Archiv für Gartenbau: Band 23, Heft 2 1975 [Reprint 2021 ed.]
 9783112474600, 9783112474594

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AKADEMIE DER

LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN

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lies Presseamtes bciiii Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik. Gesamtherstellung: VEB Druckerei „Gottfried Wilhelm Leibniz", DDK - 445 Gräfcnhainkhen. Erscheinungsweise: Die Zeitschrift „Archiv fiir Gartenbau" erscheint jährlieh in einem Band mit 8 Heften. Das letzte Heft eines Bandes enthält Inhalts-, Autoren- und Sachverzeichnis. Bezugspreis eines Bandes 120,— M zuzügüih Versandspesen (Preis für die D D R 4 0 , - M). Preis je H e f t 1 5 , - M (Preis für die DDE 5 , - M). Bestellnummer dieses Heftes 1039/2372. Urheberrecht: Die Rechte über die in dieser Zeitschrift abgedruckten Arbeiten gehen ausschließlich an die Akademie der Landwirtschaftswissenschaften der Deutschen Demokratischen Republik über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen bedarf der Genehmigung der Akademie, ausgenommen davon bleibt der Abdruck von Zusammenfassungen. Kein anderer Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Photokopie, Miktpfilm oder ein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. All rights reserved (including those of translations into foreign languages). No part of this issue, except the summaries, may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission from the publishers. © 1975 Akademie.Verlag, Berlin • Printed in the German Democratic Republic. Bestellungen sind zu richten — in der DDR an den Postzcitungsvertricb, eine Buchhandlung oder an den Akademie-Verlag, DDR - 108 Berlin/Leipziger Straße 3 - 4 . » - i m sozialistischen Ausland an eine Buchhandlung für fremdsprachige Literatur oder an den zuständigen Postzeitungsvertrieb. — in der B l l D und Westberlin an eine Buchhandlung oder an die Auslieferungsstelle KUNST UND WISSEN, Erich Bieber, 7 Stuttgart 1, Wilhelmstraße 4 - 6 — i.i Österreich an den Globus-Buchvertrieb. 1201 Wien, Jlöchstädtplatz 3 — im übrigen Ausland an den Internationalen Buch-und Zeitschriftenhande'; den BUCHEXPORT, Volkseigener Außenhandelsbetrieb der Dcutichen Demokratischen Republik, DDR - 701 Leipzig, Post fach 160 oder an den Akademie-Verlag, DDR - 108 Berlin, Leipziger Straße 3 - 4

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ARCHIV FÜR

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HORST

Grundlagen für eine Systemlösung zur E r n t e v o n Gladiolenknollen auf der Basis der Wurzelgemüsevollerntemaschine E M 11

81

K . MARGRAF

Untersuchungen über die Anwendbarkeit eines Wurzeltauchtestes zur Feststellung einer Beeinflussung v o n Ziergehölzen durch Bodenherbizide . H.-U.

71

T . BEGT(J)AJIB H X . - X . X O P H

H.

Zur W i r k u n g des Flüssigmulchens mit Bitumenemulsion auf die Entwicklung und den Ertrag v o n Gladiolen (Gladiolus), 2. Mittig

pa3BiiTHC H ypomafi raannojiycoB (C ladiolus).2oe-coo6meHHe: Pa3BHTiie 11 ypo/Kaii noca^OTHoro luaTepnajia pa3JIIUIHOft BejlH^HHBI

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89

X.-y. IIIyjiBii,E

89

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99

SCHULZE

Untersuchungen'zur Ermittlung optimaler Bekämpfungstermine f ü r die Gemeine Spinnmilbe Tetranychus urticae Koch an Gewächshausgurken

B. IOrEc MeTO« npoßepKH aeßcTBiiH oTae.ibHBIX y i a c T K O B

99

c n e K T p a COJIHO^HORO

CBeTa Ha paanmmyio npoayKTiiBHocTfc pacTeHiiit, noKaaaHHBiii Ha nprniepe KapTOlJieJlH (Solanum tuberosum L.)

115

W . JUNGES

Eine Methode zur P r ü f u n g der W i r kung der Spektralbereiche des Sonnenlichtes auf verschiedene Leistungen der P f l a n z e n , demonstriert am Beispiel der K a r t o f f e l (Solanum tuberosum L . )

CONTENTS 115 D . BAITER a n d C . P A U L

B u d f o r m a t i o n w i t h Syringa vulgaris L . — a criterion f o r the qualitative result of shoot forcing

COßEPJKAHHE 3 . B A > 3 P H K . ÜAYJIB

Oßpa30BaHHe noTOK y Syringa vulgaris L . KaK KpHTepHii na 80 cm (in °/0) in den Jahren 1970 und 1971

Variante A A CCC A A CCC B B CCC C C CCC D D CCC

1970 1970 1971 1971 1971 1971 1971 1971 1971 1971

1 Hauptrispe

2 Hauptrispe

3 Hauptrispe

4 und mehr Hauptrispen

1 1 1 2 0 0 8 3 3 0

48 42 49 39 8 1 36 10 31 22

13 14 11 14 8 1 20 18 22 9

38 43 39 45 84 98 36 69 44 69

Tabelle 2 Mathematisch-statistischer Vergleich der Hauptrispenverteilung im Jahr 1971 (/2-Test, a = 0,05) A A A CCC B B CCC C C CCC D D CCC

-

A CCC

B

-

+ + -

B CCC

+ + + —

C

C CCC

D

D CCC

+ + + +

+ +

-

+









+ + —

+ + —

-

-

+ + —

+ -

Anmerkung: Im Jahr 1970 zeigen die Varianten A:A CCC keine signifikanten Unterschiede

Die Verteilung der Hauptrispen läßt eindeutig die Wirkung von CCC erkennen, d. h. es werden mehr Blütenknospen je Zweig gebildet. Im Betrieb A weisen die CCC-behandelten Pflanzen gegenüber den unbehandelten in beiden Jahren keine signifikanten Unterschiede in der Verteilung der Hauptrispen auf. Jedoch ist der Trend einer vermehrten Ausbildung von vierknospigen Zweigen durch eine CCC-Behandlung unverkennbar. In den Betrieben B—D konnte diese Beobachtung statistisch gesichert werden. Weiterhin war nachweisbar, daß im Betrieb A schon eine CCC-Behandlung notwendig ist, um die Verteilung zu erreichen, die in den Betrieben B—D schon ohne Behandlung zu beobachten ist. Diese Erscheinung kann die Wirkung unterschiedlicher edaphischer und klimatischer Bedingungen im Zusammenhang mit variierter Düngung sein. Aus der Tabelle 3 ergibt sich deutlich, daß durch eine CCC-Applikation bedeutend mehr Zweige mit drei und vier Nebenknospen ausgebildet werden. Keine statistische Sicherung ergab sich im Versuch mit dem Material des Betriebes A in den beiden Jah-

B A U E R / P A U L , Qualitätskriterien in der Zweigtreilierei

64

Tabelle 3 Verteilung der Nebenrispen an Fliederzweigen > 80 cm (in %) in den Jahren 1970 und 1971 Variante

0 Nebenknospen

A A CCC A A CCC B B CCC C CCCC D D CCC

1970 1970 1971 1971 1971 1971 1971 1971 1971 1971

58 46 45 46 28 17 57 23 50 29

1 Nebenknospen

2 Nebenknospen

3 Nebenknopsen

4 und mehr Nebenknospen

11 11 10 8 10 4 14 10 6 6

11 13 10 9 8 8 19 21 12 14

7 12 12 13 14 6 8 21 14 9

13 18 23 24 40 65 2 25 18 42

Tabelle 4 Mathematisch-statischer Vergleich der Nebenrispenverteilung im Jahr 1971 (/2-Test, a = 0,05)

A A CCC B B CCC C C CCC D

A

A CCC

B

-

-

+ + -

B CCC + + + -

C

C CCC

+ + + + + + +4 —

D

D CCC





+

-

+ 4-

4-

-

+

D CCC Anmerkung: Im Jahr 1970 zeigen die Varianten A:i

CCC keine signifikanten Unterschiede

ren 1970 und 1971. Variante C weist eine hohe Anzahl von Zweigen auf, die keine oder nur eine Nebenknospe ausbildeten. Es ist bei Variante C schon eine CCC-Behandhmg notwendig, um eine ähnliche Verteilung der Nebenknospen zu erzielen, wie sie bei den unbehandelten Zweigen in den Betrieben B und D zu finden war. Die Tabelle 5 bestätigt anhand von Zahlenwerten die vermehrte Ausbildung von vierknospigen Zweigen durch eine CCC-Behandlung. Zusätzlich ist an den Werten der Variante A ersichtlich, daß wahrscheinlich die Anwendung von CCC im Jahre 1970 wirksamer war. E D G E R T O N ( 1 9 6 3 ) sowie SACHS und MAIRE ( 1 9 6 7 ) weisen darauf hin, daß die relative Luftfeuchte, die Temperatur und die Lichtintensität große Bedeutung für die Absorption der Wachstumsregulatoren besitzen. Aus diesem Grunde wurden zum Vergleich die Witterungsbedingungen zur Zeit der CCC-Spritzung im Forschungsbereich analysiert. Möglicherweise könnten für die unterschiedlich starke Wirkung des CCC in den beiden Jahren die Temperatur in Verbindung mit den Sonnenscheinstunden entscheidend gewesen sein (Tabelle 6). Nicht auszuschließen ist, daß durch das niedrige Nährstoffniveau in den Blättern 1971 zum Zeitpunkt des Spritzens die Effektivität des Wachstumsregulators CCC eingeschränkt wurde (BAUER, 1 9 7 3 ) .

Archiv für Gartenbau. X X I I I . Hand, Heft 2, 1975

65

Tabelle 5 Vergleich einiger Kriterien unter dem Einfluß einer CCC-Behandlung

Hauptrispen/ 100 Zweige Nebenrispen/ 100 Zweige Summe der Haupt-und Nebenrisp./ 100 Zweige Durchschn. Rispenlänge (mm) Erreichter max. Einzelblüten 0 (mm) i. d. Haltbarkeitsphase Erlös (M)/ Zweig (Dezembertreiberei)

1970 A

1970 1971 A CCC A

1971 1971 A CCC B

1971 1081 B CCC C

1971 1971 C CCC D

1971 D CCC

292,0

349,5

300,3

326,4

493,0

710,6

310,0

505,0

351,4

391,9

111,4

144,6

164,4

172,8

248,8

415,5

75,7

217,5

148,6

237,8

403,4

494,1

464,7

499,2

741,8 1126,1

385,7

722,5

500,0

629,7

149,0

137,1

176,4

160,2

163,6

147,6

185,9

163,0

162,5

114,5

10,0

9,9

13,0

13,0

13,5

9,9

11,6

11,2

12,3

1,36

1,07

1,43

1,38

1,32

1,18

1,20

0,98

1,30

-

0,46

Tabelle 6

Datum 24. 6.70 25.6.70 30.6.71 1.7.71

Witterungsbedingungen zum Zeitpunkt der CCC-Spritzung im Forschungsbereich Zierpflanzenproduktion Berlin-Köpenik Temperatur Temperatur SonnenscheinDurchschnittliche 10°° (°C) Min Max (°C) stunden rel. Luftfeuchte (%) 22,1 16,5 26,2 8,0 72 20,0 16,0 23,0 10,5 91 14,3 9,0 20,0 1,5 86 17,5 8,0 21,0 9,5 80

Bei der Betrachtung der Werte der Varianten B , C und ] ) wird ersichtlich, daß bedeutend mehr Blütenknospen durch eine CCC-Spritzung ausgebildet wurden als beispielsweise bei Variante A (Tabelle 5). Einen Einfluß könnte auch das unterschiedliche Längenwachstum haben, wie aus der Tabelle 7 hervorgeht. Tabelle 7 Längenzuwachs der Triebe vom 28. 6. 1971 bis zur Abortion der Triebspitze und die prozentuale Mehrausbildung von Haupt- und Nebenknospen durch eine CCC-Aplikation (unbehandelt = 100%) Variante

A B C D

Zuwachs der Triebe unbehand. mit CCC behand. (cm) (cm)

Hauptknospen

Nebenknospen

Haupt- und Nebenknospen (Summe)

%

%

%

1,0 7,9 6,3 3,5

109 144 163 112

105 167 288 160

108 152 187 126

1,0 6,6 4,9 3,5

66

BAUER/PAUL, Qualitätskriterien in der Zweigtreiberei

Man erkennt in Tabelle 5 deutlich den negativen Einfluß einer CCC-Behandlung. Die Zahl ausgebildeter Blütenknospen steht im Zusammenhang mit der Rispenlängenverkürzung. Die im Zweig befindliche pflanzeneigene Reservestoffmenge sowie die vom Xylem transportierte Saccharose steht den Knospen in Abhängigkeit von ihrer Anzahl am Zweig in unterschiedlicher Menge zum W a c h s t u m u n d zur Entwicklung zur Verfügung. Deutlich läßt sich aber auch beobachten, daß die Rispenlänge nicht proportional der Knospenanzahl vermindert wird. Hierfür kommen zwei H a u p t gründe in B e t r a c h t . Infolge unterschiedlicher D ü n g u n g s m a ß n a h m e n u n d klimatischer Bedingungen k a n n wahrscheinlich die Menge u n d Zusammensetzung der Reservestoffe in den Zweigen beeinflußt werden. Zum anderen k a n n die Ausbildung des Leitgefäßsystems — besonders des Xylems — modifizierend auf die Ausbildung der Rispen wirken. Auch bei der Auswertung des Erlöses war auf G r u n d der CCC-Behandlung durch die geringere Rispenlänge eine Minderung zu erwarten, die sich auch bestätigte (Tabelle 5). Auch bei der H a l t b a r k e i t s p r ü f u n g konnte bei unbehandelten Zweigen eine größere Einzelblüte erreicht werden. Diese Erscheinung k a n n u. a. im Z u s a m m e n h a n g stehen mit einer Mehrausbildung von Einzelblüten durch Wachstumsregulatoren, wie sie von S Y T S E M A ( 1 9 6 9 ) beschrieben wurde.

4.

Diskussion der Ergebnisse

Übereinstimmend mit den Befunden von S Y T S E M A k o n n t e ermittelt werden, d a ß durch eine CCC-Applikation zum Vegetationsende der Zweige eine vermehrte Anzahl von vier u n d mehr Blütenknospen tragenden Zweigen erzielt werden k a n n . Die gleiche Erscheinung läßt sich hinsichtlich der Nebenknospenausbildung nachweisen. Die Intensität der Mehrausbildung von Blütenknospen scheint vor allem vom Zeitpunkt des Spritzens abzuhängen, da ein korrelativer Z u s a m m e n h a n g u n v e r k e n n b a r ist, der unter U m s t ä n d e n von Witterungsbedingungen u n d verschiedenen Nährstoffgehalten im Pflanzenmaterial beeinflußt werden k a n n . Da die Mehrausbildung von Blütenknospen in gewissem Grade vom W a c h s t u m der Zweige n a c h der CCC-Behandlung a b h ä n g t , k a n n m a n keinen bestimmten Termin der Applikation von Wachstumsregulatoren vorgeben. Der Wachstumsverlauf bestimmt im wesentlichen den Spritztermin. F ü r die klimatischen Verhältnisse in der D D R liegt der günstigste Applikationstermin E n d e J u n i ; eine spätere Spritzung bringt nicht die beabsichtigte W i r k u n g ( S Y T S E M A 1 9 6 8 ) . E s k a n n als sicher gelten, d a ß zweiknospige Zweige u n t e r der Voraussetzung von gleicher qualitativer Beschaffenheit bessere Ergebnisse in Hinsicht der Rispenlänge sowie des Erlöses bringen als vier- oder mehrknospige. Diese besseren Ergebnisse im Erlös sind bedingt durch die Sortierungsrichtlinien in der Preisanordnung Nr. 75. Bei der Sorte 'Madame Florent S t e p m a n ' werden n u r zwei gut ausgebildete Rispen gefordert, die eine jeweils der Sortierungsgruppe entsprechende Länge aufweisen müssen. E s ist anzunehmen, d a ß die Rispenlänge zum großen Teil von der Anzahl der zur vollen Ausbildung gebrachten Rispen a b h ä n g t . Diese Erscheinung t r i f f t sowohl f ü r das Zweigtreibverfahren als auch f ü r die Ballentreiberei zu. E s ist deshalb keineswegs verwunderlich, d a ß m a n in den Betrieben alle überzähligen Knospen ausbricht. Bei der Zweigtreiberei ist dieser Arbeitsgang k a u m möglich, schon bedingt durch die hohe Standdichte der Zweige im Treib-

Archiv für Gartenbau, XXIII. Band, Heft 2, 1975

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räum und zum anderen würden immer einige ausgebrochene Knospenteile in die Lösung gelangen, was unbedingt zu vermeiden ist. Die Versuche ergaben eindeutig, daß infolge vermehrter Blütenknospenausbildung durch eine CCC-Behandlung ein negativer Einfluß auf die Rispenlänge und somit auf den Erlös zu verzeichnen ist. Es läßt sich jedoch feststellen, daß die Rispen Verkürzung nicht parallel mit der vermehrten Knospenausbildung läuft. Diese Erscheinung deutet darauf hin, daß qualitative Unterschiede im Zweigmaterial bestanden. Es hat den Anschein, daß man diese „Triebfreudigkeit" durch Düngungsmaßnahmen positiv beeinflussen kann ( B A U E R 1973). Sicherlich läßt sie sich durch kontinuierliche Wasserversorgung in der Hauptwachstumszeit der Zweige verbessern; denn es konnte immer wieder beobachtet werden, daß unterschiedliche Internodienabstände bzw. eine starke Verkürzung des letzten Internodiums schlechte Treibergebnisse zur Folge hatten. T S C H A I L A C H J A N und K O T S C H A N K O W (1961) erhielten positive Ergebnisse hinsichtlich der Rispenverlängerung durch Anwendung von Gibberellinsäure während des Treibvorganges. Die Auswirkung dieser Maßnahme auf die Zweigtreiberei kann z. Z. nicht beantwortet werden. Ausgehend von diesen gefundenen Ergebnissen kann gefolgert werden, daß eine CCCAnwendung zum richtigen Zeitpunkt die Sicherung des Blütenknospenansatzes garantiert und somit das handarbeitsaufwendige Umstechen der Fliederpflanzen entfallen kann. Jedoch kann unter den gegenwärtigen Sortierungsrichtlinien der Preisanordnung Nr. 75 für die Sorte 'Madame Florent Stepman' die Anwendung von CCC der Praxis z. Z. nicht empfohlen werden, da eine beträchtliche Rispenlängenverkürzung durch vermehrte Ausbildung von Blütenknospen und damit eine Verminderung des Erlöses zu verzeichnen ist. Eine Abänderung der Sortierungsrichtlinien hinsichtlich der geforderten Rispenlänge bei Zweigen mit mindestens vier Rispen würde dem Verfahren der CCC-Anwendung zur Sicherung des Blütenknospenansatzes große Perspekven eröffnen. Zusammenfassung Das herkömmliche Verfahren zur Produktion von blühenden Fliederzweigen in den Wintermonaten, die Ballentreiberei, ist sehr material- und arbeitsaufwendig. Das ökonomisch günstigere Verfahren, die Zweigtreiberei, zeigt ebenso wie das Ballentreibverfahren Nachteile in bezug auf die Sicherung des Blütenknospenansatzes, wenn nicht zuvor durch Umstechen der Fliedersträucher, eine sich durch hohen physischen Arbeitsaufwand auszeichnende körperliche Belastung, dieser Knospenansatz gesichert wird. Der Einsatz des Wachstumsregulators CCC zur Vermeidung dieses Nachteils wurde an verschiedenen Standorten der Fliedersorte 'Madame Florent Stepman' geprüft. CCC beeinflußt den Knospenansatz in jedem Fall positiv. Allerdings besteht eine direkte Abhängigkeit von den ökologischen Bedingungen der Standorte. Eine reziproke Beziehung besteht zwischen Anzahl der Knospenansätze und Länge der Blütenrispen.

68

BAUER/PAUL, Qualitätskriterien in der Zweigtreiberei

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120

JUNGES, Wirkung der Spektralbereiche des Sonnenlichtes

Wellenlänge

X

Abb. 2. Spektralkurven für verschiedene Merkmalsgruppen. Vgl. 3.

Es ist anzunehmen, daß sich diese Feststellung auf die besonders strahlungsreichen Tagesstunden bezieht; andererseits können dabei auch korrelative Beziehungen zwischen den Merkmalen eine Rolle spielen (vgl. 4.2.2. e). Hinsichtlich der fördernden Wirkung der Lichtintensität bestand folgende Rangordnung der Merkmalsgruppen (vgl. Tabelle 1: mittlere Bestimmtheit): 2 %