Arbeits- und Betriebszeiten in Deutschland: Analysen zu Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung [1 ed.] 9783428492091, 9783428092093

Angesichts der heutigen Massenarbeitslosigkeit und ungünstiger Beschäftigungsaussichten für die nahe Zukunft bleibt das

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Arbeits- und Betriebszeiten in Deutschland: Analysen zu Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung [1 ed.]
 9783428492091, 9783428092093

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Frank Stille und Rudolf Zwiener

Arbeits- und Betriebszeiten in Deutschland: Analysen zu Wettbewerbsrahigkeit und Beschäftigung

~ Deutsches Institut für • Sonderhefte Nr.160 ~ Wirtschaftsforschung

Arbeits- und Betriebszeiten in Deutschland: Analysen zu Wettbewerbsrahigkeit und Beschäftigung

Von

Frank Stille und Rudolf Zwiener

Duncker & Humblot · Berlin

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Stille, Frank: Arbeits- und Betriebszeiten in Deutschland: Analysen zu WeUbewerbsfähigkeit und Beschäftigung I von Frank Stille und Rudolf Zwiener - Berlin : Duncker und Humblot, 1997 (Sonderheft I Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung ; Nr. 160) ISBN 3-428-09209-0

Herausgeber: Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung, Königin-Luise-Str. 5, 0-14195 Berlin, Telefon (0 30) 89789-0 - Telefax (0 30) 8 97 89200 Alle Rechte vorbehalten © 1997 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Fotoprint: Berliner Buchdruckerei Union GmbH, Berlin Printed in Germany ISSN 0720-7026 ISBN 3-428-09209-0

Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . ... . . .. . .. . 1.1. Arbeitszeitpolitik .. . . . . . . . . . . . . . . . 1.2. Vorgehensweise ... .. .. . . . . . ... . . .

9 11 12

2. Grundlegende Zusammenhänge . ... .. . . . . 2.1. Arbeitszeitpräterenzen und Arbeitsangebot 2.2. Arbeitszeit- und Produktivitätsänderungen . . . . ... . 2.2.1 . Einflüsse auf die Arbeitsproduktivität . . . .. .. . . 2 .2.2 . Einflüsse auf die Kapitalproduktivität .. . ... . . ... . . 2.3. Arbeitszeit- und Einkommensänderungen ... . . ... . . 2.3 .1. Trade-otf zwischen Arbeitszeit und Einkommen. 2.3 .2. Lohnausgleich bei Arbeitszeitverkürzungen . .. . 2.4. Qualitikation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.5. Kostenneutrale Arbeitszeitveränderungen ... . .. . ... . . . . . . .. . 2.5.1. Lohnkostenneutralität . . . . . . . . . . . . . . .. ... . . . ... . . 2.5.2. Kapitalkostenneutralität . . . . . . .. . . ... . .. . 2 .5.3. Gesamtkostenneutralität und Wettbewerbsfähigkeit

14 14

20 20 22 23 23 24 28 30 31 32 32

3. Verkürzung und Flexibilisierung der Arbeitszeit 3. 1. Flexible Arbeitszeiten . . . . . . . . 3.2. Gesetzliche Rahmenbedingungen . . .. . . . . . . . . . . . 3.3. Tarifvertragliche Entwicklungen . . . . . . . . . . . . . . . 3.3 . 1. Metallindustrie .. .. . .. .. . .. . . 3.3.2. Beschäftigungssicherung bei VW 3.3.3. Andere Branchen . .. . . . . . 3.3.4. Würdigung .. . . . . . . . ... . .. . 3.4. Arbeitszeittrends in Westdeutsch land . . ... . . 3.4.1. Tariflicher Trend für Vollzeitbeschättigte . 3.4.2. Teilzeitarbeit . . . . . . . . . 3.5 . Ostdeutsch land - ein Exkurs . . . . .. .

34 34 36 37 38 40 43 45 46 49 50 54

4. Betriebszeiten (Maschinenlaufzeiten) . . . ... 4 . 1. Konzept . . . . . . ... . . . . . .. .. . 4 .2. Zum Stellenwert von Maschinenlaufzeiten 4 .3. Ermittlung von Betriebszeiten. . . . . . . . . . . 4 .3.1. ad (i): Direkte Ermittlung . . . .. ... .. . . . . . . . . . . 4.3 .2. ad (ii): Approximation aufgrund des Energieeinsatzes . . . . . .. . . . 4 .3.3. ad (iii): Befragung der Betriebsleiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4.3.4 . ad (iv): Berechnung autgrund von betriebszeitrelevanten Arbeitszeiten 4.4 . Betriebszeitrelevante Arbeitszeitformen . . 4.4 . 1. Schichtarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

58 58 59 62 63 63 64 64 67 68

6

Inhaltsverzeichnis 4 .4 .2 . Samstagsarbeit . . . . . .. .. .. . 4.4.3 . Sonn- und Feiertagsarbeit .. .. . 4.5 . Quantifizierung von Betriebszeiten . . . . . 4.6 . Maschinenlaufzeiten im internationalen Vergleich

5. Auswirkungen von Arbeitszeitverkürzungen in der Bundesrepublik 5.1. Wirtschaftliche Entwicklung seit 1980 .. . . . . . . . . . . ... . 5.1.1. Konjunktur und Wachstum . . . . . . . . . . . . . . . . 5.1.2. Lohnpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.2. Beschäftigungseffekte in Partialmodellen . . . . . . . . . . . . . . . . 5 .2 .1. Beschäftigungseffekte des Metalltarifabschlusses von 1984 5.2.2 . Öffentlicher Dienst . .. . . . . . . . . . . . . . .. ... 5.3 . Lohnkürzung versus Arbeitszeitverkürzung . . . . . . . . . . . .. . 5.4. Preisliche Weubewerbsfahigkeit .. . . . . . . . . . . . 5.5 . Gesamtwirtschaftliche Auswirkungen . ... . . . . . . . . . .. . .. 5.5 . 1. Reaktionen auf der Nachfrageseite . . . . . . . . . . . . . . . 5.5 .2. Kapitalkosten und Investitionseffekte . . . . . . . . . . . . . . 5.5 .3. Wachstum und Beschäftigung . . . . . . . . . . . . . . . 5.6. GesamtwirtschaftIiche Simulationsanalysen . . . . . . . . . . . . . . 5.6.1. ModelIierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5.6.2 . Annahmen . . . . .. . . . . . . . . . . ... . .. . . . . . . 5.6.3. "Normale" induzierte Produktivitätseffekte . . . . . . . . 5.6.4. Alternative Produktivitätseftekte ... . . . ... . . 5.6.5. Wechselkurseffekte . . . . . ... . .. . . . . . . . 5.6.6. Perfekte Lohnkostenneutralität ... . . . . 5.7. Soziale Sicherung . .. . . . . . . . .. .. . . . . . . .. . . 5.8. Lebensarbeitszeit .. . . . . . . . . . . ... . . . . . . ... .

70 72 74 80

. . . . . . . . . . . . ... . . . . . . ..... . ... . . . . . . . . . . . ..

. . . . ... .

83 84 84 86 87 89 92 93 97 99 99 101 104 107 107 108 109 115 118 118 120 124

6 . Zusammenfassung und Erwägungen zur Arbeitszeitpolitik ... .. 6. 1. Zusammenfassung . . . . . . ... . . . . . . . . . . . . ... . . .. 6. 1.1 . ad (i) : Arbeitszeitveränderungen . . . . . . . . . . .. ... . . 6. 1.2. ad (ii): Maschinenlaufzeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 .1.3 . ad (iii) : Kostenneutralität . ... . . . . . . . ... . 6 .1.4. ad (iv) : Auswirkungen .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1.4 . 1. Induzierte Produktivitätsetfekte . . . . . . . . . . . 6.1.4 .2 . Beschäftigungseftekte . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.1.4 .3. Wachstumsbehinderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 . Erwägungen zur Arbeitszeitpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2 .1. Verkürzung und F1exibilisierung der Arbeitszeit . . . . . . . . . . . 6.2.2. Betriebliche Arbeitszeitverkürzungen zur Beschäftigungssicherung 6.2.3 . Teilzeitarbeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6.2.4. Lebensarbeitszeit .

129 129 129 131 133 135 135 136 137 138 138 140 140 141

7. Anhang: Modelldokumentation ..

143

Literaturverzeichnis . ... . . . . . . . . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . .. .

149

Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder Tabellen: 1/1

3/1 3/2

3/3 3/4 3/5

3/6 4/1 4/2

4/3

4/4

4/5 5/ I 5/2

5/3

5/4 5/5 5/6

Arbeitszeit je Vollarbeitnehmer - Westdeutschland Tarifverträge 1994 mit optionalem Arbeitszeitkorridor ... Kennziffern zu Voll- und Teilarbeitszeit - Westdeutschland lahresarbeitszeit und ihre Komponenten je Arbeitnehmer - Westdeutschland Teilzeitquoten - Westdeutschland . . . . . . .. . .. . . .. _. . ... . . . . lahresarbeitszeit und ihre Komponenten je Arbeitnehmer - Ostdeutschland Arbeitsmarktbilanz Ostdeutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Schichtarbeit nach Wirtschatisbereichen - Abhängig Erwerbstätige . . _ . . . . . . ... .. . . . . ... .. . . ... . . Samstagsarbeit nach Wirtschatisbereichen - Abhängig Erwerbstätige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Sonn- und/oder Feiertagsarbeit nach Wirtschatisbereichen - Abhängig Erwerbstätige . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Durchschnittliche Betriebszeiten nach Wirtschatisbereichen - in Stunden pro Woche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vergleich von Betriebszeiten des verarbeitenden Gewerbes Berechnung der Überstundenreaktion - Veränderungen in vH gegenüber Vorjahresquartal . .. . . . .. . . . . . . . Gesamtwirtschaftliche Effekte der Arbeitszeitverkürzungen - "normale" Produktivitätseffekte und konstanter nominaler Wechselkurs Abweichungen in vH gegenüber Alternativsimulation . .. ... . . . . . Gesamtwirtschaftliche Effekte der Arbeitszeitverkürzungen - "geringe" Produktivitätseffekte und konstanter nominaler Wechselkurs Abweichungen in vH gegenüber Alternativsimulation . . . . . . . .. . Gesamtwirtschaftliche Effekte der Arbeitszeitverkürzungen - "hohe" Produktivitätseffekte und konstanter nominaler Wechselkurs Abweichungen in vH gegenüber Alternativsimulatioll .. . .. ... . Gesamtwirtschatiliche Effekte der Arbeitszeitverkürzungen - "normale" Produktivitätseffekte und konstanter realer Wechselkurs Abweichungen in vH gegenüber Alternativsimulation . . . Gesamtwirtschaftliche Effekte der Arbeitszeitverkürzungen - bei kostenneutralen Taritlohnabschlüssen Abweichungen in vH gegenüber Alternativsimulation

12 44 48

51

52

55 56 . . . . 69 . . . . 71 . . . . 73 76

78

.. .. 91

110

116

117

119 121

Tabellen im Anhang: Al A2 A3 A4

Arbeitsmarkt Basissimulation .. ... . . . . . . . . Tatsächliche Wirtschatisentwicklung Ausgewählte Gleichungen des Konjunkturmodells

145 146 147 148

8

Verzeichnis der Tabellen und Schaubilder

Schaubilder:

2/1 2/2 2/3

3/1 3/2 4/1 4/2 5/1 5/2

5/3 5/4

5/5 5/6

5n

Die wichtigsten Eftekte von Arbeitsze itverkürzungen/Arbeitszeittlexibilisierungen auf gesamtwirtschaftlicher Ebene . .. .. .. .. . . . . . .. . .. . . . . . .. . 19 Entwicklung der Eftektiv- und Tarifverdienste - Westdeutsch land . .. ... ... . . .. . . . . . . .. . . .. . 26 Beeinträchtigung der Produktionstätigkeit durch Arbeitskräftemangel - Verabeitendes Gewerbe . .. . .. .. . . . . . . . . . . . . ... . . 29 Jährliche Arbeitszeit je Arbeitnehmer ... . .. . .. .. . . . . . . . 47 Teilzeitquoten - in vH des Arbeitsvolumens und der Arbeitnehmer - Westdeutschland . . . . . . . . . .. . . . . . . .. . . . . . . . . . . 53 KapazitätsauslaslUng im verarbeitenden Gewerbe . .. . . . . . . . . 61 Betriebsnutzungszeiten in der Industrie nach verschiedenen Konzepten 79 Brulloinlandsprodukt Westdeutsch lands in Preisen von 1991 . . . .. . 85 Berdnigte Arbeitslosenquote und Veränderungsrate des BIP in Westdeutschland . . . . . . .. . . . . . . . . . .. . . .. . .. .. . . . . 87 Lohnquote in Westdeutschland . . . . . . .. . ... . . . . 96 Reallohn und Produktivität je Stunde in Westdeutschland 97 - Index 1970 = 100 . . . . ... . . ... .. . . . . . . . . Lohnstückkosten im internationalen Vergleich in Landeswährung . . . .. . 98 Potentielle Kapitalproduktivität - Unternehmen ohne Wohnungsvermietung 102 Wachstum und Arbeitszeitentwicklung in Westdeutschland . . . . . . . . . . 106

1. Einleitung Wirtschaftliche und soziale Entwicklungen in Deutschland haben es ermöglicht, die von den Beschäftigten pro Jahr durchschnittlich zu leistende Anzahl von Arbeitsstunden zu senken; in diesem Zusammenhang sind die Verringerung der Wochenarbeitszeit und die Verlängerung des Urlaubs zu nennen. Weiterhin hat sich die durchschnittliche Anzahl der Jahre, in denen eine Person erwerbstätig ist, verringert; höhere Bildungsbeteiligung und längere Ausbildungszeiten auf der einen, früheres Ausscheiden aus dem Erwerbsleben auf der anderen Seite einer Durchschniusbiographie sind hierfür die bekannten Ursachen. Angesichts des absehbar stark steigenden Anteils älterer Menschen an der Gesarntbevölkerung birgt der Trend einer Verringerung der Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer erhebliche Risiken für die Systeme der sozialen Sicherung, so daß auch über Arbeitzeitverlängerungen nachgedacht werden muß. Gleichzeitig hat sich die Erwerbsbeteiligung von Frauen erhöht, die oftmals - aufgrund der tradierten Rollenmuster und der Doppelbelastung durch Familie und Beruf - einer Teilzeitbeschäftigung nachgehen. Arbeitszeitveränderungen beziehen sich auf Veränderungen der Länge der Arbeitszeit und auf deren chronologischen Aspekt - die Lage der Arbeitszeit. Durch die zeitliche Versetzung der Arbeitszeiten wird die zeitliche Nutzung des Produktionsfaktors Kapital (Anlagen) beeinflußt. Dies hat unmittelbar Rückwirkungen auf die Leistungsabgabe des Kapitalstocks (pro Jahr) und damit auf Kapitalproduktivität sowie Kapitalrentabilität. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit ist ebenso wie die Veränderung der Länge der Arbeitszeit ein integraler Bestandteil von Arbeitszeitveränderungen. Die Präferenzen der Arbeitnehmer beziehen sich ebenso auf die Lage wie die Länge der Arbeitszeit. Die Lage der Arbeitszeit ist aus familiären, sozialen oder gesundheitlichen Gesichtspunkten ganz unterschiedlich zu beurteilen. Besonders Arbeiten in der Nacht sind unter arbeitsmedizinischen Gesichtspunkten problematisch. Arbeiten am Sonntag stoßen an kulturelle Barrieren. Regelmäßige Arbeit am Samstagnachmittag trifft in einer fußball- und sportbegeisterten Bevölkerung auf deutliche Vorbehalte; gleichwohl wird ein auftragsabhängiger Arbeitseinsatz auch zu ungewöhnlichen Arbeitszeiten akzeptiert, häufig aber nur in Verbindung mit entsprechenden Zulagen . Veränderungen der Arbeitszeit stehen im Spannungsverhältnis von Arbeitnehmerpräferenzen und betrieblichen Interessen. Grundsätzlich gibt es einen trade- off zwischen Arbeitszeit und Einkommen . Produktivitätssteigerungen können in Abhängigkeit von den Präferenzen in ein höheres (Real)Einkommen des einzelnen und/oder mehr Freizeit umgesetzt werden. Der Lohn pro Stunde kann auch bei der Entscheidung für mehr Freizeit wie die Stundenproduktivität steigen, ohne daß die Kostenneutralität verletzt wird. Der Monatslohn pro Beschäftigten steigt aber im Falle von Arbeitszeitverkürzung in einem

10

1. Einleitung

geringeren Ausmaß. Gesamtwirtschaftlich hängt das Produktionsergebnis bei Arbeitszeitverkürzungen davon ab , ob der individuelle Arbeitsausfall durch Überstunden und dann durch entsprechende NeueinsteIlungen ausgeglichen werden kann. Dies ist eine Frage der Elastizität des Arbeitsangebots, die wiederum abhängig von der Beschäftigungssituation ist. Ausreichende Anpassungsfristen sind darüber hinaus hilfreich. Auf der Nachfrageseite ist die Konstanz der Verbrauchs- und der Investitionsnachfrage die entscheidende Voraussetzung dafür, daß sich durch die Realisierung anderer Arbeitszeit/Freizeit-Präferenzen keine wesentlichen makroökonomischen Rückwirkungen ergeben. Bleiben Lohnsumme und Gewinnsumme im Gefolge von Arbeitszeitveränderungen konstant, kann eine hinreichende Stabilität der Nachfrage unterstellt werden. Ein trade-off zwischen Einkommen und Arbeitszeitänderungen ergibt sich auch aufgrund der Lage der Arbeitszeit, da als Ausgleich für die ungewöhnliche Lage von Arbeitszeiten wie Nacht- oder Wochenendarbeit bzw . Wechselschichtarbeit i.d.R. Lohnzuschläge vereinbart werden. Die Flexibilisierung der Arbeitszeit bedeutet daher einmal die Möglichkeit, individuelle Lage- Präferenzen zu berücksichtigen, zum anderen aber auch, eine andere als die gewöhnliche Lage der Arbeitszeit zum Bestandteil der regulären Arbeitszeit zu machen. Wochenarbeitszeiten werden daher nicht mehr als in ständiger Wiederkehr zu bestimmten Zeiten zu leistende, sondern nur als reguläre Arbeitszeit vereinbart, deren tatsächliche Länge von Woche zu Woche sehr unterschiedlich sein kann. Wurden hierfür in der Vergangenheit vor allem Gleitzeitvereinbarungen benutzt, sind mittlerweile tarifliche Vereinbarungen über die Variation von individuellen Arbeitszeiten über immer längere Ausgleichszeiträume hinzugekommen. Die unregelmäßige Arbeitszeitlage und ihr Ausgleich über individuelle Arbeitszeitkonten, die die Einhaltung der Länge der Regelarbeitszeit sicherstellen, sind mittlerweile im Wirtschaftsleben weit verbreitet. Gleitzeitarbeit ist in den meisten Betrieben und Wirtschaftszweigen mit kurzfristigen Flexibilitätsanforderungen üblich; hinzukommen die Arbeitszeitvereinbarungen, in denen die Länge der Arbeitszeit variiert. Insgesamt dürften hiervon etwa 40 vH der Beschäftigten betroffen sein. Die Verschränkung von Länge und Lage der Arbeitszeit wird besonders deutlich in den Tarifverhandlungen der letzten zehn Jahre: Der Forderung nach Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit von Seiten der Gewerkschaften haben die Arbeitgeber(verbände) die Forderung nach einer weiteren Flexibilisierung der Lage der Arbeitszeit entgegengesetzt. Auch dieser historische und empirische Aspekt macht es notwendig, in Analysen kostenneutraler Arbeitszeitveränderungen den chronologischen (Lage )Aspekt der Arbeitszeit einzubeziehen. Dies wirft erhebliche methodische Probleme auf, da sich die chronometrische Dimension der Arbeitszeitveränderungen i.d.R. besser erfassen läßt als die chronologische Dimension, für die es keinen Gesamtindikator gibt. Ein für die wissenschaftliche und die politische Diskussion zentraler, die Flexibilisierung der Arbeitszeit aber nur in Teilaspekten widerspiegelnder Indikator ist die Länge der Betriebszeiten (Maschinenlaufzeiten). Die Flexibilisierung von Arbeitszeiten zielt auf die Entkoppelung der individuellen Länge der Arbeitszeiten und der Länge der Betriebszeiten,

1.1. Arbeitszeitpolitik

11

insgesamt geht aber die Intention eines t1exiblen Arbeitseinsatzes erheblich über diesen Aspekt hinaus. Betrieblichen Leerzeiten soll mit verringerten, betrieblichen Spitzenzeiten dagegen mit erhöhten individuellen Arbeitszeiten begegnet werden - beides bei nach Möglichkeit unverändertem Personalbestand. Zugleich sollen die Zuschläge fürungewöhnliche Arbeitszeiten verringert werden. Die Länge der Betriebszeiten ist also ein partieller Flexibilitätsindikator; selbst für ihn existieren nur wenige und z. T. nur bedingt miteinander vergleichbare empirische Informationen. Diese fehlen vollends, wenn die für betriebliche Optimierungskalküle gleichermaßen interessante Variation von Maschinenlaufzeiten zur Debatte steht.

1.1. Arbeitszeitpolitik Arbeitszeitveränderungen sind ein Thema der Wirtschaftspolitik, soweit sie explizit als Instrument der Arbeitszeitpolitik begriffen und mit den Problemen der Unterbeschäftigung in Zusammenhang gebracht werden. Interessanterweise hat sich die reguläre tarifliche Arbeitszeit eines Vollzeitbeschäftigten in der Vollbeschäftigungsphase von 1960 bis 1973 um jährlich 1 vH verringert, im Zeitraum 1974 bis 1984 dagegen "nur" um 0,3 vH, was auch der Rate im Zeitraum 1990 bis 1994 entspricht. Im Zeitraum 1984 bis 1990 hat dagegen infolge des arbeitszeitpolitischen Schwerpunktes der Tarifpolitik die Arbeitszeit jahresdurchschnittlich um 0,8 vH abgenommen (Tabelle If[). Beschäftigungspolitik ist nicht primär Aufgabe der Arbeitszeitpolitik, sondern vor allem Aufgabe der Wachstums- und Stabilisierungspolitik. Gleichwohl ist zu prüfen, ob nicht durch Veränderungen der Arbeitszeit ebenfalls positive Beiträge zum Beschäftigungsniveau geleistet werden können . In diesem Fall geht es aber nicht um eine Steigerung des gesamten in der Volkswirtschaft eingesetzten Arbeitsvolumens, sondern um die Verteilung eines gleichbleibenden oder gar leicht sinkenden Arbeitsvolumens auf mehr Köpfe. Diese Sichtweise verlangt, daß Arbeitszeitverkürzungen im Hinblick auf ihre makroökonomischen Auswirkungen für Produktion, Wettbewerbsfähigkeit und Beschäftigung und den möglichen Umverteilungsrahmen besonders sorgfältig analysiert werden. Der arbeitszeitpolitische Aspekt verlangt außerdem, daß neben der Veränderung der regulären Arbeitszeit auch Teilzeitarbeit und Änderungen in der Lebensarbeitszeit explizit untersucht werden . Mit dem Beschluß von Volkswagen (VW) Ende 1993 über die - zunächst befristete Verkürzung von Arbeitszeit und Einkommen für alle Beschäftigten um 20 vH anstelle von Massenentlassungen ist vor dem Hintergrund hoher Arbeitslosenzahlen die Diskussion um den Stellenwert arbeitszeitpolitischer Maßnahmen neu entbrannt. In der Folge wurden in der Metall- und Elektroindustrie, in der Stahlindustrie und anderen Wirtschaftszweigen Tarifabschlüsse getroffen, die Möglichkeiten temporärer, aber massiver Arbeitszeitverkürzungen vorsehen . Damit wurde insoweit auch Neuland betreten, als den Unternehmen Optionen eingeräumt wurden, eigenständig deutlich kürzere Jahresabeitszeiten als andere Unternehmen des gleichen Tarifverbandes zu vereinbaren. Einheitlich bleibt im wesentlichen nur noch der tarifliche Stundenverdienst.

12

1. Einleitung

Tabelle 1/1: Arbeitszeit je Vollzeitarbeitnehmer Westdeutschland 1970

IIl60

1974

1980

1984

1990

1994

Tarifliche Vagaben: Wochenarbeitstage dIs

5,5

5,0

5,0

5,0

5,0

5,0

5,0

Wochenarbeotszeit hIs

44,6

41,5

~O,6

40,1

~O.O

38,5

37,8

Jahr.urlaub dIa

15,5

21 .2

23.7

27,3

29.9

30.7

31 .0

Tarifliche joihrtiche Arbeitszeit h/a

2124

1898

1632

1789

1761

1676

1661

+ Mehrarbeitsstunden h/a

95

157

116

74

60

64

51

113

109

107

101

78

82

72

5

18

12

13

14

9

19

2101

1930

1829

1751

1729

1649

1621

Mehrarbeit

4,5

8,3

6,3

4,5

3,7

4.2

3,7

Krankheit

5,3

5,7

5,6

6,1

4,8

5,5

5,2

Obrige Ausfallstunden

0,2

0,6

0,7

0,7

0,9

0,2

0,5

98,9

101 ,7

99,6

97,9

98,2

98,4

97,6

?OII57

"11.1.

00

.j>.

3.4 . Arbeitszeittrends in Westdeutschland

49

allein um 1 Million von 1988 bis 1992; mit der tiefen Rezession von 1992/1993 hat sich ihre Zahl bis 1994 wieder um rund 400 000 verringert; - der Beschäftigungsanstieg um 1,8 Millionen Personen ist ausschließlich auf die Zunahme von Teilzeitbeschäftigung zurückzuführen; - die tatsächliche durchschnittliche wöchentliche Arbeitszeit hat sich für Vollzeitarbeitnehmer langsamer verringert als für Teilzeitarbeitnehmer; - insgesamt hat sich das von Teilzeitarbeitnehmern geleistete Arbeitsvolumen um knapp die Hälfte erhöht, während das der Vollzeitarbeitnehmer um 8 vH zurückgegangen ist.

3.4.1. Tariflicher Trend für Vollzeitbeschäftigte Bis einschließlich 1984 haben die regelmäßige Wochenarbeitszeit für Vollzeitbeschäftigte bei 40 Stunden und über viele Jahre hinweg die sog. "Normalarbeitszeit" bei 8 Stunden Arbeit pro Tag von Montag bis Freitag gelegen . In der Metallindustrie ist am 1.10. 1995 der Übergang auf die 35 Stunden-Woche erfolgt; die 40 Stunden-Arbeitswoche hatte von 1967 bis 1985 Bestand. Im Durchschnitt ist binnen zehn Jahren der Arbeitszeitstandard von 40,0 Stunden pro Woche im Jahr 1984 auf 37,8 Stunden im Jahr 1994 gesenkt worden. Diese regelmäßige Arbeitszeit gilt aber nicht mehr in jeder einzelnen Woche , sondern nur im Durchschnitt über einen längeren Ausgleichszeitraum; der Jahresdurchschnitt wird dadurch im allgemeinen nicht verändert. Der tarifliche Jahresurlaub ist in der ersten Hälfte der 80er Jahre um fast 10 vH auf rund 30 Arbeitstage, danach - von 1985 bis 1995 - aber "nur" noch um 1 Tag oder gut 3 vH verlängert worden . In diesem Zeitraum hatte die tarifliche Arbeitszeitpolitik ihren Schwerpunkt in der Wochenarbeitszeitverkürzung, während zuvor fast ausschließlich die Verlängerung des Jahresurlaubs als "Instrument" zur Verkürzung der tariflichen Jahresarbeitszeit genutzt wurde. Die tarifliche jährliche Arbeitszeit eines westdeutschen Vollzeitarbeitnehmers ist im Durchschnitt von I 789 Stunden im Jahr 1980 auf 1 661 Stunden im Jahr 1994, d.h. um 7 vH, zurückgegangen . Im gleichen Zeitraum hat sich die Anzahl der wöchentlichen Arbeitsstunden um rund 5 1/2 vH - von 40,1 auf 37 ,8 Stunden - verringert. Die Verlängerung des Jahresurlaubs von 27 auf31 Tage hat dagegen die tarifliche jährliche Arbeitszeit nur um 1 1/2 vH reduziert. In Tabelle 3/3 wird die Entwicklung der einzelnen Komponenten beschrieben, die beim Übergang von der tariflichen zur tatsächlichen Arbeitszeit von Bedeutung sind. Am bedeutsamsten sind die Mehrarbeitsstunden, die hier nur die definitiven , nicht durch Freizeit ausgeglichenen Mehrarbeitsstunden umfassen . Sie sind seit 1980 nicht nur absolut, sondern auch in Relation zu der durchschnittlichen tariflichen Arbeitszeit leicht zurückgegangen . Während Kurzarbeit antizyklisch reagiert , zeigen Mehrarbeitsstunden einen prozyklischen Verlauf. Auch nach Arbeitszeitverkürzungen ist kurzfristig mit einem Anstieg der Überstunden in Abhängigkeit von der konjunkturellen Situation zu rechnen. Mittelfristig dürften die Unternehmen die Überstunden aus Kostengründen wieder auf ein "Normalmaß" zurückführen. Durch die Flexibilisierungsvereinbarungen dürfte vor allem der Anteil der transitorischen Überstunden zugenommen haben; das sind solche, die in einer Periode 4 Stille I Zwiener

50

3. Verkürzung und Flexibilisierung der Arbeitszeit

anfallen und zu anderen Zeiten des Ausgleichszeitraums durch Freizeit ausgeglichen werden. Ob der leicht sinkende Anteil der definitiven Überstunden auch auf diese Entwicklung zurückzuführen ist, kann noch nicht klar entschieden werden. Kurzarbeit ist quantitativ weit weniger bedeutsam als Mehrarbeit über die letzten 15 Jahre und weist auch im Unterschied zur Mehrarbeit einen konstanten Trend auf. Nach der Mehrarbeit sind für die Differenz von tariflicher und tatsächlicher Arbeitszeit die Ausfallstunden durch Krankheit am bedeutsamsten. Bekannt ist, daß Krankmeldungen einen leicht prozyklischen Verlauf aufweisen. Von 1980 bis 1995 war ein leicht sinkender Trend zu beobachten. Mit 5 vH der tariflichen Arbeitszeit im Jahr 1990 war der Anteil der durch Krankheit ausgefallenen Arbeitsstunden etwas geringer als im Jahr 1980, obwohl 1990 ein ausgesprochenes Boomjahr war. Ein Grund für den leichten Rückgang könnte beispielsweise sein, daß nach der Flexibilisierung der Arbeitszeit Arztbesuche in der Freizeit durchgeführt werden. Seit 1990 wirkte sich der Erziehungsurlaub zunehmend auf die Jahresarbeitszeit aus, seit 1994 die Arbeitszeitvariation a la VW. Seit 1994 schlägt der Erziehungsurlaub stärker zu Buche als alle übrigen Ausfallstunden. Die Möglichkeit, Schlechtwettergeld zu beziehen, soll eingeschränkt werden.

3.4.2. Teilzeitarbeit Teilzeitarbeit ist eine fakultative, individuelle Form der Arbeitszeitverkürzung mit einer Stundenzahl unterhalb der jeweiligen betriebs- oder branchendurchschnittlichen Vollzeitnorm. I.d.R. ist das Einkommen eines Teilzeitarbeitnehmers proportional zur (gewählten) Arbeitszeitreduktion niedriger als das eines Vollzeitarbeiters. Beschäftigungsverhältnisse auf Teilzeitbasis werden fast ausschließlich Frauen eingegangen. Im internationalen Vergleich liegt die Frauen-Teilzeitquote in Westdeutschland (1994: 37 vH) im oberen Mittelfeld; Spitzenreiter sind die Niederlande mit knapp 60 vH, gefolgt von Großbritannien, Schweden und Dänemark, die eine Frauen-Teilzeitquote von rund 40 vH aufweisen. Die Männer-Teilzeitquote in Westdeutschland (1994: 3 vH) dagegen liegt weit unter der in anderen Ländern. Die amtliche Statistik bietet zwei Informationsquellen zur Teilzeitbeschäftigung: In der Statistik der sozialversicherungsptlichtig Beschäftigten wird nach Vollzeit- und Teilzeitbeschäftigung unterschieden; nach dieser Statistik betrug die Teilzeitquote nur 12 vH . Doch hier fehlen die sozialversicherungsfreien Teilzeitbeschäftigten - geringfügig Beschäftigte ebenso wie teilzeitarbeitende Beamte. Der Mikrozensus dagegen erfaßt die gesamte Bevölkerung. Dort wird einmal nach der pro Woche geleisteten Arbeitszeit (in verschiedenen Intervallen) gefragt , zum anderen danach, ob es sich bei der ausgewiesenen Tätigkeit um eine Vollzeit- oder Teilzeittätigkeit handelt. Vor dem Hintergrund zurückgehender und unterschiedlicher individueller regelmäßiger Wochenarbeitszeiten in den verschiedenen Wirtschaftszweigen und Betrieben wird es zunehmend schwierig, eine bestimmte Wochenstundenzahl - z.B. 35 - zur Abgrenzung von Voll- und Teilzeitarbeit

hla

. Erzi .... ungsurlaub - Arbeitsz .. tvarlstion - Obrige Autat 'stunden ')

Tatsächliche Jahresarbeitszeit

0,0 97,8

0,0 98.0

0.0

0,0 0,0 97,9

0,8

3.3 4,3

20553 3562.

1736

5.2

0.0 0,0

75.8 13,8

58.9

29.8 1772

40.0

1983

0,7

3,4 4,5

20118.-

1742

-

0,0 0,0 8,5

79,9 11 ,9

80,7

'0,0 28,8 1780

1882

Ja~r

98,2

0,

w

2598

2860

2844

11,1

11,1 19,7 27,6 8,3 15,4

22,S 7,7 17,3

2,0 6,8 3,4 5,9

10,3

1981

2697

11,8

10,9 20,0 30,5 8,7 18,0

21,1 7,9 16,5

2,9 8,7 4,0 6,1

11,4

1984

Geringe Differenzen durch Runden der Zahlen QueUe: Mikrozeneusergebni..e (Selbsleinechälzung), Berechnungen d.. DIW.

Nachrichtlich: Teilzeitb..chäftigte in 1000

2845

10,7

10,8

8,7

11,2 19,1 27,0 7,9 14,8

11 ,8 19,1 28,5 7,5 14,7

10,0 15,2 25,2 6,0 11,9

Kreditinst., Versicherungen Sonst Di_tleiltungen Organiea1ionen o.E., priv. Haushalte Gebiet.körperschaften, SV DIenetleislungen ineg..amt

Wir1schaft inegesamt

21 ,7 7,3 16,6

21 ,7 6,9 18,3

17,8 5,6 13,4

2,3 8,5 3,3 5,8

10,8

Handel Verkehr Handel und Verkehr

12,0

1979

2,3 8,3 3,4 5,7

11,1

1977

2,2 8,1 2,2 5,3

Energlewir1sch., W..eervereorgung Verarbeitend.. Gewerbe Baugewerbe Warenproduzierend_ Gewerbe

Land· u. Forstwir1achaft

1973

2815

12,0

12,1 21,2 27,3 9,2 16,8

22,3 9,1 17,8

2,2 6,3 4,2 5,8

7,3

1985

2904

12,2

11,7 21,5 28,8 9,8 17,3

21,9 9,4 17,8

2,3 6,4 3,9 5,8

9,8

1988

2958

12,3

11,3 21,7 29,1 9,4 17,3

22,2 9 ,3 17,9

2,3 6,1 4,1 5,7

7,8

1987

Tabelle 3/4: Teilzeitquoten - Westdeutschland

3105

12,8

12,0 22,6 28,6 10,0 18,0

23,5 9,3 18,6

3179

12,9

11 ,9 22,9 28,8 10,4 18,4

23,4 9,3 18,7

2,4 6,3 4,3 5,8

4168

15,4

15,0

3818

14,8 28,5 35,5 11,7 21,9

4275

18,0

14,7 27,5 36,3 12,4 22,7

27,7 11,5 22,2

27,8 10,9 22,0

4383

18,5

15,1 27,9 38,2 12,7 23,3

28,7 12,0 23,0

4,0 7,8 5,4 7,2

4,1 7,7 5,6 7,2

3.3 7,5 5,5 7,0

1993

15,8

1992

13,9

13.4

1991

13,9 25,8 34,5 11,3 21,0

26,9 10,8 21,4

3,3 7,7 5,1 7,1

14,4

8,1

8,8 2,8 8,6 4,3 8,0

1990

1989

1988

4500

17,1

14,7 28,S 37,S 13,5 24,0

28,7 12,2 23,2

3,7 7,9 6,0 7,4

14,9

1994

VI

g.

ß

a'

a-

>

ß

..,

Q.

~

2

B'

[;:;;.

>


::I

"a->

~


Lohnstückkosten Realer Wechselkurs (-:Abwertung)

-0,1 0,3 0,0 0,4 -0,0 0,0 -0,1 0,0

-0,3 0,6 -0,0 0,6 -0,1 0,0 -0,4 0,0

-0,3 0,6 0,0 0,6 -0,0 0,1 -0,6 0,0

-0,1 0,3 0,0 0,3 0,2 0,5 -0,7 0,0

-0,2 0,2 -0,1 0,2 0,2 0,8 -0,9 0,0

-0,3 0,2 -0,1 0,2 0,2 1,0 -1,4 0,0

-0,9

-1,9

-2,2

-2,1

-4,3

-8,3

nachrichtl ich: Finanzierungssaldo Staat, Mrd. DM (-: Defizitzunahme>

Quelle: DIW-Version des ökonometrischen Konjunkturmodells der Wirtschaftsforschungsinstitute.

120

5. Auswirkungen von Arbeitszeitverkürzungen in der Bundesrepublik

gesamtwirtschaftlichen Ergebnisse zu zeigen, wird im folgenden eine Modellsimulation unter der Annahme vorgeführt, daß sich nach Arbeitszeitverkürzungen die tariflichen Stundenlöhne zusätzlich im Ausmaß der induzierten Preis- und Produktivitätseffekte erhöhen. Damit bleiben die Lohnstückkosten weitgehend von Arbeitszeitverkürzungen unberührt, sieht man von einmaligen Zusatzkosten z.B. bei Einstellungen ab, die hier nicht erfaßt werden können. Die Ergebnisse dieser "synthetischen" Modellsimulation werden in Tabelle 5/6 ausgewiesen. Wie in der vergleichbaren Modellsimulation (vgl. Tabelle 5/2) werden dabei die nominalen Wechselkurse exogen gesetzt. Da sich die Lohnstückkosten nicht ändern, werden auch die realen Wechselkurse nicht beeinflußt. Die tariflichen Stundenlöhne liegen im Jahr 1990 dennoch um 2,6 vH über dem Niveau der Alternativsimulation; dies ist im wesentlichen Reflex der angenommenen Produktivitätssteigerungen. Damit kommt es nicht mehr - wie in der vergleichbaren Simulation mit endogener Tariflohnentwicklung - zu einem leichten Rückgang des Preisniveaus. Dieses liegt vielmehr nach 6 Jahren geringfügig über dem Niveau in der Alternativsimulation. Die Einflüsse auf die realen güterwirtschaftlichen Variablen und die Beschäftigung sind dennoch bescheiden. Das reale Bruuoinlandsprodukt liegt nach 6 Jahren "nur" um 0,4 vH über dem Niveau in der Alternativsimulation, das Beschäftigungsniveau ist "nur" um 2,8 vH anstelle von 2, 9 v H gestiegen. Die Ergebnisse zeigen, daß die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen von Arbeitszeitverkürzungen nicht von der Höhe des jeweils vereinbarten Lohnausgleichs dominiert werden. Entscheidender sind vielmehr die induzierten Produktivitätseffekte.

5.7. Soziale Sicherung Unabhängig von den Problemen, die sich aus der absehbaren demographischen Entwicklung ergeben, sind die Altersregelungen in bezug auf ihre Kostenneutralität zu überprüfen und die von ihnen ausgehenden gesamtwirtschaftlichen Effekte in die Analyse einzubeziehen. Arbeitszeitveränderungen haben sowohl einen Einfluß auf die Höhe des laufenden Monatseinkommens als auch auf die Ansprüche auf Arbeitslosen- und Rentenzahlungen, unabhängig davon, ob sie tariflich oder individuell vereinbart sind. Schwerpunktmäßig beschäftigt sich diese Studie mit den gesarntwirtschaftlichen Effekten von kostenneutralen Arbeitszeitänderungen. Deren Auswirkungen auf die Sozialversicherung sollen daher zuerst diskutiert werden. Als zusätzliche Annahme wird die Wachstumsneutralität der kostenneutralen Arbeitszeitänderung unterstellt. Die Nebenbedingung der Wachstumsneutralität ist für die relativ einfache theoretische Abbildung der Effekte von Arbeitszeitänderungen auf die Sozialversicherungen wichtig. Diese Annahme wird später aufgegeben. In Deutschland werden sämtliche Einnahmen der Sozialversicherungen - bis zur Beitragsbemessungsgrenze - über das Produkt von Beitragsatz und Bruttoeinkommen (je Beschäftigten) bzw. der Bruttolohn- und -gehaltsumme ermittelt. Bei Lohnstückkostenkonstanz bleibt die Bruttolohn- und -gehaltsumme etwa unverändert. Auftretende induzierte Produktivitätseffekte werden dabei annahmegemäß in den Lohnverhandlungen berücksich-

5.7. Soziale Sicherung

121

Tabelle 5/6: Gesamtwirtschaftliche Effekte der Arbeitszeitverkürzungen bei kostenneutralen Tariflohnabschlüssen Abweichungen in vH gegenüber Alternativsimulation 1985

1986

1987

1988

1989

1990

-0,8 0,4

-1,6 0,8

-2,5 1,3

-2,9 1,5

-3,7 1,9

-5,8 2,9

Erwerbstätige Bruttoinlandsprodukt, real

0,4 0,0

0,8 0,1

1,3 0,2

1,5 0,2

1,9 0,3

2,8 0,4

Privater Verbrauch, real Staatsverbrauch, real Anlageinvestition, real Ausrüstungsinvestition, real Bauinvestition, real Exporte, real Importe, real

0,1 0,0 0,0 0,1 0,0 0,0 0,0

0,2 0,0 0,1 0,2 0,0 0,0 0,1

0,3 0,0 0,1 0,3 0,0 0,0 0,2

0,4 0,0 0,2 0,3 0,0 0,0 0,2

0,5 0,1 0,2 0,4 0,0 0,0 0,3

0,7 0,1 0,3 0,6 0,1 0,0 0,3

Bruttosozialprodukt nominal Preisindex des Privaten Verbrauchs Preisindex des BSP

0,1 0,0 0,0

0,2 0,0 0,1

0,3 0,1 0,2

0,4 0,1 0,2

0,6 0,1 0,3

0,8 0,1 0,4

Bruttoeinkommen der Arbeitnehmer Bruttoeinkommen der Unternehmer Volkseinkommen Nettoeinkommen der Unternehmer Nettolöhne und -gehälter Tariflöhne (je Stunde) Lohnstückkosten Realer Wechselkurs (-:Abwertung)

0,1 -0,0 0,1 -0,0 0,2 0,3 0,1

0,2 0,2 0,2 0,2 0,3 0,8 0,1

0,3 0,3 0,3 0,4 0,5 1,2 0,2

0,4 0,5 0,4 0,5 0,6 1,5 0,2

0,5 0,6 0,6 0,7 0,8 1,9 0,2

0,7 0,9 0,8 1,0 1,1 2,6 0,3

Annahmen: Arbeitszeit Induzierte Produktivität

nachricht I ich: Finanzierungssaldo Staat, Mrd. DM (-: Defizitzunahme)

°

°

°

°

°

°

-0,3

-1,1

-1,9

2,4

-3,3

-5,2

Quelle: DIW-Version des ökonometrischen KonjunkturmodelJs der Wirtschaftsforschungsinstitute.

122

5. Auswirkungen von Arbeitszeitverkürzungen in der Bundesrepublik

tigt. Dann ändern sich die Einnahmen der einzelnen Sozialversicherungsträger erst einmal nicht. Die unterschiedlichen Beitragsbemessungsgrenzen in den einzelnen Zweigen der Sozialversicherung bewirken allerdings, daß nach lohnkostenneutralen Arbeitszeitverkürzungen die Einnahmen der Sozialversicherungsträger steigen, weil weniger Beschäftigte Einkommen oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze erhalten. Falls dies bei der jährlichen Neufestsetzung der Beitragsbemessungsgrenzen berücksichtigt wird, haben Arbeitszeitänderungen Einnahmenneutralität zur Folge. Bei einer Untersuchung der Wirkungen auf die Ausgabenseite der Sozialversicherung können die gesetzlichen Krankenversicherungen und die gesetzliche Pflegeversicherung, deren Ausgaben durch Änderungen der Arbeitszeit nicht beeinflußt werden, ausgeblendet werden. Einfach sind die Effekte auf die Arbeitslosenversicherung abzuleiten. Kommt es nach Arbeitszeitverkürzungen zu einem Rückgang der Arbeitslosigkeit kann ein Anstieg verhindert werden, so hat dies unmittelbar einen ausgabensenkenden Effekt. Dieser wird dadurch verstärkt, daß die durchschnittlichen Arbeitslosengeldzahlungen geringer ausfallen. Dies folgt aus der Kopplung des Arbeitslosengeldes an das zuvor erzielte individuelle Monats(netto)einkommen, das nach lohnkostenneutralen Arbeitszeitverkürzungen geringer ausfällt. Dabei gilt, daß der Einspareffekt der Arbeitslosenversicherung umso größer ist, je höher die Beschäftigungseffekte der Arbeitszeitverkürzung und je geringer der Zustrom aus der Stillen Reserve ausfallen. Komplizierter ist es, die Auswirkungen kostenneutraler Arbeitszeitveränderungen auf die Finanzen der gesetzlichen Rentenversicherungsträger einzuschätzen. Hier sind kurz- und langfristige Effekte zu trennen. Kurzfristig profitiert die Rentenversicherung bei einer besseren Beschäftigungslage von der geringeren Zahl an vorzeitigen Rentenzugängen (5ger Regelung etc.). Eine Quantifizierung dieses Effekts ist schwierig, da neben dem direkten Renteneintritt älterer arbeitsloser Personen auch Personen unter Ausnutzung der flexiblen Altersgrenze bei schlechter Wirtschaftslage früher in Rente gehen. Rentenzahlungen an Personen unterhalb des Renteneintrittsalters sind eine für die Rentenversicherer "teuere" Angelegenheit, solange keine versicherungsmathematischen Abschlägen vorgenommen werden. Langfristig haben die nach Arbeitszeitverkürzungen geringeren Monats(netto )einkommen einen die Ausgaben reduzierenden Effekt wie bei der Arbeitslosenversicherung; die künftigen individuellen Rentenzahlungen fallen geringer aus. Dieser Mechanismus einer gesenkten künftigen Rentenhöhe aufgrund einer kostenneutralen Arbeitszeitverkürzung ist über die Rentenformel angelegt. Will man daraus eine Aussage über das zukünftige Versorgungsniveau von Rentnerhaushalten ableiten, so ist in Rechnung zu stellen, daß bei einer besseren heutigen Beschäftigungssituation für mehr Personen der Anspruch auf eine eigene, wenn auch geringere individuelle Rente entsteht. Dabei ist allerdings auch zu berücksichtigen, daß die gesetzliche Rentenversicherung für Ehepartner eine Hinterbliebenenrente vorsieht. Da eine eigene Rente zumindest teilweise auf diese angerechnet wird , dürfte der ausgabensenkende Effekt der geringeren Rentenhöhe

5.7 . Soziale Sicherung

123

größer sein als der ausgabensteigernde Effekt, der sich dadurch ergibt, daß mehr Personen einen eigenen Rentenanspruch haben. Gleichzeitig dürfte sich ein Entlastungseffekt bei der Sozialhilfe einsteHen, weil mehr Personen im Alter abgesichert sind . Personen, deren Erwerbsbiographie längere Unterbrechungen durch Arbeitslosigkeit aufweist, können so - trotz geringeren aHgemeinen Rentenniveaus - einen absolut und relativ höheren Rentenanspruch erwerben. Dagegen werden die Ansprüche von Personen, die während ihres Erwerbslebens durchgehend beschäftigt sind, in Zukunft niedriger ausfal1en. Arbeitszeilverkürzungen bewirken damit nicht nur eine Umverteilung des derzeitigen Arbeitseinkommens, sondern auch der zukünftigen Renten innerhalb der gleichen Generation. Erst wenn die Kostensenkungen bei der Arbeitslosen- und der Rentenversicherung an die Beitragszahier (Unternehmen und Arbeitnehmer) in Form von Beitragssatzsenkungen weitergegeben werden, hat dies einen Eintluß auf die Kostenbelastung der Unternehmen und die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte. Die günstigere Finanzsituation der Arbeitslosen- und der Rentenversicherung ermöglicht zumindest geringere Beitragssatzerhöhungen, als sie angesichts der absehbaren demographischen Entwicklung notwendig würden. Nutzt der Bund al1erdings die Einsparungen für eine Senkung des Bundeszuschusses, so sind die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen nur noch schwer ermittelbar. Diese hängen davon ab, ob der Bund diese Zuschüsse durch Steuern oder Kredite finanziert. Die bisherigen Überlegungen galten den Effekten einer lohnkostenneutralen Arbeitszeitverkürzung. Ginge nach Arbeitszeitverkürzungen die Lohnsumme vergleichsweise zurück, weil die Lohnsteigerungen unter den induzierten Produktivitätseffekten liegen, dann würden auch die Einnahmen der einzelnen Sozialversicherungsträger geringer ausfal1en. Die Arbeitslosen- und Rentenversicherung würden konstruktionsbedingt nach kurzer Zeit ihre Ausgaben an die geringeren (Netto-)Lohnsteigerungen anpassen. Dies würde der Krankenversicherung al1erdings nicht automatisch im erforderlichen Ausmaß gelingen. In diesem Szenario würden sich gleichzeitg auch die gesamtwirtschaftlichen Eckwerte ändern. Die internationale Wettbewerbsfähigkeit stiege. Entsprechend positive Effekte wären für die deutschen Exporte in Rechnung zu stellen. Ob dadurch ein vol1ständiger Ausgleich auf der Einnahmenseite der Sozialversicherung gelingt, hängt letztlich von den Nach frageelastizitäten auf den In- und Auslandsmärkten sowie der Reaktion der Wechselkurse auf Wettbewerbsänderungen ab. Zumindest in der Tendenz könnten hierüber die "Verluste" auf der Einnahmenseite der Sozialversichung wettgemacht werden . Faktisch würde dies bedeuten, daß eine Verbesserung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit zu entsprechenden Anteilsgewinnen auf den Weltmärkten führt und dadurch die Beschäftigungssituation im Inland verbessert wird . Im umgekehrten Fal1 zu hoher Lohnabschlüsse dürften sich die entgegengesetzten Effekte einstellen. Im letzten Analyseschritt wird die Annahme der Wachstumsneutralität aufgegeben. Käme es nach einer lohnkostenneutralen Arbeitszeitverkürzung zu einem Wachstumsverlust, z.B. infolge von auftretenden Friktionen oder aufgrund des Investitionsverhaltens der

124

5. Auswirkungen von Arbeitszeitverkürzungen in der Bundesrepublik

Unternehmen, dann ginge die Bruttolohn- und -gehaltsumme zurück. Die Einnahmensituation der Sozialversicherung würde sich verschlechtern. Offen bleibt, ob diese Verschlechterung stärker oder schwächer ausfällt als die Einsparungen auf der Ausgabenseite der Sozialversicherung. Die Ausgabenseite würde in diesem Fall einer Wachstumsabschwächung geringer entlastet als im wachstumsneutralen Fall. Dies ist unmittelbar Folge der vergleichsweise schlechteren Beschäftigungssituation. Stellten sich dagegen infolge der lohnkostenneutralen Arbeitszeitverkürzung zusätzliche Wachstumsgewinne ein, dann würde sich die Finanzsituation noch einmal deutlich verbessern. Die Sozialversicherung ist nach wie vor auf lebenslange Vollzeiterwerbstätigkeit abgestellt. Bei Teilzeitarbeit unterhalb von 15 Stunden pro Woche entstehen keine Ansprüche auf Renten, wenn das Einkommen eine gewisse Grenze nicht übersteigt (1994: 560 DM in West- und 440 DM in Ostdeutschland). Bei der Arbeitslosenversicherung besteht keine Versicherungspflicht, wenn die Arbeitszeit geringer als die Hälfte der tariflichen Wochenarbeitszeit ist. Bei Teilzeitbeschäftigten, die sozialversicherungspflichtig sind, können laufende und erst recht spätere (Renten-) Einkommen so niedrig sein, daß sie durch Wohngeld und/oder durch Sozialhilfe ergänzt werden müssen. Nach dem Mikrozensus von April 1994 gab es in Deutschland über eine Million sog. geringfügig Beschäftigter; davon waren 71 vH Frauen. Häufig üben Studenten eine geringfügige Beschäftigung aus . Die Mehrheit der geringfügig Beschäftigten ist sozial abgesichert. Für Studenten gilt das aufgrund ihrer Immatrikulation an Hochschulen, die eine Krankenversicherung einschließt, viele Frauen sind als Familienmitglied sozial versichert. Geringfügige Arbeitsverhältnisse bestehen vor allem im Reinigungsgewerbe, in dem Ausländerinnen einen sehr hohen Anteil ausmachen. Es ist damit zu rechnen, daß ein Teil der Beschäftigungsmöglichkeiten, die größtenteils im Interesse von Arbeitgebern und -nehmern liegen, bei Versicherungspflicht wegfallen würden. Insofern greift der Vorschlag, die "Diskriminierung der Frauen" durch die Einführung der Sozialversicherungsptlicht geringfügiger Beschäftigungsverhältnisse abzustellen, zu kurz. Durch die Krankenversicherungsptlicht würde sich die soziale Absicherung kaum materiell ändern, da ein Großteil ohnehin anderweitig versichert ist. Auch eine Rentenversicherungsptlicht dürfte sich für die geringfügig Beschäftigten kaum bezahlt machen. Eine lebenslange geringfügige Beschäftigung erwirtschaftet keine existenzsichernde Rente im Alter.

5.8. Lebensarbeitszeit Vorruhestandsregelungen, flexible Altersübergangsregelungen und Qualifikationsmaßnahmen beeinflussen .

:I

s g.

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3 n

~

=

s: 0

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Co

0

- 15,8

1029,7 371,3 1401,1 301,3 574,8 100,0

1833,9 100.1 100,0

26,6 68,5 1821,7 1038,3 363,9 357,0 152,7 204,3 5,2 (,44,7 575,9

43,0 17,5 110,0 100,0 6,9 5,4

- 34,6

1068,5 435,6 1504,1 362,4 600,7 104,1

1937,5 100,0 104,2

26,7 69,2 1847,4 1069,7 368,7 364,7 159,0 205,7 1,5 645,2 591,8

44,9 17,6 118,5 89,4 6,1 4,5

1986

- 29,0

1112, 7 451,8 1564,5 371,8 620,2 108,1

2008,6 100,5 106,3

26,9 69,7 1876,2 1103,9 372,8 368,5 166,2 202,3 2,3 651.3 610,6

46,3 17,7 125,:1 85,S 5,9 4,0

1987

Quelle: DIW- Version des ökonomelrischen Konjunkturmodells der Wirtschaftsforschungsinstitute.

Finanzierungssaldo Slaatl)

Bruttoeinkommen d. Arbeitneh. Bruttoeinkommen d. Unterneh. Volkseinkommen Nettoeinkommen d. Unterneh. Nettolöhne u. - Gehält. Tariflöhne (Index) (1985- 100)

Bruttosozialprodukt nom . Preisind. des Privaten Verbrauchs (1985-100) Preisind. des BSP (1985 - 100)

Erwerbsl:ilige, Mil!. Produkt. je Erwerbst. Bruttoinlandsprod. real Privater Verbrauch real Staatsverbrauch real .>\nlageinvest. real Ausrüstungsinvest. "'al Bauinvest. real Ldgerinvest. real Exporte real Imporlp n-..tl

Anlageinv. des Staates Beitragssatz Sozialversicherung (vH) Volum!'n des Weltexports (1980-100) Preisindex der Importe (1985 - 100) KapitalmJrktzinssatz (%) Geldmarktzinssatz(%)

1985

Tabelle A2: Basissimulation in Mrd. DM

I) - :

Defizit

- 35,9

1154,9 480,2 1635,0 398,7 642,2 111,7

2097,4 102,2 107,8

27,0 71,5 1932,7 1124,3 376,5 393,7 175,0 218,8 3,5 689,6 643,7

52,5 17,9 138,3 87,1 6,0 4,3

1988

- 8,0

1211,4 532,7 1744,1 448,3 670,6 115,9

22 .12,8 104,8 109,6

27,4 73,6 2013,9 1157,0 381,0 427,6 192,7 234,9 10,2 768,6 707, 5

55,3 18,0 148,0 91,4 7,2 7,0

1989

- 37,8

1284,0 613,3 1897,3 522,3 710,3 122,5

2410,2 106,9 113,0

27,9 75,8 2111,4 1210,3 387,3 454,1 213,3 240,7 9,5 854,1 784,5

57,7 17,8 156,9 91 ,2 9,0 8,4

1990

'"

-...I

> = :r '" =

~

0\

-

.

ö

Finanzierungssaldo Staat 11

Quelle: Vierteljährliche VGR des DIW. Defizit

·21,1

Bruttoeinkommen d. Arbeitneh. Bruttoeinkommen d. Unterneh. Volkseinkommen Nettoeinkommen d. Unterneh. Nettolöhne u. • Gehält. Tariflöhne (Index) (1985· 100)

1). :

1026,4 38,4 1406, 7 306,2 571,0 100,0

Bruttosozialprodukt nom. Preisind . des Privdten Verbrauchs (1985-100) Preisind. des BSP (1985-100)

·25,4

1079,S 418, 1 1497,6 342,7 602,4 104, 1

1936,1 99, S 103,2

Bauinvest. redl ldgerinvl'St. redl ExportE' rE'dl ImportE' real

AU~(ÜS l ung ~ invesr. (Pd'

1834,S 100,0 99,9

·37,8

1124,7 425,3 1550,0 353,3 621,1 108, 1

2003,0 100,1 105,2

·45,2

1169,4 466,2 1635,S 388,9 647,8 111,7

2108,0 101,5 106,8

27,3 71,9 1960,S 1137,0 389,1 393,7 178,3 215,4 12,0 689,6 649,6

27, 1 69,9 1890,3 1106,9 380,9 376,2 1&7,3 209,0 1,0 651 ,3 614,0

26,9 69,4 1863,7 1072,0 375,0 368,5 159,5 209,0 2,7 645,2 589,1

52,4 18,0 138,3 87, 1 6,0 4,3

1988

48,0 17,7 125,3 85,S 5,9 4,0

1987

47,3 17,6 118,5 89,4 6,1 4, 5

26,S 68,8 1823,2 1036,S 365,7 355,8 1.53,0 202 ,8 1,3 644,7 569,5

43,0 17,5 110,0 100,0 6,9 5,4

1986

Erwerbstätige, '....lill. Produkt . jE' Erwerbst. Bruttoinlandsprod. red I Privater Verbrduch real Staatsverbr duch redl Anla!leinvp~t. real

Anlageinv. des S!aatl's Beitragssdtz Soz ialversicherung (vH) Volumen des Weltl'xports (1980-100) Preisindex der Importe (1985 -100) Kapitalmarktzinssatz (%) Geldmark!zinssatz (%)

1985

TabeLLe A3: Tatsächliche Wirtschaftsentwicklung in Mrd. DM

2,8

1221 ,9 516,2 1738,1 426, 1 671,6 115,9

2249, 1 104,6 109,6

27,7 73,3 2027,3 1167,4 382,7 419, 1 192,2 224,9 17,0 768,6 704,4

52,4 18,0 148,0 91,4 7,2 7,0

1989

·49,4

1317,7 567,6 1885,3 483,8 744,2 122,5

2439, 1 107,3 113,4

455 ,5 21').1 235 ,8 5,Il 854,1 787,9

391 ,11

28,S 74,8 2130,S 1230,7

56,0 17,8 156,9 91, 2 9,0 8,4

1990

e:

~

-

::;)

g.

S

::;)

n

3

:0:-

~ ~ es: o

Co

7. Anhang

148

Tabelle A4: Ausgewählte Gleichungen des Konjunktunnodells legende zu den Gleichungsspezifikationen und den Schätzergebnissen a)

Transformationen werden duch Hinzu· fügen folgender Symbole an die Varial>lenabkürzungen gekennzeichnet: jW Veränderungsrate gegenüber dem entsprechenden Vorjahres· quartal Verzögerung um z • Perioden (·z~ in Preisen von 1985 85 -

b) Schät zergebnisse: u Geschätzte Residuen der ein· zeinen Gleichungen SE Standardabweichungen der Residuen der geschätzten Glei· chungen DWo DURBIN • WATSON • Koeffi· zient 1. Ordnung R' Bestimmtheitsmaß der Schät· zung Werte in Klammern unter den geschätzten Koeffizienten SIelIen die entsprechenden t·Werte dar. Diese gelten nur als Orienti.,. rungshilfe, da die Voraussetzungen des t·Tests i.d.R. nicht erfüllt sind. Die (0, I,.. Variablen DS I, 052, DS3 sind die Saisonvariablen. Der Schätz zeitraum erstreckt sich vom 3. Quartal 1982 bis einschließlich des 2. Quartals 1992. Sämtliche Variablen der VGR haben die Dimension Mrd. DM. Die Preisindizes haben die Basis 1985-100.

Gleichungen EWA - AVB I (ATB • ARZB) AVB -

0,51' AliB(· 1)+ 23,1 KAPA· 6293 BYA(· 2) I BIP(· 2) (4,3) (2,2) (3,n ·970 DSI (6,7)

·62 OS2 (0,4)

·1797 DS3 (14)

DW-2,18

R' - 0,96

+ 6885 (3,8)

+ u

SE - 107

BlGAjW - 0,83 CTlGH' ARZB)JW + 0,11 (0,6' BSP85jW (6,4) (1,4) + 0,3 BSP85jW (. I) + 0, 1 BSP85jW (·2) + 0,41 + u (0,8) DW - 1,80

R' - 0,54 lOG TlGH -

SE - 0,81

0,74 lOG PCP(· 9) + 1,36 lOG BSP85 (·9) I AVB (. 9) (2,n (6,9)

.49,9 AlQU (·9) (2,n + 0,17 DS3 (6,4) R' - 0,98

~

+ 0,09 DSI (5,n

+ 0,15 DS2 (8,1)

10,3 (13)

+ u

DW - 0,78

SE - 0,018

Variablenbzeichnungen EWA • Ahängig Erwerbstätige AVB • Bezahltes Arbeitsvolumen ATB • Bezahlte Arbeitstage, exogen ARZB . Bezahlte tägl. Arbeitszeit, exogen BYA • Brunoeink. aus unselbsl. Tätigkeit BIP • Brunoinlandsprodukt KAPA • Kapazitätsauslastung BlGA • Bruttolöhne (je abh. Erwerbstätigen) TlGH· Tarinohnindex (1985-100) ije Stunde) pcp • Preisindex privater Verbrauch (1985 - 100) AlQU • Arbeitslosenquote BSP8~ Brunosozialprodukt, real Vorgezogener Schätzzeitraum (1976.1 • 1985.1) lOG TlGH - 0,62 lOe PCP (. 9) + 0,96 lOG BSP8S (·9) f AVB (·9) (14,9) (13,n . 5,69 AlQU + 0,05 DS I + 0,10 DS2 (2.4) (7,6) (11,9) + 0,12 OS3 + 5,3 (12) (11,8) R' - 0,99

DW - 1.13

+ u

SE - 0,011

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