Alexandra: Griechisch – deutsch [Annotated] 3110753421, 9783110753424

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Alexandra: Griechisch – deutsch [Annotated]
 3110753421, 9783110753424

Table of contents :
Inhalt
EINFÜHRUNG
Inhalt und Gattung der Alexandra
Zu Autor und Datierung
Zu dieser Ausgabe
Inhaltsübersicht der Alexandra
TEXT UND ÜBERSETZUNG
ANHANG
Anmerkungen
Literaturhinweise
Personen- und Ortsnamenregister

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SAMMLUNG TUSCULUM

Herausgeber: Niklas Holzberg Bernhard Zimmermann

Wissenschaftlicher Beirat: Kai Brodersen Günter Figal Peter Kuhlmann Irmgard Männlein-Robert Rainer Nickel Christiane Reitz Antonios Rengakos Markus Schauer Christian Zgoll

LYKOPHRON ALEXANDRA Griechisch-deutsch

Herausgegeben und übersetzt von Fabian Horn

DE GRUY TER

ISBN 978-3-11-075342-4 e-ISBN (PDF) 978-3-11-075469-8 Library of Congress Control Number: 2021944591 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Für Einbandgestaltung verwendete Abbildungen: Cologny (Genève), Fondation Martin Bodmer, Cod. Bodmer 5: 3v/4r (www.e-codices.unifr.ch) Satz im Verlag Druck und Bindung: Beltz Bad Langensalza GmbH, Bad Langensalza ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com

Für Anita, uxori carae

Inhalt EINFÜHRUNG

Inhalt und Gattung der Alexandra 9 Zu Autor und Datierung 27 Zu dieser Ausgabe 34 Inhaltsübersicht der Alexandra 38

TEXT UND ÜBERSETZUNG  43 ANHANG

Anmerkungen 139 Literaturhinweise 205 Personen- und Ortsnamenregister 211

EinFührung Inhalt und Gattung der Alexandra Das hellenistische Gedicht mit dem Titel Alexandra, das uns unter dem Namen Lykophrons überliefert ist, ist zweifelsohne eines der seltsamsten und eigenwilligsten erhaltenen literarischen Werke der Antike. Die Alexandra lässt sich keiner der etablierten Gattungen der griechischen Literatur eindeutig zuordnen. Das Gedicht ist im Versmaß des jambischen Trimeters,1 des Sprechverses der griechischen Tragödie, abgefasst, verfügt jedoch über nur einen Sprecher und keine Handlung, sodass es keiner uns sonst bekannten antiken Tragödie gleicht. Zumindest mit einem Strukturelement des Dramas weist die Alexandra jedoch hinsichtlich ihrer äußeren Form und ihres Aufbaus deutliche Übereinstimmungen auf: Obgleich sich damit letztendlich keine Gattungsbestimmung verbinden lässt, entspricht die Alexandra formal und inhaltlich am ehesten einem (mit über 1400 Versen deutlich überdimensionierten2) als eigenständiges Gedicht formulierten dramatischen Botenbericht.3 Ein BotenbeZur Metrik der Alexandra siehe von Holzinger (1895) 80–85, Ziegler (1927) 2348– 2350 sowie v.a. Del Ponte (1981). 2 Vgl. etwa Looijenga (2009) 59: »Taking the form of a messenger-speech in which Cassandra’s own speech is reported, the Alexandra has the appearance of a dramatic fragment, but is extended to the dimensions of a tragedy in its own right.« West (2000) 159 bezeichnete die Alexandra als »hypertrophic messenger’s speech«. 3 Vgl. jedoch auch Cusset (2002/2003) 140: »The effect of the exceptional length of this monologue of an oracular type is the annihilation of action, which is in effect contrary to the essence of tragedy. If the Alexandra is a tragedy, it is a tragedy without action; it is not a drama (δρᾶμα).« Ebenso Hornblower (2018b) 107: »The poem (…) can be regarded as one long tragic messenger speech; as a whole, 1

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richt ist ein technisches Mittel des Dramas, in dem eine Figur, der Bote, die Handelnden des Werkes sowie den Zuschauer über ein erfolgtes Geschehen in Kenntnis setzt, das nicht auf der Bühne dargestellt werden kann, entweder weil die Situation zu komplex ist oder gegen die Einheit von Ort, Zeit und Handlung verstoßen würde. Wie Einleitung und Schluss (Alex. 1–30, 1461–1474) des Gedichts zeigen, stellt der Text die Erzählung eines namenlosen Wächters dar, der seinem Herrn, König Priamos von Troia, eine lange Rede von dessen Tochter Kassandra wortwörtlich referiert (Alex. 31–1460):4 Kassandra wurde offenbar angesichts ihrer Anfälle prophetischer Raserei und ihrer beunruhigenden Orakel auf Befehl ihres Vaters in ein steinernes Gefängnis ohne Dach (vgl. Alex. 349–351, 1462) gesperrt und unter Bewachung gestellt, sodass nur der Wächter Zeuge ihrer langen Vorhersage war und diese nun berichten kann. Entsprechend der Herleitung dieser Form aus der performativen Gattung der Tragödie ist denkbar, dass das Werk entweder für eine Rezeption als ›Lesedrama‹ vorgesehen war oder aber von einem einzelnen Schauspieler als ›Rezitationsdrama‹ vorgetragen werden konnte: Der Hauptteil des Gedichts, die Voraussagen der Kassandra, verfügt trotz des epischen Stoffes über keine durchgängige Handlung, die eine tatsächliche Aufführung mit mehreren Schauspielern plausibel erscheinen lassen würde.5 however, it is an odd sort of tragedy; only two characters, no chorus, and the ›action‹ consists merely of Cassandra rushing in and out of her stone cell before and after delivering her prophetic speech. The whole poem has been called a ›monodrama‹, not that that solves anything.« 4 Zu Kassandra als Prophetin in der griechisch-römischen Literatur siehe auch Ledergerber (1941), Neblung (1997) und Pillinger (2019). – Obgleich anzunehmen wäre, dass die eigenen Worte des Wächters klarer als die eingelegten Voraussagen der Kassandra sind, ist doch hier kaum ein stilistischer Unterschied festzustellen und insbesondere die Verse 16–30 konfrontieren den Rezipienten mit ebenso anspruchsvollen Verrätselungen wie die folgende Orakelrede. So auch z.B. Looijenga (2009), McNelis/Sens (2016) 47–66, Pillinger (2019) 116, 120. 5 Zur Gattung der Alexandra siehe auch Fusillo (1984), Fountoulakis (1998) und



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Der Kontext des Rahmens, in den der Hauptteil des Gedichts eingelegt ist, muss jedoch erschlossen werden, denn Priamos wird nicht namentlich genannt, sondern nur als »Herr« angesprochen (Alex. 3, 9, 1467) und auch das »Mädchen« (Alex. 3) wird erst am Ende der Einleitung mit einem Namen identifiziert (Alex. 30: Ἀλεξάνδρα): Diese Bezeichnung, von der sich auch der Titel des Gedichts herleitet, stellt ein literarisches Rätsel dar: Seit der Ilias Homers trägt Priamos’ Sohn Paris auch den Namen Alexander, gr. Alexandros, und daher leitet sich diese Bezeichnung seiner Schwester Kassandra wohl von der weiblichen Form dieses Eigennamens ab.6 Die Einleitung des Wächters, dessen Sprache sich in ihrer Rätselhaftigkeit kaum von der folgenden referierten Prophezeiung der Kassandra unterscheidet, verordnet zudem die Situation zeitlich im narrativen Zusammenhang des »Epischen Kyklos«, also des Erzählzusammenhangs um den Troianischen Krieg: Soeben hat ein neuer Tag begonnen (Alex. 16–19) und Paris ist gerade mit seinen Schiffen von Troia aus abgefahren (Alex. 20–27). Seine Fahrt nach Griechenland, auf der er Helena entführen und damit den Troianischen Krieg auslösen und die folgenden Ereignisse in Gang bringen wird, bietet den Anlass für Kassandras Voraussagen um die Zukunft Troias.7 Dabei rekapitulieren die Verse 31–51 kurz die erste Einnahme Troias durch Herakles, danach wenden sich ihre Klagen, in die jedoch bisweilen weitere Rückblicke eingelegt sind, den kommenden Ereignissen und der zweiten Eroberung der Stadt durch die Griechen zu. Der Troianische Krieg nimmt jedoch nur den ersten Teil ihrer PropheWest (2000) v.a. 159–166. Zur Frage der Aufführung siehe auch Hornblower (2015/2017) 42–47. 6 Die Bezeichnung der Kassandra als Alexandra kann unterschiedlich erklärt werden, u.a. scheint es sich dabei auch um einen Kulttitel der Kassandra auf der südlichen Peloponnes gehandelt zu haben, vgl. unten in der Einführung sowie Anm. dazu. 7 Zur Struktur und den Themen der langen Orakelrede siehe v.a. McNelis/Sens (2016) 67–100 sowie die Inhaltsübersicht unten am Ende der Einleitung.

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zeiungen ein (Alex. 52–364), im Anschluss daran folgen die weiteren Ereignisse, die sich in seiner Folge ereignen werden, insbesondere die sog. Nostoi, »Heimkehrergeschichten« (auch der Titel eines nur fragmentarisch erhaltenen Epos des Epischen Kyklos): Dass viele der griechischen Helden nach der Eroberung der Stadt entweder auf der Rückreise und nach ihrer Heimkehr weitere Abenteuer erlebten und Leiden erdulden mussten oder aber nicht wieder nach Hause gelangten, sondern auf dem Weg oder abgeschlagen von ihrer Heimat neue Siedlungen gründeten (Alex. 365–1282; vgl. auch Hes. Theog. 1011–1016; Thuk. 1,12,1–2), bietet die Gelegenheit, die Geschichte aus »mythischer Zeit« bis in historische Zeit weiterzuverfolgen und den geographischen Rahmen von Griechenland und Kleinasien um den westlichen Mittelmeerraum, insbesondere Italien und das sich im Aufstieg befindende Rom, zu erweitern.8 Zudem bietet der mythologische Stoff des Troianischen Sagenkreises zahlreiche Möglichkeiten, durch genealogische Bezüge und andere Querverbindungen weitere Einzelerzählungen und mythologische Zusammenhänge, wie etwa die Erzählungen um Herakles, den Thebanischen Sagenkreis oder die Argonauten-Sage, in Anspielungen und Verweisen miteinzubeziehen.9 Anschließend stellt Kassandra den aus ihrer Sicht bevorstehenden Troianischen Krieg in den Kontext der ewigen Kämpfe zwischen Europa und Asien (Alex. 1283–1450; vgl. v.a. Hdt. 1,1–5): Diese Konstruktion einer Serie wechselseitiger Konflikte basiert offensichtlich auf dem Beginn der Historien Herodots, der in einer Abfolge von Entführungen (Io, Europe, Medeia, Helena) die Vorgeschichte der Perserkriege im frühen 5. Jhd. v. Chr. (Ionischer Aufstand 500/499 bis 494 v. Chr.; 1. Perserkrieg 490 v. Chr.; 2. 8 Zur Alexandra in der hellenistischen Welt und den zahlreichen Bezügen zwischen Griechenland und Italien siehe v.a. Josifovic (1968) 889–913, der ihr einen »hellenistische[n] Kosmopolitismus« (S. 890) attestiert und auf die Dimension als politisches Gedicht eingeht, sowie Hornblower (2018a). 9 Zu den über das ganze Gedicht verteilten Bezügen auf den Argonauten-Mythos siehe etwa Schmakeit-Bean (2006).



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Perserkrieg 480/479 v. Chr.) ausmacht. Lykophron übernimmt diese Struktur, die ihm weitere Gelegenheit zu mythologischen Anspielungen und der Integration zusätzlichen Materials bietet, wobei er das Thema jedoch in hellenistischer Manier erweitert, indem er zusätzlich Eroberungszüge und Kolonisationsmythen miteinbezieht. Dabei schlägt sich der besondere Blickwinkel der Kassandra als troianischer Prinzessin in der Darstellung und Gestaltung des Materials auf ungewöhnliche, aber zu erwartende Weise nieder: (1) Kassandra bietet eine weibliche Perspektive auf die aus ihrer Sicht bevorstehenden Ereignisse und stellt dabei oftmals die Leiden ihrer Familienmitglieder (und nicht zuletzt ihre eigenen Leiden) in den Mittelpunkt: So beklagt sie in Alex. 314–334 die Schicksale ihrer Schwestern Laodike und Polyxena sowie der Mutter Hekabe und berichtet auch im Fortgang der Prophezeiung das leidvolle Los weiterer weiblicher Charaktere wie etwa der drei Sirenen Parthenope, Leukosia und Ligeia, die Selbstmord begehen, nachdem Odysseus ihnen widerstehen konnte (Alex. 712–737), oder der troianischen Kriegsgefangenen Setaia (Alex. 1075–1082). (2) Zudem ist Kassandra gegenüber ihrem eigenen Bruder Paris überaus negativ eingestellt, weil er den Krieg auslösen wird, wie auch v.a. gegen die Griechen, weil diese ihr Vaterland zerstören werden.10 Dies spiegelt sich entweder darin, dass auch heldenhafte Elemente heruntergespielt werden, z.B. wenn aufgrund der Auslösung von Hektors Leichnam in Ilias 24 Achilleus als »Leichenverkäufer« bezeichnet wird, oder in der Fokussierung auf Episoden, die die Griechen in einem schlechten Licht erscheinen lassen, so etwa die Erwähnung, dass Thetis Achilleus bei den Töchtern des Lykomedes versteckte und ihm riet, nicht zuerst in Troia an Land zu gehen (Alex. 276–280). 10 Siehe dazu auch McNelis/Sens (2011b) 66–78 und (2016) 100–179 sowie den Überblick bei Rozokoki (2019) 53–63.

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(3) Aus dieser Abneigung gegen die Griechen ergibt sich im Umkehrschluss eine positive Darstellung der Troianer, wie etwa die knappe Aristie Hektors (Alex. 281–301) oder die Voraussage seiner kultischen Verehrung in Theben (Alex. 1189–1213). Dies äußert sich insbesondere auch in der Ankündigung des zukünftigen Ruhms der Nachfahren der Troianer, der Römer (v.a. Alex. 1226–1231).11 Die Gestaltung des Textes als literarische Prophezeiung wird schon in Alex. 33–51 deutlich, als Kassandra die Klage um ihre Heimat beginnt: Hier erfolgt eine Reihe von Anspielungen auf verschiedene Elemente des Herakles-Mythos, die in diesem Fall vielfach keine weitere kontextuelle Bedeutung aufweisen können, sondern nur auf Herakles als ersten Zerstörer Troias verweisen, indem sie in schneller Folge die Umstände seiner Zeugung (Alex. 33), seinen Sieg über ein Seemonster (»Tritons Hund«, Alex. 33–37), die Tötung der eigenen Kinder (Alex. 38), die Verwundung seiner göttlichen Stiefmutter Hera (Alex. 39–40), seinen Ringkampf gegen Zeus (Alex. 40–43), die Tötung Skyllas (Alex. 44–49) und seinen eigenen Tod durch das Blut des Nessos (Alex. 50–51) erwähnen. Diese Anspielungen bestehen vielfach aus knappen, manchmal nur ein oder wenige Worte umfassenden Erwähnungen einzelner und oftmals entlegener Details des Mythos. Das Resultat dieser literarischen Technik ist eine tour de force durch die griechische Mythologie, für die der Troianische Krieg und seine Folgen den Rahmen bieten, der von Lykophron mit einem Schatz mythologischer Details angefüllt wurde, die bisweilen nur bei ihm belegt und für uns nicht selten auch nur durch die Erklärungen der umfangreichen Scholien verständlich sind.12 11 Zu diesem Aspekt vgl. etwa McNelis/Sens (2011b) v.a. 78–80 und (2016) 180–217. Siehe auch die Anmerkungen unten zur Datierung der Alexandra. 12 Vgl. v.a. West (2003) 79: »Any handbook of classical mythology must draw extensively on the Alexandra (and even more on its scholia), both for otherwise un-



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Damit ist Kassandras einzigartige Fähigkeit (und göttliche Strafe), nur wahre Voraussagen zu sprechen, die allerdings von keinem ihrer Zuhörer geglaubt werden (vgl. Alex. 1451–1460), auf eine einfallsreiche, typisch hellenistische Weise realisiert: Kein Zuhörer kann ihren Prophezeiungen glauben, weil niemand ihre Worte auch nur verstehen kann. Denn wie auch andere hellenistische Dichtungen bedient sich die Alexandra eines überaus entlegenen, gesuchten und künstlerischen/künstlichen Wortschatzes mit zahlreichen Anspielungen auf die vorangegangene griechische Literatur. So verwendet die Alexandra ein hochpoetisches, vielfach auf dem Sprachgebrauch des Epos und der Tragödie aufsetzendes Vokabular,13 das jedoch um zahlreiche Neuprägungen, die in der erhaltenen altgriechischen Literatur nur hier überliefert sind, sog. ἅπαξ λεγόμενα (»einmal Gesagtes«), erweitert wurde: Es wurde berechnet, dass von dem etwa 3000 verschiedene Vokabeln umfassenden Wortschatz der Alexandra 518 Worte nur in diesem Werk erscheinen und weitere 117 in der erhaltenen griechischen Literatur dort zum ersten Mal belegt sind (sog. πρῶτον λεγόμενα »zum ersten Mal Gesagtes«), sodass insgesamt mehr als ein Fünftel (ca. 21 %) des Gesamtwortschatzes des Gedichts aus extrem seltenen, gesuchten und entlegenen Vokabeln besteht.14

attested details of familiar stories and for tales not known to us from elsewhere.« Dies liegt nicht zuletzt daran, dass uns ein Großteil der griechischen Literatur (in diesem Kontext v.a. der Epische Kyklos und die Mehrzahl der Tragödien des 5. Jhd.) nicht erhalten ist. 13 Zu den tragischen Elementen in der Sprache der Alexandra siehe etwa Cusset (2002/2003) 142–152, Fountoulakis (2008) und Sens (2010), für die Auseinandersetzung Lykophrons mit homerischem Vokabular vgl. Rengakos (1994). 14 Vgl. die Einschätzung bei Hornblower (2018b) 109: »[T]he vocabulary is punishingly recondite throughout (hundreds of words used here only, in Greek of any period).« Siehe dazu die Berechnung bei N. Hopkinson, A Hellenistic Anthology, Cambridge 1988, 230, vgl. auch Meyer (2014) 98 mit Fn. 301. Zum Vokabular der Alexandra siehe zudem Ciani (1975), Guilleux (2009) sowie Pellettieri (2021) zu den Komposita.

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Darüber hinaus basiert der spezielle Stil des Werkes insbesondere auf seiner Vielzahl von poetischen Umschreibungen und obskuren Anspielungen, die an die Stelle direkter Nennungen der eigentlichen Bezeichnungen treten.15 Dadurch muss der Rezipient andauernd die ihm gegebenen Hinweise richtig interpretieren, um zu wissen, von wem die Rede ist und welche Handlung gerade erfolgt. Die wichtigsten dieser Verrätselungsstrategien sind im Folgenden kurz mit einigen Beispielen zusammengestellt, um auf diese Weise einen Einblick in den Charakter des Gedichts zu geben:16 (1) Tiermetaphern: Personen werden häufig als Tiere dargestellt, so ist etwa die »borstige Schildkröte« (Alex. 340) der Troianer Antenor, Nauplios ist der »hauszerstörende Seeigel« (Alex. 1093) und als »Löwe« wird meist Herakles bezeichnet (Alex. 33, 459, 697, 917), aber auch Telephos (Alex. 213), Neoptolemos (Alex. 324), Kastor und Polydeukes (Alex. 517, 555) sowie Romulus und Remus (Alex. 1233).17 (2) Genealogische Beziehungen oder Verwandtschaften: Wie auch im Epos und der Tragödie ist die Bezeichnung über Verwandtschaftsbeziehungen eine gängige Technik, um Personen zu be15 Vgl. Ziegler (1927) 2344: »Ersetzung der κυρία durch die τροπικὴ λέξις bis zur Sinnlosigkeit ist das Grundmotiv, und in der maßlosen Anwendung dieses Prinzips (…) hat L[ykophron] einen Gipfel erreicht, der seine Lektüre auch schon im Altertum nur gelehrten Liebhabern und passionierten Rätselratern erträglich machen konnte und alle Produkte seiner gleichgerichteten Zeitgenossen überbietet.« – Zu Lykophrons Techniken der Verrätselung von Namen siehe etwa Ziegler (1927) 2343–2348, Ciani (1973), Panagl (1998), Cusset (2001) und (2006), Lambin (2005) 207–260, Sistakou (2009), Cusset/Kolde (2013) oder Sens (2014). 16 Aus Gründen der Übersichtlichkeit bietet diese Zusammenstellung nur die Rätsel und die Auflösungen, detaillierter zu diesen Beispielen siehe jeweils die Anmerkungen zu den jeweiligen Stellen. 17 Der Dichter der Alexandra hatte offenbar eine besondere Vorliebe für Verwandlungserzählungen, sodass die Übergänge zwischen Menschen, mythologischen Wesen, Mischwesen und Tieren bisweilen fließend sind, vgl. auch die Auflistung von 28 Metamorphosen bei Hornblower (2015/2017) 162–163.



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zeichnen, wobei Lykophron auch hier bisweilen auf entlegenere und unbekanntere Zusammenhänge zurückgreift. Ohne Probleme zu entschlüsseln ist Pelops als der »Sohn des Tantalos« (Alex. 53), doch Dardanos als der »Schwimmer-Sohn der Atlas-Tochter« (Alex. 72–73), Prothoos als der »Sohn des Tenthredon« (Alex. 899) und Echidna als die »Gattin des Typhon« (Alex. 1353) dürfte auch für Griechen zumindest kurzes Nachdenken erfordert haben. (3) Verweise auf mythologische Elemente: Hierin findet sich ein besonders reiches Feld an Anspielungsmöglichkeiten in unterschiedlicher syntaktischer Ausführlichkeit von einzelnen Worten (insbesondere Komposita), Partizipialkonstruktionen bis hin zu mehreren Nebensätzen. So ist beispielsweise in Anspielung auf Ilias 24 Achilleus der »Leichenverkäufer« (Alex. 276), Teiresias der »greise Totenseher, der die Zusammenkünfte von Männern und Frauen kennt« (Alex. 682–683), Iason der »einschuhige Anführer« (Alex. 1310) nach der Mythenversion, dass er einem Orakel entsprechend mit nur einem Schuh in Iolkos ankommt, und Theseus der »Gürteldieb« (Alex. 1329), weil er Herakles bei der Aufgabe des Raubs des Gürtels der Hippolyte begleitete. (4) Kulttitel: Eine charakteristische Eigenheit der Alexandra ist es ferner, für Gottheiten statt des Namens lokale und regionale Kulttitel oder -epitheta zu verwenden,18 vielfach auch in Reihung mehrerer Bezeichnungen. So ist Ares »Kandaios oder Mamer18 Zu den regionalen und lokalen Kulttiteln der Alexandra und deren Vorkommen in epigraphischen Quellen siehe v.a. Hornblower (2014) etwa 119: »[F]or the erudite listeners who grasped even some of the allusions, they gave the poem a truly Mediterranean-wide flavour, and (…) this was the poet’s intention. They em­pha­size the exuberant variety of local Greek cults alongside the Panhellenic. The ­Alexandra is essentially a colonial poem (a poem about colonization, and surely also a poem composed in a Greek colonial setting), and is rich in historically authentic cultic material across a wide geographical extension.«

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tos« (Alex. 1410), Apollon »Thoraios Ptoos Horites« (Alex. 352) und »Skiastes Orchieus Telphusios« (Alex. 562), Zeus »Drymnios Promantheus Aithiops Gyrapsios« (Alex. 536–537) und Demeter »Ennaia Herkynna Erinys Thuria, die Schwertträgerin« (Alex. 152–153). Die Herkunft der Titel kann dabei nicht immer sicher geklärt werden und wenn die verwendeten Bezeichnungen einen unmittelbaren Bezug zum Kontext haben, in dem sie erscheinen, ist auch dieser nur in wenigen Fällen klar ersichtlich. (5) Bezeichnung über Ortsnamen: Die Alexandra enthält neben zahllosen mythologischen Anspielungen insbesondere eine Vielzahl geographischer, nicht immer sicher bestimmbarer Angaben. In dieser Eigenschaft können sie als Herkunftsangaben auch als weitere Möglichkeit zur Verrätselung von mythologischen Charakteren eingesetzt werden. So sind etwa die »Nymphen, die das klare Wasser des Bephyros lieben und den leibethrischen Felsen über Pimpleia« (Alex. 274–275) nicht wirklich Nymphen, sondern die Musen, die am Olymp wohnen, und »das Geschlecht des alten Arne, sich sehnend nach Graia und den Felsen von Leontarne und Skolos und Tegyra und dem Sitz von Onchestos« (Alex. 644–646) bezeichnet die Griechen, die es auf die Balearen verschlägt, als Boioter. Beide Beispiele zeigen, dass die Verweise auf entlegene Städte, Berge oder Flüsse (die ebenfalls oft in kurzen Katalogen auftreten) gar nicht genau diese geographischen Örtlichkeiten bezeichnen, sondern metonymisch verwendet sind und jeweils auf die zugehörigen Regionen und Landschaften verweisen sollen. (6) Wortspiele: Eine letzte Möglichkeit der Verrätselung, von der Lykophron jedoch nicht oft Gebrauch macht, ist über Wortspiele mit Namensbedeutungen. So könnte etwa die Bezeichnung Kassandras als »Alexandra« auch auf die Etymologie des Namens als »Männer-Abwehrerin« wegen ihrer Abweisung des Apollon (vgl. Alex. 348, 353–356, 1457) anspielen; ferner besteht die Möglichkeit der Analyse des Namens als alpha privativum ἀ- mit



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dem Stamm λέγ- »sagen« (Fut. λέξ-, vgl. Alex. 1: λέξω) als Ausdruck von Kassandras Unfähigkeit, sich trotz all ihres Wissens um die Zukunft verständlich zu machen.19 Unzweifelhaft in diese Kategorie fällt auch die Verrätselung von Neoptolemos, dem Sohn des Achilleus, als »Schlachtbenannter« (Alex. 183) wegen der Herkunft des zweiten Bestandteils seines Namens -πτόλεμος (zu πόλεμος »Krieg«), und die Anspielung auf die zukünftige Gründung Roms durch Romulus und Remus in dem griechischen Wort ῥώμῃ (rhōmēi) in Alex. 1233: ἔξοχον ῥώμῃ γένος, wörtl. »ein in seiner Kraft hervorragendes Geschlecht«, das sicherlich an den Namen der Stadt anklingt. (7) Kombinationen: Diese Techniken lassen sich miteinander kombinieren, sodass eine einzelne rätselhafte Bezeichnung mehrere Schritte zur Lösung benötigt. So ist etwa Herakles der »dreiabendliche Löwe« (Alex. 33), Odysseus das »sisypheiische Kind« (Alex. 1030) nach einer Tradition, die ihn als Sohn des Sisyphos ansah, Diomedes der »Sohn des hirnfressenden Ebers« (Alex. 1066) in Anspielung auf eine Szene des Thebanischen Sagenkreises und Theseus der »Sohn des Phemios« (Alex. 1324) nach einer Version, die ihn nicht als Sohn des Aigeus, sondern tatsächlich des Poseidon darstellte, der hier jedoch mit einem Kulttitel verrätselt erscheint. Andererseits bietet die Kombination verschiedener Verrätselungsstrategien, ebenso wie Häufungen oder kurze Kataloge einer Kategorie von Hinweisen, dem Rezipienten mehrere Möglichkeiten zur Lösung eines Rätsels, sodass in dieser Vorgehensweise auch die Bestrebung Lykophrons deutlich wird, zwar schwere und gelehrte Rätsel zu stellen, aber gleichzeitig dennoch sicherzustellen, dass sein Publikum trotz aller Schwierigkeiten doch über eine Chance zur Lösung (und damit zum Genuss des Werkes) verfügt.20 19 Vgl. etwa Cusset (2006) 45–46, Pillinger (2019) 116, 121. 20 Siehe dazu auch Cusset/Kolde (2013) 177 und Horn (2021) zu den Häufungen

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Auf die andauernde Verwendung dieser Techniken ist der spezielle, orakelhafte Stil des Gedichtes zurückzuführen: Wenn tatsächlich die Nennung eines Eigennamens erfolgt, handelt es sich entsprechend meist um wenig bekannte und entlegene Personen (z.B. Prylis in Alex. 222, Aisakos in 224, Munitos in 498, Kepheus und Praxandros in 586, Setaia in 1075, oder Meda und Kleisithera in 1221–1222),21 und bisweilen werden auch bekannte Namen nicht als tatsächliche Bezeichnungen, sondern zur Verrätselung genutzt. So wird in Alex. 335 »Agamemnon« aufgrund seiner Bestimmung als bedeutendster menschlicher Herrscher der Griechen anstelle von »Zeus«, des mächtigsten Gottes des olympischen Pantheons, verwendet, und ebenso kann sich im Umkehrschluss »Zeus« in Alex. 1124 und 1370 tatsächlich auf Agamemnon beziehen. Dies deutet darauf hin, dass Lykophron bewusst seinen Hörern oder Lesern das Verständnis erschweren und ihnen Rätsel aufgeben wollte, denn es finden sich auch noch weitere Techniken, die offenbar darauf ausgerichtet sind, den Rezipienten zu verwirren und in die Irre zu führen:22 (1) Wechselnde Apostrophen, d.h. Anreden in der zweiten Person, bei denen erst im Fortgang der Erzählung klar wird, um welchen Adressaten es sich jeweils handelt. So ist z.B. Kassandras Anrede von Kulttiteln für Götter, die in ihrer Vielzahl in jedem Fall die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass der Rezipient sich erschließen kann, um welche Gottheit es sich handelt. 21 Vgl. etwa von Holzinger (1895) 16: »Die wirklichen Personennamen, die Lykophron nennt, ohne irgend eine Willkür auszuüben, gehören zumeist wenig bekannten oder ganz verschollenen Specialmythen an, so dass der Name allein nur selten einen Leser aufklärt.« Ebenso Sistakou (2009) 249: «It appears that only unattested heroes or secondary characters are mentioned in the Alexandra by name.« 22 Vgl. dazu auch von Wilamowitz-Moellendorff (1962) 150: »Aber der Dichter will auch gar nicht auf Phantasie und Gemüt wirken (…), sondern wendet sich allein an den Verstand, der sich anstrengen soll und darin Genuß finden, daß er dahinter kommt, was der Dichter sagen will, am stärksten, wenn er einer gestellten Falle entgangen ist.«



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durch das Pronomen σε »dich« wechselnd bezogen auf Troia (Alex. 52, 69, 72), ihren Bruder Paris (Alex. 90, 97, 115, 128), den Seher Prylis (Alex. 219), ihr eigenes Herz (Alex. 258), ihre Schwester Polyxena (Alex. 323) oder ihre Mutter Hekabe (Alex. 330). (2) Mischung von Metaphern, z.B. in Alex. 213–215, wo Telephos mit einer Löwen-Metapher bezeichnet wird, aber die Vorstellung, dass er das »Saatfeld (d.h. das griechische Heer) mit Zähnen und Kiefern verwüste« (Alex. 214–215) viel eher das Bild eines wilden Ebers evoziert. Ähnlich unpassend bzw. irritierend erscheint die metaphorische Bezeichnung von Killa und ihrem Sohn Munippos, auf die nur für eine Ortsangabe angespielt wird, als »Jungkuh/Färse« und »Welpe« (Alex. 320–321). Für den Kleinen Aias, dessen Tod in Alex. 387–407 dargestellt ist, verwendet Lykophron in schneller Folge die Metaphern des Eisvogels (Alex. 387, 390), der Seebrasse (Alex. 388), des Kuckucks (Alex. 395) und des Delphins (Alex. 397). Ebenso werden die Dioskuren und Aphariden bei ihrem Kampf eingangs kollektiv als Adler bezeichnet (Alex. 551), kurz danach beschreibt eine Löwen-Metapher die Dioskuren (Alex. 555; vgl. Alex. 517), während die Aphariden mehrfach mit Stier-Metaphern dargestellt werden (so in Alex. 555, 556, 561), bis auf Idas, der in Alex. 558 eine Widder-Metapher erhält. (3) Juxtaposition von Informationen, deren Verbindung in eine falsche Richtung führt, so wird z.B. die Erwähnung des Kronos in Alex. 202 mit der folgenden Apposition »Zerreißer unreifer Kinder« (Alex. 203: τέκνων νηπίων κρεανόμου) sicherlich unmittelbar den Mythos evozieren, dass Kronos seine von Rheia geborenen Kinder unmittelbar nach der Geburt verschlungen haben soll, um zu verhindern, dass seine Nachkommen ihm die Herrschaft streitig machen (Hes. Theog. 453–467). Nur das Detail, dass er auch die Mutter verschlungen habe (Alex. 203: σὺν μητρί), stimmt nicht und macht den Rezipienten darauf aufmerksam, dass gar nicht diese Erzählung gemeint sein kann, sondern das sog. Sperlingsorakel von Aulis aus der Ilias (Il. 2,308–329), als

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EinFührung ein Gott den Griechen ein Zeichen gab und eine Schlange neun junge Sperling mit ihrer Mutter verschlingen ließ und somit zeigte, dass Troia erst nach neun Jahren Krieg im zehnten Jahr fallen werde. In der Ilias wird das Orakel von Zeus gegeben, doch es ist anzunehmen, dass Lykophron zur Verwirrung seiner Rezipienten diese Zuschreibung abgeändert hat. Ebenso evoziert die Erwähnung der Bebryker in Alex. 516, insbesondere da es sich um einen Exkurs zu den Dioskuren handelt, die Episode aus der Argonautensage, als Polydeukes auf der Fahrt nach Kolchis gegen Amykos, den König der Bebryker, einen Faustkampf austragen musste. Tatsächlich ist diese Erzählung hier jedoch gar nicht gemeint, denn Lykophron verwendet »Bebryker« aufgrund der räumlichen Nähe der beiden Volksstämme nur als Umschreibung der Troianer (so auch in Alex. 1305, 1474).

Damit entspricht das Gedicht durchaus dem gelehrten hellenistischen Stilideal, das üblicherweise mit dem Namen des Kallimachos von Kyrene (ca. 305 – 240 v. Chr.) verbunden ist, doch im Vergleich zu anderen Werken macht Lykophron von diesen literarischen Techniken zur Verrätselung in einem deutlich umfangreicheren Ausmaß Gebrauch.23 Obgleich sich die Verschleierungen bisweilen ad nauseam aneinanderfügen,24 so gewinnen sie doch gerade dadurch besondere Bedeutung im Kontext von Kassandras Prophezeiung: Der Inhalt ihrer Voraussagen, mit denen sie ja ihre Landsleute warnen möchte, kann schon deswegen keinen Glauben finden, weil er so kompliziert formuliert ist, dass er nicht einmal verstanden wird. 23 Vgl. etwa West (2000) 157: »[M]any of the qualities generally regarded as characteristically Callimachean are obviously present in good measure – some may feel to excess – in the Alexandra.« Vgl. auch die Bezeichnung Lykophrons als »extreme[r] Alexandriner« bei Ziegler (1927) 2334. 24 Vgl. hier etwa von Wilmowitz-Moellendorff (1962) 144: »[D]ie Alexandra, mag sie uns selbst widerwärtig sein, fordert und lohnt jede Anstrengung, sie zu verstehen.«



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Die Alexandra ist damit kein konventionelles narratives Gedicht, sondern ein gelehrtes literarisches Spiel mit unzähligen mythologischen Anspielungen und intertextuellen Bezügen auf die vorangegangene griechische Literatur, ein Rätsel im Umfang von fast 1.500 Versen. Wie jedes Rätsel prinzipiell auf einem Wissensvorsprung des Rätsel-Stellers gegenüber seinem Publikum beruht, das sich erst um die Lösung bemühen muss, so gibt diese Form dem Autor Gelegenheit, seine Gelehrsamkeit und seine Kenntnis eigenartiger Mythenversionen zur Schau zu stellen. Doch wie der Wächter Priamos auffordert, die Worte des Berichts zu bedenken (Alex. 8–12), so fordert metapoetisch der Dichter damit seine Leser zur Entschlüsselung der folgenden Rätsel auf. Bezeichnenderweise affirmiert jedoch das abschließende Gebet des Wächters um einen guten Ausgang für das troianische Königshaus (Alex. 1472–1474) ironisch sowohl sein eigenes Unverständnis über das soeben Berichtete als auch den Unglauben in Kassandras umfangreiche Prophezeiung: Dass er nach dem wörtlichen Referat allen den Troianern bevorstehenden Unheils und insbesondere Kassandras abschließender Klage über die Nutzlosigkeit ihrer eigenen Prophezeiung (vgl. Alex. 1451–1460) noch auf einen glücklichen Verlauf hoffen kann, zeigt abschließend, dass ihre Vorhersagen keine Auswirkungen haben und genau so eintreten werden.25 Andererseits wird nach Kassandras Voraussage am Ende doch einer ihrer Verwandten siegreich aus den Kämpfen zwischen Europa und Asien hervorgehen und Frieden erwirken (Alex. 1446– 1450), sodass sub specie aeternitatis nicht nur die Prophezeiungen Kassandras wahr werden, sondern sich letztendlich auch das Gebet des Wächters erfüllen wird. 25 So auch Looijenga (2009) 78: »On an internal level, the tragic misunderstanding of the messenger dominates. In agreement with both the disbelief towards Cassandra and the characterisation of the messenger’s view of Cassandra, the messenger cannot but trust in the very opposite of her prophecies. This wry dramatic irony is of course clear to everyone (…).«

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Angesichts dieses bewusst schwerverständlich gestalteten sprachlichen Stils ist es letztlich wahrscheinlicher, dass die Alexandra für die Lektüre als für den mündlichen Vortrag bestimmt war,26 doch unabhängig ihres Rezeptionskontextes war sie unzweifelhaft für ein philologisch und literarhistorisch gebildetes Publikum vorgesehen, das ihre Rätsel zu entschlüsseln und zu schätzen wusste.27 Zwar ist anzunehmen, dass uns die Alexandra weniger entlegen und exotisch in den verwendeten Mythenversionen erschiene, wenn uns mehr von der Tragödienproduktion des 5. und 4. Jhd. v. Chr. sowie der hellenistischen Literatur (etwa Euphorion von Chalkis oder der Historiker Timaios von Tauromenion, die Lykophron benutzt haben könnte) erhalten geblieben wäre,28 doch ist kaum zu bestreiten, dass das Werk darauf ausgelegt war, auch zeitgenössischen und in der griechischen Literaturgeschichte bewanderten Lesern eine Herausforderung und intellektuelle Anregung zu bieten. Entsprechend war das Werk schon in der Antike für seine Dunkelheit berühmt-berüchtigt:29 Der römische Dichter Statius (ca. 45 – 26 Vgl. Ziegler (1927) 2334: »[I]hre abnorme Länge wie ihre abnorme Schwierigkeit und Unverständlichkeit rücken sie meilenfern von jeder Art von Bühne.« Ebenso auch West (2000) 155: »(…) Lycophron’s crossword puzzle style would make too severe a demand on an audience’s concentration for successful recitation of the work as a whole. Though he may have first ›published‹ it by reading aloud to a select group those passages in which he took particular pride, the work as a whole is surely designed for a reflective and erudite readership, not a listening audience.« So auch Sens (2014) 299. 27 Vgl. etwa Ziegler (1927) 2334–2335: »Der Zweck der alexandrinischen Lehr- und Rätselpoesie ist in der Regel nur die Erregung des intellektuellen Vergnügens am Lehren und Lernen und am Aufspüren der verborgenen Beziehungen, die der gelehrte und scharfsinnige Verfasser in sein Werk hineingeheimnißt hat.« – Zur Stellungnahme Lykophrons in Diskussionen der hellenistischen Homerforschung siehe Rengakos (1994), zu Lykophrons intertextuellen Anspielungen und Bezügen siehe u.a. Hollis (2007) und Horn (2016). 28 Zu Lykophrons Quellen und Einflüssen siehe etwa Hollis (2007) und Hornblower (2015/2017) 7–36. 29 Vgl. v.a. Berra (2009).



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96 n. Chr.) erwähnte in einer Aufzählung anspruchsvoller Dichtungen auch die »Schlupfwinkel des dunklen Lykophron« (Stat. Silv. 5,3,157: latebrasque Lycophronis atri) und Lukian (ca. 125 – nach 180 n. Chr.), der Satiriker (und Literaturkritiker) der zweiten Sophistik, kritisierte den Stil des Gedichts scharf: Luc. Lex. 25: ἡμεῖς οὐδὲ ποιητὰς ἐπαινοῦμεν τοὺς κατάγλωττα γράφοντας ποιήματα. τὰ δὲ σὰ ὡς πεζὰ μέτροις παραβάλλειν, καθάπερ ὁ Δωσιάδα Βωμὸς ἂν εἴη καὶ ἡ τοῦ Λυκόφρονος Ἀλεξάνδρα, καὶ εἴ τις ἔτι τούτων τὴν φωνὴν κακοδαιμονέστερος. Wir billigen die Dichter keineswegs, die Gedichte voll mit entlegenen Worten schreiben. Und deine Werke – um Prosa mit Dichtung zu vergleichen – dürften wohl sein wie der Altar des Dosiadas30 und die Alexandra des Lykophron, und wenn noch irgendwer unglücklicher hinsichtlich seines sprachlichen Ausdrucks ist.

Trotz ihrer in der Antike fast schon sprichwörtlichen Schwierigkeit wurde die Alexandra jedoch von Gelehrten geschätzt, gelesen und kommentiert (was sich nicht zuletzt auch in den zahlreichen erhaltenen Scholien und Paraphrasen sowie den Erklärungen des byzantinischen Gelehrten Tzetzes aus dem 12. Jhd. n. Chr. widerspiegelt).31 Ein kurzes, anonymes Gedicht aus der Anthologia Palatina bringt diese Wertschätzung, dass sich das Gedicht nur dem Gebildeten erschließt, zum Ausdruck: Anth. Pal. 9,191: Οὐκ ἂν ἐν ἡμετέροισι πολυγνάμπτοις λαβυρίνθοις   ῥηϊδίως προμόλοις ἐς φάος, αἴκε τύχῃς· τοίους γὰρ Πριαμὶς Κασσάνδρη φοίβασε μύθους, 30 Zum Figurengedicht Altar des Dosiadas, das zahlreiche sprachliche Bezüge zu Lykophrons Alexandra aufweist, siehe Horn (2019). 31 Siehe auch West (2000) 156–157 und (2003) 80–83, Meyer (2014) 98–99.

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  ἄγγελος οὓς βασιλεῖ ἔφρασε λοξοτρόχις. εἰ δέ σε φίλατο Καλλιόπη, λάβε μ᾿ ἐς χέρας· εἰ δὲ   νῆις ἔφυς Μουσέων, χερσὶ βάρος φορέεις.

In meinen vielfältig verschlungenen Labyrinthen kommst du nicht   leicht ans Licht, außer mit Glück. Denn solche Worte orakelte die Priamos-Tochter Kassandra,   die ein Bote dem König dunkel und doppeldeutig berichtete. Wenn dich Kalliope liebt, dann nimm mich in die Hände: wenn aber   du unkundig der Musen bist, trägst du nur Ballast in den Händen.

Unabhängig davon, ob wir die Alexandra als ein Meisterwerk der Gelehrsamkeit empfinden, in dem der Dichter einen narrativen Rahmen gefunden hat, der es ihm erlaubt, beinahe die gesamte griechische Mythologie anzuzitieren, oder das Gedicht als obskur, übertrieben und »ungenießbar« abtun,32 so ist es doch nicht von der Hand zu weisen, dass Lykophron mit ihr ein in der griechischen Literatur einzigartiges Werk geschaffen hat, das in dieser Form und in diesem Umfang weder Vorgänger hatte noch Nachfolger fand.33

32 Siehe etwa die tendenziell eher abschätzigen Behandlungen der Alexandra bei Ziegler (1927) und von Wilamowitz-Moellendorff (1962). 33 Vgl. v.a. West (2000) 165–166: »Lycophron (…) mixes previously established genres to produce a complex and distinctive new form, but (…) he appears to have lacked obvious followers, and though of course we must allow for accidents of survival, we seem to have before us a genre with only one member.« Es ist zwar kaum zu bestreiten, dass zumindest zwei der sechs in der Griechischen Anthologie erhaltenen Figurengedichte, nämlich die Syrinx des Theokrit und der Altar des Dosiadas (Anth. Pal. 15,21, 26) bei der Alexandra Anleihen nahmen, doch einerseits handelt es sich auch bei den Figurengeschichten um eine Nischengattung der griechischen Literaturgeschichte und andererseits sind die beiden kurzen Gedichte mit einem Umfang von nur jeweils 20 bzw. 18 Versen schwerlich mit dem Umfang der Alexandra zu vergleichen.



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Zu Autor und Datierung Die Alexandra wird traditionell dem Dichterphilologen Lykophron von Chalkis zugeschrieben, der ca. 330/320 v. Chr. geboren wurde und als Grammatiker und tragischer Dichter am Museion in Alexandria tätig war. Dort befasste er sich auf Geheiß des Königs mit der Gattung Komödie und verfasste ein Werk Περὶ κωμῳδίας (›Über die Komödie‹) in mindestens 9 Büchern, in denen er offenbar u.a. seltene und entlegene Worte erklärte (siehe Athenaios, Deipnosophisten 4, 140a; 7, 278a–b; 11, 485d; 11, 501d–e; 13, 555a). Er verfasste selbst 64 oder 46 Tragödien (so Tzetzes34) und wurde zur sog. ›alexandrinischen Pleias‹ (›Siebengestirn‹) gezählt, einem Kanon von sieben tragischen Dichtern zur Zeit des Ptolemaios II. Philadelphos (Regierungszeit 285 – 246 v. Chr.).35 Das byzantinische Lexikon Suda (10. Jhd. n. Chr.) berichtet über ihn in einem knappen Eintrag: Suda λ 827 s.v. Λυκόφρων: Χαλκιδεύς, ἀπὸ Εὐβοίας, υἱὸς Σωκλέους, θέσει δὲ Λύκου τοῦ Ῥηγίνου, γραμματικὸς καὶ ποιητὴς τραγῳδιῶν· ἔστι γοῦν εἷς τῶν ἑπτὰ οἵτινες Πλειὰς ὠνομάσθησαν. εἰσι δὲ αἱ τραγῳδίαι αὐτοῦ Αἴολος, Ἀνδρομέδα, Ἀλήτης, Αἰολίδης, Ἐλεφήνωρ, Ἡρακλῆς, Ἱκέται, Ἱππόλυτος, Κασσανδρεῖς, Λάιος, Μαραθώνιοι, Ναύπλιος, Οἰδίπους αʹ βʹ, Ὀρφανός, Πενθεύς, Πελοπίδαι, Σύμμαχοι, Τηλέγονος, Χρύσιππος. διασκευὴ δ᾿ ἐστὶν ἐκ τούτων ὁ Ναύπλιος. ἔγραψε καὶ τὴν καλουμένην Ἀλεξάνδραν, τὸ σκοτεινὸν ποίημα. Lykophron: aus Chalkis auf Euboia, der Sohn des Sokles und durch Adoption des Lykos von Rhegion; Grammatiker und tragischer Dichter, 34 Vgl. Meyer (2014) 91 Fn. 267. Der im Folgenden zitierte Suda-Eintrag nennt nur 20 Titel. 35 Die Zusammensetzung der ›Pleias‹ ist nicht sicher, doch von der hellenistischen Tragödienproduktion sind in jedem Fall nur spärliche Fragmente erhalten, siehe dazu etwa Sens (2014). Zur hellenistischen Tragödie siehe Hornblower (2018b).

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EinFührung einer von den sieben, die als ›Pleias‹ bezeichnet werden; seine Tragödien sind die folgenden: Aiolos, Andromeda, Der Wanderer, Der Sohn des Aiolos, Elephenor, Herakles, Die Bittflehenden, Hippolytos, Kassandreis, Laios, Die Männer von Marathon, Nauplios, Oidipus, 1. und 2., Das Waisenkind, Pentheus, Die Pelopiden, Die Bundesgenossen, Telegonos, Chrysippos; von diesen ist Nauplios eine überarbeitete Fassung. Er schrieb auch die sogenannte Alexandra, das dunkle Gedicht.

Auch das Todesdatum Lykophrons von Chalkis lässt sich nicht sicher feststellen, doch entsprechend der Regierungszeit des Ptolemaios II. dürfte es wohl es nach 280 v. Chr. sein. Die Notiz im ovidischen Ibis, dass der Tragödiendichter Lykophron durch einen Pfeilschuss gestorben sei (Ib. 531–532), lässt sich weder durch andere Quellen bestätigen noch hilft sie bei der Datierung des Dichters. Der einzige historisch sicher bestimmbare interne terminus post quem für die Alexandra ist die Ermordung des Herakles, des Sohns Alexanders des Großen und der Barsine, durch Polyperchon im Jahr 309 v. Chr. (vgl. Alex. 801–804).36 Dies würde zwar zur Zuschreibung an den Tragiker Lykophron passen, schließt aber auch eine spätere Abfassung nicht aus. Ferner scheinen die Betätigungsfelder im Bereich dramatischer Dichtung37 und insbesondere die Erforschung obskurer und erklärungsbedürftiger Vokabeln durchaus zum Autor der Alexandra zu passen und die traditionelle Zuschreibung der Autorschaft verfügt somit über eine gewisse Plausibilität. Zudem erscheint der Kontext des Museions in Alexandria als ideales Umfeld für ein nur einem gelehrten Publikum zugängliches Werk wie 36 Bezeichnenderweise ist dies auch der einzige Kontext, in dem der Name »Herakles« direkt genannt wird. Der mythologische Herakles erscheint immer verrätselt. 37 Zudem erscheinen zwei mythologische Personen, die als Titel von Tragödien für Lykophron von Chalkis bezeugt sind, Elephenor und Nauplios, auch in der ­Alexandra (Alex. 1034–1046 bzw. 384–386, 1093–109, 1217–1219), vgl. Horn­ blower (2018b) 100.



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die Alexandra, doch das Gedicht zeigt andererseits keine internen Spuren einer Abfassung in Ägypten oder unter der Herrschaft der Ptolemaier: Tatsächlich fehlen in der Alexandra jegliche offensichtlichen Hinweise auf Herrscherpanegyrik, die bei einer Abfassung an einem hellenistischen Königshof zu erwarten gewesen wären – und für die die Alexandra durchaus auch Gelegenheiten böte.38 Mögen einige dieser Überlegungen schon die traditionelle Zuweisung in Zweifel ziehen, so hat sich die Frage, ob der Tragiker Lykophron von Chalkis tatsächlich der Verfasser der Alexandra gewesen sein kann oder ob es sich nicht vielleicht um einen späteren Dichter gleichen Namens gehandelt haben könnte, insbesondere an zwei Passagen entzündet, die einen Einfluss auf die mögliche Datierung des Werkes aufweisen. Hier stellt sich konkret die Frage, ob ein Grieche in der ersten Hälfte des 3. Jhd. v. Chr. mit Blick auf die Römer, die als Nachfahren des Aineias die Nachfahren der Troianer waren, deren Herrschaft schon mit den folgenden Versen hätte beschreiben können (immer vorausgesetzt, dass wir die Passage nicht als Interpolation erklären wollen39):40

38 Vgl. auch Jones (2014) 46. Zu den wenigen Bezügen der Alexandra zu Ägypten und den Ptolemaiern siehe Hornblower (2018a) 19–26. Zum Vorschlag, die Alexandra sei in Pergamon unter der Herrschaft der Attaliden verfasst worden, um deren Verbindung zu den Römern mythologisch zu untermauern, siehe Kosmetatou (2000). Zur Vermutung einer Abfassung in (Süd-)Italien siehe dagegen Hornblower (2015/2017) 36–41, 47–49. 39 Zum Text der Alexandra und zu diesem Ansatz siehe etwa West (1983) und (1984). Die Annahme von Interpolation wäre jedoch ausschließlich auf inhaltlich Argumente zurückzuführen, da sich keine stilistischen Unterschiede zum Rest des Textes feststellen lassen. Zu den prinzipiellen Erklärungsmöglichkeiten der sog. »Römer-Passagen« siehe Jones (2014) 41–43. 40 Zu Zweifeln an der Autorschaft des Tragödiendichters Lykophron siehe als einen der ersten Niebuhr (1827). Zu einer Gegenposition siehe jedoch etwa von Wilamowitz-Moellendorff (1962) 146: »Daß er [d.h. Lykophron] an die Römer dachte, deren Macht nach der Schlacht bei Sentinum [im Dritten Samnitenkrieg,

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EinFührung Alex. 1226–1230: Γένους δὲ πάππων τῶν ἐμῶν αὖθις κλέος μέγιστον αὐξήσουσιν ἄμναμοί ποτε αἰχμαῖς τὸ πρωτόλειον ἄραντες στέφος, γῆς καὶ θαλάσσης σκῆπτρα καὶ μοναρχίαν λαβόντες. (…) Des Geschlechts meiner Großväter größten Ruhm werden einmal meine Nachfahren vermehren, mit ihren Speeren den ersten Siegeskranz erhebend, der Erde und des Meeres Zepter und Herrschaft ergreifend. (…)

In dieser Hinsicht äußerten schon die Scholien Bedenken, obgleich es hier so scheint, als habe der Scholiast nicht so sehr aus chronologischen Überlegungen an dieser Zuschreibung gezweifelt, als vielmehr daher, weil er nicht glaubte, dass ein dem Ptolemaier-König bekannter Dichter so über die Macht eines anderen Volkes geschrieben hätte:41 Σ ad Alex. 1226: γένους δὲ πάππων· ἐντεῦθεν περὶ {τῶν} Ῥωμαίων λέγει, καὶ Λυκόφρονος ἑτέρου νομιστέον εἶναι τὸ ποίημα, οὐ τοῦ {συγ}γράψαντος τὴν τραγῳδίαν· συνήθης γὰρ ὢν τῷ Φιλαδέλφῳ οὐκ ἂν περὶ Ῥωμαίων διελέγετο.

295 v. Chr. – Anm. d. Verf.] schon selbst für ein blödes Auge unverkennbar war, halte ich für sehr möglich.« 41 So auch McNelis/Sens (2011b) 65: »[I]t is implausible that a poem in which Rome was so strikingly presented as the telos of world history was the product of a poet working under the patronage of an early Ptolemy, obsessed as the first Hellenistic rulers of Egypt were with representing themselves as the true heirs of Alexander the Great, of Heracles, the first destroyer of Troy (cf. Theoc. 17.18–27), and of the Greek cultural heritage as a whole.«



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›des Geschlechts meiner Großväter‹: von hier an spricht sie (sc. Kassandra) über die Römer, und man muss annehmen, dass das Gedicht von einem anderen Lykophron geschrieben wurde als dem, der tragische Dichtung verfasst hat: denn weil dieser dem (Ptolemaios II.) Philadelphos bekannt war, hätte er wohl nicht so über die Römer gesprochen.

Im Hinblick auf die politische Situation und die Möglichkeit der Einschätzung der römischen Vorherrschaft im Mittelmeerraum wurde daher eine Abfassungszeit im frühen 2. Jhd. v. Chr., ab ca. 195/190 v. Chr., vorgeschlagen.42 Im historischen Kontext besitzt diese Spätdatierung bzw. die Hypothese, die Alexandra dem Tragiker Lykophron abzusprechen und stattdessen entweder einem ›Pseudo-Lykophron‹ oder einem späteren Dichter gleichen Namens zuzuschreiben, deutliche Plausibilität; allerdings kann sie einerseits weder schlüssig bewiesen werden noch vermag sie andererseits die Probleme, die der zweiten »Römer-Passage« (Alex. 1435–1450) anhaften, zu lösen. Denn die Frage der Datierung der Alexandra hat insofern Auswirkungen auf die Interpretation bzw. die Lösung der Rätsel des Gedichts, als die Deutung einiger verrätselter Personen in dieser Passage nicht zweifelsfrei bestimmt werden kann und von der angenommenen Abfassungszeit abhängig ist.43 Während auch bei entlegenen und gesuchten Umschreibungen und Verrätselungen mythologischer Figuren vielfach aufgrund des Kontexts und vergleichbarer literarischer Quellen Zuordnungen immer möglich sind, trifft dies auf historische, zeitgeschichtliche Ereignisse und Personen – wenn es sich tatsächlich um Referenzen auf Einzelper42 Siehe dazu v.a. die Darlegungen bei Hornblower (2015/2017) 36–39, 114, 495–498, (2018a) 3–7, 189–193 und (2018b) v.a. 116–120. Zur Verteidigung der traditionellen Zuweisung und Datierung siehe jedoch Rozokoki (2019) 71–93. 43 Für eine Übersicht über verschiedene Lösungsvorschläge und die daraus resultierenden Datierungen siehe etwa Ziegler (1927) 2354–2381, Mair (1955) 309–314 oder Schade (1999) 215–228.

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sonen handelt und nicht um generische Hinweise auf ganze Völker44 – nicht zu: So sind insbesondere zur Deutung des »wilden Löwen von Chalastra« (Alex. 1439–1441), des »heerführenden Wolfs von Galadra« (Alex. 1444: Γαλάδρας τὸν στρατηλάτην λύκον) und v.a. von Kassandras »Verwandtem von gleichem Blut nach der sechsten Generation, dem einzigartigen Ringer« (Alex. 1446–1447: μεθ’ ἕκτην γένναν αὐθαίμων ἐμὸς / εἷς τις παλαιστής) unterschiedliche Vorschläge gemacht worden: Kommentatoren (und auch die Scholien) sind sich weitestgehend einig, dass es sich bei dem »Löwen von Chalastra«, der die Kämpfe zwischen Europa und Asien zu einem vorläu­ figen Ende bringen wird, um Alexander den Großen (356 – 323 v. Chr.) handeln muss. Danach ist jedoch nicht klar, ob der »Wolf von Galadra« sich als variatio auch auf ihn, auf einen späteren makedonischen Herrscher wie etwa Demetrios I. Poliorketes (ca. 336 – 283 v. Chr.),45 einen anderen Diadochenherrscher wie Seleukos I. Nikator (ca. 358 – 281 v. Chr.)46 oder vielleicht auf das makedonische Volk als Ganzes bezieht. Damit ist das größte Rätsel der Alexandra auch gleichzeitig das letzte in den Vorhersagen der Kassandra, denn um wen es sich bei dem mit Kassandra verwandten »Ringkämpfer« handeln könnte – wenn sich die Bezeichnung denn tatsächlich auf eine historische Persönlichkeit beziehen soll –, konnte bisher nicht zufriedenstellend geklärt werden. So könnte sich das Rätsel auch auf das gesamte römische Volk beziehen,47 ebenso wie vorgeschlagen 44 Vgl. etwa Corssen (1913) 325 und von Wilamowitz-Moellendorff (1962) 145, die im »Löwen aus dem Stamm des Aiakos und Dardanos« zwar Alexander den Großen sehen, aber den »Wolf von Gadara« auf Makedonien als Ganzes beziehen. 45 Vgl. von Holzinger (1895) 61–63, 379. 46 Zu diesem Vorschlag siehe Jones (2014) 51. 47 Dass sich die Passage generell auf die Römer bezieht, ist jedoch kaum umstritten, insbesondere auch wegen des Parallelismus der Enden der beiden Abschnitte Alex. 1090–1282 und 1283–1450, siehe dazu v.a. McNelis/Sens (2011b) 57: ­»[B]‌oth the more narrowly focused account of the Trojan War and its aftermath, in the



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wurde, hierin einen besonderen Römer zu sehen, etwa Caius Fabricius Luscinus, der am Friedensschluss mit Pyrrhos I. (ca. 319/318 – 272 v. Chr.) beteiligt war, oder Titus Quinctius Flaminius (ca. 230 – 174 v. Chr.), den Sieger über Philipp V. von Makedonien in der Schlacht von Kynoskephalai 197 v. Chr.,48 oder Publius Cornelius Scipio Africanus (236/235 – 183 v. Chr.)49 – diese letzten zwei Identi­ fikationen müssen dann aber zwangsläufig dazu führen, die traditionelle Zuweisung und Datierung des Gedichts zu verwerfen und die Alexandra ins frühe 2. Jhd. v. Chr. (ca. 190 v. Chr.) zu datieren und einem späteren Autor gleichen Namens, vielleicht dem Enkel des Tragikers Lykophron, zuzuschreiben. Ziel dieses Abrisses war es, das Problem der Datierung der Alexandra kurz darzustellen, das untrennbar mit der Interpretation von Alex. 1226–1231 und 1435–1450 verbunden ist und sich im Hinblick auf die bewusst gestaltete Rätselhaftigkeit des Gedichts auch nicht eindeutig lösen lassen wird. Angesichts der Unmöglichkeit, für dieses letzte Rätsel eine eindeutige Lösung zu finden,50 ist es ein attraktiver, wenn auch letztendlich auf Aporie beruhender Ausweg, diese Passage ohne feste Zuweisung offen zu lassen und als »echte Prophezeiung« zu deuten:51 Nach der langen Serie wechselseitiger

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first section, and the broader, more sweeping treatment of universal history, in the second, end with reference to Roman military power, which is thus treated as the culmination of her prophecy and the telos of the history of the world in the broader sense.« So zuerst Niebuhr (1827). Zu dieser Position siehe v.a. auch Ziegler (1927) 2374– 2381 und Josifovic (1968) 925–930 sowie in jüngster Zeit Hornblower (2015/2017) 36–39, 114, 495–498, (2018) 3–5, 189–193 und McNelis/Sens (2016) 10–11, 207– 210. Vgl. Gigante Lanzara (2000) 18–21 und Jones (2014) 53–55. Vgl. v.a. Hornblower (2015/2017) 492: »We cannot know for sure what was in the poet’s mind, or indeed whether some residual ambiguity was intended; but choices have to be made by the commentator (…). If there can be no absolute certainty, no theory can be disproved.« So auch bei von Wilamowitz-Moellendorff (1962) 146: »Was bleibt da anders, als

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Unrechtstaten und Aggressionen zwischen Europa und Asien endet die unheilvolle Voraussage der Kassandra hoffnungsvoll durch einen Sieg ihrer Nachkommen mit der Auflösung des alten Gegensatzes und einem abschließenden, wenn auch nicht genau bestimmten Friedensschluss zu Land und zur See (Alex. 1448–1450). In jedem Fall passt es zur sonstigen literarischen Technik des Dichters der Alexandra und seinen beständigen Versuchen, seine Leser in die Irre zu führen, – unabhängig davon, ob er nun mit dem Tragiker gleichzusetzen ist oder es sich um einen späteren Ps.-Lykophron des frühen 2. Jhd. v. Chr. handelt – ihnen am Ende ein letztes Rätsel aufzugeben, das zwar eine eindeutige Lösung zu haben scheint, die jedoch angesichts der verschiedenen und variablen Informationen und den sich daraus ergebenden unterschiedlichen Möglichkeiten der Deutung nicht mit letzter Sicherheit gefunden werden kann. Zu dieser Ausgabe Der griechische Text der Alexandra folgt im Wortlaut der Ausgabe der Bibliotheca Teubneriana von L. Mascialino (Leipzig 1964). Abweichungen basieren ggf. auf Abgleichungen mit der Edition von E. Scheer (Berlin 1881), der Budé-Ausgabe von A. Hurst und A. Kolde (Paris 2008) sowie den Kommentaren von C. von Holzinger (Leipzig 1895) und S. Hornblower (Oxford 2015/2017). Die wenigen Änderungen sind im Folgenden verzeichnet:

daß Lykophron die Alexandra zuletzt wirklich prophezeien ließ, wirklich von einer Zukunft reden, in der nicht mehr Asiaten oder Europäer herrschen, sondern nebeneinander stehen.« Vgl. dazu auch Ziegler (1927) 2364–2365, 2372–2373 und Kosmetatou (2000) 35 Fn. 6.



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V. Mascialino Scheer v. Holzinger Hurst/ Kolde 196 Γραῖαν γραῖαν Γραῖαν Γραῖαν 241 μνήμων μνήμων μνήμων μνήμων 334 μαίρας μαίρας Μαίρας μαίρας 354 ὼς ὡς ὡς ὣς 397 Σειρία Σειρία Σειρία Σειρίου 640 εὐστόχω εὐστόχῳ εὐστόχῳ εὐστόχωι 700 πολυδέγμων πολυδέγμων Πολυδέγμων Πολυδέγμων 997 ὀτρηρῆς Ὀτρήρας ὀτρηρῆς ὀτρηρῆς 1234 Χειράδος Ταχειράδος Χοιράδος Ταχειράδος 1304 Δραυκίῳ Δραυκίῳ Δραυκίῳ Δραυκίωι

35 Horn- blower γραῖαν μνήμων Μαίρας ὡς Σειρία εὐστόχῳ Πολυ- δέγμων Ὀτρηρῆς Χοιράδος Ῥαυκίῳ

Horn γραῖαν Μνήμων Μαίρας ὡς Σειρίου εὐστόχῳ Πολυδέγμων Ὀτρηρῆς Χοιράδος Ῥαυκίῳ

Obgleich die Alexandra nach dem Argonauten-Epos des Apollonios von Rhodos das längste vollständig erhaltene Gedicht aus hellenistischer Zeit darstellt, wurde es aufgrund seiner sprachlichen und inhaltlichen Eigenheit im 20. Jhd. wenig rezipiert und gilt allgemein als eines der bizarrsten und unzugänglichsten Werke der griechischen Literatur. Nach den Behandlungen zum Ende des 19. und im frühen 20. Jhd., so etwa die Editionen von G. Kinkel (1880) und E. Scheer (1881–1908), die Kommentare von C. von Holzinger (deutsch, 1895) und E. Ciaceri (italienisch, 1901) sowie die kommentierten englischen Übersetzungen von G. W. Mooney (1921) und G. R. Mair (1921/1955), folgte lange Zeit nur vereinzelte Beachtung des Gedichts.52 Erst seit den letzten Jahrzehnten stieg das Interesse an hellenistischer Dichtung, und damit auch an Lykophrons Alexandra, beständig an. Im Zuge dieser verstärkten Beschäftigung liegen mittlerweile zahlreiche Übersetzungen des Werkes auf Englisch (Hornblower 2015/2017), Französisch (Quignard 1971, Lambin 2005, Hummel 2006, Chauvin/Cusset 2008, Hurst/Kolde 2008), Italienisch (Fusillo/Paduano/Hurst 1991, Gigante Lanzara 2000), Spanisch (Masciali52 Für die Literatur zu Lykophron zwischen 1927 und 1968 siehe Josifovic (1968) 888–889.

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no 1956, Fernández-Galiano u. Fernández-Galiano 1987), Katalanisch (Clua 1996) und Neugriechisch (Hurst/Paidi 2004) vor. Dieser Band bietet die erste deutsche Übersetzung von Lykophrons Alexandra seit der Übertragung im gleichen Metron, die Carl von Holzinger seinem immer noch unersetzten Kommentar (1895) beifügte. Sie ist primär darauf ausgerichtet, angesichts der Unmöglichkeit, das poetische Vokabular des Gedichts in einer Zielsprache angemessen wiederzugeben, zumindest durch ihre ›analytische‹ Form einen Zugang zu diesem dunklen Werk zu schaffen: Die Schwierigkeit und Unzugänglichkeit der Alexandra beruht auf ihrem entlegenen und ausgefallenen Wortschatz, den eine Übersetzung in dieser Form nicht wiedergeben kann, sowie einer Vielzahl von literarischen und mythologischen Anspielungen und Verrätselungen. Im Vergleich dazu ist die Syntax des Werkes verhältnismäßig einfach und klar strukturiert, wobei jedoch Relativsätze, Appositionen und weitere attributive Zusätze diese Struktur oftmals verschleiern. Durch die Bevorzugung parataktischer Konstruktionen, also eines oder mehrerer Hauptsätze, die dann durch zusätzliche Einfügungen erweitert werden, können in jedem Vers neue mythologische Elemente und »Hinweise« zur Lösung der Rätsel Schritt für Schritt dargeboten werden.53 Soweit es 53 Ausführlicher zur Syntax der Alexandra siehe Kalospyros (2009). Vgl. auch schon Ziegler (1927) 2348: »Der häufigste Satztypus (…) ist ein Hauptsatz mit futurischem Prädikat, verbunden mit einem temporalen oder kondizionalen Nebensatz. Durch die Überhängung fast jedes Satzgliedes mit zuweilen nur schmückenden, häufiger beziehungs- und bedeutungsschweren Attributen, durch die boshafte (natürlich absichtlich irreführende) Art, die Relativsätze so anzuhängen, daß ihre Beziehung zweifelhaft ist, und durch die anderen erwähnten syntaktischen Verdunkelungsmanöver werden auch die Sätze L[ykophron]s trotz der Einfachheit ihrer Grundstruktur schwerlich übersichtlich, oft anakoluthisch.« Ebenso auch von Wilamowitz-Moellendorff (1962) 149–150: »Relativa verbinden vorwiegend die Hauptsätze, endlose Einschachtelungen stören den Fortgang der Haupterzählung. Es überwiegt das nominale Element, denn attributive Zusätze hängen sich fast an jeden Namen, deren zahllose vorkommen müssen. So ist das Gerüst der Rede dürftig, von Schmuck belastet, (…).«



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im Deutschen möglich ist, wurden daher die Strukturen des Originals und die Reihenfolge der Vergabe von Informationen Vers für Vers nachgebildet, um auf diesem Weg auch die Lektüre des griechischen Textes zu erleichtern. In dieser Vorgehensweise entspricht die vorliegende Ausgabe auch der Übersetzung, die G. Schade seinem philologischen Kommentar zu Lykophrons »Odyssee« (Alex. 648– 819; Berlin/New York 1999) beigab. Der Eindruck wirrer Rede, der sich jedoch zwangsläufig aufgrund der Vielzahl von Anspielungen, unbekannten Namen und obskuren mythologischen Details ergibt, dürfte dabei einerseits auch der Wirkung des Gedichts auf sein zeitgenössisches hellenistisches Publikum entsprechen und andererseits von Lykophron durchaus so intendiert gewesen sein: Die Alexandra bildet bewusst die scheinbar sinnlose und dunkle Sprache von Orakeln nach und der Rezeptionsgenuss, den sie hervorzurufen vermag, beruht auf dem Erfolgserlebnis, eine zunächst undurchdringlich und unverständlich wirkende Passage zu guter Letzt doch durchdrungen und verstanden zu haben. Da die Alexandra jedoch selbst nach der Bewältigung der sprachlichen Hürden und der Übersetzung seltener und poetischer Vokabeln zum Verständnis noch ein umfangreiches mythologisches, historisches und literarisches Wissen voraussetzt, sind Text und Übersetzung erklärende Anmerkungen nachgestellt, die es einem modernen Leser ermöglichen sollten, sich in langsamer Lektüre diesem einzigartigen und bizarren Werk anzunähern: Die Alexandra ist kein Werk, das in einer schnellen und kursorischen Lektüre erfasst werden kann, sondern der Text erfordert eine konzentrierte und eingehende Behandlung von seinen Rezipienten. Die Zielsetzung der Anmerkungen ist neben der Bereitstellung von für das Verständnis nötigen Erläuterungen insbesondere literarhistorisch aufzuzeigen, wie der Dichter mit bestehenden Mythenversionen umgeht, indem er auf Bekanntes anspielt und kurz anzitiert oder aber von gängigen Fassungen abweicht und Neuerungen einführt. Entsprechend der Zielsetzung, ein Verständnis der Übersetzung zu ermöglichen, kön-

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EinFührung

nen die Anmerkungen jedoch kaum auf den griechischen Text und das ausgefallene poetische Vokabular des Textes Bezug nehmen und ein aktueller philologischer Gesamtkommentar zur Alexandra ist auch nach der Veröffentlichung des insbesondere im Hinblick auf Realien hilfreichen Kommentars des Althistorikers S. Hornblower (Oxford 2015/2017) weiterhin ein Desiderat.54 Inhaltsübersicht der Alexandra55 1–30 Prolog: Einleitung des Wächters an Priamos 31–1460 Bericht des Wächters: Prophezeiungen der Kassandra 31–51 Die erste Zerstörung Troias durch Herakles 52–386 Der Troianische Krieg 52–56 Klage um die zweite Einnahme Troias 57–68 Paris und Oinone 69–85 Erinnerung an die Einwanderung des Dardanos in Troia Raub der Helena durch Paris, die ihm jedoch von Proteus 86–143 genommen wird Rückkehr des Proteus nach Ägypten 115–127 144–179 Die fünf Ehemänner der Helena 152–167 Einschub über Pelops, den Vorfahren des Menelaos 180–218 Beginn des Rachefeldzugs der Griechen, Ausfahrt der Flotte aus Aulis Iphigeneias Opferung und ihre Entrückung zu den Taurern 183–201 219–228 Vorhersage des Untergangs Troias durch Aisakos und Prylis

54 Vgl. auch etwa die Rezensionen von Horn in Gnomon 89 (2017) 116–120 oder McNelis, Bryn Mawr Classical Review 2017.03.54. Zahlreiche Studien jüngerer Zeit befassen sich mit den Realien bzw. der historisch-politischen Dimension des Gedichts, so etwa Kosmetatou (2000), Jones (2014) oder Hornblower (2018a) und (2018b). – Zur Behandlung philologischer Fragestellungen in neuester Zeit siehe insbesondere den Konferenzband Cusset/Prioux (2009) sowie die Monographien Durbec (2011), Hurst (2012) und McNelis/Sens (2016). 55 Für eine kleinteiligere und detailliertere Gliederung der Alexandra siehe auch Ziegler (1927) 2326–2328 oder Hornblower (2015/2017) 115–118.



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Ankunft der griechischen Flotte bei Tenedos, Achill tötet Kyknos und seine Kinder 243–257 Ankunft der Griechen vor Troia und Beginn der Kämpfe 258–280 Hektors und Achilleus’ Tod, die Auslösung ihrer Körper 281–306 Klage um Hektor, »Rückblick« auf seine Heldentaten 307–313 Klage um Troilos 314–334 Klage um Laodike, Polyxena und Hekabe 335–347 Tod des Priamos und das Troianische Pferd 348–364 Klage der Kassandra um ihr eigenes Schicksal; Frevel des Kleinen Aias 365–386 Bestrafung der griechischen Flotte durch den Schiffbruch vor Euboia 387–1089 Die Leiden der Griechen, die nicht in die Heimat zurückkehrten 387–407 Tod des Kleinen Aias 408–416 Klagen Griechenlands um das Unglück der Flotte 417–423 Tod des Phoinix in Makedonien 424–438 Tod dreier Griechen bei Kolophon in Ionien 426–430 Kalchas 431–432 Idomeneus 433–438 Sthenelos 439–446 Tod des Amphilochos und des Mopsus in Kilikien 447–591 Fünf Griechen auf Zypern 450–478 Teukros 479–493 Agapenor 494–509 Akamas 510–568 Exkurs zu den Dioskuren 526–534 Tod des Protesilaos durch Hektor zu Beginn des Krieges 569–585 Exkurs zu den Oinotropoi auf Delos 586–591 Praxandros und Kepheus 592–631 Diomedes in Unteritalien 632–647 Die Boioter auf den Balearen 648–657 Schicksal der Gefährten des Odysseus 658–819 Die Irrfahrten des Odysseus 712–737 Tod der drei Sirenen: Parthenope, Leukosia, Ligeia 820–876 Irrfahrten des Menelaos 836–846 Perseus 857–865 Verehrung des Achilleus bei Lakinion 872–876 Die Argonauten auf Aithaleia

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EinFührung 877–908

Schiffbruch des Guneus, Prothoos und Eurypylos vor der afrikanischen Küste 881–890 Die Argonauten in Nordafrika 909–910 Klageruf auf das unglückliche Schicksal der heimfahrenden Griechen 911–929 Philoktetes in Unteritalien 930–950 Epeios in Unteritalien 933–942 Frevel des Panopeus 951–977 Troianische Gründungen auf Sizilien 978–992 Griechische Gründungen in Unteritalien 993–1007 Gründung und Eroberung von Kletai 999–1001 Penthesileia und der Tod des Thersites 1008–1010 Weitere Griechen in Unteritalien 1011–1026 Nireus und Thoas in Epeiros 1027–1033 Besiedelung von Melite 1034–1046 Elephenor in Illyrien 1047–1066 Grab und Traumorakel des Podaleirios in Süditalien 1067–1082 Siedler aus Phokis in Kalabrien 1075–1082 Tod der Setaia in Unteritalien 1083–1086 Weitere Griechen in Lukanien 1087–1089 Epilog und Zusammenfassung: Leiden für die nicht heimkehrenden Griechen 1090–1282 Die Leiden der heimgekehrten Griechen 1090–1092 Überleitung mit der Ankündigung von Leiden für die Kriegs­heim­ kehrer 1093–1098 Nauplios und die Ehefrauen der Griechen 1099–1122 Tod des Agamemnon und der Kassandra 1123–1140 Kultische Verehrung für Agamemnon und Kassandra nach ihrem Tod 1141–1173 Die Lokrischen Jungfrauen 1174–1188 Hekabe als Begleiterin der Hekate in Thrakien 1189–1213 Verehrung Hektors in Theben 1214–1225 Schicksal des Idomeneus 1226–1280 Schicksal des Aineias und Ruhm seiner Nachkommen 1281–1282 Abschluss des Abschnitts zu den Leiden der Griechen 1283–1450 Die ewigen Kämpfe zwischen Europa und Asien 1283–1290 Einleitung: Serie wechselseitiger Unrechtstaten zwischen Europa und Asien 1291–1295 Raub der Io aus Argos durch Phoinikier



EiNFührung

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1296–1308 Entführung der Europe aus Tyros durch Kreter 1309–1321 Argonauten in Kolchis, Raub der Medeia und des Goldenen Vlieses 1322–1331 Raub der Amazone durch Theseus und Herakles 1332–1340 Rachefeldzug der Amazonen nach Attika 1341–1345 Ilos’ Eroberung Thrakiens 1346–1350 Erste Zerstörung Troias durch Herakles 1351–1361 Eroberung Etruriens durch Tyrrhenos 1362–1365 Raub der Helena durch Paris 1366–1396 Rache Europas 1369–1373 Agamemnon und der Troianische Krieg 1374–1377 Kolonisierung der Aiolis durch Orestes 1378–1387 Gründung Milets durch Neleus 1388–1396 Dorer in Karien 1397–1408 Eroberung Thrakiens durch Midas 1409–1411 Überleitung zu weiteren Kämpfen zwischen Europa und Asien 1412–1434 Feldzug des Xerxes nach Griechenland 1435–1445 Makedonischer Sieg des »Löwen von Chalastra« 1446–1450 Sieg eines Verwandten der Kassandra sechs Generationen später → Frieden (?) 1451–1460 Klage der Kassandra um die Nutzlosigkeit ihrer Vorhersagen 1461–1474 Epilog: Schlusswort des Wächters und Gebet für Troia

Text und übersetzung

ΛΥΚΟΦΡΟΝΟΣ ΑΛΕΞΑΝΔΡΑ

Λέξω τὰ πάντα νητρεκῶς, ἅ μ’ ἱστορεῖς, ἀρχῆς ἀπ’ ἄκρας· ἢν δὲ μηκυνθῇ λόγος, σύγγνωθι, δέσποτ’· οὐ γὰρ ἥσυχος κόρη ἔλυσε χρησμῶν, ὡς πρίν, αἰόλον στόμα· ἀλλ’ ἄσπετον χέασα παμμιγῆ βοὴν δαφνηφάγων φοίβαζεν ἐκ λαιμῶν ὄπα, Σφιγγὸς κελαινῆς γῆρυν ἐκμιμουμένη. τῶν ἅσσα θυμῷ καὶ διὰ μνήμης ἔχω, κλύοις ἄν, ὦναξ, κἀναπεμπάζων φρενὶ πυκνῇ διοίχνει δυσφάτους αἰνιγμάτων οἴμας τυλίσσων, ᾗπερ εὐμαθὴς τρίβος ὀρθῇ κελεύθῳ τἀν σκότῳ ποδηγετεῖ. ἐγὼ δ’ ἄκραν βαλβῖδα μηρίνθου σχάσας ἄνειμι λοξῶν ἐς διεξόδους ἐπῶν, πρώτην ἀράξας νύσσαν, ὡς πτηνὸς δρομεύς. Ἠὼς μὲν αἰπὺν ἄρτι Φηγίου πάγον κραιπνοῖς ὑπερποτᾶτο Πηγάσου πτεροῖς, Τιθωνὸν ἐν κοίτῃσι τῆς Κέρνης πέλας λιποῦσα, τὸν σὸν ἀμφιμήτριον κάσιν. οἱ δ’ οὖσα γρώνης εὐγάληνα χερμάδος ναῦται λίαζον κἀπὸ γῆς ἐσχάζοσαν ὕσπληγγας. αἱ δὲ παρθενοκτόνον Θέτιν ἰουλόπεζοι θεῖνον εὐῶπες σπάθαις πελαργοχρῶτες, αἱ Φαλακραῖαι κόραι, ὑπὲρ Καλυδνῶν λευκὰ φαίνουσαι πτίλα, ἄφλαστα καὶ φώσσωνας ὠργυιωμένους ἀπαρκτίαις πρηστῆρος αἴθωνος πνοαῖς. ἡ δ’ ἔνθεον σχάσασα βακχεῖον στόμα

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Lykophron, Alexandra 1–30: Einleitung des Wächters Ich werde alles unfehlbar sagen, was du von mir erfragst, vom ersten Anfang an: Wenn die Rede aber lange ausgedehnt ist, vergib mir, Herr: Denn nicht in Ruhe löste das Mädchen, wie zuvor, ihrer Orakelsprüche schillernden Mund, sondern ein ungeheuerliches, gänzlich vermischtes Geschrei ausschüttend, entsandte sie aus lorbeerkauender Kehle ihre Stimme, der dunklen Sphinx Stimme nachahmend. Das, was ich davon in meinem Sinn und durch mein Gedächtnis behalte, magst du nun hören, o Herr, und im dichten Verstand bedenkend durchschreite die schwerverständlichen Pfade der Rätsel aufrollend, wohin der Weg guter Bildung auf gerader Bahn in Dunkelheit führt. Ich aber werde, das äußerste Ende des Fadens durchtrennend, zu den Durchgängen der vieldeutigen Worte laufen, die erste Schranke schlagend wie ein geflügelter Läufer. Eos flog soeben über das Gebirge des Phegion mit den schnellen Flügeln des Pegasos, Tithonos auf dem Lager nahe Kerne zurücklassend, deinen Bruder von anderer Mutter. Die Seeleute aber lösten die Taue bei mildem Wetter vom glatten Stein und trennten vom Land die Anker. Die jungfrauenmordende Thetis schlugen die vielfüßigen schöngesichtigen storchenfarbigen phalakrischen Mädchen mit ihren Rudern, wobei sie über Kalydnai ihre weißen Flügel zeigten, ihre Rammsporne und die Segel gebläht vom nördlichen Wehen des brennenden Sturmwindes. Sie aber löst ihren gottberührten bakchischen Mund

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LYKOPHRON

Ἄτης ἀπ’ ἄκρων βουπλανοκτίστων λόφων τοιῶνδ’ ἀπ’ ἀρχῆς ἦρχ’ Ἀλεξάνδρα λόγων·

»Αἰαῖ, τάλαινα θηλαμὼν κεκαυμένη, καὶ πρόσθε μὲν πεύκῃσιν οὐλαμηφόροις τριεσπέρου λέοντος, ὅν ποτε γνάθοις Τρίτωνος ἠμάλαψε κάρχαρος κύων. ἔμπνους δὲ δαιτρὸς ἡπάτων φλοιδούμενος τινθῷ λέβητος ἀφλόγοις ἐπ’ ἐσχάραις σμήριγγας ἐστάλαξε κωδείας πέδῳ, ὁ τεκνοραίστης, λυμεὼν ἐμῆς πάτρας, ὁ δευτέραν τεκοῦσαν ἄτρωτον βαρεῖ τύψας ἀτράκτῳ στέρνον ἔν τ’ αὐλῷ μέσῳ πατρὸς παλαιστοῦ χερσὶν ὀχμάσας δέμας Κρόνου παρ’ αἰπὺν ὄχθον, ἔνθα γηγενοῦς ἵππων ταρακτής ἐστιν Ἰσχένου τάφος, ὁ τὴν θαλάσσης Αὐσονίτιδος μυχοὺς στενοὺς ὀπιπεύουσαν ἀγρίαν κύνα κτανὼν ὑπὲρ σπήλυγγος ἰχθυωμένην, ταυροσφάγον λέαιναν, ἣν αὖθις πατὴρ σάρκας καταίθων λοφνίσιν δωμήσατο, Λέπτυνιν οὐ τρέμουσαν οὐδαίαν θεόν· ἐξηνάριξεν ὅν ποτ’ ἀξίφῳ δόλῳ νέκυς, τὸν Ἅιδην δεξιούμενον πάλαι. Λεύσσω σε, τλῆμον, δεύτερον πυρουμένην ταῖς τ’ Αἰακείοις χερσὶ τοῖς τε Ταντάλου Λέτριναν οἰκουροῦσι λειψάνοις πυρὸς παιδὸς καταβρωθέντος αἰθάλῳ δέμας, τοῖς Τευταρείοις βουκόλου πτερώμασι· τὰ πάντα πρὸς φῶς ἡ βαρύζηλος δάμαρ

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ALEXANDRA 29–57

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von den Gipfeln des Hügels der Ate, wo die Kuh nach ihren Wanderungen und von Anfang an begann Alexandra mit solchen Worten. [siedelte,

31–364: Der Troianische Krieg und der Fall Troias »Weh’ elende Ernährerin, verbrannt auch zuvor von den heerscharentragenden Föhren des dreiabendlichen Löwen, den einst mit den Kiefern des Triton scharfzahniger Hund verschlang. Lebendig verbrannt werdend ließ der Zerteiler der Eingeweide im Dampf des Kessels auf feuerlosen Herden die Haare seines Kopfes zu Boden fallen, der Kindermörder, der Verwüster meines Vaterlandes der seine zweite, unverwundbare Mutter mit schwerem Pfeil traf an der Brust und mitten im Stadion den Körper seines Ringer-Vaters mit den Armen emporhob beim steilen Hügel des Kronos, wo des erdgeborenen Erschreckers der Pferde, des Ischenos’ Grab ist, und der die die engen Winkel des ausonischen Meeres überwachende wilde Hündin tötete, als sie über ihrer Höhle fischte, die stiertötende Löwin, die ihr Vater wieder herstellte, indem er ihr Fleisch mit Fackeln herunterbrannte, sie, die Leptynis, die untere Göttin, nicht fürchtete; den tötete einst mit schwertloser List ein Leichnam, ihn der zuvor sogar Hades bezwang. Ich sehe dich, Arme, ein zweites Mal entzündet von den aiakischen Händen und durch die Überreste des Sohnes des Tantalos, die ihr Heim Letrina bewahren, nachdem durch die Flamme des Feuers sein Körper verzehrt worden war, und von den teutareiischen geflügelten Geschossen des Rinderhirten. Dies alles wird die schwereifersüchtige Gattin ans Licht führen,

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LYKOPHRON

στείλασα κοῦρον τὸν κατήγορον χθονὸς ἄξει, πατρὸς μομφῇσιν ἠγριωμένη, λέκτρων θ’ ἕκατι τῶν τ’ ἐπεισάκτων γάμων. αὐτὴ δὲ φαρμακουργός, οὐκ ἰάσιμον ἕλκος δρακοῦσα τοῦ ξυνευνέτου λυγρόν, Γιγαντοραίστοις ἄρδισιν τετρωμένου πρὸς ἀνθοπλίτου, ξυνὸν ὀγχήσει μόρον, πύργων ἀπ’ ἄκρων πρὸς νεόδμητον νέκυν ῥοιζηδὸν ἐκβράσασα κύμβαχον δέμας· πόθῳ δὲ τοῦ θανόντος ἠγκιστρωμένη ψυχὴν περισπαίροντι φυσήσει νεκρῷ. Στένω, στένω σε δισσὰ καὶ τριπλᾶ, δορὸς αὖθις πρὸς ἀλκὴν καὶ διαρπαγὰς δόμων καὶ πῦρ ἐναυγάζουσαν αἰστωτήριον. στένω σε, πάτρα, καὶ τάφους Ἀτλαντίδος δύπτου κέλωρος, ὅς ποτ’ ἐν ῥαπτῷ κύτει, ὁποῖα πόρκος Ἰστριεὺς τετρασκελής, ἀσκῷ μονήρης ἀμφελυτρώσας δέμας Ῥειθυμνιάτης κέπφος ὣς ἐνήξατο, Ζήρυνθον ἄντρον τῆς κυνοσφαγοῦς θεᾶς λιπών, ἐρυμνὸν κτίσμα Κυρβάντων Σάον, ὅτ’ ἠμάθυνε πᾶσαν ὀμβρήσας χθόνα Ζηνὸς καχλάζων νασμός. οἱ δὲ πρὸς πέδῳ πύργοι κατηρείποντο, τοὶ δὲ λοισθίαν νήχοντο μοῖραν προὐμμάτων δεδορκότες. φηγὸν δὲ καὶ δρύκαρπα καὶ γλυκὺν βότρυν φάλλαι τε καὶ δελφῖνες αἵ τ’ ἐπ’ ἀρσένων φέρβοντο φῶκαι λέκτρα θουρῶσαι βροτῶν. Λεύσσω θέοντα γρυνὸν ἐπτερωμένον τρήρωνος εἰς ἅρπαγμα, Πεφναίας κυνός, ἣν τόργος ὑγρόφοιτος ἐκλοχεύεται, κελυφάνου στρόβιλον ὠστρακωμένην.

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indem sie ihren Sohn als Verräter des Landes schickt, wild gemacht von den Vorwürfen des Vaters und wegen des Bettes und der aus der Fremde hinzubrachten Braut. Diese Heilmittelwirkerin, sobald sie die unheilbare schmerzvolle Wunde des Bettgenossen erblickt, der von gigantentötenden Pfeilen verwundet war von dem Gegengerüsteten, wird einen gemeinsamen Tod erleiden, indem sie von der Spitze des Festungsturms auf den frischgetöteten schwungvoll ihren Körper mit dem Kopf voran hinabstürzt. [Leichnam Von Verlangen nach dem Toten erfasst wird sie ihre Seele bei dem zitternden Leichnam aushauchen. Ich klage, ich klage um dich doppelt und dreifach, die du wieder auf des Speeres Kraft und die Plünderung der Häuser und auf zerstörendes Feuer deinen Blick richtest. Ich klage um dich, Vaterland, und um die Gräber des Schwimmer-Sohnes der Atlas-Tochter, der einmal in genähtem Schlauch wie ein istrischer Schweinswal mit vier Beinen mit einem einzigen Paddel, nachdem er seinen Körper in einen Schlauch wie ein Blässhuhn aus Rheithymnia schwamm, [eingewickelt hatte, wobei er Zerynthos, die Höhle der Göttin, für die Hunde getötet werden, verließ, die feste Gründung der Kyrbanten, Saos, zu der Zeit da herabregnend das ganze Land verwüstete der dröhnende Strom des Zeus. Die Türme wurden zu Boden herabgestürzt, die (Menschen) aber versuchten zu schwimmen, als sie ihr letztes Geschick vor Augen sahen. Eichel und Bucheckern und süße Traube fraßen Wale und Delphine und Robben, die auf die Betten sterblicher Männer springen. Ich sehe die geflügelte Fackel hinlaufen zum Raub der Taube, der pephnischen Hündin, die der Adler, der über das Wasser fliegt, zeugte, umgeben von der Wölbung einer Hülle.

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LYKOPHRON

Καὶ δή σε ναύτην Ἁχερουσία τρίβος καταιβάτις πύγαργον οὐ πατρὸς κόπρους στείβοντα ῥακτῶν βουστάθμων ξενώσεται, ὡς πρόσθε κάλλους τὸν θυωρίτην τριπλαῖς. ἀλλ’ ὀστρίμων μὲν ἀντί, Γαμφηλὰς ὄνου καὶ Λᾶν περήσεις, ἀντὶ δ’ εὐχίλου κάπης καὶ μηλιαυθμῶν ἠδὲ χερσαίας πλάτης τράμπις σ’ ὀχήσει καὶ Φερέκλειοι πόδες δισσὰς σαλάμβας κἀπὶ Γυθείου πλάκας, ἐν αἷσι πρὸς κύνουρα καμπύλους σχάσας πεύκης ὀδόντας, ἕκτορας πλημμυρίδος, σκαρθμῶν ἰαύσεις εἰναφώσσωνα στόλον. καὶ τὴν ἄνυμφον πόρτιν ἁρπάσας λύκος, δυοῖν πελειαῖν ὠρφανισμένην γονῆς καὶ δευτέραν εἰς ἄρκυν ὀθνείων βρόχων ληῖτιν ἐμπταίσασαν ἰξευτοῦ πτερῷ, Θύσῃσιν ἁρμοῖ μηλάτων ἀπάργματα φλέγουσαν ἐν κρόκῃσι καὶ Βύνῃ θεᾷ, θρέξεις ὑπὲρ Σκάνδειαν Αἰγίλου τ’ ἄκραν, αἴθων ἐπακτὴρ καγχαλῶν ἀγρεύματι. νήσῳ δ’ ἐνὶ δράκοντος ἐκχέας πόθον Ἀκτῆς, διμόρφου γηγενοῦς σκηπτουχίας, τὴν δευτέραν ἕωλον οὐκ ὄψει Κύπριν, ψυχρὸν παραγκάλισμα κἀξ ὀνειράτων κεναῖς ἀφάσσων ὠλέναισι δέμνια. ὁ γάρ σε συλλέκτροιο Φλεγραίας πόσις στυγνὸς Τορώνης, ᾧ γέλως ἀπέχθεται καὶ δάκρυ, νῆις δ’ ἐστὶ καὶ τητώμενος ἀμφοῖν, ὁ Θρῄκης ἔκ ποτ’ εἰς ἐπακτίαν Τρίτωνος ἐκβολαῖσιν ἠλοκισμένην χέρσον περάσας, οὐχὶ ναυβάτῃ στόλῳ, ἀλλ’ ἀστίβητον οἶμον, οἷά τις σιφνεύς, κευθμῶνος ἐν σήραγγι τετρήνας μυχούς,

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ALEXANDRA 90–122

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Und dich weißärschigen Seemann wird der acherusische Weg, der hinabsteigende, empfangen, wenn du nicht mehr auf den Misthäufen der rauhen Stallungen des Vaters herumsteigst, wie zuvor als Schiedsrichter der Schönheit für die drei (Göttinnen). Aber anstelle der Stallungen wirst du Onugamphelai und Las durchschreiten, statt der wohlgefüllten Krippe und der Schafställe und des Hirtenstabes wird dich ein Schiff und die Füße des Phereklos zur doppelten Mündung und den Ebenen von Gytheion befördern, bei denen du, nachdem du an den Felsen die gebogenen Zähne der Fichte, die Halter in der Flut, herabgelassen hast, deine neunseglige Flotte von dem Seegang zur Ruhe bringen wirst. Und nachdem du, der Wolf, die unverheiratete Jungkuh ergriffen hast, der zwei Tauben beraubt, ihrer Nachkommenschaft, und in ein zweites Netz von fremden Schlingen als Beute geraten durch des Vogelfängers List, als sie eben für die Thysaden die Erstlingsopfer der Schafherden verbrannte am Strand und für die Göttin Byne, wirst du über Skandeia und das Kap von Aigilon laufen, ein wilder Jäger, prangend mit deinem Fang. Aber wenn du auf der Insel des Drachen von Akte dein Verlangen vergossen des Herrschaftsgebietes des zweigestaltigen Erdgeborenen, [hast, wirst du am Morgen keine zweite Kypris sehen, eine kalte Umarmung und aus Träumen mit leeren Armen das Bett berührend. Denn der betrübte Ehemann der phlegraiischen Gattin Torone, dem Lachen verhasst ist und Weinen, ist unwissend und ermangelt beider (Gefühlsregungen), er, der einst aus Thrakien zu dem Küstenstreifen, der von Tritons Ausflüssen durchfurcht ist, übersetzend nicht mit einem seegängigen Schiff, sondern auf unbetretenem Pfad, wie ein Maulwurf, der im Klaffen der Tiefe der Erde seine Schlupfwinkel bohrt,

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LYKOPHRON

νέρθεν θαλάσσης ἀτραποὺς διήνυσε, τέκνων ἀλύξας τὰς ξενοκτόνους πάλας καὶ πατρὶ πέμψας τὰς ἐπηκόους λιτὰς στῆσαι παλίμπουν εἰς πάτραν, ὅθεν πλάνης Παλληνίαν ἐπῆλθε γηγενῶν τροφόν· κεῖνός σε, Γουνεὺς ὥσπερ, ἐργάτης δίκης, τῆς θ’ Ἡλίου θυγατρὸς Ἰχναίας βραβεύς, ἐπεσβολήσας λυγρὰ νοσφιεῖ γάμων, λίπτοντα κάσσης ἐκβαλὼν πελειάδος. ὃς τοὺς Λύκου τε καὶ Χιμαιρέως τάφους χρησμοῖσι κυδαίνοντας οὐκ αἰδούμενος οὐδ’ Ἀνθέως ἔρωτας οὐδὲ τὸν ξένοις σύνδορπον Αἰγαίωνος ἁγνίτην πάγον ἔτλης θεῶν ἀλοιτὸς ἐκβῆναι δίκην, λάξας τράπεζαν κἀνακυπώσας Θέμιν, ἄρκτου τιθήνης ἐκμεμαγμένος τρόπους. τοιγὰρ ψαλάξεις εἰς κενὸν νευρᾶς κτύπον, ἄσιτα κἀδώρητα φορμίζων μέλη. κλαίων δὲ πάτραν τὴν πρὶν ᾐθαλωμένην ἵξῃ χεροῖν εἴδωλον ἠγκαλισμένος τῆς πενταλέκτρου θυιάδος Πλευρωνίας. γυιαὶ γὰρ εὐναστῆρας ἄμναμοι τριπλαῖς πήναις κατεκλώσαντο δηναιᾶς Ἁλός, νυμφεῖα πεντάγαμβρα δαίσασθαι γάμων. δοιὼ μὲν ἁρπακτῆρας αὐγάσαι λύκους πτηνοὺς τριόρχας αἰετοὺς ὀφθαλμίας. τὸν δ’ ἐκ Πλυνοῦ τε κἀπὸ Καρικῶν ποτῶν βλαστόντα ῥίζης, ἡμικρῆτα βάρβαρον, Ἐπειόν, οὐκ Ἀργεῖον ἀκραιφνῆ γοναῖς. οὗ πάππον ἐν γαμφαῖσιν Ἐνναία ποτὲ Ἕρκυνν’ Ἐρινὺς Θουρία Ξιφηφόρος ἄσαρκα μιστύλασ’ ἐτύμβευσεν φάρῳ, τὸν ὠλενίτην χόνδρον ἐνδατουμένη.

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ALEXANDRA 123–155

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unter dem Meer seine Wege vollendete, wobei er die gästetötenden Ringkämpfe seiner Kinder hinter sich ließ und seinem Vater Bitten sandte, die erhört wurden, dass er ihn zurück in sein Vaterland kommen lassen sollte, von wo er als Wannach Pallene gekommen war, der Nährmutter der Erdgeborenen. [derer Jener wird dich, wie Guneus, der Fertiger der Gerechtigkeit und Schlichter der ichnaiischen Tochter des Helios, mit schmerzlichen Worten angreifend von deiner Ehe entfernen, dadurch dass er dich, der du die liederliche Taube begehrst, hinauswirft. Du, der du die Gräber des Lykos und des Chimaireus, die durch ihre Orakelsprüche berühmt sind, nicht achtend und auch nicht die Liebe der Antheus und nicht das reinigende Salz des Aigaion, das Gast und Gastgeber gemeinsames Mahl ist, es wagtest, verbrecherisch der Götter Recht zu übertreten, indem du den Tisch mit Füßen tratest und Themis verkehrtest, deiner Bären-Amme Sitten nachahmend. Denn vergeblich wirst du das Dröhnen der Saiten anschlagen, und so Lieder auf der Phorminx anstimmen, die weder Essen noch Gaben bringen. Klagend wirst du zu deinem zuvor schon einmal verbrannten Vaterland zurückkehren, mit Händen ein Trugbild umarmend der fünfmal verheirateten, rasenden Pleuron-Nachfahrin. Denn die lahmen Nachkommen des uralten Meeres sponnen mit dreifachem Faden, dass fünf Bräutigame sich die Hochzeitsfeierlichkeiten teilen würden. Zwei wird sie als reißende Wölfe sehen und als geflügelte unersättliche Adler mit scharfen Augen. Den anderen wachsend aus der Wurzel von Plynos und von den karischen einen halbkretischen Barbaren, [Strömen, einen Epeier, nicht ein reiner Argeier von Geburt. Dessen Großvater in ihren Kiefern einst Ennaia Herkynna Erinys Thuria Xiphephoros fleischlos zerteilend in ihrer Kehle begrub, wobei sie den Knorpel an der Schulter verschlang.

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LYKOPHRON

ὃν δὴ δὶς ἡβήσαντα καὶ βαρὺν πόθον φυγόντα Ναυμέδοντος ἁρπακτήριον ἔστειλ’ Ἐρεχθεὺς ἐς Λετριναίους γύας λευρὰν ἀλετρεύσοντα Μόλπιδος πέτραν τοῦ Ζηνὶ δαιτρευθέντος Ὀμβρίῳ δέμας, γαμβροκτόνον ῥαίσοντα πενθεροφθόροις βουλαῖς ἀνάγνοις, ἃς ὁ Καδμίλου γόνος ἤρτυσε. τὸν δὲ λοῖσθον ἐκπιὼν σκύφον φερωνύμους ἔδυψε Νηρέως τάφους, πανώλεθρον κηλῖδα θωύξας γένει, ὁ τὴν πόδαργον Ψύλλαν ἡνιοστροφῶν καὶ τὴν ὁπλαῖς Ἅρπινναν Ἁρπυίαις ἴσην. τὸν δ’ αὖ τέταρτον αὐθόμαιμον ὄψεται κίρκου καταρρακτῆρος, ὅν τε συγγόνων τὰ δευτερεῖα τῆς δαϊσφάλτου πάλης λαβόντα κηρύξουσιν. ἐν δὲ δεμνίοις τὸν ἐξ ὀνείρων πέμπτον ἐστροβημένον εἰδωλοπλάστῳ προσκαταξανεῖ ῥέθει, τὸν μελλόνυμφον εὐνέτην Κυταϊκῆς τῆς ξεινοβάκχης, ὅν ποτ’ Οἰνώνης φυγάς, μύρμων τὸν ἑξάπεζον ἀνδρώσας στρατόν, Πελασγικὸν Τυφῶνα γεννᾶται πατήρ, ἀφ’ ἑπτὰ παίδων φεψάλῳ σποδουμένων μοῦνον φλέγουσαν ἐξαλύξαντα σποδόν. χὡ μὲν παλιμπόρευτον ἵξεται τρίβον, σφῆκας δαφοινοὺς χηραμῶν ἀνειρύσας, ὁποῖα κοῦρος δῶμα κινήσας καπνῷ· οἱ δ’ αὖ προγεννήτειραν οὐλαμωνύμου βύκταισι χερνίψαντες ὠμησταὶ πόριν, τοῦ Σκυρίου δράκοντος ἔντοκον λεχώ, ἣν ὁ ξύνευνος Σαλμυδησίας ἁλὸς ἐντὸς ματεύων, Ἑλλάδος καρατόμον, δαρὸν φαληριῶσαν οἰκήσει σπίλον

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ALEXANDRA 156–188

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Den zum zweiten Mal Jugendlichen und das schwere, raubende Verlangen des Herrn der Schiffe Fliehenden sandte Erechtheus zu den letrinaiischen Feldern, auf dass er den Stein des Molpis glattschleife, dessen Körper für Zeus Ombrios zubereitet worden war, um den Schwiegersohntöter zu töten durch schwiegervaterverderbende, unheilige Pläne, die der Spross des Kadmilos ersann. Nachdem er seinen letzten Becher getrunken hatte, tauchte er in die Gräber des Nereus, die seinen Namen tragen, wobei er einen allesverderbenden Fluch dem Geschlecht ausrief, er, der die fußschnelle Psylla an den Zügeln geführt hatte und die mit ihren Hufen den Harpyien gleiche Harpinna. Den Bruder aber wieder wird sie als vierten sehen, des herabstürzenden Habichts, von dem sie verkünden werden, dass er unter den zweiten Siegespreis des vernichtenden Krieges [den Brüdern errungen habe. In den Betten wird sie den fünften, in Träumen herumgewirbelt, durch ihre Phantomgestalt umtreiben, den zukünftigen Ehemann und Bettgenossen der kytaiischen Rasenden nach der Liebe des Fremden, den einst der Flüchtling von Oinone, der das sechsfüßige Heer der Ameisen zu Männern gemacht hatte, als Vater zeugte, den pelasgischen Typhon, der von sieben Kindern, die vom Feuer verbrannt wurden, als einziger der brennenden Asche entkam. Und der wird seinen Rückweg kommen, blutigrote Wespen aus ihren Schlupflöchern herausziehend, wie ein Kind, das ihr Haus mit Rauch in Unruhe bringt. Die aber (werden kommen), nachdem sie wiederum die Mutter des Schlachtden Winden grausam geopfert haben, die Jungkuh, [benannten die das Kind des Drachen von Skyros geboren hatte, die ihr Bettgenosse innerhalb des salmydesischen Meeres suchend, die Enthaupterin von Hellas, lange Zeit den von Meeresgischt weißen Gelsen bewohnen wird

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LYKOPHRON

Κέλτρου πρὸς ἐκβολαῖσι λιμναίων ποτῶν, ποθῶν δάμαρτα, τήν ποτ’ ἐν σφαγαῖς κεμὰς λαιμὸν προθεῖσα φασγάνων ἒκ ῥύσεται. βαθὺς δ’ ἔσω ῥηγμῖνος αὐδηθήσεται ἔρημος ἐν κρόκαισι νυμφίου δρόμος, στένοντος ἄτας καὶ κενὴν ναυκληρίαν καὶ τὴν ἄφαντον εἶδος ἠλλοιωμένην γραῖαν σφαγείων ἠδὲ χερνίβων πέλας Ἅιδου τε παφλάζοντος ἐκ βυθῶν φλογὶ κρατῆρος, ὃν μέλαινα ποιφύξει φθιτῶν σάρκας λεβητίζουσα δαιταλουργίᾳ. χὡ μὲν πατήσει χῶρον αἰάζων Σκύθην, εἰς πέντε που πλειῶνας ἱμείρων λέχους. Οἱ δ’ ἀμφὶ βωμὸν τοῦ προμάντιος Κρόνου, σὺν μητρὶ τέκνων νηπίων κρεανόμου, ὅρκων τὸ δευτεροῦχον ἄρσαντες ζυγὸν στερρὰν ἐνοπλίσουσιν ὠλέναις πλάτην, σωτῆρα Βάκχον τῶν πάροιθε πημάτων Σφάλτην ἀνευάζοντες, ᾧ ποτ’ ἐν μυχοῖς Δελφινίου παρ’ ἄντρα Κερδῴου θεοῦ Ταύρῳ κρυφαίας χέρνιβας κατάρξεται ὁ χιλίαρχος τοῦ πολιρραίστου στρατοῦ. ᾧ θυμάτων πρόσπαιον ἐκτίνων χάριν δαίμων Ἐνόρχης Φιγαλεὺς Φαυστήριος λέοντα θοίνης ἴχνος ἐμπλέξας λύγοις σχήσει, τὸ μὴ πρόρριζον αἰστῶσαι στάχυν κείροντ’ ὀδόντι καὶ λαφυστίαις γνάθοις. Λεύσσω πάλαι δὴ σπεῖραν ὁλκαίων κακῶν, σύρουσαν ἅλμῃ κἀπιροιζοῦσαν πάτρῃ δεινὰς ἀπειλὰς καὶ πυριφλέκτους βλάβας. Ὡς μή σε Κάδμος ὤφελ’ ἐν περιρρύτῳ Ἴσσῃ φυτεῦσαι δυσμενῶν ποδηγέτην, τέταρτον ἐξ Ἄτλαντος ἀθλίου σπόρον,

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ALEXANDRA 189–221

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bei den Ausflüssen der sumpfigen Wasser des Keltros, sich nach seiner Gattin sehnend, die einst bei ihrer Schlachtung ein Reh, indem es seine eigene Kehle darbietet, vor den Schwertern retten wird. Aber innerhalb der Küste wird der tiefe, einsame Weg am Strand als der des Bräutigams genannt werden, der sein Verderben und seine vergebliche Seereise beklagt und sie, die verschwunden ist und hinsichtlich ihrer Gestalt verwandelt wurde in eine alte Frau bei den Opfergefäßen und den Weihwassern und dem Krug, der von der Flamme aus den Tiefen des Hades brodelt, auf den die Dunkle pustet, wenn sie der Toten Fleisch im Kessel kocht mit ihrer Kochkunst. Und er wird klagend das skythische Land durchwandern, etwa fünf Jahre lang in Verlangen nach seiner Braut. Die aber werden, um den Altar des Ursehers Kronos, des Zerreißers unreifer Kinder zusammen mit der Mutter, der Eide zweites Joch befestigend, das feste Ruder mit ihren Armen aufnehmen, den Retter aus ihren vorherigen Leiden, Bakchos, Sphaltes, mit lauten Rufen feiernd, dem einst im Heiligtum des delphischen Gottes bei den Höhlen des Kerdoos als Tauros heimliche Trankopfer darbringen wird der Feldherr des stadtzerstörenden Heeres. Für ihn wird, in unerwarteter Vergeltung für seine Opfer, der Gott Enorches Phigaleus Phausterios den Löwen von seinem Mahl abhalten, indem er seinen Fuß mit Weinreben sodass er nicht gänzlich vernichte die Ähre, [einwickelt, verwüstend mit Zahn und gierigen Kiefern. Ich sehe schon lange die Windung der schleifenden Übel, die über das Meer ziehen und dem Vaterland zischend schlimme Drohungen und feuerbrennende Vernichtungen zukreischen. O wenn dich doch Kadmos niemals im umspülten Issa gezeugt hätte als einen Wegweiser der Feinde, vierter im Geschlecht seit dem elenden Atlas,

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LYKOPHRON

τῶν αὐθομαίμων συγκατασκάπτην Πρύλιν, τόμουρε πρὸς τὰ λῷστα νημερτέστατε. μὴ δ’ Αἰσακείων οὑμὸς ὤφελεν πατὴρ χρησμῶν ἀπῶσαι νυκτίφοιτα δείματα, μιᾷ δὲ κρύψαι τοὺς διπλοῦς ὑπὲρ πάτρας μοίρᾳ, τεφρώσας γυῖα Λημναίῳ πυρί· οὐκ ἂν τοσῶνδε κῦμ’ ἐπέκλυσεν κακῶν. Καὶ δὴ Παλαίμων δέρκεται βρεφοκτόνος ζέουσαν αἰθύῃσι πλεκτανοστόλοις γραῖαν ξύνευνον Ὠγένου Τιτηνίδα. Καὶ δὴ διπλᾶ σὺν πατρὶ ῥαίεται τέκνα, στερρῷ τυπέντι κλεῖδας εὐάρχῳ μύλῳ, τὰ πρόσθεν αὐλητῆρος ἐκπεφευγότα ψυδραῖσι φήμαις λαρνακοφθόρους ῥιφάς, ᾧ δὴ πιθήσας στυγνὸς ἄρταμος τέκνων, αἰθυιόθρεπτος πορκέων λιναγρέτης, κρηθμοῖσι καὶ ῥαιβοῖσι νηρίταις φίλος, χηλῷ κατεδρύφαξε διπτύχους γονάς. σὺν τοῖς δ’ ὁ τλήμων, μητρὸς οὐ φράσας θεᾶς Μνήμων ἐφετμάς, ἀλλὰ ληθάργῳ σφαλείς, πρηνὴς θανεῖται στέρνον οὐτασθεὶς ξίφει. Καὶ δὴ στένει Μύρινα καὶ παράκτιοι ἵππων φριμαγμὸν ᾐόνες δεδεγμέναι, ὅταν Πελασγὸν ἅλμα λαιψηροῦ ποδὸς εἰς θῖν’ ἐρείσας λοισθίαν αἴθων λύκος κρηναῖον ἐξ ἄμμοιο ῥοιβδήσῃ γάνος, πηγὰς ἀνοίξας τὰς πάλαι κεκρυμμένας. Καὶ δὴ καταίθει γαῖαν ὀρχηστὴς Ἄρης, στρόμβῳ τὸν αἱματηρὸν ἐξάρχων νόμον. ἅπασα δὲ χθὼν προὐμμάτων δῃουμένη κεῖται, πέφρικαν δ’ ὥστε ληίου γύαι λόγχαις ἀποστίλβοντες. οἰμωγὴ δέ μοι ἐν ὠσὶ πύργων ἐξ ἄκρων ἰνδάλλεται,

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der Verwandten Zerstörer, Prylis, untrüglichster Seher für das Beste! Und wenn doch mein Vater nicht der aisakeiischen Orakelsprüche nachtwandelnde Ängste weggestoßen hätte, sondern die zwei für das Wohl des Vaterlandes verborgen hätte mit einem einzigen Schicksal, einäschernd ihre Glieder mit lemnischem Feuer: Eine Welle solcher Übel hätte (Troia) dann nicht überflutet. Und Palaimon, für den Kinder getötet werden, sieht brodelnd vor mit Tauen bestückten Wasserhühnern die alte Titanen-Braut des Ogenus. Und zwei Kinder werden zusammen mit ihrem grausamen Vater getötet, der von einem Mühlstein, der einen guten Anfang bedeutete, am Schlüsselnachdem sie zuvor entkommen waren [bein getroffen wurde, der kistentodbringenen Aussetzung durch die Lügenreden des Flötenim Vertrauen auf den der verhasste Schlächter seiner Kinder, [spielers, der von Seevögeln genährte, von den Netzen der Fischer gefangene Freund für Austern und gewundene Seemuscheln, seine zweifache Nachkommenschaft in eine Kiste einsperrte. Mit diesen zusammen wird der elende Mnemon, sprechend nicht der göttlichen Mutter Weisungen, sondern vom Vergessen betrogen, hingestreckt sterben, an der Brust verwundet durch das Schwert. Und Myrina stöhnt und die am Meer gelegenen Strände, das Wiehern von Pferden aufnehmend, wenn den pelasgischen Sprung des schnellen Fußes auf den letzten Strand setzend der wilde Wolf Quellwasser aus dem Sand mit Dröhnen hervorrufen wird, dabei Quellen öffnend, die lange Zeit verborgen waren. Und nun brennt die Erde der Tänzer Ares nieder, mit seinem Muschelhorn die blutige Melodie einleitend. Das ganze Land liegt verwüstet vor meinen Augen, wie des Saatfeldes Fluren starren, glänzend vor Lanzen. Wehklagen erscheint mir in den Ohren von den Spitzen der Türme,

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LYKOPHRON

πρὸς αἰθέρος κυροῦσα νηνέμους ἕδρας, γόῳ γυναικῶν καὶ καταρραγαῖς πέπλων, ἄλλην ἐπ’ ἄλλῃ συμφορὰν δεδεγμένων. Ἐκεῖνό σ’, ὦ τάλαινα καρδία, κακὸν ἐκεῖνο δάψει πημάτων ὑπέρτατον, εὖτ’ ἂν λαβράζων περκνὸς αἰχμητὴς χάρων πτεροῖσι χέρσον αἰετὸς διαγράφων ῥαιβοῖ τυπωτὴν τόρμαν ἀγκύλῃ βάσει, κλάζων τ’ ἄμικτον στόματι ῥιγίστην βοήν, τὸν φίλτατόν σου τῶν ἀγαστόρων τρόφιν Πτῴου τε πατρός, ἁρπάσας μετάρσιον, ὄνυξι γαμφηλῇσί θ’ αἱμάσσων δέμας, ἔγχωρα τίφη καὶ πέδον χραίνῃ φόνῳ, λευρᾶς βοώτης γατομῶν δι’ αὔλακος. λαβὼν δὲ ταύρου τοῦ πεφασμένου δάνος, σκεθρῷ ταλάντῳ τρυτάνης ἠρτημένον, αὖθις τὸν ἀντίποινον ἐγχέας ἴσον Πακτώλιον σταθμοῖσι τηλαυγῆ μύδρον, κρατῆρα Βάκχου δύσεται, κεκλαυσμένος νύμφαισιν, αἳ φίλαντο Βηφύρου γάνος, Λειβηθρίην θ’ ὕπερθε Πιμπλείας σκοπήν, ὁ νεκροπέρνας, ὃς προδειμαίνων πότμον καὶ θῆλυν ἀμφὶ σῶμα τλήσεται πέπλον δῦναι, παρ’ ἱστοῖς κερκίδος ψαύσας κρότων, καὶ λοῖσθος εἰς γῆν δυσμενῶν ῥῖψαι πόδα, τὸ σόν, ξύναιμε, κἀν ὕπνῳ πτήσσων δόρυ. Ὦ δαῖμον, οἷον κίον’ αἰστώσεις δόμων, ἔρεισμα πάτρας δυστυχοῦς ὑποσπάσας· οὐ μὴν ἀνατεί γ’ οὐδ’ ἄνευ μόχθων πικρῶν πένθους θ’ ὁ λῃστὴς Δωριεὺς γελᾷ στρατός, ἐπεγκαχάζων τοῦ δεδουπότος μόρῳ, ἀλλ’ ἀμφὶ πρύμναις τὴν πανυστάτην δραμὼν πεύκαις βίου βαλβῖδα συμφλεχθήσεται,

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ALEXANDRA 255–287 reichend bis zu des Himmels windlosen Sitzen, mit dem Klagen von Frauen und dem Zerreißen von Gewändern weil sie ein Unheil auf das andere hingenommen haben. Jenes Übel wird dich, o elendes Herz, jenes als höchstes von den Leiden zerfleischen, wenn hereinbrechend der dunkelfleckige, grauäugige Speerkämpfer, der Adler, der mit seinen Flügeln das Land markiert, die eingedrückte Wagenspur mit gekrümmter Kralle zeichnet, ausstoßend mit seinem Mund dissonantes, schauerlichstes Geschrei, deinen liebsten unter den Brüdern, das Kind des ptoischen Vaters, in die Höhe hinwegreißend, mit den Klauen und dem Schnabel seinen Körper blutig reißend, die Sümpfe des Landes und die Ebene befleckt mit Mord, ein Pflüger, der eine breite Furche in die Erde schneidet. Des geschlachteten Stieres Preis nehmend, im exakten Gewicht der Waage aufgehängt, wird er wiederum, ausschüttend als gleichwertige Vergeltungsgabe auf die Waage eine weithin erstrahlende paktolische Menge, in den Mischkrug des Bakchos tauchen, beweint von den Nymphen, die das klare Wasser des Bephyros lieben und den leibethrischen Felsen über Pimpleia, der Leichenverkäufer, der vorher sein Schicksal fürchtend es erdulden wird, auch ein weibliches Gewand um seinen Körper zu legen, am Webstuhl das Klappern des Kammes antastend, und als Letzter seinen Fuß auf die Erde der Feinde setzen wird, sich furchtsam niederkauernd vor deinem Speer, Bruder, sogar im Schlaf. O Gott, welch eine Säule der Häuser wirst du zerstören, die Schutzwehr des unglücklichen Vaterlandes hinwegreißend! Nicht ohne Strafe und nicht ohne bittere Schmerzen und Leid wird das dorische Räuber-Heer lachen, spottend über den Tod des dröhnend Hingestürzten, sondern um die Achterdecks die allerletzte Runde des Lebens laufend, wird es mit Fichtenfackeln verbrannt werden,

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LYKOPHRON

καλῶν ἐπ’ εὐχαῖς πλεῖστα Φύξιον Δία πορθουμένοισι κῆρας ἀρκέσαι πικράς. τότ’ οὔτε τάφρος οὔτε ναυλόχων σταθμῶν πρόβλημα καὶ σταυροῖσι κορσωτὴ πτέρυξ, οὐ γεῖσα χραισμήσουσιν οὐδ’ ἐπάλξιες· ἀλλ’ ὡς μέλισσαι συμπεφυρμένοι καπνῷ καὶ λιγνύος ῥιπαῖσι καὶ γρυνῶν βολαῖς, ἄφλαστα καὶ κόρυμβα καὶ κλῃδῶν θρόνους πυκνοὶ κυβιστητῆρες ἐξ ἑδωλίων πηδῶντες αἱμάξουσιν ὀθνείαν κόνιν. Πολλοὺς δ’ ἀριστεῖς πρωτόλειά θ’ Ἑλλάδος αἰχμῇ φέροντας καὶ σποραῖς ὠγκωμένους αἱ σαὶ καταξανοῦσιν ὄβριμοι χέρες, φόνῳ βλύουσαι κἀπιμαιμῶσαι μάχης. ἐγὼ δὲ πένθος οὐχὶ μεῖον οἴσομαι, τὰς σὰς στένουσα καὶ δι’ αἰῶνος ταφάς. οἰκτρὸν γάρ, οἰκτρὸν κεῖν’ ἐπόψομαι φάος καὶ πημάτων ὕψιστον, ὧν κράντης χρόνος, μήνης ἑλίσσων κύκλον, αὐδηθήσεται. Αἰαῖ, στενάζω καὶ σὸν εὔγλαγον θάλος, ὦ σκύμνε, τερπνὸν ἀγκάλισμα συγγόνων, ὅς τ’ ἄγριον δράκοντα πυρφόρῳ βαλὼν ἴυγγι τόξων, τὸν τυπέντα δ’ ἐν βρόχοις μάρψας ἀφύκτοις βαιὸν ἀστεργῆ χρόνον, πρὸς τοῦ δαμέντος αὐτὸς οὐ τετρωμένος, καρατομηθεὶς τύμβον αἱμάξεις πατρός. Οἴμοι δυσαίων, καὶ διπλᾶς ἀηδόνας καὶ σόν, τάλαινα, πότμον αἰάζω, σκύλαξ. ὧν τὴν μὲν αὐτόπρεμνον ἡ τοκὰς κόνις χανοῦσα κευθμῷ χείσεται διασφάγος, λεύσσουσαν ἄτην ἀγχίπουν στεναγμάτων, ἵν’ ἄλμα πάππου καὶ χαμευνάδος μόροι τῆς λαθρονύμφου πόρτιος μεμιγμένοι

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in Gebeten am meisten Zeus Phyxios anrufend, auf dass er die bitteren Todeslose von ihnen, die vernichtet werden, abhalte. Dann wird weder der Graben noch der Schiffsstationen Befestigung und die mit einem Wehrgang versehene Palisade, nicht das Gesims und die Schutzwehr ihnen nützen: sondern wie Bienen, verwirrt von Rauch und Wirbeln von Dampf und Schleudern von Brandfackeln, werden sie, auf Schiffsschnäbel und Schiffshecks und die Sitze der dicht gedrängte Taucher von ihren Sitzen [Ruderbänke, springend den fremden Staub blutig färben. Viele Helden und solche, die erste Beute für Griechenland mit dem Speer davontrugen und wegen ihrer Abstammung stolz sind, werden deine starken Hände niederreißen, die von Blut triefen und lechzen nach der Schlacht. Ich aber werde kein geringeres Leid ertragen, da ich dein Begräbnis auch mein ganzes Leben lang beklagen werde. Denn kläglich, kläglich werde ich jenes Licht sehen und das höchste der Leiden, als deren Vollbringer die Zeit, indem sie den Kreis des Mondes wälzt, genannt werden soll. Weh, ich stöhne auch um deinen zarten Spross, du Welpe, erfreulicher Liebling deiner Geschwister, der du den wilden Drachen mit feuertragender Verlockung von Pfeilen treffend und den Getroffenen in Schlingen, unentrinnbaren, fassend für eine kurze, lieblose Zeit, von dem Bezwungenen selbst unverwundet, enthauptet den Grabhügel des Vaters blutig färben wirst. Weh, ich Unglückliche, sowohl die zwei Nachtigallen als auch dein Schicksal, elende Hündin, beklage ich. Deren eine vollkommen der Staub, der sie hervorbrachte, klaffend in der Höhle eines Erdspaltes erfassen wird, erblickend das nahende Verderben der Klagen, dort wo der Hain des Vorfahren und die Schicksale der auf der Erde heimlich vermählten Färse vermischt [liegenden,

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LYKOPHRON

σκύμνῳ κέχυνται, πρὶν λαφύξασθαι γάνος, πρὶν ἐκ λοχείας γυῖα χυτλῶσαι δρόσῳ· Σὲ δ’ ὠμὰ πρὸς νυμφεῖα καὶ γαμηλίους ἄξει θυηλὰς στυγνὸς Ἴφιδος λέων, μητρὸς κελαινῆς χέρνιβας μιμούμενος, ἣν ἐς βαθεῖαν λαιμίσας ποιμανδρίαν στεφηφόρον βοῦν δεινὸς ἄρταμος δράκων ῥαίσει τριπάτρῳ φασγάνῳ Κανδάονος, λύκοις τὸ πρωτόσφακτον ὅρκιον σχάσας. Σὲ δ’ ἀμφὶ κοίλην αἰχμάλωτον ᾐόνα πρέσβυν Δολόγκων δημόλευστον ὠλένῃ, ἐπεσβόλοις ἀραῖσιν ἠρεθισμένῃ, κρύψει κύπασσις χερμάδων ἐπομβρίᾳ, Μαίρας ὅταν φαιουρὸν ἀλλάξῃς δομήν. Ὁ δ’ ἀμφὶ τύμβῳ τἀγαμέμνονος δαμεὶς κρηπῖδα πηγῷ νέρθε καλλυνεῖ πλόκῳ, ὁ πρὸς καλύπτρης τῆς ὁμαίμονος τάλας ὠνητὸς αἰθαλωτὸν ἐς πάτραν μολών, τὸ πρὶν δ’ ἀμυδρὸν οὔνομ’ αἰστώσας σκότῳ, ὅταν χέλυδρος πυρσὸν ὠμόθριξ βαρὺν ἀπεμπολητὴς τῆς φυταλμίας χθονὸς φλέξας τὸν ὠδίνοντα μορμωτὸν λόχον ἀναψαλάξῃ γαστρὸς ἑλκύσας ζυγά, τῆς Σισυφείας δ’ ἀγκύλης λαμπούριδος λάμψῃ κακὸν φρύκτωρον αὐτανέψιος τοῖς εἰς στενὴν Λεύκοφρυν ἐκπεπλωκόσι καὶ παιδοβρῶτος Πορκέως νήσους διπλᾶς. Ἐγὼ δὲ τλήμων ἡ γάμους ἀρνουμένη ἐν παρθενῶνος λαΐνου τυκίσμασιν, ἄνις τεράμνων, εἰς ἀνώροφον στέγην εἱρκτῆς ἁλιβδύσασα λυγαίας δέμας, ἡ τὸν Θοραῖον Πτῷον Ὡρίτην θεὸν λίπτοντ’ ἀλέκτρων ἐκβαλοῦσα δεμνίων,

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ALEXANDRA 321–353

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mit ihrem Welpen aufgeschüttet sind, bevor er auch nur einen Schluck Milch bevor sie nach der Geburt die Glieder wusch mit Tau. [trinken konnte, Dich aber wir zu roher Hochzeit und Hochzeitsopfern führen der verhasste Löwe der Iphis, der dunklen Mutter Opferungen nachahmend, die, ihr über dem tiefen Melkkübel die Kehle durchschneidend, als bekränzte Opferkuh der schreckliche Schlächter, der Drache, töten wird mit dem dreiväterlichen Schwert des Kandaon, den Wölfen das eidlich zugesicherte Erstlingsopfer schneidend. Dich aber wird um den hohlen Strand, kriegsgefangene Alte, vom Volk gesteinigt durch den Arm der Dolonker, erzürnt von wortschleudernden Flüchen, verbergen ein Mantel in einem Regen von Steinen, wenn du den dunklen Körper der Maira anlegst. Er aber, der am Altar des Agamemnon getötet wird, wird den Sockel darunter mit weißer Locke schmücken, der Elende, der für den Schleier seiner Schwester gekauft in das verbrannte Vaterland kam und seinen vorherigen dunklen Namen in Dunkelheit zerstörte, wenn die borstige Schildkröte, Verkäufer des Landes, das ihn hervorbrachte, den schweren Feuerbrand entzündend, den schrecklichen, kreißenden öffnen wird, indem sie die Riegel des Bauches aufzieht, [Hinterhalt und wenn des sisypheiischen klugen Fuchses Geschwisterkinds schlimmes Feuerzeichen leuchten wird für die, die zur engen Leukophrys ausgefahren waren und den zwei Inseln des kinderfressenden Porkeus. Ich Elende aber, die ich die Hochzeit verweigerte, in der steinernen Jungfrauenkammer Gebäude ohne Dach, in dem unüberdachten Haus des schmerzlichen Gefängnisses meinen Körper verbergend, die ich den Gott Thoraios Ptoos Horites, der mich begehrte, von meinem unverheirateten Lager abwies,

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LYKOPHRON

ὡς δὴ κορείαν ἄφθιτον πεπαμένη πρὸς γῆρας ἄκρον, Παλλάδος ζηλώμασι τῆς μισονύμφου Λαφρίας Πυλάτιδος, τῆμος βιαίως φάσσα πρὸς τόργου λέχος γαμφαῖσιν ἅρπαις οἰνὰς ἑλκυσθήσομαι, ἡ πολλὰ δὴ Βούδειαν Αἴθυιαν Κόρην ἀρωγὸν αὐδάξασα τάρροθον γάμων. ἣ δ’ εἰς τέραμνα δουρατογλύφου στέγης γλήνας ἄνω στρέψασα χώσεται στρατῷ, ἐξ οὐρανοῦ πεσοῦσα καὶ θρόνων Διός, ἄνακτι πάππῳ χρῆμα τιμαλφέστατον.

Ἑνὸς δὲ λώβης ἀντί, μυρίων τέκνων Ἑλλὰς στενάξει πᾶσα τοὺς κενοὺς τάφους, οὐκ ὀστοθήκαις χοιράδων ἐφημένους, οὐδ’ ὑστάτην κεύθοντας ἐκ πυρὸς τέφρην κρωσσοῖσι ταρχυθεῖσαν, ἣ θέμις φθιτῶν, ἀλλ’ οὔνομ’ οἰκτρὸν καὶ κενηρίων γραφὰς θερμοῖς τεκόντων δακρύοις λελουμένας παίδων τε καὶ θρήνοισι τοῖς ὁμευνίδων. Ὀφέλτα καὶ μύχουρε χοιράδων Ζάραξ σπίλοι τε κὰτ Τρύχαντα καὶ τραχὺς Νέδων καὶ πάντα Διρφωσσοῖο καὶ Διακρίων γωλειὰ καὶ Φόρκυνος οἰκητήριον, ὅσων στεναγμῶν ἐκβεβρασμένων νεκρῶν σὺν ἡμιθραύστοις ἰκρίοις ἀκούσετε, ὅσων δὲ φλοίσβων ῥαχίας ἀνεκβάτου δίναις παλιρροίοισιν ἕλκοντος σάλου, ὅσων δὲ θύννων ἠλοκισμένων ῥαφὰς

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ALEXANDRA 354–381

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weil ich für mich ewige Jungfräulichkeit genommen hatte bis zum äußersten Alter, in Nachahmung der Pallas, der eheverachtenden Laphria Pylatis, werde zu dieser Zeit – ich, die prophetische Taube – gewaltsam zum Bett mit gekrümmten Krallen hingezogen werden, [des Geiers obwohl ich vielfach Budeia Aithyia Kore als Helferin anrief, als Verteidigerin vor der Ehe. Die aber, zum Dach des holzgeschnitzten Hauses die Augen nach oben wendend, wird dem Heer zürnen, sie, die aus dem Himmel und von den Sitzen des Zeus gefallen war für den Herrscher, meinen Ahnen, als wertvollstes Besitztum.

365–1089: Leiden der Griechen, die nicht in die Heimat zurückkehren Als Vergeltung für die Verfehlung eines Einzelnen wird zahlloser Kinder leere Gräber ganz Hellas beklagen, die nicht in Särgen, sondern auf Felsen liegen und nicht die letzte Ache aus dem Feuer bergen, bestattet in Urnen, wie es das Recht der Toten ist, sondern den beklagenswerten Namen und Inschriften auf Kenotaphen, von den heißen Tränen ihrer Eltern gewaschen und ihrer Kinder und von den Klageliedern ihrer Ehefrauen. Opheltes und Zarax, Wächter der Felsen, und ihr Klippen bei Trychas und rauher Nedon und alle Höhlen des Dirphossos und Diakria und Haus des Phorkys, wie viele Klagelaute der Toten, die an die Küste geworfen wurden, mit halbzerschmetterten Planken werdet ihr hören, welches Krachen der unentrinnbaren Felsenküste, wenn mit zurückfließenden Wirbeln das Meer (die Schiffbrüchigen) hinweg wie viele Thunfische, zerrissen an den Suturen ihrer Köpfe, [reißt,

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LYKOPHRON

πρὸς τηγάνοισι κρατός, ὧν καταιβάτης σκηπτὸς κατ’ ὄρφνην γεύσεται δῃουμένων, ὅταν καρηβαρεῦντας ἐκ μέθης ἄγων λαμπτῆρα φαίνῃ τὸν ποδηγέτην σκότου σίντης, ἀγρύπνῳ προσκαθήμενος τέχνῃ. Τὸν δ’ οἷα δύπτην κηρύλον διὰ στενοῦ αὐλῶνος οἴσει κῦμα γυμνήτην φάγρον, διπλῶν μεταξὺ χοιράδων σαρούμενον. Γυραῖσι δ’ ἐν πέτραισι τερσαίνων πτερὰ στάζοντα πόντου δευτέραν ἅλμην σπάσει, βληθεὶς ἀπ’ ὄχθων τῷ τριωνύχῳ δορί, ᾧ νιν κολαστὴς δεινὸς οὐτάσας λατρεὺς ἀναγκάσει φάλλαισι κοινωνεῖν δρόμου κόκκυγα κομπάζοντα μαψαύρας στόβους. ψυχρὸν δ’ ἐπ’ ἀκταῖς ἐκβεβρασμένον νέκυν δελφῖνος ἀκτὶς Σειρίου καθαυανεῖ. τάριχον ἐν μνίοις δὲ καὶ βρύοις σαπρὸν κρύψει κατοικτίσασα Νησαίας κάσις, Δίσκου μεγίστου τάρροθος Κυναιθέως. τύμβος δὲ γείτων ὄρτυγος πετρουμένης τρέμων φυλάξει ῥόχθον Αἰγαίας ἁλός. τὴν Καστνίαν δὲ καὶ Μελιναίαν θεὸν λυπρὸς παρ’ Ἅιδην δεννάσει κακορροθῶν, ἥ μιν παλεύσει δυσλύτοις οἴστρου βρόχοις ἔρωτας οὐκ ἔρωτας, ἀλλ’ Ἐρινύων πικρὰν ἀποψήλασα κηρουλκὸν πάγην. Ἅπασα δ’ ἄλγη δέξεται κωκυμάτων, ὅσην Ἄραιθος ἐντὸς ἠδὲ δύσβατοι Λειβήθριαι σφίγγουσι Δωτίου πύλαι, οἷς οὑμὸς ἔσται κἀχερουσίαν πάρα ῥηγμῖνα δαρὸν ἐστεναγμένος γάμος. πολλῶν γὰρ ἐν σπλάγχνοισι τυμβευθήσεται βρωθεὶς πολυστοίχοισι καμπέων γνάθοις

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ALEXANDRA 382–414

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in den Bratpfannen, von denen der herabsteigende Blitz kosten wird, wenn sie in der Dunkelheit zugrunde gehen, wenn die vom Zechen Schwerköpfigen führend ein Lichtzeichen aufscheinen lässt als Führer in der Dunkelheit der Übeltäter, sitzend bei seiner schlaflosen Kunst. Den aber wird, wie einen tauchenden Eisvogel durch das enge Meer, eine Woge tragen, eine nackte Seebrasse, zwischen den zwei Felsen hinweggespült. Auf den gyraiischen Felsen trocknend die Flügel, die von Meerwasser tropfen, wird er einen zweiten Schluck Salzflut trinken, geschleudert von den Ufern durch den dreikralligen Speer, mit dem ihn verwundend der schreckliche Bestrafer, der Lohnarbeiter, zwingen wird, mit Walen in ihrem Lauf Gemeinschaft zu haben, den Kuckuck, der sich mit leeren Prahlereien brüstete. Aber den kalten Leichnam des Delphins, an die Klippen geschleudert, wird der Strahl des Seirios ausdörren. Das faulige Fischfleisch wird in Algen und Meergras verbergen aus Mitleid die Schwester der Nesaia, die Helferin des großen Diskos Kynaitheus. Das Grab, der Nachbar der zu Stein gewordenen Wachtel, wird zitternd die Flut des aigaiischen Meeres bewachen. Die Göttin Kastnia und Melinaia wird der Elende im Hades verfluchen, ihr Schlimmes wünschend, die ihn fesseln wird mit den schwer lösbaren Schlingen der Begierde, Liebe, die keine Liebe ist, sondern der Erinyen bittere todbringende Falle aufspannend. Und das ganze Land wird die Schmerzen der Klageschreie vernehmen soviel der Araithos innen und die unpassierbaren leibethrischen Tore von Dotion einschließen, von denen meine Hochzeit auch entlang des acherusischen Ufers lange Zeit beklagt sein wird. Denn in den Eingeweiden vieler Seemonster wird begraben sein, verschlungen von den vielzähnigen Kiefern,

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LYKOPHRON

νήριθμος ἑσμός· οἱ δ’ ἐπὶ ξένης ξένοι παῶν ἔρημοι δεξιώσονται τάφους. Τὸν μὲν γὰρ Ἠιὼν Στρυμόνος Βισαλτία, Ἀψυνθίων ἄγχουρος ἠδὲ Βιστόνων, κουροτρόφον πάγουρον Ἠδωνῶν πέλας κρύψει, πρὶν ἢ Τυμφρηστὸν αὐγάσαι λέπας, τὸν πατρὶ πλεῖστον ἐστυγημένον βροτῶν, ὅμηρον ὅς μιν θῆκε τετρήνας λύχνους, ὅτ’ εἰς νόθον τρήρωνος ηὐνάσθη λέχος. Τρισσοὺς δὲ ταρχύσουσι Κερκάφου νάπαι Ἄλεντος οὐκ ἄπωθε καύηκας ποτῶν· τὸν μέν, Μολοσσοῦ Κυπέως Κοίτου κύκνον, συὸς παραπλαγχθέντα θηλείας τόκων, ὅτ’ εἰς ὀλύνθων δῆριν ἑλκύσας σοφὴν τὸν ἀνθάμιλλον, αὐτὸς ἐκ μαντευμάτων σφαλεὶς ἰαύσει τὸν μεμορμένον πότμον. τὸν δ’ αὖ, τέταρτον ἐγγόνων Ἐρεχθέως, Αἴθωνος αὐτάδελφον ἐν πλασταῖς γραφαῖς. τρίτον δέ, τοῦ μόσσυνας Ἐκτήνων ποτὲ στερρᾷ δικέλλῃ βουσκαφήσαντος γόνον, ὃν Γογγυλάτης εἷλε Βουλαῖος Μυλεύς, ἀγηλάτῳ μάστιγι συνθραύσας κάρα, ἦμος ξυναίμους πατρὸς αἱ Νυκτὸς κόραι πρὸς αὐτοφόντην στρῆνον ὥπλισαν μόρου. Δοιοὶ δὲ ῥείθρων Πυράμου πρὸς ἐκβολαῖς αὐτοκτόνοις σφαγαῖσι Δηραίνου κύνες δμηθέντες αἰχμάσουσι λοισθίαν βοὴν πύργων ὑπὸ πτέρνῃσι Παμφύλου κόρης. αἰπὺς δ’ ἁλιβρὼς ὄχμος ἐν μεταιχμίῳ Μάγαρσος ἁγνῶν ἠρίων σταθήσεται, ὡς μὴ βλέπωσι, μηδὲ νερτέρων ἕδρας δύντες, φόνῳ λουσθέντας ἀλλήλων τάφους.

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ALEXANDRA 415–446

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eine unzählbare Menge (von Griechen): andere aber, Fremde in fremdem Land, werden von ihren Verwandten verlassen ihre Gräber erhalten. Denn den einen wird das bisaltische Eion am Strymon, den Apsynthiern benachbart und den Bistonen, den Erzieher, den Krebs, nahe bei den Edonen verbergen, bevor er den Felsen von Tymphrestos (wieder)sehen wird, ihn, der dem Vater am meisten von den Streblichen verhasst war, der ihn blind machte, indem er seine Lichter durchstieß, als er sich in das uneheliche Bett der Taube lagerte. Drei andere jedoch werden die Waldtäler des Kerkaphos begraben, Seemöwen, nicht fern der Wasser des Aleis: Den einen, den Schwan des Molossos Kypeus Koitos, der sich in den Nachkommen des weiblichen Schweins täuscht, als er, nachdem er seinen Rivalen in einen Weisheitsstreit um Feigen zieht, selbst entsprechend den Orakelsprüchen scheiternd, den vorbestimmten Schicksalsschlaf schlafen wird; den anderen, den vierten Nachkommen des Erechtheus, den leiblichen Bruder des Aithon in den erfundenen Geschichten; und den dritten, den Spross dessen, der einst die hölzernen Wälle der Ektenen mit fester Harke untergrub, den Gongylates Bulaios Myleus tötete, indem er mit sühnender Geißel sein Haupt zerschlug zu der Zeit, da die Töchter der Nacht die Brüder ihres eigenen Vaters rüsteten zum selbstmörderischen Verlangen nach Verderben. Zwei andere werden bei den Mündungen des Stromes des Pyramos, in gegenseitigem Morden, die Hunde des Derainos, bezwungen, ihren letzten Kampfschrei ausfechten am Fuß der Türme der Tochter des Pamphylos. Aber eine steile, vom Meer zerfressene Festung wird in der Mitte zwischen den heiligen Gräber stehen, Magarsos, sodass sie nicht sehen werden, auch nicht wenn sie zu den Sitzen der Untergetaucht sind, die voneinander in Mordblut gebadeten Gräber. [irdischen

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Οἱ πέντε δὲ Σφήκειαν εἰς Κεραστίαν καὶ Σάτραχον βλώξαντες Ὑλάτου τε γῆν Μορφὼ παροικήσουσι τὴν Ζηρυνθίαν. ὁ μὲν πατρὸς μομφαῖσιν ἠλαστρημένος Κυχρεῖος ἄντρων Βωκάρου τε ναμάτων, οὑμὸς ξύναιμος, ὡς ὀπατρίου φονεὺς πώλου, νόθον φίτυμα, συγγενῶν βλάβη, τοῦ λύσσαν ἐν ποίμναισιν αἰχμητηρίαν χέαντος, ὃν χάρωνος ὠμηστοῦ δορὰ χαλκῷ τορητὸν οὐκ ἔτευξεν ἐν μάχῃ, μίαν πρὸς Ἅιδην καὶ φθιτοὺς πεπαμένον κέλευθον, ἣν γωρυτὸς ἔκρυψε Σκύθης, ἦμος καταίθων θύσθλα Κωμύρῳ λέων σφῷ πατρὶ λάσκε τὰς ἐπηκόους λιτάς, σκύμνον παρ’ ἀγκάλῃσιν ἀείτα βράσας. οὐ γάρ τι πείσει φῖτυν, ὡς ὁ Λήμνιος πρηστὴρ Ἐνυοῦς, οὔποτ’ ἐς φύζαν τραπείς, ταῦρος βαρύφρων δυσμενεστάτου ξένων ἔτυψε δώρῳ σπλάγχνον, ἀρνεύσας λυγρὸν πήδημα πρὸς κνώδοντος αὐτουργοὺς σφαγάς. ἐλᾷ δὲ πάτρας τῆλε Τραμβήλου κάσιν, ὃν ἡ ξύναιμος πατρὸς ἐκλοχεύεται, δοθεῖσα πρωταίχμεια τῷ πυργοσκάφῳ. ἣν δή ποτ’ ἐν ῥήτρῃσι δημοτῶν σταθεὶς γλαυκῷ κελαινὸν δόρπον ὤτρυνεν κυνὶ στεῖλαι τριπλᾶς θύγατρας ὁ σπείρας βάβαξ, τῷ πᾶσαν ἅλμῃ πηλοποιοῦντι χθόνα, ὅταν κλύδωνας ἐξερεύγηται γνάθων, λάβρῳ σαλεύων πᾶν τρικυμίᾳ πέδον. ὁ δ’ ἀντὶ πιποῦς σκορπίον λαιμῷ σπάσας Φόρκῳ κακῆς ὠδῖνος ἔκλαυσεν βάρος, χρῄζων πυθέσθαι πημάτων ξυμβουλίαν. ὁ δεύτερος δὲ νῆσον ἀγρότης μολών,

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ALEXANDRA 447–479

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Die fünf aber, die nach Sphekeia Kerasteia und zum Satrachos gelangten und ins Land des Hylates, werden bei Morpho Zerynthia siedeln. Der eine, durch die Vorwürfe seines Vaters verbannt von den Höhlen des Kychreus und den Strömungen des Bokaros, mein Verwandter, als Mörder des Fohlens von gleichem Vater, ein Bastard-Spross, der Ruin der Familie, dessen der seine Speer-Raserei auf die Herden ausgießt, den das abgezogene Fell des strahlenäugigen Rohfressers durch Erz undurchbohrbar machte in der Schlacht, und der nur einen einzigen Weg zum Hades und den Toten erreichen konnte, den der skythische Köcher verborgen hatte, damals als der Löwe, Opfer für Komyros verbrennend, seinem Vater die Bitten vortrug, die erhört wurden, während er den Welpen seines Freundes auf den Armen hielt. Denn er wird seinen Vater in keiner Weise überzeugen, dass der lemnische Feuerwirbel der Enyo, der sich niemals zu Flucht wandte, der schwersinnige Stier, mit des Übelsinnendsten der Gastfreunde Geschenk seine Eingeweide schlug, springend den bitteren Sprung auf den selbsterwirkten Mord des Schwertes. Es wird aber fern der Heimat den Bruder des Trambelos treiben, den die Schwester meines Vaters gebar, als sie als Ehrengabe dem Turmzerstörer gegeben wurde. Die drängte einmal, in der Versammlung der Bürger aufstehend, dem meerblauen Hund als dunklen Frass zu schicken der Vater dreier Töchter, der Schwätzer, (dem Untier), das das ganze Land mit Meerwasser verschlammte, wenn es Wogen aus seinen Kiefern auswürgte, die ganze Ebene mit heftiger Riesenflut erschütternd. Das Untier aber, das anstelle des Spechtes den Skorpion in seiner Kehle klagte Phorkos die Schwere seines Schmerzes, [verschlang, strebend einen Rat gegen seine Leiden zu erfahren. Der zweite, der als Jäger auf die Insel kommen wird

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χερσαῖος αὐτόδαιτος ἐγγόνων δρυὸς λυκαινομόρφων Νυκτίμου κρεανόμων, τῶν πρόσθε μήνης φηγίνων πύρνων ὀχὴν σπληδῷ κατ’ ἄκρον χεῖμα θαλψάντων πυρός, χαλκωρυχήσει καὶ τὸν ἐκ βόθρου σπάσει βῶλον, δικέλλῃ πᾶν μεταλλεύων γνύθος. οὗ φῖτυν ἠνάριξεν Οἰταῖος στόνυξ βουβῶνος ἐν τόρμαισι θρυλίξας δέμας. ἔγνω δ’ ὁ τλήμων σὺν κακῷ μαθὼν ἔπος, ὡς πολλὰ χείλευς καὶ δεπαστραίων ποτῶν μέσῳ κυλίνδει μοῖρα παμμήστωρ βροτῶν. ὁ δ’ αὐτὸς ἀργῷ πᾶς φαληριῶν λύθρῳ στόρθυγξ, δεδουπὼς τὸν κτανόντ’ ἠμύνατο πλήξας ἀφύκτως ἄκρον ὀρχηστοῦ σφυρόν. τρίτος δὲ τοῦ μάρψαντος ἐκ κοίλης πέτρας κέλωρ γίγαντος ὅπλα, τοῦ ποτ’ εἰς λέχος λαθραῖον αὐτόκλητος Ἰδαία πόρις ἡ ζῶσ’ ἐς Ἅιδην ἵξεται καταιβάτις, θρήνοισιν ἐκτακεῖσα, Μουνίτου τοκάς· ὃν δή ποτ’ ἀγρώσσοντα Κρηστώνης ἔχις κτενεῖ, πατάξας πτέρναν ἀγρίῳ βέλει, ὅταν τεκόντος αἰχμάλωτος ἐς χέρας ἡ πατρομήτωρ τὸν δνόφῳ τεθραμμένον βάλῃ νεογνὸν σκύμνον. ᾗ μόνῃ ζυγὸν δούλειον ἀμφήρεισαν Ἀκταίων λύκοι τῆς ἁρπαγείσης ἀντίποινα θυιάδος, ὧν ὀστράκου στρόβιλος ἐντετμημένος κόρσην σκεπάζει ῥῦμα φοινίου δορός. τὰ δ’ ἄλλα θριπόβρωτος ἄψαυστος δόμων σφραγὶς δοκεύει, θάμβος ἐγχώροις μέγα. ἃ δὴ πρὸς ἄστρων κλίμακα στήσει δρόμον τοῖς ἡμιθνήτοις διπτύχοις Λαπερσίοις. οὓς μήποτ’, ὦ Ζεῦ σῶτερ, ἐς πάτραν ἐμὴν

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ALEXANDRA 480–512

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und als Landmann, Selbstverpfleger von den Nachkommen der Eiche, der wolfsgestaltigen Zerfleischer des Nyktimos, die vor dem Mond die Nahrung des Buchenbrotes in der Asche des Feuers im tiefsten Winter erwärmten, wird nach Erz schürfen und Erdschollen aus der Tiefe ziehen, jede Grube mit der Harke durchgrabend. Dessen Vater tötete der scharfe Eberzahn vom Oita, indem er seinen Körper in der Leistengegend zerschliss. Aber es erkannte der Elende bei seinem Unglück, da er das Sprichwort lernte, dass vieles zwischen Lippe und dem Trunk aus dem Becher wälzt das allesvollbringende Schicksal der Sterblichen. Der Zahn aber, gänzlich von weißem Geifer schäumend, nahm, als er gefallen war, Rache an dem, der ihn getötet hatte, indem er unentrinnbar den Fußknöchel des Tänzers schlug. Als dritter aber der Sohn dessen, der aus dem hohlen Felsen nahm die Waffen des Giganten, zu dessen Bett heimlich die selbsteingeladene idaiische Jungkuh, die lebendig hinabsteigend in den Hades kommen wird, vor Klagen zerschmolzen, die Mutter des Munitos. Diesen wird einst auf der Jagd eine Schlange von Krestone töten, indem sie seine Sohle mit wildem Stich schlägt, wenn als Kriegsgefangene in die Hände des Vaters die Urgroßmutter den in Dunkelheit aufgezogenen gelegt hat, den jungen Welpen. Dieser allein von den Aktaiern hatten das Joch der Knechtschaft auferlegt die Wölfe, als Vergeltung für die geraubte Bacchantin, deren Haupt die gespaltene Wölbung der Eierschale bedeckt als Schutz vor dem blutigen Speer. Das andere bewacht das unberührte, wurmstichige Siegel der Häuser, ein großes Wunder für die Bewohner des Landes. Dies wird eine Leiter zum Lauf der Sterne aufstellen für die halbtoten lapersischen Zwillingen. Diese mögest du niemals, o Retter Zeus, in mein Vaterland

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LYKOPHRON

στείλαις ἀρωγοὺς τῇ δισαρπάγῳ κρεκί. μηδὲ πτερωτὰς ὁπλίσαντες ὁλκάδας πρύμνης ἀπ’ ἄκρας γυμνὸν αἰψηρὸν πόδα εἰς Βεβρύκων ῥίψειαν ἐκβατηρίαν. μηδ’ οἱ λεόντων τῶνδε καρτερώτεροι, ἀλκὴν ἄμικτοι, τοὺς Ἄρης ἐφίλατο καὶ δῖ’ Ἐνυὼ καὶ Τριγέννητος θεὰ Βοαρμία Λογγᾶτις Ὁμολωὶς Βία. οὐκ ἂν τὰ χειρώνακτες ἐργάται διπλοῖ, Δρύμας τε καὶ Πρόφαντος, ὁ Κρώμνης ἄναξ, ἐλατύπησαν κοιράνῳ ψευδωμότῃ, ἓν ἦμαρ ἀρκέσειε πορθηταῖς λύκοις στέξαι βαρεῖαν ἐμβολὴν ῥαιστηρίαν, καίπερ πρὸ πύργων τὸν Καναστραῖον μέγαν ἐγχώριον γίγαντα δυσμενῶν μοχλὸν ἔχοντα καὶ τὸν πρῶτον εὐστόχῳ βολῇ μαιμῶντα τύψαι ποιμνίων ἀλάστορα. οὗ δή ποτ’ αἴθων πρῶτα καινίσει δόρυ κίρκος θρασὺς πήδημα λαιψηρὸν δικών, Γραικῶν ἄριστος, ᾧ πάλαι τεύχει τάφους ἀκτὴ Δολόγκων εὐτρεπὴς κεκμηκότι, Μαζουσία προὔχουσα χερσαίου κέρως. ἀλλ’ ἔστι γάρ τις, ἔστι καὶ παρ’ ἐλπίδα ἡμῖν ἀρωγὸς πρευμενὴς ὁ Δρύμνιος δαίμων Προμανθεὺς Αἰθίοψ Γυράψιος, ὅς, τὸν πλανήτην ὀρθάγην ὅταν δόμοις σίνιν καταρρακτῆρα δέξωνται πικρὸν οἱ δεινὰ κἀπόθεστα πείσεσθαί ποτε μέλλοντες ἔν τε δαιτὶ καὶ θαλυσίοις λοιβαῖσι μειλίσσωσιν ἀστεργῆ Κράγον, θήσει βαρὺν κολῳὸν ἐν λέσχαις μέσον. καὶ πρῶτα μὲν μύθοισιν ἀλλήλους ὀδὰξ βρύξουσι κηκασμοῖσιν ὠκριωμένοι,

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ALEXANDRA 513–545

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entsenden, als Helfer für den zweimal geraubten Stelzvogel. Und niemals mögen sie, nachdem sie ihre geflügelten Schiffe gerüstet haben, vom hohen Heck ihren nacken, schnellen Fuß auf den Landeplatz der Bebryker setzen. Und auch nicht Stärkere als diese Löwen, unbändig in ihrer Kampfkraft, die Ares liebt und die göttliche Enyo und die dreigeborene Göttin Boarmia Longatis Homolois Bia. Nicht wohl dürfte, was die zwei kunstfertigen Arbeiter, Drymas und Prophantos, der Herr von Kromna, aus Stein für den meineidigen Herrscher erbauten, einen einzigen Tag lang ausreichen, den schweren, zerstörerischen Einfall durch die verwüstenden Wölfe abzuhalten, obgleich sie vor den Türmen den kanastraiischen, großen, einheimischen Giganten als Riegel gegen die Feinde haben, der auch mit zielsicherem Wurf begierig ist, den ersten Verwüster der Herden zu treffen. Dessen Speer wird dereinst zuerst erfahren der wilde wagemutige Habicht, seinen schnellen Sprung schleudernd, der Griechen Bester, dem einst Gräber erbaut die bereitwillige Küste der Dolonker, wenn er gestorben ist, Mazusia, das von der Spitze des Festlandes herausragt. Aber es gibt einen, es gibt entgegen unserer Hoffnung, einen wohlwollenden Helfer für uns, der Gott Drymnios Promantheus Aithiops Gyrapsios, der, als sie den wandernden Gast in den Häusern, den schädlichen, bitteren Zerstörer aufnahmen, sie, die einmal Schreckliches und Furchtbares erleiden sollen und beim Mahl und den Trankspenden aus Erstlingsfrüchten den unerbittlichen Kragos besänftigen werden, schweren Aufruhr mitten in ihre Unterhaltungen legen wird. Und zuerst werden sie durch Worte einander mit den Zähnen beißen, von Beleidigungen erzürnt,

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LYKOPHRON

αὖθις δ’ ἐναιχμάσουσιν αὐτανέψιοι, ἀνεψιαῖς ὄρνισι χραισμῆσαι γάμους βιαιοκλῶπας ἁρπαγάς τε συγγόνων χρῄζοντες ἀλφῆς τῆς ἀεδνώτου δίκην. ἦ πολλὰ δὴ βέλεμνα Κνηκιὼν πόρος ῥιφέντα τόλμαις αἰετῶν ἐπόψεται, ἄπιστα καὶ θαμβητὰ Φηραίοις κλύειν. ὁ μὲν κρανείᾳ κοῖλον οὐτάσας στύπος φηγοῦ κελαινῆς διπτύχων ἕνα φθερεῖ, λέοντα ταύρῳ συμβαλόντα φύλοπιν. ὁ δ’ αὖ σιγύμνῳ πλεύρ’ ἀναρρήξας βοὸς κλινεῖ πρὸς οὖδας. τῷ δὲ δευτέραν ἔπι πληγὴν ἀθαμβὴς κριὸς ἐγκορύψεται, ἄγαλμα πήλας τῶν Ἀμυκλαίων τάφων. ὁμοῦ δὲ χαλκὸς καὶ κεραύνιοι βολαὶ ταύρους καταξανοῦσιν, ὧν ἀλκὴν ἑνὸς οὐδ’ ὁ Σκιαστὴς Ὀρχιεὺς Τελφούσιος ἐμέμψατ’, ἐν χάρμαισι ῥαιβώσας κέρας. καὶ τοὺς μὲν Ἅιδης, τοὺς δ’ Ὀλύμπιοι πλάκες παρ’ ἦμαρ αἰεὶ δεξιώσονται ξένους, φιλαυθομαίμους, ἀφθίτους τε καὶ φθιτούς. καὶ τῶν μὲν ἡμῖν εὐνάσει δαίμων δόρυ, βαιόν τι μῆχαρ ἐν κακοῖς δωρούμενος. ἄλλων δ’ ἄπλατον χειρὶ κινήσει νέφος, ὧν οὐδ’ ὁ Ῥοιοῦς ἶνις εὐνάζων μένος σχήσει, τὸν ἐννέωρον ἐν νήσῳ χρόνον μίμνειν ἀνώγων θεσφάτοις πεπεισμένους, τροφὴν δ’ ἀμεμφῆ πᾶσι τριπτύχους κόρας ἴσκων παρέξειν, Κυνθίαν ὅσοι σκοπὴν μίμνοντες ἠλάσκουσιν Ἰνωποῦ πέλας, Αἰγύπτιον Τρίτωνος ἕλκοντες ποτόν. ἃς δὴ Πρόβλαστος ἐξεπαίδευσε θρασὺς μυληφάτου χιλοῖο δαιδαλευτρίας,

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dann wiederum werden die Cousins kämpfen, um ihren Cousinen-Vögeln die Heirat abzuwehren und die gewaltsame Entführung ihrer Verwandten, Gerechtigkeit einfordernd für den Erwerb ohne Mitgift. Wahrlich viele Geschosse wird der Strom Knekion, geschossen vom Wagemut der Adler, sehen, unglaublich und wunderbar für die Pheraier zu hören. Der eine, mit der Lanze den hohlen Stamm einer schwarzen Eiche verwundend, wird den einen der beiden töten, den Löwen, der mit dem Stier im Kampf zusammentrifft. Der andere wiederum, mit dem Speer die Seite des Rindes durchbrechend, wird ihn zu Boden legen. Auf ihn aber wird einen zweiten Schlag der furchtlose Widder mit den Hörnern stoßen, das Standbild von dem amyklaiischen Grab schleudernd. Zusammen werden Bronze und Blitz-Geschosse die Stiere vernichten, von denen des einen Wehrkraft nicht einmal Skiastes Orchieus Telphusios tadelte, als er im Kampf seinen Bogen krümmte. Und die einen wird der Hades, die anderen die olympischen Gefilde immer jeden anderen Tag als Gäste aufnehmen, die Brüder, die sich gegenseitig lieben, unvergänglich und doch auch gestorben. Und deren Speer wird ein Gott für uns zur Ruhe bringen, uns damit eine kleine Erleichterung in den Übeln schenkend. Aber er wird eine Wolke von anderen, unnahbar in ihrer Kraft, bewegen, deren Kampfesmut nicht einmal der beruhigende Sohn der Rhoio halten wird, eine neunjährige Zeit auf seiner Insel zu bleiben befehlend, im Vertrauen auf Göttersprüche, versprechend, dass seine drei Töchter allen reichliche Nahrung zur Verfügung stellen würden, soviele bei dem kynthischen Hügel bleibend nahe des Inopos herumstreifen wollen, das ägyptische Wasser des Triton trinkend. Denn diese hatte der wagemutige Problastos erzogen zu gemahlener Speise Herstellerinnen,

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ἕρπιν τε ῥέζειν ἠδ’ ἀλοιφαῖον λίπος, οἰνοτρόπους Ζάρηκος ἐκγόνους φάβας. αἳ καὶ στρατοῦ βούπειναν ὀθνείων κυνῶν τρύχουσαν ἀλθανοῦσιν, ἐλθοῦσαί ποτε Σιθῶνος εἰς θυγατρὸς εὐναστήριον. καὶ ταῦτα μὲν μίτοισι χαλκέων πάλαι στρόμβων ἐπιρροιζοῦσι γηραιαὶ κόραι. Κηφεὺς δὲ καὶ Πράξανδρος, οὐ ναυκληρίας λαῶν ἄνακτες, ἀλλ’ ἀνώνυμοι σποραί, πέμπτοι τέταρτοι γαῖαν ἵξονται θεᾶς Γόλγων ἀνάσσης, ὧν ὁ μὲν Λάκων’ ὄχλον ἄγων Θεράπνης, θάτερος δ’ ἀπ’ Ὠλένου Δύμης τε Βουραίοισιν ἡγεμὼν στρατοῦ. Ὁ δ’ Ἀργυρίππαν Δαυνίων παγκληρίαν παρ’ Αὐσονίτην Φυλαμὸν δωμήσεται, πικρὰν ἑταίρων ἐπτερωμένην ἰδὼν οἰωνόμικτον μοῖραν, οἳ θαλασσίαν δίαιταν αἰνήσουσι πορκέων δίκην, κύκνοισιν ἰνδαλθέντες εὐγλήνοις δομήν. ῥάμφεσσι δ’ ἀγρώσσοντες ἐλλόπων θοροὺς φερώνυμον νησῖδα νάσσονται πρόμου, θεατρομόρφῳ πρὸς κλίτει γεωλόφῳ ἀγυιοπλαστήσαντες ἐμπέδοις τομαῖς πυκνὰς καλιάς, Ζῆθον ἐκμιμούμενοι. ὁμοῦ δ’ ἐς ἄγραν κἀπὶ κοιταίαν νάπην νύκτωρ στελοῦνται, πάντα φεύγοντες βροτῶν κάρβανον ὄχλον, ἐν δὲ γραικίταις πέπλοις κόλπων ἰαυθμοὺς ἠθάδας διζήμενοι, καὶ κρίμνα χειρῶν κἀπιδόρπιον τρύφος μάζης σπάσονται προσφιλὲς κνυζούμενοι, τῆς πρὶν διαίτης τλήμονες μεμνημένοι. Τροιζηνίας δὲ τραῦμα φοιτάδος πλάνης ἔσται κακῶν τε πημάτων παραίτιον,

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Wein zu machen und fettiges Öl, die Weinverwandlerinnen, die Nachkommen des Zarex, die Tauben. Diese werden den furchtbaren Hunger des Heeres fremder Hunde, den verzehrenden, heilen, indem sie einst kommen zur Schlafstätte der Tochter des Sithon. Und diese Ereignisse drohen schon längst durch die Fäden eherner Spindeln die greisen Jungfrauen. Aber Kepheus und Praxandros, nicht einer Flotte Kriegsvolks Anführer, sondern namenlose Sprößlinge, werden als fünfte, vierte in das Land der Göttin, der Herrscherin von Golgoi, kommen, der eine von diesen eine lakonische [Truppe aus Therapna führend, der andere von Olenos und Dyme als Heerführer für die Buraier. Der aber wird Argyrippa, eine Besitzung der Daunier, bei dem ausonitischen Phylamos erbauen, das bittere, geflügelte Schicksal der Gefährten erblickend, mit Vögeln vermischt, die das Meeresleben preisen werden nach Art der Fischer, scharfäugigen Schwänen in ihrer Gestalt gleichend. Und mit den Schnäbeln die Jungen von Fischen jagend werden sie die Insel, die den Namen des Anführers trägt, bewohnen, an dem theatergestaltigen, aus der Erde ragenden Hügel, ordentlich erbauend mit festen Schnittstücken eng-gefertigte Nester, Zethos nachahmend. Zusammen aber werden sie auf die Jagd und ins nächtliche Waldtal in der Nacht gehen, die ganze fremde Menge der Menschen meidend, aber in griechischen Gewändern der Gewandfalten gewohnte Ruheplätze suchend, und sie werden Brot aus den Händen und beim Mahl Stücke von Speise zutraulich essen, dabei laut klagend, die Elenden, der früheren Nahrung eingedenk. Aber die Wunde der Troizenia wird seiner irrenden Wanderung und schlimmer Übel Ursache sein,

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ὅταν θρασεῖα θουρὰς οἰστρήσῃ κύων πρὸς λέκτρα. τύμβος δ’ αὐτὸν ἐκσώσει μόρου Ὁπλοσμίας, σφαγαῖσιν ηὐτρεπισμένον. κολοσσοβάμων δ’ ἐν πτυχαῖσιν Αὐσόνων σταθεὶς ἐρείσει κῶλα χερμάδων ἔπι τοῦ τειχοποιοῦ γαπέδων Ἀμοιβέως, τὸν ἑρματίτην νηὸς ἐκβαλὼν πέτρον. κρίσει δ’ Ἀλαίνου τοῦ κασιγνήτου σφαλεὶς εὐχὰς ἀρούραις ἀμφ’ ἐτητύμους βαλεῖ, Δηοῦς ἀνεῖναι μήποτ’ ὄμπνιον στάχυν γύας τιθαιβώσσοντος ἀρδηθμῷ Διός, ἢν μή τις αὐτοῦ ῥίζαν Αἰτωλῶν σπάσας χέρσον λαχήνῃ βουσὶν αὔλακας τεμών. στήλαις δ’ ἀκινήτοισιν ὀχμάσει πέδον, ἃς οὔτις ἀνδρῶν ἐκ βίας καυχήσεται μετοχλίσας ὀλίζον. ἦ γὰρ ἀπτέρως αὐταὶ παλιμπόρευτον ἵξονται βάσιν, ἄνδηρ’ ἀπέζοις ἴχνεσιν δατούμεναι. θεὸς δὲ πολλοῖς αἰπὺς αὐδηθήσεται, ὅσοι παρ’ Ἰοῦς γρῶνον οἰκοῦνται πέδον, δράκοντα τὸν φθείραντα Φαίακας κτανών. Οἱ δ’ ἀμφικλύστους χοιράδας Γυμνησίας σισυρνοδῦται καρκίνοι πεπλωκότες ἄχλαινον ἀμπρεύσουσι νήλιποι βίον, τριπλαῖς δικώλοις σφενδόναις ὡπλισμένοι. ὧν αἱ τεκοῦσαι τὴν ἑκηβόλον τέχνην ἄδορπα παιδεύσουσι νηπίους γονάς. οὐ γάρ τις αὐτῶν ψίσεται πύρνον γνάθῳ, πρὶν ἂν κρατήσῃ ναστὸν εὐστόχῳ λίθῳ ὑπὲρ τράφηκος σῆμα κείμενον σκοποῦ. καὶ τοὶ μὲν ἀκτὰς ἐμβατήσονται λεπρὰς Ἰβηροβοσκοὺς ἄγχι Ταρτησοῦ πύλης, Ἄρνης παλαιᾶς γέννα, Τεμμίκων πρόμοι

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wenn die wilde Hündin rasen wird zum verwegenen Bett. Aber der Altar der Hoplosmia wird ihn vor dem Tod obgleich schon zur Schlachtung vorbereitet. [retten, Aber wie ein Koloss stehend wird er in den Schluchten der Ausonier seine Füße auf Steinbrocken stellen des Fundaments des Mauerbauers Amoibeus, nachdem er die Ballast-Steine aus seinem Schiff abgeworfen hat. Aber von seines Bruders Alainos Urteil enttäuscht wird er wahrhaftige Flüche auf das Ackerland werfen, dass sie niemals die nährende Ähre der Deo wachsen lassen würden, auch wenn Zeus mit seinem Regen die Felder nährt, außer wenn einer, der seine Wurzel von seinen eigenen Aitolern zieht, das Land umgraben wird, mit Rindern die Furchen schneidend. Aber mit unbeweglichen Säulen wird er die Ebene festhalten, die kein Mann sich wird rühmen können, mit Gewalt auch nur ein wenig bewegt zu haben. Denn wahrlich überaus schnell werden sie zurück zu ihrer Basis kommen, die Böschungen mit fußlosen Spuren durchschreitend. Aber ein hoher Gott wird er von vielen genannt werden, soviele entlang der hohlen Ebene der Io wohnen, nachdem er den Drachen, der die Phaiaken verdarb, getötet hat. Diese aber, nachdem sie die umspülten gymnesischen Felsen angesegelt hatten, die in Lumpen gekleideten Krebse, werden arm ihr Leben ohne Mantel zubringen, mit drei zweizinkigen Schleudern gerüstet. Deren Mütter werden die ferntreffende Kunst ohne Abendessen ihre jungen Nachkommen lehren. Denn keiner von ihnen wird mit seinem Kiefer Brot essen, bevor er das Brot mit zielsicherem Stein errungen hat über dem Balken, gesetzt als Zeichen des Ziels. Und sie werden die rauhen Küsten betreten, die die Iberer nähren, nahe des Tores von Tartessos, das Geschlecht des alten Arne, die Herrscher der Temmiker,

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Γραῖαν ποθοῦντες καὶ Λεοντάρνης πάγους Σκῶλόν τε καὶ Τέγυραν Ὀγχηστοῦ θ’ ἕδος καὶ χεῦμα Θερμώδοντος Ὑψάρνου θ’ ὕδωρ. Τοὺς δ’ ἀμφὶ Σύρτιν καὶ Λιβυστικὰς πλάκας στενήν τε πορθμοῦ συνδρομὴν Τυρσηνικοῦ καὶ μιξόθηρος ναυτιλοφθόρους σκοπάς, τῆς πρὶν θανούσης ἐκ χερῶν Μηκιστέως τοῦ στερφοπέπλου Σκαπανέως Βοαγίδα, ἁρπυιογούνων κλώμακάς τ’ ἀηδόνων πλαγχθέντας, ὠμόσιτα δαιταλωμένους, πρόπαντας Ἅιδης πανδοκεὺς ἀγρεύσεται, λώβαισι παντοίαισιν ἐσπαραγμένους, ἕνα φθαρέντων ἄγγελον λιπὼν φίλων, δελφινόσημον κλῶπα Φοινίκης θεᾶς. ὃς ὄψεται μὲν τοῦ μονογλήνου στέγας χάρωνος, οἴνης τῷ κρεωφάγῳ σκύφον χερσὶ προτείνων, τοὐπιδόρπιον ποτόν, ἐπόψεται δὲ λείψανον τοξευμάτων τοῦ Κηραμύντου Πευκέως Παλαίμονος, οἳ πάντα θρανύξαντες εὔτορνα σκάφη σχοίνῳ κακὴν τρήσουσι κεστρέων ἄγρην. ἄλλος δ’ ἐπ’ ἄλλῳ μόχθος ἄθλιος μενεῖ τοῦ πρόσθεν αἰεὶ πλεῖον ἐξωλέστερος. ποία Χάρυβδις οὐχὶ δαίσεται νεκρῶν; ποία δ’ Ἐρινὺς μιξοπάρθενος κύων; τίς οὐκ ἀηδὼν στεῖρα Κενταυροκτόνος Αἰτωλὶς ἢ Κουρῆτις αἰόλῳ μέλει πείσει τακῆναι σάρκας ἀκμήνους βορᾶς; ποίαν δὲ θηρόπλαστον οὐκ ἐσόψεται δράκαιναν, ἐγκυκῶσαν ἀλφίτῳ θρόνα, καὶ κῆρα κνωπόμορφον; οἱ δὲ δύσμοροι στένοντες ἄτας ἐν συφοῖσι φορβάδες γίγαρτα χιλῷ συμμεμιγμένα τρυγὸς

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sich sehnend nach Graia und den Felsen von Leontarne und Skolos und Tegyra und dem Sitz von Onchestos und der Flut des Thermodon und dem Wasser des Hypsarnos. Aber die, die um Syrtis und die libyschen Gefilde und den engen Zusammenfluss des tyrsenischen Meeres und des Mischtieres schiffeverderbende Aussichtspunkte, das zuvor durch die Hände des Mekisteus starb, des fellbekleideten Skapaneus Boagidas, und die Felsen der Nachtigallen mit Harpyienknien herumgetrieben werden, roh verschlungen, wird alle der allaufnehmende Hades sich fangen, von mannigfaltigen Mißhandlungen zerrissen, nur einen einzigen als Boten der umgekommenen Freunde zurücklassend, den delphinbezeichneten Dieb der phoinikischen Göttin. Er, der das Haus des einäugigen Ungetüms sehen wird, dem Fleischfresser einen Becher Weins mit den Händen reichend als Trunk zum Mahl, wird das Überbleibsel der Geschosse des Keramyntes Peukeus Palaimon erblicken, die, wenn sie alle wohlgerundeten Schiffe zerschlagen haben, mit Speeren den schlimmen Fang von Fischen durchbohren werden. Ein übles Leid auf das andere wird auf ihn warten, immer noch verderblicher als das vorherige. Welche Charybdis wird sich nicht an den Toten gütlich tun? Welche Erinys, gemischt aus Mädchen und Hund? Welche unfruchtbare Nachtigall, Kentaurentöterin, Aitolerin oder Kuretin, wird nicht mit schillerndem Lied die Leiber dahinzuschmelzen verleiten, hungernd nach Nahrung? Welche tierformende Schlange wird er nicht erblicken, die mit Speise Zauberkräuter mischt, und monstergestaltiges Unheil? Die Unglücklichen werden, stöhnend über ihr Unheil als Schweine in Schweineställen Weinbeerenkerne gemischt mit Futter aus Trauben

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καὶ στέμφυλα βρύξουσιν. ἀλλά νιν βλάβης μῶλυς σαώσει ῥίζα καὶ Κτάρος φανεὶς Νωνακριάτης Τρικέφαλος Φαιδρὸς θεός. ἥξει δ’ ἐρεμνὸν εἰς ἀλήπεδον φθιτῶν καὶ νεκρόμαντιν πέμπελον διζήσεται ἀνδρῶν γυναικῶν εἰδότα ξυνουσίας. ψυχαῖσι θερμὸν αἷμα προσράνας βόθρῳ, καὶ φασγάνου πρόβλημα, νερτέροις φόβον, πήλας ἀκούσει κεῖθι πεμφίδων ὄπα λεπτὴν ἀμαυρᾶς μάστακος προσφθέγμασιν. ὅθεν Γιγάντων νῆσος ἡ μετάφρενον θλάσασα καὶ Τυφῶνος ἀγρίου δέμας φλογμῷ ζέουσα δέξεται μονόστολον. ἐν ᾗ πιθήκων πάλμυς ἀφθίτων γένος δύσμορφον εἰς κηκασμὸν ᾤκισεν τόσων, οἳ μῶλον ὠρόθυναν ἐκγόνοις Κρόνου. Βαίου δ’ ἀμείψας τοῦ κυβερνήτου τάφον καὶ Κιμμέρων ἔπαυλα κἀχερουσίαν ῥόχθοισι κυμαίνουσαν οἴδματος χύσιν Ὄσσαν τε καὶ λέοντος ἀτραποὺς βοῶν χωστὰς, Ὀβριμοῦς τ’ ἄλσος, οὐδαίας Κόρης, πυριφλεγές τε ῥεῖθρον, ἔνθα δύσβατος τείνει πρὸς αἴθραν κρᾶτα Πολυδέγμων λόφος, ἐξ οὗ τὰ πάντα χύτλα καὶ πᾶσαι μυχῶν πηγαὶ κατ’ Αὐσονῖτιν ἕλκονται χθόνα, λιπὼν δὲ Ληθαιῶνος ὑψηλὸν κλέτας λίμνην τ’ Ἄορνον ἀμφιτορνωτὴν βρόχῳ καὶ χεῦμα Κωκυτοῖο λαβρωθὲν σκότῳ, Στυγὸς κελαινῆς νασμόν, ἔνθα Τερμιεὺς ὁρκωμότους ἔτευξεν ἀφθίτοις ἕδρας, λοιβῆς ἀφύσσων χρυσέαις πέλλαις γάνος, μέλλων Γίγαντας κἀπὶ Τιτῆνας περᾶν, θήσει Δαείρᾳ καὶ ξυνευνέτῃ δάνος,

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ALEXANDRA 678–710 und Olivenkuchen fressen. Aber ihn wird vor Schaden die Moly-Wurzel retten und der erscheinende Gott Ktaros Nonakriates Trikephalos Phaidros. Aber er wird kommen zur düsteren Ebene der Toten und wird den greisen Totenseher aufsuchen, der die Zusammenkünfte von Männern und Frauen kennt. Den Seelen warmes Blut in einer Grube hinspritzend und den Schutz des Schwertes, den Unterweltlichen zur Furcht, schwingend wird er dort der Seelen schwache Stimme hören durch die Äußerungen des dunklen Mundes. Von dort wird ihn der Giganten Insel, die den Rücken und den Körper des wilden Typhon zerdrückte, kochend vor Glut aufnehmen, mit nur einem Schiff auf der Reise. Dort siedelte der Herr der Unsterblichen das Geschlecht der Affen, das ungestaltige, zum Spott derjenigen an, die Krieg mit den Nachkommen des Kronos anregten. Nachdem er aber das Grab des Steuermannes Baios passiert haben wird und der Kimmerer Wohnstätten und die acherusischen Wasser, wogend mit dem Branden der Flut, und den Ossa und des Löwen aufgeschüttete Rinderwege und den Hain der Obrimo, der unterweltlichen Kore, und den feuerbrennenden Strom, wo der schwer zugängliche Hügel Polydegmon sein Haupt zum Himmel streckt, aus dessen Schlupfwinkeln alle Wasser und alle Quellen entlang des ausonischen Landes gezogen werden, und nachdem er den hochragenden Berg des Lethaion verlassen hat und den See Aornos, gerundet in einer Schlinge, und den Strom des Kokytos, rauschend in der Dunkelheit, den Fluss der dunklen Styx, wo Termieus Sitze der Eide für die Unvergänglichen eingerichtet hat, mit goldenen Bechern Wasser der Trankspende schöpfend, als er gegen die Giganten und die Titanen ziehen wollte, dann wird er der Daeira und ihrem Gatten als Geschenk

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πήληκα κόρσῃ κίονος προσαρμόσας. κτενεῖ δὲ κούρας Τηθύος παιδὸς τριπλᾶς, οἴμας μελῳδοῦ μητρὸς ἐκμεμαγμένας, αὐτοκτόνοις ῥιφαῖσιν ἐξ ἄκρας σκοπῆς Τυρσηνικὸν πρὸς κῦμα δυπτούσας πτεροῖς, ὅπου λινεργὴς κλῶσις ἑλκύσει πικρά. τὴν μὲν Φαλήρου τύρσις ἐκβεβρασμένην Γλάνις τε ῥείθροις δέξεται τέγγων χθόνα. οὗ σῆμα δωμήσαντες ἔγχωροι κόρης λοιβαῖσι καὶ θύσθλοισι Παρθενόπην βοῶν ἔτεια κυδανοῦσιν οἰωνὸν θεάν. ἀκτὴν δὲ τὴν προὔχουσαν εἰς Ἐνιπέως Λευκωσία ῥιφεῖσα τὴν ἐπώνυμον πέτραν ὀχήσει δαρόν, ἔνθα λάβρος Ἲς γείτων θ’ ὁ Λᾶρις ἐξερεύγονται ποτά. Λίγεια δ’ εἰς Τέριναν ἐκναυσθλώσεται, κλύδωνα χελλύσσουσα, τὴν δὲ ναυβάται κρόκαισι ταρχύσουσιν ἐν παρακτίαις, Ὠκινάρου δίναισιν ἀγχιτέρμονα. λούσει δὲ σῆμα βούκερως νασμοῖς Ἄρης ὀρνιθόπαιδος ἵσμα φοιβάζων ποτοῖς. πρώτῃ δὲ καί ποτ’ αὖθι συγγόνων θεᾷ κραίνων ἁπάσης Μόψοπος ναυαρχίας πλωτῆρσι λαμπαδοῦχον ἐντυνεῖ δρόμον χρησμοῖς πιθήσας, ὅν ποτ’ αὐξήσει λεὼς Νεαπολιτῶν, οἳ παρ’ ἄκλυστον σκέπας ὅρμων Μισηνοῦ στύφλα νάσσονται κλίτη. βύκτας δ’ ἐν ἀσκῷ συγκατακλείσας βοός, παλινστροβήτοις πημοναῖς ἀλώμενος κεραυνίῃ μάστιγι συμφλεχθήσεται καύηξ, ἐρινοῦ προσκαθήμενος κλάδῳ, ὡς μὴ καταβρώξῃ νιν ἐν ῥόχθοις κλύδων Χάρυβδιν ἐκφυσῶσαν ἑλκύσας βυθῷ.

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seinen Helm weihen, ihn am Kopf der Säule befestigend. Und er wird die drei Töchter des Sohnes der Tethys töten, die die Gesänge der klingenden Mutter nachbildeten, mit selbstmörderischen Stürzen von der Spitze des Felsens in die tyrsenische Welle eintauchend mit den Flügeln, wohin sie der bittere, leinengefertigte (Schicksals-)Faden ziehen wird. Die eine wird angespült der Turm von Phaleron und der Glanis aufnehmen, der mit seinen Strömen die Erde benetzt. Dort werden die Einwohner, nachdem sie das Grab des Mädchens errichtet mit Trankspenden und Opfern von Rindern Parthenope [haben, jährlich verehren, die Vogel-Göttin. An die vorragende Landspitze des Enipeus geworfen wird Leukosia den gleichnamigen Felsen lange Zeit innehaben, wo der reißende Is und der benachbarte Laris ihre Wasser ausspeien. Ligeia aber wird nach Terina gespült werden, einen Wasserschwall ausspuckend, aber die werden Seeleute an der Küste am Meer bestatten, als Nachbarin der Wirbel des Okinaros. Das Grab wird ein stiergehörnter Ares mit seinen Strömen waschen, den Sitz des Vogelkindes mit seinen Wassern reinigend. Aber für die erste Göttin von den Schwestern wird dort einmal der Anführer der ganzen Flotte des Mopsops unter seinen Seeleuten einen Fackellauf einrichten, auf Orakelsprüche vertrauend, den einst vergrößern wird das Volk der Neapoliten, die bei der unumspülter Zuflucht der Ankerplätze von Misenon rauhe Felsen bewohnen. Aber nachdem er die Winde im Schlauch des Rindes eingeschlossen hat, wird er, in wiederkehrenden Leiden herumwandernd, von der blitzenden Geißel verbrannt werden, die Möwe, auf dem Ast eines Feigenbaumes sitzend, damit ihn nicht verschlinge in Strudeln die Welle, die die sprudelnde Charybdis in die Tiefe zieht.

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βαιὸν δὲ τερφθεὶς τοῖς Ἀτλαντίδος γάμοις ἀναυλόχητον αὐτοκάβδαλον σκάφος βῆναι ταλάσσει καὶ κυβερνῆσαι τάλας αὐτουργότευκτον βᾶριν, ἐς μέσην τρόπιν εἰκαῖα γόμφοις προστεταργανωμένην. ἧς οἷα τυτθὸν Ἀμφίβαιος ἐκβράσας τῆς κηρύλου δάμαρτος ἀπτῆνα σπόρον αὐταῖς μεσόδμαις καὶ σὺν ἰκρίοις βαλεῖ πρὸς κῦμα δύπτην ἐμπεπλεγμένον κάλοις. πόντου δ’ ἄυπνος ἐνσαρούμενος μυχοῖς ἀστῷ σύνοικος Θρῃκίας Ἀνθηδόνος ἔσται. παρ’ ἄλλου δ’ ἄλλος, ὡς πεύκης κλάδον, βύκτης στροβήσει φελλὸν ἐνθρώσκων πνοαῖς. μόλις δὲ Βύνης ἐκ παλιρροίας κακῆς ἄμπυξ σαώσει στέρνα δεδρυφαγμένον καὶ χεῖρας ἄκρας, αἷς κρεαγρεύτους πέτρας μάρπτων ἁλιβρώτοισιν αἱμαχθήσεται στόρθυγξι. νῆσον δ’ εἰς Κρόνῳ στυγουμένην Ἅρπην περάσας, μεζέων κρεανόμον, ἄχλαινος ἵκτης πημάτων λυγρῶν κόπις, τὸν μυθοπλάστην ἐξυλακτήσει γόον, ἀρὰς τετικὼς τοῦ τυφλωθέντος δάκους. οὔπω μάλ’, οὔπω, μὴ τοσόσδ’ ὕπνος λάβοι λήθης Μέλανθον ἐγκλιθένθ’ Ἱππηγέτην. ἥξει γάρ, ἥξει ναύλοχον Ῥείθρου σκέπας καὶ Νηρίτου πρηῶνας. ὄψεται δὲ πᾶν μέλαθρον ἄρδην ἐκ βάθρων ἀνάστατον μύκλοις γυναικόκλωψιν. ἡ δὲ βασσάρα σεμνῶς κασωρεύουσα κοιλανεῖ δόμους, θοίναισιν ὄλβον ἐκχέασα τλήμονος. αὐτὸς δὲ πλείω τῶν ἐπὶ Σκαιαῖς πόνους ἰδὼν μολοβρὸς τλήσεται μὲν οἰκετῶν στυγνὰς ἀπειλὰς εὐλόφῳ νώτῳ φέρειν

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Nachdem er sich aber für kurze Zeit an der Ehe mit der Atlas-Tochter wird er sein hafenloses, improvisiertes Schiff [erfreut hat, zu besteigen wagen und duldsam steuern das selbstgebaute Schiff, zur Mitte des Kiels umsonst mit Bolzen zusammengefügt. Wenn ihn von diesem Amphibaios heruntergespült hat wie einen kleinen ungefiederten Spross der Gattin des Eisvogels, wird er ihn zusammen mit den Mastschuhen selbst und den Planken werfen in die Welle als Taucher, eingewickelt in Schiffstaue. In des Meeres Winkeln schlaflos umhergeworfen wird er Mitbewohner bei dem Bürger des thrakischen Anthedon sein. Ein Wind auf den anderen wird ihn, wie den Zweig einer Fichte, umherwirbeln, wie Kork, indem er ihn in Böen anspringt. Mit Mühe wird ihn aus der schlimmen Woge der Byne Kopfband retten, an Brust zerschnitten und an den Fingerspitzen, mit denen er die fleischzerschneidenden Felsen fassend an den meerzernagten Spitzen sich vollbluten wird. Zur der dem Kronos verhassten Insel Harpe gelangend, die seine Genitalien abschnitt, als mantelloser Bittflehender, seiner schmerzlichen Leiden Erzähler, wird er seine geschichtenformende Klage hinausbellen, nachdem er die Verwünschungen des geblendeten Monsters gebüßt hat. Doch noch nicht, noch nicht nicht möge solch ein Schlaf des Vergessens den sich zurücklehnenden Melanthos Hippegetes erfassen! Denn er wird kommen, er wird kommen zu dem schiffelagernden Hafen und Neritons Gipfel. Aber er wird sein ganzes [Rheithrons Haus vollkommen von Grund auf in Aufruhr sehen durch frauenraubende Ehebrecher. Die Füchsin aber, ehrwürdig herumhurend, wird die Häuser aushöhlen, indem sie für Gelage den Reichtum des Elenden hinausgießt. Er selbst wird, größere Leiden als die beim Skaiischen Tor sehend, als Bettler erdulden, der Diener verhasste Drohungen mit starkem Rücken zu ertragen,

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δέννοις κολασθείς. τλήσεται δὲ καὶ χερῶν πληγαῖς ὑπείκειν καὶ βολαῖσιν ὀστράκων. οὐ γὰρ ξέναι μάστιγες, ἀλλὰ δαψιλὴς σφραγὶς μενεῖ Θόαντος ἐν πλευραῖς ἔτι, λύγοισι τετρανθεῖσα, τὰς ὁ λυμεὼν ἐπεγκολάπτειν ἀστένακτος αἰνέσει, ἑκουσίαν σμώδιγγα προσμάσσων δομῇ, ὅπως παλεύσῃ δυσμενεῖς, κατασκόποις λώβαισι καὶ κλαυθμοῖσι φηλώσας πρόμον. ὃν Βομβυλείας κλιτὺς ἡ Τεμμικία ὕψιστον ἡμῖν πῆμ’ ἐτέκνωσέν ποτε, μόνος πρὸς οἴκους ναυτίλων σωθεὶς τάλας. λοῖσθον δὲ καύηξ ὥστε κυμάτων δρομεύς, ὡς κόγχος ἅλμῃ πάντοθεν περιτριβείς, κτῆσίν τε θοίναις Πρωνίων λαφυστίαν πρὸς τῆς Λακαίνης αἰνοβακχεύτου κιχὼν σῦφαρ θανεῖται, πόντιον φυγὼν σκέπας, κόραξ σὺν ὅπλοις Νηρίτων δρυμῶν πέλας. κτενεῖ δὲ τύψας πλευρὰ λοίγιος στόνυξ κέντρῳ δυσαλθὴς ἔλλοπος Σαρδωνικῆς. κέλωρ δὲ πατρὸς ἄρταμος κληθήσεται, Ἀχιλλέως δάμαρτος αὐτανέψιος. μάντιν δὲ νεκρὸν Εὐρυτὰν στέψει λεώς, ὅ τ’ αἰπὺ ναίων Τραμπύας ἐδέθλιον, ἐν ᾗ ποτ’ αὖθις Ἡρακλῆ φθίσει δράκων Τυμφαῖος ἐν θοίναισιν Αἰθίκων πρόμος, τὸν Αἰακοῦ τε κἀπὸ Περσέως σπορᾶς καὶ Τημενείων οὐκ ἄπωθεν αἱμάτων. Πέργη δέ μιν θανόντα Τυρσηνῶν ὄρος ἐν Γορτυναίᾳ δέξεται πεφλεγμένον, ὅταν στενάζων κῆρας ἐκπνεύσῃ βίον παιδός τε καὶ δάμαρτος, ἣν κτείνας πόσις αὐτὸς πρὸς Ἅιδην δευτέραν ὁδὸν περᾷ,

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ALEXANDRA 777–809

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mit Beschimpfungen gestraft. Er wird auch der Hände Schläge auszuweichen ertragen und den Würfen von Tonscherben. Denn Geißeln sind ihm nicht fremd, sondern reichlich wird das Siegel des Thoas noch auf seinen Seiten bleiben, mit Ruten eingebohrt, von denen der Verderber ohne Aufstöhnen gutheißen wird, dass sie auf ihn fallen, den willigen Striemen hinzufügend seiner Gestalt, auf dass er die Feinde trüge, mit Späherverunstaltungen und Klagen den Anführer täuschend. Er, den der temmikische Hügel der Bombyleia als höchstes Übel für uns einst gebar, wird als einziger von den Seeleuten gerettet nach Hause, der Elende, zuletzt wie eine Seemöwe, der Läufer der Wogen, wie eine Muschel, die überall auf dem Meer herumgetrieben wird, und zu seinem Besitz, der bei den Gelagen der Pronier aufgezehrt wurde, durch die gräßlich rasende Lakonierin gelangend, in hohem Alter sterben, nachdem er dem Schutz des Meeres entkommen eine alte Krähe mit Waffen nahe der Haine des Neriton. [sein wird, Es wird ihn töten, in die Weichen schlagend, die verderbliche Spitze, unheilbar mit dem Stachel des sardonischen Fisches. Sein Sohn aber wird der Mörder des Vaters genannt werden, ein Cousin der Gattin des Achilleus. Den Toten aber wird als einen Seher das Volk der Eurytanen ehren und der, der den steilen Sitz von Trampya bewohnt, wo einst der tymphaiische Drache Herakles töten wird beim Gelage, der Herrscher der Aithiker, ihn vom Spross des Aiakos und des Perseus und nicht entfernt vom temeneiischen Blut. Perge wird ihn nach seinem Tod, der Berg der Tyrsener, in Gortynaia aufnehmen, nachdem er verbrannt wurde, wenn er sein Leben aushaucht, die Todeslose beklagend seines Sohnes und seiner Gattin, die ihr Gatte töten wird und selbst den folgenden Weg zum Hades gehen wird,

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LYKOPHRON

σφαγαῖς ἀδελφῆς ἠλοκισμένος δέρην, Γλαύκωνος Ἀψύρτοιό τ’ αὐτανεψίας. χὡ μὲν τοσούτων θῖνα πημάτων ἰδὼν ἄστρεπτον Ἅιδην δύσεται τὸ δεύτερον, γαληνὸν ἦμαρ οὔποτ’ ἐν ζωῇ δρακών. ὦ σχέτλι’, ὥς σοι κρεῖσσον ἦν μίμνειν πάτρᾳ βοηλατοῦντα καὶ τὸν ἐργάτην μύκλον κάνθων’ ὑπὸ ζεύγλαισι μεσσαβοῦν ἔτι πλασταῖσι λύσσης μηχαναῖς οἰστρημένον ἢ τηλικῶνδε πεῖραν ὀτλῆσαι κακῶν. Ὁ δ’ αἰνόλεκτρον ἁρπαγεῖσαν εὐνέτης πλᾶτιν ματεύων, κληδόνων πεπυσμένος, ποθῶν δὲ φάσμα πτηνόν, εἰς αἴθραν φυγόν, ποίους θαλάσσης οὐκ ἐρευνήσει μυχούς; ποίαν δὲ χέρσον οὐκ ἀνιχνεύσει μολών; ἐπόψεται μὲν πρῶτα Τυφῶνος σκοπὰς καὶ πέμπελον γραῦν μαρμαρουμένην δέμας καὶ τὰς Ἐρεμβῶν ναυβάταις ἠχθημένας προβλῆτας ἀκτάς. ὄψεται δὲ τλήμονος Μύρρας ἐρυμνὸν ἄστυ, τῆς μογοστόκους ὠδῖνας ἐξέλυσε δενδρώδης κλάδος, καὶ τὸν θεᾷ κλαυσθέντα Γαύαντος τάφον Σχοινῇδι μουσόφθαρτον Ἀρέντᾳ Ξένῃ, κραντῆρι λευκῷ τόν ποτ’ ἔκτανε πτέλας. ἐπόψεται δὲ τύρσιας Κηφηίδας καὶ Λαφρίου λακτίσμαθ’ Ἑρμαίου ποδὸς δισσάς τε πέτρας, κέπφος αἷς προσήλατο δαιτὸς χατίζων. ἀντὶ θηλείας δ’ ἔβη, τὸν χρυσόπατρον μόρφνον ἁρπάσας γνάθοις, τὸν ἡπατουργὸν ἄρσεν’ ἀρβυλόπτερον. πεφήσεται δὲ τοῦ θεριστῆρος ξυρῷ, φάλαινα δυσμίσητος ἐξινωμένη, ἱπποβρότους ὠδῖνας οἴξαντος τόκων

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ALEXANDRA 810–842

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durch den Mord der Schwester verwundet am Hals, einer Cousine des Glaukon und des Apsyrtos. Und der, nachdem er einen Haufen solcher Übel erblickt hat, wird in den Hades, aus dem es keine Rückkehr gibt, ein zweites Mal hinabtaunachdem er niemals einen ruhigen Tag in seinem Leben gesehen hat. [chen, O Elender, wie wäre es besser für dich, in der Heimat zu bleiben, rindertreibend und den arbeitenden lüsternen Esel noch mit dem Rind unter das Joch schirrend, durch die vorgeblichen Listen des Wahnsinns angestachelt, als eine Prüfung so großer Übel zu erdulden. Der Ehemann aber, nach seiner unheilsehelichen, geraubten Gattin suchend, nachdem er die Gerüchte erfahren hat und sich nach einem geflügelten Trugbild sehnt, das zum Himmel flieht – welche Winkel des Meeres wird er nicht durchsuchen? In welches Land gehend wird er nicht nach Spuren suchen? Er wird zuerst Typhons Aussichtspunkte erblicken und die greise Alte, deren Körper versteinert wurde, und die den Seefahrern der Erember verhassten herausragenden Klippen. Er wird der elenden Myrrha befestigte Stadt sehen, deren schmerzvoll gebärende Wehen der Zweig eines Baumes auflöste, und das von der Göttin beweinte, musengetötete Grab des Gauas, von Schoineis Arenta Xene, den mit weißem Zahn einst ein Eber tötete. Und er wird die kepheischen Türme sehen und die Trittspuren des Fußes des Hermes Laphrios und die zwei Felsen, auf die das Blässhuhn sprang auf der Suche nach Nahrung. Aber anstelle der Frau ging es, den goldgeborenen Adler in seinen Kiefern fassend, den leberzerstörenden Mann mit geflügelten Schuhen. Aber durch das scharfe Messer des Schnitters wird das verhasste Untier getötet werden, zerstückelt, der die pferdemenschlichen Wehen der Geburten öffnete

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τῆς δειρόπαιδος μαρμαρώπιδος γαλῆς· ὃς ζῳοπλαστῶν ἄνδρας ἐξ ἄκρου ποδὸς ἀγαλματώσας ἀμφελυτρώσει πέτρῳ, λαμπτηροκλέπτης τριπλανοῦς ποδηγίας. ἐπόψεται δὲ τοὺς θερειπότους γύας καὶ ῥεῖθρον Ἀσβύσταο καὶ χαμευνάδας εὐνάς, δυσόδμοις θηρσὶ συγκοιμώμενος. καὶ πάντα τλήσεθ’ εἵνεκ’ Αἰγύας κυνὸς τῆς θηλύπαιδος καὶ τριάνορος κόρης. ἥξει δ’ ἀλήτης εἰς Ἰαπύγων στρατὸν καὶ δῶρ’ ἀνάψει παρθένῳ Σκυλλητίᾳ Ταμάσσιον κρατῆρα καὶ βοάγριον καὶ τὰς δάμαρτος ἀσκέρας εὐμαρίδας. ἥξει δὲ Σῖριν καὶ Λακινίου μυχούς, ἐν οἷσι πόρτις ὄρχατον τεύξει θεᾷ Ὁπλοσμίᾳ φυτοῖσιν ἐξησκημένον. γυναιξὶ δ’ ἔσται τεθμὸς ἐγχώροις ἀεὶ πενθεῖν τὸν εἰνάπηχυν Αἰακοῦ τρίτον καὶ Δωρίδος, πρηστῆρα δαΐου μάχης, καὶ μήτε χρυσῷ φαιδρὰ καλλύνειν ῥέθη μήθ’ ἁβροπήνους ἀμφιβάλλεσθαι πέπλους κάλχῃ φορυκτούς, οὕνεκεν θεᾷ θεὸς χέρσου μέγαν στόρθυγγα δωρεῖται κτίσαι. ἥξει δὲ ταύρου γυμνάδας κακοξένους πάλης κονίστρας, ὅν τε Κωλῶτις τεκνοῖ, Ἀλεντία κρείουσα Λογγούρου μυχῶν, Ἅρπης Κρόνου πήδημα Κογχείας θ’ ὕδωρ κάμψας Γονοῦσάν τ’ ἠδὲ Σικανῶν πλάκας, καὶ θηροχλαίνου σηκὸν ὠμηστοῦ λύκου, ὃν Κρηθέως ἄμναμος ὁρμίσας σκάφος ἔδειμε πεντήκοντα σὺν ναυηγέταις. κρόκαι δὲ Μινυῶν εὐλιπῆ στελγίσματα τηροῦσιν, ἅλμης οὐδὲ φοιβάζει κλύδων

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ALEXANDRA 843–875

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des durch den Hals gebärenden, marmorblickenden Wiesels. Er, der Männer nachbildend, sie von der Spitze des Fußes in Statuen verwandelnd, wird sie mit Stein umfangen, der Lampenstehler der dreifach wandernden Führung. Und er wird die sommertrinkenden Felder sehen, und den Strom des Asbystes und die auf dem Boden liegenden Lager, mit den stinkenden Tieren zusammenliegend. Und alles wird er erdulden wegen der aigyischen Hündin, der mädchengebärenden und drei Männer habenden Frau. Herumirrend wird er zum Heer der Iapyer kommen und als Geschenke aufhängen für die jungfräuliche Skylletia einen tamassischen Mischkrug und einen Rindshautschild und seiner Gattin pelzbesetzte Schuhe. Und er wird nach Siris kommen und zu den Winkeln von Lakinion, in denen die Jungkuh einen Garten für die Göttin anfertigen wird, für Hoplosmia, der mit Pflanzen ausgeschmückt ist. Für Frauen aber wird es ein Brauch bei den Einheimischen sein auf immer, zu beklagen den neun Ellen langen Dritten des Aiakos und der Doris, den Wirbelwind der feindlichen Schlacht, und weder mit Gold ihre glänzenden Glieder zu schmücken noch weichgewebte Gewänder umzulegen, mit Purpur gefärbte, weil der Göttin eine Gottheit eine große Landspitze schenkte, auf dass sie sie bebaue. Und er wird kommen zu des Stieres ungastlichen sportlichen Sandplätzen für Ringkampf, den Kolotis zeugte, Alentia, die Herrscherin der Winkel von Longuros, der Sichel des Kronos Sprung und das Wasser der Koncheia umrundend, und Gonusa und die Ebenen der Sikaner und den Tempel des tierfellbemäntelten grausamen Wolfes, den des Kretheus Enkel, als er sein Schiff ankerte, erbaute mit seinen fünfzig Seeleuten. Die Küsten aber bewahren die wohlfettigen abgeschabten Hautreste der Minyer, und weder des Meeres Woge wäscht sie sauber

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οὐδ’ ὀμβρία σμήχουσα δηναιὸν νιφάς. Ἄλλους δὲ θῖνες οἵ τε Ταυχείρων πέλας μύρμηκες αἰάζουσιν ἐκβεβρασμένους ἔρημον εἰς Ἄτλαντος οἰκητήριον θρυλιγμάτων δέρτροισι προσσεσηρότας· Μόψον Τιταιρώνειον ἔνθα ναυβάται θανόντα ταρχύσαντο τυμβείαν θ’ ὕπερ κρηπῖδ’ ἀνεστήλωσαν Ἀργῴου δορὸς κλασθὲν πέτευρον, νερτέρων κειμήλιον, Αὔσιγδα Κινύφειος ᾗ τέγγων ῥόος νασμοῖς λιπαίνει. τῷ δὲ Νηρέως γόνῳ Τρίτωνι Κολχὶς ὤπασεν δάνος γυνὴ χρυσῷ πλατὺν κρατῆρα κεκροτημένον, δείξαντι πλωτὴν οἶμον, ᾗ διὰ στενῶν μύρμων ἐνήσει Τῖφυς ἄθραυστον σκάφος. Γραικοὺς δὲ χώρας τουτάκις λαβεῖν κράτη θαλασσόπαις δίμορφος αὐδάξει θεός, ὅταν παλίμπουν δῶρον ἄγραυλος λεὼς Ἕλλην’ ὀρέξῃ νοσφίσας πάτρας Λίβυς. εὐχὰς δὲ δειμαίνοντες Ἀσβύσται κτέαρ κρύψουσ’ ἄφαντον ἐν χθονὸς νειροῖς μυχοῖς, ἐν ᾗ Κυφαίων δύσμορον στρατηλάτην ναύταις συνεκβράσουσι Βορραῖαι πνοαὶ τόν τ’ ἐκ Παλαύθρων ἔκγονον Τενθρηδόνος, Ἀμφρυσίων σκηπτοῦχον Εὐρυαμπίων, καὶ τὸν δυνάστην τοῦ πετρωθέντος λύκου ἀποινοδόρπου καὶ πάγων Τυμφρηστίων. ὧν οἱ μὲν Αἰγώνειαν ἄθλιοι πάτραν ποθοῦντες, οἱ δ’ Ἐχῖνον, οἱ δὲ Τίταρον Ἶρόν τε καὶ Τρηχῖνα καὶ Περραιβικὴν  Γόννον Φάλαννάν τ’ ἠδ’ Ὀλοσσόνων γύας καὶ Κασταναίαν, ἀκτέριστον ἐν πέτραις αἰῶνα κωκύσουσιν ἠλοκισμένοι.

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ALEXANDRA 876–908

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noch der fallende Regen, auch wenn er sie lange Zeit abreibt. Andere aber beklagen die Ufer und Klippen nahe bei Taucheira, die angespült wurden an der einsamen Heimstatt des Atlas, aufgerissen durch die Spitzen ihrer Schiffswracks. Den titaironischen Mopsos hatten dort die Seeleute nach seinem Tod bestattet und über seinen Grabessockel stellten sie von einem argoischen Balken eine gebrochene Holzstange als Besitztum der Toten, dort wo der kinypheiische Strom Ausigda benetzend mit seinen Wassern fett macht. Dem Nachkommen des Nereus aber, dem Triton, gab die kolchische Frau zum Geschenk einen weiten, getriebenen Mischkrug aus Gold, weil er ihnen einen befahrbaren Weg zeigte, auf dem durch die engen Felsen Tiphys das Schiff unversehrt führte. Aber dass die Griechen dann die Herrschaft über das Land ergreifen, wird das Meerkind, der zweigestaltige Gott, verkünden, wenn das heimkehrende Geschenk das bäuerliche Volk von Libyen einem Griechen geben wird, es aus seinem Vaterland entfernend. Aber aus Furcht vor den Gelübden werden die Asbyster den Besitz verstecken, unsichtbar in der Erde tiefsten Winkeln, wo den unglücklichen Anführer der Kyphaier mit seinen Seeleuten die boreischen Böen anspülen werden und den Sohn des Tenthredon aus Palauthra, den Herrscher der amphrysischen Euryampier und den Herrscher des versteinerten Wolfes, der die Sühnegabe fraß, und der tymphrestischen Felsen. Von diesen werden die einen, sich elend nach der Heimat Aigoneia sehnend, die anderen nach Echinos, wieder andere nach Titaros und Iros und Trechis und das perrhaibikische Gonnos und Phalanna und die Gefilde der Olossoner und Kastanaia, ihr Leben ohne Bestattung beklagen, auf den Klippen zerrissen.

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Ἄλλην δ’ ἐπ’ ἄλλῃ κῆρα κινήσει θεός, λυγρὴν πρὸ νόστου συμφορὰν δωρούμενος. Τὸν δ’ Αἰσάρου τε ῥεῖθρα καὶ βραχύπτολις Οἰνωτρίας γῆς κεγχρίνῃ βεβρωμένον Κρίμισα φιτροῦ δέξεται μιαιφόνον. αὐτὴ γὰρ ἄκραν ἄρδιν εὐθυνεῖ χεροῖν Σάλπιγξ ἀποψάλλουσα Μαιώτην πλόκον. Δύρα παρ’ ὄχθαις ὅς ποτε φλέξας θρασὺν λέοντα ῥαιβῷ χεῖρας ὥπλισε Σκύθῃ δράκοντ’ ἀφύκτων γομφίων λυροκτύπῳ. Κρᾶθις δὲ τύμβους ὄψεται δεδουπότος, εὐρὰξ Ἀλαίου Παταρέως ἀνακτόρων, Ναύαιθος ἔνθα πρὸς κλύδων’ ἐρεύγεται. κτενοῦσι δ’ αὐτὸν Αὔσονες Πελλήνιοι βοηδρομοῦντα Λινδίων στρατηλάταις, οὓς τῆλε Θερμύδρου τε Καρπάθου τ’ ὀρῶν πλάνητας αἴθων Θρασκίας πέμψει κύων, ξένην ἐποικήσοντας ὀθνείαν χθόνα. ἐν δ’ αὖ Μακάλλοις σηκὸν ἔγχωροι μέγαν ὑπὲρ τάφων δείμαντες αἰανῆ θεὸν λοιβαῖσι κυδανοῦσι καὶ θύσθλοις βοῶν. Ὁ δ’ ἱπποτέκτων Λαγαρίας ἐν ἀγκάλαις, ἔγχος πεφρικὼς καὶ φάλαγγα θουρίαν, πατρῷον ὅρκον ἐκτίνων ψευδώμοτον, ὃν ἀμφὶ μήλων τῶν δορικτήτων τάλας πύργων Κομαιθοῦς συμπεφυρμένων στρατῷ στεργοξυνεύνων οὕνεκεν νυμφευμάτων  Ἀλοῖτιν ἔτλη τὴν Κυδωνίαν Θρασὼ ὁρκωμοτῆσαι τόν τε Κρηστώνης θεὸν Κανδάον’ ἢ Μάμερτον ὁπλίτην λύκον, ὁ μητρὸς ἐντὸς δελφύος στυγνὴν μάχην στήσας ἀραγμοῖς πρὸς κασίγνητον χεροῖν, οὔπω τὸ Τιτοῦς λαμπρὸν αὐγάζων φάος

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ALEXANDRA 909–941

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Ein schmerzliches Todeslos auf das andere wird der Gott in Bewegung statt der Heimkehr Unheil verschenkend. [setzen, Einen anderen werden die Strömungen des Aisaros und die kleine Stadt Krimisa im oinotrischen Land, gebissen von einer Schlange, aufnehmen, den Mörder des Feuerbrandes. Denn Salpinx selbst wird mit ihren beiden Händen die Pfeilspitze lenken, die maiotische Bogensehne spannend. Nachdem er an den Ufern des Dyras einst verbrannte den kühnen Löwen, rüstete er seine Hände mit dem gebogenen skythischen Drachen, der mit unentrinnbaren Zähnen wie eine Lyra klingt. Der Krathis aber wird die Grabhügel des Gefallenen erblicken, seitwärts der Tempel des Alaios Patareus, wo Nauaithos (seine Wasser) zum Meer hin ausspeit. Die pellenischen Ausonier aber werden ihn töten, wenn er den Anführern der Lindier zu Hilfe kommt, die fern des Thermydron und der Berge von Karpathos herumwandernd der wilde Hund Thraskias schicken wird, auf dass sie die fremde und unbekannte Erde besiedeln. Aber in Makalla wiederum werden die Bewohner, indem sie einen großen über seinen Gräbern errichten, ihn als einen ewigen Gott [Tempel mit Trankspenden ehren und mit Opfern von Rindern. Aber der Pferdebauer wird in den Armen Lagarias, in Furcht vor dem Speer und der stürmischen Schlachtreihe als Buße für den falsch geschworenen väterlichen Eid, den um speererworbene Herden der Elende, als die Türme der Komaitho durch das Heer vernichtet worden waren wegen der ehegattenliebenden Ehe, bei Aloitis Kydonia Thraso wagte zu schwören und bei dem Gott von Krestone, Kandaon oder Mamertos, dem bewaffneten Wolf, er, der im Mutterleib verhassten Kampf richtete gegen seinen Bruder mit Schlägen beider Hände, als er noch nicht das helle Licht der Tito sah

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οὐδ’ ἐκφυγὼν ὠδῖνας ἀλγεινὰς τόκων· τοιγὰρ πόποι φύξηλιν ἤνδρωσαν σπόρον, πύκτην μὲν ἐσθλόν, πτῶκα δ’ ἐν κλόνῳ δορὸς καὶ πλεῖστα τέχναις ὠφελήσαντα στρατόν· ὃς ἀμφὶ Κῖριν καὶ Κυλιστάνου γάνος ἔπηλυς οἴκους τῆλε νάσσεται πάτρας. τὰ δ’ ἐργαλεῖα, τοῖσι τετρήνας βρέτας τεύξει ποτ’ ἐγχώροισι μερμέραν βλάβην, καθιερώσει Μυνδίας ἀνακτόροις. Ἄλλοι δ’ ἐνοικήσουσι Σικανῶν χθόνα πλαγκτοὶ μολόντες, ἔνθα Λαυμέδων τριπλᾶς ναύταις ἔδωκε Φοινοδάμαντος κόρας, ταῖς κητοδόρποις συμφοραῖς δεδηγμένος, τηλοῦ προθεῖναι θηρσὶν ὠμησταῖς βορὰν μολόντας εἰς γῆν ἕσπερον Λαιστρυγόνων, ὅπου συνοικεῖ δαψιλὴς ἐρημία. αἱ δ’ αὖ παλαιστοῦ μητέρος Ζηρυνθίας σηκὸν μέγαν δείμαντο δωτίνην θεᾷ, μόρον φυγοῦσαι καὶ μονοικήτους ἕδρας, ὧν δὴ μίαν Κριμισός, ἰνδαλθεὶς κυνί, ἔζευξε λέκτροις ποταμός· ἡ δὲ δαίμονι τῷ θηρομίκτῳ σκύλακα γενναῖον τεκνοῖ, τρισσῶν συνοικιστῆρα καὶ κτίστην τόπων. ὃς δὴ ποδηγῶν πτόρθον Ἀγχίσου νόθον ἄξει τρίδειρον νῆσον εἰς ληκτηρίαν, τῶν Δαρδανείων ἐκ τόπων ναυσθλούμενον. Αἰγέστα τλῆμον, σοὶ δὲ δαιμόνων φραδαῖς πένθος μέγιστον καὶ δι’ αἰῶνος πάτρας ἔσται πυρὸς ῥιπαῖσιν ᾐθαλωμένης. μόνη δὲ πύργων δυστυχεῖς κατασκαφὰς νήπαυστον αἰάζουσα καὶ γοωμένη δαρὸν στενάξεις. πᾶς δὲ λυγαίαν λεὼς ἐσθῆτα προστρόπαιον ἐγχλαινούμενος

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ALEXANDRA 942–974

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und noch nicht den schmerzlichen Wehen der Geburt entkommen war. Denn freilich ließen die Götter seinen Sohn zu einem feigen Mann heranwachsen zwar einem tüchtigen Faustkämpfer, aber furchtsam im Drängen des Speeres, sodass er dem Heer am meisten durch seine Handwerkskünste nützen wird, er, der beim Kiris und dem klaren Wasser des Kylistanos als Fremder Häuser fern der Heimat bewohnen wird. Die Werkzeuge aber, mit denen er das Bildnis durchbohrend einst für meine Landsleute schwere Vernichtung fertigen wird, wird er in den Tempeln der Myndia weihen. Andere aber werden das Land der Sikaner bewohnen, herumirrend dorthin gelangend, wo Laomedon die drei Töchter des Phainodamas den Seeleuten gab, von den ungeheuerfütternden Unheilsfällen gebissen, auf dass sie sie in der Ferne für rohfressende Tiere als Nahrung aussetzen, nachdem sie in das westliche Land der Laistrygonen kamen, wo reichliche Einsamkeit wohnt. Die aber erbauten für des Ringers Mutter Zerynthia einen großen Tempel als Gabe für die Göttin, weil sie dem Tod und den einsamen Wohnsitzen entkommen waren, von denen eine der Fluss Krimisos in der Gestalt eines Hundes heiratete. Sie aber gebar dem Gott, dem halbtiergestaltigen, einen edlen Welpen, den Gründer und Erbauer von drei Orten. Der wird, den Bastard-Sohn des Anchises geleitend, ihn bringen zum Ende der dreihälsigen Insel, wenn der aus den dardaneischen Orten mit dem Schiff fährt. Elendes Aigesta, dir wird durch der Götter Pläne größtes und ewiges Leid um meine Heimat bestehen, die durch die Anstürme des Feuers verbrannt wurde. Du allein wirst die unglücklichen Zerstörungen der Türme ununterbrochen jammernd und klagend lange Zeit beseufzen. Das ganze Volk wird in das dunkle Gewand der Bittflehenden gekleidet

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αὐχμῷ πινώδης λυπρὸν ἀμπρεύσει βίον. κρατὸς δ’ ἄκουρος νῶτα καλλυνεῖ φόβη, μνήμην παλαιῶν τημελοῦσ’ ὀδυρμάτων. Πολλοὶ δὲ Σῖριν ἀμφὶ καὶ Λευταρνίαν ἄρουραν οἰκήσουσιν, ἔνθα δύσμορος Κάλχας ὀλύνθων Σισυφεὺς ἀνηρίθμων κεῖται, κάρα μάστιγι γογγύλῃ τυπείς, ῥείθροισιν ὠκὺς ἔνθα μύρεται Σίνις, ἄρδων βαθεῖαν Χωνίας παγκληρίαν. πόλιν δ’ ὁμοίαν Ἰλίῳ δυσδαίμονες δείμαντες ἀλγυνοῦσι Λαφρίαν κόρην Σάλπιγγα, δῃώσαντες ἐν ναῷ θεᾶς τοὺς πρόσθ’ ἔδεθλον Ξουθίδας ᾠκηκότας. γλήναις δ’ ἄγαλμα ταῖς ἀναιμάκτοις μύσει, στυγνὴν Ἀχαιῶν εἰς Ἰάονας βλάβην λεῦσσον φόνον τ’ ἔμφυλον ἀγραύλων λύκων, ὅταν θανὼν λῄταρχος ἱερείας σκύλαξ πρῶτος κελαινῷ βωμὸν αἱμάξῃ βρότῳ. Ἄλλοι δὲ πρῶνας δυσβάτους Τυλησίους Λίνου θ’ ἁλισμήκτοιο δειραίαν ἄκραν, Ἀμαζόνος σύγκληρον ἄρσονται πέδον, δούλης γυναικὸς ζεῦγλαν ἐνδεδεγμένοι, ἣν χαλκομίτρου θῆσσαν Ὀτρηρῆς κόρης πλανῆτιν ἄξει κῦμα πρὸς ξένην χθόνα. ἧς ἐκπνεούσης λοῖσθον ὀφθαλμὸς τυπεὶς πιθηκομόρφῳ πότμον Αἰτωλῷ φθόρῳ τεύξει τράφηκι φοινίῳ τετμημένῳ. Κροτωνιᾶται δ’ ἄστυ πέρσουσίν ποτε Ἀμαζόνος φθέρσαντες ἄτρομον κόρην, Κλήτην, ἄνασσαν τῆς ἐπωνύμου πάτρας. πολλοὶ δὲ πρόσθεν γαῖαν ἐκ κείνης ὀδὰξ δάψουσι πρηνιχθέντες οὐδ’ ἄτερ πόνων πύργους διαρραίσουσι Λαυρήτης γόνοι.

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ALEXANDRA 975–1007 schmutzig im Dreck ein trauriges Leben fristen. Am Kopf wird ungeschorenes Haar die Rücken schmücken, die Erinnerung an die alten Leiden bewahrend. Viele aber werden um Siris und das leutarnische Land siedeln, wo der unglückliche Kalchas als Sisyphos der unzählbaren Feigen liegt, auf den Kopf mit der runden Geißel geschlagen, wo in Strömungen schnell der Sinis fließt, das tiefe Land von Chonien bewässernd. Aber nachdem die Unglücklichen eine Stadt ähnlich Ilion erbaut haben, werden sie der Jungfrau Laphria Salpinx Schmerzen bereiten, indem sie im Tempel der Göttin töten die Xuthiden, die zuvor den Grund bewohnt hatten. Und ihr Standbild wird seine blutleeren Augen schließen, die verhasste Zerstörung der Achaier gegen die Ionier erblickend und den verwandten Mord der wilden Wölfe, wenn sterbend der Priester-Welpe der Priesterin als erster mit dunklem Blut den Altar vollbluten wird. Andere aber werden die schwer zugänglichen tylesischen Berge und des meergeschlagenen Linos’ bergiges Vorgebirge, das zugewiesene Land der Amazone, besteigen, wenn sie das Joch der Sklaven-Frau aufgenommen haben, die als Dienerin der erzgegürteten Tochter der Otrere herumirrend die Welle in ein fremdes Land führen wird. Als diese ihren letzten Atemzug tut, wird ihr geschlagenes Auge dem affengestaltigen aitolischen Schurken den Tod bringen, durchbohrt von der blutigen Lanze. Aber die Krotoniaten werden einst die Stadt der Amazone einnehmen, wobei sie die furchtlose Jungfrau vernichten werden, Klete, die Herrin der Heimat, die ihren Namen trägt. Aber zuvor werden viele wegen ihr die Erde mit den Zähnen beißen, kopfüber hingestreckt, und nicht ohne Leiden werden die Nachkommen der Laurete die Türme vernichten.

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Οἱ δ’ αὖ Τέριναν, ἔνθα μυδαίνει ποτοῖς Ὠκίναρος γῆν φοῖβον ἐκβράσσων ὕδωρ, ἄλῃ κατοικήσουσι κάμνοντες πικρᾷ. Τὸν δ’ αὖ τὰ δευτερεῖα καλλιστευμάτων λαβόντα καὶ τὸν ἐκ Λυκορμαίων ποτῶν στρατηλάτην σῦν, καρτερὸν Γόργης τόκον, τῇ μὲν Λίβυσσαν ψάμμον ἄξουσι πνοαὶ Θρῇσσαι ποδωτοῖς ἐμφορούμεναι λίνοις, τῇ δ’ ἐκ Λιβύσσης αὖθις ἐμπίπτων νότος εἰς Ἀργυρίνους καὶ Κεραυνίων νάπας ἄξει βαρεῖ πρηστῆρι ποιμαίνων ἅλα, ἔνθα πλανήτην λυπρὸν ὄψονται βίον Λακμωνίου πίνοντες Αἴαντος ῥοάς. Κρᾶθις δὲ γείτων ἠδὲ Μυλάκων ὅροις χῶρος συνοίκους δέξεται Κόλχων Πόλαις, μαστῆρας οὓς θυγατρὸς ἔστειλεν βαρὺς Αἴας Κορίνθου τ’ ἀρχός, Εἰδυίας πόσις, τὴν νυμφαγωγὸν ἐκκυνηγετῶν τρόπιν, οἳ πρὸς βαθεῖ νάσσαντο Διζήρου πόρῳ. Ἄλλοι δὲ Μελίτην νῆσον, Ὀθρωνοῦ πέλας πλαγκτοί, κατοικήσουσιν, ἣν πέριξ κλύδων ἔμπλην Παχύνου Σικανὸς προσμάσσεται, τοῦ Σισυφείου παιδὸς ὀχθηρὰν ἄκραν ἐπώνυμόν ποθ’ ὑστέρῳ χρόνῳ γράφων κλεινόν θ’ ἵδρυμα παρθένου Λογγάτιδος, Ἕλωρος ἔνθα ψυχρὸν ἐκβάλλει ποτόν. Παπποκτόνος δ’ Ὀθρωνὸν οἰκήσει λύκος, τηλοῦ πατρῷα ῥεῖθρα Κοσκύνθου ποθῶν. ὃς ἐν θαλάσσῃ χοιράδων βεβὼς ἔπι ῥήτρας πολίταις τὰς στρατοπλώτους ἐρεῖ. χέρσου πατρῴας οὐ γὰρ ἂν φονῆ ποσὶ ψαῦσαι, μέγαν πλειῶνα μὴ πεφευγότα, δίκης ἐάσει τάρροθος Τελφουσία

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ALEXANDRA 1008–1040

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Andere wiederum werden Terina, wo mit seinen Wassern der Okinaros die Erde befeuchtet, indem er klares Wasser anspült, besiedeln, ermüdet vom bitteren Wandern. Ihn aber wiederum, der den zweiten Platz hinsichtlich seiner Schönheit einnimmt, und von den lykormaiischen Wassern den heerführenden Eber, den starken Spross der Gorge, werden einerseites zum libyschen Sand die thrakischen Winde führen, in die straff gespannten Segel brausend, andererseits wird aus Libyen wiederum der einfallende Südwind sie zu den Argyrinern und den Tälern von Keraunia führen, das Meer mit schwerem Wirbel weidend, wo sie das herumirrende, betrübliche Leben sehen werden, von den Strömen des lakmonischen Aias trinkend. Aber der benachbarte Krathis und das Land an den Grenzen der Mylaker wird sie als Mitwohner aufnehmen für der Kolcher Polai, die als Sucher seiner Tochter gesandt hatte der zornige Herr von Aia und Korinth, der Gatte der Eidyia, das brautführende Schiff verfolgend, sie, die bei dem tiefen Strom von Dizeros siedelten. Andere werden verirrt die Insel Melite, nahe bei Othronos, besiedeln, die ringsum die sikanische Woge nahe Pachynos eng anbrandend umspült, die gebirgige Landspitze des sisypheiischen Kindes, die in späterer Zeit einst dessen Namen trägt, und den berühmten Tempel der Jungfrau Longatis, wo der Heloros sein kühles Wasser ausströmt. Der großvatermordende Wolf aber wird Othronos besiedeln, sich in der Ferne nach den väterlichen Strömungen des Koskynthos sehnend. Der wird, im Meer auf Steinen stehend, seinen Mitbürgern den Beschluss der Flottenausfahrt verkünden. Denn dass der Mörder mit den Füßen sein väterliches Land berührt, wenn er nicht ein großes Jahr verbannt war, wird die Verteidigerin des Rechts nicht zulassen, Telphusia,

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LYKOPHRON

Λάδωνος ἀμφὶ ῥεῖθρα ναίουσα σκύλαξ. ὅθεν πεφευγὼς ἑρπετῶν δεινὴν μάχην δρακοντομόρφων εἰς Ἀμαντίαν πόλιν πλώσει. πέλας δὲ γῆς Ἀτιντάνων μολὼν Πράκτιν παρ’ αὐτὴν αἰπὺ νάσσεται λέπας, τοῦ Χαονίτου νᾶμα Πολυάνθου δρέπων. Ὁ δ’ Αὐσονείων ἄγχι Κάλχαντος τάφων δυοῖν ἀδελφοῖν ἅτερος ψευδηρίων ξένην ἐπ’ ὀστέοισιν ὀγχήσει κόνιν. δοραῖς δὲ μήλων τύμβον ἐγκοιμωμένοις χρήσει καθ’ ὕπνον πᾶσι νημερτῆ φάτιν, νόσων δ’ ἀκεστὴς Δαυνίοις κληθήσεται, ὅταν κατικμαίνοντες Ἀλθαίνου ῥοαῖς ἀρωγὸν αὐδήσωσιν Ἠπίου γόνον ἀστοῖσι καὶ ποίμναισι πρευμενῆ μολεῖν. ἔσται ποτὲ πρεσβεῦσιν Αἰτωλῶν φάος ἐκεῖ γοηρὸν καὶ πανέχθιστον φανέν, ὅταν Σαλάγγων γαῖαν Ἀγγαίσων θ’ ἕδη μολόντες αἰτίζωσι κοιράνου γύας, ἐσθλῆς ἀρούρης πῖαρ ἔγκληρον χθονός. τοὺς δ’ εἰς ἐρεμνὸν ζῶντας ὠμησταὶ τάφον κρύψουσι κοίλης ἐν μυχοῖς διασφάγος. τοῖς δ’ ἀκτέριστον σῆμα Δαυνῖται νεκρῶν στήσουσι χωστῷ τροχμάλῳ κατηρεφές, χώραν διδόντες, ἥνπερ ἔχρῃζον λαβεῖν τοῦ κρατοβρῶτος παιδὸς ἀτρέστου κάπρου. Τῶν Ναυβολείων δ’ εἰς Τέμεσσαν ἐγγόνων ναῦται καταβλώξουσιν, ἔνθα Λαμπέτης Ἱππωνίου πρηῶνος εἰς Τηθὺν κέρας σκληρὸν νένευκεν, ἀντὶ δὲ Κρίσης ὅρων Κροτωνιᾶτιν ἀντίπορθμον αὔλακα βοῶν ἀροτρεύσουσιν ὁλκαίῳ πτερῷ, πάτραν Λίλαιαν κἀνεμωρείας πέδον

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ALEXANDRA 1041–1073

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die Hündin, die um die Strömungen des Ladon wohnt. Von dort vor der schrecklichen Schlacht der Kriechtiere fliehend, der schlangengestaltigen, wird er zur Stadt Amantia segeln. Aber nahe zum Land der Atintaner kommend wird er bei Praktis einen steilen Felsen bewohnen, des chaonischen Polyanthes’ Wasser trinkend. Der aber wird nahe der ausonischen Gräber des Kalchas, der Kenotaphen, der eine von zwei Brüdern, fremden Staub über seinen Gebeinen aufschütten. Und den in Fellen von Schafen an seinem Grabhügel Schlafenden wird er allen im Schlaf Orakel geben, untrügliche Rede, und er wird Heiler der Krankheiten bei den Dauniern genannt werden, wenn sie in den Fluten des Althainos badend den Sohn des Epios als Helfer anrufen, den Bürgern und Herden gewogen zu kommen. Es wird einmal für die Gesandten der Aitoler ein Licht sein, das dort leidvoll und gänzlich verhasst erscheint, wenn, in das Land der Salanger und zu den Sitzen der Angaiser kommend, sie die Felder des Herren erbitten, das fette Erbe des edlen Bodens des Landes. Diese aber werden lebendig in einem dunklen Grab die Grausamen verbergen in den Winkeln einer hohlen Erdspalte. Denen aber werden die Daunier ein Grabmal für die Toten ohne Begräbnis aufstellen, mit einem aufgeschütteten Steinhügel bedeckt, wobei sie ihnen somit das Land geben, das sie zu nehmen ersehnten, des Sohnes des hirnfressenden, unerschütterlichen Ebers. Die Seeleute der Abkömmlinge des Naubolos werden nach Temessa gelangen, wo zu der Lampete Tethys das harte Horn des Hügels von Hipponion sich neigt, aber anstelle der Grenzen von Krisa werden sie das jenseits des Meeres gegenüberliegende krotoniatische Land mit der von Ochsen gezogenen Pflugschar pflügen, sich nach der lilaiischen Heimat und der Ebene von Anemoreia

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LYKOPHRON

ποθοῦντες Ἄμφισσάν τε καὶ κλεινὰς Ἄβας. Σήταια τλῆμον, σοὶ δὲ πρὸς πέτραις μόρος μίμνει δυσαίων, ἔνθα γυιούχοις πέδαις οἴκτιστα χαλκείῃσιν ὠργυιωμένη θανῇ, πυρὶ φλέξασα δεσποτῶν στόλον, ἔκβλητον αἰάζουσα Κράθιδος πέλας τόργοισιν αἰώρημα φοινίοις δέμας. σπιλὰς δ’ ἐκείνη σῆς φερώνυμος τύχης πόντον προσαυγάζουσα φημισθήσεται. Οἱ δ’ αὖ Πελασγῶν ἀμφὶ Μέμβλητος ῥοὰς νῆσόν τε Κερνεᾶτιν ἐκπεπλωκότες ὑπὲρ πόρον Τυρσηνὸν ἐν Λαμητίαις δίναισιν οἰκήσουσι Λευκανῶν πλάκας. Καὶ τοὺς μὲν ἄλγη ποικίλαι τε συμφοραὶ ἄνοστον αἰάζοντας ἕξουσιν τύχην, ἐμῶν ἕκατι δυσγάμων ῥυσταγμάτων.

Οὐδ’ οἱ χρόνῳ μολόντες ἀσπαστῶς δόμους εὐκταῖον ἐκλάμψουσι θυμάτων σέλας, χάριν τίνοντες Κερδύλᾳ Λαρυνθίῳ. τοιαῖσδ’ ἐχῖνος μηχαναῖς οἰκοφθορῶν παραιολίξει τὰς ἀλεκτόρων πικρὰς στεγανόμους ὄρνιθας. οὐδὲ ναυφάγοι λήξουσι πένθους δυσμενεῖς φρυκτωρίαι πτόρθου διαρραισθέντος, ὃν νεοσκαφὲς κρύψει ποτ’ ἐν κλήροισι Μηθύμνης στέγος. Ὁ μὲν γὰρ ἀμφὶ χύτλα τὰς δυσεξόδους ζητῶν κελεύθους αὐχενιστῆρος βρόχου ἐν ἀμφιβλήστρῳ συντεταργανωμένος τυφλαῖς ματεύσει χερσὶ κροσσωτοὺς ῥαφάς.

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ALEXANDRA 1074–1102

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sehnend, und nach Amphissa und dem berühmten Abai. Elende Setaia, auf dich wartet ein unglücklicher Tod auf den Felsen, wo du mit gliederhaltenden bronzenen Fesseln auf kläglichste Weise ausgestreckt sterben wirst, da du mit Feuer die Flotte deiner Herren verbrannt hast, klagend um deinen nahe beim Krathis ausgesetzten Leib, aufgehängt für die blutigen Geier. Jene Klippe aber wird in Erinnerung an dein Schicksal mit deinem Namen benannt werden, über das Meer hinblickend. Die anderen der Pelasger werden wiederum bei den Strömungen des [Membles und der kerneatischen Insel, nachdem sie aussegelten über das tyrsenische Meer, bei den lametischen Strudeln die Ebenen der Leukaner besiedeln. Und diese werden Schmerzen und vielfältige Unglücke im Griff haben, sie die ihr Schicksal ohne Heimkehr beklagen, wegen meines Raubes zu einer unglücklichen Heirat.

1090–1225: Leiden der Griechen, die in die Heimat zurückkehren Aber nicht einmal die, die mit der Zeit fröhlich zu ihren Häusern werden den gelobten Schein von Opfern erstrahlen lassen, [kommen, Dank abstattend dem Kerdylas Larynthios. Mit solchen Listen wird der hauszerstörende Seeigel der Hähne bittere, hausbewohnende Vögel betrügen. Und die schiffeverschlingenden feindlichen Leuchtfeuer werden ihre Leiden nicht beenden wegen den getöteten Sohnes, den ein neugegrabenes Haus einmal in den Ländern Methymnas verbergen wird. Denn der eine wird im Bad, die schwer zu verlassenden Wege aus der halsumschnürenden Schlinge suchend, in ein Netz eingeschlungen, mit blinden Händen das mit Fransen besetzte Gewebe absuchen.

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LYKOPHRON

θερμὴν δ’ ὑπαὶ λουτρῶνος ἀρνεύων στέγην τιβῆνα καὶ κύπελλον ἐγκάρῳ ῥανεῖ, τυπεὶς σκεπάρνῳ κόγχον εὐθήκτῳ μέσον. οἰκτρὰ δὲ πέμφιξ Ταίναρον πτερύξεται λυπρὰν λεαίνης εἰσιδοῦσ’ οἰκουρίαν. ἐγὼ δὲ δροίτης ἄγχι κείσομαι πέδῳ, Χαλυβδικῷ κνώδοντι συντεθραυσμένη, ἐπεί με, πεύκης πρέμνον ἢ στύπος δρυὸς ὅπως τις ὑλοκουρὸς ἐργάτης ὀρεύς, ῥήξει πλατὺν τένοντα καὶ μετάφρενον, καὶ πᾶν λακίζουσ’ ἐν φοναῖς ψυχρὸν δέμας δράκαινα διψὰς κἀπιβᾶσ’ ἐπ’ αὐχένος πλήσει γέμοντα θυμὸν ἀγρίας χολῆς, ὡς κλεψίνυμφον κοὐ δορίκτητον γέρας δύσζηλος ἀστέμβακτα τιμωρουμένη. βοῶσα δ’ οὐ κλύοντα δεσπότην πόσιν θεύσω κατ’ ἴχνος ἠνεμωμένη πτεροῖς. σκύμνος δὲ πατρὸς κῆρα μαστεύων φόνου εἰς σπλάγχν’ ἐχίδνης αὐτόχειρ βάψει ξίφος, κακὸν μίασμ’ ἔμφυλον ἀλθαίνων κακῷ. Ἐμὸς δ’ ἀκοίτης, δμωίδος νύμφης ἄναξ, Ζεὺς Σπαρτιάταις αἱμύλοις κληθήσεται, τιμὰς μεγίστας Οἰβάλου τέκνοις λαχών. οὐ μὴν ἐμὸν νώνυμνον ἀνθρώποις σέβας ἔσται, μαρανθὲν αὖθι ληθαίῳ σκότῳ. ναὸν δέ μοι τεύξουσι Δαυνίων ἄκροι Σάλπης παρ’ ὄχθαις, οἵ τε Δάρδανον πόλιν ναίουσι, λίμνης ἀγχιτέρμονες ποτῶν. κοῦραι δὲ παρθένειον ἐκφυγεῖν ζυγὸν ὅταν θέλωσι, νυμφίους ἀρνούμεναι, τοὺς Ἑκτορείοις ἠγλαϊσμένους κόμαις, μορφῆς ἔχοντας σίφλον ἢ μῶμαρ γένους, ἐμὸν περιπτύξουσιν ὠλέναις βρέτας,

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ALEXANDRA 1103–1135

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Aber unter das warme Dach des Bades tauchend wird er das Becken und den Kelch mit seinem Gehirn bespritzen, geschlagen mit der wohlgeschärften Axt mitten am Schädeldach. Und erbärmlich wird seine Seele nach Tainaron entfliegen, die betrübliche Hausführung der Löwin erblickend. Ich aber werde neben dem Bad auf dem Boden liegen, von dem chalybdischen Schwert verwundet, nachdem sie mich, wie den Strunk einer Kiefer oder den Stamm einer Eiche irgendein holzschneidender Arbeiter in den Bergen, spalten wird an der breiten Sehne und dem Rücken, und gänzlichen den kalten Leib im Morden zerreißend, wird die Schlange, die Viper, und auf meinen Nacken tretend, ihre Seele strotzend mit wilder Galle füllen, wie an einer Ehebrecherin und nicht an einem speererworbenen Ehrengeschenk in schwerer Eifersucht unerbittlich Rache nehmend. Aber rufend zu meinem Herren Ehemann, der mich nicht mehr hört, werde ich in seiner Spur wandeln, von Flügeln im Wind getragen. Der Welpe des Vaters aber, Tod suchend für den Mord, wird in die Eingeweide der Schlange mit eigener Hand das Schwert tauchen, die schlimme Befleckung des Geschlechts durch Übel heilend. Mein Gatte aber, der Herr der dienenden Braut, wird Zeus von den klugen Spartanern genannt werden, höchste Ehren durch die Kinder des Oibalos erreichend. Gewiss nicht ohne Namen unter den Menschen wird meine Verehrung sein, noch künftig im Dunkel des Vergessens verblassen. Einen Tempel aber werden mir die Höchsten der Daunier errichten bei den Ufern der Salpe, und die, die die Stadt Dardanos bewohnen, Anwohner der Wasser des Sees. Mädchen aber, wenn sie dem jungfräulichen Joch entkommen wollen, als Bräutigame verweigernd die, welche mit hektoreiische Locken geschmückt sind, aber einen Fehler der Gestalt oder einen Tadel der Abkunft haben, werden mit den Armen mein Bildnis umschlingen,

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LYKOPHRON

ἄλκαρ μέγιστον κτώμεναι νυμφευμάτων, Ἐρινύων ἐσθῆτα καὶ ῥέθους βαφὰς πεπαμέναι θρόνοισι φαρμακτηρίοις. κείναις ἐγὼ δηναιὸν ἄφθιτος θεὰ ῥαβδηφόροις γυναιξὶν αὐδηθήσομαι. Πένθος δὲ πολλαῖς παρθένων τητωμέναις τεύξω γυναιξὶν αὖθις, αἳ στρατηλάτην ἀθεσμόλεκτρον, Κύπριδος λῃστὴν θεᾶς, δαρὸν στένουσαι, κλῆρον εἰς ἀνάρσιον πέμψουσι παῖδας ἐστερημένας γάμων. Λάρυμνα καὶ Σπερχειὲ καὶ Βοάγριε καὶ Κῦνε καὶ Σκάρφεια καὶ Φαλωριὰς καὶ Ναρύκειον ἄστυ καὶ Θρονίτιδες Λοκρῶν ἀγυιαὶ καὶ Πυρωναῖαι νάπαι καὶ πᾶς Ὁδοιδόκειος Ἰλέως δόμος, ὑμεῖς ἐμῶν ἕκατι δυσσεβῶν γάμων ποινὰς Γυγαίᾳ τίσετ’ Ἀγρίσκᾳ θεᾷ, τὸν χιλίωρον τὰς ἀνυμφεύτους χρόνον πάλου βραβείαις γηροβοσκοῦσαι κόρας. αἷς ἀκτέριστος ἐν ξένῃ ξέναις τάφος ψάμμῳ κλύδωνος λυπρὸς ἐκκλυσθήσεται, φυτοῖς ἀκάρποις γυῖα συμφλέξας ὅταν Ἥφαιστος εἰς θάλασσαν ἐκβράσσῃ σποδὸν τῆς ἐκ λόφων Τράρωνος ἐφθιτωμένης. ἄλλαι δὲ νύκτωρ ταῖς θανουμέναις ἴσαι Σιθῶνος εἰς θυγατρὸς ἵξονται γύας, λαθραῖα κἀκκέλευθα παπταλώμεναι, ἕως ἂν εἰσθρέξωσιν Ἀμφείρας δόμους λιταῖς Σθένειαν ἱκέτιδες γουνούμεναι. θεᾶς δ’ ὀφελτρεύσουσι κοσμοῦσαι πέδον δρόσῳ τε φοιβάσουσιν, ἀστεργῆ χόλον ἀστῶν φυγοῦσαι. πᾶς γὰρ Ἰλιεὺς ἀνὴρ κόρας δοκεύσει, πέτρον ἐν χεροῖν ἔχων

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ALEXANDRA 1136–1168

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damit den größten Schutz gegen Hochzeiten erwerbend, das Gewand der Erinyen und Farbmittel für das Gesicht anlegend mit magischen Zaubermitteln. Für jene werde ich für lange Zeit eine unvergängliche Göttin genannt werden, für die stabtragenden Frauen. Leid aber werde ich künftig vielen Frauen, ihrer jungfräulichen Töchter bereiten, die ihren Heerführer, [beraubt, der gegen das Recht des Bettes verstieß, den Räuber der Kypris, lange Zeit beklagend, in feindliches Land ihre Töchter, der Heirat beraubt, schicken werden. Larymna und Spercheios und Boagrios und Kynos und Skarpheia und Phalorias und narykische Stadt und thronitische Straßen der Lokrer und pyronaiische Täler und das ganze hodoidokeiische Haus des Ileus, ihr werden meiner frevelhaften Heirat wegen Buße tun der Göttin Gygaia Agriska, für eine tausendjährige Zeit unverheiratete Mädchen durch die Urteile des Loses bis ins hohe Alter ernährend. Denen, den Fremden in fremdem Land, wird ein Grab ohne Begräbnis traurig im Sand der Woge abgewaschen werden, wenn die Glieder mit fruchtlosen Pflanzen verbrannt habend Hephaistos die Asche ins Meer spült von ihr, die von den Hügeln Trarons zugrunde ging. Andere aber, gleich solchen, die sterben werden, werden des Nachts in die Gebiete der Tochter Sithons kommen, nach heimlichen Auswegen umherblickend, bis sie in die Häuser der Ampheira eintreten, mit Bitten Stheneia als Schutzflehende beknieend. Und sie werden ordnend den Boden der Göttin fegen und mit Tau reinigen, den lieblosen Zorn der Bürger meidend. Denn jeder ilische Mann wird den Mädchen auflauern, einen Stein in den Händen habend

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LYKOPHRON

ἢ φάσγανον κελαινὸν ἢ ταυροκτόνον στερρὰν κύβηλιν ἢ Φαλακραῖον κλάδον, μαιμῶν κορέσσαι χεῖρα διψῶσαν φόνου. δῆμος δ’ ἀνατεὶ τὸν κτανόντ’ ἐπαινέσει, τεθμῷ χαράξας, τοὐπιλώβητον γένος. Ὦ μῆτερ, ὦ δύσμητερ, οὐδὲ σὸν κλέος ἄπυστον ἔσται, Περσέως δὲ παρθένος Βριμὼ Τρίμορφος θήσεταί σ’ ἐπωπίδα κλαγγαῖσι ταρμύσσουσαν ἐννύχοις βροτούς, ὅσοι μεδούσης Στρυμόνος Ζηρυνθίας δείκηλα μὴ σέβουσι λαμπαδουχίαις, θύσθλοις Φεραίαν ἐξακεύμενοι θεάν. ψευδήριον δὲ νησιωτικὸς στόνυξ Πάχυνος ἕξει σεμνὸν ἐξ ὀνειράτων ταῖς δεσποτείαις ὠλέναις ὠγκωμένον ῥείθρων Ἑλώρου πρόσθεν ἐκτερισμένης· ὃς δὴ παρ’ ἀκταῖς τλήμονος ῥανεῖ χοάς, τριαύχενος μήνιμα δειμαίνων θεᾶς, λευστῆρα πρῶτον οὕνεκεν ῥίψας πέτρον Ἅιδῃ κελαινῶν θυμάτων ἀπάρξεται. Σὺ δ’, ὦ ξύναιμε, πλεῖστον ἐξ ἐμῆς φρενὸς στερχθείς, μελάθρων ἕρμα καὶ πάτρας ὅλης, οὐκ εἰς κενὸν κρηπῖδα φοινίξεις φόνῳ ταύρων, ἄνακτι τῶν Ὀφίωνος θρόνων πλείστας ἀπαρχὰς θυμάτων δωρούμενος. ἀλλ’ ἄξεταί σε πρὸς γενεθλίαν πλάκα τὴν ἐξόχως Γραικοῖσιν ἐξυμνημένην, ὅπου σφε μήτηρ ἡ πάλης ἐμπείραμος τὴν πρόσθ’ ἄνασσαν ἐμβαλοῦσα Ταρτάρῳ ὠδῖνας ἐξέλυσε λαθραίας γονῆς, τὰς παιδοβρώτους ἐκφυγοῦσ’ ὁμευνέτου θοίνας ἀσέπτους. οὐδ’ ἐπίανεν βορᾷ νηδύν, τὸν ἀντίποινον ἐκλάψας πέτρον,

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ALEXANDRA 1169–1201 oder ein dunkles Schwert oder eine stiertötende harte Axt oder eine phalakrische Keule, danach trachtend, seine nach Blut dürstende Hand zu sättigen. Das Volk aber wird ohne Strafe ihn loben, der tötet das verwünschte Geschlecht, es in einem Gesetz festschreibend. O Mutter, o unglückliche Mutter, auch dein Ruhm wird nicht unbekannt sein, und die Jungfrau des Perses, Brimo Trimorphos, wird dich zu ihrer Begleiterin machen, die mit nächtlichen Schreien Sterbliche in Schrecken versetzt, so viele der Herrin des Strymon, Zerynthia, Standbilder nicht mit Fackelzügen ehren, mit Opfern die pheraiische Göttin besänftigend. Aber das falsche, ehrwürdige Grab wird der Inselvorsprung Pachynos halten, aufgrund von Träumen von den Armen des Herren errichtet der vor den Strömungen des Heloros Bestatteten. Dieser wird Trankopfer für dich Elende ausgießen, der dreihälsigen Göttin Zorn fürchtend, weil er, indem er den ersten Stein bei der Steinigung wirft, den Anfang der dunklen Opfer für Hades machen wird. Und du, Bruder, der du am meisten aus meinem Herzen geliebt wirst, Schutz des Hauses und des gesamten Vaterlandes, wirst nicht umsonst den Altarsockel rot färben mit dem Blut von Stieren, dem Herrn der Throne des Ophion die meisten Erstlingsgaben an Opfern darbringend. Sondern er wird dich führen zu der Ebene seiner Geburt, die herausragend von den Griechen besungen wird, wo seine Mutter, die im Ringkampf erfahren ist, nachdem sie die vorherige Herrscherin in den Tartaros geworfen hatte, die verborgenen Wehen seiner Geburt löste, fliehend vor dem kinderverschlingenden unheiligem Mahl des Gatten. Und er sättigte nicht mit Speise seinen Magen, da er stattdessen einen Stein verschlang,

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LYKOPHRON

ἐν γυιοκόλλοις σπαργάνοις εἰλημένον, τύμβος γεγὼς Κένταυρος ὠμόφρων σπορᾶς. νήσοις δὲ μακάρων ἐγκατοικήσεις μέγας ἥρως, ἀρωγὸς λοιμικῶν τοξευμάτων, ὅπου σε πεισθεὶς Ὠγύγου σπαρτὸς λεὼς χρησμοῖς Ἰατροῦ Λεψίου Τερμινθέως ἐξ Ὀφρυνείων ἠρίων ἀνειρύσας ἄξει Καλύδνου τύρσιν Ἀόνων τε γῆν σωτῆρ’, ὅταν κάμνωσιν ὁπλίτῃ στρατῷ πέρθοντι χώραν Τηνέρου τ’ ἀνάκτορα. κλέος δὲ σὸν μέγιστον Ἐκτήνων πρόμοι λοιβαῖσι κυδανοῦσιν ἀφθίτοις ἴσον. Ἥξει δὲ Κνωσσὸν κἀπὶ Γόρτυνος δόμους τοὐμὸν ταλαίνης πῆμα, πᾶς δ’ ἀνάστατος ἔσται στρατηγῶν οἶκος. οὐ γὰρ ἥσυχος πορκεὺς δίκωπον σέλμα ναυστολῶν ἐλᾷ, Λεῦκον στροβήσων φύλακα τῆς μοναρχίας, ψυδραῖσιν ἔχθραν μηχαναῖς ἀναφλέγων. ὃς οὔτε τέκνων φείσετ’ οὔτε συγγάμου Μήδας δάμαρτος ἠγριωμένος φρένας, οὐ Κλεισιθήρας θυγατρός, ἧς πατὴρ λέχος θρεπτῷ δράκοντι συγκαταινέσει πικρόν. πάντας δ’ ἀνάγνοις χερσὶν ἐν ναῷ κτενεῖ, λώβαισιν αἰκισθέντας Ὀγκαίου βόθρου.

Γένους δὲ πάππων τῶν ἐμῶν αὖθις κλέος μέγιστον αὐξήσουσιν ἄμναμοί ποτε αἰχμαῖς τὸ πρωτόλειον ἄραντες στέφος, γῆς καὶ θαλάσσης σκῆπτρα καὶ μοναρχίαν λαβόντες. οὐδ’ ἄμνηστον, ἀθλία πατρίς,

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ALEXANDRA 1202–1230

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in an die Glieder geklebte Windeln gewickelt, ein rohsinniger Kentaur, das Grab seiner Nachkommenschaft geworden. Auf den Inseln der Seligen wirst du wohnen als großer Held, als Helfer gegen die Geschosse der Seuche, wo dich das gesäte Kriegsvolk des Ogygos in Vertrauen auf die Orakelsprüche des Iatros Lepsios Termintheus, nachdem sie dich aus den ophrynischen Gräbern heraufgezogen haben, zu der Burg des Kalydnos und dem Land der Aoner führen werden, als Retter, wenn sie sich abmühen gegen das Hopliten-Heer, das ihr Land und den Schrein des Teneros zerstört. Deinen größten Ruhm werden die Anführer der Ektenen mit Libationen feiern, den Unvergänglichen gleich. Aber es wird nach Knossos und zu den Häusern von Gortyn das Leid von mir Elender kommen, und überworfen wird das ganze Haus der Herrscher sein. Denn nicht in Ruhe wird der Fischer, sein zweirudriges Boot steuernd, reisen, um Leukos anzustacheln, den Wächter der Einzelherrschaft, mit verlogenen Listen Feindschaft entfachend. Der wird weder die Kinder verschonen noch die Ehefrau, die Gattin Meda, wild gemacht in seinem Sinn, noch die Tochter Kleisithera, deren Vater ihr Bett der von ihm selbst genährten Schlange bitter zugestehen wird. Und alle wird er mit frevelhaften Händen im Tempel töten, mit Verstümmelungen misshandelt, an der onkaiischen Grube.

1226–1282 Fahrten des Aineias Des Geschlechts meiner Großväter größten Ruhm werden einmal meine Nachfahren vermehren, mit ihren Speeren den ersten Kranz erhebend, der Erde und des Meeres Zepter und Herrschaft ergreifend. Und nicht ohne Andenken, elendes Vaterland,

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LYKOPHRON

κῦδος μαρανθὲν ἐγκατακρύψεις ζόφῳ. τοιούσδ’ ἐμός τις σύγγονος λείψει διπλοῦς σκύμνους λέοντας, ἔξοχον ῥώμῃ γένος, ὁ Καστνίας τε τῆς τε Χοιράδος γόνος, βουλαῖς ἄριστος οὐδ’ ὀνοστὸς ἐν μάχαις. ὃς πρῶτα μὲν Ῥαίκηλον οἰκήσει μολὼν Κισσοῦ παρ’ αἰπὺν πρῶνα καὶ Λαφυστίας κερασφόρους γυναῖκας. ἐκ δ’ Ἀλμωπίας παλιμπλανήτην δέξεται Τυρσηνία Λιγγεύς τε θερμῶν ῥεῖθρον ἐκβράσσων ποτῶν, καὶ Πῖσ’ Ἀγύλλης θ’ αἱ πολύρρηνοι νάπαι. σὺν δέ σφι μίξει φίλιον ἐχθρὸς ὢν στρατόν, ὅρκοις κρατήσας καὶ λιταῖς γουνασμάτων νάνος, πλάναισι πάντ’ ἐρευνήσας μυχὸν ἁλός τε καὶ γῆς. σὺν δὲ δίπτυχοι τόκοι Μυσῶν ἄνακτος, οὗ ποτ’ Οἰκουρὸς δόρυ γνάμψει Θέοινος γυῖα συνδήσας λύγοις, Τάρχων τε καὶ Τυρσηνός, αἴθωνες λύκοι, τῶν Ἡρακλείων ἐκγεγῶτες αἱμάτων. ἔνθα τράπεζαν εἰδάτων πλήρη κιχών, τὴν ὕστερον βρωθεῖσαν ἐξ ὀπαόνων, μνήμην παλαιῶν λήψεται θεσπισμάτων. κτίσει δὲ χώραν ἐν τόποις Βορειγόνων ὑπὲρ Λατίνους Δαυνίους τ’ ᾠκισμένην, πύργους τριάκοντ’ ἐξαριθμήσας γονὰς συὸς κελαινῆς, ἣν ἀπ’ Ἰδαίων λόφων καὶ Δαρδανείων ἐκ τόπων ναυσθλώσεται, ἰσηρίθμων θρέπτειραν ἐν τόκοις κάπρων· ἧς καὶ πόλει δείκηλον ἀνθήσει μιᾷ χαλκῷ τυπώσας καὶ τέκνων γλαγοτρόφων. δείμας δὲ σηκὸν Μυνδίᾳ Παλληνίδι πατρῷ’ ἀγάλματ’ ἐγκατοικιεῖ θεῶν. ἃ δή, παρώσας καὶ δάμαρτα καὶ τέκνα

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ALEXANDRA 1231–1263

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wirst du deinen Ruhm verblasst in Dunkelheit verbergen. Mein Verwandter wird solche zwei Löwen-Welpen zurücklassen, ein in seiner Kraft hervorragendes Geschlecht, der Spross der Kastnia Choiras, in Beratungen der Beste und nicht zu tadeln in den Schlachten. Der wird zuerst nach Rhaikelos kommend dort siedeln bei dem steilern Hang des Kissos und den laphystischen gehörnten Frauen. Aus Almopia wird ihn wieder herumirrend Tyrsenien aufnehmen und der Lingeus, der einen Strom warmer Wasser ausgießt, und Pisa und die schafreichen Täler von Agylla. Mit ihm wird, obgleich ein Feind, ein freundliches Heer verbinden, durch Eide einnehmend und durch Bitten der Hikesie, der Zwerg, der auf seinen Wanderungen jeden Winkel erkundete des Meeres und der Erde. Mit dabei die zwei Söhne des Herrschers der Myser, dessen Speer einmal Oikuros verbiegen wird, Theoinos, seine Glieder mit Weinranken bindend, Tarchon und Tyrsenos, wilde Wölfe, geboren vom Blut des Herakles. Dort wird er, einen Tisch voll von Speisen findend, der später von seinen Gefolgsleuten verzehrt wird, Erinnerung an alte Orakelsprüche bekommen. Er wird eine Siedlung in den Gebieten der Boreigonen gründen, jenseits des bewohnten Landes der Latiner und der Daunier, dreißig Türme, da er die Jungen zählte der schwarzen Sau, die er von den idaiischen Hügeln und den dardanischen Orten auf seinem Schiff bringen wird, die Ernährerin einer gleichen Zahl Ferkel bei der Geburt. Und von ihr wird er ein Standbild errichten in einer Stadt, es aus Bronze fertigend, und von ihren milchgenährten Jungen. Aber wenn er einen Tempel für Myndia Pallenis erbaut hat, wird er darin die väterlichen Götterbilder ansiedeln. Die aber, sowohl seine Frau als auch seine Kinder verstoßend

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LYKOPHRON

καὶ κτῆσιν ἄλλην ὀμπνίαν κειμηλίων, σὺν τῷ γεραιῷ πατρὶ πρεσβειώσεται, πέπλοις περισχών, ἦμος αἰχμηταὶ κύνες, τὰ πάντα πάτρας συλλαφύξαντες πάλῳ, τούτῳ μόνῳ πόρωσιν αἵρεσιν, δόμων λαβεῖν ὃ χρῄζει κἀπενέγκασθαι δάνος. τῷ καὶ παρ’ ἐχθροῖς εὐσεβέστατος κριθεὶς τὴν πλεῖστον ὑμνηθεῖσαν ἐν χάρμαις πάτραν ἐν ὀψιτέκνοις ὀλβίαν δωμήσεται, τύρσιν μακεδνὰς ἀμφὶ Κιρκαίου νάπας Ἀργοῦς τε κλεινὸν ὅρμον Αἰήτην μέγαν λίμνης τε Φόρκης Μαρσιωνίδος ποτὰ Τιτώνιόν τε χεῦμα, τοῦ κατὰ χθονὸς δύνοντος εἰς ἄφαντα κευθμῶνος βάθη, Ζωστηρίου τε κλιτύν, ἔνθα παρθένου στυγνὸν Σιβύλλης ἐστὶν οἰκητήριον, γρόνῳ βερέθρῳ συγκατηρεφὲς στέγης. Τοσαῦτα μὲν δύστλητα πείσονται κακὰ οἱ τὴν ἐμὴν μέλλοντες αἰστώσειν πάτραν.

Τί γὰρ ταλαίνῃ μητρὶ τῇ Προμηθέως ξυνὸν πέφυκε καὶ τροφῷ Σαρπηδόνος, ἃς πόντος Ἕλλης καὶ πέτραι Συμπληγάδες καὶ Σαλμυδησὸς καὶ κακόξεινος κλύδων, Σκύθαισι γείτων, καρτεροῖς εἴργει πάγοις λίμνην τε τέμνων Τάναϊς ἀκραιφνὴς μέσην ῥείθροις ὁρίζει, προσφιλεστάτην βροτοῖς χίμετλα Μαιώταισι θρηνοῦσιν ποδῶν; Ὄλοιντο ναῦται πρῶτα Καρνῖται κύνες, οἳ τὴν βοῶπιν ταυροπάρθενον κόρην

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ALEXANDRA 1264–1292 und seinen anderen reichen Besitz an Liegegütern, wird er mit seinem alten Vater zusammen verehren, sie mit Gewändern umgebend, zu der Zeit da die Speerkämpfer-Hunde, die alles seiner Heimat gemäß dem Los verschlingen, ihm alleine die Wahl geben, aus seinen Häusern zu nehmen, was er wolle, und als Geschenk davonzutragen. Da er auch bei den Feinden als der Frömmste eingeschätzt werden wird, wird er ein Vaterland, das am meisten in den Schlachten besungen wird, reich in den Nachgeborenen, erbauen, einen Turm bei den hohen Waldtälern des Kirkaion und dem berühmten Ankerplatz der Argo, dem großen Aietes, und den Wassern des marsionidischen Phorke-Sees und dem titonischen Strom der Höhle, die unter die Erde taucht in ungesehene Tiefen, und beim Hügel des Zosterios, wo der Jungfrau Sibylle düstere Wohnstatt ist, überdacht von der hohlen Höhle des Hauses. Solche schwer zu ertragenden Übel werden die erleiden, die meine Vaterstadt zerstören werden.

1283–1450: Kämpfe zwischen Europa und Asien Denn was ist der elenden Mutter des Prometheus gemeinsam und der Nährmutter des Sarpedon, die das Meer der Helle und die Symplegaden-Felsen und Salmydesos und die ungastliche Woge, den Skythen benachbart, mit starken Klippen einschließt und die der unvermischte Tanaïs, den See in der Mitte durchschneidend mit seinen Strömungen teilt, den liebsten für die Sterblichen, die Maioten, die Frostbeulen an ihren Füßen beklagen? Zuerst mögen die karnitischen Seefahrer-Hunde zugrundegehen, die das kuhäugige, stierjungfräuliche Mädchen

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LYKOPHRON

Λέρνης ἀνηρείψαντο, φορτηγοὶ λύκοι, πλᾶτιν πορεῦσαι κῆρα Μεμφίτῃ πρόμῳ, ἔχθρας δὲ πυρσὸν ᾖραν ἠπείροις διπλαῖς. αὖθις γὰρ ὕβριν τὴν βαρεῖαν ἁρπαγῆς Κουρῆτες ἀντίποινον Ἰδαῖοι κάπροι ζητοῦντες αἰχμάλωτον ἤμπρευσαν πόριν ἐν ταυρομόρφῳ τράμπιδος τυπώματι Σαραπτίαν Δικταῖον εἰς ἀνάκτορον δάμαρτα Κρήτης Ἀστέρῳ στρατηλάτῃ. οὐδ’ οἵ γ’ ἀπηρκέσθησαν ἀντ’ ἴσων ἴσα λαβόντες, ἀλλὰ κλῶπα σὺν Τεύκρῳ στρατὸν καὶ σὺν Σκαμάνδρῳ Ῥαυκίῳ φυτοσπόρῳ εἰς Βεβρύκων ἔστειλαν οἰκητήριον, σμίνθοισι δηρίσοντας, ὧν ἀπὸ σπορᾶς ἐμοὺς γενάρχας ἐξέφυσε Δάρδανος, γήμας Ἀρίσβαν Κρῆσσαν εὐγενῆ κόρην. Καὶ δευτέρους ἔπεμψαν Ἄτρακας λύκους ταγῷ μονοκρήπιδι κλέψοντας νάκην δρακοντοφρούροις ἐσκεπασμένην σκοπαῖς. ὃς εἰς Κύταιαν τὴν Λιβυστίνην μολὼν καὶ τὸν τετράπνην ὕδρον εὐνάσας θρόνοις καὶ γυρὰ ταύρων βαστάσας πυριπνόων ἄροτρα καὶ λέβητι δαιτρευθεὶς δέμας οὐκ ἀσμένως ἔμαρψεν ἐρράου σκύλος, ἀλλ’ αὐτόκλητον ἁρπάσας κεραΐδα, τὴν γνωτοφόντιν καὶ τέκνων ἀλάστορα, εἰς τὴν λάληθρον κίσσαν ἡρματίξατο, φθογγὴν ἑδώλων Χαονιτικῶν ἄπο βροτησίαν ἱεῖσαν, ἔμπαιον δρόμων. Πάλιν δ’ ὁ πέτρας ἀσκέρας ἀνειρύσας καὶ φασγάνου ζωστῆρα καὶ ξίφος πατρός, ὁ Φημίου παῖς, Σκῦρος ᾧ λυγροὺς τάφους κρημνῶν ἔνερθεν αἰγίλιψ ῥοιζουμένων

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ALEXANDRA 1293–1325

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aus Lerne verschleppten, die handeltreibenden Wölfe, um eine Gattin dem memphitischen Herrscher als Verhängnis zu bringen, und die Fackel der Feindschaft den beiden Kontinenten erhoben. Denn wiederum das schwere Vergehen des Raubes als Vergeltung suchend zogen die Kureten, die idaiischen Eber, die speergefangene saraptische Jungkuh in der stiergestaltigen Form ihres Schiffes zum diktaiischen Palast als Gattin für Asteros, den Herrscher Kretas. Und diese waren nicht damit zufrieden, dass sie Gleiches für Gleiches nahmen, sondern schickten ein Diebesheer mit Teukros und mit Skamandros, seinem rhaukischen Vater, zur Wohnstatt der Bebryker, auf dass sie mit den Mäusen kämpften, von deren Saat Dardanos meine Vorfahren erzeugte, indem er Arisba, das wohlgeborene kretische Mädchen, heiratete. Und als zweite sandten sie die atrakischen Wölfe, die mit ihrem einschuhigen Anführer das Vließ stehlen sollten, das von drachenwachendem Spähen beschützt war. Der, nachdem er ins libystinische Kytaia gegangen war und die vierköpfige Wasserschlange mit Zaubermitteln zum Einschlafen gebracht und die gekrümmten Pflüge der feueratmenden Stiere gehalten hatte [hatte und sein Leib im Kessel zerteilt worden war, nahm nicht mit Freude das Fell des Widders, sondern, die selbstgerufene Krähe raubend, die Brudertöterin und Verderberin ihrer Kinder, brachte sie als Ballast auf die sprechende Elster, die menschliche Stimme von den chaonischen Querbalken entsandte, kundig in den Läufen. Aber der wiederum, der vom Stein die Schuhe aufhob und den Schwertgürtel und das Schwert des Vaters, der Sohn des Phemios, dem das steile Skyros seine betrüblichen Gräber unterhalb seiner tosenden Klippen

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πάλαι δοκεύει τὰς ἀταρχύτους ῥιφάς, σὺν θηρὶ βλώξας τῷ σπάσαντι δηίας Μύστῃ Τροπαίας μαστὸν εὔθηλον θεᾶς, ζωστηροκλέπτης, νεῖκος ὤρινεν διπλοῦν, στόρνην τ’ ἀμέρσας καὶ Θεμισκύρας ἄπο τὴν τοξόδαμνον νοσφίσας Ὀρθωσίαν. ἧς αἱ ξύναιμοι, παρθένοι Νεπτουνίδος, Ἔριν λιποῦσαι, Λάγμον ἠδὲ Τήλαμον καὶ χεῦμα Θερμώδοντος Ἀκταῖόν τ’ ὄρος ποινὰς ἀθέλκτους θ’ ἁρπαγὰς διζήμεναι ὑπὲρ κελαινὸν Ἴστρον ἤλασαν Σκύθας ἵππους, ὁμοκλήτειραν ἱεῖσαι βοὴν Γραικοῖσιν ἀμνάμοις τε τοῖς Ἐρεχθέως. καὶ πᾶσαν Ἀκτὴν ἐξεπόρθησαν δορί, τοὺς Μοψοπείους αἰθαλώσασαι γύας. Πάππος δὲ Θρῄκης οὑμὸς αἰστώσας πλάκα χώραν τ’ Ἐορδῶν καὶ Γαλαδραίων πέδον ὅρους ἔπηξεν ἀμφὶ Πηνειοῦ ποτοῖς, στερρὰν τραχήλῳ ζεῦγλαν ἀμφιθεὶς πέδαις, ἀλκῇ νέανδρος, ἐκπρεπέστατος γένους. ἡ δ’ ἀντὶ τούτων τάρροθον βοηλάτην τὸν ἑξάπρυμνον στέρφος ἐγχλαινούμενον στείλασα λίστροις αἰπὺν ἤρειψεν πάγον, τὸν ἡ παλίμφρων Γοργὰς ἐν κλήροις θεῶν καθιερώσει, πημάτων ἀρχηγέτις. Αὖθις δὲ κίρκοι, Τμῶλον ἐκλελοιπότες Κίμψον τε καὶ χρυσεργὰ Πακτωλοῦ ποτὰ καὶ νᾶμα λίμνης, ἔνθα Τυφῶνος δάμαρ κευθμῶνος αἰνόλεκτρον ἐνδαύει μυχόν,  Ἄγυλλαν Αὐσονῖτιν εἰσεκώμασαν, δεινὴν Λιγυστίνοισι τοῖς τ’ ἀφ’ αἵματος ῥίζαν γιγάντων Σιθόνων κεκτημένοις λόγχης ἐν ὑσμίνῃσι μίξαντες πάλην.

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ALEXANDRA 1326–1358 lange Zeit bewacht, die unbestatteten Abstürze, zusammen mit Mystes, dem wilden Tier, gehend, der der feindlichen Göttin Tropaia milchgebende Brust saugte, der Gürteldieb, erregte zweifachen Streit, indem er sowohl den Gürtel raubte und von Themiskyra die Bogenschützin Orthosia entführte. Deren Schwestern, die Jungfrauen der Neptunis, die den Eris verließen, und Lagmos und Telamos und den Strom des Thermodon und den aktaiischen Berg, Vergeltung und unerbittliche Plünderungen suchend, trieben über den dunklen Istros ihre skythischen Stuten, Kriegsgeschrei ausstoßend gegen die Griechen und die Nachkommen des Erechtheus. Und sie verwüsteten die ganze Akte mit dem Speer, die mopsopischen Felder verbrennend. Aber indem mein Vorfahr die Ebene Thrakiens zerstörte und das Land der Eorder und die Erde der Galadraier, festigte er die Grenzen bei den Wassern des Peneios, ein hartes Joch dem Nacken umlegend mit Fesseln, der in seiner Stärke vortrefflichste junge Mann des Geschlechts. Die aber, im Gegenzug dafür als ihren Verteidiger den Rindertreiber mit sechs Schiffen, in ein Fell gekleidet, schickend, zerstörte mit Hacken den steilen Hügel, ihn, den Gorgas, ihre Meinung ändernd, im Reich der Götter heilig machen wird, obgleich die Urheberin seiner Leiden. Aber die Habichte wiederum, Tmolos verlassend und Kimpsos und die goldproduzierenden Wasser des Paktolos und die Wasser des Sees, wo die Gattin des Typhon in der Höhle Winkel auf unheilvollem Lager schläft, fielen ins ausonische Agylla ein, mit den Ligystinern und denen, die vom Blut der sithonischen Giganten ihre Wurzel erworben haben, in Schlachten der Lanze furchtbaren Ringkampf mischend.

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εἷλον δὲ Πῖσαν καὶ δορίκτητον χθόνα πᾶσαν κατειργάσαντο τὴν Ὄμβρων πέλας καὶ Σαλπίων βεβῶσαν ὀχθηρῶν πάγων. Λοῖσθος δ’ ἐγείρει γρυνὸς ἀρχαίαν ἔριν πῦρ εὗδον ἤδη τὸ πρὶν ἐξάπτων φλογί, ἐπεὶ Πελασγοὺς εἶδε Ῥυνδακοῦ ποτῶν κρωσσοῖσιν ὀθνείοισι βάψαντας γάνος. ἡ δ’ αὖθις οἰστρήσασα τιμωρουμένη τριπλᾶς τετραπλᾶς ἀντιτίσεται βλάβας, πορθοῦσα χώρας ἀντίπορθμον ᾐόνα. Πρῶτος μὲν ἥξει Ζηνὶ τῷ Λαπερσίῳ ὁμώνυμος Ζεύς, ὃς καταιβάτης μολὼν σκηπτῷ πυρώσει πάντα δυσμενῶν σταθμά. σὺν ᾧ θανοῦμαι κἀν νεκροῖς στρωφωμένη τὰ λοίπ’ ἀκούσω ταῦθ’, ἃ νῦν μέλλω θροεῖν. Ὁ δεύτερος δέ, τοῦ πεφασμένου κέλωρ ἐν ἀμφιβλήστροις ἔλλοπος μυνδοῦ δίκην, καταιθαλώσει γαῖαν ὀθνείαν, μολὼν χρησμοῖς Ἰατροῦ σὺν πολυγλώσσῳ στρατῷ. Τρίτος δ’, ἄνακτος τοῦ δρυηκόπου γόνος, τὴν τευχοπλάστιν παρθένον Βραγχησίαν παραιολίξας βῶλον ἐμπεφυρμένην νασμοῖς ὀρέξαι τῷ κεχρημένῳ δάνος σφραγῖδα δέλτῳ δακτύλων ἐφαρμόσαι, Φθειρῶν ὀρείαν νάσσεται μοναρχίαν, τὸν πρωτόμισθον Κᾶρα δῃώσας στρατόν, ὅταν κόρη κασωρὶς εἰς ἐπείσιον χλεύην ὑλακτήσασα κηκάσῃ γάμους νυμφεῖα πρὸς κηλωστὰ καρβάνων τελεῖν. Οἱ δ’ αὖ τέταρτοι τῆς Δυμαντείου σπορᾶς, Λακμώνιοί τε καὶ Κυτιναῖοι Κόδροι, οἳ Θίγρον οἰκήσουσι Σάτνιόν τ’ ὄρος καὶ χερσόνησον τοῦ πάλαι ληκτηρίαν

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ALEXANDRA 1359–1391

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Sie nahmen Pisa ein und unterwarfen die speererworbene Erde, die gesamte, die in der Nähe der Ombrer und der Salpier steilen Klippen gelegen ist. Aber als letzter wird der Feuerbrand den alten Streit erwecken, das schon zuvor schlafende Feuer mit seiner Flamme entfachend, nachdem sie gesehen hatte, wie die Pelasger das Wasser der Strömungen des mit fremden Gefäßen tranken. [Rhyndakos Die andere aber wiederum, rasend strafend, wird dreifachen und vierfachen Schaden zurückzahlen, indem sie die Küste des Landes jenseits des Meeres verwüstet. Als erstes wird kommen ein dem Zeus Lapersios gleichnamiger Zeus, der herabsteigend kommend mit seinem Blitz alle Heimstätten der Feinde verbrennen wird. Mit ihm zusammen werde ich sterben und unter Leichen wandelnd das übrige hören, was ich nun verkünden werde. Aber als zweiter wird der Sohn dessen, der getötet wurde in einem Netz nach Art eines stummen Fisches, die fremde Erde niederbrennen, kommend durch die Orakel des Iatros mit seinem vielsprachigen Heer. Als dritter aber wird der Spross des holzfällenden Herrschers, die gefäßfertigende branchesische Jungfrau trügend, ihm Erde gemischt mit Wasser zu geben, als er Bedarf nach einer Gabe hatte, auf dass er das Siegel seiner Finger auf eine Schreibtafel setze, der Phtheiren bergige Herrschaft begründen, nachdem er das karische Heer, das zuerst Sold nahm, vernichtet, zu der Zeit da seine Dirnen-Tochter, auf ihre Nacktheit Spott bellend, die Hochzeit mit der Schande versieht, ihre Hochzeitsriten in den Bordellen der Barbaren zu vollziehen. Aber als vierte wiederum von der dymantischen Saat die lakmonischen und kytinaiischen Kodrer, die Thigros bewohnen werden und den Berg Satnios und das entlegenste Gebiet der Halbinsel dessen, der in alter Zeit

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LYKOPHRON

θεᾷ Κυρίτᾳ πάμπαν ἐστυγημένου, τῆς παντομόρφου βασσάρας λαμπούριδος τοκῆος, ἥτ’ ἀλφαῖσι ταῖς καθ’ ἡμέραν βούπειναν ἀλθαίνεσκεν ἀκμαίαν πατρός, ὀθνεῖα γατομοῦντος Αἴθωνος πτερά. Ὁ Φρὺξ δ’, ἀδελφὸν αἷμα τιμωρούμενος, πάλιν τιθηνὸν ἀντιπορθήσει χθόνα τοῦ νεκροτάγου, τὰς ἀθωπεύτους δίκας φθιτοῖσι ῥητρεύοντος ἀστεργεῖ τρόπῳ. ὃς δή ποτ’ ἀμφώδοντος ἐξ ἄκρων λοβῶν φθέρσας κύφελλα καλλυνεῖ παρωτίδας, δαπταῖς τιτύσκων αἱμοπώτῃσιν φόβον. τῷ πᾶσα Φλεγρὰς αἶα δουλωθήσεται Θραμβουσία τε δειρὰς ἥ τ’ ἐπάκτιος στόρθυγξ Τίτωνος αἵ τε Σιθόνων πλάκες Παλληνία τ’ ἄρουρα, τὴν ὁ βούκερως Βρύχων λιπαίνει, γηγενῶν ὑπηρέτης. Πολλῶν δ’ ἐναλλὰξ πημάτων ἀπάρξεται Κανδαῖος ἢ Μάμερτος, ἢ τί χρὴ καλεῖν τὸν αἱμοφύρτοις ἑστιώμενον μάχαις; Οὐ μὰν ὑπείξει γ’ ἡ ’πιμηθέως τοκάς, ἀλλ’ ἀντὶ πάντων Περσέως ἕνα σπορᾶς στελεῖ γίγαντα, τῷ θάλασσα μὲν βατὴ πεζῷ ποτ’ ἔσται, γῆ δὲ ναυσθλωθήσεται ῥήσσοντι πηδοῖς χέρσον. οἱ δὲ Λαφρίας οἶκοι Μαμέρσας, ᾐθαλωμένοι φλογὶ σὺν καλίνοισι τειχέων προβλήμασι, τὸν χρησμολέσχην αἰτιάσονται βλάβης, ψαίνυνθα θεσπίζοντα Πλούτωνος λάτριν. στρατῷ δ’ ἀμίκτῳ πᾶσα μὲν βρωθήσεται, φλοιῶτιν ἐκδύνουσα δίπλακα σκέπην, καρποτρόφος δρῦς ἀγριάς τ’ ὀρειθαλής. ἅπας δ’ ἀναύρων νασμὸς αὐανθήσεται,

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ALEXANDRA 1392–1424

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von der Göttin Kyrita vollkommen gehasst wurde, der vielgestaltigen listigen Füchsin Vater, die täglich mit Handel den schlimmen, höchsten Hunger ihres Vaters heilte, des Aithon, der fremde Gefilde pflügte. Der Phryger aber, das brüderliche Blut rächend, wird wieder im Gegenzug das Land erobern, die Nährmutter des Herren der Toten, der unerbittliches Recht den Gestorbenen spricht in liebloser Weise. Der aber wird einst, von des Esels Ohrspitzen seine Ohren verderbend die Ohrläppchen schmücken, den bluttrinkenden Mücken Furcht bereitend. Durch ihn wird das ganze Land von Phlegra versklavt werden und der thrambusische Gipfel und die am Meer gelegene Landspitze des Titon und die Ebenen der Sithoner und das Land von Pallene, das der stiergehörnte Brychon fett macht, der Helfer der Giganten. Aber von vielen Leiden wird wechselseitig Erstlingsopfer nehmen Kandaios oder Mamertos, oder was soll man ihn nennen, der an blutigen Schlachten sein Gelage hält? Doch gewiss wird die Mutter des Epimetheus nicht weichen, sondern im Gegenzug für alles einen einzigen Giganten von der Saat des Perseus senden, dem das Meer zu Fuß einst durchgängig sein wird, das Land aber besegelt werden wird, wenn er mit Rudern das Festland durchbricht. Die Häuser der Laphria Mamersa aber, verbrannt von der Flamme mit den hölzernen Bastionen der Mauern, werden den Seher für den Schaden beschuldigen, den falsch prophezeienden Diener des Pluton. Aber durch das Heer, dem man nicht im Kampf begegnen kann, wird die doppelte Rindenbedeckung abstreifend, [verzehrt werden, jede fruchttragende Eiche und wilder Baum in den Bergen. Das ganze Wasser der Ströme wird versiegen,

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LYKOPHRON

χανδὸν κελαινὴν δίψαν αἰονωμένων. κύφελλα δ’ ἰῶν τηλόθεν ῥοιζουμένων ὑπὲρ κάρα στήσουσι Κίμμερός θ’ ὅπως σκιὰ καλύψει πέρραν, ἀμβλύνων σέλας. Λοκρὸν δ’ ὁποῖα παῦρον ἀνθήσας ῥόδον καὶ πάντα φλέξας ὥστε κάγκανον στάχυν αὖθις παλιμπλώτοιο γεύσεται φυγῆς, μόσσυνα φηγότευκτον, ὡς λυκοψίαν κόρη κνεφαίαν, ἄγχι παμφαλώμενος, χαλκηλάτῳ κνώδοντι δειματουμένη. Πολλοὶ δ’ ἀγῶνες καὶ φόνοι μεταίχμιοι λύσουσιν ἀνδρῶν οἱ μὲν Αἰγαίαις πάλας δίναισιν ἀρχῆς ἀμφιδηριωμένων, οἱ δ’ ἐν μεταφρένοισι βουστρόφοις χθονός, ἕως ἂν αἴθων εὐνάσῃ βαρὺν κλόνον ἀπ’ Αἰακοῦ τε κἀπὸ Δαρδάνου γεγὼς Θεσπρωτὸς ἄμφω καὶ Χαλαστραῖος λέων πρηνῆ θ’ ὁμαίμων πάντα κυπώσας δόμον ἀναγκάσῃ πτήξαντας Ἀργείων πρόμους σᾶναι Γαλάδρας τὸν στρατηλάτην λύκον καὶ σκῆπτρ’ ὀρέξαι τῆς πάλαι μοναρχίας. ᾧ δὴ μεθ’ ἕκτην γένναν αὐθαίμων ἐμὸς εἷς τις παλαιστής, συμβαλὼν ἀλκὴν δορὸς πόντου τε καὶ γῆς κεἰς διαλλαγὰς μολών, πρέσβιστος ἐν φίλοισιν ὑμνηθήσεται, σκύλων ἀπαρχὰς τὰς δορικτήτους λαβών.

Τί μακρὰ τλήμων εἰς ἀνηκόους πέτρας, εἰς κῦμα κωφόν, εἰς νάπας δασπλήτιδας

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ALEXANDRA 1425–1452

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wenn sie mit offenem Mund den dunklen Durst benetzen. Aber eine Wolke von Pfeilen, die von Ferne heranschwirren, werden sie über die Köpfe stellen, wie ein kimmerischer Schatten die Sonne verbirgt, indem er ihren Schein verdunkelt, Und wie eine lokrische Rose für kurze Zeit blühend und alles verbrennend wie trockenes Heu wird er wieder von der zurücksegelnden Flucht kosten, auf die buchenhölzerne Mauer, wie ein Mädchen auf die dunkle Abenddämmerung, von nahe blickend, von dem ehernen Schwert in Furcht versetzt. Aber viele Kämpfe und Morde dazwischen werden die Ringkämpfe der Männer lösen, die um die Herrschaft kämpfen, die einen in den aigaiischen Strudeln, die andern auf den ochsengepflügten Rücken des Landes, solange bis der wilde Löwe das schwere Getümmel zum Schlafen bringt, der von Aiakos und von Dardanos abstammt, sowohl Thesprote als auch Chalastraier, und indem er das ganze Haus seiner Verwandten niederstreckt, wird er die Vorkämpfer der Argeier zwingen, sich niederduckend den heerführenden Wolf von Galadra zu verehren und die Zepter der alten Herrschaft zu übergeben. Mit dem wird nach der sechsten Generation mein Verwandter von gleichem ein einzigartiger Ringer, die Wehrkraft seines Speeres aufbringend, [Blut, zur See und zu Land zu einem Einverständnis kommend, als Meistgeehrter unter den Freunden besungen werden, da er der Spolien speererworbene Erstlingsfrüchte genommen hat.

1451–1460 Klage der Kassandra wegen der Nutzlosigkeit ihrer Prophezeiung Was aber belle ich Elende lange zu den tauben Steinen, zur stummen Welle, zu den schauerlichen Waldtälern,

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LYKOPHRON

βαύζω, κενὸν ψάλλουσα μάστακος κρότον; πίστιν γὰρ ἡμῶν Λεψιεὺς ἐνόσφισε, ψευδηγόροις φήμαισιν ἐγχρίσας ἔπη, καὶ θεσφάτων πρόμαντιν ἀψευδῆ φρόνιν, λέκτρων στερηθεὶς ὧν ἐκάλχαινεν τυχεῖν. θήσει δ’ ἀληθῆ. σὺν κακῷ δέ τις μαθών, ὅτ’ οὐδὲν ἔσται μῆχος ὠφελεῖν πάτραν, τὴν φοιβόληπτον αἰνέσει χελιδόνα.«

Τόσσ’ ἠγόρευε καὶ παλίσσυτος ποσὶν ἔβαινεν εἱρκτῆς ἐντός, ἐν δὲ καρδίᾳ Σειρῆνος ἐστέναξε λοίσθιον μέλος, Κλάρου Μιμαλλὼν ἢ Μελαγκραίρας κόπις Νησοῦς θυγατρός, ἤ τι Φίκιον τέρας, ἑλικτὰ κωτίλλουσα δυσφράστως ἔπη. ἐγὼ δὲ λοξὸν ἦλθον ἀγγέλλων, ἄναξ, σοὶ τόνδε μῦθον παρθένου φοιβαστρίας, ἐπεὶ μ’ ἔταξας φύλακα λαΐνου στέγης καὶ πάντα φράζειν κἀναπεμπάζειν λόγον ἐτητύμως ἄψορρον ὤτρυνας τρόχιν. δαίμων δὲ φήμας ἐς τὸ λῷον ἐκδραμεῖν τεύξειεν, ὅσπερ σῶν προκήδεται θρόνων, σώζων παλαιὰν Βεβρύκων παγκληρίαν.

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ALEXANDRA 1453–1474

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das leere Lärmen des Mundes ertönen lassend? Denn Lepsieus hat unsere Glaubwürdigkeit entfernt, mit falschen Gerüchten meine Worte salbend, und die prophetische untrügliche Weisheit meiner Sprüche, weil er meines Lagers beraubt wurde, das zu erlangen er begehrte. Er wird es aber wahr machen. Und mancher, der es mit Leid lernt, wenn es kein Mittel geben wird, dem Vaterland zu nützen, wird die prophetische Schwalbe loben.«

1461–1474: Schlusswort des Wächters So viel sprach sie und zurückeilend mit den Füßen lief sie in ihr Gefängnis, aber in ihrem Herzen seufzte sie das letzte Lied der Sirene, als eine Mimallon von Klaros oder die Deuterin der Melankraira, der Tochter der Neso, oder irgendein phikisches Wunderwesen, verdrehte Worte schwerverständlich sprechend. Ich aber kam, diese doppeldeutige Rede dir vermeldend, Herr, von der jungfräulichen Seherin, nachdem du mich aufstelltest als den Wächter des steinernen Hauses und mich die ganze Rede wahrhaftig zu sagen und aufzuzählen auffordertest, den zurückgekommenen Boten. Ein Gott aber möge erwirken, dass diese Sprüche zum Besseren ausgehen, einer, der für deinen Thron Sorge trägt, rettend der Bebryker altes Erbe.

Anhang

Anmerkungen 3 3 3 6

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Herr: Anrede des namenlosen Wächters an König Priamos, dessen Name jedoch nicht direkt genannt wird. Erst mit dem Verweis auf die Verwandtschaft zu Tithonos in Alex. 18–19 kann er identifiziert werden. nicht in Ruhe: Kassandra befand sich offenbar in prophetischer Ekstase und schrie ihre Vorhersagen, vgl. auch Alex. 5. Zu Kassandra als bacchantischer Prophetin siehe auch Anm. zu Alex. 1464. das Mädchen: Kassandra, deren Identität hier ebenfalls noch nicht erschlossen werden kann. aus lorbeerkauender Kehle: Kassandra wird hier mit der Pythia, der Orakelpriesterin des Apollon in Delphi, verglichen, die vor der Verkündung von Prophezeiungen Lorbeerblätter kaute (vgl. Σ ad Hes. Theog. 30; Hom. Hym. für Apollon 396; Soph. Frg. 897 TrGrF; Σ ad loc.). Sphinx: die Sphinx ist aus dem Oidipus-Mythos als Rätselstellerin bekannt (vgl. Soph. Oid. 391–398; Eur. Phoin. 45–51; Diod. Sic. 4,64,3–4; Paus. 9,26,2– 4; Sen. Oid. 92–102; Apollod. Bibl. 3,5,8; Hyg. Fab. 67,4–5) und kann in zwei Bedeutungen als »dunkel« bezeichnet werden, einerseits wegen der »Dunkelheit«, d.h. Schwierigkeit oder Unverständlichkeit ihres Rätsels, und andererseits wegen ihrer Grausamkeit, da sie alle tötete, die ihr Rätsel nicht lösen konnten. Phegion: Berg in Aithiopien, also am Rand der Erde (vgl. Plin. NH 2,205). Tithonos: Sohn des Laomedon und Halbbruder des Priamos (vgl. Il. 20,237), der aus Liebe von der Göttin Eos entführt worden war; er wird von ihr an jedem neuen Tag bei Sonnenaufgang verlassen (vgl. etwa Il. 11,1–2; Od. 5,1–2; Hom. Hym. für Aphrodite 218–219). Kerne: sagenhafte Insel am Rande der Welt, hier in Richtung des Sonnenaufgangs im Osten Afrikas bei den Aithiopen (vgl. Plin. NH 6,198–199, 10,22; Dionys. Per. 218–219); bisweilen wurde die Insel jedoch auch jenseits der Säulen des Herakles im äußeren Westen lokalisiert (vgl. Strab. 1,3,2). jungfrauenmordende Thetis: die Meernymphe Thetis fungiert als Personifika­ tion des Meeres, hier speziell des Hellesponts, in den das Mädchen Helle, die Tochter des Athamas, auf der Flucht mit ihrem Bruder Phrixos stürzte und zu Tode kam (vgl. Diod. Sic. 4,47,1; Apollod. Bibl. 1,9,1; Hyg. Fab. 3,2; Steph. Byz. ε 65 s.v. Ἑλλήσποντος).

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Anmerkungen phalakrische Mädchen, d.h. Mädchen von Phalakra (=  Ida-Gebirge in der Troas, vgl. Steph. Byz. φ 10 s.v. Φαλάκραι; Σ ad loc.): Schiffe des Paris; ihre Füße sind Ruder. Der Wächter gibt hier den Zeitpunkt und indirekt auch den Ort von Kassandras Prophezeiungen an: Es beginnt ein neuer Tag und Paris verlässt Troia auf der Fahrt, während der er Helena in Sparta rauben und den Troianischen Krieg auslösen wird. Kalydnai: Inselgruppe bei Tenedos vor der Küste der Troas (vgl. Strab. 13,1,46). Hügel der Ate, wo die Kuh nach ihren Wanderungen siedelte: Berg in Phrygien, wo Ate landete, nachdem sie von Zeus aus dem Olymp geworfen worden war (vgl. Il. 19,126–131); nach einer anderen Sage erhielt Ilos ein Orakel, dass er eine Stadt an der Stelle gründen solle, wo eine bestimmte Kuh rasten würde, die sich eben beim Hügel der Ate in Phrygien niederlegte: Daraufhin gründete er dort Troia (vgl. Apollod. Bibl. 3,12,3). Alexandra: Kassandra, so bezeichnet einerseits nach ihrem Bruder Paris, der schon bei Homer auch Alexandros genannt wird, oder wegen der Etymologie des Namens als »Männer-abwehrerin« in Anspielung auf Kassandras Abweisung Apollos (vgl. Alex. 348, 353–356, 1457; Σ ad loc.); andererseits vielleicht auch weil sie unter diesem Namen in Amyklai und Leuktra in Lakonien verehrt wurde (vgl. Paus. 3,19,6, 26,5; Hesych. κ 980 s.v. Κασσάνδρα). dreiabendlich: Verweis auf die Mythenversion, nach der Zeus die Nacht, in der er Herakles mit Alkmene zeugte, zu dreifacher Länge ausdehnte (Pherekydes Frg. 13c Fowler; Diod. Sic. 4,9,2; Apollod. Bibl. 2,4,8; Nonn. Dion. 25,242– 243); Alex. 33–52 bieten eine Reihung von Anspielungen auf verschiedene Elemente des Herakles-Mythos, um ihn als den ersten Zerstörer Troias zu identi­ fizieren. Tritons Hund: Seemonster, das von Herakles getötet wurde, als es im Begriff stand, Hesione, die Tochter des Laomedon, als Strafe für dessen Eidbruch gegenüber Poseidon und Apollon zu fressen; Herakles befand sich bei diesem Kampf gerade auf der Rückkehr von seinem Amazonenabenteuer (Apollod. Bibl. 2,5,9) und schnitt sich seinen Weg ins Freie, nachdem er von dem Monster zuerst verschlungen worden war (vgl. Hellanikos Frg. 26b Fowler). Kindermörder: Herakles, wegen der Tötung der gemeinsamen Kinder mit Megara (u.a. Eur. HF 967–1000; Diod. Sic. 4,11,1–2; Apollod. Bibl. 2,4,12). unverwundbare zweite Mutter: Hera, siehe auch Alex. 1349 mit Anm.; zu ihrer Verwundung durch Herakles siehe Il. 5,392–394. Ringer-Vater: Zeus; Herakles, der die Olympischen Spiele gegründet haben soll (vgl. Pind. Ol. 10; Paus. 5,7,9), hob seinen Vater einmal in Olympia beim Ringkampf empor, vgl. auch von Holzinger (1985) 172 ad loc. und Hornblower (2017) 132 ad loc.



Anmerkungen

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Hügel des Kronos: in Olympia, wo Zeus entweder seinen Vater Kronos besiegt oder den Sieg über ihn gefeiert haben soll (vgl. Paus. 5,7,10). 43 Ischenos: erdgeborener Gigant, Sohn des Hermes und der Hiereia, wurde als Heros Taraxippos (»Pferdeerschrecker«) an seinem Grab in Olympia verehrt (vgl. v.a. Σ ad loc.). 44 ausonisches Meer: Ausonien bezeichnete eine Landschaft in Italien (nach Auson, einem Sohn des Odysseus und der Kirke, so Σ ad loc.), südöstlich von Rom, erscheint aber bei Lykophron nicht konstant auf diese Region beschränkt und bezeichnet vielfach allgemein Italien, vgl. Hornblower (2017) 133 ad loc. 45/47 wilde Hündin/stiertötende Löwin: Skylla; das Ungeheuer Skylla tötete eines der Rinder des Geryon und wurde daher von Herakles getötet, dann aber von ihrem Vater Phorkys durch Verbrennen wieder zum Leben erweckt; hierbei handelt es sich um eine Mythenversion, die nur in den Σ ad loc. überliefert ist. 49 Leptynis: hier handelt es sich eindeutig um Persephone, aber der Ursprung der Bezeichnung ist unklar, die Scholien zur Stelle bieten einen Erklärungsversuch. 51 Leichnam: Herakles wurde durch das Blut des Kentauren Nessos vergiftet und kam durch dessen List zu Tode, nachdem er ihn zuvor für den Raub seiner zweiten Frau Deianeira getötet hatte (vgl. v.a. Soph. Trach. 555–587; Apollod. Bibl. 2,7,6; Hyg. Fab. 34). 53 aiakischen Händen: d.h. durch die Nachkommen des Aiakos, dessen Söhne Peleus und Telamon die Väter der zwei Troia-Kämpfer Achilleus (sowie dessen Sohn Neoptolemos) und des sog. Großen Aias waren. Da Achilleus und Aias den Fall Troias nicht erleben werden, ist hier offenbar Neoptolemos gemeint. 54 Letrina: Stadt in Elis im Nordwesten der Peloponnes (vgl. Paus. 6,22,8), wohin die Gebeine des Pelops, des Sohnes des Tantalos, nach einem Orakel gebracht werden mussten, damit Troia eingenommen werden konnte (vgl. Σ ad Alex. 55). 56 Teutaros: Name des skythischen Rinderhirten, der Herakles nach einer Version des Mythos im Bogenschießen unterwies (vgl. Herodoros Frg. 18 Fowler; Kallim. Frg. 692 Pfeiffer; siehe auch Alex. 458); auch der Bogen des Herakles musste nach einem Orakel für den Fall Troias vor Ort sein (vgl. v.a. Soph. Phil. 68–69, 113–115, 197–200; Hyg. Fab. 102,3; Σ ad loc.). 57 schwereifersüchtige Gattin: die Nymphe Oinone, Tochter des Flusses Kebren, war die erste Ehefrau des Paris und von diesem Mutter des Korythos. Sie warnte Paris vor Helena und weigerte sich trotz ihres Wissens um Kräuter und Heilmittel, Paris nach seiner tödlichen Verwundung zu heilen, beging aber dann Selbstmord über seinem Leichnam (vgl. Apollod. Bibl. 3,12,6; Konon, Narr. 42

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23; Ov. Her. 5; Parth. Amat. narr. 4; 34; Quint. Smyrn. 10,253–489). Über die Art des Selbstmords bestehen verschiedene Varianten, bei Lykophron stürzt sie sich offenbar von Troias Mauern herab. Die Version, dass sie ihren Sohn als Verräter schickte, um den Griechen zu helfen, erscheint nur bei Lykophron. 64 der Gegengerüstete: Philoktetes, der als Bogenschütze dieselbe Waffe wie Paris trägt, verwundet Paris mit dem Bogen des Herakles (vgl. Prokl. Kleine Ilias 2; Apollod. Epit. 5,8; Quint. Smyrn. 10,203–252). 73 Schwimmer-Sohn der Atlas-Tochter: Dardanos, der Sohn des Zeus und der Atlas-Tochter Elektra (vgl. Apollod. Bibl. 3,10,1), der von Samothrake in die Troas kam, wo er eine Stadt gründete und Stammvater des troianischen Königshauses wurde (vgl. Diod. Sic. 5,48,2–3; Konon Narr. 21; Apollod. Bibl. 3,12,1; Steph. Byz. δ 18 s.v. Δάρδανος). 73 Schlauch: wohl ein aufgeblasener Schwimmgürtel. Lykophron verbindet hier den Dardanos-Mythos offenbar mit der Vorstellung einer großen Flut. Zur Übersetzung von μονήρης als »mit einem einzigen Ruder« siehe Hornblower (2017) 140–141 ad loc. 76 Rheithymnia: Stadt auf Kreta (vgl. Plin. NH 4,59; Steph. Byz. ρ 32 s.v. Ῥιθυμνία). 77 Zerynthos: Ort in Samothrake, wo der Göttin Hekate Hunde geopfert wurden (vgl. Steph. Byz. ζ 23 s.v. Ζήρυνθος; Σ ad loc.); so wird Hekate in Alex. 1178 auch als Zerynthia bezeichnet. 78 Kyrbanten: auch Korybanten (vgl. Hesych. κ 4660 s.v. Κύρβαντες); Volksstamm oder dämonenartige Wesen, ähnlich den Kureten, die bei Lykophron eine Stadt Saos oder Samos (ebenfalls auf Samothrake) bewohnen (Σ ad loc.). 80 dröhnende Strom des Zeus: Lykophron imaginiert hier offenbar eine Art Sintflut. 84–85 Robben, die auf die Betten sterblicher Männer springen: nach griechischer Vorstellung zeigen Robben ein besonderes Verlangen nach Menschen (vgl. Ael. NA 4,56); die Flut gibt hier Meerestieren die besondere Gelegenheit, an Land zu kommen. 86 Fackel: Paris; Verweis auf den Traum der Hekabe, sie gebäre einen Feuerbrand, der Troia vernichten werde (vgl. Apollod. Bibl. 3,12,5; Hyg. Fab. 91,1; Σ ad loc.); Paris wurde daraufhin als Kind ausgesetzt. 87 Taube, die pephnische Hündin: Helena. Lykophron verwendet häufig Vogelmetaphern für Frauen, zur Selbstbezeichung der Helena als »Hündin« siehe auch Il. 3,180; 6,344, 356. Das Adjektiv »pephnisch« bezieht sich auf eine Stadt Pephnon oder Pephnos in Lakonien, wo die Dioskuren geboren wurden, und verweist somit auf die Herkunft der Helena (vgl. Paus. 3,26,2, 4; Steph. Byz. π 132 s.v. Πέφνον; Σ ad loc.).



Anmerkungen

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Adler, der über das Wasser fliegt: Umschreibung für einen Schwan, in dessen Gestalt Zeus mit Leda Helena und deren Geschwister zeugte (vgl. auch Eur. Hel. 16–22; Apollod. Bibl. 3,10,7; Hyg. Fab. 77). 89 Wölbung einer Hülle: Schale des Eis der Leda, vgl. auch Anm. zu Alex. 506. 90 Seemann: Paris, der vor dem »Parisurteil« (siehe Anspielung in Alex. 93) und seiner Seereise zum Raub der Helena als Hirte auf dem Ida lebte. Das Adjektiv πύγ-αργος »mit weißem Hintern« ist auch in den Tragikerfragmenten bezeugt (z.B. Soph. Frg. 1085 TrGrF) und offenbar eine abwertende Bezeichnung für einen Feigling: Kassandra ist gegenüber Paris überaus negativ eingestellt, da sie weiß, dass er für den Krieg und den Untergang ihrer Heimat verantwortlich sein wird. 94/95 Onugamphelai (wörtl. »Kiefer des Esels« = Onugnathos, vgl. Strab. 8,5,1), Las: Orte in Lakonien, wo sich bei Tainaron ein Eingang zur Unterwelt befinden soll (vgl. z.B. Pind. Pyth. 4,44; Ar. Ran. 187; Sen. Phaedr. 1201; Herc. 662–667; Apul. Met. 6,18; Apollod. Bibl. 2,5,12). 97 Phereklos: Erbauer der Schiffe des Paris (vgl. Il. 5,59–64); dementsprechend sind seine Füße Schiffe bzw. deren Ruder. 98 Gytheion: Hafen bei Sparta (vgl. z.B. Paus. 1,27,5; 3,21,4–22,3, 24,6; Strab. 3,21,6–7). 99–100 die gebogenen Zähne der Fichte, die Halter in der Flut: gesuchte Umschreibung für die Anker der Schiffe. 102 Wolf: Paris, wohl wegen seines Vorgehens als Entführer, siehe unten Alex. 147. 102 unverheiratete Jungkuh: Helena; Helena ist zu diesem Zeitpunkt mit Menelaos verheiratet, sodass ihre Bezeichnung als ἄ-νυμφος unerwartet ist: von Holzinger (1895) 181 ad loc. erklärt das Adjektiv als »ohne (Braut-)Werbung«, Hornblower (2017) 145 sieht dies als Hinweis darauf, dass Helena nicht rechtmäßig mit Paris verheiratet ist. 103 zwei Tauben: Lykophron greift hier auf eine Tradition zurück, nach der Helena zwei Töchter hatte, Iphigeneia von Theseus (die dann zur Pflege an ihre Schwester Klytaimnestra gegeben wurde) und Hermione von Menelaos (vgl. Paus. 2,22,6–7; Ant. Lib. Met. 27). 104 ein zweites Netz von fremden Schlingen: Helena wird zum zweiten Mal geraubt, zum ersten Raub durch Theseus siehe unten Alex. 147–148. 106 Thysaden: auch Thyiaden; seltene Bezeichnung für Bacchantinnen/Mänaden (Anbeterinnen des Dionysos) nach Thyia, einer Nymphe am Parnass und Priesterin des Dionysos (vgl. Paus. 10,6,4). 107 Byne: Ino-Leukothea, die Mutter des Melikertes (vgl. Kallim. Aitien 2 Frg. 91 Pfeiffer; Σ ad loc.), Schwester der Semele und daher Tante mütterlicherseits des Dionysos. 88

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Skandeia: Hafen von Kythera (vgl. Il. 10,268; Thuk. 4,54,1; Paus. 3,23,1; Steph. Byz. σ 196 s.v. Σκάνδεια). 108 Aigilon: möglicherweise die Insel Aigilia (Antikythera) zwischen Kythera und Kreta, so von Holzinger (1895) 182 und Hornblower (2017) 146 ad loc. 110 Insel des Drachen: Kranae, wo Paris und Helena die erste Nacht nach der Abfahrt aus Sparta zusammen verbrachten (vgl. Il. 3,443–445); nach Strab. 9,1,22 zwischen Sunion und Euboia; Paus. 3,22,1 lokalisiert Kranae vor der Küste Lakoniens. 111 Akte: eigentlich »Landspitze«, »Kap«; alter Name Attikas, so auch in Alex. 1339 (vgl. Eur. Hel. 1673; Apollod. 3,14,1). 111 zweigestaltiger Erdgeborener: Erechtheus, einer der frühen Könige von Athena; er wird als Sohn der Erde bezeichnet (vgl. Il. 2,546–548). 112 Kypris: Bezeichnung für Aphrodite nach Zypern, wo sie nach ihrer Geburt an Land ging (vgl. Hes. Theog. 191–199); metaph. für (körperliche) Liebe. 112–114: Lykophron bietet hier die Version der Erzählung, dass Proteus Helena in der ersten Nacht nach ihrer Entführung durch Paris durch ein Phantom ersetzt habe; zur Fassung, dass sie statt nach Troia nach Ägypten gekommen sei, siehe Anm. zu Alex. 820–821. 115–116 Ehemann der phlegraiischen Gattin Torone: Proteus, der über den Tod seiner Söhne weder betrübt noch erfreut sein konnte (vgl. Anmerkungen unten zu Alex. 124–125); Phlegra wird bei Hdt. 7,123,1; Strab. 7 Frg. 27 als der frühere Name von Pallene auf der Chalkidike angegeben. Torone war ein Ort auf der Chalkidike, allerdings nicht auf der westlichen Landspitze Pallene, sondern auf Sithonia, der mittleren Landzunge (vgl. Hdt. 7,122). 119 Triton: hier der Nil (vgl. Ap. Rhod. Argon. 4,269–270 mit Σ; auch in Alex. 575). 120–123: Lykophron lässt Proteus hier durch einen unter dem Meer führenden Tunnel, offensichtlich mit Hilfe von dessen Vater Poseidon (vgl. Alex. 124–125 mit Σ), von der Chalikidike in seine Heimat Ägypten zurückkehren. Zu Proteus als ägyptischem Herrscher siehe Hdt. 2,112,1. 124–127: Proteus, der Sohn des Poseidon, kam aus Ägypten nach Pallene/Phlegra auf der Chalkidike, dem Geburtsort der Giganten, wo er Torone heiratete und mit ihr zwei Söhne, Polygonos und Telegonos hatte, die offenbar Gäste zum Ringkampf aufforderten und dann dabei töteten, bis sie von Herakles selbst getötet wurden (vgl. Apollod. Bibl. 2,5,9; Σ ad loc.): Proteus konnte sich offenbar weder über den Tod seiner frevelhaften Söhne freuen, noch konnte er sie wegen ihrer Schlechtigkeit betrauern (vgl. Alex. 116–117). Diese Mythenversion ist so nur hier bezeugt. 128 jener: Proteus (wiederaufgenommen nach Alex. 115; Verse 115–127 dienten nur zu seiner Identifikation durch zahlreiche Anspielungen). 108



Anmerkungen

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dich: Fortsetzung der Apostrophe an Paris, vgl. Alex. 90, 97, 115: In Vers 115 war die Apostrophe σε nicht weitergeführt worden. 128 Guneus: Araber, der für seine Gerechtigkeit berühmt war und von Semiramis zum Schlichter zwischen Phoinikiern und Babyloniern gemacht wurde, so Σ ad loc.: Die Scholien bieten diese Erklärung, die Quelle dafür ist unklar. 129 Tochter des Helios: offenbar Themis, die in Ichnaia in Thessalien verehrt wurde (Hom. Hym. für Apollon 94; Strab. 9,5,14). Themis, die Personifikation des Rechts, ist nur hier als Tochter des Helios bezeichnet und sonst Kind von Uranos und Gaia (vgl. Hes. Theog. 126–135). 131 liederliche Taube: Helena, vgl. Alex. 87. 132 Lykos, Chimaireus: Söhne des Prometheus und der Atlas-Tochter Kelaino in der Troas, an deren Grab Menelaos, als die Spartaner von einer Seuche heimgesucht wurden, nach einem Orakelspruch Opfer darbrachte, so Σ ad loc. 134 Antheus: Sohn des Antenor, der bei Wettspielen zufällig von seinem Liebling Paris getötet wurde; Paris wurde daraufhin von Menelaos, der zufällig gerade in Troia war, als Gast nach Sparta gebracht, um ihn der Strafe zu entziehen (nur Σ ad loc.): Dieser Erklärung für die Anwesenheit des Paris in Sparta ließe seine Entführung der Helena umso ruchloser erscheinen. 135 Aigaion: Poseidon; hier wohl metaph. für das Meer. Das Salz ist ein Symbol des heiligen Gastrechts, zudem wurde die Waschung mit Meerwasser als Reinigungsritual verwendet (vgl. z.B. Eur. IT. 1191–1199). 138 Bären-Amme: Paris wurde angeblich als Kind ausgesetzt und fünf Tage lang von einer Bärin gesäugt (vgl. Apollod. Bibl. 3,12,5; vielleicht aus den Kyprien). 143 Pleuron-Nachfahrin: Helena als Ururenkelin des Pleuron, des Vaters des Agenor, des Vaters des Thestios, des Vaters ihrer Mutter Leda (vgl. Paus. 3,13,8; Apollod. Bibl. 1,7,7, 10). 143/146 fünf Bräutigame: Lykophron zählt hier fünf Ehemänner für Helena: Theseus (Alex. 147–148), Menelaos (Alex. 149–167), Paris (Alex. 147–148), Deiphobos (Alex. 168–171) und Achilleus (Alex. 171–179). 144–145 lahme Nachkommen des uralten Meeres: die Moiren, die drei Schicksalsgottheiten, erscheinen hier als Töchter der alten Meergottheit Tethys, ansonsten auch als Töchter der Nyx (Hes. Theog. 211–219) bzw. des Zeus und der Themis (Hes. Theog. 901–906). 147/148 zwei reißende Wölfe, unersättliche Adler: Tiermetaphern für die zwei Ehemänner, die Helena entführten, Theseus als erster Mann, der Helena noch als junges Mädchen raubte (vgl. z.B. Plut. Vit. Thes. 31, Apollod. Bibl. 3,10,7) und Paris als dritter. 149 Plynos: libysche Hafenstadt (vgl. Strab. 17,3,22); Anspielung auf die afrikani128

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sche Abstammung des Menelaos durch seine Großmutter Hippodameia, die ihr Geschlecht von Atlas herleitete (vgl. Σ ad loc.). 150 Halb-Kreter: Aerope, die Ehefrau des Atreus und Mutter des Menelaos, war eine Enkelin des Minos, der Königs von Kreta (vgl. Apollod. Bibl. 3,2,1). 151 Epeier: ursprüngliche Bewohner von Elis (vgl. Il. 2,615–619; Od. 13,275); Anspielung auf die Geburt der Hippodameia in Elis. 152 Großvater: Pelops, der Vater des Atreus, des Vaters von Agamemnon und Menelaos (vgl. z.B. Apollod. Bibl. 2,4,6; Epit. 3,12). 152–153 Ennaia Herkynna Erinys Thuria Xiphephoros (»die Schwertträgerin«): Demeter. Zur Häufung von Kulttiteln für Götter siehe Horn (2021). 152–155: Anspielung auf das Verbrechen des Tantalos, den Göttern seinen eigenen Sohn Pelops zum Mahl zuzubereiten, von dem nur Demeter aus Unachtsamkeit wegen ihrer Trauer um den Verlust ihrer Tochter Persephone an der Schulter aß; die genannten Beinamen weisen auch teilweise auf diese Trauer hin, Ennaia wohl nach dem Raub der Persephone in Enna auf Sizilien sowie Thuria »Leidenschaftliche« wegen des Raubes der Persephone (vgl. Σ). Pelops wurde daraufhin wiederhergestellt (vgl. z.B. Apollod. Epit. 2,3). 157 Herr der Schiffe: Poseidon, der nach anderer Tradition Pelops aus Liebe raubte und nach Olympia brachte (vgl. Pind. Ol. 1,36–42). Nach Apollod. Epit. 2,3 erhielt Pelops von Poseidon den geflügelten Wagen, durch dessen Schnelligkeit er Oinomaos besiegte. 158 Erechtheus: mythischer König von Athen (vgl. Anm. zu Alex. 111), hier Zeus, so auch in Alex. 431. 158 Letrina: Stadt in Elis auf der Peloponnes (vgl. Alex. 54). 159 Molpis: vornehmer Bewohner von Elis, der sich infolge eines Orakels opferte, um eine anhaltende Dürre zu beenden, und daraufhin für Zeus Ombrios geopfert wurde, so Σ ad loc. Der Beiname Ombrios verweist auf Zeus als Bringer des Regens, er hatte Altäre auf den Bergen Hymettos und Parnes bei Athen, so Paus. 1,32,2. 161 Schwiegersohntöter: Oinomaos, König von Elis und Vater der Hippodameia, forderte aufgrund eines Orakels jeden Freier seiner Tochter zu einem Wagenrenner heraus, dessen Verlierer getötet werden. So hatte er schon 13 Freier vor Pelops getötet (vgl. Pind. Ol. 1,67–89). Er selbst wurde von Pelops durch die Mithilfe seines Wagenlenkers Myrtilos getötet (vgl. Σ ad loc.). 162 Kadmilos: Kultname des Hermes in Samothrake, so von Holzinger (1895) 191 ad loc.: Hermes war Vater des Myrtilos, des Wagenlenkers des Oinomaos. 164 Gräber des Nereus, die seinen Namen tragen: komprimierte Formulierung für das Meer, in das Myrtilos von Pelops geworfen wurde, als er seinen Lohn für die Hilfe gegen Oinomaos forderte, und das ihm somit zum Grab wurde und



Anmerkungen

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daher seinen Namen trägt, das sog. Myrtoische Meer (vgl. Paus. 8,14,11–12; Hyg. Fab. 84,5). 165 Fluch dem Geschlecht: Fluch der Pelopiden (in zweiter Generation insbesondere der Atriden); Myrtilos verfluchte Pelops und sein Geschlecht, als dieser ihm seinen Lohn verweigerte und ihn ins Meer stürzte (vgl. Alex. 164; Paus. 7,14,11). 166/167 Psylla, Harpinna: Pferde des Oinomaos. 167 den Harpyien gleich: Die Harpyien sind Sturmgöttinnen (vgl. Hes. Theog. 267–269). Der Vergleich mit ihnen soll die Schnelligkeit der Pferde hervorheben. 168–169 Bruder des Habichts: Deiphobos, der Bruder des Paris und vierter Ehemann der Helena, dem sie nach dessen Tod zugesprochen wurde; diese Version scheint schon in der Odyssee vorausgesetzt zu sein (vgl. Od. 4,276; 8,517–518), und wurde in der Kleinen Ilias erzählt (Prokl. Kleine Ilias 2; Apollod. Epit. 5,9). Paris als Entführer wird hier mit einer Raubvogelmetapher verrätselt. 172 den fünften: als fünfter und letzter Ehemann der Helena ist hier Achilleus genannt (vgl. Paus. 3,19,13). Die Version ist nicht gut bezeugt, geht aber wohl auf die Bestrebung zurück, den größten griechischen Krieger mit der schönsten Frau zusammenzubringen, was wohl auch in einer Episode der Kyrien erfolgte (vgl. Prokl. Kyprien 11), so auch von Holzinger (1895), 192 ad loc. 174–175 kytaiische Rasende nach der Liebe des Fremden: Medeia, nach einer Stadt Kytaia am Schwarzen Meer (vgl. Alex. 1312), die sich in den griechischen Helden Iason verliebte, als er mit den den Argonauten nach Kolchis kam, um das Goldene Vließ zu holen (ausführlich etwa Ap. Rhod. Argon.); als »rasend« wird sie bezeichnet, weil sie für Iason ihren eigenen Bruder Apsyrtos tötete, so Σ ad loc. Die Passage verweist auf Achilleus, den Medeia nach einer Tradition auf den Inseln der Seligen heiratete (Simonid. Frg. 558 PMG = Ibyc. Frg. 291 PMG; Ap. Rhod. Argon. 4.811–815 mit Σ; Dosiadas Altar 3; Apollod. Epit. 5.5; siehe auch Alex. 798), vgl. auch Schmakeit-Bean (2006) 272–274. 175 Oinone: alter Name von Aigina (vgl. Hdt. 8,46,1; Pind. Nem. 4,46), Heimat des Peleus, der von dort verbannt wurde, weil er mit seinem Bruder Telamon den Halbbruder Phokos getötet hatte (vgl. Apollod. Bibl. 3,12,6–7; Σ ad loc.). 176 Ameisen zu Männern: die thessalischen Myrmidonen, die nach einer Tradition von Zeus für König Aiakos von Aigina aus Ameisen in Menschen verwandelt worden waren (vgl. Hes. Frg. 205 M.-W.; Ov. Met. 7,517–660). 177 pelasgischen Typhon: Achilleus; »pelasgisch« heißt Achilleus wegen seiner Herkunft aus Thessalien (vgl. Il. 16,233); nach der Version des Lykophron war Achilleus das letzte von sieben Kindern, das als einziges vom Vater Peleus gerettet wurde, wohingegen die anderen bei dem Versuch der Mutter Thetis, die Sterblichkeit aus den Kindern zu brennen, umkamen (vgl. Σ D ad Il. 16,36;

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Anhang

Hes. Frg. 300 M.-W.; Ap. Rhod. Argon. 4,868–879; Dosiadas Altar 3; Apollod. Bibl. 3,13,6). Er wird wegen seiner Stärke und Kampfkraft als »Typhon«, d.h. als riesiger, monsterhafter Gigant (vgl. Hes. Theog. 306–314; Apollod. Bibl. 1,6,3) bezeichnet. 180 der: Paris; nach dem Einschub zur Helenas fünf Ehemännern (Alex. 144–179) kehrt die Erzählung zu Paris zurück. 181 Wespen: Metapher für die rachesuchenden Griechen, die von Paris zum Feldzug gegen Troia angestachelt werden, vgl. v.a. Il. 16,259–267; dazu Horn (2016) 159–161. 183 Schlachtbenannter: Periphrase des Namens Neoptolemos (zu πόλεμος »Krieg«), Sohn des Achilleus, der auf Skyros geboren wurde (daher auch das Kind des »Drachen von Skyros« in Alex. 185, da Achilleus von Thetis auf Skyros bei Lykomedes versteckt worden war). 184 Jungkuh: Iphigeneia, hier Mutter des Neoptolemos von Achilleus, die, nachdem sie unter dem Vorwand, Achilleus zu heiraten, geholt worden war, vor Abfahrt des griechischen Heeres aus Aulis geopfert wurde (vgl. Eur. IA); sie wurde jedoch von Artemis durch ein Reh ersetzt und in das Land der Taurer am Schwarzen Meer gebracht (vgl. Prokl. Kyprien 8; Eur. IT; Apollod. Epit. 3,21–22; Ant. Lib. Met. 27 Hyg. Fab. 98,4; siehe auch Alex. 190–191); die gängige Tradition nennt Deidameia, die Tochter des König Lykomedes von Skyros, als Mutter des Neoptolemos (so etwa Apollod. Bibl. 3,13,8; Stat. Achil.). 186 salmydesisches Meer: das Schwarze Meer, nach Salmydes(s)os, siehe Anm. zu Alex. 1286; zu Achilleus und Iphigeneia zusammen am Schwarzen Meer siehe auch Ant. Lib. Met. 27. 187 Enthaupterin der Griechen: Iphigeneia wurde statt ihrer Opferung von Artemis in das Land der Taurer am Schwarzen Meer gebracht, wo sie als Priesterin griechische Fremde opferte (vgl. Prokl. Kyprien 8; Eur. IT; Apollod. Epit. 3,22; Ant. Lib. Met. 27; Hyg. Fab. 98,4). 189 Keltros: anderer Name der Donau, ansonsten meist als Itros bezeichnet (vgl. auch Alex. 1336). 193 Weg am Strand: sog. »Weg des Achilleus« (Ἀχιλλέως δρόμος), Bezeichnung für die Insel Leuke (»Weiße Insel«) an der Donaumündung, auf die Achilleus nach seinem Tod versetzt wurde (vgl. z.B. Pind. Nem. 4,49–50; Hdt. 4,55; Eur. Andr. 1260–1262; IT. 436–438; Paus. 3,19,11). 195–196 verwandelt in eine alte Frau: eine Verwandlung der Iphigeneia ist ansonsten kein Element der Version, dass sie ans Schwarze Meer versetzt wurde, doch die Änderung der Gestalt ist unzweifelhaft ausgedrückt durch εἶδος ἠλλοιωμένην, das daher wohl mit γραῖαν zu verbinden ist, so Hornblower (2017) 167 ad loc.



Anmerkungen

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Zur Lesart Γραῖαν, »Frau aus Graia«, d.h. aus Aulis, siehe von Holzinger (1895) 197 ad loc. sowie Hurst/Kolde (2008) 129 ad loc. 198 die Dunkle: Iphigeneia, wegen ihres grausigen Amtes als Priesterin, das bei Lykophron auch die Zubereitung ihrer menschlichen Opfer umfasst (so Alex. 196–199). 202 die aber: die Griechen bei ihrer Ausfahrt gegen Troia; hier erfolgt nach dem Exkurs über Achilleus und Iphigeneia nun die Rückkehr zur Provokation des Feldzugs durch Paris in Alex. 181–182. 203 Zerreißer unreifer Kinder: Verweis auf das sog. Sperlingsorakel von Aulis (Il. 2,308–329), als eine Schlange neun junge Sperling mit ihrer Mutter verschlang und somit zeigte, dass Troia erst nach neun Jahren Krieg im zehnten Jahr fallen würde. Vielleicht besteht hier der Versuch, den Rezipienten durch Nennung des Kronos an dessen Verschlingen der eigenen Kinder zu erinnern (Hes. Theog. 453–467) und auf die falsche Fährte zu führen; in Il. 2,318–319 ist Zeus als Urheber des Zeichens genannt. 204 der Eide zweites Joch: der erste Eid wurde von den Freiern der Helena auf Betreiben ihres Vaters Tyndareos geschworen, dass sie dem zukünftigen Ehemann beistehen würden (vgl. Stesich. Frg. 190 PMG; Hes. Frg. 204,78–85 M.-W.; Apollod. Bibl. 3,10,9). Der zweite Eid wurde den Griechen von Agamemnon bei der Ausfahrt in Aulis abgenommen (vgl. Il. 2,286–292, 339–341). 207–208 Bakchos Sphaltes (vielleicht »der Umstoßer« oder »Zum-Stolpern-Bringer«, vgl. Alex. 214): Dionysos. 208 des delphischen Gottes … des Kerdoos: Apollon, nach seiner Orakelstätte in Delphi und nach einem thessalischen Kult, in dem Apollon als Κερδῷος, wohl zu κέρδος »kluger Rat« oder »Gewinn«, »Vorteil«, verehrt wurde. 210 Feldherr: Agamemnon als Anführer des griechischen Heeres und Zerstörer Troias. 212 Enorches Phigaleus Phausterios: Dionysos; die Deutung der Kulttitel ist teilweise umstritten und besitzt im Kontext offenbar keine besondere Bedeutung. Zur Häufung von Kulttiteln für Götter siehe Horn (2021). 213 Löwe: hier Telephos, König von Mysien, Sohn des Herakles und Vater des Eurypylos (vgl. Od. 11,519–521) sowie Verbündeter der Troianer, der im Kampf gegen Achilleus über eine Weinranke stolperte; die Version des Stolperns ist ansonsten nicht bezeugt (vgl. auch Alex. 1286–1287), aber in Lykophrons Darstellung hätte Telephos dem griechischen Heer ohne dieses Eingreifen schweren Schaden zugefügt. Das Bild des griechischen Heeres als Getreidefeld passt nicht gut zur vorangegangenen Löwenmetapher, für die Verwüstung des Saatfeldes wäre das Bild eines Ebers zu erwarten – vermutlich mischt Lykophron hier bewusst seine Sprachbilder, um die Rezipienten zu verwirren.

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219 Kadmos (= Kadmilos, vgl. Alex. 162): Hermes. 220 Issa: alte Bezeichnung für Lesbos (vgl. Strab. 1,3,19) und Name der eponymen Nymphe. 222 Prylis: Sohn des Hermes (Hermes als Sohn der Maia und Enkel des Atlas, vgl. Alex. 221) und der Issa; mythischer Seher von Lesbos, der den Griechen auf Betreiben des Palamedes schon früh die List des Troianischen Pferdes prophezeite, so nur Σ ad loc. Er ist insofern mit den Troianern verwandt, als dass Elektra, die Mutter des Dardanos, ebenfalls eine Tochter des Atlas war (vgl. Alex. 72–73). Atlas ist wohl als elend bezeichnet, weil er unablässig den Himmel stützen muss (vgl. schon Hes. Theog. 746–748). 224 aisakeiisch: d.h. des Aisakos, eines Sohnes des Priamos und der Arisbe, der seinem Vater geraten hatte, Paris und Hekabe zu töten, als diese geträumt hatte, sie würde eine Fackel gebären (vgl. die metaph. Bezeichnung des Paris als Feuerbrand in Alex. 86, 1363, ebenso in Eur. Tro. 922), die Troia verbrennen werde (vgl. Apollod. Bibl. 3,12,5; Σ ad loc.); Primaos hatte diesem Rat nicht entsprochen, da er Paris nur aussetzen ließ, sodass dieser überleben konnte (vgl. Anm. zu Alex. 138). 227 lemnisches Feuer: Hephaistos, Gott des Feuers und der Schmiedekunst, hat ein besonderes Verhältnis zu Lemnos (vgl. z.B. Il. 1,590–594; Od. 8,293–394; Dionys. Per. 522). 229 Palaimon, für den Kinder getötet werden: Palaimon, der ursprünglich Melikertes hieß, war ein Sohn der Ino-Leukothea (vgl. Anm. zu Alex. 107) und wurde dadurch zu einer Meergottheit, dass sie ihn auf der Flucht vor ihrem Ehemann Athamas ins Meer warf (vgl. ausführlich Ov. Met. 4,417–542; Apollod. Bibl. 3,4,3; Hyg. Fab. 2,5; 224,4). Er wurde auf der Insel Tenedos verehrt, wo ihm auch Kinder geopfert wurden (vgl. Kallim. Aitien 4 Frg. 91–92 Pfeiffer; Σ ad loc.). 230 mit Tauen bestückte Wasserhühner: metaph. für die Schiffe der Griechen, die das Meer bedecken werden. 231 Titanen-Braut des Ogenos: Tethys, die Gattin des Ogenos (= Okeanos); beide sind als Kinder von Uranos und Gaia Titanen (vgl. Hes. Theog. 126–136); beide stehen metaph. für das Meer: Die griechische Flotte sammelt sich auf dem Meer vor Tenedos. 232 Vater und zwei Kinder: Kyknos, wurde zu Beginn des Krieges zusammen mit seinen beiden Kindern Ten(n)es und Hemithea von Achilleus auf Tenedos getötet (vgl. Apollod. Epit. 3,26). Nach einer Tradition war Ten(n)es in Wirklichkeit ein Sohn des Apollon (so Apollod. Epit. 3,23). Kyknos war unverwundbar und hinderte zunächst die Griechen daran, an Land zu kommen (vgl. Arist. Rh. 2,22,12, 1396b16–17; Quint. Smyrn. 4,468–471), daher konnte er nicht mit herkömmlichen Waffen getötet werden: Nach einer Tradition wurde er von



Anmerkungen

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Achilleus mit seinem Helmriemen erwürgt und von Poseidon in einen Schwan verwandelt (vgl. Ov. Met. 12,64–145), hier wird er von ihm mit einem (Mühl-) Stein erschlagen (so auch Apollod. Epit. 3,31). 234 Flötenspieler: gemeint ist Eumolpos (Σ: Molpos), der Philonome, der zweiten Frau des Kyknos, half, diesen zu überzeugen, die Kinder von seiner ersten Frau Prokleia in einer Kiste auf dem Meer auszusetzen (Paus. 10,14,2; Apollod. Epit. 3,24; Σ ad Alex. 232). 237–238 von Vögeln genährte, von den Netzen der Fischer gefangene Freund für Austern und gewundene Seemuscheln: Hinweise auf die Aussetzung des Kyknos, des Sohnes des Poseidon und der Kalyke, und seine Ernährung und Beschützung durch Seevögel (vgl. Hyg. Fab. 157,2; Σ ad loc.). 240 der Elende: Mnemon, der von Achilleus’ Mutter Thetis geschickt wurde, um diesen zu warnen, dass er keinen Sohn des Apollon (siehe Anm. zu Alex. 232) töten solle. Da er die Botschaft nicht überbrachte, wurde auch er von Achilleus im Zorn getötet. Diese Fassung ist nur in den Scholien (Σ ad Alex. 241) überliefert und es wurde vermutet, dass es sich um eine Erfindung Lykophrons handeln könnte, vgl. Hornblower (2017) 176 ad Alex. 240–242. Die Scholien geben an, dass es sich bei Μνήμων um einen Eigennamen handle (und nicht um das Adjektiv μνήμων »eingedenk«), sodass es sich anbietet, dies auch durch Großschreibung zum Ausdruck zu bringen: Dies entspräche Lykophrons Praxis, zumindest unbekannte (und ggf. erfundene) Figuren mit direkter Namensnennung zu bezeichnen (vgl. etwa Prylis in Alex. 222; Kepheus und Praxandros in Alex. 586). Die Wahl des Namens ist sicherlich ironisch und vielleicht ein weiterer Versuch, die Rezipienten zu verunsichern. 243 Myrina: Ort in der Troas, nach einer Amazone benannt, die dort bestattet wurde (vgl. Il. 2,811–814; Strab. 12,8,6; Hesych. μ 1897 s.v. Μύρινα). 246 auf den letzten Strand: das Adjektiv λοισθίαν verweist entweder darauf, dass Achilleus als letzter den Strand betrat – vielleicht wegen einer Weissagung der Thetis, dass er nicht der erste sein solle, der das Land betrete, da dieser (es traf Protesilaos) sofort sterben werde (vgl. Apollod. Epit. 3,29–30; Σ ad Alex. 279), oder weil Kassandra Achilleus als feige darstellen will (vgl. Alex. 279) – oder darauf, dass er seine Schiffe am Rand des griechischen Lagers and Land gezogen habe (vgl. Il. 8,224–226; 11,7–9) und somit am äußersten Rand des Strandes an Land gegangen wäre. 246 Wolf: hier Achilleus, unter dessen erstem Schritt auf troianischem Boden sich eine Quelle bildete; der Mythos ist nach unserer Quellenlage entlegen und wird von den Scholien auf einen Epiker Antimachos zurückgeführt (Σ ad loc.; Hollis [2007] 280). »Pelasgisch« verweist wiederum auf Achilleus’ Herkunft aus Thessalien (vgl. auch Anm. zu Alex. 177)

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249 Tänzer Ares: zur Metapher des Tanzens für den Krieg vgl. Il. 7,241; 16,617. 261 Adler: Achilleus (zu Kriegern als Raubvögel vgl. Il. 22,139–144, 308–311). Die Beschreibung ist voll von Formulierungen, die auf die Raubvogelmetapher zurückgreifen, mischt diese jedoch mit Bildern, die Achilleus als Krieger auf einem Streitwagen erscheinen lassen, vgl. auch McNelis/Sens (2011a). 264–265 deinen liebsten unter den Brüdern, das Kind des ptoischen Vaters: Hektor; Kassandra nennt hier Hektor als ihren liebsten Bruder, den sie im bevorstehenden Krieg verlieren wird. Der ptoischer Vater ist Apoll, der ein berühmtes Heiligtum auf dem Berg Ptoon in Boiotien besaß (vgl. z.B. Hdt. 8,135,1) und nach einer Tradition Hektors Vater war (vgl. Stesich. Frg. 224 PMG; Ibyc. 295 PMG). 269 des geschlachteten Stieres Preis nehmend: Achilleus gab trotz seiner zornigen Drohung, Hektors Körpern nicht einmal für dessen Gewicht in Gold auszulösen (Il. 22,349–352), den Leichnam an Priamos zurück (Il. 24,572–601) und nahm sich somit den Preis seines Sieges. Kassandra scheint hier zu beschreiben, dass Hektors Körper für die Freigabe genau mit Gold aufgewogen wurde. Die Bezeichnung als Stier soll wohl Hektors Stärke und Tapferkeit hervorheben, so Σ ad loc. 272 paktolische Menge: Gold. Der Paktolos war bekannt als goldführender Fluss im Tmolos-Gebirge in Lydien in Kleinasien (vgl. z.B. Soph. Phil. 394; Eur. Ba. 154; Hdt. 1,93,1; 5,101,2; Dionys. Per. 831–832; vgl. auch Alex. 1352; Σ ad loc.). Lykophron bietet hier die Version, dass Achilleus’ Leichnam nach seinem Tod durch dieselbe Menge, die Priamos für Hektor gegeben hatte, ausgelöst werden musste; diese Version ist ansonsten nicht belegt. 273 Mischkrug des Bakchos: Gefäß, das Dionysos von Hephaistos bekommen hatte und an Thetis weitergab. Die Asche des Achilleus wurde darin zusammen mit der Asche des Patroklos bestattet (vgl. Il. 23,91–92; Od. 24,71–79). Achilleus wurde nach seinem Tod von den Musen und den Nereiden, den Schwestern seiner Mutter Thetis, beklagt (vgl. Prokl. Aithiopis 4; Od. 24,46–48, 60–62; siehe auch Il. 18,35–64, wo die Klage der Nereiden um Patroklos auf Achilleus’ Tod hindeutet). 274 Bephyros: Fluss am Olymp (vgl. Paus. 9,30,8, wo der Fluss Baphyras genannt wird). 275 Leibethron: Ort in Makedonien am Olymp (vgl. Strab. 9,2,25). Paus. 9,34,4 erwähnt einen libethrischen Felsen, an dem Bilder von Musen und Nymphen zu sehen seien. 275 Pimpleia: Ort in Makedonien (vgl. Strab. 9,2,25). 276 Leichenhändler: abwertenden Bezeichnung für Achilleus wegen der Auslösung der Leiche Hektors an Priamos gegen Lösegeld (vgl. v.a. Il. 24). Allgemein zur negativen Darstellung der Griechen in der Alexandra siehe Rozokoki (2019).



Anmerkungen

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276–278: Verweis auf Achilleus Versteck unter den Töchtern des Lykomedes auf Skyros (vgl. z.B. Stat. Achil. 1; Apollod. Bibl. 3,13,8; Hyg. Fab. 96,1): Thetis hatte ihren Sohn dort versteckt, damit er nicht mit nach Troia ziehen könnte, da sie wusste, dass er dort sterben würde, doch Kassandra legt diese Erzählung hier als Feigheit des Achilleus aus. 279 als Letzter seinen Fuß auf die Erde der Feinde setzen wird: Kassandra stellt Achilleus in dieser Passage als Feigling dar, vgl. auch Anm. zu Alex. 246. 285 spottend über den Tod des dröhnend Hingestürzten: Die Formulierung ist episch, zum Spott der Griechen über den gefallenen Hektor siehe Il. 22,370–374. 288 Zeus Phyxios: Zeus als Retter aus der Not; er wird in dieser Funktion angerufen, um Unheil zu entkommen. 290–292: Die Griechen hatten nach Achilleus’ Rückzug aus der Schlacht ihr Schiffslager mit einer Mauer und einem Graben befestigt (vgl. Il. 7,336–343, 453–441). 300 deine Hände: Wiederaufnahme der Apostrophe an Hektor nach Alex. 280. 308 Welpe, erfreulicher Liebling deiner Geschwister: Kassandra Bruder Troilos, der wie Hektor von Achilleus getötet wurde; diese Episode des Troianischen Krieges wurde in den Kyprien erzählt (vgl. Prokl. Kyprien 11). 309–310 den wilden Drachen mit feuertragender Verlockung treffend: Lykophron verwendet hier die Version, dass sich Achilleus in den jungen Troilos verliebt habe und ihn dann wohl getötet habe, als er seine Liebe nicht erwiderte; zur Interpretation der Passage siehe v.a. McNelis/Sens (2011b) 73–76. Diese Fassung ist ansonsten nicht bezeugt, könnte aber ein Vorbild in verlorenen Tragödien gehabt haben. 313 Altar: Achilleus tötete Troilos am Altar des Apollon von Thymbra (vgl. Apollod. Epit. 3,32), dessen Sohn Troilos nach einer Version gewesen sein soll (vgl. Apollod. Bibl. 3,12,5). 314–315: Kassandra fasst kurz die Verwandten zusammen, deren Verlust sie in den nächsten Versen nach Troilos beklagen wird. Die zwei Nachtigallen sind Kassandras Schwestern Laodike (Alex. 314–322) und Polyxena (Alex. 323–329), die Hündin ist ihre Mutter Hekabe (Alex. 330–334), siehe jeweils Anm. dazu. 316 die eine: Laodike wurde bei der Einnahme Troias durch ihr eigenes Flehen von einer Erdspalte verschluckt (vgl. Apollod. Epit. 5,23; Quint. Smyrn. 13,544–551; Tryph. 660–663). 319 Vorfahr: Ilos, der Gründer Troias; zum Grab/Hain des Ilos bei Troia siehe auch Il. 11,166. 320 Färse: Killa, eine Schwester der Hekabe und Ehefrau des Thymoites, eines Bruders des Priamos. Ihre »heimliche Vermählung« verweist auf den Ehebruch mit Priamos (so Σ ad loc.): Sie gebar am selben Tag, an dem Hekabe Paris zur Welt brachte, einen Sohn Munippos, dessen Vater ebenfalls Priamos war; die-

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ser tötete Mutter und Sohn aufgrund eines Orakels statt Hekabe und Paris (vgl. auch Alex. 224–227). Diese Version ist nur aus den Scholien bekannt. 323 dich aber: Polyxena, eine weitere Schwester Kassandras. Sie wurde nach dem Fall Troias von Neoptolemos am Grab seines Vaters Achilleus geopfert, weil dessen Geist danach verlangt hatte (vgl. z.B. Prokl. Iliupersis 4; Eur. Hec. 108–115, 220–224, 391–393, 521–580; Ov. Met. 13,441–482; Sen. Tro. 193–196; 940–944, 1118–1164; Apollod. Epit. 5,23; Hyg. Fab. 110; Quint. Smyrn. 14,210–328; Tryph. 686–687) 324 Iphis: hier alternative Namensform für Iphigeneia, die (Zieh-)Tochter des Agamemnon, die vor der Ausfahrt gegen Troia scheinbar geopfert wurde, stattdessen jedoch von Artemis zu ihrer Priesterin gemacht wurde und im Land der Taurer Menschenopfer vollzog; sie ist bei Lykophron Tochter der Helena (vgl. Anm. zu Alex. 103) und als Gattin des Achilleus und Mutter des Neoptolemos genannt (vgl. Alex. 183–187): Entsprechend ist Neoptolemos der »Löwe der Iphis« (Alex. 324) und »der schreckliche Schlächter, der Drache« (Alex. 327). 325 der dunklen Mutter Opferungen nachahmend: zu den Menschenopfern der Iphigeneia vgl. Alex. 196–199. 328 Kandaon: hier vermutlich Hephaistos (in Alex. 938 für Ares verwendet); zur Deutung des Schlachtmessers, des »dreiväterlichen Schwerts«, das von Hephaistos über Peleus und Achilleus zu Neoptolemos gelangt war, siehe von Holzinger (1895) 218–219 ad loc. 329 Wölfe: die Griechen, bzw. v.a. Achilleus’ Heer der Myrmidonen (vgl. das Wolfsgleichnis in Il. 16,155–166). 330–331 kriegsgefangene Alte: Hekabe, die troianische Königin, gerät nach dem Fall der Stadt in Kriegsgefangeschaft. Während der Fahrt nach Griechenland blendet sie den thrakischen König Polymestor, weil er ihren Sohn Polydoros getötet hatte. Aufgrund ihrer Flüche gegen diesen wurde sie daraufhin in einen Hund verwandelt und von dessen Soldaten gesteinigt (vgl. Eur. Hek. 1259–1273; Cic. Tusc. 3,26, 63; Ov. Met. 13.549–575; Apollod. Epit. 5.24; Dio Chrys. Or. 33.59; Hyg. Fab. 111; Tryph. 401–402). 331 Dolonker: Volk in der thrakischen Chalkidike (vgl. Hdt. 6,34,1). 333 Mantel in einem Regen von Steinen: poetische Bezeichnung für die Steinigung der Hekabe; in dieser Formulierung wohl eine Anspielung auf Il. 3,57, dazu siehe ausführlicher Horn (2020). 334 Maira: nach einer attischen Sage der Hund, der Erigone begleitete, als sie ihren Vaters Ikarios suchte, der von Bauern ermordet worden war; Erigone erhängte sich, nachdem sie den Leichnam des Vaters gefunden hatte (vgl. Apollod. Bibl. 3,14,7; Hyg. Fab. 130). Μαῖρα wurde auch als allgemeine Bezeichnung für einen kleinen Hund gedeutet, doch nach Lykophrons Vorliebe für die Integration



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Anmerkungen

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möglichst vieler Anspielungen und der Entlegenheit des Mythos scheint er plausibler, hier die Nennung des Eigennamens anzunehmen. er aber: Priamos. Agamemnon: hier Zeus; das Detail des Frevels, dass Priamos am Altar des Zeus Herkeios getötet wurde, wurde wohl schon im Epischen Kyklos erzählt (vgl. Prokl. Iliupersis 2) und düfte damit ausreichend bekannt gewesen sein, dass dieses Rätsel gedeutet werden konnte. mit weißer Locke: Priamos starb als alter Mann. Schwester: Hesione, die Schwester des Priamos, kaufte diesen mit ihrem golddurchwirkten Schleier frei, nachdem er bei der ersten Eroberung Troias durch Herakles in Gefangenschaft geraten war (vgl. Apollod. Bibl. 2,6,4; Hgy. Fab. 89,4). vorheriger Name: vor seinem Rückkauf trug Priamos den Namen Podarkes (Apollod. Bibl. 2,6,4); sein neuer Name »Priamos« wird durch das griechische Wort für »kaufen«, πρίασθαι/príasthai erklärt (vgl. Hgy. Fab. 89,4). Schildkröte: Antenor, ein troianischer Ältester, verheiratet mit Hekabes Schwester Theano und in nachhomerischer Tradition ein Verräter an seiner Heimat Troia, offenbar in Folge seiner Gastfreundschaft bzw. Rettung der griechischen Gesandten Menelaos und Odysseus, als sie Helena vor Kriegbeginn zurückforderten (vgl. Il. 3,205–207; Apollod. Epit. 3, 28–29), und seines Arguments für die Rückgabe der Helena in Il. 7,347–353. kreißender Hinterhalt: das Troianische Pferd, das metaphorisch »schwanger« mit den griechischen Kriegern diese in der Stadt hervorbrachte. Auch in der Odyssee wird es als λόχος, »Hinterhalt«, »Anschlag« bezeichnet (Od. 4,277; 8,515; 11.525). sisypheischer Fuchs: Odysseus, wegen seiner Gerissenheit; hier nach einer außerhomerischen (meist im Drama bezeugten) Tradition als Sohn des Sisyphos bezeichnet (vgl. z.B. Ais. Frg. 175 TrGrF; Soph. Ai. 189; Phil. 417, 624–625; Frg. 567 TrGrF; Eur. Cyc. 104; IA 524; Ov. Met. 13,31–32): Odysseus wird immer als Sohn des Sisyphos bezeichnet, wenn er schlecht dargestellt werden soll. Geschwisterkind: Sinon ist als Sohn des Aisimos, des Bruders der Antikleia, der Cousin des Odysseus; er blieb zurück, als die griechische Flotte sich nach Erbauung des Troianischen Pferdes nach Tenedos zurückzog, um die Troianer zu überzeugen, das Pferd in die Stadt zu ziehen, und dann die Flotte mit einem Feuerzeichen zu benachrichtigen (vgl. z.B. Prokl. Iliupersis 2; Verg. Aen. 2,57– 200; Apollod. Epit. 5,19; Quint Smyrn. 12,360–387; 13, 21–29; Tryph. 259–305). Leukophrys: alter Name von Tenedos, bevor es nach Tenes, dem Sohn des Kyknos umbenannt wurde (vgl. Paus. 10,14,1, 3; Strab. 13,1,46; Hesych. λ 744 s.v. Λεύκοφρυς).

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347 zwei Inseln des kinderfressenden Porkeus: gemeint ist die Inselgruppe Kalydnai bei Tenedos (vgl. Alex. 25). Porkis und Chariboia nennen die Scholien als die Namen der beiden Schlangen, die von Kalydna kamen, um Laokoon und seine Kinder zu töten, weil er davon abriet, das Pferd in die Stadt zu bringen (nur Σ ad loc.). 348 ich Elende: zum Abschluss dieses Abschnitts über die Schicksale ihrer Familie nach der Einnahme Troias beschreibt Kassandra ihre eigene Zukunft in Alex. 348–364. 349–351: Lykophron entwirft hier ein Bild von Kassandras Aufenthaltsort: Sie wurde, offenbar weil ihre prophetische Raserei die Troianer beunruhigte, von Priamos in einen fensterlosen, pyramidenartigen (so Σ ad loc.) Raum gesperrt, in dem sie von dem Wächter bewacht wurde, der jetzt ihre Voraussagen berichtet. 352 Thoraios, Ptoos, Horites: Apollon; die Scholien bieten keine Erklärung der Bezeichnungen, die vielfach nicht eindeutig gedeutet werden können. Ptoos wurde Apollon schon in Alex. 265 genannte, siehe Anm. ad loc.; Horites könnte Apollon als Gott der Jahreszeiten (gr. ὥραι) beschreiben. 353 von meinem unverheirateten Lager abwies: Apollon verlieh Kassandra wegen ihrer Schönheit die Gabe der Weissagung, doch als sie seine Verführungsversuche zurückwies, verfluchte er sie dadurch, dass niemand ihren Weissagungen Glauben schenken werde (vgl. Alex. 1451–1457; siehe auch Ais. Ag. 1199–1212; Verg. Aen. 2,246–248; Apollod. Bibl. 3,12,5; Hyg. Fab. 93). 355–356 Pallas, Laphrias, Pylatis: Athene; Pallas ist eine gängige Bezeichnung der Athene (schon Il. 1,400; Od. 1,125; Hes. Theog. 577 etc.), sodass die Verrätselung leicht zu entschlüsseln ist, obgleich die Bedeutung der beiden anderen Epitheta nicht vollkommen klar ist. Zur Häufung von Kulttiteln für Götter siehe Horn (2021). Sie ist hier Muster für Jungfräulichkeit, da sie auch als Παρθένος/Parthénos »Jungfrau« verehrt wurde, vgl. auch den Parthenon, ihren Tempel in Athen. 357 zu dieser Zeit: Kassandra spricht vom Fall Troias. 357 prophetische Taube: Kassandra. 357 Geier: der sog. Kleine (oder Lokrische) Aias, der Sohn des Oileus, der Kassandra, im Tempel der Athene vor deren Statue (dem sog. Palladion) vergewaltigte (vgl. Prokl. Iliupersis 3; Verg. Aen. 2,403–406; Paus. 10,26,3; Apollod. Epit. 5,22; Quint. Smyrn. 13,420–429; Tryph. 647–650). 359 Budeia, Aithyia, Kore: Athene; die Beiworte »Ochenbinderin«, »Möwe«, »Mädchen/Jungfrau« scheinen sich auf Kulte der Athene zu beziehen, vgl. Hornblower (2017) 197–198 ad loc. 364 Besitztum für den Herrscher, meinen Ahnen: das sog. Palladion, ein Kultbild der Athene. Es fiel angeblich zu Zeiten des Königs Ilos am ersten Tag nach



Anmerkungen

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der Gründung Troias vom Himmel (vgl. Eur. IT 1384–1385; Apollod. Bibl. 3,12,3 Quint. Smyrn. 10,358–360) und solange es in Troia verblieb, konnte die Stadt nicht eingenommen werden (vgl. Ov. Met. 13,337–339; Apollod. Epit. 5,10; Quint. Smyrn. 10,355–357). Das Kultbild wandte bei Kassandras Vergewaltigung die Augen ab (vgl. Strab. 6,1,14; Apollod. Epit. 5,22; Quint. Smyrn. 13,425–427; Tryph. 649). 365 die Verfehlung eines Einzelnen: Der Frevel des Kleinen Aias bietet die Überleitung zum folgenden Abschnitt Alex. 365–1089 über die Leiden der Griechen bei der Heimfahrt, da Athene deswegen dem gesamten Heer zürnte (vgl. Alex. 362; siehe auch Od. 1,326; 5.108–109; Verg. Aen. 1,39–41; 14,468–469; Hyg. Fab. 116, 1; Tryph. 650). Bei Prokl. Iliupersis 3 erwägen die Griechen sogar, Aias dafür zu steinigen (so auch Paus. 10,31,2). 367 nicht in Särgen, sondern auf Felsen: Die Syntax hier ist unklar, doch der Sinn nach der Erwähnung des Zorns der Athene ist offensichtlich. Gemeint ist wohl Kap Kaphareus auf Euboia, wo die griechische Flotte auf der Rückfahrt auf Grund lief, siehe auch die folgende Beschreibung in Alex. 372–386. 373–375 Opheltes, Zarax, Trychas, Nedon, Dirphossos, Diakria: Berge oder Gebirgszüge auf Euboia, vgl. Σ ad locc.; Verweis auf den Schiffbruch der Griechen auf der Rückfahrt am Kap Kaphareus auf Euboia. 376 Phorkys: alte Meergottheit, Vater der Skylla (vgl. Anm. zu Alex. 47; siehe auch Apollod. Epit. 7,20, wo der Name als Phorkos angegeben ist); sein Haus steht metaph. für das Meer. 381 Thunfische: Die im Meer vor Euboia ertrinkenden Griechen werden mit zum Verzehr zubereiteten Thunfischen verglichen. Die Metapher ist vermutlich aus Ais. Pers. 424 adaptiert, siehe dazu auch Horn (2016) 161–164. 386 Übeltäter: Nauplios, König von Euboia und Vater des Palamedes, der die griechische Flotte bei der Rückfahrt aus Rache für den Tod seines Sohnes vor Troia durch ein falsches Lichtsignal bei den Felsen des Kaps Kaphareus auf Euboia zerschellen ließ (vgl. z.B. Eur. Hel. 766–767, 1126–1130; Strab. 8,6,2; Sen. Med. 658–659; Ag. 557–575; Val. Flac. 1,370–372; Apollod. Epit. 6,7, 11; Quint. Smyrn. 14,611–628; Hyg. Fab. 116,2–3; Σ ad loc.). 387 den aber: Lykophrons Erzählung kehrt hier zum Schicksal des Kleinen Aias zurück, dessen Frevel Ursache des Unheils für die heimkehrenden Griechen war (vgl. Alex. 365). 390 gyraiische Felsen: Klippen zwischen Mykonos und Tenos, auf die sich der Kleine Aias nach seinem Schiffbruch rettete (vgl. Od. 4,501–502; Σ ad loc.). 390 trocknend die Flügel: Trotz der Fischmetapher in Alex. 388 greift Lykophron hier wieder auf die Bezeichnung als Eisvogel in Alex. 387 zurück: Dass der Vogel nach einem erfolgten Tauchgang an Land seine Flügel wieder trocknet,

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Anhang eignet sich, um zu beschreiben, dass Aias den Schiffbruch zunächst überlebt hat und sich auf Felsen retten konnte. einen zweiten Schluck Salzflut: nach dem Schiffbruch für seinen Frevel an Kassandra landete der Lokrische Aias schiffbrüchig auf den gyraiischen Felsen. Als er dort prahlte, den Göttern entkommen zu sein, schleuderte Poseidon seinen Dreizack auf ihn und ließ den Felsen versinken (vgl. Od. 4,499–511; Philostr. Imag. 2,13; Apollod. Epit. 6,6). der Lohnarbeiter: gemeint ist hier offensichtlich Poseidon. Die Bezeichnung spielt auf die Erzählung an, dass er mit Apollon für Laomedon die ersten Mauern Troias erbaute, die beiden dann aber von ihm um ihren Lohn betrogen wurden (vgl. z.B. Il. 7,452–453; 21,441–452; Pind. Ol. 8,31–36; Ov. Met. 11,199– 205; Apollod. Bibl. 2,5,9; Hyg. Fab. 89,1; Σ ad loc.). Kuckuck: Hier erfolgt ein Wechsel der Vogelmetapher, da der Eisvogel das erste Versinken nach dem Schiffbruch beschreiben konnte, für sein Prahlen gegenüber den Göttern das Zwitschern des Kuckucks aber Lykophron als bessere Metapher erschien; zum Kuckuck siehe auch Σ ad loc. Leichnam des Delphins: ein erneuter Wechsel der Tiermetapher für Aias. Strahl des Seirios: üblicherweise Sirius, der Hundsstern, hier aber die Sonne; zu Seirios in dieser Bedeutung siehe Archil. Frg. 107 West, das Lykophron hier vermutlich imitiert. Schwester der Nesaia: Thetis, so Σ ad loc.; Nesaia ist eine der Nereiden, ihrer zahlreichen Schwestern (vgl. Il. 18,40; Hes. Theog. 249). Diskos Kynaitheus: Zeus als »Stein von Kynaitha« in Anspielung auf die Rettung durch seine Mutter Rhea, die Kronos statt Zeus zuletzt einen Stein zu fressen gab (vgl. v.a. Hes. Theog. 463–500; zum Kult des Zeus in Kynaitha in Arkadien siehe Paus. 5,22,1); zur Hilfe der Thetis für Zeus vgl. Il. 1,396–406. Wachtel: Asteria, die Tochter des Koios und Schwester der Leto, wurde in eine Wachtel verwandelt und stürzte sich ins Meer, um der Liebe des Zeus zu entgehen (Apollod. Bibl. 1,4,1; Hygin. Fab. 53,1). Sie wurde in Stein verwandelt und zur Insel Ortygia, die daher zuerst beweglich war (vgl. Ov. Met. 15,336–337; Hyg. Fab. 53,2) und erst fest wurde, als Leto dort Apollon und Artemis gebar. Dann wurde die Insel Delos genannt (siehe dazu Pind. Frgg. 33c, 52e Maehler; Kallim. Hym. 4,37–54). Das Grab des Aias wird hier auf der Insel Mykonos bei Delos lokalisiert, so auch Σ ad loc. Göttin Kastnia und Melinaia: Aphrodite, die auf dem Berg Kastnion in Pamphylien verehrt wurde (vgl. Strab. 5,9,17; Steph. Byz. κ 121 s.v. Κάστνιον); die Scholien führen Melinaia als Bezug zur Süße der Liebe auf gr. μέλι »Honig« zurück, allerdings könnte es sich auch auf eine Stadt Melina in Argos beziehen (vgl. Steph. Byz. μ 129 s.v. Μέλινα sowie Hornblower [2017] 206 ad loc.); Ly-



Anmerkungen

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kophron entwirft hier in Alex. 403–407 eine besondere Bestrafung für Aias im Hades durch Aphrodite und die Erinyen, die drei Rachegöttinnen; diese Version ist ansonsten nicht bezeugt. 409 Araithos (oder Aratthos): Fluss in Ambrakia nahe dem Quellgebiet des Peneios in Thessalien (vgl. Kallim. Frg. 646 Pfeiffer). 410 leibethrischen Tore: Leibethron, Stadt am Olymp, vgl. Anm. zu Alex. 275. 410 Dotion: Teil der thessalischen Ebene (vgl. Hes. Frgg. 59, 65 M.-W.; Strab. 9,5,22; 14,1,40); hier wohl synekdoch. für Thessalien. 411 von denen: das Relativpronomen οἷς im Griechischen hat kein Bezugswort und ist offenbar ad sensu auf ἅπασα (Alex. 408; dort zu ergänzen γῆ, so auch Σ ad loc.) zu beziehen: Ganz Griechenland wird um die Verluste trauern, die es infolge der Vergewaltigung der Kassandra (in Alex. 412 als γάμος »Hochzeit« bezeichnet) erleiden wird. 411 acherusisch: zum Acheron gehörig, einem Fluss der Unterwelt; vgl. auch Alex. 90. 413–416: Kassandra stellt hier die zwei unterschiedlichen Schicksale der Mehrzahl der Griechen nach dem Fall Troias dar: Entweder sie liefen vor Euboia auf Grund (und werden somit von Seemonstern verschlungen) oder sie wurden bei der Rückkehr aufgehalten und starben fern ihrer Heimat. 415 Fremde in fremdem Land: Es folgt Auflistung der Griechen, die nach der Abreise von Troia in der Fremde sterben werden, Phoinix (Alex. 417–423), Kalchas (Alex. 426–430), Idomeneus (Alex. 431–432), Sthenelos (Alex. 433–438), Amphilochos und Mopsus (Alex. 439–446) sowie Teukros (Alex. 450–478), Agapenor (Alex. 479–493), Akamas (Alex. 494–509; anschließend folgen Exkurse zu den Dioskuren in Alex. 510–568 und zu den Oinotropoi in Alex. 569–585), Praxandros (Alex. 586–591), Kepheus (Alex. 584–591) und Diomedes (Alex. 592–631). 417 Eion am Strymon: Stadt in Thrakien, an der Mündung des Flusses Strymon (vgl. z.B. Hdt. 7,25,2, 113,1, 8,118,1; Thuk. 1,98,1; 4,7, 102,3; Steph. Byz. η 5 s.v. Ἠιών). Phoinix starb auf der Rückreise von Troia und wurde dort von Neoptolemos bestattet (vgl. Prokl. Nostoi 4; Apollod. Epit. 6,12). 419 Erzieher, der Krebs: Achilleus’ alter Erzieher Phoinix (vgl. v.a. Il. 9,485–491). 417–419 Bisalter, Apsynthier, Bistonen, Edonen: Völker in Thrakien (vgl. Hdt. 6,34,1; 7,110; Steph. Byz. α 578 s.v. Ἄψυνθος; β 103 s.v. Βισαλτία; β 106 s.v. Βιστονία; η 3 s.v. Ἠδωνοί). 420 Tymphrestos: südliches Grenzgebirge der Doloper am obersten Spercheios (vgl. Strab. 9,5,9), deren Herrscher Phoinix nach seiner Aufnahme am Hof des Peleus wurde (vgl. Il. 9,478–484; Apollod. Bibl. 3,13,8). 421 Vater: Amyntor; Phoinix schlief auf Bitten seiner Mutter mit der Konkubine seines Vaters, worauf dieser ihn verfluchte (Il. 9,448–456). Nach einer Version der Erzählung stoch Amyntor daraufhin seinem Sohn Phoinix die Augen aus

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Anhang (vgl. Apollod. Bibl. 3,13,8); die Scholien geben den Namen der Konkubine, der »Taube« in Alex. 423, als Klytia an: Ihr Bett war für Amyntor »unehelich«. drei andere: Der folgende Abschnitt fasst die Schicksale von Kalchas (Alex. 426–430), Idomeneus (Alex. 431–432) und Sthenelos (Alex. 433–438) zusammen, die beim Rückweg zu Lande durch Kleinasien bei Kolophon in Ionien starben und begraben wurden (vgl. auch Prokl. Nostoi 2; Apollod. Epit. 6,2). Alex. 424–438 ist dabei syntaktisch als ein langer Satz gestaltet, in dem die drei Griechen als Objekte des Verbs ταρχύσουσι »sie werden bestatten« (Alex. 424) aufgezählt werden. Kerkaphos: offenbar ein Berg bei Kolophon in Ionien in Kleinasien (vgl. Nik. Ther. 216–218). Aleis: Fluss bei Kolophon in Kleinasien (vgl. Σ ad loc.). der eine: Kalchas, der Sohn des Thestor und Seher der Griechen vor Troia, daher auch der »Schwan des Apoll« (vgl. z.B. Il. 1,69–72). Er geriet auf dem Rückweg von Troia in einen Streit mit dem Seher Mopsos, der die von Kalchas gestellte Aufgabe, wieviele Feigen an dem Baum über ihm hingen, richtig beantwortete. Als Kalchas jedoch die Zahl der Jungen, die eine schwangere Sau werfen würde, nicht nennen konnte, starb er aus Ärger über seine Niederlage entsprechend dem Orakel, dass er sterben würde, sobald er einen weiseren Seher treffen würde (vgl. Hes. Frg. 278 M.-W.; Strab. 14,1,27; Apollod. Epit. 6,2–4). Molossos Kypeus Koitos: Apollon. Die Herkunft der Beiworte des Apollon hier ist unklar, siehe auch Hornblower (2017) 212 ad loc., auch die Scholien bieten keine Erklärungen. den anderen: Idomeneus, König von Kreta (vgl. v.a. Il. 2,645–652). Erechtheus: hier Zeus (wie schon in Alex. 158; siehe auch Σ ad loc.) als Vater des Minos, des Vaters des Deukalion, des Vaters des Idomeneus (vgl. z.B. Od. 19,178–181). Aithon in den erfundenen Geschichten: fiktiver Name des Odysseus in einer seiner Lügengeschichten, in der er sich als Sohn des Deukalion und Bruder des Idomeneus ausgibt (Od. 19,172–183). Spross: Sthenelos, König von Argos, Gefährte des Diomedes (vgl. Il. 2,559–564) und Sohn des Kapaneus, der im Kampf der Sieben gegen Theben (die Stadt der Ektenen = Thebaner, vgl. auch Anm. zu Alex. 1212) fiel, weil Zeus ihn für seinen frevelhaften Hochmut mit einem Blitz erschlug (vgl. z.B. Ais. Sept. 423–436, 440; Eur. Phoin. 1172–1182; Suppl. 496–499; Stat. Theb. 10,827–939; Apollod. Bibl. 3,6,7; Hyg. Fab. 68,2). Gongylates Bulaios Myleus: Zeus. Die Bedeutung der Beiworte des Zeus hier ist nicht vollkommen klar, siehe auch Hornblower (2017) 214 ad loc., auch die Scholien bieten keine Erklärungen.



Anmerkungen

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437 die Töchter der Nacht: die Erinyen (vgl. Ais. Eum. 321–322, 416; bei Hes. Theog. 185 sind sie Töchter von Uranos und Gaia). 437 die Brüder ihres eigenen Vaters: Eteokles und Polyneikes, die von ihrem Vater Oidipus mit dessen eigener Mutter gezeugt wurden (vgl. z.B. Od. 11,271–274; Ais. Sept. 928–930; Soph. Oid. 1250; Apollod. Bibl. 3,5,8; Hyg. Fab. 77,6; Σ ad loc.); entsprechend sind sie Söhne und Brüder ihres Vaters. Als es zwischen ihnen zum Streit um den Thron Thebens kam, sammelte Polyneikes die Sieben gegen Theben. In dem folgenden Krieg töteten sich die beiden Brüder gegenseitig (vgl. z.B. Ais. Sept. 930–932; Eur. Phoin. 1359–1424; Apollod. Bibl. 3,6,8; Hyg. Fab. 68,2). 439 zwei: Amphilochos, Sohn des Amphiaraos, des Sehers der Sieben gegen Theben, und Mopsus, Sohn der Manto, der Tochter des Teiresias. 439 Pyramos: Fluss in Kilikien in Kleinasien (vgl. Strab. 1,3,7; 12,2,4; 14,5,16). 440 Hunde des Derainos: die Seher Amphilochos und Mopsos als Anhänger des Sehergottes Apollon (nach einem Heiligtum bei Abdera, so Σ ad loc.); hier wiederholt sich das Motiv des Wettstreits zweier Seher aus Alex. 426–430 (Kalchas und Mopsos), nur dass hier die beiden Seher offenbar einen Zweikampf austrugen, da sie sich auch um die Herrschaft über Mallos stritten, das sie zusammen gegründet hatten (vgl. Strab. 14,5,16; Apollod. Epit. 6,19). 442 Tochter des Pamphylos: Magarsa, die Gründerin von Magarsos in Kilikien. Die Stadt liegt offenbar genau zwischen den Gräbern des Amphilochos und des Mopsos (vgl. Strab. 14,5,16; Steph. Byz. μ 1 s.v. Μάγαρσος; Σ ad loc.). 447 fünf Griechen: Lykophron fasst hier wieder mehrere griechische Kämpfer nach dem Ort ihrer Bestattung zusammen: Teukros (Alex. 450–478), Agapenor (Alex. 479–493), Akamas (Alex. 494–509), Praxandros (Alex. 584–591) und Kepheus (Alex. 586–591) werden nach Zypern gelangen. 447 Sphekeia Kerasteia, wohl »gehörnte Wespeninsel«: Zypern. Zur Erklärung siehe Steph. Byz. σ 335 s.v. Σφήκεια; Σ ad loc. und Hornblower (2017) 219–221. 448 Satrachos: Fluss auf Zypern (vgl. Nonn. 13,458–460; Σ ad loc.). 448 Hylates: Apollon, nach einem Heiligtum des Gottes auf Zypern (vgl. Σ ad loc.). 449 Morpho Zerynthia, etwa »zerynthische Göttin der Schönheit«: Aphrodite. Morpho war ein spartanischer Kulttitel der Aphrodite (vgl. Paus. 3,15,10–11; Σ ad loc.); Zerynthia (auch in Alex. 958; zu Zerynthos in Thrakien siehe Anm. zu Alex. 77) bezieht sich wohl auf einen dortigen Kult (vgl. Σ ad loc.). 450 der eine: Teukros, als unehelicher Sohn des Telamon mit Hesione Halbbruder des Großen Aias. Er wurde bei der Rückkehr nach Salamis wegen des Todes seines Bruders von seinem Vater verbannt und ging nach Zypern, wo er ein zweites Salamis gründete (vgl. Pind. Nem. 4,46–47; Soph. Ai. 1006–1021; Eur. Hel. 87–104; Hor. Od. 1,7,21–32).

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Anhang

Kychreus: Sohn des Poseidon und der Salamis, der auf Salamis herrschte, bevor die Herrschaft an die Aiakiden überging. Die Details der Erzählung variieren (vgl. etwa Diod. Sic. 4,72,4; Strab. 9,1,9; Apollod. Bibl. 3,12,7; Σ ad loc.). 451 Bokaros: Fluss auf Salamis (vgl. Hesych. β 1368 s.v. Βώκαρος). 452 mein Verwandter: Teukros, der Halbbruder des Aias, war als Sohn der Hesione, einer Schwester des Priamos, ein Cousin der Kassandra (vgl. Apollod. Bibl. 3,12,7; Σ ad loc.). 452–453 als Mörder des Fohlens von gleichem Vater: Teukros wurde von Telamon offensichtlich verbannt, weil dieser ihn für den Tod des Aias verantwortlich machte und nicht glauben wollte, dass Aias durch seine eigene Hand starb, vgl. Alex. 462–466. 454 Speer-Raserei auf die Herden: Nachdem die Waffen des Achilleus nicht ihm, sondern Odysseus zugesprochen worden waren, verfiel der Große Aias in Wahnsinn und tötete die Herden der Griechen. Als er wieder zu Besinnung kam, tötete er sich selbst (vgl. z.B. Prokl. Kleine Ilias 1; Soph. Ai.; Apollod. Epit. 5,6; Quint. Smyrn. 5,121–481; Hyg. Fab. 107,3). 455 das abgezogene Fell des strahlenäugigen Rohfressers: das Fell des Nemeischen Löwen (vgl. Theokr. Id. 25,272–279; Diod. Sic. 4,11,4). Lykophron verwendet hier eine außerhomerische Version des Mythos, nach der Herakles den jungen Sohn (»Welpe« in Alex. 461) seines Gefährten Telamon in sein Löwenfell gewickelt auf den Armen hielt und Zeus um dessen Heldenhaftigkeit und Unverwundbarkeit bat; Zeus sandte einen Adler (gr. αἰετός), nach dem das Kind Aias genannt wurde und machte ihn unverwundbar (vgl. v.a. Pind. Isth. 6,45–54; Apollod. Bibl. 3,12,7; Σ ad loc.). Die Form ἀείτα in Alex. 461 ist unklar und Scholien erklären das Wort u.a. als eine offensichtlich dialektale Version von φίλου »seines Freundes«, doch könnte hier eine Anspielung auf das griechische Wort αἰετός »Adler« vorliegen. 457–458 einen einzigen Weg zum Hades und den Toten …, den der skythische Köcher verborgen hatte: Aias wurde überall unverwundbar, wo er in das Löwenfell gewickelt war, nur nicht an einer Stelle an seiner Seite, die der skythische Köcher des Herakles (vgl. auch Anm. zu Alex. 56) berührte, so Σ ad loc. 459 Löwe: Herakles, wegen seiner Stärke und Tapferkeit, hier aber wohl auch wegen seines Löwenfells (dazu Alex. 455–456). 459 Komyros: Zeus. Nach den Scholien ein Beiname des Gottes in Halikarnassos, so Σ ad loc. 462–463 der lemnische Feuerwirbel der Enyo: Aias, wegen seiner Kampfkraft; zum Adjektiv »lemnisch« siehe Anm. zu Alex. 227, Enyo ist die weibliche Perso­ nifikation des Nahkampfes und eng mit Ares bzw. Enyalios verbunden (vgl. schon Il. 5,592). 451



Anmerkungen

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464–465 mit des Übelsinnendsten der Gastfreunde Geschenk seine Eingeweide schlug: Der Große Aias stürzte sich in das Schwert, das er von Hektor als Gastgeschenk nach ihrem Zweikampf erhalten hatte (vgl. v.a. Il. 7,287–304; Soph. Ai. 661–665, 817–820, 1027). 467 Bruder des Trambelos: Teukros. Trambelos war ein weiterer unehelicher Sohn des Telamon (vgl. Parth. Amat. narr. 26) mit Hesione, der Tante der Kassandra, und somit ein Bruder des Teukros; die Scholien nennen hier Theaneira als Namen der Mutter. 469 Turmzerstörer: Telamon, als er Herakles bei der ersten Eroberung Troias (Alex. 31–33, 1346–1348) begleitete und dafür Hesione als Ehrengabe erhielt (vgl. Apollod. Bibl. 3,12,7). 472 Vater dreier Töchter: der Troianer Phoinodamas wurde von Laomedon dazu bestimmt, seine drei Töchter dem Meerungeheuer zu opfern, das das Land verwüstete (vgl. Alex. 473–475). Er entgegnete daraufhin jedoch, dass es Laomedons eigene Treulosigkeit gewesen sei, die Poseidon erzürnt habe (vgl. Anm. zu Alex. 393), weshalb er seine eigene Tochter Hesione schicken solle, so Σ ad loc. 475 Specht: Hesione, die Schwester des Priamos; eine ungewöhnliche Vogelmetapher. 475 Skorpion: Herakles, der das Seeungeheuer von inner heraus zerschnitt, nachdem es ihn verschlungen hatte (vgl. Alex. 33–37). 477 Phorkos: Meergottheit, Sohn von Pontos und Gaia, Gatte der Keto (vgl. Hes. Theog. 237, 270, wo der Name jedoch als Phorkys angegeben ist, wie auch in Alex. 376). 479 der Zweite: Agapenor, der Anführer der Arkader (vgl. Il. 2,603–610), erreichte ebenfalls Zypern, das in der Antike für seine Kupfervorkommen bekannt war. 480 Selbstverpfleger von den Nachkommen der Eiche: ein Arkader; die Scholien erklären die Bezeichnung αὐτό-δαιτος, eig. »jemand der sein eigenes Essen mit sich führt« dadurch, dass die Arkader Eicheln verzehren, d.h. ein Essen, das nicht angebaut werden muss (vgl. auch Hdt. 1,66,2). Dies passt zur Erwähnung von Eichen, auf die die Arkader ihren Ursprung zurückführen können, da ihr Stamm von Arkas und einer (Hama-)Dryade, einer Baumnymphe, begründet wurde (vgl. Paus. 8,4,1–2; Σ ad loc.). 481 wolfsgestaltige Zerfleischer des Nyktimos: Nyktimos war einer der 50 Söhne des Lykaon, der von seinem Vater, einem Sohn des Zeus, getötet und diesem zubereitet vorgesetzt wurde. Zeus verwandelte daraufhin Lykaon und seine übrigen Söhne in Wölfe; nach anderen Versionen wird nur Lykaon selbst zum Wolf (vgl. z.B. Ov. Met. 1,163–239; Apollod. Bibl. 3,8,1–2; Hyg. Fab. 225; Σ ad loc.); Nyktimos herrschte vor Arkas in Arkadien (vgl. Paus. 8,4,1) und dieser übernahm nach dem Tod des Nyktimos die Herrschaft.

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Anhang

482 vor dem Mond: in lang vergangener Zeit, so auch Σ ad loc. Zum Eichel-Essen der Arkader seit grauer Vorzeit siehe auch Ap. Rhod. Argon. 4,264–265. 486 Vater: Agapenors Vater Ankaios, der Sohn des Lykurgos, nahm an der Jagd auf den Kalydonischen Eber am Berg Oita teil und wurde von diesem getötet (vgl. Apollod. Bibl. 1,8,2; Hyg. Fab. 248). 488 Sprichwort: Die Redensart, die Lykophron in Alex. 489–490 paraphrasiert lautet »Viel liegt zwischen dem Becher und dem Rand der Lippe« (Σ: πολλὰ μεταξὺ πέλει κύλικος καὶ χείλεος ἄκρου). Die Scholien erklären, dass Lykophron hier zwei Personen mit Namen Ankaios verwechselt habe, da auch deren Erzählungen ähnlich sind, und das Sprichtwort auf Ankaios von Samos zurückzuführen sei: Er habe Trauben angebaut, sei aber von einem seiner Diener gewarnt worden, dass er deren Wein nicht kosten werde. Als er dann gerade dabei war, einen Becher mit dem Wein dieser Trauben an die Lippen zu führen, wurde er benachrichtigt, dass ein Eber das Land verwüste, woraufhin Ankaios aufsprang, ohne einen Schluck genommen zu haben, und bei der Jagd von dem Eber getötet wurde, so Σ ad loc. 493 den Fußknöchel des Tänzers schlug: Der Zahn des Kalydonischen Ebers tötet offenbar noch einen weiteren der Helden, die auf ihn Jagd gemacht hatten. Die Metapher des Tänzers scheint auf einen geschickten Kämpfer zu deuten (vgl. Ares als »Tänzer« in Alex. 249), doch Meleager, der den Eber tötete (vgl. z.B. Il. 9,538–546; Apollod. Bibl. 1,8,2;) starb nicht durch seinen Hauer. Die Scholien erklären, dass sich der Vers wieder auf Ankaios beziehe, der jedoch den Eber nicht tötete; von Holzinger (1895) 245 ad Alex. 491 sieht hier eine Anspielung auf Hyleus, den zweiten Jäger, der nach Apollod. Bibl. 1,8,2 durch den Eber starb. 494 als dritter aber: Der dritte Grieche, der nach Zypern gelangt, ist Akamas, der Sohn des Theseus und der Phaidra. Er wird in der Ilias nicht erwähnt, erscheint aber mit seinem Bruder Demophon unter den siegreichen TroiaKämpfern, als sie in Troia ihre Großmutter Aithra, die Mutter des Theseus, treffen und befreien (vgl. Prokl. Iliupersis 4; Apollod. Epit. 5,22; Quint Smyrn. 13,496–543). Bei Paus. 10,25,8 ist von den Söhnen des Theseus in Troia nur der Name Demophon genannt. 494–495 aus dem hohlen Felsen nahm die Waffen des Giganten: Verweis auf Theseus, der Sohn des Aigeus und der Aithra, der, als er erwachsen geworden war, auf dem Weg von Troizen nach Athen unter einem Stein Schwert und Sandalen fand (vgl. z.B. Paus. 2,32,7; Plut. Vit. Thes. 4,1; Apollod. Bibl. 3,16,1), die sein Vater als Erkennungszeichen für ihn hinterlegt hatte (Paus. 1,27,8; Plut. Vit. Thes. 3,4; Apollod. Bibl. 3,15,7). »Gigant« bezeichnet Aigeus als Nachkomme des erdgeborenen Erechtheus (vgl. auch Alex. 111), so Σ ad loc.



Anmerkungen

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495 idaiische Jungkuh, d.h. Mädchen vom Ida (Berg bei Troia, vgl. z.B. Il. 4.475; 8,47 etc.): Laodike, die Tochter des Priamos. Sie zeugte heimlich während einer Gesandtschaft des Akamas nach Troia mit diesem Munitos, der dann in Troia von Aithra, der Mutter des Theseus aufgezogen wurde (vgl. Euphorion Frgg. 98, 186 Lightfoot = Suppl. Hel. 453; Parth. Amat. narr. 16; Σ ad loc.). Zu ihrem Abstieg in die Unterwelt in Alex. 497 vgl. Alex. 316–318. 498 Munitos: Die direkte Nennung des Namens weist darauf hin, dass es sich um eine nur wenig bekannte Gestalt des Mythos handelte. 499 Krestone: thrakische Landschaft zwischen Axios und Strymon (vgl. Hdt. 1,57,1; 7,124,1); hier offensichtlich metonymisch für Thrakien. Akamas nahm Munitos nach dem Fall Troias mit nach Griechenland, wo er bei der Jagd auf eine Schlange in Olynthos starb (vgl. Parth. Amat. narr. 16,4; Σ ad loc.). 501–502 kriegsgefangene Urgroßmutter: Aithra, die Mutter des Theseus und somit Großmutter des Akamas und Urgroßmutter des Munitos. Sie zog Munitos offenbar heimlich (vgl. Alex. 502: in Dunkelheit) in Troia auf und gab ihn seinem Vater Akamas, als sie beim Fall der Stadt von den Söhnen des Theseus befreit wurde, vgl. Anm. zu Alex. 494, 495, 499. 504 Aktaier: Bewohner von Athen/Attika, vgl. Anm. zu Alex. 111. 504 Wölfe: Kastor und Polydeukes, die Brüder der Helena. 505 die geraubte Bacchantin: Helena, vgl. Alex. 143. 506 gespaltene Wölbung der Eierschale: Kastor und Polydeukes, die als Söhne der Leda wie Helena in einem Ei geboren wurden (vgl. Alex. 89), tragen jeweils eine halbe Eierschale als Helm (vgl. auch Luc. Dial. deor. 25; dort aber wohl satirisch). Sie kamen auf der Suche nach ihrer Schwester Helena, die von Theseus entführt worden war (vgl. Alex. 147–148), nach Attika und raubten als Vergeltung nur dessen Mutter Aithra und brachten sie nach Troia (vgl. z.B. Apollod. Bibl. 3,10,7; Σ ad loc.), alles andere ließen sie unangetastet (Alex. 508–509; vgl. auch Σ ad loc.). 511 halbtote Zwillinge: die Dioskuren, die Zwillingssöhne des Zeus, die nach ihrem Tod immer einen Tag in der Unterwelt und einen Tag auf dem Olymp verbringen durften (vgl. Od. 11,298–304; Prokl. Kyprien 3; Pind. Pyth. 11,61–64; Nem. 10,55–59; Apollod. Bibl. 3,11,2; vgl. auch Eur. Hel. 137–138 und unten Alex. 564– 566). »Lapersisch« könnte als »Eroberer von Las«, einer Stadt in Lakonien (vgl. Alex. 95) zu deuten sein, die sie einmal zerstörten (so Hesych. λ 311 s.v. Λαπέρσαι). 512–516: Kassandra bittet darum, dass die Dioskuren niemals nach Troia kommen mögen, um ihre Schwester Helena zurückzuholen: Tatsächlich werden sie nicht am Troianischen Krieg teilnehmen, da sie zu dieser Zeit schon gestorben sein werden (vgl. auch Il. 3,234–244, wo sich Helena während der Mauerschau wundert, dass sie ihre Brüder nicht im Feld sieht).

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Anhang

der zweimal geraubte Stelzvogel: Helena, weil sie von Theseus und Paris geraubt wurde, vgl. auch Anm. zu Alex. 147/148. Die Vogelmetapher ist nicht klar bestimmbar, doch scheint es sich bei κρέξ um einen dem Ibis ähnlichen Laufvogel zu handeln (vgl. Hdt. 2,76,1; Σ ad loc.), vielleicht einen Stelzenläufer. 516 Bebryker: Bewohner von Bebrykia, mythisches Volk in Bithynien im Nordwesten Kleinasiens (vgl. z.B. Dionys. Per. 804–805), bekannt insbesondere aus der Argonautensage, da Polydeukes auf der Fahrt nach Kolchis dort gegen Amykos, den König der Bebryker, einen Faustkampf austragen musste (vgl. v.a. Ap. Rhod. Argon. 2,1–163; Theokr. Id. 22,27–134): Dies macht die Stelle und Kassandras Wunsch, die Dioskuren mögen nie ins Land der Bebyrker kommen, durchaus ironisch, denn mythologisch waren die beiden Brüder der Helena ja schon dort, vgl. auch Sens (2014) 307. Vielleicht soll die Erwähnung des Namens »Bebryker« hier auf diese Episode anspielen, doch gemeint sind an dieser Stelle damit eindeutig die Troianer, vielleicht wieder, um den Rezipienten in die Irre zu führen. Lykophron identifiziert die Bebryker aufgrund der räumlichen Nähe mehrfach mit den Troianern, so auch Alex. 1305, 1474. 517 Stärkere als diese Löwen: Idas und Lynkeus, die Söhne des Aphareus; hier Vorausverweis auf ihren Kampf mit den Dioskuren in Alex. 544–569. 519 Enyo: Kriegsgottheit, vgl. Anm. zu Alex. 462–463. 519–520 dreigeborene Göttin, Boarmia, Longatis, Homolois, Bia: Athene. Zur Erklärung der Epitheta siehe Σ ad loc. sowie Hornblower (2017) 238–239 ad loc. Zur Häufung von Kulttiteln für Götter siehe Horn (2021). 521–529: Nach ihrem Gebet in Alex. 512–516, dass die Dioskuren nie nach Troia kommen mögen, stellt sich Kassandra nun vor, dass auch die Mauern Troias und Hektor die Stadt nicht gegen sie hätten verteidigen können. 521–522 zwei Arbeiter, Drymas und Prophantos, der Herr von Kromna: Apollon (nach einer Bezeichnung bei den Milesiern, so Σ ad loc.) und Poseidon (nach einer Bezeichnung der Thurier und seinem Heiligtum in Kromna in Paphlagonien, ebenfalls Σ ad loc.; siehe auch Steph. Byz. κ 237 s.v. Κρῶμνα). Sie errichteten die steinernen Mauern Troias für Laomedon, den »meineidigen Herrscher« in Alex. 523, der sie danach nicht entlohnen wollte, vgl. dazu Anm. zu Alex. 393. 526 kanastraiisch: nach Kap Kanastra/Kanastraion an der Südspitze der Halbinsel Pallene (vgl. Hdt. 7,123,1; Steph. Byz. κ 53 s.v. Κάναστρον), wo in den phlegraiischen Gefilden die Gigantomachie stattgefunden haben soll (vgl. z.B. Hes. Frg. 43a,65 M.-W.; Pind. Nem. 1,67; Eur. HF 1191–1192; Ion 987–988; Ar. Av. 824–824; Ap. Rhod. Argon. 3,233–234; Strab. 7 Frg. 25; Apollod. Bibl. 1,6,1): Hektor wird hier wegen seiner Kampfkraft als Gigant bezeichnet. 529 den ersten Verwüster der Herden zu treffen: Protesilaos war der erste Grieche, der in Troia an Land sprang, und wurde dabei sogleich von Hektor getötet 513



Anmerkungen

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(vgl. z.B. Il. 2,698–702; Prokl. Kyprien 10; Ov. Met. 12,66–69; Her. 93–100; Apollod. Epit. 3,30; Hyg. Fab. 103,1). Sein Schicksal wird in Alex. 530–534 ausgeführt. 532 der Griechen Bester: Protesilaos, allerdings wohl ein Spiel mit seinem Status als »erster an Land«, aber nicht »Erster (= Bester) im Heer.« Auch hier könnte der Versuch der Irreführung zugrunde liegen, denn die ἄριστος Ἀχαιῶν »Bester der Achaier« ist im Epos meist eine ehrende Bezeichnung, die Achilleus, Aias oder Agamemnon beschreibt oder von ihnen beansprucht wird. 533 Dolonker: Volksstamm in Thrakien, vgl. Anm. zu Alex. 331. 534 Mazusia: Stätte in Thrakien gegenüber von Sigeion, wo Protesilaos bestattet werden wird (vgl. Strab. 7 Frg. 51; 13,31). 536–537 der Gott Drymnios Promantheus Aithiops Gyrapsios: Zeus. Zur Erklärung der regionalen Epitheta siehe Σ ad loc. sowie Hornblower (2017) 243 ad loc. Zur Häufung von Kulttiteln für Götter siehe Horn (2021). 538 sie: gemeint sind hier offenbar die Spartaner, die als Gastgeber von Paris die Missachtung des Gastrechts erfahren werden. 538–539 den wandernden Gast, den schädlichen, bitteren Zerstörer: Paris. Die Scholien erklären ὀρθάγην, die Lesart der Mss. in Alex. 538, als »Gast«, doch könnte es sich auch um eine weitere Verrätselung oder Doppeldeutigkeit handeln: Orthages war offenbar eine priapeische Lokalgottheit in Athen (vgl. Strab. 13,1,12). 542 Kragos: Zeus, wohl nach einem Berg in Lykien (vgl. Strab. 14,3,5; Dionys. Per. 850; Steph. Byz. κ 199 s.v. Κράγος), wo er mit diesem Beinamen verehrt wurde (vgl. Σ ad loc.). 543 schweren Aufruhr mitten in ihre Unterhaltungen legen wird: Subjekt des Hauptsatzes in Zeus, »der Gott Drymnios Promantheus Aithiops Gyrapsios« in Alex. 536–537; er erscheint hier als Helfer der Troianer, weil er Streit zwischen den Dioskuren und den Aphariden stiftete, bei dem diese starben und somit nicht am Troianischen Krieg teilnehmen konnten. Diese Erzählung folgt in Alex. 544–559 und nimmt damit den Gedankengang aus 512–525 wieder auf, der durch die Erwähnung Hektors und den Exkurs zu Protesilaos (Alex. 526–534) unterbrochen worden war. 546 Cousins: Idas und Lynkeus, die Söhne des Aphareus, gerieten mit den Dio­ skuren in Streit wegen des Raubes der Töchter des Leukippos, Phoibe und Hilaeira. Sie alle sind als Cousins bzw. Cousinen miteinander verwandt, da Tyndareos (der menschliche Vater der Dioskuren), Aphareus und Leukippos Brüder waren (vgl. Apollod. Bibl. 1,9,5; 3,10,3; Σ ad loc.). 549 Gerechtigkeit einfordernd für den Erwerb ohne Mitgift: Lykophron nennt den Raub der Töchter des Leukippos als Grund für den Streit zwischen Dioskuren und Aphariden (vgl. auch Hyg. Fab. 80,1, wo die Dioskuren die Mädchen rau-

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ben), in anderen Quellen ist ein Viehdiebstahl die Ursache für den Kampf (so z.B. Pind. Nem. 10,60; Paus. 4,3,1; Apollod. Bibl. 3,11,2, vgl. auch Σ ad Alex. 547). 550 Knekion: wohl kleiner Fluss in Lakonien (vgl. Plut. Vit. Lyc. 6,1–2, dort dorisch: Knakion; Σ ad loc.). 551 Adler: wohl kollektive Metapher für alle vier Kämpfer, Kastor, Polydeukes, Idas und Lynkeus, so auch Σ ad loc. 552 Pheraier: Bewohner von Pherai (dorisch: Pharai), einer Stadt in Messenien auf der Peloponnes (vgl. Il. 2,582; 9,151; Paus. 4,16,8, 30,2–3, 31,1) 553–561: Der Kampf vollzieht sich in mehreren Schritten und Lykophron folgt hier im Ablauf anderen Darstellungen, z.B. Pind. Nem. 10,61–72; Apollod. Bibl. 3,11,2: Kastor und Polydeukes (die in Alex. 555 mit einer Löwenmetapher bezeichnet werden, so vgl. Alex. 517) lauerten den Aphariden (die mehrfach mit Stiermetaphern dargestellt werden, so in Alex. 555, 556, 561) in einem hohlen Baum auf und als Lynkeus sie erspäht, wirft Idas seinen Speer und tötet Kastor (Alex. 553–555). Daraufhin tötet Polydeukes Lynkeus, aber Idas trifft ihn mit dem Grabstein seiner Vaters Aphareus, den er auf ihn schleudert (Alex. 556–559). Der Kampf endet damit, dass Zeus Idas mit einem Blitz erschlägt (Alex. 560–561). 558 das Standbild von dem amyklaiischen Grab schleudernd: Amyklai war eine Stadt in Lakonien (vgl. Paus. 3,1,3–4). Idas schleudert den Grabstein seines dort begrabenen Vaters Aphareus auf Polydeukes (vgl. Pind. Nem. 10,67–68). 562 Skiastes Orchieus Telphusios: Apoll. Zur Erklärung der regionalen Epitheta siehe Σ ad loc. sowie Hornblower (2017) 248–249 ad loc. Zur Häufung von Kulttiteln für Götter siehe Horn (2021). 562–563: Verweis auf den Streit zwischen Idas und Apollon um die Hand der Marpessa, der Tochter des Euenos (vgl. Paus. 5,18,2; Apollod. Bibl. 1,7,8). 566 Brüder, die sich gegenseitig lieben, unvergänglich und doch auch gestorben: Nachdem Kastor von Lykeus tödlich getroffen worden war, weigerte sich Polydeukes, allein von seinem Vater Zeus unsterblich gemacht zu werden (vgl. Pind. Nem. 10,73–88; Apollod. Bibl. 3,11,2). Daher teilen sie sich Unsterblichkeit und verbringen abwechselnd einen Tag bei den Göttern und einen bei den Toten im Hades, vgl. auch Anm. zu Alex. 511. 570 Sohn der Rhoio: Anios, der Sohn Apollos und der Rhoio, der die Griechen neun Jahre lang auf Delos halten wollte, da Troia erst im zehnten Jahr fallen sollte (vgl. etwa das Sperlingsorakel in Il. 2,308–329 mit Anm. zu Alex. 203; zu Anios als Seher siehe auch Diod. Sic. 5,62,1–2): Dieser Mythos ist so nur bei Lykophron belegt, vgl. auch Hornblower (2017) 250, und die Struktur ist so wenig verrätselt dargestellt, dass die Vermutung naheliegt, dass diese Handlung entweder kaum bekannt war oder von Lykophron erfunden wurde.



Anmerkungen

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drei Töchter: die sog. Oinotropoi, Oino, Spermo und Elaïs, die beliebig Wein, Getreide und Öl produzieren konnten, nachdem Dionysos (Problastos in Alex. 577) sie dies gelehrt hatte (Alex. 577–580; vgl. Kallim. Aitien 2 Frg 188 Pfeiffer; Ov. Met. 13,650–655; Apollod. Epit. 3,10; Σ ad loc.). 574 kynthischer Hügel: Berg Kynthos auf Delos, so Σ ad loc. 575 Inopos: Fluss auf Delos, der eine besondere Beziehung zum ägyptischen Nil haben und mit diesem verbunden sein soll (vgl. Kallim. Hym. 3,171; 4,206–208; Paus. 2,5,3). Auch in Alex. 119 bezeichnet Triton den Nil. 580 Zarex: erster Mann der Rhoio und Stiefvater des Anios, so Σ ad loc. 583 zur Schlafstätte der Tochter des Sithon: Als das griechische Heer vor Troia von schwerem Hunger geplagt wurde, sandten sie nach Delos, um die Oinotropoi zu holen, die daraufhin nach Rhoiteion in der Troas kamen und das Heer retteten; die Details der Episode variieren, siehe v.a. von Holzinger (1895), 258 ad Alex. 581. Rhoiteion ist benannt nach Rhoiteia, der Tochter des Sithon, des Königs von Thrakien, die dort begraben wurde. 584 die greisen Jungfrauen: die Moiren, vgl. auch Anm. zu Alex. 144–145; ihre eisernen Spindeln verweisen wohl auf die Unabänderlichkeit des Schicksals. 587 namenlose Sprößlinge: Kepheus und Praxandros werden beide nicht im Schiffskatalog in Il. 2 erwähnt und die Nennung ihrer Namen ohne Verrätselung hier weist darauf hin, dass sie entweder weitestgehend unbekannt waren oder von Lykophron erfunden wurden. Sie bilden als vierter und fünfter den Abschluss der Aufzählung der fünf Griechen, die nach Zypern gelangten (vgl. Alex. 447–449). 588–589 Land der Herrscherin von Golgoi: Zypern. Die Herrscherin ist Aphrodite, nach der Stadt Golgoi auf Zypern, wo sie vereehrt wurde (vgl. Theokr. Id. 15,100; Paus. 8,5,2; Steph. Bzy. γ 89 s.v. Γόλγοι). 590 Therapne: Stadt in Lakonien (vgl. Paus. 3,19,7, 20,1–2; Steph. Byz. θ 26 s.v. Θεράπναι; Σ ad loc.), hier Heimat des Praxandros. 590–591 Olenos, Dyme und Bura: Städte in Achaia (vgl. Hdt. 1,145; Σ ad loc.), hier Heimat des Kepheus. 592 der: Diomedes, der Sohn des Tydeus aus Aitolien; in den Nostoi kehrte Diomedes glücklich in seine Heimat zurück (vgl. Prokl. Nostoi 1; Apollod. Epit. 6,1), doch Lykophron verwendet hier die Fassung, nach der er nach seiner Rückkehr nach Italien fliehen muss, siehe dazu unten Alex. 610–614. 592, 593 Argyrippa: Stadt der Daunier in Apulien in Süditalien (vgl. Strab. 6,3,9; Steph. Byz. α 405 s.v. Ἀργύριππα); Phylamos: unbekannter Fluss in Italien (= Ausonia). 594–609: Die Gefährten des Diomedes werden in Schwäne verwandelt (vgl. Verg. Aen. 11,271–274; Ov. Met. 14,506–511; Strab. 6,3,9; Σ ad loc.). 573

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599 die Insel, die den Namen des Anführers trägt: die sog. Diomedischen Inseln in Apulien an der Adria-Küste (vgl. Strab. 6,3,9, Plin. NH 3,151); die Vögel dort sollen guten Menschen gegenüber zutraulich sein und Nahrung von ihnen annehmen (vgl. Steph. Byz. δ 87 s.v. Διομήδεια). 602 Zethos: Erbauer der Mauern Thebens zusammen mit seinem Bruder Amphion (vgl. Od. 11,262–264; Ap. Rhod. Argon. 1,735–741; Paus. 9,5,6–8; Apollod. Bibl. 3,5,5). 610 Troizenia: Aphrodite, nach ihrem Kult in Troizen (vgl. Eur. Hipp. 12–13; Paus. 2,32,3). Ihre Verwundung durch Diomedes vor Troia (vgl. Il. 5,335–352; Verg. Aen. 11,275–277) ist hier Ursache für den Ehebruch der Frau des Diomedes und seine Flucht nach Italien (vgl. Σ ad loc.). 612 Hündin: Diomedes’ Gattin Aigialeia, die in seiner Abwesenheit Ehebruch mit Kometes beging (vgl. Apollod. Epit. 6,7; zur Anstiftung durch Nauplios siehe Anm. zu Alex. 1093). Nach seiner Rückkehr aus Troia wurde von ihr verfolgt und konnte sich zunächst an den Altar der Hera (Hoplosmia in Alex. 614, vgl. auch 858) retten und floh dann nach Italien (vgl. Σ ad loc.). 617 Amoibeus: Poseidon (vgl. Σ ad loc.), hier genannt als Erbauer der Mauer Troias (vgl. Anm. zu Alex. 393), aus der Diomedes Steine als Schiffsballast mit sich führte. 619 Alainos: Halbbruder des Diomedes, der bei einem Streit zwischen Daunos und Diomedes als Schiedsrichter fungierte. Aus Liebe zu Euippe, der Tochter des Daunos, sprach er bei der Entscheidung zwischen dem Land und der Kriegsbeute Diomedes die Beute zu, worauf dieser das Land verfluchte, so nur Σ ad loc. 621 Deo: Demeter (vgl. Hom. Hym. für Demeter 47, 211, 492). Nach Diomedes’ Fluch soll in den diomedischen Gefilden kein Getreide wachsen, außer das Land wurde von einem Aitoler bestellt; er selbst ist Aitoler, da sein Großvater Oineus in Kalydon herrschte, vgl. von Holzinger (1895) 263 ad Alex. 619. 631 Ebene der Io: Rätsel für das Ionische Meer (vgl. auch [Ais.] Prom. 839–841; Σ ad loc.). 632 nachdem er den Drachen, der die Phaiaken verdarb, getötet hat: Diomedes wird den Kerkyraiern gegen den Drachen helfen, der Iason nach dem Raub des Goldenen Vlieses aus Kolchis folgte, vgl. Σ ad Alex. 615 und ausführlich von Holzinger (1895) 265–266. Die Phaiaken waren ein mythologisches Volk auf der Insel Scherie (vgl. v.a. Od. 6,195–197; 13,160), die bei Thuk. 1,25,4; 3,70,4 mit Kerkyra identifiziert wurde. 633 gymnesische Felsen: die Balearische Inseln (vgl. Diod. Sic. 5,17,1; Strab. 3,5,1; Steph. Byz. γ 118 s.v. Γυμνησίαι; Σ ad loc). 636 drei zweizinkige Schleudern: Die Boioter werden zu den Balearischen Inseln gelangen, deren Bewohner für ihre Geschicklichkeit mit der Schleuder berühmt



Anmerkungen

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sind und jeweils drei Schleudern tragen (vgl. Diod. Sic. 5,18,3–4; Strab. 3,5,1); zum Training der Kinder in der Schleuderkunst in Alex. 637–642 siehe ebenfalls Diod. Sic. 5,18,4. 643 Tartes(s)os: Stadt bzw. Königreich in Südspanien (vgl. Hdt. 1,163,1–2; 4,152,3; Steph. Byz. τ 41 s.v. Ταρτησσός). 644 Arne: Ort in Boiotien (vgl. Il. 2.507; Thuk. 1,12,3; Strab. 9,2,34–35; Steph. Byz. α 440 s.v. Ἄρνη). 644 Temmiker: alte Bewohner des Landes des Kadmos, hier Bezeichnung für die Boioter (vgl. Strab. 7,7,1; 9,2,3; Steph. Byz. τ 87 s.v. Τέμμιξ). 645 Graia: alter Name von Tanagra in Boiotien (vgl. Il. 2,498 mit Σ D; Steph. Byz. τ 17 s.v. Τάναγρα; Σ ad loc.). 645 Leontarne: Stadt in Boiotien am Helikon (vgl. Σ b ad Il. 2,507). 646 Skolos: Stadt bei Theben am Kithairon in Boiotien (vgl. Il. 2,497; Hdt. 9,15,2; Strab. 9,2,23). 646 Tegyra: Stadt am Fuß des Delosberges in Boiotien, nach einer Version Geburtsort des Apollon (vgl. Diod. Sic. 15,81,2; Plut. Vit. Pel. 16,1; Steph. Byz. τ 68 s.v. Τέγυρα). 646 Onchestos: Stadt am Kopaïs-See bei Theben in Boiotien (vgl. Il. 2,506; Hom. Hym. für Apollon 225–230; Hes. Frg. 219 M.-W.; Paus. 9,26,5; Strab. 9,2,33). 647 Thermodon: boiotischer Fluss (vgl. Hdt. 9,43,2; Paus. 9,19,3). 647 Hypsarnos: ansonsten unbekannter Fluss in Boiotien. 648–656: Diese Passage bezieht sich auf die Abenteuer der Gefährten des Odysseus, bei denen sie alle zu Toden kamen. Die Geschichten sind jeweils nur kurz anzitiert, entsprechen aber in Reihenfolge und einigen Details nicht der Version der Odyssee, siehe dazu ausführlich Schade (1999), 56–65: Lotophagen (Alex. 648; Od. 9,82–104), Charybdis und Skylla (Alex. 649–652, siehe auch 668– 669; Od. 12,73–110, 234–262), die Sirenen (Alex. 653, siehe auch 670–672; Od. 12,39–55, 165–200). 650 Mischtier: Skylla. Im Gegensatz zur Odyssee, in der Skylla mit 6 Köpfen und 12 Beinen beschrieben ist (Od. 12,89–92), ist sie bei Lykophron halb Mensch halb Tier, eine Mischung aus einer jungen Frau mit Hunden und/oder einem Fischschwanz (vgl. z.B. Catull. 60,2; Ov. Met. 14,59–67; Hyg. Fab. 124,14; 199,2; siehe auch Alex. 669). Zur Tötung der Skylla durch Herakles vgl. Alex. 44–49, wo Skylla als Hündin und als Löwin bezeichnet wurde. 651–652 Mekisteus, der fellbekleidete Skapaneus Boagidas: Herakles. Zur Erklärung der Bezeichnungen siehe Σ ad loc. sowie Schade (1999) 62 und Hornblower (2017) 275 ad loc. Zur Häufung von Kulttiteln für Götter siehe Horn (2021). 658 den delphinbezeichneten Dieb der phoinikischen Göttin: Odysseus. Zum Delphin als seinem Schildzeichen siehe Stesich. 225 PMG; Σ ad loc. Er raubte mit

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Diomedes das Palladion, das troianische Kultbild der Athene (hier: phoinikische Göttin) (vgl. Prokl. Kleine Ilias 4; [Eur.] Rh. 501–502; Dosiadas Altar 16; Dion. Hal. Ant. Rom. 1,69, 2; Verg. Aen. 2,162–170; Ov. Fast. 6,421–442; Apollod. Epit. 5,13; Quint. Smyrn. 10,350–360; siehe auch Anm. zu Alex. 364). 659–660 einäugiges Ungetüm: der Kyklop Polyphemos. Die Episode aus Od. 9,105– 566 ist hier in den Versen 659–661 kondensiert (vgl. auch Eur. Tro. 436–437). 662–665: Die Verse beziehen sich auf die Laistrygonen, die einige Schiffe des Odysseus mit Felsbrocken zerstören und einen Teil seiner Gefährten aufspießen werden (vgl. Od. 10,121–124); die Version, dass Odysseus nur auf einen Rest der Laistrygonen trifft, da Herakles die übrigen zuvor tötete, ist nur in den Scholien überliefert. 663 Keramynthes Peukeus Palaimon: Herakles. Zur Deutung der Bezeichnungen siehe Schade (1999) 70 und Hornblower (2017) 279–280 ad loc. 669 Erinys, gemischt aus Mädchen und Hund: Skylla, vgl. Anm. zu Alex. 650. 670 unfruchtbare Nachtigall, Kentaurentöterin: gemeint sind die Sirenen. Zur ansonsten nicht bezeugten Erzählung, dass sie Kentauren getötet hätten, sowie zu den Herkunftsangaben »Aitolerin oder Kuretin« in Alex. 671 siehe Σ ad loc.: Die Sirenen sind Töchter des Acheloos (vgl. Anm. zu Alex. 712), des Flusses, der Aitolien und Akarnanien trennt; die Kureten werden unterschiedlich dem einen oder anderen Volk zugerechnet (vgl. v.a. Strab. 10,2,1, 3,1). 673 tierformende Schlange: Kirke, die die Gefährten des Odysseus in Schweine verwandeln wird (Od. 10,230–243; Eur. Tro. 437–438). 679–680 Ktaros Nonakriates Trikephalos Phaidros: Hermes, der Odysseus durch das Kraut Moly vor Kirkes Zauber schützen wird (Od. 10,277–347). Zur Bedeutung der Bezeichnungen siehe Σ ad loc., Schade (1999) 85–86 und Hornblower (2017) 283 ad loc. 681–687: Odysseus’ Fahrt in die Unterwelt und die Befragung des Sehers Teiresias (Od. 11). 683 der die Zusammenkünfte von Männern und Frauen kennt: Teiresias, der, weil er auch eine Zeit im Körper einer Frau gelebt hatte, von Zeus und Hera als Schlichter für die Frage herangezogen wurde, ob Männer oder Frau größere Lust beim Geschlechtsverkehr empfinden (vgl. Ov. Met. 3,316–338; Apollod. Bibl. 3,6,7; Ant. Lib. Met. 17,5; Hyg. Fab. 75, 1–2). 689 Typhon: Gigant, der von Zeus unter dem Aitna begraben wurde (vgl. [Ais.] Prom. 354–365; Pind. Pyth. 1,16–20; Ov. Fast. 4,491; Met. 5,346–363; Apollod. 1,6,3). Nachdem schon alle anderen Schiffe zerstört worden waren, kommt Odysseus mit seinem letzten Schiff nach Italien. 691–693: Odysseus gelangt nach Pithekussai, der »Affeninsel« (Ischia im Golf von Neapel), wo Zeus die Kerkopen in Affen verwandelte, um die Giganten zu verspotten (vgl. Ov. Met. 14,90–100; Σ ad loc.).



Anmerkungen

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694 Baios: Steuermann des Odysseus, nach dem Baiae am Golf von Neapel benannt wurde (vgl. Strab. 5,4,6; Sil. It. 8,539; 12,113–115). 695 Kimmerer: Volk in Kampanien am Averner See (vgl. Strab. 5,4,5; Plin. NH 3,61); siehe auch unten Anm. zu Alex. 1427–1428. 695–696 die acherusischen Wasser: hier der Acherusische See bei Kyme (vgl. Strab. 5,4,5; Steph. Byz. α 569 s.v. Ἀχέρων). 697 Ossa: der höchste Berg in Italien (vgl. Σ ad loc.). 697 des Löwen aufgeschüttete Rinderwege: Ort in Italien, wo Herakles die Rinder des Geryon trieb, wohl in Ligurien (vgl. Strab. 4,1,7; 5,4,6; Diod. 4,22,1; Apollod. Bibl. 2,5,19). 698 Obrimo, die unterweltliche Kore: Persephone (vgl. Σ ad loc.). 700 Polydegmon: offenbar der Name eines Berges in Italien, nach Schade (1999) 113 und Hornblower (2017) 290 ad loc. der Apennin. 702 ausonisches Land: zu Ausonien als Italien siehe auch Anm. zu Alex. 44. 703 Lethraion: ansonsten unbekannter Berg in Italien (vgl. Σ ad loc.). 704 See Aornos: der Averner See in Kampanien in Süditalien (vgl. Strab. 5,4,5; Σ ad loc.; dort wurde ein Eingang zur Unterwelt lokalisiert, vgl. v.a. Verg. Aen. 6, 237–295; Hyg. Fab. 125,11). 706 Styx: Fluss der Unterwelt, bei dem die Götter schwören (vgl. Il. 2,755; 14,271; 15,37–38; Hes. Theog. 775–806; Hom. Hym. für Demeter 259). Die anderen Flüsse der Unterwelt sind der Acheron (vgl. Alex. 695–696), der Pyriphlegethon (vgl. Alex. 699) und der Kokytos (Alex. 705). 706 Termieus: Zeus (vgl. Σ ad loc.). 710 Daeira: Persephone (vgl. Ais. Frg. 277 TrGrF, dort Daira); ihr Gatte ist Hades. Die zahlreichen Ortsangaben zu Odysseus’ Reise in Alex. 694–709 verbinden Lokalitäten in Süditalien mit der Topographie der Unterwelt, erst hier folgt der Hauptsatz mit der Erwähnung seiner Weihgabe an Hades und Persephone. 712 drei Töchter des Sohnes der Tethys: die Sirenen als Töchter des Acheloos, eines Sohnes der Tethys (vgl. Hes. Theog. 337–340; Ov. Met. 5,552; Apollod. Bibl. 1,3,4, 7,10), und der Muse Melpomene (vgl. Apollod. Bibl. 1,3,4; Hyg. Fab. 125,13; Ap. Rhod. Argon. 4,892–896 nennt Terpsichore als ihre Mutter). Sie wurden schon in Alex. 653 und 670–672 erwähnt, hier nun folgt die Geschichte, dass sie Selbstmord begingen, indem sie sich in Meer stürzten, nachdem sie Odysseus nicht bezaubern konnten, vgl. Schade (1999) 125–126 ad loc. 718 Glanis: Fluss in Kampanien bei Kyme (vgl. Σ ad loc.). 720 Parthenope: die erste der drei Sirenen wird bei Phaleron angespült werden (=  Neapel, vgl. Σ ad Alex. 717; Dionys. Per. 358–360; Steph. Byz. φ 18 s.v. Φάληρον) und dort einen Kult erhalten.

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Anhang

722 Enipeus: thessalischer Flussgott, hier für Poseidon, vgl. Σ ad loc. sowie von Holzinger (1895) 278 ad loc. 723 Leukosia: die zweite Sirene wird bei Poseidonia/Paestum angespült werden, dort gab es eine kleine Insel, die diesen Namen trug (vgl. Strab. 6,1,1). 724–725 Is, Laris: nicht weiter bestimmbare Flüsse in Unteritalien. 726 Ligeia: die dritte Sirene gelangte zum Golf von Terina in Kalabrien in Süditalien (vgl. Thuk. 6,104,2; Strab. 6,1,5; Steph. Byz. τ 97 s.v. Τέρινα). 729 Okinaros: offensichtlich ein Fluss in Kalabrien, aber nicht sicher zu bestimmen; er wird weiter als »stiergehörnter Ares« beschrieben (Hörner vielleicht als Teil der Ikonographie von Flussgottheiten), siehe dazu Schade (1999) 137 ad loc. 730 stiergehörnter Ares: wohl wieder der Flussgott Okinaros. 732–737: Die Scholien erklären diese Verse, dass Diotimos, ein Befehlshaber des Flotte Athens, für Parthenope einen Fackellauf eingerichtet habe, der dann von den Bewohnern Neapels weitergeführt wurde (vgl. auch Strab. 5,4,7). 733 Mopsops: ein Herrscher Attikas, über den ansonsten jedoch nichts bekannt ist (vgl. Strab. 9,1,18, 5,22; Steph. Byz. μ 224 s.v. Μοψοπία). 738 Winde im Schlauch: Anspielung auf Odysseus und die Winde des Aiolos (vgl. Od. 10,19–27). 740 von der blitzenden Geißel verbrannt werden: sehr knapper Verweis auf die Bestrafung des Odysseus und seiner übrigen Gefährten für das Verzehren der Rinder des Helios durch einen Blitz des Zeus (vgl. Od. 12,387–388, 415–417). 741 Möwe, auf dem Ast eines Feigenbaumes sitzend: Odysseus wird hier metaph. als Möwe bezeichnet. Nach der Zerstöung seines letzten Schiffes durch den Blitz des Zeus tragen ihn die Wellen zurück zu Skylla und Charybdis und er klammert sich an einen Feigenbaum, um nicht von Charybdis eingesogen zu werden (Od. 12,429–441). 744 Atlas-Tochter: Kalypso. Odysseus wird nach dem Schiffbruch und dem Verlust der letzten Gefährten auf Ogygia bei Kalypso, einer Tochter des Atlas (vgl. Od. 1,48–57; 7,244–255), angespült. Er baut sich selbst ein Floß, um vor dort nach Hause zurückzukehren (vgl. Od. 5,244–263). 749 Amphibaios: Poseidon; nach dem Scholien eine Bezeichnung aus Kyrene, so Σ ad loc. Poseidon wird das Floß des Odysseus zerstören und ihn abermals als Schiffbrüchigen ins Meer werfen (vgl. Od. 5,289–332). 754 Bürger des thrakischen Anthedon: die Meergottheit Glaukos. Glaukos war ein Fischer aus dem boiotischen Anthedon, das von Thrakern besiedelt wurde, und wurde zu einer Meergottheit, nachdem er dort bestimmte Kräuter gegessen hatte (vgl. Paus. 9,22,6–7; Σ ad loc.). 757 Byne: Ino-Leukothea, vgl. Anm. zu Alex. 107. Sie hilft Odysseus nach seinem



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Anmerkungen

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Schiffbruch mit ihrem Schleier, dass er sich zu den Phaiaken an Land retten kann (vgl. Od. 5,333–350). Harpe: wörtl. »Sichel«; die Insel Kerkyra, unter der die Sichel, mit der Uranos von Kronos entmannt worden war (vgl. v.a. Hes. Theog. 162, 178–182), begraben wurde (vgl. Ap. Rhod. Argon. 4,982–992; Σ ad loc.). Kerkyra wurde mit der Insel der Phaiaken identifiziert, vgl. Anm. zu Alex. 632. als mantelloser Bittflehender, seiner schmerzlichen Leiden Erzähler: Odysseus erreicht nackt das Land der Phaiaken (vgl. etwa Od. 6,128–129, 136), wo er seine Geschichte am Hof des Königs Alkinoos erzählen wird (Od. 9–12). die Verwünschungen des geblendeten Monsters: Die Verwünschungen des Kyklopen Polyphemos (Od. 9,526–535), des Sohnes des Poseidon (Melanthos Hippegetes in Alex. 767), nach seiner Blendung (vgl. Od. 9,375–397) waren der Grund für Odysseus’ Verzögerungen auf der Heimreise nach Ithaka (vgl. v.a. Od. 1,68–75). Rheithron: Hafen auf Ithaka (vgl. Il. 1,185–186). Neritos: Berg auf Ithaka (vgl. Il. 2,631–632; Od. 9,21–22; 13,351; auch in Alex. 794). frauenraubende Ehebrecher: Bei seiner Rückkehr nach Itahaka wird Odysseus die Freier seiner Frau Penelope in seinem Haus vorfinden, vgl. z.B. die Warnung Athenes in Od. 13,375–378. Füchsin: Odysseus’ Ehefrau Penelope. Kassandra ist den Griechen gegenüber sehr negativ eingestellt und so ist hier in Alex. 771–773 auch Penelope für die Bewirtung der Freier (vgl. Alex. 791–792) überaus schlecht dargestellt und ihr wird Untreue unterstellt (vgl. auch Apollod. Epit. 7,38; Σ ad loc.) beim Skaiischen Tor: d.h. im Krieg um Troia. Zum Skaiischen Tor siehe etwa Il. 3,145, 149; 22,6. Die Scholien beziehen die Anspielung hier mit einem Verweis auf Od. 5,309–310 auf Odysseus’ Bergung der Leiche des Achilleus vor dem Skaiischen Tor. als Bettler: Odysseus kommt als Bettler verkleidet in sein Haus und muss dort die Beleidigungen der Freier und seines Gesindes ertragen. Die hier zugrundegelegte Version scheint nicht ganz der Odyssee zu entsprechen, da er dort zwar mit einem Schemel (Od. 17,462–465) und einem Kuhfuss (Od. 20,299–303) beworfen wird, aber nicht mit einem Tongefäß, wie Alex. 778. andeutet. Die Scholien verweisen auf eine entsprechende Erzählung in einer verlorenen Tragödie des Aischylos (vgl. Ais. Frg 180 TrGrF). Siegel des Thoas: Um unerkannt nach Troia gelangen zu können, verkleidete sich Odysseus als Bettler und ließ sich von Thoas, dem Sohn des Andraimon aus Aitolien (vgl. Il. 2,638), schlagen und verwunden (vgl. Σ ad loc. = Kleine Ilias Frg. 7 PEG; Eur. Hec. 239–241). In Od. 4,244–248 und bei Prokl. Kleine Ilias 4 fügt sich Odysseus die Wunden jeweils selbst zu.

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der Verderber: Odysseus. Kassandra macht ihn für den Fall der Stadt und das Troianische Pferd verantwortlich, vgl. auch Alex. 786–787. 786 der temmikische Hügel der Bombyleia: Umschreibung für Boiotien; zu den Temmikern siehe Anm. zu Alex. 644, Bombyleia ist offenbar ein boiotischer Beiname der Athene, so Hesych. β 791 s.v. Βομβυλεία; Σ ad loc. Die Scholien berichten ferner, dass Odysseus’ Mutter Antikleia ihn in Boiotien geboren habe. 791 Pron(n)ier: Bezeichnung für die Freier nach einer Phyle von Kephallenia (vgl. Thuk. 2,30,2); zu Odysseus als Herrscher über Kephallene siehe auch Il. 2,630. 792 Lakonierin: Penelope. Sie stammt als Tochter des Ikarios, des Bruders des Tyndareos, aus Sparta (vgl. etwa Apollod. Bibl. 3,10,3–6). 793–798: Der Tod des Odysseus beruht auf der Vorhersage des Teiresias in der Unterwelt, dass Odysseus in hohem Alter ἐξ ἁλός »fern des Meeres« oder »aus dem Meer« sterben werde (Od. 11,134–136; 23,281–283). Lykophron greift hier die Version der Telegonie auf, dass Odysseus von seinem Sohn Telegonos mit einem Rochenstachel getötet werden wird (vgl. Prokl. Telegonie 3; Apollod. Epit. 7,36). 797–798: Telegonos, der Sohn des Odysseus und der Kirke (vgl. Hes. Theog. 1011–1014; Apollod. Epit. 7,16; Hyg. Fab. 127), ist über seine Mutter mit Achilleus verbunden, da Achilleus im Elysium Medeia heiraten wird (siehe Anm. zu Alex. 174–175), deren Vater Aietes der Bruder der Kirke ist. 799–802: Odysseus wird bei den Eurytanen in Aitolien (Σ ad loc.; Steph. Byz. ε 169 s.v. Εὐρυτᾶνες) und in Trampya in Epeiros (Strab. Σ ad loc.; Steph. Byz. τ 166 s.v. Τραμπύα) als ein Seher verehrt werden. Dort wurde 309 v. Chr. Herakles, der Sohn Alexanders des Großen und der Barsine, von dem makedonischen Feldherrn Polyperchon (hier »der tymphaiische Drache«, nach Tymphe/ Tymphaia in Epeiros, vgl. Strab. 7,7,6; Steph. Byz. τ 222 s.v. Τύμφη; die Aithiker waren ein Volk in Thessalien, vgl. Strab. 7,7,8; 9,5,12; Steph. Byz. α 123 s.v. Αἰθικία) ermordet (vgl. etwa Diod. Sic. 20,20, 28; Paus. 9,7,2; Σ ad loc.). 803–804: Aiakos, der Vater des Peleus und des Telamon (vgl. etwa Apollod. Bibl. 3,12,6), ist Vorfahr Alexanders des Großen, insofern als Alexanders Mutter Olympias eine Tochter des Molosserkönigs Neoptolemos war, eines Nachkommen des Neoptolemos, des Sohnes des Achilleus (vgl. Paus. 1,11,1; Strab. 7,7,8). Perseus ist als Vater des Elektryon, des Vaters der Alkmene, der Urgroßvater des Herakles (vgl. Apollod. Bibl. 2,4,5); temeneiisch: Temenos ist als Nachkomme des Herakles Stammvater der Könige von Makedonien (vgl. Hdt. 8,137–139; Paus. 2,18,7; Strab. 8,8,5). 805 Perge: ansonsten unbekannter Berg in Etrurien (vgl. Σ ad loc.). 781



Anmerkungen

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806 Gortynaia: Ort in Etrurien, wo Odysseus angeblich begraben wurde (vgl. Σ ad loc.). 808 seines Sohnes und seiner Gattin, die ihr Gatte töten wird: Odysseus Sohn Telemachos heiratet Kirke nach dem Tod des Odysseus (vgl. Prokl. Telegonie 4), die er dann jedoch tötet. Anschließend wird er selbst von Kassiphone, seiner Halbschwester, der Tochter von Odysseus und Kirke, getötet, so nur Σ ad loc.: Der Name, den nur die Scholien bieten und der mit Blick auf diese Stelle erfunden sein könnte, ist sprechend, da Kassiphone »Brudermörderin« bedeutet. Die Stelle ist wohl bewusst dunkel formuliert und die Version erscheint nur bei Lykophron. 811 Cousine des Glaukon und des Apsyrtos: Kassiphone ist als Tochter der Kirke eine Cousine des Apsyrtos, des Sohnes des Aietes, und des Glaukon, des Sohnes der Pasiphae, so Σ ad loc. (Aietes, Kirke und Pasiphae sind alle Kinder des Helios, vgl. auch Anm. zu Alex. 797–798). 813 in den Hades ein zweites Mal hinabtauchen: Nach dem Besuch beim Seher Teiresias während seiner Irrfahrten (vgl. Alex. 681–687) kommt Odysseus mit seinem Tod wirklich in die Unterwelt. 815–819: Abschluss der »Odyssee« (Alex. 648–819) mit Kassandras Wunsch, dass Odysseus nie am Troianischen Krieg teilnehmen würde, mit einer Anspielung auf Odysseus’ Vortäuschen von Wahnsinn, um der Teilnahme am Kriegszug gegen Troia zu entgehen: Er gab vor, wie im Wahnsinn mit einem Esel und einem Rind zu pflügen, hielt jedoch ein, als Palamedes seinen noch jungen Sohn Telemachos vor den Pflug setzte und Odysseus damit zwang, seine Täuschung aufzugeben (Prokl. Kyprien 5; Cic. Off. 3,26, 97; Apollod. Epit. 3,6 –7; Hyg. Fab. 95,2; Σ ad loc.). 820–821 Ehemann, nach seiner unheilsehelichen, geraubten Gattin suchend: Nach den Irrfahrten des Odysseus berichtet Kassandra nun von den Reisen des Menelaos nach dem Fall Troias. Hier ist die Fassung vorausgesetzt, dass nur ein Trugbild Helenas in Troia war (vgl. Stesich. Frg. 192 PMG = Plat. Phaedr. 243a4–b1; Eur. El. 1283; Hel. 582–586), während sie sich in Wirklichkeit in Ägypten aufhielt (vgl. Hdt. 2,113–120; Eur. El. 1280–1282; Hel. 44–51, 671–672; Apollod. Epit. 3,5; siehe auch Alex. 112–114, 130). 825 Typhons Aussichtspunkte: Kilikien (vgl. Il. 2,782–783 mit Σ; Pind. Pyth. 1,16–17; Σ ad loc.). 826 die greise Alte, deren Körper versteinert wurde: Der Vers verweist auf Zypern und die Scholien berichten die Erzählung, die Lykophron hier zugrundelegt: Nachdem ihre Affäre mit Ares von den Göttern entdeckt wurde (vgl. Od. 8,266–366) zog sich Aphrodite zornig nach Zypern zurück. Als die Götter sie

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Anhang suchten, wies ihnen eine alte Frau den Weg, die dafür als Strafe von Aphrodite versteinert wurde, so Σ ad loc. Erember: Aithiopier (vgl. Od. 4,84) oder Araber (vgl. Hellanikos Frg. 154b Fowler). Die genannten Klippen sind nicht lokalisierbar. befestigte Stadt der Myrrha: Byblos in Phoinikien. Myrrha, die Mutter des Adonis, wurde von ihrem eigenen Vater schwanger und von Aphrodite vor der Geburt des Kindes in einen Myrrhebaum verwandelt (vgl. Ov. Met. 10,298–503; Ant. Lib. Met. 34; Apollod. Bibl. 3,14,4; Hyg. Fab. 58, 164,3; Σ ad loc.). Gauas: Adonis (zu Gauas als zypriotischer Bezeichnung siehe Σ ad loc.), dessen Tod durch einen wilden Eber hier von den Musen herbeigeführt wird. Sein Grab verweist ebenfalls auf Phoinikien (vgl. Hes. Frg. 139 M.-W.; Strab. 16,2,18; Ov. Met. 10,708–727; Apollod. Bibl. 3,14,4). Er ist der Geliebte der Aphrodite und wird von ihr (hier Schoineis Arenta Xene, vgl. Σ ad loc.) beklagt werden (vgl. etwa Theokr. Id. 15,100–144; Bion, Adonis). kepheische Türme: Königreich des Kepheus, des Vaters der Andromeda, in Ai­ thi­opien (vgl. Ov. Met. 4,669; Apollod. Bibl. 2,4,3; Σ ad loc.). Trittspur des Hermes Laphrios: Ort in Aithiopien, wo Hermes beim Bewachen der Io seine Fußspuren hinterließ, so Σ ad loc. Blässhuhn: das Seemonster, das kommt, um Andromeda zu verschlingen, aber stattdessen auf Perseus trifft und von ihm getötet wird (vgl. Konon, Narr. 40; Ov. Met. 4,665–739; Apollod. Bibl. 2,4,1; Hyg. Fab. 64,2–3). goldgeborener Adler: Perseus, in Anspielung auf seine Zeugung, als Zeus Danae als Goldregen erschien (vgl. z.B. Pind. Pyth. 12,17; Soph. Ant. 950; Ov. Met. 4,611; Apollod. Bibl. 2,4,1; Hyg. Fab. 63,1; Σ ad loc.). Er bekommt seine geflügelten Sandalen von Nymphen (vgl. Apollod. Bibl. 2,4,2). die pferdemenschlichen Wehen der Geburten öffnete: Perseus tötete Medusa, aus deren Hals das Pferd Pegasos und Chrysaor geboren wurden (vgl. Hes. Theog. 280–281; Ov. Met. 4,785–786; Apollod. Bibl. 2,4,2; Hyg. Fab. 151,2). Wiesel: Anspielung darauf, dass Wiesel angeblich durch den Hals gebären (vgl. Ov. Met. 9,322–323; Ant. Lib. Met. 29). in Statuen verwandelnd: Das Haupt der Medusa verwandelte jeden, der es anblickte, zu Stein. So versteinerte Perseus Phineus, den Bruder des Kepheus, und Polydektes, der seine Mutter Danae bedrohte (vgl. Pind. Pyth. 10,46–48; 12,14–17; Apollod. Bibl. 2,4,2–3; Hyg. Fab. 64,3–4; Σ ad loc.). Lampenstehler: Perseus stahl das eine Auge der drei Graien, der alten Töchter des Phorkys (vgl. [Ais.] Prom. 794–797 Ov. Met. 4,774–777; Apollod. Bibl. 2,4,2), gab es ihnen jedoch zurück, als sie zustimmten, seine Führer zu sein und ihm den Weg zu zeigen.



Anmerkungen

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847 sommertrinkend: Verweis auf die sommerlichen Überflutungen des Nils (hier: Asbystes) in Ägypten, so auch Σ ad loc. 849 stinkende Tiere: Anspielung auf die Robben, unter deren Häuten sich Menelaos in Ägypten versteckte, um Proteus befragen zu können (vgl. Od. 4,351–461). 850 aigyischen Hündin: zu Aigys als Stadt in Lakonien siehe Paus. 3,2,5; Steph. Byz. α 113 s.v. Αἴγυς sowie Hornblower (2017), 326–327 ad loc.; zu Helena als Hündin siehe auch Alex. 87. 851 mädchengebärende Frau mit drei Männern: Helena. Sie hatte keine Söhne, so Σ ad loc.; vgl. auch Anm. zu Alex. 103. Als ihre drei Ehemänner sind hier wohl Menelaos, Paris und Deiphobos gemeint, die mit ihr verheiratet waren (vgl. hingegen die fünf Männer in Alex. 144–179). 852 Iapyger: Volk in Italien, wo Menelaos Geschenke für Athene weihte (vgl. Strab. 6,1,11; Steph. Byz. ι 13 s.v. Ἰαπυγία; Σ ad loc.). Die Version eines Aufenthalts des Menelaos in Italien ist ansonsten nicht bezeugt. Zur Bezeichnung Skylletia für Athene als »Spoliengöttin« siehe ebenfalls Σ ad loc. 854 tamassischen Mischkrug: Nach der Stadt Temesa oder Tamasos auf Zypern, wo besonders gute Bronze gefertigt wurde (vgl. Od. 1,184; Strab. 6,1,5; Σ ad loc.). 856 Siris: Stadt in Unteritalien (vgl. Strab. 6,1,14); die Scholien erklären Siris als Fluss in Italien, vgl. auch Steph. Byz. σ 182 s.v. Σῖρις. 856 Lakinion: Kap bei Kroton in Unteritalien (vgl. Strab. 6,1,11; Steph. Byz. λ 22 s.v. Λακίνιον; Σ ad loc.). 857 die Jungkuh einen Garten für die Göttin anfertigen wird: Die Scholien bieten im Wesentlichen eine Paraphrase der folgenden Verse 859–865, dass es sich hier um Thetis handele, die bei Lakinion der Hera (Hoplosmia wie in Alex. 616) einen Garten weihte, wo Frauen in Trauergewändern um Achilleus klagen, liefern jedoch keinen weiteren Kontext. 860 den neun Ellen langen Dritten des Aiakos und der Doris: Achilleus als Enkel (d.h. »dritter Nachkomme«) von Aiakos und Doris (vgl. Hes. Theog. 240–241 zu einer Nereide Doris); »neun Ellen lang« (entspräche ca. 4,3m) bedeutet wohl einfach »von heroischer Statur«. 866 Stier: Eryx, der Sohn des Butes (Σ: Poseidon) und der Aphrodite (hier Kolotis Alentia, vgl. Σ ad loc.). Er herrschte auf Sizilien und forderte Fremde zum Ringkampf heraus, bis er von Herakles getötet wurde (vgl. Diod. Sic. 4,23,2; Paus. 3,16,4–5; 4,36,4; Verg. Aen. 5, 410–420; Apollod. Bibl. 2,5, 10; Hyg. Fab. 240; Σ ad loc.). 867 Longuros: Hafen auf Sizilien, so Σ ad loc.; ansonsten nicht bekannt. 869 Sichel des Kronos: hier nicht (wie in Alex. 762) Kerkyra, sondern Drepanon (nach gr. δρεπάνη »Sichel«) auf Sizilien (vgl. Kallim. Aitien 2 Frg. 43,69–71 Pfeiffer).

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Anhang

870–871 Koncheia, Gonusa: weitere Häfen auf Sizilien, so Σ ad loc.; ansonsten unbekannt. 870 Sikaner: Volksstamm im Westen Siziliens (vgl. Thuk. 6,2,2; Steph. Byz. σ 154 s.v. Σικανία). 871–876: Menelaos gelangt auch nach Aithalia (Elba), wo Iason, der Sohn des Aison und Enkel des Kretheus (vgl. Σ ad loc.), und die Argonauten (Alex. 874: Mi­ ny­er, vgl. v.a. Ap. Rhod. Argon. 1,229–233; Σ ad loc.) einen Tempel für Herakles (Alex. 871: tierfellbemäntelter Wolf, wegen des Löwenfells) errichteten; der Strand der Insel Aithalia hat Steine, die ihre Färbung von der abgeschabten Hautresten der Argonauten haben sollen (vgl. Ap. Rhod. Argon. 4,654–658; Diod. Sic. 4,56,5; Strab. 5,2,6), siehe dazu auch Schmakeit-Bean (2006) 274–279. 877 andere aber: Der folgende Abschnitt (Alex. 877–908) erzählt das Schicksal der drei Thessalier Guneus, Prothoos und Eurypylos: Sie werden auf der Rückfahrt vor der Küste Afrikas schiffbrüchig zugrunde gehen und keine Bestattung erhalten, vgl. Alex. 907–908. 877 Taucheira: Ort bei Kyrene in Libyen (vgl. Hdt. 4,171; Strab. 17,3,21; Steph. Byz. τ 58 s.v. Ταύχειρα); die Stätte des Atlas, wo er den Himmel trägt, wird weit im Westen in Libyen lokalisiert (vgl. Hes. Theog. 517–520). 881 den titaironischen Mopsos: Mopsos, der Sohn des Ampykos aus Titairon in Thessalien (vgl. [Hes.] Sc. 181; Strab. 7 Frg. 14; Σ ad loc.) war der Seher der Argonauten (vgl. Ap. Rhod. Argon. 1,65–66). Er starb in Libyen durch einen Schlangenbiss und wurde dort bestattet (vgl. Ap. Rhod. Argon. 1,80–81; 4,1502–1536) 885 kinypheiischer Strom: Fluss Kinyps in Libyen (vgl. Hdt. 4,175,2; Verg. Georg. 3,312; Σ ad loc.). 885 Ausigda: Stadt in Libyen (vgl. Steph. Byz. α 544 s.v. Αὔσιγδα; Σ ad loc.). 887 die kolchische Frau: Medeia. Ihr Geschenk an die Meergottheit Triton (wohl hier die Gottheit des eponymen Sees, vgl. etwa Ap. Rhod. Argon. 4,311, 391, 1444, 1539), weil er den Argonauten in Nordafrika den Weg wies, scheint Lykophrons Erfindung zu sein. 890 Tiphys: Steuermann der Argo (vgl. Ap. Rhod. Argon. 1,105–108). 892 Meerkind, der zweigestaltige Gott: Triton, Sohn des Poseidon und der NereusTochter Amphitrite (vgl. Alex. 896). Bei Ap. Rhod. Argon. 4,1610–1614 ist seine zweiteilige Gestalt mit einem göttlichen Oberkörper und einem Fischschwanz beschrieben: Er prophezeite den Argonauten die Gründung von Kyrene: Wenn einer ihrer Nachkommen den Dreifuß zurückfordern werde, den sie ihm geschenkt hatten, würden die Griechen das Land um den Triton-See in Besitz nehmen (vgl. Pind. Pyth. 4,259–262; Hdt. 4,179; Σ ad loc.; zum Geschenk des Dreifußes siehe auch Ap. Rhod. Argon. 1547–1550, 1589–1591; Diod. Sic. 4,56,8).



Anmerkungen

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Asbyster: hier offenbar die Libyer, vgl. auch Asbystes für den Nil in Alex. 848. Nach Hdt. 4,179,3 versteckten die Libyer den Dreifuß des Triton, um das Eintreffen der Prophezeiung zu verhindern. 897 Anführer der Kyphaier: Guneus aus Kyphos in Thessalien (vgl. Il. 2,748–753; Σ ad loc.). 899 Sohn des Tenthredon, Herrscher der amphrysischen Euryampier: Prothoos, der Sohn des Tenthredon aus Palauthra in Thessalien (vgl. Il. 2,756–757; Σ ad loc.). Die Scholien nennen Amphrysos als Namen eines Flusses und eine Stadt Euryampos, vgl. Steph. Bzy. α 299 s.v. Ἄμφυσος, ε 165 s.v. Εὐρύαμπος; Σ ad loc. 901–902 Herr des versteinerten Wolfes und der tymphrestischen Felsen: Eurypylos aus Thessalien (vgl. Il. 2,734–736); als die Herde, die Peleus als Bußgeld für den Mord an Phokos (vgl. Anm. zu Alex. 175) gesammelt hatte, von einem Wolf verschlungen wurde, verwandelte Thetis diesen in einen Stein, der in Thessalien oder Phokis zu lokalisieren ist (Ov. Met. 11,346–406; Ant. Lib. 38,4–5; Σ ad loc.). Zum Tymphrestos-Gebirge siehe Anm. zu Alex. 420. 903–907 Aigoneia, Echinos, Titaros, Iros, Trechis, Gonnos in Perrhaibien, Phalanna, Kastanaia: Orte in Thessalien, vgl. Steph. Byz. ad locc.; die Olosser sind ebenfalls ein Volk in Thessalien (vgl. Strab. 9,5,19; Steph. Byz. ο 50 s.v. Ὀλοοσσών). 911 einen anderen: Philoktetes, der auf der Reise nach Troia bei Lemnos von einer Schlange gebissen und vom Heer zurückgelassen wurde; da er jedoch den Bogen des Herakles besaß und Troia nicht ohne diesen eingenommen werden konnte (vgl. Anm. zu Alex. 56), wurde er im zehnten Kriegsjahr wieder geholt (vgl. z.B. Il. 2.718–724; Prokl. Kyprien 9; Kleine Ilias 2; Soph. Phil.; Paus. 8,8,5; Dio Chrys. Or. 59,9; Apollod. Epit. 3,27; 5,8). Er wird in Unteritalien sterben und begraben werden. 911 Aisaros: Fluss bei Kroton in Unteritalien (vgl. Strab. 6,1,12). 912–913 Krimisa im oinotrischen Land: Stadt bei Kroton in Unteritalien (vgl. Steph. Byz. κ 220 s.v. Κρίμισα, ο 21 s.v. Οἰνοτρία). 913 Mörder des Feuerbrandes: Philoktetes wird Paris töten wird (vgl. Anm. zu Alex. 64, zu Paris als Fackel siehe Anm. zu 86 und 224). 915 Salpinx: »Trompete«, Name der Athene in Argos (vgl. Paus. 2,21,3; Hesych. σ 125 s.v. σάλπιγξ). 915 maiotisch: skythisch (Maiotis = Asowsche Meer, vgl. Hdt. 4,123,3; Strab. 11,2,2– 4), zum Bezug des Bogens des Herakles zu Skythien siehe Anm. zu Alex. 56. 916 Dyras: Fluss bei Trachis nahe des Oita, auf dem Herakles verbrannt wurde (vgl. Σ ad loc.). 917 Löwe: Herakles. Philoktetes half Herakles bei seiner Selbstverbrennung auf dem Berg Oita (nach anderen Versionen war es sein Vater Poias) und bekam dafür dessen Bogen von ihm (vgl. Soph. Phil. 800–802; Ov. Met. 9,229–258; 895

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Sen. Herc. Oet. 1485–1487; Diod. Sic. 4,38,4; Philostr.Jun. Imag. 17,1; Hyg. Fab. 36,5, 102,1–2). Vielleicht bezieht sich seine Bezeichnung als »Mörder des Feuerbrandes« in Alex. 913 auch auf diese Handlung; in diesem Fall würde Herakles als erster Zerstörer Troias »Feuerbrand« genannt werden. 919 Krathis: Fluss bei Sybaris am Golf von Tarent (vgl. Hdt. 1,145; 5,45,1; Paus. 7,25,11; 8,15,9; Σ ad loc.). 920 Alaios Patareus: Apollon (vgl. Σ ad loc.). 921 Nauaithos: Fluss bei Kroton (vgl. Strab. 6,1,12; Σ ad loc.). 922 pellenische Ausonier: Pellene war eine Stadt in Achaia auf der Peloponnes, aus der Siedler nach Italien (= Ausonien) kamen, so Σ ad loc. 923–924 Lindier, fern des Thermydron und der Berge von Karpathos: vermutlich handelt es sich um die Truppen aus Lindos auf Rhodos unter Führung des Tlepolemos (vgl. Il. 2,653–656); Thermydron war der Hafen von Lindos, vgl. Steph. Byz. θ 30 s.v. Θέρμυδρα; Karpathos eine bergige Insel zwischen Rhodos und Kreta (vgl. Strab. 2,5,21; 10,5,17; Steph. Byz. κ 96 s.v. Κάρπαθος). Philoktetes versuchte hier offenbar, seine Gefährten zu unterstützen. 925 der wilde Hund Thraskias: der Nordnordwestwind (vgl. Plin. NH 2,120), der auch die Rhodier von Troia nicht wieder in ihre Heimat zurückkehren ließ, sondern nach Italien verschlug. 927 Makalla: Stadt in Unteritalien, wo Philoktetes einen Tempel und kultische Verehrung erhält (vgl. Steph. Byz. μ 22 s.v. Μάκαλλα; Σ ad loc.). 930 Erbauer des Troianischen Pferdes: Epeios, der Erbauer des Troianischen Pferdes wird in Unteritalien Lagaria gründen (vgl. Strab. 6,1,14; Steph. Byz. λ 7 s.v. Λαγαρία). 932–942: Epeios’ Vater Panopeus kämpfte mit Amphitryon gegen die Taphier und Teleboer, die die Brüder der Alkmene getötet hatten. Komaitho, die Tochter des Pterelaos, des Königs der Taphier, den eine goldene Locke unverwundbar machte, verliebte sich in Amphitryon und schnitt die Locke des Vaters ab, wofür sie von Amphitryon, der den Krieg für seine Frau Alkmene begonnen hatte, nach seinem Sieg hingerichtet wurde (vgl. Apollod. Bibl. 2,4,7). Nach Erklärung der Scholien nahm sich Panopeus unrechtmäßig von den Spolien und leistete einen falschen Eid bei Ares (Alex. 937–938: Gott von Krestone in Thrakien, Kandaon Mamertos, der bewaffnete Wolf) und Athene (Alex. 936: Aloitis Kydonia Thraso, vgl. Σ ad loc.). Er soll schon im Mutterleib gegen seinen Bruder Krisos gekämpft haben (vgl. Hes. Frg. 58 M.-W.). 941 Tito: Eos (vgl. Hesych. τ 1001 s.v. τιτώ), d.h. das Licht des Tages. 943 zwar ein tüchtiger Faustkämpfer, aber furchtsam im Drängen des Speeres: Nachbildung von Il. 23,665–671, wo Epeios zugibt, zwar ein guter Boxer, aber kein guter Krieger zu sein. Epeios wurde schon in Alex. 931 als Feigling dargestellt.



Anmerkungen

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946 Kiris (vgl. Strab. 6,1,14, dort Akiris), Kylistanos: Flüsse in Unteritalien, vgl. Σ ad loc. 950 Myndia: Athene, wohl nach ihrem Kult in Myndos in Karien (so auch in Alex. 1261, vgl. Σ ad loc.). Epeios weiht seine Werkzeuge der Athene, die ihm helfen wird, das Pferd in nur drei Tagen zu erbauen (vgl. Od. 8,493; Quint. Smyrn. 12,145–148). 951 andere: es ist nicht genauer bestimmbar, wer hier nach Sizilien (das Land der Sikaner, vgl. Anm. zu Alex. 870) gelangt. 952–953 die drei Töchter des Phoinodamas: zu dieser Erzählung siehe Anm. zu Alex. 472. Laomedon gab daraufhin im Zorn (hier: »gebissen« in Alex. 954) die Töchter an Seeleute, die sie auf Sizilien wilden Tieren zum Fraß aussetzen sollten, so Σ ad loc. 956 Laistrygonen: Das Land der Laistrygonen wird im Westen lokalisiert und ist einsam, da sich nur noch ein Rest des Volkes dort befindet, vgl. Anm. zu Alex. 662–665. 958 Zerynthia: Aphrodite, die Mutter des Eryx (zu ihm als Ringer siehe Anm. zu Alex. 866). Sie rettete die Töchter des Phoinodamas, die ihr dafür einen Tempel auf Sizilien erbauten (vgl. Σ ad loc.). 961 die eine: Aigesta, eine der Töchter des Phoinodamas, wird auf Sizilien den Flussgott Krimisos (ohne Bezug zur Stadt Krimisa in Alex. 913, vgl. Steph. Byz. κ 220 s.v. Κρίμισα) heiraten. 964 Gründer und Erbauer von drei Orten: Der Sohn der Aigesta und des Krimisos, Aigestes, wird Aigesta, Eryx und Entella auf Sizilien gründen, vgl. Σ ad loc. 965 Bastard-Sohn des Anchises: Elymos, ein unehelicher Sohn des Anchises, des Vaters des Aineias, der nach dem Fall Troias (hier nach Dardanos »dardaneiische Orte«) nach Sizilien (hier: »die dreihälsige Insel« wegen ihrer Form, vgl. auch Strab. 6,2,1) kam. Dieser Version bietet nur Lykophron, der Name ist in den Scholien genannt. Bei Strab. 13,1,53 erscheint Elymos als Troianer, der mit Aineias Sizilien erreicht. 980 Kalchas als Sisyphos der unzählbaren Feigen: Die Scholien bieten hierzu die folgende Geschichte: Herakles kam auf seinem Zug nach Westen (Siris und Leutarne sind Städte in Unteritalien; zu Siris siehe auch Anm. zu Alex. 856; Σ ad loc.) zum Seher Kalchas, der unter einem Feigenbaum saß. Auf seine Frage konnte dieser ihm die genaue Zahl der Feigen, zehn volle Scheffel und eine Feige, nennen. Als Herakles daraufhin die Feigen messen wollte und die letzte Feige nicht mehr in den zehnten Scheffel unterbringen konnte, wurde er von dem Seher ausgelacht. Dafür erschug er ihn mit der Faust (hier in Alex. 981 die »runde Geißel«) und begrub ihn unter dem Feigenbaum. Bei »Kalchas« könnte es sich hier um eine allgemeine Bezeichnung für einen Seher handeln,

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denn zum Schicksal des Sehers Kalchas vgl. Anm. zu Alex. 426. »Sisyphos« bezieht sich wohl sowohl auf die Klugheit des Sehers als auch auf die Beschwerlichkeit des Zählens. 982 Sinis: Fluss im Süden Italiens, wohl als Variation zu Siris (vgl. Anm. zu Alex. 856). 983 Chonien: Land der Oinotrer in Unteritalien (vgl. Strab. 6,1,2–3; Steph. Byz. χ 64 s.v. Χώνη). 985–986 Laphria Salpinx: Athene (vgl. Anm. zu Alex. 355–356, 915). Die ankommenden Achaier werden die dort ansäßigen ionischen Siedler (»Xuthiden«, d.h. Nachkommen des Xuthos, vgl. Σ ad loc.) im Tempel der Athene töten (vgl. Strab. 6,1,14; Σ ad loc.). Das Standbild der Athene im Tempel wird daraufhin seine Augen schließen (zu diesem Motiv vgl. auch Anm. zu Alex. 364). 991 der Priester-Welpe der Priesterin: Ob sich dies auf einen bestimmten Vorfall bezieht, oder nur das Ausmaß des Frevels, dass der Priester der Göttin zuerst stirbt, ausdrücken soll, ist unklar. Auch Scholien und Kommentare bieten hier keine Erklärung an. 993 tylesische Berge, Linos: Die Scholien sind vage und erklären nur, dass es sich um Orte in Italien handelt, was auch aus dem Kontext offensichtlich ist. 995 die Amazone: Klete war die Amme der Penthesileia (die Tochter der Otrere nach Apollod. Epit. 5,1) und kam nach deren Tod auf der Suche nach ihrem Ziehkind nach Italien, wo sie eine Stadt gründete, die nach ihr Kletai genannt wird (vgl. Alex. 1004), so Σ ad loc.; die Geschichte ist ansonsten nicht belegt. 1000 affengestaltiger aitolischer Schurke: Thersites. Zu seinem häßlichen Aussehen siehe Il. 2,217–219. Als Sohn des Agrios von Kalydon ist er aitolischer Abstammung (vgl. Apollod. Bibl. 1,7,6). 1001 blutige Lanze: Als Achilleus Penthesileia tötet, wird Thersites seinen Speer in ihr Auge stoßen und dafür von Achilleus getötet werden (vgl. Σ ad loc.). In einer alternativen Fassung verliebt sich Achilleus in die tote Penthesileia und erschlägt Thersites, weil dieser ihn dafür verspottet (vgl. Prokl. Aithiopis 1; Apollod. Epit. 5,1; Quint. Smyrn. 1,718–747). 1002–1007: Kletai, die Gründung der Amazone Klete, wird von den Bewohnern Krotons erobert. 1007 Laurete: Tochter des Lakinios und Ehefrau des Kroton, des Namensgebers der Stadt Kroton, so Σ ad loc. Ihre Nachkommen sind die Krotoniaten. 1009 Terina: Stadt am Okinaros (vgl. Anm. zu Alex. 726, 729) in Bruttium/Kalabrien. Welche Griechen sich dort in Süditalien niederlassen werden, ist nicht genau zu bestimmen. 1011 den zweiten Platz hinsichtlich seiner Schönheit: Nireus, der zweitschönste Grieche vor Troia nach Achilleus (vgl. Il. 2,671–674).



Anmerkungen

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1012 der heerführende Eber, der starke Spross der Gorge: Thoas, der Sohn des Andraimon und der Gorge aus Aitolien (vgl. Il. 2,638–640; Hyg. Fab. 97,12; Lykormas ist ein Fluss in Aitolien, vgl. Strab. 10,2,5; Steph. Byz. λ 103 s.v. Λυκόρμας). 1017 Argyriner und die Täler von Keraunia: Die Argyriner sind ein Volk in Epeiros (vgl. Steph. Byz. α 404 s.v. Ἀργυρῖνοι; Σ ad loc.) und Keraunia ein Gebirge in Epeiros (vgl. Ap. Rhod. Argon. 4,518–519; Σ ad loc.): Nireus und Thoas werden zuerst nach Afrika getrieben und gelangen dann auf der Rückfahrt nach Epeiros auf dem westlichen Balkan. 1020 lakmonischer Aias: Fluss vom Berg Lakmos (oder Lakmon) im Pindus-Gebirge (vgl. Hdt. 9,93,1; Strab. 6,2,4; 7,5,8; Steph. Byz. λ 23 s.v. Λάκμων; Σ ad loc.). 1021 Krathis und das Land der Mylaker: Der Krathis is ein ansonsten unbekannter Fluss in Illyrien, die Mylaker sind ein Volk in Illyrien nördlich von Epeiros, so Σ ad loc.; Steph. Byz. μ 235 s.v. Μύλακες lokalisiert sie in Epeiros, zitiert aber nur diese Stelle als Beleg. 1022 Polai der Kolcher: Die Scholien erklären Polai als eine Stadt in Epeiros, die von den Kolchern gegründet wurde, die von Aietes zur Verfolgung der Argo (hier wegen Medeia und Iason das »brautführende Schiff« in Alex. 1025) ausgeschickt wurden, vgl. Σ ad loc. sowie Schmakeit-Bean (2006) 279–280. 1024 der Herr von Aia und Korinth, der Gatte der Eidyia: Aietes, der König von Kolchis; die Scholien erklären Aia und Korinth als Städte in Kolchis, doch zur Deutung, dass Aietes ursprünglich aus dem griechischen Korinth kam und darüber herrschte, siehe von Holzinger (1895) 315 ad loc. Seine Frau Eidyia und Mutter der Medeia ist eine Okeanide (vgl. Hes. Theog. 958–962; Ap. Rhod. Argon. 3,240–244, 269). 1026 Dizeros: ein unbekannter Fluss bei Polai in Epeiros, so Σ ad loc. Steph. Byz. δ 79 s.v. Δίζηρος basiert auf dieser Stelle. 1027 die Insel Melite, nahe bei Othronos: Die Identität der Insel Melite ist umstritten, doch vermutlich handelt es sich dabei um Malta, wie der spätere Bezug zu Sizilien zeigt, vgl. v.a. von Holzinger (1895) 317 und Hornblower (2017) 375–376 ad loc. Othronos wurde erklärt als Insel südlich von Sizilien (Steph. Byz. ο 17 s.v. Ὀθρωνός) oder zwischen Epeiros und Italien bei Kerkyra (vgl. Plin. NH 4,52; Hesych. ο 164 s.v. Ὀθρωνός; Σ ad loc.). 1029–1030 Pachynos, die gebirgige Landspitze des Sohnes des Sisyphos: Pachynos ist ein Gebirge im Südosten Sizilien (vgl. z.B. Strab. 6,2,1; Dionys. Per. 85–86, 467– 471), in dessen Nähe es eine nach Odysseus benannte Landspitze gab, so Σ ad loc. (zu Odysseus als Sohn des Sisyphos siehe Anm. zu Alex. 344). 1032 Longatis: Athene, wie in Alex. 520. 1033 Heloros: Fluss bei Pachynos auf Sizilien (vgl. z.B. Hdt. 7,154,3; Steph. Byz. ε 76 s.v. Ἕλωρος).

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1034 Wolf: Elephenor von Euboia (vgl. Il. 2,536–541), der unwissentlich seinen Großvater Abas tötete und für ein Jahr ins Exil musste, so Σ ad loc. Als Freier der Helena (vgl. Apollod. Bibl. 3,10,8) musste er am Troianischen Krieg teilnehmen und nach anderen Versionen starb er vor Troia (vgl. z.B. Il. 4,463– 472; Apollod. Epit. 6,15). Hier verschlägt es auch ihn auf der Rückfahrt ins westliche Mittelmeer, zu Othronos siehe Anm. zu Alex. 1027. »Elephenor« ist auch als Titel einer Tragödie Lykophrons von Chalkis bezeugt, vgl. Hornblower (2018b) 100. 1035 Koskynthos: Fluss auf Euboia, nur Σ ad loc. 1040 Verteidigerin des Rechts, Telphusia: Demeter-Erinys, die in Telphusa in Arkadien verehrt wurde (vgl. Kallim. Frg. 652 Pfeiffer; Steph. Byz. τ 80 s.v. Τέλφουσα; vgl. auch den Beinamen in Alex. 153). Der Ladon ist ein Fluss in Arkadien (vgl. Dionys. Per. 417–418). 1042 vor der schrecklichen Schlacht der Kriechtiere fliehend: vielleicht Referenz auf die schlangengestaltigen Erinyen, die Elephenor als Mörder eines Verwandten bedrohen, so Hornblower (2017) 380 ad loc. 1043 Amantia: Siedlung der Abanten in Illyrien (vgl. Steph. Byz. α 253 s.v. Ἀμαντία; Σ ad loc.). 1044 Atintaner: Volk in Illyrien (vgl. Thuk. 2,80,6; Strab. 7,7,8; Steph. Byz. α 519 s.v. Ἀτιντανία). 1045 Praktis: nicht weiter bekannt, doch muss es sich um einen Ort in Illyrien handeln. Der Fluss Polyanthes ist ebenfalls nicht weiter belegt, wird jedoch als »chaonisch« nach der Landschaft Chaonien in Epeiros bezeichnet (vgl. Verg. Aen. 3,292–293; Strab. 7,7,5; Steph. Byz. χ 22 s.v. Χαονία) und muss sich daher ebenfalls auf dem westlichen Balkan befinden. 1048 der eine von zwei Brüdern: Podaleirios aus Thessalien, der Bruder des Machaon (vgl. Il. 2,729–732) und Sohn des Asklepios (Epios in Alex. 1054, vgl. Σ ad loc.), wird in Unteritalien begraben werden. Zum Grab des Kalchas in Italien vgl. Anm. zu Alex. 980. 1050–1055: Das Grab des Podaleirios wird ein Heiligtum bei den Dauniern sein, in dem er dort Schlafenden Orakel gibt oder sie heilt (vgl. auch Strab. 6,3,9). Die Daunier sind die Bewohner eines Teils von Iapygien/Apulien in Südostitalien. (vgl. Strab. 6,3,1; Steph. Byz. δ 33 s.v. Δαύνιον), der Althainos ist wohl der bei Strab. 6,3,9 genannte Fluss, dem heilende Wirkung zugeschrieben wird, der dort jedoch namenlos bleibt. 1056–1062: Die hier zugrundeliegende Erzählung ist in den Scholien zusammengefasst, findet sich aber auch bei Just. Epit. 12,2,7–10: Aitolische Siedler im Gefolge des Diomedes gründeten Brundisium, wurden aber von dort vertrieben. Als sie das ihnen zustehende Land (das »das fette Erbe des edlen Bodens« in Alex.



Anmerkungen

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1060 – vgl. Anm. zu Alex. 621) zurückforderten, wurden sie lebendig dort begraben, damit sie dort ewig ihr Heim hätten (so Just.). 1058 Salanger und Angaiser: ansonsten unbekannte Volksstämme in Italien, so Σ ad loc. 1066 Sohn des hirnfressenden Ebers: Diomedes, der Sohn des Tydeus. Der verwundete Tydeus schlürfte noch im Tod das Hirn seines Gegners Melanippos und wurde deswegen von Athene, die ihn unsterblich machen wollte, aber vor dieser Tat erschrak, dann doch nicht gerettet (vgl. Stat. Theb. 8,717–766; Apollod. Bibl. 3,6,8). 1067 Abkömmlinge des Naubolos: Schedios und Epistrophos, die Söhne des Iphitos, des Sohnes des Naubolos, kamen aus Phokis (vgl. Il. 2,517–518). Zumindest Schedios stirbt vor Troia (vgl. Il. 17,306–307) und nach Paus. 10,36,10 kehrte sein Bruder in die Heimat zurück. Ihre Besatzung kommt hier nach Kalabrien und siedelt sich dort an. 1067, 1069 Temessa, Hipponion: Städte in Bruttium/Kalabrien (vgl. Strab. 6,1,5). 1068–1069 Tethys (=  Meer) der Lampete: gemeint ist hier das Meer bei Bruttium; Lampete ist ein Vorgebirge dort (vgl. Σ ad loc.) und Lampeteia eine Stadt in der Nähe (vgl. Polyb. 13,10,2; Steph. Byz. λ 29 s.v. Λαμπέτεια). 1070–1074 Krisa, Lilaia, Anemoreia, Amphissa, Abai: Städte in Phokis; Krisa, Lilaia und Anemoreia erscheinen schon im Schiffskatalog (Il. 2,520, 523, 521), wo von den Scholien auch Amphissa und Abai lokalisiert werden. 1075–1082: Setaia, eine troianische Kriegsgefangene, die die Schiffe der Griechen in Brand setzte, wurde dafür an einen Felsen gekettet und wird so Namensgeberin von Setaion, einer Klippe bei Sybaris am Golf von Tarent (vgl. Strab. 6,1,14, wo jedoch kein Name genannt ist; Steph. Byz. σ 124 s.v. Σηταῖον; Σ ad loc.; die Verbrennung der Schiffe erscheint auch bei Dion. Hal. Ant. Rom. 1,72,2–4; Verg. Aen. 5,603–699). 1079 Krathis: Fluss in Bruttium, siehe Anm. zu Alex. 919. 1083–1089: Hier fasst Lykophron weitere ungenannte Griechen (hier mit dem alten poetischen Namen »Pelasger« bezeichnet) zusammen, die nicht in ihre Heimat zurückkehren, sondern nach Lukanien, ins Land der Leukaner, gelangen werden (vgl. Strab. 6,1,1, 4; Dionys. Per. 362; Σ ad loc.). Die Scholien erklären Membles und Lametos als Flüsse in Italien, die kerneatische Insel ist nicht sicher bestimmbar, vgl. auch von Holzinger (1895) 322–323 sowie Hornblower (2017) 389 ad loc. zu den Identifizierungen. 1089 wegen meines Raubes zu einer unglücklichen Heirat: Zu Kassandras Vergewaltigung durch Aias als Grund für die Leiden der Griechen siehe v.a. Alex. 365–372. 1090–1092: Überleitung zum nächsten Teil mit der Ankündigung, dass auch die heimkehrenden Griechen weitere Leiden erwarten werden.

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1092 Kerdylas Larynthios: obskure Bezeichnungen für Zeus; auch die Scholien sind hier nicht sicher und nennen die Titel als Beinamen für Zeus und Apoll. 1093 Seeigel: Nauplios, hier wohl nach der sprichwörtlichen List dieses Tieres (vgl. Ael. NA 6,54). Nauplios, König von Euboia und Vater des von den Griechen durch die List des Odysseus als Verräter gesteinigten Palamedes (vgl. Prokl. Kyprien 12; Gorg. Pal.; Apollod. Epit. 3,8; Hyg. Fab. 105; Σ ad loc.), verführte aus Rache für dieses Unrecht die daheimgebliebenen Frauen der Griechen, hier in Alex. 1094 metaph. als »Hennen« bezeichnet (vgl. Apollod. Epit. 6,8–9). Zudem lockte er die rückkehrende griechische Flotte mit falschen Leuchtfeuern auf die Klippen (vgl. Alex. 373–386). 1198 Methymna: Stadt auf Lesbos. Lykophron scheint damit das äolische Siedlunggebiet generell zu bezeichnen, denn das Grabmal des Palamedes wurde auf dem Festland vor Lesbos lokalisiert (vgl. Philostr. Her. 33,47–48). 1099–1107: Der erste Grieche, dessen unglückliches Schicksal nach seiner Heimkehr hier behandelt wird, ist Agamemnon, der von seiner Frau Klytaimnestra (die »Löwin« in Alex. 1107) und deren Liebhaber Aigisthos im Bad erschlagen wird; die Details der Tat variieren, hier wird er in ein weites Gewand eingewickelt und dann mit einer Axt erschlagen (vgl. Od. 3,304–305; 4,529–537; 11,409–415; Prokl. Nostoi 5; Ais. Ag. 1343–1345, 1379–1390; Eum. 630–635; Soph. El. 95–99; Eur. El. 8–10; Or. 25–26; Paus. 2,16,6; Sen. Ag. 879–905; Apollod. Epit. 6,23; Hyg. Fab. 117,1). 1106 Tainaron: Ort in Lakonien im Süden der Peloponnes, an dem sich nach der Tradition ein Eingang zum Hades befindet, siehe auch Anm. zu Alex. 94/95. 1108–1117: Nach ihrem Gatten Agamemnon wird Klytaimnestra (»die Schlange, die Viper« in Alex. 1114) Kassandra töten, die dieser als Kriegsbeute erhalten und als Gefangene aus Troia mitgebracht hatte (vgl. Od. 11,421–424; Ais. Ag. 1292– 11294; Eur. Tro. 361–363; Sen. Ag. 1012; Apollod. Epit. 5,23; 6,23; Hyg. Fab. 117,1; Quint. Smyrn. 14,20). Zu Klytaimnestras Betrachtung von Kassan­dra als Ehebrecherin vgl. v.a. Ais. Ag. 1438–1447 und Eur. Tro. 247–259, 357–358, 403–405. 1109 chalybdisch: Das Volk der Chalyber am Schwarzen Meer war berühmt für seine Metallarbeiten (vgl. [Ais.] Prom. 714–715; Xen. Anab. 4,7,15–16; 5,5,1; Steph. Byz. χ 19 s.v. Χάλυβες; Σ ad loc.). 1118 Ehemann, der mich nicht mehr hört: Agamemnon, vgl. auch Alex. 1123. Zu Kassandras Vergewaltung durch Aias als »Ehe« (γάμος/γάμοι) siehe auch Alex. 412, 1151. Ebenso ist Agamemnons Besitz von Kassandra als Sklavin hier als »Vermählung« dargestellt. 1120–1122: Agamemnons Sohn Orestes, der »Welpe des Vaters« wird als Vergeltung für dessen Tod seine Mutter Klytaimnestra töten (vgl. etwa Od. 3,306–319; Prokl.



Anmerkungen

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Nostoi 5; Ais. Cho. v.a. 991–996; Soph. El. 1407–1427; Eur. El. 1165–1174; Apollod. Epit. 6,25; Hyg. Fab. 119,3). 1123 Gatte, der Herr der dienenden Braut: Agamemnon als Gatte und Herr der versklavten Kassandra (vgl. Alex. 1118). Agamemnon wird in Sparta als Heros Agamemnon Zeus verehrt werden (vgl. Σ ad loc.). 1125 Oibalos: Vater des Tyndareos (vgl. Paus. 3,1,4; Apollod. Bibl. 3,10,4), des Vaters der Helena und der Klytaimnestra, daher Großvater des Orestes sowie alter König von Sparta. Die »Kinder des Oibalos« sind daher die Spartaner. 1129 bei den Ufern der Salpe: Kassandra prophezeit hier ihre kultische Verehrung bei den Dauniern in Unteritalien. Die Scholien erklären Salpe als See in Italien (zu einem Hafen Salapia bei Argyrippa siehe Strab. 6,3,9; Luc. 5,377 erwähnt einen »salapischen Sumpf) und Dardanos als eine Stadt in Italien (vgl. Σ ad loc.), die jedoch nicht genau bestimmt werden kann. Paus. 3,19,6, 26,5 erwähnt Kulte für Kassandra als »Alexandra« in Amyklai und Leuktra in Lakonien. 1131–1140: Kassandra beschreibt ihren Tempel in Daunien als Zufluchtsort für Mädchen und Frauen, die – wie sie, vgl. Alex. 355–356 sowie Anm. zu Alex. 352 – nicht heiraten möchten. 1133 hektoreiische Locken: Bezug auf die Beschreibung von Hektors langem schwarzen Haar in Il. 22,401–402. Als »Frisur Hektors« galt Haar, das vorn kurz geschnitten war, aber im Nacken lang wuchs, so Σ ad loc. 1137 das Gewand der Erinyen: schwarze Kleidung, so Σ ad loc. 1141–1173: Die Verse über die sog. »lokrischen Jungfrauen« gehören zu den meistdiskutierten Passagen der Alexandra, insbesondere im Hinblick auf die Datierung des Gedichts, vgl. v.a. Momigliano (1945), Mari (2000), und Hornblower (2017), 404–419. Hier berichtet Lykophron davon, dass die Heimat des Kleinen Aias, das griechische Lokroi, als Sühne für seinen Frevel an Kassandra (vgl. auch Alex. 348–364) über eine Spanne von tausend Jahren unverheiratete Mädchen in die Troas schicken wird, die dort lebenslang als Tempeldienerinnen der Athene dienten. Diese durften offenbar von den Troianern straffrei getötet werden (vgl. auch Kallim. Aitien 1 Frg. 35 Pfeiffer; Strab. 13,1,40; Σ ad loc.). 1146–1149: Larymna, Kynos, Skarpheia, Phalorias, Naryx (oder Naryka) und Thronion sind Orte in Lokris (Mittelgriechenland) oder in der Nähe dieser Region. Spercheios und Boagrios sind Flüsse dieser Gegend und die Täler von Pyronai beziehen sich auf einen Berg in Lokris, so Σ ad loc. Alle sind als Heimat des Kleinen (oder Lokrischen) Aias genannt. 1150 das hodoidokeiische Haus des Ileus: Hodoidokos ist der Vater der Oileus (hier mit der alternativen Namensform Ileus benannt) und damit der Großvater des Lokrischen Aias, so Σ ad loc.

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1152 Göttin Gygaia Agriska: Athene. Der Ursprung der Bezeichnungen ist unklar, aber es muss sich um Athene handeln (so auch Σ ad loc.), gegen die der Lokrische Aias mit der Vergewaltigung Kassandras in ihrem Tempel frevelte (vgl. Anm. zu Alex. 364). 1158 Traron: Kap Traron in der Troas. Nach der Erklärung der Scholien wurde die Asche einer Priesterin von dort aus ins Meer gestreut. 1161 Tochter des Sithon: Rhoiteia, die Tochter des thrakischen Königs Sithon, die Namengeberin für Kap Rhoiteion in der Troas ist (vgl. auch Alex. 583 sowie Σ ad loc.), wohin die lokrischen Priesterinnen für Athene (Ampheira bzw. Stheneia in Alex. 1163–1164) jeweils gebracht wurden, sobald verstorbene Vorgängerinnen ersetzt werden mussten. 1170 phalakrische Keule: d.h. eine Keule aus Holz vom Berg Phalakra (vgl. Alex. 24). 1173–1188: Kassandra sagt hier das Schicksal ihrer Mutter Hekabe nach deren Verwandlung und Steinigung (siehe Alex. 330–334) voraus. Sie wird ins Gefolge der Göttin Hekate in Thrakien aufgenommen und einen Kenotaph auf Sizilien erhalten. 1174 Jungfrau des Perses, Brimo Trimorphos: Hekate, die Tochter des Perses (vgl. Hes. Theog. 409–411; zu Brimo vgl. Ap. Rhod. Argon. 3,861–862). Die Bezeichnung Trimorphos »dreigestaltig« bezieht sich entweder auf ihr Aussehen mit drei Köpfen (vgl. auch »dreihälsig in Alex. 1186), darauf dass sie Anteil an Himmel, Erde und Unterwelt hat (so Σ ad loc.), oder auf ihre Verehrung an Dreiwegen und Wegkreuzungen, so Hornblower (2017) 421 ad loc. 1178 Herrin des Strymon, Zerynthia: Hekate. Sie wurde in Thrakien verehrt, zu Zerynthos in Thrakien vgl. Anm. zu Alex. 77, zum Fluss Strymon vgl. Anm. zu Alex. 417. 1180 pheraiische Göttin: Hekate, nach Pherai in Thessalien, wo Artemis verehrt wurde (vgl. Kallim. Hym. 3,259; Paus. 2,23,5), mit der sie hier in Verbindung gebracht wird, vgl. Σ ad loc.; Hornblower (2017) 421 ad loc. 1182, 1184: Zu Pachynos und Heloros im östlichen Sizilien siehe Anm. zu Alex. 1029– 1030, 1033. 1183 von den Armen des Herren errichtet: Das leere Grabmal der Hekabe wird Odysseus errichten, dem sie zuvor als Kriegsgefangene zugeteilt worden war (vgl. Eur. Tro. 275–277; Apollod. Epit. 5,23; Quint. Smyrn. 14,21–27), weil er bei ihrer Steiningung den ersten Stein werfen wird (vgl. Alex. 1187–1188). 1189 Bruder: Als nächstes wendet sich Kassandra an ihren Bruder Hektor und sagt dessen Kult in Theben nach seinem Tod vor Troia (Alex. 257–297; vgl. Paus. 9,18,5) voraus, siehe dazu auch Federico (2008) sowie Hornblower (2017) 422– 433.



Anmerkungen

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1192 Herr der Throne des Ophion: Zeus. Ophion ist hier als erster Weltherrscher genannt (vgl. Ap. Rhod. Argon. 1,503–508; bei Nonn. 2,573; 41,352 mit Uranos gleichgesetzt), dessen Position jetzt Zeus einnimmt. 1196 seine Mutter, die im Ringkampf erfahren ist: Zeus’ Mutter Rhea besiegte Eurynome, die Gattin des vorherigen Weltherrschers Ophion, und gebar Zeus verborgen von Kronos (»der rohsinnige Kentaure, das Grab seiner Nachkommenschaft« in Alex. 1203), da dieser die vorherigen gemeinsamen Kinder aufgrund eines Orakels verschlungen hatte. Statt Zeus gab Rhea ihm jedoch einen in Windeln gewickelten Stein (vgl. v.a. Hes. Theog. 463–500). Der Ort, zu dem Zeus Hektor bringen wird, ist Theben (Διὸς Γοναί, vgl. Σ D ad Il. 13,1), wohin Hektors Gebeine nach einem Orakel gebracht werden sollten (vgl. Paus. 9,18,5). 1206 Ogygos: alter König in Boiotien, autochthoner Boioter und König der Ektenen (vgl. Paus. 9,5,1; Σ ad loc.). 1206 das gesäte Kriegsvolk: die Thebaner, nach der Erzählung, dass sie von Kadmos aus Drachenzähnen gesät wurden (vgl. Eur. Phoin. 939–940; Ov. Met. 3,24– 131; Paus. 9,10,1; Apollod. Bibl. 3,4,1; Hyg. Fab. 178,5) 1207 Iatros Lepsios Termintheus: Apoll. Zur Erklärung der Epitheta siehe Hornblower (2017) 432 ad loc. Zur Häufung von Kulttiteln für Götter siehe Horn (2021). 1208 aus den ophrynischen Gräbern: aus dem Grab in Ophryneion, dem Ort in der Troas, wo sich ursprünglich Hektors Grab befunden haben soll (vgl. Σ D ad Il. 13,1; Σ ad loc.). 1209 Burg des Kalydnos und dem Land der Aoner: Kalydnos war der Sohn des Uranos und mythischer Erbauer Thebens, dessen Mauern er errichten ließ (vgl. Steph. Byz. κ 37 s.v. Κάλυδνα; Σ ad loc.). Die Aoner waren boiotischer Stamm, die Bewohner Thebens nach den Ektenen (vgl. Paus. 9,5,1). 1211 Teneros: Sohn des Apollon und mythischer boiotischer Seher, der ein Heiligtum bei Theben besaß (vgl. Paus. 9,10,6, 26,1; Σ ad Pind. Pyth. 11,5; Σ ad loc.). 1212 Ektenen: ursprüngliche Bewohner Thebens, daher Bezeichnung für die Thebaner (vgl. Paus. 9,5,1; Σ ad loc.). 1214 Knossos, Gortyn: Städte auf Kreta, dem Herrschaftsbereich des Idomeneus (vgl. Il. 2,645–246; Strab. 10,4,7). 1218 Leukos: Idomeneus, der König von Kreta, hatte während des Troianischen Krieges seine Herrschaft an Leukos, den Sohn des Talos, als Regenten übergeben. Dieser beging mit Meda, der Gattin des Idomeneus, Ehebruch und heiratete dessen Tochter Kleisithera. Auf Betreiben des Nauplios (dem »Fischer« in Alex. 1217; vgl. auch Alex. 1093–1095) tötet er sie jedoch, obwohl sie in einem

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Tempel Zuflucht suchten, und vertrieb Idomeneus (vgl. Apollod. Epit. 6,9–11; Σ ad loc.; zum Schicksal des Idomeneus siehe auch Alex. 431–432). 1225 onkaiische Grube: Nach dem Onkeion, einem Heiligtum der Demeter-Erinys bei Onkion in Arkadien (vgl. Paus. 8,25,4; Σ ad loc.). Der Bezug auf Erinys (vgl. auch den Beinamen Demeters in Alex. 153) bezeichnet wohl die besondere Schwere des Frevels. 1226–1231: Mit diesen Versen beginn ein neuer Abschnitt des Gedichts, in dem Kassandra die Fahrten des Aineias und das Fortbestehen des troianischen Ruhms durch die Römer vorhersagt (vgl. v.a. die sog. Aineiaden-Prophezeiung in Il. 20,306–308). Zur Bedeutung der Passage für die Datierung siehe die Einleitung dieses Bandes. 1232 mein Verwandter: Aineias, dessen Vater Anchises ein Großcousin des Priamos, des Vaters der Kassandra, war (vgl. etwa Il. 20,236–239; Diod. Sic. 4,75,3–5; Apollod. Bibl. 3,12,1–3). Er war ein Sohn der Aphrodite (Kastnia Choiras in Alex. 1234, siehe Σ ad loc.; vgl. z.B. Il. 2,819–821; 5,311–313; Hes. Theog. 1008– 1010; Hom. Hym. für Aphrodite v.a. 191–201; Apollod. Bibl. 3,12,2; Hyg. Fab. 104). 1232–1233 zwei Löwen-Welpen: Romulus und Remus. Der Name ihrer Gründung ist in Alex. 1233 mit ῥώμῃ »durch Stärke« angedeutet (zur Gründung Roms vgl. z.B. Dion. Hal. Ant. Rom. 79–88; Diod. Sic. 8,3–6; Liv. 1,4–7; Ov. Fast. 4,807–858; Plut. Vit. Rom. 3–10). 1236, 1237 Rhaikelos, Kissos: Stadt und Berg in Makedonien (vgl. Hesych. 2791 s.v. Κισσοῦς; Steph. Byz. ρ 9 s.v. Ῥάκελος; Σ ad loc.). Liv. 1,1,4 berichtet auch, dass Aineias nach der Flucht aus Troia zuerst in Makedonien gelandet sei. 1237–1238 laphystische gehörnte Frauen: Die Scholien erklären »laphystisch« mit dem Verweis auf Laphystios, einen Beinamen des Dionysos nach einem Berg Laphystion in Boiotien, nach dem Bacchantinnen in Makedonien bezeichnet werden; somit scheint es sich hier um eine weitere gelehrte Anspielung auf Makedonien zu handeln. 1238 Almopia: Landschaft in Makedonien (vgl. Thuk. 2,99,5–6; Steph. Byz. α 223 s.v. Ἀλμωπία). 1240–1241 Lingeus, Pisa, Agylla: Der Lingeus ist ein Fluss in Italien, so auch Σ ad loc.; von Holzinger (1895) 339 und Hornblower (2017) 443 ad loc. identifizieren ihn als den Arno. Pisa und Agylla sind Städte in Etrurien/Tyrsenia = Thyrrhenien in Mittelitalien (vgl. Σ ad loc.). 1244 Zwerg: Odysseus, der im Epos klein von Statur dargestellt ist (vgl. Il. 3,193–194; Od. 6,229–230), evtl. Identifikation mit einem Anführer der vertriebenen Pelasger namens Nanas (vgl. Hellanikos Frg 4 Fowler; Dion. Hal. Ant. Rom. 1,28,3), abgelehnt von Josifovic (1968) 896. Die Scholien deuten die Bezeich-



Anmerkungen

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nung als ein etruskisches Wort für »Wanderer«. Zum Treffen von Aineias und Odysseus in Italien siehe Dion. Hal. Ant. Rom. 1,72,2. 1245–1246 die zwei Söhne des Herrschers der Myser: Tarchon und Tyrsenos, die Söhne Telephos, des Herrschers der Myser und Kriegsgegner der Griechen (vgl. Alex. 211–215, auch zur Niederlage und seinem Stolpern durch das Eingreifen des Dionysos). Sie sind unbekannt genug, dass Lykophron ihre Namen in Alex. 1248 direkt nennt. Da Telephos ein Sohn des Herakles und der Auge war, sind sie vom Blut des Herakles (vgl. Apollod. Bibl. 2,7,4; Σ ad loc.). 1246–1247 Oikuros Theoinos: Dionysos (vgl. Ais. Frg. 382 TrGrF; Σ ad loc.). 1252 Orakelsprüche: Verweis auf das Orakel, dass Aineias und die Troianer keine Stadt gründen sollten, bevor nicht Hunger sie dazu triebe, ihre Tische zu essen; das Orakel erfüllt sich, als die Troianer am Tiber vor Hunger auch die Getreidekuchen essen, die sie zuvor als Essensunterlagen benutzt hatten (vgl. Dion. Hal. Ant. Rom. 1,55,3–4; Verg. Aen. 3,251–257; 7,107–119; Σ ad loc.). 1253 Boreigonen: wohl eine Abwandlung von Aborigines, Ureinwohner Italiens (vgl. Dion. Hal. Ant. Rom. 1,9,3; Strab. 5,3,2; Plin. NH 3,56; Steph. Byz. α 10 s.v. Ἀβοριγῖνες). 1255–1260: Aineias erhielt ein Orakel, dass eine Sau, die dreißig Junge werfen würde, ihn bei der Stadtgründung führen werde: an dieser Stelle solle er sich niederlassen (vgl. Verg. Aen. 3,389–393). Nach Lykophron hat Aineias das Schwein noch aus Troia mitgebracht und gründet nach der Zahl der Ferkel dreißig Siedlungen. 1261 Myndia Pallenis: Athene, vgl. auch Anm. zu Alex. 950. 1262 väterliche Götterbilder: Aineias siedelt seine Hausgötter, die Penaten, in Italien an (vgl. etwa Dion. Hal. Ant. Rom. 1,68,1; Verg. Aen. 2,293–295; Prop. 4,1,1–6; Ov. Fast. 3,615). 1263–1269: Aineias wird seine Hausgötter und seinen Vater Anchises aus dem brennenden Troia tragen, dabei jedoch seine Besitztümer und nach manchen Fassungen auch Frau und Kinder zurücklassen (vgl. Dion. Hal. Ant. Rom. 1,46,3–4; Verg. Aen. 2,705–725; Apollod. Epit. 5,21; Quint. Smyrn. 13,315–332). Lykophron setzt hier eine Version der Ereignisse voraus, nach der ihm die Griechen die Wahl lassen, was er mitnehmen möchte (vgl. Xen. Kyn. 1,15; Ael. VH 3,22). Weil er seine Hausgötter und seinen Vater wählt, wird er für seine Frömmigkeit gelobt (Alex. 1270: εὐσεβέστατος; vgl. auch Vergils pius Aeneas). 1273 Kirkaion: Berg in Italien (vgl. Strab. 5,3,6). 1274 Aietes: Hafen von Aiaia, der Insel der Kirke, wo die Argo ankerte (vgl. Ap. Rhod. Argon. 4,659–663; Σ ad loc.); der Ort wurde in der römischen Mythologie nach der Amme des Aineias Caieta genannt (vgl. Verg. Aen. 7,1–4; Ov. Met. 14,441–444).

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1275 marsionidischer Phorke-See: wohl der Fuciner See auf dem Gebiet der Marser in Mittelitalien, der in den 1870er Jahren trockengelegt wurde (vgl. Strab. 5,3,13; Σ ad loc.). 1276 titonischer Strom: Fluss Titon nahe dem Kirkaion, der nicht ins Meer mündet, sondern in der Erde verschwindet, so Σ ad loc. 1278 Zosterios: Beiname des Apollon (vgl. Σ ad loc.). 1279 Wohnstatt der Sibylle: Eine der als Sibyllen bezeichneten Orakelpriesterinnen, die ihre Eingebungen von Apollon erhält, wohnt in einer Höhle bei Kyme/ Cumae in Kampanien (vgl. Aineias bei der Sibylle in Verg. Aen. 6,2–12; Ov. Met. 104–153). 1281–1282: Mit diesen Versen beendet Kassandra ihre Voraussagen über die leidvollen Schicksale der Griechen nach dem Fall Troias und die Zukunft ihrer Verwandten und geht zum letzten Abschnitt (Alex. 1283–1450) über die andauernden Kämpfe zwischen Europa und Asien über, in deren Kontext auch der Troianische Krieg erfolgt (vgl. dazu v.a. Hdt. 1,1–5). Obgleich auch diese Erzählungen vielfach in den Bereich des Mythos gehören und z.B. Verwandlungen umfassen, erscheinen sie hier (wie auch bei Herodot) vollkommen rationalisiert, vgl. auch West (2003) 93–94. 1283 Mutter des Prometheus: Asien. Die Okeanide Asia und der Titan Iapetos haben vier Söhne, Atlas, Menoitios, Prometheus und Epimetheus (vgl. Apollod. Bibl. 1,2,3; bei Hes. Theog. 359 ist Asie als Okeanide genannt, aber in Theog. 507–520 ist die Mutter des Prometheus ihre Schwester Klymene; Hdt. 4,45,3; Steph. Byz. α 474 s.v. Ἀσία nennen Asia/Asie als Frau des Prometheus). 1284 Mutter des Sarpedon: Europe. Zeus zeugt mit Europe Minos, Sarpedon und Rhadamanthys (vgl. Apollod. Bibl. 3,1,1; Hyg. Fab. 178,1) 1285 das Meer der Helle und die Symplegaden-Felsen: Der Hellespont (vgl. Anm. zu Alex. 22) und der Bosporos an der Einfahrt zum Schwarzen Meer (zu den Symplegaden/Plegaden/Planktai siehe Hdt. 4,85,1; Ap. Rhod. Argon. 2,596, 645). 1286 Salmydesos und die ungastliche Woge: Pontos Euxeinos, d.h. das Schwarze Meer; Salmydes(s)os bezeichnet einen gefährlichen Küstenstreifen am Schwarzen Meer (vgl. [Ais.] Prom. 726–727; Hdt. 4,93; Strab. 1,3,4, 7; 7,6,1; Steph. Byz. 30 s.v. Σαλμυδησσός; Σ ad loc.). Zu den Skythen am Schwarzen Meer siehe ausführlich Hdt. 4,2–82. 1288 Tanaïs: Fluss, der angeblich ungemischt durch das Schwarze Meer hindurchfließt und Europa und Asien teilt (vgl. Hdt. 4,45,2; Strab. 7,4,5; 11,1,1; Dionys. Per. 14–17; Σ ad loc.). 1290 Maioten: Kollektivbezeichnung für die Stämme an der Maiotis im Norden des Schwarzen Meeres, vgl. Anm. zu Alex. 915.



Anmerkungen

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1291 karnitische Seefahrer-Hunde: Phoinikier, nach einer Stadt Karnos oder Karne in Phoinikien (vgl. Strab. 16,2,12; Steph. Byz. κ 90 s.v. Κάρνη; Σ ad loc.). Sie brachten Io nach Lykophrons Fassung nach Ägypten (vgl. [Ais.] Prom. 846– 852; Hdt. 1,2,1, wo dies als Version der Perser bezeichnet ist), wo sie Telegonos, den König der Ägypter (hier in Alex. 1294 »der memphitische Herrscher«; siehe auch Hdt. 2,2,5, 3,1) heiratete (vgl. Apollod. Bibl. 2,1,3). 1292 das kuhäugige, stierjungfräuliche Mädchen: Der Raub der Io, die in eine Kuh verwandelt wurde (vgl. Ais. Hik. 299, 569–570; Prom. 588; Ov. Met. 1,610–612; Apollod. Bibl. 2,1,3), ist schon bei Herodot der Beginn der Feindschaft zwischen Europa und Asien (vgl. Hdt. 1,1). 1293 Lerne: Quelle bei Argos, wo Inachos, der Vater der Io, herrschte (vgl. Hes. Theog. 314; v.a. [Ais.] Prom. 677; Σ ad Pind. Ol. 7,33; Ov. Met. 1,597). 1297 die Kureten, die idaiischen Eber: Kreter, nach dem Ida-Gebirge, wo die Kureten Zeus aufzogen (vgl. Diod. Sic. 5,702; Paus. 5,7,6; Σ ad loc.). 1298 speergefangene saraptische Jungkuh: Europe, die Tochter des Königs von Phoinikien wird als Vergeltung für den Raub der Io durch Kreter entführt (vgl. v.a. Hdt. 1,2). »Saraptisch« bezeichnet Europe als Phoinikierin nach einer Stadt Sarapta zwischen Sidon und Tyros (Steph. Byz. σ 64 s.v. Σάραπτα; Σ ad loc.). 1300 zum diktaiischen Palast: d.h. zum Sitz des Asteros, des Herrschers von Kreta, nach dem Berg Dikte auf Kreta (vgl. Strab. 10,4,12; Steph. Byz. δ 82 s.v. Δίκτη). Die Entführung der Europe wird meist Zeus zugeschrieben, doch auch andere Quellen berichten, dass sie von Asterios oder Asterion geheiratet wurde, nachdem er sie nach Kreta gebracht hatte (vgl. Hes. Frg. 140 M.-W.; Diod. Sic. 4,60,3; Apollod. Bibl. 3,1,2). 1303–1304 ein Diebesheer mit Teukros und Skamandros: Kriegszug der Kreter unter Führung von Teukros und seinem Vater Skamandros (vgl. Diod. Sic. 4,75,1; Apollod. Bibl. 3,12,1) in die Troas. Nach einem Orakel sollten sie sich dort ansiedeln, wo sie von Erdgeborenen angegriffen würden und dort wurde sie von Mäusen (vgl. Alex. 1306) angegriffen (vgl. Σ ad loc.). Teukros herrschte als erster König und nach ihm wurden die Troianer (hier Bebryker in Alex. 1305, vgl. Anm. zu Alex. 516) auch Teukrer genannt (vgl. Hdt. 5,13,2; Ov. Met. 13,705–706; Steph. Byz. τ 104 s.v. Τευκροί). 1304 rhaukisch: Das Adjektiv muss sich auf eine Stadt auf Kreta beziehen, doch eine Stadt »Drauke«, von der das überlieferte Δραυκίῳ abgeleitet sein könnte, ist nicht belegt. Die Konjektur Ῥαυκίῳ verwiese jedoch auf die Stadt Rhaukos zwischen Knossos und Gortyn (z.B. Polyb. 22,15,1; 30,23,1; Steph. Byz. ρ 15 s.v. Ῥαῦκος); vgl. Wilamowitz-Moellendorff (1962) 159 und Hornblower (2017) 459 ad loc.

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1308 Arisba, das wohlgeborene kretische Mädchen: Dardanos, der Vorfahr der Kassandra (zur Einwanderung des Dardanos in Troia siehe Alex. 69–85), heiratete Arisba, die Tochter des Teukros, und übernahm so die Herrschaft in der Troas. In anderen Quellen wird ihr Name als Bateia angegeben (Diod. Sic. 4,75,1; Apollod. Bibl. 3,12,1; Steph. Byz. δ 18 s.v. Δάρδανος). 1309 Wölfe: Argonauten (Adj. atrakisch nach Atrax in Thessalien, vgl. Steph. Byz. α 523 s.v. Ἄτραξ/Ἀτρακία). Ihre Mitnahme der Medeia aus Kolchis ist das nächste Unrecht (vgl. v.a. Hdt. 1,2,2–3). Zum Argonauten-Mythos in der Alexandra siehe v.a. Schmakeit-Bean (2006), zur Stelle hier 280–283. 1310 einschuhigen Anführer: Iason, der mit nur einem Schuh in Iolkos ankam und daher von Pelias nach einer Prophezeiung den Auftrag erhielt, das Goldene Vließ aus Kolchis zu holen (vgl. Pind. Pyth. 4,73–162; Ap. Rhod. Argon. 1,8–17; Apollod. Bibl. 1,9,16). 1312 ins libystinische Kytaia: in die Heimat des Aietes und der Medeia in Kolchis am Schwarzen Meer (so auch in Alex. 174; vgl. Ap. Rhod. Argon. 2,399–401, 403, 1095, 1267; Steph. Byz. κ 298 s.v. Κύτα); das Adj. »libystinisch« verweist auf Libyen und die von Herodot genannte Herkunft der Kolcher aus Afrika (vgl. Hdt. 2,104–105). 1313–1315: Iason musste in Kolchis die von Aietes gestellten Aufgaben bestehen, um das Goldene Vließ zu erlangen. So musste er auch gegen den Drachen bestehen, der das Vließ bewachte und der von Medeia verzaubert wurde, und ein Brachfeld mit feuerschnaubenden Stieren plügen (vgl. etwa Pind. Pyth. 4,224– 238; Eur. Med. 476–482; Ap. Rhod. Argon. 3,1246–1405; Diod. Sic. 4,48,2–3; Ov. Met. 7,100–158; Val. Flac. 7,539–653; Apollod. Bibl. 1,9,23). 1315 sein Leib im Kessel zerteilt worden war: Iason wurde von Medeia verjüngt, indem sie ihn zerschnitt und in einem Kessel kochte; nach anderen Fassungen behandelte sie so Iasons Vater Aison (vgl. Nostoi Frg. 7 PEG; Simon. Frg. 548 PMG; Pherecyd. Frg. 113 Fowler; Argum. Eur. Med.; Dosiadas Altar 2, 5; Anth. Pal. 14,59,3–4; Σ ad loc.). 1318 Brudertöterin: Medeia tötete auf der Flucht mit der Argo ihren eigenen Bruder Apsyrtos (siehe auch Anm. zu Alex. 174–175; vgl. Ov. Trist. 3,9,21–32; Sen. Med. 967–971; Apollod. Bibl. 1,9,24; Σ ad loc.). Nach einer abweichenden Version wird er von Iason getötet (vgl. Ap. Rhod. Argon. 4,303–481; Hyg. Fab. 23,4). 1318 Verderberin ihrer Kinder: Medeia floh mit den Argonauten aus Kolchis und als Iason sie nach der Rückkehr nach Griechenland verlassen wollte, tötete sie ihre gemeinsamen Kinder (vgl. Eur. Med. v.a. 1270–1281, 1309–1316; Diod. Sic. 4,54,7; Ov. Met. 7,394–396; Sen. Med. 967–1027; Apollod. Bibl. 1,9,28; Hyg. Fab. 25,3).



Anmerkungen

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1319 die sprechende Elster: das Schiff Argo konnte sprechen, da ein Stück einer Eiche aus Dodona (daher aus Chaonien in Epeiros in Nordwestgriechenland, vgl. Anm. zu Alex. 1045) von Athene in ihr verbaut worden war (vgl. Ap. Rhod. Argon. 1,524–527; 4,581–583; Apollod. Bibl. 1,9,16; zur Fähigkeit der Eichen von Dodona zu prophetischer Rede siehe Od. 14,327–328). Zudem erscheint sie hier als »kundig in den Läufen«, d.h. selbst fähig, den Weg zu finden. 1322–1323 der vom Stein die Schuhe aufhob und den Schwertgürtel und das Schwert des Vaters: Theseus, vgl. Anm. zu Alex. 494–495. Er gilt als Sohn des Aigeus, ist jedoch in Wahrheit der Sohn des Poseidon (Phemios in Alex. 1324; zu dieser Abstammung so auch Σ D ad Il. 3,144; Isok. 10,18; Paus. 2,33,1; Apollod. Bibl. 3,15,7; Hyg. Fab. 37). 1324–1326: Theseus wurde auf Skyros von Lykomedes von einer Klippe herabgestoßen, seine Knochen wurden erst um 473 v. Chr. durch Kimon nach Athen gebracht (vgl. Plut. Vit. Thes. 35–36; Vit. Kim. 8,3–6). 1328 Mystes: Herakles, weil er in die eleusinischen Mysterien initiiert wurde (vgl. Diod. Sic. 4,14,3, 25,1; Apollod. Bibl. 2,5,12). 1328 Tropaia: Hera, die infolge einer List Herakles die Brust gab (vgl. Diod. Sic. 4,9,6; Paus. 9,25,2; Σ ad loc.). 1329 Gürteldieb: Theseus begleitete Herakles bei der Aufgabe, den Gürtel der Hippolyte zu rauben, und entführte dabei eine der Amazonen (Diod. Sic. 4,28,1; Paus. 1,2,1; Plut. Vit. Thes. 26,1; Apollod. Epit. 1,16; Hyg. Fab. 30,10). Ihr Name wird unterschiedlich angegeben, meist Antiope, manchmal Melanippe oder Hippolyte; Orthosia hier, nach einem Kulttitel der Artemis (vgl. Pind. Ol. 3,30; Σ ad loc.), ist wohl eine allgemeine Bezeichnung für eine Amazone. 1330 Themiskyra: Stadt der Amazonen am Thermodon im nördlichen Kleinasien (vgl. [Ais.] Prom. 723–724; Diod. Sic. 4,16,1; Paus. 1,2,1; Strab. 1,3,7; 11,5,4). 1332 die Jungfrauen der Neptunis: Die Bedeutung von »Neptunis« ist unklar, die Scholien erklären es als Bezeichnung für Hippolyte, vgl. jedoch von Holzinger (1895) 358 und Hornblower (2017) 467 für weitere Erklärungsansätze. 1333–1334 Eris, Lagmos, Telamos, Thermodon: Die Scholien erklären alle Namen als Flüsse in Skythien, doch sicher bestimmbar ist nur der Thermodon als Fluss zum Schwarzen Meer bei Sinope im nördlichen Kleinasien (vgl. [Ais.] Prom. 723–726; Strab. 11,5,4; Dionys. Per. 774–776). Der »aktaiische Berg« ist wohl der Berg Athos (vgl. Thuk. 4,109,1) auf ihrem Weg nach Attika, um den Raub zu rächen. 1340 die mopsopischen Felder verbrennend: Die Amazonen verlassen ihr Land, überqueren die Donau (Istros in Alex. 1336) und marschieren als Rache für den Raub des Theseus und des Herakles gegen die Athener (die Nachkommen des Erechtheus, vgl. Anm. zu Alex. 111) in Attika (Akte/Mopsopia, vgl. Anm. zu

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Anhang

Alex. 111, 733) ein. Sie verwüsten das Land, werden jedoch von Theseus besiegt (vgl. z.B. Diod. Sic. 4,28,1–3; Paus. 1,41,7; 2,32,9; Plut. Vit. Thes. 27; Apollod. Epit. 1,16). 1341 mein Vorfahr: Ilos, der Großvater der Kassandra, der Generationen vor dem Troianischen Krieg Thrakien und Makedonien eroberte (vgl. Hdt. 7,20,2; 75,2, der jedoch keinen Namen nennt, sondern nur angibt, der Feldzug sei von Teukrern und Mysern unternommen worden; Σ ad loc.). 1342 Eorder, Galadraier: Völker in Makedonien (zu den Eordern vgl. Hdt. 8,185,2; Thuk. 2,99,5; Strab. 7,7,8; Steph. Byz. ε 87 s.v. Ἐορδαῖαι; zu den Galadraiern Steph. Byz. γ 20 s.v. Γαλάδραι). Der Peneios ist der Fluss in Thessalien (vgl. Hdt. 7,128– 130), der hier als Grenze der Eroberungen des Ilos genannt ist, so auch Σ ad loc. 1346 die aber: Europa/Europe, so auch Σ ad loc. 1346 Rindertreiber: Herakles als Dieb der Ochsen des Geryon, die zehnte seiner zwölf Aufgaben (vgl. Hes. Theog. 979–983; Hdt. 4,8; Diod. Sic. 4,17,1–25,1; Paus. 4,36,4; Apollod. Bibl. 2,5,10; Quint. Smyrn. 6,249–250). 1347 mit sechs Schiffen: Verweis auf die erste Eroberung Troias durch Herakles (vgl. Alex. 31–34) mit sechs Schiffen (vgl. v.a. Il. 5,638–642). Das genannte Fell des Herakles ist offensichtlich das Fell des Nemeischen Löwen. 1349 Gorgas: Hera, die zuerst dem Herakles feind war (vgl. auch Alex. 1327), ihn dann jedoch adoptierte (siehe auch Alex. 39; vgl. Diod. Sic. 4,39,2 Prop. 4,9,71) und zu ihrem Schwiegersohn machte, als er Hebe heiratete (vgl. Od. 11,603–604; Hes. Theog. 950–955; Pind. Nem. Ov. 10,17–18; Isth. 4,55–60; Met. 9,400–401; Trist. 3,5,42; Apollod. Bibl. 2,7,7). 1351 Habichte: Die folgende Passage, Verse 1351–1361, behandelt Eroberungen der Lyder in Italien (angedeutet bei Hdt. 1,94,2–3). Sie wurden angeführt von Tyrsenos/Tyrrhenos (vgl. auch Alex. 1248), nach dem das Land Tyrrhenien/ Etrurien > Toscana genannt wurde (vgl. Strab. 5,2,2). 1351 Tmolos, Kimpsos: Gebirge und Fluss in Lydien in Kleinasien (zu Tmolos vgl. Hdt. 1,84,3, 93,1; 5,100, 101,2; zum Kimpsos vgl. Nonn. 13,464–465). 1352 Paktolos: goldführender Fluss in Kleinasien (vgl. Anm. zu Alex. 272). 1353 die Gattin des Typhon: Echidna (vgl. Hes. Theog. 295–307); das Lager des Typhon ist wohl ebenfalls in Lydien zu lokalisieren (vgl. v.a. Il. 2,780–785). 1355, 1359 ausonisches Agylla, Pisa: Städte in Etrurien, vgl. Anm. zu Alex. 1240–1241. 1356 Ligystiner: Bewohner von Ligurien in Italien (vgl. Strab. 2,5,19; Steph. Byz. λ 61 s.v. Λίγυρες). »Sithonisch« bezieht sich auf eine der Landzungen der Chalkidike, wo die Gigantomachie lokalisiert wurde, vgl. Anm. zu Alex. 115–116, 526. 1360 Land der Ombrer: Umbrien in Mittelitalien (vgl. Strab. 5,2,1); die Salpier sind nicht sicher bestimmbar. 1362 der Feuerbrand: Paris, vgl. Anm. zu Alex. 86.



Anmerkungen

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1364 sie: Asien; es ist kein Subjekt in Alex. 1364 genannt, sodass hier auch Paris gemeint sein könnte, doch er kann die Argonauten nicht gesehen haben und entführte Helena wohl auch nicht bewusst aus Rache (obgleich dies bei Hdt. 1,3,1 angedeutet ist), sodass es hier sinnvoll scheint, den personifizierten Kontinent (wie Europa in Alex. 1346, 1366) zu ergänzen. 1364 Rhyndakos: Fluss in Mysien (vgl. Ap. Rhod. Argon. 1,1164–1165; Steph. Byz. ρ 56 s.v. Ῥύνδακος); gemeint sind hier als »Pelasger, die die Wasser des Rhyndakos trinken« nicht nur Griechen allgemein, sondern offenbar die Argonauten aus Thessalien, so auch Schmakeit-Bean (2006) 283. 1366 die andere: Europa, die mit dem Troianischen Krieg Rache an Asien nimmt (Alex. 1369–1373). 1369–1370 ein dem Zeus Lapersios gleichnamiger Zeus: Agamemnon; zur Gleichsetzung von Zeus und Agamemnon vgl. auch Alex. 335. »Lapersisch« verweist hier wohl auf Sparta, vgl. Anm. zu Alex. 511. 1374–1375 Sohn dessen, der getötet wurde in einem Netz nach Art eines stummen Fisches: Orestes, der Sohn des Agamemnon, der von seiner Frau Klytaimnestra in ein Gewand verstrickt und darin erschlagen wurde (vgl. Alex. 1099–1102). Er wird die Aiolis in Kleinasien kolonisieren (vgl. Hellanikos Frg. 32 Fowler; Pind. Nem. 11,34–35; Kallim. Aitien 4 Frg. 92,11 Pfeiffer), nachdem er ein entsprechendes Orakel des Apollon (hier Iatros, »Heiler«, in Alex. 1377, vgl. 1207) erhalten hatte (vgl. Paus. 3,2,1; 8,5,4, wo er jedoch in Arkadien stirbt, bevor er dort ankommt; Σ ad loc.). 1378 der Spross des holzfällenden Herrschers: Neleus/Neileos (vgl. Hdt. 9,97), der Sohn des Kodros, des letzten Königs von Athens. Als Athen belagert wurde, ließ Kodros sich in Folge eines Orakels, dass die Peloponnesier nur siegreich sein würden, wenn sie den König Athens nicht töteten, als armer Holzsammler verkleidet von zwei feindlichen Spähern erschlagen (vgl. Pherekydes Frg. 154 Fowler; Hellanikos Frg. 125 Fowler; Lykurg. Gegen Leokr. 84–87). 1379–1380 die gefäßfertigende branchesische Jungfrau trügend: Neleus/Neileos erhielt das Orakel, dort eine Stadt zu gründen, wo er zuerst Erde und Wasser erhalte: In Branchidai bei Milet (dort war eine Orakelstätte, vgl. Hdt. 1,46,2, 92,2) gab ihm eine Töpferin feuchten Ton für ein Siegel und erfüllte damit das Orakel. Daraufhin gründete er dort drei Städte (so Σ ad loc.), darunter Milet (Pherekydes Frg. 155 Fowler; Strab. 14,1,3; zu Milet als Gründung der Athener vgl. auch Hdt. 5,97,2) und Erythrai (vgl. Hellanikos Frg. 48, 125 Fowler). 1383 Phtheiren: Karer, wohl nach einem Berg Phtheirai bei Milet in Karien (vgl. Il. 2,868; Strab. 14,1,8; Σ ad loc.). 1384 das karische Heer, das zuerst Sold nahm: Die Karer galten den Griechen als die ersten Söldner (vgl. Archil. Frg. 216 West; Hdt. 2,152,3–4).

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Anhang

1385–1387: Diese Passage scheint sich auf ein weiteres Orakel zu beziehen, das Neleus/ Neileos anwies, zu den »goldenen Männern« (d.h. zu den Karern, vgl. Il. 2,867–872) zu gehen, und ihm sagte, dass seine Tochter ihm den Weg weisen würde. Diese Weisung erfolgte wohl dadurch, dass sie nicht heiraten wollte, sondern sich prostituierte und Männern aus Karien hingab (vgl. Etym. Mag.; s.v. ἀσελγαίνειν, dort ist ihr Name als Elegeïs angegeben; Σ ad loc.); die genaue Fassung, die Lykophron hier zugrundelegt, ist jedoch kaum zu rekonstruieren. 1388 dymantische Saat: die Dorer, nach einem eponymen Stammvater Dymas, dem Sohn des Aigimios. Die drei Brüder Dymas, Pamphylos und Hyllos begründeten die Phylen der Dymaner, Pamphyler und Hyllenen (vgl. Hdt. 5,68,2; Paus. 7,17,6; Apollod. Bibl. 2,8,3; Steph. Byz. δ 139 s.v. Δυμᾶνες; Σ ad loc.). 1389 Kodrer: metonym. zu dem uralten König Kodros von Athen (vgl. Anm. zu Alex. 1378; Σ ad loc.), »die Alten« vom Berg Lakmos/Lakmon in Nordwestthessalien (vgl. Anm. zu Alex. 1020) und aus Kytinion, der bedeutendsten Stadt der dorischen Tetrapolis in Doris, dem Ursprungsgebiet der Dorer (vgl. Thuk. 1,107,2; 3,95,1, Strab. 9,4,10; Steph. Byz. κ 300 s.v. Κύτινα). 1390 Thigros, Satnios: nicht genau bekannte Stadt und Berg in Karien, wo sich die Dorer ansiedeln. 1391 Halbinsel: Knidos (zu Knidos als lakedaimonischer Gründung vgl. Hdt. 1,174,2; Diod. Sic. 5,53,2). 1392 Kyrita: Demeter; der Ursprung der Bezeichnung ist unklar. 1393–1394 der vielgestaltigen listigen Füchsin Vater: Erysichthon, der Vater der Mestra, die von Poseidon die Fähigkeit erhielt, jede Gestalt anzunehmen (vgl. Ov. Met. 8,851–871; Ant. Lib. Met. 17,5; Σ ad loc.). 1396 Aithon: anderer Name des Erysichthon, des Königs von Thessalien, der als Strafe für das Fällen eines heiligen Baumes von Demeter mit schlimmem, unstillbarem Hunger geschlagen wurde (vgl. Hes. Frg. 43a, 4–6; M.-W.; Kallim. Hym. 6,32–115; Ov. Met. 8,735–878; Ant. Lib. Met. 17,5; Σ ad loc.). Als er die Fähigkeit seiner Tochter erkannte, verkaufte er sie jeden Tag in einer anderen Gestalt, um sich so ernähren zu können. 1397 Phryger: Midas, ein mythischer König Phrygiens, der nach Lykophron als Vergeltung für die Vergehen der Griechen gegen Troia (Alex. 1366–1373) in Thrakien und Makedonien einmarschieren wird. Diese Eroberungen sind ansonsten nicht belegt, für Spuren des Eroberungszuges des Midas in Makedonien siehe jedoch Hdt. 7,20,2; 8,138,2–3; Nik. Frg. 74,11–12 Gow/Schofield; Strab. 7 Frg. 14. 1398–1399 die Nährmutter des Herren der Toten: Europe, in Bezug auf den Totenrichter Minos, den Sohn des Zeus und der Europe (vgl. Od. 11,568–571; Diod. Sic. 5,78,1, 79,2; Apollod. Bibl. 3,1,1; Hyg. Fab. 178,1).



Anmerkungen

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1401 Ohrspitzen des Esels: Midas gab ungefragt ein Urteil im Musikerwettstreit zwischen Pan und Apollon gegen Apollon ab, wofür dieser ihm Eselsohren gab (vgl. Ov. Met. 11,171–181; Hyg. Fab. 191,1–2; Σ ad loc.). Lykophron scheint hier eine Fassung anzunehmen, wonach sich Midas die Eselsohren abschnitt und diese Selbstverstümmelung mit einem Kopfschmuck zu kaschieren versuchte. 1405 Phlegra: Midas wird in Thrakien und Makedonien einfallen. Zu Phlegra, dem Ort der Gigantomachie siehe Anm. zu Alex. 115–116, 526. Der »thrambusische Gipfel« bezieht sich wohl auf eine Bergspitze in Makedonien (vgl. Steph. Byz. θ 58 s.v. Θράμβος). Titon (vgl. Steph. Byz. τ 143 s.v. Τίτων, dort auch zum Bezug zur Gigantomachie), Sithonia und Pallene beziehen sich auf die Chalkidike, vgl. Anm. zu Alex. 115–116, 526, 1356. 1408 Brychon: Fluss in Pallene (vgl. Hesych. β 1271 s.v. Βρύχων); das Adjektiv »stiergehört« bezieht sich wohl wieder auf die Ikonographie von Flussgöttern, vgl. Anm. zu Alex. 729, 739. 1410 Kandaios, Mamertos: Ares, vgl. Alex. 938. Die Bedeutung der Titel ist jedoch nicht klar. 1412 Mutter des Epimetheus: Asien. Epimetheus war der Bruder des Prometheus, als dessen Mutter Asien in Alex. 1283 umschrieben wurde, vgl. Anm. dazu. 1413–1414 Gigant von der Saat des Perseus: Xerxes (518–465 v. Chr.), persischer König 486–465 v. Chr.; zu seiner ›gigantischen‹ Statur vgl. Hdt. 7,187,2. Perses, der Sohn des Perseus und der Andromache, galt als Stammvater der Perser (vgl. Hdt. 7,61,3, 150,2; Apollod. Bibl. 2,4,5). 1414–1416: Verweise auf Xerxes’ Brücke über den Hellespont (Hdt. 7,33–36, 55) sowie die Durchstoßung der Halbinsel des Berg Athos mit einem Kanal (Hdt. 7,22–23, 122; Σ ad loc.). 1416–1417 Häuser der Laphria, Mamersa: Athen bzw. Athenes Tempel auf der Akropolis (vgl. Σ ad loc.). 1418 hölzerne Bastionen: Anspielung auf die falsche Interpretation der vom Orakel von Delphi geratenen »hölzernen Mauern« (vgl. Hdt. 7,142,2–142,3), sodass sich einige Athener auf der Akropolis hinter hölzernen Mauern verschanzten und beim Angriff der Perser getötet wurden (vgl. Hdt. 8,51,2–53,2). 1420 Diener des Pluton: hier für das Orakel von Delphi. Da es sich um ein Orakel Apollons handelt, verweist die Bezeichnung als Pluton (eig. Hades) vielleicht auf die Felsspalte unter dem delphischen Dreifuß (so Σ ad loc.). 1421–1425: Anspielung auf die Bemerkungen in Herodots Historien, dass das Heer der Perser so groß war, dass die Soldaten auf dem Feldzug gegen die Griechen vor Hunger Baumrinde verzehren mussten (vgl. Hdt. 8,115,2) und durch ihren Wasserbedarf mehrfach Ströme trockenlegten (vgl. Hdt. 7,21,1, 43,1, 58,3, 108,2, 109,2; 127,2, 187,1, 196; Σ ad loc.).

202

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1427–1428 kimmerischer Schatten: zur kimmerischen Dunkelheit vgl. Od. 11,14–19, wo die Kimmerer als vor Nebel und Dunkelheit nie von der Sonne beschienenes Volk beschrieben werden (zu den Kimmerern in Skythien vgl. [Ais.] Prom. 729–731; Hdt. 1,15; 4,12,1; Strab. 1,1,10; Hesych. κ 2703 s.v. Κιμμέριοι); daher für vollkommene Dunkelheit (vgl. Amm. Marc. 29,2,4; Hesych. κ 2198 s.v. κέμμερος). Hier literarische Anspielung auf Hdt. 7,226 und das Verdunkeln der Sonne durch die persischen Pfeile. 1429–1434: Mißerfolg der Perser in Griechenland und Rückzug der Flotte nach der Niederlage in der Seeschlacht bei Salamis, der richtigen Deutung der »hölzernen Mauern« (vgl. Hdt. 7,142,2–143,3). Zur Furchtsamkeit des Xerxes vgl. etwa Hdt. 8,97,1, 103, 118,2. 1429 wie eine lokrische Rose für kurze Zeit blühend: Zur lokrischen Rose als Symbol für Schönheit und Kurzlebigkeit siehe Pollux, Onomast. 5,102. 1441 wilder Löwe: Zuordnung unsicher, allerdings von den Scholien und den meisten Kommentatoren als Alexander der Große (356–323 v. Chr.) identifiziert, der auf Seiten seines Vaters Makedone (Chalastraier, nach der Stadt Chalastra in Makedonien, vgl. Hdt. 7,123,3; Strab. 7 Frg. 20, 21, 24; Plut. Vit. Alex. 49,2; Steph. Byz. χ 8 s.v. Χαλάστρα) und auf Seiten seiner Mutter Epirote (Thesprote, vgl. Steph. Byz. θ 34 s.v. Θεσπρωτία) war; als Sohn der Olympias ist er ein Nachkomme des Aiakos (über Neoptolemos, vgl. auch Anm. zu Alex. 803– 804) und des Dardanos (Plut. Vit. Alex. 2,1; Σ ad loc.). 1443 Vorkämpfer der Argeier: die Herrscher Griechenlands. Die Verwendung von Ἀργεῖοι für die Griechen allgemein findet sich schon bei Homer. Die Scholien lasen hier teilweise wohl Ἀκταίων »Aktaier« (=  Athener) statt Ἀργείων und sahen darin aufgrund von alten Verwandtschaftsbeziehungen die Perser bezeichnet, so auch Hurst/Kolde (2008) 315 ad loc. Panagl (1998) 153 sieht hierin ebenfalls eine gesuchte Umschreibung für die Perser, die in der Schlacht unterlegen auf ihrer Flucht vor den Griechen herlaufen und daher ironisch »Vorkämpfer« genannt werden. 1444 Wolf von Galadra: Zuordnung umstritten, vielleicht ein makedonischer Herrscher; evtl. Demetrios I. Poliorketes (ca. 336–283 v. Chr.), makedonischer Feldherr und Diadochenherrscher aus dem Haus der Antigoniden. 1444 Galadra: Stadt in Makedonien, vgl. Anm. zu Alex. 1342. 1446 nach sechs Generationen mein Verwandter von gleichem Blut: Zuordnung umstritten, vgl. auch die Einführung dieses Bandes. Von Holzinger (1895) 381–385 und Rozokoki (2019), 74–84 deuten ihn als König Pyrrhos von Epeiros (ca. 319/18–272 v. Chr.). U.a. Ziegler (1927) 2374–2381, Josifovic (1968) 925–930 und Hornblower (2017) 496–497 identifizieren ihn als Titus Quinctius Flami-



Anmerkungen

203

nius (ca. 230– 174 v. Chr.), den Sieger über Philipp V. von Makedonien in der Schlacht von Kynoskephalai 197 v. Chr. 1451–1460: Kassandra beschließt ihre lange Orakelrede mit einer Klage um deren Nutzlosigkeit, weil niemand ihr glauben wird, obwohl sie nur die Wahrheit vorausgesagt hat. 1454 Lepsieus: Apollon (vgl. auch Lepsios in Alex. 1207), der Kassandra ihre Sehergabe verliehen hatte, sie aber damit strafte, dass niemand ihr glauben sollte, als sie ihn dennoch abwies (vgl. Anm. zu Alex. 30, 352–354). 1460 Schwalbe: Kassandra, da die Schwalbe für ihre unverständliche Rede bekannt ist (vgl. etwa Ais. Ag. 1050–1051; Ar. Ran. 92–93). 1461–1474: Nach dem Ende des Referats von Kassandras Prophezeiungen spricht der Wächter noch einen Epilog, der nach Kassandras Klage, dass niemand ihren Warnungen vor Troias kommendem Untergang glauben werde (Alex. 1451– 1460), ironischerweise – gleichsam als Sphragis des gesamten Gedichts – mit einem kurzen Segensgebet für die Stadt endet (Alex. 1472–1474). 1463 Sirene: Kassandras Voraussage wird mit dem Gesang der Sirenen verglichen, weil dieser einerseits angenehm zu hören ist (so auch Σ ad loc.), aber andererseits Verderben für die Zuhörer bedeutet. 1464 Mimallon von Klaros: bacchantische Prophetin (vgl. auch Strab. 10,3,10; Hesych. μ 1367 s.v. Μιμαλλόνες), zu dem Apollon-Kult in Klaros (vgl. auch Dionys. Per. 444–446), einer Orakelstätte bei Kolophon in Kleinasien (so Σ ad loc.). 1464 Deuterin der Melankraira: die prophetische Sibylle, hier Tochter des Dardanos und der Neso (vgl. [Arist.] Mir. ausc. 95, 838a6–10; Σ ad loc.). 1465 phikisches Wunderwesen: Sphinx auf dem Berg Phikion bei Theben in Boiotien (vgl. Hes. Theog. 326; Strab. 9,2,26: dort Phoinikion; Apollod. Bibl. 3,5,8); Rückbezug auf Alex. 7. 1474 Bebryker: Troianer, vgl. Anm. zu Alex. 516.

Literaturhinweise Textausgaben, Übersetzungen und Kommentare: Chauvin u. Cusset (2008): Cédric Chauvin u. Christophe Cusset, Lycophron, Alexandra. Texte établi, traduit, présenté et annoté, Paris. Ciaceri (1901): Emanuele Ciaceri, La Alessandra di Licofrone. Testo, traduzione e commento, Catania. Clua (1996): Josep Antoni Clua, Licòfron de Calcis, Alexandra. Text revisat i traducció, Barcelona. Fernández-Galiano u. Fernández-Galiano (1987): Manuel Fernández-Galiano u. Emilio Fernández-Galiano, Licofrón, Alejandra ∙ Trifiodoro, La toma de Ilión ∙ Coluto, El rapto de Helena. Introducciones, traducciones y notas, Madrid. Fusillo, Hurst u. Paduano (1991): Massimo Fusillo, André Hurst u. Guido Paduano, Licofrone, Alessandra. Introduzione, testo, traduzione e commento, Mailand. Gigante Lanzara (2000): Valeria Gigante Lanzara, Licofrone, Alessandra. Introduzione, traduzione e note, testo greco a fronte, Mailand. von Holzinger (1895): Carl von Holzinger, Lykophron’s Alexandra: Griechisch und Deutsch mit erklärenden Anmerkungen, Leipzig. Hornblower (2015/2017): Simon Hornblower, Lykophron: Alexandra. Greek Text, Translation, Commentary, & Introduction, Oxford (Erstauflage 2015; überarbeitete Paperback-Ausgabe 2017). Hummel (2006): Pascale Hummel, Lycophron, Cassandre. Traduction, notes et commentaire, Cambéry. Hurst u. Kolde (2008): André Hurst u. Antje Kolde, Lycophron, Alexandra. Texte établi, traduit et annoté (Collection Budé), Paris. Hurst u. Paidi (2004): André Hurst u. Fani Paidi, Λυκόφρονος Αλέξανδρα. Αρχαίο κείμενο – εισαγωγή – μετάφραση – σημειώσεις, Athen. Kinkel (1880): Gottfried Kinkel, Lycophronis Alexandra. Recensuit, scholia vetera codicis Marciani addidit (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana), Leipzig. Lambin (2005): Gérard Lambin, L’Alexandra de Lycophron. Étude et traduction, Rennes.

206

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Personen- und Ortsnamenregister Fettgedruckte Zahlen geben an, dass das Stichwort bzw. die Bezeichnung im genannten Vers unmittelbar erscheint, kursive Zahlen hingegen bedeuten, dass die Zuordnung verrätselt vorliegt und entweder aus dem Kontext oder durch erweiterte mythologische Kenntnisse erschlossen werden muss. Von Eigen- und Ortsnamen abgeleitete Adjektive sind jeweils unter den zugehörigen Substantiven gelistet, die lateinische Umschrift ist jeweils den griechischen Schreibungen möglichst nahe nachempfunden (auch wenn latinisierte oder deutsche Fassungen bestehen oder geläufiger sind; diese sind ggf. durch Querverweise angegeben). Den Stichworten sind jeweils knappe Erklärungen beigegeben, um die Orientierung zu erleichtern. Die angegebenen Zahlen beziehen sich immer auf die Verse des griechischen Originals. Abai, Stadt in Phokis 1074 Abas, Großvater des Elephenor 1034 Aborigines, Ureinwohner Italiens 1253 Achaier, Bewohner von Achaia 989–990 Acheloos, Vater der Sirenen 712 Acheron, Fluss der Unterwelt; acherusisch 90, 411 Acherusischer See, See/Sumpf bei Kyme 695–696 Achilleios Dromos, Gegend in Skythien 193, 200 Achilleus, griechischer Held aus Thessalien 143, 172–175, 177–179, 185–190, 193–194, 200–201, 232–233, 246, 260–279, 309–310, 419, 798, 860–861, 999 Adonis, Geliebter der Aphrodite 831–833 Ägypten; aigyptisch 118–119, 126, 576, 847–848, 1294

Agamemnon, Heerführer der Griechen 210, 335 (= Zeus), 1099–1107, 1116, 1118, 1120, 1123–1125, 1369–1372, 1374–1375 Agapenor, König der Arkader 479–485 Agriska (= Athene) 1152 Agylla, Stadt in Etrurien 1241, 1355 Aia, Stadt in Kolchis 1024 Aiakos, Vater des Peleus und des Telamon 803, 860, 1440; aiakisch 53 Aias (1) (der Kleine), Sohn des Oileus 357–358, 365, 387–398, 401–407, 1142–1143, 1150–1151, Aias (2) (der Große), Sohn des Telamon 452–466 Aias (3), Fluss in Epeiros 1020 Aietes (1), König von Kolchis 1023–1024 Aietes (2), Hafen in Italien 1274 Aigaion (= Poseidon/Meer) 135; aigaiisch 402, 1436 Aigesta (1), Tochter des Phoinodamas 958–964

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Anhang

Aigesta (2), Stadt auf Sizilien 964, 968–977 Aigestes, Sohn der Aigesta (1) 963–967 Aigeus, Vater des Theseus 494–495, 1322; aigaiisch 402, 1436 Aigialeia, Ehefrau des Diomedes 612–613 Aigilon, Insel zwischen Kythera und Kreta 108 Aigina, Insel vor Athen 175 Aigoneia, Ort in Thessalien 903 Aigyptos, siehe: Ägypten Aigys, Ort in Lakonien; aigyisch (= lakonisch) 850 Aineias, überlebender Troianer 1226–1280 Aiolis, Landschaft im Nordwesten Kleinasiens 1376–1377 Aisakos, Sohn des Priamos; aisakeiisch 224 Aisaros, Fluss in Unteritalien 911 Aithalia (= Elba) 871–876 Aithiker, Volk in Thessalien 802 Aithiopien, Königreich in Afrika 834–837 Aithiops (= Zeus) 537 Aithon 432 (= Odysseus), 1396 (= Erysichthon) Aithra, Mutter des Theseus 501–505 Aithyia (= Athene) 359 Aitolien, Landschaft in Nordwestgriechenland 1017–1022; Aitoler 623, 1000, 1056–1062; Aitolerin 671; aitolisch 671 Akamas, Sohn des Theseus 494–498, 501–503 Akarnanen, Volksstamm in Nordwestgriechenland 671 Akiris, Fluss in Unteritalien 946

Akte (1) (= Attika) 111, 1339; Aktaier 504 Akte (2) (= Berg Athos); aktaiisch 1334 Alainos, Halbbruder des Diomedes 619 Alaios (= Apollon) 920 Alentia (= Aphrodite) 868 Ales, Fluss in Kleinasien 425 Alexander der Große (356–323 v. Chr.) 1435–1446 Alexandra (= Kassandra) 30 Alkmene, Mutter des Herakles 33, 935 Almopia, Landschaft in Makedonien 1238 Aloitis (= Athene) 936 Althainos, Fluss in Daunien 1053 Amanthia, Stadt in Illyrien 1043 Amazonen, Stamm von Kriegerinnen 243, 995, 997–1001, 1003, 1330–1340 Amoibeus (= Poseidon) 617 Ampheira (= Athene) 1163 Amphibaios (= Poseidon) 749 Amphilochos, griechischer Seher 439–446 Amphissa, Stadt in Phokis 1074 Amphitryon, Vater des Herakles 935 Amphrysos, Fluss in Thessalien; amphrysisch 900 Amyklai, Ort in Lakonien; amyklaiisch 559 Amyntor, Vater des Phoinix 421–423 Anchises, Vater des Aineias 965, 1265 Andromeda, Tochter des Kepheus (2) 837 Anemoreia, Stadt in Phokis 1073 Angaiser, Volk in Italien 1058 Anios, Sohn der Rhoio 570–575 Ankaios, Vater des Agapenor 486–490 Antenor, troianischer Ältester 340–343



Personen- und Ortsnamenregister

Anthedon, Stadt in Boiotien 754 Antheus, Sohn des Antenor 134 Antiope, Amazone 1331 Aoner (= Thebaner) 1209 Aornos, See in Süditalien 704 Aphareus, Vater des Idas und Lynkeus 559 Aphariden, siehe: Idas und Lynkeus Aphrodite, Göttin der Liebe 93, 112, 403–407, 449, 588–589, 610, 832, 867–868, 958, 1143, 1234 Apollon, Orakelgott 208, 265, 313, 352– 353, 426, 440, 448, 521–523, 562–563, 920, 1207, 1278, 1377, 1420, 1454–1458 Apsynthier, thrakischer Volksstamm 418 Apsyrtos, Sohn des Aietes (1) 811, 1318 Araithos/Aratthos, Fluss in Thessalien 409 Arenta (= Aphrodite) 832 Ares, Gott des Krieges 249, 518, 730 (= Okinaros), 937–938, 1409–1411, Argeier, Bewohner von Argos 151, 1443 (= Griechen) Argo, Schiff des Iason 872, 890, 1025, 1274, 1319–1321; argoisch 883 Argonauten, Mannschaft der Argo 873–876, 881, 889–890, 1309, 1364–1365 Argyriner, Volk in Epeiros 1017 Argyrippa, Stadt in Apulien 592 Arisba, Tochter des Teukros (2) 1308 Arkader, altes Volk auf der Peloponnes 479–483 Arne, Ort in Boiotien 644 Asbyster (= Libyer) 895 Asbystes (= Nil) 848 Asia, Kontinent/Mutter des Prometheus 1283, 1412

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Asklepios, Gott der Heilung 1054 Asteria, Schwester der Leto 401 Asteros, Herrscher von Kreta 1301 Ate, Gottheit der Verblendung 29 Athen, Stadt in Attika 1416–1417; Athener 509, 733, 1338 Athene 93, 355–356, 359–364, 519–520, 658, 786, 853, 915, 936, 950, 985–986, 1032, 1152, 1163–1164, 1261, 1416–1417 Athos, Berg/Halbinsel in Nordgriechenland 1334, 1415–1416 Atintaner, Volk in Illyrien 1044 Atlas, Titan 72, 221, 744, 879 Atrax, Stadt in Thessalien; atrakisch (= thessalisch) 1309 Attika, Landschaft Athens 111, 504, 1338–1340 Ausigda, Stadt in Libyen 885 Ausonier, Volk in Italien 615, 922; ausonisch 44, 593, 702, 1047, 1355 Baios, Steuermann des Odysseus 694 Bakchantinnen, Anhängerinnen des Bakchos (hier oft verwendet als abwertende Bezeichnung für Frauen) 143, 175, 358, 505, 792, 1237–1238, 1464 Bakchos (= Dionysos) 206, 273; bakchisch 28 Balearen, Inselgruppe im Mittelmeer 633–641 Bebryker (= Troianer) 516, 1305, 1474 Bephyros, Fluss am Olymp 274 Bia (= Athene) 520 Bisalter, thrakischer Volksstamm; bisaltisch 417 Bistonen, thrakischer Volksstamm 418 Boagidas (= Herakles [1]) 652 Boagrios, Fluss in Lokroi 1146 Boarmia (= Athene) 520

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Boiotien, Landschaft in Griechenland 644–647 Bokaros, Fluss auf Salamis 451 Bombyleia (= Athene) 786 Boreas, Gott des Nordwindes; boreisch 898 Boreigonen (= Aborigines) 1253 Branchidai, Ort bei Milet; branchesisch 1379 Brimo (= Hekate) 1176 Brychon, Fluss auf der Chalkidike 1408 Budeia (= Athene) 359 Bulaios (= Zeus) 435 Buraier, Bewohner von Bura in Achaia 591 Byblos, Stadt in Phoinikien 829 Byne (= Ino-Leukothea) 107, 757 Chalastra, Stadt in Makedonien; Chalastraier 1441 Chalyber, Volk am Schwarzen Meer; chalybdisch 1109 Chaonien, Landschaft in Epeiros; chaonisch 1046, 1320 Charybdis, Meerungeheuer 649, 668, 743 Chimaireus, Sohn des Prometheus 132 Choiras (= Aphrodite) 1234 Chonien, Landschaft in Unteritalien 978–983 Chrysaor, Sohn der Medusa 842 Daeira (= Persephone) 710 Dardanos (1), Vorfahr der Troianer 73, 1307, 1440; dardaneiisch 967, 1257 Dardanos (2), Stadt in Italien 1129 Daunier, Volk in Italien 592, 1052– 1055, 1063–1065, 1128, 1254

Deiphobos, Bruder des Paris 143, 168–171, 851 Delos, Insel in der Ägäis 401, 575–576 Delphi, Orakel des Apollon; delphisch 208 Demeter, Göttin des Ackerbaus 152– 153, 621, 1040–1041, 1226, 1392 Deo (= Demeter) 621 Derainos (= Apollon) 440 Diakria, Gebirge auf Euboia 375 Dikte, Berg auf Kreta; diktaiisch (= kretisch) 1300 Diomedes, Sohn des Tydeus 592–631, 1066 Dionysos, Gott des Weines 206–209, 212, 273, 577, 1237, 1246–1247 Dioskuren, siehe: Kastor und Polydeukes Diotimos, athenischer Nauarch 732–737 Dirphossos, Berg auf Euboia 375 Diskos (= Zeus) 400 Dizeros, Fluss in Epeiros 1026 Dolonker, thrakischer Volksstamm 331, 533 Dorer, griechischer Stamm 1289; dorisch 284 Doris, Großmutter des Achilleus 861 Dotion, Ort in Thessalien 410 Drepanon, Ort auf Sizilien 869 Drymas (= Apollon) 522 Drymnios (= Zeus) 536 Dymas, Gründer einer dorischen Phyle; dymantisch (= dorisch) 1388 Dyme, Stadt in Achaia 591 Dyras, Fluss in Mittelgriechenland 916 Echidna, Gattin des Typhon 1353 Echinos, Ort in Thessalien 904



Personen- und Ortsnamenregister

Edonen, thrakischer Volksstamm 419 Eidyia, Gemahlin des Aietes (1) 1024 Eion, Stadt in Thrakien 417 Ektenen (= Thebaner) 433, 1212 Elaïs, Tochter des Anios 573–574, 577–583 Elba, Insel im Mittelmeer 871–876 Elegeïs, Tochter des Kodros 1385–1387 Elektra, Tochter des Atlas 72 Elephenor, griechischer Krieger aus Euboia 1034–1046 Elymos, Sohn des Anchises 965–967 Enipeus (= Poseidon) 722 Ennaia (= Demeter) 152 Enorches (= Dionysos) 212 Entella, Stadt auf Sizilien 964 Enyo, Kriegsgottheit 463, 519 Eorder, Volk in Makedonien 1342 Eos, Morgenröte 16–19, 941 Epeier, Volk auf der Peloponnes 151 (= Menelaos) Epeios, Erbauer des Troianischen Pferdes 930–932, 943–950 Epimetheus, Bruder des Prometheus 1412 Epios, alter Name des Asklepios 1054 Epistrophos, Enkel des Naubolos 1067 Erechtheus, König von Athen 111, 158 (= Zeus), 431 (= Zeus), 1338 Erember, Volk in Afrika oder Arabien 827 Erinys, Rachegottheit 153 (= Demeter), 406, 437–438, 669 (= Skylla), 1040–1041, 1137, 1226 Eris, Fluss in Skythien 1333 Erysichthon, König von Thessalien 1391–1396 Eryx (1), König auf Sizilien 866, 958 Eryx (2), Stadt auf Sizilien 964

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Eteokles, Bruder des Polyneikes 437–438 Euboia, griechische Insel 373–376 Eumolpos/Molpos, Flötenspieler 234–236 Europa/Europe, Kontinent/kretische Prinzessin 1283, 1292, 1298, 1346, 1366 Euryampier, Bewohner einer Stadt in Thessalien 900 Eurynome, Gattin des Ophion 1197 Eurypylos, thessalischer Heerführer 877, 901–902 Eurytanen, Volk in Aitolien 799 Galadra, Stadt in Makedonien 1444; Galadraier 1342 Gauas (= Adonis) 831 Giganten 43, 63, 111, 127, 495 (= ­Aigeus), 526–527 (= Hektor), 688, 693, 709, 1357, 1408, 1414 (= Xerxes) Glanis, Fluss in Italien 718 Glaukon, Sohn der Pasiphae 811 Glaukos, Meergottheit 754 Goldenes Vließ 1310, 1316 Golgoi, Stadt auf Zypern 589 Gongylates (= Zeus) 435 Gonnos, Stadt in Thessalien 906 Gonusa, Hafen auf Sizilien 870 Gorgas (= Hera) 1349 Gorge, Mutter des Thoas 1013 Gortyn, Stadt auf Kreta 1214 Gortynaia, Ort in Italien 806 Graia, alter Name von Tanagra in Boiotien 645 Graien, Töchter des Phorkys 846 Graikoi/Griechen 181, 202, 329, 381–382, 532, 891, 894, 1195, 1283, 1338; griechisch/graikitisch 605 Guneus (1), arabischer Richter 128

216

Anhang

Guneus (2), thessalischer Heerführer 877, 897 Gygaia (= Athene) 1152 Gymnesiai; gymnesische Felsen (= Balearen) 633 Gyrai; gyraiische Felsen, Klippen bei Mykonos 390 Gyrapsios (= Zeus) 537 Gytheion, Ort bei Sparta 98 Hades, Reich der Toten/Gott und Personifikation der Unterwelt 51, 197, 404, 457, 497, 564, 655, 681, 698, 710, 809, 813, 1188, 1372, 1420 Hals, Personifikation des Meeres (= Tethys) 145 Harpe (1) (= Kerkyra), Insel der Phaiaken 762 Harpe (2) (= Drepanon auf Sizilien) 869 Harpinna, Pferd des Oinomaos 167 Harpyie, geflügeltes Mischwesen 167, 653 Hekabe, Mutter der Kassandra 226, 315, 330–334, 1174–1188 Hekate, Göttin der Magie 77, 1175–1180 Hektor, Bruder der Kassandra 264–266, 269, 280–292, 300–301, 303, 464, 526–529, 1189–1213, hektoreiisch 1133 Helena, Grund für den Troianischen Krieg 60, 87–89, 102, 131, 143, 147, 168, 173, 505, 513, 820–822, 850–851, 1362–1365 Helios, Sonnengott 129, 397 Hellas (= Griechenland) 187, 298, 366, 408–410; Hellene (= Grieche) 894 Hellespont, Meerenge bei Troia 22, 1285, 1414–1415 Helle, Schwester des Phrixos 22, 1285

Heloros, Fluss auf Sizilien 1033, 1184 Hemithea, Tochter des Kyknos 232, 239 Hephaistos, Gott des Feuers 328, 1158 Hera, Ehefrau des Zeus 39, 93, 614, 857–858, 1328, 1349 Herakles (1), Sohn des Zeus 33–52, 141, 455–461, 651–652, 663, 697, 871, 913 (?), 917, 1327–1328, 1346–1347, 1349–1350; herakleisch 1249 Herakles (2), Sohn Alexanders des Großen (ca. 327–309 v. Chr.) 801 Herkynna (= Demeter) 153 Hermes, Götterbote 162, 219, 679–680, 835 Hermione, Tochter der Helena 103, 851 Hesione, Schwester des Priamos 337, 452, 468–471, 476 Hilaeira, Cousine der Dioskuren 547–549 Hippegetes, »Pferdeführer« (= Poseidon) 767 Hippolyte, Amazonenkönigin 1329–1330 Hipponion, Stadt in Kalabrien 1069 Hodoidokos, Großvater des Aias (1); hodoidokeiisch 1150 Homolois (= Athene) 520 Hoplosmia (= Hera) 614, 858 Horites (= Apollon) 352 Hylates (= Apollon) 448, Hyleus (?), Teilnehmer der Jagd auf den Kalydonischen Eber 491–493 Hypsarnos, Fluss in Boiotien 647 Iapyger, Volk in Italien 852 Iason, Anführer der Argonauten 175, 872–873, 1310–1319 Iatros, »Arzt« (= Apollon) 1207, 1377 Iberer (= Spanier) 643



Personen- und Ortsnamenregister

Ichnai, Ort in Thessalien; ichnaiisch 129 Ida (1), Gebirge bei Troia 24, 1170, 1452; idaiisch (= troianisch) 496, 1256 Ida (2), Gebirge auf Kreta; idaiisch (= kretisch) 1297 Idas, Bruder des Lynkeus 517–518, 544–561 Idomeneus, König von Kreta 424, 431–432, 1214–1225 Ileus (= Oileus), Vater des Aias (1) 1150 Ilios (= Troia) 984; ilisch (= troianisch) 1167 Ilos, Gründer Troias 319, 364, 1341–1345 Ino-Leukothea, Meergottheit 107, 757–758 Inopos, Fluss auf Delos 575 Io, Tochter des Inachos 631, 1292, 1294 Ionier, griechischer Stamm 987, 989 Ionisches Meer, Teil des Mittelmeeres 631 Iphigeneia, Tochter der Helena 103, 183–185, 187, 191–192, 195–199, 201, 324–325, 851 Iphis (= Iphigeneia) 324 Iros, Ort in Thessalien 905 Is, Fluss in Italien 724 Ischenos, Gigant 43 Ischia, Insel vor Neapel 688–693 Issa, alter Name von Lesbos 220 Istros (= Donau) 189, 1336; istrisch 74 Ithaka, Heimat des Odysseus 768–769, 794, 815 Kadmilos (= Hermes) 162 Kadmos (= Hermes) 219 Kalchas, griechischer Seher 424, 426– 430, 980, 1047 Kalydnai, Inselgruppe in der Ägäis 25, 347

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Kalydnos, mythischer König Thebens 1209 Kalypso, Tochter des Atlas 744 Kanastra/Kanastraion, Kap auf Pallene; kanastraiisch 526 Kandaios (= Ares) 1410 Kandaon 328 (= Hephaistos), 938 (= Ares) Kapaneus, Vater des Sthenelos 433–436 Kaphareus, Kap auf Euboia 367, 373–376, 1095–1097 Karien, Landschaft in Kleinasien; Karer 1383; karisch 149, 1384 Karne, Stadt in Phoinikien; karnitisch (= phoinikisch) 1291 Karpathos, Insel zwischen Rhodos und Kreta 924 Kassandra, troianische Seherin 3–7, 30, 258, 302–304, 348–360, 411–412, 452, 512, 1089, 1108–1119, 1126–1130, 1135–1136, 1139–1140, 1142, 1151, 1174, 1189, 1215, 1226, 1341, 1372–1373, 1446, 1451–1466 Kassiphone, Halbschwester des Telemachos 810–811 Kastnaia, Stadt in Thessalien 907 Kastnia (= Aphrodite) 403, 1234 Kastor, Bruder des Polydeukes 504–507, 510–520, 524, 543–567 Kebren, Vater der Oinone 59 Keltros (= Donau) 189, 1336 Kentaure, Mischwesen aus Mensch und Pferd 51, 670, 1203 (= Kronos) Kepheus (1), griechischer Krieger aus Achaia 447, 586–591 Kepheus (2), König von Aithiopien; kepheisch (= aithiopisch) 834 Keramyntes (= Herakles [1]) 663 Kerasteia (= Zypern) 447

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Anhang

Keraunia, Gebirge in Epeiros 1017 Kerdoos (= Apoll) 208 Kerdylas (= Zeus) 1092 Kerkaphos, Berg in Kleinasien 424 Kerkopen, von Zeus in Affen verwandelt 691–693 Kerkyra (= Korfu), griechische Insel 632, 761–762 Kerne, Insel am Rand der Welt 18; kerneatisch (Bedeutung unsicher) 1084 Killa, Schwester der Hekabe 319–322 Kimmerer, Volk in ewiger Dunkelheit 695, 1427 Kimpsos, Stadt in Kleinasien 1352 Kinyps, Fluss in Libyen; kinypheiisch 885 Kiris, Fluss in Unteritalien (= Akiris) 946 Kirkaion, Berg in Italien 1273 Kirke, Zauberin 673–675, 808 Kissos, Berg in Makedonien 1237 Klaros, Orakelstätte bei Kolophon 1464 Kleisithera, Tochter des Idomeneus 1222–1225 Kletai, Stadt in Italien 1004 Klete, Amme der Penthesileia 995–998, 1004 Klytaimnestra, Ehefrau des Agamemnon 1107, 1110–1117, 1121 Klytia, Konkubine des Amyntor 423 Knekion, Fluss in Lakonien 550 Kndios, Stadt in Karien 1391 Knossos, Stadt auf Kreta 1214 Kodros, letzter König von Athen 1378, 1389 Koitos (= Apollon) 426 Kokytos, Fluss der Unterwelt 705

Kolcher, Bewohner von Kolchis am Schwarzen Meer 1022; Kolcherin (= Medeia) 887 Kolophon, Stadt in Kleinasien 424–425 Kolotis (= Aphrodite) 867 Komaitho, Tochter des Pterelaos 934 Komyros (= Zeus) 459 Koncheia, Hafen auf Sizilien 869 Kore, »Mädchen« 359 (= Athene), 698 (= Persephone), 985 (= Athene) Korinth, Stadt in Griechenland oder Kolchis 1024 Korybanten, Volk auf Samothrake 78 Korythos, Sohn des Paris und der Oinone 58 Koskynthos, Fluss auf Euboia 1035 Kragos, Berg in Lykien 542 (= Zeus) Kranae, griechische Insel 110 Krathis (1), Fluss in Unteritalien 919, 1079 Krathis (2), Fluss in Illyrien 1021 Krestone, Landschaft in Thrakien 499, 937 Kreta, griechische Insel 1301; kretisch 150, 1297, 1300, 1308 Kretheus, Großvater des Iason 872 Krimisa, Stadt in Unteritalien 913 Krimisos, Fluss auf Sizilien 961–962 Krisa, Stadt in Phokis 1070 Krisos, Bruder des Panopeus 940 Kromna, Ort in Paphlagonien 522 Kronos, Vater des Zeus 42, 202, 693, 761, 869, 1199–1203 Krotoniaten, Bewohner Krotons in Unteritalien 859, 1002, 1007; krotoniatisch 1071 Ktaros (= Hermes) 679 Kureten (= Kreter) 1298; Kuretin (= Akarnanin) 671



Personen- und Ortsnamenregister

Kychreus, Sohn des Poseidon 451 Kydonia (= Athene) 936 Kyklop, einäugiges Monster 659–660, 765 Kyknos, Vater des Ten(n)es 232–239 Kylistanos, Fluss in Unteritalien 946 Kynaitheus (= Zeus) 400 Kynos, Ort in Lokroi 1147 Kynthos, Berg auf Delos; kynthisch 574 Kypeus (= Apollon) 426 Kyphaier, Volk in Thessalien 897 Kypris (= Aphrodite) 112, 1143 Kypros, siehe: Zypern Kyrbanten, Volk auf Samothrake 78 Kyrita (= Demeter) 1392 Kytaia; Ort am Schwarzen Meer 1312; kytaiisch 174 Kytinion, Stadt in Doris; kytinaiisch 1389 Ladon, Fluss in Arkadien 1041 Lagaria, Stadt in Unteritalien 930 Lagmos, Fluss in Skythien 1333 Laistrygonen, mythisches Volk 662–665, 956–957 Lakinion, Kap in Unteritalien 856 Lakmos/Lakmon, Berg im Pindus-Gebirge; lakmonisch 1020, 1389 Lakonien, Landschaft auf der Peloponnes 94–95, 98; Lakonierin (= Penelope) 792; lakonisch 87, 589 Lametos, Fluss in Italien; lametisch 1085 Lampete, Vorgebirge in Unteritalien 1068 Laodike, Schwester der Kassandra 314–318, 495–498 Laomedon, troianischer König 523, 952–953

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Lapersioi (= Dioskuren) 511 Lapersios (= Zeus) 1369 Laphria (= Athene) 356, 985, 1416 Laphrios (= Hermes) 835 Laphystios (= Dionysos); laphystisch 1237 Laris, Fluss in Italien 725 Larymna, Stadt in Lokroi 1146 Larynthios (= Zeus) 1092 Las, Ort in Lakonien 95, 511, 1369 Latium, Region von Rom 1250–1262; Latiner 1254 Laumedon 952, siehe: Laomedon Laurete, Ehefrau des Kroton 1007 Leda, Mutter der Helena 88–89, 506 Leibethron, Stadt am Olymp; leibethrisch 275, 410 Lemnos, Insel in der nördlichen Ägäis; lemnisch 227, 462 Leontarne, Ort in Boiotien 645 Lepsieus/Lepsios (= Apollon) 1207, 1454 Leptynis (= Persephone) 49 Lerne, Quelle bei Argos 1293 Lesbos, Insel vor Kleinasien 219–220 Lethaion, Berg in Italien 703 Letrina, Stadt auf der Peloponnes 54; letrinaiisch 158 Leukaner, Volk in Unteritalien 1086 Leuke, Insel an der Donaumündung 188–189, 193 Leukophrys (= Tenedos) 346 Leukos, Regent auf Kreta 1218–1226 Leukosia, Sirene 724–715, 722–724, 723 Leutarnia Stadt in Italien; leutarnisch 978 Libyen (= Afrika) 877–879, 894, 1016; libysch/libystinisch 648, 1014, 1312 Ligeia, Sirene 712–715, 726–730

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Anhang

Ligystiner, Bewohner Liguriens 1356 Lilaia, Stadt in Phokis 1073 Lindier, Bewohner von Lindos auf Rhodos 923 Lingeus, Fluss in Etrurien 1240 Linon/Linos, Vorgebirge in Italien 994 Lokroi, Heimat des Aias (1) 1146–1149; lokrisch 1141, 1173, 1429 Longatis (= Athene) 520, 1032 Longuros, Hafen auf Sizilien 868 Lotophagen, mythisches Volk 648 Lykaon, Vater des Nyktimos 481 Lykormas, Fluss in Aitolien; lykormaiisch 1012 Lykos, Sohn des Prometheus 132 Lynkeus, Bruder des Idas 517–518, 544–561 Machaon, Bruder des Podaleirios 1048 Magarsa, Tochter des Pamphylos 442 Magarsos, Stadt in Kilikien 442–444 Maioten, Volksstämme am Schwarzen Meer, 1290; maiotisch (= skythisch) 915 Maira, Hund der Erigone 334 Makalla, Stadt in Unteritalien 927 Makedonien, Landschaft auf dem Balkan 1341–1344, 1236–1237, 1398–1400; makedonisch 1441, 1444 Malta, Insel im Mittelmeer 1027–1029 Mamersa (= Athene) 1417 Mamertos (= Ares) 938, 1410 Marser, Volk in Mittelitalien; marsionidisch 1275 Mazusia, Ort in Thrakien 534 Meda, Ehefrau des Idomeneus 1221–1225 Medeia, Tochter des Aietes (1) 174–175, 798, 887, 1023, 1025, 1317–1318

Medusa, Gorgone 832–843 Mekisteus (= Herakles [1]) 651 Melankraira (= Sibylle) 1464 Melanthos (= Poseidon) 767 Melinaia (= Aphrodite) 403 Melite (= Malta) 1027 Melpomene, Mutter der Sirenen 713 Membles, Fluss in Italien 1083 Memphis (Stadt in Ägypten); memphitisch (= ägyptisch) 1294 Menelaos, Ehemann der Helena 143, 149–151, 820–876 Mestra, Tochter des Erysichthon 1393–1395 Methymna, Stadt auf Lesbos 1098 Midas, König von Phrygien 1397–1408 Milet, Stadt in Kleinasien 1379–1383 Mimallon, Prophetin 1464 Minos, Sohn des Zeus 150, 1399–1400 Minyer (= Argonauten) 874 Misenon, Kap am Golf von Neapel 737 Mnemon (?), Bote der Thetis 240– 242, 241 Moiren, Schicksalsgöttinnen 144–145, 585, 716 Molossos (= Apollon) 426 Molpis, Bewohner von Elis 159–160 Molpos/Eumolpos, Flötenspieler 234–236 Mopsops, Herrscher Attikas 733; mopsopisch (= attisch) 1340 Mopsos (1), griechischer Seher 429, 439–446 Mopsos (2), Seher der Argonauten 881–882 Morpho (= Aphrodite) 449 Munippos, Sohn der Killa 321 Munitos, Sohn des Akamas 498–503



Personen- und Ortsnamenregister

Musen, Gottheiten der Künste 273– 274, 713, 832 Mylaker, Volksstamm in Illyrien 1021 Myleus (= Zeus) 435 Myndia (= Athene) 950, 1261 Myrina, Ort in der Troas 243 Myrmidonen, thessalische Krieger 176, 329 Myrrha, Mutter des Adonis 829–830 Myrtilos, Wagenlenker des Oinomaos 162–167 Myser, Volksstamm in Kleinasien 1246 Mystes (= Herakles [1]) 1328 Naryx/Naryka, Stadt in Lokroi; narykeiisch 1148 Nauaithos, Fluss in Unteritalien 921 Naubolos, Großvater des Schedios und Epistrophos; naubolisch 1067 Naumedon, »Schiffsherrscher« (= ­Poseidon) 157 Nauplios, König von Euboia 384–386, 1093–1097, 1217–1219 Neapel, Stadt in Italien 717, 736–737; Neapoliten, Bewohner von Neapel 719, 736 Nedon, Berg auf Euboia 374 Neilos (= Nil) 119, 576, 848 Neleus/Neileos, Sohn des Kodros 1378–1387 Neoptolemos, Sohn des Achill 53, 183, 185, 324–328, 335 Neptunis (= Hippolyte?) 1332 Nereus, Meergottheit 164, 886 Neriton, Berg auf Ithaka 769, 794 Nesaia, Nereide 399 Neso, Mutter der Sibylle 1465 Nessos, Kentaure 50–51

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Nil, Fluss in Ägypten 119, 576, 848 Nireus, zweitschönster Grieche vor Troia 1011, 1019, 1022 Nonakriates (= Hermes) 680 Nyktimos, Sohn des Lykaon 481 Nymphen, Naturgottheiten 274 (= Musen) Nyx, Göttin der Nacht 437 Obrimo (= Persephone) 698 Odysseus, Troia-Kämpfer aus Ithaka 344, 432, 648–712, 738–819, 1030– 1031, 1183–1188, 1242–1244 Ogenos (= Okeanos) 231 Ogygos, mythischer König Thebens 1206 Oibalos, König von Sparta 1125 Oidipus, König von Theben 437 Oikuros (= Dionysos) 1246 Oileus, Vater des Aias (1) 1150 Oino, Tochter des Anios 573–574, 577–583 Oinomaos, König von Pisa auf der Peloponnes 161–162 Oinone (1), erste Frau des Paris 57–68 Oinone (2) (= Aigina) 175 Oinotria, Landschaft in Italien; oinotrisch 912 Oinotropoi, siehe: Oino, Spermo und Elaïs Oita, Berg in Zentralgriechenland 916; oitaiisch 486 Okeanos, Meergottheit 231 Okinaros, Fluss in Italien 729, 1009 Olenos, Stadt in Achaia 590 Olossoner, Volk in Thessalien 906 Olymp, Berg der Götter; olympisch 564 Olympia, Ort auf der Peloponnes 40–43

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Anhang

Ombrer, Bewohner von Umbrien 1360 Ombrios, Beiname des Zeus 79–80, 160 Onchestos, Stadt in Boiotien 646 Onkaion, Heiligtum der Demeter-­ Erinys; onkaiisch 1226 Onugamphelai (= Onugnathos), Ort in Lakonien 94 Onugnathos, Kap in Lakonien 94 Opheltes, Berg auf Euboia 373 Ophion, erster Weltherrscher 1192 Ophryneion, Ort in der Troas; ophrynisch 1208 Orchieus (= Apollon) 562 Orestes, Sohn des Agamemnon 1120– 1122, 1374–1377 Orthosia (= Artemis), Amazone 1331 Orthygia (= Delos), Insel in der Ägäis 401, 575–576 Ossa, Berg in Italien 697 Othronos, Insel im Mittelmeer 1027, 1034 Otrere, Mutter der Penthesileia 997 Pachynos, Vorgebirge auf Sizilien 1029, 1182 Paktolos, Fluss in Lydien 1362; paktolisch 272 Palaimon, Meergottheit 229, 663 (= Herakles [1]) Palamedes, Sohn des Nauplios 1097–1098 Palauthra, Stadt in Thessalien 899 Palladion, Kultbild der Athene 361–364, 658 Pallas (= Athene) 355 Pallene, Ort auf der Chalkidike 115, 127, 1407–1408 Pallenis (= Athene) 1261

Pamphylos, Vater der Magarsos 442 Panopeus, Vater des Epeios 932–942 Paris, Bruder der Kassandra 20–27, 62–63, 67, 86, 90–102, 108–114, 128– 136, 139–143, 147–148, 169, 180–181, 226, 538–539, 851, 913, 1362–1365 Parthenope, Sirene 712–715, 717–721, 720, 732 Patareus (= Apollon) 920 Pegasos, geflügeltes Pferd 17, 842 Pelasger (= Griechen) 1083, 1364; pelasgisch (= thessalisch) 177, 245 Peleus, Vater des Achilleus 175–177, 328, Pellene, Stadt in Achaia; pellenisch 922 Pelops, Vorfahr von Agamemnon und Menelaos 53–55, 152–167 Peneios, Fluss in Thessalien 1343 Penelope, Ehefrau des Odysseus 771–773, 792 Penthesileia, Amazone 997, 999–1001 Pephnon/Pephnos, Stadt in Lakonien; pephnisch (= lakonisch) 87 Perge, Berg in Etrurien 805 Perrhaibos, Ort in Thessalien; perrhaibikisch 905 Persephone, Göttin der Unterwelt 49, 698, 710 Perses, Vater der Hekate 1175 Perseus, Sohn des Zeus 803, 838–846, 1413 Peukeus (= Herakles [1]) 663 Phaiaken, mythisches Volk/Bewohner von Kerkyra 632 Phaidros (= Hermes) 680 Phalakra, Berg bei Troia; phalakrisch 24, 1170 Phalanna, Stadt in Thessalien 906 Phaleron (= Neapel) 717 Phalorias, Ort in Lokroi 1147



Personen- und Ortsnamenregister

Phausterios (= Dionysos) 212 Phegion, Berg in Äthiopien 16 Phemios (= Poseidon) 1324 Pherai (1), Stadt in Messenien; Pheraier 552 Pherai (2), Ort in Thessalien; pheraiisch 1180 Phereklos, troianischer Schiffsbauer; pherekleiisch 97 Phigaleus (= Dionysos) 212 Phikion, Berg der Sphinx; phikisch 1465 Philoktetes, griechischer Bogenschütze 64, 911–929 Phlegra, Ort auf der Chalkidike 1404; phlegraiisch 115 Phoibe, Cousine der Dioskuren 547–549 Phoinikien, Gebiet an der östlichen Mittelmeerküste; phoinikisch 658, 829, 1291, 1291, 1300 Phoinix, Erzieher des Achilleus 417–423 Phoinodamas, Troianer 470–472, 953 Phorke, See in Mittelitalien 1275 Phorkos/Phorkys, Meergottheit 47, 376, 477 Phryger (= Midas) 1397 Phtheiren (= Karer), Volk in Kleinasien 1383 Phylamos, Fluss in Italien 593 Phyxios, Beiname des Zeus 288 Pimpleia, Ort in Makedonien 275 Pisa, Stadt in Etrurien 1241, 1359 Pithekussai (= Ischia), Insel im Golf von Neapel 688–693 Pleuron, Urgroßvater der Leda; pleuronisch 143 Pluton (= Apollon?) 1420 Plynos, Stadt in Libyen 149

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Podaleirios, griechischer Arzt 1048–1055 Podarkes (= Priamos) 339 Polai, Stadt in Epeiros 1022 Polyanthes, Fluss in Epeiros 1046 Polydegmon, Berg in Italien 700 Polydeukes, Bruder des Kastor 504–507, 510–520, 524, 543–567 Polygonos, Sohn des Proteus 124 Polyneikes, Bruder des Eteokles 437–438 Polyphemos, Kyklop 659–660, 765 Polyperchon, makedonischer Feldherr (ca. 394– nach 304 v. Chr.) 801–802 Polyxena, Schwester der Kassandra 314, 323–329, Pontos, siehe: Schwarzes Meer Porkeus, Seeschlange 347 Poseidon, Gott des Meeres 125, 135, 157, 392–393, 521–523, 617, 722, 749, 767, 1324 Praktis, Ort in Illyrien (?) 1045 Praxandros, griechischer Krieger aus Lakonien 447, 586–591 Priamos, König von Troia 3, 9, 91, 224– 227, 335–339, 468, 785, 1467–1471 Problastos (= Dionysos) 577 Promantheus (= Zeus) 537 Prometheus, Titan 1283 Pron(n)ier, Bewohner von Kephallene 791 Prophantos (= Poseidon) 522 Protesilaos, erster Grieche an Land in Troia 529–534 Proteus, Meergottheit 115–131 Prothoos, thessalischer Heerführer 877, 899–900 Prylis, Seher 219–223, 222 Psylla, Pferd des Oinomaos 166 Ptoos (= Apollon) 265, 352

224

Anhang

Pylatis (= Athene) 356 Pyramos, Fluss in Kleinasien 439 Pyriphlegethon, Fluss in der Unterwelt 699 Pyronai, Berg in Lokris; pyronaiisch 1149 Remus, Bruder des Romulus 1232–1233 Rhaikelos, Stadt in Makedonien 1236 Rhauke, Stadt auf Kreta; rhaukisch (= kretisch) 1304 Rhea, Mutter des Zeus 1196–1202 Rheitron, Hafen auf Ithaka 768 Rheithymnia, Stadt auf Kreta 71 Rhoio, Mutter des Anios 570 Rhoiteia, Tochter des Sithon 583, 1161 Rhoiteion, Ort in der Troas 583, 1161 Rhyndakos, Fluss in Mysien 1364 Rom, Stadt in Italien 1233, 1271–1280; Römer 1226–1235 Romulus, Namensgeber Roms 1232–1233 Salamis, Insel vor Athen 451, 467 Salanger, Volk in Italien 1058 Salmydes(s)os, Bucht am Schwarzen Meer 1286; salmydesisch 186 Salpe, See in Daunien 1129 Salpier, Volk in Italien (?) 1361 Salpinx, »Trompete« (= Athene) 915, 986 Samothrake, thrakische Insel 77–78 Saos, Stadt auf Samothrake 78 Sarapta, Stadt in Phoinikien; saraptisch (= phoinikisch) 1300 Sardinien, Insel im westlichen Mittelmeer; sardisch/sardonisch 796 Sarpedon, Sohn der Europe 1284 Satnios, Berg in Karien 1390

Satrachos, Fluss auf Zypern 448 Schedios, Enkel des Naubolos 1067 Schoinis (= Aphrodite) 832 Schwarzes Meer 186, 1286 Seirenes, siehe: Sirenen Seirios (= Helios) 397 Setaia, troianische Kriegsgefangene 1075–1082 Sibylle, Prophetin 1279, 1464–1465 Sikaner, Volk auf Sizilien 870, 951; sikanisch 1029 Sikelia, siehe: Sizilien Sinis, Fluss in Unteritalien 982 Sinon, Verwandter des Odysseus 344–347 Sirenen, singende Mischwesen aus Mensch und Vogel 653, 670–672, 712–715, 1463 (= Kassandra); siehe auch: Parthenope, Leukosia, Ligeia Siris, Stadt in Unteritalien 856, 978 Sisyphos, kluger Dulder der griechischen Mythologie 980; sisypheiisch 344, 1030 Sithon, König von Thrakien 583, 1161 Sithonia, Ort auf der Chalikidike; Sithoner 1406, sithonisch 1357 Sizilien 866–870, 951, 964, 966, 1028–1033, 1181–1184 Skaiisches Tor, Stadttor von Troia 774 Skamandros, Vater des Teukros (2) 1302–1308, 1304 Skandeia, Hafen auf Kythera 108 Skapaneus (= Herakles [1]) 652 Skarpheia, Stadt in Lokroi 1147 Skiastes (= Apollon) 562 Skolos, Stadt bei Theben 646 Skylla, Meerungeheuer 44–49, 650–654, 669 Skylletia (= Athene) 853



Personen- und Ortsnamenregister

Skyros, Insel in der Ägäis 1324; skyrisch 185 Skythien, Gebiet am Schwarzen Meer 1333–1336; skythisch 200, 458, 917, 1287, 1290, 1336 Sparta, siehe auch: Lakonien; Spartiaten, Bewohner Spartas 1124–1125 Spercheios, Fluss in Mittelgriechenland 1146 Spermo, Tochter des Anios 573–574, 577–583 Sphaltes (= Dionysos) 207 Sphekeia (= Zypern) 447 Sphinx, rätselndes Mischwesen 7, 1465 (= Kassandra) Stheneia (= Athene) 1164 Sthenelos, Gefährte des Diomedes 424, 433–436 Strymon, Fluss in Thrakien 417, 1178 Styx, Fluss der Unterwelt 706 Symplegaden, Felsen an der Einfahrt des Schwarzen Meeres 1285 Syrtis, Meer vor Libyen 648 Tainaron, Ort in Lakonien 90, 94–95, 1106 Tamasos, für ihre Bronze berühmte Stadt; tamassisch 854 Tanaïs, Fluss durchs Schwarze Meer 1288 Tantalos, Vater des Pelops 53, 152 Taraxippos, Heros in Olympia 43 Tarchon, Sohn des Telephos 1245– 1249, 1248, 1351–1361 Tartaros, Unterwelt 1197; siehe auch: Hades Tartes(s)os, Stadt in Südspanien 643 Taucheira, Ort in Libyen 877 Tauros, »Stier« (= Dionysos) 209

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Tegyra, Stadt in Boiotien 646 Teiresias, Seher 682–683 Telamon, Vater des Aias (2) und des Teukros (1) 450, 461–462, 467, 469 Telamos, Fluss in Skythien 1333 Telegonos (1), Sohn des Odysseus 795–797 Telegonos (2), Sohn des Proteus 124 Telemachos, Sohn des Odysseus 808–810 Telephos, Sohn des Herakles (1) 213–215, 1246–1247, 1249 Telphusia (= Demeter-Erinys) 1040 Telphusios (= Apollon) 562 Temenos, Nachkomme des Herakles (1); temeneiisch 804 Temessa, Stadt in Kalabrien 1067– 1074 Temmiker 644; temmikisch 786 Tenedos, Insel vor Troia 229–231, 346 Teneros, boiotischer Seher 1211 Ten(n)es, Sohn des Kyknos 232, 239 Tenthredon, Vater des Prothoos 899 Terina, Ort in Kalabrien 726, 1008 Termieus (= Zeus) 706 Termintheus (= Apollon) 1207 Tethys, Meergottheit 145, 231, 712, 1069 (= Meer) Teukros (1), Halbbruder des Aias (2) 447, 450, 452, 462, 467–468 Teukros (2), Sohn des Skamandros 1302–1308, 1303 Teutaros, skythischer Rinderhirte; teutareiisch: 56 Theben, Stadt in Boiotien 601–602, 1194–1195, 1209; Thebaner 433, 1206, 1209, 1212 Themis, Titanin 129, 137 Themiskyra, Stadt der Amazonen am Thermodon (1) 1330

226

Anhang

Theoinos (= Dionysos) 1247 Therapne, Stadt in Lakonien 590 Thermodon (1), Fluss in Boiotien 647 Thermodon (2), Fluss zum Schwarzen Meer 1334 Thermydron, Hafen auf Rhodos 924 Thersites, griechischer Krieger aus Aitolien 999–1001 Theseus, griechischer Held aus Athen 143, 147–148, 494–495, 1322–1327, 1329–1331 Thesprotien, Landschaft in Nordwestgriechenland; Thesprote 1441 Thessalien, Landschaft in Nordgriechenland 899–900, 904–906, 1343 Thetis, Mutter des Achilleus 22 (= Meer), 178, 240–241, 399–400, 857 Thigros, Stadt in Karien 1390 Thoas, Troia-Kämpfer aus Aitolien 780, 1012–1026 Thoraios (= Apollon) 352 Thrakien, Landschaft auf dem Balkan 118, 330–331, 417–419, 533–534, 583, 1341–1343, 1404–1408; thrakisch 754, 1015 Thrambos, Berg in Makedonien; thrambusisch 1405 Thraskias, Nordnordwestwind 925 Thraso (= Athene) 936 Thronion, Ort in Lokroi; thronitisch 1148 Thuria (= Demeter) 153 Thysaden (= Bakchantinnen) 106 Tiphys, Steuermann der Argo 890 Titairon, Ort in Thessalien; titaironisch 881 Titanen 709; Titanin 231 Titaros, Ort in Thessalien 904 Tithonos, Geliebter der Eos 18–19

Tito (= Eos) 941 Titon (1), Fluss in Italien; titonisch 1276 Titon (2), Berg in Thrakien 1406 Tmolos, Gebirge in Lydien 1351 Torone, Gattin des Proteus/Ort auf der Chalkidike 116 Trambelos, Bruder des Teukros (1) 467 Trampya, Ort in Nordwestgriechenland 800 Traron, Kap in der Troas 1159 Trechis/Trachis, Stadt in Thessalien 905 Trikephalos, »der Dreiköpfige« (= Hermes) 680 Trimorphos, »die Dreigestaltige« (= Hekate) 1176 Trinakria, siehe: Sizilien Tritogennetos (= Tritogeneia = Athene) 519 Triton, Meergottheit 34, 119 (= Nil), 576 (= Nil), 887, 891–892 Troas, Gebiet von Troia 29, 72, 243–248, 249–257, 583, 967, 1159–1161, 1208, 1302–1308; siehe auch: Troia Troilos, Bruder der Kassandra 307–313 Troizen, Stadt auf der Peloponnes; troizenisch 610 (= Aphrodite) Troia, Heimatstadt der Kassandra 29, 31, 38, 52, 69, 72, 141, 217, 226, 251, 254, 282, 338, 512, 516, 525, 774, 949, 967, 969, 984, 1190, 1230, 1267, 1282, 1371, 1459; Troianer 516, 984, 1167, 1172, 1226, 1305, 1348, 1474 Troianisches Pferd 342–343, 930, 948–950 Tropaia (= Hera) 1328 Trychas, Berg auf Euboia 374 Tydeus, Vater des Diomedes 1066 Tyles(s)os, Ort in Italien; tylesisch 993



Personen- und Ortsnamenregister

Tymphe, Stadt und Berg in Thesprotien; tymphaiisch 802 Tymphrestos, Gebirge in Zentralgriechenland 420; tymphrestisch 902 Tyrsenia (= Etrurien), Landschaft in Italien 1239; Tyrsener/Tyrrhener 805, 1248, 1351–1361; tyrsenisch 649, 715, 1085 Tyrsenos/Tyrrhenos, Sohn des Telephos 1245–1249, 1248, 1351–1361 Typhon, Gigant/Monster 177 (= Achilleus), 689, 825, 1353 Xene, »die Fremde« (= Aphrodite) 821 Xerxes, Perserkönig (519–465 v. Chr.) 1413–1416, 1430–1434 Xiphephoros, »Schwertträgerin« (= Demeter) 153

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Xuthos, Vorfahr der Ionier 987; ­Xuthiden 987 Zarax, Berg auf Euboia 372 Zarex, Stiefvater des Anios 580 Zerynthia 449, 958 (= Aphrodite), 1178 (= Hekate) Zerynthos, Ort in Thrakien 77 Zethos, Erbauer der Mauern Thebens 602 Zeus, Höchster der Götter 41, 80, 88, 158, 160, 288, 335, 363, 400, 431, 435, 459, 512, 536–537, 542, 560, 622, 691–692, 706, 838, 1092, 1124 (= Agamemnon), 1192, 1194, 1369, 1370 (= Agamemnon) Zosterios (= Apollon) 1278 Zypern, Insel im östlichen Mittelmeer 447–449, 588–589, 826