Archiv für Gartenbau: Band 13, Heft 5 1965 [Reprint 2021 ed.]
 9783112506363, 9783112506356

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DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK DEUTSCHE AKADEMIE DER LANDWIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTEN ZU BERLIN

ARCHIV FÜR

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1965 • 13. BAND • H E F T 5

Herausgeber: Deutsche Demokratische Republik• Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin Chefredakteur: Prof. Dr. Dr. h. c. J O H A N N E S R E I N H O L D Redaktionskollegium: Prof. Dr. Dr. h. c. G U S T A V B E C K E R , Prof. Dr. Dr. h. c. G E R H A R D F R I E D R I C H , Prof. Dr. Dr. h. c. J O H A N N E S R E I N H O L D , Prof. Dr. H E L M U T R U P P R E C H T Redaktionelle Bearbeitung: Prof. Dr. Dr. h. c.

JOHANNES REINHOLD, MARIA

STEIN

Das Archiv für Gartenbau erscheint in Heften mit einem Umfang von je 5 Druckbogen (80 Seiten). Die innerhalb eines Jahres herausgegebenen 8 Hefte bilden einen Bdod. Das letzte Heft eines Bandes enthält Inhalts-, Autoren* und Sachverzeichnis. Der Bezugspreis j e Heft beträgt 5, — MDN. Die Schriftleitung nimmt nur Manuskripte an» deren Gesamtumfang 25 Schreibmaschinenseiten nicht überschreitet und die bisher noch nicht, auch nicht in anderer Form, im In- oder Ausland veröffentlicht wurden. Jeder Arbeit ist eine Zusammenfassung mit den wichtigsten Ergebnissen (nicht länger als 20 Zeilen), wenn möglich auch in russischer und englischer bzw. französischer Sprache, beizufügen. Gegebenenfalls erfolgt die Übersetzung in der Akademie. Manuskripte sind zu senden an den Chefredakteur, Prof. Dr. Dr. h. c. J . REINHOLD, Institut für Gemüsebau, 1722 Großbeeren bei Berlin. Die Autoren erhalten Umbruchabzüge zur Korrektur mit befristeter Terminstellung. Bei Nichteinhaltung der Termine erteilt die Redaktion Imprimatur. Das Verfügungsrecht über die im Archiv abgedruckten Arbeiten gebt ausschließlich an die Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaften zu Berlin über. Ein Nachdruck in anderen Zeitschriften oder eine Übersetzung in andere Sprachen darf nur mit Genehmigung der Akademie erfolgen. Kein Teil dieser Zeitschrift darf in irgendeiner Form — durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren — ohne schriftliche Genehmigung der Akademie reproduziert werden. Für jede Arbeit werden unentgeltlich 100 Sonderdrucke geliefert. Das Honorar beträgt 4 0 , - MDN j e Druckbogen und schließt auch die Urheberrechte für das Blindmaterial ein. Dissertationen, auch gekürzte bzw. geänderte, werden nicht honoriert. Verlag: Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3-4, Fernruf: 2 2 0 4 41. Telex-Nr. 011 773. Postscheckkonto: Berlin 350 21. Bestellnummer dieses Heftes: 1 0 3 9 / X I I I / 5 . Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1276 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Republik. Gesamtherstellung: IV/2/14 • V E B Werkdruck Gräfenhainichen • 1039. All rights reserved (including those of translations into foreign languages). No part of this issue may be reproduced in any form, by photoprint, microfilm or any other means, without written permission frorn the publishers.

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nähe beträgt im Zeitraum von Januar bis Mai rund 70%. Der Anstieg des Beleuchtungsstärkequotienten im Juni an der Meßstelle in 1 m Höhe (M 2) ist darauf zurückzuführen, daß das Gurkenspalier infolge des beginnenden Vergilbens der älteren Gurkenblätter sowie auch durch den mehrmals durchgeführten Schnitt der Pflanzen zu dieser Zeit wieder lichtdurchlässiger wurde. Auf der Oberseite am Spalier (M 7, M 8) ist der Beleuchtungsstärkequotient zu einer Zeit, zu der das Spalier dicht belaubt ist, niedriger als an der Meßstelle zwischen dem Spalier in 1 m Höhe (Abb. 11). Der Unterschied beträgt etwa 10%. Ähnliche Unterschiede wurden auch im Gewächshaus ohne Pflanzenbestand festgestellt [4]. Der geringere Lichteinfall auf dem Gurkenspalier im Tagesdurchschnitt rührt vor allem daher, daß je nach Lage des Spaliers, nach Westen oder nach Osten, im wesentlichen nur das Nachmittagsbzw. Morgenlicht zur Beleuchtung des Spaliers beiträgt. Die Höhe der Beleuchtung des Gurkenspaliers von unten (M 9) ist bei vollständig mit Gurkenpflanzen bedecktem Spalier relativ niedrig und beträgt nur etwa 8% derjenigen Lichtmenge, die auf die Oberseite des Spaliers fällt. Auf Grund der geringen Lichtdurchlässigkeit des Spaliers und des niedrigen Reflexionsgrades des Kultursubstrates ist ein höhe.

387

A r c h i v für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , H e f t 5, 1 9 6 5

rer Wert auch nicht zu erwarten. Aus den Beleuchtungsstärkequotienten an den Meßstellen M 2 und M 6 ergibt sich für den Monat Mai die Lichtdurchlässigkeit zu rund 2 8 % . Das Reflexionsvermögen des Kultursubstrates im Wellenlängenbereich von 400 bis 700 nm beträgt durchschnittlich nur etwa 5% [4]. Aus den gemessenen Beleuchtungsstärkequotienten kann die absolute Höhe der Beleuchtung an den verschiedenen Meßstellen im Gewächshaus berechnet werden, wenn die Globalbeleuchtung bekannt ist. Da die Kenntnis der absoluten B e leuchtungsstärke notwendig ist, um beurteilen zu können, ob die Durchführung einer Unter- bzw. Zwischenkultur möglich ist, wurden die am Hauptobservatorium Potsdam des Meteorologischen und Hydrologischen Dienstes der Deutschen Demokratischen Republik gemessenen zehnjährigen Mittel (1951 bis 1960) der mittleren monatlichen Tagessummen der Globalstrahlung in Globalbeleuchtungswerte umgerechnet [8] und aus diesen mit den gemessenen Beleuchtungsstärkequotienten die durchschnittlichen Tagessummen der Beleuchtungsstärke im Gewächshaus ermittelt (Abb. 12). Aus den berechneten Werten geht hervor, daß an den beiden Meßstellen unter dem Gurkenspalier (M 1, M 2) etwa bis März eine nur wenig veränderte tägliche Lichtmenge einfällt, da die zunehmende B e s c h a t t u n g durch das Gurkenspalier einen Anstieg der Beleuchtungsstärke, wie er im Freiland erfolgt, verhindert. E i n deutlicher Anstieg der Tagessumme der Beleuchtungsstärke unter dem Gurkenspalier ist erst etwa ab April zu erkennen, da dann die vollständige Ausbildung der Gurkenpflanzen abgeschlossen ist und sogar teilweise bereits die Dichte des Gurkenspaliers wieder zurückgeht. An den Meßstellen zwischen dem Spalier (M 4, M 5) nimmt die Tagessumme der Beleuchtungsstärke entsprechend den nur wenig veränderten Beleuchtungsstärkequotienten nahezu im gleichen Verhältnis wie im Freiland zu. Auch die tageszeitliche Abhängigkeit des Beleuchtungsstärkequotienten ist für bestimmte Fragen des Pflanzenbaues, wie z. B . die Temperaturgestaltung und C 0 2 I 500

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388

H f - i s s n e r , Lichtverhaltnisse im M e h r z w e c k g e w ä c h s h a u s

Versorgung, von Bedeutung. Es wurde daher der Beleuchtungsstärkequotient für die drei Tagesabschnitte, vormittags bis 10.30 Uhr, mittags von 10.30 Uhr bis 13.30 Uhr und nachmittags von 13.30 Uhr ermittelt (Tabelle 1). Bei den ab Mitte März durchgeführten Messungen waren die Zeitpunkte für die Festlegung der Tagesabschnitte 10 und 14 Uhr (Zeitangabe: mittlere Ortszeit). Bei den Meßstellen unter und zwischen dem Spalier (M 2, M 5) ist der Beleuchtungsstärkequotient zu Beginn der Vegetationsperiode mittags durchschnittlich nur geringfügig niedriger als am Vor- und Nachmittag. Das Licht fällt also in einer annähernd gleichen zeitlichen Verteilung wie im Freiland ein. In der anschließenden Vegetationsperiode verändern sich jedoch diese Verhältnisse insofern, als die am Vor- und Nachmittag einfallenden Lichtmengen durch die Beschattung relativ zur Lichtmenge am Mittag abnehmen. Ab Mitte März beträgt der Beleuchtungsstärkequotient an den beiden Meßstellen am Vor- und Nachmittag im Mittel nur noch rund 95 bzw. 88% des Mittagswertes. Auf dem Gurkenspalier (M 8) dagegen herrscht eine ausgesprochene unsymmetrische Beleuchtung im Tagesablauf. Am Vormittag ist der Beleuchtungsstärkequotient auf dem nach Osten geneigten Spalier mehr als doppelt so groß wie am Nachmittag.

4.1.2.

Gewächshaustomate

Im Durchschnitt des Monats Februar ist der Beleuchtungsstärkequotient an den Meßstellen zwischen den Pflanzenreihen (M 1, M 2) im Tomatenbestand mit mehr als 0,50 relativ hoch (Abb. 13). Ein merklicher Einfluß auf die Beleuchtung durch Beschattung ist infolge der geringen Pflanzenhöhe zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht zu erwarten. Im Vergleich hierzu fällt jedoch zur gleichen Zeit etwa nur die Hälfte der täglichen Lichtmenge seitlich auf den Bestand (M 3). Bei einer Höhe der Tomatenpflanzen von 0,70 bis 0,80 m im darauffolgenden Monat sinkt der Beleuchtungsstärkequotient an der Meßstelle am Boden (M 1) gegenüber der Meß•

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Abb. 13. Durchschnittliche Beleuchtungsstärkequotienten an den Meßstellen M 1, M 2 u n d M 3 im MZG 0/53 mit einer T o m a t e n kultur Febr

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A r c h i v für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , Heft 5, 1965

389

stelle in 1 m Höhe (M 2) deutlich ab. Gleichzeitig führt die zunehmende Verschmutzung des Gewächshauses im Frühjahr zu einer Abnahme des Beleuchtungsstärkequotienten an der Meßstelle in 1 m Höhe. E i n e deutlich sichtbare Abnahme des Beleuchtungsstärkequotienten in 1 m Höhe infolge B e s c h a t t u n g durch die Tomatenpflanzen läßt sich erst im J u n i nachweisen, obwohl die Pflanzen bereits im April die Höhe dieser Meßstelle erreicht haben. D a aber der obere Teil der Pflanzen im allgemeinen eine weniger dichte Belaubung aufweist als die anderen Teilen der Pflanze, ist die Minderung des einfallenden Lichtes durch B e schattung auch dann, wenn die Pflanzen teilweise über die Empfängerfläche des Beleuchtungsmesser hinausragen, zunächst nur geringfügig. Zwischen den Pflanzen in Erdbodennähe dagegen nimmt der Beleuchtungsstärkequotient im gleichen Zeitraum kontinuierlich ab. Das gleiche gilt für die seitliche Beleuchtung der Tomatenpflanzen in halber Pflanzenhöhe. Am E n d e des betrachteten Vegetationszeitraumes wird der Meßstelle in 0,30 m Höhe (M 1) weniger als die Hälfte und der seitlich angeordneten Meßstelle (M 3) weniger als 2 0 % der Lichtmenge, die in 1 m Höhe zwischen den Pflanzenreihen (M 2) einfällt, zugestrahlt. E i n e zur Gurkenkultur analoge Betrachtung der absoluten Lichtmenge zeigt (Abb. 14), daß der seitliche Lichteinfall (M 3) mit durchschnittlich 3 0 bis 4 0 k l x • h je Tag während des untersuchten Zeitraumes näherungsweise konstant bleibt. An der Meßstelle in 0,30 m Höhe (M 1) mit horizontaler Empfängerfläche steigt die tägliche Lichtmenge bis April auf etwa 100 klx • h an, um dann wieder zurückzugehen. An der Meßstelle in 1 m Höhe (M 2) wird das Maximum im Mai mit etwa 2 1 0 klx • h je Tag erreicht.

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Abb. 14. Berechnete mittlere Tagessummen der Beleuchtungsstärke im Freiland und im MZG 0/53 mit einer Tomatenkultur März

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Wird die Abhängigkeit der Beleuchtungsstärkequotienten von der Tageszeit wiederum durch drei, auf die Zeitabschnitte vormittags, mittags und nachmittags bezogene Werte angegeben, dann lassen sich ähnliche Relationen wie an den Meßstellen im Gurkenbestand erkennen (Tabelle 2). Bedingt durch die seitliche Abschirmung des Lichtes, wird an den Meßstellen zwischen den Pflanzenreihen (M 1, M 2) das am Vor- und Nachmittag einfallende

390

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Licht weniger gut ausgenutzt. Während sich am Anfang der Vegetationsperiode die drei Beleuchtungsstärkequotienten nur um maximal 5 % unterscheiden, nimmt die relative Lichtmenge vormittags und nachmittags mit zunehmender Höhe der Tomatenpflanzen ständig ab. In der zweiten Hälfte der betrachteten Vegetationsperiode beträgt der Beleuchtungsstärkequotient für diese Tagesabschnitte nur noch rund 8 0 % des Mittagswertes.

4.2.

Lichtverteilung

Aus der Licht Verteilung im Pflanzenbestand der Gewächshaustomate geht hervor (Abb. 15), daß je nach Vegetationsabschnitt und Lage des Meßprofiles unterschiedliche Gradienten der Beleuchtungsstärke im Bestand auftreten. Infolge der stärkeren gegenseitigen Beschattung fällt die Beleuchtungsstärke zwischen zwei Pflanzen in der Reihe durchschnittlich stärker als außerhalb der Pflanzenreihe ab. Zwischen dem jeweils tiefsten und höchsten Meßpunkt betragen die Beleuchtungsstärkeunterschiede in der Pflanzenreihe rund 50, 75 und 6 5 % für die drei angegebenen Meßtermine, zwischen den Reihen etwa 25, 60 und 65%. Mit den Ergebnissen der zur Bestimmung des Beleuchtungsstärkequotienten durchgeführten Registrierungen besteht eine recht gute Übereinstimmung, wenn man den Mittelwert der Registrierungen der Monate März und April sowie den Wert des Monats Mai den ent-

391

Archiv für Gartenbau, X I I I . B a n d , Heft 5, 1 9 6 5 .

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Abb. 15. Lichtverteilung im Pflanzenbestand der Gewächshaustomate (Beleuchtungsstärke in verschiedenen Höhen)

sprechenden Ergebnissen der Lichtverteilungsmessungen am 23. 3. und 5. 5. 1961 gegenüberstellt (Tabelle 3). Tabelle 3 Relative Beleuchtungsstärke im Tomatenbestand auf Grund von Momentanmessungen und Registrierungen Meßstelle

4.3.

Momenta nmessung 23. 3. 1961 5. 5. 1961

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100

Relativer spektraler Beleuchtungsstärkequotient

Wie im Gewächshaus ohne Pflanzenbestand ist der Verlauf des relativen spektralen Beleuchtungsstärkequotienten unterschiedlich, je nachdem, ob die Meßstelle beschattet oder von der direkten Sonnenstrahlung getroffen wird (Abb. 16 und 17). Während aber die veränderte spektrale Zusammensetzung der Strahlung im leeren Gewächshaus im wesentlichen nur durch die Abschirmung der direkten Sonnenstrahlung zustande kommt, sind es im Pflanzenbestand hauptsächlich die selektive Absorption, Transmission und Reflexion der Strahlung an den Blättern, wodurch die zum Teil erheblich vom Freiland abweichenden spektralen Verhältnisse hervorgerufen werden. An der beschatteten Meßstelle unter dem Gurkenspalier besitzt der relative spektrale Beleuchtungsstärkequotient bei beiden Messungen ein ausgeprägtes Minimum zwischen 650 und 700 nm (Abb. 16). Ein relatives Minimum im blauen Spektralbereich zwischen 450 und 500 nm ist jedoch nur bei der Märzmessung deutlich zu erkennen. Es wird bei der zweiten Messung zumindest aber angedeutet. Ein relatives Maximum liegt bei 550 nm. An der Grenze zum infraroten Spektral-

392

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428

RINNO, Die Beurteilung des Wertes von Gemüse

Summary Vegetables are important for their nutrients which are not or insufficiently contained in other foodstuffs available under our conditions of nutrition. The value with regard to nutritive physiology of vegetables is substantially determined by the following substances: 1. 2. 3. 4.

Vitamin C and carotin the mineral substances calcium and iron nonparticipating substances (crude fibre) substances of antibiotic or pharmacological effectiveness.

The fourth group cannot yet been used for estimation, since our knowledge on it is still insufficient. The substances of the first, second, and third groups are determined by modern methods, for two years, and their ranges of deviation are indicated. The calculation of the "Essential Factor of Nutritive Value" (WNF) is proposed to identify the nutritive physiological importance of varying amounts of the above substances in the vegetables concerned: WNF =

mgVit. C . , mg Ca mg Fe — + mg carotin + g crude fibre + l f ) ( ) + - 2 .

The specific importance of seasonal Vitamin C production may be considered for cultivation and breeding: 1

WNF Z = mg Vit. C +

+

mg

2

0.

+ mg carotin + g crude fibre +

Fe

, (related to 100 g fresh substance;

Q = quarterly figure) • It is, furthermore, recommended to introduce to vegetable cultivation the "Essential Quantity of Nutritive Value" (WNM) as a reference unit, on the basis of W N F and yield. The mean WNF and WNM of the major vegetables are quoted. Literatur Zur Vitamin C-Bestimmung in frischem Pflanzenmaterial. Archiv für Gartenbau 11, 547 (1963) [2] B E C K E R , M.: Eine zweckmäßige Apparatur für die säulenchromatographische Carotinbestimmung. Archiv für Gartenbau 11, 543 (1963) [ 3 ] D E N H A R T O G , L . : Nederlandse Voedingsmiddelen Tabel. September 1 9 6 1 [ 4 ] G Ö H L E R , F . , und M . B E C K E R : Die serienmäßige komplexometrische Bestimmung von Calcium in Böden und Pflanzenaschen. Thaer-Archiv 5, 241 (1961) [5] G R Ä F E , H. K.: Zur effektiven Ernährungssituation der Werktätigen. AkademieVerlag Berlin 1959 [6] K R A M E R , M . , und R . T A R J A N : Studien über den Carotinstoffwechsel I V . Der biologische Wert der Carotine in verschiedenen Pflanzen. Int. Z. Vitaminforschung 30, 43 (1959) [1]

BECKER, M . :

Archiv für Gartenbau, X I I I . Band, Heft 5, 1965

429

G.: Der Ernährungswert von Gemüse. Die Nahrung (im Druck) G., und M. B E C K E R : Untersuchungen über den Einfluß einiger gemüsebaulicher Maßnahmen auf den Vitamingehalt des Gemüses. Archiv für Gartenbau 13, 329 (1965) [ 9 ] R I N N O , G., und M . B E C K E R : Der Eisengehalt der Gemüsearten. Zur Ertragsund Qualitätssteigerung im Gemüsebau (Sammelband) Deutsche Akademie der Landwirtschaftswissenschaft zu Berlin 1965. [ 1 0 ] R O E , J . H . , und C . A . K U E T H E R : The determination of ascorbic acid in whole bload urine through the 2,4 dinitrophenylhydrazine derivate of dehydroascorbic acid. J . biol. Chem. 174, 201 (1948) [ 1 1 ] S C H A R R E R , K . : in R A U S C H E R , K. Untersuchung von Lebensmitteln. Bd. II, Leipzig 1956 [12] S C H M I D T , L., O T T M. und W. S C H U P H A N : Methodenbuch Bd. IV. Radebeul 1953 [7]

[8]

RINNO,

RINNO,

431 Arbeit aus dem I n s t i t u t für G e m ü s e b a u

Großbeeren

der D e u t s c h e n A k a d e m i e der L a n d w i r t s c h a f t s w i s s e n s c h a f t e n zu B e r l i n ( D i r e k t o r : Prof. D r . D r . h. c. J . REINHOLD)

J. L A N C K O W

Möglichkeiten und Erfolge des rationellen Leuchteneinsatzes bei der Zusatzbelichtung von Gemüsejungpflanzen E i n g e g a n g e n am 31. Dezember 1964

1.

Problemstellung

Im Interesse der Verringerung von Investitions- und Betriebskosten muß angestrebt werden, die Leuchten (Belichtungsaggregate) für die Zusatzbelichtung von Gemüsejungpflanzen so rationell wie möglich einzusetzen. Für die Zusatzbelichtung der Gemüsejungpflanzen erwiesen sich Niederspannungsleuchtstofflampen als sehr gut geeignet. Sie werden in speziellen Leuchten (PA 57 und PA 62) zum Einsatz gebracht [1]. Die Leuchten sind im Gewächshaus ortsveränderlich montiert und wurden bisher während 24 Stunden zweimal zu je 8 Stunden in der Zeit von 16 bis 8 Uhr zur Zusatzbelichtung eingesetzt [1]. Neuerdings konnte gezeigt werden, daß man mit gutem pflanzenbaulichen und wirtschaftlichen Erfolg die Leuchten täglich nicht nur zweimal sondern dreimal zu 8 Stunden einsetzen kann, indem man zusätzlich eine Belichtungszeit von 8 bis 16 Uhr (Tageszusatzbelichtung) einschaltet. Über die Ergebnisse dieser Rationalisierungsmaßnahme des Leuchteneinsatzes wurde bereits berichtet [4]. In der vorliegenden Arbeit werden die hiermit zusammenhängenden Fragen nur insoweit behandelt, als zur Thematik der Arbeit neue Erkenntnisse mitgeteilt werden. Wenn bislang die Leuchten während einer Anzuchtperiode in der Regel nur zur Zusatzbelichtung von einer Gemüseart eingesetzt wurden, so müssen auf Grund der Forderung eines rationellen Einsatzes, Möglichkeiten einer Verwendung für mehrere Gemüsearten innerhalb einer Anzuchtperiode überprüft werden. Die Forderung steht gleichzeitig in Übereinstimmung mit der Tatsache, daß innerhalb eines Betriebes mit Ausnahme von Spezialbetrieben stets mehrere Gemüsearten für den Frühanbau verwendet werden.

2.

Bedarf an Leuchten

Als Ausgangspunkt für eine rationelle Einsatzplanung der Leuchten sei ihr Bedarf für die einzelnen Gemüsearten dargestellt. Die Abb. 1 bis 3 weisen den mengenmäßigen Bedarf an Leuchten für die Endphase der Zusatzbelichtung von Gurken-,

432

LANCKOW, Z u s a t z b e l i c h t u n g v o n G e m ü s e j u n g p f l a n z e n

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Abb. 1. Leuchtenbedarf im Endstadium der Zusatzbelichtung von Gurkenjungpflanzen bei einheitlichem Pflanztermin

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Pflanzenanzahl

Abb. 3. Leuchtenbedarf im Endstadium der Zusatzbelichtung von Kopfsalatjungpflanzen im 6 cm Tontopf bei einheitlichem Pflanztermin

433

A r c h i v für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , Heft 5, 1965

Tomaten- und Kopfsalatpflanzen aus. Hierbei ist zwischen einem zweimaligen und einem dreimaligem Einsatz der Leuchten innerhalb von 24 Stunden unterschieden. J e Leuchte läßt sich im Endstadium der Jungpflanzenanzucht folgende Pflanzenzahl, von der 10% als Reservepflanzen zu betrachten sind, zusätzlich belichten: Leuchteneinsatz während 24 Stunden zweimal dreimal Gurke Tomate Kopfsalat *

122 188 800

183 282 1200

* 6 cm Tontopf.

Über die Einsatzdauer der Leuchten in Abhängigkeit von der Gemüseart informiert die Tabelle 1 für eine Zusatzbelichtung in der Zeitperiode von November bis Februar [7], Ihr sind gleichzeitig die Aussaattermine für den jeweiligen Frühanbau der einzelnen Gemüsearten zu entnehmen. Tabelle 1 Dauer der Jungpflanzenanzucht und der Zusatzbelichtung Jungpflanzenanzuchtperiode in Tagen mit ZusatzGesamtdauer belichtung Gurke Tomate Kopfsalat

40 60 35

39 57 31

Aussaattermin für Frühanbau

25. November 1. bis 15. Dezember Ende November bis Anfang Dezember

Bei der Jungpflanzenanzucht für eine mehrere Hektar große Anlage wird man die Aussaattermine so staffeln, daß ein minimaler Leuchtenbedarf entsteht (vgl. Abb. 10). 3.

Zwischennutzung der Leuchten

Während der Zusatzbelichtung von Gurken- und Tomatenjungpflanzen tritt erst am Ende der Anzuchtperiode der Maximalbedraf an Leuchten ein, nämlich dann, wenn die Pflanzen den höchsten Platzbedarf aufweisen. Vor diesem Zeitpunkt wird ein Teil der Leuchten nicht genutzt. Diese Leuchten lassen sich zur Zusatzbelichtung von Jungpflanzen einer anderen Gemüseart einsetzen. Diese Methode bezeichnet man als Zwischennutzung der Leuchten. In den Abb. 4 bis 7 sind einige Beispiele eines rationellen Einsatzes der Leuchten dargestellt. Hinsichtlich der Zwischennutzung der Leuchten zeigt die Abb. 4 eine

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LANCKOW, Zusatzbelichtung von Gemüsejungpflanzen

Anzahl von Leuchten ( Belichtungsaggregaten in Stück je 1000 Tomatenpflanzen

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Anzucht Anzucht

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Tomatenjungpflanzen Kopfsalatjungpflanzen

Abb. 4. Zwischennutzung von L e u c h t e n für die Zusatzbelichtung Kopfsalatpflanzen während der Tomatenpflanzenbelichtung

von

Möglichkeit der Zusatzbelichtung von Kopfsalat jungpflanzen während der Zusatzbelichtungsperiode der Tomatenjungpflanzen für einen Pflanztermin am 1. Februar. Hieraus ist ersichtlich, daß eine volle Auslastung sämtlicher Leuchten für die Tomatenjungpflanzen erst in den letzten 18 Tagen der Anzuchtperiode, beginnend mit dem 13. Januar auftritt. Bis zu diesem Zeitpunkt stehen, bezogen auf den Leuchtenbedarf für 1000 m 2 Tomatenanbaufläche 9 Leuchten (zweimaliger täglicher Leuchteneinsatz) oder 6 Leuchten (dreimaliger täglicher Leuchteneinsatz zur Zusatzbelichtung von Kopfsalatpflanzen zur Verfügung. Es lassen sich hierdurch rund 6500 Kopfsalatpflanzen mit Zusatzlicht anziehen, deren Anzuchtperiode am 12. Januar endet. Bei einem 1000 m 2 umfassenden Tomatenanbau benötigt man bei Unterfruchtanbau von Kopfsalat (zwei Reihen Kopfsalat im Pflanzabstand von 0,20 m zwischen zwei Tomatenreihen) 5000 Kopfsalatpflanzen. Diese Pflanzen können, wie Abb. 4 veranschaulicht, durch Zwischennutzung der zeitweilig bei der Tomatenpflanzenanzucht freien Leuchten mit Zusatzlicht angezogen werden. Die Abb. 4 zeigt weiterhin, daß vom Gesichtspunkt der rationellen Leuchtenausnutzung ein zweiter Einsatz von zeitweilig ungenutzten Leuchten mit Belichtungsende am 4. Januar für zusätzlich 3600 Kopfsalatpflanzen (zweimaliger täglicher Leuchteneinsatz) bzw. 3240 Kopfsalatpflanzen (dreimaliger täglicher

435

Archiv für Gartenbau, X I I I . B a n d , Heft 5, 1965

Anzahl von Leuchten (Belichtungsaggregaten in Stück

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dreimaliger

täglicher

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Gurkenpflanzenanzucht für Zusatzbelichtung von 1000 Tomaten jung pflanzen Kopfsalatpflanzenanzucht

1000 m 2Anbau überwinterten

Aggregateinsatz

Abb. 5. Zwischennutzung von Leuchten für die Zusatzbelichtung von Kopfsalatpflanzen während der Gurkenpflanzenbelichtung mit anschließendem Einsatz sämtlicher Leuchten zur Zusatzbelichtung von Tomatenjungpflanzen, die nach dem Verfahren der Jungpflanzenüberwinterung angezogen wurden

Leuchteneinsatz) möglich ist. Bezogen auf die zur Tomatenpflanzenbelichtung eingesetzte Gesamtzahl der Leuchten können im Durchschnitt je Leuchteneinsatz (täglich 8 Stunden) neben den Tomaten jungpflanzen noch zusätzlich 200 Kopfsalatpflanzen zuzüglich 10% Reservepflanzen belichtet werden. Führt man die Anzucht der Tomaten jungpflanzen ausschließlich nach der Methode der Jungpflanzenüberwinterung durch bzw. belichtet man derartig angezogene Jungpflanzen am Ende der Jungpflanzenanzucht zusätzlich [8], so ergeben sich Möglichkeiten der Zusatzbelichtung von Kopfsalatpflanzen durch Ausnutzung zeitweilig freier Leuchten bei der Gurkenpflanzenanzucht (Abb. 5). Infolge der unterschiedlichen Temperaturansprüche muß die Anzucht von Gurkenund Kopfsalatpflanzen jedoch in voneinander getrennten Häusern vorgenommen werden. Hieraus folgt, daß die für Kopfsalatpflanzen benutzten Leuchten nach deren Anzuchtende ins Gurkenanzuchthaus umgehängt werden müssen. Dieser geringfügige kostenmäßige Mehraufwand ist durchaus vertretbar. Wie Abb. 5 ausweist, ist eine Zwischennutzung für Kopfsalatpflanzen bis zum 21. Dezember möglich. Mit den für 1000 Gurkenpflanzen erforderlichen Leuchten lassen sich in Zwischennutzung zusätzlich 3600 bzw. 3240 Kopfsalatpflanzen mit Zusatzlicht anziehen. Bezogen auf die Gesamtzahl der für die Gurkenpflanzenbelichtung ein-

Lanckow,

436

Anzahl von Leuchten {Belichtungsaggregaten) in Stück

zweimaliger

täglicher

Zusatzbelichtung von Gemüsejungpflanzen

Aggregateinsatz

/ / / / Gurkenpflanzenanzucht für 1000 mlAnbau \\\\ Tomatenptlanzenanzucht 11650 Stück ) ~ Kopfsalatpflanzenanzucht

Abb. 6. Rationeller Einsatz der Leuchten zur Zusatzbelichtung von Gurken-, Tomaten- und Kopfsalatjungpflanzen mit einem Pflanztermin der Tomate am 23. Februar

Anzahl von Leuchten I Belichtungsaggregaten in Stück

I zweimaliger

täglicher

Aggregateinsatz

/ / / / Gurkenpflanzenanzucht Tomatenptlanzenanzucht Kopfsalatpflanzenanzucht dreimaliger

• r " 1 r1111" 15.

20.

25.

täglicher

für 1000 m2Anbau I 2100 Stück >

Aggregateinsatz

J

30.

•|

10.

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15.

20.

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25.

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I •''11 •''1111 • I •'" I

5.

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20.

25.

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Februar

11' •' I

30.

5.

l' •'' l

10.

15.

Abb. 7. Rationeller Einsatz der Leuchten zur Zusatzbelichtung von Gurken-, Tomaten- und Kopfsalatjungpflanzen für einen Pflanztermin der Tomate zwischen dem 1. und 20. Februar

A r c h i v für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , Heft 5, 1965

437

gesetzten Leuchten können je Leuchteneinsatz (8 Stunden) neben den Gurkenpflanzen 180 bis 200 Kopfsalatpflanzen zuzüglich 10% Reservepflanzen zusätzlich belichtet werden. Nach dem für Kopfsalat jungpflanzen dargelegten Prinzip der Zwischennutzung lassen sich selbstverständlich auch Jungpflanzen anderer Gemüsearten (z. B. Kohlrabi und Blumenkohl) anziehen. Die Zusatzbelichtung von Kohlrabijungpflanzen führt jedoch nach bisherigen Untersuchungen nicht zu einer vollen Wirtschaftlichkeit des Verfahrens [3], während die Zusatzbelichtung von Blumenkohljungpflanzen von äußerst geringer praktischer Bedeutung ist, weil der Frühanbau von Blumenkohl im Gewächshaus nicht empfehlenswert ist und auch kaum durchgeführt wird. 4.

Folgenutzung der Leuchten

Außer den bisher dargelegten Methoden des rationellen Leuchteneinsatzes, ist eine weitere Möglichkeit darin zu sehen, daß nach Abschluß der Zusatzbelichtung der einen Gemüseart die Leuchten für eine andere Gemüseart (vgl. Abb. 5) oder für einen zweiten Satz der gleichen Gemüseart (vgl. Abb. 8) oder aber auch zu einem Teil für die gleiche und zum anderen Teil für eine andere Gemüseart eingesetzt werden. Dieses Verfahren wird als Folgenutzung bezeichnet. Dabei wird Aniahl von Leuchten (Bwlichtungiaggregattn) in Stück

Abb. 8. Rationeller Einsatz der Leuchten zur Zusatzbelichtung von Gurkenjungpflanzen für frühen und mittelfrühen Anbau sowie für Tomaten jungpflanzen bei gleichzeitiger Zwischennutzung von Leuchten für Kopfsalatjungpflanzen

es zweifellos gleitende Übergänge für die Termine des Abschlusses der Zusatzbelichtung der ersten Gemüseart und des Beginns der Zusatzbelichtung der zweiten Gemüseart geben, um die vorgegebenen agrotechnischen Termine einhalten zu können. Am wirkungsvollsten gestaltet sich im Interesse der Rationalisierung eine Kombination von Zwischen- und Folgenutzung der Leuchten. Wie Abb. 5 zeigt, läßt sich neben der Zwischennutzung zur Kopfsalatbelichtung während der Gurkenjungpflanzenanzucht noch eine Folgenutzung sämtlicher Leuchten nach

438

LANCKOW, Z u s a t z b e l i c h t u n g von Gemüsejungpflanzen

Beendigung der Gurkenpflanzenbelichtung für die Zusatzbelichtung von solchen Tomatenpflanzen durchführen, die nach dem Verfahren der Jungpflanzenüberwinterung angezogen worden sind. Man rechnet bei den überwinterten Tomatenpflanzen während der Zusatzbelichtung mit einem gleich großen Standraum wie ihn die Gurkenpflanzen am Ende der Zusatzbelichtungsperiode einnehmen. Hat man, wie im Beispiel der Abb. 5 1000 Gurkenpflanzen belichtet, so lassen sich mit diesen Leuchten anschließend 1000 überwinterte Tomatenjungpflanzen mit Zusatzlicht versorgen. Die Zusatzbelichtung von überwinterten Tomatenjungpflanzen über die Dauer von 4 Wochen beeinflußt das Pflanzenwachstum günstig und macht sich durch Ertragsverfrühung und Erhöhung der Geldeinnahmen bemerkbar [8]. Für den Fall, daß man nicht nur die Gurkenjungpflanzen sondern auch die Tomatenjungpflanzen nach dem Verfahren der Zusatzbelichtung anziehen will, gibt es ebenfalls Möglichkeiten für einen rationellen Einsatz der Leuchten. Wie Abb. 6 zeigt, kann die Tomatenpflanzenbelichtung am 23. Februar beendet sein, wenn man mit der Zusatzbelichtung am 28. Dezember beginnt. Hierzu ist lediglich erforderlich, daß für die Tomatenpflanzen zusätzlich eine Leuchte bereitgestellt wird. Bei diesem Verfahren lassen sich 1000 Gurkenjungpflanzen gemeinsam mit 3600 bzw. 3240 Kopfsalatpflanzen und im Anschluß daran 1650 Tomatenjungpflanzen mit Zusatzlicht anziehen. Während der Tomatenpflanzenbelichtung könnten darüber hinaus weitere 2880 Kopfsalatpflanzen (zweimaliger täglicher Leuchteneinsatz) bzw. 3240 Kopfsalatpflanzen (dreimaliger täglicher Leuchteneinsatz) zusätzlich belichtet werden. Wünscht man einen früheren Pflanztermin der Tomate, so ergeben sich Möglichkeiten des Leuchteneinsatzes, wie sie in Abb. 7 dargestellt sind. Geht man wiederum von der Zusatzbelichtung von 1000 Gurkenjungpflanzen aus, so erfordert ein rationeller Leuchteinsatz für die nachfolgende Tomatenpflanzenbelichtung den zusätzlichen Einsatz von 6 Leuchten (für den zweimaligen täglichen Leuchteneinsatz) bzw. von 4 Leuchten (für den dreimaligen täglichen Leuchteneinsatz). Mit einem derartigen Besatz von 10 bzw. 15 Leuchten lassen sich neben den Gurken- und Kopfsalatpflanzen 2100 Tomatenjungpflanzen zusätzlich belichten, die je nach betrieblichen Gegebenheiten für einen Pflanztermin zwischen dem 1. und 20. Februar angezogen werden können. In Abwandlung der in Abb. 6 dargestellten Leuchtennutzung ist es selbstverständlich auch möglich, nach dem Belichtungsende der frühen Gurken die Leuchten anschließend zum Teil zur Zusatzbelichtung von Gurkenjungpflanzen für den mittelfrühen Anbau und zum anderen Teil zur zusätzlichen Belichtung von Tomatenjungpflanzen einzusetzen (Abb. 8). Aus Abb. 8 läßt sich folgern, daß bei einem dreimaligen täglichen Leuchteneinsatz mit 36 Leuchten als das eine Extrem dieses rationellen Leuchteneinsatzes Jungpflanzen für 6000 m 2 frühen Gurkenanbau, ca. 2000 m 2 mittelfrühen Gurkenanbau und 2250 m 2 Tomatenanbau zusätzlich belichtet werden können. Das Anbauverhältnis von früher Gurke zu mittelfrüher Gurke zu Tomate verhält sich damit wie 3 : 1: 1, eine Relation, die in der Praxis auch aus anderen Gründen vielfach anzutreffen ist. Außerdem lassen sich mit den genannten Leuchten Kopfsalatjungpflanzen für einen frühen

439

A r c h i v für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , H e f t 5, 1 9 6 5

Anbau von 1000 m 2 und für den Unterfruchtanbau der Tomatenanbaufläche mit Zusatzlicht versorgen. Das in Abb. 8 dargestellte Verhältnis zwischen mittelfrühen Gurkenpflanzen und Tomatenpflanzen kann bei gleichbleibender Leuchtenanzahl selbstverständlich auch verändert werden. Die Abb. 9 gibt Aufschluß über das relative Anbauverhältnis von mittelfrüher Gurke und Tomate, bezogen auf die Anbaufläche der frühen Gurke für beliebige Kombinationen des Leuchteneinsatzes für mittelfrühe Gurken und Tomaten nach Beendigung der Zusatzbelichtung der frühen Gurkenpflanzen. Ihr ist zu entnehmen, daß ein anderes E x t r e m der Leuchtennutzung ein Anbauverhältnis von früher Gurke zu mittelfrüher Gurke wie 1: 1 bedingt. Alle Zwischenstufen zwischen dem Verhältnis 3 : 1 : 1 und 1: 1 können aus der Abb. 9 entAnbautläche % der frühen

in Gurke

1

100-

J—

80706050-

Abb. 9. Anbauverhältnisse von mittelfrüher Gurke und Tomate (unter Verwendung der zur Zusatzbelichtung von frühen Gurkenpflanzen eingesetzten Leuchten bei einem dreimaligen täglichen Leuchteneinsatz) bezogen auf den Anbau der frühen Gurke

Í030201000

10 20 30 40 50 60 70 80 90 Leuchtenzahl für mittelfrühe Gurke in % derjenigen der frühen Gurke

100

nommen werden. Wünscht man z. B . , daß~der[mittelfrühe Gurkenanbau 6 0 % des Frühgurkenanbaues betragen soll, so werden hierfür 6 0 % der bei der Anzucht für den Frühgurkenanbau eingesetzten Leuchten benötigt. Mit den verbleibenden Leuchten lassen sich Tomatenjungpflanzen belichten, deren Anbaufläche 2 3 , 5 % der Frühgurkenanbaufläche beträgt. Der Vollständigkeit wegen muß als besondere Form der Folgenutzung der Leuchten für gleiche Gemüsearten diejenige erwähnt werden, die sich aus der Aussaatstaffelung ergibt. Aussaatstaffelungen werden aus betriebswirtschaftlichen Erwägungen heraus meist bei einem mehrere Hektar umfassenden Anbau einer Gemüseart vorgenommen. Das wirkt sich hinsichtlich des rationellen Leuchteneinsatzes günstig aus (Abb. 10). Gegenüber dem Verfahren ohne Aussaatstaffelung werden die Kosten der Zusatzbelichtung für Gurkenjungpflanzen bei einer Aussaatstaffelung je H e k t a r von 6 Tagen um 6 % und bei einer Aussaatstaffelung je H e k t a r von 12 Tagen sogar

440

LANCKOW, Zusatzbelichtung von Gemüsejungpflanzen

Aussaaistaffetung

je ha 6 Tage

70. 75.

25. 30.

75. 20.

25. 30.

Abb. 10. Leuchtenbedarf bei einem 3 ha umfassenden Gurkenanbau mit und ohne Aussaatstaflelung bei dreimaligem täglichen Leuchteneinsatz um 2 2 % gesenkt. Die Investkosten für die Anschaffung der Leuchten vermindern sich in der gleichen Reihenfolge um 11 bzw. 3 3 % . Auch die Aussaatstaffelungen erlauben darüber hinaus noch eine Zwischennutzung der Leuchten. 5.

Kosten der Zusatzbelichtung

Die für die Berechnung der Zusatzbelichtungskosten als Grundlage dienenden Kennziffern sind in Tabelle 2 für die verschiedenen Einsatzfolgen der Leuchten, für Einzelnutzung der Leuchten zu nur einer Gemüseart sowie für kombinierte Einsatzfolgen zusammengestellt. Die Höhe der Zusatzbelichtungskosten wird von folgenden Faktoren bestimmt: 1. Stromkosten 2. Kosten für Abschreibung der Lampen 3. Kosten für Abschreibung der Leuchten 4. Kosten für Abschreibung der Transporteinrichtung und der Elektroinstallation 5. Kosten für Reparatur und Pflege 6. Lohnmehrkosten

A r c h i v für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , Heft 5, 1965

4 4

Tabelle 2 Kennziffern je 1000 Jungpflanzen zur Berechnung der Zusatzbelichtungskosten

Einsatzfolge der Leuchten

Zwischennutzung

Hauptnutzung

Folgenutzung

Zahl der Leuchteneinsätze zu je 8 Stunden

Anzahl der notwendigen Leuchten

ZusatzbelichtungsEinsatz Einsatz dauer 3mal in Tagen 2mal täglich täglich Stck.

Kopfsalat Kopfsalat Kopfsalat

Gurke Tomate Kopfsalat überwinterte Tomate Gurke Tomate Gurke

Kopfsalat Kopfsalat

Gurke Gurke

überwinterte Tomate Tomate * Tomate und Gurke**

347 403 73,6

39 57 30

504 594 569

28 44 58

1098 1300

72 95

1317

98

9

6

1,4

Stck.

6

4 0,9

10

' B e l i c h t u n g s e n d e 2 3 . F e b r u a r (vgl. A b b . 6). :

Vgl. A b b . 8.

Zur Berechnung der S t r o m k o s t e n wurde ein Preis von 0,08 MDN/kWh zugrunde gelegt. Berücksichtigt man, daß der Energiebedarf je Leuchte 0,5 kW/h ausmacht, so entstehen für eine Leuchte stündlich Stromkosten in Höhe von 0,04 MDN. Das entspricht einem Betrag von 0,32 MDN für eine Leuchte je Einsatz von 8 Stunden. Die Anschaffungskosten der Lampen für eine Leuchte betragen 55 MDN. Legt man eine Brenndauer der Lampen von 3500 Stunden zugrunde, so entstehen je Leuchte Kosten für die L a m p e n a b s c h r e i b u n g in Höhe von 0,0156 MDN/Std. Bei der Ermittlung der K o s t e n f ü r d i e A b s c h r e i b u n g der Leuchten bei der Hauptnutzung wird zugrundegelegt, daß die im Laufe eines Jahres entstehenden Beanspruchungen für die Dauer der Einsatzperiode in Form der Abschreibungskosten verrechnet werden. Die Abschreibung der Leuchten wird bei der Gurkenpflanzenanzucht mit zweimaligem täglichen Einsatz für eine jährliche Einsatzperiode von 60 Tagen mit 10% des Anschaffungspreises (ohne Lampen) festgelegt. Für die Zusatzbelichtung der übrigen Gemüsearten wird beim zweimaligen täglichen Leuchteneinsatz für eine jährliche Einsatzperiode von 90 Tagen mit 10% 31

A r c h i v für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , Heft 5,

1965

442

LANCKOW, Z u s a t z b e l i c h t u n g von G e m ü s e j u n g p f l a n z e n

Abschreibungskosten gerechnet. Bei einem dreimaligen täglichen Leuchteneinsatz erhöht sich der Abschreibungssatz bei allen Gemüsearten entsprechend auf 12%. Die Anschaffungskosten einer Leuchte ohne Lampen betragen 700 MDN. Die Tabelle 3 nennt die täglichen Abschreibungskosten je Leuchte. Tabelle 3 Tägliche Abschreibungskosten je Leuchte in M D N Gemüseart Gurke T o m a t e oder Kopfsalat

täglicher Einsatz 2mal

3mal

1,17 0,78

1,40 0,936

Die Kosten beim zweimaligen täglichen Einsatz setzen sich aus fünf Einzelpositionen zusammen. Die Lampen dieser Leuchte brennen täglich während zwei Perioden zu je 8 Stunden. Durch den Brennvorgang entstehen Belastungen für die Elektroteile der Leuchte, die durch Abschreibungskosten gedeckt werden. Außerdem ist die Leuchte täglich während drei Perioden zu je 8 Stunden den Belastungen durch das Klima, durch den Transport usw. ausgesetzt. Auch hierfür müssen Abschreibungskosten berechnet werden. Unterstellt man, daß die Beanspruchungen der Leuchte durch das Brennen der Lampen ebenso hoch sind, wie durch die Einwirkung von Klima und Beeinflussung durch Transport usw., so folgt, daß bei Tomate oder Kopfsalat eine 8stündige Periode mit Licht 0,312 MDN (0,78: 5 = 0,156x2 = 0,312 MDN) je Leuchte an Abschreibungskosten ausmacht, während eine 8stündige Periode ohne Licht 0,156 MDN je Leuchte kostet. Bei der Gurkenpflanzenbelichtung betragen die Kosten entsprechend 0,472 MDN bzw. 0,236 MDN. Läßt man die Lampen einer Leuchte 8 Stunden brennen, so sind die Abschreibungskosten folglich bei Tomate oder Kopfsalat um 0,156 MDN und bei Gurke um 0,236 MDN höher als wenn die Leuchte im Gewächshaus hängt, ohne zu brennen. Diese Feststellung ist besonders für die Zwischennutzung bedeutungsvoll. Wird eine Leuchte in Zwischennutzung eingesetzt, so erhöhen sich die Abschreibungskosten je Periode (zu 8 Stunden) um 0,156 MDN. Der für die Gurkenpflanzen an zu cht anzusetzende Betrag kommt für die Zwischennutzung nicht in Betracht, weil im Gurkenanzuchthaus infolge der hohen Temperatur keine Zwischennutzung für die ganannten Gemüsearten durchgeführt wird. Werden Leuchten in Zwischennutzung eingesetzt, so haben sie a) diejenigen Abschreibungskosten zu tragen, die sich durch die Verlängerung der Gesamteinsatzperiode der Leuchte ergeben (Tabelle 2) und müssen b) denjenigen Betrag an Abschreibungskosten tragen, der sich aus dem U m s t a n d ergibt, daß die Leuchte nicht nur im Gewächshaus hängt, sondern zur Zusatzbelichtung eingesetzt wird, das sind je Tag bei einem zweimaligen täglichen Aggregateinsatz 0,312 M D N je Leuchte ( = 1 6 Einsatzstunden) und bei einem dreimaligen täglichen Leuchteneinsatz 0,468 MDN je Leuchte ( = 24 Einsatz- stunden).

Archiv für G a r t e n b a u , X I I I . B a n d , H e f t 5, 1965

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Zur Ermittlung der K o s t e n f ü r die A b s c h r e i b u n g d e r T r a n s p o r t e i n r i c h t u n g u n d d e r E l e k t r o i n s t a l l a t i o n wurde eine Abschreibung von 5% und für das Transportseil eine solche von 10% zugrunde gelegt. Je Leuchte entstehen hierfür jährlich bei einem zweimaligen täglichen Leuchteneinsatz Kosten in Höhe von 3,26 MDN und für einen dreimaligen täglichen Leuchteneinsatz von 4,39 MDN. Die K o s t e n f ü r P f l e g e u n d R e p a r a t u r d e r L e u c h t e n (ohne Lampen) werden jährlich mit 1% eingesetzt. Da die einzelnen Leuchten infolge unterschiedlicher Nutzungsfolge verschieden lang eingesetzt werden, erscheint es sinnvoll, die Reparatur- und Pflegekosten prozentual von den Abschreibungskosten zu ermitteln. Die Reparatur- und Pflegekosten wurden daher mit 15% der jährlichen Abschreibungskosten festgesetzt, was den l%igen Kosten, bezogen auf den Anschaffungspreis entspricht. Durch die Zusatzbelichtung entstehen L o h n m e h r k o s t e n für den An- und Abbau der Leuchten, für den Transport der Leuchten während der Einsatzperiode sowie für die Bedienung des Reflektors. Für die Zwischennutzung zu Kopfsalat entstehen bei der Hauptnutzung Gurke zusätzlich Kosten für das Umräumen der Leuchten. Als Stundenlohn wird ein solcher von 2,40 MDN zugrunde gelegt. Der An- und Abbau einer Leuchte nimmt 2 Stunden in Anspruch und kostet 4,80 MDN. Für den Leuchtentransport wird zugrunde gelegt, daß beim zweimaligen täglichen Einsatz für 9 Leuchten ein täglicher Zei aufwand von 6 Minuten erforderlich ist. Der Transport für eine Leuchte kostet demnach täglich 0,0264 MDN. Beim dreimaligen täglichen Einsatz werden für 9 Leuchten täglich 10 Minuten benötigt. Der Transport für eine Leuchte kostet demnach 0,044 MDN je Tag. Für die Bedienung eines Reflektors sind im Durchschnitt täglich 2 Minuten = 0,08 MDN beim zweimal'gen Einsatz und 2,5 Minuten = 0,10 MDN beim dreimaligen Einsatz erforderlich. Für sonstige kleinere Arbeiten wird zu den vorgenannten Summen ein Zuschlag von 10% berechnet. Das Umräumen einer Leuchte für die Zwischennutzung ist mit Kosten in Höhe von 1,50 MDN verbunden. Neben den direkten Lohnkosten werden Gemeinkosten in Höhe von 50% der direkten Lohnkosten in Rechnung gestellt. Für die verschiedenenen Einsatzfolgen der Leuchten ergeben sich die in Tabelle 4 ausgewiesenen Zusatzbelichtungskosten der einzelnen Gemüsearten unter Berücksichtigung der eingangs dargelegten Berechnungsgrundlagen. Die Werte zeigen, in welchem Umfang die Zusatzbelichtungskosten durch einen dreimaligen täglichen Leuchteneinsatz gegenüber dem zweimaligen Einsatz gesenkt werden können. Zum anderen ist erkennbar, daß die Zusatzbelichtungskosten auch durch Zwischen- und durch Folgenutzung vermindert werden. Das günstigste Ergebnis hinsichtlich der Kostensenkung tritt bei der kombinierten Zwischen-, Haupt- und Folgenutzung auf (s. Tabelle 4, laufende Nr. 8 und 9). In früheren Arbeiten [6] wurde nachgewiesen, daß zu Gurke und Tomate eine Wirtschaftlichkeit der Zusatzbelichtung auch dann erreicht wird, wenn der Leuchteneinsatz nur für eine einzige Gemüseart erfolgt. (Tabelle 4, laufende 31»

444

LANCKOW, Z u s a t z b e l i c h t u n g v o n G e m ü s e j u n g p f l a n z e n

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