolö 212 Mackphaill, Alexander 186f., 352 Malvenda, Ludovicus de 202f., 207, 218 Männling, Johann Christoph 34, 52, 131, 134 f., 141, 149, 159ff., 193, 197,218 Manteuffel, Christoph von 54, 248f., 270f. Maria Amalia von Sachsen 106, 332 Maria Josepha von Österreich 8, 10, 101, 323ff., 328 Maria Margaretha von Sachsen 339 Marigold, Gordon 59 Marperger, Johann Peter 9, 106, 108 Martens, Wolfgang 243,293 Martialis, M. Valerius 138f. Martin, Georg Samue 143, 309 Martino, Alberto 95, 111 Marx, Harald 292 Maurer, Wilhelm 206f. Mauser, Wolfram 21,49, 126, 140, 159f„ 168, 177, 183, 220 Max Emanuel von Bayern 175, 214, 222, 230 Maximilian II. 214 May, Johann Friedrich 244f.

Meder, Balthasar Gottfried 39, 54, 62, 65, 187, 209, 216, 225, 231ff„ 316, 320ff. Medicus, Nicolaus Privigys 326 Meid, Volker 2, 29, 57 Meier, Georg Friedrich 255 Melanchthon, Philipp 190 Mencke, Friedrich Otto 42, 72 Mencke, Johann Burkhard 17,42, 50, 55,69, 105, 113, 118, 122, 240ff„ 257, 326 Meyfart, Johann Matthäus 149 Milich, Gottlieb 57 Mohrenthal, Peter Georg 95, 365 Möller, Helmut 21 Möseneder, Karl 12 Moser, Friedrich Karl von 7f., 18, 69, 88 Müller, Hans Heinrich 238, 247, 257f. Müller, Jan Dirk 19f„ 50, 214 Mylius, Adolf Friedrich 360, 364 Neuber, Caroline 52, 64 Neukirch, Benjamin 32, 37, 40f., 52ff„ 69f., 102, 105, 240, 261, 314,315, 326, 328f„ 338, 348 Neumann, Friedrich 122 Neumark, Georg 130, 135, 159, 162 Neumeister, Erdmann 43 Nieraad, Jürgen 163 f. Nostitz, Carl Gottlieb von 38, 174, 365 Oestreich, Gerhard 210,212,229,231 Olsen, Solveig 199 Omeis, Magnus Daniel 130,132ff„ 142, 144, 147, 153ff„ 165, 169, 184, 194,203,218 Opitz, Martin 2, 31 f., 49, 53, 80, 128, 148, 159f., 231, 246 Orgel, Stephen 189 Otto, Gottlieb Friedrich 4 2 , 4 4 , 7 2 , 218, 237ff., 241, 261 Ottoni, Johann Friedrich 44, 166, 181, 208, 340 Pago, Thomas 64 Paisey, David L. 40, 96f., 99 Panofsky, Erwin 189

432 Pantke, Adam Bernhard 99, 259, 261, 268, 356

Saint Simon, Louis de 17 Sandig, Barbara 162

Peil, Dietmar 169, 176

Säur, Conrad 94

Pellis, Andreas 311

Scaliger, Julius Cäsar 134

Pelster, Theodor 163

Schellhafer, Heinrich Gottlieb 95, 259,

Peter der Große (Peter I. von Rußland) 226

262, 268, 365 Schering, Arnold 122

Petersen, Christian 59

Schilling, Johann Ernst 309

Philippi, Johann Ernst 42, 358

Schings, Hans-Jürgen 180

Pietsch, Johann Valentin 42, 52f., 66,

Schlechte, Monika 10f„ 169, 215

70f„ 86, 98, 102, 106, 213, 219, 224,

Schmelzeisen, Gustav Klemens 168

349

Schmid, Johann Christof 43, 307

Piltz, Georg 118

Schmitz, H. Walter 127f.

Plodeck, Karin 12

Schneiders, Werner 243, 274

Poisson 55, 59

Schoenland, Traugott Lebrecht 123,

Ponickau, Friedrich August von 36, 178, 179, 196 Ponickau, Johann August von 23, 100

341 Schöne, Albrecht 1, 95, 126, 157, 160, 165f„ 177, 180

Ponickau, Johann Christoph 72

Schöne, Walter 95

Posern, Otto Friedrich von 147ff., 341

Schönland, Traugott Lebrecht 344

Postel, Christian Heinrich 198 f.

Schottel, Justus Georg 137, 140f„ 143,

Quintiiianus, Marcus Fabricius 131, 141, 159, 162, 1 9 0 , 2 2 0

151, 188f„ 191, 211, 218, 220, 227, 229, 233

Raabe, Paul 39

Schräder, Ludwig 189

Rebmann, Georg Friedrich 29

Schröder, Hans 261

Repgen, Konrad 188

Schulenburg, Johann Mathias 230

Reusner, Nicolaus 180

Schultze, Werner 271

Richelieu, Armand Jean 248

Schupp, Johann Balthasar 206

Richey, Michael 59

Schwabe, Johann Joachim 102

Richter, Arthur 2 1 4 , 2 1 6

Searle, John R. 134

Rieck, Werner 239, 241 f., 250ff.

Seckendorff, Veit Ludwig von 168,

Riedel, Johann 40, 311, 313, 318ff.

172, 177, 185, 204ff.

Riefstahl, Hermann 103, 105

Seebach, Hanns Georg von 271

Riemer, Johannes 65, 105, 117, 127,

Seelig, Lorenz 175, 214, 222

131 f., 138, 160, 162, 169, 194 Rivinus, Johann Florens 119,341 Rohr, Julius Bernhard von 8, 12ff., 24ff„ 61, 65f„ 76, 118, 127, 141

Segebrecht, Wulf Iff., 14, 21, 29, 31ff„ 65f., 69, 87, 93f., 102ff. 113, 126, 131f„ 135,255 Sehrr-Thoß, Carl Heinrich 259, 264

Rollenhagen, Gabriel 120

Seidel, Samuel 261, 263, 341f.

Roloff, Georg Ludwig 47, 95, 365

Seifert, Siegfried 212

Rosenmüller, Johann 38f., 56, 60, 63

Serpilius, Georgius 311

Rost, Johann Christoph 60

Seydewitz, Thea von 248f., 271

Rotth, Albrecht Christian 1 3 4 , 2 0 2

Sicul, Christoph Ernst 14f„ 19, 69,

Rüdiger, Johann Andreas 45, 47f., 87, 261, 349ff.

118ff„ 146ff„ 258, 260, 263, 337f„ 340ff.

Rumpff, Christoph Friedrich 3 3 1 , 3 3 4

Sincer, Jacob 311

Saavedra, Diego Faradajo 176,180,

Sinemus, Volker 1, 126f„ 132, 159ff„

219

162, 254

433 Sintz, Johann Gottlob 44, 334 Skalweit, Stephan 171,189 Soerensen, Bengt Algot 283 Sommer, Wolfgang 169, 203, 207 Sophia Charlotte von BrandenburgPreußen 40 Sophia Luisa von Brandenburg 308 Sophia Luise von Mecklenburg 40 Sophie Elisabeth von BraunschweigLüneburg 76 Sophie von der Pfalz 92 Sophie von Hannover 89 Sparn, Walter 189, 194 Spener, Philipp Jacob 207 Spitta, Philipp 251 Sponsel, Jean Luis 11 Sporck, Anton von 71,78 Ssymank, Paul 171 Stackelberg, Jürgen von 248 Stahel, Johann Simon 213, 367 Staszewski, Jacek 9 Stein, Gottfried 310 Steinbrink, Bernd 154 Steinhagen, Harald 33 Steinwehr, Wolf Balthasar Adolf von 259 Stekelenburg, Dick van 171 Stenzel, Jürgen 57, 154 Stepf, Johann Heinrich 42, 44 Stolleis, Michael 170f„ 212, 286 Stößel, Johann Conrad 40, 95, 302, 342 Sulzer, Johann Georg 140 Thies, Georg 261 Tholuck, Augus 208 Thomasius, Christian 113,241 Tissot, Will 189 Tittel, Gottfried August 47, 332 Treitschke, Richard 42,241 Treuer, Gotthilf 164, 170, 215 Triller, Daniel Wilhelm 41, 193, 197, 365 Trinius, Johann Anton 47 Troemer, Johann Christian 45f.,71, 98ff„ 107, 109, 351, 356 Trunz, Erich 111, 161 Ueding, Gert 154, 160 Uhse, Erdmann 33f„ 65, 153 Ungnad, Johann Joachim 349

Urban, Bernd 239 Vehse, Eduard 248, 270f. Vermehren, Paul 45, 321 Verweyen, Theodor 2, 20 Vierhaus, Rudolf 238 f., 248, 257 Vitzthum, Friedrich von 86 Voigt, Theophil Erdmann 209,331 Volckershoven, Adam Wolradt 45, 349 Volkmann, Richard 134, 145 Wächtler, Eberhard 292 Wackerbart, Anton von 270 Wahll, Samuel 131f„ 135f., 147, 153 Wallich, Christoph 342 Waniek, Gustav 239ff„ 250ff„ 263 Weber, Karl von 293 Weckherlin, Georg Rudolf 52 Wehr, Marianne 249f., 260 Weidmann, Moritz Georg d. J. 40, 125, 151, 195,329, 341,343 Weigold, Johann Christoph 331 Weinrich, Harald 163f. Weise, Christian 179 Welke, Martin 114 Wendel, Wolf Dietrich 313,367 Wentzel, Johann Christoph 42f., 112, 204,312 Wenzel, Walter 198 Werten, Iwar 128 Wetterer, Angelika 242f., 276 Wiedemann, Conrad 1, 171, 201 Wilke, Jochen 90, 113 Wimmer, Jan 225 Winckler, Johann Heinrich 261,343 Windfuhr, Manfred 1, 157, 162, 170 Witkowski, Georg 44f„ 69, 240, 252 Wittekind 198ff., 210 Wittmann, Reinhard 70, 92f„ 111 Wolf, Georg Christian 251,258,283 Wolff, Christian 191, 241f„ 246, 260, 269f„ 273f„ 276, 280, 283ff„ 294f. Wolff, Eugen 237, 241 f., 250 Wollgast, Siegfried 231 Wrangel, Carl Gustav von 69 Wustmann, Gustav 18,117 Zabeltitz, M. Zobel von 64 Zahlten, Johannes 214 Zäunemann, Sidonia Hedwig 90 Zech, Bernhard von 83,271

434 Zedier, Johann Heinrich 37; 40; 45f.; 52; 54; 71; 73; 86; 113; 147; 164; 166;178 Zeiler, Eberhard 60; 69f.; 201 Zeißler, Gustav Ludwig 46 Zernack, Klaus 226

Ziegler, Christiane Marianne von 251; 259; 268; 279; 282; 292; 356 Zierkusch, Johannes 212 Zimmermann, Christian 311; 321; 332 Zufriedenstein, Leander von 364