Bauwirtschaft im Gebiet der ehemaligen DDR –: mögliche Entwicklung der Kostenstruktur im Zuge der Neuordnung nach der Wirtschaftsunion [1 ed.] 9783428471782, 9783428071784

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Bauwirtschaft im Gebiet der ehemaligen DDR –: mögliche Entwicklung der Kostenstruktur im Zuge der Neuordnung nach der Wirtschaftsunion [1 ed.]
 9783428471782, 9783428071784

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DEUTSCHES INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTS FORSCHUNG

BEITRÄGE ZUR STRUKTURFORSCHUNG

HEFT 1:22 . 1991

Bernd Bartholmal, Manfred Melzer und Lutz Uecker

Sauwirtschaft im Gebiet der ehemaligen DDR mögliche Entwicklung der Kostenstruktur im Zuge der Neuordnung nach der Wirtschaftsunion

DUNCKER & HUMBLOT . BERLIN

Herausgeber: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Königin-Luise-Str. 5, 0-1000 Berlin 33 Telefon (0 30) 82 99 10 - Telefax (0 30) 82 99 12 00 BTX-Systemnummer * 2 99 11 • Schriftleitung: Dr. Hans-Joachim Zieslng Verlag: Duncker & Humblot GmbH, Dietrlch-8chifer-Weg 9, 0-1000 Berlin 41. Alle Rechte vorbehalten Druck: 1991 bei ZIPPEL-Druck, Oranienburger SIr. 170, 0-1000 Berlln 26 Printed In Germany ISBN 3-428~7178-6

Inhalt Seite

1•.

ThemensteIlung der Untersuchung

2. .

Organisation und Produktionsstruktur der Bauwirtschaft

9

in beiden deutschen Staaten vor der Wn1schaftsunion

11

2.1

Vorbemerkung: Unterschiedliche Rahmenbedingungen

11

2.2

Bauwirtschaft und Bauproduktion in der ehemaligen DDR

14

2.2.1

Organisation der Bauwirtschaft Und Struktur der Bauleistung für die Volkswirtschaft

14

2.2.2

Betriebsgrößen- und Beschäftigtenstruktur

19

2.2.3

Struktur der Produktion

21

2.3

Die Bauwirtschaft in der Bundesrepublik Deutschland

25

2.3.1

Bauwirtschaft und Baugewerbe

25

2.3.2

Konzept des statistischen Berichtssystems

28

2~3.3

Betriebsgrößen- und Produktionsstruktur im Baugewerbe

30

3.

Kostenstruktur der DDR-Bauwirtschaft im Jahr 1989

35

3.1

Statistische Basis und Methodik, vergleichbare Darstellung : zur KostePStrukturerhebung in der Bundesrepublik

35

3

Seite

3.1.1 3.1.2

Inhaltliche Abgrenzung der ausgewiesenen Positionen

3.1.3

Besondere Zuordnungen und. Abgrenzungen

3.2

Ergebnisse für den Bereich des Bauwesens unter· zentraler

Erfassungsbereich, Statistisches Ausgangsmaterial

35 37 42

und bezirklicher Leitung

46

3.2.1

Gesamtübersicht

46

3.2.2

Einzelne Sparten - Vergleich zum Baugewerbe in der Bundesrepublik

3.3

50

Exemplarische Daten für den Bereich des Handwerks und des landwirtschaftlichen Baus

62

4.

Mögliche Veränderungen infolge der Wirtschaftsunion

67

4.1

Erste Variante - aktueller Stand

67

4.1.1

Vorbemerkung

4.!1.2 4.1.3

Änderung der Materialkosten

67 68

4.1.4

Übrige Elemente der Kostenstruktur

4.1.5

Gesamteffekt

72 74 74

4.2

Eine zweite Variante

78

4

Löhne und Beschäftigte

Verzeichnis der Tabellen und Abbildungen

Tabellen

1

Seite Struktur der Bauleistungen in der Volkswirtschaft und Anteil der Bauwirtschaft 1988

20

2

Beschäftigte und Bauproduktion des Bauhandwerks 1988

20

3

Betriebsgrößenstruktur nach der Zahl der Beschäftigten 1988

20

4

Anieil der· Beschäftigten nach der Größe der Betriebe

22

5

; Bauproduktion, Materialverbrauch und Nettoproduktion bezogen auf die Gesamtleistung (Produktion des Bauwesens)-

6

Anteil der Erzeugnisgruppen an der Bauproduktion der Bauindustrie - Entwicklung seit 1975

7

33

U nternehmen, Beschäftigte, Brutto- und Nettoproduktions. . wert im Bauhaupt- und Ausbaugewerbe 1988

9

24

Betriebe, Beschäftigte und Umsatz des Baugewerbes in der Bundesrepublik 1988

8

22

34

Zusammenführung von Daten zur Produktions- und Kostenstruktur für das Bauwesen in der ehemaligen DDR 1989

44/45

5

Seite 10

Kostenstruktur der Bau- und Montagekombinate und der Industrie- und Spezialbaukombinate in der ehemaligen DDR 1989

11

Kostenstruktur der Tiefbaukombinate und der Wohnungsbaukombinate in der ehemaligen DDR 1989

12

52

55

Kostenstruktur der Kreisbaubetriebe in der ehemaligen DDR 1989

56

13

Kostenstruktur der Bauwirtschaft in der ehemaligen DDR 1989

60

14

Kostenstruktur für das Bauhauptgewerbe in der Bundesrepublik 1988 nach ausgewählten Sparten

15

Kostenstruktur von ausgewählten Betrieben im Bauhandwerk (Produktionswert ohne NAN-Leistung)

16

64

Kostenstruktur von ausgewählten Betrieben im Bauhandwerk (Produktionswert einschl. NAN-Leistung)

17

61

65

Vergleich der Preise für Baumaterialien und Zuliefer-. erzeugnissen in der ehemaligen DDR und der Bundesrepublik Deutschland

6

69

Seite 18

Materialverbrauch (ausgewählte Baustoffe) der Bauwirtschaft in volkseigenen Kombinaten und Betrieben des Mffi

19

Beschäftigte und Durchschnittslöhne in den Kombinaten und Kreisbaubetrieben 1989

20

"

72

Hypothetische Berechnung der Kostenstruktur für die Bauwirtschaft in der ehemaligen DDR - Variante 1

21

70

75

Hypothetische Berechnung der Kostenstruktur für die Bauwirtschaft in der ehemaligen DDR - Variante 2

80

Abbildungen I'

Strukturschemata der Bauwirtschaft - DDR-Stand 1988

16

2

Strukturschemata der Bauwirtschaft - DDR-Stand 1989

17

3

Vergleich der Kostenstruktur-Schemata

39

4

Ableitung der Leistungsgrößen für das Bauhauptund Ausbaugewerbe 1988

81

7

Seite Anhang 1 Erhebungsunterlagezur Kostenstruktur des Baugewerbes

in der Bundesrepublik Deutschland

83

Anhang 2 Erhebungsunterlage zum Jahresfinanzkontrollbericht .

für die Bauwirtschaft in der DDR (Kontenrahmen Industrie)

8

89

1.

ThemensteIlung der Untersuchung

Die Bauwirtschaft in der ehemaligen DDR war einseitig auf industrielle Fertigung - insbesondere in Betonbauweise - ausgerichtet. Im Hochbau wurden vorwiegend standardisierte Gebäude in Großplattentechnik erstellt. Anders als in der Bundesr~publik

war die Nachfrage nach Bauten nur· zum geringen Teil von den

Gestaltungswünschen der Bauherren und Architekten geprägt, weil der Eigenheimbau nur eine äußerst bescheidene Rolle spielte; .,.

. im Mietwohnungsbau, im gewerblichen und öffentlichen Hochbau eine individuelle Gebäudegestaltung bzw. ein Bezug zum städtebaulichen Erscheinungsbild aus Kostengründen stets die Ausnahme blieb; selbst die Ill&tandhaltung der gewachsenen Architektur in extremer Weise vernächlässigt worden ist.

Aus dieser Einschränkung der Nachfrage folgte, daß die Baukapazitäten für traditionelle Bauweisen und handwerkliche Aufgaben nur gering waren: Soweit sie gebraucht wurden, waren sie dennoch ein Engpaßsektor, denn staatliche Rahmensetzungen - zu nennen sind Besteuerung der Betriebe, Lohndifferenzierung und Baumaterialbereitstellung - bewirkten eine Schrumpfung über Gebühr. Nach, der Wirtschafts- und Währungsunion und dem Anschluß der neuen Bundesländer ist deutlich geworden, daß dort auf Jahre hinaus ein hoher Baubedarf zu realisieren sein wird. Der Verfall der Bausubstanz, insbesondere im Wohnungsbestand, hat ein extremes Ausmaß erreicht; Zudem sind viele Lücken im Bereich der Infrastruktur (Verkehrswesen, Telekommunikation, Energie-, Wasser- und Abwassersysteme ) und bei gewerblichen Bauten, für das produzierende Gewerbe ebenso wie für Dienstleistungen, zu schließen;

9

außerdem stehen aus städtebaulicher Sicht, neben der Sanierung, Autbau und Neugestaltung der Stadtkerne als wichtige Aufgaben an. Wegen der genannten einseitigen Ausrichtung der Bauwirtschaft und der damit einhergehenden Einengung des Sortimentsspektrums der Baustoffindustrie ist die Struktur des gesamten Bausektors den Anforderungen nicht gewachsen. Die Notwendigkeit zur nachhaltigen Änderung des Leistungsangebots der bauausführenden Wirtschaft ist unbestritten. Erste Schritte zur Entflechtung der Kombinate und eine Vielzahl von Neugründungen von mittelständischen Betrieben zeichnen sich ab. Das Thema der vorliegenden Untersuchung ist eine Bestandsaufnahme zur Organisations- und Produktionsstruktur des Bauwesens in der ehemaligen DDR. Vor dem Hintergrund vergleichbarer Daten für die Bundesrepublik soll insbesondere die Produktions- und Kostenstruktur analysiert werden. In den seitens der DDR veröffentlichten Statistiken fehlten für diese Betrachtung bislang die wesentlichen Daten. In Zusammenarbeit mit der Bauakademie konnte eine'recht detaillierte Darstellung der Kostenstruktur für das Jahr 1989 erarbeitet werden.' Als die beiden wesentlichen Elemente sind die Vorleistungen, insbesondere die Materialseite, und die Löhne einschließlich Nebenkosten anzusprechen. Während im Bauwesen der DDR auf Materialkosten rund 50 vH aller Kostenartenentfallen, sind es in der Bundesrepublik (beim Bauhauptgewerbe) nur halb so viel. Auf die Personalkosten (Bruttolöhne und Sozialabgaben) entfallen bei uns rund 40 vH, in der DDR waren es hingegen rund 30 vH, trotz des vergleichsweise hohen Personalbestands und höherer Nebenkosten (in Form des Beitrages für gesellschaftliche Fonds, das ist eine Art Lohnsummensteuer). Infolge der Wirtschaftsunion sind erhebliche Veränderungen bei diesen Komponenten der Kostenstruktur zu erwarten. Einerseits, weil die Preisfestsetzungen 10

für wichtige Vorprodukte in der DDR, gemessen am westlichen Preisniveau, überhöht waren, bei den Materialkosten ist also eine Entlastung zu erwarten. Andererseits ist bei den Personalkosten eine Verschiebung eingetreten: Infolge steigender Tariflöhne und der darauf bezogenen Sozialversicherungsbeiträge ergeben sich höhere "direkte" Kosten, jedoch tritt. zugleich eine Entlastung bei den "indirekten" Kosten (den erwähnten Fonds-Beiträgen) ein.

2.

Organisation und Produktionsstruktur der Bauwirtschaft in beiden deutschen Staaten vor der Wirtschaftsunion

2.1

Vorbemerkung: Unterschiedliche Rahmenbedingungen

Zunächst sollen einige grundsätzliche Unterschiede hinsichtlich der Organisation des Bauwesens und der Bedingungen für Angebot und Nachfrage unter der zentralistischen Planwirtschaft im Vergleich zur Marktwirtschaft skizziert werden. Sie betreffen:

Die Vertragsbeziehungen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Unter marktwirtschaftlichen Bedingungen hat diese Freiheit des Zusammengehens von Nachfrage und Angebot einen primären Stellenwert. Die Unternehmen der "bauausführenden" Wirtschaft halten nach eigener Einschätzung über die künftige Marktentwicklung als Anbieter von Bauleistungen Kapazitäten vor. Ob und in welchem Umfang diese ausgelastet werden, hängt von der Nachfrage und der Wettbewerbssituation auf Teilmärkten ab. In diesem Rahmen ist die Preisgestaltung ein wichtiger Aktionsparameter. Wenn bei guter Baukonjunktur Nachfrageüberhänge zu verzeichnen sind, liegt es in der Logik des Systems, daß die Baupreise auf breiter Front anziehen; bei abgeschwächter Konjunktur müssen die Anbieter hingegen Gewinnverzichte in Kauf nehmen. Den Nachfragern bleibt es überlassen, den Vertragspartner mit dem jeweils günstigsten Angebot auszuwählen. Zur Transparenz über das Marktgeschehen trägt das institutionalisierte System der Ausschreibung von Bauaufträgen bei. 11

In der Planwirtschaft \\ ar die Vertragsfreiheit von sekundärer Bedeutung. Für jedes Wirtschaftsjahr wurden vorgeschaltet "Baubilanzen" erstellt, l deren Sinn es war, die Angebotskapazität mit der geplanten Nachfrage in Einklang zu halten. Erst die damit erfolgende Zuweisung von Bilanzanteilen setzt den Auftraggeber in die Lage, Wirtschaftsverträge mit den Bauunternehmen abzuschließen. Die Baukapazitäten wurden so von vornherein rechnerisch voll ausgelastet, faktisch war der Baubedarf zumeist höher, so daß Teile nicht realisiert werden konnten.

Die Baupreise In der Marktwirtschaft sind die Leistungspreise entsprechend den Marktbedingungen zwischen den Bauherren und den Bauausführenden frei zu vereinbaren; die Untergrenze der Preiskalkulation ergibt sich in der Regel aus Vorleistungspreisen und Lohnkosten. In der Planwirtschaft waren für bestimmte Gebrauchswert- und Nutzungseinheiten "Preisnormative" staatlich fixiert. Als Beispiel sei auf die durchschrlittlichen Baukosten je Wohnung verwiesen, die in der DDR beim Neubau mit 80 000 Mark vorgegeben waren, bei durchgreifender Modernisierung galt eine Vorgabe von 20 000 Mark. Liegen derartige Normative nicht vor, so werden auf der Grundlage gesetzlicher Preisanordnungen für Teilleistungen Kalkulationspreise ermittelt. Unter Umständen sind die Preise für den bauausführenden Betrieb nicht kostendeckend,2 - jedoch war auch dann die Bauausführung gemäß Pl anauflage bindend. Ein Baupreisanstieg ist im System der Planung theoretisch ausgeschlossen. Tatsächlich gab es jedoch einen Anstieg von Zu nennen sind: Die zentrale Industriebaubilanz, die örtliche Investitionsbaubilanz sowie die Baureparaturbilanz. 1

Auf der Aufwandsseite sind alle Preise für Baustoffe, einzelne Bauleistungen und Kapitalgüter staatlich fixiert in Form der Industrieabgabepreise (IAP) ..

2

12

der Kostenseite her, der über die Jahre nicht unbeträchtlich war. Deshalb sind im Zuge von Industriepreisreformen sowie von jährlichen "planmäßigen" Preisänderungen von Zeit zu Zeit neue Basiswerte festgelegt worden. Die Einflußnahme des Staates auf die Branche

In der Marktwirtschaft übt der Staat lediglich indirekt über die Ausgestaltung von Rahmenbedingungen einen Einfluß aus. Das sind einerseits rechtliche Regelungen, die die Branche selbst betreffen; z.B. die Verdingungsordnung, die Winterbauförderung und ähnliche Instrumente, die ordnungspolitischen oder unterstützenden Charakter haben. Andererseits sind hier auch Instrumente der Globalsteuerung anzusprechen, die die Baunachfrage beeinflussen, dazu zählen die Gestaltung der öffentlichen Haushalte, steuerrechtliche Investitionsanreize oder die Geldpolitik. In der Planwirtschaft wurde der Einfluß direkt über die produktionsseitigen Planauflagen und/odeTÜber die zentral bilanzierten Fondsanteile (Beschäftigte, Lohnfonds, Investitionsfonds u.a.) ausgeübt. Die Verjügbarkeit von Baumaterialien und Zulieferungen anderer Wirtschaftsbereiche

In der Marktwirtschaft sind die Beschaffungsmöglichkeiten auf nationalen bzw. internationalen Märkten unbegrenzt. In der Planwirtschaft hatte der Einsatz einheimischer Rohstoffe Vorrang. Dies ging so weit, daß teilweise spezifische Anwendungsverbote per Gesetz verhängt worden sind (Beispiel: Stahl). Zulieferungen aus anderen Bereichen der·Volkswirtschaft bzw. aus dem Ausland waren an die zentralen Bilanzentscheidungen gebunden und demzufolge begrenzt.

13

Die Realisierung von Bauten für die kommunale Infrastruktur

In der Marktwirtschaft ist eine hohe Eigenständigkeit der Gemeinden gewährleistet.

Ihre

Entscheidungsträgerschaft

ist

durch

eigene

Einnahmequellen3 gesichert. In der Planwirtschaft waren die Zielsetzungen und Handlungsspielräume für die örtlichen Entscheidungsträger (Bezirk, Kreis, Gemeinde) stark eingeengt; einerseits wegen der Entscheidungshierarchie, andererseits wegen des Korsetts der Fondszuweisungen für Kapazitäten und finanzielle Mittel.

2.2

Bauwirtschaft und Bauproduktion in der ehemaligen DDR

2.2.1

Organisation der Bauwirtschaft und Struktur der Bauleistung rür die Volkswirtschaft

In der DDR wurden in den Jahren 1988 und 1989 jeweils Bauleistungen im Umfang von ca. 48 Mrd. Mark erbracht. Betrachtet man die Indexreihen zur Entwicklung der Bauproduktion für einen längeren Zeitraum der Vergangenheit, so ergibt sich das Bild eines stetig positiven Wachstums. Eine Analyse des gegenwärtigen Bestands an Gebäuden und Bauwerken macht jedoch deutlich, daß dieses Wachstum keineswegs ausreichend war, um eine funktionsgerechte Bausubstanz in den jeweiligen Bereichen der Volkswirtschaft zu sichern. Neben einem allenthalben angemahnten Defizit an Baulichkeiten ist auch ein seit langem zunehmender Bestand stark geschädigter Bauwerke zu kon-

3 Die Gemeinden verfügen in der Bundesrepublik über bestimmte Steuern aus

örtlichem Aufkommen (z.B. Gewerbesteuer, Grund- und Grunderwerbsteuer), einen festen Anteil am allgemeinen Einkommenssteueraufkommen sowie zweckgebundene Zuweisungen (z.B. aus der Mineralölsteuer für Verkehrsbauten).

14

statieren. Der Bedarf an Bauleistungen übersteigt also deutlich das in der DDR effektiv erbrachte Bauaufkommen. Weil die Bauwirtschaft ein Engpaßbereich war, wurde ein Teil der Bauleistungen von Betrieben anderer Wirtschaftszweige erbracht; viele Industriekombinate, teilweise auch Wohnungsunternehmen, unterhielten eigene. Bauabteilungen. Die Bauwirtschaft war dennoch mit einem Anteil von etwa 80 vH an der Bauproduktion in der Volkswirtschaft der Hauptaufkommensbereich. Innerhalb des Wirtschaftsbereichs wird zwischen Bauindustrie (im wesentlichen zentralgeleitete und bezirksgeleitete Kombinate sowie Kreisbaubetriebe) und Bauhandwerk unterschieden. Die Kapazitäten der Bauindustrie wurden vor allem für Neubauleistungen und die des Bauhandwerks für Baureparaturleistungen eingesetzt. Aus dem von der Bauakademie zusammengestellten Strukturschema4 (vgl. die Folgeseiten) ist ersichtlich, daß die Kombinate und Betriebe der Bauwirtschaft leistungsmäßig zwei Ministerien zugeordnet waren, dem Ministerium für Bauwesen und Wohnungswirtschaft (MffiW) Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft (Mß..FN)

In dem BMK IBK SBK WBK TBK MLK ZBO MelG LBBr PGH pr.HW ü.HW WoWi 4

Schema werden folgende Abkürzungen verwendet: = Bau- und Montagekombinate, = Industriebaukombinate, = Spezialbaukombinate, = Wohnungsbaukombinate, = Tiefbaukombinate, = Meliorationskombinate, = Zwischengenossenschaftliche Bauorganisationen, = Meliorationsgenossenschaften, = Landwirtschaftliche Baubrigaden, = Produktionsgenossenschaften des Handwerks, = privates Handwerk, = übriges Handwerk = Wohnungswirtschaft (VEB der Gebäudewirtschaft und kommunale Wohnungsverwaltungen KWV). 15

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Wirtschaftsbereich Bau 78.4"1, = 37587.7

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IX Subventionen

für die laulaod& F'rodukbon im ~ 1G1118 ~

88

73

11

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179

78

80

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Anhang 2 Erheblingslinteriage zum lahresfinanzkontrollbericht für die Bauwirtschaft in der DDR (Kolltenrahmen Industrie)

89

Berichtsjahr 1989

Mln~etTlU der

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- Betriebe und Kombinate -

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8etriebsnummer

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Komblnatanummer

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Eigenturnslotm Wlrtschaf1alenende. Oryan W"1Schaftagruppe

N,.:

06

Bearberter:

App_-Nr.:

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OIe OrdnungsmäBlgkell der Angaben und die Durchführung der In der Richtlinie zum Jahreshn",,!,kontrollt>encht getorderten Kontrollen be81itt>gt:

-

:

Hauptbuchh.aher

SetriebJ,../Kombnats-/Generakitrektor

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Konto

1

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3



Abschreibungen tur eigene In Nuttung befindliche Grundmmel Abschreibungen !Ur stillgelegte Grundmrttel, d ... In da.s ErpebrMs auBerhaJb d. Prod.prOl. einzube.ztehen sind • Restbuctlwone aus der vorzeitIgen Auaeonderung von Grundm., Inventurminuadift. bei Grundm.

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Ander~

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3002

3042

Nutlungsenlgene, Mieten, Pachten

306

6

übriger Verbrauch von Grundl"fllitte'n

3001.3003 3005

7

Verbrauch von Arbertsmrneln ine.ge&amt CL t bis 6)

8

Grundmatenal

g

EnI1·65

32

Verspätunguinsen und Verz4Igszuschläge

24-30

31 ·37

33

Beitrage %Ur Soziatversicherung

34

Benrage rur zusiltzhche Ah&f1toIet'sorgung

62-58

35

NonnatJve und zusatd,che Produkbonsl0ndsa.bga.be 1)

24-30

!>9·65 f-31-37

24-30

31-37

-36

37

45·51

387

Be_li fur g8S&lisct...hl,che Fonds .

3881 +:taa; .....

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Haushahsverpnichtunoen

380,3*1, 389

Vertragsstmten und Sr-..h&Ottf'loersao Geldstrafen und Stlsndgelde,

42

8.snlmonen bei u~rsC;;;;;-tung - - - - - . - - - - --3Il-,-80-·--t

43

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