Alterssicherung in der Europäischen Union III: Alterssicherung in Griechenland. Eine institutionelle, empirische und sozio-ökonomische Analyse. Hrsg. von Diether Döring / Richard Hauser [1 ed.] 9783428490127, 9783428090129

In der vorliegenden Arbeit untersucht Sotirios Nitis institutionell, sozio-ökonomisch und empirisch das polymorphe Alter

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Alterssicherung in der Europäischen Union III: Alterssicherung in Griechenland. Eine institutionelle, empirische und sozio-ökonomische Analyse. Hrsg. von Diether Döring / Richard Hauser [1 ed.]
 9783428490127, 9783428090129

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SOTIRIOS NITIS

Alterssicherung in Griechenland

Sozialpolitische Schriften Heft 70/111

Alterssicherung in der Europäischen Union III Herausgegeben von Prof. Dr. Diether Döring Prof. Dr. Richard Hauser

Alterssicherung in der Europäischen Union m Alterssicherung in Griechenland Eine institutionelle, empirische und sozio-ökonomische Analyse

Von Soürios Nitis

Duncker & Humblot · Berlin

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Alterssicherung in der Europäischen Union. - Berlin : Duncker und Humblot (Sozialpolitische Schriften; ... ) 3. Nitis, Sotirios: Alterssicherung in Griechenland. - 1998

Nitis, Sotirios:

Alterssicherung in Griechenland : eine institutionelle, empirische und sozio-ökonomische Analyse I von Sotirios Nitis. - Berlin : Duncker und Humblot, 1998 (Alterssicherung in der Europäischen Union; 3) (Sozialpolitische Schriften; H. 70) Zugl.: Frankfurt (Main), Univ., Diss., 1996 ISBN 3-428-09012-8

D30

©

Alle Rechte vorbehalten 1998 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Fotoprint: Werner Hildebrand, Berlin Printed in Germany ISSN 0584-5998 ISBN 3-428-09012-8

Gedruckt auf aIterungsbeständigem (säurefreiem) Papier entsprechend ISO 97068

Meinen Eltern und meinem Bruder Kostas

Geleitwort der Herausgeber Die vorliegende Studie ist Bestandteil eines großen vergleichenden Forschungsprojekts, das von der Volkswagen-Stiftung, der Hans-Böckler-Stiftung und der Friedrich-Ebert-Stiftung von 1991-1995 gefördert wurde. Aufgabe des Forschungsprojekts ist die vergleichende Analyse der Alterssicherungssysteme der Länder der Europäischen Union in institutioneller und empirischer Hinsicht. Es wurde ein funktionaler Ansatz gewählt, um ebenso die Kernsysteme wie auch zusätzliche Sicherungsregelungen erfassen zu können. Bei der Analyse der Systemwirkungen stehen die Ziele der Lebensstandardsicherung und Armutsvermeidung sowie die Frage einer gleichberechtigten sozialen Sicherung von Frauen im Vordergrund. Weitere Schwerpunkte der Arbeit des Projektes bilden die Analyse der Umverteilungswirkungen, die empirische Darstellung der Einkommenslage der Altenbevölkerung, der Versuch einer typologischen Einordnung der verschiedenen nationalen Systeme sowie die Betrachtung künftiger Entwicklungspfade der Alterssicherung in der Europäischen Union. Die wissenschaftliche Leitung des Projekts liegt bei Prof. Dr. Richard Hauser und Prof. Dr. Diether Döring. Es wird in Kooperation zwischen dem Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität und der Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main durchgeführt. Mit der Arbeit von Herrn Sotirios Nitis wird ein weiterer Band einer Reihe von nationalen Analysen vorgelegt. Im kommenden Jahr folgen weitere Landesstudien sowie ein vergleichender Band. Den Herausgebern ist bewußt, daß vergleichende Projekte häufig durch die Förderungsraster der in Frage kommenden Institutionen fallen. Um so mehr gebührt unser Dank den drei genannten Stiftungen dafür, daß sie gemeinsam die Förderung unseres Vorhabens übernommen haben. Wir danken für die vorzügliche Zusammenarbeit. Frankfurt am Main, im Oktober 1997

Prof Dr. Richard Hauser

Prof Dr. Diether Döring

Johann- Wolfgang- Goethe-Universität

Akademie der Arbeit in der Universität Frankfurt am Main

Vorwort Diese Studie am Fachbereich Wirtschaftswissenschaften der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität Frankfurt wurde im Rahmen des Projekts Alterssicherung in der EG (ASEG) an der Universität Frankfurt am Main und der Akademie der Arbeit an der Universität Frankfurt, welches von Prof. Dr. Richard Hauser und Prof. Dr. Diether Döring geleitet wird, erstellt. Hiermit möchte ich mich bei meinen Professoren für die Betreuung und konstruktiven Vorschläge herzlich bedanken. Mein weiterer Dank richtet sich auch an folgende Kollegen und Mitglieder des Projektes: Ulrike Ahrens, Lydia Hubert, Ute Klammer, Susanne Rechmann, Dr. Gabriele Rolf-Engel, Kay Pöhler, Heinz Stapf und Frank Tibitanzl. Letztere haben im Rahmen des ASEG-Projektes andere EGLänder bearbeitet. Darüber hinaus danke ich der Hans-Böckler-Stiftung für das mir gewährte Stipendium und der Volkswagen-Stiftung sowie der Hans-Böckler-Stiftung für Zuschüsse zu Sachmitteln. Ebenso möchte ich an dieser Stelle meinen Freund Prof. Dr. Pan os Tsakloglou (OIKOVO)llKO flaV&TrUJTTJIJIO AOTJVlüV, TIJTJlJa LlI&OVlüV Kai EUplüTralKlüV OIKOVOIJIKlüV ETrOUOlüV: Athens University of Business and Economics, Department of International and European Economic Studies) erwähnen, zumal ohne seine freundliche Unterstützung das empirische Kapitel anhand der Haushaltsausgabendaten des Jahres 1988 im Rahmen eines Forschungsaufenthalts in seinem Institut (Department of International and European Economic Studies) nicht möglich gewesen wäre. Ich möchte mich des weiteren bei meinen Eltern Christos und Eugenia Nitis (WXaPUJTlü mut; YOV&/t; IJOU Xp/(JTO KaI Euy&vla NITH Yla ''IV &KarrrO,& TJOIKT] KaI UÄIKT]

sowie bei meinen Freunden Marina Pfister-Kleeberg und Rainer Kleeberg für die laufende materielle und immaterielle Unterstützung bedanken. Für das Korrekturlesen bedanke ich mich last but not least bei Herrn Volkmar Hanf, Herrn Dr. Jürgen Faik und Frau Maria Dimitriou MA. Abschließend gilt mein besonderer Dank der VDV Leben International A.E. und insbesondere Herrn Athanassios Sakellariou für die materielle Zuwendung bei der Publikation dieser Arbeit.

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Sotirios Nitis

Inhaltsverzeichnis Einleitung ................................................................................................................. . 1. Demographische, ökonomische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen und ihre Einflüsse auf die griechische Alterssicherung ...................................... . 1.1. Demographische Entwicklung und deren Rahmenbedingungen ................ . 1.1.1. Bevölkerungsentwicklung ............................................................ . 1.1.2. Ein- und Auswanderung sowie Binnenwanderung ....................... . 1.1.3. Bevölkerungs- und Familienpolitik .............................................. . 1.2. Gesellschaftliche Entwicklung und deren Rahmenbedingungen ................ . 1.2.1. Familienstruktur ........................................................................... . 1.2.2. Bildungsverhalten ......................................................................... . 1.2.3. Erwerbsverhalten .......................................................................... . 1.3. Wirtschaftliche Entwicklung und deren Rahmenbedingungen ................... . 1.3.1. Makroökonomische Entwicklung Griechenlands während der 80er Jahre ................................................................................... . 1.3.2. Geldwertstabilität ......................................................................... . 1.3.3. Entwicklung der Wirtschaftsstruktur und des Einkommensniveaus ......................................................................................... . 1.3.4. Arbeitsmarktentwicklung ............................................................. . 1.4. Entwicklung der Sozialausgaben, Rentenversicherungsausgaben und der Staatsausgaben ....................................................................................................... .

33 38 38 39 45 51 55 56 58 60 68 69 72 74 77 80

2. Historische Entwicklung und Grundprinzipien des Systems der Alterssicherung ..................................................................................................................... 91 2.1. Historische Entwicklung des Systems der Alterssicherung ......................... 91 2.2. Rechtliche Grundlagen der Alterssicherung ................................................ 105 2.3. Grundprinzipien und ökonomische Motive der Alterssicherung ................. 108 2.4. Probleme umlagefinanzierter Alterssicherungssysteme .............................. 117 3. Das gesetzliche Kernsystem der Alterssicherung einschließlich Hinterbliebenenversorgung..................................................................................................... 3.1. Träger, Organisation und Einordnung des Kernsystems im Gesamtsystem der Alterssicherung ..................................................................................... 3.2. Abgrenzung der Leistungsberechtigten und Anspruchsvoraussetzungen ..... 3.2.1. Kreis der Versicherten ................................................................... 3.2.2. Versicherungszeit.......................................................................... 3.2.3. Leistungen..................................................................................... 3.2.3.1. Altersrente .................................................................................. 3.2.3.1.1. Altersgrenzen und Wartezeit ...................................................... 3.23.1.2. Sonderregelungen bzgl. der Gewährung einer Altersrente ......... 3.23.1.3. Möglichkeiten der vorzeitigen Verrentung.................................

127 127 140 140 142 143 143 143 145 146

Inhaltsverzeichnis

8 3.23.1.4. 3.23.1.5. 3.2.3.2. 3.2.3.2.1. 3.2.3.2.2. 3.2.3.3. 3.23.4. 3.23.5.

Spätere Verrentung..................................................................... Altersrente und Frauensicherung; Kernaussagen ...................... .. Hinterbliebenenleistungen ........................................................ .. Andere Hinterbliebenenrenten .................................................. .. Hinterbliebenenrente und Frauensicherung; Kernaussagen ........ Invaliditätsrenten ........................................................................ Gesundheitsleistungen ................................................................ Systeminterne Mindestsicherung für Alte im lKA und ihre Gegenüberstellung zur systemexternen Mindestsicherung (Sozialrente respektive Sozialhilfe für Betagte) ..................................... 3.3. Leistungen des Kernsystems; Erstfeststellung und Niveauanpassung im Zeitablauf .................................................................................................... 3.3.1. Kalkulation der Rentenhöhe .......................................................... 3.3.2. Mindestrentenbeträge.................................................................... 3.33. Kernaussagen ................................................................................ 3.3.4. Typisierung der Rentenberechnungsformel des lKA ..................... 3.3.5. Niveauanpassung der Renten im Zeitablauf .................................. 3.4. Möglichkeiten und Grenzen der Kumulation von Rentenzahlungen ........... 3.5. Die Finanzierung der Ausgaben .................................................................. 3.5.1. Abschließende Bemerkungen zur finanziellen Lage des lKA ........ 3.5.2. Kernaussage zur Finanzierung der Ausgaben des lKA .................. 3.6. Portabilität von Leistungen und Leistungsansprüchen ............................... 3.6.1. Übertragungsmöglichkeiten im Inland .......................................... 3.6.1.1. Kalkulation der Rente bei der Folgeversicherung....................... 3.6.1.2. Übertragung der Versicherungszeit vom Sozialversicherungsträger des öffentlichen Dienstes zum lKA ................................... 3.6.1.3. Übertragung der Versicherungszeit vom lKA zum Sozialversicherungsträger des öffentlichen Dienstes............................ Übertragungsmöglichkeiten zwischen Inland und EG-Ausland.... 3.6.2. Sonderregelungen.......................................................................... 3.63.

147 148 148 150 150 151 154 154 157 157 163 165 165 166 169 172 195 197 198 198 200 204 204 205 207

4. Die Besteuerung von Beitragsleistung und Alterstransfereinkommen ................ 209 4.1. Das griechische Einkommensteuerrecht ...................................................... 209 4.2. Weitere direkte und indirekte Steuern, die das Alterstransfereinkommen tangieren ...................................................................................................... 219 5. Bewertung der institutionellen Regelungen des griechischen Kernsystems anhand von Modellrechnungen ............................................................................... 5.1. Untersuchungsziele und methodische Vorgehensweise .............................. 5.2. Modellannahmen für die Konstruktion der Modellrechnungen ................... 5.3. Standard-, Minimal- und Maximalpfad (Bruttolohn- und Inflationswachstumspfade) und deren Wirkungen auf den Indikator "Relatives Rentenniveau" ............................................................................................. 5.4. Indikatoren für die Untersuchung der Modellrechnungen ........................... 5.5. Berechnung der Brutto- und Nettobeträge des Arbeitseinkommens und der Rente ........................................................................................................... 5.5.1. Brutto- und Nettoarbeitseinkommen aus unselbständiger Tätigkeit .......................................................................................

223 223 231 233 234 237 238

Inhaltsverzeichnis 5.5.2. Brutto- und Nettorenteneinkommen .............................................. 5.6. Zusammenfassung....................................................................................... 5.7. Analyse der relativen Rentenniveaus bezüglich einer vollen (40 Versicherungsjahre) sowie einer unterbrochenen Erwerbskarriere (20 Versicherungsjahre) für verschiedene Einkommensniveaus und Modellpfade ......... 5.7.1. Standardfall und Standardpfad ...................................................... 5.7.2. Volle Erwerbskarriere (40 Versicherungsjahre) für verschiedene Einkommensniveaus und Modellpfade des Standardrentners ....... 5.7.3. Erwerbskarriere mit Unterbrechung (20 Versicherungsjahre) für verschiedene Einkommensniveaus................................................ 5.7.4. Abschließende Betrachtungen in bezug auf den Modellfall des Standardrentners mit kontinuierlichem und diskontinuierlichem Versicherungsverlauf und der Vergleich zu einem solchen Rentner in einem einkommens- und zeitfaktorproportionalen Alterssicherungssystem .......................................................................... 5.7.5. Zusätzliche Modellfälle (landesspezifische Konkretisierungen) ... 5.7.6. Untersuchung des Einflusses der Versicherungszeit auf die relativen Rentenniveaus ........................................................................ 5.7.7. Untersuchung des Einflusses des Erwerbsverlaufs auf das relative Rentenniveau................................................................................. 5.8. Analyse der relativen Rentenniveaus anhand haushaltsspezifischer Modellfälle .................................................................................................. 5.8.1. Modellfälle.................................................................................... 5.8.2. Untersuchung der haushaltsspezifischen Modellfälle anhand des Haushaltseinkommenskonzeptes................................................... 5.83. Untersuchung der haushaltsspezifischen Modellfälle anhand des Äquivalenzeinkommenskonzeptes ................................................ Analyse der relativen Rentenniveaus anhand spezifischer Hinter5.8.4. bliebenenmodellfälle ..................................................................... 5.9. Überprüfung der intergenerationalen Gleichbehandlung der Rentner durch das lKA-Rentenversicherungsrecht.............................................................. 5.9.1. Rentenanpassungsverfahren .......................................................... 5.9.2. Überprüfung der lKA-Regelungen auf Resistenz gegen Inflation, Wachstum und demographische Entwicklungen........................... 5.10. Abschließende Bewertung der Modellfälle hinsichtlich der Untersuchungsziele und sich hieraus ergebende Schlußfolgerungen........................... 5.11. Exkurs: Vergleich der relativen Rentenniveaus mit den Eurostat-Einkommensersatzraten .................................................................................... 6.

Andere Alterssicherungssysteme der Regelsicherung und Zusatzsicherung in Griechenland...................................................................................................... 6.1. Die soziale Sicherung der Landwirte: Träger und Organisation ................. 6.1.1. Leistungen des OGA, Abgrenzung der Leistungsberechtigten und Anspruchsvoraussetzungen ........................................................... 6.1.2. Finanzierung der Leistungen des OGA .......................................... 6.13. Finanzierung der Altersrente für unversicherte Alte...................... 6.2 Die Sozialversicherung der Selbständigen (am Beispiel vom TAE und TEBE) ...........................................................................................

9

240 242 244 244 246 251

254 259 263 266 269 269 270 278 285 289 289 291 294 307 309 309 310 321 325 326

10

Inhaltsverzeichnis 6.2.1. Selbständige .................................................................................. 6.2.2. Träger und Organisation des TAE und TEBE ................................ 6.23. Anspruchsvoraussetzungen in TAE und TEBE .............................. 6.2.4. Erstfeststellung der Leistungen des TAE ....................................... 6.25. Finanzierung des TAE ................................................................... 6.2.6. Erstfeststellung der Leistungen des TEBE ..................................... 6.2.7. Finanzierung des TEBE ................................................................. 63. Die soziale Alterssicherung der Angestellten im öffentlichen Dienst ......... 63.1. Leistungen ..................................................................................... 63.2. Abgrenzung der Leistungsberechtigten und Anspruchsvoraussetzungen ........................................................................................... Kalkulation der Rente im öffentlichen Dienst ............................... 6.3.3. 63.4. Finanzierung der Sozialversicherungsausgaben des öffentlichen Dienstes.... .......... .......... .... ........ ............. ........... ...... ......... ....... ... .... 63.5. Kumulation von Rentenleistungen ................................................ 6.4. Berufsbezogene Rentensysteme bestimmter Wirtschaftssektoren sowie Rentensysteme der öffentlichen Unternehmen und Organisationen ............ 6.5. Der Sozialversicherungsträger der in der Handelsmarine Beschäftigten ..... 6.6. Aufbausicherung (Zusatzsysteme) und betriebliche Alterssicherung.......... 6.6.1. Überblick über Träger und Organisation der Aufbausicherung ..... 6.6.1.1. TEAM und ETEAM..................................................................... 6.6.1.2. Anspruchsvoraussetzungen des TEAM ....................................... 6.6.13. Finanzierung des TEAM ............................................................. 6.6.1.4. Anspruchsvoraussetzungen des ETEAM .................................... 6.6.1.5 . Finanzierung des ETEAM.... ........... ........... .......... ................... .... 6.6.1.6. Finanzielle Entwicklung des TEAM und ETEAM....................... 6.6.2. Betriebliche Altersversorgung .................................................... 6.6.2.1. Einrichtungsmethoden ................................................................ 6.6.2.2. Gruppenversicherungen .............................................................. 6.6.23. Pensionskassenartige Einrichtungen........................................... 6.6.2.4. Pensionsrückstellungen .............................................................. 6.6.25. Anspruchsvoraussetzungen und Erstfeststellung für die Gewährung der dargestellten Leistungen............................................... Altersrentenleistungen ................................................................ 6.6.2.6. 6.6.2.7. Hinterbliebenenleistungen .......................................................... Invaliditätsrenten ........................................................................ 6.6.2.8. Unverfallbarkeit der Ansprüche ................................................ 6.6.2.9. 6.6.2.10. Gesundheitsleistungen ................................................................ 6.6.2.1l. Abfindungsleistungen ................................................................. 6.6.2.12. Finanzierung der Leistungen der privaten betrieblichen Alterssicherungspläne ..........................................................................

326 329 330 333 334 336 337 340 340

7. Umverteilungswirkungen des Alterssicherungssystems...................................... 7.1. Einleitung .................................................................................................... 7.2. Quantitative Umverteilungsanalyse des griechischen Kernsystems ............ 7.2.1. Grundlegende Annahmen zur Durchführung der quantitativen Umverteilungsanalyse des Kernsystems sowie Darstellung des dazu erforderlichen Indikators .......................................................

385 385 386

340 346 347 348 349 354 359 359 362 363

365 367 369 371 372 374 375 375 377 378 379 380 381 382 382 383 384

387

Inhaltsverzeichnis 7.2.2.

Ergebnisse der quantitativen Umverteilungsanalyse für das griechische Kernsystem für Ledige ............................................... 7.2.2.1. Erster Modellfall......................................................................... 7.2.2.2. Analyse des Einflusses der Versicherungszeit und der Lebenserwartung: Zweiter Modellfall ................................................... . 7.2.3. Die horizontale Struktur der Ertragsraten bei Ledigen und Verheirateten ................................................................................ . Abschließende Bemerkungen zu der quantitativen Analyse der 7.2.4. Umverteilungswirkungen des griechischen Kernsystems ............ .. 7.3. Qualitative Umverteilungsanalyse der griechischen Alterssicherung ........ .. 7.3.1. Historisch begrenzte Regelungen ................................................ .. 7.3.2. Persönliche Rentenansprüche und Beitragsleistung .................... .. 7.3.3. Gruppenspezifische Differenzen beim Bezug von Leistungen .... .. 7.3.4. Institutionelle Regelungen, die gesamteinkommensverteilend wirken ........................................................................................... .

11 391 391 397 399 403 404 405 408 410 414

8. Empirische Analyse zur Lebenslage der alten Menschen in Griechenland ......... 8.1. Einleitung .................................................................................................... 8.2. Methodische Vorgehensweise der empirischen Analyse ............................. 8.3. Fragestellungen der empirischen Analyse ................................................... 8.3.1. Personen in Rentner- und Nichtrentnerhaushalten......................... 8.3.2. Die Einkommenslage der Alten in Griechenland .......................... 8.3.2.1. Zusammensetzung des Einkommens der Rentner- und Nichtrentnerhaushalte.......................................................................... 8.3.2.2. Klassifizierung der Personen in Haushalten nach Haupteinkommensquelle, Alter des Haushaltsvorstandes und Haushaltstyps.. 8.3.3. Die relative Wohlstandsposition von Personen in Rentnerhaushalten im Vergleich zu Personen in Nichtrentnerhaushalten.............. 8.3.4. Die relative Wohlstandsposition der alleinstehenden Frauen zu den alleinstehenden Männern sowie zu den kinderlosen Paaren gleichen Alters .............................................................................. 8.4. Existenz, Ausmaß und Verteilung von Altersarmut .................................... 8.5. Abschließende Bewertungen in bezug auf die Lage der Alten in Griechenland .............................................................................................................

425 425 426 432 433 440

9. Die Probleme und die Perspektiven der griechischen Alterssicherung ............... 9.1. Gegenwärtige Problemlagen der griechischen Alterssicherung .................. 9.2. Nationale und internationale Reformvorschläge zur Verbesserung der griechischen sozialen Alterssicherung......................................................... 9.2.1. Reformvorschläge in bezug auf die Generalprinzipien des Sozialversicherungsgesetzes ......................................................... 9.2.2. Reformvorschläge in bezug auf die Organisation der Sozialversicherung ........................................................................ 9.2.3. Reformvorschläge in bezug auf die Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung von Sozialversicherungsleistungen................. 9.2.4. Reformvorschläge in bezug auf die Leistungen des Sozialversicherungssystems .........................................................................

487 487

440 449 453 458 462 480

498 500 501 502 508

Inhaltsverzeichnis

12 9.2.5.

Reformvorschläge in bezug auf die Finanzierung der Sozialversicherungsträger ............................................................................ 9.3. Das Gesetz 2084/92 und die soziale Alterssicherung .................................. 9.3.1. Institutionelle Rentenregelungen für die schon vor dem 01.01.1993 Versicherten ................................................................ 9.3.1.1. Beschlossene Reformregeln in bezug auf die Anspruchsvoraussetzungen für eine Altersrente .................................................... 9.3.1.2. Erstfeststellung der Rentenleistungen nach dem Sozialversicherungsgesetz 2084/1992 ............................................................... 9.3.1.3. Reformregeln in bezug auf die Gewährung von Abfindungsleistungen der Fonds der Sozialvorsorge .................................... 9.3.1.4. Reformregeln in bezug auf die Finanzierungsmodalitäten der Rentenleistungen nach dem neuen Gesetz 2084/1992................ 9.3.15. Reformregeln in bezug auf die Folgeversicherung nach dem neuen Gesetz 2084/1992..................................................... 9.3.1.6. Reformregeln in bezug auf die Kumulationsbedingungen der Rentner nach dem neuen Gesetz 2084/1992 ..................... :......... 9.3.2. Institutionelle Rentenregelungen für die ab dem 01.01.1993 Neueintretenden in den griechischen Arbeitsmarkt und in den öffentlichen Dienst ..................................................................... 9.3.2.1. Reformregeln in bezug auf die Anspruchsvoraussetzungen für die ab dem 01.01.1993 in den griechischen Arbeitsmarkt neueintretenden Arbeitnehmer nach dem Sozialversicherungsgesetz 2084/1992........................................................................ 9.3.2.2. Reformregelungen in bezug auf die Erstfeststellung der Rentenleistungen für die ab dem 01.01.1993 in den griechischen Arbeitsmarkt neueintretenden Arbeitnehmer nach dem Sozialversicherungsgesetz 2084/1992.................................................. 9.3.2.3. Reformregeln in bezug auf die Finanzierungsmodalitäten der Rentenleistungen für die ab dem 01.01.1993 in den griechischen Arbeitsmarkt neueintretenden Arbeitnehmer nach dem neuen Gesetz 2084/1992............................................................. Reformregeln in bezug auf die Folgeversicherung für die ab 9.3.2.4. dem 01.01.1993 in den griechischen Arbeitsmarkt neueintretenden Arbeitnehmer nach dem neuen Gesetz 2084/1992 ............ Reformregeln in bezug auf die Kumulationsbedingungen der 9.3.25. Rentner für die ab dem 01.01.1993 in den griechischen Arbeitsmarkt neueintretenden Arbeitnehmer nach dem neuen Gesetz 2084/1992.................................... .... ......................... ........... ....... 9.4. Abschließende Kommentare und Perspektiven der griechischen Alterssicherung........................................................................................................

512 518 519 521 523 525 526 530 531 531

534

536

539 541

541 542

Anhang I: Beispiel zur Rentenformel des griechischen Kemsystems........................ 548 Anhang 11: Relative Rentenniveaus ........................................................................... 551

Inhaltsverzeichnis

13

Anhang III: Entwicklung der Sozialversicherungsbeiträge (in %) der öffentlich Bediensteten für die Jahre 1992, -93, -94, -95 ......................................................... 571 Anhang IV: Beitrag zur Reformdiskussion des griechischen Sozialversicherungssystems ................................................................................................................ 592

Literaturverzeichnis ................................................................................................... 597 Sachwortregister ........................................................................................................ 612

2 Nitis

Tabellenverzeichnis Kapitell Tab. 1.1. Tab. 1.2. Tab.1.3. Tab. 1.4. Tab. 1.5. Tab. 1.6. Tab. 1.7. Tab. 1.8. Tab. 1.9.

Bevölkerungsgröße Griechenlands in den Jahren 1961 bis 1991 ........

39

Bevölkerungsentwicklung von 1981 bis 1991..................................... Entwicklung der Geburten- und Sterberate in ausgewählten Jahren.... Durchschnittliche verbleibende Lebenserwartung 60- und 65jähriger Personen .............................................................................................. Durchschnittliche Lebenserwartung Neugeborener in ausgewählten Jahren................................................................................................... Entwicklung des Emigrationsstroms in Griechenland bis zum Jahr 1976..................................................................................................... Nettowanderungen Ge 1000) ............................................................... Eheschließungen je tausend Einwohner ..............................................

40 42 43 44 46 47 55

Privathaushalte nach Zahl der Personen ..............................................

57

Tab. 1.10.

Analphabetenquoten in % der Altersgruppe aufgrund der Volkszählungen 1971 und 1981 sowie einer Schätzung von 1985...............

59

Tab. 1.11. Tab. 1.12.

Entwicklung der Erwerbspersonen und Erwerbstätigen in Griechenland während der 70er und 80er Jahre ................................................ Erwerbstätige nach Stellung im Beruf .................................................

61 65

Tab. 1.13.

Entwicklung der Inflationsraten während der 80er Jahre ...................

73

Tab. 1.14.

Vergleich der Arbeitslosenquoten zwischen 1981-1992.....................

78

Kapitel 2 Tab. 2.1. Tab. 2.2.

Wirtschaftsgeschichtliche Phasen Griechenlands in stichwortartiger Form .................................................................................................... 103 Überblick über die geschichtliche Entwicklung der griechischen Sozialversicherung aufgrund wichtiger Ereignisse von 1821-1961 .... 104

Kapitel 3 Tab. 3.1.

Gliederung der griechischen Institutionen der Alterssicherung, in bezug auf ihre Leistungsgewährung .................................................... 128

Tab. 3.2.

Anzahl und Art der Sozialversicherungsfonds unter der Aufsicht des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung ...... 129

Tab. 3.3.

Staatliche Alterssicherungssysteme in Griechenland........................... 131

Tabellenverzeichnis Tab. 3.4. Tab. 3.5. Tab. 3.6. Tab. 3.7. Tab. 3.8. Tab. 3.9. Tab. 3.10.

Sozialfonds unter Aufsicht anderer Ministerien .................................. Rechtspersönlichkeit der Sozialversicherungsträger im Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung............................. Gesetzliches Rentenzugangsalter ......................................................... Möglichkeiten der vorzeitigen Verrentung..........................................

15 135 137 145 147

Prozentuale Höhe der Invaliditätsrente bezogen auf die errechnete zugeordnete Altersrente ....................................................................... 152 Werte zur Berechnung des Grundrentenbetrages (GR n) am 01.01.1992 .......................................................................................... 160 Zuschlag auf den Grundrentenbetrag (GRn), abhängig von der Kinderzahl ........................................................................................... 161

Tab.3.11.

Mindestrentenbeträge mit Ehegatten- und Kinderzuschlag am 01.01.1992 in Drs ................................................................................ 164

Tab. 3.12.

Mindestrentenbeträge mit Kinderzuschlag ohne Ehegauenzuschlag in Drs. am 01.01.1992 ......................................................................... 164

Tab. 3.13.

Inflationsraten und /IG4-Rentenanpassung zwischen 1985 und 1992.. 167

Tab. 3.14. Tab. 3.15.

Kumulationsmöglichkeiten einer /IG4-rentenbeziehenden Person ....... Die Entwicklung der Relation des Arbeitnehmer- zum ArbeitgeberBeitragssatzes ...................................................................................... Sozialversicherungsbeiträge 1991/1992 .............................................. Entwicklung der Einnahmenkategorien des /IG4 als Prozentsatz der gesamten /IG4-Einnahmen ................................................................... Entwicklung der wichtigsten Ausgabenkategorien des /IG4 als Prozentsatz der gesamten /IG4-Ausgaben ............................................ Jahresabschlüsse vom /IG4 nach Einberechnung der Staatszuschüsse im Laufe der Jahre 1975 - 1990 (Beiträge in Mrd. Drs.) ..................... Primäre Ergebnisse des /IG4-Rentensektors von 1980 bis 1992 (in Mrd. Drs.) ............................................................................................ Entwicklung der Anteile der /IG4-Renten an den gesamten Rentenausgaben des /IG4 während der Periode 1974 - 1992 .........................

Tab. 3.16. Tab. 3.17. Tab. 3.18. Tab. 3.19. Tab. 3.20. Tab.3.21. Tab. 3.22. Tab. 3.23.

171 172 173 175 178 180 181 185

Finanzierungsstruktur eines griechischen beitragsbezogenen Sozialversicherungssystems .......................................................................... 198 Kalkulation der /IG4-Teilrente bei der Folgeversicherung nach Art. 15 des Sozialversicherungsgesetzes N. 1902/1990 ................................... 202 Kapitel 4

Tab. 4.1. Tab. 4.2.

Steuerfreibeträge mit Einzelnachweis in Drs. für die Erwerbseinkommensperiode 1991................................................................................ 213 Steuerabsetzbeträge nach dem Einkommensteuergesetz N .2065/1992 (Juni 1992) für Arbeitnehmer und Rentner ......................................... 215

16 Tab. 4.3.

Tab. 4.4.

Tab. 4.5. Tab. 4.6.

Tabellenverzeichnis Einkommensteuertarifklassen und Besteuerungskoeffizienten des Fiskaljahres 1992: Erwerbseinkommensperiode vom 1.1.91 bis 31.12.91 ............................................................................................... 216 Einkommensteuertarifklassen und Besteuerungskoeffizienten des Fiskaljahres 1993: Erwerbseinkommensperiode vom 1.1.92 bis 31.12.92 ............................................................................................... 216 Vergleich der Einkommenssteuertarifklassen der Jahre 1991 und 1992 ..................................................................................................... 217 Steuertarifklassen und Besteuerungskoeffizienten der Erbschaftsund Schenkungssteuer nach dem Gesetz N. 2065/1992 ...................... 220

KapitelS Tab. 5.1.

Die makroökonomischen Pfade ........................................................... 234

Tab. 5.2.

Wirtschaftsjahr 1993: Erwerbseinkommensperiode vorn 01.01.1992 bis 31.12.1992 ..................................................................................... 238

Tab. 5.3.

Kalkulation des steuerpflichtigen Einkommens aus unselbständiger Tätigkeit 1992...................................................................................... 239

Tab. 5.4.

Entgeltfaktormäßige Präsentation der zu errechnenden Rentenleistung ................................................................................................ 241 Kalkulation des steuerpflichtigen Renteneinkommens 1992............... 242

Tab. 5.5. Tab. 5.6.

Relative Rentenniveaus des Standardrentners mit und ohne Mindestsicherung für den Standardpfad ........................................................... 244

Tab. 5.7.

Relative Rentenniveaus für Ledige mit 40 Versicherungsjahren im Jahre 1992 für den Standard-, Minimal- und Maximalpfad im Vergleich zum Nationalpfad ...................................................................... 248

Tab. 5.8.

Vergleich des Modellfalls einer ledigen Person mit unterbrochenem Versicherungsverlauf ohne und mit Kindererziehung ......................... 253

Tab. 5.9.

Relative Rentenniveaus mit der TEAM-Zusatzrente im Nationalpfad hinsichtlich des Zeitfaktors ,,20 Versicherungsjahre" .................. 259

Tab. 5.10. Tab.5.11.

Einfluß des Erwerbsverlaufs auf das relative Bruttorentenniveau ...... 268 Haushaltsspezifische Modellfälle ........................................................ 269

Tab. 5.12.

Vergleich der HaushaItstypen hinsichtlich ihrer relativen Rentenniveaus bei einem Haushaltseinkommen zwischen 0,5 und 1 APW.... 272

Tab. 5.13.

Vergleich der Haushaltstypen hinsichtlich ihrer relativen Rentenniveaus bei einem HaushaItseinkommen zwischen 1,25 und 2 APW.. 273

Tab. 5.14.

Vergleich der HaushaItstypen hinsichtlich ihrer relativen Rentenniveaus bei einem HaushaItseinkommen zwischen 2,25 und 3 APW.. 275

Tab. 5.15.

Vergleich der HaushaItstypen hinsichtlich ihrer relativen Rentenniveaus zwischen 0,5 und 1 APW aufgrund des Äquivalenzeinkommenskonzeptes .............................................................................. 279

Tabellenverzeichnis

17

Tab. 5.16.

Vergleich der HaushaItstypen hinsichtlich ihrer relativen Rentenniveaus bei einem Äquivalenzeinkommen zwischen 1,25 und 2APW ................................................................................................. 281

Tab. 5.17.

Vergleich der HaushaItstypen bzgl. ihrer relativen Rentenniveaus bei einem Äquivalenzeinkommen zwischen 2,25 und 3 APW................. 282

Tab. 5.18.

Vergleich der Wohlstandspositionen einer Frau aus den Haushaltsmodelltypen mit einem Einkommen zwischen 0,5 und 3 APW .......... Vergleich der Wohlstandspositionen eines Mannes aus den HaushaItsmodelltypen mit einem Einkommen zwischen 0,5 und 3 APW .................................................................................................... Vergleich der Inflationsentwicklung und der Bruttolohnindexierung der lKA-Renten 1991, 1992, 1993 ....................................................... Entwicklung der Anteile der mindestrentenbeziehenden Männer und Frauen unter allen rentenbeziehenden Männem und Frauen hinsichtlich des Schutztatbestandes ,,Alter" in der Periode 1981 - 1992 .........

Tab. 5.19.

Tab. 5.20. Tab. 5.21.

286

287 292

298

Tab. 5.22.

Entwicklung des durchschnittlichen lKA-Renteneintrittsalters, differenziert nach Geschlecht und Rentenart............................................... 301

Tab. 5.23.

Relative Rentenniveaus bei landesspezifischen Konkretisierungen und Eurostat-Einkommensersatzraten ........................................................ 308 Kapitel 6

Tab. 6.1.

Monatliche Rentenbeträge für die Schutztatbestände ,,Alter", ,,Invalidität" und "Tod des Versicherten mit Hinterlassung Hinterbliebener" sowie für die nicht versicherten Alten und deren Entwicklung seit dem Jahre 1961.............................................................................................. 315

Tab. 6.2.

Prozentuale Rentenerhöhungen der OGA-Rente seit 01.07.1962 bis 01.01.1991 ........................................................................................... 316

Tab. 6.3.

Entwicklung der Erhöhung der Invaliditätsrenten im OGA für Invalide mit 100%-Invaliditätsgrad seit der Einführung dieser Regelung .... 317 Die Entwicklung der Bestattungskostenleistung im OAG seit der Einführung dieser Regelung ........................................................................ 317

Tab. 6.4. Tab. 6.5.

Entwicklung der Alterszusatzrente pro Monat in Drs. der drei Beitragsklassen des OGA vom 01.01.1989 bis zum 31.12.1992............... 319

Tab. 6.6.

Entwicklung der Bezieherzahl der Altersrente der nicht versicherten Alten zwischen 1982 und 1992, differenziert nach Geschlecht (in Tausend) .............................................................................................. 319

Tab. 6.7.

Entwicklung der oben genannten Einnahmenkategorien des OGA als Prozentsatz der gesamten OGA-Einnahmen.............................................. 323

Tab. 6.8.

Entwicklung der Ausgabenkategorien des OGA als Prozentsatz der gesamten OGA-Ausgaben .................................................................... 323 Entwicklung der OGA-Rentenanteile während der Periode 1985 1992 ..................................................................................................... 324

Tab. 6.9.

18

Tabellenverzeichnis

Tab. 6.10.

Entwicklung der Ausgaben für unversicherte Alte zwischen 1982 und 1991 (in Mrd. Drs.) ....................................................................... 325

Tab. 6.11.

Anspruchsvoraussetzungen für den Erhalt einer Altersrentenleistung in TAE nach den Reformansätzen Anfang der 90er Jahre.................... 331

Tab. 6.12.

Entwicklung der Einnahmenkategorien des TAE als Prozentsatz der gesamten TAE-Einnahmen ........................................................................... 335 Entwicklung der o.g. Ausgabenkategorien des TAE als Prozentsatz der gesamten TAE-Ausgaben ............................................................... 335

Tab. 6.13. Tab. 6.14.

Entwicklung der TAE-Rentenanteile während der Periode 1985 - 1992..................................................................................................... 336

Tab. 6.15.

Entwicklung der Einnahmenkategorien des TEBE als Prozentsatz der gesamten TEBE-Einnahmen ........................................................................ 338

Tab. 6.16.

Entwicklung der Ausgabenkategorien des TEBE als Prozentsatz der gesamten TEBE-Ausgaben ........................................................................... 339

Tab. 6.17.

Entwicklung der TEBE-Rentenanteile in der Periode 1985-1992 ....... 339

Tab. 6.18.

Gesetzliches Rentenzugangsalter für die im öffentlichen Dienst beschäftigten männlichen Versicherten nach den Gesetzen 1092/90 und 1976/1991..................................................................................... 342

Tab. 6.19.

Gesetzliches Rentenzugangsalter für die im öffentlichen Dienst beschäftigten weiblichen Versicherten nach den Gesetzen 1092/90 und 1976/1991 ............................................................................................ 343

Tab. 6.20.

Gesetzliches Rentenzugangsalter für die im öffentlichen Dienst beschäftigten weiblichen verheirateten Versicherten mit und ohne Kindern nach den Gesetzen 1092/90 und 1976/1991.. ............................ 344

Tab. 6.21.

Entwicklung der Einnahmenkategorien des TEAM als Prozentsatz der gesamten TEAM-Einnahmen ......................................................... 366

Tab. 6.22.

Entwicklung der Ausgabenkategorien des TEAM als Prozentsatz der gesamten TEAM-Ausgaben .................................................................. 366

Tab. 6.23.

Entwicklung der TEAM-Rentenanteile am gesamten Leistungsvolumen während der Periode 1985-1992 .................................................. 367 Entwicklung der Einnahmenkategorien des ETEAM als Prozentsatz der gesamten ETEAM-Einnahmen ....................................................... 369

Tab. 6.24. Tab. 6.25.

Entwicklung der Ausgabenkategorien des ETEAM als Prozentsatz der gesamten ETEAM-Ausgaben ......................................................... 370

Tab. 6.26.

Entwicklung der ETEAM-Rentenanteile in der Periode 1985-1992...... 370

Kapitel 7 Tab. 7.1.

Interne Kapitalverzinsung (lKV) für eine ledige Person mit 40 Versicherungsjahren und Ablebensalter 75 bzw. 80......................................... 392

Tab. 7.2.

lKV für ledige Person (Frau) mit 20 Versicherungsjahren und Ablebensalter 75 bzw. 80 .................................................................................. 398

Tab. 7.3.

Ertragsraten (lKV) ausgewählter Haushalte in Prozent .......................... 401

Tabellenverzeichnis

19

Tab. 7.4.

Horizontale Struktur der Ertragsraten (interne Zinsfüße) einer ledigen mit Todesalter 80, einer Einverdienerehepaar-Witwe (Fall 1) sowie den Zweiverdienerehepaar-Witwen mit der Haushaltseinkommenskonstruktion 2/3:1/3 (Fall 2) und 1/2:1/2 (Fall 3)........................... 402

Tab. 7.5.

Horizontale Struktur der Ertragsraten (interne Zinsfüße) eines ledigen mit Todesalter 80, eines Einverdienerehepaar-Witwers (Fall 1) sowie eines Zweiverdienerehepaar-Witwers mit der Haushaltseinkommenskonstruktion 2/3:1/3 (Fall 2) und 1/2:1/2 (Fall 3)................... 403

Tab. 7.6.

Die ,,frühzeitigen Landwirterenten" zwischen dem 20. Mai 1989 und dem 6. April 1990 vorn aGA ...................................................................... 412

Tab. 7.7.

Vergleich der Beiträge der Versicherten (AN) mit den Beiträgen der Arbeitgeber (AG) bei ausgewählten Sozialversicherungsträgem ......... 416

KapitelS Tab. 8.1.

Anteile der Alten in den gewichteten griechischen Haushaltsausgabendaten und die entsprechenden Bevölkerungsanteile.......................... 427

Tab. 8.2.

Fallzahl der Personen in Haushalten, differenziert nach Alter des Haushaltsvorstandes, Haushaltstyp und Geschlecht (die Zahlen in den Klammem präsentieren landesspezifische Konkretisierungen gemäß der oben genannten b)- und a)- Definitionen).............................. 435

Tab. 8.3.

Anteil der Personen in verschiedenen Haushaltstypen an allen Personen, differenziert nach Alter des Haushaltsvorstands, Haushaltstyp und Geschlecht (gewichtete Werte und die Zahlen in den Klammem präsentieren landesspezifische Konkretisierungen gemäß der oben genannten b)- und a)- Definitionen) ........................................................... 436

Tab. 8.4.

Fallzahl der Haushalte, differenziert nach dem Alter des Haushaltsvorstands, Haushaltstyp und Geschlecht gemäß der Definition des Rentnerhaushalts nach Tsakloglou/Nitis ................................................... 438

Tab. 8.5.

Verteilung der RHH und der Personen, die in RHH leben, in Prozent nach Alter und Geschlecht des Haushaltsvorstandes (HHV) ................ 439

Tab. 8.6.

Anteil der Wohnkosten "Housing expenditure (actual and imputed) an den gesamten Haushaltsausgaben, differenziert nach dem Alter des HaushaltsvOTstandes (in %)................................................................... 440

Tab. 8.7.

Anteil verschiedener Nettoeinkommenskategorien am gesamten durchschnittlichen Haushaltseinkommen nach Familienstand, nach RHH und NRHH............................................................................................ 442

Tab. 8.8.

Anteil verschiedener Nettoeinkommenskategorien am gesamten durchschnittlichen Haushaltseinkommen nach dem Alter des Haushaltsvorstands, nach RHH und NRHH .................................................................... 445

Tab. 8.9.

Anteil der Personen in den jeweiligen altersspezifischen Haushaltstypen, welche die jeweilige Einkommenskategorie beziehen, an der Gesamtheit der Personen in den entsprechenden Haushalten ................ 447

20

Tabellenverzeichnis

Tab. 8.10.

Anteil der Personen in den jeweiligen geschlechtsspezifischen Haushaltstypen, welche die jeweilige Einkommenskategorie beziehen, an der Gesamtheit der Personen in den entsprechenden Haushalten.......... 448

Tab. 8.11.

Anteil der Personen in Haushalten mit bestimmten Haupteinkommensquellen, in Prozent aller Personen des entsprechenden Haushaltstyps sowie Geschlecht des Haushaltsvorstandes ............................................... 450

Tab. 8.12.

Anteil der Personen in RHH und NRHH mit bestimmten Haupteinkommensquellen, in Prozent aller Personen des jeweiligen Haushaltstyps, differenziert nach dem Alter des Haushaltsvorstandes .................. 451

Tab. 8.13.

Relative Wohlstandspositionen von Personen in Rentnerhaushalten (RHH) nach Familienstand und Geschlecht zu Personen in Nichtrentnerhaushalten (NRHH) .......................................................................... 455

Tab. 8.14.

Relative Wohlstandspositionen von Personen in RHH nach Familienstand und Geschlecht zu Personen in NRHH bei Anwendung einer alternativen Äquivalenzskala ....................................................................... 458

Tab. 8.15.

Relative Wohlstandsposition von alleinstehenden Frauen zu alleinstehenden Männern, differenziert nach Altersgruppen ................................ 459

Tab. 8.16.

Relative Wohlstandsposition von alleinstehenden Frauen und Männern zu Personen in kinderlosen Paar-Haushalten, differenziert nach Altersgruppen ..................................................................................... 461

Tab. 8.17.

Relative Wohlstandsposition von alleinstehenden Frauen und Männern im Vergleich zu Personen in kinderlosen Paar-Haushalten nach Altersgruppen bei alternativer Äquivalenzskala .................................. 462

Tab. 8.18.

Verteilung der Personen aus Rentner- und Nichtrentnerhaushalten auf Wohlstandspositionsklassen als Vielfache des durchschnittlichen Äquivalenzeinkommens in Prozent ..................................................... 463

Tab. 8.19.

Armutsquoten von Personen in Rentnerhaushalten und Nichtrentnerhaushalten, an hand bestimmter Armutsgrenzen ....................................... 466

Tab. 8.20.

Elastizität der Armutsquote hinsichtlich der Erhöhung der Armutsgrenze von 40% auf 50%, von 40% auf 60% und von 50% auf 60%.. 468

Tab. 8.21.

Verteilung der Personen auf die unterschiedlichen Nettoäquivalenzeinkommensklassen nach Haushaltstyp, vorhandener oder nicht vorhandener Existenz von Renten und Transfers der Sozialversicherung sowie sozialen Transfers............................................................................... 473

Tab. 8.22.

Armutsquoten von Personen in Rentnerhaushalten und Personen in Nichtrenterhaushalten, ermittelt unter Einschluß und Nichteinschluß von Renten und Transfers der Sozialversicherung sowie sozialen Transfers .............................................................................................. 475

Tab. 8.23.

Prozentuale Verteilung der Rentnerhaushalte in Bevölkerungsdezilen gemäß des Nettoäquivalenzeinkommens anhand der OECD- und EUROSTAT-Äquivalenzskala (1,0,7,0,5) und der modifizierten OECD- und Eurostat-Äquivalenzskala (I, 0,5, 0,3) ................................ 483

Tabellenverzeichnis

21

Kapitel 9 Tab. 9.1.

Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitnehmer des Elektrizitätsunternehmens DEI nach dem neuen Sozialversicherungsgesetz 2084/1992 ....................................................................................................... 527

Übersichten verzeichnis Kapitel 6 Übers.6.1.

Anspruchsvoraussetzungen bezüglich der Leistungen für Alter und Invalidität des OGA ............................................................................. 312

Übers. 6.2.

Anspruchsvoraussetzungen bezüglich der Gewährung von Waisenrenten des OGA....................................................................................

Übers. 6.3.

Anspruchsvoraussetzungen bezüglich der gewährten Leistungen, Erstfeststellung der Rentenleistung und die Art der Finanzierung

Übers. 6.4.

Anspruchsvoraussetzungen bezüglich der gewährten Leistungen, Erstfeststellung der Rentenleistung des TEAM .................................... 363

Übers. 6.5.

Anspruchsvoraussetzungen bezüglich der gewährten Leistungen, Erstfeststellung der Rentenleistung des ETEAM . ............................... 367

314

desNAT . .............................................................................................. 355

Kapitel 9 Übers. 9.1.

Übers. 9.2. Übers. 9.3.

Übers. 9.4.

Übers. 9.5.

Übersicht über die Positionen der Beiräte von Fakiolas, Tzoumakas und Rombolis über die Prinzipien, die das neue Sozialversicherungsgesetz charakterisieren sollten ............................................... 500 Übersicht über die Positionen der Beiräte von Fakiolas, Tzoumakas und Rombolis in bezug auf die Organisation der Sozialversicherung. 502 Übersicht über die Reforrnvorschläge der Beiräte von Fakiolas, Tzoumakas und Rombolis in bezug auf die Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung der Rentenleistungen ................................ 508 Übersicht über die Reforrnvorschläge der Beiräte von Fakiolas, Tzoumakas und Rombolis in bezug auf die Erstfeststellung der Rentenleistungen ................................................................................. 512 Übersicht über die Reforrnvorschläge der Beiräte von Fakiolas, Tzoumakas und Rombolis in bezug auf die Finanzierung der Rentenleistungen ................................................................................. 515

Abbildungenverzeichnis Kapitell Abb. 1.1.

Bruttoreproduktionsraten der griechischen Bevölkerung in ausgewählten Jahren von 1960 bis 1990. ............................................................

41

Abb. 1.2.

Nettoreproduktionsraten der griechischen Bevölkerung in ausgewählten Jahren von 1960 bis 1990 .............................................................

42

Abb. 1 J.

Entwicklung des Kinderlasten-, A1terslasten- und Gesamtlastenquotienten während der Periode 1980-1990 in Griechenland ......................

45

Abb.1.4.

Charakteristika der griechischen Bevölkerung hinsichtlich der Erwerbstätigkeit (1991) .......................................................................

62

Abb.1.5.

Erwerbsquoten nach Alter und Geschlecht (1991) ..............................

63

Abb. 1.6. Abb.1.7.

Erwerbsquoten nach Geschlecht und Familienstand (1991) ................ Entwicklung der makroökonomischen Größen des Wachstums des BIP, Arbeitslosenquote und Inflationsrate ........................................... Verhältnis der griechischen durchschnittlichen Inflationsraten zu denen der EU (12) und der OECD-Länder................................................ Darstellung der griechischen Wirtschaftsstruktur an hand der Bruttowertschöpfungsergebnisse der jeweiligen Wirtschaftsbereiche ............ Entwicklung des BIP pro Kopf, gemessen in ECU und in Kaufkraftstandards ..............................................................................................

64

Abb. 1.8. Abb. 1.9. Abb. 1.10.

70 73 75 76

Abb. 1.11. Abb. 1.12.

Aufwand für soziale Sicherheit zwischen 1972 und 1991...................... Jährliche prozentuale Entwicklung des aggregierten Sozial aufwands und der laufenden Budgetausgaben zwischen 1972 und 1991 ..............

Abb. 1.13.

Aufwand für soziale Sicherheit anhand der Relation zum BIP (Marktpreise) zwischen 1972-1990 ............................................................

Abb. 1.14.

Griechischer Sozialaufwand im Vergleich zu dem der übrigen EU-Ländern, jeweils in Relation zum BIP .............................................................. 83 Vergleich der griechischen Sozialaufwandsstruktur mit der EUSozialaufwandsstruktur des Jahres 1989 ................................................... 84

Abb. 1.15. Abb. 1.16.

Abb. 1.17.

Der Trend des griechischen Budgets und der laufenden Sozialausgaben des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, 1980-1992............................................................................................. Vergleich des Haushaltsdefizits im weiteren Sinne und des Defizits der wichtigsten Sozialversicherungsträger und Träger der sozialen Sicherheit als Prozentsatz des BIP sowie dessen prozentuales Verhältnis zum oben genannten Gesamtdefizit des Staatshaushalts .....

80 81 82

86

88

24 Abb. 1.18.

Abbildungenverzeichnis Primäre Ergebnisse (Einnahmen-Ausgaben-Saldi) der wichtigsten Sozial versicherungsträger und Träger der sozialen Sicherheit 1980-1992.......................................................................................................

89

Kapitel 3 Abb.3.1.

"Deckungsgrad" der wichtigsten Sozialversicherungssysteme der griechischen Alterssicherung im Jahre 1991 (IKA, OGA, Öffentlicher Dienst, TEBE, TAE) .............................................................................. 134

Abb.3.2.

Entwicklung der Versicherten- und Rentenfälle im lKA während des Zeitraumes 1982-92 ................. ;........................................................... 140

Abb.3.3.

Strukturelle Zusammensetzung des lKA-Portfolios während der Jahre 1980-1991 ............................................................................................. 177

Abb.3.4.

Darstellung der jährlichen primären Betriebsergebnisse des Rentensektors des lKA (Beitragseinnahmen-l..eistungsausgaben-Saldi), Jahresabschlüsse des gesamten Sozialversicherungsträgers mit Einbeziehung der Staatszuschüsse, Staatszuschüsse sowie der akkumulierten Jahresabschluß-Defizite von 1980 bis 1992 ................................. Gegenüberstellung der prozentualen Veränderungen der Beitragseinnahmen und Rentenausgaben während der Jahre 1980-1992 ................ Intangible Reserven des lKA und seine Einnahmenverluste aufgrund der Zinsmarge sowie der Inflationsrate von 1980-1991 ......................... Verteilung der lKA-Invaliditätsrentenanteiie des Jahres 1978 und des Jahres 1989 nach Alter der männlichen Rentenbezieher .................

Abb.3.5. Abb.3.6. Abb.3.7. Abb.3.8. Abb.3.9. Abb.3.1O. Abb.3.11. Abb.3.12. Abb.3.13. Abb.3.14.

Verteilung der lKA-Invaliditätsrentenanteiie des Jahres 1978 und des Jahres 1989 nach Alter der weiblichen Rentenbezieher ................... Entwicklung des Verhältnisses der Zahl der Beitragszahler zu der Zahl der Rentner des lKA während der Periode 1974-1991................... Verteilung der lKA-A1tersrentenanteiie des Jahres 1978 und des Jahres 1989 nach Renteneintrittsalter der männlichen Rentenbezieher...... Verteilung der lKA-A1tersrentenanteiie des Jahres 1978 und des Jahres 1989 nach Renteneintrittsal ter der weiblichen Rentenbezieher .......

182 183 186 189 190 192 193 194

Vergleich der Entwicklung des BIP zu Marktpreisen und des primären lKA-Betriebsergebnisses während der Periode 1980-1992 .................... 195 Ex-post-Entwicklung der drei wichtigsten Einnahmenkategorien des lKA während der Periode 1982-92 ............................................................. 196 Vergleich der Entwicklung des primären BeitragseinnahmenRentenausgaben-Ergebnisses des Rentensektors sowie der defizitären Jahresabschüsse des lKA-Sozialversicherungsträgers mit und ohne Staatszuschuß ................................................................................................. 197

Kapitel 4 Abb.4.1.

Vergleich der griechischen Besteuerungskoeffizienten zwischen 1991 und 1992.......................................................................................................... 217

Abbildungenverzeichnis

25

KapitelS Abb.5.1.

Struktur der Kalkulationsschritte für die Errechnung der relativen Rentenniveaus...................................................................................... 243

Abb.5.2.

Relatives Rentenniveau für Ledige mit 40 Versicherungsjahren im Jahre 1992 (Standardpfad) ................................................................... 245 Relative Rentenniveaus für Ledige mit 40 Versicherungsjahren im Jahre 1992 für den Standardpfad im Vergleich zum Nationalpfad. ..... 249

Abb.5.3. Abb.5.4. Abb.5.5. Abb.5.6.

Abb.5.7.

Relative Rentenniveaus für Ledige mit 20 Versicherungsjahren im Jahre 1992 (Standardpfad) ................................................................... 252 Vergleich der relativen Brutto- und Nettorentenniveaus von 1 APW im Verhältnis zu den entsprechenden bei 0,5 und 2 APW................... 256 Vergleich der relativen Brutto- und Nettorentenniveaus von 0,5, 1 und 2 APW bei 20 Beitragsjahren im Verhältnis zu den entsprechenden von jeweils gleichem APW bei 40 Beitragsjahren ........................ 257 Relative Rentenniveaus mit der TEAM-Zusatzrente im Nationalpfad hinsichtlich des Zeitfaktors ,,20 Versicherungsjahre" und der Berufsgruppe ,,schwere und gesundheitsschädliche Berufe" ......................... 260

Abb.5.8.

Relative Rentenniveaus ohne und mit der TEAM-Zusatzrente im Nationalpfad hinsichtlich des Zeitfaktors ,,20 Versicherungsjahre" .... 262

Abb.5.9.

Leistungsniveau in Abhängigkeit von der Versicherungszeit (ohne Inkludierung der Mindestsicherung).................................................... 264

Abb.5.10.

Leistungsniveau in Abhängigkeit von der Versicherungszeit (mit Inkludierung der Mindestsicherung).................................................... 265

Abb.5.11. Abb.5.12.

Der Einfluß des Erwerbsverlaufs auf das relative Bruttorentenniveau Vergleich in den drei APW-Einkommensbereichen der relativen Bruttorentenniveaus von 4 verschiedenen Haushaltstypen nach dem Haushaltseinkommenskonzept..................................................... Vergleich in den drei APW-Einkommensbereichen der relativen Nettorentenniveaus von 4 verschiedenen Haushaltstypen nach dem Haushaltseinkommenskonzept ..................................................... Vergleich der Kurven der relativen Rentenniveaus der Zwei-Personen Haushalte zu der Armutskurve bei der 50%-Armutsgrenze .......... Prozentualer Anteil der Erstrenten an den Gesamterstrenten des Jahres 1992, differenziert nach Versicherungszeit............................... Prozentualer Anteil der Erstrenten an den Gesamterstrenten des Jahres1992, differenziert nach Einkommensfaktor ................................... Gesamtsteuereinnahmen als Prozentsatz des BIP ................................

Abb.5.13.

Abb.5.14. Abb.5.15. Abb.5.16. Abb.5.17. Abb.5.18.

Abb.5.19.

267

276

277 283 296 297 299

Verteilung der lKA-A1ters- und Invaliditätsrentenanteile des Jahres 1978 und des Jahres 1989, differenziert nach Alter der männlichen Rentenbezieher ................................................................................... 302 Verteilung der lKA-A1ters- und Invaliditätsrentenanteile des Jahres 1978 und des Jahres 1989, differenziert nach Alter der weiblichen Rentenbezieher ................................................................................... 302

26

Abbildungenverzeichnis

Kapitel 6 Abb.6.1.

Entwicklung der OGA-Versicherten- und Rentenfälle während der Jahre 1982-1992 .................................................................................. 311

Abb.6.2.

Entwicklung der TAE- und TEBE-Versicherten- und Rentnerfälle während der Jahre 1982-1992.............................................................. 329

Abb.6.3.

Reale (inflationsbereinigte) Erhöhung der aggregierten Ausgaben des Staates für Rentenleistungen des öffentlichen Dienstes zwischen 1980 und 1992 .............................................................................................. 348

Abb.6.4.

Entwicklung der lKA-TEAM und lKA-ETEAM-Versicherten- und Rentnerfälle während der Jahre 1982-1992......................................... 363 Entwicklung des primären Betriebsergebnisses des ETEAM und TEAM während der Periode 1983-1992 ................................................. 371

Abb.6.5.

Kapitel 7 Abb.7.1. Abb.7.2. Abb.7.3.

Abb.7.4.

Abb.7.5.

Abb.7.6.

Interne Kapitalverzinsung (IKV) für eine ledige Person mit 40 Versicherungsjahren und Ablebensalter 75 bzw. 80.................................. 393 Differenz der IKV zwischen einer ledigen Frau im Todesalter von 80 Jahren und einem ledigen Mann im Todesalter von 75 Jahren ............ 393 Differenz der internen Kapitalverzinsung rentenversicherungspflichtiger Personen mit konstanter Lebenserwartung bei Variation der Versicherungszeit und des Rentenzugangsalters ........................... 394 IKV für ledige Person mit 40 Versicherungsjahren mit Ablebensalter 75 bei den alternativen Rückwälzungsmöglichkeiten der Arbeitgeberbeiträge ........................................................................................... 396 Abweichung der internen Zinsfüße für den Ledigen bei 40 Versicherungsjahren und einer Restlaufzeit bis zum Alter 75 für verschiedene Einkommensniveaus vom Zinsfuß für den Standard-Ledigen bei 1 APW-Einkommen ............................................................................... 397 IKV für ledige Person (Frau) mit 20 Versicherungsjahren und Ablebensalter 75 bzw. 80 ................................................................................ 398

KapitelS Abb.8.1.

Armutsquoten im Vergleich der Rentner- und Nichtrentnerhaushalte ..................................................................................................... 469

Abb.8.2.

Armutsquoten gemäß Familienstand und Haushaltstyp....................... 470 Armutsquoten der Personengruppen in Rentnerhaushalten mit einem Haushaltsvorstand im Alter zwischen 55 und 64 Jahren .................... 471 Armutsquoten der Personengruppen in RHH mit einem Haushaltsvorstand im Alter von über 64 Jahren.................................................. 472

Abb.8.3. Abb.8.4. Abb.8.5.

Armutsquoten von Personen in RHH und Personen in NRHH bei Einschluß und Nichteinschluß von Renten und Transfers der Sozialversicherung sowie sozialen Transfers........................................... 477

Abbildungenverzeichnis

27

Abb.8.6.

Armutsquoten von Personen in RHH mit einem Haushaltsvorstand im Alter zwischen 55 und 64 Jahren, unter Einschluß bzw. unter Nichteinschluß der Renten und Transfers der Sozialversicherung sowie sozialen Transfers ......................................................................... 478

Abb.8.7.

Armutsquoten von Personen in RHH mit einem Haushaltsvorstand im Alter von über 64 Jahren unter Einschluß bzw. unter Nichteinschluß der Renten und Transfers der Sozialversicherung sowie sozialen Transfers ........................................................................................

479

Kapitel 9 Abb.9.1.

Intangible Portfoliopositionen der griechischen Sozialversicherungsträger, inklusive lKA ................................................................................ 497

Abb.9.2.

Vergleich der Verteilung der Rentenanteile von männlichen Rentenbeziehern des öffentlichen Dienstes und des lKA im Jahr 1989 nach Renteneintrittsalter ................................................................................... 503

Abb.9.3.

Vergleich der Verteilung der Rentenanteile von weiblichen Rentenbeziehern des öffentlichen Dienstes und des lKA im Jahr 1989 nach Renteneintrittsalter ................................................................................... 504

Abb.9.4.

Verteilung der Rentenanteile des öffentlichen Dienstes im Jahr 1989 nach Renteneintrittsalter und Geschlecht der Rentenbezieher.............. 505

Abb.9.5.

Lorenzkurve für das Jahr 1991, bezogen auf die Rentenfälle- und Rentenversicherungsaufwandsanteile dieses Jahres .............................. 546

Abkürzungsverzeichnis Abb. APW

Art. ASEG ATA

ATE Avk BIP BMF BT bzgl. bzw. DAC DEI DLOEM

Abbildung Jährliches Einkommen des ,,average production worker" (durchschnittliches jährliches Bruttoeinkommen von Vollzeit-Arbeitnehmem in der verarbeitenden Industrie) Artikel Projekt Alterssicherung in der Europäischen Gemeinschaft (AvfOjJaT'1 TtjJapdJjJlKTl A vaJrpouapjJ0rrJ) Automatische Lohnund Preisanpassung an die Inflationsrate (ArE: AYPOTlKTl Tpa1re;a T'1~ E.-tÄ.aoo;) Agrarbank von Griechenland Arbeitemehmerversicherungsklasse/n Bruttoinlandsprodukt Deutsches Bundesministerium für Finanzen Beitragstag bzw. Beitragstage Bezüglich Beziehungsweise Deposit administration Contracts; Pensionskassenartige Einrichtungen in der betrieblichen Alterssicherung (.1HMOEIA EIllXEIPHEH HAEKTPIEMOY: .1EH)

Staatliches Elektrizitätsunternehmen Sicherungssystem des Familienlastenausgleichs ( L1Jt OEM) (.1lavejJ'1TIKO~ AoyaplaujJo; OIKoyevelaKOJv EmOojJa-

DM Drs. EG E.E

TOJV)

ECU EDKA

Deutsche Mark Drachmen Europäische Gemeinschaft (EpyaTIKTl EUTla, ERGATIKI ESTIA) Institution der sozialen Sicherheit im weiten Sinne Europäische Währungseinheit Zeitschrift "Rundschau des Sozialversicherungsrechts"

EG ELTA

Europäische Gemeinschaft (EA TA) Griechische Post

EOP

(EOn· E(}vIK~ OpyavlujJo~ npovOla~)

{(Em(}eOJP'1U77 .11Ka /Ov KOI v. Au;aÄ.IO"&OJv (1repIOoIKO) }

der sozialen Fürsorge

Nationale Organisation

Abkürzungsverzeichnis

29

ESY ETBA ETE

(E6INIKH TPAIIEZA THE EAMLIOZ) Nationalbank von Griechen-

ETEAM

(E/(511cot; TOJiEaq ElmCOUplK17t; AU(JaJ.IU77t; Mur(J{J)'r{J)v)

(EBVl1CO EVaTl1pa Yyela~ EEY) Nationales Gesundheitssystem

Griechische Bank für industrielle Entwicklung land

ETHNIKI EU Eurostat Evangelismos

Sozialversicherungsträger der Aufbausicherung für die im öffentlichen Dienst Beschäftigten (Ef?JNIKH) Sozialversicherungsträger des staatlich kontrollierten Versicherungsunternehmens Europäische Union Europäisches Amt für Statistik Sicherungsträger des staatlichen Klinik-Unternehmens "Evangelismos" (TaIJ&IO aC1tPa).,lC1ew~ trP0(fW7rlKOV BepatrEV'l1plOV "0 EYAITEAIEMOE')

FEK

(f/JEK: f/Jv).,).,ov etPl1lJ&P/(50~ T1]~ KvßepVl1(few~) Regierungsbulletin

GATT GSEE

(F&VIK1] Evvopoatrov8ta Epya,wv E).,).,aoo;: TEEE) Griechischer

GSO

Allgemeines Freihandelsabkommen Arbeitergewerkschaftsbund Sicherungssystem der Organisation der grieschischen Kooperativen (TalJ&lO avvra;ew~ KaI e7rlKOvplK1]~ a(ftPaA,l(J&~ trPOC1W7rlKOV yeWPYIKWV avve,alplaTlKWV opyaVW(fewv: TEO)

HES HHEK HHV i.d.R. IKA IKV ILO IMF ISAP KAAN

KAF

KEPE

HaushaItsausgabendaten (Household expenditure survey) Haushaltseinkommen HaushaI tsvorstand In der Regel (ILlPYMA KOINilNIKilN AIf/JAAI1.EilN ) Institut der Sozialversicherung Interne Kapitalverzinsung Internationale Arbeitsorganisation Internationaler Währungsfonds (HEAII) Sozialversicherungsträger der Athener U-Bahnbetriebe (KetPa).,alO ACT8evela~ KaI Avepyela~ NavnKwv) Kranken- und Arbeitslosenversicherungsträger der in der Handelsmarine Beschäftigten (KetPa).,ata AtrOKaraaTa(fe~ f/JoproeKtPop.w,wv: KAf/J) Fonds der sozialen Fürsorge der Frachtarbeiter (KAf/J) Zentrum für Wirtschaftsforschnung ,-planung und -entwicklung (KEnE: Kev,po trpoypappaTlC1pov Kat OIKOVOPIKWV epevvwv)

KKS

N.

3 Nitis

Kaufkraftstandards (Nopo~) Gesetz

30 NAT

Abkürzungsverzeichnis

(NA YIIKO AflOMAXIKO TAMEIO: NAT) Rentenversicherungsträger der in der Handelsmarine Beschäftigten ND (NOjiIKO ,1laTaYjia ) Gesetzesverordnung NEA D1MOKRATIA (NEA,1HMOKPATIA) Volkspartei Griechenlands NPDD (Nojill([) Tr{YJG'wm 017jiO(TIOV al(U/Ov: NllLM) Juristische Person öffentlichen Rechts NPID (NOjiIKD Tr{YJG'wm 100WTlKOV al(U/Ov: NIIILJ) Juristische Person Privatrechts NRHH Nichtrentnerhaushalt NSSG (EEYE: EBvlK17 ErarlarlK17 Y""p&G'la r17q EMaoo~ National statistical service of Greece) Nationalstatistisches Amt von Griechenland o.g. obengenannt ( OpyavlG'jioq ATraaxo).17G'&wq EpyaTlKOV ,1vvapIKov: OAE~) Amt OAED für Beschäftigung der Arbeitskräfte OECD Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OEK (OpyavlG'jioq &pyamCT/q KarolKlaq ) Institution der sozialen Sicherheit im weiten Sinne OGA (OPFANILMOE fEflPflKnN AEr/JAAImnN: OFA) Träger der sozialen Sicherheit der Landwirte OSE (OPFANILMOE lL1HKJ.1POMnN EAM,10l: Om) Griechische Eisenbahnen OTA (OpyavlG'jioq TomK17q AVroOIOlK17G'77q) Organisation der griechischen Selbstverwaltungsorgane OTE (OPFANILMOETHAEIlIKOINnNlnN EAM,10l:' OTE) Staatliches Telekommunikationsuntemehmen PASEGES (flAEEFEE) Gewerkschaftsbund im agrarwirtschaftlichen Sektor (flAEOK) Sozialdemokratische Partei Griechenlands PASOK PD (flpO&OPIKO ,1laraYjia) Präsidentialverordnung Rund r.d. Relatives Bruttorentenniveau mit Mindestsicherung RBMRN Relatives Bruttorentenniveau RB RN RHH Rentnerhaushalt Relatives Nettorentenniveau mit Mindestsicherung RNMRN Relatives Nettorentenniveau RNRN Relatives Rentenniveau RRN Relative Wohlstandsposition RWP Siehe oben s.O. Siehe unten S.u. Siehe weiter S.w. Soziale Fürsorge SF sog. Sogenannt/e

Abkürzungsverzeichnis StBA

SV

Svb Svr

SVS

SVT T.NOM. Tab. TAE TAISYT

31

Statistisches Bundesamt der Bundesrepublik Deutschland Sozialversicherung oder Sozialversicherungsleistungen (ausschließlich im Kapitel 8) SozialversicherungsbeitragJäge Sozialversicherungsrente Sozialversicherungssystem Sozialversicherungsträger Sozialversicherungsträger der Rechtsanwälte Tabelle (TapclOA a~aÄlaEwv EWropwv ) Sicherungssystem der Kaufleute (TapclO Aa/ÄI077; IOIOKTT]TWV EVVTaKTWV Kai YlTaAAT]Äwv TVlTov)

Sicherungssystem der Eigentümer, Redakteure und Angestellte von Printmedien sowie der Korrespondenten ausländischer Printmedien TAYSO

(TAYEO) ( TapclO ApwYT]; YlTaAAT]AWv EVVEralplaTlKWV OpyavwaEwv )

Autbausicherungssystem der Angestellten bei den griechischen Kooperativen TATIA

(TATTA) (TajJ. Aa~aA .. TcXVIKWV TVlTov A8T]vwv)

TEAM TEBE TPX TR TSA

Sozialversicherungssystem der Ingenieure und Facharbeiter der Printmedien in Athen (Tapc/O EITIKDUPIKT]; AarpaAI077; Mlaf}wTwv: TEAM) Das größte Zusatzsystem vom IKA ( TapclO E lTaYYEAjJaTlWV Kai B /0 TEXVWV EAAaoo;) Sozialversicherungsträger der Selbständigen und Handwerker (TllX Tapclo ITpOVOIa; EEVOOOXwv)

Sozialvorsorgefonds der Hoteliers Transfers (Sozialversicherungstransfers und soziale Transfers) (TEA) (TapclO avvra';Ewv Au lDKIVT]TlaTWV)

Sozialversicherungssystem der Berufsfahrer TSAY

(TEA Y: TajJEIO Euvra';EW; Kai aVToaa~aAlaEW; YYEIOVOjJlKWV )

Sozialversicherungssystem der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte und Apotheker TSMEDE

(TEME1E)

Rentenversicherungsträger der Ingenieure und Bauträger öffentlicher Bauaufträge (Tapclo Evvra';EwV MT]xaVIKWv EpYOAT]trTWV ,t),T]jJoalwv Epywv )

TSP-ATE TSP-ETE

(n:n-ATE) Sozialversicherungsträger der Agrarbank (s.o) (n:n-ETE) Sozialversicherungsträger der größten griechischen

staatlichen Bank ETE (siehe oben)

32

Abkürzungsverzeichnis

TSP-TE-K

(TIll- TE-K) Sozialversicherungsträger

TSPEATH

(TIllEAe)

der Zentralbank von Griechenland (ZBE, KSVTPIK1J Tpa1rst;a EUaöof;) und der staatlichen Hypothekenbank (KT1Jj.JaTlK1] TpalTEt;a T1Jf; EJ..J..aöof;: KTE) Sozialversicherungsträger des redaktionellen Personals der Zeitungsverlage, des öffentlichen Rundfunks, der Pressestellen des öffentlichen Dienstes sowie der Redakteure der Nachrichtenagentur ,,Athens press agency" (Taf.J&lo Iuvra4&loV llPOUW7rlKOU EtP1Jf.J&Plö01rwJ..wv A87]vwvBsu/vlK1]f; )

Übers. VT VZ YPETHO

Übersicht Versicherungstag/e Versicherungszeit/en (Y1rOUPYSIO EBvlK1]f; aIKOvoj.Jla~ YllEea), Ministerium für Na-

tionalökonomie z.B.

zum Beispiel

Einleitung Die wirtschafts- und gesellschaftspolitische Situation Griechenlands nach dem Zweiten Weltkrieg hat entscheidend die Gestaltung des derzeitigen Alterssicherungssystems beeinflußt, so daß einführend ein paar essentielle Bemerkungen gemacht werden sollten, die für das weitere Verständnis dieser Studie von Wichtigkeit sind. Diese sind des weiteren von großer Bedeutung, da wirtschafts- und sozialpolitische Informationen über das EU-Land Griechenland im deutschsprachigen Raum nicht die nötige Publikationsbreite gefunden haben. Nach dem Zweiten Weltkrieg nahmen die Interventionen des griechischen Staates bezüglich der sozialen und wirtschaftlichen Prozesse zu. Dabei erfolgten die Maßnahmen nicht aufgrund einer Systematik oder einer koordinierten Planung bzw. regelgebundener Interventionsmechanismen zugunsten langfristig festgelegter sozial- und wirtschaftspolitischer Ziele. Die Interventionsideologie, die von einem wasserkopfartigen Entscheidungszentrum verfolgt wurde, war allerdings stark mit liberalen Elementen vermischt, woraus eine konfuse, unglaubwürdige und inkonsistente Wirtschaftspolitik resultierte. Während der 60er und 70er Jahre setzte der griechische Staat - langfristig gesehen - keine richtungsweisenden sozialpolitischen Akzente; als sozialpolitische Instrumente dieses Zeitraumes lassen sich der umverteilende Einsatz der progressiven Einkommensbesteuerung, die Kinder- und Heiratsleistungen sowie die sogenannten Staatsleistungen für große Familien (die letzten beiden in bescheidenem Umfang) nennenI. Im übrigen wurde die Sozialversicherung durch die Deckung neuer Schutztatbestände erweitert. Somit stiegen auch die Sozialversicherungsleistungen. Der Grund dafür war, daß die Sozialversicherung die einzige gut funktionierende sozialpolitische Einrichtung war, die aus Sicht der Regierenden der Lösung von akuten sozialen Problemen funktional entgegenkam. Die Sozialpolitik war demzufolge durch "Feuerwehr"-Aktionen geprägt, d.h., daß Probleme Ld.R. mit kurzfristigen funktionalen Lösungsversuchen bekämpft wurden 2 . Durch deren regelmäßige Fortsetzung entwickelten diese ursprünglich temporär angelegten Maßnahmen im Laufe der Zeit einen permanenten Charakter - mit der Folge, daß die institutionelle Entwicklung des Wohlfahrtsstaates planlos und auf einem relativ niedrigen Niveau blieb. 1 Vgl. Petmesidou (1991), S.37. 2 Vgl.Petmesidou (1991),S.37.

34

Einleitung

Außerdem stand die Sozialpolitik jeweils unter dem Einfluß der allgemeinen Politik, die sie periodenweise (z.B. während der 80er Jahre) uneingeschränkt zum Instrument der parteipolitischen Loyalitätssicherung verkommen ließ. Ferner waren und sind prägnante Charakteristika der griechischen Gesellschaft die Unterordnung der Gewerkschaften und die Austragung sozialer Konflikte unter parteipolitischen Positionen sowie der geringe gesellschaftliche Druck auf soziale Reformen. Ein stärkerer Druck hingegen würde die Entwicklung und Implementierung einer konsistenten staatlichen Sozialpolitik erlauben. Darüber hinaus vermißt man im Vergleich zu Mittel- und Nordeuropa freiwillige wohlfahrtspolitische Initiativen seitens der griechischen Bevölkerung (z.B. Gründung von Wohlfahrtsverbänden), die staatlich und parteipolitisch unabhängig sind. Unter diesen Rahmenbedingungen entwickelte sich das griechische Sozialversicherungssystem zu einem polymOlphen System. Im Jahre 1991 gab es nach Angaben des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung 325 Sozialversicherungsfonds, die gemeinsam über 90% der griechischen Bevölkerung absicherten. Gesundheitsvorsorge und Krankenversicherung boten 80 dieser Fonds, während die übrigen Fonds die Risiken Arbeitsunfähigkeit, Ruhestand, industrielle (Berufs-) Unfälle abdeckten und zusätzlich eine Vielzahl von komplementären Leistungen gewährten. Dieses polymorphe System des Jahres 1992 wird diese Studie eingehender beschreiben. Sie wurde im Rahmen des ASEG (Alterssicherung in der Europäischen Gemeinschaft)-Projektes unter der wissenschaftlichen Betreuung der Herren Prof. Dr. Richard Hauser und Prof. Dr. Diether Döring fertiggestellt. Demzufolge wurde in vielerlei Hinsicht sowohl auf internationale als auch auf projektübergreifende Vergleichbarkeit Rücksicht genommen. Dies heißt z.B., daß in erster Linie der Verwendung von Definitionen und Statistiken internationaler Institutionen mit nationalstatistischen Hinweisen der Vorzug gegeben wurde. Projektübergreifende Rahmenbedingungen haben essentiell den Gang der Erstellung dieser Arbeit bestimmt, insbesondere die annahmenbezogene Entwicklung der Sirnulationen. Darüber hinaus hat dabei die Anwendung einheitlicher konzeptioneller Schemata besondere Bedeutung, um die Vergleichbarkeit mit anderen europäischen Alterssicherungssystemen zu gewährleisten. Die AufgabensteIlung der vorliegenden Analyse der griechischen Alterssicherung besteht in der Untersuchung der institutionellen Regelungen des staatlichen und betrieblichen Alterssicherungssystems in Griechenland, der demographischen Einflüsse auf die Finanzierung, Modellberechnungen zur Analyse der Sicherungs- und Umverteilungswirkungen des Systems sowie empirischen Forschungen zur Lebenslage der alten Generation. Zunächst sollen im ersten Kapitel die Einflußfaktoren beschrieben werden, die die Rahmenbedingungen für die ex post-Entwicklung der sozialen Alterssi-

Einleitung

35

cherung beeinflußt haben. Dies heißt, daß die demographischen, gesellschaftlichen und ökonomischen Einflüsse detailliert dargelegt werden. Das erste Kapitel enthält überdies eine Lagebeschreibung der finanziellen Situation der Institutionen der sozialen Sicherheit unter Berücksichtigung der fiskalischen Situation des griechischen Staates. Nach diesem makroökonomischen Überblick erfolgt im zweiten Kapitel eine historische Einführung in die Entwicklung der Alterssicherung in Griechenland, die zeigen soll, wie es zur jetzigen Ausprägung des griechischen Zielsystems der Alterssicherung kam. Eine besondere Erwähnung finden dabei auch die Leitvorstellungen, die für diese fortwährende Entwicklung verantwortlich sind. Den Problemen umlagefinanzierter Systeme widmet sich danach der letzte Abschnitt dieses Kapitels. Die Analyse der institutionellen Regelungen zur Alterssicherung im Rahmen des größten staatlichen obligatorischen Alterssicherungssystems (Kemsystem) steht im Mittelpunkt des dritten Kapitels. Dieses System heißt lKA und umfaßt die abhängig beschäftigten Arbeitnehmer aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor. Die Darstellung des Kemsystems bezieht sich in erster Linie auf die organisatorische Ausgestaltung (3.1), den Kreis der berechtigten Personen (3.2), die Leistungen (3.3) und deren Anpassung im Zeitablauf (3.3.5). Dessen Finanzierung wird anschließend Inhalt dieser kemsystembezogenen Analyse sein (3.5). Eine Betrachtung der Portabilität von Sozialversicherungsleistungen und Anwartschaften innerhalb des Landes und des EG-Raumes, nunmehr EURaumes3 , bildet danach die Komplettierung dieses Kapitels (3.6). Das vierte Kapitel behandelt die Besteuerung der Alterseinkünfte und der zugrundeliegenden Sozialversicherungsbeiträge (Svb). Die Kenntnis der Regelungen des Kemsystems sowie der Besteuerung der Alterseinkünfte ist relevant für die darauffolgende mikroökonomisch orientierte Analyse im fünften Kapitel. Dabei wird das bereits im dritten Kapitel beschriebene Kemsystem der griechischen Alterssicherung anhand von Rentenmodellfällen und dem Indikator ,,Relatives Rentenniveau" näher untersucht. In diesem Kontext ist der jeweilige Erfüllungsgrad der Ziele der ,,Lebensstandardsicherung" , ,,Armutsvermeidung" und "Gleichstellung der Position der Frau" von besonderem Interesse. Diese Analyse betrifft nur das Kemsystem, eine Abgrenzung, die im Interesse der Vergleichbarkeit im ASEG-Projekt gewählt wurde (da viele Sozialversicherungssysteme, insbesondere in Südeuropa, wie z.B. in Griechenland eine "polymorphe" Struktur haben). Das sechste Kapitel beschreibt in kurzer Form die übrigen relevanten Systeme der sozialen Sicherheit in Griechenland. Es sind die Systeme der sozialen 3 Das ASEG-Projekt begann vor dem Beschluß der Maastrichter Verträge. Dies ist der Grund für dessen Benennung als ,,ASEG: Alterssicherung in der Europäischen Gemeinschaft".

36

Einleitung

Sicherheit der Landwirte aGA (orA), die Sozialversicherungsträger der Selbständigen (z.B. TEBE, TAE, TSMEDE) , der Sozialversicherungsträger der Staatsbediensteten, die speziellen Sozialversicherungsträger der öffentlichen Organisationen und Unternehmen sowie der Sozialversicherungsträger der in der Handelsmarine Beschäftigten NAT. In diesem Kapitel finden des weiteren Erwähnung die zwei größten Fonds der Aufbausicherung (IKA-TEAM und lKA-ETEAM) sowie Ausführungen über den Stand der betrieblichen Alterssicherung im Untersuchungsjahr 1992. Das siebte Kapitel umfaßt eine quantitative und qualitative Analyse der Umverteilungswirkungen der Alterssicherung. Die Bewertung der quantitativen Analyse (7.2) erfolgt nur im Rahmen des Kernsystems (aus den gleichen Gründen wie bei den Modellrechnungen des fünften Kapitels), während die qualitative Umverteilungsanalyse der griechischen Alterssicherung (7.3) an hand bestimmter Kriterien sowohl eine intergenerationale als auch eine intragenerationale Umverteilung im längsschnitt- und querschnittanalytischen Sinne umfaßt und das lKA sowie die restlichen relevanten Sozialversicherungssysteme Griechenlands betrifft. Dies geschieht allerdings insoweit als die "polymorphe Struktur" der Alterssicherung ein solches Unterfangen zuläßt. Um die anhand der Modellfälle vorgenommene Evaluation der Zielerreichung des Systems der Alterssicherung mit der empirischen Realität zu konfrontieren, wurden mit Hilfe von Haushaltsausgabendaten aus der griechischen Erhebung des Jahres 1988 Berechnungen zur sozialen Lage von alten Menschen in Griechenland vorgenommen. Die Ergebnisse finden sich im achten Kapitel. Zuletzt wird der Problemanalyse der griechischen Alterssicherung ein gesondertes Kapitel (9) gewidmet. Dieses beginnt mit der Analyse der gegenwärtigen Problemlage des sozialen Alterssicherungssystems (9.1). Anschließend wird die nationale Reformdiskussion geschildert (9.2). Das nächste Unterkapitel beschreibt den letzten legislativen Eingriff (N. 2084/1992) in die Gestaltung des Rentenversicherungsrechtes (9.3), so daß als Abschluß anhand der gegebenen Rahmenbedingungen Bemerkungen über die prospektive Entwicklung der griechischen Sozialversicherung erfolgen können (9.4). Zwei Instrumente zum besseren Verständnis dieser Abhandlung vervollständigen letztlich diese Einleitung. Für eine eventuell notwendige Umrechnung der Drachmenbeträge in die Europäische Währungseinheit ECU oder in Kaufkraftstandards sowie in DM kann folgende Tabelle Hilfe leisten.

37

Einleitung Tabelle

Drachmen-Umrechnungskurse des ECU, der DM und Kaulkraftstandards aufgrund eigener Berechnungen in Anlehnung an das statistische Jahrbuch für das Ausland 1994 Jahr

1980

1985

1987

1988

1989

1990

1991

1992

59,41

105,73

156,26

167,57

178,84

201,41

225,21

247,02

47,9

87,2

110,7

122,6

131,3

151,4

171,3

184,0

23,53

47,49

75,41

80,70

86,40

98,15

109,80

122,28

Währungseinheit 1 ECU= ... Drachmen 1 KKS= ... Drachmen 1 DM= .... Drachmen

. .

Quelle: Stallsllsches Bundesamt (Hsg.), S.168 .

Für den Leser kann im weiteren folgende Lese-Information von Interesse sein: das Zitieren eines Gesetzes wie z.B. das oben genannte Sozialversicherungsgesetz N. 2084/1992 gibt mit der zweiten Zahl nach dem Schrägstrich dessen Verabschiedungsjahr an, in diesem Fall das Jahr 1992.

1. Demographische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen und ihre Einflüsse auf die griechische Alterssicherung Da die demographischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen aufgrund der in Griechenland vorherrschenden Finanzierungsform des Umlageverfahrens ex-post einen sehr großen Einfluß auf die Entwicklung der griechischen Alterssicherung hatten 1, sollen sie zunächst ausführlich dargelegt werden. 2 Ausgangspunkt dafür ist eine Darstellung der maßgeblichen demographischen Faktoren. Anschließend werden in weiteren Unterkapiteln zunächst die gesellschaftlichen und die für die Alterssicherung relevanten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen vorgestellt. In einem letzten Unterkapitel dieses einführenden Kapitels wird die Situation der griechischen Staatsfinanzen ausführlich dargestellt. Dabei werden die Haushaltsprobleme der größten griechischen Sozialversicherungsträger mit den allgemeinen Haushaltsproblemen des Staates verglichen. Der starke Einfluß der Staatszuschüsse innerhalb der polymorphen Struktur des griechischen Alterssicherungssystems wird bei dieser ex-postBetrachtung deutlich hervortreten (bezogen auf die letzten zehn Jahre).

1.1. Demographische Entwicklung und deren Rahmenbedingungen Nach einer Erörterung der Bevölkerungsentwicklung (Unterkapitel 1.1.1) soll im Anschluß daran auf eine Variable der Bevölkerungsentwicklung, nämlich die Wanderungen, noch näher eingegangen werden (Unterkapitel 1.1.2). Im Unterkapitel 1.1.3 werden schließlich die demographischen Rahmenbedin-

1 Eine ausführliche theoretische Behandlung des Einflusses der demographischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen auf die umlagefinanzierten Sozialversicherungssy"steme erfolgt in Unterkapitel 2.4. 2 Überdies ist die Befassung mit den oben genannten Rahmenbedingungen von großer Bedeutung für die Entwicklung der Alterssicherung, zumal unter anderem demographische Faktoren und Staatsverschuldung intergenerational zu betrachten sind und in Folge den ex-ante-Trend der Alterssicherung beeinflussen.

1.1. Demographische Rahmenbedingungen

39

gungen anhand der Bevölkerungs- und Familienpolitik in Griechenland genauer erläutert. 1.1.1. Bevölkerungsentwicklung

Im März 1991 belief sich die Bevölkerung Griechenlands auf 10.269.074 Einwohner (letzte Volkszählung). Auf die Gesamtfläche des Landes (131.957 km 2) bezogen ergab sich eine Bevölkerungsdichte von 78 Einwohnern / km 2 . 1971 wurde noch eine Bevölkerungszahl von 8,831 Mill. und eine Bevölkerungsdichte von 67 Einwohnern / km 2 ennittelt, während die Bevölkerungszahl im Jahre 1981 9,730 Mill. betrug und die Bevölkerungsdichte auf 70 Einwohner / km 2 stieg. In den zehn Jahren zwischen 1971 und 1981 hat sich die Einwohnerzahl Griechenlands um 899.000 Einwohner erhöht, während sich der Bevölkerungsanstieg zwischen 1981 und 1991 auf 539.074 belief. Die Tabelle 1.1. zeigt die jeweilige Bevölkerungszahl Griechenlands bei den letzten Volkszählungen. Tabelle 1.1

Bevölkerungsgröße Griechenlands in den Jahren 1961 bis 1991 Bevölkerungszahl Jahr 1961 8.398.000 1971 8.831.000 1981 9.730.000 10.269.074 1991 .. Quelle: StBA (Hrsg.): StalIslIsches Jahrbuch 1993 für das Ausland, S.38 (Zahlen stammen aus den Volkszählungen).

Für den Zeitraum 1971-1981 ergibt sich eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate von 1,018%. Demgegenüber ist die Bevölkerung im Zeitraum 1961 bis 1971 lediglich durchschnittlich um 0,515% pro Jahr gewachsen. Die Ursache des niedrigen Bevölkerungswachstums in den 60er und frühen 70er Jahren war ein negativer Nettowanderungssaldo, der aus der Emigration größerer Bevölkerungsteile nach Westeuropa und Nordamerika resultierte} Die entsprechende Wachstumsrate für den Zeitraum 1981-1991 beträgt 0,55%. Die folgende Tabelle 1.2. zeigt detailliert die Bevölkerungsentwicklung in Griechenland während des oben genannten Zeitraumes.

3 Vgl. StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.22., und die Ausführungen im Unterkapitel 1.1.2. über die Auswanderung und Binnenwanderung in Griechenland.

40

1. Demographische, gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen Tabelle 1.2 Bevölkerungsentwicklung von 1981 bis 1991 Jahr Bevölkerung 1981 9.730.000 1982 9.790.000 1983 9.840.000 1984 9.896.000 9.943.000 1985 9.964.000 1986 1987 9.985.000 10.004.000 1988 10.039.000 1989 10.049.000 1990 10.269.074 1991 Quelle: Eurostat: Ausgaben und Einnahmen des SozIalschutzes 1980-1991 (1993), S.72.

Nach der vergleichsweise starken Bevölkerungszunahme in den 70er Jahren zeichnet sich seit der ersten Hälfte der 80er Jahre eine erneute Verlangsamung des Bevölkerungswachstums ab. Im Zeitraum 1981-85 lag die jährliche Zuwachsrate bei 0,526%. In der zweiten Hälfte der 80er Jahre sank das Bevölkerungswachsturn auf 0,2 % p.a. 4 Ein drastischer Geburtenrückgang ist für die niedrigen Wachstumsraten der 80er Jahre verantwortlich, der insbesondere für die zweite Hälfte der 80er Jahre auf die gestiegene Erwerbsbeteiligung der Frauen5 , die ansteigende Arbeitslosenquote6 sowie die niedrigen Eheschließungszahlen 7 zurückzuführen ist. Die Tendenz sinkender Fertilität wird konkret aus dem Rückgang der Geburtenziffern seit 1975/80 erkennbar (v gl. untenstehende Tab. 1.3). Die Zahl der Geburten je 100 Einwohner sank zwischen 1965nO und 1985/90 im Durchschnitt von 2,31 auf 1,84 (-20,34%). Dieser sinkende Trend ist noch dramatischer, wenn man die Geburtenziffern der Jahre 1970 und 1990 vergleicht. Die Abnahme der Geburten in diesem Zeitraum beträgt 39,92% (vgl. Tab. 1.3). Eine fallende Tendenz der Bruttoreproduktionsrate8 der griechischen Bevölke4 Vgl. Eurostat (Ausgaben und Einnahmen des Sozialschutzes 1980-1991), S.72. 5 Vgl. Stergiou in Oikonomikos Tachydromos vom 28. Mai 1992, S.28. 6 Vgl. die Ausführungen über die Entwicklung der Arbeitslosenrate in Griechenland in diesem Kapitel. 7 Vgl. die Ausführungen über die Familienpolitik in Griechenland in diesem Kapitel. 8 Die Bruttoreproduktionsrate sowie die Nettoreproduktionsrate sind Vergleichsmaßzahlen, die die Einflüsse der unterschiedlichen Altersstruktur und Bevölkerungsgröße ausschalten. Die Bruttoreproduktionsrate ist im ,)ntemational Labour Office" (1989, S.12-13) folgendermaßen definiert: durchschnittliche Kinderzahl, beiderlei Geschlechts, von Frauen im gebärfähigen Alter unter der Annahme gleichbleibenden generativen Verhaltens.

1.1. Demographische Rahmenbedingungen

41

rung in der Vergleichsperiode 1960-1990 zeigt auch die folgende Abbildung 1.1. Auffällig ist darüber hinaus ein "Strukturbruch" dieser Bruttoreproduktionsrate zwischen den Jahren 1975 und 1987. Bruttoreproduktionsraten der griechischen Bevölkerung in ausgewählten Jahren von 1960 bis 1990

2,7 2,6 2,5

Kinder pro Frau

~----~------------------------------------------------,

2,41=~__~~~==~

2,3

2,2 2,1 ~----------------------~~~~~~~~~~~~~~~ 2

1,9 1,8 1,7 1,6 1,5L____________________________________~~====j 1 4 '1960 1965 1970 1975 1980 1985 1987 1988 1989 1990

Jahr

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Eurostat (1992), Bevölkerungsstatistik 1992.

Abbildung 1.1 Dieser ,,strukturbruch" läßt sich auch bei der Nettoreproduktionsrate9 der griechischen Bevölkerung nachvollziehen (Abb. 1.2). Ab dem Jahre 1989 ist ein leichter Anstieg des betreffenden Parameters feststellbar. Allerdings werden die hohen Nettoreproduktionsraten der 60er und 70er Jahren bei weitem nicht erreicht, so daß das für die Bestandserhaltung der griechischen Bevölkerung notwendige Niveau von 1 weit unterschritten bleibt.

9 Unter der Nettoreproduktionsrate wird die Anzahl der durchschnittlich von einer Frau geborenen Mädchen verstanden, die unter der Annahme gleichbleibender altersspezifischer Sterblichkeit und generativem Verhalten das Alter ihrer Mutter bei ihrer Geburt erreichen werden. Eine Nettoreproduktionsrate sagt aus, ob eine Bevölkerung ihren Bestand erhält oder nicht. Eine Nettoreproduktionsrate von Eins bedeutet, daß die Tochtergeneration gerade so groß ist wie die Muttergeneration; d.h. die Größe der Bevölkerung bleibt unverändert. Bei einer Nettoreproduktionsrate von 1,1 wächst die Bevölkerung um 10%, bei einem Wert von 0,9 schrumpft sie hingegen um 10%. Vgl. Petersen (1989), S.113.

42

1. Demographische, gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen Nettoreproduktionsraten der griechischen Bevölkerung in ausgewählten Jahren von 1960 bis 1990 Nettoreproduktionsrate 1,2 r - - - ' - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - ,

0,8

~-------

-

-------------------r-- r - - -

0,6 0,4

0,2 1960

1965

1970

1975

1980

1985

1987

1988

1989

1990

Jahr

Quelle: Eurostat (1992): Bevölkerungsstatistik, S. 94.

Abbildung 1.2 Die Sterberate stieg dagegen im gleichen Zeitraum von 0,73 auf 0,94 pro 100 Einwohner. Der Anstieg der Sterberate betrug allerdings im Zeitraum 19801990 nur noch 0,03 pro 100 Einwohner. Dieser minimale Anstieg der Sterberate in Kombination mit der wachsenden Lebenserwartung (s.u.) und dem niedrigen Wachstum der Geburten sowie den positiven Nettowanderungssaldi (vgl. Unterkapitel 1.1.2) erklären das verhaltene Wachstum der griechischen Bevölkerung während des letzten Jahrzehntes. Tabelle 1.3 Entwicklung der Geburten- und Sterberate in ausgewählten Jahren Jahr Geburtenrate je 100 Einwohner Sterberate je 100 Einwohner 1960 2,28 0,73 1970 2,34 0,84 1980 2,23 0,91 1990 0,94 1,45 .. Quelle: Eurostat (1992): Bevolkerungsstausuk, S.94. sowie S.9. und S.128 .

Tabelle 1.3 zeigt die Entwicklung der Geburten- und Sterberaten in ausgewählten Jahren im Vergleich. Der Trend der steigenden Sterberaten ist einzig und allein auf einen sogenannten "Altersstruktureffekt" zurückzuführen. Dies heißt mit anderen Worten, daß sich das Wachstum der Sterberaten aus dem zunehmenden Anteil älterer Menschen mit einer höheren Ablebenswahrscheinlichkeit und nicht aus einer

1.1. Demographische Rahmenbedingungen

43

Zunahme der alters- und geschlechtsspezifischen Mortalitätsziffem erklärt. Letztgenannte haben in allen Altersgruppen deutlich abgenommen.I 0 In seinem Länderbericht über Griechenland führt das deutsche Statistische Bundesamt diese Rückentwicklung der jeweiligen altersabhängigen Mortalitätsziffem auf eine Reduktion der Säuglingssterblichkeit zurück (Zahl der im ersten Lebensjahr gestorbenen Kinder je 1000 Lebendgeborene). Sie ist zwischen den Fünfjahresintervallen 1965nO und 1985/90 im Durchschnitt von 42 auf 15 gefallen. ll Nach der Beschreibung der Entwicklung der Geburten- und Sterberaten werden nun deren Folgen im Rahmen der vorherrschenden Altersstruktur skizziert. Als Maßstab zur Beurteilung dieser Auswirkungen wird die griechische Alterspyramide dienen. Diese zeigt die für viele Industrieländer typische Glockenform 12 , da die Reduktion der Geburten der späten 70er und der 80er Jahre (vgl. Tab. 1.3) die frühere Pyramidenform mit den starken Jugendkohorten zum Verschwinden brachte. Dies erfolgte im weiteren durch das gleichzeitige relative Ansteigen der erwerbsfähigen Bevölkerung, insbesondere der Alterskohorten zwischen 50 und 65 13 Jahren (Tab. 1.4). Tabelle 1.4

Durchschnittliche verbleibende Lebenserwartung 60- und 65jähriger Personen Durchschnittliche Durchschnittliche Durchschnittliche Durchschnittliche verbleibende Leverbleibende Leverbleibende leverbleibende Lebenserwartung benserwartung benserwartung benserwartung 60jähriger Personen 60jähriger Personen 65jähriger Personen 65jähriger Personen (Männer) (Frauen) (Männer) (Frauen) 1960 16,9 18,6 13,4 14,80 1970 17,5 19,3 13,9 15,30 1980 20,6 14,6 16,70 18,2 1990 19,5 22,6 15,6 18,00 Quelle: Eurostat (1992): BevölkerungsstatIstIk 1992, S.145. Jahr

Zu der skizzierten Entwicklung hat auch die stetig wachsende durchschnittliche Lebenserwartung Neugeborener beider Geschlechter beigetragen (Tab. 1.5), die, so wie der Anstieg der Lebenserwartung der 60jährigen, auf den medizinischen Fortschritt und die Verbesserung der Lebensbedingungen in Griechenland zurückzuführen sind.

10 Vgl. StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.24. 11 Vgl. StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.24. 12 Vgl. StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.25. 13 Vgl. Tinios (1992), S.11.

44

1. Demographische, gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen Tabelle 1.5

Durchschnittliche Lebenserwartung Neugeborener in ausgewählten Jahren Jahr

Durchschnittliche Lebenserwartung Neugeborener (Jungen) 67,5 70,1

Durchschnittliche Lebenserwartung Neugeborener (Mädchen) 70,7 1960 73,3 1970 72;2 76,6 1980 73,6 78,6 1990 .. .. das Ausland (1993), S.44 . Quelle: Statistisches Jahrbuch fur

Während der Anteil der unter 15jährigen bei der Volkszählung 1971 noch bei mehr als einem Viertel aller Einwohner (25,4%) lag, sank er bis 1991 auf 16,4% der Gesamtbevölkerung. Der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre und älter) erhöhte sich dagegen zwischen 1971 und 1991 von 10,9% auf 15,2%.1 4 Diese Tendenz, die in ländlichen Gebieten deutlicher ausgeprägt ist, verdeutlicht das Phänomen der Verschiebung der Altersstrukturen (Bevölkerungsalterung). Insbesondere wird die Bevölkerung also sowohl von der Spitze der Alterspyramide als auch von ihrer Basis her immer älter, so daß in Anbetracht des oben genannten Anwachsens der Alterskohorten zwischen 50 und 65 den Rentnern der nächsten 15 Jahre zukünftig immer weniger Beitragszahler gegenüberstehen werden. Der Anteil der Bevölkerung im elWerbsfähigen Alter (15- bis 64jährige) stieg von 63,8% im Jahre 1970 auf 68,6 % im Jahre 1991. Aufgrund der Zunahme der elWerbsfähigen Bevölkerung verringerte sich der Anteil der von ihr abhängigen Jahrgänge an der Gesamtbevölkerung (unter 15jährige und über 65jährige) von 39,8% im Jahre 1970 auf 31,6% im Jahre 1991.15 Diesbezüglich, da die elWerbsfähige Generation die Generationen, die noch nicht oder nicht mehr elWerbsfähig sind, unterhalten muß, erscheint es sinnvoll, folgende Verhältniszahlen zu bilden: 16 Klq (Kinderlastenquotient) = (Personen 0 bis unter 15 Jahre) / (Personen 15 bis 64 Jahre) Alq ( Alterslastenquotient) = ( Personen 65 & älter) / (Personen 15 bis 64 Jahre) Glq (Gesarntlastenquotient) = (Personen 0 bis unter 15 Jahre sowie Personen 65 & älter) / (Pers.15 bis 64 Jahre)

14 Vgl. Eurostat (Erhebung über Arbeitskräfte, 1991), S.74 und StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.25. 15 Vgl. Eurostat (Erhebung über Arbeitskräfte, 1991), S.74 und StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.25. 16 Vgl. Petersen (1989), S.113.

1.1. Demographische Rahmenbedingungen

45

Die Abbildung 1.3. zeigt die Entwicklung der obigen Quotienten während des letzten Jahrzehntes in Griechenland. Entwicklung des Kinderlasten-, Alterslastenund Gesamtlastenquotienten während der Periode 1980-1990 in Griechenland

0,8 0,6

... - _.-

0,4

- ~ - - - ,-:-

0,2

-:-

-

- - - - _. - - - - - - - - - - . -- - - - . - ... -.'. -. -- - DKlq ,

,

~

---

IIII1Alq

~

1980 1981 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990

Quelle: Eigene Berechnungen in Anlehnung an Eurostat (Statistische Grundzahlen der Gemeinschaft, 1991), BASYS und OECD (OECD HEALTH SYSTEMS, 1993).

Abbildung 1.3 J

Zu beobachten ist ein fallender Trend des Kinderlastenquotienten und (abgesehen von einem leichten Anstieg am Ende der Betrachtungsperiode) ein eher stagnierender Trend des Alterslastenquotienten. Daraus ergibt sich ein fallender Gesamtlastenquotient. Die Entwicklung der betrachteten Lastenquotienten weist darauf hin, daß sich die griechische Bevölkerung in einem Umbruch befindet. Dieser Umbruch hätte aufgrund der oben genannten Geburts- und Sterbeziffern und, wie im weiteren bezüglich des Nettoeinwanderungssaldos noch gezeigt werden wird, ohne Immigration eindeutig eine schrumpfende Bevölkerung zur Folge gehabt. 1.1.2. Ein- und Auswanderung sowie Binnenwanderung

Die Bevölkerungsentwicklung Griechenlands resultiert nicht nur aus der natürlichen Entwicklung, d.h. der Entwicklung der Geburten- und Sterberaten, sondern wird in starkem Maße durch Emigration und Rückwanderung beeinflußt. Die Auswanderung war ein wichtiges Merkmal der Bevölkerungsbewegung des Jahrzehntes 1960-1970. Die Tabelle 1.6. zeigt die Anzahl der Emigranten bis zum Jahr 1976, bis zu der Zeit der offiziellen nationalstatistischen Zählung des Emigrationsstromes in Griechenland:

4 Nitis

46

1. Demographische, gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen Tabelle 1.6

Entwicklung des Emigrationsstroms in Griechenland bis zum Jahr 1976 Perioden Zahl der Emigranten 1841-1900 19.621 1901-1910 173.513 1911-1920 196.119 1921-1930 91.369 1931-1940 30.500 1946-1950 20.176 1951-1960 239.234 1961-1970 830.424 1970-1976 197.819 Quelle: Eigene DalStellung In Anlehnung an Fragos (1987).

Außerdem war die Rückwanderung seit dem deutschen Anwerbestop (1974), also in der ersten Hälfte der 70er Jahre, neben der Binnenwanderung aus den ländlich strukturierten Gebieten in die städtischen Agglomerationen die bestimmende Determinante der Bevölkerungsbewegung. Das Statistische Bundesamt schätzt den gesamten Nettowanderungsverlust in den 60er und frühen 70er Jahren auf 374.000 EinwohnerP Zum überwiegenden Teil handelte es sich dabei um eine demographisch selektive Auswanderung, also nicht um einen repräsentativen Bevölkerungsquerschnitt (nach Alter, Geschlecht usw.) , sondern vorzugsweise um junge Leute (jünger als 40 Jahre, unter ihnen wiederum mehr Männer als Frauen), die in die westeuropäischen Länder meistens aus Nordgriechenland auswanderten. Vorrangiges Ziel unter den westeuropäischen Ländern war die Bundesrepublik Deutschland. Die Gründe für die Auswanderung, die auch für die im weiteren zu erwähnende Binnenwanderung große Bedeutung haben, lagen (und bestehen zum Teil weiterhin) in den mangelnden Möglichkeiten zur Sicherung des Lebensunterhalts in den ländlichen Gebieten, aber auch in regionalen Unterschieden im Lebensstandard, in mangelnden Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und in der Möglichkeit, sich durch Abwanderung in die Stadt der sozialen Kontrolle des Dorfes zu entziehen, wobei dieser letzte Faktor eher als Erklärung der oben erwähnten Binnenwanderung dient.

17 Vgl. StBA (1990), Länderbericht: Griechenland 1990, S.27.

1.1. Demographische Rahmenbedingungen

47

Seit 1974 zeichnet sich jedoch verstärkt eine Umkehr der Wanderungsströme ab. In den Jahren 1974 bis 1976 18 lag die Zahl der Rückwanderer deutlich höher als die Zahl der Auswanderer. 1975 standen 20.330 Emigranten 34.214 Rückwanderern gegenüber. Die Nettowanderung lag somit in diesem Jahr bei rund 14.000 Personen. Diese Entwicklung war zum großen Teil die Folge des 1974 durch die Bundesrepublik Deutschland verhängten Anwerbestops für ausländische Arbeitskräfte, der zu einer erheblichen Einschränkung der Auswanderung griechischer Arbeitskräfte aus ihrer Heimat führte. Ferner erfolgt seit Mitte der 80er Jahre eine Rückwanderung von politischen Flüchtlingen aus dem ehemaligen Ostblock, die aufgrund des für sie verlorenen griechischen Bürgerkriegs Ende der 40er und Anfang der 50er Jahre dort hin geflohen waren. Folgende Tabelle 1.7. verdeutlicht die oben genannten Feststellungen: Tabelle 1.7 Nettowanderungen Ge 1000) Jahr

Nettowanderung 1960 -3,70 1970 -5,30 1980 5,20 1990') 14,40 .. .. Anmerkung: ')Vorlauflge Daten. Die Nettowanderung durfte angeSichts der Tabelle 1.2., die die Bevölkerung Griechenlands nach der Volkszählung von 1991 präsentiert, und der Ausführungen der OECD (SOPEMI: Trends in international migration, 1992, S.64-66) seit Ende der 80er Jahre weit größer sein (s.u). Quelle: Eurostat (1992), Bevölkerungsstatistik, S.5.

Ebenfalls erfolgt seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion eine verstärkte Zuwanderung pontischer19 Griechen in das "Mutterland" .20 Dies in Kombination mit dem politischen Umbruch in Albanien - seit Anfang der 90er Jahre und dem anschließenden Einströmen albanischer Griechen nach Griechenland 21 läßt auf höhere Nettowanderungen seit 1987 schließen.22 Gesicherte Daten sind nicht verfügbar, da es in Griechenland keine Meldepflicht und keine rigorose Registrierung der betreffenden Personen gibt.

18 Neuere offiziell abgesicherte Daten, die über die Entwicklung der grenzüberschreitenden Wanderungsbewegungen Aufschluß geben, liegen nicht vor. 19 Als pontische Griechen werden die griechischstämmigen Bürger der nordöstlichen Anrainerstaaten des schwarzen Meeres bezeichnet. 20 Vgl. OECD (SOPEMI: Trends in International Migration), 1992, S.66. 21 Vgl. OECD (SOPEMI: Trends in International Migration), 1992, S.65-66. 22 Vgl. Drettakis in Oikonomikos Tachydromos ( Nr. 2125) vom 26. Januar 1995, S.75-76.

48

1. Demographische, gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen

Die rückgewanderten pontischen Griechen haben sich anfänglich im nördlichen Teil von Athen niedergelassen, wo sie seitdem unter hoher Arbeitslosigkeit leiden (über 50%) und in überfüllten Wohnungen leben. Ihre soziale Ausgrenzung ist zum Teil auf die Sprachbarriere23 und den Mangel an einem informellen sozialen Netz zurückzuführen. Eine erfolgreiche Ansiedlung und Eingliederung dieser Menschen wird eine der wesentlichen Herausforderungen der Sozialpolitik der 90er Jahre sein, da diese neue F1üchtlingswelle sonst die räumlich äußerst ungleichmäßige Bevölkerungsverteilung Griechenlands noch verstärken wird. Das Ausmaß dieser Zuwanderung wird von folgenden Phänomenen abhängen, wobei dies nicht nur die Emigration aus der ehemaligen Sowjetunion, sondern auch aus Albanien betrifft: a) der Größe des Kollaps der sozioökonomischen Struktur in der ehemaligen Sowjetunion und Albanien, den der einzelne Bürger als einen sich zuspitzenden Kampf gegen den sozialen Abstieg erfährt; b) der Paralyse und dem Zusammenbruch der öffentlichen Ordnung in der ehemaligen Sowjetunion bzw. Albanien, was zum Teil als existentielle Bedrohung empfunden wird; c) der allgemeinen Enttäuschung über Politik und Parteien der Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion und Albaniens und d) der Minderheitenpolitik der jeweiligen ethnischen Mehrheit in Albanien und in den Nachfolgestaaten der ehemaligen Sowjetunion, die im Falle einer restriktiven Auslegung zu Aussperrung und Ausstoßung von Minderheiten führen kann. Die Hilfsbereitschaft und die Hilfestellung Griechenlands für Griechen der ehemaligen Sowjetunion, die bis 1992 keinerlei Autonomierechte besaßen, wird ihnen von der griechischen Regierung und der dortigen Bevölkerung zugestanden. Die katastrophalen Wirtschaftsverhältnisse der Siedlungsgebiete, in denen sie leben, die Angst vor Pogromen und der Sogeffekt durch bereits ausgewanderte Verwandte lassen Experten erwarten 24 , daß fast alle Griechen im Gebiet der ehemaligen Sowjetunion im Laufe der nächsten Jahre nach Griechenland auswandern werden. Nach sowjetischen Quellen aus dem Jahre 1989 handelt es sich um 400.000 Griechen.25 Nach griechischen Quellen und nach Meinung von Vertretungsorganen der griechischstämmigen Bürger der ehemals existierenden Sowjetunion, wie z.B. des ehemaligen Moskauer Bürgermeisters G. Popow, handelt es sich sogar um 1.000.000 griechischstämmiger ehemaliger Sowjetbürger.26

23 Der größte Teil der pontischen Griechen beherrscht russisch als erste Sprache. 24 Vgl. OECD (SOPEMI: Trends in international Migration), 1992, S.66. 25 Vgl.Agtiz.idis in Oikonomikos Tachydromos (Nr. 2097) vom 14. Juli 1994, S.132. 26 Vgl.Agtizidis in Oikonomikos Tachydromos (Nr. 2097) vom 14. Juli 1994, S.132.

1.1. Demographische Rahmenbedingungen

49

Ein weiterer beobachtbarer Trend in dieser Periode, der zur Erhöhung der griechischen Bevölkerung beiträgt, insbesondere seit dem Beitritt Griechenlands zur Europäischen Gemeinschaft, ist die Zunahme der Einwohner Griechenlands durch die legale Einwanderung von Bürgern mit ausländischem Paß. Nach Angaben der OECD betrug im Jahr 1989 die offizielle Einwohnerzahl von Personen mit ausländischem Paß 1,73% der Gesamtbevölkerung Griechenlands. Hierbei lag der Anteil der Einwohner mit einem Paß der übrigen EU(12)-Länder bei 29%, der der übrigen europäischen Länder bei 22,3%, der der Länder Afrikas bei 9,6% und der der Länder aus der restlichen Welt (insbesondere den USA) bei 39,1 %.17 Für das Jahr 1990 schätzt Eurostat die Bevölkerung Griechenlands mit ausländischem Paß auf 229.141 Personen 28 . Auf die Gesamtpopulation bezogen bedeutet dies einen Bevölkerungsanteil von 2,28%. Bezüglich der betreffenden Altersstruktur kann festgestellt werden, daß die Mehrheit dieser Personen überwiegend im arbeitsfähigen Alter ist. 29 Der griechische Nettowanderungssaldo wird letztlich durch die illegale Einwanderung komplettiert. Sie ist nach dem Zusammenbruch des ehemaligen Ostblocks exorbitant gestiegen, so daß für das Jahr 1992 die Zahl der illegalen Ausländer zwischen 350.000 und 500.000 Personen geschätzt wird. 30 Dies heißt, daß Griechenland von einem klassischen Auswanderungsland seit Ende der 80er Jahre zu einem Einwanderungsland geworden ist.31 Nach dieser Analyse der Variablen "Nettowanderung" befaßt sich nun dieser Abschnitt mit dem Aspekt der Binnenwanderung. Im Hinblick darauf wird vermerkt, daß die Bevölkerung Griechenlands, wie oben erwähnt, regional äußerst ungleichmäßig verteilt ist. Während die verkarsteten Kalkgebirge dünn besiedelt sind, ist die Siedlungsdichte in den fruchtbaren Beckenlandschaften der Flüsse und in den Küstenlandschaften sowie auf den Inseln verhältnismäßig hoch. Die Auswanderung aus den ländlichen Gebieten mit begrenzten Wirtschaftspotentialen ins westeuropäische Ausland sowie in die städtischen Ballungszentren Athen und Thessaloniki hat die regionalen Ungleichgewichte in der Bevölkerungsverteilung im Verlauf der 60er und 70er Jahre noch erhöht. Im Zeitraum 1961 bis 1971 entwickelte sich die Bevölkerung mit Ausnahme des Großraums Athens und Mittelgriechenlands in allen übrigen Regionen 27 Vgl. OECD (1994), SOPEMI: Trends in international migration, S.8!. Vgl. OECD (SOPEMI: Trends in international Migration), 1992, S.65-66., und OECD (SOPEMI: Trends in international Migration, annual report 1993),1994, S.66., Vgl. Eurostat, Bevölkerungsstatistik 1992, S.152. 28 Vgl. Eurostat (1992), Bevölkerungsstatistik, S.158-159. 29 Die Altersstrukturanteile der ausländischen Bevölkerung waren für das Jahr 1990 folgende: zwischen 0-19 Jahren: 12,82%, zwischen 20-60 Jahren: 77,79% und 60+ Jahre: 9,40%. Vgl. Eurostat (1992), Bevölkerungsstatistik, S.l59. 30 Vgl. OECD (SOPEMI: Trends in international Migration, annual report 1993),1994, S.80. 31 Vgl. OECD (SOPEMI: Trends in international Migration, annual report 1993),1994, S.66.

50

1. Demographische, gesellschaftliche und ökonomische Rahmenbedingungen

rückläufig.32 Dies heißt mit anderen Worten, daß in der Periode negativer Nettowanderungssaldi gleichzeitig eine sukzessive Binnenwanderung ländlicher Bevölkerungsteile in den Ballungsraum Athen und nach Mittelgriechenland stattfand.33 Eine Trendwende dieser Bevölkerungsentwicklung fand aufgrund der abnehmenden Auswanderungszahlen zwischen 1971 und 1981 statt. Die Bevölkerung nahm deshalb in allen Regionen trotz weiterhin anhaltenden Abwanderungen nach Athen und Thessaloniki zu.34 Die 70er und 80er Jahre waren im übrigen durch einen rasch voranschreitenden Prozeß der Urbanisierung charakterisiert, wobei die Binnenwanderung eine Konzentration der Population in der Agglomeration VOn Athen und in ZentralMakedonien mit Zentrum Thessaloniki ausgelöst hat. Nach Angaben des deutschen Statistischen Bundesamtes lebten im Jahre 1981 rund 31 % der Bevölkerung in der Athener Agglomeration.35 Die entsprechende Prozentzahl für Makedonien mit seiner Landeshauptstadt Thessaloniki betrug im gleichen Jahr 21,8%.36 Als Folge dieser Entwicklungen ist die Stadtbevölkerung innerhalb der Periode 1970 bis Jahresmitte 1990 VOn 4,62 auf 6,32 Mill. bzw. um 36,8% (um 1,8% pro Jahr) gestiegen. Analog ging im oben genannten Zeitraum die Bevölkerung in den Landgemeinden von 4,18 Mill. auf 3,77 Mill. (um 0,49% pro Jahr) zurück. Es lebten demnach 1992 mehr als drei Fünftel (63%)37 der Gesamtbevölkerung in Städten.38 Die negativen Auswirkungen auf die Infrastrukturversorgung sowie wachsende Umweltprobleme haben die griechische Legislative veranlaßt, den LandStadt-Wanderungsstrom auf andere urbane Zentren neben Athen und Thessaloniki umzulenken, beispielsweise durch die Schaffung von sechs Regionalstädten mit eigenem kulturellen Angebot, eigener Universität oder eigenen Fakultäten im Rahmen vorhandener Universitäten. Des weiteren wurden fiskalische Maßnahmen zur Förderung der Bildung von Industriezonen39 beschlos-

32 Dies heißt, daß Regionen, wie die Ionischen Inseln, die Agäischen Inseln, Epirus und der Peloponnes in den 60er Jahren Bevölkerungsrückgänge von mehr als 10% registrierten. VgJ. StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.27. 33 Die Bevölkerung Groß-Athens nahm in diesem Zeitraum zwischen 1961 und 1971 um mehr als 37% zu. VgJ. StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.28. 34 VgJ. StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.27-28. 35 VgJ. StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.28. 36 VgJ. StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.29. 37 VgJ. Fischer-Weitalmanach (1994), S.423. 38 Nach Angaben des statistischen Bundesamtes lag der Anteil der städtischen Bevölkerung der BRD 1990 bei rd. 86%, im Falle der Niederlande bei 89%. VgJ. StBA, Länderbericht: Griechenland (1990), S.29. 39 Der griechische Ausdruck, der sich für diesen wirtschaftspolitischen Ansatz eingeprägt hat, lautet ßIOj.JT7xaVIK&~ SlilV&~.

1.1. Demographische Rahmenbedingungen

51

sen, die als ,,Anziehungspol" für die in Landgemeinden lebenden Bevölkerungsteile fungieren sollen. 1.1.3. Bevölkerungs- und Familienpolitik In Griechenland hält man geburtenfördemde Maßnahmen trotz Disputen und wissenschaftlichen Bedenken über ihre Wirkungen für angebracht, insbesondere da die Bevölkerungspolitik primär durch historisch gewachsene und außenpolitisch verfestigte Positionen und nicht durch ökonomische Argumente bestimmt wird. Zu solchen Maßnahmen findet man aus ökonomischer Sicht einige Hinweise in der "Theorie der Familie' 2/3

75%

112-2/3

50%

Quelle: IKA (FparpclO cmKolVwvlaq KOIVOV), eigene Darstellung (1992),5.395.

In

Anlehnung an Lanaras

Hierzu gibt es 3 Ausnahmen: (a) Wenn die Person 6.000 BT vorzuweisen hat und ihr Invaliditätsgrad zwischen 66,6% und 79,9% beträgt, dann wird ihr die volle Invaliditätsrente gewährt, die auch eine Person mit 80% Invalidität erhalten würde. (b) Wenn die Person neuropsychische Leiden hat und als Invalide im Ausmaß von 66,6% bis 79,9% oder von 50% bis 66,6% gilt, dann wird die Invaliditätsrente jeweils in voller Höhe bzw. 3/4 der Rente bei vollständiger Invalidität (mindestens 80% Invaliditätsgrad) ausbezahlt. 53 (c) Wenn der Versicherte schon Altersrentner oder Invaliditätsrentenbezieher eines anderen Sozialversicherungsträgers oder des öffentlichen Dienstes ist, wird die jeweilige Invaliditätsrente um 50% reduziert, sofern die betreffende Person nicht 3.000 BT im lKA und davon mindestens 600 BT innerhalb der letzten 5 Jahre entrichtet hat. Für die Feststellung der Rentenhöhe nach dem jeweiligen Invaliditätsgrad spielt das Vermögen des Versicherten keine Rolle. Im Gegensatz dazu beeinflußt die abhängige oder selbständige Beschäftigung des Versicherten, soweit sie nicht gelegentlich oder zufällig ist, die weitere Gewährung der Invaliditätsrente.54 In diesem Kontext scheint sinnvoll zu erwähnen, daß durch das Gesetz N.1902/90 Artikel 27 das System der subjektiven, erwerbsverlaufsbedingten 53IKA (FparpclocmKolVwvlaq K01VOV), Vgl. Lanaras (1992),5.393-396.

54 Vgl. dazu das Kapitel 3.4., und Lanaras (1992),5.449.

3.2. Anspruchsvoraussetzungen des Kemsystems

153

Invalidität abgeschafft bzw. auf die objektive medizinisch festgestellte Invalidität übergegangen wurde.55 Hinzu kommt die Bestimmung, daß der zuständige Sozialversicherungsträger außerhalb der medizinischen Invaliditätsfeststellung aufgrund des vorhandenen medizinischen Beirates nur eine eventuelle Korrektur des Invaliditätsgrades im Ausmaß eines Aufschlags vornehmen kann, der 15% nicht überschreiten darf.56 Als minimale monatliche Erwerbsunfähigkeitsrente ist eine Invaliditätsrente festgesetzt, die gleich dem Absolutbetrag der 20-fachen minimalen täglichen Bruttoentlohnung eines ungelernten Arbeiters des Jahres 1999, fortgeschrieben mit der Lohnerhöhung des öffentlichen Dienstes, entspricht. Diese Invaliditätsrente sowie jede andere im allgemeinen können durch folgende Zuschläge erhöht werden: (a) Zuschläge für finanziell abhängige Familienangehörige. Ihre Rentenberechnung erfolgt nach dem gleichen Modus wie in der Kalkulation der Altersrente; (b) 50% Zuschlag bei totaler Invalidität, wenn ständige Pflege erforderlich ist (Pflegezulage). Allerdings darf dieser Zuschlag nicht mehr als die minimale 20-fache Bruttoentlohnung eines ungelernten Arbeiters betragen. Ferner gibt es eine Invaliditätsrente und infolgedessen eine Altersrente für Versicherte, die an Tetraplegie oder Paraplegie leiden. Sie entspricht der vollen Altersrentenhöhe nach 10500 BT bzw. 35 Jahren, wenn der Versicherte insgesamt 4.050 Beitragstage vorweisen kann (Gesetz 1902/1990, Artikel 40, Absatz 8). Diese Versicherten werden nach dem obigen Gesetz den Blinden gleichgestellt. Invaliditätsrenten aufgrund von Arbeitsunfällen unterliegen keinen Beitragszeitenvoraussetzungen (nur ein Beitragstag im lKA), und sie {(einkommensfaktorbezogener Rentenbetrag plus zeitfaktormäßige Zuschüsse) plus Familienzuschläge} müssen mindestens 60% der 25-fachen pauschalierten täglichen Bruttoentlohnung der Arbeitnehmerversicherungsklasse, der der Versicherte angehört hat, betragen. Parallel dazu darf diese Rentenleistung nicht größer als das entsprechende geschätzte monatliche Bruttoeinkommen der Arbeitnehmerversicherungsklasse 10 sein 57 . Die medizinische Vorsorge und Pflege wird in diesem wie in jedem Invaliditätsfall im vollen Ausmaß und kostenlos gewährt. Im Hinblick auf die weitere zu behandelnde Kalkulation der lKA-Altersrenten kann letztlich im Rahmen dieses Kapitels bezüglich der Berechnung der Invaliditätsrenten festgehalten werden, daß Rentenkalkulation der Invaliditätsrenten

55 Sozioökonomische Kriterien (z.B. allgemeine Situation am Arbeitsmarkt) finden somit keine Beachtung mehr. Das Urteil über die physischen Kriterien wird von einem Ärzteausschuß gefällt und dessen Aussage über den medizinischen Invaliditätsgrad ist verbindlich. 56 Vgl. Lanaras (1992), S.395. 57 Vgl. Unterkapitel 3.3.1.

154

3. Das Kemsystem der griechischen Alterssicherung

im lKA direkt von dem Invaliditätsgrad, sowie von der zugeordneten Altersrente und deshalb von der Erwerbs- und Versicherungsbiographie des Versicherten respektive von den späteren Invalidenlebensnotwendigkeiten (Zuschlag), abhängt. Zudem ist erwähnenswert, daß der Bezug einer zusätzlichen Invaliditätsrente von einem ergänzenden Fonds (Zusatzsystem) möglich ist. 3.2.3.4. Gesundheitsleistungen Unabhängig von dem nationalen Gesundheitssystem ESY (EI}'), das nur medizinisch ambulante und krankenhaussachliche Leistungen gewährt, leistet das lKA Geld- und Sachleistungen im Bereich der Gesundheitsvorsorge, nicht nur für die aktive Bevölkerung, sondern auch für die Rentner und Arbeitslosen bzw. ihre im Haushalt lebenden Familienangehörigen. Mutterschaftsleistungen werden im Falle der monetären Geburtshilfe allen direkt oder indirekt beim lKA versicherten Frauen gewährt, während die zusätzlichen Mutterschaftszuschüsse den direkt beim lKA versicherten Frauen vorbehalten bleiben. 3.2.35. Systeminterne Mindestsicherung für Alte im lKA und ihre Gegenüberstellung zur systemexternen Mindestsicherung (Sozial rente respektive Sozialhilfe für Betagte) Die systeminterne Mindestsicherung des lKA fand ihre Legitimation hinsichtlich der Organisation und Funktionsweise im Fundamentalgesetz 1846/1951 über die AufgabensteIlungen des lKA. Seit der Verordnung 2698/1953 wurde zum ersten Mal die konkrete Möglichkeit zur Gewährung der Mindestrente im Falle des Schutztatbestands des Alters geschaffen, während seit der Verordnung 4277/1966 die systeminternen Mindestrentenbeträge auf die übrigen im lKA zu versichernden Risiken ausgeweitet wurden. Dieser am Schutztatbestand orientierten Ausbreitung der systeminternen Mindestsicherung folgte dann deren leistungsbezogene Ausweitung. Sie wurde insbesondere während der 80er Jahre vom Niveau her stark angehoben, zumal der große Sozialversicherungsaufwand in Griechenland von 1980-1985 eine bewußte Reaktion auf die Einschätzung war, daß die Rentenhöhe der niedrigen Arbeitnehmerversicherungsklassen nicht der erforderlichen Rentenhöhe für die gleiche Lebensführung kurz vor dem Rentenzugang der Rentenbezieher entsprochen hat. Die Erhöhung zielte demnach in Richtung Anhebung des absoluten Niveaus der systeminternen Mindestrenten. Es wurde ein indirekter Weg, Armutsvermeidung über die Sozialversicherung zu betreiben, ausgewählt (Verdoppelung der Rentenhöhen in den unteren Arbeitnehmerversicherungsklassen des lKA innerhalb der Jahre 1981-83), zumal die einzige Bedingung für den Erhalt dieser systeminternen lKA-Mindestrente beim Rentenzugang die Erfüllung einer Wartezeit ist, die im Jahre 1992 vierzehn Versicherungsjahre betrug. Das Re-

3.2. Anspruchsvoraussetzungen des Kemsystems

155

sultat dieser Politik ist, daß derzeit 70% der IK4-Rentner58 über eine Rente in gleicher Höhe verfügen, also eine Rente, die nicht primär den geleisteten Beiträgen, sondern den Grundbedürfnissen entspricht. Dies hat eine besondere Bedeutung, zumal wie bereits erwähnt, die Sozialhilfe in Griechenland nicht besonders ausgeprägt entwickelt ist, und es aufgrund der geschichtlich institutionellen Entwicklung eine Reihe von monetären Transfers und Sachleistungen innerhalb des IK4 gibt, die Charakteristika sowohl der Sozialversicherung im institutionellen Sinne als auch der Sozialhilfe im nonnativen Sinne tragen. Die Sozialpolitik der vergangenen Jahre (nicht zuletzt der 80er Jahre) versuchte, vorhandene Mindestsicherungselemente auszuprägen und Mindestsicherungselemente auf die übrigen gedeckten Risiken auszuweiten sowie in das Sozialversicherungssystem zu integrieren, anstatt ein Sozialhilfesystem aufzubauen. Das Ziel war, eine wirksame Annutsvenneidung mittels der Leistungen aus einem versicherungsfönnigen Sicherungssystem zu erreichen. Derzeit wird über eine generelle Revision der Sozialhilfe-Gesetzgebung bzw. über einen Wechsel der Philosophie, Mindestsicherungselemente in das Sozialversicherungssystem zu integrieren, nachgedacht, da gerade im Hinblick auf die Lohnersatzfunktion und die Beitragsbezogenheit der Renten sozialpolitische Instrumentarien der Grundsicherung und der Sozialversicherung vennischt sind. Instrumente von Fürsorgesystemen und die Rentenversicherung sichern von ihrer Zielsetzung her unterschiedliche Risiken ab, insbesondere da sich die Sozialhilfe an der Bedürftigkeit des einzelnen orientiert. Aufgrund der Subsidiarität ihrer Leistungen berücksichtigt die Sozialhilfe die haushaltsbezogene Einkommenssituation des Bedürftigen einschließlich der Unterhaltspflichtigen. Die Höhe der Sozialversicherungsleistungen indessen hängt wesentlich von den Vorleistungen der Versicherten ab. Die Rentenanwartschaft ist an die Erfüllung versicherungsrechtlicher Voraussetzungen gebunden, zu denen versicherungsmathematisch sicherlich keine Bedürftigkeitsaspekte gehören. Zurückkommend auf den derzeitigen sozialpolitischen Status-quo ist festzustellen, daß es kein generelles Schema für ein garantiertes Mindesteinkommen (innerhalb der sozialen Sicherheit) gibt. Allerdings wird über ein solches Schema nachgedacht. Faktisch sollte nach Artikel 29 der IK4 -Gesetzgebung Nr. 1846/1951 jede seit damals neugegründete Arbeitnehmer-Versicherungsanstalt mindestens die unbedingte systeminterne Mindestrente des IK4 gewähren. Praktisch wird diese IK4-Verordnung aufgrund der polymorphen Entwicklung der griechischen sozialen Sicherheit und infolge der unterschiedlichen ministeriellen Aufsicht der Sozialversicherungsfonds nicht eingehalten. Ein Beispiel dafür, daß in Wirklichkeit ein garantiertes Mindesteinkommen innerhalb der griechischen sozialen Sicherheit im allgemeinen und für die betagten Griechen im speziellen nicht existiert, ist die Rente für die unversicher58 Vgl. dazu die Tabelle 5.23. im UnterkapiteI5.9.

156

3. Das Kemsystem der griechischen Alterssicherung

ten Alten.59 Demnach erhält zwar jeder Grieche, dessen Einkommen unter ein bestimmtes Niveau gesunken ist und der keine andere Sozialversicherungsleistungen empfängt, eine Altersrente (nach Gesetz 1296/82 eine in das Alterssicherungssystem integrierte, bedürftigkeitsgeprüfte Leistung für nichtversicherte Betagte, bereits als ,,sozialrente" erwähnt) vom OGA (OrA), wenn er 68 Jahre alt geworden ist (Gesetz 1422/84 Art., 17, Absatz 1). Die Höhe dieser Rente betrug im Jahre 1992 allerdings nur In der systeminternen Mindestrente des lKA (12500 Drs. pro Monat). Eine mögliche betragsmäßige Aufstockung, aufgrund eventuell vorhandener lokaler, sozialhilfeähnlicher Mindestbetragssockel der o.g. kemsystemexternen Mindestrente für unversicherte Betagte, schließt die praktische Umsetzung der griechischen Sozialhilfepläne meistens aus. Dies heißt konkreter, daß normalerweise die Ansprüche die vorhandenen Gelder übersteigen, so daß eine Selektion stattfinden muß. Deshalb gilt primär die Richtlinie, daß die monetären Leistungen nur dann gewährt werden, wenn sie die strikten Richtlinien der zuständigen Organe erfüllen. De facto erhalten nur Personen monetäre Leistungen, die keine sonstigen Sozialversicherungsleistungen beziehen. Im Falle des Bezugs der Sozialhilfeleistungen kann festgehalten werden, daß ihr Niveau von Sozialhilfeplan zu Sozialhilfeplan variiert. Im allgemeinen ist aber ihr Niveau als sehr niedrig zu bezeichnen, da sie niedriger liegen als die systemexterne Mindestrente für unversicherte Alte. Darüber hinaus unterliegen die monetären Leistungen einer Einkommensüberprüfung. Außer den monetären Leistungen werden gemäß diesen staatlich initiierten Sozialhilfeplänen sowohl präventive als auch karitative Sachleistungen gewährt. Insbesondere handelt es sich hierbei um eine Anzahl von spezifischen Programmen für bestimmte Bevölkerungsgruppen, die eine soziale Fürsorge brauchen, wie kinderreiche Familien, behinderte Personen, Opfer von Naturkatastrophen und Alte. Die Gewährung der Sachleistungen wird nicht so streng gehandhabt wie die der monetären Leistungen (die Sozialhilfeträger haben einen größeren Ermessensspielraum in bezug auf die Gewährung von Sachleistungen). Die Anspruchsvoraussetzungen für deren Bezug variiert von Sachleistung zu Sachleistung. Dies heißt, daß nicht alle Sachleistungen einkommensüberprüft werden. Manche von diesen Sachleistungen sind nicht über den freien Markt verfügbar (z.B. Rehabilitationszentren für Behinderte), und so sind auch besserverdienende Griechen auf diese angewiesen.

59 Vgl. Unterkapitel 6.1.1.

3.3. Leistungen des Kernsystems

157

Ferner werden soziale Wohlfahrtsleistungen von einer Anzahl anderer Organisationen des öffentlichen Rechts auf nationaler Ebene geleistet. Auf lokaler Ebene bieten die lokalen Staatsinstanzen, die Kirche und die privaten Organisationen soziale Wohlfahrtsleistungen an. Die Gemeinde- bzw. Stadteinrichtungen haben folgende Kompetenzen bzgl. der Gewährung von Wohlfahrtsleistungen: Sie können billige Wohnmöglichkeiten und Dienstleistungen für die Alten gewähren, öffentliches Ackerland landlosen Bauern zu niedrigen Preisen verkaufen sowie schließlich Nahrung, Kleidung und kleine Geldsummen im Falle von Naturkatastrophen, wie z.B. Erdbeben oder Hitzewellen, anbieten.

3.3. Leistungen des Kernsystems; Erstfeststellung und Niveauanpassung im Zeitablauf 3.3.1. Kalkulation der Rentenhähe

Das lKA hatte arn Anfang, infolge seiner berufgruppenspezifischen Sozialversicherungsträger-Funktion, den Auftrag, niedrig verdienende Arbeiter sozialversicherungsmäßig zu erfassen. Dies ist der Grund dafür, daß die täglichen Bruttoverdienste bezüglich der Berechnung der Sozialversicherungsrenten als Kalkulationseinheit dienen. Der Rentenbetrag ergibt sich im allgemeinen aus einer Addition eines Basisbetrags, eines zeitfaktorabhängigen Rentenzuschlags (zusammen Grundrentenbetrag60) sowie einer Familienzulage. Der Basisbetrag ist ein entgeltfaktormäßiger Rentenbetrag, der durch das Bruttoeinkommen und dessen Zuordnung zu einer der bestehenden 28 Versicherungsklassen festgestellt wird 61 . Der so kalkulierte Basisrentenbetrag wird um einen Steigerungssatz, der von der Versicherungszeit abhängt, erhöht. Die o.g. Familienzulage vervollständigt schließlich die Rentenleistungshöhe. Diese Rentenkalkulation dient als Fundament für jegliche sonstige zu gewährende Einkommensersatzleistung des Kernsystems, d.h. diese Altersrentenkalkulation ist das Gerüst für die Berechnung der Invaliditäts- und Hinterbliebenenrenten. Formal wird zuerst dargelegt, wie der Grundrentenbetrag (GR) der Bruttoneurente errechnet wird. Anschließend wird die Kalkulation der Familienzulage 60 Der Grundrentenbetrag basiert nicht direkt auf dem rentenrelevanten Bruttoeinkommen, sondern auf pauschalierten täglichen Bruttoverdiensten, die allerdings mit dem tatsächlichen rentenrelevanten Einkommen eng zusammenhängen (s.u.). 61 Seit 01.01.1992 gibt es 28 Arbeitnehmerversicherungsklassen. Vorher, nämlich seit 01.05.1986 bestand die Beitrags- und Leistungsbemessung des IKA aus 22 Versicherungsklassen, die aufgrund des Sozialversicherungsgesetzes 1902/ 1990, Art.26 §1 am 01.01.91 auf 25 Versieherungsklassen ausgeweitet worden sind. Vgl. Chatzidimitriou/ Psi/os (1991), S.628., und Lanaras (1992), S.446. 11 Nitis

158

3. Das Kernsystem der griechischen Alterssicherung

erfolgen, die in Addition mit dem o.g. Grundrentenbetrag die Bestimmung der Neurenten im griechischen Kemsystem ergibt: 62 Der monatliche Grundrentenbetrag des griechischen Kemsystems lautet: GR.. = EFn + EZFn , wobei mit EFn der Einkomrnensfaktor und mit EZFn der mit der Beitragszeit gewichtete Einkomrnensfaktor als Teilbetrag der Rente (monatliche Größe) bezeichnet wird. Darüber hinaus symbolisiert das Zeichen (n) das entsprechende Kalenderjahr, in diesem Fall das Jahr 1992. Die Kalkulation des Einkommensfaktors EFn erfolgt formal nach folgendem Schema, wobei zuerst EAn • danach EGn und letztlich EFn zu errechnen ist: 1 n Kj=15,n Ei·zi und Z i = - - EA n = - - I 1500 i=n-4 Kj=15,i

~ Kj,u s: EAn s: Kj,o ~ EAn = EATn,j aufgrund der Funktion EATn . = f ( EA n)

,J

~EG

_. "._ '-a' EAT . furalle J-1, ...... 28 n,J J n,J

mit

al= 70%, a2=60%, a3=55%, a4=50%, a5=46%, a6=43%, a7=40%, a8=38%, a9=36%, alQ=34%, all=32%, a12=30% sowie a13

bis a28=30%.

Die monatliche Bruttogröße des Einkomrnensfaktors ergibt sich dann durch die Multiplikation: EFn= 25 * EGn , wobei EAn = tägliches aufgewertetes Brutto-einkommen, Ei= jährliches Bruttoeinkommen, zi= Aufwertungsfaktor für Bruttojahreseinkommen ist; Aufwertung gemäß Nominallohnerhöhung (der Angestellten im öffentlichen Dienst) in den letzten fünf Jahren vor Rentenbeginn, KJ=15,n= 15. Arbeitnehmerversicherungsklasse des jeweiligen Jahres; als Referenzklasse zur Bestimmung des Aufwertungsfaktors benutzt, Kj,u= untere Arbeitnehmerversicherungsklasse, Kj,0= obere Arbeitnehmerversicherungs-

klasse, EATj = zugewiesener durchschnittlicher Einkommensbetrag der Arbeitnehmerversicherungsklasse j; bei j=1 handelt es sich um die unterste von 28 Arbeitnehmerversicherungsklassen, EG n = gewichtetes und aufgewertetes, tägliches Bruttoeinkommen als Teilbetrag der Rente und aj= Rentenbewertungsfaktoren für die 28 Arbeitnehmerversicherungsklassen. Der zweite Teil des monatlichen Grundrentenbetrages, der mit der Beitragszeit gewichtete Einkommensfaktor EZFn kann in drei Fälle aufgegliedert werden: (1) Der Versicherte hat bis zu 7.800 Beitragstage (Bn, dann wird EATnj mit

[(BT;~OOO) .O,Ol}25

multipliziert und zum Einkommensfaktorrentenbetrag

(EFn) hinzuaddiert, wobei 4200 ~ BT < 7.800 gelten muß.63 62 VgJ. dazu auch Anhang I.

3.3. Leistungen des Kemsystems

159

(2) Falls der Versicherte über 7.800 und weniger als 10.500 Beitragstage (Bn hat, wird EATnj mit

[(BT;0~800) *bj+0,16}25

multipliziert und zum Ein-

kommensfaktorbetrag (EFn) hinzuaddiert, wobei 7800:$; BT < 10500 gelten muß. (3) Falls der Versicherte über 10.500 Beitragstage (Bn hat, wird EATnj mit b.+(10500-7800) *b.+ 0,16]*25 multipliziert64 und zum Ein[ (BT-10500)*0,50 300 J 300 J kommensfaktorbetrag (EFn) hinzuaddiert, wobei BT ~ 10500 gelten muß. Darüber hinaus ist j=1, .. .28 sowie b1 = 0,015, b2=0,01S, b3=0,018, b4=0,019, bS=0,021 , b6=0,022, b7=0,023 , b8=0,023,b9=0,023 b 10=0 ,023 , bll =0,023, b12 bis b28=0,02S, wobei bj= Rentenberechnungsfaktoren für die 28 Arbeitnehmerversicherungsklassen sind. Folgende Tabelle 3.9. erhält die am 01.01.1992 gültigen Werte zur Berechung des Grundrentenbetrages (GR,,). 65 Die so errechnete monatliche Bruttorente GRn= EFn + EZFn wird 14mal entrichtet, wobei zu den zwölf monatlichen Renten die Zuschüsse zu Weihnachten im Ausmaß von einer monatlichen Rente, zu Ostern im Ausmaß von einer halben monatlichen Rente und aufgrund der Inanspruchnahme des Urlaubs im Ausmaß von einer halben Rente hinzukommen. Die Kalkulation der Familienzulage hängt von der Anzahl der zu unterstützenden Angehörigen (Unterhaltsberechtigten) ab: Für eine finanziell abhängige Ehefrau (Hausfrau), oder für einen abhängigen und arbeitsunfähigen Mann, die keine eigenen Rentenansprüche haben, erhalten die Versicherten einen einheitlichen monatlichen Zuschlag im Ausmaß des Eineinhalbfachen (1,5) der minimalen Bruttoentlohnung (täglich gesehen) eines ungelernten Arbeiters.

63 Bei weniger als 4.200 BT kann aufgrund der institutionellenlKA-Rentenversicherungsregeln keine Altersrente gewährt werden, da bezüglich des Jahres 1992 die Wartezeit von 14 Versicherungsjahren nicht erfüllt wird. 64 Dieser additive Zeitfaktorbeitrag erfolgt aufgrund der Modellannahmen Rentenzugangsalter 65 und einer Versicherungszeit von 40 Versicherungsjahren. Dies heißt im weiteren, daß diese Unterstützung für jeden zusätzlichen BT nach den 10.500 BT (Beitragstage) =35 Versicherungsjahren um 50% erhöht wird, wenn diese BT nach Vollendung des 58. Lebensjahres geleistet wurden. Darüber hinaus müssen diese Beitragstage über die 10.500 BT nach dem 31.03.1978 erfolgt sein. Vgl.Lanaras (1992), S.422. 65 Die dazu errechnete Ober- und Untergrenze der jeweiligen Arbeitnehmerversicherungsklasse sowie die vermuteten geschätzten täglichen Arbeitnehmerbruttobezüge richteten sich nach dem Mindestlohn eines ungelernten Arbeiters im Ausmaß von 3.691 Drs. (01.01.1992).

3. Das Kernsystem der griechischen Alterssicherung

160

Für finanziell abhängige und unverheiratete Kinder unter 18 bzw. 24, wenn sie studieren bzw. ohne Altersgrenze, wenn sie arbeitsunfähig sind, erhalten die potentiellen Rentenbezieher eine zusätzliche Unterstützung gemäß Tabelle 3.10. Tabelle 3.9

Werte zur Berechnung des Grundrentenbetrages (GRJ am 01.01.1992 1

2

I

I

3

4

5 a)

b) 0-1.630 70% 1,0% 1,5% 1 1.520 60% 1,0% 2 1.630,5-1.940 1.850 1,5% 1,0% 3 1.940,5-2.320 2.230 55% 1,8% 4 2.320,5-2.730 2.580 50% 1,0% 1,9% 46% 2.730,5-3.140 2.970 1,0% 2,1% 5 6 3.140,5-3.540 3.390 43% 1,0% 2,2% 7 3.540,5-3.940 40% 1,0% 2,3% 3.760 3.940,5-4.290 4.140 1,0% 2,3% 8 38% 4.290,5 -4 .680 4.540 1,0% 2,3% 9 36% 34% 1,0% 4.680,5 -5 .040 4.900 2,3% 10 1,0% 11 5.040,5-5.550 5.250 32% 2,3% 12 5.550,5-6.020 1,0% 2,5% 5.720 30% 13 6020,5-6.530 6.250 30% 1,0% 2,5% 14 6.530,5-7.050 30% 1,0% 2,5% 6.770 15 7.050,5-7.530 7.270 30% 1,0% 2,5% 16 7.530,5-8.010 7.750 30% 1,0% 2,5% 17 8.010,5 -8 .480 8.220 30% 1,0% 2,5% 18 8.480,5-8.950 8.680 30% 1,0% 2,5% 19 8.950,5-9.430 30% 1,0% 2,5% 9.150 20 9.430,5-9.870 9.600 30% 1,0% 2,5% 21 9.870,5-10.280 1,0% 2,5% 10.040 30% 22 10.281-10.760 10.450 30% 1,0% 2,5% 23 10.761-11.270 30% 1,0% 2,5% 10.960 11.271-11.780 24 11.480 30% 1,0% 2,5% 11.781-12.290 11.990 30% 1,0% 2,5% 25 26 12.291-12.810 30% 1,0% 2,5% 12.510 27 12.811-13.320 30% 1,0% 2,5% 13.010 28 13.321- und mehr 13.530 30% 1,0% 2,5% Anmerkungen:l: ArbeltnehmeIVelSlcherungsklasse (Avk); 2: monetäre Betragsspanne der Avk, in DIS., Tageslöhne; 3: zugewiesener Betrag der jeweiligen Avk in DIS.; 4: Prozentsatz für die Errechnung des Grundrentenbetrags; 5: a) Zuschlag über jede 3OO-Beitragstage bei einer VelSicherungszeit von 3.300 BT bis 7.799 BT;b) Zuschlag über jede 3OO-Beitragstage bei einer VelSicherungszeit von 7.800 BT und mehr. Quelle: ECS, the Wyatt company benefits repon: Europe (Greece-Social Security)-USA, (1992), S.115-116.

Die Kinderunterstützung ist nach oben begrenzt durch die Höhe der Kinderunterstützung bei einer Altersrente nach der Versicherungsklasse 10.

33. Leistungen des Kemsystems

161

Dies heißt z.B., daß am 01.01.1992 die maximalen monatlichen Altersrentenerhöhungen aufgrund der Kinderzahl folgende Beträge haben: 66 1. Kind: 122500 Drs.

* 20% = 24500 Drs.

2. Kind: 122500 Drs. * 15% = 18.375 Drs. (+24500 Drs.= 42.875 Drs., im Falle der Existenz von 2 Kindern im Familienzusammenhang) 3. Kind 122500 Drs. * 10% = 12.250 Drs. (+42.875 Drs.= 55.125 Drs., im Falle der Existenz von drei Kindern im Familienzusammenhang) Tabelle 3.10

Zuschlag auf den Grundrentenbetrag (GRn), abhängig von der Kinderzahl Anzahl der Kinder

Zuschlag als Prozentsatz auf die Rente (A+B) 1 20% 2 35% (+15%) 3 und mehr 45% (+10%) .. .. Anmerkung: Der Prozentsatz In Klammem gibt die prozentuale Erhohung vom Jewelhgen Ausgangsniveau des Kinderzuschlags aufgrund der gestiegenen Kinderzahl an. Quelle: Eigene Darstellung.

Es ist ersichtlich, daß dieser Teil der Kalkulation der Altersrente lediglich von familienstandsbezogenen Kriterien abhängt. Das Haushaltsprinzip findet also bei der lKA-Rentenkalkulation seine Anwendung. Dies hat allerdings zur Folge, daß aufgrund der Berücksichtigung der individuellen Unterhaltsverpflichtungen der Zusammenhang zwischen Sozialversicherungsansprüchen (Leistung) und den dazugehörigen Sozialversicherungsverpflichtungen (Beiträgen) aufgelockert wird. Eine abschließende Beurteilung, ob sich diese Relativierung des Beitrags der Rentenversicherungsbeiträge zur endgültigen Bildung der Rentenleistung lohnt, wird von der Beantwortung der Frage abhängen, inwieweit die Anwendung des Haushaltsprinzips das Niveau der Versorgungssituation der Familie verbessert (vgl. Kapitel 5). Es bestehen drei Ausnahmen in bezug auf die oben dargestellte Kalkulation der Rente: A) Wenn der Versicherte lange Zeit nicht gearbeitet hat, wird seine Arbeitnehmerversicherungsklasse (Avk) aufgrund seiner letzten 1.000 BT berechnet, da es innerhalb der letzten fünf Jahre keine BT gibt. B) Im Falle der Invalidität oder des Todes aufgrund eines Arbeitsunfalls innerhalb des ersten Versicherungsjahres wird die zur Rentenberechnung wichtige Arbeitnehmerversicherungsklasse aufgrund der BT und Bruttoentlohnungen des betreffenden Jahres ermittelt. 66 Vgl. lKA-Verwaltung (1992), S.l.

162

3. Das Kemsystem der griechischen Alterssicherung

C) Falls der Versicherte aufgrund von Mehrfachbeschäftigung mehrfachen

Sozialversicherungsschutz innerhalb des lKA genießt und für diese Zeitperioden Sozialversicherungsbeiträge geleistet hat, werden seine Bruttoentlohnungen von allen Beschäftigungen bis zur Erreichung der höchsten zu versichernden Arbeitnehmerversicherungsklasse aufaddiert . Hinsichtlich der Rentenkalkulation der reduzierten Regelrenten (aufgrund vorzeitigem Ruhestand) kann folgendes festgehalten werden: Die entsprechende Rentenreduktion aufgrund der fehlenden Versicherungszeit bis zum gesetzlichen Rentenzugangsalter wird nur bezüglich des Grundrentenbetrages, ohne deren haushaltsbezogene Erhöhungen, vorgenommen. In diesem Fall ist allerdings zu prüfen, ob der so entstandene Gesamtrentenbetrag höher ist als das 25fache der pauschalierten täglichen Bruttoentlohnung der Arbeitnehmerversicherungsklasse, der der Versicherte angehört hat. Ist dies der Fall, muß der Gesamtrentenbetrag auf jenen Betrag reduziert werden.67 Außerdem gibt es bestimmte Kategorien von Versicherten, die zusätzlich zu den besprochenen Familienzuschlägen spezielle Zuschläge erhalten, wie z.B. den Zuschlag von 50% auf den Grundrentenbetrag (GR,,) wegen vollständiger Invalidität, wobei dieser Zuschlag aber das 20fache der täglichen minimalen Bruttoentlohnung eines ungelernten Arbeiters nicht übersteigen darf. Ebenfalls eine 50%-Erhöhung auf den einkommens- und zeitfaktormäßig errechneten Grundrentenbetrag (GRn) können Altersrentner erhalten, die erblinden.68 Dies heißt konkret, daß am 01.01.1992 die maximale Erhöhung des Grundrentenbetrages aufgrund vollständiger Invalidität 20 * 3.721 (minimale tägliche Bruttoentlohnung des ungelernten Arbeiters am 01.01.1992) = 74.420 Drs. beträgt.69 Im Falle der Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalles darf die entsprechende Rente (Grundrentenbetrag, d.h. einkommens- plus zeitfaktorbezogener Rentenbetrag plus Familienzuschläge) wie bereits erwähnt, nicht weniger als 60% der 25fachen pauschalierten täglichen Bruttoentlohnung der Arbeitnehrnerversicherungsklasse, der der Versicherte angehört hat, betragen. Gleichzeitig aber darf dieser Rentenbetrag nicht größer sein als das entsprechende Bruttoeinkommen der Avk 10. Andernfalls wird die Grundrentenhöhe (GR,,) auf dieses Niveau zurückgestuft und anschließend erfolgt die Kalkulation der Familienzuschläge 70 . Konkret heißt dies weiter, daß das aus dem Betrag der zehnten Avk errechnete Bruttoeinkommen am 01.01.1992 den Betrag 4.900 Drs. * 25 = 122500 Drs. hatte. Im Falle der Annahme der vollständigen Invalidität beim 67 Vgl. lKA-Verwaltung (1992), S.l 68 Falls der Versicherte zwei Renten vomlKA bezieht, wird der Rentenzuschlag aufgrund seiner vollständigen Invalidität auf den für ihn vorteilhafteren Grundrentenbetrag bezogen {Vgl. Rundschau lKA 78/1988, vgl. EDKA (1988), S.595, vgl. Lanaras (1992), S.425}. 69 Vgl. lKA-Verwaltung (1992), S.l. 70 Vgl. Lanaras (1992), S.426.

3.3. Leistungen des Kernsystems

163

Eintritt des Arbeitsunfalls wäre der Zuschlag auf seine Grundrente (GRn) den vorherigen Ausführungen entsprechend 50% * 122500 Drs. = 61.250 Drs,71 Ferner gibt es Einschränkungen der kalkulierten Renten, die sicherlich auf die lKA-Rentenkalkulation und folglich der Leistungsbernessungsgrenze (implizite Höchstrente) zurückzuführen sind. Eine weitere Limitierung der Rentenhöhe erfolgt durch die generelle Begrenzung der zuerkannten Rente (einschließlich der gesetzlichen Zuschüsse, außer dem speziellen Zuschlag aufgrund einer vollständigen Invalidität) auf das Niveau der 25-fachen jeweiligen pauschalierten täglichen Bruttoentlohnung der entsprechenden Arbeitnehmerversicherungsklasse, die als Grundlage für die Kalkulation der Rente gedient hat.72 Darüber hinaus gibt es eine prinzipiell für alle geltende maximale Rentenhöhe, nämlich die Höhe des monatlichen Bruttoeinkommens des höchsten Richters im griechischen obersten Gerichtshof Areios Pagos (ApCIOt; flayot;). 73 In bezug auf den Erhalt mehrerer Renten 74 darf nach Artikel 16 des N. 1902/1990 (basierend auf dem Artikel 37 des A.N. 1846/1951) die Addition der Renten (als Höchstrente) das 50-fache der jeweiligen vermuteten täglichen Bruttoentlohnung der 20. Arbeitnehmerversicherungsklasse des lKA nicht übersteigen,75 3.3.2. Mindestrentenbeträge

Die institutionelle Regelung von Mindestrentenbeträgen im lKA wurde in den 50er Jahren eingeführt (Gesetz 1846/1951 und Verordnung 2698/1953, die die Möglichkeit der Gewährung der Mindestrente im Falle des Schutztatbestands des Alters ermöglichte). Die Verordnung 4277/1966 weitete die Mindestrentenbeträge auf die übrigen im lKA zu versichernden Risiken aus. Im Verlauf der 70er Jahren gab es legislative Neuerungen in bezug auf ihre Anpassungsart und deren Niveau (Gesetz 825/1978)76, zumal sie die Verbindung der Mindestrente mit einem Vielfachen der minimalen Bruttoentlohnung (täglich) eines ungelernten Arbeiters hergestellt haben. Die Mindestrente betrug, aufgrund diskretionärer Erhöhungen des Mindestrentenbezugs aufs Vielfache der o.g. Bruttoentlohnung während der 80er Jahre, am 30.9.1990 pro Monat exklusive Abhängigenunterstützungen das 20-fache der minimalen Bruttoentlohnung (täglich) eines ungelernten Arbeiters, also aufgrund des Schutztatbe71 Vgl.lKA-Verwaltung (1992), S.1. 72 Vgl. Lanaras (1992), S.426. 73 Vgl. Lanaras (1992), S.426, vgl. Gesetz N.1405/83, Artikel 8, Absatz 1. 74 Prinzipiell ist der Bezug einer zusätzlichen Rente von einem aushelfenden Fonds respektive Zusatzsystem (z.B. TEAM) bzw. einer speziellen Sparte des lKA oder einem anderen Sozialversicherungsträger (z.B. öffentlicher Dienst) möglich. Vgl. Lanaras (1992), S.426. 75 Vgl. Unterkapitel 3.4. 76 Vgl.Amitsis (1993), S.20.

3. Das Kemsystem der griechischen Alterssicherung

164

standes des Alters und der Invalidität 62.360 Drs. bzw. für die Hinterbliebenenrenten 56.120 Drs.17 Diese Beträge werden nach dem Sozialversicherungsgesetz Nr. 1902/1990, Artikel 29, Absatz 3, unabhängig von der minimalen Bruttoentlohnung (täglich) eines ungelernten Arbeiters und mit den seit dem 01.01.1991 geltenden Mindestrentenbeträgen gekoppelt. Diese spezifischen Mindestrentenbeträge wurden wie o.g. im Ausmaß der Gehaltserhöhung der im öffentlichen Dienst Beschäftigten angepaßt, so daß für den 01.01.1992 folgende Mindestrenten galten78 . Tabelle 3.11

Mindestrentenbeträge mit Ehegatten- und Kinderzuschlag in Drs. am 01.01.1992 Rentenan

Grundrente

mit Ehegatten

Alter 69.484 Invalidität 69.484 Hinterbliebe62.532 nenrente Quelle: Eigene Darstellungen

74.696 74.696

In

mit Ehegatten mit Ehegatten mit Ehegatten und 1 Kind und 2 Kindern und 3 Kindern 78.167 78.167

81.638 81.638

85.1 10 85.110

Anlehnung an Lanaras (1992), S.427.

Tabelle 3.12

Mindestrentenbeträge mit Kinderzuschlag ohne Ehegattenzuschlag in Drs. am 01.01.1992 Rentenan

mit 1 Kind

mit 2 Kindern

mit 3 Kindern

Alter

72.955

76.426

79.908

Invalidität

72.955

76.426

79.908

Quelle: Eigene Darstellungen In Anlehnung an Lanaras (1992), S.427.

Der Zuschuß für den unterhaltsberechtigten Ehegatten betrug, wie aus der Tabelle ersichtlich ist, am 01.01.19925.212 Drs., während für jedes Kind der entsprechende ZuschuB 3.471 Drs. betrug79 , wobei die Kalkulation der Familienzuschläge für die Mindestrenten mit den am 01.01.1991 geltenden Familienzuschlägen, entsprechend der Lohnentwicklung im öffentlichen Dienst angepaBt, korrespondiert. Darüber hinaus kann festgehalten werden, daß der Zuschlag auf die Mindestrenten aufgrund von Erblindung oder vollständiger Invalidität am 01.01.1992 69.484 Drs. * 50% = 34.742 Drs. betrug. Für Frührentner, die einen Anspruch auf eine reduzierte Altersrente haben, gelten die Mindestrentenbeträge der übrigen Versicherten nicht, außer für 77 Vgl. Lanaras (1992), S.427. 78 Eigene Berechnungen beruhend auf Lanaras (1992), S.427. 79 Eigene Berechnungen beruhend auf Lanaras (1992), S.427.

3.3. Leistungen des Kemsystems

165

Mütter mit minderjährigen Kindem.80 Dies heißt, daß ihre Mindestrenten entsprechend der methodischen Reduktion der Regelrenten gekürzt werden, wobei die Reduktion der Mindestrenten betragsmäßig nur auf den Grundrentenbetrag (GR,,) ohne die haushaltsbezogenen Erhöhungen erfolgt,s1 3.3.3. Kernaussagen

Zusammenfassend kann man folgende drei essentielle Punkte für die Leistungsberechnung im griechischen Kemsystem festhalten: A) Die gesamte Rentenhöhe besteht aus der Addition des errechneten Rentenbetrags aufgrund der Avk (Basisbetrag), den zeitfaktorabhängigen Zuschlägen (zusammen Grundrentenbetrag) und den Familienzuschlägen (wenn die betreffenden Voraussetzungen erfüllt werden). B) In jedem Fall darf die gesamte Rentenhöhe nicht höher sein als das 2S-fache der vermuteten täglichen Bruttoentlohnung, aufgrund deren der Grundrentenbetrag und demzufolge die gesamte Rentenhöhe errechnet wird. C) Wenn der Versicherte eine Frührente beziehen möchte, wird seine gesamte

Rentenhöhe entsprechend der oben genannten Ausführungen gekürzt. 3.3.4. Typisierung der Rentenberechnungsformel des lKA

Die Kalkulation des monatlichen Grundrentenbetrages (GR,,) im lKA erfolgt durch die Addition einer entgeltbezogenen Kalkulation (einkommensfaktorbezogene Kalkulation), die von der Bemessungsgrundlage (-grenze) und den letzten fünf (5) anrechenbaren Jahren abhängt, sowie eines mit der Beitragszeit gewichteten Einkommensfaktors (zeitfaktorabhängige Kalkulation), der mit der Länge der Versicherungszeit korreliert. Diese Hauptelemente der griechischen Rentenleistung lassen sich anhand der folgenden Formel82 systematisieren: GR n = EFn(Y, /) + EZFn(Y, t) ,wobei EFn die entgeltfaktormäßige Basisrente (einkommensfaktorbezogene Kalkulation der Grundrente GR" ), y die Bemessungsgrenze und t * die anrechenbaren 5 Jahre bezeichnet. EZFn ist der zeitfaktorabhängige Zuschlag als Funktion von y und t (der Länge der Versicherungszeit). Das Zeichen n symbolisiert des weiteren das entsprechende Kalenderjahr.

80 Vgl. Lanaras (1992), S.387-388. 81 Vgl.lKÄ-Verwaltung (1992), S.2. 82 Eigene DalStellung.

166

3. Das Kemsystem der griechischen Alterssicherung

Zur Errechnung der endgültigen Rentenhöhe muß noch der konstante Ehegattenzuschlag in Höhe von 1,5 * Mindestlohn, sowie der Kinderzuschlag (der abhängig von der Anzahl der Kinder ist) addiert werden Die monatliche Mindestrente beträgt nach der obigen Mindestrentenregelung bei Erfüllung des gesetzlichen Renteneintrittsalters das 20fache des täglichen Mindestlohns bis zum Jahrel990. Seit 01.01.1991 wird dieser Absolutbetrag, fortgeschrieben mit der Lohnerhöhung der Beschäftigten im öffentlichen Dienst, als Mindestrente gewährt. 3.3.5. Niveauanpassung der Renten im ZeitablauJ

Im griechischen Sozialversicherungssystem im allgemeinen und im Kernsystem im speziellen gibt es eine Abkehr vom Prinzip des Beitragsnominalismus, da eine Dynamisierung sowohl der Erst- als auch der Bestandsrenten anhand einer Indexreihe, die im allgemeinen die Preis- oder Lohnentwicklung bzw. eine Kombination der beiden sein kann, erfolgt. Diese Regelung wird im folgenden analysiert, so daß ersichtlich wird, wie das lKA das Postulat der Dynamik und Zeitnähe sowohl bei der Festsetzung der Rente im Falle des Eintritts des Versicherungsfalles als auch bei den laufenden Renten verwirklicht. Die griechischen Sozialversicherungsrenten sind bei ihrer Erstfestsetzung von den von Zeit zu Zeit per Dekret festgelegten täglichen Arbeitnehmerbruttobezügen der 15. Arbeitnehmerversicherungsklasse des letzten Dezembers83 (vor der Rentenantragsstellung) und der 15. Arbeitnehmerversicherungsklasse des jeweiligen Jahres innerhalb der für die Rentenkalkulation wichtigen letzten fünf Jahre abhängig (siehe Ausführungen über die Kalkulation der Rentenhöhe). Denn entsprechend deren Anpassung wurden und werden auch die Arbeitnehmerversicherungsklassen des Kernsystems, die für die Leistungsberechnnung (Ausgabenseite) relevant sind, angepaßt, so daß eine periodische Anpassung der gewährten Erstrenten erfolgt (jedes Quartal während der 80er Jahre, mittlerweile jedes Semester). Die Anpassung der Arbeitnehmerversicherungsklassen erfolgt in Höhe der Zuwächse beim minimalen Tageslohn eines ungelernten Arbeiters (Sozialversicherungsgesetz 82Sn8), wobei diese Anpassung bis zum Jahre 1990 vorgeschriebenerweise so hoch wie die Inflationrate sein sollte.84

83 Seit dem 1.7.1992 sind für die Berechnung der Altersrente nicht die letzten 2 Jahre ausschlaggebend, sondern die letzten fünf (5 ) Jahre. 84 Es erfolgte also keine Orientierung an die tatsächliche Entwicklung des durchschnittlichen Lohnniveaus.

167

3.3. Leistungen des Kemsystems

Die Bestandsrenten wurden bis zum Jahr 1990 gleichfalls entsprechend den Zuwächsen beim minimalen Tageslohn eines ungelernten Arbeiters angepaßt (Sozialversicherungsgesetz 82Sn8). Die Bestandsrentenanpassung geschah im Ausmaß der inflationsbedingten Mindestlohnanpassung eines ungelernten Arbeiters, wie es durch das verabschiedete Gesetz (automatische l..ohnerhöhung im Ausmaß der Inflationsrate, die für den öffentlichen Sektor verbindlich war und dem Privatsektor als Leitlinie diente) der PASOK-Regierungen Anfang der 80er Jahre mit dem Kürzel ATA (AVTOj.la'71 Ttj.lapdlj.llKTJ Ava;rpoaapj.lOm: automatische Inflationsanpassung) beschlossen wurde. Tatsächlich wurde während der 80er Jahre aber, wie die Tabelle 3.13. zeigt, eine Anpassung unterhalb der Höhe der Inflationsrate mit Ausnahme der Jahre 1988 und 1989 durchgeführt. Tabelle 3.13 Inflationsraten und IKA-Rentenanpassung zwischen 1985 und 1992 Jahr

Prozentsätze der

Jährliche gesamte

Inflationsrate

Rentenanpassung Rentenanpassung in

Differenz in Prozentpunkte

% 01.01.1985

8,20%

01.05.1985

6,60%

01.09.1985

2,10%

01.01.1986

4,50%

01.05.1986

1,30%

01.09.1986

4,70%

01.01.1987

4,10%

01.05.1987

1,00%

01.09.1987

4,50%

01.01.1988

8,30%

01.05.1988

1,50%

01.09.1988

6,50%

01.01.1989

5,40%

01.05.1989

1,00%

01.09.1989

9,20%

01.01.1990

5,80%

01.06.1990

7,10%

01.01.1991

4,00%

01.06.1991

4,00%

01.01.1992

3,00%

17,76%

19,3%

-1,53

10,83%

23,0%

-12,16

8,83%

16,4%

-7,57

17,07%

13,5%

+3,57

16,25%

13,7%

+2,55

13,31%

20,4%

-7,09

8,16%

19,5%

-11,34

6,09%

15,7%

-9,61

01.06.1992 3,00% .. Quelle: Eigene Darstellung In Anlehnung an lKA-DlrektlOn fur verslcherungsmathemallsche Studien und Statistik (IKA-L1IKHIH, 4/NIH ANAA7KnN MEAlTilN & ITATIKHl:), S.1, 1995.

168

3. Das Kemsystem der griechischen Alterssicherung

Es ist dabei die während der 80er Jahre praktizierte quartalsmäßige Rentenanpassung erkennbar, die mittlerweile auf eine semestermäßige Anpassung der Renten übergegangen ist. Die reale Jahresrentenveränderung ergibt sich näherungsweise aus der Addition der jeweiligen Rentenerhöhungen und Subtrahierung der durchschnittlichen Jahresinflationsrate. In der Betrachtung wird auf die steuerliche Behandlung der Alterssicherungseinkommen verzichtet (die realen Einkommensverluste der Rentner sind noch höher, wenn man ihre Besteuerung während der 80er Jahre inkludiert). 85 Diese Anpassung erfolgte allerdings nicht für alle Bestandsrenten gleich. Die in obiger Tabelle 3.13. gezeigten Anpassungen galten für die Arbeitnehnerversicherungsklassen sowie die Bestandsmindestrenten; die restlichen Bestandsrenten erhielten bis zum Jahre 1989 niedrige Rentenanpassungen, da die betragsmäßig höheren Renten - in Relation zu den Mindestrenten - bis zu diesem Jahr aufgrund jährlich beschlossener Dekrete nur halb oder ein Viertel so hoch angepaßt werden durften, während die Höchstrenten keine Anpassung erhielten. Dies diente dem Schutz der betragsmäßig kleinen Renten, aber auch der Reduzierung des Abstands des abgesicherten Lebensstandards zwischen den Rentnem.86 Seit Inkrafttreten des Sozialversicherungsgesetzes 1902/1990 gibt es allerdings die automatische Inflationsanpassung (ATA) nicht mehr und die Bestandsrenten des lKA dürfen wie der Mindestlohn eines ungelernten Arbeiters seit dem 01.01.1991 im Ausmaß der prozentualen gleichzeitigen Bruttogehaltserhöhung der im öffentlichen Dienst Beschäftigten angepaßt werden. Demzufolge ist die Rentenanpassungspolitik87 (sowohl der Erstrenten, zumal die Anpassung der Arbeitnehmerversicherungsklassen den gleichen Zu-

85 Aufgrund der Steuerreform Anfang des Jahres 1992 kann davon ausgegangen werden, daß inklusive der steuerlichen Behandlung der Renteneinkommen die realen Einkommensverluste der Rentner nicht so groß sein werden, wie obige Tabelle für das betreffende Jahr zeigt. VgIStergiou bzw. Bamboukils in seinem Artikel vom 26. März 1992, S.14. respektive 21. Mai 1992, S.54, in Oikonomikos Tachydromos (OllCOV0f.lllcoq Tazuopof.loq). 86 Diese unterschiedliche Bestandsrentenanpassung war nach Kremalis ein formuliertes Ziel der Sozia,lpolitik während der 8Der Jahre. Vgl. Kremalis (1985), S.324-325, und (IKA-.1IEH, t1/Nl:H ANIl:TIKflN MITilN K. l:T/l:TIKHl:) lKA - Direktion für versicherungsmathematische Studien und Statistik, S. 4, 1995. 87 Demzufolge könnte man noch die Meinung vertreten, daß nach der neuen Rentenanpassungsmethode die zu erfolgende Politik der Rentenanpassung eine ad hoc bzw. diskretionär gewordene ist, zumal die lohnindexierte Anpassung der lKA-Renten nicht der Lohnentwicklung der im lKA vertretenen Berufsgruppen entspricht.

3.4. Kumulation von Leistungen

169

wächsen unterliegen, als auch der Bestandsrenten inklusive der Mindestrenten) seit Anfang der 90er Jahre eine lohnindexierte, nicht jedoch eine den lKA-versicherten Berufsgruppen entsprechend spezifische, sondern eine entsprechend der prozentualen Gehaltserhöhung der im öffentlichen Dienst Beschäftigten.

3.4. Möglichkeiten und Grenzen der Kumulation von Rentenzahlungen Zuallererst wird festgestellt, daß eine Person im lKA bei Konstituierung mehrerer originärer Altersrentenansprüche nur eine Altersrente, nämlich die höchste, erhält. Beim Vorhandensein eines direkten (Alters- oder Invaliditätsrente) und eines indirekten Rentenanspruchs (Hinterbliebenenrente) in diesem Sozialversicherungsträger ist die Kumulierung beider Renten theoretisch möglich.B8 Praktisch ist diese letzte Möglichkeit nur für die weiblichen Versicherten des lKA relevant (vgl. UnterkapiteI3.23.2.2). Im Hinblick auf die Kumulation eines Renten- mit einem Arbeitseinkommen gilt folgende institutionelle Regelung: Eine Beendigung des Arbeitsverhältnisses ist nach Beginn des Rentenbezugs zunächst nicht erforderlich, wenn das monatliche Bruttoeinkommen aus einer abhängigen Beschäftigung nicht das 35-fache des minimalen Tageslohns eines ungelernten Arbeiters übersteigt89 . Allerdings gilt diese Begrenzung nicht für die Berechtigten einer Invaliditätsoder Hinterbliebenenrente.90 Im Falle der Ausübung einer selbständigen Tätigkeit bleibt der Anspruch auf die Rentenleistung gleichfalls erhalten.91 Solange die oben genannte Verdienstgrenze überschritten wird, ruhen die Rentenzahlungen. Die Beitragstage, die aufgrund dieser Beschäftigung zusätzlich erworben werden, können nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses zur Erhöhung der Anfangsrente beitragen.

88 Vgl. Lanaras (1992), S.426. 89 Am 01.01.1992 betrug dieses monatliche Lohneinkommen (35 x 3.691 Ors.=129.185 Ors.) bzw. das entsprechende Jahreseinkommen (12 x 129.185= 1.550.220 Ors.). Vgl. ECS, the Wyatt company benefits report: Europe (Greece-Social Security)-USA, (1992), S.ll5. 90 Falls die Erwerbstätigkeit eines Invaliden eine (em paKpo XPOVIKO ÖlaOTTlpa) auf lange Zeit dauerhafte Tätigkeit ist, sieht Lanams die Möglichkeit der Überprüfung des Invaliditätsstatus durch das lKA vor. Vgl. Lanaras (1992), S.449. 91 Vgl. Lanaras (1992), S.449.

170

3. Das Kemsystem der griechischen Alterssicherung

Voraussetzung dafür ist die Antragstellung, dabei wird der Zeitfaktor nur für die Zeit nach der Antragstellung erhöht und nur insoweit kommt es zu einer Rentenerhöhung. Eventuell höhere Einkommensbezüge können über den gesteigerten Zeitfaktor hinaus eine neue Berechnung der Altersrente veranlassen, wenn die Altersrentner nach der Stornierung ihres Rentenbezuges mindestens 1500 BT gearbeitet haben, dann wird eine neue Festsetzung der Rentenhöhe hinsichtlich des Einkommensfaktors vorgenommen.92 Dies weist darauf hin, daß diese Regelung eher für die Regelaltersrentner im Alter von 62 eine Bedeutung hat. Für Rentner mit einer 35-jährigen Versicherungszeit, bei denen der Rentenbezug vom eigentlichen Rentenzugangsalter abgekoppelt wird, ruht für den Fall der Übernahme einer Tätigkeit der Altersrentenanspruch (unabhängig von der Arbeitsart bzw. den erhaltenen Bruttoeinkommen). Dies zeigt, daß das lKARentenversicherungsrecht bei dieser Kategorie der (potentiellen) Rentner den Kumulationsrahmen sehr restriktiv ansetzt. Versicherten, denen die unbedingte Altersmindestrente des Kernsystems gewährt wurde und die eine Beschäftigung mit einem Bruttoeinkommen ausüben, das nicht das 35-fache des minimalen Tageslohns eines ungelernten Arbeiters übersteigt, wird das Recht auf die oben genannte unbedingte Altersmindestrente aberkannt.93 Die jeweilige Rentenhöhe entspricht dann den tatsächlichen Berechnungskonditionen. Nach Beendigung dieses Arbeitsverhältnisses errechnet sich der neue Rentenbetrag aufgrund der neuen Versicherungsdaten (Versicherungstage: VT, Arbeitnehmerversicherungsklasse: Avk, Familienzuschläge).94 Des weiteren ist die Kumulation einer Invaliditätsrente oder Altersrente (Invaliditätsrente und Altersrente schließen sich gegenseitig aus) mit einer Witwenrente oder mit der Rente einer anderen Sozialversicherungs- oder Zusatzversorgungskasse möglich. Bei Anspruch auf Bezug einer lKA-Altersrente, die mit einer lKA-Witwenrente kumuliert würde, kann die Witwe jedoch nicht vorzeitig mit voller oder reduzierter Altersrente des lKA in den Ruhestand gehen. 95 Ferner gelten die Mindestrentenansprüche beim Bezug mehrerer Renten vom

lKA oder einem anderen Sozialversicherungsträger nicht 96 , abgesehen von dem 92 Vgl. Rundschau lKA: 155/65,88/66,3224/81, EDKA, 1981, S.727. 93 Im Falle eines höheren Bruttoeinkommens hätte seine unbedingte Altersmindestrente ruhen müssen. Vgl. dazu vorige Seite. 94 Vgl. Rundschau lKA 4O/91,EDKA, 1991, S.401,Lanaras (1992), S.428. 95 Vgl. Lanaras (1992), S.385, S.388. 96 Ausnahmen sind in diesem Fall Frauen mit finanziell abhängigen Kindern, Personen, die nur eine zweite Rente als Invalide oder Kriegsopfer beziehen und solche, die an Paraplegie leiden. Vgl. lKA- Verwaltung (1992), S.2.

171

3.4. Kumulation von Leistungen

Fall, in dem die Summe der bezogenen Renten die entsprechende Mindestrentenhöhe bzw. deren gekürzte Version für die Frührentner des lKA, erhöht um 25%, nicht übersteigt. In diesem Fall wird vom lKA diese Differenz bis zu der entsprechenden Mindestrentenhöhe geleistet97 . Abschließend kann vermerkt werden, daß als strikte Vorgehensweise gegen die Kumulation von Rentenleistungen deren Stomierung erwogen wird. Dies heißt, daß mit Konsequenzen wie der zeitweisen Stornierung der Rente gerechnet werden muß, wenn die Ausübung einer Beschäftigung dem lKA nicht gemeldet und keine Genehmigung eingeholt wurde. Darüber hinaus wird den repatriierten Griechen, die einer speziellen Sozialversicherungsbehandlung unterliegen, die Rentenleistung storniert, wenn sie sich ohne einen dem lKA gegenüber vertretbaren Grund länger als sechs Monate im Ausland aufhalten.98 Tabelle 3.14

Kumulationsmöglichkeiten einer lKA-rentenbeziehenden Person Einkommensersatzleistungen Altersrente

Invaliditätsrente Kumulation nicht möglich

Einkommen aus werbstätigkeit

Er-

Hinterbliebenenrente Altersrente nach Kumulation möglich, nur für Frauen Kumulation dem 65. Le- möglich uneingeschränkt soweit eine bestimmte bensjahr möglich Einkommensverdienstnicht übergrenze schritten wird Sonstige Alters- Kumulation Kumulation Kumulation nur Kumulation nicht mögrente möglich nicht möglich für Frauen unein- lich geschränkt Möglich Invaliditätsrente Kumulation Kumulation Kumulation nur Kumulation möglich nicht möglich für Frauen uneinmöglich geschränkt möglich Witwenrente Kumulation Kumulation nur Kumulation nicht Kumulation möglich möglich für Frauen un- möglich eingeschränkt möglich Witwerrente Bedarfsüber- BedarfsüberKumulation nicht Bedarfsüberprüfung prüfung prüfung möglich Quelle: Eigene Darstellung.

97 Vgl. Rundschau lKA 40/91, EDKA, 1991, S.401. 98 Vgl. Rundschau lKA: 97/80, 126/88.

172

3. Das Kemsystem der griechischen Alterssicherung

Vorangestellte Tabelle 3.14. veranschaulicht nochmals die Kumulationsmöglichkeiten eines lKA-Rentners oder einer lKA-Rentnerin bezüglich des Erhalts auch von Renten anderer Systeme99 . Nach Artikel 16 des N. 1902/1990 (basierend auf dem Artikel 37 des A.N. 1846/1951) darf jedoch die Kumulation von Renten als Addition mehrerer Renten (als Höchstbetrag) das 50-fache der jeweiligen pauschalierten täglichen Bruttoentlohnung der 20. Arbeitnehmerversicherungsklasse des lKA nicht übersteigen.

3.5. Die Finanzierung der Ausgaben Im allgemeinen finanzieren sich in Griechenland die verschiedenen Sozialversicherungsträger durch unterschiedlich hohe Beiträge von den Arbeitgebern und/oder den Arbeitnehmern und in der Regel ist das Umlageverfahren ihr Finanzierungssystem. Allerdings gibt es auch (KpaTlK17 emXOP17YTlm.,) staatliche Zuschüsse und die sog. (KOIVWVIKOI trOPOI) "sozialen Finanzierungsquellen", die zusätzlich zur Finanzierung der griechischen Sozialversicherungsträger beitragen. Tabelle 3.15

Die Entwicklung der Relation des Arbeitnehmer· zum Arbeitgeber- Beitragssatzes 1975 1:177 1977 1:1,83 1979 1:183 1981 1:1 78 1983 1:1,73 1985 1:200 1987 1:200 1989 1:2,00 1990 1:2,00 1991 1:2,00 1992 1:2,00 Quelle: Eigene Darstellung In Anlehnung an den SozIalvoranschlag des Jahres 1992 und 1991, 1990,1989,1987,1985 sowie an Petroulas et al. (1993), S.43.

Bezüglich der griechischen Beitragssätze zur Finanzierung der sozialen Leistungen (Renten- und Krankenversicherungsleistungen) des lKA kann für das

99 Der Versicherte muß mindestens eine Versicherungszeit (VZ) von 5.100 BT im lKA nach· weisen, und das 65. Lebensjahr (Mann) bzw. das 60. Lebensjahr (Frau) vollendet haben. Vgl. die Ausführungen des Kapitels 3.2.3 .1.2 in Anlehnung an Lanaras (1992), S 385.

3.5. Die Finanzierung der lKA-Ausgaben

173

Jahr 1992 festgestellt werden, daß der Beitragssatz der Arbeitgeber doppelt so hoch ist wie der der Arbeitnehmer, wobei innerhalb der Periode 1975-1985 der Beitragssatz der Arbeitgeber nahezu doppelt so hoch war. Die Entwicklung der Relation zwischen dem Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeitragssatz wird anhand der vorangestellten Tabelle 3.15. dargestellt, während die Tabelle 3.16. die Höhe der Beitragssätze für das lKA verdeutlicht, soweit es sich um ein sogenanntes "normales" Unternehmen handelt. 100 Tabelle 3.16 Sozialversicherungsbeiträge 1991/1992

Leistungen

Bemessungsgrenze .) in Drs.

Sozialversicherungsbeiträge(")

Arbeitnehmer Arbeitgeber A1ters-"' , Hinterbliebenen- und 4.175.500, p.a. 11,5% 5,75% Invaliditätsrenten IK /35/16.01.1991 Quelle: Eigene Darstellung In Anlehnung an Latifis 1992, S.31.

220

Rentenbetrag mit minKindern (unter 18) Rentenbetrag mit Erhöhung aufgrund 100%Erblindung 300

400

500

500

600

750

900

1.000

1.200

1.250

1.500

2.500

3.500

3.750

4.500

4.750

5.500

5.750

6.500

7.750

8.500

9.250

10.000

10.750

11.500

12.750

13.500

In

de~ährigen

Oilconomlkos Tachydromos vom 16. Juli

Dadurch können drei Kategorien in bezug auf die Rentenhöhe unterschieden werden: (1) Altersrentenbetrag ohne Familienzuschläge, der gleich der Invaliditäts- und der Waisenrente ist (Gesetz N.l287/82, Art.4)l1; (2) Altersren11 Der Betrag der Waisenrente verdoppelt sich im Falle des Todes beider Elternteile. Vgl. OGA S.6.

(&V17/J&POJTIKO (TI]/J&IOJjia),

316

6. Andere Systeme

tenbetrag für einen OGA-Rentner mit Ehegatten bis zum 65. Lebensjahr und mit erwachsenen Kindern oder ohne Kinder; (3) Altersrentenbetrag für einen OGA-Versicherten mit minderjährigen Kindern und/oder Ehegatten über dem 65. Lebensjahr, die sonst keine andere Sozialversicherungsrente beziehen. Vorangestellte Tabelle 6.1. zeigt die Entwicklung dieser monatlichen Einkommensersatzleistungen vom OGA bei "Alter", "Invalidität" und "Tod des Versicherten mit Hinterlassung von Hinterbliebenen" bei Variation des Familienstands. Diese Rentenbeträge haben sich seit der Gründung des OGA zwar nominell erhöht, jedoch waren diese Erhöhungen oft niedriger als die Inflationsrate, so daß die Rentenbeträge real gesunken sind (vgl. Tabelle 6.2. und Tabelle 1.13. im Unterkapitel 1.3.2). So liegen sie heute auf sehr niedrigem Niveau (vgl. dazu die Ausführungen im UnterkapiteI6.1.2). Einen festgelegten Rentenanpassungsmechanismus gab es im institutionellen Rahmen des OGA nicht. Die ,,Mini-Pensionsreform" Anfang der 90er Jahre brachte in dieser Hinsicht keine Veränderung, so daß die Rentenanpassungen des OGA weiterhin aufgrund diskretionären ministeriellen Entscheidungen der jeweiligen Regierungen erfolgen. 12 Dies verdeutlicht die Tabelle 6.2. Mit Hilfe der Tabelle 6.1. können des weiteren in Tabelle 6.2. folgende Rentenanpassungen seit 01.07.1962 bis 01.01.1991 errechnet werden. Tabelle 6.2

Prozentuale Rentenerhöhungen der OGA·Rente seit 01.07.1962 bis 01.01.1991 Datum der Rentenanpassung Von 01.07.1962 bis 30.05.1967 & von 01.06.1967 bis 30.06.1973 Von 01.07.1973 bis 31.12.1974 & von 01.01.1975 bis 31.09.1977 Von 01.10.1977 bis 30.06.1980 & von 01.07.1980 bis 31.07.1981 Von 01.08.1981 bis 31.03.1982 & von 01.04.1982 bis 31.03.1984 von 01.04.1984 bis 30.04.1985 & von 01.05.1985 bis 31.12.1987 von 01.01.1988 bis 31.12.1988 & von 01.01.1989 bis 01.01.1991

Prozentuale Erhöhung 66,6% & 33,3% 50,0% & 25,0% 100,0% & 50,0% plus 1500 Drs. 33,0% & 25,0% 40,0% & 21,0% 18,0% & 20,0%

Quelle: aGA (eV'lJ1&POJTlKO aTlJ1&IOJpa), S.7.

Die OGA-Rentenberechtigten erhalten jährlich 14 Monatsrenten (sowohl Regel- als auch Zusatzrente), da außer der monatlichen Rentenzuweisung - wie dies in fast allen griechischen Sozialversicherungsträgern üblich ist - noch eine zu Weihnachten, eine halbe Rente zu Ostern und eine halbe für den Urlaub gezahlt werden. Die Entwicklung des Zuschlags auf die oben genannte Invaliditätsrente für Invalide mit 100%-Invaliditätsgrad seit ihrer Einführung gibt folgende Tabelle 6.3. wieder. 12 Vgl. KEPE (1988), S.77.

6.1. Die soziale Sicherung der Landwirte

317

Des weiteren hat sich die oben genannte einmalige Leistung bezüglich der Rückerstattung der Bestattungskosten seit ihrer Einführung wie in anschließender Tabelle 6.4. entwickelt. Tabelle 6.3. Entwicklung der Erhöhung der Invaliditätsrenten im OGA für Invalide mit 100% -Invaliditätsgrad seit der Einführung dieser Regelung Verordnung und Datum der Gültigkeit der entsprechenden Regelung monatlicher Zusatzbetrag in Drs. N.1140/1981 und min. Entscheidung 400/136/1982 01.03.1982 12.000 18.000 Ministerielle Entscheidung 400/524/1984, 01.06.1984 24.254 Ministerielle Entscheidung 34N546/1985, 01.07.1985 seit 01.09.1985 24.768 29.124 seit 01.01.1986 29502 seit 01.05.1986 seit 01.09.1986 30.888 32.148 seit 01.01.1987 seit 01.05.1987 32.490 33.996 seit 01.09.1987 seit 01.01.1988 37.330 seit 01.05.1988 37.910 40.374 seit 01.09.1988 seit 01.01.1989 44.100 44550 seit 01.05.1989 seit 01.09.1989 48.690 seit 01.01.1990 52.398 56.124 seit 01.09.1990 Quelle: Eigene Darstellung In Anlehnung an Latilis In Olkonomlkos Tachydromos vom 16. Juli 1992, S.31.

Tabelle 6.4 Die Entwicklung der Bestattungskostenleistung im OGA seit der Einführung dieser Leistung Verordnung und Datum der Gültigkeit der entsprechenden Regelung Betrag in Drs. A.N. 29/1967,14.06.1967 500 N. 1140/1981 und VelWaltungsentscheidung 75/1981 (Li 1: arA), 5.000 01.06.1981 VelWaltungsentscheidung, 14/1983 «:1.1: arA),01.03.1983 10.000 VelWaltungsentscheidung 69/1984 «:1.1: arA),01.07.1984 15.000 VelWaltungsentscheidung 216/1985 «:1.1: arA), 01.08.1985 21.000 VelWaltungsentscheidung 0. 3528/1988 «:1.1: arA),01.04.1988 25.000 VelWaltungsentscheidung 105/1989 «:1.1: arA),01.07.1989 30.000 Quelle: Eigene Darstellung In Anlehnung an Lallfis In Olkonomlkos Tachydromos vom 16. Juli 1992, S.31.

21 Nitis

318

6. Andere Systeme

Zusatzrente für Landwirte in bezug auf Alter, Invalidität sowie Tod mit Hinterlassung Hinterbliebener

Seit 1987 gibt es ein beitragspflichtiges, dreistufiges (bei der ersten Stufe obligatorisches) Zusatzsicherungssystem (Gesetz 1745/1987) im Bereich der sozialen Sicherheit der Landwirte. Diese Zusatzrente für Landwirte wird gewährt, wenn mindestens fünf Jahre lang Beiträge dafür geleistet wurden. Ab 01.01.1994 erhöht sich die für deren Gewährung notwendige Beitragszeit jährlich um ein weiteres Jahr bis zur Erreichung der erforderlichen 25 Jahre. Hierbei muß die Nebenbedingung der Erfüllung des Anspruchs auf eine OGA-Rente gültig sein.B Für die Zusatzrentenkalkulation bestimmte das Gesetz drei verschiedene Beitragsklassen mit den entsprechenden Zu satzrentenleistungen, wobei die erste obligatorisch ist, während die übrigen zwei fakultativ sind. Dies kann als ein erster Versuch, beitragsbezogene Elemente in die Sozialversicherung der Landwirte einzuführen,14 angesehen werden. Der Alterszusatzrentenbetrag ergibt sich aus zwei Multiplikationen. Die erste Multiplikation ergibt sich aus dem Produkt der Versicherungsjahre und der minimalen täglichen Bruttoentlohnung (Mindestlohn) des ungelernten Arbeiters am 1. Januar des jeweiligen Jahres. Dieses Produkt wird anschließend zur Bildung des Gesamtbetrages der Alterszusatzrente mit dem Alterszusatzrentenkoeffizient der jeweiligen Beitragsklasse multipliziert. Folglich gilt: AZR =

[(t· mbl)· AZRK] ,

wobei AZR= Alterszusatzrentenbetrag und AZRK= jeweiliger Altersrentenkoeffizient der drei Beitragsklassen, wobei für die erste obligatorische Beitragsklasse der Alterszusatzrentenkoeffizient 0,3, während der der beiden weiteren jeweils 0,425 bzw. 0,55 beträgt, t= Versicherungsjahre und mbl= Mindestbruttolohn (pro Tag) am 1. Januar des jeweiligen Jahres ist. 15 Folgende Tabelle 65. zeigt die Entwicklung der Alterszusatzrente der drei Beitragsklassen des OGA seit Einführung. Die Sparte des OGA, die das Zusatzsystem verwaltet, wird außerdem noch vom Staat subventioniert.1 6 13 Nach Angaben des Oikonomikos Tachydromos Nr. 2120 vom 22. Dezember 1994 hat die Zusatzversicherungssparte desOGA den Betrieb am 01.01.1988 aufgenommen und am 01.01.1989 die ersten Zusatzrenten geleistet. Vgl. Oikonomikos Tachydromos Nr. 2120 vom 22. Dezember 1994, S.119. 14 Vgl. Amitsis (1993), S.24. 15 Die Monatsbeiträge für das Zusatzsystem der Landwirte ergeben sich durch das Produkt der minimalen täglichen Bruttoentlohnung (Mindestlohn) des ungelernten Arbeiters am 1. Januar des jeweiligen Jahres und des jeweiligen Beitragsklassenkoeffizienten, der in der ersten obligatorischen Klasse 0,6, in der freiwilligen zweiten Klasse 0,9 und in der freiwilligen dritten Klasse 1,2 beträgt. Vgl. Oikonomikos Tachydromos Nr. 2120 vom 22. Dezember 1994, S.1l9. 16 Vgl. Petridou (1994), S.3.

319

6.1. Die soziale Sicherung der Landwirte Tabelle 6.5

Entwicklung der Alterszusatzrente pro Monat in Drs. der drei Beitragsklassen des OGA vom 01.01.1989 bis zum 31.12.1992 Jahr 1989 1990 1991 1992

Erste Beitragsklasse Zweite Beitragsklasse Dritte Beitragsklasse 3.680 4.290 3.990 4.370 5.100 5.830 4.980 7.460 6.220 9.310 5.590 7.450 Quelle: Olkonomlkos Tachydromos Nr. 2120 vom 22. Dezember 1994, S.119.

Bezüglich der Anpassung der Alterszusatzrente kann folgendes festgehalten werden: Ihre Bindung an den täglichen Mindestlohn des ungelernten Arbeiters weist darauf hin, daß an dessen Anpassung angeknüpft wird, die seit Anfang der 90er Jahre in Höhe der Gehaltserhöhung der im öffentlichen Dienst Beschäftigten erfolgte. Gesundheitsleistungen für die OGA-Rentner

Die OGA-Rentner sowie alle dort Versicherten genießen einen uneingeschränkten Krankenversicherungsschutz, der sich sowohl auf pharmazeutische, als auch auf ambulante sowie auf stationäre medizinische Behandlung bezieht. Altersrente der nicht versicherten Alten

Die statistische Abteilung des OGA beziffert für das Jahr 1992 die Bezieher der Altersrente für unversicherte Alte auf 29.496 Personen. Tabelle 6.6. zeigt die Entwicklung der Bezieher der o.g. Rente, differenziert nach Geschlecht. Tabelle 6.6

Entwicklung der Bezieherzahl der Altersrente der nicht versicherten Alten zwischen 1982 und 1992, differenziert nach Geschlecht (in Tausend) Jahr 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992

Männer 6.618 6.881 8.172 8.530 8386 7.745 7.220 7.017 6.809 kA kA

Frauen 20.177 25.985 27.453 28.550 28.236 26.987 25.627 25.049 24.283 kA kA.

Quelle: Amitsis (1992) in Anlehnung an das OGA, S.78.

Summe 26.795 32.866 35.625 37.080 36.622 34.732 32.847 32.066 31.092 30.269 29.496

6. Andere Systeme

320

Es ist ersichtlich, daß die meisten Bezieher dieser Rentenleistung Frauen sind (über 75%). Dies ist die Auswirkung der limitierten Beteiligung der Frauen am griechischen Arbeitsmarkt in den vergangenen Jahrzehnten und demzufolge des fehlenden direkten Altersrentenanspruchs, den sie sonst im erwerbszentrierten griechischen Sozialversicherungssystem erhalten hätten. Des weiteren erkennt man eine Reduktion der Rentenbezieher dieses Systems von 37.080 Personen im Jahre 1985 auf 29.496 Personen im Jahre 1992, während seit der Einführung dieses Systems bis zum Jahre 1985 eine Erhöhung der Rentenbezieher festzustellen ist. Amitsis führt den Rückgang dieser Zahl der Bezieher der Altersrente für unversicherte Alte entweder auf die mangelnde Information der Betroffenen oder auf die Unfähigkeit der Erfüllung der Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung dieser Rentenleistung aufgrund rigoroseren Einkommens- und Vermögensüberprüfungen zurück. 17 Die Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung dieser Rente sind folgende. a)

Der/ die nicht versicherte Alte muß ein/ eine griechischerle Staatsbürger/ in oder griechischer Abstammung sein. b) Er/ sie muß das 68. Lebensjahr vollendet haben. c) Er/ sie muß seinen/ ihren (ordentlichen) Hauptwohnsitz in Griechenland haben. d) Er/ sie darf keine sonstige Einkommensersatzleistung18 erhalten und sein/ ihr sonstiges monatliches Einkommen ( aus Vermögenseinkünften) darf die Höhe einer Altersrente vom OGA nicht übersteigen. Diese Leistung wird also einkommensüberprüft. Der Altersrentenbetrag der nicht versicherten Alten entspricht den verschiedenen Altersrentenbetragskategorien der im OGA versicherten Alten (vgl. Tab. 6.1) und der wird entsprechend der jeweiligen diskretionären Rentenanpassung (ministerielle Entscheidung) des Altersrentenbetrages des OGA angepaßt (Art. 21, N. 1296/1982). Dies heißt mit anderen Worten, daß unter dem gegenwärtigen Sozialversicherungsgesetz eine signifikante Erhöhung dieses Altersrentenniveaus unabhängig von dem Ausmaß der jeweiligen OGA-Altersrentenanpassung untersagt ist. 19

17 Vgl.Amitsis (1992), S. 78-79. 18 Im Originaltext des aGA heißt dies" .... IJATJV KllJV &V1OXUO"&llJV trOU XOPTJYOUVTat

Vgl. aGA

(&VTJf.J&PllJTlKO O"TJf.J&lllJj.Ja),

19 Vgl.Amitsis (1992), S.77.

TllJV ßOTJj.JaTllJV TJ aAATJ; j.JoPtPTJ; OIKOVOj.J1

O"TO 0P'O"j.J&VO trPoO"llJtrO atro Ta YtrOUPY&IO YY&Ia;.".

S.5.

6.1. Die soziale Sicherung der Landwirte

321

6.1.2. Finanzierung der Leistungen des OGA Der monatliche Rentenbetrag für den Schutztatbestand "Alter" betrug im Jahre 1992 12.000 Drs., während der Rentenbetrag der zwei anderen Kategorien 12.750 Drs. und 13500 Drs. betrug (vgl. die zwei restlichen Spalten der Tab. 6.1). Diese "flat-rate"-Leistungen des OGA werden steuerfinanziert. Alle Einkommensteuerpflichtigen in Griechenland müssen eine sogenannte OGA-Kontributionsabgabe abführen. So werden die OGA-Rentenleistungen von den OGA-Einnahmen finanziert, die im Rahmen des OGA-Regelsystems ausschließlich aus Staatssubventionen bestehen. Ein konkreter Blick auf dessen Finanzierungsstruktur läßt folgende Schlußfolgerungen zu: Der OGA finanziert den Sozialversicherungsaufwand bezüglich der Regelsicherungssparte durch sogenannte (KOIVtüVIKOI trOPOI) "soziale Finanzierungsquellen ". Sie machen zirka 45% der gesamten OGA-Einnahmen aus 20 . Diese ,,sozialen Finanzierungsquellen" für den OGA setzen sich aus den OGA-(Kontributions-) Abgaben, die natürliche sowie juristische Personen leisten müssen, einem für den aGA zweckgebundenen Teil des Mehrwertsteueraufkommens, einer Abgabe auf bestimmte agrarische Produkte, die in Griechenland erzeugt oder importiert werden, sowie einer Abgabe auf Zigaretten und Bier zusammen. 21 Die oben genannten Einnahmen werden vom Staat vereinnahmt, der sie über das Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung an das OGA weitergibt. Darüber hinaus gibt es eine Staatsunterstützung für die OGA-Rentenversicherungsausgaben und die OGA-Ausgaben in bezug auf die Gewährung der Bestattungskosten (Gesetz A.N. 29/1967, Art. 1 und seine Revision A.N. 324/1968), für die Gesundheitsleistungen des OGA (A.N. 29/1967) sowie für die Abdeckung der Ausgaben, die in bezug auf die Verdoppelung der OGARenten am 01.08.1980 entstanden sind (Gesetz N.1066/ 80 EK 183/11.08.1980).22 Eine weitere Finanzierungsquelle dieses Fonds sind Erträge aus Kapitalvermögen. Er erhält Zinsen aus Termineinlagen bei der griechischen Zentralbank, aus dem Ankauf von Staatsobligationen und der Gewährung von Krediten an DEI (,1EH) oder den Staat.23

20 Vgl. aGA (eV17f.JEPtüTlKO (T1]f.JEltüJ.la), S.9. 21 Vgl. aGA (ev17f.JEPtüTlKO (T1]f.JEltüJ.la), S.9. 22 Vgl. aGA (eV17f.JEPtüTlKO (T1]f.JEltüJ.la), S.10. 23 Vgl. aGA (ev17f.JEPtüTlKO (T1]f.JEltüJ.la), S.lO.

322

6. Andere Systeme

In Anbetracht dieser finanziellen Struktur ist das System der sozialen Absicherung der Landwirte kein Sozialversicherungssystem, sondern eine soziale Absicherungsorganisation, die keine Renten, sondern Beihilfen und Unterstützungen für die Landwirte leistet. Dies kann mit der folgenden Rechnung untermauert werden: Die monatliche Rentenleistung von 12.000 Drs. entsprach im Jahre 1992 ungefähr 50 ECU's, einem Betrag, der nicht zur Deckung des soziokulturellen Existenzminimums ausreicht24 ; die relative 50%-Armutsgrenze gemäß des durchschnittlichen privaten Verbrauchs einer Erwachsenenäquivalenzeinheit lag im Jahre 1992 bei 691.357 Drs. Dies hieße, daß eine monatliche Leistung im Ausmaß von 49.383 Drs. diese relative Armutsgrenze präsentiert hätte. Andererseits gibt es eine Reihe von Faktoren, die diese auf den ersten Blick inadäquaten Leistungen erklären können: die steigenden Einkommen der Landwirte, ihre marginale Einkommensbesteuerung, die Existenz tangiblen Vermögens oder ihre niedrigen Lebenshaltungskosten aufgrund ihres Lebens in ländlichen Gebieten. Die Landwirte sind ein privilegierter Teil der griechischen Bevölkerung, da sie zwar weniger durch die Sozialversicherung, aber dafür durch andere soziale Vorteile wie die Subventionen oder die einkommensteuerrechtliche Bevorzugung protegiert werden. Das heißt allerdings nicht, daß es keine interpersonellen Einkommensungleichheiten innerhalb dieser Berufsgruppe gäbe25 , die zum Phänomen der Armut und der sozialen Ausgrenzung führen könnten. Deshalb wurde der Fonds für soziale Sicherheit der Landwirte gegründet. Ein akzeptables Versorgungsniveau durch höhere Staatsausgaben wird allerdings durch den geringen Anteil am Steueraufkommen im Rahmen des progressiven Steuersystems verhindert. Jede griechische Regierung hat bis dato vergeblich versucht, die gravierende Steuerhinterziehung zu bekämpfen und damit die Einkommensteuerbasis mit der Erfassung des agrarischen Wirtschaftssektors zu erweitern. Zur Zeit gibt es Ansätze zur Lösung dieser Strukturprobleme im Rahmen der Debatte über die Umstrukturierung der griechischen Landwirtschaft, die Konsequenzen der GATI-Vereinbarungen sowie die griechische Agrarpolitk bezüglich der Landwirteneinkommen.26 Tabelle 6.7. zeigt die Entwicklung der oben genannten Einnahmenkategorien des aGA (ohne die beitragsbezogene Sparte für die Zusatzversicherung, da sie 24 Vgl.Amitsis (1993), S.26. 25 Vgl.Amitsis (1993), S.27. 26 Vgl.Amitsis (1993), S.27.

6.1. Die soziale Sicherung der Landwirte

323

eigenständig geführt wird) als Prozentsatz der gesamten OGA-Einnahmen. Es wird deutlich, daß die Haupteinnahmenquelle des OGA die Staatzuschüsse sind. Tabelle 6.7

Entwicklung der oben genannten Einnahmenkategorien des OGA als Prozentsatz der gesamten OGA-Einnahmen Einnahmen aufgrund der direkten 'J Kapitalanlagenerträge Restliche Einnahmen und indirekten b) Staatszuschüsse 99,53 0,41 0,05 1985 0,37 0,08 1986 99,15 0,37 0,12 99,50 1987 99,64 0,31 0,15 1988 0,34 0,02 99,63 1989 99,75 0,24 0,02 1990 0,02 99,77 0,20 1991 0,24 0,02 1992 99,74 .. Anmerkungen: DIe AnteIle addIeren SIch zu 100;') Duekte Staatsunterslutzung aufgrund emes zweckgebundenen Anteils des Steueraufkommens durch die Besteuerung natürlicher und juristischer Personen, aufgrund der Beteiligung des Staates bei den Gesundheitsleistungen desOGA (A.N. 29/1967) sowie aufgrund des Gesetzes N.1066/80EK 183/11.08.1980 für die Abdeckung des Aufwands, der in bezug auf die Verdoppelung derOGA-Renten am 01.08.1980 entstanden ist. Hinzu gibt es eine direkte Staatsunterstützung im Rahmen eines EU-Programms für die EDVUnterstützung der Verwaltung (EOK-MO/J 1Ü'IPOfJOPIKrJQ; b) Bis 31.12.1986 bildete sich diese Einnahmenkategorie des OGA aus Kontributionsabgaben, die die Landwirte durch den Verkauf ihrer Produkte oder die Aufnahme eines landwirtschaftlichen Kredites entrichteten (vgl. KEPE, 1988, S. 76). Durch die Einführung des Mehrwertsteuersystems 1987 (vgl. KEPE, 1990, S. 66) werden diese Einnahmen des OGA durch zweckgebundene Teile des Mehrwertsteueraufkommens ersetzt. Des weiteren gibt es eine indirekte Staatsunterstützung, die über eine Abgabe auf bestimmte agrarische Produkte, die in Griechenland erzeugt oder importiert werden, sowie eine Abgabe auf Zigaretten und Bier finanziert wird. Jahr

re.

Quelle: Eig. Darstellung in Anlehnung an die Sozialbudgets (Voranschläge) der jeweiligen Jah-

Tabelle 6.8

Entwicklung der Ausgabenkategorien des OGA als Prozentsatz der gesamten OGA-Ausgaben Rentenlei- Leistungen des Ge- VerwaltungsRestliche Auf- Kapitalanlagenausgaben stungen sundheitssektors wendungen ausgaben 1985 0,19 71,43 15,23 1,15 12,18 1986 0,00 74,82 14,30 1,20 9,66 1987 0,02 73,00 16,33 1,49 9,10 1988 72,14 0,01 16,36 1,95 9,53 1989 0,02 77,50 19,45 2,16 0,87 1990 0,02 72,35 24,50 2,15 0,96 1991 0,03 72,64 24,42 2,15 0,82 0,03 66,74 1992 29,98 2,43 0,80 Anmerkung: DIe Anteile addIeren SIch zu 100. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Sozial budgets der jeweiligen Jahre. Jahr

6. Andere Systeme

324

Obige Tabelle 6.8. gibt die Entwicklung der Ausgabenkategorien des aGA als Prozentsatz der gesamten aGA-Ausgaben wieder. Es ist erkennbar, daß die Hauptausgabenquelle des aGA die Rentenleistungen sind, allerdings mit fallender Tendenz. Einen eindeutig steigenden Trend weisen dagegen die Krankenversicherungsausgaben des aGA auf. Bezüglich der Anteile der verschiedenen aGA-Renten an allen Rentenarten gibt die Tabelle 6.9. Auskunft. Tabelle 6.9

Entwicklung der OGA-Rentenanteile während der Periode 1985-1992 Jahr

Altersrenten

Invaliditätsrenten

Hinterbliebenenrenten

1985 76,97 21,78 1,09 1986 75,24 23,14 1,50 1987 73,89 24,69 1,30 1988 72,35 26,31 1,25 1989 71,20 27,64 1,11 1990 66,85 31,85 1,25 1991 66,06 32,68 1,23 1992 67,10 31,76 0,93 Anmerkung: Die AnteIle addieren Sich zu 100.

Beitrag des aGA wegen Folgeversicherung 0,16 0,12 0,12 0,09 0,05 0,05 0,03 0,02

Zusatzleistungen des aGA wegen Feiertagen und Urlaub

-

Quelle. Eigene Darstellung in Anlehnung an die Budgetvoranschläge für soziale Angelegenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung Geweilige jährliche Vorausberechnungen) der jeweiligen Jahre.

Diese Tabelle verdeutlicht die große Bedeutung der Altersrentenleistungen und in zweiter Linie die der Invaliditätsrenten innerhalb des gesamten Leistungsspektrums des aGA. Außerdem zeigt sie, daß die Hinterbliebenenleistungen in diesem Fonds fast keine Rolle spielen. Hinsichtlich der eigenständigen Sparte des aGA für die Zusatzversicherung kann folgendes festgehalten werden: Deren Einnahmen bestehen aus Beiträgen der Versicherten, die über die Hälfte aller Einnahmen ausmachen, aus ,,sozialen Finanzierungsquellen" (knapp über ein Drittel) und aus Kapitalanlageerträgen (knapp unter ein Zehntel). Deren Ausgaben sind ausschließlich Rentenausgaben, wenn man von den wenigen Verwaltungsausgaben absieht. Letztlich kann vermerkt werden, daß seit den ersten Veröffentlichungen der primären Einnahmen-Ausgaben-Ergebnisse der eigenständigen Zusatzversicherungssparte des Trägers der sozialen Sicherheit der Landwirte, Ende der 80er Jahre,27 diese Sparte des aGA positiv abschließt.28

6.1. Die soziale Sicherung der Landwirte

325

6.1.3. Finanzierung der Altersrente für unversicherte Alte

Die Verwaltung der Gewährung der Altersrente für unversicherte Alte ist unabhängig vom System der sozialen Sicherheit der Landwirte. Dies heißt im weiteren, daß es im aGA eine unabhängige Sondersparte gibt, die dieses Programm betreut. Es wird gänzlich vom Staat finanziert. Folgende Tabelle zeigt die Entwicklung der Ausgaben dieses Systems von 1982 bis 1991. Tabelle 6.10

Entwicklung der Ausgaben für unversicherte Alte zwischen 1982 und 1991 (in Mrd. Drs.) Jahr 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991

Rentenausgaben (Anteil) 0,107 (86,99) 1,955 (87,83) 2,177 (83,00) 2,491 (78,56) 3,502 (80,97) 3,669 (78,76) 3,474 (75,11) 4,Q43 (76,66) 4,857 (75,22) 5,505

Krankenversicherungsausgaben (Anteil) 0,016 (13,01) 0,271 (12,17) 0,446 (17,00) 0,680 (21,44) 0,822 (19,03) 0,990 (21,24) 1,151 (24,89) 1,231 (23,34) 1,600 (24,78) k.A.

Summe 0,123 2,226 2,623 3,171 4,324 4,659 4,625 5,274 6,457 k.A.

Anmerkung: Die Zahl für das Jahr 1991 ist eine Schätzung.

Quelle: Eigene Berechnungen und Amitsis (1992) in Anlehnung an OGA, S.76.

Tabelle 6.10. macht deutlich, daß die Altersrentenleistungen der dominierende Ausgabenposten dieses Sicherungssystems ist. Rekapitulierend sei erwähnt, daß der monatliche Altersrentenbetrag für unversicherte Alte von 12.000 Drs. im Jahre 1992 nur als eine ,,symbolische Leistung" eingestuft werden kann, da er bei weitem nicht die monatlichen Bedürfnisse abdecken kann. Amitsis zieht die Schlußfolgerung daraus, daß diese Rentenbezieher überleben können, da sie überwiegend bei Verwandten wohnen und somit indirekte familiäre Unterstützung erhalten.29

27 Die Budgetvoranschläge für soziale Angelegenheiten liefern erst seit 1989 getrennte Informationen über die Zusatzversicherung der Landwirte imOGA, was auch ein Hinweis für die Neugründung dieser Sparte ist. 28 Vgl. Budgetvoranschläge für soziale Angelegenheiten von 1989 bis 1992.

326

6. Andere Systeme

6.2. Die Sozialversicherung der Selbständigen (am Beispiel vom TAE und TEBE) 6.2.1. Selbständige

Die Selbständigen haben im Rahmen der geschichtlichen Entwicklung der griechischen Sozialversicherung eine Vielzahl von Sozialversicherungsträgem gegründet, die der jeweiligen Berufsgruppe zugeordnet waren und sind. So gibt es Sozialversicherungsträger der Freiberufler TSA (TIAJo, TPX (mEjl, T.NOM.32, TSAY (TIAYJ3, TSMEDE (TIME1EJ4, der Kaufleute (TAE) und der Handwerker sowie Gewerbetreibenden (TEBE). Das Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung beaufsichtigt diese Sozialversicherungsträger. Sie versichern gegen das Risiko des Alters, der Invalidität sowie des Todes bei Hinterlassung Hinterbliebener. Das Krankheitsrisiko wird in der Regel nicht versichert und in diesen Ausführungen demnach auch nicht berücksichtigt. Es gibt allerdings Sozialversicherungsträger wie TSAY, TSMEDE, TAE und TEBE, die eine Krankenversicherungssparte führen (siehe unten),35 Die Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung von Rentenleistungen variieren von Sozialversicherungsträger zu Sozialversicherungsträger und hängen vom Ausmaß der Versicherungszeit ab. Die erforderliche Versicherungszeit für die Gewährung einer Altersrente schwankt zwischen 15 und 35 Versicherungsjahren. Sie ist meistens umgekehrt proportional zum Rentenzugangsalter, welches zwischen 58 und 65 Jahren liegt. Das heißt, daß je höher das Rentenzugangsalter ist, desto kürzer ist der erforderliche Zeitfaktor.36 Im Falle der

29 Vgl. Amitsis (1993), S.80. 30 (TapElO avvTm;cmv Au ID KI VTl TlGTm v) Sozialversicherungsträger der Berufsfahrer.

31 Fonds der Sozial vorsorge der Hoteliers (TnX' TajJclO lTPOVO/U1; Scvoooxmv). 32 Sozialversicherungsträger der Rechtsanwälte. 33 Sozial- und Rentenversicherungssystem der Ärzte, Zahnärzte, Tierärzte sowie Apotheker (TL'A Y.' TapElO L'uvra,;cm~ Kai aUTOa(]'~aAl(],Em~ YYClovojJIKmv).

34 Rentenversicherungssystem der Ingenieure sowie Bauträger öffentlicher Bauaufträge (TL'MEt1E: TapE10 L'uvra,;Emv MTlXaV1Kmv EpyoATl7TTmV t1TljJo(]'lmv Epymv).

35 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Sozialbudget des Jahres 1992 (Vorausberechnung), S.36-41. 36 Dies heißt z.B. im Falle von TSMEDE konkret, daß mit einem Rentenzugangsalter von 60 Jahren eine 20-jährige Versicherungszeit und mit 58 eine 25-jährige Versicherungszeit erforderlich ist. Nach 35 Versicherungsjahren ist die Berentung ohne ein bestimmtes Rentenzugangsalter möglich. In allen diesen Fällen ist eine 15-jährige reale Ausübung des Berufes erforderlich. Vgl. TSMEDE (1991), S.l.

6.2. Das System TAE und TEBE

327

Gewährung einer Invaliditätsrente ist eine Versicherungszeit zwischen fünf und fünfzehn Jahren erforderlich. Wird die Invalidität durch einen Arbeitsunfall verursacht, erfolgt die Rentenleistung mit sofortiger Wirkung. 37 Beim Schutztatbestand des "Todes des Versicherten bei Hinterlassung Hinterbliebener" schwankt die erforderliche Versicherungszeit gleichfalls zwischen fünf und fünfzehn Jahren. Bei Eintritt des Todes durch einen Arbeitsunfall wird die Hinterbliebenenleistung auch mit sofortiger Wirkung gewährt. Die Erstfeststellung der Altersrentenleistung hängt von der Versicherungsklasse des Versicherten (die mit den zu leistenden Beiträgen korreliert) und infolgedessen vom entsprechenden Einkommen ab. Die Versicherungszeit bestimmt den Zeitfaktor der Rentenkalkulation, wobei in vielen Sozialversicherungsträgern der Selbständigen und Freiberufler die Rentenkalkulation so konstruiert ist, daß normalerweise nach 35 Versicherungsjahren eine Rentenleistung von 80% der in die Rentenkalkulation eingehenden Bruttoeinkommen herauskommt. Eine längere Versicherungszeit erhöht die Rentenleistung proportional und eine kürzere verkürzt sie dementsprechend (Basiszeitfaktor: 35 Versicherungsjahre). Ferner gibt es bei den meisten Rentenversicherungsträgern (aufgrund der Rentenkalkulationsschemata) errechnete Höchst- und Mindestrenten. Die Invaliditätsleistungen entsprechen den Altersrentenleistungen zum Zeitpunkt des Eintritts des Risikofalls. Die Hinterbliebenenleistungen, insbesondere die Witwenrenten, variieren prozentual zwischen 60% und 75% dieses Betrages (der Altersrentenleistung).38 Im Falle der gleichzeitigen Existenz von Waisen im Haushaltszusammenhang setzt sich die gesamte Hinterbliebenenleistung aus der Summe aller Teilrenten zusammen. Viele der Sozialversicherungsträger der Selbständigen und Freiberufler sehen darüber hinaus im Todesfall die Rükkerstattung der Bestattungskosten vor .39

37 Im Falle des TSMEDE wird z.B. die Invalidenleistung unabhängig vom Alter des Versicherten gewährt, wenn der Versicherte fünf Versicherungsjahre imTSMEDE versichert war. Nach dem Gesetz N.915n9 wird die Invalidenleistung mit sofortiger Wirkung fällig, wenn der Versicherte aufgrund eines Arbeitsunfalls invalide geworden ist. Vgl. TSMEDE (1991), S.1. 38 Z.B. beträgt die Witwenrente im TSMEDE 75% der Altersrentenleistung. Vgl. TSMEDE (1991), S.3. 39 Z. B. gewährt der Sozialversicherungsträger TSMEDE Bestattungskostenriickerstattungen im Ausmaß von zwei monatlichen Altersrentenleistungen (Zeitfaktor 35 Versicherungsjahre) für die direkten Versicherten und die Hälfte des o.g. Betrages im Falle des Todes indirekter Versicherter. Vgl. TSMEDE (1991), S.4.

328

6. Andere Systeme

Im Hinblick auf die Anpassungsmodalitäten vor dem Sozialversicherungsgesetz 1902/1990 kann erwähnt werden, daß diese Sozialversicherungsträger ihrem institutionellen Rahmen entsprechend ihre Leistungen nur aufgrund ministerieller Entscheidungen und im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten anpaßten. Z.B. wurde durch das Gesetz FEK 167 /1981 festgelegt, daß in TAE die Leistungserhöhungen, von zwei Einschränkungen abgesehen, simultan mit der Erhöhung der Beiträge erfolgen mußten. Die erste Einschränkung besagte, daß die Leistungsanpassung finanziell verkraftbar sein mußte, und die zweite bestimmte, daß die Leistungsanpassung nur 80% der Beitragserhöhung betragen sollte. In diesem Sinne paßte auch der TEBE seine Leistungen an. Nach Inkrafttreten des Sozialversicherungsgesetzes 1902/1990 blieb die oben genannte Systemlogik für die Art der Rentenanpassung bei den Sozialversicherungsträgem der Selbständigen und Freiberufler erhalten, die Beitragssätze für das TAE, TEBE, TSA allerdings wurden neu festgesetzt und demzufolge auch die zu gewährenden Rentenleistungshöhen.40 Die Finanzierungsforrn aller obiger Sozialversicherungsträger ist das Umlageverfahren. Dabei sind die Sozialversicherungsbeiträge entweder von einer Versicherungsklasse abhängig oder werden aufgrund eines festgelegten Prozentsatzes von einem bestimmten Gehalt des öffentlichen Dienstes, das als Bemessungsgrundlage dient, erhoben. 41 Die "sozialen Finanzierungsquellen " spielen auch bei diesen Sozialversicherungsträgern eine sehr wichtige Rolle. Der prozentuale Anteil dieser Finanzierungsart an den Gesamteinnahmen der jeweiligen Sozialversicherungsträger variiert stark von Fonds zu Fonds, da deren Bezuschussung bis Anfang der 90er Jahre nicht nach einem einheitlichen Regelungsrahmen erfolgte. So betrug der Zuschuß 1992 z.B. für das T.NOM. 256,7%, für das TSAY 75,5%, für das TSMEDE 3,9 %, für das TSA 45,02% sowie für TPX 0%42 der jeweiligen Rentenversicherungsbeiträge.43 Schließlich ist noch erwähnenswert, daß sich die Sozialversicherungsträger der Selbständigen überwiegend im Rahmen der Regelsicherung bewegen, so daß die meisten Selbständigen im Konstrukt der griechischen Sozialversicherung keine Zusatzrente erhalten.44 40 Vgl. Sozialversicheruungsgesetz 1902/1990, Art.33. 41 Es gibt sogar den Fall der Erhebung von Sozialversicherungsbeiträgen entsprechend der Einstufung des Dienstleistungsbetriebes (z.B. bei TPX: der Hotelier zahlt Sozialversicherungsbeiträge, die seinem Hotel und der Bettenanzahl entsprechen). 42 Das TPX ist ein Fonds der Sozialvorsorge(TapElOl1povOIa;), der (e;atra; trapoze;) pauschale Leistungen z.B. Abfindungen im Todesfall gewährt. Wie bereits mehrfach erwähnt, beruht die Finanzierungskonstruktion dieser Fonds auf dem Prinzip der beitragsbezogenen Leistungsgewährung. 43 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Sozialbudget des Jahres 1992 (Vorausberechnung), S.81-88.

6.2. Das System TAE und TEBE

329

Im folgenden werden die zwei größten Sozialversicherungsträger (hinsichtlich ihres Verbreitungsgrades) der Selbständigen näher erläutert. 6.2.2. Träger und Organisation des TAE und TEBE

Aufgrund der Bemühungen der Berufsgruppe der Kaufleute einerseits und der Handwerker sowie selbständigen Gewerbetreibenden andererseits für eine bessere Lebensstandardsicherung im Alter entwickelten sich das TAE und TEBE. Sie leisten beide einen obligatorischen sozialversicherungsmäßigen Schutz, werden durch das Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung beaufsichtigt und operieren als Rechtspersönlichkeiten des öffentlichen Rechts. Der Verbreitungsgrad des TAE und des TEBE wird aus der nachfolgenden Abbildung 6.2. ersichtlich. Entwicklung der TAE- und TEBE-Versichertenralle und Rentnerralle während der Jahre 1982 -1992

in Tausend

600.---------------------------------------------~

500 400 300

TAE-Versichertenfäl TAE-Rentnerfälle

Ot=~~~==~======~==~~~~==~===t 1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992

Jahr

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Budgetvoranschläge für soziale Angelengenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung der jeweiligen Jahre.

Abbildung 6.2 Man erkennt einen Trend zu stetig wachsender Zahl von Versichertenfallen, allerdings auch von Rentnerfällen, so daß man von deutlich wachsender Be44 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Sozialbudget des Jahres 1992 (Vorausberechnung), S.191-200.

330

6. Andere Systeme

deutung der beiden Sozialversicherungsträger (in erster Linie des TEBE und in zweiter Linie des TAE) während der letzten Jahre sprechen kann. Die Zunahme der Versichertenfalle des TAE und insbesondere des TEBE seit dem Jahre 1986 kann auf die Umstrukturierung der griechischen Wirtschaft vom landwirtschaftlichen Sektor zu urbanen Dienstleistungssektoren zurückgeführt und somit erklärt werden. Beide Sozialversicherungssysteme gewähren in bezug auf die Alterssicherung Altersrenten- (lnvaliditäts-), Hinterbliebenen- sowie sachbezogene Gesundheitsleistungen an deren Rentner. Diese sachbezogenen Gesundheitsleistungen werden nur den engen Familienmitgliedern gewährt.45 Dies bedeutet, daß die Eltern der Ehegatten keine Krankenversicherungsleistung von diesen Sozialversicherungträgern erhalten. Ferner wird in TEBE ein Selbstbehalt im Ausmaß von 50% in bezug auf die Gewährung dieser sachbezogenen Gesundheitsleistungen gefordert. 6.2.3. Anspruchsvoraussetzungen in TAE und TEBE

Für die Gewährung einer TAE-Altersrente ist eine Versicherungszeit von 20 Jahren und die Vollendung des 65. Lebensjahres für männliche Versicherte Voraussetzung. Eine Altersrentenleistung kann auch unter der Voraussetzung von 35 Versicherungsjahren und der Vollendung des 60. Lebensjahres oder nach 25 Versicherungsjahren und der Vollendung des 62. Lebensjahres erfolgen. Dieses Fundament der Anspruchsvoraussetzungen ist auch in bezug auf die Altersrentenleistungen für die übrigen Personengruppen gültig. Das heißt, daß bei der ledigen oder verheirateten Frau bzw. den Frauen mit finanziell abhängigen oder invaliden Kindern (Invaliditätsgrad über 50%) oder Ehegatten (Invaliditätsgrad über 67%) die gleichen Voraussetzungen bestehen. Nach den Reformansätzen Anfang der 90er Jahre gelten diese Anspruchsvoraussetzungen nunmehr für die Versicherten, die bis spätestens 31.12.1982 dem oben genannten Sozialversicherungsträger beigetreten sind und bis 31.12.1997 in Rente gehen. Für die TAE-Versicherten, deren Renteneintritt noch ab dem 01.01.1998 stattfindet, sowie diejenigen, die erst ab 01.01.1983 versichert sind, gelten modifizierte Anspruchsvoraussetzungen, die offensichtlich auf ein höheres Rentenzugangsalter hinauslaufen. Folgende Tabelle 6.11. zeigt die für die nächsten Jahre gültige Situation hinsichtlich der Anspruchsvoraussetzungen für den Erhalt einer Altersrentenleistung in TAE. 45 TEBE und TAE gehören zu den wenigen SozialvelSicherungsträgem der Selbständigen, die auch über eine KrankenvelSicherungssparte verfügen.

6.2. Das System TAE und TEBE

331

Eine Sonderstellung nehmen die Blinden ein, da ihre Anspruchsvoraussetzung für die Gewährung einer Altersrente bereits nach fünfzehn Jahren Versicherungszeit erfüllt ist. Für die Gewährung von Invaliditätsrenten im TAE werden die gleichen Richtlinien wie auch beim lKA zugrunde gelegt. Das heißt, daß das griechische Sozialversicherungssystem im allgemeinen jede Art von Invalidität, unabhängig von ihrer Ursache, sowie die Unfallversicherung in die Invaliditätsversicherung mit einbezieht. Tabelle 6.11

Anspruchsvoraussetzungen fur den Erhalt einer Altersrentenleistung in TAE nach den Reformansätzen Anfang der 90er Jahre Gruppe

Affiliation mit TAE bis 31.12.1982

Affiliation mit 31.12.1982

TAE

nach

dem

Erfüllung der Versicherungszeit nach dem 01.01.1998 RentenAnzahl der Versi- RentenzugangsAnzahl der Versicherungsjahre zugangsalter cherungsjahre alter 25 65 25 65 -Mann 35 60 35 60 62,6-65 d) 62,6-65 d) 25 25 65 "J -ledige Frau 20,6-25"' 65"' 25 60') 60') 35 35 25 62 25 62 65"' -verhei ratete 20,6-25'" 65"' 25 60') 60') Frau 35 35 25 62 25 62 20,6-25 c 65"' 25 65"' -Frau im spe60') 60') ziellen Haus35 35 halt a) 25 62 25 62 .. Anmerkungen: a) SpezIeller Haushalt: ledIge oder verheIratete Frau mIt finanzIell abhanglgen oder invaliden Kindern (Invaliditätsgrad über 50%) oder Ehegatten (Invaliditätsgrad über 67%); h) Erhöhung der erforderlichen Versicherungszeit 6 Monate pro Jahr nach dem 01.01.1998; c) Erhöhung der erforderlichen Versicherungszeit 6 Monate pro Jahr nach dem 01.01.2003; d) Männer und Frauen dürfen eine reduzierte Altersrente um 1/200 pro fehlendem Monat und bis zum 65. Lebensjahr beziehen, soweit sie das 60. Lebensjahr vollendet haben;') Frauen dürfen eine reduzierte Altersrente um 1/200 pro fehlendem Monat und bis zum 60. Lebensjahr beziehen, soweit sie das 55. Lebensjahr vollendet haben. Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an das Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung (1992), S.60-61.

Speziell im TAE (wie auch im lKA) wird ein Anspruch auf eine Invaliditätsrente meist dann festgesetzt, wenn eine bestimmte Wartezeit erfüllt wurde. Diese (Wartezeiten)-Bedingungen für die Gewährung einer Invaliditätsrente sind außerdem mit der Erfüllung einer speziellen Versicherungszeit vor dem Eintritt des Invaliditätsrisikos verknüpft. Dies heißt konkret, daß für die Gewährung einer Invaliditätsrente vom TAE mindestens 20 Versicherungsjahre

332

6. Andere Systeme

erforderlich sind 46 , wobei drei Versicherungsjahre innerhalb der letzten fünf Jahre vor Eintritt des Schutztatbestands erfüllt sein müssen.47 Diese Voraussetzung tritt im Falle eines Arbeitsunfalls außer Kraft, weil in diesem Fall die Gewährung einer Invaliditätsrente mit sofortiger Wirkung erfolgt. Beim Sozialversicherungsträger TEBE müssen lediglich zehn Versicherungsjahre ohne weitere Einschränkungen erfüllt sein, um im Falle der Invalidität der Versicherte eine entsprechende Rente zu erhalten. Im Falle eines Arbeitsunfalles sind die Kriterien mit denen des TAE identisch.48 Bei einer Erwerbsunfähigkeit wird eine Invaliditätsrente zunächst für sechs Monate gewährt. Handelt es sich um eine dauernde Invalidität so wird vom Tage der Feststellung an eine zeitlich unbegrenzte Rente gewährt. Die Kalkulation der Invaliditätsrente entspricht der der Altersrente. Bei beiden Sozialversicherungsträgem hat nur der Invalide Anspruch auf Invaliditätsleistungen, dessen Invaliditätsgrad mindestens 66,6% (OVV17B17~ ava7r17por;) beträgt. Durch das Gesetz N. 1902/90, Art. 27 wurde das System der individuellen, arbeitsmarktreflektierenden (erwerbsverlaufsbedingten) Invalidität abgeschafft, so daß heute von der Grundlage der abstrakten, medizinisch feststellbaren Invalidität ausgegangen werden muß.49 Eine weitere Bestimmung regelt, daß auf Ratschlag des medizinischen Beirates der zuständige Sozialversicherungsträger den medizinisch festgestellten Invaliditätsgrad bis zu 15% erhöhen kann.50 Für die Feststellung der Invaliditätsrentenhöhe spielt des weiteren das Vermögen des Versicherten keine Rolle. Im Gegensatz dazu beeinflußt die Gewährung der Invaliditätsrente, im Falle deren Kumulation mit Einkommen aus einer abhängigen oder selbständigen Tätigkeit des Versicherten, unter bestimmten Umständen dieses Einkommen, soweit diese Erwerbstätigkeit eine auf lange Zeit dauerhafte Tätigkeit (cm paKpo XPOV1KO OzaaT17pa) ist, also nicht gelegentlich oder zufällig ist. 51 Für die Gewährung einer Hinterbliebenenleistung muß ein Anspruch auf Altersrente bestehen. Der TAE-Sozialversicherungsträger gewährt sowohl Witwen- als auch Waisenrenten. Die Wartezeit für die Gewährung einer Witwenrente oder Waisenrente beträgt im TAE unabhängig vom Alter des Versicherten zehn Versicherungsjahre. Im Falle eines Arbeitsunfalls bleibt die Anzahl der 46 Diese Versicherungszeit betrug ursprünglich 10 Versicherungsjahre. Sie wurde im Jahre 1985 durch einen Regierungsbeschluß (FEK 629/85) auf 20 Versicherungsjahre erhöht. 47 Vgl. KEPE (1988), S.79. 48 Vgl. KEPE (1988), S.79. 49 Sozioökonomische Kriterien (z.B. allgemeine Situation am Arbeitsmarkt) finden somit keine Beachtung mehr. Das Urteil über die physischen Kriterien wird von einem Ärzteausschuß gefällt und dessen Aussage über den medizinischen Invaliditätsgrad ist verbindlich. 50 Vgl. Lanaras (1992), S.395. 51 Vgl. Lanaras (1992), S.449.

6.2. Das System TAE und TEBE

333

Versicherungssjahre unberücksichtigt52 . Die Hinterbliebenenleistung (Witwenoder Waisenrente) beträgt 70% der Altersrente, falls die berechtigte Person die einzig berechtigte Person ist. Dieser Prozentsatz erhöht sich im Falle, daß innerhalb des Haushalts noch Waisenrenten bezogen werden. Die einzelnen Renten werden dann addiert. Witwerrente kommt nur in Frage, falls der mitversicherte Ehegatte nichtvermögend oder invalide und finanziell abhängig ist. Die Anspruchsvoraussetzung für die Gewährung einer Hinterbliebenenleistung im TEBE ist ebenfalls mit der Existenz des direkten Altersrentenanspruchs verknüpft, wobei es auch hier sowohl Witwen- als auch Waisenrenten gibt. Es besteht die Möglichkeit der Gewährung einer Hinterbliebenenleistung nach einer zehnjährigen Systemzugehörigkeit des Verstorbenen. Diese Wartezeit für die Gewährung einer Witwenrente oder Waisenrenten im TEBE wird auf fünfzehn Versicherungsjahre erhöht, wenn der verstorbene Versicherte erst nach seinem 50. Lebensjahr in diesen Sozialversicherungsträger eingetreten ist. Außerdem müssen in beiden Fällen mindestens acht Versicherungsjahre innerhalb der letzten zehn Jahre vor Eintritt des Todes des Versicherten erfüllt sein. Andernfalls werden 20 Versicherungsjahre für die Konstituierung einer Hinterbliebenenleistung benötigt, wobei das Alter des Versicherten dann ebenfalls keine Rolle spielt.53 Auch hier wird - wie im TAE - im Falle eines Arbeitsunfalls54 die Hinterbliebenenleistung mit sofortiger Wirkung gewährt. Witwerrenten kommen nur in Frage, wenn der mitversicherte Ehegatte bedürftig ist, sprich nichtvermögend oder invalide und von der Ehefrau finanziell abhängig. Die Hinterbliebenenleistung beträgt auch bei diesem Sozialversicherungsträger 70% des Altersrentenanspruchs des verstorbenen Versicherten, falls die berechtigte Person die einzige für den Erhalt dieser Leistung berechtigte Person ist. Dieser Prozentsatz der Witwenrente erhöht sich auch hier (wie im TAE) im Falle der Existenz von Waisenrenten im Haushaltszusammenhang. 6.2.4. Erstfeststellung der Leistungen des TAE

Die Altersrente des Sozialversicherungssystems TAE wird folgendermaßen berechnet: Altersrente = (Versicherungsjahre * Versicherungsklasse

* 1/3555).

52 Vgl. KEPE (1988), S. 79. 53 Vgl. Sozialvel1iicherungsgesetz 1902/1990, Art. 40. 54 Vgl. KEPE (1988), S. 79. 55 Hat der Vel1iicherte z.B. 10 Versicherungsjahre imTAE, so ergibt sich der Faktor 10/35 oder bei 25 Vel1iicherungsjahren 25/35. 22 Nitis

334

6. Andere Systeme

Die sieben Versicherungsklassen entsprechen dabei steigenden Pauschalbeträgen. Der Maßstab in diesem Sozialversicherungsträger ist eine 35-jährige Versicherungszeit. Zusätzliche Versicherungsjahre werden mit einer 5%igen Erhöhung der ursprünglichen Altersrentenhöhe pro zusätzliches Versicherungsjahr honoriert. Falls der Versicherte in verschiedenen Versicherungsklassen Beiträge geleistet hat, wird seine Altersrente durch Addition der jeweiligen partiellen Beträge errechnet, welche sich jeweils als Produkt aus der Zahl der Versicherungsjahre in der jeweiligen Versicherungsklasse, dem Betrag dieser Versich~rungsklasse und dem durch die jeweilige Versicherungsklasse modifizierten Koeffizienten (1ßS) ergeben. Die Invaliditätsrente ist gleich der entsprechenden Altersrente. Falls der Invaliditätsgrad nahezu 100% beträgt und eine ständige Aufsichtsperson benötigt wird, so erhöht sich die Altersrente um 50%. Diese Erhöhung kann allerdings nicht höher sein als 50% der dritten Versicherungsklasse. Des weiteren erhalten diese Erhöhung noch die Altersrentner, die im Laufe der Zeit erblinden. 6.2.5. Finanzierung des TAE

Der Sozialversicherungsträger TAE finanziert sich durch Sozialversicherungsbeiträge der Versicherten. Die Höhe richtet sich nach der Eingliederung in eine der vorhandenen Versicherungsklassen56 und schwankte im Jahr 1992 innerhalb der Spannweite von 16.400 Drs. bis 25300 Drs. im Monat. Von den Gesamtbeitragseinnahmen sollen 92,06% dem Renten- und 7,94% dem Krankenversicherungssektor zuteil werden.57 Folgende Tabelle 6.12. zeigt die Entwicklung der Einnahmenkategorien des TAE prozentual zu den Gesamteinnahmen des TAE. Diese Tabelle verdeutlicht, daß die Haupteinnahmenquelle des TAE die Beiträge der Versicherten gefolgt von den Staatszuschüssen sind. Tabelle 6.13. enthält die Entwicklung der Aufwandskategorien des TAE als Prozentsatz der gesamten TAE-Ausgaben. Es wird deutlich, daß die Rentenleistungen die Hauptausgaben des TAE bilden. Während bis 1987 die Leistungen des Gesundheitssektors der zweitwichtigste Ausgabenposten war, übernahm diese Position seit diesem Jahr die Verwaltungsausgaben.

56 Zur Eingliederung in eine Versicherungsklasse ist die Zustimmung des Versicherten erforderlich. 57 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Sozialbudget des Jahres 1992 (Vorausberechnung), S.67.

6.2. Das System TAE und TEBE

335

Tabelle 6.12

Entwicklung der Einnahmenkategorien des TAE als Prozentsatz der gesamten TAE-Einnahmen Jahr

Beiträge der Einnahmen aufgrund Erträge aus KapitalRestliche Einnahmen Versicherten der Staatszuschüsse vermögen 1985 69,20 23,74 0,83 6,23 1986 69,69 0,85 22,95 6,51 1987 64,93 29,17 5,14 0,76 1988 70,66 23,74 4,90 0,70 1989 69,17 24,53 4,59 1,71 72,60 1990 22,20 3,47 1,72 1991 74,93 19,90 3,50 1,62 1992 74,50 21,28 3,30 0,92 Quelle: Eigene Darstellung 10 Anlehnung an die Budgetvoranschläge für soziale Angelegenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung (jeweilige jährliche Vorausberechnungen) der jeweiligen Jahre.

Tabelle 6.13

Entwicklung der o.g. Ausgabenkategorien des TAE als Prozentsatz der gesamten TAE-Ausgaben Jahr

Renten -leistungen

Leistungen des VerwaltungsRestliche KapitalanlagenAusgaben ,) ausgaben Gesundheitsausgaben sektors 5,48' 1985 81,27 8,80 4,08 0,37 5,19' 0,28 82,47 4,69 1986 7,37 4,92' 0,41 1987 82,33 6,45 5,89 3,81' 1988 82,73 5,51 7,65 0,30 2,74' 1989 84,45 4,82 7,23 1,46 1990 83,92 1,88' 0,94 6,78 6,48 1991 85,22 2,04' 5,41 6,52 0,81 1992 84,81 5,64 6,68 2,03' 0,84 .. .. Anmerkung: ,) EIO Tell dieser restlichen Aufwendungen slOd 10 den Budgetvoranschlagen fur soziale Angelegenheiten der jeweiligen Jahre als(lTapox&~ lTpOVola;) Sozialvorsorge-Leistungen deklariert.

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Sozial budgets (Voranschläge) der jeweiligen Jahre.

Die Entwicklung der Anteile der verschiedenen TAE- Rentenarten an den gesamten Rentenleistungen zeigt folgende Tabelle 6.14. Es ist erkennbar die große Bedeutung der Altersrentenleistungen, gefolgt von den Hinterbliebenenleistungen innerhalb des gesamten Leistungsspektrums des TAE. Nach Artikel 6 des Gesetzes N. 1798/88 erhält das Sozialversicherungssystem der Kaufleute einen festen Zuschuß durch den Staat.

336

6. Andere Systeme

Tabelle 6.14

Entwicklung der TAE-Renten8nteile während der Periode 1985-1992 Jahr

AltersRenten

Invaliditätsrenten

Hinterbliebenenrenten

Beitrag des TAE wegen Zusatzleistungen des TAE wegen FeiertaFolgeversicherung / Krankenversicherungsgen und Urlaub leistungen für die Rentner 1985 45,79 5,D7 30,63 0,02/5,16 13,33 1986 46,15 5,39 30,04 13,27 0,01/5,14 1987 6,42 29,65 13,95 45,00 0,03/4,95 13,48 1988 46,18 5,66 29,55 0,02/5,08 1989 45,46 5,63 29,91 0,06/5,14 13,80 1990 45,02 6,20 30,02 13,57 0,06/5,19 1991 45,33 28,93 0,04/5,19 13,54 6,97 27,62 13,58 1992 46,04 7,55 0,05/5,16 .. .. Quelle: Eigene Darstellung In Anlehnung an die Budgetvoranschlage fur soziale Angelegenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung Geweilige jährliche Vorausberechnungen) der jeweiligen Jahre.

Das TAE bezieht darüber hinaus einen weiteren Drachmenbetrag, der durch den Staat aufgrund dessen Anteil bei dem Kontributionsaufkommen des Staates, das jährlich für soziale Angelegenheiten reserviert ist, bestimmt wird.58 1992 betrugen die gesamten Staatszuschüsse 31,01 % der Gesamtbeitragseinnahmen des TAE.59 Während der 80er Jahre konnte das TAE sowohl in seinem Renten- als auch in seinem Krankenversicherungssektor positiv abschließen.60 6.2.6. ErstJeststellung der Leistungen des TEBE

Die Erstfeststellung der Altersrente des Sozialversicherungssystems TEBE wird folgendennaßen berechnet: Altersrente des TEBE = Rentengrundbetrag + Zuschlag 1 + Zuschlag 2 + Zuschlag 3, wobei gilt: Rentengrundbetrag = 4 * Pauschalbetrag der ersten Versicherungsklasse; Zuschlag 1 = 15% des Pauschalbetrages der zugeordneten Versicherungsklasse für jedes Jahr bis zum 25. Versicherungsjahr (gegebenenfalls aufsplittbar bei unterschiedlichen Versicherungsklassen); 58 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Jahres 1992 (Vorausberechnung), S.82. 59 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Jahres 1992 (Vorausberechnung), S.82. 60 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Budgetvoranschläge für soziale Angelegenheiten der jeweiligen Jahre (Vorausberechnung).

6.2. Das System TAE und TEBE

337

Zuschlag 2 = 25 % des Pauschalbetrages der zugeordneten Versicherungsklasse für jedes Jahr vom 26. Versicherungsjahr bis zum 35. Versicherungsjahr und . Zuschlag 3 = 30% des Pauschalbetrages der zugeordneten Versicherungs-klasse für jedes Jahr ab dem 36. Versicherungsjahr. Die Pauschalbeträge der 10 Versicherungsklassen (6 obligatorische und 4 freiwillige für die hohen Bruttoeinkommen 61 ), steigen von Versicherungsklasse zu Versicherungsklasse. Das heißt, daß z.B., falls der Versicherte zwischen 10 und 25 Versicherungsjahren im TEBE hat, zusätzlich zu dem Rentengrundbetrag, der die erste Versicherungsklasse um das Vierfache erhöht, als Rentenbestandsteil den Betrag seiner jeweiligen Versicherungsklasse gewichtet mit 0,15 erhält. Eine nachgewiesene Versicherungszeit über 25 Versicherungsjahren erhöht den zuletzt genannten Altersrentenbetrag an hand des Produktes des Betrages der Versicherungsklasse mit dem Koeffizient 0,25. Genauso wie im TAE gilt auch in diesem Sozialversicherungsträger als Referenzmaßstab für die Altersrentenkalkulationen eine 35-jährige Versicherungszeit. Dies ist der Grund, wieso nach einer längeren Versicherungszeit die zusätzlichen Versicherungsjahre mit dem Gewicht 0,30 honoriert werden. Ein Rechenbeispiel verdeutlicht die oben genannte Formel: Annahme: Ein Versicherter hat 36 Versicherungsjahre, in denen er zehn Versicherungsjahre in der dritten, fünfzehn in der fünften, zehn in der sechsten und ein Versicherungsjahr in der siebten Versicherungsklasse verbracht hat;

Gesamtrentenbetrag im TEBE = [(Rentengrundbetrag = 4 * den Betrag der ersten Versicherungsklasse) + für eine Versicherungszeit bis zu 25 Versicherungsjahre (Betrag der dritten Versicherungsklasse * 15% *15 + Betrag der fünften Versicherungsklasse * 15% * 10) + für eine Versicherungszeit bis zu 35 Versicherungsjahren (Betrag der sechsten Versicherungsklasse * 25% * 10) + für eine Versicherungszeit über 35 Versicherungsjahren (Betrag der siebten Versicherungsklasse * 30% * 1)]. Für die Ermittlung der Invaliditäts- sowie der Hinterbliebenenrentenhöhe gelten die gleichen Bestimmungen wie die des TAE. 6.2.7. Finanzierung des TEBE Die Finanzierung der Leistungen des TEBE erfolgt durch die Entrichtung von Beiträgen, die der Höhe nach in Abhängigkeit von den jeweiligen obligatorischen und den freiwilligen Versicherungsklassen variieren. Dabei erfolgt die 61 Vgl. KEPE (1988), S.207.

338

6. Andere Systeme

Einordnung der Versicherten zu einer Versicherungsklasse anhand des jeweiligen Jahreseinkommens, so daß die Beiträge im Jahre 1992 zwischen 3.740 Drs. und 35.800 Drs. pro Monat und Versicherten lagen. Die monatlichen Krankenversicherungsbeiträge bewegten sich in der Regel zwischen 1.760 Drs. bis 4.800 Drs. Außerdem mußten und müssen die Rentner dieses Fonds einen vierprozentigen Beitrag in Hinblick auf ihre Rentenbezüge zu der Krankenversicherung des TEBE leisten.62 Tabelle 6.15. zeigt die Entwicklung der Einnahmenkategorien des TEBE als Prozentsatz der gesamten TEBE-Einnahmen zwischen 1985 und 1992. Tabelle 6.15 Entwicklung der Einnahmenkategorien des TEBE als Prozentsatz der gesamten TEBE-Einnahmen Jahr

Beiträge der Einnahmen aufgrund Erträge aus KapitalRestliche Einnahmen Versicherten der Staatszuschüsse vermögen 1985 66,54 29,79 0,76 2,91 1986 65,37 30,22 0,62 3,79 1987 56,66 39,78 0,60 2,96 62,10 1988 33,37 0,33 4,20 63,42 1989 33,23 0,51 2,84 62,56 1990 34,19 0,52 2,73 67,53 1991 29,65 0,41 2,41 66,50 1992 30,71 0,48 2,31 .. '" Quelle: Eigene Darstellung In Anlehnung an die SOZIalbudgets (jeweilIge JahrlIche Vorausberechnungen) der jeweiligen Jahre.

Die Haupteinnahmequelle des TEBE sind die Beiträge der Versicherten (über 60% der Gesamteinnahmen), gefolgt von den Staatszuschüssen (aufgrund des Gesetzes N. 1798/88, Art. 6). Die Entwicklung der Ausgabenkategorien des TEBE prozentual zu den gesamten TEBE-Ausgaben ist in der folgenden Tabelle 6.16. dargestellt. Wie im TAE ist der größte Ausgabenposten, die Rentenleistungen, gefolgt von den Leistungen des Gesundheitssektors. Die Anteile der verschiedenen TEBE-Rentenarten am gesamten Rentenaufkommen zeigt andererseits die Tabelle 6.17.

62 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Sozialbudget des Jahres 1992 (Vorausberechnung), S .67 .

6.2. Das System TAE und TEBE

339

Tabelle 6.16 Entwicklung der Ausgabenkategorien des TEBE als Prozentsatz der gesamten TEBE-Ausgaben Jahr

Renten -leistungen

VerwaltungsRestliche KapitalanlagenLeistungen des Gesundheitsausgaben Ausgaben Ausgaben sektors 1985 79,61 3,74 3,18 0,15 13,32 1986 79,50 3,12 0,15 12,35 4,80 1987 77,14 4,65 4,34 0,19 13,68 79,74 3,36 0,04 1988 12,29 4,57 81,37 12,44 4,84 1,31 0,04 1989 82,10 12,61 4,50 0,64 0,20 1990 81,40 13,18 4,65 0,73 0,04 1991 78,47 0,67 0,09 1992 14,30 6,46 .. Quelle: Eigene Darstellung In Anlehnung an die SozIalbudgets (Voranschläge) der Jewelhgen Jahre.

Tabelle 6.17 Entwicklung der TEBE-Rentenanteile in der Periode 1985-1992 Jahr

AJtersrenten

Invaliditätsrenten

HinterBeitrag des TEBE Zusatzleistungen des TEBE wegen Feierbliebenenwegen Folgeversitage und Urlaub renten cherung 1985 38,73 12,89 26,30 9,81 12,27 1986 37,23 14,94 26,50 9,16 12,17 38,33 14,90 25,98 12,79 1987 8,10 1988 37,69 14,24 25,90 9,74 12,43 1989 38,64 15,42 25,94 6,41 13,59 1990 38,80 26,30 14,06 15,99 4,85 1991 39,04 25,89 14,61 16,08 4,38 1992 39,14 14,76 15,87 25,83 4,40 .. .. Quelle: Eigene Darstellung In Anlehnung an die Budgetvoranschlage fur soziale Angelegenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung Geweilige jährliche Vorausberechnungen) der jeweiligen Jahre.

Auch hier fällt die große Bedeutung der Altersrentenleistungen sowie der Hinterbliebenenleistungen innerhalb des gesamten Leistungsspektrums des TEBE auf. Im Vergleich zum TAE ist der Anteil der Altersrentenleistungen beim TEBE allerdings geringer, jedoch mit leicht steigender Tendenz. Des weiteren sollte erwähnt werden, daß das TEBE während der 80er Jahre sowohl in seinem Renten- als auch in seinem Krankenversicherungssektor zeitweise, soweit dies das jeweilige primäre Beitragseinnahmen-Rentenausgaben-Ergebnis betrifft, negativ abschloß.63 Konkret heißt dies, daß dieses primäre Ergebnis des Rentensektors 1986 und 1988, das des Krankenversicherungssektors im Jahre 1987 negative Abschlüsse auswiesen.64

340

6. Andere Systeme

6.3. Die soziale Alterssicherung der Angestellten im öffentlichen Dienst 6.3.1. Leistungen

Das Sozialversicherungssystem der öffentlich Bediensteten gewährt Altersrenten, Invaliditätsrenten in Kombination mit der Gewährung von Abfmdungssummen sowie Hinterbliebenenrenten und generelle Abfindungssummen.65 Außerdem gewährt der öffentliche Dienst noch sogenannte Ehrenrenten die ihrerseits in zwei Kategorien, nämlich in Kriegs(flOA.sj.JIKSr;) und Nationalwiderstandsrenten (EBvlK1]r; AVTIOTaG'1]r;), aufgeteilt werden. (Ttj.J1]TIKSr; EVVTa~SIr;),

Zusatzleistungen werden von eigens dafür von Staatsdienstsparte zu Staatsdienstsparte gegründeten Zusatzsystemen gewährt, die unter der Aufsicht des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung stehen. 6.3.2. Abgrenzung der Leistungsberechtigten und Anspruchsvoraussetzungen

Die Leistungsberechtigten werden aufgrund der unterschiedlichen Anspruchsvoraussetzungen und Rentenkalkulationen in zwei grundsätzliche Kategorien aufgeteilt: die Zivilangestellten und das Militärpersonal. Zivilangestellte sind Verwaltungsangestellte des Staates im engen Sinne, so z.B. Richter, Angestellte des OTA (Organisation der lokalen Selbstverwaltung: OpraVIUj.JOr; TotrlK1]r; AVTOOIOIK1]G'1]r;), Lehrer und Professoren, Wissenschaftler öffentlicher Forschungsinstitute etc. Das gesamte Leistungsspektrum für die Zivil- und Militärangestellten des Staates wird vom Staat gewährt.

63 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Budgetvoranschläge für soziale Angelegenheiten der jeweiligen Jahre (Vorausberechnung). 64 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Budgetvoranschläge für soziale Angelegenheiten der jeweiligen Jahre (Vorausberechnung). 65 Diese Leistungen sind für die neueingetretenen Staatsbediensteten ab dem 01.10.1990 beitragsbezogen. Vgl. Anhang 3, Tab. 1.

63. Die soziale Sicherung im öffentlichen Dienst

341

Im Rahmen der Zusatzsicherung werden die Zusatzleistungen von dem Ministerium oder der öffentlichen Aufgabe nach gegründeten Zusatzversicherungsfonds (Tapela &1TIKOUPIK17q ovvra';17t;, Tapela ap(J)"f17q) geleistet, die mittels Beiträge und ,,sozialer Finanzierungsquellen" finanziert werden. 66 Öffentlich Bedienstete, die diesen staatssektoralen Zusatzfonds nicht angehören, werden im größten Zusatzsystem des öffentlichen Dienstes, nämlich im ETEAM, zusatzversichert . Das Militärpersonal hat seine eigenen Zusatzsicherungssysteme (z.B. MTS MTI: MliTOZIKO Tapelo Irparou) und (Tapela Ilpovolaq) Fonds der Sozialvorsorge,

die der Aufsicht des Verteidigungsministeriums unterstehen. 67

Angaben über Beschäftigtenzahlen und demzufolge über die Versicherten im öffentlichen Dienst variieren von Quelle zu Quelle stark. So schätzt das Präsidialministerium die Anzahl der öffentlichen Angestellten im Jahre 1991 auf ungefähr 421.00068 , während das Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, unter Berufung auf Daten des Haushaltsvoranschlages für das Jahr 1991, diese Beschäftigten mit 280.000 angibt, was meiner Einschätzung nach nur die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im engen Sinne beinhalten kann 69 . Nach dem Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Jahres 1991 sowie nach Angaben des Haushaltsvoranschlags vom gleichen Jahr betrug die Zahl der Rentner des öffentlichen Dienstes im Jahre 1991 280.02670 . Auf den ersten Blick scheint das Verhältnis von Rentnern zu den aktiv Versicherten des öffentlichen Dienstes fast 1:1 zu sein. Dies kann jedoch nicht mit Gewißheit behauptet werden, da die Quellenangaben über die Versicherten variieren und der öffentliche Dienst außerdem auch systemexterne Renten, wie z.B. die oben genannten Ehrenrenten, gewährt. 66 Vgl. Tinios (1992), S. 9, Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung des Jahres 1992, S. 76-78 und S.81-89. 67 Die Zahl des Militärpersonals ist von 56.509 im Jahre 1980 auf 75.877 im Jahre 1990 angestiegen. Vgl.Fakiolas (1992) in Anlehnung an das Wirtschaftsministerium, S.42. 68 Die oben genannte Zahl der Bediensteten des öffentlichen Dienstes (Beschäftigte des öffentlichen Dienstes im engen Sinne und Beschäftigte im OTA) ist in der Zeit von 1974 bis 1991 um 110% gestiegen. Die großen Zuwachsraten erfolgten jedoch bis zum Jahr 1984. Seitdem (nach einer großen Erhöhung zwischen 1983 und 1984) stagniert die Zahl der Beschäftigten auf einem Niveau, wie die Beschäftigtenzahl des öffentlichen Dienstes im Jahre 1991. Vgl.Bamboukas in Oikonomikos Tachydromos vom 26. März 1992. 69 Beim Vergleich der beiden oben genannten Quellen hinsichtlich der Beschäftigten des öffentlichen Dienstes im engen Sinne ergibt sich weiterhin ein Unterschied, der allerdings bei weitem nicht so groß ist. Dies heißt, daß die Beschäftigtenzahl des öffentlichen Dienstes im engen Sinne im Haushaltsvoranschlag des Jahres 1991 um 10% niedriger liegt, als die entsprechende Zahl des Präsidialministeriums. Vgl. Bamboukas in Oikonomikos Tachydromos vom 26. März 1992 und vgl. Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Jahres 1992, S.190. 70 Vgl. Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Jahres 1992, S.207.

6. Andere Systeme

342

Im Rahmen dieses Unterkapitels werden nun Ausführungen bezüglich der Zivilangestellten im engen Sinne gemacht, vor allem da das Militärpersonal aufgrund der höheren Berufsrisiken unterschiedliche Anspruchsvoraussetzungen hat, die zum Teil günstiger sind. Nach dem Gesetz N.1902/1990 beträgt das mindeste Rentenzugangsalter im öffentlichen Dienst für männliche Versicherte 55 Jahre (vgl. folgende Tab. 6.18). Das Rentenzugangsalter, das erforderlich für die Konstituierung einer Altersrentenanwartschaft im öffentlichen Dienst ist, beträgt je nach dem, wann die betreffenden Versicherten den öffentlichen Dienst bis 31.12.1997 verlassen und eine 32-jährige oder 25-jährige Dienstzeit nachweisen können, 55 für den Versicherten und 42 für die Versicherte, die mit einer 15-jährigen Dienstzeit eine Pensionsanwartschaft konstituieren kann, wenn sie minderjährige oder invalide Kinder hat, während in allen übrigen Fällen ihr Renteneintrittsalter 53 ist. Bei Verlassen des öffentlichen Dienstes nach dem 01.01.1998 liegt das Rentenzugangsalter für Männer bei 60 und Frauen bei 50 bzw. 58 Jahren. Diese Altersgrenzen sind für den Renteneintritt obligatorisch, damit Pensionen gewährt werden können. Tabelle 6.18

Gesetzliches Rentenzugangsalter für die im öffentlichen Dienst beschäftigten männlichen Versicherten nach den Gesetzen 1092/90 und 1976/1991 Alter (Mann)

Versicherungs-jahre 25

Spezielle Umstände

Aufnahme in den öffentlichen Dienst bis 31.12.1982 und danac~ sowie Konstituierung des Pensionsanspruchs nach dem 01.01.1998 55 25 Aufnahme in den öffentlichen Dienst bis 31.12.1982 sowie Konstituierung des Pensionsanspruchs bis 01.12.1997 60 oder 55 32 Aufnahme in den öffentlichen Dienst bis 31.12.1982 sowie Konstituierung des Pensionsanspruchs nach dem 31.12.1997 .. .. Quelle: Eigene Darstellung IR Anlehnung an MlRlstenum fur Gesundheit, Wohlfahrt und SOZIalversicherung (Zusammenfassende Tabellen hinsichtlich der Anspruchsvoraussetzungen der Träger der Regelsicherung für die bis 31. 12. 1992 in den Arbeitsmarkt Eingetretenen), S.14. 60

Demnach ruht der Pensionsanspruch bis zur Erreichung der oben genannten Altersgrenzen, für den Fall, daß der Versicherte nach der erforderlichen Versicherungszeit den öffentlichen Dienst verlassen hat (vgl. obige Tab. 6.18. und Tab. 6.19). Allerdings gelten diese obligatorischen Altersgrenzen nicht, wenn der Versicherte zu der pensionsberechtigenden Versicherungszeit weitere sieben Versicherungsjahre im öffentlichen Dienst geblieben ist. Überdies gelten die obligatorischen Altersgrenzen in den folgenden Fällen nicht: (a) Wenn die im öf-

6.3. Die soziale Sicherung im öffentlichen Dienst

343

fentlichen Dienst versicherte Person erwerbsunfähig wird. Die Ursache ihrer Invalidität spielt dabei keine Rolle; (b) Für Blinde; (c) Für öffentlich Bedienstete, die nicht wegen eines eigenen Verschuldens vom öffentlichen Dienst entlassen werden; (d) Für diejenigen Staatsdiener, die den öffentlichen Dienst nach dem 31.12.1997 verlassen und mindestens eine 35-jährige Versicherungszeit vollendet haben, wobei bei dieser 35-jährigen Versicherungszeit auch rentenrelevante Versicherungszeiten angerechnet werden können.7 1 Tabelle 6.19

Gesetzliches Rentenzugangsalter für die im öffentlichen Dienst beschäftigten weiblichen unverheirateten Versicherten nach den Gesetzen 1092/90 und 1976/1991 Alter (Frau) 58

Versicherungsjahre 25

Spezielle Umstände

Unverheiratete Frauen, deren Aufnahme in den öffentlichen Dienst bis 31.12.1982 und danach erfolgt, bei denen der Pensionsanspruch nach dem 01.01.1998 entstehen wird Unverheiratete Frauen, deren Aufnahme in den öffentlichen 25 53 Dienst bis zum 31.12.1982 erfolgt ist, bei denen der Pensionsanspruch bis zum 31.12.1997 entstehen wird 58 oder 53 32 Unverheiratete Frauen, deren Aufnahme in den öffentlichen Dienst bis zum 31.12.1982 erfolgt ist (Entstehen des Pensionsanspruchs bis zum 31.12.1997 und danach) .. " Quelle: Eigene Darstellung Iß Anlehnung an MIßlstenum fur Gesundheit, Wohlfahrt und SOZialversicherung (Zusammenfassende Tabellen hinsichtlich der Anspruchsvoraussetzungen der Träger der Regelsicherung für die bis 31. 12. 1992 in den Arbeitsmarkt Eingetretenen), S. 14.

Folgende Tabelle 6.20. zeigt überdies die besonderen Renteneintrittsalter für die im öffentlichen Dienst beschäftigten weiblichen verheirateten Versicherten mit und ohne Kindern nach den Gesetzen 1092/90 und 1976/1991. Im Falle der Gewährung einer Invaliditätsrente ist im öffentlichen Dienst eine reale Versicherungszeit von zehn Jahren erforderlich. Andernfalls erhält die invalide Person eine Abfindungssumme im Ausmaß von Monaten, die seiner realen Versicherungszeit im öffentlichen Dienst entspricht.72 Bei Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalles hängt die Invaliditätsrentenhöhe im proportionalen Sinne vom Invaliditätsgrad ab. In diesem Kontext gibt es zwei Grenzfälle: Erstens muß der Invaliditätsgrad größer als 25% sein und zweitens erhält die invalide Person auf jeden Fall die höhere Rente, die sich im Vergleich zwischen Alters- (aufgrund ihrer Versicherungszeit im öffentlichen Dienst) und Invalidenrente (aufgrund des Invaliditätsgrades und des rententragenden monatlichen Bruttoeinkommens) ergibt.73 71 Vgl. N.1902/1990, Art.2, Absatz 2. 72 Vgl. Wirtschaftsministerium (1992), S.31. 73 Vgl. Wirtschaftsministerium (1992), S.32.

344

6. Andere Systeme Tabelle 6.20

Gesetzliches Rentenzugangsalter für die im öffentlichen Dienst beschäftigten weiblichen verheirateten Versicherten mit und ohne Kindern nach den Gesetzen 1092/90 und 1976/1991 AJter (Frau) 58

Versicherungsjahre 25

Spezielle Umstände

Verheiratete Frauen, deren Aufnahme nach dem 01.01.1983 erfolgt ist. 58 15 Verheiratete Frauen, deren Aufnahme in den öffentlichen Dienst bis zum 31.12.1982 erfolgt ist sowie Konstituierung des Pensionsanspruchs nach dem 01.01.1998. 15 Verheiratete Frauen, deren Aufnahme in den öffentlichen 53 Dienst bis zum 31.12.1982 erfolgt und deren Pensionsanspruch bis zum 31.12.1997 entstehen wird. Versicherte Personen mit Kindern, deren Aufnahme in den 50 25 öffentlichen Dienst nach dem 01.01.1983 erfolgt ist. 15 Versicherte Personen mit Kindern, deren Aufnahme in den 50 öffentlichen Dienst bis zum 31.12.1982 erfolgt und deren Pensionsanspruch nach dem 01.01.1998 entstanden ist. 42 15 Versicherte Personen, deren Aufnahme in den öffentlichen Dienst bis zum 31.12.1982 erfolgt und deren Pensionsanspruch bis zum 31.12.1997 entstehen wird. 58,53,50, 22 Die o.g. versicherten Personen, deren Aufnahme in den öffent42 lichen Dienst bis zum 31.12.1982 erfolgt ist (Entstehen des Pensionsanspruchs bis zum 31.12.1997 und danach) .. Quelle: EIgene Darstellung Iß Anlehnung an Mlßlstenum für GesundheIt, Wohlfahrt und SOZIalversicherung (Zusammenfassende Tabellen hinsichtlich der Anspruchsvoraussetzungen der Träger der Regelsicherung für die bis 31. 12. 1992 in den Arbeitsmarkt Eingetretenen), S.14.

Bezüglich der Hinterbliebenenleistungen des öffentlichen Dienstes gilt, daß im Falle der Witwe die Witwenrente 5/10 der Altersrente beträgt. Bei Kindern im Haushaltszusammenhang wird diese Leistung bis zu 10/10 erhöht, wobei für das erste und zweite Kind die Hinterbliebenenleistung jeweils um 2/10 erhöht wird,74 Vollwaisen erhalten 7/10' der Altersrentenleistung, falls sie zu zweit sind, und für jedes weitere Kind 1/10 mehr bis zur gesamten Höhe der Altersrentenleistung. Bei Tod der Mutter (in einem Zwei-Verdien er-Haushalt) erhalten die Kinder 50% von deren Altersrentenleistung; stirbt auch der Vater, so erhöht sich die (von den Kindern zu erhaltenden) Leistung auf 100% der Altersrentenleistung der Mutter. Der Schutztatbestand eines invaliden Kindes im Rahmen der Hinterbliebenenversorgung führt zu folgender Regelung, soweit es Waisenrenten anbetrifft: Sie betragen 50% von 7/10 der Altersrentenleistung bei einem Invaliditätsgrad von 50% und mehr, 2/3 von 7/10 der Altersrentenleistung bei einem Invaliditätsgrad von 60% und mehr sowie die gesamten 7/10 bei einem Invaliditätsgrad von mehr als 80%,75 Befinden sich im Haushalt sowohl invalide als auch ge74 Vgl. Wirtschaftsministerium (1992), S.32.

63. Die soziale Sicherung im öffentlichen Dienst

345

sunde Kinder, so erhalten alle eine gleichhohe Waisenrente, die sich auf der Basis eines gesunden Kindes errechnet. Innerhalb eines Familienverbandes gewährt der öffentliche Dienst beim Ableben eines männlichen Versicherten Hinterbliebenenleistungen nicht nur gegenüber der Ehefrau und den Kindern, sondern auch gegenüber dessen Eltern und Geschwistern. Dieser Teil der Hinterbliebenenleistung (nennt sich "[]O(J'OV (JI)vTaqeaJ> traTplKT]S Hinterbliebenenleistung für die Familie des Verstorbenen väterlicherseits" und) beträgt bei Existenz einer Ehefrau und Kinder 1/6 der Witwenrente. Sind keine Kinder vorhanden, so erhöht sie sich proportional auf 1/4 der Witwenrente. OIlCOreveIClS:

Dieser Teil der Hinterbliebenenleistung bleibt darüber hinaus vom Bestehen der Hinterbliebenenansprüche der Witwe oder der Kinder unberührt. Im Rahmen dieses Teils der Hinterbliebenenleistung, der bei Nicht-Vorhanden sein einer Ehefrau oder Kinder bis auf 6/10 der Altersrentenleistung erhöht werden kann, erhält der Vater des Verstorbenen 3/10 und die Mutter mit den weiblichen unverheirateten Geschwistern 3/10 der Altersrentenleistung.76 Im Falle der fehlenden zehn Versicherungsjahre im öffentlichen Dienst ist die Hinterbliebenenleistung identisch mit der bereits erwähnten Abfindungssumme im Invaliditätsfall.17 Schließlich bleibt zu vermerken, daß fast alle öffentlich Bediensteten - wie oben genannt - Abfindungssummen (e,atraq trapoxeq) beim Rentenzugang erhalten. Diese sind meistens zum überwiegenden Teil durch Beiträge, die in ihrer Höhe von Fonds der Sozialvorsorge zu Fonds der Sozialvorsorge variieren, der Angestellten des öffentlichen Dienstes finanziert. 78 Deren Höhe wird normalerweise durch eine Funktion kalkuliert, die als Argumente das rententragende Bruttoeinkommen oder ein bestimmtes Bruttoeinkommen in der Besoldungsskala und die Anzahl der Versicherungsjahre hat.1 9

75 Vgl. Wirtschaftsministerium (1992), S.32-33. 76 Vgl. Wirtschaftsministerium (1992), S.33. 77 Vgl. Wirtschaftsministerium (1992), S.34. 78 Es gibt Fonds der Sozialvorsorge im Bereich des öffentlichen Dienstes, wo auch der Arbeitgeber im Gesicht einer Behörde oder öffentlichen Institution Beiträge leistet. Die ,~ozialen Finanzierungsquellen" spielen normalerweise keine Rolle bei diesen Fonds. Es gibt allerdings Ausnahmen in bezug auf den Erhalt der letztgenannten Finanzierungsart, da sie bestimmte Fonds der Sozialvorsorge bekommen. Vgl. KEPE (1990), S.77. 79 Vgl. KEPE (1990), S.77.

346

6. Andere Systeme

6.3.3. Kalkulation der Rente im öffentlichen Dienst

Die Rente im öffentlichen Dienst errechnet sich aus dem Grundgehalt, einem Gehaltszuschlag (bezogen auf die verstrichenen Berufsjahre) sowie gegebenenfalls einer Leistungszulage für gute Leistungen im Dienst. Für die vor dem 01.01.1983 in den öffentlichen Dienst Eingetretenen erfolgt die Kalkulation der Pension nach der 1/35-Methode, während ansonsten die 1!50-Methode die Grundlage ist. Die Berechnung der monatlichen Rente nach der 1/35-Methode erfolgt folgendermaßen: (1135- Methode) Monatliche Bruttoneurente = {Re ntentragendes monadiches Bruttoeinkommen • Anzahl der realen Versicherungsjahre • (l/35)}

Im Falle der Existenz von rentenrelevanten Versicherungszeiten80 erhöht sich diese Leistung um 0,3/35 pro rentenrelevantes Jahr.81 Für die restlichen Versicherten, die in den öffentlichen Dienst zwischen dem 01.01.1983 und 31.12.1992 eingetreten sind, wird der oben vorgeführte Term folgendermaßen modifiziert. Bei einer realen Versicherungszeit bis zu 25 Versicherungsjahren wird die Pension derart errechnet, indem 1/50 des zur Kallrulation der Pension herangezogenen monatlichen Bruttoeinkommens mit der Anzahl der realen Versicherungsjahre multipliziert wird. Für jedes zusätzliche Versicherungsjahr wird die Erstfeststellung der Pensionshöhe bis zum 30. Versicherungsjahr um 2/50 erhöht, während vom 31. bis zum 35. Versicherungsjahr eine Rentenerhöhung um 3/50 erfolgt. Die Rentenformel hinsichtlich einer Versicherungszeit von 25 Versicherungsjahren sieht folgendermaßen aus: (1150-Methode) Monatliche Bruttorente = {Re ntentragendes monatliches Bruttoeinkommen • Versicherungsjahre (in diesem Fall 25) • (l/50)}

Zu den so errechneten monatlichen Bruttorentenbeträgen werden noch die Erhöhungen im Ausmaß der inflationsbedingten Mindestlohnanpassung eines ungelernten Arbeiters seit dem 01.05.198482 sowie eventuell weitere, über das Ausmaß der Inflation hinausgehende Erhöhungen addiert. 80 Es gibt rentenrelevante Versicherungszeiten wie der Militärdienst oder die Ausbildungszeiten, die für alle öffentlich Bediensteten gelten. Darüber hinaus existieren anrechnungsrelevante Versicherungszeiten, die nur für bestimmte Staatsangestellten ihrer Behörde entsprechend Gültigkeit haben. Vgl. Wirtschaftsministerium (1992), S.15-26. 81 Vgl. Wirtschaftsministerium (1992), S.29. 82 Dies erfolgte durch das Gesetz (automatische Lohnerhöhung im Ausmaß der Inflationsrate, die für den öffentlichen Sektor verbindlich war und dem Privatsektor als Leitlinie diente) der

6.3. Die soziale Sicherung im öffentlichen Dienst

347

Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums dürfen die obig errechneten monatlichen Renten nicht das jeweilig zugrundeliegende rententragende monatliche Bruttoeinkommen übersteigen. Dies könnte als die jeweilige Höchstrente aufgefaßt werden.83 Als monatliche Mindestrente des öffentlichen Dienstes wurde im Jahre 1973 der Betrag von 2.100 Drs. festgelegt. Dies heißt, daß dieser Betrag inklusive der bis dato erfolgten Rentenanpassungen im öffentlichen Dienst nicht unterschritten werden darf,s4 6.3.4. Finanzierung derSozialversicherungsausgaben des öffentlichen Dienstes

Die Rentenleistungen der Regelsicherung des öffentlichen Dienstes werden für alle Versicherte bis zum Jahre 1990 gänzlich vom Staat übernommen. Die Neuversicherten ab diesem Datum müssen Rentenversicherungsbeiträge entrichten, die dem Rentenversicherungsbeitrag eines lKA -Versicherten entsprechen. Krankenversicherungs- sowie Rentenversicherungsleistungen der Zusatzsicherung sind für alle Versicherten beitragspflichtig und werden vom Staat zugeschossen. Ausgabenseitig wäre eine Pro-Rentner-Ausgabenquote interessant zu eruieren. Allerdings stößt dieses Vorhaben an das oben genannte Problem der exakten Bemessung der Rentner des öffentlichen Dienstes. Ein Hinweis auf die Entwicklung der Rentenausgaben des öffentlichen Dienstes gibt folgende Abbildung 6.3, die die realen (inflationsbereinigten) Erhöhungen der aggregierten Ausgaben des Staates für Rentenleistungen des öffentlichen Dienstes während des letzten Jahrzehnts zeigt. In den 80er Jahren sind, mit Ausnahme der Jahre 1983 und 1986 (reale Reduktionen um weniger als 2%), die aggregierten Ausgaben des Staates ständig gestiegen. So sind also bei Erhöhung der Zahl der Rentenbezieher des öffentlichen Dienstes seit 1984/85,85 die von einer Stagnation der Beschäftigtenzahlen (Beschäftigte des öffentlichen Dienstes im engen Sinne und Beschäftigte im OTA) in der gleichen Periode86 begleitet wurde, die aggregierten Rentenausgaben des Staates für dessen ehemals Beschäftigte real gestiegen. PASOK-Regierungen Anfang der 80er Jahre mit dem Kürzel ATA {automatische Inflationsanpassung (AvTOj.JarT} Tzj.JapIBj.JIKT} Avatrpouapj.J0rTJ)}. 83 Vgl. Wirtschaftsministerium, Regelungen über die Berentungsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst (t1lapKT}q KwoIKaq troÄmKWV KaI urpa,IWT/KWV avvraqEwv), 1992, S.72. 84 Vgl. Wirtschaftsministerium, Regelungen über die Berentungsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst (t1lapKT}q KwoIKaq troÄmKWV Kai urpaT/W'I"IKWV avvraqEwv), 1992, S.73. 85 Tinios erwähnt eine kontinuierliche, aber schwach steigende Erhöhung der Rentenbezieher des öffentlichen Dienstes bis zum Jahre 1990. Seit 1990 stagniert die Zahl der Rentenbezieher des öffentlichen Dienstes. Vgl. Tinios (1992), S.14. 86 Vgl. Bamboukas in Oikonomikos Tachydromos vom 26. März 1992 und Tinios (1992), S.15.

348

6. Andere Systeme

Reale (inDationsbereinigte) Erhöhung der aggregierten Ausgaben des Staates für Rentenleistungen des öffentlichen Dienstes zwischen 1980 und 1992 In Prozent

10

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Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an Bamboukas, in Oikonomikos Tachydromos vom 11. März 1992, S.55.

Abbildung 63

Dies sollte auch der Hauptgrund für diese realen Rentenausgabenerhöhungen des Staates sein, da diese trotz Stagflation in der gesamten griechischen Wirtschaft (selbst während der strengen Einkommenspolitik der Jahre 1986 und 1987) stattfanden. In der ersten Hälfte der 80er Jahre waren die realen Erhöhungen niedriger als während der zweiten Hälfte, was zum einen eine Folge des hohen Wirtschaftswachstums im Jahre 1988 und zum anderen eine der politischen Wahlauseinandersetzungen Ende der 80er Jahre ist. Seit dem Regierungswechsel Anfang der 90er Jahre und dem Beschluß des Sozialversicherungsgesetzes 1902/1990 wurde die automatische Inflationsanpassung (ATA) auf die Bestandsrenten des öffentlichen Dienstes außer Kraft gesetzt und fortan diskretionär festgelegt. Deutlich fallende Erhöhungen der aggregierten Rentenausgaben für die ehemals im öffentlichen Dienst Beschäftigten seit 1990 sind die Folge. 6.3.5. Kumulation von Rentenleistungen

Sowohl die Kumulation von mehreren Rentenleistungen als auch die Kumulation von Rentenleistungen mit einem Verdiensteinkommen sind generell möglich. Im ersten Fall darf allerdings die Summe der Rentenleistungen, soweit dies den Träger für soziale Sicherheit der öffentlich Bediensteten in Kombination mit einem beitragsbezogenen Sozialversicherungsträger wie das lKA betrifft, das SOfache der Arbeitnehmerversicherungsklasse des Versicherten nicht übersteigen. Der übersteigende Betrag wird von der summierten Ren-

6.4. Berufsbezogene Systeme bestimmter Wirtschaftssektoren

349

tenleistung abgezogen .87 Im zweiten Fall bleibt jedoch die neue Arbeitszeit des aktiven Rentners als Versicherungszeit unberücksichtigt. Im Falle der Rentenstornierung für die aktive Zeit kann dies bewirken, daß die neue Arbeitszeit als Versicherungszeit vom neuen Versicherungsträger anerkannt wird. Der neue Sozialversicherungsträger kann auch der öffentliche Dienst sein. Besteht ein Anspruch auf zwei Renten des öffentlichen Dienstes, so gewährt der öffentliche Dienst im Prinzip nur eine Rentenleistung, die als Bemessungsgrundlage die gesamte Versicherungszeit des Versicherten hat. Eine Ausnahmeregelung kommt jedoch dann zur Anwendung, wenn es sich bei einer der beiden Renten um eine ,,Ehrenrente" handelt; der Versicherte kommt dann in den Genuß von zwei Rentenbezügen des öffentlichen Dienstes,s8 Im Todesfall des Versicherten wirkt sich die Kumulationsregelung auf die Hinterbliebenenrente so aus, daß bei Bestehen mehrfacher Ansprüche die Familie eine abgeleitete Rentenleistung erhält, die auf der Grundlage der maximal zu beanspruchenden Rentenleistung errechnet wird,s9

6.4. Berufsbezogene Rentensysteme bestimmter Wirtschaftssektoren sowie Rentensysteme der öffentlichen Unternehmen und Organisationen Dieser Abschnitt gibt im wesentlichen einen Überblick über ausgewählte Sozialversicherungsträger von öffentlichen Unternehmen und Organisationen (vgl. dazu auch Anhang 3) und sektorale Sozialversicherungsträger der griechischen Wirtschaft. Eine vollständige und eingehende Behandlung würde (aufgrund ihrer Vielzahl) den Rahmen dieser Arbeit sprengen. Außerdem haben innerhalb eines Berufssektors die Sozialversicherungsträger mehr oder minder die gleichen institutionellen Regelungen. In dieser Kategorie versichern alle Regelsicherungsträger gegen die Risiken des Alters, der Invalidität und des Todes des Versicherten bei Hinterlassung Hinterbliebener. Darüber hinaus wird von einigen Sozialversicherungsträgern auch Krankenversicherungsschutz gewährt. Vereinzelt gibt es auch einen Sek-

87 Vgl. Wirtschaftsministerium, Regelungen über die Berentungsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst (.dlapK71q KaxSlKaq II'OÄ.lTIKliJV Kai =paTlliJTlKliJV ovvTa~&liJv),1992, S.72.

88 Vgl. Wirtschaftsministerium, Regelungen über die Berentungsmögiichkeiten im öffentlichen Dienst (.dlapK71q KliJOzKaq II'OÄ.lTIKliJV Kai =paTlliJTlKliJV ovvTa';&liJv), 1992, S.77.

89 Vgl. Wirtschaftsministerium, Regelungen über die Berentungsmöglichkeiten im öffentlichen Dienst (.dlapK71q KliJOIKaq II'OÄ.lTIKliJV Kai =paTlliJTIKliJV ovvTa';&liJv), 1992, S.77. 23 Nitis

350

6. Andere Systeme

tor, der Leistungen in Fonn einer einmaligen Auszahlung (Abfindung) gewährt, die einem Fonds der Sozialvorsorge (TalJElOllpovOla~) entsprechen. Ferner kommt es mancherorts vor, daß staatliche Unternehmen zusätzlich eigene Aufbausicherungssysteme betreiben, obwohl sie im Rahmen eines gemeinsamen Regelsicherungsträgers organisiert sind. 90 Im allgemeinen war (aufgrund der institutionellen Ausgangsregelungen der 80er Jahre) die Altersrentenleistung bei diesen Sozialversicherungsträgem vom Eintritt des Schutztatbestands des Alters abgekoppelt. Das heißt, daß in einem Alter von 55 und einer Versicherungszeit von 25 Versicherungsjahren eine Berentung möglich war. Darüber hinaus war eine Berentung möglich nach 35 Versicherungsjahren, wobei das Rentenzugangsalter keine Rolle spielte. Man konnte z.B. im Falle eines Arbeitsverhältnisses bei einem Arbeitsmarkteintritt mit 18 und Vollendung des 53. Lebensjahres eine Berentung beanspruchen. Die arbeitenden Frauen konnten sogar nach einer Versicherungszeit von 15 Jahren, mit einem Alter von 33 Jahren in den Ruhestand treten. 91 Im Rahmen der Sozialversicherungsgesetze N.1092/1990 und N.1976/1991 wurde darauf reagiert (vgl. Anhang 3, Übers. 3) und sowohl die verschiedenen Rentenzugangsalter als auch die erforderlichen Versicherungszeiten für die Inanspruchnahme der Rentenleistungen erhöht. Eine Ausnahme bilden die Sozialversicherungsträger des Personals der Agrarkooperativen (GSO:FXO) und des staatlichen Klinik-Unternehmens "Evangelismos 11 , denn deren Anspruchsvoraussetzungen sind nach den oben genannten Sozialversicherungsgesetzen gleich geblieben . Ferner wurden aufgrund dieser Sozialversicherungsgesetze die Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung der Rentenleistungen bei gleichen staatlichen Unternehmen, wie z.B. bei den staatlichen Banken, vereinheitlicht. Dies weist darauf hin, daß diese Sozialversicherungsgesetze eine Vereinheitlichung der Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung der Rentenleistungen bei gleichen staatlichen Unternehmen bezweckt haben und durchsetzen wollten. 92

90 Wie z.B. im Falle des Regelsicherungsträgers von OTE, ELTA und aSE. In diesem Regelsicherungsträger unter dem Dach des Telekommunikationsuntemehmens OTE (TalJElO Aa"aA.. llpoa. OTE) führt dies eine Spezialsparte für Zusatzleistungen für die Versicherten der griechischen Post ELTA (EATA) und EisenbahnaSE (OEE). OTE hat für sein Personal einen eigenständigen Zusatzfonds (TalJElO Ap(i)r'l~ llpOa(i)7rlKOV OTE) für Zusatz- und Abfindungsleistungen und die griechische EisenbahnaSE (OEE) betreibt in Eigenregie ein Sozialvorsorgefonds, der Abfindungssummen und Kredite an seine Arbeitnehmer leistet und eine Hilfskasse (TaIJE10 AU7]A.oß. llpoa(i)7r. OEE), die beitragsbezogene Krankenversicherungsleistungen ge· währt. Vgl. Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, 1992, S. 180-188. 91 Vgl. KEPE (1988), S.48.

6.4. Berufsbezogene Systeme bestimmter Wirtschaftssektoren

351

Bei den meisten Sozialversicherungsträgem der öffentlichen Unternehmen und Organisationen erfolgt normalerweise nach einer Versicherungszeit von mehr als 30 Versicherungsjahren (in den meisten Fonds dieser Sparte der griechischen sozialen Alterssicherung gilt die 35-jährige Versicherungszeit) die Berentung eines Versicherten unabhängig von seinem Alter. Es gibt jedoch Sozialversicherungsträger, die für die Gewährung einer Altersrentenleistung unabhängig vom Rentenzugangsalter eine kürzere Versicherungszeit fordern, wie z.B. im TAITA (Tap. AG'I/JaA. TexvlKaJv TUJrouABT/vaJv) 93 oder in ,jlvangelismos" 94. Bezüglich des Geschlechts lassen die meisten Sozialversicherungsträger eine Senkung der erforderlichen Versicherungszeit bei der Berentung einer Frau zu, unabhängig vom ihrem Alter. Des weiteren erlaubt das Merkmal des Familienstandes eine weitere Senkung der erforderlichen Versicherungszeit. So benötigen Mütter mit finanziell abhängigen Kindern im Familienzusammenhang nur sehr kurze Versicherungszeiten für die Konstituierung eines Altersrentenanpruchs. Dies kann im konkreten (so wie im Sozialversicherungsträger des aTE oder im Träger der Agrarkooperativen) heißen, daß die versicherte Mutter nur fünfzehn Versicherungsjahre für die Konstituierung eines Altersrentenanpruchs braucht. Betrachtet man jetzt die übrigen Versicherungszeiten, die für die Konstituierung eines Altersrentenanspruchs erforderlich sind, ergibt sich die Regelmäßigkeit, daß je kürzer die Versicherungszeit ist, desto höher das Rentenzugangsalter. Hinsichtlich des Merkmals des Geschlechts und Familienstandes bestätigt sich diese Regel sowohl für die Frauen mit als auch ohne Kinder, wobei ihre Ausgangsniveaus in bezug auf die erforderliche Versicherungszeit und im Vergleich zu den männlichen Versicherten viel niedriger sind. Die neue Sozialversicherungsgesetzgebung hat darüber hinaus bei den meisten dieser Sozialversicherungsträger folgende Regelung vorgesehen: Frauen

92 Ende der 80er Jahre wurde vom KEPE (1988, S.50) folgender Vorschlag als erster Schritt gemacht, so daß diese Ungleichheiten (Umverteilungen) beseitigt werden: Vereinheitlichung der Anspruchsvoraussetzungen für den Erhalt einer Rentenleistung. Dies heißt Anhebungen der Rentenzugangsalter bei vielen kategorialen Sozialversicherungsträgem. Diese Anhebung des Renteneintrittsalters sollte entweder für die Neueintretenden gelten oder sukzessiv z.B. ein Jahr pro zwei Versicherungsjahre erfolgen. Eine weitere Möglichkeit würde die Beschlußfassung einer z.B. zehnjährigen Gnadenfrist sein. Bei ihrer Fälligkeit sollten die einheitlichen Anspruchsvoraussetzungen gelten. Es ist deshalb ersichtlich, daß die Sozialversicherungsgesetze N.I092/1990 und N. 1976/1991, sensibilisiert auf diese große Uneinheitlichkeit in diesem Sektor der griechischen Sozialversicherung und der geforderten Maßnahmen, darauf reagiert und Maßnahmen zur Vereinheitlichung der Anspruchsvoraussetzungen beschlossen haben. 93 Sozialversicherungsträger der Ingenieure und Facharbeiter der Printmedien in Athen. 94 Soziaversicherungsträger des staatlichen Klinik-Unternehmens "Evangelisrnos".

352

6. Andere Systeme

und Männer, die verwitwet oder geschieden sind und mindestens drei Kinder haben, erfüllen den Altersrentenanspruch nach 20 Versicherungsjahren, unabhängig vom Rentenzugangsalter. Die Anspruchsvoraussetzungen hinsichtlich der Invalidität und des Todes des Versicherten bei Hinterlassung Hinterbliebener sind bei den Sozialversicherungsträgem in den öffentlichen Unternehmen wie OrE, DEI (L1EH) oder ISAP (HIAIl) gleich (vgl. Anhang 3, Übersichtstabelle 1). Dies heißt, daß die versicherte Person nach zehn Versicherungsjahren eine Invaliditätsleistung erhält. Ebenfalls zehn Versicherungsjahre sind erforderlich für die Gewährung einer Hinterbliebenenrente an die Angehörigen bei Hinterlassung Hinterbliebener. Im Falle eines Arbeitsunfalls fällt die Wartezeit weg und die Gewährung dieser Leistungen erfolgt mit sofortiger Wirkung. Die Gewährung der Invaliditäts- und Hinterbliebenenleistungen bei den staatlichen Banken ist mit einer Wartezeit zwischen fünf und zehn Versicherungsjahren verbunden. Im Falle eines Arbeitsunfalls hat die Gewährung der bei den Leistungen auch in diesen Sozialversicherungsträgern mit sofortiger Wirkung zu erfolgen. Ferner gelten (vgl. Anhang 3, Übersicht 2) die Anspruchsvoraussetzungen, die für die staatlichen Banken gelten, auch für bestimmte Sozialversicherungsträger von staatlichen Organisationen, wobei es auch in diesen Sozialversicherungsträgem' aufgrund ihres Wirkungskreises Abweichungen von den oben genannten Regelmäßigkeiten gibt. Nach der Darstellung der Anpruchsvoraussetzungen für die Inanspruchnahme der zu gewährenden Leistungen wird nun eine Beschreibung der Rentenkalkulationen für die Erstfeststellung einer Rente erfolgen: Die in die Rentenkalkulation eingehenden Bruttoeinkommen variieren von Sozialversicherungsträger zu Sozialversicherungsträger in zweierlei Hinsicht und zwar erfolgt die Variation sowohl in bezug auf die relevanten Bruttoeinkommensarten als auch im Hinblick auf die zeitliche Dimension der verdienten Bruttoeinkommen. Im übrigen ist auch die prozentuale Gewichtung der Versicherungsjahre bei der Bildung der definitiven Rentenhöhe von Fonds zu Fonds unterschiedlich. Es herrscht allerdings eine weitgehende Übereinstimmung in Hinsicht auf die zu leistende - mittels der einbezogenen rentenrelevanten Bruttoeinkommen - Rentenhöhe und demzufolge auf die erzielbare Einkommensersatzrate. Dies heißt konkreter, daß in den meisten Systemen die einkommensund zeitfaktorbezogene Rentenkalkulation eine solche Rentenhöhe hervorbringen sollte, um am Rentenzugang 80% der rententragenden Bruttoeinkommen ersetzen zu können. Darüber hinaus gibt es in manchen Sozialversicherungsträgern auch festgelegte Höchstrenten .

6.4. Berufsbezogene Systeme bestimmter Wirtschaftssektoren

353

Im speziellen werden, insbesondere bei den staatlichen Banken, entweder der letzte Monatsverdienst zuzüglich eventuell vorhandener Zuschüsse, die sich aus der Besoldungshierarchie ergeben, oder die Arbeitsverdienste des letzten Arbeitsjahres, wie im TAP-OTE (TAIl-OTE), DEI (L1Ell), ISAP (H~:AIl) oder TAKE, als rentenrelevante Bruttoeinkommen zugrundegelegt. Es besteht auch die Möglichkeit der Einbeziehung der Bruttoeinkommen der letzten zwei Jahre, und zwar beim Sozialversicherungsträger der Agrarkooperativen, oder der letzten drei Jahre, wie beim Sozialversicherungträger der Drucker. Eine letzte vorhandene Möglichkeit ergibt sich aus dem Optionsrecht für die Einbeziehung der letzten zwei statt dem letzten Arbeitsjahr, wie z.B. im TSPEATH (TIIlEA6J), oder der Bruttoeinkommen der letzten bzw. der besten fünf Jahre, statt dem letzten Arbeitsjahr wie im TAISYT,95 In bezug auf die Gewichtung der Versicherungsjahre ist folgendes zu vermerken: Für die endgültige Berechnung der Rentenhöhe berücksichtigt z.B. der Sozialversicherungsträger der griechischen Zentralbank bzw. der Hypothekenbank von Griechenland jedes Versicherungsjahr mit 2,28%. Der Sozialversicherungsträger der Agrarbank von Griechenland (ATE) bzw. ETBA (Griechische Bank für industrielle Entwicklung) wertet nach 25 Versicherungsjahren jedes Jahr mit 3%. Essentielle Abweichungen zu den oben genannten Verallgemeinerungen wurden bei den Sozialversicherungsträgem von TAP-OTE oder DEI festgestellt. Im TAP-OTE wird den Versicherten nach fünfzehn Versicherungsjahren 50% bzw. nach 29,5 Versicherungsjahren 80% oder im DEI nach 32 Versicherungsjahren 80% der rentenrelevanten Bruttoeinkommen als Rente gewährt. Schließlich bleibt festzuhalten, daß in diesem Sektor der griechischen sozialen Alterssicherung - wie oben genannt - das Instrument der Gewährung von Abfindungssummen (e~a1ra;; trapoxeq) beim Rentenzugang weit verbreitet ist. Diese sind meistens zum überwiegenden Teil durch Arbeitnehmerbeiträge finanziert, die in ihrer Höhe von Fonds der Sozialvorsorge zu Fonds der Sozialvorsorge der verschiedenen öffentlichen Unternehmen variieren.96 Die Kalkulation der Höhe folgt dem bereits erwähnten Kalkulationsmuster unter Berücksichtigung eines Funktionalzusammenhangs zwischen dem rententragenden Bruttoeinkommen oder einem bestimmten Brutt6einkommen in der Besoldungsskala und der Anzahl der Versicherungsjahre.97

95 Vgl. KEPE (1988), S.50. 96 Es gibt Fonds der Sozialvorsorge im Bereich der öffentlichen Unternehmen, wo auch der Arbeitgeber Beiträge leistet. Darüber hinaus gibt es öffentliche Betriebe, die gänzlich den Aufwand dieser Leistungen übernehmen. Die ,,sozialen Finanzierungsquellen" spielen normalerweise keine Rolle bei diesen Fonds. Allerdings erhalten diese letztgenannte Art der Finanzierung bestimmte Fonds der Sozialvorsorge. Vgl. KEPE (1990), S.77. 97 Vgl. KEPE (1990), S.77.

354

6. Andere Systeme

Somit kann in diesem Segment der sozialen Sicherheit in Griechenland festgestellt werden, daß die Anspruchsvoraussetzungen sowie die Art der Kalkulation der Rentenleistungen von Fonds zu Fonds differieren. Überdies variieren die Beiträge der verschiedenen Träger der Sozialversicherung stark voneinander. Uneinheitlich gestaltet sich ferner der Beitrag des Staates mittels der Gewährung von Staatszuschüssen und der Zulassung von ,,sozialen Finanzierungsquellen", denn einige Träger der Sozialversicherung erhalten Staatszuschüsse direkt vom Staat und andere Träger (meistens staatliche Monopolunternehmen) werden durch sich selbst mittels Begleichung von Kassendefiziten subventioniert.98 Dieses Phänomen der Uneinheitlichkeit findet seine Erklärung in der Auffassung, die in diesem Bereich der Sozialversicherung geherrscht hat, nämlich der Druckausübung für die Gründung und Aufrechterhaltung der berufskategorialen Sozialversicherungsstruktur, unabhängig davon, ob der jeweilige Sozialversicherungsträger finanziell überlebensfähig ist. Der jeweilige Sozialversicherungsträger rechnete entweder mittels der "sozialen Finanzierungsquellen " oder der Defizitabdeckung durch den Arbeitgeber, also die staatlichen Unternehmen, bzw. mittels der beiden Budgetfbegleichungsmöglichkeiten mit fortlaufender Unterstützung zur Aufrechterhaltung dessen Existenz. Zumindest hinsichtlich der Bestandsrentenanpassungen hat das Sozialversicherungsgesetz 1902/1990 für die meisten Sozialversicherungsträger eine Vereinheitlichung gebracht, die jegliche Bestandsrentenanpassung der entsprechenden Regelsicherungs- und Zusatzrentensysteme an die Erhöhungsrate der Gehälter der im öffentlichen Dienst Tätigen gekoppelt hat. 99

6.5. Der Sozialversicherungsträger der in der Handelsmarine Beschäftigten In der Regel sind die bei und mit der Handelsmarine Beschäftigten beim Sozialversicherungsträger NAT (Navmw AtrOpaXIKO Faf,JEIO) versichert und beim betreffenden Sektor innerhalb dieses Sozialversicherungsträgers zusatzversichert.1 oo Dieser Träger der Sozialversicherung unterliegt der Aufsicht des Mi-

98 Vgl. Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und SozialvelSicherung des Jahres 1992. 99 Vgl. Artikel 17 des SozialvelSicherungsgesetzes 1902/1990. 100 Vgl. Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und SozialvelSicherung des Jahres 1992, S.58.

6.5. System der in der Handelsmarine Beschäftigten

355

nisteriums für die Handelsschiffahrt. Im Rahmen der Gewährung von Abfindungssummen gibt es auch drei Sozialvorsorgefonds, die im komplementären Sinne die Leistungen der Regelsicherung ergänzen. lOt Unter der Aufsicht des oben genannten Ministeriums befinden sich auch der Träger KAAN (Kc(JaJ..ato AaBcvc/aq Kat AvcPyclaq NaUTlKwv), der die oben genannten Beschäftigten gegen die Risiken der Krankheit und der Arbeitslosigkeit versichert. 102 Die Zahl der Versichertenfälle in der Regelsicherung des NAT ist seit Mitte der 80er Jahre schwach rückläufig. 103 Nach Angaben des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung betrug sie im Jahre 1991 62.000.1 04 Die Zahl der Rentenfälle zeigte einen rückläufigen Trend bis Ende der 80er Jahre, der allerdings seit Anfang der 90er Jahre wieder steigende Tendenz aufweist. 105 Sie betrug im Jahre 1992 53.768.106 Dies heißt, daß dieser Sozialversicherungsträger fast so viele Beitragszahler wie Rentner hat. Im folgenden werden die Anspruchsvoraussetzungen bezüglich der gewährten Leistungen, die Erstfeststellung der Rentenleistung und die Art der Finanzierung in Form einer Übersicht dargestellt: Übersicht 6.3

Anspruchsvoraussetzungen bezüglich der gewährten Leistungen, Erstfeststellung der Rentenleistung und die Art der Finanzierung des NAT Gewährte Leistungen

Unter dem Dach des o.g. So'l.ialversicherungsfonds: a) Rentenleistungen für Alter, Invalidität und Hinterbliebene

Anspruchsvoraussetzungen

b)

Zusatzversicherung

Alter

Die Gewährung der Altersrente erfolgt bei Erfüllung einer kombinierten Anspruchsvoraussetzung. Der Versicherte muß ein bestimmtes Alter (älter als 50 Jahre) erreicht haben und eine ausdrückliche Versicherungszeit

101 Vgl. Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Wohlfahrt und Sozialversicherung des Jahres 1992, S.58. 102 Vgl. Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Wohlfahrt und Sozialversicherung des Jahres 1992, S.58. 103 Vgl. Budgetvoranschläge für soziale Angelegenheiten des Wohlfahrt und Sozialversicherung der Jahre 1989, -90, -91, -92. 104 Vgl. Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Wohlfahrt und Sozialversicherung des Jahres 1992, S.190. 105 Vgl. Budgetvoranschläge für soziale Angelegenheiten des Wohlfahrt und Sozialversicherung der Jahre 1989, -90, -91, -92. 106 Vgl. Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Wohlfahrt und Sozialversicherung des Jahres 1992, S.207.

Ministeriums für Gesundheit, Ministeriums für Gesundheit, Ministeriums für Gesundheit, Ministeriums für Gesundheit, Ministeriums für Gesundheit, Ministeriums für Gesundheit,

356 Anspruchsvoraus. setzungen

6. Andere Systeme (mindestens 15 Jahre, die allerdings aufgrund der Arbeit in bestimmten Schiffskategorien niedriger sein kann) versichert sein. Im additiven Sinne müssen beide Zahlen die Zahl 70 oder größer ergeben. 107 Eine weitere Berentungsmöglichkeit besteht unabhängig vom Alter des Versicherten, wenn eine bestimmte Zahl von Versicherungstagen erfüllt sind. Diese Zahl ergibt sich auch aus der Multiplikation der Versicherungstage mit dem entsprechenden Gewicht, das anhand der Schiffskategorie jeweils determiniert wird. 108

Invalidität: a) 15 Versicherungsjahre, unabhängig vom Alter.b) Invalidität aufgrund eines Unfalls außerhalb der Berufsausübung, Versicherungszeit 5 Jahre~) Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls, Gewährung mit sofortiger Wirkung. 109 Hinterbliebenenleistungen: Gleiche Anspruchsvoraussetzungen wie die der Invalidität.

Berechtigtenkreis der Hinterbliebenenleistungen: Witwe und die Kinder des Verstorbenen, wobei die Dauer des Bezuges ihrer Leistung von ihrem Alter abhängt. Falls diese Personen nicht vorhanden sind, wird die HinterbliebenenIeistung an die Eltern des Verstorbenen oder im Falle verstorbener Eltern an die Ge~chwister des Verstorbenen gewährt. Allerdings ist die Gewährung der Hinterbliebenenleistung an den weiteren Kreis des Verstorbenen über die Erfüllung bestimmter Altersgrenzen hinaus auch an eine monatliche Einkommensgrenze, die nicht überschritten werden darf, geknüpft. Diese monatliche Einkommensgrenze, die von den Anspruchsberechtigten des weiten Familienkreises des Verstorbenen durch Vermögenserträge oder Arbeitsverdienste nicht übertroffen werden kann, wird mit Ministerialentscheidung des Handelsministeriums festgelegt pO

Rentenrelevante und als solche anerkannte Zeiten:

Erstfeststellung Rentenleis/ung

Die rentenrelevanten Versicherungszeiten in diesem Sozialversicherungsträger gehen (durch Zahlung der erforderlichen Beiträge für die Bestimmung des Zeitfaktors anerkannt) über die imIlG4 erwähnten hinaus, da sie mit diesem Beruf verbunden sind. ll1 der In die Rentenberechnung eingehende Bruttoeinkommen und Kalku/a· tion der Altersrente: Die Erstfeststellung zur Kalkulation der Altersrente basiert auf der Be-

107 Vgl. KEPE (1988), S.226-227. 108 Vgl. KEPE (1988), S.228-229. 109 Vgl. KEPE (1988), S.229-230. 110 Vgl. KEPE (1988), S.235-236. 111 Vgl. KEPE (1988), S.221.226.

6.5. System der in der Handelsmarine Beschäftigten Erstfeststellung Rentenleistung

357

der rechnung des Einkommens- und Zeitfaktors und sie ist das Produkt der beiden Faktoren. Für die Bestimmung des Einkommensfaktors gehen die Bruttoeinkommen des Versicherten der letzten vier Arbeitsjahre ein (48 Monate), so daß als Einkommensfaktor das arithmetische Mittel dieser Bezüge fungiert.112 Der Zeitfaktor wird durch eine Zahl determiniert, die sich aus den miteinander multiplizierten Größen der Versicherungstage und der Schiffskategorie ergibt. Falls diese Zahl< 0,50 ist, wird sie auf 0,80 erhöht. 113 Die Rentenformellautet diesbezüglich: Altersrente des NAT={0,80·(einkommensfaktorgewichtetes monatliches Einkommen)}. Die so errechnete Altersrente wird durch die Gewährung bestimmter Rentenzuschüsse aufgebessert~ 14 Aufgrund der o.g. Leistungsbemessungsgrundlage ergibt sich eine systeminteme Höchstrente, die aufgrund der Schiffskategorie mit unterschiedlicher Versicherungszeit erreicht wird. NAT kennt eine systeminterne und diskretionär festgelegte Mindestrente. Der Verwaltungsrat des NAT mit Genehmigung des Ministeriums für die Handelsschiffahrt determiniert die von NAT gewährte Mindestrente . Nach dem Gesetz 792n2 darf diese Mindestrente nicht höher als 28% der jeweiligen Höchstrente sein. 115 Im Falle der Nichterfüllung der Anspruchsvoraussetzungen für die Gewährung einer Altersrente und insbesondere der Mindestversicherungszeit von 15 Jahrenl16 hat der Versicherte im NAT die Möglichkeit eine Abtindungssumme zu erhalten, wenn er 10 Jahre Versicherungszeit nachweisen kann und sein Alter mit der Versicherungszeit den Additionsbetrag 80 erreicht.117 Im Falle der Hinterbliebenenleistung: Witwenrente 60% der Altersrente. Witwerrente nur im Falle, daß der mitversicherte Ehegatte nichtvermögend oder invalid bzw. finanziell abhängig war~ 18Bei der Existenz von

112 Im Falle der Gewährung einer Invaliditätsrente wegen einer Krankheit oder eines Arbeitsunfalls wird die Einkommensbemessungsgrundlage auf die letzten 24 Monate beschränkt. Vgl. KEPE (1988), S.233. 113 Diese Zahl wird auch auf 0,650 erhöht, wenn im Fall der Gewährung einer Invaliditätsrente die Zeitfaktorzahl < 0,65 ist. Vgl. KEPE (1988), S.231-232. 114 Vgl. KEPE (1988), S.234. 115 Vgl. KEPE (1988), S.238. 116 Vgl. KEPE (1988), S.234. 117 Die Gewährung der Abfindungssumme erfolgt auch im Falle des Eintritts der Invalidität und beim Schutztatbestand des Todes bei Hinterlassung Hinterbliebener, wenn der Versicherte eine Mindestversicherungszeit von 10 Jahren erfüllt. Vgl. KEPE (1988), S.230-231. 118 Vgl. KEPE (1988), S.237. 119 Vgl. KEPE (1988), S.237. 120 Vgl. KEPE (1988), S.237. 121 Vgl. KEPE (1988), S.238. 122 Vgl. KEPE (1988), S.238.

358 Erstfeststellung Rentenleistung

6. Andere Systeme der einem Kind erhöht sich der Prozentsatz auf 75%. Beim Vorhandensein zweier Kinder erhöht sich der Prozentsatz auf 90% und auf 100% bei Existenz dreier und mehr Kinder. Die Vollwaisenrente beträgt 60% der Altersrentenleistung. Dieser Prozentsatz erhöht sich im Falle der Existenz von mehreren Vollwaisen im Haushaltszusammenhang; auf 75% bei der Existenz von zwei Vollwaisen, auf 90% bei Existenz dreier und auf 100% bei Existenz von vier und mehr Vollwaisen! 19. Eltern als Hinterbliebene: 50% der Altersrente. Geschwister als Hinterbliebene: 30% der Altersrente. Dieser Prozentsatz erhöht sich im Falle der Existenz von zwei Geschwistern im Haushaltszusammenhang auf 45% und auf 60% bei Existenz von drei und mehr Geschwistem. 12O NAT gewährt im Falle des Todes des Versicherten auch eine Bestattungskostensumme, die normalerweise drei monatliche Altersrenten des verstorbenen Versicherten ausmacht. Sie darf allerdings einen Höchstbetrag

nicht über- und einen Niedrigstbetrag nicht unterschreiten~21

Finanzierung

Anpassung der Leistungen anhand der Erhöhung der Bruttoeinkommer des kollektivvertraglichen Tarifvertrags einer bestimmten Schiffskategorie (Schiff der 15.000 DW).122 Die Leistungen, sowohl der Regel- als auch der Aufbausicherung, des NAT sind beitragsbezogen. Beiträge leisten die Arbeitnehmer und Arbeitgeber, wobei die Beiträge für die Aufbausicherung für Arbeitnehmer und Arbeitgeber gleich sind. Die Beitragsbemessungsgrundlage sind die kollektivvertraglichen Bezüge und bestimmte zusätzliche Arbeitsverdienste der Arbeitnehmer.123

Quelle: Eigene Darstell ung.

Der Sozialversicherungsträger des NAT ist bezüglich seiner Regelsicherung seit 1982 defizitär. Die Gründe für die großen Defizite dieses Trägers sind die ständig wachsenden Leistungsausgaben aufgrund der Erhöhung der Leistungsbemessungsgrundlage, der Herabsetzung des Rentenzugangsalters und der für die Gewährung einer Leistung notwendigen Versicherungszeit. 124 Als weitere Gründe, die für diese finanzielle Misere verantwortlich sind, dürften die Einführung der Mindestsicherung in NAT sowie die Einbeziehung des NAT in den Folgeversicherungsmechanismus der griechischen Sozialversicherung verantwortlich sein.1 25 Diese Gründe werden als Ursachen für die finanziellen Schwierigkeiten des NAT angeführt, zumal dieser Träger keine Maßnahmen zur adäquaten Abdeckung der hieraus entstehenden Mehraufwendungen getroffen hat. 126 Dazu hat auch die sinkende Zahl der Versichertenfälle aufgrund der

123 Vgl. KEPE (1988), S.216-219. 124 Durch die Gesetze N. 152/1974, N.792/ 1978. Vgl. KEPE (1990), S.69. 125 Durch die Gesetze N.792/1972 und N. 1085/1980. Vgl. KEPE (1988), S.238. und KEPE (1990), S.69.

6.6. Autbausicherung

359

Krise der Handelsschiffahrt - in Kombination mit der aufgrund der obigen Gründen ständig steigenden Zahl der Rentenfälle - beigetragen.1 27 Die Defizite sind seit 1985 durch Kreditaufnahme und Übernahme der Überschüsse des Sektors der Zusatzversicherung ausgeglichen worden. Dies hatte zur Folge, daß von Jahr zu Jahr die schlechte finanzielle Lage immer akuter geworden ist. Anfang der 90er Jahre hat die Regierung Schuldenentlastungsmodalitäten für das Überleben dieses Trägers beschlossen.

6.6. Aufbausicherung (Zusatzsysteme) und betriebliche Alterssicherung Die "polymorphe" Struktur der gesetzlichen Regelsicherung in Griechenland setzt sich auch bei den gesetzlichen Zusatzversicherungsträgern fort. Da die detaillierte Beschreibung aller Zusatzversicherungsträger den Rahmen dieses Kapitels sprengen würde, werden hier nach einer allgemeinen Beschreibung der Organisation der Zusatzversicherungsträger die zwei wichtigsten Träger der Aufbausicherung in Griechenland (dem Verbreitungsgrad entsprechend), das TEAM und das ETEAM, analysiert. Im übrigen wird in kurzer Form die erst seit den letzten Jahren im Aufbau befindliche und gerade deshalb immer noch seltene Form der betrieblichen Alterssicherung im Rahmen eines Privatunternehmens besprochen. 6.6.1. Überblick über Träger und Organisation der Aufbausicherung

Die Aufbausicherung entwickelte sich in Griechenland aufgrund der Bemühungen der jeweiligen Berufsgruppen, eine bessere Lebensstandardsicherung im Alter zu erreichen. Historisch entwickelten sich vom Arbeitgeber selbst errichtete Zusatzversorgungsträger, die einen zusätzlichen, obligatorischen sozialversicherungsmäßigen Schutz für die Versicherten der jeweiligen Berufsgruppen gewähren. Die zwei wichtigsten Zusatzversicherungsträger des privaten Sektors sind das lKA-TEAM (1979) und das Zusatzsystem des OGA (1984/1985), das im Kapitel über die soziale Sicherheit der Landwirte behandelt wurde. Viele Zusatzsysteme des privaten Sektors, insbesondere der Industriearbeiter, sind seit den 40er Jahren etabliert. Die Zusatzsysteme der im öffentlichen Dienst Beschäftigten wurden während der 50er Jahre eingerichtet. Zusatzsysteme der Freiberufler konnten sich überwiegend nach dem 2. Welt126 Vgl. KEPE (1990), S.69. 127 Die Relation der Versichertenfälle zu Rentenfällen ist von 2,9 zu 1 im Jahre 1977 auf 1,1 zu 1 im Jahre 1986 zurückgefallen und leicht auf 1,15 zu 1 im Jahre 1991 angestiegen. Vgl. KEPE (1990), S.69. und Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung des Jahres 1992, S.19O. und S.207.

360

6. Andere Systeme

krieg etablieren. Die soziale Zusatzversicherung der Rechtsanwälte wurde beispielsweise 1960, die der Bauingenieure 1979 gegründet, die der Ärzte allerdings 1934. 128 Anfang der 90er Jahre waren 80% der griechischen Erwerbstätigen zusatzversichert .129 Die meisten dieser 54 Zusatzsysteme, wobei 50 davon als Rechtspersönlichkeiten des öffentlichen Rechts operieren 130, werden durch das Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung beaufsichtigt. Der Aufsicht des Verteidigungsministeriums unterliegen vier und der des Wirtschaftsministeriums ein Zusatzsystem,131 Außerdem gewährt das staatliche Elektrizitätsunternehmen LJ.EH (DEI) seinen Arbeitern und Angestellten eine Aufbausicherung,132 Nach der Berufskategorie und anhand der Tabelle 3.3. im Unterkapitel 3.1 dieser Studie werden die sozialen Zusatzsysteme in vier Kategorien aufgeteilt: 133 a) Zusatzsysteme des Privatsektors: Der Generalplan (IKA-TEAM) und Spezialpläne (Industrie, Handel, Presse, Dienstleistungen, Handelsmarine134 , Banken, Unternehmen unter öffentlicher Aktienkontrolle); b) Zusatzsysteme des öffentlichen Sektors im engen Sinne: Generalplan (IKAETEAM) und Spezialpläne für das Personal der Ministerien für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung, Wirtschaftsministerium, Handelsmarine und Verteidigung; c) Zusatzsystem für die ländliche Bevölkerung des OGA; d) Zusatzsysteme der Freiberufler (z.B. Ärzte, Rechtsanwälte und Bauingenieure) . Die oben genannten Zusatzsysteme gewähren fast ausschließlich zusätzliche Rentenleistungen der Alters-, Invaliditäts- und Hinterbliebenenversorgung. Außerdem gibt es nicht nur Zusatzsysteme, die aufstockende Leistungen gewähren, sondern auch 18 Zusatzsysteme im ergänzenden Sinn (zu den vorhandenen kategorialen regelsichernden Rentenversicherungsträgern), die über128 Vgl. Petridou (1994), S.5. 129 Vgl. Petridou (1994), S.6. 130 Die Zusatzsysteme (Taji&la C7rlKOVP'Kll; aCT,paAla77;oder Taji&la apOJYT1Q, die keine Rechtspersönlichkeit besitzen, werden innerhalb eines Regelsystems durch spezielle Sektoren geführt. Vgl. die Ausführungen über IKA-TEAM in diesem Kapitel oder die Ausführungen über die soziale Sicherheit der Landwirte im Unterkapitel 6.1.1. 131 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung (KOlvroV1KasllpoÜlfOAOY1CTPas EmU'! 1992), S.178-179. 132 In bezug auf die Etablierungsform kann festgehalten werden, daß das Zusatzsystem des griechischen Elektrizitätsuntemehmens DEI (,dEli) in Form von Pensionsrückstellungen ,,book reserves" geführt wird. Vgl.Petridou (1994), S.3. 133 Vgl. Petridou (1994), S.5. 134 Das Zusatzsystem des NAT unterliegt der Aufsicht des Ministeriums für Handelsschiffahrt. Vgl. Petridou (1994), S.5.

6.6. Aufbausicherung

361

wiegend gesundheitsbezogene Leistungen anbieten, wobei hiervon 15 Rechtspersönlichkeiten des öffentlichen Rechts sind. 135 Ihre Rechtsgrundlage basiert auf Betriebsvereinbarungen und Tarifverträgen, die zur Gründung des jeweiligen Zusatzversicherungsträgers geführt haben. Seit geraumer Zeit - wie im Falle der Regelsicherung - dürfen Betriebsvereinbarungen und Tarifverträge keine Bestimmungen über betriebliche Alterssicherung mehr enthalten, da das Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung die Koordination und Entwicklungsrichtung der Aufbausicherung in seine Hände genommen hat. Dies heißt mit anderen Worten, daß dieses Ministerium, soweit dies die Sozialversicherungsträger des öffentlichen Rechts anbetrifft, für die jeweiligen institutionellen Bestimmungen verantwortlich ist und zukünftig für eine institutionelle Vereinheitlichung sorgen wird. Nach allgemeinem Verständnis hat die Aufbausicherung in Griechenland mehr Entgelt- als Fürsorgefunktion. Sofern es die Zusatzsysteme der abhängig beschäftigten Arbeitnehmer und ihrer Angehörigen betrifft, steht die Sicherung des Lebensstandards im Vordergrund. Bei den betrieblichen Alterssicherungsplänen der staatlichen Unternehmen steht darüber hinaus bei der Leistungsgewährung auch der Gedanke der Belohnung für Betriebszugehörigkeit im Vordergrund. Dies weist nun darauf hin, daß die betriebliche Alterssicherung in Griechenland vornehmlich eine Anhebung des relativen Rentenniveaus bezweckt. Sie möchte dazu beitragen, daß ein in der Erwerbsphase erreichter Lebensstandard mit Eigenbeteiligung der Arbeitnehmer im Alter aufrechterhalten bleiben kann. Die überwiegende Finanzierungsform der Zusatzsysteme im Bereich des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung oder der übrigen Aufsichtsministerien ist das mittels der Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträge aufgebaute Umlageverfahren 136, während die im weiteren anzuschneidenden Finanzierungsformen der betrieblichen Altersvorsorge im privaten Sektor der Wirtschaft in erster Linie die Versicherungslösungen und in zweiter Linie die Pensionskassen und ähnliche autonome Einrichtungen sowie Pensionsrückstellungen sind. Das Rentenzugangsalter der Zusatzsysteme muß nicht notwendigerweise dem gesetzlichen Rentenzugangsalter der zugeordneten Regelsicherung entsprechen. 135 Vgl. Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung (KOIVOJVIKClS Emus 1992), S.185. 136 Im Falle der Zusatzsysteme der Freiberufler werden Beiträge nur von den Betroffenen geleistet. Eine weitere Feststellung lautet, daß nicht selten der Staat oder staatlich kontrollierte Unternehmen mittels Staatszuschüsse die aufgelaufenen Finanzlücken abdecken. Außerdem spielen die Vermögenserträge für die Finanzierung der sozialen Zusatzsysteme eine bedeutende Rolle. Vgl. Petridou (1994), S3. llpdi1roÄ.OYIUjJClS

362

6. Andere Systeme

Allerdings gilt nach der neuesten Sozialversicherungsgesetzgebung der öffentlich Bediensteten und der im halbstaatlichen aktienmäßigen Besitz befindlichen Banken ein gleiches Pensionszugangsalter für das jeweilige Regelund dessen Zusatzsystem. Es wird erwartet, daß die oben genannte Bestimmung eine allgemeine Regel wird. Die gewährte Rentenleistung der Zusatzsysteme variiert von Sicherungssystem zu Sicherungssystem, aber es gibt eine obligatorische monatliche Mindestbetragshöhe, die für die Alters- und Invaliditätszusatzrente mindestens das Fünffache, für die Hinterbliebenenzusatzrente das Vierfache der täglichen Bruttoentlohnung eines ungelernten Arbeiters betragen soll.137 Die zu leistenden Rentenversicherungsbeiträge variieren ebenfalls von Zusatzsystem zu Zusatzsystem. Die höchsten Sozialversicherungsbeiträge entrichten die Arbeitnehmer an die griechischen, halbstaatlichen Banken. Das größte mit dem lKA affilierte Zusatzsystem TEAM beansprucht für die Finanzierung der jeweiligen Zusatzrenten 3% Arbeitgeberanteil und 3% Arbeitnehmeranteil des monatlichen Bruttolohns, jedoch höchstens bis zur Beitragsbemessungsgrenze . Das größte Zusatzsystem für die öffentlich Bediensteten ist das ETEAM, das hinsichtlich seiner institutionellen Regelungen, unter anderem der Höhe der Beitragsentrichtung, dem des TEAM entspricht. Ferner können die Versicherten des ETEAM nach Art. 7§1 des PD (II.1) 288/85 ein Optiönsrecht hinsichtlich ihrer Berentungsbedingungen geltend machen, so daß sie nach den Möglichkeiten des TEAM in den Genuß der Leistungen für die versicherten Schutztatbestände kommen können 138 . Das ist auch ein Hinweis darauf, daß das Zusatzsystem TEAM eine Vorbildfunktion im Rahmen der griechischen Aufbausicherung einnimmt. 6.6.1.1 TEAM und ETEAM Das größte Zusatzsystem des lKA ist das TEAM. Folgende Abbildung 6.4. veranschaulicht seinen Verbreitungsgrad und gibt den ersten Hinweis auf seine stetig wachsende Entwicklung und demzufolge Bedeutung. ETEAM ist das größte Zusatzsystem des öffentlichen Dienstes. Diese Abbildung veranschaulicht seinen Verbreitungsgrad und gibt den ersten Hinweis auf seine stetig wachsende Bedeutung. TEAM und ETEAM sind seit dem 1. November 1980 (N. 1140/81) in der heutigen Form durch Übernahme vorhandener Zusatzversicherungsträger etabliert und leisten Altersrentenleistungen, Hinterbliebenenleistungen und Invaliditätsrenten. Sie stehen unter der Aufsicht des Ministeriums 137 Vgl. ECS/Wyatt(1993), S.115. 138 Vgl. Chatl.idimitriou / Psi/os (1991), S.820.

6.6. Aufbausicherung

363

für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung und deren organisatorische Gliederung ist an das lKA angelehnt. 139 Entwicklung der lKA-TEAM und lKA-ETEAMVersicherten- und Rentnerfalle während der Jahre 1982-1992

in Tausend

1000,---------------------------------------------, TEAM-Versiehertenf-

800 600 400 200

TEAM-Rentnerf-

o

AM-Versiehe tenfäll h

1982 1983 1984 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992

Jahr Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Vorausberechnungen der Sozialbudgets der jeweiligen Jahre.

Abbildung 6.4

6.6.1.2. Anspruchsvoraussetzungen des TEAM Die Anspruchsvoraussetzungen im TEAM bezüglich der gewährten Leistungen und die Erstfeststellung der Rentenleistung werden in Fonn einer Übersicht dargestellt. Übersicht 6.4

Anspruchsvoraussetzungen bezüglich der gewährten Leistungen und Erstfeststellung der Rentenleistung des TEAM Gewährte Leistungen AnspruchsVoraussetzungen

Zusatzrentenleistungen für Alter, Invalidität und Hinterbliebene

Alter Die Anspruchsvoraussetzung für die Gewährung einer Zusatzaltersrente ist die Leistung von 1.000 BT innerhalb der ersten fünf Jahre seit der Affiliation der betreffenden Arbeitnehmer- oder Berufsgruppe mit dem TEAM.

139 Vgl. Chatzidimitriou I Psi/os (1991), S.768 und 817.

364 AnspruchsVoraussetzungen

6. Andere Systeme Diese Versicherungszeit erhöht sich für jedes weitere Jahr um 175 BT bis der Versicherte die erforderlichen 4.050 BT erreicht hat. Das Rentenzugangsalter für die Gewährung der oben genannten Zusatzaltersrente korrespondiert mit dem gesetzlichen Renteneintrillsalter der Regelsicherung vom lKA.

Invalidität und Hinterbliebenenleistung: Die Anspruchsvoraussetzung für die Gewährung einer HinteIbliebenenleistung oder Invaliditäts rente ist der Nachweis von 700 BT, wobei mindestens 300 davon innerhalb der ersten fünf Jahre seit der Affiliation der betreffenden AIbeitnehmer- oder Berufsgruppe mit dem TEAM erfolgt sein müssen. Diese Mindestversicherungszeit erhöht sich um 100 BT für jedes weitere Jahr bis der Versicherte die erforderlichen 1.500 BT erreicht haI. -Die oben genannte Anspruchsvoraussetzung für die Leistung einer Hinterbliebenenrente oder Invaliditätsleistung ist obsolet, wenn die Hinterlassung HinteIbliebener sowie Invalidität aufgrund eines industriellen oder eines Berufsunfalls eingetreten ist.

Erst/eststellung der Rentenleistung

In die Rentenberechnung eingehende Bruttoeinkommen und Kalkulation der Altersrente: Die Zusatzaltersrente (ZAR) des größten griechischen Zusatzsystems TEAM, das mit dem lKA affiliert ist, wird folgendermaßen berechnet: Falls der Versicherte weniger als 1.500 BT im TEAM hat, wird seine ZAR durch den folgenden Term kalkuliert: ZAR= {0,09 * 25 * mbl * [1+0,12 (n-1)]} 140, wobei mbl gleich der minimalen Brulloentlohnung eines ungelernten Arbeiters zum entsprechenden Zeitpunkt ist. Der Term (0,09 * 25 * mbl) bringt die monatlich fundamental zu gewährende Leistungshöhe des TEAM zum Ausdruck. Sie betrug am 01.01.1992 9% * 3.691 Drs. = 332 Drs., also 8.300 Drs. im Monat bzw. 116.200 Drs. im Jahr~41 Der zweite Term [1 +0,12(n-1)] ist ein Steigerungskoeffizient, der sich auf die AIbeitnehmerversicherungskiasse und daher auf die Entlohnung de5 Versicherten bezieht.142 Er steigert die o.g. Pauschalleistung um einen Betrag, der der mit dem Steigerungskoeffizienten [12% von der um eine Klasse reduzierten AIbeitnehmerversicherungskiasse des lKA-AIbeitnehmers (n)] multiplizierten Pauschalleistung entspricht. Das Maximum dieses Koeffizienten betrug am 01.01.1992 3,24 = [0,12*(28-1)].

140 Eigene Darstellung in Anlehnung an ChatzidimitrioulPsilos (1991), S.820, ECS/Wyatt (1993), S.121, und Lanaras (1992), S.253. 141 Vgl. ECSIWyatt(1993), S.121. 142 Vgl. Lanaras (1992), S.253.

6.6. Aufbausicherung ErstfeststeUung der Rentenleistung

365

Falls der Versicherte mehr als 1.500 BT im TEAM hat, wird dieser Tenn um einen zweiten Steigerungsfaktor erweitert, der sich auf die Versicherungszeit des Versicherten bezieht bzw. von den geleisteten BT des Versicherten abhängt. Fonnelmäßig lautet der Zeitsteigerungsfaktor [ 1 + ( 7500 BT - 1500 BT) "0,04 + ( VZ - 7500 BT )"0,03], wobei für die 300BT 300BT Versicherungs(Beitrags-)zeit (VZ) gleichzeitig angenommen wurde, daß der Versicherte mehr als 7.500 BT im TEAM beigetragen hat. Sofern er weniger als 7.500 BT geleistet hat, werden vom o.g. Tenn nur die beiden ersten Summanden zur Errechnung des Zeitfaktorkoeffizienten herangezogen.143 Durch die Zufügung des Zeitfaktorkoeffizienten erhält die gesamte Fonnel folgende

Gestalt}44 ZAR= 0,09

"

25

"

mbl

" [1+0,12 (n-1)]

" [1 + ( 7500 BT - 1500 BT) "004 + ( VZ - 7500 BT )"003] . 300BT ' 300BT ' Die Invaliditätszusatzrente ist gleich der entsprechenden Zusatzaltersrente. Dabei gibt es eine Regelung der Mindestsicherung, die die o.g. Renten in bezug auf ihren Betrag auf fünfmal der minimalen täglichen Bruttoentlohnun~ eines ungelernten Arbeiters zum entsprechenden Zeitpunkt nach unten be grenzt. So betrug die Mindestzusatzaltersrente am 01.01.1992 (5 " 3691 Drs. und am 01.07.1992 (5 " 3839 Drs.)~45 Hinsichtlich der Hinterbliebenenversorgung ist festzustellen, daß sie prozentual mit der Hinterbliebenenversorgung der IKA-Regelsicherung korrespondiert, mit der Folge, daß die Zusatzrente der Hinterbliebenenversorgung 70% der entsprechenden Zusatzaltersrente beträgt~46 Die Mindestsicherung bzgl. der Hinterbliebenenrenten des TEAM liegt bei einem Betrag der Yierfaehen minimalen täglichen Bruttoentlohnung eines ungelernten Arbeiters~47

Quelle: Eigene Darstellung.

6.6.13. Finanzierung des TEAM Die TEAM-Renten werden durch Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge finanziert, die jeweils 3% der Arbeitnehmerbruttobezüge betragen. Darüber hinaus gibt es einen staatlichen Finanzierungsbeitrag. Für die Erhebung obiger Zusatzrentenversicherungsbeiträge gelten dieselben Beitrags- und Leistungsbemessungsgrenzen wie bei der jeweiligen Regelsicherung. Die Finanzierungsforrn des oben genannten Zusatzversicherungsträgers ist das Umlageverfahren.

143 Vgl. Lanaras (1992), S.253. 144 Eigene Darstellung in Anlehnung an Chatzidimitriou/Psilos (1991), S.820, ECS/Wyatt (1993), S.121 und Lanaras (1992), S.253. 145 Vgl. Lanaras (1992), S.255 und ECS/Wyatt (1993), S.121. 146 Vgl. Lanaras (1992), S.255 und ECS/Wyatt (1993), S.121. 147 Vgl. ECS/Wyatt(1993), S.121. 24 Nitis

366

6. Andere Systeme

Tabelle 6.21. legt die Entwicklung der Einnahmenkategorien des TEAM als Prozentsatz der gesamten TEAM-Einnahmen dar. Es wird deutlich, daß die Leistungen dieses Zusatzversicherungsträgers jeweils zur Hälfte von den Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert werden. Tabelle 6.21

Entwicklung der Einnahmenkategorien des TEAM als Prozentsatz der gesamten TEAM-Einnahmen Jahr

Beiträge der Arbeitnehmer

Beiträge der Arbeitgeber

Einnahmen aufgrund der Staatszuschüsse 1985 50,07 49,79 0,01 1986 50,00 50,00 0,00 49,81 1987 50,17 0,00 49,70 0,00 1988 50,28 1989 49,72 50,25 0,00 1990 49,80 50,20 0,00 1991 49,76 50,23 0,00 1992 49,58 50,38 0,00 Anmerkung: Die Anteile addieren Sich zu 100.

Kapitalanlagenerträge

Restliche Einnahmen

-

0,03 0,00 0,02 0,02 0,03 0,00 0,00 0,00

.

-

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Vorausberechnungen der Sozialbudgets der jeweiligen Jahre.

Tabelle 6.22. legt die Entwicklung der Ausgabenkategorien des TEAM als Prozentsatz der gesamten TEAM-Ausgaben dar. Es ist erkennbar, daß die dominierende Ausgabenkategorie des TEAM, aufgrund der fallenden Verwaltungsausgaben, die Rentenleistungen sind. Dies ist das Ergebnis des Übergangs von der Gründungs- in die Leistungsphase. Tabelle 6.22

Entwicklung der Ausgabenkategorien des TEAM als Prozentsatz der gesamten TEAM-Ausgaben Jahr

RentenLeistungen des Verwaltungsleistungen Gesundheitssektors ausgaben 40,95 59,05 1985 · 1986 43,04 56,96 · 1987 69,17 30,83 1988 87,78 12,22 · 90,05 9,95 1989 · 92,26 7,74 1990 92,79 7,21 1991 1992 92,45 7,55 Anmerkung: Die Anteile addieren Sich zu 100.

Restliche Auf· wendungen

-

Kapitalanlagenausgaben

.

-

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Sozialbudgets (Voranschläge) der jeweiligen Jahre.

6.6. Aufbausicherung

367

Tabelle 6.23

Entwicklung der TEAM-Rentenanteile am gesamten Leistungsvolumen während der Periode 1985-1992 Jahr

Alters -renten

Invaliditätsrenten

Hinterbliebenenrenten 1985 54,27 17,30 14,20 1986 50,08 16,76 18,85 1987 51,22 16,57 17,93 1988 51,22 16,56 17,93 1989 51,21 16,57 17,93 1990 55,69 17,01 20,16 55,68 1991 17,01 20,16 1992 65,20 12,89 7,50 Anmerkung. Die Anteile addieren sich zu 100.

Beitrag des TEAM wegen Folgeversicherung

-

Zusatzleistungen des TEAM wegen Feiertage und Urlaub 14,23 14,31 14,28 14,29 14,29 7,14 7,15 14,41

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Sozialbudgets (Voranschläge) der jeweiligen Jahre.

Bezüglich der Anteile der verschiedenen TEAM-Rentenarten arn gesamten Leistungsvolumen gibt die vorangestellte Tabelle 6.23. Auskunft. Eindeutig dominieren im TEAM die Rentenleistungen, wobei die Altersrenten den Löwenanteil ausmachen. 6.6.1.4. Anspruchsvoraussetzungen des ETEAM Die Übersicht 6.5. zeigt die Anspruchsvoraussetzungen im ETEAM bezüglich der gewährten Leistungen und die Erstfeststellung der Rentenleistung: Übersicht 6.5

Anspruchsvoraussetzungen bezüglich der gewährten Leistungen und Erstfeststellung der Rentenleistung des ETEAM Gewährte Lei- Zusatzrentenleistungen für Alter, Invalidität und Hinterbliebene stungen AnspruchsAlter Voraussetzungen a) Sie sind in bezug auf die Regelsicherung im öffentlichen Dienst versichert und b) die Mindestversicherungszeit im o.g. Zusatzsystem beträgt 25 Versieherungsjahre. Für verheiratete Frauen, Witwen oder geschiedene bzw. ledige Frauen, die mit der Erziehung ihrer Kinder befaßt waren, gilt nur eine Mindestversieherungszeit von 15 Vcrsichcrungsjahren, soweit sie bis zum 31.12.1982 in dieses Zusatzsystem eingetreten sind. Ferner gilt die zeitliche Voraussetzung für die Gewährung einerETEAMRente bei einer Versicherungszeit von 20 Versicherungsjahren als erfüllt,

368 AnspruchsVoraussetzungen

6. Andere Systeme wenn der VelSicherte aus irgendeinem Grund aus dem öffentlichen Dienst entlassen wird. Darüber hinaus ist bei Erfüllung des gesetzlichen RenteneintrittsalteIS oder der Erfüllung einer VelSicherungszeit von 35 VelSicherungsjahren im öffentlichen Dienst, eine VelSicherungszeit von 15 VelSicherungsjahren ausreichend.

Invalidität und Hinterbliebenenleistung: Hinsichtlich der Gewährung einer Invaliditätsrente aufgrund einer Krankheit ist eine VelSicherungszeit von zehn VelSicherungsjahren erforderlich. Die Gewährung einer Invaliditätsrente erfolgt mit sofortiger Wirkung, wenn die UlSache für die Invalidität eine Verletzung im Rahmen der Berufsausübung war.

ErstfeststeUung der Rentenleistung

Im Rahmen der HinterbliebenenvelSorgung ist ebenfalls eine Affilierungszeit des VelSicherten von zehn VelSicherungsjahren nötig. Die Gewährung einer Hinterbliebenenrente erfolgt sofort, falls der VelSicherte einen tödlichen Arbeitsunfall hatte. In die Rentenberechnung eingehende Bruttoeinkommen und KDlkulotion der Altersrente: Für die Berechnung derETEAM-AltelSrente wird als Bemessungsgrundlage in bezug auf den Einkommensfaktor die in die Rentenkalkulation der AlteIS rente des öffentlichen Dienstes eingehenden Bruttoeinkommen und in bezug auf den Zcitfaktor 35 VelSicherungsjahre zugrundegelegt. Die Rentenleistung des ETEAM beträgt dann 20% der rentenrelevanten Bruttoeinkommen. Falls der Renteneintritt nicht nach Ablauf von 35 VelSicherungsjahren erfolgt, wird die Rentenleistung um 1/35 pro fehlendem Jahr reduziert l48 . Die Invaliditätsrente wird genauso berechnet wie die O.g. ZusatzalteISrente und darf im Falle ihrer sofortigen Gewährleistung nicht kleiner sein als eine Zusatzrente nach 15 VelSicherungsjahren, also mindestens (15/35) • 20% • Bemessungsgrundlage. Im Hinterbliebenenfall beträgt die Witwenrente im kinderlosen Haushalt 50% der AlteISrente, während sie im Haushalt mit finanziell abhängigen Kindern 70% beträgt. Die Waisenrenten werden betragsmäßig auf die Anzahl der Kinder aufgeteilt, wobei es eine Rolle spielt, ob beide velStorbenen Elternteile direkt velSicherte Mitglieder gewesen sind oder nicht. Das heißt, daß bei der o.g. Annahme die vorhandenen Kinder einen Anspruch auf eine gleichgroße Aufteilung von 50% der betragsmäßig größten Zusatzrente haben Im Falle nur eines direkten Anspruchs, wird obiger Betrag halbiert und den vorhandenen Kinder zu gleichen Teilen gewährt. Die Mindestzusatzrentenbeträge betrugen nach dem PD (llLJ) 288/85 im Falle der ZusatzaltelSrente das Fünffache der minimalen Bruttoentlohnung

148 Vgl. ChatzidimitrioulPsilos (1991), S.821.

6.6. Autbausicherung

369

ErstfeststeUung eines ungelernten Arbeiters zum entsprechenden Zeitpunkt und im Falle de der Rentenleientsprechenden Hinterbliebenenrente das Vierfache der minimalen Bruttostung entlohnung eines ungelernten Arbeiters zum entsprechenden Zeitpunkt. Seit der "Mini"-Sozialversicherungsreforrn Anfang der 90er Jahre (N. 1902/1990 sind die Mindestzusatzrenten des lKA-ETEAM genauso hoch wie die des lKATEAM, da diese deren rechtliche Grundlage bilden. Hinsichtlich des Anpassungsmechanismusses gilt gemäß des Sozialversicherungsgesetzes N. 1902/1990, daß die Rentenleistungen seit dem 01.01.1991 entsprechend der Lohnerhöhung im öffentlichen Dienst erhöh werden müssen. Quelle: Eigene Darstellung.

6.6.15. Finanzierung des ETEAM Die ETEAM-Renten werden durch Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge finanziert, die jeweils 3% der Arbeitnehmerbruttobezüge betragen. Darüber hinaus gibt es keinen staatlichen Finanzierungsbeitrag. Für die Erhebung der oben genannten Rentenversicherungsbeiträge gelten dieselben Beitrags- und Leistungsbemessungsgrenzen wie für die jeweilige Regelsicherung. Tabelle 6.24. gibt die Entwicklung der oben genannten Einnahmenkategorien des ETEAM als Prozentsatz der gesamten ETEAM-Einnahmen wieder. Tabelle 6.24

Entwicklung der Einnahmenkategorien des ETEAM als Prozentsatz der gesamten ETEAM-Einnahmen Jahr

Beiträge der Beiträge der Einnahmen aufgrund Restliche Kapitalanlagen Einnahmen Arbeitnehmer Arbeitgeber der Staatszuschüsse -erträge 50,53 0,26 1985 49,21 1986 50,58 49,42 0,00 1987 50,79 0,02 49,21 1988 50,78 49,22 0,02 1989 50,73 49,27 0,00 1990 53,60 46,40 0,00 1991 52,00 48,00 0,00 1992 0,00 50,00 50,00 Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Sozialbudgets (Voranschläge) der jeweiligen Jahre.

-

Es wird somit die beitragsbezogene Finanzierung dieses Zusatzversicherungsträgers bestätigt. Dies heißt, daß er zur Finanzierung seiner Leistungen die hierfür notwendigen Einnahmen ausschließlich jeweils zur Hälfte aus den Arbeitnehmer- und Arbeitgeberbeiträgen bestreitet.

6. Andere Systeme

370

Tabelle 6.25. zeigt die Entwicklung der Ausgabenkategorien des ETEAM als Prozentsatz der gesamten ETEAM-Ausgaben. Tabelle 6.25

Entwicklung der Ausgabenkategorien des ETEAM als Prozentsatz der gesamten ETEAM-Ausgaben Jahr 1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992

Rentenleistungen 20,83 21,82 22,44 23,20 23,77 26,35 17,60 85,50

Leistungen des Gesundheitssektors

-

Verwaltungsausgaben 79,17 78,18 77,56 76,80 76;2.3 73,65 82,40 14,50

Restliche Ausgaben

-

Kapitalanlagenausgaben

-

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Sozialbudgets (Voranschläge) der jeweiligen Jahre.

Es zeigt sich, daß seit 1992 die Rentenleistungen des ETEAM zur dominierenden Ausgabenkategorie geworden sind. Aufgrund der sukzessiv fallenden Verwaltungsausgaben kann vermerkt werden, daß das ETEAM gleichfalls im Übergang von der Gründungs- in die Leistungsphase liegt. Die Anteile der verschiedenen ETEAM-Rentenarten am Leistungsvolumen gibt die Tabelle 6.26. wider. Es ist erkennbar, daß die Rentenleistungen dominieren, und unter diesen überwiegen die Altersrenten. Tabelle 6.26

Entwicklung der ETEAM-Rentenanteile in der Periode 1985-1992 Jahr

A1tersrenten

Invaliditätsrenten

Hinterbliebenenrenten

1985 1986 1987 1988 1989 1990 1991 1992

54,09 54,08 54,07 54,00 54,03 54,03 54,08 51,36

17,37 17,40 17,41 17,00 16,97 16,38 16,67 14,51

14;2.8 14;2.6 14,26 14,00 13,99 14,00 12,55 19,16

Beitrag des ETEAM wegen Folgeversicherung

-

Zusatzleistungen des ETEAM wegen Feiertage und Urlaub 14;2.6 14;2.6 14;2.5 15,00 14,10 14,99 15,00 14;2.7

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an die Sozialbudgets (Voranschläge) der jeweiligen Jahre.

371

6.6. Aufbausicherung

6.6.1.6. Finanzielle Entwicklung des TEAM und ETEAM Die finanzielle Situation des TEAM wird anhand der Abbildung 65. dargestellt. Entwicklung des primären Betriebsergebnisses des ETEAM und TEAM während der Periode 1983-1992

In Mrd. Drs.

40,----------------------------------------------, 35 30 25 20 15 10 5

oL-----~===±==~==~==~==~==~~

1983

1984

1985

1986

1987

1988

Jahr

1-.- ETEAM

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w

Quelle: Eigene Berechnungen.

Alleinstehende Männer Alleinstehende Frauen RHH") NRHHc) RHH NRHH u. 55 Jahre 0,80(0,81) 0,00 (0,09/0,04) 1,22 (1,14/1,19) 0,00 55-64 Jahre 0,10 0,60 (0,60/0,35) 0,25 (0,25/0,50) 0,06 65-74 Jahre 0,15 (0,15/0,14) 0,18 (0,18/0,46) 0,02 1,12 (1,11/0;83) 75 u. älter 0,08 (0,08/0,34) 0,27 0,02 1,00 (0,99/0,72) 0,48 (0,48/0,47) 0,94 (0,95) 1,73 (1,65/2,49) Alle 2,72 (2,79/1,94) Ehepaared ) Alter des HHV') Andere Alle RHH") NRHHc) RHH") RHH") NRHHC) NRHHC) 0,00 (0,61) 34,66 (34,06) 0,00 (1,26) 25,93 (24,75) 0 ,00 (1,86/1,81) 62,61 (60,76/60,77) u. 55 Jahre 1,51 (1,50) 4,68 (4,67) 3,84 (3,64/3,84) 9,23 (9,21) 6,85 (6,83/6,58) 13,42 (13,40/13,65) 55-64 Jahre 3,47 (3,46) 0,96 (0,95) 3,58 (3,59) 1,40 8,32 (8,31/8,02) 2,56 (2,55/2,83) 65-74 Jahre 2,78 (2,80) 0,22 1,60 (1,60) 0,32 5,65 (5,66/5,39) 0,64 (0,64/0,90) 75 u. älter 7,76 (8,37) 39,68 (39,07) 9,86 (11,02) 36,88 (35,68) 20,82 (22,66/21,80) 79,23 (77,35ns,18) Alle Anmerkungen:') HHV: Haushaltsvorstand; b) RHH : Rentnerhaushalt mit einem HHV 55 Jahre und älter mit Bezug von staatlichen Rentenleistungen und ähnlichen Leistungen des sozialen Sicherungssystems; c) NRHH: Nichtrentnerhaushalt; d) kinderlose Ehepaare;') Die Anteile in den Klammem präsentieren die landesspezifischen Konkretisierungen, nämlich der erste Anteil in der Klammer ist berechnet gemäß der Definition für den Rentnerhaushalt von TsaklogloulNitis, der zweite gemäß der Definition der nationalstatistischen Amtes.

Alter des HHVa )

Anteil der Personen in verschiedenen Haushaltstypen an allen Personen, differenziert nach Alter des HHV, Haushaltstyp und Geschlecht (gewichtete Werte und die Zahlen in den Klammem präsentieren landesspezilische Konkretisierungen gemäß der o.g. b)- und a)- Definitionen)

Tabelle 8.3

~

l#>

~

'




=t n

::I ::I

B

::I

~

n

~

rr=t

OQ

::I

'"

0'\ 00

Bruttorente bei 0,5 APWO)

556.192,0 561540,0 566.888,0 572.236,0 577584,0 582.932,0 588.280,0 593.628,0 598.976,0 604.324,0 609.672,0 615.020,0 627.320,0 639.620,0

Jahr

14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27

989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170

Bruttorente mit Mindest -sicherung bei 0,5 APW')

750.750,0 757.968,7 765.187,5 772.406,2 779.625,0 786.843,7 794.062,5 801.281,2 808500,0 815.718,7 822.937,5 830.156,2 837 ..375,0 855.421,8

Bruttorente bei 1APWO)

---

989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170 989.170

Bruttorente mit Mindestsicherung bei 1 APW')

1.441.986,0 1.455.851,2 1.469.716,5 1.483581,7 1.497.447,0 1511.312,2 1.525.177,5 1539.042,7 1552.908,0 1566.773,2 1580.638,5 1594503,7 1.608.369,0 1.643.032,1

Bruttorente bei 2 APWO)

49,05 49,52 49,99 50,47 50,94 51,41 51,88 52,35 52,82 53,30 53,77 54,24 55,32 56,41

Relatives Rentenniveau bei 0,5 APW')

Relatives Rentenniveau bei 0,5 APWO) mit Mindestsicherung 87,24 87,24 87,24 87,24 87,24 87,24 87,24 87,24 87,24 87,24 87,24 87,24 87,24 87,24 35,54 35,88 36,22 36,56 36,90 37,24 37,59 37,93 38,27 38,61 38,95 39,29 40,15 41,00

Relatives Rentenniveau b.~i 1APW

Relative Rentenniveaus (brutto) in Abhängigkeit von der Versicherungszeit bei 0,5,1, und 2 APW') (ledige Person, Standardpfad)

Tabelle 18

33,07 33,39 33,70 34,02 34,34 34,66 34,98 35,29 35,61 35,93 36,25 36,57 37,36 38,16

Relatives Rentenniveau bei 2APWO)

(Fortsetzung nächste Seite)

Relatives Rentenniveau bei 1 APWO) mit Mindestsicherung 43,62 43,62 43,62 43,62 43,62 43,62 43,62 43,62 43,62 43,62 43,62 43,62 43,62 43,62

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1. Altersrente 2. Krankenversicherung Summe Angestellt im öffentlichen Dienst zwischen 01.10.1990 und 31.12.1992 1. Altersrente 2. Krankenversicherung Summe Angestellt im öffentlichen Dienst nach dem 01.01.1993 1. Altersrente 2. Krankenversi(:herung 3. Zusatzrente 4. Abfindungssumme Summe

Angestellt im öffentlichen Dienst bis 30.09.1990

6,67 2,55 3,00 4,00 16,22

5,75 1 6,75

0 1 1

3,00

-

3,00

-

-

-

0

-

0

6,67 2,55 6,00 4,00 19,22

5,75 1 6,75

0 1 1 6,67 1,80 8,47

3,00 1,80 4,80

-

lYYj Gesamt

Arbeitnehmer

Arbeitgeber

lYY.l Arbeitnehmer

-

--

Gesamt

6,67 1,80 8,47

3,00 1,80 4,80

(Fortsetzung nlJchste Seite)

---

-

-

-

Arbeitgeber

Entwicklung der Sozialversicherungsbeiträge (in %) der öffentlich Bediensteten ftir die Jahre 1992, -93, -94, -95

Anhang III

1~~)

Gesamt

AIbeitnehmer

AIbeitgeber

1~~4

AIbeitnehmer

AIbeitgeber

Gesamt

Quelle: Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung (Zusammenfassende Tabellen hinsichtlich der Anspruchsvoraussetzungen der Triiger der Regelsicherung für die bis 31. 12. 1992 in den AIbeitsmarkt Eingetretenen), S.16.

b) Der Prozentsatz von 4% für die Abfindungssumme variiert für die Versicherten vor dem 01.01.1993 und dies ist der Grund dafür, daß diese Prozentsätze für die genannten Versicherten unerwähnt bleiben.

5,00 6,67 6,67 1. Altersrente 5,00 2. Krankenversicherung 2,55 2,55 2,55 2,55 7,55 9,22 9,22 Summe 7,55 Angestellt im öffentlichen Dienst zwischen 01.10.1990 und 31.12.1992·)·b) 6,67 6,67 6,67 1. Altersrente 6,67 2,55 2. Krankenversicherung 2,55 9,22 Summe 9,22 Angestellt im öffentlichen Dienst nach dem 01.01.1993 1. Altersrente 2. Krankenversicherung 3. Zusatzrente 4. Abfindungssumme Summe Anmerkungen:') Die Prozentsätze für die Aufbausicherung für die Versicherten vor dem 01.01.1993 variieren von Zusatversicherungstriiger zu Zusatzversicherungstriiger und dies ist der Grund dafür, daß diese Prozentsätze für die genannten Versicherten unerwähnt bleiben. Darüber hinaus gibt es Zusatzsysteme, die auch ArbeitgebeIbeitriige hinsichtlich der Zusatz rente erheben.

Angestellt im öffentlichen Dienst bis 30.09.199(J') . b)

(Fortsetzung)

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IV

Anhang III: Berufskategoriale Systeme

573

Ausgewählte berufskategoriale Sozialversicherungssysteme Übersicht 1

Sozialversicherungsträger der Arbeitnehmer bei bestimmten öffentlichen Unternehmen {z.B. TAP(TATI)-OTE, DAP(~ATI)-DEI, TSP(UTI)-ISAP(HEATI)}

Personenkreis

Gewährte Leistungen

Anspruchsvoraussetz.ungen

SozialversicheruDgsträger des staatlicheD TelekommuDikatioDsuDterDehmeDs TAP-OTE (TA11-0TE) --- Die Arbeitnehmer des staatlichen Telekommunikationsunternehmens OTE --- Die Arbeitnehmer des staatlichen Postunternehmens ELTA (EA TA) --- Die Arbeitnehmer der griechischen Eisenbahnen OSE (OIE) Unter dem Dach des o.g. Sozialversicherungsfonds: --- Rentenleistungen --- Krankenversicherungsleistungen für OTE und ELTA --- Zusatzversicherung für ELTA und OSE Außerhalb des o.g. Dachfonds: ---Zusatzsystem für OTE ---Hilfskasse (Krankenversicherungsleistungen) für OSE ---Sozialvorsorgefonds (TajJElo Ilpovolos) in OSE Alter ---Mann: Eingetreten in den SVT bis 31.12.1982 bei einem Rentenzugang bis 31.12.1997; a) Rentenzugangsalter 55, Versicherungszeit 25 Versicherungsjahre, b) Unabhängig vom Alter, bei 25 Versicherungsjahre + 7 Versicherungsjahre. Im Falle eines Rentenzugangs nach dem 01.01.1998 ändert sich de Fall a), zu Rentenzugangsalter 60. Für die eingetretenen Versicherten nach dem 01.01.1983 gestalten sich die Altersrentenvoraussetzungen wie folgt: Rentenzugangsalter 60, Versicherungszeit 25 Jahre möglich. ---Mann und Frau: Im Falle des Verlassens des Diensts wird eine Versicherungszeit von 15 Jahren für die Berentung erforderlich. Darüber hinaus ist eine Berentung unabhängig vom Rentenzugangsalter nach einer Versi cherungszeit von 35 Versicherungsjahren möglich. ---Frauen: Eingetreten in den SVT bis 31.12.1982 bei einem Rentenzugang bis 31.12.1997; a) Rentenzugangsalter 42, Versicherungszeit 15 Versicherungsjahre mit finanziell abhängigen oder mit mehr als 50%-invaliden Kindern ode verheiratet mit einem über 67%-invaliden Ehemann, b) Rentenzugangsalter 53, verheiratet, 15 Versicherungsjahre , c) Rentenzugangsalte 53, Versicherungszeit 25 Jahre, sonstige Familienstände.

Bei Berentung nach dem 01.01.1998; Rentenzugangsalter: Im Fall a) 50 im Falle b) und c) 58. (Fortsetl,Jlng nilchste Seite)

37 Nitis

Anhang 111: Berufskategoriale Systeme

574 (Fonsetzung Obersicht 1) Anspruchsvorausset7.ungen

Bei Eintritt nach dem 01.01.1983: a) Rentenzugangsalter 50, Versicherungszeit 25 Versicherungsjahre, mit finanziell abhängigen oder mit mehr als 50%-invaliden Kindern oder verheiratet mit einem über 67%- invaliden Ehemann, b) Rentenzugangsalter 58, Versicherungszeit von 25 Jahren, sonstige Familienstände. Frauen und Männer, aufgrund einer Verwitwung oder Scheidung, mit 3 und mehr Kindern erfüllen den Altersrentenanspruch nach 20 Versicherungsjahren, unabhängig vom Rentenzugangsalter.

Invalidität: a) Falls die versicherte Person 10 Versicherungsjahre versichert war, erhält sie die betreffende Leistung unabhängig vom Alter. b) Falls die Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls erfolgt ist, erfolgt die Gewährung mit sofortiger Wirkung.

Hinterbliebenenleistungen: Gewährung nach 10 Versicherungsjahren.

Berechtigtenkreis der Hinterbliebenenleistungen: ---Witwe, Witwer (invalide oder 60 Jahre alt und nichtvermögend), Kinder (bis zum 23. Lebensjahr, sofern sie studieren), Töchter bis zu ihrer Hochzeit. ---Eltern und/oder Geschwister, soweit sich vom Versicherten unterhalten wurden oder nichtvermögend sind.

Rentenrelevante und als solche anerkannte Zeiten:

ErstJeststellung Rentenleistung

---Der Dienst im öffentlichen Dienst, die Versicherungszeit bei einem anderen Staatsträger der Rechtsform NPDD, das Arbeitsverhältnis bei einer staatlichen Bank, der Militärdienst, die Teilnahme am nationalen Widerstand, die Folgeversicherungszeit der Eingehende Bruttoeinkommen in die Rentenberechnung: ---Rentenrelevante Arbeitseinkommen des letzten Arbeitsjahres ---Zuschuß aufgrund der Hierarchieskala ---Zuschuß aufgrund eines langen Dienstverhältnisses ---Zuschüsse aufgrund der Weihnachts- und Osterfeiertage

Rentenkalkulation: ---50% der rententragenden Bruttoeinkommen bei 15 Versicherungsjahren. Für jedes zusätzliche Versicherungsjahr 2% bis zu einer Rentenhöhe von 80%. Dies wird nach 29,5 Dienstjahren erreicht.

Rentenzuschüsse : ---Ehegattenzuschlag 10% ---Kinderzuschlag 5%.

575

Anhang III: Berufskategoriale Systeme Erst/eststellung Rentenleistung

KumulationsStornierungsbedingungen Finanzierung

der Die Familienzuschläge beschränken sich auf max. 4 Familienzuschläge. ---Im Falle der vollständigen Invalidität erhält der Berechtigte 50% der Rente als Zuschuß. Allerdings darf dieser Zuschuß nicht das 20-fache der Bruttoentlohnung des ungelernten Arbeiters übersteigen. ---Im Falle der Hinterbliebenenleistung erhält die Witwe 60%. Bei der Existenz von einem Kind erhöht sich der Prozentsatz auf 80%. Bei mehr als einem Kind wird der Prozentsatz auf 90% limitiert. Die Waisenrente beträgt 50% der Rentenleistung. Falls die Hinterbliebenen die Eltern sind, erhält jeder 25%. und --- Die Rentenleistung wird storniert, wenn der Rentner noch einmal vom OTE, ELTA oder OSE angestellt wird. Unter dem Dach des o.g. So'dalversicherungsfonds: --- Es werden Beiträge vom Arbeitgeber und vom Arbeitnehmer entrichtet, die für den Rentensektor 30% (24% zu 6%) betragen. --- Für die Krankenversicherungsleistungen werden 5% (2,5% zu 2,5%) Beiträge erhoben (OTE und ELTA) --- Die Zusatzversicherung für ELTA und OSE wird durch Beiträge der Arbeitgeber (1,75%) und der Arbeitnehmer (5%) finanziert.

Außerhalb des o.g. Dachfonds: ---Finanzierung des Zusatzsystems für OTE durch Beiträge (3% zu 3%). ---Die Hilfskasse (Krankenversicherungsleistungen) für OSE wird durch Beiträge der Arbeitnehmer (3%) und der Arbeitgeber (6%) finanziert. ---Der Sozialvorsorgefonds (Taj.JEIO llpovolas) in OSE wird durch Arbeitgeber (3%) und Arbeitnehmer (4%) finanziert. Darüber hinaus seine Finanzierung durch ,,sozialversicherungsquellen" bestritten. ---Es werden diesem Sozialversicherungsträger keine "Sozialversicherungsquellen " zugeschossen. Die o.g. Beiträge werden von jeglichen monatlichen Bruttoarbeitsverdiensten des Arbeitnehmers erhoben.

Personenkreis Gewährte Leistungen

Anspruchsvoraussetzungen

Sozialvecsicherungsträger des staatlichen Elektrizitätsunternehmens DAP-DEI (LJAll-LJEH) ---Die Arbeitnehmer des griechischen Elektrizitätsunternehmens DEI ---Rentenleistungen ---Krankenversicherungsleistungen ---Abfindungsleistungen (Taj.JE1O llpovOlas) Alter ---Mann: Eingetreten in den SVT bis 31.12.1982 bei einem Rentenzugang bis 31.12.1997: a) Rentenzugangsalter 55, Versicherungszeit 25 Versicherungsjahre. Im Falle eines Rentenzugangs nach dem 01.01.1998: Fall a) Rentenzugangsalter 60. Darüber hinaus wird eine Berentung mit 32 Versicherungsjahren und einem Rentenzugangsalter von 50, unabhängig vom Rentenzugangsdatum, ermöglicht. Eintritt nach dem 01.01.1983: Rentenzugangsalter 60, Versicherungszeit 25 Jahre. Beim Erreichen des Rentenzugangsalters 60 ermöglicht darüber hinaus ein Zeitfaktor von 20 Jahren einen Rentenanspruch, wobei de (Fortsetzung nlJchste Seite)

576

Anhang 111: Berufskategoriale Systeme

(Fortsetzung Obersicht 1) Anspruchsvoraussetzungen

Eintritt des Versicherten in den SVT sowie das Datum des Rentenzugangs keine Rolle spielen. In den ,,gesundheitsschädlichen und schweren Beru fen" beschäftigte Männer: Rentenzugangsalter 55, Versicherungszeit 15 Jahre. ---Mann und Frau: Im Falle des Verlassens des Diensts ist eine Versicherungszeit von 15 Jahren für die Berentung erforderlich. ---Frauen: Eintritt bis 31.12.1982 bei einem Rentenzugang bis 31.12.1997; a) Rentenzugangsalter 42, Versicherungszeit 20 Versicherungsjahre, mit finanziell abhängigen oder mit mehr als 50%-invaliden Kindern ode verheiratet, mit einem über 67%- invaliden Ehemann, b) Rentenzugangsalter 53, verheiratet, 20 Versicherungsjahre im SVT, c) Rentenzugangsalter 53, Versicherungszeit von 25 Jahren, für die übrigen Familienstände der Frauen. D) Kein Rentenzugangsalter, Versicherungszeit 27 Jahre.

Berentung nach dem 01.01.1998: (die Rentenzugangsalter erhöhen sich) im Fall a) 50, im Falle b) und c) 58. Eintritt nach dem 01.01.1983: a) Rentenzugangsalter 50, Versicherungszeit 20 Versicherungsjahre, mit finanziell abhängigen oder mit mehr als 50%-invaliden Kindern ode verheiratet, mit einem über 67%-invaliden Ehemann, b) Rentenzugangsalter 58, Versicherungszeit von 20 Jahren, alle übrigen Familienstände. Frauen und Männer erfüllen unabhängig vom Rentenzugangsalter be' Verwitwung oder Scheidung und mit 3 und mehr Kindern den Altersrentenanspruch nach 20 Versicherungsjahren. Invalidität:

a) 10 Versicherungsjahre, unabhängig vom Alter. b) Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls, Gewährung mit sofortiger Wirkung. Hinterbliebenenleistungen:

Gewährung nach 10 Versicherungsjahren. Berechliglenkreis der Hinterbliebenenleislungen:

---Witwe, Witwer (invalide oder 60 Jahre alt und nichtvermögend), Kinder (bis zum 23. Lebensjahr, sofern sie studieren), Töchter bis zu ihrer Hochzeit. ---Eltern und Geschwister, soweit vom Versicherten unterhalten werden oder nichtvermögend sind. Rentenrelevante und als solche anerkannte Zeiten:

---Der Dienst im öffentlichen Dienst, die Versicherungszeit bei einem anderen Staatsträger der Rechtsform NPDD oder bei OTA, das Arbeitsverhältnis bei einer staatlichen Bank, der Militärdienst, die Teilnahme am nationalen Widerstand, die Folgeversicherung

577

Anhang III: Berufskategoriale Systeme Erstfeststellung Rentenleistung

der Eingehende Bruttoeinkommen in die Rentenberechnung: ---Rentenrelevante Arbeitseinkommen des letzten Arbeitsjahres ---Zuschuß aufgrund eines langen Dienstverhältnisses ---Zuschüsse aufgrund der erfolgten Arbeitsart, sowie normalerweise zu entrichtende Zuschüsse, jedoch höchstens bis zu 80% der entsprechenden Zuschüsse der 7. Klasse der Besoldungshierarchie .

Rentenkalkulation: ·--1/32 der rententragenden Bruttoeinkommen für jedes Versicherungsjahr, für jedes Versicherungsjahr in einem "schweren und gesundheitsschädlichen Beruf" 1/27, max. bis zu einer Rentenhöhe von 80% de rententragenden Bruttoeinkommen.

Rentenzuschüsse :

KumulationsStornierungsbedingungen Finanzierung

---Ehegattenzuschlag 10%. ---Kinderzuschlag 5%. Die Familienzuschläge beschränken sich auf max. 4 Familienzuschläge. ---Bei vollständiger Invalidität: 50% der Rente als Zuschuß (bis max. das 20-fache der Bruttoentlohnung eines ungelernten Arbeiters). ---Im Falle der Hinterbliebenenleistung: Witwerente 70% der Altersrente. Bei der Existenz von einem Kind erhöht sich der Prozentsatz auf 80%. Bei mehr als einem Kind wird der Prozentsatz um 10% pro Kind, insgesamt max. bis auf 90%. Waisenrente 60% der Altersrente. Eltern als Hinterbliebene; jeder 20% der Altersrente. Geschwister als Hinterbliebene; jeder 20% der Altersrente und --- Die Kumulation von Renten aus demselben Arbeitsverhältnis ist nicht möglich. Es wird die betragsmäßig höhere gewährt. ---Beiträge von Arbeitgebern und Arbeitnehmern, Rentensektor 30% (24% zu 6%) und Krankenversicherung 6,75%, jeweils von sämtlichen monatlichen Bruttoarbeitsverdiensten des Arbeitnehmers ---Es werden diesem Sozialversicherungsträger keine "Sozialversicherungsquellen" zugeschossen. SoziaJversicherungsträger der Athener U-Bahnbetriebe TSP-]SAP ( Tl:fl-Hl:All)

Personenkreis Gewährte Leistungen Anspruchsvoraussetzungen

---Die Arbeitnehmer der Athener U-Bahnbetriebe --- Rentenleistungen ---Krankenversicherungsleistungen (TaJ.l&IO AU. flPO(1,(JJ1f. Hl:AIl) Alter ---Mann und Frau: Eintritt bis 31.12.1982 und bei einem RentenzuganB bis zum 01.01.1997: a) unabhängig vom Alter, bei einer Versicherungszeit von 32 Versicherungsjahren, b) Rentenzugangsalter 55, 25 Versicherungsjahre. Bei weniger als 25 Versicherungsjahre erhöht sich das Rentenzugangsalter für jedes Jahr weniger, um 1 Jahr (mindestens 20 Versicherungsjahre, Rentenzugangsalter 60) --- Mann: Eintritt nach dem 01.01.1983 oder Rentenzugang nach dem 01.01.1997: wie oben, nur bei Versicherungszeit von 20 bis 25 Jahren Erhöhung des Rentenzugangsalters auf 60.

(Forrsetzung nlichste Seite)

578

Anhang 111: Berufskategoriale Systeme

(Fonsetzung Obersicht 1) Anspruchsvoraussetzungen

--- Frau: Eintritt nach dem 01.01.1983 oder Rentenzugang nach dem 01.01.1997: wie oben, nur bei Versicherungszeit von 20 bis 25 Jahren Erhöhung des Rentenzugangsalters mit abnehmender Versicherungszeit von 58 auf 60 steigend

---Mann und Frau: Im Falle des Verlassens des Diensts wird eine Versicherungszeit von 15 Jahren für die Berentung erforderlich. Frauen und Männer erfüllen unabhängig vom Rentenzugangsalter be' Verwitwung oder Scheidung und mit 3 und mehr Kindern den Altersrentenanspruch nach 20 Versicherungsjahren.

Invalidität: a) 10 Versicherungsjahre, unabhängig vom Alter. b) Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls, Gewährung mit sofortiger Wirkung. Hinterbliebenenleistungen: Gewährung nach 10 Versicherungsjahren.

Berechtigtenkreis der Hinterbliebenenleistungen : ---Witwe, Kinder bis zum 18. bzw. bis zum 24. Lebensjahr, sofern sie studieren. Töchter bis zu ihrer Heirat. ---Eltern, soweit sie nichtvermögend sind. ---Geschwister, soweit sie waise oder nichtvermögend sind. Darüber hinaus erhalten die unverheiraten Schwestern oder Töchter diese Witwenrenten wieder, wenn sie das 65. Lebensjahr erreicht haben.

Rentenrelevante und als solche anerkonnte Zeiten:

Erstfeststellung Rentenleistung

---Der Dienst im öffentlichen Dienst, die Versicherungszeit bei einem anderen Staatsträger der Rechtsform NPDD, Militärdienst, die Teilnahme am nationalen Widerstand, die Folgeversicherung der In die Rentenberechnung eingehende Bruttoeinkommen: ---Rentenrelevante Arbeitseinkommen des letzten Arbeitsjahres ---Zuschüsse aufgrund der Weihnachts- und Osterfeiertage

Rentenkolkulation: ---2% der rententragenden Bruttoeinkommen für jedes Versicherungsjah bis zu 15 Versicherungsjahren. Für jedes weitere Versicherungsjahr bis zum 35. Versicherungsjahr werden 2,5% bis zu einer Rentenhöhe von 80% des Bruttoeinkommens addiert. Der generelle Höchstbetrag einer Rente ist das Bruttoeinkommen eines bestimmten AbteilungsleiterGrades.

Rentenzuschüsse : --- Bei vollständiger Invalidität, 50% der entsprechenden Rente als Zuschuß (max. das 20-fache der Bruttoentlohnung eines ungelernten Arbei ters). ---Im Falle der Hinterbliebenenleistung: Witwerente 60% der Altersrente.

579

Anhang IIl: Berufskategoriale Systeme Erst/eststellung Rentenleistung

der Bei der Existenz von einem Kind erhöht sich der Prozentsatz auf 70%.

KumulationsStornierungsbedingungen Finanzierung

und

Bei mehr als einem Kind wird der Prozentsatz bis auf 90% erhöht, d.h. max. um 30%, also um den Prozentsatz für 3 Kinder. Waisenrente 60% der Altersrente. Eltern als Hinterbliebene, jeder 25%. Geschwister als Hinterbliebene erhalten bis zu 50% der Rentenleistung.

----

---Beiträge für den Rentensektor von Arbeitgebern 25% und Arbeitnehmern 7,5%, für die Krankenversicherung von Arbeitgebern 13% und Arbeitnehmern 3%, jeweils von sämtlichen monatlichen Bruttoarbeitsverdiensten des Arbeitnehmers. ---Es werden diesem Sozialversicherungsträger "Sozialversicherungsquellen" zugeschossen, wobei die Berechnung der zugeschossenen Be träge anhand der eingelösten U-Bahn-Tickets erfolgt. Abschließend erfolgt die Defizitabdeckung dieses Fonds durch Staatszuschüsse.

Übersicht 2

Sozialversicherungsträger der Arbeitnehmer bei bestimmten öffentlichen Banken (z.B. TSP·ETE, TSP·TE·K, TSP·ATE) Sozialversicherungsträger der staatskontrollierten "ETHNIKI"·Bank

Personenkreis Gewöhrte Leistungen

(EeN/KR TPAllEZA: ETB), TSP·ETE (TIII-ETE) ---Die Arbeitnehmer der staatlichen Bank ETE ---Das Management der betreffenden Bank ---Die Rechtsanwälte des Unternehmens ---Rentenleistungen ---Abfindungsleistungen

(Taf.J&1O auroaafJa).,lacllJq IIpoawmKou E(}vIIC77q Tpa1r&t;17q r17q E).,)., at5oq) ---Zusatzrentenleistungen

Anspruchs. voraussetzungen

(Aor/apo; EmK.lIpoa. E(}vlK17Q Tpa7fct;17Q r17Q EA,).,at5oq) Alter --- Eintritt vor dem 31.l2.l982:Mann: a) unabhängig vom Alter, Versi-

cherungszeit 32 Versicherungsjahre, b) abhängig vom Rentenzugangsal ter, falls der Versicherte 20 oder 25 Versicherungsjahre versichert war. In dieser Hinsicht spielen sowohl das Datum des Anfangs des Arbeitsverhältnisses als auch das Berentungsdatum eine Rolle. Darüber hinaus können Mitglieder des Managements unabhängig vorr Rentenzugangsalter nach 10 Versicherungsjahren berentet werden.

---Frauen: a) unabhängig vom Alter, Versicherungszeit 27 Versiche-

rungsjahre, b) unabhängig vom Alter, Versicherungszeit 22 Versicherungsjahre, verheiratet, mit finanziell abhängigen Kindern. c) Rentenzugangsalter 53, Versicherungszeit 20 Versicherungsjahre. Dieses Rentenzugangsalter reduziert sich auf 42, wenn sie unverheiratet mit finanziell abhängigen Kindern ist. Nach dem 01.01.1998 erfolgt die Berentung de Frau im Falle c) folgendermaßen: Rentenzugangsalter 58, Versicherungszeit 20 Versicherungsjahre. Dieses Rentenzugangsalter reduziert

(Fortsetzung nlichste Seite)

Anhang 1II: Berufskategoriale Systeme

580 (Fortsetzung Obersicht 2) Anspruchsvoraussetzungen

sich auf 50, wenn sie unverheiratet mit finanziell abhängigen Kindern ist. Invalidität: a) 10 Versicherungsjahre, unabhängig vom Alter. b) Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls, Gewährung mit sofortiger Wirkung.

Hinterbliebenenleistungen: Gewährung nach 10 Versicherungsjahren. Berechtigtenkreis der Hinterbliebenenleistungen : ---Witwe, Kinder (bis zum 25. Lebensjahr, sofern sie studieren), Töchter bis zu ihrer Hochzeit. ---Eltern und Geschwister, soweit vom Versicherten unterhalten werden oder nichtvermögend sind. Rentenrelevante und als solche anerkannte Zeiten:

Erst/eststellung Rentenleistung

---Der Dienst im öffentlichen Dienst, die Versicherungszeit bei einem anderen Staatsträger der Rechtsform NPDD, das Arbeitsverhältnis bei einer staatlichen Bank, der Militärdienst, die Teilnahme am nationalen Widerstand, die Folgeversicherung der In die Rentenberechnung eingehende Bruttoeinkommen: ---Rentenrelevante Arbeitseinkommen des letzten Monats ---Zuschuß aufgrund der Hierarchieskala ---Zuschuß aufgrund eines langen Dienstverhältnisses Rentenkalkulation: ---2% der rententragenden Bruttoeinkommen für jedes Versicherungsjahr, bis zu 80% des letzten rententragenden monatlichen Bruttoeinkommens. Rentenzuschüsse : ---Ehegauenzuschlag 10% ---Kinderzuschlag 5 % Die Familienzuschläge beschränken sich aufmax. 4 Familienzuschläge. Es gibt darüber hinaus eine Höchstrente, die die Rente eines bestimmten Abteilungsleiters in der Hierarchieskala nicht übersteigen darf.

---Bei vollständiger Invalidität, erhält der Berechtigte 50% der Rente als Zuschuß (bis max. das 20-fache der Bruttoentlohnung des ungelernter Arbeiters). ---Im Falle der Hinterbliebenenleistung: Witwenreten 60% der Altersrente. Bei der Existenz von einem Kind erhöht sich der Prozentsatz auf 80%. Bei mehr als einem Kind wird der Prozentsatz bis auf 95% der Altersrente erhöht (Erhöhung für jedes zusätzliche Kind 5%). Die Waisenrente beträgt 50% der Altersrente. Eltern oder bzw. und Geschwister

Anhang 111: Berufskategoriale Systeme Erst/eststellung der Rentenleistung Kumulationsund Stornierungsbedingungen Finanzierung

581

als Hinterbliebene, Vater z.B. 40% und jeglicher Berechtigte sonst 8% aber insgesamt bis zu 64% der Altersrente. --- Addition der Rentenleistungen und anschließende Reduzierung auf die Höchstrente (falls erforderlich). ---Beiträge vom Arbeitgeber 10% und von Arbeitnehmern 6%, wobei 5% der zu entrichtenden Arbeitnehmerbeiträge von der Bank statt einer Gehaltserhöhung in diesem Ausmaß gewährt werden, jeweils von sämtlichen monatlichen Bruttoarbeitsverdiensten des Arbeitnehmers. ---Keine "Sozialversicherungsquellen ". Die betreffende Bank deckt nach dem Gesetz N.81On8, Art. 5, Absatz 1, die eventuell auftretenden Defizite ab. ---Für die Abfindungsleistungen werden 4,5% Beiträge jeweils vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer entrichtet. ---Für die Zusatzrenten werden vom Arbeitnehmer 3,5% und vom Arbeitgeber 9% Beiträge entrichtet. Die o.g. Beiträge werden von sämtlichen monatlichen Bruttoarbeitsverdiensten des Arbeitnehmers erhoben.

Sozialversicherungsträger

Personenkreis

Gewährte Leistungen Anspruchsvoraussetzungen

der

staatlichen

Zentralbank

(KCVTpIK17 Tpa7rE(a E22aöog und der staatskontrolJierten nationalen Hypothekenbank (E(}vIKq KT17paTIKq Tpa7rE(a), TSP-TE-K (Tl:Jl- TE-K)

---Die Arbeitnehmer der Zentralbank (KCVTPIKq Tpa1Tc(a E22aöoq) und der staatlichen Hypothekenbank (KT17paTlKq Tpa1Tc(a) soweit sie das 50. Lebensjahr noch nicht erreicht haben. ---Das Management der betreffenden Banken ---Die Rechtsanwälte und die Ärzte der Unternehmen ---Rentenleistungen ---Krankenversicherung Alter ---Eintritt bis 31.12.1982; Mann: a) Wenn er den Altersrentenanspruch bis 31.12.1997 erfüllt, dann braucht er ein Rentenzugangsalter von 55 nac! einer Versicherungszeit von 25 Jahren. Nach einer Versicherungszeit von 32 Jahren ist der Rentenzugang unabhängig vom Alter des Versicherten. Nach dem 01.01.1998 braucht er nach 25 Versicherungsjahren ein Alter von 60 Jahren für seinen Rentenzugang. --- Frauen: a) unabhängig vom· Alter der Versicherten, falls ihre Versicherungszeit 27 Versicherungsjahre ist. c) Rentenzugangsalter 53, wenn die Frau 20 Versicherungsjahre verstrichen hat. Dieses Rentenzugangsalter reduziert sich auf 42, wenn sie unverheiratet mit finanziell abhängigen Kindern ist. Nach dem 01.01.1998 erfolgt die Berentung de Frau im Falle c) folgendermaßen: Rentenzugangsalter 58, wenn die Frau 20 Versicherungsjahre verstrichen hat. Dieses Rentenzugangsalter reduziert sich auf 50, wenn sie unverheiratet mit finanziell abhängigen Kindern ist. (Fortsetzung nlichste Seite)

Anhang I1I: Berufskategoriale Systeme

582 (Fonsetwng Obersicht 2) Anspruchsvoraussetzungen

---Eintritt nach dem 01.01.1983; Mann: Alter 60, Versicherungszeit 25 Versicherungsjahre. ---Mann und Frau: Im Falle des Verlassens des Diensts wird eine Versicherungszeit von 15 Jahren für die Berentung erforderlich. Frauen und Männer, aufgrund einer Verwitwung oder Scheidung, mit 3 und mehr Kindern erfüllen den Altersrentenanspruch nach 20 Versicherungsjahren, unabhängig vom Rentenzugangsalter. Invalidität: a) 10 Versicherungsjahre, unabhängig vom Alter, b) Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls, Gewährung mit sofortiger Wirkung. Hinterbliebenenleistungen: Gewährung nach 5 Versicherungsjahren. Berechtigtenkreis der Hinterbliebenenleistungen : ---Witwe, Kinder (bis zum 25. Lebensjahr, sofern sie studieren), Töchter bis zu ihrer Hochzeit. ---Eltern und Geschwister, soweit sie vom Versicherten unterhalten wurden oder nichtvermögend sind. Rentenrelevante und als solche anerkannte Zeiten:

Erst/eststellung Rentenleistung

---Der Dienst im öffentlichen Dienst, die Versicherungszeit bei einem anderen Staatsträger der Rechtsform NPDD oder bei OTA, das Arbeitsverhältnis bei einer anderen staatlichen Bank, der Militärdienst, die Teilnahme am nationalen Widerstand, die Folgeversicherung der In die Rentenberechnung eingehende Bruttoeinkommen: ---Rentenrelevante Arbeitseinkommen des letzten Arbeitsjahres jeglicher Art. ---Zuschuß aufgrund der Hierarchieskala ---Zuschuß aufgrund eines langen Dienstverhältnisses RentenkalkulaJion: ---2,2857% der rentenrelevanten(tragenden) Bruttoeinkommen für jedes Versicherungsjahr, bis zu 80% des letzten rententragenden monatlichen Bruttoeinkommens. Dieser Prozentsatz wird nach 35 Versicherungsjahren erreicht. Renten7.uschüsse: ---Ehegattenzuschlag 10% ---Kinderzuschlag 5%. Die Familienzuschläge beschränken sich auf max. 4 Familienzuschläge. ---Bei vollständiger Invalidität, erhält der Berechtigte 50% der entsprechenden Rente als Zuschuß (bis max. das 20-fache der Bruttoentlohnung des ungelernten Arbeiters). ---Im Falle der Hinterbliebenenleistung: Witwenrete 60% der Altersrente. Bei der Existenz von einem Kind erhöht sich der Prozentsatz auf 80%.

Anhang II1: Berufskategoriale Systeme Erst/eststellung Rentenleistung

KumulationsStornierungsbedingungen Finanzierung

der Bei mehr als einem Kind wird der Prozentsatz bis auf 95% erhöht (die Erhöhung beträgt für jedes zusätzliche Kind 5%). Waisenrente 50% der Altersrente. Eltern oder/und Geschwister als Hinterbliebene, dann erhält der Vater 40% und jeglicher Berechtigte sonst 8%, aber insgesamt bis zu 64% der zugrundegelegten Altersrentenleistung. und ---Addition der Rentenleistungen und anschließende Reduzierung auf die Höchstrente (falls erforderlich).

Personenkreis Gewährte Leistungen

Anspruchsvoraussetzungen

583

---Beiträge vom Arbeitgeber 10% und von Arbeitnehmern 5%, wobei 3% der zu entrichtenden Arbeitnehmerbeiträge von der Bank, statt erner Gehaltserhöhung in diesem Ausmaß übernommen werden. Darüber hinaus werden als Beiträge die ersten 2 oder 2,5 Gehälter im Falle des verheirateten Neuangestellten sowie die erstmalig ausgezahlte Gehaltserhöhung entrichtet. Eine weitere Finanzierungsquelle bilden die Vermögenserträge dieses. SVT. ---Für die Krankenversicherungsleistungen werden von Arbeitnehmern 3,5% und vom Arbeitgeber 6,25% Beiträge entrichtet. Die o.g. Beiträge werden von sämtlichen monatlichen Bruttoarbeitsverdiensten des Arbeitnehmers bis zu der Bemessungsgrenze entrichtet (Arbeitsverdienste des Arbeitnehmers in der 7. Klasse der Besoldungshierarchie). ---Es werden diesem Sozialversicherungsträger keine "Sozialversicherungsquellen" zugeschossen. Sozialversicherungsträger der staatskontrollierten Agrarbank (AYPoTlKT7 TpatrEt;a T'lq EJJaoog, TSP-ATE (TSP-ATE) ---Die Arbeitnehmer der staatlichen Bank ATE --- Das Management der betreffenden Bank ---Die Rechtsanwälte des Unternehmens ---Rentenleistungen ---Abfindungsleistungen sowie Übernahme von Bestattungskosten (Taps/O IIpovolas) ---Krankenversicherungsleistungen (Taps/O Yyclag ---Zusatzrentenleistungen (f/Jopcaq cmKovplKT7; aa,paJ1UTJg Alter ---Eintritt vor dem 31.12.1982 bei einem Rentenzugang bis 31.12.1997 Mann: a) Rentenzugangsalter von 55, Versicherungszeit von 25 Jahren. b unabhängig vom Alter, Versicherungszeit von 32 Jahren. Wenn seine Verrentung nach dem 01.01.1998 erfolgt, dann braucht er nach 25 Versi cherungsjahren ein Alter von 60 Jahren für seinen Rentenzugang. Im Falle der Anstellung nach dem 01.01.1983 braucht er ebenfalls das Erreichen des Alters 60 für seine Verrentung nach 25 Versicherungsjahren. Darüber hinaus kann eine Verrentung, unabhängig vom Dienstaufnahme jahr und Datum des Rentenzugangs, beim Rentenzugangsalter 60 bzw. 65 erfolgen, wenn der Versicherte 20 bzw. 15 Versicherungsjahre versichert war. ---Mann und Frau: Im Falle des Verlassens des Diensts wird eine Versicherungszeit von 15 Jahren für die Berentung erforderlich. Frauen und Männer, aufgrund einer Verwitwung oder Scheidung, mit 3 und meh Kindern erfüllen den Altersrentenanspruch nach 20 Versicherungsjahren, unabhängig vom Rentenzugangsalter. (Fortsetzung nlJchste Seite)

584

Anhang 111: Berufskategoriale Systeme

(Fol1setzung tJbersicht 2) Anspruchsvoraussetzungen

---Eintritt vor dem 31.12. 1982:Frauen: a) unabhängig vom Alter, Versieherungszeit 32 Versieherungsjahre. Diese Versieherungszeit reduziert sich im Falle der Existenz finanziell abhängiger Kinder im Haushaltszusammenhang e) Rentenzugangsalter 53, Versieherungszeit 25 Versieherungsjahre. Dieses Rentenzugangsalter reduziert sich auf 42 sowie die Versicherungszeit auf 15 Versicherungsjahre, wenn sie unverheiratet mit finanziell abhängigen Kindern ist. Nach dem 01.01.1998 erfolgt die Berentung der Frau im Falle c) folgendermaßen: Rentenzugangsalter 58, Versicherungszeit 20 Versicherungsjahre. Dieses Rentenzugangsalter reduziert sich auf 50, wenn sie unverheiratet mit finanziell abhängigen Kindern ist. Die Anspruchsvoraussetzungen für diese Frauen mit finanziell abhängigen Kindern, deren Eintritt nach dem 01.01.1983 erfolgt ist gestalten sich folgendermaßen: Rentenzugangsalter 50 bei einer Versicherungszeit von 25 Jahren. Invalidität: a) 5 Versicherungsjahre, unabhängig vom Alter. b) Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls, Gewährung mit sofortiger Wirkung. Hinterbliebenenleistungen: Gewährung nach 5 Versicherungsjahren. Berechtigtenkreis der Hinterbliebenenleistungen: ---Witwe, Kinder (bis zum 25. Lebensjahr, sofern sie studieren), Töchter bis zu ihrer Hochzeit. ---Eltern und Geschwister, soweit vom Versicherten unterhalten wurden oder nichtvermögend sind. Rentenrelevante und als solche anerkannte Zeiten:

Erstfeststellung Rentenleistung

---Der Dienst im öffentlichen Dienst, die Versicherungszeit bei einem anderen Staatsträger der Rechtsform NPDD, Militärdienst, die Teilnahme am nationalen Widerstand, die Folgeversicherung. Darüber hinaus wird die Versicherungszeit bei den GSO oder AGREX anerkannt. Ferner wird die Arbeitszeit als Rechtsanwalt, im Ausmaß der Hälfte der Arbeitszeit bei der ATE, anerkannt. der In die Rentenberechnung eingehende Bruttoeinkommen: ---Rentenrelevante Arbeitseinkommen des letzten Arbeitsjahres jeglicher Art. ---Zuschüsse aufgrund der Weihnachts- und Osterfeiertage Rentenkalkulation: ---2,2857% der rententragenden Bruttoeinkommen für jedes Versicherungsjahr, bis zu 80% des letzten rententragenden monatlichen Bruttoeinkommens, dieser Prozentsatz wird nach 35 Versicherungsjahren erreicht. Der Höchstbetrag einer Rente darf nicht höher sein als das Bruttoeinkommen eines bestimmten Abteilungsleiters in der Hierarchieskala.

585

Anhang III: Berufskategoriale Systeme Erst/eststellung Rentenleistung

der Rentem.uschüsse: ---Bei vollständiger Invalidität: 50% der Rente als Zuschuß (bis max. das 20-fache der Bruttoentlohnung des ungelernten Arbeiters) ---Im Falle der Hinterbliebenenleistung: Witwenrente 60% der Altersrente. Bei der Existenz von einem Kind erhöht sich der Prozentsatz auf 80%. Bei mehr als einem Kind erhöht sich die Hinterbliebenenleistung um 5% des Altersrentenanspruchs, sie wird jedoch bis auf 95% der Altersrentenleistung begrenzt (Witwe und mehr als 4 Kinder). Waisenrente 50% der Rentenleistung, bei mehr als einem Waisen erhöht sich die Waisenrente auf 80% des Altersrentenanspruchs. Eltern oder/ und Geschwister als Hinterbliebene; dann erhält jeweils der Vater und die Mutter sowie die unverheiratete Schwester 30% max. bis auf 80% des Altersrentenanspruchs.

Kumuhltionsund Stornierungsbedingungen Finanzierung ---Es werden 14% Beiträge vom Arbeitgeber und 7% vom Arbeitnehmer entrichtet, wobei 6% der zu entrichtenden Arbeitnehmerbeiträge von de Bank statt einer Gehaltserhöhung in diesem Ausmaß übernommen werden. Darüber hinaus werden als Beiträge das erste Gehalt im Falle des Neuangestellten sowie die erstmalig ausbezahlte Gehaltserhöhung erhoben. Darüber hinaus werden als einmalige Beiträge die erstmalig ausbezahlte Gehaltserhöhungen aufgrund eines langen Dienstverhältnisses ode einer Veränderung des Gehaltsschemas erhoben. Eine weitere Finanzierungsquelle bilden die Vermögenserträge des o.g. SVT. ---Die Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträge für den Sozialvorsorgefonds (TaJICIO npovOlag betragen 3%. ---Für die Krankenversicherungsleistungen wirden vom Arbeitnehmer 2% und vom Arbeitgeber 6% entrichtet. ---Für die Zusatzrentenleistungen werden vom Arbeitnehmer 3% und vom Arbeitgeber 9% entrichtet. Die O.g. Beiträge werden von sämtlichen monatlichen Bruttoarbeitsverdiensten des Arbeitnehmers erhoben ---Es werden diesem Sozialversicherungsträger keine "Sozialversicherungsquellen" zugeschossen. Allerdings deckt die betreffende BankATE die eventuell auftretenden Defizite ab.

Übersicht 3

Sozialsysteme der Arbeitnehmer bei bestimmten öffentlichen Organisationen und staatskontrollierten Unternehmen (z.B. Sozialsystem von GSO, "Evangelismos" , des staatlichen Versicherungsunternehmens "ETHNIKI") Sozialsystem des Personals der staatlichen Organisation der Agrarkooperativen GSO (TaJICIO avvra~&~ Kai &7rlKOUP"Cl1~ a(1't/JaÄ.IU&w~

Personenkreis

1TP0(1'W7rlKOU Y&WPYIKWV avV&ralplG'rIKWV oPyavw(1'&wv)

---Die

Arbeitnehmer

der

Organisation

der

Agrarkooperativen

(Fortsetzung ndchste Seite)

586

Anhang II1: Berufskategoriale Systeme

(Fonsetzung Obersicht 3) Gewährte Leistungen Anspruchsvoraussetzungen

---Rentenleistungen ---Zusatzrentenleistungen (Tapclo C7nKOVpUqq aa~aA.laT/q) Alter ---Mann: a) Rentenzugangsalter 60, Versicherungszeit 25 Versicherungsjahre, b) Rentenzugangsalter 50, Versicherungszeit 30 Versicherungsjahre. Darüber hinaus besteht für den männlichen Versicherten eine Berentungsmöglichkeit nach 15 Versicherungsjahren, wenn er das 65 Lebensjahr erreicht hat. ---Mann und Frau: Unabhängig vom Rentenzugangsalter, Versicherungszeit 35 Jahre. ---Frauen: a) Rentenzugangsalter 60, Versicherungszeit 15 Versicherungsjahre, b) Rentenzugangsalter 55, Versicherungszeit 25 Versicherungsjahre, c) Rentenzugangsalter 50, Versicherungszeit 30 Versicherungsjahre, d) Rentenzugangsalter 45, Versicherungszeit 20 Versicherungsjahre, e) unabhängig vom Alter, 15 Versicherungsjahre ,verheiratet, mit finanziell abhängigen Kindern. ---Frauen und Männer, aufgrund einer Verwitwung oder Scheidung, mit 3 und mehr Kindern erfüllen den Altersrentenanspruch nach 20 Versicherungsjahren, unabhängig vom Rentenzugangsalter. Invalidität: a) 10 Versicherungsjahre, unabhängig vom Alter, b) Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls, Gewährung mit sofortiger Wirkung. Hinterbliebenenleistungen: Dieselben Anspruchsvoraussetzungen wie bei Invalidität. Berechtigtenkreis der Hinterbliebenenleistungen : ---Witwe, Kinder (bis zum 25. Lebensjahr, sofern sie studieren), Töchter bis zu ihrer Hochzeit. ---Eltern und/ oder Geschwister, soweit sie vom Versicherten unterhalten werden oder nichtvermögend sind. Rentenrelevante und als solche anerkannte Zeiten:

Erst/eststellung Rentenleistung

---Der Dienst im öffentlichen Dienst, die Versicherungszeit bei einem anderen Staatsträger der Rechtsform NPDD, das Arbeitsverhältnis bei einer staatlichen Bank, der Militärdienst, die Teilnahme am nationalen Widerstand, die Folgeversicherungszeit, die Ausbildungszeit bei der Schule für Genossenschaftsführungskräfte. der In die Rentenberechnung eingehende Bruttoeinkommen: ---Rentenrelevante Arbeitseinkommen des letzten Arbeitsjahres ---Zuschuß aufgrund der Hierarchieskala ---Zuschuß aufgrund eines langen Dienstverhälnisses ---Zuschüsse aufgrund der Weihnachts- und Osterfeiertage

Anhang 111: Berufskategoriale Systeme Erstfeststellung Rentenleistung

KumulationsStornierungsbedingungen Finanzierung

587

der Rentenkalkulation:

---Einkommensfaktor: 80% der durchschnittlichen monatlichen rentenrelevanten Bruttoeinkommen der letzten zwei Jahre, jeweils 1/50 dieses Einkommens für jedes Jahr zwischen 1-25,2/50 für jedes der 5 folgenden Versicherungsjahre zwischen 26-30 und 3/50 für jedes der 5 folgenden Jahre zwischen 31-35. Diese Rente darf nicht 80% der o.g. durchschnittlichen monatlichen rententragenden Bruttoeinkommen der letzten zwei Jahre überschreiten Geweilige Höchstrente). ---Bei vollständiger Invalidität: 50% der Altersrente als Zuschuß (bis max. das 20-fache der Bruttoentlohnung des ungelernten Arbeiters). Im Falle der graduellen Invalidität erhält der Berechtigte 30%-Zuschuß. ---Im Falle der Hinterbliebenenleistung. Witwenrente 60% der Altersrenten. Bei der Existenz von einem Kind erhöht sich der Prozentsatz auf 80%. Bei mehr als einem Kind wird der Prozentsatz auf 90% limitiert. Waisenrente 50% der Rentenleistung. Eltern als Hinterbliebene: jeder 20%. Geschwister als Hinterbliebene: jeder 20% der Altersrente im Falle ihrer Berechtigung. und --- Es gibt sowohl Kumulations- als auch Stomierungsbedingungen. ---Beiträge vom Arbeitgeber (15%) und vom Arbeitnehmer (10%). ---Für die Zusatzrenten werden vom Arbeitnehmer und Arbeitgeber 3% Beiträge entrichtet. Diese Beiträge werden von sämtlichen monatlichen Bruttoarbeitsverdiensten des Arbeitnehmers erhoben. Beitragsbemessungsgrenze ist das rentenrelevante Bruttoeinkommen eines bestimmten Direktors in der Hierarchieskala + 10%. ---Es werden diesem Sozialversicherungsträger zusätzlich "Sozialversicherungsquellen" zugeschossen. Sozialversicherungssystem " Evangelismos"

des

staatlichen

Klinik-U nternehmens

(Taf.l&lO aU'aA.UIcOJ; 1fPOUOJ1rIKOU (}cpa1fCuTTJPIOU "0 EYAITEAI

Personenkreis Gewährte Leistungen Anspruchsvoraussetzungen

EMOE") ---Die Arbeitnehmer des staatlichen Klinik-Unternehmens "Evangelismos" ---Rentenleistungen ---Krankenversicherungsleistungen Alter ---Mann: a) Rentenzugangsalter 60, Versicherungszeit 20 Versicherungsjahre, b) Unabhängig vom Rentenzugangsalter , Versicherungszeit 30 Versicherungsjahre. Dies alles gilt nur für die Angestellten. Für das Pflegepersonal ist eine Berentungsmöglichkeit nach 25 Versicherungsjahren unabhängig vom Rentenzugangsalter vorgesehen. ---Frauen: a) Rentenzugangsalter 40, Versicherungszeit 20 Versicherungsjahre, b) Rentenzugangsalter 50, Versicherungszeit 20 Versicherungsjahre, im Angestelltenstatus, c) Die versicherte Angestellte hat darüber hinaus nach 25 Versicherungsjahren unabhängig vom Rentenzu gangsalter eine Berentungsmöglichkeit, d) unabhängig vom Alter, Versicherungszeit 20 Versicherungsjahre, verheiratet, mit finanziell abhängigen Kindern. (Fortsetzung niichste Seite)

588

Anhang III: Berufskategoriale Systeme

(Fortsetzung tJbersicht 3) Anspruchsvoraussetzungen

Frauen und Männer, aufgrund einer Verwitwung oder Scheidung, mit 3 und mehr Kindern erfüllen den Altersrentenanspruch nach 20 Versieherungsjahren, unabhängig vom Rentenzugangsalter.

Invalidität a) 5 Versicherungsjahre, unabhängig vom Alter und im Falle des Krankendienstes, b) Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls, die im übrigen Dienst erfolgt ist, Gewährung nach 10 Versicherungsjahren. Hinterbliebenenleistungen Die Anspruchsvoraussetzungen sind die gleichen wie die der Invalidität.

Berechtigtenkreis: ---Witwe, Kinder (bis zum 25. Lebensjahr, sofern sie studieren), Töchter bis zu ihrer Hochzeit. ---Eltern und loder Geschwister, soweit sie vom Versicherten unterhalten werden oder nichtvermögend sind.

Rentenrelevante und anerkannte Zeit: ---Der Dienst im öffentlichen Dienst, die Versicherungszeit bei einem anderen Staatsträger der Rechtsform NPDD oder der Militärdienst, die Teilnahme am nationalen Widerstand, die Folgeversicherung. Darüber hinaus wird bestimmte fach- und berufspezifische Arbeitsoder Ausbildungszeit als Versicherungszeit anerkannt.

Erst/eststellung Rentenleistung

der In die Rentenberechnung eingehende Bruttoeinkommen: ---Alle rentenrelevanten Arbeitseinkommen des letzten Arbeitsjahres jeglicher Art.

Rentenkalkulation:

KumulationsStornierungsbedingungen Finanzierung

---2,3% der rentenrelevanten Bruttoeinkoll1men für jedes Versicherungsjahr. Darüber hinaus gibt es eine Höchstrente im Ausmaß von 80% des rentenrelevanten Bruttoeinkommens. ---Im Falle der Hinterbliebenenleistung: Witwenrente 60% der Altersrente. Bei der Existenz von einem Kind erhöht sich der Prozentsatz aUI 80%. Bei mehr als einem Kind wird der Prozentsatz auf 90% limitiert. Waisenrente 60% der Altersrente. Eltern als Hinterbliebenen, jeder 30%. Geschwister als Hinterbliebene , jeder 20% der Rentenleistung im Falle ihrer Berechtigung. und - Es gibt sowohl Kumulations- als auch Stornierungsbedingungen. ---Beiträge vom Arbeitnehmer (8%) entrichtet. Der Arbeitgeber entrichtet 10% Beiträge und gleicht das jährliche Finanzierungssaldo aus. Diese Beiträge werden von sämtlichen monatlichen Bruttoarbeitsverdiensten des Arbeitnehmers erhoben. Dies heißt im weiteren, daß keine Beitragsbemessungsgrenze gibt.

Anhang I1I: Berufskategoriale Systeme

Personenkreis Gewährte Leistungen

Anspruchsvoraussetz.ungen

589

Sozialversicherongssystem des staatlich kontrollierten Versieherongsunternehmens "ETHNIKI" (Ef?JNIKH) ---Die Arbeitnehmer der staatlich kontrollierten Versicherung "ETHNIKI" ---Rentenleistungen ---Abfindungsleistungen ---Krankenversicherung ---Autbausicherung (Zusatzrente)

Alter ---Mann: a) Rentenzugangsalter 65, Versicherungszeit 10 Jahre, b) Rentenzugangsalter 60, Versicherungszeit 15 Jahre.

---Mann und Frau: Unabhängig vom Rentenzugangsalter, Versieherungszeit 35 Jahre.

---Frauen: a) Rentenzugangsalter 60, Versicherungszeit 10 Jahre, b) Ren-

tenzugangsalter 55, 15 Versicherungsjahre,. c) Rentenzugangsalter 45,25 Versicherungsjahre, d) unabhängig vom Alter, 25 Versicherungsjahre, verheiratet, mit finanziell abhängigen Kindern.

Invalidität a) 5 Versicherungsjahre, unabhängig vom Alter, b) Invalidität aufgrund eines Arbeitsunfalls, Gewährung mit sofortiger Wirkung. Darüber hinaus ist die Gewährung einer Invalidenleistung aufgrund eines Unfalls außerhalb des Arbeitsbereichs möglich, wenn die versicherte Person 3 Versicherungsjahre in diesem SVT hat.

Hinterbliebenenleistungen Es gelten die gleichen Anspruchsvoraussetzungen wie bei den Invaliditätsleistungen .

Berechtigtenkreis : ---Witwe, Kinder (bis zum 18. oder bis zum 24. Lebensjahr, sofern sie studieren), Töchter bis zu ihrer Hochzeit. ---Eltern, soweit sie nichtvermögend sind. ---Geschwister, soweit sie waise oder nichtvermögend sind. Darüber hinaus erhalten die unverheirateten Schwestern oder Töchter Hinterbliebenenleistungen wieder, wenn sie das 65. Lebensjahr erreicht haben.

Rentenrelevante und anerkannte Zeit:

Erstfeststellung Rentenleistung

---Der Dienst im öffentlichen Dienst, die Versicherungszeit bei einem anderen Staatsträger der Rechtsform NPDD, Militärdienst, die Teilnahme am nationalen Widerstand, die Folgeversicherung.

der In die Rentenberechnung eingehende Bruttoeinkommen:

---Rentenrelevante Arbeitseinkommen des letzten Arbeitsjahres. ---Zuschuß aufgrund der Hierarchieskala. ---Zuschuß aufgrund eines langen Dienstverhältnisses. ---Zuschüsse aufgrund der Weihnachts- und Osterfeiertage.

(Fortsetzung n4chste Seite) 38 Nitis

590

Anhang II1: Berufskategoriale Systeme

(Fonsetzung Obersicht 3) Erstfeststellung Rentenleistung

der Dies heißt, daß alle Bruttobezüge des letzten Jahres zur Kalkulation des durchschnittlichen monatlichen Bruttobezugs kommen. Dies ist auch die einkommensfaktormäßige Grundlage für die Errechnung der Rente. Rentenkalkulotion: ---2,286% der durchschnittlichen monatlichen rententragenden Brutto einkommen des letzten Jahres für die niedrigen Bruttoeinkommensbezüge für jedes Versicherungsjahr bis zum 35. Versicherungsjahr, worin 80% der durchschnittlichen monatlichen rententragenden Bruttoeinkommen des letzten Jahres erreicht werden. Für die großen Bruttoeinkommensbezüge wird die Höchstrente auf 130% der Bruttoeinkommensbezüge des Angestellten in der 26. Verdienstklasse begrenzt. Höchste Rente: 80% der durchschnittlichen monatlichen rententragenden Bruttoeinkommen des letzten Jahres. Für die großen Einkommen ist das 130% der durchschnittlichen monatlichen rentenrelevanten Bruttoeinkorn men des letzten Jahres des Angestellten in der 26. Verdienstklasse. Rentenzuschüsse:

KumulationsStornierungsbedingungen Finanzierung

---Ehegattenzuschlag 10% ---Kinderzuschlag 5%. Die Familienzuschläge beschränken sich auf max. 4 Familienzuschläge. ---Bei vollständiger Invalidität: 50% der Rente als Zuschuß (bis max. das 20-fache der Bruttoentlohnung des ungelernten Arbeiters). Im Falle de graduellen Invalidität erhält der Berechtigte 30%-Zuschuß. ---Im Falle der Hinterbliebenenleistung: Witwenrente 80% der Altersrente. Bei der Existenz von einem Kind erhöht sich der Prozentsatz au 100%. Bei mehr als einem Kind wird der Prozentsatz auf 100% limitiert. Waisenrente 60% der Altersrente. Eltern als Hinterbliebene, jeder 20%. Geschwister als Hinterbliebene: jeweils 20% der Hinterbliebenenleistung im Falle ihre Berechtigung. und --- Es gibt sowohl Kumulations- (z.B. die größte Rente wird gewährt) als auch Stornierungsbedingungen. ---Beiträge vom Arbeitgeber ( 7%) und vom Arbeitnehmer (7%) für die Finanzierung des Rentensektors. Darüber hinaus entrichtet der Arbeitgeber 3% und der Arbeitnehmer 3% für die Abfindungssummen (TajJ&1O IIpovOlas). Der Arbeitgeber deckt die Krankenversicherungsleistungen vollständig ab. Diese Beiträge werden von sämtlichen monatlichen Bruttoarbeitsverdiensten des Arbeitnehmers erhoben. Es gibt keine Beitragsbemessungsgrenze. ---Es werden diesem Sozialversicherungsträger keine "Sozialversicherungsquellen" zugeschossen.

Quelle: Eigene Darstellung in Anlehnung an KEPE (1988), S.52-65, an die jeweiligen Rundschreiben der betreffenden Sozialversicherungsträger (EV1JjJ&pwTIKa tfJv.V"atSla), an den Budgetvoranschlag für soziale Angelegenheiten des Ministeriums für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozialversicherung des Jahres 1992, an das Ministerium für Gesundheit, Wohlfahrt und Sozial-

Anhang 111: Berufskategoriale Systeme

591

versicherung (Zusammenfassende Tabellen der Anspruchsvoraussetzungen der wichtigsten Träger der Regelsicherung im Rahmen der griechischen Sozialversicherung für die Versichenen bis zum 31.12.1992: l:VV01lTIKOI mvaKES 1fpOV1ToOeueOJv crovTa;IOOoTTJaTJS

TOJV tPopeOJv KVplOS

aa;aA.laTJS Yla TOUS )JEXpl 31-12-1992 aa;aA.lu)JEVOUS

Chat1.idimitrioulPsilos

1991.

und

an

Anhang IV

Beitrag zur Reformdiskussion des griechischen Sozialversicherungssystems Das gesamte System der Alterssicherung befand sich im Jahre 1992 in einer Finanzkrise. Dazu führten auf der Leistungsseite die Erhöhung des Rentnerquotienten, das Ausmaß der systeminternen Mindestsicherung sowie die expansive Sozialpolitik der 80er Jahre, die ohne das nötige Wachstum stattfand, während auf der Einnahmenseite die Gesamteinnahmen aufgrund niedriger Beitragssätze mäßig wuchsen. Weitere Gründe, die dazu beitrugen, waren die Heterogenität und die Bürokratisierung des Systems als Quelle von Ineffizienz sowie die perioden weise Funktionalisierung der Sozialpolitik zum Instrument der parteipolitischen Loyalitätssicherung. Im Rahmen der ebenfalls gelinde umschrieben angespannten Fiskallage des Staates in Verbindung mit der Erfüllung der Konvergenzkriterien des Maastrichter Vertrages beschloß die Regierung, den Anfang der 90er Jahre begonnenen Reformprozeß weiterzuführen. Der Begleitumstand der weiterhin fallenden Brutto- und Nettofertilitätsrate trug ebenfalls zu der Fortsetzung des begonnenen Reformprozesses bei (im prospektiven Sinne wird die Entwicklung der umlagefinanzierten Sozialversicherung zum größten Teil durch den demographischen Trend beeinflußt). Das letzte Gesetzeswerk dieses Reformprozesses, das dem griechischen Gesetzgeber zufolge eine langfristige Perspektive haben soll sowohl für die bereits Versicherten als auch für die ab 1993 neueingetretenen Versicherten volle Gültigkeit besitzt, ist das Gesetz 2084/1992. Es sieht eine Vereinheitlichung im Sinne einer Verschärfung der Anspruchsvoraussetzungen und Maßnahmen zur Bekämpfung der finanziellen Ungleichgewichte der meisten Systeme vor. Dies heißt, das sie unter anderem die zwei Instrumente, die langfristig mit dem Ziel des finanziellen Gleichgewichts konfligieren können, das RRN und die Rentenanpassung angetastet haben. Das RRN soll durch dieses Gesetz mittels substantieller Einschnitte in das Leistungsrecht reduziert werden; dies gilt inbesondere für die ab 1993 Neuversicherten. Ferner sieht es eine Festschreibung der seit Anfang der 90er Jahre beschlossenen Rentenanpassungsregel vor. Des weiteren wird eine Anhebung der Rentenbeiträge für alle Versicherten an das Niveau des lKA festgesetzt.

Anhang IV: Beitrag zur Reformdiskussion

593

Auf den ersten Blick zeigen diese Maßnahmen, daß die griechische Regierung von der gegenwärtig kritischen und prospektiv unsicheren demographischen Entwicklung sensibilisiert ist. Zum Beispiel bedeutet das aufgrund der komplett neugestalteten Rentenformel für alle ab 1993 Neuversicherten, daß sie im Rahmen der Regelsicherung in Zukunft zum Zeitpunkt des Rentenzugangs nur 60 % der in die Rentenkalkulation eingehenden Bruttoeinkommen realisieren werden. Somit könnten daraus finanzielle Entlastungen für das Gesamtsystem entstehen. Für alle Neuversicherten wird dieses Gesetz bei Berücksichtigung der gestiegenen Lebenserwartung und der weiterhin fallenden Geburtenrate auch heißen, daß sie in Zukunft mit höheren Rentenbeiträgen rechnen müssen. Kurz- bis mittelfristig scheint aber die angesprochene Beitragserhöhung für die bereits Versicherten nur einen gering entlastenden Beitrag zur Bewältigung der finanziellen Misere des Sicherungssystems liefern zu können, zum al das Leistungsrecht des Versicherten nicht stark angetastet wurde. Das neue Gesetz läßt die Erstfeststellung und die Kalkulation der neuen Renten für die schon vor 1993 Versicherten entsprechend den Regelungen des jeweiligen Systems unangetastet. Neu ist jedoch die Festschreibung eines allgemein gültigen Höchstrentenanspruchs in Höhe von 80% des letzten Bruttoeinkommens ( bzw. in Höhe des Vierfachen des 1991-BIP pro Kopf, fortgeschrieben entsprechend der Rentenerhöhung im öffentlichen Dienst). Allerdings gibt es Ausnahmen von dieser Regel, die aufgrund einer langen Versicherungsbiographie zu einet höheren Rente führen können. Im lKA-System blieb folglich die Rentenformel gleich, wobei die Bemessungsgrundlage für die Kalkulation des Einkommensfaktors reduziert wird. Für die ab 2002 lKA-Rentenzugänger wird die Einbeziehung der Bruttoeinkommen zur Bildung der Einkommensbemessungsgrundlage um 11,1 % gesenkt. Für die Renten bis zum Jahre 2002 werden die in die Rentenkalkulation eingehenden Bruttoeinkommen sukzessive ab 1993 um 1/10 jährlich reduziert. Angesichts der überaus hohen relativen Rentenniveaus des griechischen Kemsystems und in Anbetracht der beschlossenen Maßnahmen, die gerade angeführt wurden (Unterkapitel 93), kann unter der Annahme der Erhöhung der durchschnittlichen Versicherungsbiographie, also des Zeitfaktors sowie des Einkommensfaktors des lKA-Durchschnittserstrentners behauptet werden, daß dessen Finanzierungsproblem bestehen bleiben wird. Dies wird dazu führen, daß in einem kurz- bis mittelfristigen Planungshorizont unter der Prämisse der Rentenausgaben in Anbetracht der Maastrichter Konvergenzkriterien das lKA fast keine finanzielle Entlastung für den Staatshaushalt liefern wird. Ein geringerer Staatszuschuß an die Sicherungssysteme könnte dazu beitragen, daß der Staat zumindest annähernd die Maastrichter Fiskalkriterien ,,3% Neuverschuldung und 60% Staatsverschuldung in Relation zum BIP" erfüllt.

594

Anhang IV: Beitrag zur Reformdiskussion

Ein eigener Reformvorschlag stammt aus folgender Modifikation der lKARentenformel: Ebenso wie der Einkommensfaktor sollte der Zeitfaktor degressiv gestaffelt werden (Errechnung des Zeitfaktors mit dem bei der Berechnung des Einkommensfaktors kalkulierten degressiv gewichteten Betrag EG n statt EATn ; vgl. Unterkapitel 33.1. bzw. Anhang I). Das Ergebnis dieser beabsichtigten degressiven Staffelung des Zeitfaktors, die logischerweise als Modell die bereits bestehende degressive Gewichtung des Einkommensfaktors hat, ist die Herabstufung der relativen Rentenniveaus bei einer vollen Erwerbsbiographie im Bereich des Durchschnittseinkommens eines Industriearbeiters bei Renteneintritt knapp über 60% (Standardpfad), womit der international akzeptierte Zielwert von 60% erreicht wäre (vgl. Anhang 11, Tab. 13). Jedoch wird dieser Zielwert vom Nationalpfad nicht erreicht; er pendelt sich dort im entsprechenden Einkommensbereich um den Betrag von 53% ein (vgl. Anhang 11, Tab. 14). Es ist erkennbar, daß mit obigem Schritt essentielle Einschnitte in das Leistungsrecht erfolgen, die sicherlich zur Lösung der Finanzierungsprobleme des lKA deutlich beitragen würden. Dabei sollte die Mindestsicherung nicht mehr so stark angehoben werden. Dies ist erforderlich für die Gültigkeit dieser Aussage, da mit dieser Modifikation in der Rentenformel unter Beibehaltung der gültigen Relationen und Anpassungsmechanismen zwischen Mindest- und Erstrenten des Jahres 1992 der Grenzvorteil eines Versicherten aus der Entrichtung von Beiträgen innerhalb einer bestimmten Versicherungszeit gleich Null wäre. Demzufolge würde eine Versicherungszeit zwischen dem 14. und dem 30. Versicherungsjahr bei einem mittleren Bruttoeinkommen zum gleichen Ergebnis, nämlich der Leistung der Mindestrente, führen (vgl. Anhang 11, Tab. 18). Das würde des weiteren bedeuten, daß hinsichtlich des Modellfalls ,,Lediger im Standardpfad mit 40 Versicherungsjahren" das lKA nur im mittleren Einkommensbereich zwischen 0,85 und 1,90 APW ein annähernd einkommensproportionales relatives Rentenniveau gewährleisten würde (vgl. Anhang 11, Tab.13). Der Zeitfaktor des Kernsystems würde überdies ceteris paribus keine zeitfaktorproportionalen Ergebnisse verursachen. So würde eine Reduzierung des Zeitfaktors auf 20 Versicherungsjahre nicht zur Halbierung der relativen Rentenniveaus führen. Im unteren Einkommensbereich würden sich sogar die gleichen Ergebnisse wie bei 40 Versicherungsjahren Systemzugehörigkeit ergeben. Im mittleren Einkommensbereich würden die entsprechenden Ergebnisse zwar reduziert, jedoch würden die relativen Rentenniveaus um 6,38 Prozentpunkte (um mehr als 14%) höher bleiben als die Hälfte des relativen Rentenniveaus bei 1 APW im Vergleichsfall der 40 Versicherungsjahre (vgl. Anhang 11, Tab.13. und Tab. 15).

Anhang IV: Beitrag zur Reforrndiskussion

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Im oberen Einkommensbereich würde sich eher zeigen, daß der Zeitfaktor die RRN bei den höheren Einkommen näher zu Ergebnissen eines einkommens- und zeitfaktorproportionalen Systems hinleitet. Allerdings erfolgt diese Tendenz zur Halbierung der relativen Rentenniveaus bei Halbierung der Versicherungszeit nur deshalb, weil bei den hohen Einkommen die Leistungsbemessung den Einkommensfaktor begrenzt, die Mindestsicherung nicht greift und somit der Einfluß des Zeitfaktors überwiegt. Die gleichen landesspezifischen Konkretisierungen des fünften Kapitels würden ceteris paribus das Ergebnis der nicht gleichgewichtigen Ausprägung des Zeitfaktors in der lKA-Rentenformel aufgrund der Mindestsicherung bestätigen. Dieses Ergebnis führt dazu, daß stärkere Gewichtungen der Systemzugehörigkeitstage im langen Mindestsicherungsbereich keine entsprechende Indikatorerhöhungen hervorrufen. Darüber hinaus scheint die Lage der relativen Rentenniveaus des Modellfalls des Ledigen im Nationalpfad mit 20 Jahren Systemzugehörigkeit und dem Bezug einer TEAM-Zusatzrente vorteilhafter als die Lage des im Moment der Verrentung befindlichen Versicherten nach 40 Versicherungsjahren Systemzugehörigkeit im Standardpfad und infolgedessen im Nationalpfad zu sein (vgl. Anhang 11, Tab. 14. und Tab. 17). Daraus kann die Schlußfolgerung gezogen werden, daß die Beibehaltung obigen Szenarios das Grundsicherungselement im ganzen unteren Einkommensbereich des lKA, fast bis zu 1 APW, erweitern würde. Hingegen würde eine unterschiedliche, ergo niedrigere Anpassung der Mindestrenten im Verhältnis zu den Anpassungen der Instrumente des Einkommensfaktors dazu führen, daß das lKA-System näher zum einkommens- und zeitfaktorproportionalen System herangeführt würde. Die Folge daraus wären Leistungen mit einkommensangleichendem Effekt auf mittlerem Niveau. Beide Szenarien sollte eine einkommens- und zeitfaktorproportionale Aufbausicherung komplettieren, die im zweiten Szenario eine Mindestzusatzaltersrente in den unteren Einkommensklassen vorsehen könnte, so daß in beiden Fällen ein international akzeptiertes Rentenniveau zwischen 80-90% erreicht wäre. Gewiß bedeutet dieser Refomvorschlag einen starken Einschnitt in das Leistungsrecht des lKA. Jedoch schafft er mit seinem RRN von 60% ein gleiches RRN für die Regelsicherung sowohl für die vor 1993 als auch für die nach 1993 Sozialversicherung eingetretenen Versicherten. Darüber hinaus könnte dieser Reformvorschlag reibungslos zu den restlichen Maßnahmen des neuen Gesetzes 2084/1992 für alle Versicherten eingefügt werden, die im Rahmen der finanziellen Sanierung der Alterssicherung die Belastung der Nähe des Renteneintritts befindlichen Erwerbstätigen sowie der Rentner reduzieren und die versicherten Erwerbstätigen gleichfalls zur Leistung ihres Beitrags verpflichten wollen.

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Anhang IV: Beitrag zur Reformdiskussion

Dies bedeutet, daß mein Vorschlag additiv auch eine Abfindungssumme beim Rentenzugang auf freiwilliger Basis nach Entrichtung leistungsäquivalenter Beiträge einschließen könnte. Ziel sollte sein, durch die obligatorische Aufbausicherung und die Ausweitung der Gewährung von Abfindungssummen zum Zeitpunkt des Renteneintritts Einschnitte in der Regelsicherung zu kompensieren. Weitere ergänzende Sicherungsmaßnahmen wären die betriebliche Altersversorgung, die allerdings durch das neue Gesetz nicht forciert wurde, und die private Vorsorge, die im Rahmen der Einkommensteuer durch den Beschluß eines Einkommensteuerfreibetrages gestützt wird.

Literaturverzeichnis Aaron, H. J.IBosswoth, B.P./Burtless, G. (1989): Can America afford to grow old? Verlag Brookings, Washington D.C., 1989. Agallopoulos, Christos (AYUAA01tOUAOC;, XPl