Asaf Judaeus: Teil 2 [Reprint 2019 ed.]
 9783111512495, 9783111144764

Table of contents :
INHALT
II. TEIL
V. Asafs Anatomie
VII. Asafs Pathologie
VIII. Asafs Therapie
III. TEIL
IX. Verzeichnis der Krankheiten und Heilmittel

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ASAF JUDAEUS DER AELTESTE MEDIZINISCHE SCHRIFTSTELLER IN HEBRAEISCHER SPRACHE

II. TEIL

VON

PROF. DR- LUDWIG VENETIANER

BUDAPEST J9J6.

I N H A L T .

I. TEIL. Seite

I. II. III. IV.

Einleitung Das Asaf-Buch Asaf Judaeus Asafs Quellen

J— 4 4— 18 18—39 39— 60 II. TEIL.

V. "VI. "VII. VIII.

Asafs Asafs Asafs Asafs

61— 69 70— 90 90—i 17 117— 140

Anatomie Physiologie Pathologie Theraphie III. TEIL. VIII. Asafs Therapie. IX. Verzeichnis der Krankheiten und Heilmittel.

V.

Asafs Anatomie. Asaf war kein Anatom von Fach, und auch seine Schrift behandelt die Fragen der Anatomie nur in einem solchen Umfange, der unumgänglich notwendig erscheint, um einen einleitenden Uberblick über den Bau des menschlichen Körpers seinem eigentlichen Thema, der Therapie, vorauszuschicken. Nach dem oben (S. 56 ff.) Ausgeführten unterliegt es keinem Zweifel, daß er auf der Höhe des anatomischen Wissens seiner Zeit stand; die einschlägigen Bücher der großen Griechen waren ihm wohlbekannt und er machte von ihnen selbstredend auch gelegentlichen Gebrauch; in Frage könnte nur kommen, ob er den Angaben der Griechen blindlings gefolgt war, oder ihre Auseinandersetzungen nicht etwa durch selbständige Untersuchungen nachgeprüft hatte. Zu einer solchen Vermutung würde Asafs kritischer Sinn Grund genug bieten, zumal seine Schrift in der Knochenlehre (Osteologie) nicht nur von den Griechen, sondern auch von der jüdischen Tradition derart abweichende Mitteilungen enthält, daß hierdurch ein Schluß auf Selbständigkeit geradezu geboten erscheint. Auf welchem Wege er zu den abweichenden Angaben gelangt war, ist — da er leibst hierüber keine Äußerung tut — nicht zu ermitteln, aber ausgeschlossen ist es nicht, daß er seine Studien nicht nur an Tieren — speziell an Affen, wie es Galen und Hippokrates getan — getrieben hat, sondern auch, ohne sich der Anklage einer Leichenschändung auszusetzen, den menschlichen Körper in Augenschein genommen haben mochte. Der babylonische Talmud enthält zwei sehr beachtenswerte Angaben darüber, daß die Obduktion und Sezierung J

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Asafs Anatomie,

der Leichen schon im ersten Jahrhundert unserer Zeitrechnung den Juden in Palästina nicht unbekannt war. Die eine Mitteilung 1 ) spricht von der alexandrinischen Königin Kleopatra, die zu T o d e verurteilte Sklavinnen obduzieren ließ, um zu erfahren, wie viel T a g e die völlige Entwicklung des Foetus in Anspruch nimmt, bei welcher Mitteilung nicht bloß an eine nachträgliche Untersuchung gravider Sklavinnen zu denken ist, sondern — wie die Kommentatoren (Raschi) hervorheben — Kleopatra habe die zu T o d e verurteilten Sklavinnen mit der Absicht zur Graviditas veranlaßt, um dann an den Leichen anthropologische Untersuchungen anzustellen. N a c h der anderen Angabe 2 ) sollen die Schüler des Schriftgelehrten R . Ismael die Leiche einer zum Scheiterhaufen verurteilten Dirne seziert (gekocht) haben, um zu erfahren, wieviel Knochen der menschliche Körper habe. Diese Mitteilungen des babylonischen Talmuds lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, daß die Kunde von solchen Versuchen auch nach Mesopotamien, der Heimat Asafs, gedrungen war, wo man demnach genaue Kenntnis von der Art und Weise hatte, wie die vom Fleisch losgelösten Knochen am besten zu untersuchen, oder sonstige anatomische Studien an Leichen von Verurteilten vorzunehmen seien. In der Annahme dieser Möglichkeit selbständiger Untersuchungen finden wir die Erklärung jener Abweichungen von den Griechen und der Tradition, welche besonders in der Knochenlehre Asafs auffallen. A) O s t e o 1 o g i e. Es mag sowohl eingewurzeltes Vorurteil, als auch der jüdischen Tradition gezollte Hochachtung mitgewirkt haben, daß Asaf mit dem ohne Vorbehalt bestimmt ausgesprochenen Grundsatz beginnt: der menschliche Körper hat zweihundertachtundvierzig Knochen, 8 ) aber auch ») Nidda 3 0 b : ro^D «"IBDW^pa ntPJJD 'jSJiDIpi I1? n o » 1 Iptai ris'jDS nann rrrinBC ia"nnas> Di-naDs ?». ') Bekhoroth 45 a : nait l p 1 : » » Sit}tta»i b v VTD^Jia n»J)B c a n Diptam o-riKta na ikädi ipna -^ta1? n e n p n a n n r w Tin». ') Asaf sagt hier wohl: Glieder [m-Q'X na'Dtfl D^JiniXl OVlXta], meint aber die Träger des menschlichen Körpers, wie auch die Araber die Knochen Säulen genannt haben [Dieterici, Die Anthropologie der Araber im X . Jahrhundert. Leipzig 187). p. 4], denn gleich darauf sagt

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et kann bei der spezialisierenden Aufzählung diese Zahl nicht herausbringen. Nach Asaf sind nämlich: in jeder Zehe je fünf Knochen [ntycn moüP paxtt ^33], in den Sohlen je fünf [flB>an masy rp bv], in den Knieen je drei "[13 ^>33 nmp], in den Unterschenkeln je zwei [piE>3 mavp '3»], in den Oberschenkeln je eines ["|V3 in« Dltyj/in den Hüftbecken je eines [^öip ^33 in« Oül?], in den Lenden je drei cjnan |a nn« i?33 niaxj?], im Kreuzbein drei [niaicy nvbw 'f'ja]/ in der Wirbelsäule achtzehn Ringe [nv^n "lt£>y nJlBtt>], an den Ringen haften siebzehn Rippen, acht Rippen nach links und neun nach rechts [ni'^in^ mpm my^lt 1W nj?3tt> nnaj iiij^x njia» mai rua], in 'J'OM uc3 nprni ^KBOT den Schultern je sechs [f|fi33 ntran "man f|ri33 niaaty n w nnsn], fünf Knochen sind in den Herzschlüsseln [maxi? nwan /liuoaa], im Schädel neun [ty»nn nWijo niaüj? nytrn], in der Brust acht [ntna miDtr], in der Hand je fünf [ntpan T ^33 /iiB2tJ>] und je fünf in den Fingern [y3HK ^33 n®am], a u ß e r den Z ä h n e n und den K n o r p e l n 1 ) [ja niBTfya» pl ^>3i c'jnrn]. Mit dieser letzten Bemerkung ließ sich Asaf für jeden Fall eine Tür offen, um die Zahl 248 herauszubekommen. Die meisten dieser Angaben entsprechen weder einzeln, noch in ihrer Gesamtzahl den Feststellungen der wissenschaftlichen Anatomie, und wenn Galen und Hippokrates sich einer genauen Bestimmung der Knochenzahl er bei der Aufzählung: diese ist die Einteilung der Knochen nach den Gliedein [Dirn^x1? niBSyn mp'rrB en n'jsi]. ') Die erste Aufzählung der Knochen in der jüdischen Tradition, die als Quelle der Zahl 248 diente, ist in der Mischna Ohalöth J, 8 enthalten; danach sind« [Im Fußkopf jnitK ^33 ntPE" "rnn JIB'DS 30, nämlich in jeder Zehe 6], *JlBTp3 mCJJ [im Sprunggelenk J0], p1B>3 CJIP [itn Unterschenkel 2], H3131K3 n»Bn [im Knie 5], >JT3 IHK [im Oberschenkel J], rr'rtSpS HC^tP [im Schenkelkopi 3], rlJJ'TJt UPJ? in» [11 Rippen], Jf35t« ^33 HW "PH nD'D3 B^B^in der Hand 30, nämlich in jedem Finger 6], njp3 Q'JB» [im Vorderarm 2], pD"®3 tTJB» [im Ellenbogen 2]. J>l"lt3 mx [im Oberarm 1], PJJ133 J?31K [in der Schulter 4] niB "inKl HKÖ •1TD inxi ,1MB' [zusammen 202, da diese Zahlen doppelt genommen werden müssen], ferner ,THP3 nibbln 1B>J) nj'Ctf [J8 Ringe in der Wirbelsäule], »«13 njwr [tm Kopf 9], -|»1S3 nj'Blf [im Hals 8], 3S bv W1CB3 nvv [im Herzschlüssel 6], V3ipJ3 HtPön [an den Öffnungen 5], s. Preuss, p. 67. 1*

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enthalten haben, so hat bei den Arabern (vgl. Dieterici, 1. c. p. 4.) die von den Joden übernommene Zahl 248 ihre unentwegte Autorität stets behaupten können. Was Asaf unter Herzschlüssel, der aus fünf Knochen besteht, verstanden hat, ist aus seiner Schrift nicht ersichtlich; es ist weder die fürcula benannte Gabel, welche vom Brustbein und den beiden Schlüsselbeinen gebildet wird, denn das scheint das bei Asaf p. J 73 erwähnte nrnn nnJDH zu bedeuten, noch aber die clavícula, denn diese erwähnt Asaf p. 4 mit der arabischen Benennung ni'apin [nipin^x]. Zur genauen Bestimmung der anatomischen Lage der auch sonst viele Schwierigkeiten bietenden hebräischen Bezeichnungen D'Jna (Lenden) und -]T (Hüfte, Oberschenkel) gibt eine beinahe wörtliche Uebersetzung der Hippokrates'schen Aphorisme V. 69 im Asaf-Buch p. 27 Í den rechten Aufschluß. Die Aphorisme lautet t piysa. xpysvxi uiv óffipúoí uäXXov /.ai §i* vóxou si? -/.s vniöSj? bi i'wi dikh r n c » nn» íjids ist?'» xini nioatj» pa mcsji

nb3 IHK -IKB" Rifi.

Über die Fabel dieses Os, oder semen

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diesem Os sacrum eine physiologische Bedeutung zu, denn es ist die Stelle, wo die Aussonderung des Phlegma stattfindet. B) Auch das Gebiet der A n g i o l o g i e ist bei Asaf auf das notwendigste beschränkt, als ob er nur einen flüchtigen Ueberblick über das N e t z der Blutgefäße hätte bieten wollen. Die anatomischen Bestimmungen der Griechen waren ihm wohlbekannt, er mußte demnach den Unterschied zwischen Venen und Arterien kennen, und wenn schon Maimuni der unterschiedlichen Bedeutung dieser Blutgefäße Rechnung tragend die bezeichnenden Ausdrücke O'pcn D'pny und D'pon ) [Pirque Mosche p 2] im Hebräischen geschaffen hat, so sehen wir noch bei Asaf ein schweres Ringen mit der Sprache, der er den bezeichnenden Terminus nicht entlocken kann. Einmal entlehnt er dem Arabischen das Wort p/n zur Bezeichnung der Arterie, die sich an der rechten Seite des Halses befindet [-¡xuin po'3 UTK Tin «in f/vm], sonst aber ist ihm welche Ader immer, ebenso wie die Nerven und die Sehnen, nur TJ. wie denn auch bei den Griechen für alle diese auch die allgemeine Bezeichnung vsüpov gebräuchlich war. Das Blut dieser rechtsseitigen Halsarterie wird durch sechzehn Adern in die Leber, durch sieben Adern in die Brust, vier Adern ins Gehirn geleitet, die zwei großen Arterien selbst jedoch, welche zwischen den beiden Schlüsselbeinen hervortreten und sich auf den beiden Seiten des Halses verzweigen, 2 ) ziehen hinüber ins Herz, wo der Sitz der Lebensresurrectionis siehe Hyrtl, Das Arabische und Hebräische in der Anatomie pp. 31 and J65; Preuss, Biblisch-Talmudische Medizin p. 7 2 ; L o w , Aram. Pflanzsnnamen p. 374 und L o w , Miszellen (MGWJ. 1893) p. 484, Gaienus, De Usu Partium V . 8 (ed. Kühn III. p. 375) erwähnt es als Os, quod latum, seu sacrum nominant. *) Die hebr. Ubersetzung des Kanon des Avicenna hat die charakteristischen Ausdrücke für Arterien: D'pBlTI C T J n und für V e n e n : n w i on^jn [I. 4. J und I. 5. J]. 2 ) p. 4. ntö i n s i nto i r m iKiita D ^ t m i D ^ h j h DH 1 ) D'oen DI-IOS niojtyn DH n v a p i n n w p a a o n a j n . Einmal p. 85 erwähnt Asai diese zwei Arterien als die z w e i Adern an den beiden Schläfen [^¡«xpavioc »"JlpD'1* OH lTIlpl T1P3 Q^SB'lün pTJH y » ] . Auch Galen setzt mit der Behandlung der Verzweigung der Adern dort

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seelc ist. Von hier aus steigen diese zwei großen Adern von zwei Seiten zu den Ringen der Wirbelsäule, wo sie sich zu allen Rippen in dünne Adern verzweigen, so, daß jede Rippe unterhalb der Ringe von je 2wei Adern umkreist wird. Außer dieser Verzweigung fähren aus den zwei großen Arterien je zwei Adern in jeden Ring, aus welchen sie alle in die Lenden hinuntersteigen. Ferner führen aus den zwei großen Arterien wieder zwei Adern ins Rückenmark; die eine verzweigt sich da wieder in zwei Adern, welche in den Hüftbecken zu den Spannadern (nervus ischiaticus) bis zu den Oberschenkeln führen, wo sie sich wieder in je fünf Adern verzweigen, welche 2u den Unterschenkeln, Knieen, Sprunggelenken, Fußsohlen und Zehen führen. Aus den zu den Unterschenkeln führenden zwei Adern verzweigen sich wieder je fünf Adern, deren eine hinauf gegen das Gehirn bis zur großen Halsarterie zieht, wo sie sich zurückwendet, um sich ins Herz zu ergießen 5 hier verzweigt sie sich in sechs Adern, deren zwei rund um die Brust ziehend zu den Armen führen, wo sie sich an beiden Seiten wieder in je fünf Adern teilen, deren vier gegen die Oberfläche des Unterleibs, unterhalb des Nabels, ziehen, jede dieser vier Adern jedoch wieder in je zehn Adern sich verzweigt, welche im Innern des Leibes bis zur Kehle hinaufziehen und sich in den Mund ergießen, indem zwei von ihnen das Blut zu den Schneidezähnen [ c t t c ] , zwei zu den Stockzähnen [nnma ¡xuXyi], zwei zu den Augen, zwei zu den Ohren und zwei zum Gehirn führen, welche letztere vom Gehirn zu den beiden Nieren führen, von hier zu den Hoden, wo sie in dünne Adern geteilt die Eier umkreisen. Außer diesem großen einheitlichen Netz von Blutgefäßen bespricht Asaf (pag. 19) das Adersystem der Leber, der Gallenblase und des Penis. In der Leber sind siebenundein, wo sie die Schlüsselbeine erreichen ; von den beiden Venen, welche das Schlüsselbein umgreifen, zweigen sich Aste ab; jederseits drei Venen: senkrecht nach oben am Halse entlang, die andern drei senkrecht nach unten, (Simon, pp. J43 ff.)

Siebsn

Bücher Anatomie des Galen. II. Leipzig 1906.

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vierzig Adern ? sieben davon führen das Blut zu den anderen Adern des Leibes, vier fuhren das Blut aus der Leber zur Erwärmung der Lunge, einundzwanzig dünne Kanäle dienen zur Tränkung der Milz mit dem Blut der Leber, und vier Kanäle führen zu den Nieren. Die Gallenblase hat sechs Aderkanäle, welche sie mit dem Herzen verbinden, ein Kanal kreist im ganzen Körper herum, ein Kanal zieht zum oberen Teil des Magens und ein Kanal steigt hinauf bis zum Mund. Der Penis hat vier Adern, deren eine nahe an den Nieren zieht, die andere steigt hinauf zum Herzen, die dritte reicht bis an die Lunge und die vierte dient zur Ableitung des Samens. Die Gesamtzahl der Adern ist bei Asaf mit 360 angegeben,1) welche genaue Zahl auch bei den Arabern (vgl. Dieterici 1. c. p. 4) anzutreffen ist, und nicht 365, wie es nach Analogie der 248 Knochen auf Grund der talmudischen Tradition, (Makkoth 23 b.) den Tagen des Mondjahres entsprechend, wie die Zahl der Adern den Tagen des Sonnenjahres entsprechend anzunehmen wäre. C) Die S p l a n c h n o l o g i e hat bei Asaf weit mehr physiologische, als anatomische Bedeutung. Die Form und Lage der Atmungs- und Verdauungsorgane wird als bekannt vorausgesetzt und nur dem Darm-Netz wird eine Beschreibung gewidmet. In diesen Zusammenhang gehört jedoch die Feststellung der Terminologie Asafs, welche die Verdauungsorgane betrifft und welche von hoher sprachgeschichtlicher Wichtigkeit ist, denn schon von der Bibel angefangen herrscht in der hebräischen Literatur eine völlige Unbestimmtheit darüber, was anp, D'mp, foa, Q'Pa bedeuten, mp wird bald auf das Leibesinnere im Allgemeinen, bald auf den Magen, oder auf die Därme bezogen; JJJD bezeichnet sowohl den Bauch und die Bauchwand, als auch das Innere des Leibes? D'VD wird gleichfalls nicht nur auf die Därme, sondern auch allgemein auf die Eingeweide bezogen. In einer medizinischen Schrift war es wohl von besonderer Wichtigkeit, daß durch ') p. 3. nsbb am mw.on mtyrn on D'tj d w i niKB p'jtr PJUH ^33 DH3.

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den Gebrauch der Bezeichnungen etwaigen verhängnisvollen Mißverständnissen vorgebeugt werde. Auch dem Asaf stehen nur diese Ausdrücke zur Verfugung; wendet er sie derart an, daß kein Mißverständniß obwalten kann ? Asaf war sich der Schwierigkeit vollauf bewußt und mußte darum die anatomische Lage des fraglichen Organs zumeist mit näheren Bezeichnungen bestimmen. Daher sagt Asaf p. 47: Dirait3D,K xnpn jr^yn mpn und p. 258: sin p'iwn {Bari oi'aiED'K Kipjn OT'DH one. Beidemal erklärt er seinen Terminus mit dem griechischen aTo^a^oiwelches Wort nur seit neuerer Zeit den Magen bezeichnet, hingegen bei den Griechen nur den Magenmund bedeutete, welcher Bedeutung eben das Adjektiv JV^J; Rechnung trägt. Dieser Gleichung entsprechend sollten anp und jB3 ohne das Adjektiv den Magen selbst bedeuten? auf anp stimmt die Folgerung, es bedeutet durchwegs den Magen, den Ort, wo die Speisen „gekocht" werden, aber das [03 für sich bedeutet nie den Magen, sondern den Bauch, den ganzen Raum, worin sich die Därme befinden; 1 ) dieser Raum ist die Bauchhöhle [¡oan mn p. 28], die infolge gewisser Krankheiten anschwillt [p. 247: noinn^ ljaa], oder wo sich schadhafte Säfte ansammeln, welche die Därme vernichten [p. 256: n s C D c o n ¡ 0 2 3 D'jnn o'an n v r p n o'jron]; diese im Hohlraum angesammelten Sälte und das schadhafte Phlegma können durch Purgierung abgeführt werden, daher wird auf Purgierung der Därme auch der Ausdruck „Bauchwaschen" [p. 243: ¡taan Daai?] angewendet, und es ist kein Pleonasmus, wenn Asaf die Ausdrücke "¡l^n }B3n Diarrhoe des Bauches und D'iren "p^vi Diarrhoe der Därme nebeneinander [p. 255] gebraucht, oder wenn er bei einer hochgradigen Verstopfung ein solches Purgiermittel anordnet, dessen Kraft nicht nur auf die Därme, sondern auch auf die Bauchhöhle wirken kann [p. 296: D'N^c v a n p Utas ruh Dv3'«nn pio vrpttn . . . omn ano ltra'm ^ j i p n ] . Unter pja ist jedoch nicht die ganze Bauchhöhle zu verstehen, sondern nur der Teil, der oberhalb des Nabels ist, ') A a c h Galen, De Alimentorum Facultatibus. I. 1 (ed. K ü h n V I . p. 467) meint: etiam intestinarum substantiam nomine ventris complectimur.

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der untere Teil heißt stets {Bin rvnnn [p. 259] oder gar ausdrücklich Toa^ nrma pnnnn jann [p. 5]. Die Bauchhöhle wird durch die Bauchwand abgegrenzt, die aus zwei Häuten besteht [p. 2 8 4 : pnnn^ p'in-'n Dtp pa Q'aipn pa 'tjid] und welche Jüan "W Bauchfell genannt wird. D a ß dieser Ausdruck wirklich das Bauchfell bezeichnet, ist dadurch bewiesen, weil Asaf die Hippokrates'sche Aphorisme II. 3 5 : „In allen Krankheiten ist es besser, wenn die Nabelgegend und der Unterleib jra itspl töv öa.ov xal tö -¿rpov] wohlgenährt ist," auf folgende Weise wiedergibt [p. 2 5 0 ] : TIE' a « pnai? ruton DK jeen ay kvi /vsn dk jtsan nya nn*6i a'raip " j t soin 1 ? tirn jedoch trotz dieser zweifellose^ Feststellung übersetzt Asaf auch das Hypochondrium mit ¡aan -ny, indem er das c. VII. des Hippokrates'schen Prognostikon: 6i5n¡xa Ss ¿v tco mit oipa ni23 |E33n Tj?a r r x i OK wiedergibt, und wo Hippokrates [Aphor. IV. 64] ü-o^ovootov tö os^iöv sagt, de rt spricht Asaf [p. 264] von "iaan naii TOM jaan ny und diese letztere Stelle beweist, daß Asaf unter Bauchfell auch das angrenzende Hypochondrium verstanden hat. Denn es handelt sich dort um den Fall, wenn bei anhaltendem Fieber auch Gelbsucht auftritt. Da soll der Arzt das rechte Hypochondrium [sc. Bauchfell] untersuchen, ob keine Verhärtung in der Leber- und Gallengegend zu spüren ist. Die Bezeichnung der Därme ist stets o'jra manchmal aber auch-D'3-p [z. B . p. 2 9 6 : v n p "pro utwn j o m welche Ausdrücke jedoch öfters auch nebeneinander auftreten; daß durch die Erwähnung beider Ausdrücke nicht zwei verschiedene anatomische Begriffe bezeichnet werden wollen, ist daraus ersichtlich, daß Asaf jp. 245] die Hippokrates'sche Aphorisme I. 15: cd xoiXiai yeifAöva? x.ai ijpo; xkp^OTaTXi K."I ' C 'S DIJ^} 3i1Sl X X D : MYTP R A NJW

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') Galenus, De Elementis (ed. Kühn I . p. 494) II. 2 sagt: quod omnes sanguineorum animantium partes ex matris sanguine gignantur, j a m satis omnibus constat.

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Asafs Physiologie.

bewirken den Samenerguß die durch Blut beherrschten Organe, wodurch Wärme und Feuchtigkeit den Charakter des Samens bilden, infolgedessen im entstehenden Körper das ganze Leben hindurch eine Disposition zu solchen Krankheiten vorhanden sein wird, deren Erreger die überwiegende Wärme und Feuchtigkeit ist. Geschieht die Empfängnis zwischen 10 und Î 2 Uhr des Tages oder der Nacht, wo im Menschen die rote Galle vorherrscht, so werden durch den Samen in den entstehenden Körper die Folgen der überwiegenden Galle als Krankheitserreger übertragen. In den Stunden zwischen i und 3 Uhr ist die schwarze Galle im Menschen vorherrschend, der Samenerguß geschieht unter der Wirkung ihres Vorranges, daher wird auch in dem entstehenden Körper stets die den Charakter des Samens bildende schwarze Galle der Krankheitserreger sein. Geschieht endlich die Empfängnis «wischen 4 und 6 Uhr, wo das Phlegma im Menschen überwiegt und daher auch auf den sich ergießenden Samen seinen Charakter überträgt, so wird im Körper zu jeder Zeit eine Disposition zu den durch das Phlegma verursachten Krankheiten erkennbar sein [pp. 9 — I J ]. Das Phlegma beherrscht den Körper von der Höhe, vom Gehirn aus, und von da zieht es durch die Wirbelsäule bis zum Os sacrum und in die Rippen, aus welchen es sich in die Brusthöhle verteilt, und weil das Phlegma aus dem Gehirn entsteht, darum hat es auch die Ubermacht über die drei anderen Elemente [p. 23]. Denn der Sitz der Vernunft ist im Gehirn, welches von der Lebensseele genährt wird, 1 ) die aus ihrem Sitz, aus dem Herzen, durch die Adern in den ganzen Körper überall hingeführt wird, indem sie vorerst aus dem Herzen ins Gehirn hinauf und von dort aus in die untersten Teile des Körpers geleitet wird*) [p. I i ] . ') Asai hat nur den Ausdruck B>BJ,. worunter er gewiß die animalische Kraft versteht, deren Sitz nach Aristoteles und den arabischen Ariitotelikern und auch nach Galen im Herzen ist. Siehe Dieterict, Die Anthropologie der Araber, p. 8 . Avicenna, Kanon I . 6 . 1. ') p. n : -ICK mon m n bat WBJH nbyn

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Asafs Physiologie.

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So zieht durch den ganzen Körper das die Lebensseele daritellende Blut, dessen Sitz die Leber ist, welche mit dem die rote Galle enthaltenden Gallensack verbunden ist; dieser Gallensack; hat zwei einander entgegengesetzte Offnungen: durch die eine zieht die Leitung der roten Galle hinauf zum Gehirn und durch die andere in den Unterleib [p. 48] bis in die Nähe der Nieren, wo das Herrschaftsgebiet der schwarzen Galle ist, mit welcher sich da die rote vermischt und dann mit ihr vereint im ganzen Körper umherzieht [p. 20]. Der Sitz der schwarzen Galle ist die Milz, die wie ein mit kaltem Wasser gefüllter Schwamm [jicd] auf der linken Seite des Körpers eine Gegenwirkung gegen die auf der rechten Seite wirkende Leber-Wärme ausübt. Der Milzschwamm saugt das Wasser, welches man trinkt, in sich auf, und bewahrt dessen feuchte Kälte wie in einem Behälter, denn das Phlegma bildet um die Milz eine hautartige Kruste, die das Wasser nicht durchläßt, welches nur durch die einzige Ader, die in den Unterleib führt, abfließen kann [p. 48]. Die schwarze Galle wird durch' eine Ader in die linke Niere, die rote Galle durch eine Ader an der Seite der Leber in die rechte Niere, und das vom ganten Körper in das Os sacrum geleitete Phlegma wird durch zwei Adern in die beiden Nieren abgeführt, von welchen sie sich insgesamt in die Harnblase ergießen [p. 49]. Diese sind die Organe, durch welche, und die Wege, auf welchen das harmonische Zusammenwirken der vier Grundelemente den normalen Bestand des Körpers ermöglicht. Zur Erhaltung und Förderung des Körpers durch Zuführung frischen Materials an die Stelle der verbrauchten Elemententeile dienen die Atmungs- und Verdauungsorgane. Das Atmungsorgan ist die Lunge, die mit ihren beiden Flügeln links das Herz und rechts die Leber überdacht [p. 47]. Die Lunge ist der Sitz des Lebensgeistes1) (des Pneuma), e>D3,T — p. 41 »Bin nx •p'm1? ppjn rix niperi1? itpaa Düpiert Dn-an npan bss ana. ') Asaf hat den Ausdruck n n malische Seele.

und dachte auch damit an die ani-

Asafs Physiologie.

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der durch die Luftröhre auf- und niedersteigt und von der Lunge ins Herz zieht, von wo aus er mit dem Blut in den ganzen Körper geführt wird [p. 13]. Das Verdauungsorgan ist der Magen und das Darmnet;. Nachdem die Speisen durch die Mühlsteine der Zähne gemahlen wurden, führt sie die Speiseröhre zum Stomachos (Magenmund) [p. i 3], wo sie noch feiner gemahlen werden1) [p. 47], um im Magen mit Hilfe der angrenzenden LeberWärme leicht gekocht2) zu werden [p. 25]. Die Aussonderung der in den Speisen enthaltenen Kräfte vollziehen die Därme.9) Vom Magen kommt die Speise in den Darm, der „Mutter der Zwölf" heißt, von hier in den „Fast-Darm", der aus den Speisen die Nahrung für die Leber, d. h. für das Blut aussondert? was nach dieser Aussonderung bleibt, das zieht in den „dünnen- Darm", woran der „Blinddarm" hängt, von hier in den Kolos, der eine Wendung nach links nimmt, um in den breiten „Kette" genannten Darm [Xipj Kim nttntp xipjn jVTn^> loyiSiov? aus ^oyas-electus, Aussonderung, der Darm, der den Kot abführt] zu übergehen, durch welchen der Kot abgeführt wird; zwischen den beiden Lenden zweigt sich der xirixi; «fil; genannte Darm ab, der aus den Speisen die überflüssigen Säfte aussondert und sie durch die Nieren in die Harnblase ergießen läßt [p. 69]. Von den Sinnen, als einheitlichem Begriff und gesonderter Kategorie der Wahrnehmungsorgane spricht Asaf nicht, die Fünfzahl der Sinne findet in seinem System noch keine Erwähnung, und wenn diese Erscheinung einen genügend festen Grund für die Annahme eines hohen Alters bietet [vgl. Kaufmann, Die Sinne p. 35], so muß das Asaf-Buch weit in die vorsaadjanische Zeit verlegt werden. Er spricht wohl von den Organen der Wahrnehmung, faßt sie aber nicht in die einheitliche Fünf»ahl und hat auch noch keinen Terminus ') crrai.

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' ) Auch Galenus, De Usu Partium (ed. Kühn III, p. 284 I V . 8. sagt: ventricului coctionii instrumentum est. 3)

V g l . oben p. 56.

Asafs Physiologie.

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für die Sinne. 1 ) Die Augen sind die Lichter des Körpers und auch die Lichter des Herzens [aa^N JIHIXD NON DJi F|UN / M I K O ] , durch sie gelangt das Herz zum vernünftigen Erschauen, und auch das Auge kann ohne die Vernunft des Herzens nicht richtig sehen. Die Nase ist der Türhüter des Gehirns [-jSen F|DN loura MOI? i j w ] , durch sie steigen die guten und schlechten Gerüche ins Gehirn, und durch sie werden die überflüssigen Säfte des Gehirns abgeführt. Die Ohren sind die Verständigungsorgane des Körpers [sjun mjjiao], sie hören alles und teilen es dem Herzen mit. Die Lippen sind die Sprachorgane des Herzens [a^n "Ji'^o], und die Zunge ist der ausgesandte Bote Vit] um die Gedanken des Herzens den Lippen mitzuteilen. Die Vorderzähne [•"j'ti'n] sind die Mauer des Mundet und der Zaun der Zunge, und die Backenzähne [nurvEn] sind die Mühlsteine, welche die Speisen für den Körper mahlen [p. 13 und pp. 5 2 — 5 4 ] . Alle Organe des menschlichen Körpers besitzen eine in ihrer Naturanlage liegende und mit den Elementen korrespondierende Eigenschaft, wodurch sie die Gesamt-Harmonie der Elemente fördern, oder sie durch ihr Uebermaß stören. Die Knochen sind in ihrer Naturkraft kalt und trocken, das Gehirn und Mark kalt und feucht, die Blutgefäße warm und feucht, das Haar warm und trocken, die Leber warm und feucht, der Magen warm und trocken, die Lenden kalt und trocken, die Harnblase kalt und feucht, die rote Galle warm und trocken, die schwarze Galle kalt und trocken, das Phlegma kalt und feucht [p. 19]. Aber nicht nur die einzelnen Körperteile besitzen ihre den Elementen entsprechenden eigenen Kräfte, sondern auch in ihrer Gesamtheit nach den verschiedenen Altersstufen: die kleinen Kinder sind warm und feucht, die Jünglinge l ) Der Ausdruck niDJJin, den Kaufmann, 1. c. p, 39 für die S i n n e im Asaf-Buch zu entdecken vermeinte, kommt bei Asaf als Gesamtbegeichnung der Sinne, oder selbst im Zusammenhang mit den Sinsen ü b e r h a u p t n i c h t vor ; ein einzigesmal wird das Wort eiwähnt, aber auch dort nur auf die A d e r n angewendet: X113B>1Bn mbjinn C,"1 D'Ti

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Asafs Physiologie.

warm und trocken, die in den mittleren Jahren warm and mäßig trocken, die Alten kalt und feucht, die über die Sechzig sind kalt und trocken [p. 19]. Diese körperliche Naturanlage muß jedoch, um die Elementen-Harmonie zu bewahren, auch die Naturkräfte der Jahreszeiten beachten, denn der Winter ist kalt und feucht, der Frühling w a r m und feucht, der Sommer w a r m und trocken, der Herbst kalt und trocken [p. 8J, und auch die Winde nicht außer A c h t lassen, denn der Ostwind ist w a r m und trocken, der Westwind kalt u r d feucht, der Südwind warm und feucht, der Nordwind kalt und trocken 1 ) [p. 9 und 18]. A u ß e r diesen sphärischen Einflüssen hängt die Elementen-Harmonie des Körpers von der Naturkraft der N a h rungsmittel ab. Diese sind zumeist schon an ihrem Geschmack zu erkennen: alles Süße ist w a r m und feucht, alles Bittere ist w a r m und trocken, alles Sauere ist kalt und feucht und alles Scharfe ist kalt und trocken [p. 18]. Unter den die Elementen-Harmonie des Körpers fördernden Nahrungsmitteln sind das Wasser, die Milch, das Fleisch und die Frucht-, Getreide- und Gemüse-Arten zu beachten. Ursprünglich w a r alles W a s s e r auf der Erde von gleicher A r t , alles w a r süß und klar und rein, von Gott zur Erfrischung aller Lebewesen bestimmt; gleich w a r alles Wasser, welches sich aus der Quelle im Paradiese verzweigte, an Färbe, an Geschmack und an W i r k u n g . Erst mit dem Sündenfäll des Menschen ist das Wasser bitter, süß, salzig, leicht, schwer oder schlecht (schädigend) geworden und hat auch dem Geschmack entsprechend verschiedene Farben ange1 ) Galenus, De Humoribus (ed. K ü h n X I X . p. 485) sagt über die Korrespondenz derUrefemente, der Humore und Jahreszeiten: Elementa, ex quibus constat mundus, sunt aer, ignis, aqua et terra. Tempestates autem, ex quibus annus constitutum ver, aestas, hiems atque autumnus. Humores vero sunt bilis, sanguis, pituita et humor mslanchoÜcus, ex quibus animantia componuntur et homo. Omnia autem humiditate, calore, siccitite et frigore contemperantur. Sanguis enim et aer et ver sunt calida et h u m i d i ; bilis autem flava, aestss et ignis sunt calida et sicca; humor vero melancholicus, terra et autumnus sicca et frigida sunt ; pituita autem et aqui et hiems quoque (rigida sunt et humida.

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nommen. Die Gewässer des Nabels der Erde, d. h. des heiligen Landes, sind alle süß und gut und angenehm und dem Körper leicht, denn sie sind auf lieblichen Bergen und heiligem Boden, der süßen Geschmackes ist und auch alle seine Kiäuter, Gewächse und Gräser sprießen zum Heil und Segen hervor, darum sind auch seine Gewässer leicht, um die Gesundheit und Heilung aller Körper gegen Plage und Krankheit zu fördern. Die Flusse, welche vom Süden heraufziehen und mit den großen Strömen vereint sich in das Mittelländische Meer ergießen, sind nahe zum Meere voll von allen Arten Gewürm, welche durch die Strömung getötet und auch über die Ufer geschwemmt werden. A n diesen Stellen ist das Wasser schädlich, verursacht viele Krankheiten, und wer es trinkt, leidet besonders an der Galle und an Kopfschmerzen. Das "Wasser, welches von Norden gegen Süden zieht, überschwemmt die Erde, berührt den Unrat der Oberfläche und spült den Absatz der Wasser-Ansammlungen, welche sich lange hielten, und dadurch den Geschmack verloren und üblen Geruch angenommen haben? wer es trinkt, bekommt Hitzfieber, oder Schüttelfrost, oder Gelbsucht, oder Diarrhoe, oder Milzleiden? je langsamer solches Wasser fließt, desto mehr ist es schädlich. Das Wasser, welches sich in Gruben, Teichen, Schluchten und Höhlen, oder an Orten, von wo es keinen Abfluß hat, ansammelt, ist schadhaft, denn auf der Oberfläche ist das Grüne, auf dem Grunde befindet sich Kot und Unkraut, und das Wasser ist voll von kleinen Würmern? wer es trinkt, dessen Bauch und Milz schwellen auf und er erleidet böse Krankheiten. Regenwasser, wenn es gleich aufgefangen und in ein reines Gefäß verschlossen wird, ist das allerbeste Wasser für den Körper. Schnee- und Eiswasser sind zwar zum Trinken süß, aber sie erregen Husten, verdichten den Schleim und verursachen Schmerzen in den Seiten und in den Nieren. Quellwasser, welches aus dem Staub hervorquillt, verursacht Würmer in den Gedärmen und erregt auch sonst Krankheiten. Quellwasser, welches aus Felsen, Schluchten, Steinen hervorfließt, ist gut, besonders wenn es über steinigem Boden fließt, und je gröfier 2*

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der Weg, den es auf solchem Boden getan, desto besser, weil es leichter wird. Das Wasser, welches von Osten gegen Westen fließt, erregt, solange der Westwind herrscht, Husten und Brustschmerzen; das Wasser jedoch, welches von Westen gegen Osten Hießt, ist nicht so hart, denn die Sonnenwärme erweicht es und es bleibt leicht und angenehm, selbst wenn es noch so kalt wird. 1 ) Das Wasser, welches von hohen Bergen und Felsen fließt und am Fuße des Berges auf Steinen und Kieseln weiterzieht, ist leicht und nicht verdorben; hingegen das Wasser, welches aus staubiger oder lehmiger Erde hervorquillt und Pfützen bildet, ist verdorben. Wenn man auf der Spiegelfläche des Wassers wie grünes oder gelbes Oel sieht, so enthalte man sich seiner, denn es ist sehr schädlich. Das Wasser, welches aus lehmiger Erde hervorquillt, erregt bei solchen, die an solches Wasser nicht gewöhnt sind, Fieber. Das Wasser, welches aus schwefliger Quelle hervortritt, trocknet den Schleim, nützt aber gegen jedweden Aussatz, und es gibt unter solchen Wassern manche Arten, welche als Abführmittel und Appetiterreger von guter Wirkung sind. Unter allen Wasserarten haben schon die ältesten Weisen das Tauwasser für das allerbeste gefunden. Das Wasser, welches aus silberhaltiger Erde hervorquillt, ist sehr schädlich; das aus eisenhaltiger Erde ist gegen Milzleiden und Gelbsucht gut; das aus kupferhaltiger Erde ist denen, die daran nicht gewöhnt sind, wie tötliches Gift [pp. 5 5 — 57]. Die M i l c h a r t e n , welche unter den Nahrungsmitteln zur Sprache kommen können, sind folgende: Die Kuhmilch ist süß, fett und angenehm, ist das Haupt aller Milcharten, dient bei allen Krankheiten zum Vorteil des Körpers, erfrischt ) Auch hier ist dieselbe Umsetzung der Himmelsgegenden bemerkbar, wie oben„p. 23. Hippokrates, Uber Loft, Wasser und Ortlichkeit (cap. 7) sagts Diejenigen Gewässer, deren Quellen nach Osten zu liegen, sind die allerbesten, — hingegen am schlechtesten sind jene, welche nach dem Sudwesten zu, zwischen dem winterlichen Auf- und Untergange der Sonne liegen (ix.0(7W 1 (asv a i liTjYai irpö? x a ? ava.To'Xa? l

S^ouut, TOCUTOC |A£v iptsToc . . . cpav/X&raTa ös Ta ^po? TOV VÖTOV xoet t « uxtsc^u Tffe ^eif/.spiv ävocTo'XTi? Socio?).

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das Fleisch and macht die Beine markig;, kräftigt das Herz, hebt die Hagerkeit und Trockenheit des Körpers auf. Die Ziegenmilch ist schwerer als die Kuhmilch, neigt zur kühlenden Wirkung, vermehrt den Schleim, drückt die Hitze des Körpers nieder, verdichtet das Gehirn und macht die Knochen markig. Die Kameel milch ist erwärmend und trocken, hat salzigen Geschmack, ist für den Körper leicht, nützt gegen die Winde in den Gedärmen, verringert den Schleim, löst die Anschwellung des Bauches und der Füße, treibt die Wassersucht und die Wurmer in den Gedärmen ab, nützt gegen Diarrhoe und gegen alle Unterleibschmerzen; wenn sie aber sauer wird, so steigert sich der salzige Geschmack und da wirkt sie nachteilig auf die Galle und das Blut. Schafmilch ist süß, leicht und feucht, sie drückt die Erregung der Galle nieder, erweicht die steifen Glieder, aber zur Zeit, wo die Herde frisches junges Gras weidet, vermehrt sie die Winde in den Gedärmen, wo jedoch das Gras trocken ist, da ist sie erwärmend. Die Frauenmilch ist wie der Lebensbaum für den Körper und die Seele, sie kräftigt das Herz, heilt die Augen, ist auch als Gegengift wirksam. Die Büffelmilch 1 ) ist schwerer als die Kuhmilch, nützt aber gegen Erkrankung der Nieren, ist erwärmend, kräftigt die Galle und das Blut, vermehrt den Schleim, öffnet verstopfte Adern; ihr Fett und ihre Butter ist leichter, als die der Kuhmilch. Die Eselinnenmilch ist gut für Lungenkranke, Schwindsüchtige, an Asthma Leidende und die, die von einem Herzfehler behaftet sind. Die Schafmilch ist im Sommer erwärmend und leicht, erwärmt die Nieren und ist mäßig abführend; ihre Butter ist fetter, als alle übrigen Butterarten. Was die Wirkung der sauren Milch anbelangt, so ist zu wissen, daß die saure Kuhmilch den Nieren, dem Unterleib, den Gedärmen gut tut, sie kräftigt den Bauch und macht den Körper fett, drückt die Kälte nieder, ohne dem Körper dadurch zu schaden und heilt auch Herzklopfen. Die Butter solcher Kühe, welche keine Arbeit verrichten, ist sehr gut, ') p. 30: VÜ: nuopjn [pan r n a p » -o m e sSn. Bar Bahlut 466 : B>B5 = arab. B"DNJ. PS. 681 ; IF'C'J bos bubalus.

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gibt dem Körper eine Widerstandskraft gegen Vergiftung und gegen ansteckende Krankheiten, kräftigt das Herz, drückt den Schleim nieder, macht den Körper fett und ist für den Unterleib vorteilhaft; auch die saure Milch solcher Kühe ist gut für das Herz, sie vertreibt die Beklemmung und kräftigt den Bauch. Stutenmilch nützt sehr gegen Krankheiten der Leber und der Nieren, sie ist auch leicht, denn sie hat keine Butter und kein Fett; überhaupt kann aus der Milch solcher Tiere, die keine gespaltene Klauen haben und nicht Wiederkäuer sind, keine Butter gewonnen werden. Frühere Weisen lehrten, daß Hundemilch gegen Verrücktheit und heftige Kopfschmerzen wohl tut, und daß sie Abortus bewirkt [pp. 29 — 32]. Die verschiedenen F l e i s c h a r t e n sind auch in ihrer Nährkraft verschiedenartig. Die frischen Fische sind schwer für die Gedärme, aber sie munden angenehm, machen den Körper üppig und vermehren den Schleim. Die gesalzenen Fische sind für den Körper schadhaft sie erregen Winde, schaden den Gedärmen, verdunkeln das Auge, erregen die Galle, verursachen Husten und sind den an Diarrhoe und Dysenterie Leidenden nachteilig. Die getrockneten Fische sind auch schadhaft, aber nicht in dem Maße, wie die gesalzenen. A m leichtesten zu verdauen ist das Fleisch solcher Fische, welche keine Schuppen haben. Was das Fleisch der Geflügel anbelangt, so ist zu beachten, daß das Fleisch der Wasservögel anfangs leicht, aber nachher schwer ist, es erregt die schwarze Galle, vermehrt die Winde und den Schleim und verursacht Beschwerden im Unterleib. Das beste und angenehmste ist das Fleisch der Hausvögel, wie das der Hühner, es ist leicht, weder kühlend noch erwärmend; unter diesen jedoch ist das Fleisch jener Hausvögel das gesündeste, welche sich selbst nähren und nicht durch Menschenhand gestopft werden; diese sind für den Körper viel schwerer. Unter den Vierfüßlern ist das Fleisch der Widder, der Schafe und der Lämmer erwärmend, feucht und leicht; das Fleisch der Ziegen ist weniger erwärmend, als das der Schafe, ist auch trockener und deshalb schwer für die Gedärme; das Fleisch der Rinder

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ist noch weniger erwärmend, daher schwer für den Körper, und weil es trocken ist, verursacht es Beschwerden im Unterleib; das Fleisch des Viehes, welches zum Lasttragen verwendet wird, ist das leichteste, am wenigsten erwärmende, ist angenehm zum Essen und sättigt nicht sofort, denn es lastet nicht schwer auf dem M a g e n ? das Fleisch der wild lebenden Thiere ist eher kühlend, als erwärmend, vermehrt die Winde, kräftigt den Bauch und ist sehr leicht [pp. 44 — 47]. Die verschiedenen O b s t - , G e t r e i d e - u n d G e m i i s e a r t e n nach ihrer heilbringenden oder schadhaften Kraft sind folgende [pp. 57—65]: Die U v a p a s s a (craipis O'pie^n O'MM D'aJJM) führt den Schleim ab, tut den Gedärmen wohl, stärkt das Herz, stillt die Hitze der Galle, stillt Krämpfe und kräftigt den Bauch. Die Frucht der P h o e n i x d a c t y l i f e r a (Q-,2rn) ist erwärmend, tut dem Gemüte wohl, vermehrt den Schleim und das Blut und den Samen, regt die Winde im Körper an, und vertreibt Erschöpftheit und Mattigkeit. Die Frucht des schwarzen M y r t u s communis 1 (O'nne'n D'DVn) ) treibt die Winde ab, tut dem Magen wohl, fördert den Stuhlgang und erleuchtet das Gesicht. Der P i r u s c o m m u n i s (o'DjKri) ist schwer, kühlt den Körper, verursacht Mattigkeit und löscht die W ä r m e des Magens. Die N u x i n d i c a (Cocos nueifera m n p K b f D'TOK) ist fett und schwer, verhindert den Speichelauswurf und vermehrt den Schleim. Die C y d o n i a v u l g a r i s ((l'jiTp on D'^nocxi ist säuerlich-süß, nützt dem Magen, löscht die Hitze des Blutes, der roten Galle, drückt das Fieber nieder und kräftigt den Bauch. Das O r i g a n u m m a r u (cro'tn) ist kühlend, schwächt den Blutandrang, stillt die Galle und vermehrt den Schleim. ') Sowohl nach Diosfc, I. 155, als auch nach Plinius X V . 29 (37) ist die schwarze — angebaute — Myrts zum arzneilichen Gebrauch geeigneter, als die weiße.

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Der Z i z y p h u s S p i n a C h r i s t i 1 ) (waXCoupos N A N S N T D I I D 0'p33 D'Xipj.l on) fcräft'gt den Baucb, stillt das Blut, vermehrt den Schleim und löscht die Hitze der Galle. Der P i r u s m a l u s (oTn&rn) ist kühlend, regt den Schleim an, treibt das Blut und die Winde im Körper und ist dem Unterleib schadhaft. Das

Sesamum

Orientale

(pciPEitiVl) ist m ä ß i g er-

wärmend und fett, regt die Winde an, und da es nicht verdaut wird, so ist es für den Körper schwer; sein Ol stillt die schwarze und rote Galle und fördert den Stuhlgang. Die C i t r u s m e d i c a (an/isn), deren äußere Schale erwärmend, das Innere jedoch kühlend ist, vermehrt den Schleim, ist schwer für den Körper und schadhaft für den Unterleib? der Saft treibt die Winde, löscht die Galle und heilt Krämpfe; die Körner sind gegen Nierenschmerzen gut; das Ol, ins Ohr getropft, heilt Ohrenschmerzen. Der A m y g d a l u s c o m m u n i s (onptrn) treibt die Winde ab, ist weder kühlend noch erwärmend, wirkt gedeihlich auf den Körper; wer viel davon ißt, wird zornig, aber auch sein Mut wird gestärkt. Die F i c u s c a r i c a (a'J'Nnn) ist getrocknet süß, erwärmend und leicht, erweicht den Bauch und vermehrt die Winde. Das sauere P u n i c a g r a n a t u m (D'Jtlunn D'Jiann) ist kühlend, löscht die Galle und verringert das B l u t ; das süße Punica granatum (o'pimn Q'JlS'm) ist mäßiger kühlend, kräftigt den Bauch, vermehrt den Schleim, vermindert den Samen und ist für den Körper schwer. Die F i c u s - A r t 4 ) , die in jedem dritten Jahr reift und schwarz und sauer ist (o-mrun D'Tntrn mtt> nua), erweicht den Bauch, ist kühlend und leicht, heilt Krämpfe und ist auch gegen Fieber gut; die F i c u s - A r t , die in jedem dritten Jahr ') Asaf identifUiert VDHD mit D'p33 ; letzteres ist das arab. p ; j = Z . s. Chr. — A P f . 283. Steinschneider H A . 1941. Leonis II. 555. 2. Diosk. I . 92 nennt es 7talioupo;. [Imm. L o w : "lSHan TDIID = T D " I S

•man]

s ) Auch der Talmud macht einen Unterschied «wischen schwarzen und weißen Feigen; Belege siehe A P f . 3 3 5 .

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reift und weiß und süß ist [o'pvism O'JS^n nie» m j : ] ist gleichfalls kühlend, vermehrt den Schleim, und wer viel davon ißt, der b e k o m m t starken Stuhlgang mit Fieber. Der b i t t e r e A m y g d a 1 u s (anan cnptPn) ist erwärmend, ist gegen Husten und Nierenleiden g u t ; sein O l ist für vieles gut und gegen Kopfschmerzen heilsam. Die P i s t a c i a p a l ä s t i n a (D-Jsson) ist erwärmend, fett und süß, schwer für den Körper und macht den M u n d feucht. Der Q u e r c u s (a'ii^jo) ist kühlend und trocknend, kräftigt den Bauch, ist mäßig abführend, stillt aber Diarrhoe. Die Frucht des QuercusS der G a l l a p f e 1 (XYT/I; 1 ) fördert den Stuhlgang, stillt aber die Diarrhoe.

D'I'CYN)

Das B e l i l e g u m 2 ) (Terminalia Bellarica j^'ban) ist von derselben Wirkung. Die J u g l a n s r e g i a (o'tUKi) ist fett und erwärmend, nützt den Winden und der Kälte des Unterleibs, tut den Nieren wohl, erwärmt die rote Galle, vermehrt den Schleim, den S a m e n und das Blut. Das A m i l e g u m ® ) Myrobalani Emblici) ist das Beste unter den Wurzeln gleicher A r t ; es löscht die Galle stillt Schmerzen, heilt Krämpfe und kräftigt das Herz. Die Frucht der weißen M o r u s 4 ) ( P ^ N D V R N M , - I C ) kräftigt den Bauch, nützt gegen Fieber, löscht die Hitze der Galle, erhöht den M u t , heilt H u s t e n , Atembeschwerde, und den Abfluß des Schleims. Die Frucht der A m y g d a l u s p e r s i c a (cnipnn yy 'IB) ist im Munde süß u n d angenehm, aber schwer für den Körper, vermehrt den Schleim, erregt Frostfieber, und wer viel davon ißt, ist nie ganz gesund. ') Dioifc. I. 146 : >«|5c£; = *apw6i Spuö;. *) APf. 130 ; Kanon II. 95 : pB^Ol Steinschneider, Abus Salt 40: » p n ^ S jV'Sa = ^SttlYD. ä ) APf. 131; Kanon II. 14: by J>3B1 . . .'jSlSYB p B ^ l j'röK ip D'an rynbl DPI »in ' n r r n njH s o 'l cler KLanoa hiermit unseren Asaf gemeint haben ? *) Auch Diosk. I. 180 macht einen Unterschied zwischen der moros nigra und alba.

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Die P r u n u s a t m e n i a c s 1 ] (• , p , pi:n) ist schadhaft und schwer für den Körper, erregt alle Arten von Krankheiten des Hitzfiebers und des Schüttelfrostes und verursacht auch Gelbsucht; aber das Ol davon ist gut gegen Ohrenschmerzen, gegen Aussatz und gegen Kopfschmerzen. Die C e r a t o n i a s i l i q u a 2 ) (D'innn) ist süß, erwärmend und trocknend, hält die Winde zurück, drückt den Schleim nieder, beherrscht die Galle, kräftigt den Bauch, Die Ceratonia, die in salzhaltigem Boden wächst und deren Frucht den Nieren des Lammes gleicht, stillt sofort die Diarrhoe. Das Z i n g i b e r o f f i c i n a l e [Vajjin] ist erwärmend, kräftigt das Herz; das trockene ist wärmer und fetter, als das mit Honig gemischte. Das P i p e r [pbsS'o] ist erwärmend und leicht, es erregt die Winde; das P i p e r l o n g u m [ c m s 'd] treibt die Winde ab und vermindert den Schleim. Das C u m i n u m c y m i n u m [pöD] ist erwärmend, stillt Schmerzen, macht Appetit, vermindert den Schleim, erhellt die Augen, löst die Dunkelheit der Augen, tut dem Magen wohl, löst den Speichel und kräftigt die Gedärme. Das A m m o n i a k u m (der Saft der Ferula communis pp'j'S« sin -[b;n jijvr) löst die Verstopfungen, nützt der Milz und der Leber, stillt Schmerzen, fördert den Stuhlgang, treibt die Würmer aus den Gedärmen und tut auch der Gebärmutter wohl. Die A l o e ['i^K Sin "mn] ist erwärmend, nützt gegen Geschwülste und gegen die Podagra, fördert den Stuhlgang und erweicht den Magen; sie ist das Haupt aller Arzneimittel. Das S a g a p e n u m |pj'C3D Gummiharz der Ferula persica] vermehrt den Samen, stillt die Winde und Schmerzen, heilt Fieber und löst die Dunkelheit des Auges. ') Diosfc. I. i65: Das ¿pjievtaxov nennen die Römer ^pgxoy.xt* (Aprikose). 2) ct-j? \npS D'onn c a n r n Papadopulos 5: snn - £iAo*£py.Tov (Johannisbrotbaum).

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Das F o e n u m g r a e c u m 1 ) [minn Kin jni] vermehrt den Samen, erwärmt die Nieren, stillt die Winde heilt den Husten und die Kälte des Körpers. Das A m m i 2 ) [oi'CN xim iltflDM Kin S'j'j] ist gut gegen Herzschmerzen, stillt die Winde, erwärmt den Magen, macht Appetit und stellt den Stuhlgang. Die C a p p a r i s s p i n o s a [isp mn iUVSSil] ist erwärmend, tut der Milz wohl, trocknet den Schleim, erregt die Galle, erwärmt den Körper, nützt dem Unterleib und der Gebärmutter; die Wurzel ist gegen Gifte gut. Das A p i u m g r a v e o l e n s [pj'^D «in O'DBisri jnr] kräftigt den Magen, heilt Krämpfe, Fieber, Nierenleiden, tut dem Herzen wohl. Der R a p h a n u s s a t i v u s 3 ) [d'^JIE cn niausn], dessen Wurzeln gemischter Wirkung sind, indem ihr Aeußeres erwärmt, ihr Inneres jedoch kühlt, bläht den Bauch a u f ; die Blätter sind besser, als die Wurzeln, sie vermehren den Schleim. Die F a b a v u l g a r i s [ü'^-an] ist erwärmend, vermehrt das Blut, erheitert die Seele, vermindert den Schleim, erhellt das Auge und läßt den Körper zunehmen. Der L a t h y r u s s a t i v u s [pr^j.i] ist kühlend, erregt die Winde und ist für den Körper leicht. Die V i c i a E r v i l i a [ o w r n ] ist erwärmend und bittern Geschmacks, heilt den Husten, erregt die Galle und führt schweren Schleim von unten ab. Die L e n s e s c u l e n t a [crtriyn] ist kühlend, vermindert das Blut, fördert das Zunehmen des Körpers, festigt die Kraft und stärkt den Bauch. Der L u p i n u s t e r m i s [j'Diaunn] ist kühlend, löscht die Galle, treibt das Blut, macht Appetit, führt die W ü r m e r aus den Gedärmen ab, ist gegen Milz- und Leberleiden gut, wie auch gegen inneren und äußeren Aussatz. l

) Kanon II. 268: B'pnjlj'B poSil —Teschuboth ha-Geonim ed. Harkavy (Stud. u. Milth. IV. p. 23) : JV'BS fr6jl J?U Kn^3B> H3 nzSin. ') Wird oft mit xyjj = ));])} — Mentha verwechselt; siehe APf. 259. ») Kanon II. 605 : pjS «in injKBK"! pttSai 'rJB.

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Das C i c e r a r i e t i n um [o'jtari on D'jiosnJ ist erwärmend, tut den Nieren wohl, treibt den Schleim ab, ist gut gegen die Galle und Gelbsucht; wer dessen Saft mit Honig, Cinnamomum und Piper gekocht trinkt, wird nicht so bald krank. Alles, was sauer ist, löscht die Hitze der Galle und des Blutes, ausgenommen die P u n i c a G r a n a t u m (D'JlD'D und den S u m a c h [pmD]. Alles, was süß ist, vermehrt das Blut und den Schleim, ausgenommen das T r i t i c u m [ntD'n], das H o r d e u m [miys>] und die O r y z a s a t i v a [nix]. Alles, was scharf ist, treibt den Schleim ab und erregt die Winde, ausgenommen das P i p e r l o n g u m [pSe^sn 0'3nstn] und das Z i n g i b e r o f f i c i n a l e [ivajjrn]. Das T r i t i c u m [na'nnj ist erwärmend, kräftigt den Körper, festigt den Verstand, versüßt das Leben, ermutigt das Herz und stärkt die Seele. Das H o r d e u m [omptM] ist kühlend, erregt die Winde, tut der Lunge wohl, treibt Fieber und Durst fort, und kräftigt den Körper. Die r o t e O r y z a s a t i v a 1 ) [onsn niKn] ist leicht, mäßigt die Stärke des Blutes, kräftigt die Gedärme, trocknet den Schleim und festigt den Körper. Die w e i ß e O r y z a s a t i v a [p^n ni«n] ist schwerer und fetter als die rote; legt sich schwer auf den Magen und sättigt rasch. D a s P a n i c u m m i l i a c e u m [pjKrviil] ist kühlend und trocknend, ist denen, die an Diarrhoe leiden, leicht, und kräftigt den Bauch, Das T r i t i c u m s p e i t a [pooon] ist gut und leicht für den Körper, ist von mittlerer Wirkung. Das Mehl des Triticum ist unter allen Mehlarten das schwerste und sättigt rasch; das trockene Brot davon ist leichter, als das frischgebackene. Das Brot aus Oryza-Mehl ') L e a a i s I I . 7 3 6 . Carolina-Reis hat rötliche Streifen.

ist ganz w e i ß ,

ostindischer

Reis

Asafs Physiologie.

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ist schwer, fett, kühlend und kräftigt die Gedärme. Das Brot aus Hordeum-Mehl ist kühlend, leicht und vermehrt die Winde. Das Brot aus dem Mehl der Lens esculenta ist kühlend, süß, verringert das Blut und die Galle, löst die Gelbsucht und erhellt das Gesicht. Das Brot aus dem Mehl des Lathyrus sativus ist leicht, kühlend, vermehrt die Winde, kräftigt den Bauch und erregt Knieschmerzen. Das Brot aus Cicer arietinum nützt gegen Gelbsucht, gegen Lendenschmerzen und Krankheiten des Schleims. Die E r u c a s a t i v a [vjian] ist erwärmend und feucht, vermehrt den Samen, erwärmt den Körper und erhellt die Augen. Die B r a s s i c a o l e r a c e a [o'ai-osi] ist erwärmend, tut dem Körper wohl, kräftigt den Magen, vermehrt die Winde und ist für den Unterleib gut. Der S i n a p i s [tmnn] ist erwärmend und trocknend, vermindert den Schleim, nützt gegen Husten, erregt die Galle, vermindert den S a m e n ; seine Blätter sind beiser, als die Körner, denn sie vermehren das Blut. Der F e l s e n - Y s s o p 1 ) [«im inj? r ' ü Kipn D-nsas» 3it« Jitm pr pt£'^2] ist erwärmend, macht Appetit, treibt den Schleim und die Winde ab, ist gegen Schmerzen der Kehle und des Magens gut. Das A l l i u m p o r r u m [crtvon] ist erwärmend und feucht, vermehrt und erregt die Galle, ist für den Unterleib gut, aber schlecht für die Zähne und Augen. , Das L e p i d i u m s a t i v u m [c'^ntl'n] ist erwärmend und feucht, vermehrt den Samen und den Schleim, fördert die Zunahme des Körpers und der Winde, vertreibt den bösen Geruch des Mundes. Das A l l i u m s a t i v u m [o'BltPn] ist erwärmend, erregt das Blut und die Galle, erhöht die Wärme des Hertens, erhellt das Auge, verursacht alle Arten Aussatz bei den Kindern; das frische ist besser, als das trockene, es führt die Würmer aus den Gedärmen ab, heilt auch Lepra und Lungenaussatz. l ) Satareia, Thymbra, Thymian. APf, 134. 325. Low, Der biblische Esob p. 22.

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Asafs Pathologie.

Die B e t a v u l g a r i s [ppbDH] ist kühlend und gut gegen Gifte, und löscht die Hitze des Blutes und der Galle. Der A t r i p l e x H o r t e n s i s [o'Diopn] ist feucht und kühlend, drückt die Hitze des Blutes und der Galle nieder und fördert den Stuhlgang. Der P h a s e o l u s [n"3ii?n] ist kühlend, erregt die Winde und fördert den Stuhlgang. Die P o r t u l a c a o l e r a c e a [pnenen] ist kühlend, löscht die Galle und das Fieber, kräftigt den Bauch und die Gedärme, ist gegen Augenschmerzen gut und heilt Krämpfe. Der C u c u m i s s a t i v u s [o'Kie>'pn] ist kühlend und dem Körper schadhaft, liegt schwer im Magen, wo er nicht verdaut wird, und wer viel davon ißt, bei dem entstehen Krankheiten in den Gedärmen. Der C u c u m i s c i t r u l l u s [tnvBaari] ist kalt, feucht und leicht, löscht die Hitze der Galle und des Blutes, erweicht die Harnblase und die Nieren, vermehrt den Samen und den Schleim, und wer viel davon ißt, der bekommt Diarrhoe. Die C u c u r b i t a P e p o [o'Piinn] ist kühlend und feucht, heilt Krämpfe, löscht das Fieber und die Hitze des Blutes,, vermehrt den Schleim, treibt die Winde und stillt den Durst. VII.

Asafs Pathologie. Jedwede Krankheit entsteht durch die Störung des harmonischen Zusammenwirkens der vier Grundelemente.1) Dieses humoralpathologische Prinzip zieht folgerichtig durch das ganze Asaf-Buch, und es wird bei Beurteilung und Behandlung einer jeden Krankheit als Hauptthese vorangestellt. Diese Störung kann auch schon in embryonalem Zup. 34: nxnan u » nt •HJ?1» n? 1:131 xb spn mens n p i s ilVnS ¡13) f)13n DJ DBDB>B3 HT MSuS Ht lHt>"ir 13131 1PK31 nJUPKTT »pDi,"6 PINN riHDio upsne» DXI I T I H D I D xiya-m |njp3 -c1? X D I D I mSr D^nn nnSw i-un-' jnun 1* fjoun ^BS JH HTC nt jnuS 1» nt by nr •»•jinn mSin [3 w-on ^c1? -o yujn 1 « tpun yana D ^ I R S D H I .

91

Asafs Pathologie.

stände erfolgen, indem die Elementen-Disposition der Eltern während der Kohabitation durch das Sperma auf den entstehenden Foetus übergetragen wird, 1 ) sie wird auch durch atmosphärische Einflüsse verursacht, wenn der Charakter der Jahreszeiten und der herrschenden Winde mit dem Elementen-Charakter des Körpers nicht harmoniert,2) oder infolge äußerer Einwirkung, wie durch ansteckende Epidemie, Schlangenbiß, Vergiftung, Infektion,8; durch Verwundung,*) durch Frost5) und Brand, 6 ) ferner durch Ermüdung infolge ungewohnter Arbeit, oder übermäßigen Gebrauchs einzelner Körperteile,7) und selbst durch psychische Erregungen,8) wie Kummer, Schrecken, Furcht, Ekel, aber sonst ist die Grunderregung einer jeden Krankheit nur im M a g e n zu suchen.9) Die Hauptbedingung für die Erhaltung der Gesundheit, des harmonischen Zusammenwirkens der Elemente ist die gehörige Ernährung. In der Nahrung ist Maß zu halten? wer übermäßig ißt, der gleicht einem ganz vollen Topfe, unter welchem das Feuer brennt, das bestimmt ist den Inhalt des Topfes in den erwünschten Zustand zu bringen; durch die Wärme des Feuers kommt das Wasser zum Sieden, es hat jedoch, da der Topf voll ist, keinen Raum für die Ausdehnung des dampfenden Schaumes, es muß überlaufen, löscht das Feuer aus, übler Rauch verbreitet sich und überdies wird auch der Inhalt des Topfes nicht gar; und wenn zu ') vgl. oben p. 72. ') P- »4. ') p. 114: ¡a a^ppm D^num o^m ^aupjbi nno atap i a i by icy »'jmt nen SaSi man •>ary ^dd d^B^I D'aipjn. 4) p. 142: pn ji"ti ain naai j)iD Sa1? 5)

p. J 5 9 : n p n ¡O ijiparv DK A ^ M I

D ' I \ I MCS.

6)

p. 199: Itfaa n c i » SaS T) p. 5h P)un by . . . nyira J I U m KSB> D I K . I 'Sin HI"? KIAII putoa KIAN t m n E>DJ.I by nno P)i:,N. ») p. 51: by oyan Tar I P K IK . . . D I K . I aSa nainn " P I K N « I A I I . . . I I I D D I nyzi

DK DK

KI,IB> I Y DIKI 1 ? N P P » I N » i a i .1*111? IK . . . n a 1 ?

») p. 20: i^in Sa n n S i n DPD 'A ,T?nö Sa npo »1,1 [ l ^ j n a i p n ¡RIWN IONIA D'NJJJN I S I R I R « O •'SINN D S T P 'A.

92

Asafs Pathologie.

wenig Inhalt in den Topf gelegt wird, wenn der Magen wenig Nahrung bekommt, so ist das verhältnismäßig zu große Feuer der Eingeweide, welches zum Kochen der Speise überflüssig ist, der Krankheitserreger, denn die Hitze steigt zum Kopf und stört die Harmonie der Elemente in jenem Gliede, welches über den ganzen Körper herrscht. Üble Folgen hat auch das rasche Essen, wenn man den Zähnen nicht Zeit läßt, die Speisen gehörig zu mahlen, wodurch im Innern des Leibes Winde entstehen, welche die Anschwellung des Bauches und Gichtleiden in den Füßen verursachen. Es ist ferner sehr ratsam, die Speisen nicht unbedeckt liegen zu lassen, denn sie werden von Schlangen, Spinnen und Würmern vergiftet. Auch in den Getränken soll das rechte Maß beobachtet werden; trinkt man zu viel, so schwillt die Milz an und auch die Gedärme geraten in Stockung; trinkt man aber zu wenig, so kommt die Wärme der Eingeweide 2um Ubermaß, wodurch die innere Trockenheit zunimmt, deren Folge trokkener Husten, Atemnot, Seitenstechen und sonstige Leiden sind [pp. 25 - 26]. Besonders zu achten ist auf die regelmäßige Entleerung, denn durch die Verschließung der Ableitungskanäle entstehen die Krankheiten der Harnblase, der Nieren, des ganzen Unterleibes und auch der Gallenblase [p. 27]. Überhaupt ist in allen Lebensfunktionen Maß zu halten, denn jede Störung der Elementen-Harmonie führt die verschiedensten Krankheiten herbei. Es treten aber bei jeder Krankheit solche Symptome [mmsj auf, an welchen sofort zu erkennen ist, welches der Elemente der Krankheitserreger war. Diese primären Symptome sind folgende: Ist das Gesicht gelblich, die Zunge trocken, der Mund bitteren Geschmacks und verlangt nach bitteren Speisen, so war die rote Galle der Krankheitserreger; ist das Gesicht schwärzlich, der Mund saueren Geschmacks und verlangt nach Sauerem, so wurde die Krankheit durch die schwarze Galle erregt; ist das Gesicht weißlich-fahl, der Mund salzigen Geschmacks und verlangt nach Salzigem, entsteht viel Speichel im Munde und beherrscht Lässigkeit den ganzen Körper, so ist die Ursache der Krankheit d*s Phlegma; ist aber das Gesicht rötlich, der Mund

Asafs Pathologie.

93

süßen G e s c h m a c k s und verlangt auch nach S ü ß e m , so ist die Ursache

der K r a n k h e i t

Diese

sind

die

im B l u t zu suchen

[pp. t 5 und 38].

augenfälligen S y m p t o m e

normalen Ubergewicht

gelangten E l e m e n t e ,

der zum ab-



nimmt die Symptomenlehre, die B e a c h t u n g

denn

sonst

des Pulsschlages

und die Uroskopie einen weiten R a u m im A s a f - B u c h e ein deren gestörtes Verhältnismaß die Ursache der mannigfaltigsten K r a n k h e i t e n bildet.

N a c h diesem Grundsatze behandelt

Asaf die einzelnen K r a n k h e i t e n ,

deren

logie er sich erst schaffen m u ß t e . Sprachschatz

bot

ihm

wenig

hebräische T e r m i n o -

D e r vorhanden gewesene

Material

zur

entsprechenden

Kennzeichnung und genauen Lokalisierung der K r a n k h e i t e n , oft m u ß er sich mit allgemeinen,

eine ganze K a t e g o r i e von

K r a n k h e i t e n , oder den ganzen Körperteil bezeichnenden A u s drücken begnügen, und m a n c h m a l sogar zur E n t l e h n u n g des griechischen T e r m i n u s seine Zuflucht n e h m e n . E i n rechtes V e r ständnis gewinnen wir nur dann, w e n n wir seine Ausführungen mit den griechischen Quellen vergleichen. E i n e n hinreichenden Einblick in diese "Werkstätte gewährt uns seine — mitunter paraphrastische



Ubersetzung

der Hippokrates'schen

Apho-

rismen. Z u diesem Z w e c k e eignet sich a m besten das dritte K a pitel der Aphorismen, w o die durch die Jahreszeiten, W i n d e und Altersstufen verursachten K r a n k h e i t e n aufgezählt werden. A p h o r . III. 2 0 . Im Frühjahr entstehen folgende K r a n k heiten') :

la>jAavi*a

3 )«iu.«T0i

pufft©; Jtotl 4)x,uviYX«1

jcal

'Jp-e^aY^o^wa x.x.1 t « 541X1

'Jß-itye; /at ^Xeirpai xal ^yXeiy^vs; /.al

10)«.'X(ke;

14)

•reXsiTTat x a l

Asaf Dip'iD'jnsiC13

übersetzt pna"nn( l a

15 J

ipufjuaT« xat

diese

Stelle

nnntpn

xal

6 )ßpaYX ot

xai

vcal

11)s^avd,vi) Melancholie, *) Epilepsie, ') Blutdüsse, 4 ) Halsbräune, 5 ) Schnupfen, •) Heiserkeit, ') Husten, 3

94

Asafs Pathologie. A p h o r . III. 2 Í . I m S o m m e r treten folgende K r a n k h e i t e n "

a u f : 'JuupsToi Puvs^se? x a i xäuuoi x a i xpixxiot iv^stTTOi x a i TSTapfätot, xai

2

jI{astoi x a i

3

,5iáppotat x a i

Jv éXxw-te? x a i

6

7

4

)ó.¡i.íat x a i

b

¡ü>twv 7CÓvot

) a"/i7reSóve; alSoíwv /.ai 'föpoia.

A s a f h a t a n dieser S t e l l e F o l g e n d e s [ p . 2 5 5 ] : m n n nmprK 1 D'j?'on

JC52H "]i^\n( s K'pm( 2 » w n B ^ p n , e> ,i ?8>n n e r u m n t p ' r n

pnc»m(

DTiDt^m nos noisn { ' n t v n ( *

7

¡nevi i j n

rnjiDn p a m d ' ^ b w i i

tt>«im(B

o'ryn

fin^o

j n i r n /mpo '^im - i » 2 n n « nDDDn.

A p h o r . I I I . 2 2 . H e r b s t k r a n k h e i t e n 1 1 ) s i n d : ^irupe-rot ttxpa.Täiot x a i 4

Tc'XävTiTs;

)ffTp«YY 0 u p' a t >

váYXoi *) Vitíligo, l l ) Ausschlag, 1») Grind, i a ) Geschwulst, u ) Gelenkschmerz. — A«af fügt 2u diesen Ausschlagarten noch den SpáxoJV und den Ameisen-Ausschlag hinzu. 0 Aph. III. 21. ') andauerndes Brennfieber und Tertianfieber, ') Erbrechen, s ) Diarrhoe, 4) Augenentzündung, ») Obrenleiden [Asaf hat: Kopfschmerzen], ' ) Mundgeschwüre, 7 ) eitrige Entzündungen der Genitalien [Asaf h a t : eitrige Geschwüre in der Harnblase und in den Hoden und fügt noch den Blasenstein hinzu]. II) Aph. III. 22. Quartanfieber und febres erraticae, 2 ) Milz4 leiden, ») Wassersucht, ) Harnstrenge, 5 ) Ischias, ' ) Asthma [Asaf fügt noch: trockenes Husten hinzu], *) Epilepsie, 8 ) Irrsinn. III) Aph. III. 23. ') Brustfellentzündung, >) Lungenentzündung, *) Husten, 4) Schmerzen im Unterleib, ") in den Seiten, •) in der Brust.

Asafs Pathologie.

95

Aphor. III. 29. Bei Jünglingen entstehen folgende Krankheiten 1 ': ')a'i7.aT0? Treuste;, 2)f&iaiz$, '^ups-roi ö^ee?, 4)s7«ir'X7nj/iat v.a.1 T«XX« voT^jAocTa. Asaf übersetzt [p. 2 5 7 ] : UISRP' A " C M

DIP'OP'K

«IN

nmpi( 3 nn'Si( 2 tn pnS Sivtrn( l

JIBTWI

MAI

C]YR(4

NRJN M M

N®'3'

ilK'p'D'tS. Aphor. III. 30. Bei alten Leuten entstehen außer den bereits erwähnten"): ^Xwppoiai j(p6viat, 2)Su(j£VTepiai, sjätuoppoiSs;. Asaf übersetzt [p. 2 5 7 ] : 'j) Schwindsucht, *) akutes F i e b e r . *) Epilepsie. —

Die latefniiche Übersetzung des Hypokrates gibt hier für

njm

nx IÖ'"ID'

p-int> nnp IBS IX B-BXip ioa IB>K-O ,V.TB> DIX '3

B>xm nx

EMPON. —

R . T o b i j a h aus M e u

sagt in seinem ,T31B ne>J>B 1« FLL&S'Jjn 1BD p. 8 3 b : ^'Tl « i n n N ' J f c S l X

VMIVF Sa ij'SnBn SJJIB> iaa nntpu ypi ix HPKI nnyiw -BS S j w n . ») p. 251: matr w s nx'D'Sxne yjja B'jSBIB,-» B'n'jisBn Sa nnx i x e anmii — p. 263: m s 'jtre THX niatf'i ns'D'SiB linnx» mit — p. 254: n«'D'S"»B »in jSb. — p. 39: [f] IX nx'B'SiB J>J3 3)

p. 266.

Hippokr. A p h o r . V . 7. sTctAri~Tt>'.a übersetzt Asaf mit N S A I j S b Q«

96

Asafs Pathologie.

fcrampf,1) Delirium,2) Irrsinn,®) Gehirnerschütterung*) und Phrenitis. 5 ) Zur Bezeichnung der Augenleiden verwendet Asaf allgemeine Ausdrücke, welche die spezielle Krankheit nicht vermuten lassen; die gebräuchlichsten sind: Dämmerung» Verdunkelung und Schwäche der Augen [pvi3 nciap f]t£>j], unter welchen Ausdrücken vielleicht die verschiedenen Arten von Flecken der Cornea, welche bei Hippokrates mit ¿^W»?, veJ3 B\i3jn B^J?') p. 220: J11X1 T^a8? B^'JJa n w v fniSb. Leukoma ist auch im Syrischen: KHIin = xrya Kim X"lin [Budge I. 603]. 8) p. 223: n'r'ja nrxui xb ib>k ovybi b-'tijbS — p. 98: bsb n^Sa onerjam n'r'ja ix-v *b *ib>x f v i j c n .mpa

Asafs Pathologie.

97

Ausschlag in den Ohren;" 1 ) ob tjnn immer Taubheit bedeutet, ist zweifelhaft, denn p. 261 übersetzt Asaf die xwipwatc (Schwerhörigkeit) des Hippokr. Aph. IV. 28 mit ann. Zu den Nasenleiden gehören Geschwüre und Geschwülste von außen oder von innen, Blutung und wildes Fleisch. 2 ) Krankheiten des Mundes 3 ) sind: übler Geruch, Aussat« und Geschwüre auf Gaumen und Lippen, hohle, faule und wurmige Zähne, zerfressenes Zahnfleisch und geschwollene Zunge. Unter den Krankheiten des Halses und der Kehle werden erwähnt: 4 ) Ausschläge von innen und von außen, Geschwüre, Anschwellung, knotenartige harte Verdichtungen, Heiserkeit und Rauhheit der Kehle. Welche spezielle Geschwüre oder Ausschläge unter pritt> gemeint sind, ist nicht zu ermitteln? Asaf p. 247 übersetzt die Aphor. II. 15; yipuyi, •vofféet r¡ ^újxaira- sv tw rrtùfiaTi èx.-iet?i nrr^S r w i n ">yjji nrrSn pn a n nor:n •JJIDI I-IBI m

pive».

Asafs Pathologie.

99

Eiter, Erkältung verursacht werden, ferner Blutauswurf, 1 ) Husten, 2 ) trockener Husten,') Lygmus, 4 ) Empyeme, 5 ) Phthisis/) Pleuritis7) und Peripleumonia. 8 ) Die Krankheiten der Leber9) entstehen durch Erkältung und Erhitzung, deren Folge Gelbsucht, Verschließung der Adern, Verhärtung, Krämpfe und Ausschläge sind. Die Gelbsucht entsteht, wenn infolge der Leber die mit ihr verbundene Galle erregt wird, die sich über die Leber ergießt und mit dem Blut aus der Leber ins Gesicht hinaufsteigt. 10 ) Es kommt auch vor, daß sich die Leber mit verdorbener Flüssigkeit vollfüllt, welche durch die Haut oberhalb der Leber durchsickert.11) Die Milz ist der Sitz der schwarzen Galle; d i e ') p 123: S'JJBn DT piTtP "D. — p. 131: ¡0 CT p-,TB> '0 ~K'"H p. 288: D'pSipi m kolikartiger Schleimauswurf. ») p. 255: p«'B"3 'riyeri -rc ßvfyiov tussis. ') p. 257: 'vyrn .euprTi; P- 266 und 272 mit ITJt 3X3 übersetzt. p. HO: 1pl3 3K33H bedeutet gleichfalls Pleuritis [stehe PS. 941 : xmp"1 und Budgc I. 225]. «) p. 256: Ip-BOIS^D »in nit^n 3K3. — Budge I. 254: «j>3iji KipnDI Kn»-I3. ') p. J07: n w c ppivi • • im'pSi iran1? tsuobi nssn wbrm nxi npurun nx t c . . . nippn 132:1 . . . mainon m'ryn-i nasn "ocd 1333 ,Tn V pnif-. - p. 264 übersetzt iV.Tepoi (Apn. IV. 62) — Gelfcsucht - mit ppv. p. 78: Dipn-Bp"« IxTspao?. '•) p. 47: 133,-1 hy ™jiDtfi7 pBm K^D-ni nssn m ,- io mann u r m tm.i 'je hy sp.i cna S» i3=n ,B nt?j>i? ppn 'JSS imo f e n TK . . . j'PT^ D-mn HKID "jBrv niei. ") p. 276: finc1? T3D.T |0 B-D- ".K5M B'Jh B'B H33 «"jC HPK D*1K 1 nss ? ^jjöb -irx cnpn.

100

Asafs Pathologie.

s c h w a t z e G a l l e ist e i g e n t l i c h g a r k e i n K ö r p e r , s o n d e r n n u r P n e a m a , 1 ) aber wenn sie erregt wird, da wirkt sie verheerend im Körper, wie ein Erdbeben, welches alles erschüttert, was aut der Erde ist; alles, was sich auf dem Körper und im Innern befindet, wird erschüttert, wenn die schwarze Galle vorherrscht, und es entstehen alle Arten von Krankheiten. Die Hauptrolle spielt aber bei Entstehung dieser Krankheiten das Blut, denn es führt die schwarze Galle im ganzen Körper herum. Durch die Erkrankung der Milz kann sie anschwellen, und der Auswurf von oben oder auch von unten hat schwärzliche Farbe. 2 ) Die Krankheiten des Bauches offenbaren sich in Schmerzen, 3 ) in Anschwellung des Bauches infolge der verschlossenen Winde, 4 ) oder als Folge von Ansammlung böser Flüssigkeiten5) [hydrops], in Schmerzen des Kolon-Darmes, 6 ) in Diarrhoe, 7 ) Lienterie,8) Dysenterie 9 ) und Hämorrhoiden; >) p. 2 i : n n r y a n n x\-i n n m p n n m n n ^ r j n 1 ? " p i ^ x i narr . • • im p - j n n S kv; 13 p x n n s t r j r o n e>jna sjiaa n u m S «in s i n "O m n n*?»cn i r n nbxn ornSnn t r m i om'jn - r a a n r.ojt . . . j p n San - p i a n *) p. 109: vniB'Ji v a m a a i v y » ' j i n ö i — p. 260: K-p'ip e i s hs an« "hbb> nxiDS «'p 1 -upk m . . . n n » •pbvi rinne m nne> •Winnen. 3 ) p. 2 5 4 : D'jmn «Tina jisan a « a 4 ) p . n o : ¡ e a a r i n o u n m n n . - p . 247: u u a neannb ljvnnx ») p. 259: n-p-Binnm xratt1? u o a - p n a o - y m r a n r p \ - p. 7 2 : [lp-Bi-WX üSpWTCtltöv [sc, Tcado?]. Galenus, De Defioit. 279 sagt: üSpwiJ/ quum corpus totum intumuit oedemate atque humore. 6 ) p. 67: Dibip Kipan ijioa m m a x a . — p. >57: ai^ip «in nnaox — siehe oben p. 56. — Galenus De Definit. 272 sagt: xcü^l/.Yi est iffectio coli intestinl. Uber die layoupix des Kolon siehe oben p. 58. ' ) Aphor. III. 25 und V I . J5 Stappoiai übersetzt Asaf p. 256: [Ban "p^ria d . t i j b r x lbn^i und p. 272: r y o "]iyn n'rn n r » . 8 ) Aphor. V I . 1 XeiSVTSpix übersetzt Asaf p. 271: VJTD 'ZHD' CS •) p . 158: n S ' T B J ' D ' l . — Sonst gebraucht Asaf überall, w o Hippofcrates SudEVTSpia sagt (Aph. I V . 24. V I . 43. 48. VII. 5) immer den Ausdruck D'Yno [pp. 260. 273. 275]. O b er jedoch überall unter CrnnB Dysenterie versteht, und nicht auch die Hämorrhoiden, ist zweifelhaft. Im Syrischen bedeutet NIlHB Hämorrhoiden und auch Tenesmus ( P S . 1456), und Asaf gebraucht es auch in diesem Sinne.

Asafs Pathologie.

JOI

letztere entstehe» im Mastdarm yon innen oder von außen, sind wie schwarze Beeren, aus welchen Blut fließt, diese werden die weiblichen genannt, aber es gibt auch harte und feste. 1 ) Unter den Darmkrankheiten sind die Würmer 8 ) zu erwähnen, welche besonders bei kleinen Kindern gefährlich sind; die Würmer in den Gedärmen entstehen zumeist infolge von Uberbürdung des Magens durch Fäulnis der Speisen 5 3 ) es gibt Würmer, welche breit, weiß und klein sind, ferner solche, die eine Spanne groß und rund sind, aber auch solche, welche dünn sind, wie das Haar; die großen verursachen große Schmer:en, Fieber und Gilbsucht. 4 ) Die Nierenkrankheiten entstehen durch übermäßige Kälte des Phlegma, welches in der rechten Niere mit der von der Leber kommenden roten Galle und in der linken mit der von der Milz kommenden schwarzen Galle in Berührung tritt, diese infolge seiner übermäßigen Kälte gerinnen läßt, wodurch sie sich zu Steinen verdichten und in den Nieren große Schmerzen verursachen; wenn dieses kalte Phlegma von den Nieren zum Os sacrum und von dort in die Harnblase zieht, so läßt es dort die schwarze Galle gerinnen, die infolge der großen Hitze der roten Galle zu hartem T o n trocknet und den Urinabfluß \ erschließt 6 ) Außer den Nieren1)

p. 179: jvapj =nai =-iat ano xr-jinniia a\>n:n n^nnton -jinDit pnaa lnast-p cna en rraa incsMP ono rwp enoi rj> baa c t niD-BD p. 231: riB'Bon nmne> a^ajy IB3 pinoi rraa nvjinnna nina^n oninsn rv.TBii nipp ohb »"l mapan an an. 2 ) p. U6: oinVn nx rraon anxn 'yea pitfn p » n ian by nxnan rix -¡Bini anxn an nx pacioom ¡tsaa axa nuo-.i a^iBani a^pj^n ppr1». ») p. 70: by penir yaicn by ^aian 'raixn aiia i\-p aa'.i -a riySira f w i tr«a,|i aipn. «) P . 70. 5) p. 50: h'o [ata nrrbn rnp 'JBO anxa nuns nr'jan nman ntai ana ranyjia nmp ptina nn^n . . . nrban Sx d i t m nman •nxi aixsan «u 1 nj>e> nnxa pxS n-nnir ny nrrS bv nmpa nxcpu DB>BI naty- -¡in bx ni^an [a nm'jn xian iwtt e n . . a'san1? iii^an fne\n »5£IB nyz oniei p x B"B>J>AI B'XBPIA an T B . . . jvnici?B>1? n w jvniBbwsi nvjaa xn"» pxn ni-iSin "¡b nti.

102

Asafs Pathologie.

und Blasensteinen 1 ) und der Dysurie 2 ) weist auf Erkrankung der Nieren und der Blase die abnorme Farbe des Urins hin, wenn trüber Bodensatz, Blut, Eiter oder dünne rötliche Fasern darin enthalten sind.®) Von den Krankheiten der männlichen Genitalien ist die Zerdrückung" der Hoden und die Anschwellung des Hodensackes erwähnt? 4 ) Ausschläge im Inneren des Schamteiles kommen sowohl bei Männern als auch bei Frauen vor. 6 ) Frauenleiden") sind: Schmerzen im Uterus, 7 ) unregelmäßige Menstruation, 8 ) Abortus, 9 ) Absterben des Foetus, 1 ") Dammbruch 11 ) und wenn die Milch der Brüste abnimmt. 12 ) Schmerzhafte Knoten in den Gliedern und Gelenken entstehen infolge der Kälte und Gerinnung?") Schmerz und Zittern in den Füßen und Sprunggelenken ist die Podagra, 1 4 ) Schmerzen in der Spannader, im Hüftbecken und in den Hüften ist Ischias, 1 s ) die Schmerzen und Knoten in den Armen und Unterschenkeln sind Arthritis. 16 ) ') p. J49: \nwri -ij>3 fluien faso rn^an ) Aphor. VI. 36. Suuouoia überseUt Asaf p. 273: »n niiyj HPK fvupnSD v^n. s ) p. 265: x^jid '.s dt n nvr hpx ¡ r » — wenoi -iöhpd |ne> |n»3 H1DB "IJNP3 pT HP3 HX1Ö 13 ."IVT ICK [JHP 1». 4) siehe oben p. 30. ») p. 130: d'pjx bei e r j bv riv-ijn m n s . t . t p pne\ «) p. 120: onrn wSnn. ') p. 166: E'twn 'cm 3K3. 8) p. 174: nnTj "Di natj»e> niPK. 9) p. 120: nip«n S-en ck. '•) p. 120: |B33 "IV niDi OK. ") p. 120: -j^n ksid y-ipM naa ibn HP». p. 174: r r n abn jnw e«. '») p. 75: niepi mpn nnu« ins 1 « ^33 nipp>. — p. 157: 3»3 mosyn nnijKi anaiKn. u ) p. 118: x i n i s «ipJH o^jin 3X3i c^iDipm o-^m ijjd. — p. 6 i : k u t d «inip c m i ipo 15) p. 117: D'SITHI D^ü'pni V31K3D *J"S ^Sl ¡HPJ"! TJ 1JJ5J. — p. 274: überiettt Asaf Aphor. VI. 59 Is^ia? mit VS'rn 3K31 1OT. >•) p. 1*4: Dip'B-tii« »ip:n yn-n nnuxi D'pupm m p. 207: X-iniD |ö i n « pD Hin Dip^BIX 3K3. — Auch Galenus sagt, De Remedils I. 16: Ischias, Podagra und Arthritis sind morbi ejusdem generis. s

Asaf s Pathologie.

503

Das Fieber, welches bei alten Leuten weniger heftig ist, als bei jungen, denn bei den Alten ist die Kälte des Phlegma immer mehr vorherrschend, hingegen bei den Jungen hat die Hitze des Blutes und der roten Galle die Obermacht, 1 ) — hat mehrere Arten: es gibt Hitzfieber, 2 ) Schüttelfrost, 3 ) akutes Fieber, 4 ) anhaltendes Fieber 5 ) und Wechselfieber? 6 ) um das Fieber recht beurteilen zu können, soll man immer den Pulsschlag prüfen.7) Zur Bezeichnung der verschiedenartigen Geschwüre und Hautausschläge stehen unserem Asaf mannigfaltige Ausdrücke zur Verfügung, in deren Verwendung er aber verlegen gewesen zu sein scheint; denn einerseits häuft er ohne nähere Begründung die Ausdrücke 8 ) und andererseits hält er auffallenderweise an einem Ausdruck fest. Dieses Wort ist pne*, welches aus dem Syrischen Geschwür] entlehnt ist. Wenn das pne> noch frisch ist und sich erst ausbildet, da schmerzt es und tritt auch Fieber mit auf, wenn es aber schon voll mit Eiter ist, da läßt das Fieber nach.*) Das pnr? kann den ganzen Körper bedecken, 1 ") oder es befindet sich nur an einzelnen ») p . 2 5 4 . - ' T n : n ncDixn

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104

Aiafs Pathologie.

Körperteilen: auf dem Kopfe, 1 ) in der Leber und Lunge, 3 ) auf den Schenkeln und Knieen, 3 ) in der Harnblase,4) im Uterus; 5 ) ein böses, fleischfressendes pnir ist der Polyp, 6 ) das große pne» ist der Görtelausschlag [Drakon],7) und ein tätliche* pn» ist das (?) ptrpui K^a.8) An einigen Stellen jedoch, wo eine Vergleichung mit den griechischen Quellen möglich ist, kann man das pntP genau bestimmen; pp, 266 und 272 übersetzt Asaf Aphor. IV. 81 und VI. 8 eXxwffi; mit pmr; p. 269 ist Aphor. V. 43 epuscirsXa; mit pntP übersetzt; p. 265 wird Aphor. IV. 77 scabies (^wpi«) mit pnts> wiedergegeben. Ein anderer allgemein angewendeter Ausdruck ist njnji, welches Wort, mit paiTJ näher erklärt, die Lepra bezeichnet, wobei Asaf doch auch das pniP nicht fahren läßt. 9 ) Unbestimmt ist, was Asaf unter „großem Geschwür auf dem Rücken, oder am Halse, oder zwischen den Schultern" 1 ") gemeint, nachdem er mit diesen Worten Aphor. VI. 38 übersetzen wollte, wo von xpuTt-coi xapxivoi (occulten Carcinomen) die Rede ist. Alle diese Krankheiten wurzeln in der gestörten Harmonie der Grundelemente, welche außer den diätetischen Einflüssen besonders von der Beachtung atmosphärischer Bedingungen abhängt. Die atmosphärischen Bedingungen und die verschiedenartigen Naturerscheinungen in den einzelnen Monaten erfordern je nach der Jahreszeit verschiedene Ernährung und be') p. 163: px-d n\TP pntP. p. 168: rHrY^ 1333 ,T.Ttt> pnB>. s) p. 227: D"3"131 D"piB>3 riD'SM JHH pn». *) p. 222: rvnic'jB's n\TB> pner. p. 265: .jnen mpos pnc. «) p. 269: pntr nenn "pns nett-' ib>k nti>x •) p. 141: dib^ib »in *53i«jn yin prur. — p. 288: jnn pnwn [it1 pwSai '.DiBi ib'jid ¡opJi 'nn n« Ssk®? a'nnn^ bannon xrjB'.pic. 7) . 255: rurron jvjaro pp-n «npjn Snan pnm. P 8) p. 215: «"jpD'« ¡opji psrp-iri k^d «npjT xreon pne>. •) p. 117: D'soan j)-i- pnr oioi D'DTn ny-is •'jijj. 10) p. 273: IX 11K1S3 1» nB>3 JIM15 nSHJ HTlCp lb .THn IIP* VBTI3 OB» pa. s)

Asafs Pathologie.

(05

stimmen eine besondere Auswahl der Heilmittel. Hierüber ist Folgendes zu beachten [pp. 71—94]: 1. Im Monate T i § r i [September], wo die Tage elf Stunden und die Nächte dreizehn Stunden lang dauern, findet ein Wechsel der Windströmungen statt, da ist ratsam A l l i u m P o r r u m [d'TP'^] und A l l i u m C e p a { n ' ^ 2 ] z u essen und sich von B r a s s i c a o l e r a c e a [2113] zu enthalten; ferner ist es ratsam, besonders denen, die zum Frösteln neigen, durch Abkochung der C l e m a t i s [pps^VD1) 3 «in toa^n], von jedem ') Aach Galen (De Définit. Med. 242) versteht unter Tapy.XuTi; die gäneüche Lähmung: TrapxXuffiç StfTi ivado? ß'XaTTTOV T7|V TCpoaips-

TMMyv xivYl c m , B D l i J entstanden und DlTDl^K, das nach P S . 201 auch in der Form POI^K vorkommt, ist das bei Diosk. I V . 178 beschriebene ÄXUTCOV ( G l o b u l a r i a A l y p u m ) , dessen Heilwirkung ist, die schwarte Galle nach unten tu purgieren. ») p. 80: prnipi 1 » «in piron e n e n B>YIB>. 4

no

Asafs Pathologie.

zwei M a ß H e l l e b o r u s oder 1 ) S a p o n a r i a o f f i c i n a l i s , zwei Maß B a m b u s a a r u n d i n a c e a , 2 ) und zwei M a ß vom Saft des P e g a n t i m h a r m a l a 3 ) (Ruta graveolens), das alles soll gut gestoßen mit heißem Honig gemischt werden und davon gebe man dem Kranken je ein Maß. 6. Im Monat A d a r [Februar], dessen T a g e und Nächte gleich sind, tut man gut, wenn man allerlei Mittel einnimmt, um die Gedärme zu waschen und den Uberfluß an Blut zu vermindern; man soll sich auch des Coitus mäßig enthalten und lasse sich im Bade mit Würzsalben massieren. 7. Im Monat N i s a n [März], dessen T a g e dreizehn Stunden und die Nächte elf Stunden dauern, hüte man sich, aus der Erde gezogene frische Kräuter zu essen, denn diese bringen den Schleim und das Blut in Erregung, wodurch in der Kehle knotenartige Entzündung entsteht; in diesem Falle gebe man dem Kranken die Thortos 4 ) [crüvn sc. Theodoretos] genannte Medizin. Kommt aber im Kranken die schwarze Galle zur Vorherrschaft, dann wende man folgende Medizin an: man nehme zehn Maß E p i t h i m u m , drei Maß H e l i l e g u m , 6 ) •) Asaf sagt hier: p T i n r c x Kin C'BJiDn BMUip, weiter aber spricht er unter No. 78 und 94 besonders vom Helleborus und von der Saponaria ((TTpoüiHo'v); beide sind schleimlösende Mittel und werden gegen Lungenleiden empfohlen, 2 ) Ytt>32B Tabasirum, N o . J 2 6 3 ) ; Budge II. J80 sugar; Leonis II. 748 sagt: eine Masse an, Tabaschir d.

Concretion de Bambou (Steinschneider, Heilm. und Glossar: VB\>OB = TIP33B bambusa an den Knoten des Bambusrohres setzt sich h. Milchsaft genannt.

3 ) fUJ'B «in e y e , p. 9J sagt A s a f : KB11 mty«vov; L ö w , A P f . 870. Pf. bei Raschi I J 6 .

pj'B Diosfc. I I I . 46

4 ) p. 194 erwähnt: DIB^HIKT nr)B>D womit die hier p. 81 genannte b n j n DlBUfl !Op:n nnB>D wohl identisch ist; Avicennas Kanon V . 2. 7 teilt auch die Bestandteile des großen Theodorifcon m i t ; "jnan pp'HH'WB pB^SI n i B i n x n Aloe, Agaricum album, Crocus sativus, Acorum, Pistacia Lentiscus, Balsamum, Euphorbium, Piper longum, album et nigrum, Gentiana, Juncus odoratus, Costus, Teucrium lucidum, Epithimum, Cassia, Scammonium und Spica Nardi. 5 ) p. 8 1 : pjbaiYD »in D^p^^n pjpoßaXxvoi;; L o w , A P f . 69, J 2 9 ; Steinschneider, Heilm. N o . 1997; Abus Salt 28 IBS1?!« J ^ S n « : ljbiaVD JI-IB'S Myrobal. citrini.

Asafs Pathologie.

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drei Maß B e Ii l e g um, 1 ) drei Maß A m i l e g u m , 8 ) drei M a ß T u r b i d , fünf Maß C a s s i a f i s t u l a , 3 ) ein Maß Polypodium vulgare/) zwanzig T r a u b e n k e r n e und ein halbes Maß A g a r i c u m, alles soll gut gestoßen und in fünf Becher Wasser so lange gekocht werden, bis es zu einem Becher einkocht, dann gieße man das Wasser in ein reines Gefäß ab, die gekochten Wurzeln aber drücke man durch ein Gewebe gut aus, in diesen Saft gebe man noch ein viertel Maß A g a r i c u m und ebensoviel S c a m m o n i u m , das gebe man gewärmt dem Kranken, denn das ist das allerbeste Mittel gegen die schwarie Galle. Wenn aber die Krankheit eine Folge der roten Galle ist, so verabreiche man in diesem Monat das py-typx6) genannte Medikament, oder das Stomachikon, B ) oder das priora [?] Wenn jedoch die Ursache der Krankheit der Schleim, oder die kalten Winde (Pneuma) sind, welche in den Lenden und in den Quellen des Urins ') jS' 1 ?! — Low, APf. 130. Terminalia Bellaria; Avicennas Kanon II. 95: f r 1 ; ' : ¡-B^r. J ^ S : ; Abus Salt 40. i ^ z : cp-TTr -¡s:iTa Myrobal. bellarica; Leunis II. 465. Belerischer und gelber Myrobalanenbaum. 3) J^DX APf. 130. Phylantus Emblica, Myrobalani Eir.biki; Kanon II. 14: r j n 'ryi an XIN ' I I . T - N J N ^J? yatars . • . " J S I S T D P O ^ J ' - E X "ip Diese eine Stelle haken wir im Kanon gefunden, wo der Name 'Y.V." erwähnt wird; s, oben p. i5. 3. 3) l;B>"r'0 persisches Wort; p. 229 kommt es in der Form "13DS vor; Steinschneider, Heilen. No. '/83; "CJB> "IK"3 Cafcarbare, Gha>axambr, Cassia fistula; Abus Salt 2: irJB> "1N"3 — xVbB'D ~X'B>p; Läw, APf. 349: -jla.pirxjjt.ßsp, Cassia, Rinde einer Form von Cinnamomum Zeylanicum{ Kanon II. c86: N^WD x'tfxp p B ^ i : ; « ' "IK'3. *) ¡IK'TcVD. 5) Nach dem Kanon V. 8. 43 ist das pj'trpx eine Pastille [m'JJ pj'HVpX pjTTP'rX], die gegen Hitzfiefcer angewendet wird und aus folgenden Ingredienzien besteht; rote Rose, Spica Nardi, Crocus sativus, Glycyrrhiza. Agaricum, Körner des Cucumis sativus und Gummi arabicu.n. 6) pp'30'BD'X TTOjjLaytV-OV wurde bei den Griechen — sehr verschiedenartig zusammengestellt — ;.ls Purgiermittel angewendet; Kanon V, 9, 20 gibt folgende BestsndteMe an: Myrobalan, indisches Salz, Absinthium, Agaricum Scammonium, Anisum, Apium und Epithimum und bemerkt: VyiD X I S s X O H C1XE1 N2D'BS'X,~I "pinD pp'SDIBS'X " J ' J P[i3n Sao D'inion •"ntdi e'jiani o'itnrn D-p:oi 'riraSi lisbi fODiBit'N". 4*

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Asafs Pathologie.

vorherrschen und die Kanäle durch den Schleim, oder durch Sand und kleine Steine verstopft werden, so verabreiche man in diesem Monat das ßiiffowx-Medikament [xtPiP'a nrirc] welches aus folgenden Mitteln bereitet wird: man nehme vier M a ß P e g a n u m H a r m a l a [ s j w a ] , dann je ein M a ß Opopanax, Sagapenuum, Bdellium, Ammoniakum, Sarcocolla,1) A l o e und A n t i r r h i n u m , 2 ) das alles soll gut gestoßen mit heißem Honig gemischt werden, und man gebe davon dem Kranken je ein M a ß in warmem Wasser. Wenn aber im Herzen die Schmerzen auftreten, so gebe man das Anacardion 3 ) genannte Medikament. 8. Im Monat I j j a r [April], dessen T a g e vierzehn und die Nächte zehn Stunden dauern, hüte man sich, Kopf- und Kniestücke der T i e r e und frische oder getrocknete Fische zu essen, denn diese verursachen den Schleim, wodurch Mattigkeit des Körpers und die meisten Augenleiden entstehen; indem nämlich in diesem Monat die beginnende Herrschaft des Blutes gegen den sich verbreitenden Schleim wirkt und ihn in den Kopf hinaufdrängt, legt er sich störend auf die Sehorgane. Deshalb ist auch in diesem Monat nicht ratsam, sauere Speisen, auch C y d o n i a v u l g a r i s [o'^iCD's] und l ) p. 8 2 : p'ripipiD Diosfc. III. 8 9 : cxp/OXoXXa ist die T r ä n e eines in Persien wachsenden Baumes. Marcellus Empiricus [Mayer, I I . p. 314] sagt: Herbä, quam Graeci Sarcocollam, nos Argemoniam appellamus, Budge II. p. 6 4 : Persian gum. — p. 232 gibt Asaf die Gleichung: n n t J K [iblplpiQ Kin ; es ist dir arabische Name für Sarcocolla. Steinschneider, Heilm. N o . 189. Abus Salt 15: r i l i J K ist mit W B J , 3 , , i , n erklärt. Auch Kanon II. 9 hat: «SipKpTD J'B'jai n n t J X . ') p. 82. D , ; i x , " l , n : , x Diosfc. I V . 131. dcvrippivov Antirrhtnum Orontlum; Plinius X X V . 10 ( 8 0 ) : Antlrrinum vocatur, sive anarrium, ihre (ychnis agris. ») p. 82. p t r v p J X nriWD ist aus p m p J K verschrieben; das Mittel war die Abkochung des Semecarpus Anacardium, oder eine Mischung, deren Hauptbestandteil das Anacardium gebildet h a t ; p. 194 sagt Asaf: [ v n p j * Hin n n S a d. i. das arabische I H x S n ; es wurde gegen Herzand Magenleiden verwendet (Budge I I . 349), vorzüglich aber zur Stärkung des Gedächtnisses; siehe Goldziher, Mohammedanischer Aberglaube über Gedächtniskraft und Vergeßlichkeit (Berliner-Festschrift J903) p. J 4 0 ; Steinschneider, Misiellen ( M G W J . J898) p. 364. — Kanon V . 1. 41 :

m S a n ano « i m 'TIBWK.

Asifs Pathologie.

P u n i c a g r a n a t u m [pan] nicht, zu essen, denn auch diese drücken das Blut nieder und erregen den Schleim- Daher sind in diesem Monat das Purgiermittel pj'irpK 1 ) und leichte warme (erwärmende) Speisen zu empfehlen. Wenn aber in diesem Monat die rote Galle überhand nimmt, so trocknet das Gehirn aus, dessen Folge dann eine Art Verrücktheit ist, und man fühlt am ganzen Körper ein Brennen wie von Brennesseln, als wenn Ameisen an der Haut herumlaufen würden, es schmerzt die Leber und der Obermagen, Geschwüre entstehen in der Kehle, der Mund trocknet aus, eitrige Blasen entstehen auf der Zunge, und da pflegen auch heftige Kopfschmerzen und Nasenblutungen aufzutreten \ werden diese Symptome bemerkt, so verwende man folgende» Mittel: E u p h o r b i u m , Samen der E r u c a s a t i v a , Samen des A p i u m je ein Maß, und C r o c u s s a t i v u s ein halbes Maß soll gestoßen in Wasser aufgekocht, auf den Körper gestrichen werden; wenn aber die Pupille der Augen und die Fußsohlen safrangelb sind, wodurch eben bewiesen ist, daß die Krankheit durch die rote Galle erregt wurde, so verwende man folgendes Mittel: C r o c u s sa ti v u s - W u r z e l , H o r d e u m - M e h 1 und G l y c y r r h i z a - W u r z e 1 sollen in Eiweiß und Butter gekocht auf den Körper gestrichen werden. Entsteht aber in diesem Monat eine Krankheit bloß durch die Erregung des Blutes, dessen Anzeichen ist, daß das Gesicht rot, heiß und trocken ist und man die Augen kaum zu öffnen vermag, so soll man an den beiden Schläfen den Schröpfkopf ansetzen und folgendes Medikament verabreichen: man nehme S a n t a l u m a l b u m Sias], M y r r h a , C r o c u s s a t iv us, Saft des S a c c h ar u m o f f i c i n a l e 2 ) T r a u b e n k ö r n e r , F o e n i c u l u m c a p i l l a c e u m a ) je ein Maß gut gestoßen und im Saft des S o l a n u m n i g r u m 4 ) gemischt gebe man davon des Morgens je ein Maß in Honig und warmem Wasser dem Kranken. ') siehe oben p. J J I , Note 5.

') pinon njp |o 'itryn -av. 3 ) p. 86: lrcxia^D sin -idip ni» pw'js Kipjn d^dip jnt. 4 ) pSsnrD'K ^virn nary.

Asafs Pathologie. 9- Im Monat S i w a n [Mai], dessen T a g e fünfzehn Stunden und die Nächte neun Stunden dauern, enthalte man sich des Badens, des Coitus und der erwärmenden Speisen, denn in diesem Monat beginnt die warme Jahreszeit und infolge innerer Erregung tritt akutes Fieber auf; ist das der Fall, so gebe man dem Kranken das Krvos n";*!1) (?) genannte Medikament. Wenn aber das Fieber stärker wird, heftiger Durst auftritt und Gaumen und Kehle austrocknen, dann gebe man folgendes Medikament: M y r o b a l a n u m - ) und F o e n i c u l u m c a p i l l a c e u m s ) je ein Maß, Saft des S a c c h a r u m a l b u m 4 ) zwei Maß, mit S e s a m ö l gemischt und in kaltem Wasser verabfolgt. Wenn aber infolge des Fiebers der Körper mit Ausschlag bedeckt ist, so nehme man Wurzel des C h e l i d o n i u m m a j u s , 5 ) H o r d e u m - M e h l und aus Blei gewonnenes P s i m y t h i u m s ) je eine H a n d voll, mische sie und bestreiche damit den Körper. 10. Im Monat T a m m u z [JuniJ, dessen T a g e vierzehn Stunden und die Nächte zehn Stunden dauern, erstarkt auf der Erde die Hitze und die Trockenheit des Körpers nimmt zu? da esse man feuchte und kühlende Speisen, Raphanus sativus und Frucht der Poenix dactylifera, trinke viel kaltes Wasser, enthalte sich von Wein und vielen Bädern, auch vom Coitus, damit die Wärmeerregung den Körper nicht abschwäche und ihn zu allerlei Krankheiten zugänglich mache. 11. Im Monat A b [Juli], dessen T a g e dreizehn Stunden und die Nächte elf Stunden dauern, enthalte man sich von Brassica oleracea, Raphanus sativus, Allium porrum und *) !«V"i;3 xvm mx tlB>^3 ¡npj.T nniPD. ES ist vielleicht eine Mischung, deren Hauptbestandteil Sulfur ist; KJVISS [Gittin 86 a] = JV"1B!; Kanon II. 2. 3'44: "liDSltT pB^Sl r n s 3 . ') p S n v o «in D'p'rSn. ») p. 87: p-imo «in c-ibc.

') pinon ,-jpn fO 'itPJH "I31D, oben ist Statt nsic und das ist weder die Abkochung noch ein Extrakt des Zuckerrohres, sondern dessen Gummi; Plinius XII. 8 (17) sagt: Saccaron est mel in harundinibus collectum, cummium modo candidum, dentibus fragile. 5 ) irjHl^V K1,1B> D13"I3 BniB>. 6 ) p. 87: rPD'Ji hv pJVDD'D'K Diosk. V. 88. vn ( p ' - v B T h e r i a k ) ,

Diann

oder

welches in zahllosen

Zusammensetzungen gegen Vergiftung empfohlen wurde. Als wohlbekannt

vorausgesetztes

Pflaster

w i r d d a s pp'^iBDiCK 8 ) (ixos-oXr/.iv) Die einfachen Heilmittel nische.

£(A7uX« - ' n a jnip ¡".n n v a n c e n í ¡n" piirba x n p : n jax l a a a n a xxv b n a ' b a a a n n r EX n j » b a a ji-ane. ll ) p. 7 9 : Hin n^B indisches, p. 7 9 : JVBHD n b a sodomitisches und p . 166: a x n : n n b a Steinsalz. Diosfc. V . 125. " ) p . 159: Diosfc. V . 142 gegen Augenleiden. Pyrit-Marfcasit. H A . 1853. P S . 1946. Steinschneider, Die fremdsprachlichen Elemente im N e u hebräischen (Prag 1845) p . 15. " ) p. 9 9 : j i K ^ n o o - B Kin n s : ¡ai? Diosfc. I. 101. Abus Salt 2 2 6 : B S :

=

B I X ^ H B ' S .

" ) p . 199: a m x p x Su; jipx";iBX n»P 3 ) (Elfenbein) und Exkremente von Tauben und Schwalben.*) Alle diese organischen und anorganischen Mittel sind als Ingredienzien jener zusammengesetzten Medikamente erwähnt, welche in zahlloser Menge dem Asaf-Buch als Anhang angegliedert sind. Systematisch behandelt Asaf die Heilmittel aus dem Pflanzenreiche [pp. 120—170], welche Behandlung wir im Folgenden wiedergeben: 4 ) 1. Die I r i s 5 ) (ipt?); siehe oben I. Teil p. 50. 2. Das A k o r o n 6 ) (öcxopov), d e s s e n W u r z e l d e n W u r z e l n d e r I r i s , die Blätter aber denen des SchilfRohres gleichen, sind aber nicht so lang, d i e W u r z e l i s t w o h l r i e c h e n d , seine K r a f t neigt d e r W ä r m e und T r o c k e n h e i t z u , seine Kraft ist so stark, wie die von N r . t ; e s n ü t z t g e g e n D y s u r i e , wenn davon eine Unzie in drei Bechern Wasser so lange gekocht wird, bis es zu einem Becher sich einkocht, so löst es den Urinfluß; eine Drachme oder Schekel davon h e i l t S c h m e r z e n i n d e r S e i t e , d e r B r u s t , d e r L e b er, der M i l z u n d a l l e s on s t i g e n S c h m e r z e n , w e l c h e i m I n n e r n d e s L e i b e s a u f t r e t e n ; es nützt auch gegen Herzbeklemmung und Atembeschwerde, gegen ,!

') pp. 214. 220. Kanon II. 393: xin ix rta-rBen pa^ai war. ) p. 206 gegen Herzklopfen. Diosk. II. 61 empfiehlt oSovt« s>i.oö[i.ov) i s t w a r m t r o c k e n , wie das Akorum, aber zarter; stätkt den Bauch, a u f d i e S t i r n g e b u n d e n s t i l l t es d e n S c h m e r z , aufgebunden erweicht es G e s c h w ü r e , nützt g e g e n S k o r p i o n s t i c h und ist auch g e g e n Augenl e i d e n u n d S c h m e r z e n in d e n G e d ä r m e n g u t . M i t R o s i n e n g e m i s c h t auf den B a u c h g e b u n d e n stillt e s d i e S c h m e r z e n , und auf die Gebärmutter gebunden heilt es deren Leiden. In Wein bis zum Drittel e i n g e k o c h t g e t r u n k e n h e i l t es S c h m e r z e n der L e b e r , d e r N i e r e n und die P o d a g r a . J 3 . Der K o s t u s 2 ) (xosto;), von dessen Arten der weiße, leichte und angenehm riechende der b e s t e ist, im G e g e n s a t z z u m schwarzen und s c h w e r e n , d e r n i c h t gut ist, ist h a r n t r e i b e n d , f ö r d e r t d i e M e n s t r u a t i o n und heilt Entzündung der inneren Schamteile der Frauen und Männer; er nützt auch gegen Schlangenbiß, wenn man zwei und ein Drittel Drachme davon trinkt; gegen Nabel- und Brustschmerzen trinke man eine Drachme in W e i n ; besonders nützt es, wenn man etwas Absinth dazugibt; m i t H o n i g u n d W e i n r e i z t er z u m C o i t u s a n ; t ö t e t alle W ü r m e r in den G e d ä r m e n ; in O l g e k o c h t u n d a u f d e n K ö r p e r gestrichen i s t er g u t g e g e n S c h ü t t e l f r o s t u n d H i t z f i e b e r , gegen L ä h m u n g e n und p a r a l y t i s c h e Anfälle; p. 129: jlölöN Jiwb m p i n Kaan. — Das Amomum läßt sich heute nicht mehr identifizieren; Betendes sagt p. 40: M es ist nur noch dem Namen nach bekannt, da schon im Mittelalter dasselbe aus dem Handel verschwunden w a r " ; auch Haja Gaon und Maimuni -wußten nichts Bestimmtes über das Amomum. A P f . 169. l ) p. 130: I i r b t n p ' p Bltnp. — Das Wort kommt bei Asaf in verschiedenen Formen vor; B C p - JIBCip — DIDDlp — 1 EU'p — — [lEBHp. — Diosk. I, 16. — A P f . 358. Costus speciosus.

Asafs Therapie.

S o n n en b r a n d f 1 e c k e n 1 ) a m G e s i c h t w e r d e n v o l l k o m m e n g e h e i l t , w e n n das G e s i c h t mit H o n i g b e s t r i c h e n und d a n n mit d i e s e m f e i n g e s t o ß e n e n K r a u t bestreut wird. 14. Das A n d r o p o g o n S c h o e n a n t u m 2 ) (c^otvo;, ir^oivocvöo;), welches dem Gerstenhalm gleicht und in der Wüste wächst, hat mittelmäßig erwärmende Kraft; t r e i b t den Urin, f ö r d e r t d i e M e n s t r u a t i o n , f u h r t d i e W i n d e ab, v e r u r s a c h t K o p f s c h m e r z e n ; nützt denen, die aus der L e b e r o d e r der L u n g e B l u t a u s w e r f e n , d i e an der L e b e r , L u n g e , M i l z u n d b e s o n d e r s d e n e n , d i e a n d e n N i e r e n l e i d e n , denn es zertrümmert den Stein; es nüt2t auch g e g e n W a s s e r s u c h t und heftiges Herzklopfen; in welch letzterem Falle n e h m e m a n eine D r a c h m e mit e b e n s o v i e l P i p e r g e m i s c h t und in Wasser oder Wein aufgekocht; fein gestoßen und aufgestreut heilt es böse Geschwüre, und ist auch ein gutes Mittel für Haarwuchs, wenn es in Essig gekocht auf den Kopf gestrichen wird. 15. Der C a l a m u s a r o m a t i c u s 3 ) (xx^x^o; äpcojiaTixdi) i s t m ä ß i g w a r m , t r e i b t e b e n f a l l s d e n H a r n , w e n n es m i t A p i u m - S a m e n g e m i s c h t in Wasser bis zum Drittel e i n g e k o c h t g e t r u n k e n w i r d ; auf solche W e i s e n ü t z t er a u c h g e g e n N i e r e n l e i d e n , g e g e n W a s s e r s u c h t , D y s u r i e und g e g e n A u f h ö r e n der M e n s t r u a t i o n ; er h e i l t den H u s t e n , besonders *) Asaf sagt nur p.1'3, hingegen Diosk. spricht von scpvj'Xtv. 2 ) p. 131: CIMR-D-X JIRB b z z >op; N-M -VA-RX. — B B . arafa. -IS"IK = gr. p ' a D (T^otvo; ( A P f . 187). - K . II, 7. BJJ-pwx ¡'is^ai -CIN. — Diosk. I , 17. - Steinschneider, Abus Salt 358 identifiziert " I X mit N'^öptt' 1 Letzteres ist offenbar durch A . S.mit "¡"SB irgendwie verwechselt worden. s ) p. 132: ¡o'jp pv jitt6ai xavz "sp e i s jupba top3i c w n n:p z'izx a x p 3-iy perbai pp-ts-.aiiN. - Diosk. 1 , 1 8 . — A P f . 3 4 2 : a s n n:p = xonia ^ p = Kncan x'jp = aitan n:p. - K . II, 6 3 7 : m m b x aarp nip'DKDiiK i s i b s p i ' o b s i . — Budge Gl. I, Diöbxp = x e c a n K'jp = arab. rn^K a a p . — Die Form bei Asaf 3"BK 3Xp statt Z'tobK ist auch ein Beweis dafür, daß das Wort nicht gesehen, sondern nur gehört wurde, von einem, der kein Arabisch verstanden hat.

Asafs Therapie. wenn T e r p e n t i n h a r z hinzcgemiseht wird; manche r ä u c h e r n d a m i t , i n d e m sie i h n so a u f s F e u e r leg e n , d a ß d e r R a u c h i n die K e h l e s t e i g t , wodurch der Husten heilt und auch der üble Geruch des Mundes aufhört. 16. Das O p o b a l s a m o n 1 ) (ÖTroßxXiafAov), d e s s e n K r a f t w a r m , t r o c k e n u n d s e h r s t a r k ist, n u t z t g e g e n V e r d u n k e l u n g der A u g e n , g e g e n Erkält u n g d e r G e b ä r m u t t e r , gegen Lenden- und Nierenschmerz, w e n n es m i t R o s e n ö l u n d e t w a s W a c h s g e m i s c h t auf die w e h e S t e l l e g e s t r i c h e n w i r d ; es nützt gegen Schüttelfrost, aber es muß noch vor Auftritt desselben aufgestrichen werden; heilt auch Dysurie; g e g e n Husten und A t e m n o t , w i e a u c h g e g e n L u n g e n k r a n k h e i t getrunken hat es gute Wirkung; e s n ü t z t auch gegen S c h l a n g e n b i ß und S k o r p i o n e n s t i c h . D a s Ol d e s B a l s a m b a u m e s i s t k r ä f t i g e r a l s d e s s e n H o l z , u n d d i e s e s i s t k r ä f t i g e r als d e s s e n Frucht Das Holz nützt g e g e n Kopfschmerzen, gegen Nieren- und Leberleiden, g e g e n A u s s c h l ä g e a m K o p f e , e s t r e i b t d e n H a r n , zertrümmert den Stein, heilt Lungenkrankheit, Husten und Ischias, wenn es mit Iris-Wurzel gemischt in Wein oder Wasser bis zum Dritteil eingekocht getrunken wird. 17. Der A s p a l a t h o s 2 ) (ÄuTvaAKdo?), der der Xylaloe ') p. 132: pac-iex um cobs jaw. — Diosk. I, 19. Balsamöl — Balsamsaft = 0^05 ßaX'jXji.ov; aus diesem griechischen Wort ist durch Zusammenziehung paDlEK — pac^SX entstanden, und ist keine hybride Form aus dem griechischen ßx\ o p : n HTp PY T$! p œ b i l p b x ".b-cp ¡11' ptpbm. Der arabische Name [ H A . 1414] kommt bei Budge I, G l . mit xyaXoyov identifiziert vor, s. v . p s i S s j K — n ; n n y und s. v . r . S l K - ' i S S T y ; nach B B . 28 wird pri^JX bei den Persern sibix genannt. — K . II, 5 6 5 : psi^K K::' 1 ? Nin tTNibs l 1 ?-» ptabm n y . Diese ligna aloës sind nur Holzstücke, welche mit Harz durchzogen sind (Leunis II, 537). — Sonst kommt HTp — welches Wort für Cassia gebraucht wird [ A P f . 295, 3 4 0 ] - bei Asaf nicht vor, und es bleibt unaufgeklärt, warum er diesen Ausdruck auf ^uXoXÔï] anwendet. *) p. 1 3 4 : p p ' i n a ptt'1? b o z xnp:i o n u c . Nicht bestimmbar. Asaf bricht hier die Reihenfolge des Dioscurides ab, bei dem Naskaphton, Kankamon folgen, Harzarten, welche aus Indien, Arabien und Aegypten beschafft wurden und an deren Stelle Asaf — vielleicht wegen der Schwierigkeit der Beschaffung — eine andere Harzart erwähnt. Wahrscheinlich ist damit Beroaice (Vernix, Bernstein) verstanden, von dem Steinschneider sagt (Donnolo 3 4 ) : ,,nach Serapions Meinung est autem secundum quosdam gumma cum potius videatur esse lapis; Sandros, Sandarach ist wie Bernix ein Gummi. Wachholderhart, gummi juniperi." Badge I, 607, II, 7 2 2 soll c m : c arab. KDyn |m sein. p b ^ K boy bip'i

in N-iïy khi1

XJ-IHKI

n m "jn «"nsa noy nan jx-nan n:aiw wirvx x n x

X3"NEEEX~L, d. i. ein Myrrhen-Extrakt, oder nach anderer Meinung Extrakt des Styrax. — K . II, 5 0 8 : x ü x b j XVI xp-ix-i;xtt> PABSI c m ; c , [Imm. L o w : e m j D H a i . ged. 511: ed. Hildesheimer; Aruch II, 3 6 7 a . P S . 2 6 7 4 ; Mullet, Minéral arabe 2