Archiv für Gartenbau: Band 13, Heft 2 1965 [Reprint 2021 ed.]
 9783112506301, 9783112506295

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DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK DEUTSCHE AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN

ARCHIV FÜR

GARTENBAU » t—i

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iiSSS3i88EäSSS; I i M I I I I I II I I I II I Ii I I I I I Ii I Ii II I II I II I I I I I I I I I II I I I S^S^S^S^SSSäSRiSSS R^K^Si^SSSäGiSfeSlRiSS! Zahl der Tage nach dem letzten Ausbrechen der

Blütenknospen

A b b . 4. Verlauf des A u f b l ü h e n s g e f ü l l t e r u n d h a l b g e f ü l l t e r S o r t e n in d e r Zeit v o m 18. 4. bis 8. 6. 1962

Abb. 1 an letzter Stelle. Allgemein kann gesagt werden, daß später aufblühende Sorten ein niedrigeres Gesamtprozent aufgeblühter Pflanzen aufweisen (zum 8. 6.). Das einheitliche, in kürzester Zeit verlaufende Aufblühen des ganzen Bestandes einer Sorte ist von großer praktischer Wichtigkeit. Langsam und ungleichmäßig aufblühende Sorten sind nicht begehrenswert (die Kulturflächen können nicht

90

HIEKE,

l i ii i ii li l ii M M i s^s^s^siisssssfeSiaisR

Bliihverlauf von

Pelargonium

zonale

Ait.

S^^SSiBSSäSSSiSSKÜSRS; SiSSSSiSSSiiSfSgSigSKRRS; i i i i i i i i i i i i i II l I i ii ii i ii i ii lll I i cjssR^s^ssSäSÄfeRRisg!

Zahl der Tage nach dem letzten Ausbrechen der Blütenknospen

Abb. 5. Verlauf des Aufblühens gefüllter und halbgefüllter Sorten in der Zeit vom 18. 4. bis 8. 6. 1962 einmalig in größeren Partien geräumt werden, und der Markt kann nicht immer mit einer genügenden Menge aufgeblühter Pflanzen versorgt werden). In dieser Hinsicht haben einen idealen Aufblühverlauf z. B . die Sorten 'Lavina', 'Stirling Stent', 'Jubel', 'Florent B l o c k ' usw. Typische Beispiele für das unerwünschte Aufblühen einer Sorte sind z. B . die Züchtungen 'Paul Crampel', 'Glarona', 'Weltruf', 'Vesna', 'Willi Kölle', 'Amalfi'.

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A r c h i v f ü r G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , H e f t 2, 1 9 6 5

I Kedlesfon] Salmoneumi \ Red Rambler

\ A.M.Maynel

\ Hoffmann".

: Möns ;

'•Double New Life

1

Zahl der Tage nach dem Ausbrechen der Blütenknospen

Abb. 6. Verlauf des Aufblühens gefüllter und halbgefüllter Sorten in der Zeit vom 18. 4. bis 8. 6. 1962 In den Abb. 4, 5 und 6 ist der Aufblühverlauf der gefüllten und halbgefüllten Sorten wiedergegeben. In den ersten zwei Kolonnen der Abb. 4 sind die frühesten Sorten ('Jubelpaar' bis 'Nordlicht') eingezeichnet. Auch in diesem Falle hatte sich die ganze Gruppe der frühaufblühenden Sorten (ausgenommen die letzten zwei — 'Harzgruß' und 'Nordlicht', die in den frühesten Terminen nur vereinzelt aufblühten) bei der Bewertung des Gesamtanteils aufgeblühter Pflanzen den Züchtungen mit mehr als 5 0 % aufgeblühter Pflanzen hinzugereiht (vgl. Abb. 4 und 2). Die Mehrzahl derjenigen Sorten, deren Gesamtanteil aufgeblühter Pflanzen zwischen 80 bis 1 0 0 % steht ('Theodor Lerchenmüller', 'Frau E m m a Hössle', 'Charentin', 'Madame Everaarts', 'Dicks Blanchette', 'Rose von Amsterdam', 'Jarmila Alinovâ' und 'Walter Dietzmann' — siehe Abb. 2), fing nach 31 bis 36 Tagen nach dem letzten Entfernen der Blütenknospen an aufzublühen. Diese Züchtungen gehören also zu den frühesten halbgefüllten und gefüllten Sorten des geprüften Sortiments. E s ist zu unterstreichen, daß zu dieser Gruppe alle drei neueren holländischen Züchtungen gehören ('Madame Everaarts', 'Rose von Amsterdam' und 'Dicks Blanchette'). Eine Reihe weiterer Sorten ('Santa Maria' bis 'Frau Käthe Neubronner') blühte etwas später, d. h. nach 37 bis 48 Tagen. In diese Gruppe gehören einige wichtige Sorten, wie 'Renard bleu', 'Orange Sonne', 'Dresdner Rubin-Auslese', 'Frau Sophie Königer' und 'Frau Käthe Neubronner', die dem Standardsortiment angehören. Alle weiteren Sorten (nach 'Frau Käthe Neubronner' folgend — Abb. 5 und 6) fingen erst am 52. Tage zu blühen an. Zu diesen spät aufblühenden Sorten gehören auch einige empfehlenswerte Züchtungen ('Radio', 'Ilbaritz', 'Brasier', 'Audrey' und 'La Charité'). Die ersten zwei Sorten hatten am 8. 6. mehr als 5 0 % aufgeblühter Pflanzen. Für die letzten drei Züchtungen gelten die oben schon erläuterten Grundsätze der Verbesserung (Kultur und Erhaltungszüchtung). Bei einigen spätblühenden Sorten blühten die ersten Pflanzen erst nach 70 oder sogar 79 Tagen auf ('Red Rambler', 'Hoffmann' und 'Double New Life' — Abb. 6). Diese Sorten stehen, ähnlich wie

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HIEKE, Blühverlauf von Pelargonium

zonale Ait.

bei den oben schon angeführten einfach blühenden, in der Abb. 2 an der letzten Stelle. Am einheitlichsten verlief das Aufblühen der Bestände von 'Theodor Lerchenmüller', 'Frau Emma Hössle', 'Madame Everaarts', 'Rose von Amsterdam', 'Dicks Blanchette', 'Silver Queen', 'Etoy', 'Radio', 'Danzig' u. a. E s handelt sich durchweg um Sorten mit einem hohen Anteil aufgeblühter Pflanzen (siehe Abb. 2). Ein sehr ungleichmäßiges und verlangsamtes Aufblühen sehen wir z. B . bei 'Harzgruß', 'Nordlicht', 'Narvik' u. a.

3.2.

Blühwilligkeit

In Tabelle 2 sind die Mittelwerte abgeblühter Blütenstände (errechnet auf einzelne Pflanzen in der Zeit vom 26. 6. bis 26. 9.) der einfachblühenden Sorten angeführt. Am reichsten blühten Sorten, deren Blütenbau sich dem wilden, ursprünglichen Typ am meisten nähert ('Friesdorf', 'Hellgrünlaubig', 'White Vesuvius', 'Stirling Stent'). Diese Sorten gehören auch zu den frühzeitigsten (Abb. 3). Von allen 43 geprüften einfachen Sorten hatten 11 Züchtungen 10 und mehr Blütenstände. In diese am reichsten blühende Gruppe haben sich auch zwei empfehlenswerte Sorten, nämlich 'Murray Hörne' und 'Beste von Allen' eingereiht. E s ist charakteristisch, daß die Sorten dieser Gruppe im Vergleich mit den anderen Züchtungen einen verhältnismäßig niedrigen Variationskoeffizienten der Doldenzahl je Pflanze aufweisen (ausgenommen 'Hellgrünlaubig', 'White Vesuvius' und 'Stirling Stent'), so daß man sagen kann, daß diese Züchtungen ziemlich einheitlich aufblühen. Die meisten Sorten (20) hatten im Durchschnitt mehr als 5, aber weniger als 10 Blutenstände je Pflanze. Auch in diese Gruppe gehören zwei Sorten aus dem Standardsortiment: 'Strahov' und 'Sils'. Beide, hauptsächlich 'Strahov', hatten einen ziemlich niedrigen Variationskoeffizienten. Ziemlich hohe Variationskoeffizienten (v) weisen die Sorten ' J . F. Donning' ( 4 2 , 6 2 % ) und 'Venus' (41,27%) auf. Diese Züchtungen sind aber entbehrlich. Das gleiche gilt auch für die überholte 'Paul Crampel', welche im Durchschnitt 6,52 Dolden je Pflanze hatte und einen ziemlich hohen Variationskoeffizieten ( 3 0 , 0 6 % ) aufwies. Mit 5 und weniger Blütenständen waren 12 Sorten. Am schwächsten blühten 'Glarona', 'Violacea', 'Gloire de Morat' und 'Maloya'. Auch die empfehlenswerte Sorte 'Kanzler' hatte eine Doldenzahl je Pflanze unter dem Durchschnitt (5,05). Eine diesbezügliche Selektion der Mutterpflanzen würde dieser Qualitätssorte in dieser Hinsicht dienlich sein. Die niedrigere Doldenzahl dieser letzten Sortengruppe ist eine logische Folgerung einer größeren Uneinheitlichkeit in der Blühwilligkeit der einzelnen Pflanzen, was aus den ziemlich hohen und höchsten WTerten ihrer Variationskoeffizienten hervorgeht. Die schwächste Sorte 'Glarona' hat den höchsten Variationskoeffizienten (v = 6 0 , 2 0 % ) . Von den 79 gefüllten und halbgefüllten Sorten hatten 23 Züchtungen 10 und mehr Blütenstände (Tabelle 2). Zu den am reichsten blühenden gehören auch die älteren, noch immer bewährten Sorten 'Theodor Lerchenmüller', 'Frau Sophie Königer', 'Frau Emma Hössle' und 'Trautlieb'. Diese Sorten haben eine sehr befriedigend

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Archiv für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , H e f t 2, 1965

Tabelle 1 Durchschnittliche Zahl abgeblühter Blütenstände je Pflanze (26. VI. bis 26. I X . 1962). Einfach blühende Sorten Sorte Friesdorf White Vesuvius Jubel Hellgrünlaubig Stirling Stent Vendetta Murray Hörne Florent Block Beste von Allen Golden Harem Vysokomytskâ perla Edward Humphris Königin Wilhelmine Lavina Weltruf Nobel Wilhelm Strahov Churchill Amalfi Vesna TGM Venus Czerweny standart Gartendirektor Ries Poitevine rouge Sils Paul Crampel Belvedere Glory J . F. Donning Beckwith's Pink Captain F r y a t t L a Guardia Beauté de Bienne Anna Grothe The Stag Weiß einfach Willi Kölle Kanzler Maloya Gloire de Morat Violacea Glarona

n

58 56 60 57 26 59 59 60 59 32 58 31 55 47 60 60 60 58 48 60 58 57 34 60 59 58 60 60 33 30 36 36 59 63 61 36 51 58 60 45 61 60 50

X

16,55 15,71 14,65 12,93 11,31 11,12 11,10 10,68 10,41 10,28 10,10 9,90 9,80 9,66 9,62 9,55 9,55 9,41 9,35 8,52 8,40 8,10 7,85 7,82 7,58 7,09 6,73 6,52 6,15 6,10 6,06 5,64 5,47 5,46 5,46 5,42 5,35 5,19 5,05 4,93 4,48 4,43 3,92

±Ì

±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3

± ±

± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ±

± ± ± ± ± ± ± ±

3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3

5



0,57 0,69 0,35 0,57 0,70 0,42 0,35 0,31 0,38 0,50 0,32 0,54 0,37 0,46 0,28 0,25 0,31 0,27 0,32 0,28 0,38 0,31 0,55 0,38 0,30 0,25 0,32 0,25 0,31 0,47 0,36 0,37 0,21 0,28 0,24 0,43 0,40 0,32 0,26 0,26 0,22 0,28 0,33

± 4,32 ± 5,16 ± 2,69 ± 4,29 ± 3,55 ± 3,23 ± 2,70 ± 2,38 ± 2,92 ± 2,83 ± 2,43 ± 3,04 ± 2,78 ± 3,16 ± ±

± ± ±

± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ±

± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ± ±

2,15 1,96 2,40 2,02 2,19 2,14 2,93 2,36 3,24 2,92 2,33 1,89 2,49 1,96 1,80 2,60 2,15 2,24 1,61 2,21 1,90 2,58 2,88 2,44 1,99 1,74 1,70 2,14 2,36

V

% 26,10 32,84 18,36 33,25 31,38 29,04 24,32 22,28 28,04 27,52 24,05 30,70 28,36 32,71 22,34 20,52 25,13 21,46 23,42 25,11 34,63 29,13 41,27 37,34 30,73 26,65 36,99 30,06 29,26 42,62 35,47 39,71 29,43 40,47 34,79 47,60 53,83 4-7,01 39,40 35,29 37,94 48,30 60,20

n = Zahl der Pflanzen; x = durchschnittliche Zahl abgeblühter Blütenstände; Sx = mittlerer Fehler; s = Standardabweichung; v — Variationskoeffizient

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HIEKE, Blühverlauf von Pelargonium

zonale Ait.

Tabelle 2 Durchschnittliche Zahl abgeblühter Blütenstände je Pflanze (26. VI. bis 26. I X . 1962). Gefüllt und halbgefüllt blühende Sorten Sorte Mrs. Tarrant Trautlieb Silver Queen Dornröschen Theodor Lerchenmüller Scarlet Rambler Frau Emma Hössle Frau Sophie Königer Jubelpaar Rose von Amsterdam Gruß von Quedlinburg Fritz Ander Georg Rupflin Rotlieb Granat Edelweiß Österreich Erfolg Alliance Silberlachs Stolistä rüze Schneeball Madame Everaarts Hoffmann Hermann Ander Jarmila Alinovä Dresdner Rubin Dicks Blanchette Frohsinn Narvik Better Times Orange Sonne Harzgruß Frühling The Speaker Donauperle Leif Westfalenhexe Kardinal Lawigelli Etoy Danzig Berolina Medway Frau Käthe Neubronner Österreich I I Flamme Poitevine Walter Dietzmann Radio

n

60 61 59 55 60 62 60 59 59 60 60 58 60 61 60 61 60 60 59 42 59 60 55 59 61 60 55 58 36 59 43 61 61 60 51 60 59 63 39 43 48 59 58 62 70 60 59 59

x

5

V

± 3,84 ± 3,26 ± 3,56 ± 4,94 ± 2,71 ± 3,88 ± 3,08 ± 3,09 ± 2,35 ± 2,99 ± 2,79 ± 2,36 ± 2,30 ± 2,60

24,10 23,04 26,49 37,17 20,68 29,66 23,93 24,34 20,29 26,30 24,58 21,03 20,68 23,74 28,58 28,93 24,70 28,58 28,01 25,00 41,48 26,52 24,90 29,25 30,49 25,93 34,89 27,21 37,37 24,17 38,84 31,57 39,54 38,35 22,58 37,53 27,69 33,17 31,33 37,45 23,82 38,65 34,05 34,90 37,38 55,90 31,97 27,11

± 3 •Sx

15,93 ± 3 14,15 ± 3 13,44 ± 3 13,29 ± 3 13,10 ± 3 13,08 ± 3 12,87 ± 3 12,69 ± 3 11,58 ± 3 11,37 ± 3 11,35 ± 3 11,22 ± 3 11,12 ± 3 10,95 ± 3 10,95 ± 3 10,82 ± 3 10,73 ± 3 10,67 ± 3 10,36 ± 3 10,36 ± 3 10,10 ± 3 10,03 ± 3 10,00 ± 3 9,88 ± 3 9,87 ± 3 9,68 ± 3 9,60 ± 3 9,59 ± 3 9,42 ± 3 9,39 ± 3 9,37 ± 3 9,31 ± 3 9,28 ± 3 9,10 ± 3 9,08 ± 3 8,98 ± 3 8,63 ± 3 8,59 ± 3 8,49 ± 3 8,25 ± 3 8,06 ± 3 8,02 ± 3 7,90 ± 3 7,85 ± 3 7,73 ± 3 7,47 ± 3 7,35 ± 3 7,34 ± 3

0,46 0,42 0,46 0,67 0,35 0,49 0,40 0,40 0,30 0,39 0,36 0,31 0,30 0,33 0,40 0,40 0,34 0,39 0,38 0,40 0,55 0,34 0,33 0,38 0,39 0,32 0,45 0,34 0,59 0,30 0,55 0,38 0,47 0,45 0,29 0,43 0,31 0,36 0,43 0,47 0,28 0,40 0,35 0,35 0,34 0,34 0,30 0,26

± 3,13

± 3,13 ± 2,65 ± 3,05 ± 2,91

± 2,59

± 4,19

± 2,66 ± 2,49 ± 2,89

± 3,01 ± 2,51 ± 3,35 ± 2,61 ± 3,52

± 2,27 ± 3,64

± 2,94 ± 3,67 ± 3,49 ± 2,05 ± 3,37 ± 2,39 ± 2,85 ± 2,66 ± 3,09 ± 1,92

±

3,10

± 2,69 ± 2,74 ± 2,89 ± 2,65 ± 2,35 ± 1,99

/o

95

A r c h i v für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , H e f t 2, 1 9 6 5

(Fortsetzung von Tabelle 2) Sorte Hannchen Ander Berta Chrastnâ Gustav Emmich Audrey Madame de la Roque Otto Bernstiel La Charité Santa Maria Thuringia Beauté Poitevine Vollendung Kedleston Schöne aus dem Murgtal Nordlicht Mrs. E. G. Hill Merveille Rochelaise Dresdner Rubin-Auslese Möns Dr. Miroslav Tyrs A. M. Mayne Salmoneum Red Rambler Obergärtner Held Charentin Renard bleu Brasier Double New Life Karminfeuer Andenken an Emil Eschbach General Linder Ilbaritz

n

X

±3-

Sx

V

s

%

60 61 61 60 60 60 30 59 58 57 59 28 58 60 61 61 33 38 64 43 40 59 59 60 60 60 60 38

7,22 7,18 7,15 7,13 7,07 7,07 7,00 6,98 6,86 6,63 6,59 6,53 6,50 6,48 6,38 6,36 6,36 6,05 5,98 5,98 5,92 5,83 5,25 5,08 4,72 4,63 4,60 4,60

±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3 ±3

0,25 0,26 0,24 0,30 0,29 0,31 0,60 0,26 0,23 0,32 0,29 0,50 0,27 0,29 0,35 0,29 0,48 0,29 0,30 0,36 0,49 0,27 0,20 0,27 0,24 0,21 0,22 0,28

± 1,96 ± 2,04 ± 1,92 ± 2,31 ± 1,93 ± 2,38 ± 3,27 ± 2,04 ± 1,72 ± 2,41 ± 2,20 ± 2,63 ± 2,05 ± 2,23 ± 2,70 ± 2,23 ± 2,76 ± 1,77 ± 2,39 ± 2,35 ± 3,07 ± 2,04 ± 1,52 ± 2,17 ± 1,89 ± 1,65 ± 1,69 ± 1,71

27,15 28,41 26,85 32,39 27,30 33,66 46,71 29,23 25,07 36,35 33,38 40,27 31,54 34,41 42,32 35,06 43,40 29,25 39,90 39,29 51,85 34,99 28,95 40,75 40,04 35,64 36,73 37,17

27 61 45

4,11 4,07 3,58

±3 ±3 ±3

0,29 0,19 0,47

± 1,50 ± 1,51 ± 3,17

36,50 37,10 88,54

n = Zahl der Pflanzen; x = durchschnittliche Zahl abgeglühter Blütenstände; Sx = mittlerer Fehler; s = Standardabweichung; v = Variationskoeffizient einheitliche Blühwilligkeit (v = 20 bis 24%). In diese erste und beste Gruppe gehören auch vier empfehlenswerte Sorten: 'Trautlieb', 'Frau Sophie Königer', 'Rose von Amsterdam' und 'Madame Everaarts'. Auch hier können wir feststellen, daß die am reichsten blühenden Sorten in ihren Beständen am einheitlichsten aufblühten, bis auf zwei ('Dornröschen' und 'Stolista rüze') sind ihre diesbezüglichen Variationskoeffizienten immer unter 3 0 % . Die meisten Sorten (43) hatten mehr als 5 und weniger als 10 Blütenstände je Pflanze. In dieser umfangreichen Gruppe finden wir folgende Standardsorten: 'Dicks Blanchette', 'Frau Käthe Neubronner', 'Radio', 'Hannchen Ander', 'Gustav Emmich', 'Audrey',

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HIEKE, Bliihvcrlauf von Pelargonium

zonale Ait.

'La Charité' und 'Dresdner Rubin-Auslese'. Die letzten drei Züchtungen hätten noch eine bessere Stellung eingenommen, wenn sie in den Beständen einheitlicher aufgeblüht wären (ziemlich hohe Variationskoeffizienten). In dieser Gruppe blühten noch sehr uneinheitlich die entbehrlichen Sorten 'Flamme Poitevine', 'Kedleston' und 'Mrs. E . G. Hill' (v = 40 bis 5 5 % ) . Mit 5 und weniger Dolden waren nur 13 Züchtungen. Zu ihnen gehören auch drei empfehlenswerte Sorten 'Ilbaritz', 'Brasier' und 'Renard bleu'. Auch bei diesen Sorten wird es nötig sein, die Selektion ihrer Mutterpflanzen auf ein einheitlicheres ('Ilbaritz' v = 8 8 % ) und reicheres Blühen zu lenken. Diese drei durchweg gesund und genügend robust wachsenden Sorten ersetzen die niedrigere Doldenzahl mit größeren Blütenständen. Sie gehören zu den Züchtungen mit den größten Dolden und Blüten. Auch hier finden wir bei der schwächsten Sortengruppe die höchsten Werte von ,,v". Die einzelnen Ernten der abgeblühten Blütenstände der einfachen Sorten (Abb. 7) demonstrieren uns eine gewisse Periodizität, die sich durch ein größeres oder kleineres Sinken der Blütenständezahl immer nach einer höheren Ernte bemerkbar macht. Nur bei 'White Vesuvius' hat sich kein Sinken bemerkbar gemacht. Aus der graphischen Darstellung geht auch eine steigende Tendenz in der Doldenzahl in dem Sinne hervor, daß im Juni auf den Pflanzen der geprüften Sorten die wenigsten und im September die meisten abgeblühten Blütenstände geerntet wurden (ausgenommen 'Weltruf', 'Strahov', 'Murray Home', 'TGM', 'Gartendirektor Ries', 'Sils', 'Maloya', 'Anna Grothe', 'Beauté de Bienne' und 'Gloire de Morat', bei denen das Maximum geernteter Dolden auf den Monat Juli verschoben war). Die durchschnittliche Zahl der abgeblühten Blütenstände stellt bei den geprüften einfachen Sorten in den einzelnen Ernteetappen folgende Werte vor: 26. 6. = 0,78, 26. 7. = 2,91, 26. 8. = 1,11 und 26. 9. = 3,60 Dolden. Bei den am reichsten blühenden Züchtungen liegen hauptsächlich in den Monaten Juli und September die Doldenzahlen über dem Durchschnitt. Sorten mit der niedrigsten durchschnittlichen Doldenzahl hatten keine Ernte über dem Durchschnitt (vgl. Tabelle 1 und Abb. 7). Auch der Ernteverlauf bei den gefüllten und halbgefüllten Sorten (Abb. 8) weist ein Sinken der Doldenzahl nach den größeren Ernten auf (ausgenommen 'Rose von Amsterdam', 'Madame Everaarts', 'Salmoneum' und 'Red Rambler', bei denen kein Sinken bemerkt wurde). E s ist beachtenswert, daß zu diesen Ausnahmen die beiden holländischen Sorten des Standardsortiments gehören. Eine linear ansteigende Tendenz (vom J u n i mit den wenigsten bis zum September mit den meisten Blütenständen je Pflanze) in der Doldenzahl weisen von den insgesamt 79 geprüften Züchtungen nur 45 Sorten auf, während bei den übrigen das Maximum der geernteten Blütenstände auf einen anderen, früheren Termin fiel (hauptsächlich auf 26. 7.). Bei den einfach blühenden Sorten gab es während der vier Ernten nicht so viele Abweichungen von der ansteigenden Tendenz der Blütenständezahl (vgl. Abb. 7 und 8). Man kann also sagen, daß der Höhepunkt der Blühwilligkeit (sogenannte Vollblüte) bei vielen gefüllten und halbgefüllten Sorten früher als bei den einfachblühenden Sorten liegt. Die durchschnittliche

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Archiv für Gartenbau, X I I I . Band, Heft 2, 1965

l Uber dem Durchschritt (d.h. 26.6.-0,78; 26.8.-177 und 26.9.-3,60 Dolden)

26.7. • 2.91;

Abb. 7. Verlauf der Ernte abgeblühter Blütenstände einfach blühender Sorten (26. 6. bis 26. 9.) 1 = White Vesuvius; 2 = Hellgrünlaubig; 3 = J u b e l ; 4 — Stirling S t e n t ; 5 = Golden Harem; 6 = Amalfi; 7 = Friesdorf 8 = Florent Block; 9 = Churchill; 10 = Vendetta; 11 = Weltruf; 12 = Beste von Allen; 13 = Strahov; 14 = Königin Wilhelmine; 15 = Wilhelm; 16 = Venus; 17 = Vesna; 18 = Nobel; 19 = Edward Humphris; 20 = Y ysokomy tskâ perla; 21 — Murray Hörne; 22 = Lavina; 23 = TGM; 24 = Kanzler; 25 = Gartendirektor Ries; 26 = T h e Stag; 27 = Beckvvith's Pink; 28 = Czerweny Standart; 29 = Paul Crainpel; 30 = Belvedere Glory; 3 1 = Sils; 32 = Maloya; 33 = Anna Grothe; 34 = Willy Kölle; 35 = La Guardia; 36 = Violacea; 37 = J . F. Donning; 38 = Glarona; 39 = Weiß einfach; 40 = Captain F r y a t t ; 41 = Poitevine rouge; 42 = Beauté de Bienne; 43 = Gloire de Morat

Zahl der abgeblühten Blütenstände ergibt bei den geprüften halbgefüllten und gefüllten Sorten in den einzelnen Ernteetappen folgende Werte: 26. 6. = 0,97, 26. 7. = 3,08, 26. 8. = 1,28 und 26. 9. = 3,12 Dolden. Im Durchschnitt ist also auch hier die erste Ernte am niedrigsten und die vierte am größten, aber der Unterschied zwischen der Doldenzahl vom 26. 7. und 26. 9. ist sehr klein und praktisch unwichtig (0,04 Stck.), während er bei den einfachblühenden Züchtungen deutlich größer ist (26. 7. = 2,91, 26. 9. = 3,60, d. i. 0,69 Stck.). Wenn wir die durchschnittliche Zahl abgeblühter Dolden der einfachen und der gefüllten und halbgefüllten Sorten vergleichen (Abb. 9), sehen wir, daß die Tendenz sowie die absoluten Werte (Doldenzahlen) bei den beiden Sortengruppen praktisch gleich sind. Auch bei den gefüllten und halbgefüllten Sorten brachten die Sorten 7

Archiv für Gartenbau, X I I I . Band, Heft 2, 1965

98

HIEKE, B l ü h v e r l a u f von Pelargonium

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Summary Results obtained from investigations of the soil in apple orchards in the German Democratic Republic which were carried on over a period of three years are reported. The specific nutrient requirements of fruit trees were determined b y examining both the supply of the soil with the nutrient elements phosphorus, potassium and magnesium and the soil reaction at depths from 0 to 20 cms. and from 40 to 60 cms. Fundamental differences were found between the habitats examined. These may be due to different qualities of the soil as well as to different standards of soil cultivation. Considerable differences were noticed between topsoil and subsoil pointing to the fact that in most orchards an improvement in the supply of the subsoil with mineral nutrients is necessary in the first place. In general the soil reaction was satisfactory.

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139 VON REICHENBACH:

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141 Aus d e m I n s t i t u t f ü r G e m ü s e b a u „ M a r i t z a " in Plovdiv ( D i r e k t o r : P r o f . A. MICHOFF)

ATAÑAS M I C H O F F

Die Züchtung von frühzeitigen und qualitativ wertvollen Erbsensorten vom Stambowi-Typ1, die für die mechanisierte Ernte geeignet sind E i n g e g a n g e n a m 2 8 . August 1 9 6 4

1.

Einleitung

Die als Rohstoff der Konservenindustrie dienenden Gemüseerbsen müssen nicht nur wertvolle biologische und chemisch-technologische Eigenschaften besitzen. Es ist noch erforderlich, daß sie sich auch durch eine weitgehende gleichmäßige Reifeentwicklung und langsame Dynamik des Kohlenhydratstoffwechsels auszeichnen. Diese an die Sorte gestellten Ansprüche, die mit der Notwendigkeit einer einmaligen mechanisierten Ernte der Gemüseerbsen verbunden sind, bestimmen die Grundrichtung der Züchtung. Die gleichmäßige Reifeentwicklung der Gemüseerbsen steht in enger Abhängigkeit zum morphologischen Pflanzentyp und zu einigen biologischen Erscheinungen der Sorte. Größte Gleichmäßigkeit des Blüh verlauf es und der Reifeentwicklung kennzeichnen die Formen des Stambowi-Types, dessen Stengelspitzenanteil verdickt und vom fasciata-Typ ist [3, 2, 10]. Für viele Botaniker, Genetiker und Züchter galten diese Formen (Pisum sativum ssp. sativum var. coronatum) als wenig aussichtsreich. Nach F O U R M O N T [5] handelt es sich vielmehr um Kuriositäten, die keine Anwendung in der Produktionspraxis und in der Züchtung finden. Deshalb erwähnt er unter den 135 aufgeführten Sorten, die in Frankreich angebaut werden, keine einzige Stambowi-Sorte. Diesen Formen gegenüber zeigte auch der Züchter F A B I G vom Institut für Pflanzenzüchtung in Quedlinburg eine große Zurückhaltung bei unmittelbarer Einführung in die Praxis [2], Nach anderen Autoren, u. a. F I L O F F [4], kann das Auftreten von fasciata-Typen bei den Pflanzen, abgesehen von den Erscheinungsursachen, erfolgreich in der Züchtung ausgenutzt werden. Diese Sorten besitzen, wie auch F E D O T O F F [ 3 ] betont, wirklich einige beträchtliche Mängel, die biologisch bedingt und infolgedessen schwer zu überwinden sind. Da sie in einer kurzen Frist zum Blühen und zur Samenbildung kommen, 1

A u f r e c h t e r W u c h s t y p , d e r durch fasciale S t e n g e l und k o n z e n t r i e r t e n H ü l s e n a n s a t z in d e r S p i t z e d e r Pflanzen

g e k e n n z e i c h n e t ist.

142

MICHOFF, D i e Z ü c h t u n g w e r t v o l l e r E r b s e n s o r t e n v o m S t a m b o w i - T y p

reagieren sie während dieser Phase stark auf Wasser- und Nährstoffmangel. Dies beeinflußt den Kornbesatz, den Ertrag, das Korn-Hülsen-Verhältnis und die biologische Wertigkeit der Gemüseerbsen beträchtlich. Bei den Stambowi-Sorten mit kürzerer Vegetationsperiode tritt diese Erscheinung noch stärker hervor. Durch die Entwicklung von Linien mit längerer Vegetationsperiode ist es einigen Züchtern, so z. B. SOLOWJEWA [9] und PTSCHELAROFF [8], gelungen, einige ertragreiche und qualitativ wertvolle Stambowi-Sorten zu erstellen, z. B. die Sorten Stambowi Mosgowoj G-3 und Sofia 135. In der Züchtung von Gemüseerbsen ist es schwer, Formen mit einer günstigen Koitibination der Eigenschaften des Stambowi-Types mit mittelhohem Stengel und kurzen Internodien, kürzerer Vegetationsperiode, hohem Ertrag und gutem Korn-Hülsen-Verhältnis, gleichmäßiger Reifeentwicklung und hohen chemischtechnologischen Eigenschaften zu entwickeln. Dies wird auch durch den Umstand erschwert, daß die Merkmale Neigung zur Verbänderung, niedriger Stengel, kurze Internodien, runzelige Samen und hoher Zuckergehalt rezessiv sind. Es dominieren die primitiven Eigenschaften, die phylogenetisch alt sind und eine größere konservative Kraft besitzen. Um eine wirksame einmalige mechanisierte Ernte ohne Ertragsausfall bei Gemüseerbsen einzuführen, ist es notwendig, daß die Sorten neben der gleichmäßigen Reifeentwicklung und der lange anhaltenden technologischen Reife auch mittelhohe Stengel (50 bis 70 cm) und kurze Internodien besitzen. Dabei müssen die Pflanzen aufrecht stehen oder schwach liegend sein. Zwecks Schaffung qualitativ wertvoller, ertragreicher, frühreifender und zur mechanisierten Ernte geeigneter Stambowi-Sorten wurde im Jahre 1955 in dem Wissenschaftlichen Forschungsinstitut für Gemüsebau „Maritza" in Plovdiv eine umfangreiche Kreuzungsarbeit begonnen.

2.

Material und Methodik

Die Züchtung erfolgte nach der Methode der Sortenkreuzung mit folgender Einzelpflanzenauslese in den Nachkommenschaften. Die Auslese wurde an Hand der Ergebnisse der morphologischen, biologischen und chemisch-technologischen Untersuchungen des Zuchtmaterials durchgeführt. In die Kreuzungsarbeit waren folgende Erbsensorten mit fascialen Stengeln einbeschlossen: Stambowi Mosgowoj G-3 und Linie I X 200. Ferner die Sorten Ranni Mosgowoj G-14, Wunder von Amerika und Delikateß, welche einen einfachen Stengel, einen hohen Zuckergehalt, runzelige Samen und verschiedene Dauer der Vegetationsperiode besitzen. In allen Kombinationen war ein Komponent mit fascialen Stengeln einbeschlossen. Die Sorten Ranni Mosgowoj G-14, Wunder von Amerika und besonders Mosgowoj G-3 zeigen eine unstabile Vererbung. Unter unseren ökologischen Bedingungen haben diese Sorten einen bedeutenden Prozentsatz abweichender Typen, die sich durch die Höhe des Stengels und die Dauer der Vegetationsperiode unterscheiden und glatte Samen haben [7]. Weniger stabil war auch die Linie IX 200.

143

Archiv f ü r G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , H e f t 2, 1965

Es wurden folgende Kreuzungen durchgeführt: Stambowi Mosgowoj G-3 Stambowi Mosgowoj G-3 Stambowi Mosgowoj G-3 Ranni Mosgowoj G-14 Wunder von Amerika Delikateß

x x x x x x

Ranni Mosgowoj G-14 und reziprok Wunder von Amerika und reziprok Delikateß und reziprok Linie I X 200 Linie I X 200 Linie I X 200

Im Zuchtgarten wurden Beobachtungen über Art und Höhe des Stengels, Länge der Internodien, Größe, Stellung und Kornbesatz der Hülsen und die Zeitspanne zwischen den einzelnen Phänophasen gemacht sowie Ertrags- und Geschmacksprüfungen durchgeführt. In Vor- und vergleichenden Sortenversuchen wurden die Erträge und Eigenschaften der einzelnen Linien durch einmaliges Pflücken der Hülsen bei technoogischer Reife festgestellt. Zu diesem Zweck wurden insgesamt 8 Versuche ausgeführt. Bei den aussichtsreichen Linien wurden die Dauer der technologischen Reife, die Dynamik des Kohlenhydratstoffwechsels und die ganzen chemisch-technologischen Eigenschaften (Druscheignung, prozentualer Anteil zerquetschter und geplatzter Körner, Korn-Hülsen-Verhältnis, Siebung, Gehalt an Trockensubstanz, Gesamtzucker, Stärke, Zellulose, kohlenstoffhaltige Stoffe, Asche und Chlorophyll) bestimmt. Von den einzelnen Linien wurden von jeder Fraktion Sterilkonserven hergestellt, welche untersucht und verkostet wurden.

3.

Ergebnisse

In der ersten Generation dominierten der einfache Typ und die größere Stengelhöhe. In den Kombinationen Stambowi Mosgowoj X Ranni Mosgowoj und reziprok, Stambowi Mosgowoj x Delikateß, Wunder von Amerika X Stambowi Mosgowoj und Ranni Mosgowoj X Linie I X 200 fanden sich neben Pflanzen mit runzeligen Samen (Markerbse) auch Pflanzen mit glatten Samen (Palerbse). In der zweiten Generation traten bei der Aufspaltung neben den einfachen, hohen und mittelhohen Pflanzen u. a. auch folgende Typen auf: hohe oder sehr hohe mit fascialen Stengeln, die 2 bis 10 Tage später als der frühe Elter reifen; hohe und späte mit intermediärem Stengeltyp; hohe und frühe mit fascialen Stengeln; mittelhohe und späte mit fascialen Stengeln; mittelfrühe und frühe, mittelhohe mit fascialen oder schwach fascialen Stengeln. Es wurden insgesamt 774 Eliten ausgelesen, von denen 754 aus den Kombinationen stammten, in welche die Sorte Mosgowoj als ein Elter einbeschlossen war. Nach der individuellen Beurteilung wurden in der dritten Generation 43 Linien mit verschiedener Dauer der Vegetationsperiode, hauptsächlich frühe und mittelfrühe mit mittelhohen, fascialen oder schwach fascialen Stengeln ausgelesen. Eine besonders große Aufmerksamkeit wurde der gleichmäßigen Reifeentwicklung sowie den technologischen und Qualitätseigenschaften der Erbse geschenkt. Die größte Anzahl aussichts-

144

MICHOFF, Die Z ü c h t u n g w e r t v o l l e r E r b s e n s o r t e n v o m S t a m b o w i - T y p

reicher Linien stammte aus der Kreuzung Stambowi Mosgowoj x Ranni Mosgowoj. In der vierten und fünften Generation wurde die Selektion unter den gleichen Gesichtspunkten fortgesetzt. Auf Grund der durchgeführten Beobachtungen, Untersuchungen und Vorprüfungen zeichneten sich als Linien mit besten Eigenschaften folgende aus: die Nummern 13, 68, 76, 84, 101 und 217a aus der Kreuzung Stambowi Mosgowoj x Ranni Mosgowoj; Nr. 37/8 und 60/1 aus Stambowi Mosgowoj x Wunder von Amerika und Nr. 86 aus Stambowi Mosgowoj x Delikateß. Sie sind mittelhoch, ertragreich und wesentlich früher als die Sorte Stambowi Mosgowoj. In den folgenden drei Jahren (1960 bis 1963) wurden die besten Linien in die vergleichende Sortenprüfung einbezogen und agrotechnischen sowie qualitätsmäßigen Untersuchungen unterworfen. Die Linie 68, welche sehr gute Eigenschaften aufwies, wurde bereits vermehrt und als Sorte unter dem Namen ,,Maritza 68" in die Produktionspraxis eingeführt. Als Ergebnis der Zuchtarbeit wurden einige sehr interessante Linien mit Stambowi-Habitus entwickelt. Diese Linien besitzen fasciale Stengel und Hülsen, die konzentriert in der Spitze der Pflanzen in der Form eines Schirmes sitzen. Sie haben mittellange Stengel (55 bis 65 cm), die Internodien sind kürzer und deren Anzahl geringer (Abb. 1 und 2). Aus den biometrischen Messungen der Pflanzen und Hülsen ist ersichtlich, daß die neuen Linien im Vergleich zu der Sorte Stambowi Mosgowoj G-3 50 bis 60 cm kürzere Stengel und nur halb solange Internodien besitzen. Durch ihre morphologischen Merkmale übertreffen sie ähnlich wie Sofia 135 deutlich die Sorten mit einfachen Stengeln Ranni Mosgowoj und Delikateß. Nur in der Kornzahl je Hülse stehen sie den ertragreichen Sorten mit einfachem Stengeltyp wie Delikateß, Juwel u. a. nach (Tabelle 1). In der vergleichenden Sortenprüfung wurden bei einmaliger mechanisierter Ernte folgende Erträge erzielt (Tabelle 2). Trotz ihrer wesentlich kürzeren Vegetationsperiode stehen drei Linien, die Nr. 13, 68 und 217 a, im Hülsenertrag der im Lande verbreiteten Stambowi-Sorte vom fasciata-Typ Sofia 135 nicht nach. Sie übertreffen sogar die oben erwähnte Sorte. Das geht auch aus den Angaben der anderen Vergleichsprüfungen hervor (Tabelle 4). Alle Linien, mit Ausnahme der Linie Nr. 26, sind den entsprechenden Elternsorten mit einfachem Stengeltyp (Ranni Mosgowoj G-14 und Wunder von Amerika) im Ertrag überlegen. Die Linien Nr. 68, 84, 101, 217a, 37/2 und 60/1 übertreffen auch den anderen Elter, Stambowi Mosgowoj G-3. Bei der Untersuchung einiger biologischer Eigenschaften der Neuzüchtungen wurden interessante Ergebnisse in bezug auf die Dauer der Vegetationsperiode vom Auflaufen bis zur technologischen Reife und auf die Blühdauer erhalten (Tabelle 3). Die Neuzüchtungen haben eine wesentlich kürzere Vegetationsperiode bis zum Zeitpunkt der Ernte und eine viel kürzere Blühdaüer. Dies führt zu einer weitgehend gleichmäßigeren Reifeentwicklung. Es ist hier zu bemerken, daß in den einzelnen Jahren in Abhängigkeit von den konkreten meteorologischen Be-

Archiv für Gartenbau, X I I I . Band, Heft 2, 1965

Î4t5

Abb. 1. Pflanze Maritza 68

der

Sorte

Abb. 2. Pflanze der Linie Nr. 26 10

A r c h i v für Gartenbau, X I I I . Band, Heft 2, 1965

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MICHOFF, Die Z ü c h t u n g w e r t v o l l e r E r b s e n s o r t e n v o m Stambovvi-Typ

Tabelle 1 Biometrische Pflanzenmessungen Stengelhöhe S o r t e (Linie)

Stambowi Mosgowoj G-3 Linie Nr. 13 Linie Nr. 68 Linie Nr. 84 Linie Nr. 101 Linie Nr. 217 a R a n n i Mosgowoj G-14 Linie Nr. 26 Delikateß Sofia 135

Anzahl der Internodien

von

bis

von

bis

90 50 55 55 45 50 70 45 80 50

120 55 60 60 55 55 90 55 100 60

20 16 16 18 16 16 18 14 18 20

24 20 20 20 18 18 22 18 20 22

Kornanzahl InternodienHülsenje Hülse l ä n g e in d e r H ü l s e n länge Pflanzenanzahl normal m i t t e in c m ausgewickelt b ild e t

7,5 4,0 4,6 4,5 3,8 4,3 6,2 4,2 5,9 4,5

31,5 35,7 28,9 29,8 24,2 35,6 27,5 25,6 32,1 29,7

6,2 6,5 6,7 6,5 6,7 6,9 7,0 7,1 7,8 6,5

5 4,9 5,1 4,9 4,5 5,0 5,5 5,1 7,0 5,0

l 1,3 1,2 0,6 0,8 0,9 1,0 1,2 0,5 1,0

Tabelle 2 Hülsenertrag bei einmaliger Pflücke Durchschnittlich f ü r die J a h r e 1962/63

1961 Sorte (Linie) dt/ha

o/ /o

gegenüber Sofia 135

dt/ha

% gegenüber Stambowi Mosgowoj G-3

86,99 87,67 91,26

100 100,7 104,9

I. Versuch Stambowi Mosgowoj G-3 Linie Nr. 13 Linie Nr. 68 Sofia 135 Linie Nr. 84 Linie Nr. 101 Linie Nr. 217 a R a n n i Mosgowoj G-14



'



62,3 76,39 60,58

102,9 126,1 100,0





59,72 77,08

98,6 127,2









89,84 96,08 91,11 82,05

103,3 110,5 104,7 94,3

81,22 87,65 98,60 75,06 85,90

100,0 107,9 121,4 92,4 105,9

II. Versuch Stambowi Mosgowoj G-3 Linie Nr. 37/2 Linie Nr. 60/1 Linie Nr. 26 W u n d e r von Amerika

















-

-

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A r c h i v f ü r G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , H e f t 2, 1 9 6 5

Tabelle 3 Dauer der Vegetationsperiode und Blühdauer D a u e r der V e g e t a t i o n s p e r i o d e v o m A u f l a u f e n bis

B l ü h d a u e r in T a g e n

zur E r n t e in T a g e n 1962

Sorte (Linie) ins-

gesamt

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

Stambowi Mosgowoj G-3 Linie Nr. 13 Linie Nr. 68 Linie Nr. 84 Linie 101 Linie 217 a Ranni Mosgowoj G-14

73 62 58 58 59 61 58

1963

Differenz gegen 1.

11

15 15 14

12 15

insgesamt

1962

Differenz gegen 1.

81 76 73 74 75 73 78

insgesamt

29 11 12 11

10

12 12

1963 Differenz

gegen 1.

insgesamt

25 19 19 19 16 17 20

18 17

18 19 18 17

dingungen die Dauer der Vegetationsperiode bis zur Ernte deutlichen Schwankungen unterworfen ist. Das hängt wesentlich von der Länge der Blütezeit ab. In einem speziellen Versuch wurden die chemisch-technologischen Eigenschaften der aussichtsreichen Linien untersucht. Als Vergleich dienten die im Lande verbreiteten Sorten Sofia 135, Delikateß und Dunav. Tabelle 4 enthält Angaben über einige Hauptmerkmale dieser Untersuchung. Aus der Tabelle 4 geht hervor, daß alle Linien gute Eigenschaften besitzen. An der Spitze stehen die Linien Nr. 13, 68 und 217 a. Sie haben einen hohen Zuckergehalt, eine langsame Dynamik des Kohlenhydratstoffwechsels und erhalten längere Zeit (6 bis 7 Tage) ihre technologische Reife. So sank z. B. bei der Linie 68 Tabelle 4 Ertrags- und Qualitätseigenschaften der neuen Linien bei Gemüseerbsen 1963 Dauer der technoSorte

(Linie)

logischen Reife

Hülsen-

Korn-

Durch-

Trocken-

Gesamt-

substanz

zucker

in m m

%

%

8,37 8,71 8,74 9,33 9,26 8,70 9,00 8,92 7,86

21,38 20,83 20,21 21,27 21,81 20,57 21,08 21,39 21,43

4,47 5,98 6,94 5,72 5,75 6,09 5,96 5,92 3,43

Hülsen-

schnittliche

dt,'ha

verhältnis o/ /0

Korngröße

106,53 137,50 131,56 130,00 148,38 128,17 106,35 127,14 71,25

42,0 42,7 36,8 44,5 42,2 42,7 43,4 45,7 32,5

Ertrag

Chlorophyll mg %

in Tagen

Sofia 135 Linie 13 Linie 68 Linie 84 Linie 101 Linie 217 a Linie 26 Delikateß Dunav (Palerbse) 10»

5 6 7 5 5 6 6 5 3

36,0 33,2 38,9 35,5 31,2 31,2 33,6 27,5 33,0

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MICHOFF, D i e Z ü c h t u n g w e r t v o l l e r E r b s e n s o r t e n v o m S t a m b o w i - T y p

der Gehalt an Gesamtzucker im Grünkorn während der Periode der technologischen Reife im Laufe von 7 Tagen nur um 0,28%, d. h. von 7,22% auf 6,94%. Die drei Linien haben mittelgroße, gut gefärbte Körner mit sehr guten Geschmackseigenschaften. Ein Nachteil der Linie 68 ist das verhältnismäßig niedrige KornHülsen-Verhältnis . Um eine vollständigere Charakterisierung der wirtschaftlichen und chemischtechnologischen Eigenschaften der neuen Sorte Maritza 68 (Linie 68) geben zu können, wurde ein einzelner Versuch in den Jahren 1961 und 1962 durchgeführt, worin außerdem die Sorten Delikateß, Brillant und Juwel einbeschlossen waren. Die Angaben dieses Versuches zeigen eine Übereinstimmung mit den Ergebnissen der anderen Untersuchungen (Tabelle 5). Tabelle 5 Ertrags- und Qualitätseigenschaften der geprüften Sorten

Ertrag dt/ha

Sorte

Delikateß Maritza 68 Brillant Juwel

74,89 84,04 76,02 72,94

das SumKornTrokStärkemenproHülsenChlorozent der kensub- Zucker Stärke Zuckerverhältphyll verhältFraktionen stanz /o /o nis mg % bis zu nis /o /o 9 mm 39,4 40,8 41,2 47,5

63,93 63,52 55,32 69,52

21,30 19,55 20,30 21,17

6,39 6,82 5,94 6,37

3,9 2,68 3,49 4,04

0,61 0,39 0,60 0,63

27,2 32,3 37,3 31,6

Die Sorte Maritza 68 übertrifft im Hülsenertrag bei einmaliger Pflücke die Sorte Delikateß um 12,2%, Juwel um 14,8% und Brillant um 10,7%. Bei 19,55% Trockensubstanz weist sie 6,82% Gesamtzucker und 2,68% Stärke auf. Der Index des Stärke-Zucker-Verhältnisses ist 0,39 gegenüber 0,61 bei Delikateß, 0,60 bei Brillant und 0,63 bei Juwel. Typisch für die Sorte Maritza 68 ist, daß ihre Körner den süßen Geschmack auch bei Überreife behalten.

4.

Beurteilung der Ergebnisse

Die Analyse der Ergebnisse zeigt, daß es möglich ist, mittelfrühe Qualitätserbsen mit fascialen Stengeln, gleichmäßiger Reifeentwicklung und langsamer Dynamik des Kohlenhydratstoffwechsels zu erstellen, ohne eine Ertragsminderung zuzulassen. Dies wird durch die ausführliche Charakterisierung der morphologischen und chemisch-technologischen Eigenschaften der Neuzüchtungen bestätigt. Bei der Sorte Maritza 68 und den anderen aussichtsreichen Linien wurde eine günstige Kombination des bestimmten morphologischen Stengeltypes mit den gewünschten biologischen und chemisch-technologischen Eigenschaften erreicht. Es besteht die Möglichkeit der Entwicklung einer Reihe Stambowi-Sorten mit gleichmäßiger Reifeentwicklung und unterschiedlicher Dauer der Vegetationsperiode, die für

A r c h i v für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , Heft 2, 1965

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die mechanisierte Ernte geeignet sind. Die Analyse des Materials während der verschiedenen Etappen der Zuchtarbeit und der Vergleich der Linien aus den einzelnen Kreuzungen zeigen, daß bei der Kreuzung von Komponenten mit unstabiler Vererbung bessere und schnellere Ergebnisse zu erzielen sind. Bei der Kreuzung der Sorten Stambowi Mosgowoj G-3 und Ranni Mosgowoj G-14, welche eine unstabile Vererbung besitzen und unter unseren ökologischen Bedingungen stark aufspalten, entstanden viele verschiedenartige Formen mit einer großen Schwankung in jedem Merkmal und jeder Eigenschaft. Einige Linien aus dieser Kreuzung zeigten schon in der F 4 eine große phänotypische Ausgeglichenheit. Die Mängel der Sorten vom fasciata-Typ mit gleichmäßiger Reifeentwicklung und in der Spitze der Pflanzen konzentrierten Hülsen, wie sie FEDOTOFF [3] beschreibt, sollen nicht als unüberwindbar gelten. Durch schöpferische Anwendung der Sortenkreuzung mit folgender zielbewußter Auslese in dem unter günstigen agrotechnischen Bedingungen gezüchteten Hybridmateiial konnten wir diese Schwierigkeiten größtenteils überwinden. E s wurden einige Züchtungen erstellt, die bei kurzer Vegetationsperiode einen hohen Ertrag qualitativ guter Erbsen bei einem zufriedenstellenden Korn-Hülsen-Verhältnis sichern können (37 bis 4 0 % ) . Diese Selektionen enthalten durchschnittlich je Hülse 5 normal entwickelte und einen unentwickelten Samen gegenüber 6 oder 7 bei den anderen guten Sorten mit einfachen Stengeln. Man kann auf dem Wege der Züchtung auch bessere Ergebnisse erzielen. Außerdem kann bei entsprechender Agrotechnik, die während der Blüte und Samenbildung den Pflanzen genügend Nährstoffe und Wasser sichert, die Anzahl unentwickelter Körner wesentlich vermindert werden. 5.

Zusammenfassung

Mit Hilfe der Sortenkreuzung zwischen botanisch weitentfernten Typen wurden einige mittelfrühe, ertragreiche und qualitativ wertvolle Linien mit Stengeln vom fasciata-Typ entwickelt. Sie haben mittelhohe, 50 bis 60 cm lange Stengel und einen in der Spitze der Pflanze konzentrierten Hülsenansatz. Sie zeichnen sich durch eine gleichmäßige Reifeentwicklung und langsame Dynamik des Kohlenhydratstoffwechsels aus. Bei einmaliger Pflücke bringen sie hohe Erträge und sind für eine mechanisierte Ernte geeignet. Eine günstige Kombination dieser Eigenschaften wurde bei der neuen Sorte Maritza 68 erreicht, die bei einmaliger Pflücke mehr als 85 dt/ha Hülsenertrag bringt und ein Korn-Hülsen-Verhältnis von über 3 7 % aufweist. Sie hat einen hohen Zuckergehalt (6,8%) und einen niedrigen Koeffizienten für das Stärke-Zucker-Verhältnis (0,39). Von den beiden Kreuzungen hat sich die Kreuzung Stambowi Mosgowoj G-3 X Ranni Mosgowoj G-14, die beide eine unstabile Vererbung haben, als die erfolgreichste erwiesen. Aus dieser Kreuzung entstanden viele verschiedenartige Formen mit interessanten biologischen Eigenschaften und morphologischen Merkmalen. Die Linien aus dieser Kreuzung zeigten schon in der F/, eine große phänotypische Ausgeglichenheit und haben sich schneller konsolidiert.

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MICHOFF, D i e Z ü c h t u n g w e r t v o l l e r E r b s e n s o r t e n v o m

Stambowi-Typ

Pe3ioMe I l p i l nOMOmil MejKCOpTOBOrO CKpemHBaHIIH 60TaHHHeCKH OTflaJieHHblX THIIOB 6HJIO nojiyneHO HecKOJibKO cpeAHecnejibix, BbicoKoypoHiaiiHbix B KANECTBEHHOM

H ijeHHux

OTHOinemni JIIIHHH CO CTÖÖJIHMH Titna fasciata.

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