Aeschylus Homericus: Untersuchungen zu den Homerismen der aeschyleischen Sprache 9783666251238, 9783525251232

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Aeschylus Homericus: Untersuchungen zu den Homerismen der aeschyleischen Sprache
 9783666251238, 9783525251232

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HYPOMNEMATA HEFT 31

HYPOMNEMATA U N T E R S U C H U N G E N ZUR A N T I K E U N D ZU I H R E M NACHLEBEN

Herausgegeben von Albrecht Dihle / Hartmut Erbse Christian Habicht / Günther Patzig / Bruno Snell

H E F T 51

VANDENHOECK & R U P R E C H T I N G Ö T T I N G E N

ALEXANDER SIDERAS

Aeschylus Homericus Untersuchungen zu den Homerismen der aischyleischen Sprache

VANDENHOECK & R U P R E C H T IN

GÖTTINGEN

© Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen 1971. — Printed in Germany. Ohne ausdrückliche Genehmigung dee Verlages ist es nicht gestattet, das Buch oder Teile daraus auf foto- oder akustomechanischem Wege zu vervielfältigen Gesamtherstellung: Hubert & Co., Göttingen

MEINEM B R U D E R

GEORG

Σμικρά μέν τάδ', άλλ' δμως άχω

Soph. El. 450f.

Vorwort Diese Arbeit stellt die um einiges gekürzte Fassung meiner Dissertation Homerismen in der Sprache des Aischylos dar, die im Wintersemester 1966/67 von der Philosophischen Fakultät der Georg-AugustUniversität in Göttingen angenommen wurde. Entscheidendes über das behandelte Thema ist mir seitdem nicht bekannt geworden; inzwischen erschienene Sekundärliteratur konnte nur im Rahmen der bestehenden Möglichkeiten berücksichtigt werden, da ich von deren vollständiger Einarbeitung wegen anderweitiger Beschäftigung absehen mußte. Daß die Arbeit nunmehr im Druck erscheint, ist in erster Linie meinem verehrten Lehrer Herrn Prof. Dr. K. D e i c h g r ä b e r zu verdanken, der sie angeregt und ihr Entstehen von Anfang an bis zur Publikation mit unermüdlichem Rat gefördert hat. Dafür und für sonstige vielfältige Unterstützung möchte ich ihm auch an dieser Stelle meinen aufrichtigen Dank aussprechen. Mein besonderer Dank gilt außerdem der Philosophischen Fakultät der hiesigen Universität für die Gewährung eines großzügigen Druckkostenzuschusses und der Geschwister-£oeArmgrer-Stiftung für Geisteswissenschaften, die zusätzlich einen ansehnlichen Betrag beisteuerte. Auch sei den Herausgebern der Hypomnemata für die Aufnahme meiner Arbeit in die Reihe und dem Verlag Vandenhoeck κεύθεσι γαίης (Χ 482, ω 204; vgl. Η. Cer. 398; ΰπο κεύθεα γαίης Η. Cer. 340, 415), die von den Späteren aufgenommen wurde (vgl. Hes. Theog. 300, 334, 483, Theogn. 243, Pind. Nem. 10, 56, Eur. Fr. 781,63). Aischylos macht in Eu 1036 von demselben Ausdruck Gebrauch, in Su 778 aber variiert er, wie Soph. Ant. 818, leicht (s. u. S. 196). Das Wort steht auch in anderen Wendungen, wie z.B. bei Euripides (Ale. 872) in einer poetischen Umschreibung κεΰθ-ος οί'κων statt einfachem οίκον (vgl. D a l e s Komm. z.St.). κήρ Mit Κήρες oder Κάρες werden seit Homer die Todesgöttinnen und die schädlichen Geister bezeichnet. So heißt es bei Aischylos (Se 1055) Κήρες Ερινύες. Als Appellativum bedeutet das Wort „Unglück, Verderben" (vgl. Se 776f. τάν άρπαξάνδραν κήρ' von der Sphinx) 67 . Diese Bedeutung ist von Homer in die spätere Literatur übergegangen (Hesiod, Tyrtaios, Alkman, Theognis usf.) 68 . Bei Aischylos trifft man es außer an den beiden angeführten Stellen der Sieben auch Ag 206. κΐκυς Das epische Substantiv κΐκυς („Kraft, Stärke") steht nur einmal bei Homer (λ 393) und einmal im Hymnos auf Aphrodite (V. 237)69. Die einzige aischyleische Belegstelle Fr. 379 ist eine Paraphrase des Odysseeverses (s. u. S. 209). Bei Aischylos findet sich auch das homerische Adjektiv άκικυς, das sich ebenfalls nur aus der Odyssee belegen läßt, s . u . S. 45 κλαυθ·μός Dieses homerische Wort (in der Ilias nur Ω 717, mehrmals jedoch in der Odyssee) zieht sich durch die ganze griechische Literatur hindurch, die alte, mittelalterliche und neugriechische Literatur 60 , obwohl es im Altertum nicht so häufig in Erscheinung tritt; in der Tragödie findet es sich nur einmal (Aisch. Ag 1554). 57 „Elsewhere the K e r e s are akin to such powers as G o r g o n s , S i r e n s , S p h i n x e s , and E r i n y e s " , W. C. G r e e n e : Moira 17. 58 „Die Bedeutung der Ker schwächt sich dem homerischen Epos gegenüber in dieser Umgebung dahin ab, daß sie im allgemeinen Unglück und Verderben verursacht", R. E. Suppl. 4 Sp. 889 (Malten). Vgl. auch W i l a m o w i t z : Glaube I 264ff., F. J a c o b y : Theognis (Sitzungsber. Preuß. Akad., Phil.-hist. Kl. 1931 X), Berlin 1931, 14(101) Anm. 1. 59 Der Akzent in der „Concordance" ist falsch, das Wort ist προπερισπώμενον nicht παροξύτονον (penultima lang). 60 Die Tatsache, daß dieses Wort bis zum heutigen Tag erhalten geblieben ist, spricht nicht dafür, daß es direkt von Homer hergekommen sei; seine Er-

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κλόνος κλόνος ist nur aus der Ilias belegt, es kommt noch je einmal bei Hesiod (Scut. 148), Pindar (Dith. Fr. 2,14), Aristophanes (Nub. 387) und Euripides (Ion 206) vor (zum späteren Gebrauch vgl. L i d d e l l Scott). Aischylos verwendet es zweimal (Pe 98, Ag 404), beide Male in lyrischen Partien und in einem Wortzusammenhang homerischer Färbung. Zu den vorgenommenen Konjekturen in Ag 403f. kann man Fraenkel z.St. vergleichen61. Das Wort bedeutet „Erregung, Gewühl, Kampfgetümmel"62 und leitet sich von κέλομαι her, vgl. Hofmann und Frisk s.v. κνέφας Bei Homer ist κνέφας ein geläufiges Wort, in der griechischen Tragödie bieten es nur Aischylos und Euripides an je vier Stellen. Aus Sophokles läßt es sich nicht belegen; Aristophanes hat den attischen Genitiv κνέφους neben dem epischen κνέφαος (σ 370). Zum metaphorischen Gebrauch des Wortes in Eu 378 vgl. Groeneboom zu Pe 667. κνίσα Bemerkenswert ist, daß an der einzigen Aischylosstelle Pr 496 alle Hss. außer Μ die Form mit doppeltem σ haben, die auch in den Hss. der homerischen Epen variabel ist63. Das Wort tritt zwar bei Sophokles h a l t u n g v e r d a n k t es, meiner Meinung n a c h , nicht H o m e r , sondern der Heiligen Schrift u n d der kirchlichen Tradition. I m Ν . T . (Matth. 8,12) lesen w i r : εκεί ϊστοίΐ ό κλαυθμός καΐ ό βρυγμός των οδόντων, was h e u t e volkstümlich ist (man vergleiche die lutherische Ü b e r t r a g u n g i m D e u t s c h e n : „ d a wird sein H e u l e n u n d Z ä h n e k l a p p e n " ) . N o c h volkstümlicher ist das W e i h n a c h t s l i e d : . . . θρήνον, κλαυθμόν καί όδυρμδν είχε κάθε μητέρα . . . Φωνή ήκούσθη έν 'Ραμα, 'Ραχήλ τά τέκνα κλαίει, d a s direkt auf J e r e m i a s (38,15) z u r ü c k z u f ü h r e n i s t : Φωνή έν Ραμα ήκούσθη θρήνου καί κλαυθμοϋ καί όδυρμοϋ' Ραχηλ άποκλαιομένη ούκ ^θελεν παύσασθαι έπΐ τοις υίοϊς αύτης, δτι ουκ είσιν. 61 Die meisten Herausgeber ( W i l a m o w i t ζ , H e a d l a m - T h o m s o n , G r o e n e b o o m , M a z o n — auch R o s e in seinem C o m m e n t a r y z.St.) h a b e n die K o n j e k t u r von A h r e n s a u f g e n o m m e n . M u r r a y u n d D e n n i s t o n - P a g e schreiben n a c h H e y s e . Selbst ohne den schwerwiegenden dreifachen E i n w a n d E d . F r a e n k e l s gegen A h r e n s ' K o r r e k t u r m u ß m a n zugeben, d a ß eine solche K o n s t r u k t i o n gegen d a s Sprachgefühl spricht. I c h begrüße also F r a e n k e l s Neigung zur E r h a l t u n g der handschriftlichen Überlieferung, ich m ö c h t e jedoch, abgesehen v o n metrischer Responsion, die Kreuze des Zweifels v o m T e x t entfernen, wie es A m m e n d o l a tut. 62 Mehr bei H . T r ü m p y : Kriegerische F a c h a u s d r ü c k e 157f. T r ü m p y n i m m t als sinnlichen U r s p r u n g richtig „Menge, B e w e g u n g " an, aber a u c h d a s Akustische ist dabei. 63 Vgl. H e r o d i a n (Gr. Gr. 2,2 S. 901 περί των είς ä): κνίσα γίνεται άπό μέλλοντος τοϋ κνίζω. διί> καί δι' ενός γράφεται σ καί έκτασιν έλαβε τοϋ ϊ.

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und Euripides nicht auf, aber Aristophanes (viermal) und Pindar (nur Nem. 11,7) verwenden es. Auf die vorliegende homerische Reminiszenz kommen wir an geeigneter Stelle noch einmal zurück 6 4 . κόναβος κόναβος steht nur κ 122, aber das Verbum κοναβέω= κοναβίζω (aus dem κόναβος durch Rückbildung hergeleitet ist, vgl. F r i s k s.v.) kommt mehrmals in der Ilias (in der Odyssee nur ρ 542) und im homerischen Hymnos auf Hermes vor, immer in der Imperfekt- oder Aoristform und in Verbindung mit dem Adverb σμερδαλέον (nur H. Mere. 502 ίμερόεν κονάβησε). Aisch. Se 160 ist der einzige Beleg in der griechischen Tragödie. Das Wort ist rein poetisch, weshalb Lukian diejenigen tadelt, die solche Wörter in die Prosa hineintragen 65 . κόρυμβος Ein Wort, das nur einmal bei Homer vorkommt (1241 άκρα κόρυμβα) und das schon im Altertum als eine Glosse betrachtet wurde e e . Es scheint dasselbe zu sein wie άφλαστον in Ο 717 67 , obwohl das Etym. Magnum zwischen άφλαστα und κόρυμβα unterscheidet 68 . Aischylos verwendet das Wort κόρυμβα zweimal in den Persern. In Pe 411 wird es vom Schiff (vgl. Eur. I.A. 258 άμφί ναών κόρυμβα) wie bei Homer gesagt, es ist aber nicht klar, ob es sich hier um das Vorder- oder Hinterschiff handelt 6 9 . In Pe 659 άκρον κόρυμβον οχ&ου bezeichnet es die Spitze des Grabhügels 7 0 , wozu man Η dt. 7,218,3 τοϋ ορεος τον κόρυμβον vergleichen kann. 64

196 f.

Zur Etymologie des Wortes vgl. F r i s k s.v., F . B e c h t e l :

Lexilogus

65 Luk. Hist, conscr. 22: τούς δέ καΐ ποιητικοϊς όνόμασιν, ώ καλέ Φίλων, έν ιστορία χρωμένους ποϋ δ' άν τις θείη, τούς λέγοντας „ . . . Έδεσσα μέν δή οΰτω τοις δπλοις περιεσμαραγεϊτο καϊ οτοβος ήν καί κόναβος άπαντα έκεΐνα." Daß beide Wörter κόναβος und δτοβος fast synonym sind und vertauscht werden können, zeigt die Stelle Hes. Theog. 709, wozu der Scholiast vermerkt: οτοβος· δτι γράφεται καί κόναβος. e e Vgl. Ar. Fr. 222: προς ταϋτα σύ λέξον 'Ομήρου έμοί γλώττας· τί καλοϋσι κόρυμβα . . . (Zu den verschiedenen Lesarten vgl. K o c k s Apparat z.St.). 67 Vgl. Hesychios: κόρυμβα· τα ύπδ ένίων άφλαστα. 68 E t y m . Μ. 177, 41ff.: άφλαστον . . . τά άκροστόλια της νηός, κατά άντίφρασιν· εϋ&λαστα γάρ· κατά μετάθεσιν τοϋ -9- εις φ . . . διαφέρει δέ των κορύμβων. άφλαστα μέν λέγοντα τά πρυμνήσια· κόρυμβα δέ τά πρωρήσια-Vgl. auch Apoll. Rhod. 2, 601: άφλάστοιο παρέθρισαν (nämlich die Symplegaden) άκρα κόρυμβα; hier ist also wieder daa Hinterteil des Schiffes gemeint. Ausführliches über das Aphlaston der antiken Schiffe bei H. D i e l s in Zeitschr. des Vereins für Yolksk. 25, 1915, 61 ff. Siehe ferner L . D e u b n e r : Attische Feste, Berlin 1932 (Nachdruck 1956), S. 105 mit Anm. 4. 69 Vgl. B r o a d h e a d z.St. 70 Vgl. Hesych. s . v . : καθόλου πάντα τά μετέωρα καί είς ΰψος άνατείνοντα κορύμβους λέγουσι.

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κότος Das homerische Substantiv κότος ist zum Lieblingswort des Aischylos geworden 71 . Es findet sich mehrmals in den drei Stücken der Orestie und in den Hiketiden. Auffallenderweise fehlt es überhaupt in den drei übrigen Stücken. Die zwei Fragmentstellen (Fr. 238,1. 244,5) sowie manche Stellen der Stücke, wo das Wort vorkommt, sind nicht ganz sicher 72 . In Hesiods Theogonie (V. 149 u.a.) trifft man Kottos zwischen Briareos und Gyges als einen der Hunderthänder, Söhne der Erde und des Himmels an 73 . Adjektiva mit κότος als Grundwort wie εγκοτος, έπίκοτος gibt es mehrere bei Aischylos. Das homerische Verbum κοτέω taucht bei ihm nicht auf, aber einmal (Se 485) κοταίνω (neugriechisch κοτάω „wagen, sich erkühnen"). λαΐλαψ λαΐλαψ kommt mehrmals in beiden homerischen Epen vor, jedoch nur im Dativ λαίλαπι und Akkusativ λαίλαπα. Aischylos verwendet das Wort nur einmal (Su 33) und noch dazu in einer Wendung, die auf Homer anspielt, s. u. S. 173. Seine Erhaltung im heutigen Griechisch verdankt es seiner späteren Wiederbelebung. Weitere Belege aus der älteren Dichtung findet man bei F a t o u r o s : Index s.v. λαμπτήρ Die Tragiker haben das Wort, nach F r a e n k e l (zu Ag 22), der Odyssee entnommen. Dort steht es dreimal (σ 307, 343, τ 63). Verhältnismäßig häufig verwendet das Wort nur Euripides. Zweimal trifft man es bei Aischylos (Ag 22, Ch 537) an, bei Sophokles einmal (Ai.286).Was den Bedeutungsinhalt des Wortes angeht, so interpretiert F r a e n k e l (z.St.) richtig: „anything that gives light", also „Leuchter" im allgemeinen74. Zu der Stelle bei Empedokles (31Β84,3) vgl. E. B i g n o n e : Empedocle 462. 71 Vgl. G r o e n e b o o m : Choeph. 108 Anm. 3. „Κότος gehört der epischen Diktion zu, aus der es Äschylos aufgenommen hat", J. I r m s c h e r : Götterzorn 12. 72 Einen Überblick darauf gibt I t a l i e s Index Aeschyleus s.v. 73 Dae Etym. M. 768, Iff. und Suidas s.v. Τριτοπάτορες erwähnen Kottos, Briareos und Gyges als Namen der Tritopatoren. Diese Verwirrung zwischen Hekatoncheiren und Tritopatoren ist jedoch älter, vgl. dazu E. R o h d e : Psyche I 247 Anm. 4, 248 Anm. 1. Für die Varianten Κοϊος und Γύης statt Κόττος und Γύγης vgl. außer dem Apparat der Rzachschen Ausgabe Hesiods zu den betreffenden Stellen (Theog. 149, 618, 714, 734, 817) auch W e s t s ausführlichen Kommentar zu Theog. 149. 74 „λαμπτήρ is not a mere synonym of λαμπάς, but rather an alternative to it with the double advantage of a more loftly sound, as a non-Attic word, and meaning not limited to any specific lightgiver", F r a e n k e l zu Ag 22.

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λιθ-άς λιθ-άς ist in der Ilias nicht zu finden, man trifft es aber zweimal in der Odyssee (ξ 36, ψ 193 — beide Male πυκνϊ)σιν λιθ-άδεσσι(ν)) und zweimal in den Sieben des Aischylos (V. 158, 213); sonst scheint es im griechischen Drama nicht vorzukommen, λιθάς ist synonym mit λίθ-ος; bei Aischylos wird es beide Male als Kollektivum gebraucht 75 : „imber lapidum" ( I t a l i e : Index Aesch. s.v.), „Steinhagel" (Wecklein zu Se 158— Weckl. 144), „stenenregen" ( G r o e n e b o o m zu Se 213), „stonestorm" (Rose: Commentary zu Se 158). λοιγός λοιγός, ein Iliaswort, ist auch bei Hesiod einmal zu finden (Scut. 240)7e, und zwar in der üblichen homerischen Wendung λοιγόν άμύνειν. Von den Tragikern verwendet es nur Aischylos (Su 679, Ch 402)77. Bei Nikander (Ther. 6 λοιγόν οδόντα) und Anth. Pal. 7,368,2 λοιγός Άρης taucht es als Adjektiv auf. Es wird eigentlich als nomen agentis „der Verderber" angesehen, vgl. F r i s k , H o f m a n n s.v. μήτις Dieses epische Wort ist im griechischen Drama selten. Abgesehen von den drei aischyleischen Stellen (Su 971, Pr 906, Ch 626)78 und der sophokleischen Ant. 158, erscheint es weder bei Euripides noch bei Aristophanes; mehrmals verwendet es aber Pindar. Komposita mit μήτις als Grundwort werden uns weiter unten begegnen. νέμεσις Das Substantiv νέμεσις, beiden homerischen Epen gemeinsam, ist auch der Tragödie nicht fremd. Νέμεσις als Personifikation ist nach Hesiod (Theog. 223) eins von den Kindern der Nacht. Das Wort kommt bei Aischylos nur zweimal vor; einmal (Se 235) in einer rhetorischen Frage: τίς τάδε νέμεσις στυγεΐ; entsprechend dem homerischen Negativsatz ού γάρ τις νέμεσις φυγέειν κακόν (Ξ 80) und ein anderes Mal 75 Vgl. B l o m f i e l d zu Se 158 ( B l o m f . 146): „voces in ας desinentes frequentabant tragici". Er weist auf Ag 966 hin, wo er φυλλάς mit „congeries φύλλων" wiedergibt, wie νιφάς in Pr 993 mit „imber nivis". R o s e (Commentary zu Se 158) führt dabei Pind. Isthm. 4, 16ff. an, wo es heißt: άλλ' άμέρα γάρ έν μια / τραχεία νιφάς πολέμοιο τεσσάρων / άνδρών έρήμωσεν μάκαιραν έστίαν. Vgl. auch Fr. 86,5. 77 Die Korrektur von S c h ü t z λοιγός Έρινύν statt des überlieferten λοιγόν Έρινύς ist mit Recht von fast allen Herausgebern ( W e c k l e i n , B l a s s , W i l a m o w i t z , H e a d l a m - T h o m s o n , G r o e n e b o o m , M u r r a y , M a z o n ) aufgenommen, obwohl auch die Lesart von Μ sinnvoll ist (vgl. R o s e : Commentary ζ. St.). 78 Zum Eigennamen Μήτις in Su 61 vgl. W e c k l e i n z.St. und F r a e n k e l zu Ag 1526. Siehe auch unten S. 254 Anm. 44.

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(Fr. 244,4) als Personifikation. Auch bei Sophokles und Euripides sind die Stellen nicht zahlreich; nur zwei finden sich bei Pindar (Ol. 8,86, Pyth. 10,44). Aristophanes kennt das Wort überhaupt nicht 79 . νόστος Ein häufig in der Odyssee, aber auch in der Ilias mehrmals vorkommendes Wort. Es findet sich bei Aischylos nur in den Persern (dreimal: V. 8, 861, 935) und im Agamemnon (zweimal: V. 812, 989), wo einerseits die Rede von der Heimkehr des Xerxes (außer Pe 861), andererseits von der des Agamemnon ist. Der genetivus personae, der bei Homer des öfteren das Wort begleitet (vgl. ζ. Β. νόστον Όδυσσήος α 87, 'Αχαιών νόστον α 326 usw.), ist bei Aischylos nicht vorhanden. Doch in Pe 8 νόστω τω βασιλείω fungiert das Adjektiv βασίλειος als der Genitiv βασιλέως80. οδοιπόρος οδοιπόρος findet sich nur einmal bei Homer (Ω 375)81. In der Odyssee (o 506) kommt das daraus abgeleitete Substantiv όδοιπόριον ( = Reiselohn) und im homerischen Hymnos auf Hermes (V. 85) das Abstraktum όδοιπορίη vor. Aischylos verwendet es dreimal (Ag 90 1 82, Fr. 185. 530,34). Je einmal erscheint es ferner bei Sappho (Fr. 62,6), Sophokles (O.R. 292), Euripides (Hyps. 1 IV 16) und Aristophanes (Ach. 205). Es ist bemerkenswert, daß dieses so sparsam in der älteren griechischen Literatur belegte Wort im Neugriechischen erhalten geblieben ist 83 . οϊζύς Bei Aischylos (Ag 756, 1461, Eu 893 — die Stellen Su 875, Fr. 494,25 sind unsicher) und Euripides (Hec. 949; bei Sophokles kommt das Wort nicht vor) schreibt man, um des Versmaßes willen, die attische ' 9 Ausführliche Besprechung des Wortes bei J. G r u b e r : Abstrakte Begriffe 65ff. Vgl. auch J. I r m s c h e r : Götterzorn 21ff. 80 Vgl. G r o e n e b o o m z.St. 81 Es ist wohl zu beachten, daß das Wort οδοιπόρος an dieser einzigen Homerstelle nicht die spätere Bedeutung „Wanderer" oder „Reisender" hat, sondern es bedeutet da, wo Hermes den Priamos begleitet und ihm den sicheren Weg zu Achilleus' Lagerhütte zeigt (s. Ω 330ff.), „Reisegefährte, Wegweiser". 82 Für das Motiv des durstgequälten Wanderers weist W e c k l e i n (z.St.) auf Catull 68, 58ff.: rivus muscoso prosilit e lapide . . . dulce viatori lasso in sudore levamen, G r o e n e b o o m (z.St.) auf Apoll. Rhod. 4, 1416ff.: ή τινα πετραίην χύσιν ύδατος ή τινα γαίης / ιερόν έκβλύοντα θεαί ρόον, φ άπδ δίψαν / αίθομένην άμοτον λωφήσομεν und F r a e n k e l (z.St.) auf das Epigramm des Asklepiades (Anth. Pal. 5, 169, 1) ηδύ θέρους διψώντι χιών ποτόν hin. 83 Das Wort hat einen gewissen literarisch-poetischen Klang. Die Volkssprache zieht πεζοπόρος, πεζοδρόμος, στρατοκόπος vor, vgl. D i m i t r a k o s : Μέγα Λεξικόν s.v. 34

Form οΐζύς, obwohl die Hss. όϊζύς haben. Die gängige homerische Wendung κάματος καί όϊζύς oder πόνος και όϊζύς steht auch bei Hesiod (Op. 113, 177, Scut. 351). Bei ihm (Theog. 214) findet sich ebenfalls Όϊζύς personifiziert als Tochter der Nacht. In Ch 49 steht es als zusammengesetztes Adjektiv mit παν- als Vorderglied: πάνοιζυς, in der Absicht, eine Intensivierung zu bewirken: „omnino aerumnosa" ( D i n d o r f : Lex. Aesch. s.v.), „prorsus aerumnosa" ( I t a l i e : Index Aesch. s.v.), „penitus aerumnosa" ( G r o e n e b o o m z.St.). οίωνοπόλος οΐωνοπόλος steht nur zweimal bei Homer (A 69, Ζ 76) und dient jeweils als Beiwort der zwei bedeutendsten Wahrsager der kämpfenden Lager in Troja: des Κάλχας Θεστορίδης und des Πριαμίδης "Ελενος84. Von den Tragikern verwendet das Wort nur Aischylos (Su 57). Abgesehen von Pind. Pae. Fr. 4,30, wo es adjektivisch gebraucht wird, fehlt οίωνοπόλος in der früheren Lyrik ganz. Aus diesem homerischen Wort scheint ferner auch die Wendung des Aischylos οιωνών βοτήρ (Se 24) entstanden zu sein, s. o. S. 22 Anm. 21 und unten S. 192. όμήγυρις In der Ilias (nur Υ 142; die Odyssee gibt keinen Beleg dafür) und in den sog. homerischen Hymnen (Apoll. 187, Oer. 484, Mere. 332) findet sich das Wort immer in der Wendung ·9·εών με&' όμήγυριν. Aischylos verwendet es in einem anderen Zusammenhang zweimal: άστρων . . . ομήγυρη» (Ag 4) und όμήγυρις . . . γυναικών (Ch 10£.); so auch Euripides (Hipp. 1180 φίλων . . . όμήγυρις)85. Die dorische Form des Wortes in einer homerisierenden Wendung begegnet uns bei Pindar (Isthm. 7,46f. έλθεΐν με&' όμάγυριν . . . Ζηνός; vgl. Alk. Fr. F lal4?). όμφή Die dorische Form dieses homerischen Wortes kommt bei Aischylos nur einmal (Su 808) vor. Bei Homer wird es immer von göttlichen Offenbarungen gesagt 86 ; deshalb Ζευς πανομφαΐος „allkündend" (Θ 250)87. Die Tragiker verwenden das Wort sowohl von der Götter84 Eine Reminiszenz dieser beiden Stellen findet sich auch bei Aischylos, s.u. S. 210. 85 In Heracl. 239 schreibt N a u c k δμήγυριν statt πανήγυριν; dem ist W e c k l e i n gefolgt. 86 „όμφή coniugitur ubique ab Homero cum θείη vel θεοΰ vel θεών et non vocem quamlibet, sed divinum praesagium eignifleat", M. B o d e n h e i m e r : De . . . vestigiis 67. 87 Vgl. K. L e h r s : De Aristarchi studiis 88f.

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als auch von der Menschenstimme (vgl. Soph. O.C. 102, 550 mit Jebbs Komm., 1351, Eur. Ion 908, Med. 175 mit Pages Komm.). An der aischyleischen Belegstelle wird es ebenfalls von der menschlichen Stimme gebraucht, aber in einem gebetsartigen Zusammenhang 88. δρχαμος Die aischyleische Belegstelle Pe 129 hält Broadhead (z.St.) in Anschluß an L i d d e l l - S c o t t für die einzige in der gesamten griechischen Tragödie. Das Wort scheint zwar weder bei Sophokles noch bei Euripides vorzukommen, aber die Lesart ορχαμ[οί] τ έπίσκο[ποι] in Aisch. Fr. 296,9 sollte als sicher betrachtet werden89. Homer in beiden Epen und nach ihm Hesiod (Fr. 12,2. 204,52. 301) haben das Wort immer in der Wendung ορχαμος άνδρών bzw. ορχαμε λαών90. οδδας Ein episch-homerisches Wort, das auch in der attischen Tragödie vorkommt. Mehrmals findet es sich bei Euripides, bei Sophokles nur einmal (El. 752). Aischylos gebraucht es dreimal (Su 1029, Pe 163, Ag 503). In Pe 163 steht es wiederum in einem an Homer erinnernden Wortzusammenhang, worauf wir unten zu sprechen kommen (s. u. S. 184f.). InAg 503 handelt es sich um eine typische Begrüßungsanrede des Heimkehrenden; es besteht dabei eine gedankliche — nicht wörtliche — Verwandtschaft mit entsprechenden Stellen der Odyssee (δ 52If., ν 354)91. οδθαρ Ungeachtet der einzigen Stelle der Odyssee (i 440), an der die Pluralform οΰθατα vorkommt, und wo es von der Tierbrust (wie Hdt. 4,2,1) 88 Diese Form der Satzgliederung, in der Strophe und Antistrophe in FrageAntwort-Verhältnis stehen, bringt W . K r a n z (Stasimon 155f.) in Verbindung mit der Chorlyrik (z.B. Pind. Ol. 10, 60ff., Bakchyl. 19, 15ff.) und führt das Motiv auf Homer (Λ 299ff.) zurück. 89 Siehe u. S. 189. M e t t e hat das Wort δρχαμος auch in Aisch. Fr. 494, 7 hergestellt. 90 Die aischyleische Stelle Pe 129 σύν δρχάμω στρατού bildet also eine homerisierende Wendung (s.u. S. 192). Auf das Gleichnis des Kontextes kommen wir ebenfalls unten S. 247 zurück. 91 Vgl. F r a e n k e l z.St. Aber auch die ganze Rede des Herolds trägt — wie üblich — in ihrer Einfachheit und ausführlichen Beschreibung eine epische Färbung, s. G r o e n e b o o m : Agam. 206 Anm. 2. Einen Überblick über die Bedeutung des Wortes οδδας gibt U. F i n z e n h a g e n : Geographische Terminologie 56f. Zur Bildung der Deklinationsformen vgl. E. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 242, 515 und P. C h a n t r a i n e : Gramm. Horn. I 210.

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gesagt wird, wird das Wort in beiden Stellen der Ilias (I 141 =283) sowie im homerischen Hymnos auf Demeter (V. 450) immer in übertragener Bedeutung und in dem feststehenden Ausdruck οδθαρ άρούρης gebraucht 92 . Auffallenderweise ist an der einzigen Belegstelle des Aischylos (Ch 532) die Mutterbrust gemeint 93 . δψ Aischylos verwendet das Wort nur einmal (Su 60), so auch Sophokles (El. 1068) und Theognis (V. 532 vom Flötenklang). Mehrmals erscheint es bei Pindar, Euripides und Aristophanes. Das Wort wird von der Stimme im allgemeinen (Menschen-, Sirenen-, Zikadenstimme) gesagt. Bei Aischylos findet es sich in einem dem Homer entlehnten Gleichnis (s.u. S. 244f.). Zu Empedokles: μία γίγνεται αμφοτέρων 6ψ (31Β88) vgl. J. Α. S c h u u r s m a : De . . . abusione 27, H . G e r k e : Sprache und Stil 35. ποδώκεια Bei Homer ist dieses Wort nur einmal zu finden (B 792 ποδωκείησι). Aber das Adjektiv ποδώκης begegnet uns mehrmals in der Ilias und zweimal in der Odyssee (λ 471, 538 in derselben Wendung: ψυχή ποδώκεος Αϊακίδαο). Aischylos und Euripides geben je einen Beleg dafür (Aisch. Eu 3794, Eur. I.T. 33). Bei Sophokles kommt einmal (Ant. 1104) das Adjektiv ποδώκης vor; darüber s. u. S. 71. πραπίδες Homer und Hesiod verwenden das Wort immer im Plural. Bei Aischylos findet es sich dreimal (Su 93, Ag 380, 802), bei Euripides mehrmals (bei diesem auch die Singularform: πραπίδα Bacch. 427, πραπίδι Bacch. 999; vgl. Pind. Pyth. 2,61 πραπίδι, Hyp. Fr. 109,3 πραπίδος). Sophokles und Aristophanes geben keinen Beleg dafür. Mit πραπίδες ist das Zwerchfell als Sitz des Verstandes und der Gesinnung gemeint, gleichen Bedeutungsinhalts mit φρένες. 92

Mit Recht also parodiert Aristophanes in seinen Γεωργοί (Fr. 110,2): χαίρε λιπαρόν δάπεδον, ουθαρ άγαθής χθονός. 93 P a u w (bei G r o e n e b o o m : Choeph. 194 Anm.2), der οδθαρ ήν vom handschriftlichen οΰχαρην (Μ, οϋχαριν m) schrieb, hält den Gebrauch für entschuldbar „quia et δάκος aderat et mater pro belua haberi poterat". 94 Die verworrenen Lesarten der Überlieferung in Μ und m sieht man in G r o e n e b o o m s Apparat. In seinem Kommentar z.St. führt er folgende Beispiele von Komposita bei Aischylos an, deren erster Bestandteil in dem Wortzusammenhang (wie ποδώκεια σκελών hier) abundiert: άστυδρομουμέναν πόλιν Se 221, κτεάνων χρηματοδαίτας Se 729, άστύνικον πόλιν Eu 915. Mehr bei G. F r e y m u t h : Tautologie und Abundanz 51ff.; vgl. auch W. S c h m i d : Untersuchung 65.

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πρόμος Aristarch96 hatte schon bemerkt, daß πρόμος bei Homer immer „Vorkämpfer" bedeutet und mit πρόμαχος gleichzustellen ist. Hentze 9 6 hat in πρόμος die Kurzform von πρόμαχος gesehen; das Verhältnis beider Wörter zueinander sei dasselbe wie das des bei Theokrit (10,38) vorkommenden βοϋκος zu βουκόλος97. In der griechischen Tragödie tritt πρόμος als synonym mit άκτωρ und άγός98 auf. Die Tragiker haben es also mißverstanden99, denn „sie entnahmen das Wort nicht dem täglichen Leben, sondern dem Epos"100. Homerische Wendungen wie τοϊσι δ' Έρευθαλίων πρόμος ΐστατο (Η 136) können dazu veranlaßt haben. Das sophokleische τον πάντων θεών θ-εον πρόμον/ "Αλιον (O.R. 660f.) ist vereinzelt101. τάρβος τάρβος ist ein homerisch-poetisches Wort (nur in der Ilias Ω 152 = 181; beide Abschnitte —• im zweiten wiederholt Iris zu Priamos, was ihr Zeus im ersten gesagt hatte — klammert Hentze ein102. In der Prosa findet es sich selten103. Alle drei Tragiker verwenden das Wort mehrmals, τάρβος = „reverentia" kommt bei Aischylos nur Pe 696104 vor. Aischylos gebraucht, außer dem von τάρβος abgeleiteten homerischen Verb ταρβέω (häufig in der Tragödie), einmal auch das Adjektiv ταρβόσυνος, s. u. S. 160. 95 Siehe K . L e h r s : De Aristarchi studiis 101f., M. B o d e n h e i m e r : De . . . vestigiis 70. 86 Bei F . B e c h t e l : Lexilogus 285. B e c h t e l befürwortet H e n t z e s Ann a h m e u n d widerlegt den v o n C u r t i u s erhobenen. Einwand. 97 Also eine „Koseform" wie Τήλεμος ( = Τηλέμαχος), Εΰρυμος ( = Εύρύμαχος); vgl. W . S c h u l z e : Kleine Schriften 310. 98 Homerisierende Wendungen wie άκτορές τε καΐ πρίμοι (Eu399) werden u n t e n (S. 189) erläutert. 99 Bei N. W e c k l e i n (Mißverständnisse) nicht vorhanden; er n i m m t also eine andere Etymologie des Wortes an, oder es ist ihm entgangen. 100 F . B e c h t e l a.O. 101 J e b b s K o m m e n t a r (z.St.: „standing foremost in t h e heavenly ranks, most conspicuous to t h e eyes of men") ist nicht so korrekt. C a m p b e l l (z.St.) drückt sich zurückhaltender aus: „ I t is not easy to say in w h a t sense t h e sun is spoken of as first or foremost." Man ist geneigt, seine zweite Deutung als zutreffender anzunehmen: „or he (d.h. die Sonne) is imagined as t h e vanguard of Heaven, standing before the rest as t h e champion". 102 L e a f (zu Ω 181 ff.) n i m m t an, daß nur die Wiederholung falsch sei, f ü r die Athetese der Verse 152-158 dagegen kein Grund bestehe; wohl mit Recht, m a n vergleiche seine diesbezügliche zutreffende Argumentation z.St. 103 Vgl. L i d d e l l - S c o t t s . v . 104 Über Aidos s. C.E. v o n E r f f a : Α Ι Δ Ω Σ und verwandte Begriffe in ihrer Entwicklung von Homer bis Demokrit (Philologus, Suppl. 30,2), Leipzig 1937. F ü r Aischylos s. bes. S. 86ff. u n d f ü r die Stelle der Perser S. 91. Zu der Parallelität der Strophe (Pe 694ff.) u n d Antistrophe (Pe 700ff.) in R h y t h m u s ,

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τέκος τέκος ist ebenfalls ein episch-poetisches Wort neben τέκνον. Bei Aischylos findet es sich viermal (Su 348, Se 203, 677 und Eu 533 105 ; letzteres in metaphorischem Sinne: δυσσεβίας106 μεν ΰβρις τέκος). Es kann kein Zufall sein, daß das Wort bei Aischylos immer (ungeachtet selbstverständlich der Eumenidenstelle) im Vokativ neben dem Genitiv eines Eigennamens steht. Das Ganze bildet eine Umschreibung der angeredeten Person und ist nach homerischem Muster geprägt 107 . Obwohl Euripides das Wort mehrmals verwendet, gibt er kein entsprechendes Beispiel — wohl aber mit τέκνον (Ζηνός εύγενές τέκνον Ale. 1136, τέκνον Αΐγέως Hipp. 1431); so auch Sophokles (Ποίαντος τέκνον Phil. 318, τέκνον Λαέρτιου Ai. 380)108. φάρος Bei Aischylos findet sich φάρος, wie immer bei Homer, mit langem α (Ausnahme nur Se329; vgl. G r o e n e b o o m zu Ch 11 und L i d d e l l S c o t t s.v.). Es handelt sich um ein episch-poetisches Wort, das auch in der griechischen Tragödie häufig vorkommt. Die einzige aristophaneische Stelle Thesm. 890 ist paratragodisch, wie so viel anderes in diesem Abschnitt (vgl. hierzu L e e u w e n s Komm.). φάσγανον Dieses homerische Wort trifft man bei Aischylos nur Ag 1262 an (vgl. φασγανουργός Ch 647). Bei Homer kommt es in beiden Epen mehrmals vor, und zwar ist es in λ 424, wie F r a e n k e l (zu Ag 1262) bemerkt, zur Bezeichnung der Waffe verwendet, mit der Agamemnon getötet wurde. Bei Euripides und Pindar sind mehrere Belegstellen zu finden. Sophokles gebraucht es seltener, Aristophanes gar nicht 109 . Wortzahl und religiöser Wirkung vgl. W. K r a n z : Stasimon 128. Zur Wendung άντία λέξαι in. Pe 695 nehmen wir unten S. 143 Stellung. 105 Zu den Varianten der handschriftlichen Überlieferung zwischen τέκος und τόκος in Se 372 vgl. R . D . D a w e : Collation 263. 106 Das ist die Korrektur von Triklinios anstelle des in MFG überlieferten δυσσεβείας. Zu Unrecht aber spricht Triklinios, nach G r o e n e b o o m (Eum. 172 Anm. 1, J e b b zu Soph. Ant.943 zustimmend), in solchen Fällen von Ionismen: „Epische en lyrische (tragische) poezie gebruikt hier en daar van adiectiva op -ης afgeleide substantiva op -ια i.p.v. -εια" (s.u. S. 101). Zum Sinne an dieser Stelle, außer dem ähnlichen Ausdruck in Ag758f., vgl. auch Pind.Ol. 13,10, Theogn. 153 (dazu P. F r i e d l ä n d e r , Hermes 48, 1913, 588). Vgl. ferner Hdt.3, 80,3 f. 107 Vgl. Κ 278, δ 762 = ζ 324. Darauf kommen wir noch einmal zurück, s.u. S. 195 los ygi. Th. W e n d e l : Gesprächsanrede 68f., 98f. 109 Über φάσγανον als homerische Kriegswaffe, seine Synonyme und Beiwörter s. H . T r ü m p y : Kriegerische Fachausdrücke 61ff.

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φονή φονή läßt sich bei Homer nur aus der Ilias (K 521, Ο 633) belegen. J e einmal steht es bei Aischylos (Ag 447), Pindar (Pyth. 11,37), Herodot (9,76,1) und Aristophanes (Αν. 1070). Zwei Belegstellen bietet Euripides (Hei. 154, El. 1207) und drei Sophokles (alle in der Antigone: V. 696, 1003 n o , 1314). Das Wort findet sich immer im Dativ Plural: έν φοναΐς bzw. ένφονησι(ν) (άμφί φονησινnur Ο 633). Das Scholion Β zu Ο 633 gibt φοναΐς mit τω φόνω ή τω τόπω ένθα πεφόνευται wieder, B o d e n h e i m e r dagegen, der es ausführlich behandelt, kommt zu dem Schluß: „Itaque satis patet vocabulum φονή nunquam significare caedis locum, sed semper caedem." 1 1 1 χάρμα Das Wort χάρμα, gebräuchlich bei Homer und Hesiod, ist nur bei Pindar und Euripides mehrmals zu finden. Bei den anderen ist es seltener. So steht es, außer den drei Aischylosstellen (Ag 266, Eu 984, Pe 1034—wo jedoch Υ χαρίσματα gibt 112 ), einmal bei Sophokles (Fr. 754), Theognis (V. 692), Bakchylides (10,13) und im Fragment 836e5 des Philoxenos (von Leukas? Korrupte Stellen lasse ich aus). Die Stelle des Aischylos Pe 1034 wird uns, in ihrer Anspielung auf Homer, nochmals beschäftigen, s. u. S. 197

2. AdjeJctiva άγανός Dieses homerische Adjektiv, das auch in den Komposita άγανοφροσύνη (Ω 772, λ 203), άγανόφρων (bei Homer nur Υ 467; vgl. Ar. Αν. 1321, Lys. 1289; vgl. ferner άγανοβλέφαρος Ibyk. Fr. 288,3, άγανόμματος Skol. 917 c 1) 113 als Vorderglied erscheint, kommt in der Tragödie nur an zwei strittigen Stellen, und zwar nicht in adjektivischer, sondern beide Male in adverbialer Funktion vor. Eur. I.A. 601 άγανώς hält 110 Der Scholiast ζ. St. erklärt es als Adjektiv, also als eine feminine Form von φονός (von W a c k e r n a g e l in Pind. Pyth. 4,250 statt des handschriftlichen φόνον hergestellt; vgl. jedoch F a r n e i l z.St.), einem Wort, das sich anderswoher nicht belegen läßt (vgl. J e b b zu Soph.Ant. 1003 — anders G. M ü l l e r z.St.). Trotzdem haben es L i d d e l l - S c o t t übernommen und führen als Belege diese beiden Stellen an, — die zweifelhafte bei Sophokles und die Konjektur W a c k e r n a g e l s bei Pindar. 111 Siehe M. B o d e n h e i m e r : De . . . vestigiis 75. 112 Vgl. R. D. D a w e : Collation 343. 113 Interessant ist in diesem Zusammenhang, was M. T r e u (Von Homer zur Lyrik 284f.) über die Bezeichnungen für die Augenfarbe und die Wirkung des Blickes bei den Lyrikern schreibt.

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Fraenkel (zu Ag 101), nach Weil und Page, für interpoliert114. Die aischyleische Stelle Ag 101 bereitet größere Schwierigkeiten und wurde von den Philologen in verschiedener Weise korrigiert115. Zu den oben angeführten aristophaneischen Stellen vgl. Fraenkel: Agam.56 Anm. 1. άγάστονος άγάστονος („sehr stöhnend, stark brausend" - die alten Erklärungen im LfgrE s.v.) ist an einer einzigen Stelle der Odyssee (μ 97) sowie im homerischen Apollonhymnos (V. 94) ein Beiwort für Amphitrite (vgl. Hes. Fr. 31,6 άγα[σ]τόνω εμ[πεσε πόντω, Quint. Smyrn. 14, 644 πολυστόνου 'Αμφιτρίτης). Aisch. Se 99 wird es von den ängstlichen, laut wehklagenden thebanischen Mädchen gebraucht mit dem Wert, wie richtig Italie z.St. bemerkt, eines Partizips116. άγαυός Das Epitheton άγαυός, das meistens bei Homer von Königen und Helden gesagt wird117, findet sich nur einmal in der Tragödie (Aisch. Pe 986)118. Bemerkt man, daß die Pluralformen dieses Adjektivs, die den Singularformen gegenüber weit überwiegen, außer Ν 5 (άγαυών 114 U m diese Stelle des Euripides h a b e n , soweit ich sehen k o n n t e , sich a u c h andere b e m ü h t : D i n d o r f u n d nach ihm W e c k l e i n u n d N a u c k klammern die Verse 598-606 ein, w ä h r e n d B l o m f i e l d άγανώς in άγαναΐς ä n d e r t . K i r c h h o f f u n d M u r r a y b e h a l t e n den handschriftlichen T e x t bei. 115 Von der Mannigfaltigkeit der vorgenommenen K o n j e k t u r e n interessiert u n s hier bes. A h r e n s ' Ä n d e r u n g des handschriftlichen (Μ) άγανά φαίνεις in ας άναφαίνεις, wodurch d a s homerische W o r t zerstört wird. Obwohl sie v o n angesehenen Herausgebern des Aischylos (u.a. W i l a m o w i t z , G r o e n e b o o m , F r a e n k e l , D e n n i s t o n - P a g e , M a z o n ) i m T e x t a u f g e n o m m e n worden ist, ist sie n i c h t einwandfrei. Man m u ß R o s e (Commentary z.St.) zustimmen, d a ß m a n d a s homerische W o r t in dieser großartigen anapästischen P a r t i e , d a s einen glänzenden Sinn g e w ä h r t , nicht so leicht preisgeben d ü r f e . Angesichts d e r Parallelität τοτέ μέν-τοτέ δέ (vgl. dazu Soph. Ο. C. 1745, E u r . H y p s . 1 I I I 13f., Ar. E q u . 540, R a n . 290) findet m a n den Ü b e r g a n g v o n der d r i t t e n (τελέθει V. 100) zur zweiten (φαίνεις V. 101) Person u n d den Wechsel des S u b j e k t s (μέριμνα-Κλυταιμήστρα) unpassend. D a s ist wahrscheinlich der G r u n d gewesen, weshalb V (φαίνει) Μ (φαίνεις) korrigierte. A u ß e r d e m h a t der Chor schon v o m V. 99 aufgehört, die R e d e a n K l y t a i m e s t r a zu r i c h t e n ( K l y t a i m e s t r a ist n i c h t anwesend) u n d gibt n u n seinen düsteren Gefühlen Ausdruck, άγάν* άμφαίνει (mit Semikolon n a c h άμφαίνει) w ü r d e m . E . n i c h t n u r in Ü b e r e i n s t i m m u n g m i t τελέθει sein, sondern a u c h der erforderliche A n a p ä s t i m vorletzten V e r s f u ß w ü r d e somit wiederhergestellt. lie Vgl. δασυνόντων, των 8' άλλων πάντων ψιλούντων, Anecd. Oxon. III 352, 28ff. 53 Sie sind von J e b b (zu Soph. Ο. R. 890) gesammelt. J e b b fügt hinzu: „So far as the MSS. warrant a conclusion, Attic seems to have admitted έρinstead of είρ- in the forms with ξ." Das ist aber bei Aischylos nicht der Fall. 54 Die hier vorgeschlagenen Konjekturen findet man bei W e c k l e i n z.St. Für die Anspielung der Verse Su 60ff. auf τ 518ff. s.u. S. 244f. 55 ,,The smooth breathing is right here, even if we admit a normal distinction between εΐργω ,to shut out' and εΐργω ,to shut in'", J e b b z.St. 56 T u r n e b u s ' Korrektur κτίμενον darf als sicher gelten, s.o. S. 106 Anna. 39. 57 Auch die Medialform χέασθαι in Pe 220, die ohne wesentlichen Unterschied zum Aktiv verwendet wird, erinnert an den homerischen Gebrauch (s.u. S. 238 mit Anm. 33). Die Form στυγόντες in Su 81 ist von T u r n e b u s zu

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6. Pronomina I. Epische Formen des Personalpronomens Die episch-äolischen Pluralformen άμμες, υμμες der ersten und zweiten Person des Personalpronomens werden in der Tragödie nur ausnahmsweise gebraucht. So läßt sich aus den Kasus der ersten Person nur der Dat. Plur. άμμι ( = ή μίν, Aisch. Se 156) belegen. Zur zweiten Person begegnen in der Tragödie folgende Formen: der Akkus. Plur. ΰμμ' ( = υμάς)68 in Aisch. Eu 620 und Soph. Ant.844 sowie der Dat. Plur. υμμι in Soph. Ο. C. 24769. Derartige Formen sind außer bei Homer •und den Lesbiern auch bei Pindar zu finden. Was den Gebrauch der übrigen, vorwiegend homerisch-lesbischen Formen des Personalpronomens έμέθεν, σέ9·εν, εθεν, σφέ bei Aischylos anbetrifft, so ist bei ihm der Genit. Sing, έμέθεν nicht belegt (mehrmals jedoch bei Euripides), während σέθ-εν normal von allen drei Tragikern neben σοϋ, σου verwendet wird, εθεν ist in Aisch. Su 66 von Porson anstelle des handschriftlichen έο έν (Μ) hergestellt60. Häufig sind gleichfalls in der Tragödie Formen der dritten Person des Personalpronomens σφέβ1. II. Epische Formen des Relativpronomens Das epische Relativpronomen δστε, ήτε, δτε wird zwar von allen drei Tragikern gebraucht, es ist aber bei Sophokles und Euripides auf lyrische Partien beschränkt, während es bei Aischylos auch in den Trimetern erscheint®2. Varianten zwischen δστε, δς τε, δς γε usf. in der στυγοϋντες geändert worden,; die Korrektur wurde von W i l a m o w i t z , V ü r t h e i m , M u r r a y , M a z o n u . a . aufgenommen. I n P r 1004 h a t t e bereits m (στυγούμενον) Μ (στυγόμενον) korrigiert. 58 Formen wie άμμε (ήμε), ΰμμε (δμε), σφέ hält J . v a n L e e u w e n (Enchiridium 253f.) f ü r ursprünglichen Dualis: nos, vos, illos ambos. Vgl. jedoch Ε . S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 602, K ü h n e r - B l a s s : Ausf. Gramm. 1 5 8 8 . 59 ex coniectura, vgl. J e b b s Apparat u n d K o m m . ζ.St. β0 Vgl. οί in Aisch. Ag 1147, Eur. El. 924 (mit D e n n i s t o n s Komm.). « Das viermal in den aischyleischen Hss. (Se 453, Ch 622, 791, E u 631) vorkommende homerisch-ionische μιν (vgl. E. S c h w y z e r a.O. 608) wird überall zugunsten der in der Tragödie üblichen Nebenform viv geändert (vgl. H . E i c h l e r : De . . . usu 25: „assentiendum igitur editoribus ubique μίν in viv corrigentibus; n a m cum in melicis quoque versibus viv saepissime legatur, n o n recte quisquam in eis certe μίν servari debere contendat"). Gegen diese philologische Vereinfachung wendet sich, m . E . nicht zu Unrecht, S. B. F r a n k l i n (Traces 20): „. . . it seems unreasonable t h a t , when individual cases of 2θεν, τοκήων (έθεν ist jedoch, wie gesagt, durch K o n j e k t u r entstanden, u n d τοκήων in Ag 728 wird zu τοκέων geändert) a n d other epic forms are allowed in Aeschylus, μιν should be excluded merely because it happens t o be metrically equivalent t o viv, especially when other epic forms are read t h a t are n o t necessitated by t h e m e t r e . " 62 Vgl. J e b b u n d K a m e r b e e k zu Soph. Trach. 824, G r o e n e b o o m : Agam. 185 Anm. 3, T u c k e r zu Aisch. Se 501 ( T u c k e r 488). 110

handschriftlichen Überlieferung wie entsprechende Änderungen von seiten der Herausgeber und Kommentatoren sind verständlich® 3 . Vom anderen Relativpronomen 8σπερ, ήπερ, δπερ finden sich bei Aischylos folgende epische Formen: τοΰπερ (Pe 779), τοίπερ (Pe 1002) e4 , τάπερ (Ch 418, 953). Für den Gebrauch des bestimmten Artikels als Relativpronomen s.u. S. 234f. 7. Adverbia αίέν Von den drei Formen des Adverbs άεί, αίεί, αίέν darf nur die letzte als ein verhältnismäßig starker Homerismus in der Tragödie betrachtet werden, άεί ist die gewöhnlich verwendete Form, aber auch αίεί ist dem älteren Attisch nicht fremd β δ . Wie E i c h l e r bemerkt, findet sich αίέν bei Homer immer vor Vokal 66 , während es im daktylischen Hexameter keinen stabilen Platz behält. Vor Vokal steht αίέν auch in der Mehrzahl der aischyleischen Stellen, an denen es vorkommt (Pe 616, Pr428, Ag891); die einzige Ausnahme ist Se 856: αίέν δι' Άχέροντ' άμείβεται. άλαδε Die Stelle des Aischylos (Su 886), an der άλαδε vorkommt, ist unsicher, άλαδε hat jedoch viel Wahrscheinlichkeit f ü r sich. Schon Su 33 hatte Aischylos eine ähnliche epische Form gebraucht: πόντονδε (vgl. ι 495, κ 48). Über den richtungsweisenden Akkusativ mit dem nachstehenden lokal-deiktischen -δε s. F r i s k s.v. -δε (mit Literatur). αδτε Die Häufigkeit dieses homerischen Adverbs bei Aischylos fällt auf. Sophokles verwendet es nur einmal (Trach. 1010; vgl. K a m e r b e e k z.St.) 6 7 . Bei Euripides und in der Prosa fehlt es ganz. Zahlreich sind dagegen in allen drei Tragikern die Stellen, an denen das attische αυ 63

Einen Überblick darüber geben die Konkordanzen. οΐ'περ codd., corr. P a s s o w . 65 Vgl. IG l 2 , 91, 25: οί αίεΐ ταμίαι, 110, 32f.: τέν βολέν τέν αίεί β[ολεύοσαν; vgl. auch die sog. Vita Thucydidea von Markellinos § 52: ώς έπΐ πλείστον δέ χρηται (nämlich Thukydides) τη άρχαία άτθίδι . . . καΐ την δίφ&ογγον την αι άντί τοϋ α γράφει, αίεί λέγων. 66 Siehe Η. E i c h l e r : De . . . usu 11: „αίέν quinque modis poni potest: in primo et secundo pede, in secundo et tertio, in tertio et quarto, in quarto et quinquo, in quinquo et sexto. Sed in postremis duobus locis non legitur, quod casu videtur factum esse; in ceteris vero usus ejus coercetur eo, q u o s e m p e r vocalis debet sequi." 67 Zu Soph. Ant. 462 κέρδος αΰτ' έγώ λέγω, wo L αδτ' überliefert, vgl. J e b b s Komm. ei

Ill

vorkommt. Auch die Komödie greift, meistens in daktylischen und anapästischen Partien, wo es sich um epische Reminiszenzen handelt, auf dieses epische Adverb zurück®8. Das homerische δή αδτε findet sich in Krasis δαΰτε oder δηυτε bei den Lyrikern wieder, s. G. F a t o u r o s : Index s.v. αδτε. έκεϊθι έκεϊθ-ι steht bei Homer nur ρ 10 (κεΐθ-t, mehrmals) und in der Tragödie nur Aisch. Se 810. T u c k e r s Änderung έκεϊσε (vgl. seinen Komm, z. St. — T u c k e r 795), die von I t a l i e aufgenommen worden ist, ist unnötig ( W i l a m o w i t z streicht den ganzen Vers). μεγάλως In adverbialer Funktion wird gewöhnlich das Neutrum μέγα verwendet, obwohl es zugleich, wie E l l e n d t 6 9 bemerkt, auch als Objekt des Satzes betrachtet werden kann. Die episch-ionische Form μεγάλως findet sich bei Aischylos nur Pe 906 δμαθέντες μεγάλως. Bei Sophokles fehlt es ganz, es wird aber von Euripides und Aristophanes einige Male gebraucht. όμως Das Adverb όμως anstatt des üblichen ομοίως ist in der Tragödie nicht häufig. Bei Sophokles kommt es nur ein einziges Mal (Ai. 1372) vor, in der handschriftlichen Überlieferung des Euripides herrscht Unstimmigkeit zwischen δμως und όμως70. Aischylos verwendet es dreimal: Pr 736, Eu 388 und 692 (wo doch M F δμως haben). Bei Homer steht όμως meistens als zweites Wort im Hexameter, so daß seine erste Silbe die zweite Kürze des ersten Daktyls bildet (vgl. z.B. A 708 ήλθον όμως, δ 775 πάντας όμως usw.). πολλάκι Diese epische und lyrische Form wird manchmal — metri gratia — auch von den Tragikern in lyrischen Partien anstatt des gebräuchlichen 68

Vgl. Ar. Pax 1270, Vesp. 1015, Kratin. Fr. 169,1; ferner auch Metag. Fr. 4,2 mit K o c k s Note. 69 Siehe F. E l l e n d t : Lex. Soph. s.v. μέγας: „Notanda adverbiascentia dicta, in quorum tantem parte recte obiectivam structuram agnoscas." Dies gilt natürlich nicht nur für Sophokles; vgl. z.B. Aisch. Eu 950 μέγα . . . δύναται usw. Der adverbiale Gebrauch von μέγα zusammen mit einem Adjektiv oder Verb ist auch in der Tragödie geläufig, vgl. G r o e n e b o o m zu Pr 647, P a g e zu Eur. Med. 1323. 70 Vgl. D e n n i s t o n zu Eur. El. 407.

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πολλάκις verwendet. Bei Aischylos steht sie zweimal (Su 120 = 131 und Se 22771), bei Sophokles und Euripides nur einmal (Soph. Phil. 1456, Eur. Fr. 901,1; vgl. auch Eur. Fr. 174,2). τίπτε Die homerische Form τίπτε (bei Homer meistens am Versanfang), nach Synkope und Zusammensetzung aus τί ποτε entstanden, ist in der Tragödie allein bei Aischylos überliefert 72 . Ohne handschriftliche Variante steht es Ag 975. Es wird aber auch in Pe 554 (in einer Partie gleichen Versmaßes) nach der Überlieferung von Ρ geschrieben, vgl. F r a e n k e l zu Ag 975, B r o a d h e a d zu Pe 554. 8. Präpositionen ύπαί Die epische Form ύπαί der Präposition υπό (Β 824 ύπαί πόδα νείατον "Ιδης usw.; vgl. auch H.Cer.271 ύπαί πόλιν, H.Merc.165 ύπαιδείδοικεν) findet sich einige Male — als ein Archaismus 73 — auch in der Tragödie, hier aber nicht in Zusammensetzungen. Bei Aischylos steht ύπαί an drei Stellen: Ag 892, 944 74 und Eu417; bei Sophokles an zweien (El. 711, Ant. 1035) und bei Euripides an einer (El. 1188). Von den beiden älteren Dramatikern wird diese Form auch in den Trimetern zugelassen. Die Präposition παραί erscheint bei Homer sowohl selbständig (B 711, α 366) als auch als Präfix in Komposita (παραιβάται Ψ 132, παραιπεπίθ-ησιν χ 213 usf.). παραιβάτης kommt auch in den euripideischen Hiketiden zweimal (V. 677, 679) vor, während in Aisch. Eu 553 (παραιβάδαν Μ, περβάδαν F Tri.) παρβάδαν geschrieben wird. Bei Sophokles begegnen keine παραι-Formen 7S . Die Präposition καταί, im Gegensatz zu den vorigen ύπαί und παραί, ist nur in Zusammensetzungen anzutreffen (&ύραι. . . καταιβαταί ν 109f., καταιβάτης κεραυνός Aisch. Pr 359, τον καταιβάτην Αχέροντα Eur. Bacch. 1361f., Διός καταιβάτου Ar. Pax 42, 'Αχερουσία τρίβος/ καταιβάτις Lykophr. 90f., καταιβάτις . . . κέλευ&ος Apoll. Rhod.2,353. 3,160 usw.). 71

Zu den Varianten zwischen πολλάκις und πολλάκι in den Hss. vgl. R. D. D a w e : Collation 257. 72 Durch B o t h e s Konjektur ist die Form τίπτ' auch in Soph. Phil. 1089 anstelle des handschriftlichen τί ποτ' hergestellt; vgl. dazu J e b b s Komm. 73 Vgl. L e a f zu Π 375, F r a e n k e l zu Ag 944. 74 Die vorliegende Tmesis stellt einen weiteren Homerismus dar; darüber s.u. S. 256f. 75 „Praepositionis forma παραί non legitur", F. E l l e n d t : Lex. Soph. s.v. παρά. Zum apokopierten πάρ s.u. S. 258. 113

In diesem Zusammenhang sei noch die nichthomerische, nur bei Aischylos und fast nur in lyrischen Partien vorkommende Form διαί erwähnt, die in der handschriftlichen Überlieferung mit der Hauptform διά wechselt. Auch die Kommentatoren schwanken zwischen διαί und διά. Ed. F r a e n k e l (zu Ag 448) nimmt διαί an folgenden Stellen an: Ag 448, 1453, Ch 656 und Fr.225,8 7 e . Vgl. ferner G. I t a l i e : Index Aesch. s.v. διά. εϊνεκα ε'ίνεκα erscheint bei den Tragikern (nicht bei Sophokles; vgl. Ar. Fr.679) anstelle von ενεκα nur um des Versmaßes willen 77 . Aischylos verwendet die Form ε'ίνεκα zweimal (Su 188 und Pr 345). In der Mehrzahl der euripideischen Stellen variieren die Hss. zwischen ένεκα, ε'ίνεκα und ουνεκα78. An einer einzigen Stelle bei Aischylos (Su 871) ist auch die Präposition εϊν überliefert (εύρείαις εϊν αυραις M); sie wird aber entweder in έν geändert oder als ein Wort mit dem unmittelbar vorangehenden gelesen (Εύρεΐαισιν P a l e y , άερίαισιν H e r m a n n ) . Dieselbe Form der Präposition findet sich ebenfalls an je einer Stelle bei Sophokles (Ant.1241 εϊν "Αιδου δόμοις)79 und Euripides (Ale. 436 εϊν Άίδαο δόμοις)80. Die Form ένί der Präposition έν ist im Drama nicht zu finden81. 9. Epische

Nominalendung

"Αιδος Neben den Formen Άίδης, Άίδαο usf. der thematischen Deklination sind bei Homer, wie von einem — nicht belegten — Nominativ "Αις, auch die athematisch gebildeten Genitiv und Dativ Sing. "Αιδος, "Αιδι zu finden82. Von diesen zwei homerischen Formen begegnet uns in der Tragödie nur der Genitiv 'Άιδος; einmal steht er in Aisch. 76

Aber auch in Fr. 250,3 wird δια( durch Anecd. Oxon. I 119, lOff. gestützt. ,,είνεκα: die epische Form für ένεκα, welche die Tragiker dem Metrum zu Liebe gebraucht haben, wie ξεΐνος für ξένος, κεινός für κενός, κείνος für έκεΐνος, είλίσσειν . . . für έλίσσειν, μοϋνος für μόνος", W e c k l e i n zu Pr345; so auch G r o e n e b o o m z.St. 78 Nicht attisch ist nach W i l a m o w i t z (zu Eur. Herakles 155) nur die Form ένεκεν, die jedoch bei Euripides viermal (Med. 999, 1086, 1114, Hei. 383 — nur in lyrischen Partien) vorkommt; vgl. H. B u r k h a r d t : Archaismen 11. 79 Die Tatsache, daß είν nur hier in den Trimetern erscheint, reicht nicht aus, um die Änderung der handschriftlichen Lesart zu rechtfertigen; vgl. J e b b z.St. 80 Wie sich erkennen läßt, gehen beide Wendungen auf Homer zurück; vgl. X 52 είν Άίδαο δόμοισιν. Siehe auch unten S. 134f. 81 Vgl. F r a e n k e l , R o s e zu Ag 78. 82 Vgl. P. C h a n t r a i n e : Gramm.Horn.1232, E. S c h w y z e r : Griech.Gramm. I 266. 77

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Pr 433 (α kurz wie Ε 845 usf.) und Soph. O.C.1221 (α lang wie bei Homer vor einem Vokal), beide Male in lyrischen Partien. ποταμοΐο Die homerisch-thessalische Endung -oio (aus dem Gen.-Ausgang *-osjo; dorisch-lesbisch -ω, ionisch-attisch -ου) der sog. o-Stämme 83 findet sich bei Aischylos dreimal: Pe 100 εύρυπόροιο (wo doch nicht nur die Endung sondern beides, Wort und Form, homerisch sind, s.o. S. 60), Pe 864 ποταμοΐο und Pe 568 πρωτομόροιο (aus dem handschriftlichen πρωτόμοροι bzw. πρωτόμοιροι durch eine ziemlich sichere Konjektur von B l o m f i e l d wiedergewonnen). Bevor der Papyrus mit dem Fragment aus dem 'Αχαιών Σύλλογος des Sophokles zutage kam, wo schon ζεφύρ[ο]ιο steht (vgl. Berliner Klassikertexte V 2, S. 64 = Fr. 142 col. ii. 1), war die Endung -oio bei Sophokles handschriftlich nicht belegt, war aber bereits von W. J a e g e r durch eine nicht von allen anerkannte Korrektur in Ai.210 (Φρυγίοιο statt Φρυγίου) hergestellt 84 . Bei Euripides ist sie mehr als zehnmal zu lesen 85 . Hier sei noch die Form δήριος (Aisch. Ag 942) erwähnt; es handelt sich um ein episches Wort 8 6 mit ionischer Endung, was ohne Entsprechung zu sein scheint 87 . Man vergleiche: Plat. Resp.3,390e της μήνιος, Pind. Ol. 12,8 πράξιος usw. Suidas aber dekliniert: δήρις, δήρεως, δήρει (attische Deklination) 88 . 10. Epische Verbalendung -μεσθα Die homerisch-poetische Verbalendung -μεσθ-α der ersten Person Plural, die gegenüber dem üblichen -μεθ-α metrisch bequemer ist, kommt auch im griechischen Drama mehrmals vor. Bei Aischylos stehen neben 29 Formen auf -μέθα 18 auf -μεσθα 89 , immer an durch das Metrum bedingten Stellen und hauptsächlich in iambischem 83

Vgl. E. S c h w y z e r a.O. bes. S. 5i4f., C. D. B u c k : Greek Dialects 88. Vgl. K a m e r b e e k z.St. 85 Vgl. H. B u r k h a r d t : Archaismen 6, D o d d s zu Eur. Baech. 873ff. 86 S. o. S. 23; vgl. auch S. B. F r a n k l i n : Traces 18. 87 Vgl. F r a e n k e l z.St. „Opvallend is bij het Dorische woord δήρις . . . de Ionische genetivus δήριος, die zelfs het epos niet kent", G r o e n e b o o m : Agam. 270 Anm. 3. 88 Vgl. C. D. B u c k a.O. 91. 88 Diese Formen sind folgende: άφικόμεσθα Pe 493, βουλευσόμεσθ-α Ag 846 und Ch 718, βουλόμεσθα Pe 215, διωλόμεσθα Su 908, είσόμεσθα Se 659 und Ag 489, έξευχόμεσθα Su 275, έπραξάμεσθα Ag 823, έφραξάμεσθα Se 798, ήνειχόμεσ&α Ag 905, ήτούμεσθα Pr 822, θ-ησόμεσθα Su 415, ίξόμεσθα Su 159, μαντευσόμεσθα Ag 1367, πειρασόμεσθα Ag 850, πεισόμεσ&α Su 777, πελαζόμεσθα Se 144. Vgl. auch Ch 888, wo das Versmaß beide Formen zuläßt; es ist aber -μεθα überliefert. 84

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Rhythmus. Bei den anderen Tragikern ist die Analogie noch größer 90 . Die Endung -μεσθ-α wird mit dem hethitischen -wasta verglichen und durch das neugriechische -μεστά (nur dialektisch; gemeingriechisch: -μαστέ) bestätigt 9 1 . -οίατο Auch wenn der Gebrauch der Verbalendung -οίατο im Altattischen nicht ausdrücklich in Abrede gestellt werden kann, ist ihre archaistischpoetische Färbung im klassischen Attisch nicht zu verkennen 9 2 . Die homerisch-ionischen Perfekt- mad Plusquamperfektendungen der dritten Person Plural -αται, -ατο (indoeurop. primär -ntai, -ntai, sekundär -nto, -nto) 9 3 statt der üblichen -νται, -ντο sind in der Tragödie auf den Optativ beschränkt 9 4 . Aischylos bietet sechs Belege dafür (nur -οίατο: έκσωζοίατο Pe 451, έκσωσοίατο Pe 360, έχθεροίατο Su 754, κτιζοίατο Ch 484, όλοίατο Se 552, φευξοίατο Pe 369; hierzu sei noch die Form θ-είατο Su 695 der athematischen Flektion erwähnt). Demgegenüber stehen nur drei Beispiele auf -οιντο (ολοιντο Su 36, τράποιντο Pe 459 und γένοιντο Pr 465). Eine Übersicht über die Häufigkeit derartiger Verbalendungen bei Sophokles, Euripides und Aristophanes mit Anführung der entsprechenden Stellen findet man bei J . W a c k e r n a g e l 9 6 : Untersuchungen 89ff. Zu Euripides vgl. auch H. B u r k h a r d t : Archaismen 15.

11. Doppeltes σσ Das doppelte σσ etlicher Formen im Griechischen ist entweder ursprünglich oder durch Veränderungen beim Zusammentreffen von Konsonanten entstanden. Im ersten Fall geht das doppelte σσ auf ein σ + σ zurück. Dies läßt sich so erklären, daß sich dem auf ein σ auslautenden Wortstamm eine mit σ anlautende Endung gesellt, wie z. B. 90 Eine Statistik der Häufigkeit der Formen -μεσ-9-α und -μεθα in Tragödie und Komödie gibt O. L a u t e n s a e h : Grammatische Studien (Personalendungen) 27. Zu Euripides vgl. auch H. B u r k h a r d t : Archaismen 9. 91 Vgl. E. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 670 mit Anm. 4. 92 Ich weiß nicht, ob ich damit nicht zu W a c k e r n a g e l s strengem Urteil in Widerspruch gerate, es sei „einfach eine Torheit, -ιατο als unattisch und spezifisch poetisch zu bezeichnen". Nach W a c k e r n a g e l (Untersuchungen 92) liegen beim Optativ das ererbte -ιατο und das neugebildete attische -ιντο schon durch das 5. Jh. im Kampf, wobei -ιντο allmählich die Oberhand gewinnt. 93 Vgl. E. S c h w y z e r a.O., bes. S. 971 mit Anm. 2, B r u g m a n n - T h u m b : Griechische Grammatik (München 1913), 408. 94 Vgl. K ü h n e r - B l a s s : Ausf. Gramm. I 2, S. 78. 95 W a c k e r n a g e l unterzieht diese Formen einer eingehenden Untersuchung. Bei Homer vorkommende Verbalformen auf -οιντο, wie μαχέοιντο (A 344) U3w., erklärt er als „Attizismen der homerischen Dichter".

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στήθ-εσ-σι, έτέλεσ-σα usw. Im zweiten Fall stellt σσ in den meisten Dialekten tj (xj oder &j) oder auch Dental + σ dar9®. Im Attischen wird dieses σσ nicht nur nach langem, sondern auch nach kurzem Vokal in σ vereinfacht. Formen also, die das geminate σσ in der attischen Tragödie beibehalten, weisen auf epischen Vorgang zurück; sie sind durch das Metrum bedingt, da es sich immer um eine vorangehende Kürze handelt. Ursprüngliches σσ scheint in Aischylos nur Su 780 beim νέφεσσι vorzukommen 97 . Es begegnen aber bei ihm auch die durch das Versmaß gesicherte Form δσσας (Pe 864) 98 sowie Formen, die im Dativ Plural den um zwei Silben verlängerten Ausgang -εσσι aufweisen, der Homers Äolismen angehört 99 : βκρίδεσσι (Pe 553), βελέεσσιν (Pe 1022), διπλάκεσσιν (Pe 277), μερόπεσσι (Su 90), φυγάδεσσιν (Su 1043). Vgl. Soph. Ant. 976, 1297 χείρεσσι(ν) und Eur. Ale. 756 χείρεσσι (nur hier im Dialog). 12. Episch-ionische

Dehnung

Die sogenannte metrische Dehnung 100 des ο zu ου (so wird sie seit dem Ende des 5. Jahrhunderts bezeichnet) 101 tritt bei Aischylos in der aus Homer übernommenen Form ούλομένας102 (Pr 397) auf. Der Wegfall des f , der im Attischen ohne weitere Auswirkungen auf die Wortform geschieht, zieht in einem Teil des Ionischen und Dorischen 103 die Dehnung eines vorangehenden kurzen Vokals nach sich (unechter 96

Vgl. E . S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 321, C. D. B u c k : Greek Dialects

70f. 97 Durch A r n a l d u s ' notwendige Korrektur entstanden (Μ νέφεσι), während όνείδεσσιν in Ch 495 zu όνείδεσιν und ϊσσεται in P e 121 (vgl. B r o a d h e a d , R o s e z.St.) zu $σεται korrigiert werden. 98 I n Ag 140 überliefert Μ τόσσων, das J e b b , nach dem sophokleischen metrisch bedingten τόσσον in Ai. 185, den zweiten Beleg in der Tragödie nennt. I n Ag 140 schreibt m a n aber τόσον, u n d E d . F r a e n k e l (z.St.) f ü h r t weitere Stellen an, an denen die Hss. Formen m i t unmetrischem doppeltem σσ haben. Darüber hinaus ist in Ch 351 die F o r m κτίσσας überliefert (M), die M u r r a y beibehält. B o e c k h s Änderung εΰνιδας ϊκτισσαν in P e 289 anstelle des handschriftlichen ϊκτισαν ευνιδας ist neulich von B r o a d h e a d aufgenommen; m a n vgl. O. L a u t e n s a c h : Die Aoriste bei den attischen Tragikern u n d Komikern (Forschungen z. griech. u. lat. Grammatik 1), Güttingen 1911, 196. Zur Bedeutung des Verbums κτίζω vgl. Schol. vet. zu Aisch. E u 17, G r o e n e b o o m zu P e 289. Über εδνις s.o. S. 60 mit Anm. 200. 99 Vgl. E . S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 564. 100 Die nach epischem Muster aus verständlichen Gründen vorgenommene Dehnung des ersten kurzen Vokals bei Wörtern mit mehreren aufeinander folgenden Kürzen wird im Anhang (s.u. S. 261f.) behandelt. 101 Vgl. E . S c h w y z e r a.O. 104. 102 Ausführliches über die F o r m u n d Bedeutung des Wortes bei W . S c h u l z e : Quaestiones Epicae 192 ff. Dort sind auch weitere Parallelen aus der übrigen Tragödie herangezogen; vgl. ferner P l a t n a u e r zu E u r . I. T. 1109. 103 Vgl. E . S c h w y z e r a.O. 228.

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Diphthong). Derartige ionisch-epische Formen, die Homer neben solchen mit beibehaltenem kurzem Vokal verwendet 104 , sind bei Aischylos folgende: δουρίκλυτος106 (Pe 85), δουρικμής (Ch 365) und δουρίπληκτος (Se 278) mit δοϋρα < δόρΓα als Yorderglied, έξεκείνωσε (Pe 761 aus κείνος < κενΡος)10β, κουροβόρος (Ag 1512)107 und κούρα (Se 147 aus xopfa), μουνώψ (Pr 804 aus μοΰνος < μόν5ος), ξεΐνος (Se 943 aus ξέvFoς)108, ξύνουρος (Ag 495) und τηλουρός (Pr 1,807) mit ουρος < δρΓος als zweites Glied und νοΰσος (Su 684 eher aus *νόσσος als aus νόσ/ος) 109 . Euripides geht mit derartigen Formen viel weiter; vgl. H. B u r k h a r d t , Archaismen 25. 13. πτ-Formen πτ statt einfach π, das selten außerhalb des Epos erscheint, hat der arkadische, der thessalische (ττ aus πτ entstanden; vgl. z.B. Formen wie ττολίαρχοι, άρχιττολιαρχέντος) und der kyprische Dialekt 110 . Bei Aischylos ist die Form πτόλις an folgenden zehn Stellen überliefert: Su 699, Se 6, 114, 250, 483, 561, 843, Ag 595, Eu 79, 1015 u l . An allen Stellen der Sieben aber, die hier vorgeführt werden, variieren die Ηss. zwischen πτόλις und πόλις 112 . Hinzu kommen auch die Zusammensetzungen άγχίπτολις (Se 501), άμφίπτολις (Ch 75), έλέπτολις (Ag 689), νεόπτολις (Eu 687), περσέπτολις (Pe 65), ρυσίπτολις (Se 129, Fr. 296,7), das Wort πτόλεμος (Su 83) 113 , das homerische Wort πτολίπορ&ος (Ag 782) 114 und das nach seinem Muster gebildete πτολιπόρθ-ης (Ag 472) 116 . 104

„Die Kürzen bei Homer müssen aber nicht durchaus Attizismen, sondern können Äolismen sein", E. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 228 105 δουρίκλυτος ist wohl ein homerisches Wort, s.o. S. 56. los y g L B r o a d h e a d z.St. (mit Appendix). 107 y g i . F r a e n k e l z.St. 108 ,,ac de ξένος et ξεΐνος quidem constat ξεΐνος dici, ubi ξένος metro repugnet, non dici, ubi metrum utramque formam ferat. haec vero lex amplificanda atque de omnibus statuenda est vocibus, quarum duae exstant formae mensura dispares, attica et non attica", H. E i c h l e r : De . . . usu 13. 109 Vgl. Ε. S c h w y z e r a.Ο. 227 und 308. no Vgl. T h u m b - S c h e r e r : Handbuch der griechischen Dialekte, 2. Aufl., Heidelberg 1959, 2, C. D. B u c k : Greek Dialects 61; ferner auch Eust. II. 842, 62: ό δέ πτόλεμος Κυπρίων και 'Αττικών λέξις καθ' Ήρακλείδην εστί, καθά και ή πτόλις, ών ϊδιον παρεντι-9-έναι ρήμασι καί όνόμασι το τ. Aber die Beispiele, die Eustathios weiter anführt, sind doch anderer Art. Zur Erklärung des πτ vgl. P. K r e t s c h m e r , Glotta 14, 1925, 311; 21, 1933, 89, und E. S c h w y z e r a.O. 325. 111 In den Trimetem (Se 6, 250, 561, Ag 595, Eu 79) steht πτόλις, wie Groeneb o o m (zu Se 6) bemerkt, immer am letzten Versfuß. 112 y g L b . D. D a w e : Collation (zu den oben angegebenen Stellen). Se 338, außer F 2 , omnes codd. πόλις. 113 πτολέμου ist die Lesart von M, es wird πολέμου geschrieben. Zur Stelle vgl. B. H ö l z l e : Aufbau 62 Anm. 144. 114 115 S.o. S. 72. S.u. S. 155. 118

πτόλις erscheint einige Male auch bei Euripides116. πτ-Formen finden sich bei Sophokles nur in Komposita (άπόπτολις Ο. R. 1000, όμόπτολις Ant. 733 usf.)117. c) W ö r t e r m i t h o m e r i s c h e r B e d e u t u n g Die dritte Gruppe der homerischen Wörter, die hier zur Sprache kommen, wird vom Gesichtspunkt ihrer Bedeutung aus gesehen. Die Form dieser Wörter hat sich auch im attischen Dialekt unverändert erhalten, während ihr Sinn im Lauf der Jahrhunderte, die das klassische Attisch vom Zeitalter der Entstehung der großen Epen trennen, eine deutliche Verschiebung erfahren hat, ja der außerepische Gebrauch hat oftmals sogar zu völligen Umdeutungen geführt. Man kann sich also leicht vorstellen, daß ein Rückgriff auf den alten verblaßten und beinahe vergessenen Sinn einiger Wörter in athenischen Ohren der Zeit der anbrechenden Klassik als recht auffallend empfunden worden ist. Der dichterische Wert und die poetische Wirkung dieser Wörter sollten, wenn nicht etwas höher — wie es uns dünkt —, so doch ähnlich gewesen sein, wie die der Wörter mit homerischer Form. Es ist aber zuzugeben, daß die Wörter des vorliegenden Kapitels, deren Sinnzusammenhang erst dann in der Absicht des Dichters verständlich wurde, wenn ihr episch-homerischer Gehalt die richtige Auslegung erhielt, dem Zuhörer größere Schwierigkeiten bereitet haben dürften als diejenigen, die sich nur in der Form abhoben. Wäre es nun abwegig, wollte man auch diese Wörter den ρήματα άγνωτα τοις θεωμένοις zurechnen? 1 Auch die Wörter dieser Gruppe sind nach Wortarten behandelt und in alphabetischer Reihenfolge eingeordnet. Es werden wieder nur beachtenswerte Fälle besprochen. Jedes Wort ist innerhalb seines Zusammenhanges gesehen, in welchem es dieser oder jener Erklärung 116

Vgl. H. B u r k h a r d t : Archaismen 31 f. „ipsa vero πόλις et πόλεμος ceteraque vocabula ex eis orta et cum eis composita τ non retinent nisi ubi poeta postremam vocis antecedentis syllabam in brevem vocalem exeuntem produci vult", H. E i c h l e r : De . . . usu 20. Vgl. auch E. H e r m a n n : Sprachwissenschaftlicher Kommentar 15: ,,πτ- findet sich in den genannten Wörtern nur hinter kurzem Vokal, d . h . nur da, wo das Metrum Positionslänge forderte, bloß πτολίεΟρον und πτολεμίζειν, Formen, die es mit π- im Ionischen nicht gab, stehen auch hinter Länge." Dies ist aber für Aischylos keine unabdingbare Regel; in Ag 472 steht πτολιπόρθης nach ε'ίην, und daß in Ag 782 πτολίπορθος anstelle des überlieferten πολίπορθος v o n B l o m f i e l d richtig — obwohl ohne metrische Notwendigkeit — geschrieben wurde, haben wir oben S. 72 betont. 1 Vgl. Ar. Ran. 924ff. „Aischylos besaß mehr als irgendein anderer Dichter des uns bekannten Altertums dieses Gefühl für die Gesamtheit des Sprachganzen und wußte die entlegensten Wortstämme sich dienstbar zu machen", A. v o n B l u m e n t h a l : Aischylos 58. Siehe auch oben S. 12 Anm. 8. 117

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bedarf. Wörter, denen andere einen homerischen Sinn zuerkennen, von denen wir aber glauben, daß ihnen eher die konventionelle Bedeutung zukommt, sind ausgeschieden, denn es ist eine Selbstverständlichkeit, daß die Kommentatoren auch in dieser Frage sich nicht immer einig sind. 1.

Substantiva

άγαλμα άγαλμα bedeutet bei Homer jeden köstlichen Gegenstand, woran man sich erfreut®, oder, wie die alten Lexikographen3 einstimmig erklären, παν έφ' φ τις άγάλλεται. Bei Aischylos findet sich diese Bedeutung an folgenden Stellen: Ag 208 δόμων άγαλμα, 741 άγαλμα πλούτου, Ch 200 άγαλμα τύμβου, Eu 920 άγαλμα δαιμόνων (von Athen gesagt), Pr 466 άγαλμα . . . χλιδής, Su 192 άγάλματ' αιδοίου Διός (es sind die mit Wolle umwundenen Olivenzweige, die Kennzeichen der Schutzflehenden gemeint)4. Das Wort kommt in diesem Sinne auch bei den anderen Tragikern (vgl. Soph. Ant. 704, Eur. Suppl. 371)6, bei Pindar (Nem. 3,13) 6 und bei Piaton (Tim. 37 c) vor. άγων Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Versammlung", zugleich aber auch „Versammlungsstätte", die uns aus Homer' und Hesiod (Theog. 91; vgl. West z. St.) bekannt ist, kehrt bei Aischylos in Ag 845 als ein Homerismus8 wieder (vgl. auch Pind. Pyth. 10, 30). Die damit in Zusammenhang stehende aischyleischeWendung άγώνιοι θεοί (Su 189, Ag 513) ist von Ed. F r a e n k e l 9 so eingehend und vollständig inter2

Vgl. K . L e h r s : Kleine Schriften, Königsberg i. P r . 1902, 60. Vgl. E t y m . M. 5, 35ff., E t y m . Gud., Hesychios, Apoll. Lex. Horn. s . v . E s wird dabei ausdrücklich gesagt, daß es nicht das ξόανον bedeutet. 1 „Alles, womit m a n die Götter ehrt, oder ihre Heiligtümer schmückt, wird άγαλμα g e n a n n t " , K r u s e zu Su 192 ( K r u s e 178). 5 Vgl. ferner W i l a m ο w i t ζ zu E u r . Herakles 49, D e n n i s t o n zu E u r . El. 388. 6 Vgl. B u r y u n d F a r n e i l z . S t . ' Vgl. Schol. Β zu Ω 1, Eust. II. 1335, 57ff., L e a f zu Η 298 u n d Ο 428. 8 „This use of άγών was presumably felt as a Homerism by Aeschylus a n d his audience, although a t t h a t time a similar use was still alive outside t h e Attic dialect", F r a e n k e l z . S t . άγών im homerischen Sinne h a t ferner W e i l in Se 774 s t a t t des handschriftlichen αιών geschrieben, vgl. T u c k e r z . S t . ( T u c k e r 769). 9 Vgl. E d . F r a e n k e l zu Ag 513. Nicht θεοί αγοραίοι wie der Scholiast Β z u Ω 1 will, sondern „gods in assembly" ( L i d d e l l - S c o t t s . v . άγώνιος, L e a f zu Ο 428), „die zu einem θειος άγών vereinigten Götter" ( W e c k l e i n zu Ag 513 — W e c k l . 518; so auch G r o e n e b o o m z. St.; vgl. ferner W e c k l e i n zu Su 1 8 9 — W e c k l . 195). D e n n i s t o n - P a g e (z.St.) greifen auf die „gods of the Assemb l y " (gleich θεοί άγοραΐοι in Ag 90) zurück; so auch A m m e n d o l a (z.St.: „glidei dell' agora"). Als vollkommen unmöglich k a n n m a n es natürlich nicht a u s schließen. 3

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pretiert worden, daß sich hier jeder Kommentar erübrigt. Von der homerischen Bedeutung des Wortes, die sich noch bis zu Eustathios' Lebzeiten erhalten hatte, ist keine Spur mehr geblieben; άγών bedeutet heute noch, wie gewöhnlich im klassischen Griechisch, „Kampf" (im allgemeinen). αίνος Die Hauptbedeutung des Wortes scheint im Grunde dieselbe wie die von μύθος zu sein10, aber schon Homer verwendet das Wort auch in anderem Sinne, ungefähr als Synonym des attischen (bis zum heutigen Tag unverändert erhaltenen) έπαινος11. In diesem Gebrauch — und nur in diesem12 — findet sich das Wort auch bei Aischylos (Su 534, 1023, Ag 780, 1483, 1547). έθνος Das Wort ist bei Aischylos wohl mit B r o a d h e a d (zu Pe 56) in seinem homerischen Sinne „Menge, Schar" 13 , nicht in der späteren Bedeutung „Volk, Volkstamm, Nation" aufzufassen. Die einzige Ausnahme scheint nur Pe 42f. ήπειρογενές . . . έθνος zu sein, wo ihm eher die Bedeutung „populus" zukommt 14 . Pe 56 μαχαιροφόρον έθνος, Eu 365 αίματοσταγές άξιόμισον έθνος τόδε (die Erinyenschar) und Fr. 464, 20 lassen den ursprünglichen Bedeutungsinhalt deutlich erkennen. Derselbe Gebrauch des Wortes findet sich auch bei Sophokles (Ant. 345, Phil. 1147) und Pindar (01.1,66, Pyth.4,252). θύος Es muß vorausgeschickt werden, daß von den zwei Stellen des Aischylos Ag 1409 und Eu 835, an denen das Wort θύος vorkommt, die erstere uns manche Schwierigkeit bereitet. Trotz der Bedenken 10

Zwischen μϋθος und αίνος macht jedoch P h . B u t t m a n n (Lexilogus II 114) folgenden Unterschied: ,,μϋθος ist allgemein Rede, Gespräch, Erzählung; αίνος aber nur eine sinnvolle, klug erfundene Rede"; vgl. ferner Etym. Gud. s . v . , E. H o f m a n n : ΕΠΟΣ, ΜΥΘΟΣ 49ff. 11 Vgl. L e a f zu Ψ 652. 12 Vgl. F r a e n k e l zu Ag 1547: „A further confirmation is the meaning o f the word αίνος . . . which in Aeschylus is never .speech' but always ,praise'." Siehe auch Ε. H o f m a n n a.Ο. 65f. Mit Recht also führt I t a l i e (in seinem Index Aeschyleus s.v.) alle Stellen des Aischylos unter dem Stichwort „laus" an. 13 „Chez Homere le mot n'exprime pas d'autre notion que celle d'un groupement plus ou moins permanent d'individus: parfois d'animaux . . . parfois des morts au enfers . . . L'emploi le plus frequent dans l'Iliade s'observe pour designer un groups de soldats . . . l'expression la plus courante est έτάρων εις £θνος, P. C h a n t r a i n e : A propos de grec όθνεΐος (Bulletin de la Soc. de Ling, de Paris 43, 1947, 52f.; vgl. auch ebd. 55f.). Siehe ferner A. D i h l e : Beiträge 14, 68ff. 14 L i d d e l l - S c o t t sind anderer Meinung; sie zählen dazu auch die zweite Stelle der „Perser". 121

vieler Kommentatoren betrachte ich die Wendung τόδ' έπέΟ-ου θ-ύος in Ag 1409 als richtig überliefert und versuche sie so zu verstehen, wie sie dasteht. Was uns hier zunächst interessiert, ist die Bedeutung des Substantivs ·9·ύος. Es gibt zwei Haupterklärungen: θ-ύος = θ-ϋμα und θύος — θυμίαμα. Nicht wenige16 deuten aber auch θ-ύος als „Wut, Tobsucht". Kehren wir jedoch zu Homer zurück, so finden wir bei ihm -9-ύος im Sinne von „Brandopfer"1®. Dieselbe Erklärung (θύματα) geben die Scholia vetera auch für Aisch. Ag 1409. So verstehen auch wir das Wort in Übereinstimmung mit Groeneboom („moord"), F r a e n k e l , Rose, D e n n i s t o n - P a g e („sacrifice") u.a. 17 . κέλευθος κέλευθος findet sich zweimal bei Aischylos (Pe 758, Ag 126) im Sinne von „Zug", d.h. „Heereszug, Feldzug"18. Diese Bedeutung hat sich, nach Ed. Fraenkel (zu Ag 126; vgl. auch Broadhead zu Pe 758), 15 Vgl. F r a e n k e l z . S t . Unsere Ausführungen wollen keine Wiederholung derjenigen von F r a e n k e l sein; wir setzen sie voraus in der Bemühung —womöglich — einen Schritt weiterzugehen. 16 ,,θύεα, apparently b u r n t o f f e r i n g s in t h e general sense; Homer makes no mention of incense properly so called, nor would t h a t suit t h e compound •9-υοσκόος", L e a f zu Ζ 270. Das Wort steht bei Homer noch I 499 u n d ο 261. A m e i s - H e n t z e (zu ο 261) betrachten als eigentliche Bedeutung von -9-ύος „ R a u c h e r w e r k " u n d geben zu, daß es dort „ungenau das Opfer ü b e r h a u p t " bedeute. Nach B l a s s (zu E u 835) h a t sich mit dem Begriff von θύειν auch d e r von θύος erweitert. Vgl. ferner K . L e h r s : De Aristarchi studiis 83f. 17 Anders verstehen wir jedoch in diesem Zusammenhang das Verb έπέ&ου (das von den Scholien vorausgesetzte u n d in Triklinios überlieferte έπεύθου scheint mir ausgeschlossen). Bedeutet es hier: „über dich gebracht h a s t " ( W e c k l e i n ) = „over u hebt gebracht" ( G r o e n e b o o m ) = „ t h o u hast p u t upon thyself" ( F r a e n k e l ) u.dgl.? Oder ist vielmehr damit Agamemnons Tod in unmittelbarer Anknüpfung an die Opferung der Iphigenie gemeint? Der Chor denkt an die Greuelkette des Atreidenhauses, deren letztes Glied die Opferung der Iphigenie durch den Vater Agamemnon gewesen war; jetzt h a t noch die Mutter Klytaimestra durch den Mord an ihrem Gatten Agamemnon (Kassandras Ermordung k o m m t hier gar nicht in den Blick) zu dieser K e t t e noch eine B l u t t a t hinzugefügt. Das ist m . E . der Sinn von έπέθου. U n d wenn m a n bedenkt, daß Klytaimestra wenige Verse vorher (V. 1395) das Verb έπισπένδειν (vgl. H e a d l a m - T h o m s o n zu Ag 1394f.) gebraucht hatte, wodurch sie in ihrer frech-sarkastischen Sprache ihren Mord an Agamemnon als eine σπονδή zum Tode der Iphigenie bezeichnet h a t t e (so verstehen wir die Stelle dort u n d verwerfen T y r w h i t t s K o n j e k t u r τωδ' s t a t t τάδ' im folgenden Vers), so k a n n der Ausdruck τόδ' έπέθου θύος im V. 1409 als ein Rückgriff von Seiten des Chores auf Klytaimestras W o r t e : εί δ' ήν πρεπόντων ώστ' έπισπένδειν νεκρω, τάδ' αν δικαίως ήν (V. 1395f.) betrachtet werden. Der Chor der Greise kehrt nämlich nach seinem Entsetzen (θαυμάζομεν V. 1399 — R . B ö h m e s „ B ü h n e n bearbeitung" I 95 Anm. 1 lassen wir hier außer acht) zur Wirklichkeit zurück. 18 Vgl. J . Η . H . S c h m i d t : Synonymik der griechischen Sprache I V (Leipzig 1886), 630f. Dort auch über den vermeintlichen Unterschied zwischen κέλευθ-α u n d κέλευθοι. Siehe ferner I. W a e r n : Γ Η Σ ΟΣΤΕΑ 117.

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aus einem homerischen Gebrauch des Wortes wie Λ 504 ούδ' άν πω χάζοντο κελεύθου δΐοι 'Αχαιοί entwickelt. κλέος Das homerische κλέος = φήμη19 begegnet uns bei Aischylos in Ag 487 (γυναικογήρυτον κλέος = „Weibergerücht"; vgl. auch Fr. 145,18). Es bezieht sich „auf die glänzende und stolze Beschreibung der Feuerpost" 20 durch Klytaimestra (V. 281 ff.). In dieser Bedeutung erscheint das Wort κλέος auch bei Sophokles (Phil. 251) und Pindar (Pyth. 4,125). λόφος λόφος vom Helmbusch gesagt, wie oft bei Homer (Γ 337 usf.) 81 , findet sich dreimal bei Aischylos (Se 384, 399, Fr. 109,7)22. In diesem Sinne kommt das Wort bei Sophokles und Euripides nicht vor; auch bei Pindar fehlt es in dieser Bedeutung. Ein so pompöses Wort konnte verständlicherweise im aristophaneischen Vokabular nicht fehlen. Bei Alkaios (Fr. Ζ 34,3f.) finden wir es in einer homerisierenden Wendung: κατέπερθ-εν23 ιππιοι λόφοι/νεύοισιν (vgl. Γ 337 = A 42 = Ο 481 = Π 138 = χ 124: δεινόν δέ λόφος καθύπερθεν ένευεν)24. Alk. Fr. Ζ 65 λόφον σείων erinnert uns an Aischylos. μέλαθρα Nach homerischer Vorlage verwenden manchmal auch die Dramatiker das Wort μέλαθρον bzw. μέλαθρα nicht nur — wie gewöhnlich— von einem Königshaus, sondern auch zur Bezeichnung der Lagerhütte von Heeresführern. Wie Achilleus bei Homer (1 204)26 sein Quartier ein μέλαθρον nennt, so bezeichnen Aischylos (Ag 116) und Euripides (I.A.612, 678, 685) die Unterkunft der Atreiden in Aulis als μέλαθρον 19

Vgl. π 461 usf., Eust. Od. 1941, 59. W e c k l e i n (Orestie) z.St. (Weekl. 493). Ausführlich über das Wort κλέος und seine Verbindungen bei M. G r e i n d l : ΚΛΕΟΣ, ΚΥΔΟΣ 5 ff. Zur Bedeutung κλέος = „Kunde" vgl. bes. S. 16ff. 21 Vgl. D. P a g e : Sappho and Alcaeus 212f. (zu Alk. Fr. Ζ 34,4): „λόφος, a word of uncertain origin (dazu F r i s k s.v.), signifies the back of the neck, whether of man or of beast. In the Epic and thereafter it is used also of the crest of a helmet." Vgl. auch Η. T r ü m p y : Kriegerische Fachausdrücke 43. 22 Zur unverkennbaren Anspielung beider aischyleischer Stellen Se 384 und Fr. 109,7 (Se 399 ist, wie gewöhnlich in dieser Partie, nur eine Wiederaufnahme von seiten des Eteokles, in der er das vom Herold Gesagte korrigiert — und nicht selten umdeutet) auf Τ 382 sowie zur aristophaneischen Parodie in Ach. 965 s.u. S. 203. 23 Zur äolischen Form κατέπερθεν vgl. C. A. M a s t r e l l i : Un aspetto arcaico dell'eolico (Studi. Ital. di Filol. Class. Ν. S. 27/28, 1956, 272ff.). 24 Vgl. O. v o n W e b e r : Beziehungen 104f. 25 „μέλαθρον used of a hut in the camp cf. on Ω 448, 643", L e a f z.St. 20

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bzw. μέλαθρα26. Wie wenig das Wort μέλαθρον auf den Begriff „Palast" beschränkt ist, zeigt die sophokleische Stelle Phil. 147, wo es von der Grotte, in der Philoktetes hauste, gebraucht wird. μοίρα Μοίρα, wie W e c k l e i n , Murray, G r o e n e b o o m , A m m e n d o l a , Mazon u.a. in Ag 130 lesen, ist nicht zu verwerfen; μοίρα im homerischen Sinne „Verhängnis, Tod" scheint mir jedoch, nach F r a e n k e l und D e n n i s t o n - P a g e , eher am Platz zu sein (vgl. auch Pe 917, Ag 1266, 1462). Die Erklärung „Teil, Verteilung", die R o s e (Commentary ζ.St.) neuerdings zu verteidigen versucht, ist nicht annehmbar; so würde nicht nur der adverbiale Ausdruck προς το βίοαον seine Kraft verlieren, sondern die ganze Stelle hätte m. E. an Wirkung einbüßen müssen. Das unerbittliche Verhängnis steht manchmal bei Aischylos (Prometheus) auch über den allmächtigen Zeus selbst 27 , μοίρα = „Todeslos" findet sich auch in Ag 1365. πηγαί Homer verwendet das Wort immer im Plural und in der Bedeutung „fließendes Wasser, Wasserstrom" (vgl. πηγάς ποταμών Υ 9 usf.). In diesem homerischen Sinne wird es auch von Aischylos an folgenden Stellen gebraucht: Pr 89,434 28 , Pe 202 und 311 (vgl. auch Pe 613, Eur. Here. 1297, Rhes. 827). πηγή = ,, Quelle" in eigentlicher und übertragener Bedeutung ist auch heute noch geläufig29. πραξις πραξις30 im Sinne von „Erfüllung, Erfolg, Ergebnis" ist uns aus Homer bekannt (vor allem aus der Odyssee: ού γάρ τις πρήξις έγίγνετο μυρομένοισιν κ 202 = 568 usf.; vgl. L e a f zu Ω 524). Dieser Gebrauch 26

Zwar ist der Ort, wo das Adleraugurium erschien, geographisch nicht näher bestimmt, jedermann darf aber vor allem an Aulis denken. Zu dieser Frage vgl. E d . F r a e n k e l zu Ag 116, E . P e t e r s e n : Die attische Tragödie als Bild- u n d Bühnenkunst (Bonn 1915), 635 (Anhang II). 27 Vgl. W . S c h m i d : Untersuchungen 101f., F . S o l m s e n : Hesiod a n d Aeschylus 205, J . Η . F i n l e y : Pindar a n d Aeschylus 225 f., W . C . G r e e n e : Moira 124f., H . M o e l l e r : Untersuchungen zum „Desmotes" des Aischylos, Diss. Greifswald 1936, 28, 51f. Über μοίρα u n d Μοΐραι s. ferner G. T h o m s o n : Aeschylus 38ff. 28 E s handelt sich an beiden Stellen des Prometheus u m dieselbe homerische Wendung πηγάς ποταμών, s . u . S. 136. 29 Weil es aber etwas poetisch klingt, wird es allmählich durch das k r a f t vollere sinnverwandte βρύση = „ B r u n n e n " verdrängt; vgl. den volkstümlichen Vers von Y a l a o r i t i s : βρύση τό αίμα τώχυσα . . . ( = eine Quelle flöß mir das Blut . . . ) . 30 Über die Richtigkeit der Lesart εδ πραξις ( L o b e c k ) in Ag 255 a n s t a t t des überlieferten εΰπραξις s. F r a e n k e l z.St.

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des Wortes findet sich auch bei Aischylos wieder. So steht προίζις in Pe 739 ταχεΐά γ' ήλθε χρησμών πραξις im Sinne von „Erfüllung", Ag 255 πέλοιτο S' ούν τάπί τούτοισιν εδ πραξις in der Bedeutimg „Ergebnis". L i d d e l l - S c o t t und F r a e n k e l zählen auch Ch 814 πραξιν ούρίσαι θέλων zu dieser Gruppe, „negotium" aber, wie I t a l i e das Wort dort wiedergibt, scheint richtiger; vgl. G r o e n e b o o m z.St.: „als hij een handeling tot een gelukkig einde wil brengen." προχοαί Das Wort begegnet bei Homer immer im Plural und nur in der Bedeutimg „Mündung, Ausströmimg" eines Flusses (vgl. z.B. Ρ 263 επί προχοησι διιπετέος ποταμοΐο, ε 453 ές ποταμού προχοάς usf.). In diesem Sinne ist es auch an zwei Stellen des Aischylos überliefert: Su 1025 und Fr. 323,5. Es scheint jedoch, daß in Su 1025f. nicht spezifisch die Mündung (vgl. W e c k l e i n z.St. — W e c k l . 1035f., U n t e r s t e i n e r z.St.) des Nil gemeint ist, sondern der heilige Fluß Nil als ein Ganzes („the streams of Nile", R o s e : Commentary z.St.). Im oben erwähnten Fragment des Προμηθεύς Λυόμενος gibt I t a l i e (Index Aesch. s.v.) das Substantiv προχοή richtig mit „effusio" wieder 31 . Derselbe Gebrauch des Wortes ist ferner bei Pindar, Aristophanes u. a. zu finden. φάος Von der Vieldeutigkeit, die das Substantiv φως im Griechischen hatte und heute noch hat 3 2 , interessiert uns hier der aus Homer bekannte Gebrauch φάος — σωτηρία (vgl. Π 39 ήν πού τι φόως Δαναοΐσι γένωμαι usf.) 33 . Bei Aischylos hat das Wort φάος bzw. φως 34 den homerischen Sinn „salus, gaudium" an folgenden Stellen: Pe 300, Ag 23 („although naturally the literal meaning is also present", F r a e n k e l z.St.), Ag 522, Ch 131, 809, 961 = 972; vgl. ferner Pe 167 und Fr.355, 22. Aischylos ist freilich nicht der einzige, bei dem φως in dieser übertragenen Bedeutung vorkommt 3 5 ; vgl. L i d d e l l - S c o t t s.v. φάος (II). Siehe auch unten S. 178. 31

Die Satzkonstruktion dort sieht so aus, als ob dem Dichter zuerst die Wendung Ήλιος αίεΐ χρώτ' άθάνατον . . . θερμαΐς ύδατος μαλακού προχοαϊς λούει einfiel, nachdem aber der Ausdruck κάματόν ίππων sich eingeschaltet hatte, nahm αναπαύει den Platz von λούει ein. 32 Vgl. z.B. den neugriechischen Vers (von P o l e m i s ) : φως ή ζωή, χαρά το φως. 33 „. . . daß der Grieche in φως die Rettung mit hört, muß man nachzufühlen gelernt haben, um die Schönheit der Verse voll zu begreifen", W i l a m o w i t z zu Eur. Herakles 563. „φάος implies joy and salvation as well as daylight", W. B. S t a n f o r d : Aeschylus 21. 34 Homer nur φάος oder φόως nie φως; die Tragiker nur φάος oder φως nie φόως. 35 Siehe F r a e n k e l zu Ag 522, B r o a d h e a d zu Pe 300, G r o e n e b o o m - v a n d e R a a zu Soph. El. 1224, W i l a m o w i t z zu Eur. Herakles 531. Zur Lichtsymbolik im Altertum vgl. ferner R. B u l t m a n n , Philologus 97, 1948, Iff. (für unsere Frage s. bes. S. 8ff.).

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2.

Adjektiva

αΐδοΐος Im Hinblick auf das Fehlen dieses Adjektivs bei Sophokles und Euripides (bei Piaton nur in Zitaten zu finden) ist es merkwürdig, daß es bei Aischylos achtmal erscheint. Den homerischen Sinn „reverendus" erkennt I t a l i e (Index Aesch. s.v.) folgenden aischyleischen Stellen zu: Ag 600 (αίδοΐον πόσιν dem homerischen αΐδοίη παράκοιτις, άλοχος usw. entsprechend), Ag 1657 (αίδοϊοι36 γέροντες wie αίδοΐοι ξεΐνοι. τ 316 usw.), Eu 704f. (αίδοΐον βουλευτήριων vom Areopag)37. Von Zeus „reverendorum patrono" 38 wird es in Su 192 gesagt. Die übrigen Stellen, an denen αϊδοΐος bei Aischylos vorkommt (Su 28f. αΐδοίω πνεύματι, 194 αιδοία . . . επη, 455 αιδοίων λόγων, 491 αίδοΐον . . . πρόξενον), setzen eine aktive Funktion des Wortes voraus 39 . άχρεΐος Das einmalige aischyleische αχρείος (Pr 363; bei Sophokles und Euripides kommt es mehrmals vor) möchte ich nicht mit L i d d e l l - S c o t t (s.v.) als „useless" oder mit I t a l i e (Index Aesch. s.v.) als „inutilis" erklären. Das Adjektiv bewahrt hier seine homerische Bedeutung „hilflos" 40 (wie Β 269 41 ; die Odysseestelle σ 163 ist damit nicht ganz identisch, vgl. A m e i s - H e n t z e s Komm.). Hilflos, nicht nutzlos liegt der durch Zeus' Blitz niedergeschlagene hundertköpfige Riesenkörper des Ungeheuers Typheus; er ist niedergeschlagen, aber nicht vernichtet. Der zornige Daimon des Feuers 42 έξαναζέσει χόλον/θ-ερμοΐς άπλάτου βέλεσι πυρπνόου ζάλης,/καίπερ κεραυνω Ζηνδς ήνθ-ρακωμένος (Pr 370ff.)43. Richtig gibt R o s e (Commentary ζ.St.) αχρείος mit „helpless" wieder. 36

Eine sichere Konjektur, vgl. F r a e n k e l zu Ag 600. Vgl. F. S o l m s e n : Hesiod and Aeschylus 205ff., G. T h o m s o n : Aeschylus 284f., G . M u r r a y : Aeschylus 75, Α. v o n B l u m e n t h a l : Aischylos 115, K . J . V o u r v e r i s : Θείος φόβος (in Έπιστ. Έπετ. Φιλοσ. Σχολ. Πανεπ. Αθηνών, 2. Ser. Bd. 4, Athen 1953/54, 122ff., bes. S. 126 mit Anm. 1). Das gewöhnliche Beiwort für Areopag ist σεμνός, vgl. G r o e n e b o o m : Eum 198 Anm. 2. 38 ,,Ζεύς αίδοΐος ist als Ζεύς ίκέσιος Hort des Erbarmens gegen Bedrängte und Schutzflehende", W e c k l e i n zu Su 192 (Weckl. 198); siehe auch unten S. 142. 39 Vgl. L. S c h m i d t : Reminiscenzen 611 Anm. 1. 40 ,,άχρεΐος ist hier homerisches Lehnwort", M. L e u m a n n : Homerische Wörter 226. 41 Vgl. L e a f ζ.St. 42 Vgl. W. K r a n z : Stasimon 103. 43 Vgl. T u c k e r zu Se 608 ( T u c k e r 595): „In Hes. Theog. 857 έπεί δή μιν δάμασεν πληγησιν ίμάσσας Typhoeus is ,tamed' (not ,slain') by the thunderbolt." 37

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δήμιος Sophokles und Euripides machen vom Adjektiv δήμιος keinen Gebrauch, bei Aischylos dagegen erscheint es ziemlich häufig, meistens in der homerischen Bedeutung „publicus" 44 . Nach Auslassung des substantivierten δοϋλος tritt es später selber als Substantiv auf, zur Bezeichnung des Vollstreckers von Hinrichtungen („Henker"). εξαίρετος Das Adjektiv εξαίρετος findet sich zweimal bei Aischylos (Ag 954 und Eu 402), beide Male im homerischen Sinne „ausgewählt" (aus einer Menge, vgl. δ 643 κοϋροι εποντ' Ιθάκης εξαίρετοι). Es wird so besonders der Anteil der Kriegsbeute bezeichnet, der jemandem als Ehrengeschenk gegeben wird, ohne daß das Los zu entscheiden hat (vgl. Β 226f. . . . πολλαί δέ γυναΐκες/είσιν ένί κλισίης έξαίρετοι, άς τοι Άχαιοί/πρωτίστω δίδομεν, ευτ' αν πτολίεθ-ρον ελωμεν). Dementsprechend ist Kassandra in Aisch. Ag 954f. für Agamemnon ein έξαίρετον άνθ-ος, στρατού δώρημα. Vgl. auch Eur. Tro.248. Derselbe Gebrauch des Wortes ist weiterhin auch bei Herodot zu finden45. κακός κακός, ή τω τρόπω, ή ώς "Ομηρος, άντί τοΰ δειλός (Scholia Vetera zu Aisch. Se411) 46 . I t a l i e (Index Aesch. s.v.) ordnet diese Stelle zwar nicht unter dem Stichwort „ignavus" ein, es geht aber dort m. E. nicht um die Güte des Melanippos (es ist unmittelbar vorher gesagt, daß er αισχρών άργός sei), sondern vielmehr um seine Tapferkeit; das darauffolgende σπαρτών δ' άπ' άνδρών47. . . ρίζωμ' άνεϊται bestätigt diese Annahme. Auch die Litotes μή κακός = άγαθ-ός ( = tapfer) in der ironischen doppelsinnigen Sprache des Eteokles spricht dafür. Deutlich ist der Sinn des Wortes an zwei weiteren Stellen bei Aischylos: Se 698 (wo δειλός auch als Variante vorkommt) 48 und Ag 1643 (vgl. F r a e n k e l zu Ag 1470f. — mit Hinweisen). φίλος Der homerische Gebrauch des Adjektivs φίλος, bei dem es (besonders mit den Gliedern des menschlichen Körpers wie κάρα, ήτορ, γούνατα, 44

Nur in Su 370 und 699 steht das substantivierte το δήμιον im Sinne von „res publica, populus", als der „Inbegriff des öffentlichen Lebens, des Staates, wie wir sagen, der Gemeinschaft", A. D i h l e : Beiträge 68. 45 Vgl. L i d d e l l - S c o t t , P a s s o w s.v., F r a e n k e l zu Ag 954f. 46 In diesem Sinne findet sich κακός bei Homer häufig zusammen mit einem weiteren sinnverwandten Adjektiv: κακόν καΐ άνάλκιδα (Θ 153), κακόν καΐ άνήνορα (κ 301, 341) usf.; siehe auch oben S. 68 s.v. ούτιδανός. 47 Vgl. J. H. F i n l e y : Pindar and Aeschylus 236f. 48 δειλός Pw Q; vgl. R. D. D a w e : Collation 279.

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χείρες usw.) 49 ungefähr die Funktion eines Possessivpronomens übernimmt, erscheint bei Aischylos an folgenden Stellen: Su 954 ξύν φίλαις όπάοσιν, Su 1038 φίλα ματρί, Se 750 φίλων άβουλιαν50, Ag 983 φίλον θρόνον, Ch 276 φίλη ψυχή und Ch 410 φίλον κέαρ61. Einer kurzen Diskussion bedürfen noch zwei weitere Stellen: φίλοι δαίμονες in Se 174 und φίλοι λοχΐται in Ag 165052. Für die Auffassung der ersten im homerischen Sinne tritt W i l a m o w i t z 6 3 ein, Bedenken gegen die Annahme der zweiten hat R . A r n o l d t 6 4 ausgedrückt. An beiden Stellen tritt m. E. der possessive Charakter zurück, während die eigentliche Bedeutung des Adjektivs mehr in den Vordergrund rückt; an der ersten Stelle liegt das in der Natur der Sache6B, an der zweiten an der besonderen Situation, in der sich der sprechende Aigisthos befindet 5e . 3. Verba αί ρέω Die Bedeutung „erlegen, töten", die das Verb αίρέω in homerischen Schlachtszenen bekommt 67 , ist bei Aischylos an zwei Stellen zu finden: Su 786 πατρός σκοπαί δέ μ' εΐλον (richtig R o s e : Commentary ζ.St.: "The sights my father saw afar off have slain me") und Eu 355f. = 368f. δταν "Αρης . . . φίλον έλη. Die übrigen Bedeutungen von αίρέω stellen in der Tragödie keine Besonderheit dar. βαστάζω Von den drei Belegstellen für βαστάζω bei Aischylos interessiert uns hier nur Ag 34f. χέρα/άνακτος τηδε βαστάσαι χερί. Wie Ed. F r a e n k e l 5 8 48 „Die Organe sind mit d e m Ich .befreundet' u n d überhaupt alle Elemente der Person — Glieder, Intellekt, Gefühl u n d Wille — wirken in gleichem Sinne zusammen zu sachlicher Tätigkeit, ohne Konflikte u n d Komplikationen", H . F r a n k e l : Dichtung u n d Philosophie 92. 50 Dazu vgl. W i l a m o w i t z : Interpretationen 80 Anm. 1. Zum Sinne vgl. W e c k l e i n z.St. ( W e c k l . 735). 51 Die Wendungen φίλη ψυχή, φίλον κέαρ, φίλον κάρα sind nach den homerischen φίλον ήτορ, φίλον κήρ, φίλη κεφαλή (bei Homer niemals φίλον κέαρ oder φίλη ψυχή) geprägt, s.u. S. 178f. 52 Bei der Anrede φίλος werden die Pluralformen in allen Dichtungen häufiger gebraucht als die Anrede an Einzelpersonen, s . T h . W e n d e l : Gesprächsanrede 92 f. 53 Siehe W i l a m o w i t z a.O. 64 Anm. 1; vgl. auch G r o e n e b o o m zu Se 174. 54 Bei F r a e n k e l zu Ag 1650. 55 Bei Ausrufen -wie „mein G o t t ! " u . d g l . k a n n das Pronomen kein Possessivum sein. Darin ist ein quasi ethischer Dativ zu sehen, der auch im Neugriechischen die F o r m — nicht die Funktion — des Possessivpronomens h a t ; vgl. z.B. Θεέ μου! u.dgl. 58 Vgl. F r a e n k e l zu Ag 1650. 57 Vgl. L e a f zu Λ 328. Z u m dichterischen Gebrauch des Wortes vgl. J e b b zu Soph. Trach. 352 ff. 58 ,,βαστάζειν means not a desultory touching, grasping, or taking hold of a n object (here of t h e hand a n d forearm) b u t t h e holding and poising of it, e . g . for careful examination", F r a e n k e l z . S t .

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richtig bemerkt, bedeutet βαστάζω hier nicht bloß „halten, fassen" u.dgl., sondern „betasten, hantieren" beinahe „genießen", wie bereits φ 405 έπεί μέγα τόξον έβάστασε και ΐδε πάντη. Genau derselbe Gebrauch findet sich außerdem bei Pindar (Ol. 12, 19 θερμά Νυμφαν λουτρά βαστάζεις)6® und Sophokles (Phil. 656f. άρ' εστίν ώστε κάγγύθεν θέαν λαβείν,/και βαστάσαι με προσκύσαι θ-' ώσπερ θ-εόν)60. έποίχομαι „Het gebruik van έποίχεσθαι in den zin van μετοίχεσ&αι is niet Attisch, maar Homerisch: Ω 759 οίς άγανοΐσι βέλεσσιν έποιχόμενος en herhaaldelijk in de Odyssee (γ 280, ε 124, λ 173, 199, ο 411)"; so G r o e n e b o o m zu Ch 956. Diese Stelle —- die einzige bei Aischylos mit dem Verb έποίχομαι — ist aber korrupt überliefert („lectio incertissima" notiert M u r r a y ) , so daß man kein sicheres Urteil darüber treffen kann. Es sei ferner erwähnt, daß έποίχομαι weder bei Sophokles noch bei Euripides erscheint. έρδω Das poetische Verb ερδω = „facio" ist den Dramatikern gemeinsam, im homerischen Sinne „sacrifacio" (vgl. z.B. A 315 ερδον δ' Άπόλλωνι τεληέσσας έκατόμβας) findet es sich aber nur einmal bei Aischylos (Se 230f. σφάγια και χρηστήρια/θεοϊσιν έ'ρδειν; vgl. auch Hdt. 1,131,2 Διί. . . θυσίας έ'ρδειν). Bei Sophokles 61 und Euripides ist dieser Gebrauch des Wortes nicht vorhanden. εύχομαι εύχομαι im Sinne von „sich rühmen" kommt bereits bei Homer mehrmals vor, dieser Gebrauch ist aber keineswegs allein auf das Epos beschränkt; Lyrik und Tragödie verwenden es gleichfalls häufig®2, εύχομαι = „gloriari" findet sich bei Aischylos mehr als fünfmal. Dazu kommen auch die Komposita έξεύχομαι und έπεύχομαι in derselben Bedeutung. (Die entsprechenden Stellen findet man in I t a l i e s Index Aeschyleus). 58 Vollkommen, richtig übersetzt H. F r a n k e l (Dichtung und Philosophie 500): „. . . genießt du das Bad im warmen. Nymphenquell"; vgl. auch ebd. Anm. 8: „βαστάζεις heißt . . . wörtlich .hantierst mit, . . . machst dir zu schaffen mit'". Siehe ferner Γ. D o r n s e i f f : Pindar (übersetzt und erläutert, Leipzig 1921), 154: „Führst du empor die warmen Bäder der Nymphen." W. J. S l a t e r (Lexicon s.v.) erklärt βαστάζω hier mit clasp, embrace. 60 So drückt Neoptolemos sein Verlangen aus, den berühmten Bogen des Philoktetes in der Hand zu nehmen („. . . νά ϊδη άπί> ποντά καΐ νά ψαύση τί> κραταών δπλον, νά τό βαστάση εις τάς χεϊράς του", Κ. J. V o u r v e r i s : Σοφοκλέους Φιλοκτήτης 75). Vgl. ferner F. W. S c h n e i d e w i n : Sophokles Philoktetes (8. Aufl. bes. von A. N a u c k , Berlin 1882) z.St. 61 „sacrificandi significatione, quae fertur, non exstat", F. E l l e n d t : Lex. Soph. s.v. 62 Vgl. L i d d e l l - S c o t t s.v. εΰχομαι (III), B r o a d h e a d zu Pe 875.

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κομίζω κόμιζε· επιμελείας ήξίου erklärt Hesychios. Dies ist wohl die ursprüngliche homerische Bedeutung des Wortes (vgl. z.B. Ζ 490 τά σ* αύτής έργα κόμιζε, ρ 112f. ώς έμέ κείνος/ένδυκέως έκόμιζε usf.). Im selben Sinne wird das Verb auch von Aischylos im Gebet des Orestes an Zeus (Ch 262 κόμιζ' „zorg voor ons", G r o e n e b o o m z.St.) verwendet. Für diesen Gebrauch von κομίζω verweist G r o e n e b o o m auf Eur. Hipp. 1069es. Bei Sophokles scheint diese veraltete Bedeutung nicht vorzukommen ®4. πρέπω Das Verb πρέπω im homerischen Sinne „hervorstechen, in die Augen fallen" ist auch der Lyrik und der Tragödie gemeinsam. Bei Aischylos ist dieser Gebrauch so häufig 85 , daß man m.E. von einem kraftvollen Homerismus kaum sprechen dürfte. Darüber hinaus ist diese Bedeutung des Verbums auch Sophokles und Euripides keineswegs fremd (vgl. z. B. Soph. El. 664, Eur. Suppl. 1056). Ausführlich bespricht das Wort Ed. F r a e n k e l zu Ag 242, 321, 941ββ. 4. Pronomina ος Die Anwendung des Relativpronomens 8ς in der Funktion des Possessivums ist bei Homer eine häufige Erscheinung (vgl. z. Β. A 404 ού πατρός, Ε 71 πόσεϊ φ, Λ 403 δν . . . θ-υμόν usw.). Die attische Prosa dagegen kennt keinen solchen Gebrauch — wohl aber die kretische (vgl. die große Inschrift aus Gortyn, C o l l i t z - B e c h t e l : Sammlung 4991 II 46: τά f a αύτης έ'χεν). In der Tragödie findet sich ος im Sinne von „suus" dreimal bei Aischylos (Su 101 δν φρόνημα, Se 640f. λιτών/ των ών Eu 365f. λέσχας/ας), fünfmal bei Sophokles (O.R. 1248,0.0. 1639, Ai.442, Trach.266, 525) und einmal bei Euripides (Med. 955)« άμός Bei Homer bezieht sich άμός sowohl auf eine Mehrzahl (als eine kürzere Form von ημέτερος; vgl. z. Β. Ν 96) als auch auf den Sprechen63

Zur Interpretation der Stelle vgl. B a r r e t t s Komm. „primitiva igitur curandi et recipiendi potestate non legitur", F. E l l e n d t : Lex. Soph. s.v. 85 „Aeschylus braucht das Wort von allem h e r v o r d r i n g e n d e n , durchdringenden, von allem was sich irgend einem Sinn aufdrängt", Ph. B u t t m a n n : Lexilogus I 20. 66 Vgl. ferner M. P o h l e n z : To πρέπον. Ein Beitrag zur Geschichte des griechischen Geistes (Nachr. Gött. Ges. der Wiss., Phil.-Hist. Kl., Fachgr. I, Nr. 16), Berlin 1933 ( = Opuscula III 1). 67 Einige weitere (unsichere) Beispiele bei Euripides werden in P a g e s K o m m . z.St. angeführt. 64

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den allein (z.B. λ 166)ββ. Aischylos verwendet das Pronomen an sieben Stellen. Da nun zwischen άμός = έμός und άμός = ημέτερος nicht immer leicht zu unterscheiden ist, wollen wir hier die betreffenden aischyleischen Stellen einer kurzen Betrachtung unterziehen. In Su 106, 323 (Trim.), Se 417 und Ch 428 spricht der Chor, und es ist möglich, dabei sowohl den Singular als auch den Plural anzunehmen. Aber jedermann weiß, daß der Chor vorzugsweise in Singularformen spricht, was sich auch an diesen Stellen nachweisen läßt 69 . Und [wenn dem so ist, sehen wir keinen Grund dafür, άμός im Sinne von ήμέτερος aufzufassen. Ebensowenig kann άμός „noster" bedeuten in Se 654, wo Eteokles 70 von s e i n e r Abstammung aus dem verfluchten Geschlecht des Ödipus spricht, und in Ch 437, wo Orestes Rache an der Ermordung seines Vaters durch s e i n e Hände wünscht. Will man dennoch behaupten, daß wir überall bei Aischylos mit einer Mehrzahl zu tun haben 71 , sehen wir uns dadurch nicht veranlaßt, dem beizupflichten. Anders verhält es sich demgegenüber Eu 311, wo die Chorführerin die Erinyenschar auffordert, den δέσμιος ΰμνος, das „carmen ligatorium" um Orestes zu tanzen 72 . Das unmittelbar vorangehende Verb (άψωμεν) und die darauffolgenden Pluralformen (οίόμεθα, ήμών, μάρτυρες, παραγιγνόμεναι, έφάνημεν) lassen keinen Zweifel darüber, daß άμά73 hier nur „nostra" bedeuten kann. 68

Darüber und über Spiritus und Akzent des Wortes s. J. W a c k e r n a g e l : Untersuchungen 50ff.; vgl. auch H. E i c h l e r : De . . . usu 28f. 69 An allen diesen Stellen steht das vorangehende ebenso wie das nachfolgende Verb bzw. Pronomen im Singular. 70 Wohl in einem Monolog, vgl. Ed. F r a e n k e l : Redepaare 56. 71 „Ubique άμός pro ήμέτερος dictum videtur, etiam in dialogo", G. I t a l i e : Index Aesch. s.v. Dagegen aber auch F r a e n k e l zu Ag 1672. Umgekehrt will G. D i n d o r f (Lex. Aesch. s.v.) überall άμός = έμός erklären; man vergleiche aber dazu B l a s s zu Ch 428. 72 Dazu vgl. W i l a m o w i t z : Interpretationen 222f., W. Kranz: Stasimon 135, R. H ö l z l e : Aufbau 93ff.; ferner auch H. Mielke: Bildersprache 120. 73 δμα codd., corr. Canter.

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II. Homerische Redewendungen Aischylos, wie auch andere Dichter, haben vom Epos nicht nur Einzelwörter, sondern auch ganze Redewendungen übernommen. Bei den meisten dieser Wendungen handelt es sich um zweigliedrige, wohlbekannte und allgemein in Erinnerung gehaltene homerische Formeln. In den Homerismen dieser Gattung zeigt sich also am deutlichsten die enge Abhängigkeit des Dramatikers vom Epiker, da sie dem Epos unmittelbar und unverändert1 entlehnt worden sind. Sie sind wirklich „Speisen von der großen Tafel Homers"2 und im Stil des Aischylos ausgesprochene Archaismen. Diese Tatsache darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß unser Dichter ein bloßer Nachahmer der epischen Diktion ist. Im folgenden Abschnitt der Indirekten Homerismen tritt die freie Bewegung des Tragikers gegenüber seinem großen Vorgänger klar zutage — von der Fülle der eigenen Wortprägungen, dem Reichtum seiner Sprache und ihren Schattierungen ganz abgesehen. Es gibt einzelne Wendungen bei Aischylos, denen mehrere homerische Muster vorliegen, und umgekehrt gehen mehrere homerische und homerisierende Ausdrücke bei ihm auf dieselbe homerische Vorlage zurück. Jedoch die Annahme, Aischylos habe zuerst eine homerische Wendung gebraucht, dann aber sie (im selben oder in anderen Stücken) in eine homerisierende Wendung umgestaltet, läßt sich durch die Beispiele nicht bestätigen. Entsprechend dem Bestreben, Einheitlichkeit im Stoff und in der Methode zu erhalten, haben wir auch die Wendungen dieses Kapitels in kleinere Gruppen aufgeteilt. Die erste Gruppe, deren Wendungen nicht von besonderem Gewicht sind, enthält gleiche Wörter, die nebeneinander erscheinen. Sodann kommen Wendungen, die aus einem Substantiv und dem Genitiv (meistens possessiv) eines anderen Substantivs bestehen. Es folgen Substantiva, die von einem determinierenden Adjektiv ständig begleitet werden, Verba mit ihren näheren Bestimmungen (Objekten usw.) und die verschiedenen adverbialen Ausdrücke. Innerhalb jeder Gruppe wird die alphabetische Reihenfolge nach dem Anfangsbuchstaben des ersten Wortes eingehalten3. 1 Änderungen der Zahl oder der Person, die wir meist der Absicht des Dichters zu variieren zuschreiben, sind nicht von Bedeutung. 2 Siehe M. P o h l e n z : Griechische Tragödie I 129; vgl. auch W i l a m o w i t z M o e l l e n d o r f f : Einleitung in die griechische Tragödie (Eur. Herakles I), Berlin 1889ff. (Nachdruck D a r m s t a d t 1959), 95 mit Anm. 59, oben S. 12 mit Anm. 9, S. 13 mit Anm. 10 u n d 11. 3 E s sind deshalb alle Genitive, Adjektiva u n d Bestimmungen vorangestellt, auch diejenigen, die der Dichter dem Worte, von dem sie abhängen, nachfolgen ließ.

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1. Nebeneinander stehende gleiche Wörter Die Zusammenstellung von gleichen, sei es in ähnlicher, sei es in verschiedener Beziehung stehenden Wörtern stellt ein stilistisches Phänomen dar, das bereits von Homer herkommt und eine poetische Wirkung erzielt 4 . Diese Wörter stehen gewöhnlich zu zweit und können beide positiv oder beide negativ oder das erste Wort negativ und das zweite positiv oder auch umgekehrt vorkommen. Um der Einheitlichkeit der Darstellung willen werden hier ausnahmsweise auch Redewendungen angeführt, die keiner exakten homerischen Parallele gegenüberstehen und eher den homerisierenden Wendungen des übernächsten Abschnittes hätten zugeordnet werden müssen. So stehen gegenüber aischyleischen Wendungen wie: άκοντα σ' άκων (Pr 19), άκουσαν άκοντος πάρα (Su 227) 6 , άκουσαν άκων (Pr 671), έκόνθ' έκόντι (Pr 218) homerische Vorbilder wie: παρ' ουκ έθέλων έθελούση ( = ούκ έθέλων παρ' έθελούσ?] ε 155) β , έκών άέκοντα (Η 197), εκών άέκοντί γε θυμω (Δ 43). Vgl. auch Eur. Cycl.258 έκών έκοϋσι, Hipp. 319 ούχ έκοΰσαν ούχ έκών, Soph. Phil. 771 έκόντα μήτ' άκοντα, Ant. 276 άκων ούχ έκοϋσιν usf. Neben dem homerischen έθέλων έθέλουσαν (γ 272), steht das aischyleische θέλουσα. . . θέλουσαν (Su 144f.). Die Wendung der Odyssee θεά θεόν (ε 97; vgl. H.Merc. 154: μητέρα δ' ούκ άρ' εληθε θεάν θεός) kann wohl die Vorlage sein für aischyleische parallele Ausdrücke wie: θεδς θεών (Pr 29) 7 , θεοΐς . . . θεόν (Pr 37), θεών . . . θεός (Pr 92). Mit dem aischyleischen άλλοτ' άλλον (Pr 276) ist das homerische άλλοθεν άλλος 4 „This is an example of the very old and widespread tendency to place side by side not only similar words, or words of the same root, but also contrasted ideas, or ideas which complete each other", E d . F r a e n k e l zu Ag 320. „Solche Verbindung gleicher oder gleichstämmiger Wörter fällt unter denselben Gesichtspunkt wie die Verbindimg der Redetheile gleicher Kategorie", F . L e o : Bemerkungen über plautinische Wortstellung und Wortgruppen (Nachr. Gött. Ges., Phil.-hist. Kl. 1895), 432f. M. U n t e r s t e i n e r (zu Su 144) spricht von „un p o l i p t o t o , forma stilistica che rientra nella categoria delle a l l i t t e r a z i o n i " ; so auch K . J . D o v e r : Greek Word Order (Cambridge 1960), 16f. und B . G y g l i - W y s s : Das nominale Polyptoton, passim — für Aischylos s. bes. S. 107ff.; vgl. ferner D. F e h l i n g : Die Wiederholungsfiguren 221ff. 5 Zur Interpretation vgl. W. N e s t l e : Menschliche Existenz 15f. 6 Die Tendenz, gleiche Wörter nebeneinander zu setzen, führt oft zur Abtrennung von Wörtern, die logisch zusammengehören ( F r a e n k e l zu Ag 1318); vgl. Ar. Thesm. 638f.: ίνα διδαχή / γυνή γυναίκας οδσα μή κακώς λέγειν τό λοιπόν (γυνή οδσα geht zusammen). 7 Dies hat nichts mit den als Hebraismus bezeichneten Ausdrucksformen άγιον αγίων, άσμα άσμάτων usw. zu tun, wodurch der höchste Grad betont wird. (Ausdrucksverstärkimg; vgl. B . G y g l i - W y s s : Das nominale Polyptoton 29ff., D . F e h l i n g : Die Wiederholungsfiguren 181). Im Griechischen sind solche Redeweisen verhältnismäßig häufig (vgl. ζ . B . Aisch. Pe 681 πιστά πιστών mit G r o e n e b o o m s und B r o a d h e a d s Komm.), im Lateinischen dagegen sind sie selten, vgl. L. F r i e d l a e n d e r : Petronii Cena Trimalchionis, 2. Aufl., Leipzig 1906 (Nachdruck 1960), 234 (zu Petron 37: nummorum nummos).

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(Β 75) zu vergleichen. Darüber hinaus seien in diesem Zusammenhang noch folgende aischyleische Wendungen erwähnt: αύτδς αύτοϋ8 (Pr 762, Ag 836), αύτδς αύτω (Pr 921; vgl. Pr 1013, Se 194, 406, Ch 221), γυνή γυναικός άντ' έμοϋ (Ag 1318), παρά φίλης φίλω (Ch 89), σπεύδων σπεύδοντι (Pr 192) und εις άρθ-μον και φιλότητα (Pr 191), was man im homerischen Hymnos auf Hermes (V. 524 έπ' άρθμω . . . και φιλότητι) findet (vgl. Η 302 έν φιλότητι διέτμαγεν άρθμήσαντε)β. 2. Substantiva mit dem determinierenden Genitiv eines anderen Substantivs "Αιδου πύλαι Άίδαο δόμοι heißen, nach der epischen Vorstellung, die Wohnstätten der Toten. Um dorthin zu gelangen, müssen die Gestorbenen durch das Tor des Hades gehen 10 . So bittet die Seele des Patroklos im Traum den Freund Achilleus: θάπτε με δττι τάχιστα, πύλας Άίδαο περήσω (Ψ 71) n . Für den, der diese Schwelle überschreitet, gibt es keine Wiederkehr mehr (vgl. Theokr. 17,120: δθ·εν πάλιν ούκέτι νόστος, Catull 3,12: unde negant redire quemdam)12. Selbstverständlich ist für einen Lebenden das Tor des Hades verhaßt, und „das Bild dient den stärksten Grad des Abscheus auszudrücken"13. So spricht Achilleus von Agamemnon: εχθρός γάρ μοι κείνος όμως Άίδαο πύλησιν (I 312). Die Wendung Άιδου πύλαι war in der Vorstellung der Alten lebendig und ist in der nachhomerischen Dichtung häufig zu finden; in der 8

Zum Spiritus vgl. E d . F r a e n k e l zu Ag 836. K a n n es ein Zufall sein, daß die meisten dieser Wendungen im Gefesselten Prometheus vorkommen? Dies ist eine der vielen sprachlichen Besonderheiten dieses Stückes (vgl. dazu W . S c h m i d : Untersuchungen 41ff., bes. S. 53). Adjektivische Steigerungsformen wie μακάρων μακάρτατε, τελέων τελειότατον κράτος usw. haben wir außer acht gelassen. 10 „Viele Völker stellen sich das Totenreich u n d die Hölle als ein großes unterirdisches H a u s oder L a n d vor, das, durch starke Tore abgeschlossen, den Zutritt nur denen gestattet, die dort aufenthaltsberechtigt sind, den Toten. Sie hier wie in einem Kerker festzuhalten, anderen den Eingang zu wehren, ist die Aufgabe dieser unerbittlichen Tore, die m a n sich deshalb aus stärkstem Metall, aus Erz, Eisen, Stahl hergestellt denkt, u n d starke Riegel, erbarmungslose P f ö r t n e r der Unterwelt, wilde Höllenhunde sichern den Eingang", O. W e i n r e i c h : Gebet u n d Wunder. Zwei Abhandlungen zur Religions- u n d Literaturgeschichte (Tübinger Beiträge zur Altertumswiss. V), Stuttgart 1929, 436f. 11 Zur Satzkonstruktion vgl. L e a f ζ.St. Zur Frage, ob m a n erst b e s t a t t e t werden sollte, u m in die Unterwelt eingehen zu können, vgl. L e a f s K o m m , zum darauffolgenden Vers. 12 C. J . F o r d y c e (Catullus. A Commentary, Oxford 1961 — Nachdruck 1965 — zu Cat. 3, 12) notiert noch Philetae F r . 6: άτραπόν είς Άίδαο / ήνυσα, τήν οΰπω τις έναντίον ήλ·9εν όδίτης. 13 Siehe Η . U s e n e r : Kleine Schriften I V 227. Dort findet man zahlreiche Parallelstellen aus der griechischen u n d lateinischen Literatur. 8

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Tragödie begegnet sie bei Aischylos (Ag 1291 "Αιδου πύλας δέ τάσδ' έγώ προσεννέπω) und Euripides (Hipp.56f. ού γαρ οίδ' άνεωγμένας πύλας/"Αιδου, Ale. 125f. ήλθεν έδρας σκοτίους/"Αιδα τε πύλας)14. Vgl. auch Theogn. 427 φύντα δ' δπως ώκιστα πύλας Άίδαο περήσαι usw. Abweichungen wie νερτέρων πύλαι (Eur. Hipp. 1447), σκότου πύλαι (Eur. Hec. 1) sind ohnehin begreiflich. Διός αύλή Die homerische Wendung Ζηνός . . . αύλή (δ 74 Ζηνός που τοιήδε γ' 'Ολυμπίου ένδοθεν αύλή, wo αύλή den ganzen Palast bezeichnet, s. A m e i s - H e n t z e z.St.), scheint das Vorbild zu sein f ü r das aischyleische Διός αύλή (Pr 121 f.: όπόσοι/τήν Διός αύλήν είσοιχνεϋσιν). Auf dieselbe homerische Vorlage ist auch Soph. Fr. 951,4 ούδ' άν προς αύλάς Ζηνός έκφύγοι μολών und Em·. Hipp. 67ff. ά μέγαν κατ' ούρανόν/ναίεις εύπατέρειαν αύ/λάν, Ζηνός πολύχρυσον οίκον zurückzuführen. ήβας ά ν θ ο ς ήβας άνθος ist bereits ein homerischer Ausdruck (Ν 484 και δ' εχει ήβης άνθος, δ τε κράτος έστί μέγιστον; vgl. auch Η. Merc. 375 οΰνεχ' ό μεν τέρεν άνθος εχει φιλοκυδέος ήβης). Bei Aischylos kehrt diese Wendung unverändert wieder (Su 663f.: ήβας δ' άνθος άδρεπτον/έστω), während der metaphorische Gebrauch des Wortes άνθος (von der Jugendblüte) nicht nur in der griechischen Tragödie, sondern überall vorkommt. θ α ν ά τ ο υ τέλος Es ist unverkennbar, daß das aischyleische θανάτου τέλος (Se 906) auf das homerische θανάτοιο τέλος (Γ 309; oder mehrmals: τέλος θανάτοιο) zurückgeht. Neben diesem direkten Homerismus finden wir bei Aischylos Umschreibungen wie άγχόνης τέρματα (Eu 746), was die Scholia vetera mit θανάτου τέλος paraphrasieren. In gleicher Weise heißt es in Se 367 νύκτερον τέλος, wo normalerweise vom γαμήλιον τέλος (wie Eu 835) die Rede sein sollte 16 . Das homerische τέλος γάμοιο 16 ändert Aischylos zu γάμου τελευτή (Su 1050, Ag 745) 17 . Auch die Wendung δια μάχης ήξω τέλους (Su 475) entspricht dem homerischen τέλος 14 Auch in Med. 1234f. überliefern die Hss. A V B εις "Αιδου πύλας οϊχη. P a g e aber stellt dagegen feet: „Tragedy does not say go to "Αιδου πύλας (though it does say leave "Αιδου πύλας) but always "Αιδου δόμους, cf. S. Ant. 1241, Eur. Alk. 25, 73, Hipp. 895, H. 610, Ion 1274." Das oben angeführte Alkestiszitat zeigt aber, daß P a g e s Feststellung keine Regel ist. 15 Vgl. G r o e n e b o o m : Sept. 148 Anm. 471. 18 Vgl. U . F i s c h e r : Telosgedanke 56f. 17 Vgl. U. F i s c h e r a.O. 139 Anm. 7.

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πολέμοιο (Γ 291 usw.), trotz der formalen Abweichung18. Eine weitere Umbildung des homerischen θ-ανάτοιο τέλος erscheint bei Euripides: θ-ανάτου τελευτή (Med. 153, Fr. 916,7; vgl. auch Hipp. 139f.: θανάτου . . . τέρμα mit Barretts Komm.). νυκτός άμολγω Außer Λ 173, wo die Präposition έν vorangeht, steht diese Wendung überall bei Homer (0 324, X 28, 317, δ 841) und in den homerischen Hymnen (H.Mere.7 = H.H. 18,7) in der festen Formel νυκτός άμολγω. Eine leichte Variante gegenüber Homer stellt der Ausdruck ίερας νυκτός άμολγόν aus den Heliaden des Aischylos (Fr. 103,3) dar. Die Deutungen „in der Nacht Melkzeit" oder „mitten in der Nacht", woraus dann ,,in der Tiefe, im Dunkel der Nacht" leicht zu verstehen wären, sind nicht sicher, da das Wort άμολγός selbst unklar ist (s.o. S. 19). πηγαί ποταμών Wie bereits oben S. 124 notiert wurde, ist πηγαί hier im homerischen Sinne genommen, und die ganze Wendung πηγαί. . . ποταμών (Pr 891β, 434) geht auf Homer zurück (vgl. Υ 9 = ζ 124 = H.Ven. 99 και πηγάς ποταμών και πίσεα ποιήεντα). Dieselbe Wendung kommt außerdem auch bei Euripides (Here. 1297)20 vor. 18 Nicht τέλος c. gen., sondern διά c. gen.; vgl. jedoch Ch 874: μάχης . . . τέλος. Über die verschiedenen Zusammenhänge des τέλος-Begriffs bei Aischylos s. TJ. F i s c h e r : Telosgedanke 40ff. ' 18 πηγαί τε ποταμών gehört hier zur mehrgliedrigen Interjektion, wodurch Prometheus, nach dem Abtreten der πρόσωπα προτακτικά (s. W . N e s t l e : Struktur 19ff.), sein langes, stummes Verharren auf der Bühne bricht (Schweigemotiv; jedermann erinnert sich dabei an das ähnliche Verhalten Kassandras im Agamemnon sowie an die diesbezügliche Kritik des aristophaneischen Euripides — R a n . 910ff.). Z u m Schweigemotiv bei Aischylos vgl. T h o m s o n u n d G r o e n e b o o m zu P r 88ff., W . S c h m i d : Untersuchungen 13f., W . B . S t a n f o r d : Aeschylus 131 f., W . S c h a d e w a l d t : Niobe 28ff. ( = Hellas u n d Hesperien 163ff.). Prometheus wendet sich zu den Elementen der N a t u r u n d spricht in der Einsamkeit des Kaukasus einen langen Monolog; vgl. dazu W i l a m o w i t z : Interpretationen 158ff., F . L e o : Der Monolog im Drama (Abh. Gött. Ges. der Wiss., Phil.-hist. Kl., N . F . X 5 ) , Berlin 1908, 7, W . S c h a d e w a l d t : Monolog und Selbstgespräch. Untersuchungen zur Formgeschichte der griechischen Tragödie (Neue Philol. Unters. 2), Berlin 1926, S l f . ; s. ferner A n n a S p i t z b a r t h : Untersuchungen zur Spieltechnik der griechischen Tragödie, Diss. Zürich 1945, 7 7 f. I m A u f r u h r derselben Naturerscheinungen, die sein Versinken in den Tartaros begleiten, hören wir auch die letzten Worte des trotzigen Titanen a m Schluß des Stückes. Auf die Frage, ob wir hier drei Schauspieler oder eine P u p p e in der Gestalt des gefesselten Prometheus annehmen müssen, gehe ich nicht ein; vgl. u . a . N. W e c k l e i n : Studien 30ff., W . S c h m i d a.O. 2, 17, G. F . K . L i s t m a n n : Die Technik des Dreigesprächs in der griechischen Tragödie, Diss. Gießen 1910, 5. 20 Zum sprichwörtlichen άνω ποταμών vgl. P a g e zu E u r . Med. 410; es ist noch heute zu hören. Daraus ist sicher auch das Volkslied άπάνω πάει τό νερό

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πυρός σέλας Die epische Wendung πυρός σέλας (vgl. Θ 563, Τ 366, φ 246; Hes. Theog.867, Scut. 60) haben auch die Tragiker übernommen. Bei Aischylos ist sie zweimal belegt: Pr 7 und Fr.343,31; vgl. ferner Eur. Tro.548f. und Phoen.226f. Man kann diesem poetischen Ausdruck keinen besonderen homerisch-epischen Wert beimessen, da er keineswegs vereinzelt ist. Darüber hinaus hätte man neben ihm genügend parallele Bildungen nennen können (z.B. τηλέσκοπος αυγή Hes. Theog.566, αύγή πυρός Aisch. Ag 9 und Fr. 343,37, φάος πυρός Ag 311 und Fr. 323a 9, φέγγος πυρός Ch 1037 usf.). πυρός έσχάρα. (Eu 108) ist eine weitere homerische Wendung bei Aischylos (vgl. Κ 418 δσσαι μεν Τρώων πυρός έσχάραι)21. 3. Substantiva mit einem, determinierenden Adjektiv αίγίλιψ πέτρα λισσάς αίγίλιψ22 άπρόσδεικτος οϊόφρων κρεμάς γυπιάς πέτρα heißt es in Aisch. Su 794 ff. Alle Adjektive gehören natürlich zum Substantiv πέτρα23. Will man nun λισσάς πέτρα für sich nehmen, dann hat man eine homerisierende Wendung nach dem Vorbild λισσή πέτρα (γ 293 usf.; vgl. auch Eur. Andr.533). Auch οϊόφρων πέτρα kann als eine homerische Reminiszenz betrachtet werden 24 ; αίγίλιψ πέτρα jedoch ist ein stärkerer Homerismus, der sofort und unmittelbar an Homer (I 15 — Π 4, Ν 63; vgl. H.H. 19,4) erinnert. αίματόεις πόλεμος Homer macht zweimal (I 650, Τ 313) vom Ausdruck πολέμου . . . αίματόεντος Gebrauch. In ähnlicher Weise spricht auch Aischylos in Su 1044 von πολέμους αίματόεντας. Das Adjektiv αίματόεις findet sich bei Homer und den Tragikern gemeinsam, in der Verbindung mit πόλεμος jedoch — wie bereits bei Homer — erscheint es nur bei Aischylos. καΐ κάτω πάει το ρέμα ( = aufwärts geht das Wasser, und runter läuft der Strom) hervorgegangen. 21 Für den Unterschied zwischen έσχάρα und βωμός s. Schol. zu Eur. Phoen. 274 und Harpokr. Lex. s.v. πυρ&ς άνθος (Pr 7) ist eine varia lectio in I 212; vgl. dazu L e a f s Apparat. 22 Dieses homerische Wort ist oben S. 43 erläutert. 23 Die Häufung der Adjektiva ist in der aischyleischen Ausdrucksweise eine geläufige Erscheinung; man vgl. Pe 634ff. βάρ/βαρα σαφηνή / ίέντος τά παναίολ' αίανή δύσ&ροα βάγματα, Se 610 σώφρων δίκαιος άγαθύς ευσεβής άνήρ, Ag 192ff., 222 ff.; die Beispiele ließen sich vermehren. 24 ,,οίόφρων πέτρα . . . is probably a development of Od. I X , 191-192 ύλήεντι/ύψηλών ορέων, δ τε φαίνεται οίον απ' ίίλλων and of its abridgement in Od. X I , 574 έν οίοπόλοισιν δρεσσι", W. Β. S t a n f o r d : Aeschylus 21. 137

άμβροτος θεά Die Wendung &εός άμβροτος hat Aischylos dem Homer entnommen (T 358, X 9, Ω 460) und, nach den Erfordernissen seines Textzusammenhanges, in die Femininform (θεας άμβρότου Eu 259) umgesetzt. Bei Sophokles und Euripides, die gleichfalls das epische Adjektiv άμβροτος25 verwenden, kommt diese Wendung nicht vor (Soph. O.R. 159 άμβροτ' Άθ-άνα ist offenbar damit nicht gleichzustellen). άρρηκτοι πέδαι Als άρρηκτοι πέδαι werden bei Homer die goldenen Fußfesseln der Rosse Poseidons bezeichnet (άμφί δέ ποσσί πέδας έβαλε χρυσείας,/άρρήκτους άλύτους Ν 36f.). άρρηκτοι πέδαι werden auch die eisernen2® Fesseln genannt, mit denen der λεωργός27 Prometheus festgebunden und angeschmiedet wurde (άδαμαντίνων δεσμών έν άρρήκτοις πέδαις Pr 6)28. Die Zugehörigkeit beider Stellen ist deutlich genug. Im Vers 19 desselben Stückes kommt diese Wendung in einer Paraphrase wieder (δύσλυτα χαλκεύματα; vgl. Hes. Theog. 522 δεσμοΐς άργαλέοισι, Pind. Pyth.4,71 f. κρατεροΐς άδάμαντος/δησεν άλοις). βροτολοιγός Ά ρ η ς Die häufige homerische Wendung βροτολοιγός Άρης (fünfmal allein im Ε) läßt sich in der griechischen Tragödie nur einmal (Aisch. Su 665) nachweisen. Es liegt also auf der Hand, daß dabei jeder athenische Zuhörer sofort an Homer dachte. Auch beim unmittelbar vorangehenden 'Αφροδίτης εύνάτωρ wurde jedermann zweifelsohne an die Odysseegeschichte θ· 266ff. erinnert. Vom Adjektiv βροτολοιγός war oben S. 53 die Rede 29 . δάιον πυρ δήιον πΰρ (oder im Genitiv: πυρός δηΐοιο) ist ebenfalls ein gebräuchlicher Ausdruck in der Ilias; in der Tragödie findet er sich nur zweimal: Aisch. Se 222 und Eur. Hei. 197 (beide Male πυρί δαΐω). Nähere In25

S.o. S. 48. άδάμας· γένος σιδήρου, Hesychios s.v. In der Bedeutung „Diamant" wurde das Wort erst seit Theophrast gebraucht, vgl. W e c k l e i n z.St. 27 „ . . . ein Wort der Umgangssprache", W. N e s t l e : Struktur 111; vgl. auch G r o e n e b o o m zu Pr 5. 28 Zu dieser archaistischen Häufung von gleichbedeutenden Wörtern vgl. F. D o r n s e i f f : Pindars Stil 27. 28 In Se 106 bezieht sich auf Ares das Adjektiv χρυσοπήληξ. In unkontrahierter Form (χρυσεοπήληξ) ist es im sog. homerischen Hymnos auf Ares eins der zahlreichen Beiwörter, die sofort mit dem Anfang des Liedes den Namen des Gottes begleiten. Zu derartigen Götteradjektiven vgl. T u c k e r zu Se 106 ( T u c k e r 104). 28

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dizien gibt es hier nicht, jedoch scheint die Abhängigkeit der Tragiker v o m Epiker höchst wahrscheinlich. δμωαί γυναίκες D a s Wort δμωή ( „ K r i e g s g e f a n g e n e " ) begegnet uns bei Homer immer im Plural u n d häufig (bes. in der Odyssee) in Verbindung m i t γυναίκες. Dieselbe Wendung δμωαί γυναίκες erscheint auch bei Aischylos (Ch 84, 1048 3 0 ); bei Sophokles u n d Euripides ist sie nicht zu finden, wohl aber d a s Wort δμωή (bei Aischylos u n d Euripides auch δμωίς). G r o e n e b o o m (zu Ch 84) verweist auf ähnliche Verbindungen wie άνήρ άλιεύς mulier ancilla, h o m o servus u . d g l . ε ύ ρ ύ π ο ρ ο ς θ-άλασσα U n t e r den zahlreichen Homerismen des Eingangsliedes der Perser ist εύρυπόροιο &αλάσσας (Pe 100) 3 1 eine unversehrt aufgenommene homerische Wendung (vgl. Ο 381, δ 432, μ 2); sie ist zugleich die einzige in der Tragödie. A u c h d a s folgende (Pe 101) πολιαινομένας — ebenfalls a u f θαλάσσας bezogen — erinnert an d a s homerische πολιής άλός (A 359 usf.). D a s epische A d j e k t i v εύρύπορος wurde oben S. 60 besprochen. Ü b e r die Nominalendung -oio s . o . S. 115. ήλίβατοι πέτραι ήλίβατος 3 2 ist überall bei Homer u n d in den homerischen H y m n e n mit πέτρη (im Singular oder Plural) verbunden. Bei Hesiod begegnet 80 W i l a m o w i t z , B l a s s , H e a d l a m - T h o m s o n , G-roeneboom u.a. folgen H e r m a n n in der Änderung des handschriftlichen δμωαί hier zu ποΐαι(!). Ebenso groß wie meine Ehrfurcht vor diesen Namen ist auch meine Verwunderung über diese Konjektur. Es spricht Orestes beim ersten Anfall des Wahnsinns. Fragt er also „wer sind diese Frauen"? Und sollte man nicht so etwas, wenn schon nicht komisch, so doch unpoetisch und untragisch finden? Orestes weiß doch Bescheid, worum es geht, und wenige Verse weiter unten gibt derselbe dem Chor Auskunft darüber. B l a s s ' Erklärung (z.St.): „δμωαί γυναίκες wird doch wohl aus unbewußter Assimilation an 84 stammen", dürfte nicht einmal geschrieben werden. Nicht glücklicher ist L o b e i s Konjektur δμοιαί (das er aus dem δμοιός des Hesychios gemacht hat), mag sie auch E d . F r a e n k e l (s. Agam. I I 318 Anm. 1) billigen. Wae ich sagen möchte, hat schon T u c k e r (z.St., T u c k e r 1046) vorweggenommen: „There is a touch of pathetic helplessness in this appeal to the loyal and sympathetic servants." Die handschriftliche Lesart behalten auch M u r r a y und M a z o n bei. H. J . R o s e (Commentary z.St.) spricht ebenfalls seine Aporie in Hinsicht auf den Anstoß aus, den namhafte Philologen an dieser Stelle genommen haben: „ I t is very Strange that sundry scholars have found fault with this simple and natural phrase." 3 1 Zur Erhabenheit der Stilisierung in dieser aischyleischen Partie vgl. J . S e e w a l d : Untersuchungen 23: „ . . . ein Wetteifern mit homerischer amplificatio und homerischem Beiwortschmuck." 32 G i l d e r s l e e v e (zu Pind. Ol. 6, 64) bezeichnet das Wort ήλίβατος als homerisch, es wird aber auch in der späteren Prosa gebraucht (vgl. L i d d e l l -

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es ebenfalls als Beiwort für πέτρη (wie Theog. 675, 786), bei ihm heißen aber so auch ein άντρον (Theog. 483) und eine πεύκη (Scut. 421 f.). Die homerische Wendung ήλίβατοι πέτραι findet sich außer bei Aischylos (Su 351f.) auch bei Theognis (V. 176), Pindar (Ol. 6,64 πέτραν άλίβατον), Euripides (Suppl.80 άλιβάτου πέτρας) u.a. ΐσόθ-εος φως Die mehrmals in der Ilias (in der Odyssee nur zweimal: α 324, υ 124) vorkommende Wendimg ίσόθεος φώς ist von Aischylos in Pe 80 zur Charakterisierung des Dareios aufgenommen. Wie B r o a d h e a d ( z . S t . ) zutreffend bemerkt, wird der heroische Akzent dort nicht nur durch die homerische Prosodie des Adjektivs ίσόθεος33 verstärkt, sondern auch dadurch, daß dem Ausdruck ίσό&εος φώς der letzte Yersplatz zugewiesen wurde, den er bei Homer immer innehat 34 . Die anderen Tragiker verwenden ϊσόθεος in anderen Verbindungen, Sappho löst es in seine Kompositionsteile auf (ίσος θέοισιν Fr. 31,1, ϊσαν θ-έοισιν Fr. 68a 3; vgl. P a g e s Komm, zu Fr.31,1 und zu Fr. 95,4). Auch die Wendung des Aischylos ίσος "Αρει (Fr. 109,8) ist dem Epos entnommen 35 . κακός μόρος κακός μόρος ist bei Homer (Ζ 357, α 166 usw.) eine feststehende, untrennbare Wendung, die überall denselben Platz im Hexameter (vor dem vorletzten Versfuß) einnimmt. Bei Aischylos (Pe 369 εί μόρον φευξοίαθ·' "Ελληνες κακόν) scheint es so, als ob dieser homerische Ausdruck durch die Umstellung und die Einschaltung zweier weiterer Wörter beträchtlich geschwächt worden sei. Außer Soph. Ant. 489, wo das Adjektiv κακός im Superlativ erscheint (μόρου κάκιστου), findet sich μόρος bei den Tragikern in anderen Verbindungen. κραιπνός πούς Diese Wendung steht überall bei Homer in Pluralform (ποσι κραιπνοΐσι Ζ 505 usw.), Aischylos (Pe 109)36 behält zwar den Dativ bei, ändert aber m. E. absichtlich die Zahl. Dies stellt freilich keine VerS c o t t s.v.), wobei es sich, nach B a r r e t t (zu Eur. Hipp. 732), um Entlehnungen v o m Epos handele. Bedeutung und Etymologie des Wortes sind unsicher (vgl. F r i s k s.v.). 33 Darüber s.u. S. 261. 34 Die Formel ίσόΟεος φώς gehört zur metrischen Gruppe -υυ-υ, vgl. J. B. H a i n s w o r t h : The Flexibility of the Homeric Formula, Oxford 1968, 48ff. 35 Außer Λ 604 (Ισος "Αρηϊ) heißt es bei Homer immer: βροτολοιγω Ισος (bzw. Ισον) "Αρηϊ; in der Odyssee nur θ 115. 36 Zur Interpretation der Stelle vgl. G r o e n e b o o m s und B r o a d h e a d s Kommentare. Weshalb es sich bei κραιπνω ποδί πηδήματος εύπετέος um ein Bild handelt, das den Würfeln entlehnt sei ( G r o e n e b o o m ) , ist mir nicht ganz klar geworden.

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änderung im Wesen des Ausdrucks dar. Sophokles (Fr. 314,213) und Euripides (Hipp. 829) sprechen von einem πήδημα κραιπνόν. Zum epischen Wort κραιπνός s.o. S. 63. λαμπρόν ήλιου φάος Dreigliedrige homerische Redewendungen wie die vorliegende sind in der Tragödie nicht häufig, λαμπρόν ηλίου φάος steht jedoch zweimal bei Aischylos (Ag 658, Fr. 124,1) und hat das wiederholt in der Ilias vorkommende (A 605 usf.) λαμπρόν φάος ήελίοιο zum Vorbild. In paralleler Weise spricht auch Euripides von λαμπρόν Εσπέρου φάος (Ion 1149). Die kürzere Wendung ηλίου φάος ist Homer (φάος ήελίοιο Σ 11 usw.) und den Tragikern gemeinsam (vgl. z.B. Aisch. Ag 508, Soph. Phil. 663, Eur. Rhes.850). λευκόν υδωρ Die aus Homer bekannte Wendung λευκόν ύδωρ (Ψ 282, ε 70; vgl. Batrach. 81)37 finden wir auch bei Aischylos (Su 23) und Euripides (I. Α. 1294, Hei. 1336; vgl. Here. 573 ναμα λευκόν). Das Adjektiv λευκός dient dabei, wie W e c k l e i n (z.St.) bemerkt, dazu, das Flußwasser vom Meereswasser zu unterscheiden; letzteres wird gewöhnlich von anderen Farbadjektiven begleitet, wie z.B. κυάνεος (Eur. I.T. 7), κυανοειδής (Eur. Hei. 179), πορφύρεος (Eur. Fr. 882)38, πορφυροειδής (Eur.Tro. 124) usw. μαινομένα φρήν Der einzige Unterschied zwischen der homerischen und der aischyleischen Verbindung dieser Wörter besteht wiederum darin, daß Homer die Mehrzahl verwendet (φρεσί μαινομένησιν Ω 114 = 135), während Aischylos den Singular vorzieht (μαινομένα φρενί Se 484). Der Kasus bleibt erneut derselbe (s. oben κραιπνός πούς). Als eine Halbparaphrase dieser homerischen Wendung darf außerdem das aischyleische μαινομένα καρδία (Se 781)39 betrachtet werden. In diesen Rahmen gehört 37

Auch ein neugriechischer Dichter kann wohl sagen: άσπρα νερά καθάρια ( = weißes, klares Gewässer), άσπρος ( = λευκός) als Beiwort zu νερό ( = υδωρ) ist aber kein geschickter Ausdruck. Und wenn Acheloos in Akarnanien "Ασπρος oder Άσπροπόταμος ( = Weißfluß) heißt, so bezieht sich das Adjektiv άσπρος nicht auf die Klarheit des Wassers, sondern auf die Tatsache, daß Acheloos fortwährend Schlamm mit sich führt, so daß nicht nur sein Wasser, sondern auch seine Flußmündung ins Ionische Meer eine weite Strecke milchweiß gefärbt werden, was von einem vorbeifahrenden Schiff aus gut zu beobachten ist. Vgl. Hdt. 2,10,3, Thuk. 2,102,3ff., Paus. 8,24,11, Strab. 10,458. 38 αλα πορφυρέην ist hier „ganz Homerisch", H. B u r k h a r d t : Archaismen 19; vgl. auch N a u c k s Note z.St. 39 μαινομένα καρδία kommt auch bei Euripides (Hipp. 1274, Med. 432) vor. Sophokles spricht von μαινομένα δρμά (Ant. 135).

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ferner auch der vom homerischen Vorbild formal abweichende Ausdruck μαίνεται. . . φρήν (Se 967)40. μέλαν αίμα μέλαν αίμα oder αίμα μέλαν ist bei Homer ein häufiger, formelhafter Ausdruck (Δ 149, Λ 813 usw.; vgl. Hes. Scut.252, H.Mere. 122); er ist von Aischylos (Ag 1020, Eu 980; vgl. auch Se 737: μελαμπαγές αίμα) und Euripides (E1.318f., Hec.536f.) aufgenommen worden. Das Beiwort μέλας, das bei Homer neben αίμα bloß als adiectivum ornans (wie Eur. Hec. 536f.) steht, hat im aischyleischen Zusammenhang unverkennbar eine mystisch wirkende Kraft; so auch in Eur. E1.318f. ξένιος Ζεύς In mancher Hinsicht darf vielleicht der Ausdruck ξένιος Ζεύς nicht als eine Redensart wie die oben erwähnten angesehen werden, denn ξένιος ist eines der vielen Epitheta (wie z.B. ίκέσιος, προστρόπαιος usw.), die den Namen des Schützers der Schutzflehenden und Fremden, Zeus, begleiten 41 . Diese Verbindimg steht bei Aischylos in Su 627, 671 f., Ag 61 f., 362, 748, Fr. 496,2; bei Euripides nur in Cycl. 354 und— merkwürdigerweise — niemals bei Sophokles. Die Wendung ruft natürlich ihre homerischen Parallelen (vgl. z.B. Ν 624f., ι 270f.usf.) 42 in Erinnerung, formal aber ist sie nicht auffallend. φαίδιμ' Άχιλλεϋ Die Vokativform des epischen Adjektivs φαίδιμος (s.o. S. 73f.) findet sich bei Homer nur in den Anreden φαίδιμ' Άχιλλεϋ (ω 76; mehrmals in der Ilias) und φαίδιμ' Όδυσσεϋ (diese nur in der Odyssee, κ 251 usw.) 43 . Es ist also charakteristisch, daß Aischylos am Anfang der 40 „Here φρήν is as physical as καρδία", T u c k e r z.St. ( T u c k e r 952). Daß alle diese Wendungen, in den Sieben vorkommen, mag ein Zufall sein. Wenn aber der Dichter sich mit dem Schreiben eines Stückes beschäftigte, waren ihm natürlicherweise schon benutzte Wörter und Wendungen in seinen Gedanken lebendiger als andere, die er in anderen Stücken verwendet hatte. Betrachtet man das vorliegende Beispiel genauer, so sieht man, daß der Tragiker sich erst im V. 484 einer homerischen Wendung bedient, sodann ändert er sie im V. 781 leicht und im V. 967 deutlicher. 41 „Der Name bezeichnet den Zeus nicht nur als Schützer der Gastfreundschaft, wie es gewöhnlich übersetzt wird, sondern auch, und zwar besonders, als den Schützer des Fremden. . . . Zeus, der die gesellschaftliche Ordnung aufrechterhielt, war der gegebene Beschützer der Ordnung auch in bezug auf Fremde und Schutzflehende. Es ist kein Zweifel, daß er dies lange vor Homer und schon vor der Einwanderung der Griechen gewesen war". Μ. P. N i l s s o n : Geschichte I 392f. 42 Zur Interpretation der Stellen unter diesem Aspekt vgl. Μ. P. N i l s s o n a. Ο 43 Vgl. Th. W e n d e l : Gesprächeanrede 28f.

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Myrmidonen (Fr. 212 A 1 = 213,1) diese homerische Wendung ganz unverändert aufgenommen hat. Und wenn Aristophanes (s. Ran. 992 mit Schol.) den Chor Aischylos mit derselben Anrede ansprechen läßt, zeugt dies für die Wirkung der Wendung. 4. Verba mit festen näheren

Bestimmungen

'AtSqt προϊάπτω Die wohlbekannte homerische Wendung Άϊδι προϊάπτω (A 3, Ζ 487, A 55; vgl. die Parallele Άϊδωνήϊ προϊάπτω Ε 190)44 begegnet uns einmal auch bei Aischylos (Se 322), während sie bei den anderen Tragikern fehlt. Ihr homerischer Charakter im aischyleischen Text ist nicht zu leugnen, obwohl es sich hier, wie T u c k e r (ζ.St.) notiert, um die Zerstörung einer Stadt, nicht um den Untergang menschlichen Lebens handelt 45 . άντία φάσκω άντία φάσκω ( = „coram alloqui") ist bereits ein homerischer Ausdruck (vgl. ο 376f.: μέγα δέ δμώες χατέουσιν/άντία δεσποίνης φάσθ-αι και έκαστα πυθ-έσθ-αι); er kehrt bei Aischylos in Pe 701 (άντία φάσθ·αι4β) wieder als eine Wiederaufnahme des voraufgegangenen (V. 695) άντία λέξαι. Beide Wendungen bedeuten dasselbe47, und wenn man die eine oder die andere mit „ich scheue mich, Widerliches zu sagen" erklären will, so hat man wenig davon verstanden. Hier handelt es sich nämlich um die tiefgreifende Scheu, den Blick zum alten ehrwürdigen König Dareios zu erheben und vor ihm zu sprechen48. Daß der Gedanke auf ψ 106f.: ούδέ τι προσφάσθ-αι δύναμαι έ'πος ούδ' έρέεσΟ-αι/ούδ* εις ώπα ίδέσθ-αι εναντίον anspielt ( G r o e n e b o o m ζ.St.), ist nicht zu bezweifeln. 44 Zu den Varianten ψυχάς "Αϊδι προΐάπτειν (A 3) und κεφαλάς "Αϊδι προΐάπτειν (Λ 55) vgl. W. F. O t t o : Die Manen 33ff. 45 „Since here it is a city and not a human life that is in question. Aesch. is treating "Αιδα as = .destruction', with an eye to its supposed connection with ά-ίδεϊν", T u c k e r z.St. 46 „Das im Epos, in der ionischen Prosa, bei Pindar und Elegikern ziemlich häufige Medium φάσ&αι findet sich sehr selten in attischer Prosa, im Drama nur bei Aischylos im Chorliede φάσθαι Pers. 701", O. L a u t e n s a c h : Grammatische Studien (Infinitive und Partizipien), 65. 47 Vgl. B r o a d h e a d z.St. 48 Diese Scheu wächst natürlich, wenn man dazu noch Schlimmes zu sagen hat, sie ist aber keineswegs das Ergebnis eines solchen Vorhabens („much more probably should άντία φάσθαι appear as the result of λέξαι δύσλεκτα", E d . F r a e n k e l zu Ag 785. Gegen diese Annahme F r a e n k e l s vgl. auch B r o a d h e a d : Persae 177 Anm. 2). Zur Frage der Aidos s.o. S. 38 Anm. 104.

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άρμα διώκω Wie bekannt ist, ahmen Orakelsprüche sehr oft nicht nur das Versmaß, sondern auch die Diktion der epischen Sprache nach. So wird die homerische Wendung άρμα διώκω (Tgl. Θ 438f. άρμα και ίππους . . . δίωκε, Η.Η. 9,4 άρμα διώκει) im delphischen Orakel aufgenommen, das beim Herankommen der Perser den Athenern auf Befragen mitgeteilt wurde (Hdt. 7,140,2f. Συριηγενές άρμα διώκων). Daß das aischyleische Σύριον άρμα διώκων (Pe 84) die athenischen Zuhörer an diesen Vers der Pythia (Aristonike) erinnerte, kann man nicht bestreiten 49 . Dafür aber, daß Aischylos dabei unmittelbar auf den Orakelspruch — ohne Kenntnis des homerischen Musters — anspielt, gibt es keinen sicheren Anhaltspunkt. Aischylos dürfte beides, delphische Formulierung und epische Vorlage, vertraut gewesen sein. Jedoch die exakte Parallelität beider Wendungen Συριηγενές άρμα διώκων und Σύριον άρμα διώκων berechtigt uns anzunehmen, daß Aischylos in erster Linie an die delphische Prophezeiung gedacht hat 60 . Der Ausdruck άρμα διώκω findet sich bei den anderen Tragikern nicht. Die Kommentatoren verweisen auf Entsprechungen wie: πόδα διώκω (Aisch. Eu 403, Eur. Or. 1344), χνόας ποδών διώκω (Aisch. Se 371), βλέφαρον διώκω (Eur. Ion 205). Man vergleiche ferner das homerische νηϋς/ρίμφα διωκομένη (ν 161f.)61. γέρας έρχεται Die homerische Wendung γέρας έρχεται (A 120) kommt, obwohl nicht im gleichen Sinne, auch bei Aischylos (Ag 917) vor. Dieser Ausdruck, der bei Homer selbst nur an der oben angegebenen Iliasstelle zu finden ist, erscheint bei den anderen Tragikern nicht. γόνυ κ ά μ π τ ω γόνυ κάμπτειν („die Knie beugen", um sich zu setzen, also ausruhen) erscheint einige Male bei Homer (H 118, Τ 72; vgl. Ψ 731 γόνυ γνάμψεν und ε 453 γούνατ' έκαμψε), woher es die Tragiker übernommen haben 49

Vgl. G r o e n e b o o m und B r o a d h e a d z.St. Das meint auch W . K r a n z : Stasimon93: „. . . Aischylos hat ja auch gleich in der Parodos (V. 84) bedeutungsvoll an das Orakel der Pythia aus seiner Zeit erinnert, denn seine Schilderung, Xerxes nahe wie ein Drache Σύριόν θ·' άρμα διώκων έπάγει . . . τοξόδαμνον "Αρη, wetteifert mit dem Vers des Orakels an das bittflehende Athen: κατά γάρ μιν έρείπει Πϋρ τε καΐ όξύς "Αρης, Συριηγενές άρμα διώκων." Auch die Tatsache, daß in diesem Orakelspruch zwei weitere homerische Wendungen vorkommen (μαλερ&ν πϋρ und αίμα μέλαν), die auch bei Aischylos zu finden sind (πυρός μαλερά γνάθος Ch 325 mit leichter Abweichung, s.o. S. 64 f. und μέλαν αίμα Ag 1020, Eu 980, s.o. S. 142), darf nicht als ein bloßer Zufall angesehen werden. 51 Zur Bedeutung des Verbs διώκειν („in rasche Bewegung setzen") vgl. W i l a m o w i t z zu Eur. Herakles 1082. 50

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(vgl. Aisch. Pr 32,396, Eur. Hec. 1150). Zu vergleichen sind damit Wendungen wie γόνυ ερείδεται. (Aisch. Ag 64) 62 , γόνυ καθίημι (Eur. Hec. 561) usw. Sophokles verwendet einmal (O.C. 19) den parallelen Ausdruck κώλα κάμπτω. έπος έκβάλλω Wie die vorangehende, ist auch diese homerische Redewendung in der Tragödie nur bei Aischylos und Euripides (nicht bei Sophokles) 63 belegt. J a sogar das Adjektiv, das bei Homer neben dem Substantiv έπος steht (άλιον έπος έκβαλον Σ 324, υπερφίαλο ν έπος έκβαλε δ 503), hat auch in den Nachahmungen seine Entsprechung (κάκβαλεΐν έπη τοιαύτα Aisch. Ag 1663, έπος τόδ' έκβαλεΐν Ch 47, γλώσσης ματαίας μή 'κβάλης έπη Eu 830 54 , οικτρά πολλά στόματος έκβαλοϋσ' έπη Eur. Ion 959, έπος έκβαλεΐν κραταιόν Pind. Pyth.2,81). Euripides gebraucht außerdem die parallele Wendung κόμπους έκβάλλειν (Here. 148, Tro. 1180). Man kann ferner Ausdrücke wie έπος άπορρίπτειν, φωνήν ίέναι u.a. vergleichen. κλήρω λαγχάνω Der Ausdruck κλήρω λαγχάνω stammt zwar von Homer (Ψ 862 κλήρω λάχεν, Ω 400 κλήρω λάχον) und steht außer bei Aischylos (Pe 187 κλήρω λαχοϋσα) und Euripides (Heracl. 36 κλήρω λαχόντας) auch bei Herodot (3,83,2) u.a., er wirkt aber neben den zahlreichen Verbindungen mit πάλος (vgl. L i d d e l l - S c o t t s.v., G r o e n e b o o m zu Se 56) nicht als ein auffallender Homerismus. κϋδος δίδωμι Daß diese Wendung im aischyleischen Text ihren vollen epischen Klang behält, beweist nicht nur die Tatsache, daß sie bei Homer immer wieder und in verschiedenen Formulierungen (κΰδος δίδωμι, όρέγω, όπάζω usf.) vorkommt, sondern auch die Tatsache, daß sie in der Tragödie nur bei Aischylos erscheint 56 . Aischylos verwendet einmal den Ausdruck έδωκε κϋδος in Pe 455 und ein weiteres Mal die Verbindung Darüber s.u. S. 204f. „Non inest igitur imprudenter dictorum significatio", F. E l l e n d t : Lex. Soph. s.v. 54 In den zwei ersten dieser aischyleischen Beispiele steht ein Pronomen an der Stelle des Adjektivs (wie Hdt. 6,69,5 ώς άνοίη τί> έπος έκβάλοι τοϋτο), im dritten hat das erste Substantiv das Adjektiv nach sich gezogen, das aber logisch zu £πη gehört. 55 J a sogar das Wort κϋδος ist, abgesehen von der Variante in Eur. Tro. 399 (vgl. M u r r a y s Apparat), bei den anderen Tragikern nicht zu finden. Zur Bedeutung, Gebrauch und Verbindungen des Wortes vgl. M. G r e i n d l : ΚΛΕΟΣ ΚΥΔΟΣ 30ff. Siehe auch H. F r a n k e l : Dichtung und Philosophie 88 mit Anm. 14, J . G r u b e r : Abstrakte Begriffe 73ff. 52

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άροισ&ε κϋδος (Se 316f.; Fr. 443,52 νίκης άρέσ[θ·αι κΰδος ist nicht ganz sicher), die gleichfalls bei Homer mehrmals zu lesen ist (vgl. Δ 95 usf.); beide Redewendungen hat er offenkundig dem Epos entnommen. μένος π ν έ ω Diese uns aus Homer wohlbekannte Formel (vgl. z.B. μένεα πνείοντες Αχαιοί Γ 8 usf.) findet sich bei Aischylos (Eu 840 = 873 πνέω τοι μένος) und Sophokles (El. 610 μένος πνέουσαν)66 wieder. Aischylos verwendet außerdem eine, sozusagen, Halbparaphrase der homerischen Vorlage wie κότον πνέω (Ch 33,952), ferner auch eine sinnähnliche Umschreibung derselben homerischen Wendung wie άνδρεία φλέγων (Se 52) 57 , die wir als homerisierende Wendungen bezeichnen (s.u. S. 174ff.) und die ohne ihren engen Zusammenhang mit dem hier besprochenen μένος bzw. μένεα πνέω dort hätten behandelt werden müssen. Zum Ausdruck πνέω χάριν in Ag 1206 vgl. F r a e n k e l z.St. ν ε ΐ κ ο ς λύω Das Wort νεΐκος bildet bei Homer zahlreiche Verbindungen; mehrmals steht es neben Formen des Verbs ορνυμι (νεΐκος ορωρεν usw.). In Verbindung mit λύω begegnet bei Homer die Pluralform des Substantivs: νείκεα (Ξ 205 = 304 νείκεα λύσω, η 74 νείκεα λύει). Aischylos macht von derselben homerischen Wendung Gebrauch, er setzt sie aber in die Singularform (νεΐκος . . . ελυσεν Su 935f.). Euripides verwendet einmal den Singular (λύω δέ νεΐκος Hipp. 1442)68 und einmal den Plural (λύω δέ νείκη Ant. 110). Bei Sophokles kommt die Verbindung des Wortes mit λύω nicht vor. »κι ι ι οξυ ακούω

In adverbialer Funktion steht οξύ bei Homer am häufigsten mit νοέω zusammen (οξύ νόησε)59. Nur einmal (P 256) verwendet Homer die Wendung οξύ άκούω, die jedoch von Aischylos (Su 910 ούκ άκούετ' οξύ των έμών λόγων)60 und Euripides (Or. 1530 οξύ γαρ βοης άκουσαν 'Αργός εξεγείρεται)61 aufgenommen wurde. Auch der Vers des Sophokles 56

J e b b bezieht es auf Elektra, K a i b e l auf Klytaimestra; vgl. G r o e n e b o o m - v a n d e R a a z. St.: „waarschijnlijk tot Electra gericht. Ok is mogelijk, dat zij op Clyt. slaan of eerste zin op El., volgende op Clyt." 57 Auf diese Wendungen spielt Aristophanes (s. Ran. 1016f.) an: . . . πνέοντας δόρυ και λόγχας και λευκολόφους τρυφαλείας και πήληκας και κνημϊδας καΐ θυμούς έπταβοείους. 58 Zur Variante vgl. B a r r e t t s Apparat. 59 Ausführliche Besprechung der Formel bei G. P l a m b ö c k : Erfassen 35ff.; vgl. auch H. G e r k e : Sprache und Stil 59f. 60 Von Ρ or s o n durch eine sichere Konjektur anstelle des handschriftlichen (Μ) ού κακοϋ £ξυ wiederhergestellt. 61 Ob όξύ sich sowohl auf άκουσαν als auch auf εξεγείρεται bezieht, wie W. B i e h l (z.St.) heraushören will, ist mir nicht eindeutig.

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οξεΐαν άκοήν τοις έμοΐς λόγοις διδούς (ΕΙ. 30) ist als eine ausgedehnte Umschreibung des homerischen οξύ άκουσεν zu deuten 62 . Bei Piaton (Leg. 11,927b) findet sich οξύ άκούω neben dem ebenfalls häufigen Ausdruck οξύ βλέπω (vgl. Ar. Plut. 1048, Lys. 1202 usw.). όφ&αλμοΐς δέρκομαι Solche abundierendenWendungen gibt es bei Homer mehr (ζ.Β.όφ&αλμοΐσιν ίδεΐν, όραν usw. aber auch άνέδρακεν όφ&αλμοΐσιν Ξ 436, έσέδρακεν οφθ-αλμοϊσιν ι 146 usf.). Aischylos' Wendung όφ&αλμοΐς δρακεΐν (Eu 34) ist mit den sophokleischen έν οφθαλμοΐς όρων (Ant. 764), προσεΐδον οφθαλμοί? (Ai. 993), den euripideischen εΐδον οφθαλμοΐς (Heracl.571), όφ&αλμοΐς όρώ (Hei. 118) u.a. zu vergleichen (Sophokles und Euripides gebrauchen diesen Ausdruck mehrmals). υπνω κοιμάω Dieser Ausdruck ist dem vorangehenden ähnlich. Das homerische κοιμήσατε νηλέϊ υπνω (μ 372) darf als die Vorlage des aischyleischen βλέφαρα μή κοιμών υπνω (Se 3) betrachtet werden63. Bei Sophokles, Euripides, Pindar u.a. kommt diese Wendung nicht vor. φρένας έκπλήττομαι Die homerische Wendung φρένας εκπλήττομαι (in Tmesis: έκ δέ οί ήνίοχος πλήγη φρένας Ν 394, έκ γαρ πλήγη φρένας Π 403; vgl. σ 327 φρένας έκπεπαταγμένος) erscheint bei Aischylos nur einmal (Ch 233 μή 'κπλαγής φρένας) ®4. Bei den anderen Tragikern sind bloß ähnliche Ausdrücke zu finden, wie έκπλαγεϊσα θ-υμόν (Eur. Med. 8) 65 , ώστ' έκπλαγήναι τοΰμδν ήδονγ) κέαρ (Soph. Trach. 629; die Entsprechung wäre: . . . έκπλαγήναι με . . . κέαρ) U.a. χαμάδις πίπτω Aischylos hat nicht nur das epische Adverb χαμάδις (darüber s.o. S. 97), sondern die ganze Formel χαμάδις πίπτω dem Homer entnommen. Das einmalige aischyleische χαμάδις πεσών (Se 357) steht also in unmittelbarer Anlehnung an homerische Wendungen wie χαμάδις πέσε (Η 16, Ο 435), χαμάδις πέσον (Ο 714), χαμάδις . . . πεσοΰσα (Π 118). 62 Vgl. K a i b e l ζ.St. K a i b e l verweist u.a. auf das Fragment (543,19f.) des Simonides: καί κεν έμών ρημάτων/λεπτών υπείχες οδας. 63 Vgl. I t a l i e ζ. St. 64 μήκπλαγιή Μ, corr. T u r n e b u s . Die Ursache des έκπλήττεσθαι lassen wir hier beiseite. 65 Vgl. P a g e z.St.

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5. Adverbiale Ausdrücke γας νέρθε Diesen Ausdruck erwähnen wir, ohne ihm besonderes Gewicht verleihen zu wollen. Das Adverb νέρθε(ν) wird von Homer und den Tragikern gemeinsam gebraucht. Die Wendimg γης νέρθε findet sich bei Homer (Ξ 204 γαίης νέρθε, λ 302 νέρθεν γης), bei Aischylos (Ch 40 γας νέρθε) und Euripides (Hec. 791, Here. 516 γης νέρθεν). Man vergleiche das gleichwertige γης ένερθε(ν) (Aisch. Pe 222, 229, Ch 125, Soph. Fr. 686,1, Eur. Phoen.505 usw.). έκ θυμοΰ Im aischyleischen Zusammenhang (μέγαν έκ θυμοϋ κλάζοντες Άρη Ag 48) steht der Ausdruck έκ θυμοΰ ( = „ex animo") in derselben Funktion wie in I 343 έκ θυμοϋ φίλεον und I 486 έκ θυμοϋ φιλέων. Bei Sophokles und Euripides scheint diese Wendung nicht vorzukommen (vgl. jedoch Trag. Fr. Adesp.458,7 έγνω έπαφήσας είπέ τ' έκ θυμοϋ τάδε). έκ νυκτών Der adverbiale Ausdruck έκ νυκτών ( = „noctu") ist bereits homerisch (μ 286). Er findet sich einmal bei Aischylos (Ch 288), niemals bei Sophokles und recht auffallend dreimal im umstrittenen „Rhesus" (V. 13, 17, 691). Vgl. ferner Theogn. 460. t ευ ειόως Τ

> Ä

Die Wendung εδ είδώς erscheint bei Homer (am Schluß des Hexameters) ziemlich häufig. Bei Aischylos steht sie in Ag 934 (είδώς εδ, „of the religious expert", D e n n i s t o n - P a g e z.St.). Sophokles und Euripides gebrauchen sie nicht, wohl aber andere Verbindungen des Adverbs εδ mit οϊδα-Formen. και λίαν Homer verwendet die Verbindung και λίην in beiden Epen (A 553, α 46 usf.); sie steht am Versanfang und dient zur Einleitung eines Satzes ββ . In der Form καΐ λίαν ist sie von Aischylos (Pr 1031) und Euripides (Ale. 811, Hec. 1286, Med. 526) in die Tragödie eingeführt. κ α τ ' άκρας Hier haben wir wieder eine homerische Wendung, die immer an derselben Stelle des Hexameters (am Versschluß) vorkommt (vgl. Ν 772, 66

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Siehe auch oben S. 98 s.v. πόποι.

0 557, Χ 411, ε 313 κατ' άκρης67) und die auch von den Tragikern übernommen wurde. Sie begegnet uns einmal bei Aischylos (Ch691), zweimal bei Sophokles (Ant.201, O.C. 1242) und dreimal bei Euripides (Hei. 691, Hipp. 1366, I.A. 778). Auch der Prosa ist dieser adverbiale Ausdruck nicht fremd; man vergleiche Plat. Leg. 10,909 b. Weitere Belege gibt Groeneboom zu Ch 691. 67

„von oben her, von der Burg, von der Burg aus, zerstören, weil diese der Haupttheil, Schutz und Heiligthum der Stadt war, gänzlich", P a s s o w s.v. άκρα. Vgl. ferner B a r r e t t zu Eur. Hipp. 1366, J e b b zu Soph. Ο. C. 1241 f., T u c k e r zu Aisch. Ch691. Ältere Literatur bei F. E l l e n d t : Lex. Soph. s.v. κατάκρας.

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Β. Indirekte Homerismen Was wir mit den Bezeichnungen „direkte" und „indirekte" Homerismen meinen, haben wir oben (S.16) klargestellt. Auch die indirekten ebenso wie die direkten Homerismen bestehen aus Wörtern und Wendungen. Bisher haben wir die unverändert aufgenommenen Wörter und Wendungen angeführt; hier folgen homerische Wörter und Wendungen, die Aischylos aufnimmt, nachdem er sie verschiedenartig geändert hat. I. Homerisierende Wörter Wie im Abschnitt der Direkten Homerismen, beginnen wir auch die Behandlung der Indirekten Homerismen mit der Besprechung von Einzelwörtern. Diese Wörter sollen hier h o m e r i s i e r e n d e Wörter genannt werden, denn sie sind keine rein homerischen Wörter, sie weisen aber alle — wenngleich in unterschiedlicher Art — homerische Spuren auf und gehen alle mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit auf Homer zurück. Es wird nämlich von Wörtern die Rede sein, die entweder nach einem homerischen Vorbild, d.h. nach einem bestimmten homerischen Wort durch verschiedene formale Veränderungen gestaltet sind; oder um Zusammensetzungen, deren Kompositionsglieder einem homerischen Wortzusammenhang entnommen wurden. Es muß betont werden, daß es sich in den meisten Fällen um aischyleische Hapax-legomena handelt, ein genügend starker Beweis, daß diese Wörter erst von Aischylos gebildet wurden. Ein Vergleich zwischen dem vermutlichen homerischen Vorbild und der aischyleischen Nachbildung, unter Berücksichtigung des Sinnzusammenhanges an beiden Stellen, soll unsere Behauptung bekräftigen. Daß wir aber bisweilen von der sicheren Überzeugung zur Wahrscheinlichkeit, an anderer Stelle nur noch zur bloßen Mutmaßung oder zur subjektiven Annahme kommen, darf in solchen Fragen als unvermeidlich betrachtet werden. a) W ö r t e r n a c h h o m e r i s c h e m V o r b i l d Allen nachstehenden Wörtern liegen homerische Vorbilder zugrunde. Sie sind, je nach dem formalen Phänomen, das jedes dieser Wörter aufweist, in entsprechende Gruppen eingeteilt. Zuerst werden — nach Wortarten und in alphabetischer Reihenfolge — die gegenüber ihrem homerischen Vorbild leicht veränderten Wörter behandelt; nämlich die Wörter, deren Unterschied gegenüber der homerischen 150

Vorlage in der Änderung entweder der Wortendung oder des Wortanfanges oder auch einer Zwischensilbe besteht. Dann kommt eine Anzahl von auffallenden aischyleischen Wörtern, die denselben Wortstamm haben wie die homerischen Entsprechungen, sie gehören aber einer anderen Wortart an als jene. Mehr Interesse erweckt eine Gruppe homerischer Komposita, die Aischylos aufnimmt, indem er ihre Bestandteile in merkwürdiger Weise ändert: Teils behält er das Hinterglied einer homerischen Zusammensetzung bei, während er das Vorderglied durch ein Synonym ersetzt; teils behält er — umgekehrt — das Vorderglied bei und ersetzt das Hinterglied. Dieser Prozeß geht noch weiter: Bei einigen homerischen Komposita tauscht er die Bestandteile um, d.h. das erste Kompositionsglied der homerischen Zusammensetzung nimmt in der aischyleischen Nachbildung den zweiten Platz ein, während das zweite Glied an die erste Stelle gesetzt wird. Manchmal werden beide Kompositionsteile einer homerischen Zusammensetzung durch synonyme oder sinnverwandte Wörter ersetzt. In allen diesen Fällen tritt die bewußte Absicht des Dichters zur Verwertung des ererbten Wortgutes und zur Variation gegenüber seinem großen Vorgänger klar zutage. Die autonome, schöpferische Fähigkeit des Aischylos, neue, oft kühne Formen zu bilden, möchte ich auch nicht bestreiten, wo aber sich ein Abhängigkeitsverhältnis kundtut, versuche ich lieber die Art und Weise dieser Abhängigkeit festzustellen, als in allem die Originalität des Aischylos έτυμολόγος zu sehen.

1. Leicht veränderte

Wörter

I. Substantiva μ ε ι λ ι κ τ ή ρ ι α — μειλίγματα Aischylos verwendet zwar mehrmals das bereits homerische (κ 217) μειλίγματα (vgl. auch Eur. Fr. 1053,2), davon aber ausgehend kam er außerdem zur Bildung der nur bei ihm 1 vorkommenden Nebenform μειλικτήριος, die er substantivisch wie μειλίγματα gebraucht 2 . Es ist unverkennbar, daß die Ausdrücke νεκροΐσι μειλικτήρια (Pe 610) und νερτέροις μειλίγματα (Ch 15)3 einander entsprechen. Mehrere parallele Wendungen findet man bei H e a d l a m - T h o m s o n zu Ch 15. 1

Von Suidas' εύχάς μειλικτηρίους (s.v. Ποντίφιξ) sehen wir ab. Eine weitere Form vom selben Stamm stellt die Neubildung μείλικτρα des Apoll. Rhodios (4, 712) dar; s. G. Marxer: Die Sprache des Apollonius 59 Anm. 6. 3 Zur Stelle vgl. G r o e n e b o o m : Choeph. 103 Aum. 6. T u c k e r behält das handschriftliche μειλίγμασιν ungeschickt bei. 2

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παρηίς — παρήΐον „παρηίς ist episches Lehnwort, daher dreisilbig und ionisch vocalisirt"4; es handelt sich um eine jüngere Form neben dem homerischen παρήΐον. παρηίς findet sich bei Homer und Hesiod nicht. Beide Formen παρηίς und παρήΐον werden von Apoll. Rhodios (2,59. 82) gebraucht, während Sophokles und Aristophanes weder die eine noch die andere Form verwenden, παρηίς steht jedoch zweimal bei Aischylos (Se 534, Ch 24) und mehrmals bei Euripides. Auch vom älteren Phrynichos ist ein Beleg erhalten (Fr. 13; vgl. ferner Trag. Fr. Adesp. 548,2). II. Adjektiva άκάκας ·—· άκακητα Auch wenn άκάκητα wirklich mit den Hesychglossen: άκακίεις· συνίεις· άκακιεΐ· συνιεΐ in Verbindung gebracht und als συνετός gedeutet werden soll8, ist die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, daß Aischylos beim άκάκας (Pe 855) an dieses homerische Beiwort des Hermes (Π 185, ω 10; vgl. auch Hes. Fr. 137,1) gedacht hat®. In unmittelbarer formaler Beziehung steht άκάκας natürlich zunächst zu άκακος, das ebenfalls im selben Stück (Pe 663, 671) auf Dareios bezogen wird7. Für die Bildung von Adjektiven auf -ης aus solchen auf -ος haben wir noch einen Beleg bei Aischylos: πτολιπόρθης (Ag 472) ist nach dem homerischen πτολίπορ&ος gebildet (s.u. S. 155). Man vergleiche ferner: Eur. Phoen. 119 λευκολόφας, Ale. 572 μηλονόμας, Ar. Ach. 567 γοργολόφας * W i l a m o w i t z : Das Opfer am Grabe 157 (zu Ch 24). παρηίς ist nicht das einzige Beispiel bei Aischylos, wo ein dreisilbiges Wort (vgl. Se 534) metrisch als zweisilbig gerechnet werden muß; im selben Verhältnis steht auch άιστος (Eu 565) neben άιστος (Pr 910 u.a.). Mehrere Beispiele gibt B l a s s in seinem Kommentar zu Ch 24, was G r o e n e b o o m (Choeph. 107 Anm. 1) aufnimmt. Zur metrischen Frage vgl. auch T u c k e r s Appendix zu Ch 24. M u r r a y liest an beiden Stellen (Ch 24 und Eu 565) kontrahiert: παρής, άστος; so auch Mazon. 5 Vgl. F r i s k s.v. Daß Hermes als der Gott des Truges gilt (s. K. D e i c h g r ä b e r : Der listensinnende Trug des Gottes, Göttingen 1952, 108ff.), berechtigt uns nicht, das auf ihn bezogene άκάκητα als „listig" (vgl. G r o e n e b o o m zu Pe 855) zu erklären. Auch als Adjektiv für Prometheus (Hes. Theog. 614) findet vielleicht diese Deutving von άκάκητα eine weitere Stütze, συνετός aber paßt sowohl für Prometheus als auch für Hermes. W i l a m o w i t z (Glaube I 160 Anm. 2), der άκάκητα offenkundig als ά-κακος auffaßt, sagt folgendes: „Sehr schön ist das Beiwort άκάκητα; er tut niemandem etwas zuleide, denn daß er den Argos umbringt, ist aus der Deutung des unverständlichen Άργειφόντης entstanden." Zu "Ερμής Άκακήσιος vgl. Paus. 8,36,10, Ν. P. N i l s e o n : Geschichte I 472. 6 Vgl. F. R. E a r p : Style 42: „άκάκας seems a variant of the Homeric άκάκητα." 7 „Das Beiwort άκακος hat wenigstens in der festen Bezeichnung des Hermes als άκάκητα seine epische Entsprechimg", K. D e i c h g r ä b e r : Perser 195. 152

usw. 8 άκάκης ist in IG 7,117,3 Epitheton für Hades: σοι δέ χάρις, Πλουτε(ΰ), άκάκη ·9·ε(ω), είνεκα μοίρης. άκόρετος — άκόρητος Neben der Hauptform άκόρεστος (Wortstamm κορεσ-, vgl. Ε. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 697), die bei Aischylos sechsmal vorkommt, ist άκόρετος (Ag 1117 und 1143) durch das Versmaß bedingt 9 . Es liegt nahe anzunehmen, daß die Tragiker und erst recht Aischylos diese Form nach dem homerischen άκόρητος (Ν 621 usf.) gebildet haben 10 . άνδροφόντης — άνδρεϊφόντης Das homerische άνδρεϊφόντης ist nach W i l a m o w i t z „unter falscher Einwirkung von άργειφόντης entstellt" 11 . Aischylos, der άνδροφόντης (Se 572) nach άνδρεϊφόντης gebildet haben soll, hat die grammatisch korrekte Form bevorzugt. Ob er diese Form bereits in seinem Homerexemplar vorfand, wie B e c h t e l (Lexilogus 44) vermutet, ist nicht nachweisbar. άσπίστωρ — άσπιστής Daß άσπίστωρ nach dem homerischen άσπιστής (nur in der Ilias und dort immer in der Form άσπιστάων) willkürlich von Aischylos gebildet ist, beweist auch die Tatsache, daß es nur bei ihm vorkommt (Ag 403 f. άσπίστορας κλόνους; vgl. Pe 97 f. ίππιοχάρμας κλόνους). Nominalableitungen lauten bei Homer nur auf -της oder -τ- aus 18 , während die Tragiker oftmals das Nominalsuffix -τηρ, -τωρ anstatt des älteren -της anwenden 13 , und dies, wie W i l l i g e r richtig bemerkt, in ihrem Bestreben, dem Vers „archaisches Kolorit zu geben" 14 . Genau dasselbe Phänomen liegt auch bei dem ebenfalls einmaligen τευχηστήρ (Pe 901) vor, das neben τευχηστής16 (Se 644) gebraucht wird. Zu dieser Gruppe 8 Vgl. E. W i l l i g e r : Untersuchungen 7 Anm. 2, E r n s t F r a e n k e l : Nomina agentis I I 94, P. C h a n t r a i n e : Formation 28. Zur Bedeutung von άκακος vgl. J. W a c k e r n a g e l : Syntax II 290 und 293. 9 Auch an diesen beiden Stellen ist die Form άκόρεστος überliefert; die erste Stelle wurde von Β ο t h e und die zweite bereits in der editio Aldina korrigiert. Die Lesart άκόρετος bietet auch A in Soph. El. 123. άκόρετος neben όίκορος und άκόρητος steht wie άμάχετος neben άμαχος und άμάχητος; vgl. G r o e n e b o o m zu Se 86. 10 Vgl. F r a e n k e l zu Ag 1117, F. E l l e n d t : Lex. Soph. s.v. άκόρεστος. 11 Siehe W i l a m o w i t z - M o e l l e n d o r f f : Homerische Untersuchungen (Philol. Unters. 7), Berlin 1884, 299 Anm. 10. 12 Vgl. E r n s t F r a e n k e l : Nomina agentis I 137. 13 Vgl. E r n s t F r a e n k e l : a.O. 22. 14 Siehe E. W i l l i g e r : Untersuchungen 49. Vgl. ferner P. C h a n t r a i n e : Formation 326f. 15 Zur Bildung vgl. E. W i l l i g e r a. O. Anm. 5. W i l l i g e r hält das bedeutungsgleiche homerische θωρηκτής für das Vorbild von τευχηστής.

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gehören noch das sophokleische (Ai.565) und euripideische (Heracl. 277) άσπιστήρ sowie das aischyleische ύπασπιστήρ (Su 182; Herodot, Xenophon: υπασπιστής, das im neugriechischen Sprachgebrauch „Adjutant" bedeutet). άτέλευτος — άτελεύτητος Hier haben wir wieder eine forma singularis (nur Ag 1451), eine Nachbildung vom homerischen ατελεύτητος16, entstanden durch eine Art Haplologie oder dissimilatorischen Silbenschwunds17, da die Form τελεύω im Altgriechischen nicht vorzukommen scheint, wohl aber im Neugriechischen18. λαπαδνός — άλαπαδνός Das aischyleische Adjektiv λαπαδνός (Eu 562)19 steht in derselben Beziehung zum homerischen άλαπαδνός (Β 675 usf.) wie auch das Verb λαπάζω gegenüber άλαπάζω20. Aischylos nämlich entlehnt die Wörter zwar dem Epos, läßt aber den anlautenden Vokal ά- fallen. λισσάς — λισσή Außer Aisch. Su 794 findet sich λισαάς in der Tragödie auch bei Euripides (Andr. 533, Here. 1148) in derselben homerisierenden Wendung λισσάς πέτρα (s.o. S. 137 αΐγίλιψ πέτρα). Bei Homer steht nur die Form λισσή, für deren eigentliche Bedeutung die Grammatiker zwischen den Erklärungen „glatt" und „schroff" schwanken. Das entsprechende λισσάς begegnet bei den Tragikern im Sinne von „schroff", nach W i l a mo w i t z (zu Eur. Herakles 1148) „ein schöner Beleg, daß sie eine epische Vokabel in der falschen Bedeutung verwenden, welche sie bei den γλωσσογράφοι gelernt haben", denn W i l a m o w i t z entscheidet sich mit Aristarch zugunsten der Erklärung „glatt" 21 . παλίρροχθος-— παλιρρόθ-ιος Die Hss. überliefern zwar in Aisch. Ag 190 die näher dem homerischen παλιρρόθιος (ε 430, ι 485) stehende Form παλίρροθος, sie wurde 16 Vgl. F r a e n k e l z. St.: ,,άτέλευτον only here, being a variant of the Homeric άτελεύτητος." 17 Zum Phänomen vgl. Ε. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 262ff. Siehe auch oben S. 49 Anm. 155. 18 τελεύω (aktiv): „zu Ende (oder beinahe zu Ende) bringen", vgl. z.B. τήν τελεύει στο ξύλο ( = er prügelt sie tot); τελεύομαι (medial), von einer mühevollen Beschäftigung, vgl. D. D i m i t r a k o s : Μέγα Λεξικόν s.v. Ν. P. A n d r i o t i s ('Ετυμολογικό Λεξικό s.v.) führt das neugriechische τελεύω nicht auf das alte τελευτάω oder τελειόω zurück, sondern leitet es unmittelbar von τέλος mit dem Verbalsuffix -εύω her. 19 Durch eine ziemlich sichere Konjektur anstatt des überlieferten λέπαδνον von M u s g r a v e wiedergewonnen. 20 Ausführlicher darüber s.u. S. 157f. s.v. λαπάζω. 21 Vgl. F r i s k s.v. λίς (mit Literatur).

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aber metri gratia von A h r e n s zu παλίρροχθος geändert, welche Korrektur allgemein anerkannt und aufgenommen worden ist. παλίρροχθ-ος verhält sich neben παλιρρόΟ-ιος wie etwa das ebenfalls einmalige aischyleische παλίνορτος (Ag 154)22 neben dem homerischen παλίνορσος (Γ 33), sie sind aber nicht identisch, denn ihre Grundwörter sind — wenngleich sinnverwandt — doch andersartig (ορρος — δρνυμι, ρόθ-ος — ρόχθ-ος). πτολιπόρ&ης — πτολίπορ&ος Aischylos verwendet einmal das homerische πτολίπορθος (Ag 782; s. o. S. 72) und ein anderes Mal die nur bei ihm vorkommende Form πτολιπόρθης (Ag 472), die zweifellos eine Variante von πτολίπορθ-ος darstellt, da es ohne weiteres möglich war, von Adjektiven auf -ος solche auf -ης nachzubilden (s.o. S. 152f. s.v. άκάκας). Als Eigenname für einen Sohn des Odysseus steht Πτολιπόρθης in Paus. 8,12,6. Zur Form πτολιπόρθιος vgl. E. W i l l i g e r : Untersuchungen 8 Anm. 1. ρυσίπτολις — έρυσίπτολις Neben dem homerischen έρυσίπτολις (Ζ 30523; vgl. H.H. 11,1. 28,3) gebraucht Aischylos zweimal die Form ρυσίπτολις (Se 129, Fr. 296,7). In Se 12924 wird es — nach homerischem Vorbild — auf Athena bezogen, während es in dem erwähnten Fragment von Aias gesagt wird 26 . Bei den anderen Tragikern kommt weder έρυσίπτολις noch ρυσίπτολις vor. ύψήγορος —ύψαγόρης Bei den Adjektiven άκάκας (s.o. S. 152f.) und πτολιπόρθ-ης (s. oben) sind uns auf -ης auslautende Formen begegnet anstatt solcher auf -ος. Hierzu liegt ein Gegenbeispiel vor: dem homerischen ύψαγόρης2® (außer α 385 immer in der Wendung Τηλέμαχ' ύψαγόρη: β 85 = ρ 406, β 303) entspricht aischyleisches ύψήγορος (Pr 318, 360; nur hier in der Tragödie). χλοϋνις — χλούνης Das vielbesprochene und jedoch immer noch unsichere Wort χλούνης27, das bei Homer als ein Epitheton des wilden Ebers erscheint (I 539 χλούνην συν), findet sich auch in einem Fragment aus den 22

Vgl. F r a e n k e l und R o s e z.St. Vgl. L e a f z.St., der auf die Nachahmung Yergils Aen. 11, 483ff. (armipotens, praeses belli, Tritonia virgo . . .) verweist. 24 ρυσίπτολις ist hier die Lesart der meisten Hss., es wird aber ρυσίπολις geschrieben. Für die πτ-Formen bei Aischylos s.o. S. 118f. 25 „de Aiace Salaminis defensore" notiert I t a l i e (Index Aesch. s.v.). 26 „hochtrabend, prahlerisch redend", F. S o m m e r : Nominalkomposita 173. 27 Vgl. z.B. P. C h a n t r a i n e : Formation 30: „L'homerique χλούνης epithete du sanglier, ä cöte de la glose d'Hesychius χλουνός· χρυσός n'est facile ni pour le sens ni pour l'etymologie." 23

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Edonen28 des Aischylos (Fr. 74,2) wieder. Daneben kommt in Eu 188 die Femininform χλοϋνις vor, die die Frage nach der Erklärung des Wortes noch verwickelter macht 29 . Der Scholiast (Scholia vetera zu Eu 188) hatte es zwar als Adjektiv verstanden, es steht aber wohl in substantivischer Funktion 30 ; es ist also vom homerischen Vorbild abgewichen. III. Verba έκτολυπεύω — τολυπεύω Homer verwendet überall (Ξ 86, Ω 7, α 238 usw.) nur das Simplex τολυπεύω. Demgegenüber steht bei Aischylos ohne wesentlichen Bedeutungsunterschied31 das Kompositum έκτολυπεύω (Ag 1032), das nur noch im hesiodeischen Scutum (V. 44) vorkommt. Ein ähnlicher Fall liegt ferner auch beim einmaligen aischyleischen έξορίνω (Ag 1631) vor, das zu dem in der Tragödie nicht belegten homerischen όρίνω (Β 142 usf.) 32 im selben Verhältnis steht wie έκτολυπεύω zu τολυπεύω. έπιρροιζέω — ροιζέω Die Präposition έξ ist nicht die einzige, mit der Aischylos Verbalkomposita neben homerischen Simplicia nachbildet. In Eu 424 gebraucht er die Zusammensetzung έπιρροιζεϊς33, die vom einfachen homerischen ροιζέω (Κ 502; vgl. Η es. Theog. 835 und das Substantiv 28

Zur Rekonstruktion des Stückes vgl. K . D e i c h g r ä b e r : Lykurgie 247ff. Wir halten es f ü r ausreichend, auf W i l a m o w i t z ' ausführliche Besprechung der aischyleischen Stellen (s. Interpretationen 217ff.) hinzuweisen, wo auch die Parallelen erörtert werden. W i l a m o w i t z k o m m t zu folgendem Ergebnis: ,,χλούνης bei Homer Beiwort des Ebers im Sinne von ,gefährlich' oder ,kräftig', χλούνης im altionischen Iambos κακούργος in engerer oder weiterer Bedeutung . . . Aber χλούνης in den Edonen . . . fügt sich gut nur, wenn m a n den Begriff weit f a ß t . Ein Herumtreiber, der gelegentlich s t i e h l t . . . d ü r f t e passen. . . . U n d endlich k a n n die χλοϋνις der Knaben die ήβη σφριγώσα sein." W i l a m o w i t z erklärt ferner das W o r t als kleinasiatisch. Vgl. auch J . B r a n d s : Grieksche Diernamen 91 f. 30 Vgl. B l a s s u n d G r o e n e b o o m z.St. 31 „Überaus häufig sind im D r a m a die Beispiele von Verben, die ohne nennenswerte Steigerung der Bedeutung ein έξ erhalten, lediglich u m kraftvoller u n d vornehmer zu wirken", W i l a m o w i t z zu E u r . Herakles 155. Vgl. auch F r a e n k e l zu Ag 1033: „Possibly t h e language of t h e later Epic showed here a n d there t h e tendency to t h a t amplification of t h e verb b y έξ, without a n y appreciable alteration or intensification of t h e sense." I c h möchte jedoch die Präposition έξ in solchen Zusammensetzungen nicht so sehr entwerten. D a ß sie doch eine gewisse Steigerung u n d Intensivierung des Wortinhaltes herbeif ü h r t , ist nicht zu übersehen. 32 F ü r die außerepischen Belege s. F r a e n k e l zu Ag 1631. 33 έπιβοας, Scholia vetera z.St.; „ d u gebietest mit kreischender Stimme", W e c k l e i n z . S t . ; έπιρροίζειν (sic)· έπισίζειν, Hesychios; ,,^οιζεΐν is used of a variety of continuous noises, whirring, whizzing, hissing, buzzing, grating, etc.", W e s t zu Hes. Theog. 835. 29

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ροΐζος Π 361, ι 315) 3 4 nicht zu trennen ist. F r a n k l i n 3 6 vergleicht auch das aischyleische ύπερ&ρώσκω mit dem homerischen θ-ρωσκω, dieses Kompositum steht aber bereits mehrmals bei Homer. καταιγίζω — έπαιγίζω Durch den Wechsel der Präposition hat Aischylos hier, aller Wahrscheinlichkeit nach, eine Intensivierung des Sinnes erzielt, denn •während Homer nur έπαιγίζω ( = „einherstürmen", Β 148, ο 293; vgl. Η. Apoll. 434) gebraucht, bedient sich Aischylos zweimal der Form καταιγίζω ( = „herabstürmen", Se 63, Fr. 327,3) 3 e . Beide Dichter, Homer und Aischylos, verwenden diese Verben vom heftigen Wind. λαπάζω — άλαπάζω Homer verwendet nicht das einfache λαπάζω, sondern die um ein άdurch Vokalprothese 3 7 erweiterte Form άλαπάζω (Β 367 usf., ρ 424 — τ 80). Auch das Kompositum mit der Präposition έκ als Vorderglied lautet bei ihm nicht έκλαπάζω sondern έξαλαπάζω (A 129 usf., γ 85 usf.). Aischylos entnimmt dem homerischen Epos das Wort, es scheint aber so, als ob er absichtlich auf den überflüssigen anlautenden Vokal verzichtet habe, denn dieser Vokal verleiht dem Verb einen stark episch gefärbten Charakter, was der Dichter wahrscheinlich vermeiden wollte. So erscheint bei ihm immer 3 8 λαπάζω (Se 47, 531, Ag 130) und £οιζέω-ροιβδέω, £οϊζος-£οΐβδος scheinen identisch; vgl. B l a s s zu Eu 419ff. Vgl. S . B . F r a n k l i n : Traces 56. 36 Von den vier Verben αίγίζω, έπαιγίζω, καταιγίζω, έπικαταιγίζω (vgl. K r e t s c h m e r - L o c k e r : Rückläufiges Wörterbuch der griechischen Sprache, 2. Aufl., Göttingen 1963) sind nur έπαιγίζω und καταιγίζω gebräuchlich, αίγίζω findet sich in Soph. Fr. 984 (s. P e a r s o n s Komm. z.St.; vgl. auch Aisch. Fr. 78), έπικαταιγίζω ist eine Scholienglosse (s. Scholion Α zu Β 148). 37 Zum Phänomen vgl. E. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 413f. Daraufhatten schon die Alten aufmerksam gemacht, vgl. Eust. II. 65, 26ff.: άλαπάξαι δέ κυρίως τί> έκκενώσαι . . . γίνεται δέ έκ τοϋ λαπάζω πλεονασμω τοϋ α. παρά γοϋν τω Αίσχύλω εΰρηται τό £ήμα χωρίς τοϋ α. Vgl. ferner Athen. Dipnos. 8, 362f. „Die Formen άλαπαδνός, άλαπάξειν stehen neben λαπαδνός, λαπάξειν wie άγανός neben γάνος", F. B e c h t e l : Lexilogus 28. 38 Die Hss. überliefern zwar in Ag 130 die homerische Form άλαπάξει, es soll sich aber dabei lediglich um eine falsche Worttrennimg des ursprünglichen ΜΟΙΡΑΛΑΠΑΞΕΙ gehandelt haben, und von den Herausgebern wird mit Recht Μοίρα λαπάξει geschrieben, denn ungeachtet der übrigen Belege ohne ά(eine Regel, unter der jedoch nicht ohnehin auch Ag 130 untergeordnet werden müßte), spricht empfindliches Sprachgefühl in bezug auf das Ethos der betreffenden Stelle gegen die homerische Form. Den Wörtern Μοίρα ( = das personifizierte Unglück, die Inkarnation des Verderbens) und λαπάξει müssen im Chorlied eine besondere Betonung und Färbung beim Singen verliehen werden, und Μοίρα muß vom folgenden λαπάξει so getrennt gesprochen werden, wie es der Rhythmus der Anapäste zuläßt. So beherrscht Μοίρα das vor unseren Augen schwebende schaurige Bild der Zerstörung Trojae, das der Dichter mit dem adverbialen Ausdruck πρδς τό βίαιον in seinem Höhepunkt schließen läßt. 31 35

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vereinzelt (Se 456) die Form έκλαπάζω. Bei den übrigen Tragikern ist keine dieser Formen nachweisbar. Für άλαπάζω s. auch Theogn. 951, für έξαλαπάζω Hes. Op. 189, Theokr.2,85 (έξαλάπαξεν codd., έξεσάλαξεν Ρ). Siehe auch oben S. 154 s.v. λαπαδνός. στροφοδινέομαι — στρεφεδινέομαι Das einmalige, recht auffallende homerische στρεφεδίνηθ-εν (Π 792)3β, „eine aus στρέφεσΟ-αι und δινεΐσθαι zusammengeschweißte Formation" 40 , wird auch von Aischylos übernommen, indem er es nach Analogie der Nominalstämme (vgl. στρέφω-στροφή, τρέχω-τροχός usw.) bloß umbildet (στροφοδινοΰνται Ag 51)41. Wie Ed. F r a e n k e l (z.St.) bemerkt, bleibt die Bedeutung dieses Wortes, dem er zu Recht die aristophaneische Bezeichnung ρήμα βόειον zuschreibt, auch im neuen Kontext so lebendig, wie sie es bereits im alten war. Hier sei noch das Verb πινύσκω (Pe 830)42 erwähnt, das mit dem homerischen πινύσσω (Ξ 249) vergleichbar ist, sowie ορσολοπέομαι (Pe 10), das im homerischen Hymnos auf Hermes (V. 308 ορσολοπεύεις)43 eine Parallele findet (vgl. auch Anakr. Fr. 393 όρσολόπος, Beiwort für Ares). IV. Adverbia διηνεκώς — διηνεκέως Da die attische Form nicht διηνεκής sondern διανεκής ist 44 , ändert B l o m f i e l d das handschriftliche διηνεκώς zu διανεκώς (vgl. seinen Apparat und Kommentar zu Ag 319 — B l o m f i e l d 310), „sed tragicis forma placere potuit Homerica" bemerkt D i n d o r f (Lex.Aesch. s.v.) richtig. Das Adjektiv διηνεκής ist sonstwo in der Tragödie nicht belegt, auch das Adverb kommt nur einmal (Aisch. Ag 319) vor. Bei Homer findet sich διηνεκέως nur in der Odyssee (δ 836, η 241, μ 56), und dort immer in Verbindung mit αγορεύω45. Aischylos übernimmt es in der kontrahierten Form διηνεκώς (Ag 319) lind überträgt es auf άκούω46. 39

Vgl. L e a f z.St. Vgl. E r n s t F r a e n k e l , Glotta 4, 1913, 32. 41 Auf D i n d o r f s Änderungsversuch: „Quum Homerus στρεφεδινεΐσθαι dixerit, Aeschylum quoque probabilius est hoc praetulisse alteri" (Lex. Aesch. s.v.) hat W i l a m o w i t z (editio maior z.St.) geantwortet: „sed analogia traditum convenit". 42 Vgl. G r o e n e b o o m s Kommentar z.St. 43 Vgl. A l l e n - H a l l i d a y - S i k e s z.St. 44 Vgl. J. W a c k e r n a g e l : Dehnungsgesetz 40 ( = Kleine Schriften II 936) und die weiteren Hinweise F r a e n k e l s zu Ag 319. 45 Vgl. W. L u t h e r : Wahrheit und Lüge 64f. Für Empedokles' ήνεκέως (31 Β 135,2) s. Η. G e r k e : Sprache und Stil 39f. 48 „Apparently Aeschylus transfered the Homeric adverb from άγορεύειν to άκούειν and used it in the same sense as Homer", F r a e n k e l z.St. Unter den verschiedenen Erklärungen der Scholien zu δ 836, η 241, μ 56 billigt F r a e n k e l mit Recht nur έως τέλους τά πάντα. 40

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2. Wörter desselben Stammes und verschiedener Wortarten άναλυτήρ — αναλύω An der schwierigen aischyleischen Stelle Ch 160ff., die weder von W i l a m o w i t z noch von M u r r a y noch von anderen zufriedenstellend korrigiert worden ist (vgl.die Kommentare) 47 , scheint mir, trotz R o s e (Commentary ζ. St.), daß das Hapax-legomenon άναλυτήρ vielleicht das einzige ist, das in diesem Wortzusammenhang nicht verändert werden darf. Wenn man die vorliegende Stelle mit μ 200 έμέ τ έκ δεσμών άνέλυσαν vergleicht, sieht man, daß Aischylos neben diesem άναλύω ein daraus abgeleitetes nomen agentis άναλυτήρ leicht nachbilden konnte, trotz der Tatsache, daß nur λυτήρ (Su 807, Se 941, Eur. El. 136 usw.) neben λύω gebräuchlich war 48 . Sophokles spricht in ähnlicher Weise von άνάλυσις κακών (El. 142; vgl. K a i b e l z.St.). κτεάτειρα — κτέατα Auch das Wort κτεάτειρα kommt nur bei Aischylos (Ag 356) vor; es stellt, nach E r n s t F r a e n k e l (Nomina agentis II 29), „eine aus bewußter Altertümelei hervorgegangene Kontaminationsbildung von *κτήτειρα . . . mit dem nur noch bei Homer wirklich lebendigen Dat. pl. κτεάτεσσι" dar. Da aber κτήτωρ eine spätere Bildung ist, hat Aischylos κτεάτειρα wahrscheinlich unmittelbar nach dem homerischen κτεάτεσσι oder den übrigen κτεα-Formen (vgl. κτεατίζω) gestaltet. Die Vermutung Ed. F r a e n k e l s (z.St.), es könne auch sein, daß Aischylos das Wort bereits in der späteren Epik gefunden habe, ist nicht ausgeschlossen. όλιγοδρανία-— όλιγοδρανέων Das dreimal in der Ilias (0 246 = X 337, Π 843; nicht in der Odyssee) vorkommende Partizip Präsens όλιγοδρανέων hat allem Anschein nach die Bildung des vereinzelten aischyleischen Substantivs όλιγοδρανία (Pr 548) veranlaßt. Das Verb όλιγοδρανέω wird auch von der späteren Prosa gebraucht, das Adjektiv όλιγοδρανής49 findet sich bei Aristophanes (Αν. 686), Orpheus (Argon. 430) und Lukian (Tragodop. 324). 47 Das Beste hat m . E . M a z o n getan: ίώ τίς δορυσθενής είσ' άνήρ/άναλυτήρ δόμων, Σκυθικά τ' έν χεροΐν/παλίντον' έν "Αρει πιπάλλων βέλη/σχέδιά τ' αύτόκοπα νωμών ξίφη. 48 Und wenn die Nomina auf -τήρ häufig ein „rein instinktives Streben nach archaischer Redeweise" charakterisiert, wie E r n s t F r a e n k e l (Nomina agentis II 6) sagt, dann sind wir berechtigt, besonders beim aischyleischen άναλυτήρ eine solche Tendenz zu sehen. 49 F. B e c h t e l (Lexilogus 247) läßt beides όλιγοδρανέω und όλιγοδρανία („als frei gebildetes Abstractum") von όλιγοδρανής herkommen, vgl. aber F r i s k s.v. δράω.

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π α λ ί μ π λ α γ κ τ ο ς — παλιμπλάζομαι Zwischen den vereinzelten Formen παλιμπλαγχθ-έντας (A 59) und παλιμπλάγκτοισι (Aisch. Pr 838) darf man ein Abhängigkeitsverhältnis annehmen, obwohl die Möglichkeit, daß Aischylos dieses Adjektiv aus πάλιν und πλάζομαι selbständig gebildet hat, wie viele andere Komposita mit πάλιν als Vorderglied, offenbleibt. ταρβόσυνος — ταρβοσύνη Hier kann man wiederum nicht sicher sein, ob Aischylos ταρβόσυνος (Se 240) nach ταρβοσύνη (σ 342) oder es frei von τάρβος, das auch bei ihm mehrmals vorkommt, gebildet hat. Zur Wendung ταρβοσύνψ φόβφ vgl. T u c k e r s Kommentar z.St. 3. Komposita mit demselben Grundwort und verändertem Bestimmungswort αΐολόμητις — ποικιλομήτης S t a n f o r d 5 0 behauptet, Aischylos habe das Kompositum αίολόμητις {Su 1036) unter dem Einfluß des homerischen ποικιλομήτης (Beiwort des Odysseus A 482; mehrmals in der Odyssee) gebildet, indem er das erste Kompositionsglied ποικίλος durch das ihm sinnverwandte αίόλος ersetzte. Angesichts aber auch anderer aischyleischer Komposita mit demselben Grundwort (εύκοινόμητις Su 700, αίσχρόμητις Ag 222, μεγαλόμητις Ag 1426)61 möchte ich eher eine gewisse Vorliebe des Aischylos in der willkürlichen Bildung solcher Zusammensetzungen mit dem epischen -μήτης (bzw. -μητις) als zweites Element sehen. (Was das erste Element αίόλος betrifft, so vergleiche man αίολόστομος Pr 661). Offen bleibt ferner auch eine dritte Möglichkeit, nämlich daß Aischylos αίολόμητις aus Hesiod (Theog. 511; vgl. Fr. 10,2) unmittelbar übernommen hat. δύσκηλος — ευκηλος Es ist höchstwahrscheinlich, daß das einmalige aischyleische Kompositum δύσκηλος (Eu 825)52 nach dem homerischen ευκηλος (A 554 usw.) geformt worden ist 53 . Aischylos hat nämlich das Grundwort der homerischen Zusammensetzung beibehalten, indem er das Vorderglied εύ- durch sein Oppositum δυσ- ersetzte 54 . 50

Siehe W. B. S t a n f o r d : Aeschylus 19. Vgl. ferner das homerische δολόμητις (oben S. 56). 52 Zu den unnötigen Änderungsversuchen vgl. G r o e n e b o o m s Apparat und V e r r a l l s Kommentar z.St. (Yerrall 828). 53 "Vgl. B l a s s und G r o e n e b o o m z.St. 54 „. . . there were several epic words in κηλ- whose meaning was a matter of debate . . . Aeschylus therefore was at liberty to charge the word with various 51

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έρίδματος — θ-έοδμητος Die aischyleische Bildung έρίδματος (nur Ag 1461) bereitet den Kommentatoren Schwierigkeiten. Als zweiter Bestandteil wird der Wortstamm δεμ- angenommen86, der bereits in den homerischen Zusammensetzungen έυδμητος (A 448 usw.), Νεόδμητος (Θ 519) vorhanden ist. Was das Vorderglied des Kompositums betrifft, so kann man m. E. zunächst kaum von dem homerischen Präfix έρι-6β sprechen, sondern es handelt sich primär um ein wirkungsvolles etymologisches Wortspiel mit dem unmittelbar vorangehenden έρις. έρίδματος hier also wohl ,,a contentione aedificata"B7, eine έρις, die durch eine andere έρις entstanden, also von einer anderen έρις hervorgerufen ist. τό δυσσεβές γαρ έργον/μετά μεν πλείονα τίκτει,/σφετέρα δ' εικότα γέννα (Ag 758ff.). Daß έρίδματος als ein grammatisch korrektes Kompositum von έριimd δεμ- erscheint, ist sekundär. Eine Wendung wie „wohlgebundene, festgebaute Zwietracht" u. dgl. finde ich absurd. κακοφρονών — έϋφρονέων Wie δύσκηλος zu ευκηλος (s.o. S. 160), so ist auch κακοφρονών ein von Aischylos gebildetes und nur bei ihm vorkommendes (Ag 1174) Oppositum zum homerischen έϋφρονέων (bzw. έί> φρονέων; Aischylos' Nachbildung besagt nicht, wie Fraenkel z.St. annimmt, daß er die homerische Vorlage als ein Wort auffaßte)58. Weniger wahrscheinlich scheint die Ansicht, daß Aischylos zur Bildung des Partizips κακοφρονών vom Adjektiv κακόφρων (Ag 100) ausging. Die Konkurrenz zwischen suggestions . . .", H e a d l a m - T h o m s o n z.St. (H-T 828). Vgl. ferner H . J . R o s e : Commentary z.St. 55 Der S t a m m δαμ- (vgl. F r a e n k e l , D e n n i s t o n - P a g e z.St., I t a l i e : Index Aesch. s.v.) k o m m t hier schwer in Frage. 56 Die epischen Präfixe άρι-, έρι- kommen bei Aischylos nur je einmal v o r : άρίδακρυς (Pe 947) u n d έρικύμων (Ag 119); ebensooft sind sie auch in den Lesbiern zu finden (beides bei Sappho: άριγνώτα F r . 96,4f., έρι&αλής F r . 98,9; vgl. P a g e zu F r . 96,4f.). Zu diesen Präfixen vgl. A. D e b r u n n e r : Wortbildungslehre § 9 u n d 60, E. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 434, 6. ζα- ist häufiger (viermal: ζάθεος Fr. 745,2, ζαπληθής P e 316, ζάπυρος P r 1084, ζαχρεΐος Su 194). 57 G r o e n e b o o m (z.St.) weist diese Deutung zurück, indem er έρίδματος als „zeer, stevig gebouwd, gefundeert" erklärt, nach Analogie der oben erwähnten homerischen Komposita έύδμητος, Νεόδμητος, die auch von Pindar u n d Bakchylides (θεόδμητος auch von Sophokles u n d Euripides) verwendet werden. G r o e n e b o o m verkennt jedoch das etymologische Wortspiel έρις—έρίδματος nicht („una contesa, n a t a da contesa", A. M a d d a l e n a : Interpretazioni 21; vgl. auch H . J . R o s e : Commentary zu Ag 1455ff.). E d . F r a e n k e l (z.St.) l ä ß t leider die Frage offen (auch in seiner Übersetzung setzt er neben „strong-built" ein Fragezeichen) u n d schließt mit folgenden W o r t e n : „ B u t whatever was t h e particular meaning adopted by Aeschylus, it is clear t h a t he h a d in mind an etymology of "Ερις, as shortly afterwards (1485) an etymology of Zeus." 58 Zur Wendung ευ φρονέων vgl. G. P l a m b ö c k : Erfassen 84ff.

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κακο- und δυσ- als Gegensatz zu εύ- fängt, nach W a c k e r n a g e l 8 9 , bereits bei Homer an; vgl. Δύσπαρις (Γ 39 = Ν 769) neben Κακοΐλιος (τ 260 = 597 = ψ 19). νεκροδέγμων—· Πολυδέγμων Entsprechungen zum aischyleischen νεκροδέγμων (Pr 152f. Αίδου/τοΰ νεκροδέγμονος) haben wir nicht in den homerischen Epen, sondern in dem sogenannten homerischen Hymnos auf Demeter, wo Hades Πολυδέγμων (V. 404, 430; vgl. auch V. 31) und Πολυδέκτης (V. 9) heißt. Aischylos war 'Ελευσίνιος, und Demeter war nach Aristophanes 60 die Nährmutter seiner φρήν; es ist also höchstwahrscheinlich anzunehmen, daß er das Πολυδέγμων des ihm bekannten Demeterhymnos in νεκροδέγμων umgestaltet hat.

4. Komposita mit demselben Bestimmungswort und verändertem Grundwort αίνόλεκτρος — α ί ν α ρ έ τ η ς αίνο-Komposita kommen bereits seit Homer vor (αίναρέτης Π 31, αίνόμορος Χ 481, ι 53, ω 169; vgl. H.Merc.257; αίνοπαθής σ 201). Α1kman ändert das homerische Δύσπαρις (Γ 39 = Ν 769) zu Αίνόπαρις (Fr. 77)β1, was von Euripides (Hec. 945) 62 neben αίνόγαμος (Hei. 1120)β3 aufgenommen wurde. Aischylos, vom homerischen Gebrauch ausgehend, hat mehrere solche Zusammensetzungen gebildet; neben dem epischen αίνόμορος®4 verwendet er auch noch αίνολαμπής (Ag 389), αίνόλεκτρος (Ag 713, von Paris gesagt) und αίνοπάτηρ (Ch315) 6S , wo der erste Bestandteil anders erklärt werden muß als bei den anderen 59

Vgl. Glotta 14, 1925, 51. eo Vgl. Ar. Ran. 886f.: Δήμητερ ή θρέψασα τήν έμήν φρένα, είναι με των σων όίξιον μυστηρίων. W. Β. S t a n f o r d (Aeschylus 40) hält es für möglich, daß diese Verse von einem Stück des Aischylos selbst stammen könnten; vielleicht von seinen 'Ελευσίνιοι. Zur Frage der Beziehungen des Aischylos zu Demeter und den eleusinischen Mysterien vgl. H. L e b r u n : Eschyle et D&nöter, Rev. fit. Gr. 59/60, 1946/47, 28ff. mit der Entgegnung P. A m a n d r y s : Eschyle et iSleusis, Annuaire de l'Inst. de Philol. et d'Hist. Orientales et Slaves 9, 1949, 27 ff. (Melanges Η. G r e g o i r e ) . Siehe auch W. B. S t a n f o r d a.O. 17. 61 Siehe O. v o n W e b e r : Beziehungen 89f. Vgl. auch Eust. II. 379,35ff.: τδ δέ, Δύσπαρι, είδος άριστε, 8 περ ό Ευριπίδης Αίνόπαρί φησιν, ώς καΐ τήν Έλένην Δυσελένην διά τοϋ έξαγγέλου Φρυγός, άφορμήν ένδέδωκε τω 'Αλκμανι μίξαντι άμφότερα ειπείν Δύσπαρις και Αΐνόπαρις, κακόν Ελλάδι βωτιανείρη • ö-9-εν άρχής ένδοθείσης καΐ Αίνελένην £τερός τις έφη άντϊ τοϋ αίνήν Έλένην. 62 Auch Andr. 294 ά τεκοϋσά νιν Πάριν ändert N a u c k in ά τεκοϋσ' αίνόπαριν. 63 In Suppl. 995 άνίκα γάμων liest Μ. H a u p t (αίνογάμων) γάμων. 64 65 S.o. S. 44. Vgl. L e a f zu Π 31. 162

αίνο-Komposita; denn „schrecklicher Vater" paßt offenbar nicht 66 . Das aischyleische πάτερ, αίνόπατερ wird richtig mit dem homerischen μήτερ έμή, δύσμητερ (ψ 97) verglichen. Bei Sophokles finden sich keine Zusammensetzungen mit αίνο-, als Vorderglied, bei Späteren sind sie häufig. δηάλωτος — δαϊκτάμενος Das aischyleische Kompositum δηάλωτος (Se 72) hat mit dem homerischen δαϊκτάμενος (Φ 146) ein gleichwertiges Vorderglied (δήϊοςδάϊος)67 und sinnverwandtes Hinterglied (άλώναι— κτάναι68). Weiter unten werden uns mehrere aischyleische Zusammensetzungen begegnen, die dasselbe Phänomen gegenüber ihren homerischen Vorlagen aufweisen. Die unkontrahierte Form δηϊάλωτος — auf das eroberte Troja bezogen — findet sich in Eur. Andr. 105. ευεδρος — ευ&ρονος Aischylos verwendet das Wort ευεδρος zweimal im selben Stück (Se 97,319). Es taucht zuerst bei ihm auf, so daß die Vermutung naheliegt, daß es von ihm nach dem homerischen ευθ-ρονος (Θ 565; mehrmals in der Odyssee) geprägt ist. Hier haben wir wieder zwei Komposita mit demselben Präfix (εύ- bzw. έϋ-) und sinnverwandten Hintergliedern (έδρα — θ-ρόνος). Was die Bedeutung des Wortes ευεδρος angeht, so ist der homerische Begriff „pulchram sedem habens" nur an der ersten Stelle bewahrt, während an der zweiten die Erklärung „firmiter sede inhaerens" erforderlich ist. πανάλωτος — πάναγρος Verbaladjektiva mit dem Präfix παν- sind zwar nicht homerisch 69 , ein Vergleich jedoch des aischyleischen πανάλωτος (Ag 361)70 mit dem homerischen πάναγρος (Ε 487) macht es sehr wahrscheinlich, daß Aischylos seine einmalige Prägung nach diesem Vorbild gestaltet hat. Auch inhaltlich verglichen sind beide Stellen in ihrem Sinn ähnlich. Im homerischen Wortzusammenhang (E 487 άψΐσι λίνου άλόντε πανάγρου) fand Aischylos außerdem auch das Verbum άλώναι, dessen Stamm er 68

„»father, dire in fatherhood', not as the culpable, but aa the unhappy, cause of miseries", T u c k e r z.St.; „Vater, Unglücks-Vater", W. S c h a d e w a l d t : Kommos 316 ( = Hellas und Hesperien 110). Vgl. ferner B l a s s und bes. G r o e n e b o o m z.St. 67 Zu den Formen δήιος-δάιος vgl. F. B e c h t e l : Lexilogus 98. 88 Über die epischen Formen des athematischen Aorists bei Aischylos s.o. S. 106 s. ν. κατέκτα. 89 Vgl. F r a e n k e l z. St. Uber die aischyleischen παν-Komposita siehe W. K i e f n e r : Allbegriff 83ff. 70 Vgl. G r o e n e b o o m z.St.

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als zweites Element in seiner Nachbildung benutzte, statt des bedeutungsverwandten άγρεΐν in πάναγρος, denn es ist unverkennbar, daß πανάλωτος (aktiv) und πάναγρος beinahe synonym sind. πολυεπής — πολύ μύθος Das Kompositum πολυεπής kommt nur hier (Aisch. Ag 1134) vor; es stellt eine genaue Parallele des homerischen πολύμυθος (Γ 214, β 200) dar, mit dem einzigen Unterschied, daß das Element μύθος durch das ungefähr synonyme έπος ersetzt worden ist. Inwieweit aber πολυεπής eine bewußte Nachbildung von πολύμυθος ist, läßt sich nicht erschließen. Auch sein Bedeutungskolorit im aischyleischen Wortzusammenhang ist schwer zu bestimmen 71 .

5. Komposita mit umgetauschten Bestandteilen δηξίθυμος — θυμοδακής Mit dem aischyleischen δηξίθυμος (Ag 743) hätte man in erster Linie das homerische θυμοδακής (θ- 185) vergleichen müssen, dann δάκε δέ φρένας "Εκτορι μϋθος (Ε 493). Beide Zusammensetzungen δηξίθυμος und θυμοδακής72 sind synonym, sie bestehen aus denselben Kompositionsteilen, nur daß sie bei jedem Wort umgekehrt geordnet auftreten: δάκνω -f θυμός, θυμός + δάκνω. Wenn es unwahrscheinlich ist, daß Aischylos das δακέθυμος des zeitgenössischen Simonides (Fr. 579,5), das auch Sophokles einmal (Phil. 705) verwendet, umgestaltet hat, so liegt die Vermutung nahe, daß δηξίθυμος eine Nachbildung von θυμοδακής ist. δηξι- oder δακε-Komposita sind sonst bei Aischylos nicht zu finden73. Für den metaphorischen Gebrauch des Verbums δάκνω s. F r a e n k e l zu Ag 743. περσέπτολις — πτολίπορθος Wichtig ist dabei der Name Πέρσαι und die Anspielung auf das Verb πέρθω, die Aischylos zunächst zur Bildung des Adjektivs περσέπτολις (Pe 65) geführt haben 74 , aber auch die Mitwirkung des 71

Vgl. F r a e n k e l z.St. Ein Kompositum auf -δακής findet sich auch bei Aischylos: ώμοδακής (Se 692), das mit dem homerischen ώμοφάγος (Ε 782 usw.) verglichen werden kann, wie auch ώμόσιτος (Se 541) mit ώμηστής (Λ 454 usw.); letzteres kommt auch bei Aischylos (Ag 827) und Sophokles (Ant. 697) vor. ώμο-Komposita stellen jedoch keine epische Besonderheit dar, sondern sind ziemlich häufig. 73 Wohl aber καρδιόδηκτος (Ag 1471; καρδία δηκτόν FTri., corr. A b r e s c h ; eine sichere Korrektur, s. F r a e n k e l z.St.). 74 "Vgl. W . K r a n z : Stasimon 95. Zur Parodie der aischyleischen Verse Pe 65ff. durch Eupolis (Fr. 192) vgl. G r o e n e b o o m z.St. 72

164

homerischen πτολίπορθ-ος?5, das eine genaue Entsprechung — eine Zusammensetzung mit umgetauschten Bestandteilen (πέρθ-ω + πτόλις, πτόλις + πέρ&ω) — darstellt, ist nicht auszuschließen. Diese Nachbildung erscheint auch bei Späteren (vgl. Ar. Nub. 967, Kallim. Lav. Pall. 43). Bei Hesiod (Fr. 221,3) heißt Περσέπολις ein Sohn des Telemachos und der Polykaste. Zum Stadtnamen Περσέπολις vgl. J. W a c k e r n a g e l , Glotta, 14, 1925, 36ff. πτερυγωκής — ώκύπτερος Aischylos, der einmal (Su 734) das homerische ώκύπτερος (Ν 62) in einer homerisierenden Wendung (νήες ώκύπτεροι nach dem homerischen νήες ώκύποροι, s.o. S. 75) gebraucht hatte, konnte hiervon natürlich leicht auch die Nebenform πτερυγωκής (Pr 286) nach ποδώκης nachbilden, ebenso wie er neben πτολίπορθ-ος πτολιπόρθης und περσέπτολις gebildet hat. In der aischyleischen Nachbildung sind wieder die Bestandteile des homerischen Kompositums in umgekehrter Weise (πτέρυξ + ώκύς, ώκύς + πτερόν) aufgenommen. 6. Ersatz durch

Synonyme

δρόσοι — έρσαι Junge Tiere76 werden im griechischen Sprachgebrauch schon seit Homer mit den Tautropfen verglichen. Bereits in der Odyssee (i 219ff.) sind die jungen Lämmer als έρσαι bezeichnet. Außer diesem homerischen Beispiel haben wir noch das aischyleische δρόσοι (Ag 141, von den Löwenjungen gesagt) und das sophokleische ψακαλοϋχοι μητέρες (Fr.793,If.). P e a r s o n (zu Soph.Fr.793,1) stützt sich auf Aelian77 und widerlegt die Annahme von P. Giles 78 , die aischyleische und sophokleische Stelle seien Nachahmungen der Odysseestelle, indem er behauptet, daß solche Bezeichnungen im Griechischen gang und gäbe wären. W i l a m o w i t z (Interpretationen 166 Anm. 2) hält das aischyleische δρόσοι für eine Glosse, und Ed. F r a e n k e l (z.St.) äußert die Vermutung, Aischylos habe das Wort in diesem Sinne bei irgendeinem früheren Dichter gelesen. Zunächst möchte ich das sophokleische ψακαλοϋχοι nicht mit dem aischyleischen δρόσοι gleichstellen, ψακαλοϋχοι heißen offenbar die ψάκαλα (nicht ψακάδας) έχουσαι (vgl. Hesych. 75

S.o. S. 72. Nicht nur Tiere, sondern auch „Menschen mit zarter Haut und weichem Haar sind mit Tropfen verglichen worden"; siehe F. B e c h t e l : Die attischen Frauennamen, Göttingen 1902, 114. 77 Vgl. Ael. De nat. anim. 7,47: . . . τά δέ των όρνίθων καΐ τά των δφεων καΐ τά των κροκοδείλων ίίνιοι καΐ ψακάλους καλοϋσιν, ών είσι καΐ Θετταλοί. 78 Vgl. Class. Rev. 3, 1889, 3ff. G i l e s vergleicht ferner das griechische Wort ερση mit dem lateinischen verres und erklärt μέτασσαι als das Femininum des Part. Präs. von μέτειμί(!) Vgl. P. C h a n t r a i n e : Formation 34, F r i s k s.v. 76

165

s.v.) und ψάκαλον ist eine Ableitung von ψακάς (bzw. ψεκάς), die wirklich zur Bezeichnung junger Tiere verwendet wird 7e . Die sophokleische Stelle kann also auf den üblichen Sprachgebrauch zurückgehen. Auch Aischylos war sicherlich dieser Sprachgebrauch ohnehin bekannt, ihm war aber auch die Odysseestelle vertraut, und wenn er δρόσοι von den jungen Löwen sagt, lehnt er sich unmittelbar an das homerische ερσαι an 80 , δρόσοι ist keine Ableitung wie ψάκαλον, sondern ein originelles, bedeutungsverwandtes Wort mit ερσαι. Aischylos überträgt also das Wort δρόσοι in den übertragenen Sinn seines Synonymes ερσαι. Derartige Kühnheiten sind bei Aischylos nicht selten. Das kallimacheische δρόσον Ήφαίστοιο (Fr. 260,19) ist eine Wiederaufnahme der aischyleischen Metapher. λαοδάμας — βροτολοιγός Das ständige homerische Beiwort für Ares heißt βροτολοιγός, das auch Aischylos übernommen hat (s.o. S. 53, 138). Wenn er aber in Se 343 f. von λαοδάμας Άρης spricht, so hat er offenkundig für das epische βροτολοιγός ein synonymes Adjektiv gebildet, wodurch er es ersetzt. Dies war ihm leicht, da er schon im Epos (0 516, mehrmals in der Odyssee) Λαοδάμας als Eigennamen vorfand. πελειοθ-ρέμμων — πολυτρήρων Eine der vielen eigenartigen Bildungen des Aischylos ist auch das Kompositum πελειοθ-ρέμμων (Pe 309 άμφΐ νησον την πελειοθ-ρέμμονα)81. Wahrscheinlich ist ihm dabei das homerische πολυτρήρων (Β 502, 582) das Vorbild gewesen, mit Entschiedenheit kann man das aber nicht behaupten; denn neben dem Fehlen von näheren Indizien sind auch die Komposita πελειοθ-ρέμμων und πολυτρήρων nicht synonym, sondern einfach sinnverwandt. Synonym ist das Vorderglied der aischyleis:hen mit dem Hinterglied der homerischen Zusammensetzung (πέλεια — τρήρων). Dem Präfix des homerischen πολυτρήρων entspricht in der aischyleischen Nachbildung das Grundwort -θρέμμων (vgl. z.B. πολυθρέμμων Aisch. Pe 33), so daß sie als Ganzes einen ähnlichen Bedeutungsinhalt bekommt. 79 Vgl. bes. Eust. Od. 1625, 32ff., der, wie der oben erwähnte Aelian aus Aristophanes von Byzanz περί ονομασίας ήλικιών berichtet; s. auch J. B r a n d s : Grieksche Diemamen 73, der Hesychs ομβρος· χοιρίδιον heranzieht. 80 Vgl. auch D e n n i s t o n - P a g e z.St.: „This unparalleled usage of δρόσος was presumably related to, or inspired by, the Epic έρσαι." Daß aber έρση und έέρση verschieden sind, wie es dort heißt (s. auch G i l e s , Class. Rev. 3, 1889, 3f.), ist abzulehnen; vgl. M. L e u m a n n : Homerische Wörter 258 Anm. 11). 81 Welche Insel damit gemeint ist, ist nicht sicher; vielleicht ist es nicht Salamis, sondern eine der in der Nähe liegenden Inselchen, vgl. dazu W i l a m o w i t z - M o e l l e n d o r f f : Griechisches Lesebuch II (Erläut. I), 8. Aufl., Berlin 1925, 34.

166

b) K o m p o s i t a , d e r e n B e s t a n d t e i l e auf e i n e n homerischen Wortzusammenhang anspielen Gewisse homerische Stellen ahmt Aischylos in einer besonderen Weise nach; aus einem homerischen Zusammenhang greift er zwei Wörter heraus und setzt sie zu einem neuen Kompositum zusammen. Dies geschieht in zwei leicht erklärbaren Richtungen: 1. Beide Kompositionsteile der neuen Zusammensetzung werden vom homerischen Passus genommen, 2. Vom homerischen Passus wird nur ein Wort als Kompositionsteil der neuen Zusammensetzung aufgenommen, während ihr zweites Element entweder einem im homerischen Zusammenhang begegnenden Wort sinnverwandt oder ein davon herauszuhörender Begriff ist. Daß es sich in solchen Fällen um aischyleische Nachbildungen handelt, bestätigt neben der Parallelität des Gedankens auch die Tatsache, daß diese charakteristischen Komposita nur bei Aischylos oder erst bei Aischylos vorkommen. Nachdem ich also diese Art der freien und schöpferischen Imitation bei Aischylos mehr als einmal festgestellt zu haben glaube, habe ich die betreffenden Wörter, dem oben Gesagten entsprechend, in zwei kleine Gruppen alphabetisch eingeordnet.

1. Beide Bestandteile in der homerischen Vorlage vorhanden

βυσσόφρων— φρεσί βυσσοδομεύων Es ist unübersehbar, daß das einmalige aischyleische Adjektiv βυσσόφρων1 (Ch 650f. κλυτά βυσσόφρων Έρινύς), wie schon B e c h t e l 2 erkannt hat, auf die homerische Wendung φρεσί bzw. ένί φρεσί βυσσοδομεύων bzw. βυσσοδόμευον (δ 676, θ· 273, ρ 66)3 zurückzuführen ist. Von diesem homerischen Wortzusammenhang also hat Aischylos zwei Wörter herausgegriffen, die er als Bestandteile für ein neues Kompositum verwendet hat. Dieses Phänomen wird durch die weiter unten angeführten ähnlichen Fälle deutlich genug. 1 βυσσόφρων- έκ βυθού φρονών erklärt Hesychios. Zum Bild des „tief Sinnenden., tief Denkenden" kann man neben den Parallelen, die T u c k e r und G r o e n e b o o m (z.St.) anführen, auch vergleichen: B. S n e l l : Entdeckung 36f., J.-G. H a n s e n : Bildhafte Sprache 73fF., D. v a n N e s : Maritime Bildersprache 163 f. 2 „Jüngere Stellen . . . fügen zur Exegese des βυσσός den Locativ φρεσί oder ένί φρεσί hinzu; daraus ist des Aischylos . . . βυσσόφρων geflossen", F. B e c h t e l : Lexilogus 85. 3 Zur Bedeutung des nur in der Odyssee vorkommenden Verbs βυσσοδομεύω, eigentlich „tief (d.h. fest) bauen", vgl. B. S n e l l : Dichtung und Gesellschaft 148 Anm. 3.

167

θ ε ο μ ή σ τ ω ρ — θεόφιν

μήστωρ

θεομήστωρ h e i ß t der a l t e g u t e Perserkönig D a r e i o s in Aisch. P e 6 5 4 f . z w e i m a l n a c h e i n a n d e r 4 . D i e s e s B e i w o r t ist o h n e Z w e i f e l e i n e Verb i n d u n g d e s h o m e r i s c h e n θεόφιν μήστωρ (Η 366, Ξ 318, Ρ 477) Β , d a s sich i n ähnlicher W e i s e a u f P r i a m o s , P e i r i t h o o s u n d P a t r o k l o s b e z i e h t (vgl. a u c h ζ 12 Αλκίνοος 8ε τότ' ήρχε, θεών άπο μήδεα ειδώς). D e r E i g e n n a m e Θεομήστωρ s t e h t H d t . 8 , 8 5 , 2 u n d 3. 9 , 9 0 , 1 . F ü r d a s s p ä t e r e V o r k o m m e n d e s W o r t e s s. L i d d e l l - S c o t t s . v .

κ α κ ό μ α ν τ ι ς ·— μ ά ν τ ι ς κ α κ ώ ν Hier t r i t t die A r t u n d W e i s e , w i e A i s c h y l o s a u s h o m e r i s c h e n R e d e w e n d u n g e n K o m p o s i t a m a c h t , klar z u t a g e . D i e s e Z u s a m m e n s e t z u n g e n h a b e n , a u ß e r der I d e n t i t ä t ihrer K o m p o s i t i o n s t e i l e m i t d e n Gliedern d e s h o m e r i s c h e n A u s d r u c k s , a u c h d e n g l e i c h e n s e m a s i o l o g i s c h e n Geh a l t w i e ihr e p i s c h e s Vorbild. S o b e d e u t e t κακόμαντις bei A i s c h y l o s ( P e 10, S e 722) n i c h t e t w a „böser, s c h l e c h t e r W e i s s a g e r " , s o n d e r n „ U n h e i l s v e r k ü n d e r " , g e n a u s o w i e μάν-ας κακών b e i H o m e r (A 106) „ U n g l ü c k s p r o p h e t " ist, e i n W a h r s a g e r also, der n u r S c h l i m m e s p r o p h e zeit. In d i e s e m S i n n e ist d a s a i s c h y l e i s c h e κακόμαντις a u c h v o n A p o l l . R h o d i o s ( 3 , 9 3 6 ) a u f g e n o m m e n 6 . Z u m A u s d r u c k κακόμαντις . . . θυμός v e r g l e i c h t m a n W e n d u n g e n wie πρόμαντις θυμός ( E u r . A n d r . 1072), καρδία τερασκόπος (Aisch. A g 977); s. ferner F r a e n k e l z u A g 9 9 2 f .

4 „ein v o m Gott Beratener . . . hieß er den Persern u n d ein v o m Gott Beratener war er auch", W . K r a n z : Stasimon 87. G r o e n e b o o m (z.St.) bemerkt mit R e c h t : „hier zum ersten Mal findet m a n den später so allgemein verbreiteten Gedanken ausgedrückt, daß N a m e u n d Wesen zusammenfallen." Zur Frage der I d e n t i t ä t von N a m e u n d Wesen in der Vorstellung des primitiven Menschen vgl. L. P h . R a n k : Etymologiseering 18ff. (für unsere Stelle s. S. 25 f.). 5 Vgl. K . D e i c h g r ä b e r : Perser 195 mit Anm. 1. Auch die Bezeichnung des Dareios als πατήρ im Beschwörungslied (Pe 663 = 671) erinnert, nach D e i c h g r ä b e r , an das homerische (ß 234) πατήρ ώς ήπιος ήεν (nämlich Odysseus gegenüber seinen Untertanen). F ü g t m a n auch das Adjektiv άκάκας (s.o. S. 152f.) hinzu, so sieht man, „wie weit Aischylos an das Epos u n d damit an den Vorstellungskreis des dichterisch geformten Mythos anknüpfen konnte", K. D e i c h g r ä b e r a.a.O. 6 L i d d e l l - S c o t t (s.v.) erklären es zwar als „sorry prophet", trotz meiner Bedenken wegen des vorangehenden (V. 932) δς ούδ' οσα παίδες ϊσασιν / οίδε νόω φράσσασ-9-αι möchte ich aber Α. A r d i z z o n i (Apoll. Rhodio. Le Argonautiche I I I — Bibl. di Letter. Class. 5 •— R o m a 1958, z. St.) zustimmen: „Apollonio adopera nel senso di κακός μάντις („cattivo profeta") questo termine creato da Eschilo . . . per esprimere il concetto omerico di „profeta di sciagure". Demn a c h übersetzt er richtig έρροις, ώ κακόμαντι, κακοφραδές mit ,,Va' in malore, profeta del malanno, coi tuoi stolti consigli!"; so bereits T h . v o n S c h e f f e r (Apoll. Rhodios. Die Argonauten, Leipzig 1940, z.St.): „ F o r t , du Unglücksseher, du Tor . . .".

16S

κ α τ α ί σ ι ο ς — κατ' αίσαν Unter den aischyleischen Komposita dieser Reihe ist καταίσιος (Ag 1598) vereinzelt; es unterscheidet sich von den übrigen dadurch, daß es aus einer homerischen präpositionellen Bestimmung (in der Funktion eines Adverbs), nicht aus einer üblichen homerischen Redewendung entstanden ist. Wir halten freilich καταίσιος mit B l o m f i e l d und F r a e n k e l für eine Zusammensetzung des homerischen κατ' αίσαν (Γ 59 = Ζ 333 usw.), entsprechend dem hypostasierten καταθύμιον aus κατά θυμόν. Von einem intensiven Charakter der Präposition κατά beim καταίσιος kann keine Rede sein 7 . οίστρόδονος·—οίστρος έδόνησεν Mit οίστρόδονος (Su 16) spielt Aischylos auf einen längeren homerischen Wortzusammenhang an: οί δ' έφέβοντο κατά μέγαρον βόες ώς άγελαΐαΐ'/τάς μέν τ' α'ίολος οίστρος έφορμηθείς έδόνησεν/ώρη έν εΐαρινη (χ 299ff.). Sogar das aischyleische οίστροδόνου βοός scheint eine kurze Zusammenfassung des homerischen Zitats zu sein, indem der überflüssige epische Beiwortschmuck ausgelassen worden ist. Auf dieselbe homerische Vorlage sind ferner auch οίστροδόνητος (Su 573) und οίστροδίνητος (Pr 589) zurückzuführen, wenngleich der zweite Bestandteil des letzteren Kompositums nicht von δονέω, sondern von δινέω herkommt. Alle drei Adjektive bezieht Aischylos auf Ιο. οίστροδόνητος steht einmal auch bei Aristophanes (Thesm.324 μυχόν ίχθυόεντ' οίστροδόνητον; auffallend vom Meeresgrund gesagt). παλίντροπος·—πάλιν τρέπεν Es genügt ein Vergleich der aischyleischen Wendungen παλίντροπον όψιν (Su 173f.), παλιντρόποις δμμασι (Ag 777) mit dem homerischen πάλιν τρέπεν δσσε φαεινώ (Ν 3, Φ 415; vgl.auch Γ 427, H.Ven. 182), um dabei die Abhängigkeit des Tragikers vom Epiker festzustellen. Aischylos hat offenbar wiederum aus dem homerischen Ausdruck πάλιν τρέπεν das Kompositum παλίντροπος gemacht, indem er οσσε durch Synonyme (einmal durch οψις und einmal durch όμματα) ersetzt hat. Zu vergleichen — aber nicht identisch — sind Wendungen wie όρα πάλιν (Soph. Phil.935), πρόσωπον έμπαλιν στρέφοντα (Eur. Hec.343f.). σιδηρόφρων—σιδήρεος έν φρεσί Von der Unbeugsamkeit des Sinnes oder der Härte des Herzens im Vergleich mit dem Eisen ist bei Homer mehrmals die Rede: σιδήρεος έν φρεσί θυμός (Χ 357), σιδήρεον έν φρεσίν ήτορ (ψ 172), θυμός ένί στήθεσσι σιδήρεος (ε 191), σιδήρειόν νύ τοι ήτορ (Ω 205, 521), κραδίη γε σιδηρέη (δ 293), μένος ήκε σιδήρεον (Ψ 177) u.dgl. Diese Metapher ist 7

Darüber s. F r a e n k e l z.St.

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in der ganzen griechischen und lateinischen Literatur häufig anzutreffen 8 . Aischylos verwendet zweimal das Adjektiv σιδηρόφρων: Se 52 σιδηρόφρων8 γαρ θ-υμός, das in unmittelbarer Beziehung zu dem oben angeführten homerischen σιδήρεος έν φρεσΐ θυμός steht, und Pr 242 σιδηρόφρων τοι κάκ πέτρας εϊργασμένος, das nebenbei auch an die Schimpfworte des Patroklos gegen die Hartnäckigkeit des Freundes Achilleus10 erinnert. Parallelen gibt G r o e n e b o o m zu Pr 242. τανύδρομος— τ ά θ η δρόμος Das aischyleische Kompositum τανύδρομος (Eu 375), das sonstwo nicht vorzukommen scheint, knüpft, wie man richtig erkannt hat 11 , an den homerischen Ausdruck άφαρ δ' 'ίπποισι τάθ-η δρόμος (Ψ 375; vgl. auch Ψ 758, θ· 121 τέτατο δρόμος) an. Hier sind ebenfalls beide Bestandteile des Kompositums vorhanden, so daß es keinen Grund gibt, τανύδρομος als eine freie, unabhängige Bildung des Aischylos zu betrachten, obwohl τανυ- oder τανυσι- das Vorderglied von mehreren Zusammensetzungen bildet, deren Hinterglied — wie im vorliegenden Fall — ein unverändert hinzugefügtes Substantiv ist (z.B. -πέπλος, -πτέρυξ usw.). τλησικάρδιος— τέτλα&ι κραδίη "τλησικάρδιος here (Ag 430) clearly takes up the Homeric phrase τέτλαίΚ δή, κραδίη (υ 18)" betont Ed. F r a e n k e l (ζ.St.) und räumt richtig ein, daß das Wort in Pr 160 semasiologisch leicht verschieden ist 12 . Mit der Form τλησικάρδιος werden ταλακάρδιος und — was das Vorderglied des Kompositums angeht — Namen wie Τλησιμένης verglichen. Über die textlichen Schwierigkeiten der Stelle Ag 429f. s. F r a e n k e l s ausführlichen Kommentar. 8 Vgl. G r o e n e b o o m zu Se 52. Zu den Formen σιδήρεος-σιδήρειος vgl. S. S c h m i d : -εος und -ειος 22f. 9 Abundierend, „alleen het eerste lid van het compositum heeft betekenis", I t a l i e z.St. Siehe auch oben S. 37 Anm. 94. 10 Π 34f.: . . . γλαυκή δέ σε τίκτε θάλασσα πέτραι τ* ήλίβατοι, δτι τοι νόος έστίν άπηνής. Vgl. T h o m s o n zu Pr 242 ( T h o m s o n 258). Mit Π 34f. vergleicht C. G a l l a v o t t i (Saffo e Alceo. Testim. e Framm. II — Collana di studi greci X V — 2. Aufl. Napoli 1957) auch Alk. Fr. Ζ 36,1 ( = 50,1 G a l l a v o t t i ) : πέτρας καΐ πολιάς θαλάσσας τέκνον . . . 11 Vgl. B l a s s z.St., G r o e n e b o o m : Eum. 149 Anm. 7. 12 „durus" erklärt I t a l i e (Index Aesch. s.v.). D i n d o r f (Lex. Aesch. s.v.) macht keinen Unterschied, sondern gibt für beide Stellen die Auslegung „patiens" an. τλήναι heißt eigentlich „tragen, hinnehmen"; vgl. E. H e i t s c h : ΤΛΗΜΟΣΥΝΗ, Hermes 92, 1964, 257ff. Siehe ferner H. F r a n k e l : Dichtung und Philosophie 96 f.

170

χθ-ονοτρεφής—-τρέφει χ θ ω ν Auch dieses Wort kommt nur bei Aischylos (Ag 1407) vor. Die Kommentatoren ( W e c k l e i n , G r o e n e b o o m , F r a e n k e l ) verweisen auf Λ 741 ή τόσα φάρμακα ηδη οσα τρέφει ευρεία χθων. Anscheinend ist auch χθ-ονοτρεφής in ähnlicher Weise gebildet wie auch die übrigen aischyleischen Komposita dieser Reihe. Aischylos nämlich löst wieder vom homerischen Vers A 741 die Wörter τρέφει und χθ-ών heraus und setzt sie dann (hier umgestellt) in ein Wort zusammen.

2. Nur ein Bestandteil in der homerischen Vorlage vorhanden

άλκίφρων — άλκί πεποι&ώς Die einmalige aischyleische Prägung άλκίφρων (Pe 92) steht gegenüber der häufigen homerischen Formel άλκί πεποιθώς (ζ 130; mehrmals in der Ilias) als ein unter ihrem Einfluß entstandenes Äquivalent. Zur Charakterisierung des innerlichen seelischen Zustandes liebt es Aischylos, bei eigenartigen Komposita das Wort φρήν als zweites Element zu benutzen (s.o. S. 167 βυσσόφρων und das hier folgende βλοσυρόφρων; man denke auch an οϊόφρων Su 795, μονόφρων Ag 757 usw.). Beide Kompositionsteile der aischyleischen Zusammensetzung άλκίφρων13 sind im homerischen Vers Γ 45 άλλ' ουκ έ'στι βίη φρεσίν ουδέ τις άλκή enthalten. Daß auch dieser Vers zur Bildung des aischyleischen άλκίφρων mit im Spiele sei, kann man so wenig ausschließen wie die Möglichkeit, Aischylos sei auch hier originell. βλοσυρόφρων — βλοσυροΐσι προσώπασι βλοσυρός (einmal auch bei Aischylos Eu 167) wird bei Homer und im hesiodeischen ,,Scutum" immer vom Gesicht gebraucht 14 : βλοσυροΐσι προσώπασι (Η 212), βλοσυρησιν . . . δφρύσιν (Ο 608), βλοσυρώπις (Λ 36). Es scheint sehr wahrscheinlich, daß Aischylos' Bildung βλοσυρόφρων (Su 833)1B auf diese homerischen Wortzusammenhänge anspielt, indem hier nicht mehr vom Gesicht, sondern von der φρήν die Rede ist 18 . Der Gedanke geht vom furchtbaren Aussehen zur furchtbaren Gesinnung über; deshalb sagt Aischylos nicht etwa βλοσυρωπός, sondern — leicht variierend — βλοσυρόφρων, in der Absicht, das 13

Vgl. Eust. II. 380,41f.: 8τε μέντοι συνθέτως έκ φρενών καΐ άλκής 6 άλκίφρων £ηθείη, τότε συντομίας λόγω ή λέξις τδν καΐ άνδρεΐον καΐ φρόνιμον ύποδηλοΐ. Zu den Komposita auf -φρων vgl. G. P l a m b ö c k : Erfassen 77ff. 14 Vgl. M. L e u m a n n : Homerische Wörter 141 ff., wo das Wort βλοσυρός ausführlich behandelt wird. 15 Die Stelle ist korrupt überliefert. 16 R o s e s Frage (s. Commentary z.St.): „. . . why not therefore βλοσυόφρων (sic, offenbar ein Druckfehler), a sort of uncomplimentary parody of μεγαλόφρων?" muß ablehnend beantwortet werden.

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schlechte Vorhaben des ägyptischen Herolds zum Ausdruck zu bringen 17 . λευκόπωλος — πώλοι άγουσιν Αάμπος („der Leuchtende") und Φαέθων („der Strahlende") heißen in der Odyssee die jungen Rosse, die das Zweigespann der Aurora ziehen (Λάμπον και Φαέθονθ', οί τ' Ή ώ πώλοι άγουσι ψ 246). Dem Anschein nach beruht das aischyleische λευκόπωλος (Pe 386, Beiwort für den Tag) auf diesem Vers der Odyssee, wenngleich eine Anspielung auf Θ 1 'Ηώς μεν κροκόπεπλος έκίδνατο πασαν έπ' αϊαν, wie der Textzusammenhang erschließen läßt 18 , ebenfalls nicht zu übersehen ist. λευκόπωλος, das auch Sophokles einmal (Ai. 673)19 verwendet, steht dem gleichfalls aischyleischen Kompositum μελάνιππος (Fr. 103,3; Beiwort für die Nacht) gegenüber. Daraus läßt sich Theokrits λεύκιππος (13,11) leicht erklären 20 . μ ε λ α μ β α θ ή ς — βαθύς Τάρταρος Vollkommen richtig hat das aischyleische Kompositum μελαμβαθής (Pr 219) H.J. R o s e (Commentary ζ.St.) gedeutet: "A concentrated effect. The second half of the epithet is Homer's βαθύς Τάρταρος (Θ 481), while the first half sums up the description in the preceding line of the darkness of the prison". Vgl. auch G r o e n e b o o m ζ. St. Ein Vergleich beider Stellen miteinander bestätigt wirklich diese Annahme 21 . Man hat ferner die Verse 1029 und 1050f. desselben aischyleischen Stückes zu vergleichen, wo die dunkle Tiefe des Tartaros durch die Adjektive κνεφαΐος und κελαινός gekennzeichnet wird, μελαμβαθής begegnet je einmal auch bei Sophokles (Fr. 523,1) und Euripides (Phoen. 1010). μελανόζυξ—ναϋς μέλαινα λίμνα δ' έμβαλε πορφυροειδεϊ/τάν μελανόζυγ' άταν heißt es wörtlich in Aisch. Su 529f. Das Abstraktum άταν tritt hier offenkundig an die Stelle des erwarteten Konkretums ναϋν bzw. νήα (d.i. das Schiff der Aigyptossöhne)22. Das Adjektiv μελανόζυξ deutet unmißverständlich auf 17 „Sehr wahrscheinlich charakterisiert es den durch seine Forderung furchtbaren Herold der Aigyptossöhne'', M. L e u m a n n : Homerische Wörter 143 18 Pe 386f.: έπεί γε μέντοι λευκόπωλος ήμέρα πασαν κατέσχε γαιαν εύφεγγής ίδεΐν. 19 „which is strongly reminiscent of P e 386" sagt B r o a d h e a d zu P e 386ff. 20 λευκόν ήμαρ, φώος usw. sind Gemeinplätze in der griechischen Literatur, vgl. G r o e n e b o o m zu P e 299ff. 21 Θ 479ff.: . . . IV Ίαπετός τε Κρόνος τε ήμενοι ουτ' αύγης Ύπερίονος ήελίοιο τέρποντ' οΰτ' άνέμοισι, βαθύς δέ τε Τάρταρος άμφίς. Pr 219ff.: . . . Ταρτάρου μελαμβαθής κευθμών καλύπτει τύν παλαιγενή Κρόνον αύτοΐσι συμμάχοισι. 22 Zur Interpretation der Stelle vgl. J.-G. H a n s e n : Bildhafte Sprache 62f.

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das homerische νήα μέλαιναν (A 141 usf.) hin 23 . In echt aischyleischer Weise wird das Schiff der Verfolger samt seiner schwarzen Besatzung als ein dunkles Verderben, als eine κηρα μέλαινα von den Danaiden bezeichnet. Wer könnte die Nebenanspielung an diese formelhafte homerische Wendung verkennen? Es liegt wohl eine ausdrucksvolle Kombination beider Wendungen νηα μέλαιναν und κηρα μέλαιναν vor 24 . ποιμάνωρ — ποιμήν λαών Mit Recht wird ποιμάνωρ (Pe 241) von den meisten Kommentatoren als eine Hypostasierung des homerischen ποιμήν λαών gedeutet 25 . Wieder ersetzt Aischylos in seiner neuen Ableitung das Wort λαών der homerischen Wendung durch das sinnverwandte ανδρών. Vorher (im Vers 74 desselben Stückes) hatte er ebenso kühn ποιμανόριον gesagt. Man vergleiche ferner ναών ποιμένες (Su 767 mit V ü r t h e i m s Komm.), προβατογνώμων (Ag 795 mit F r a e n k e l s Komm.), ποιμανδρίδαι (? Aisch. Fr. 296,8), ποιμαντήρ (Soph. Fr. 432,10). χειμωνοτύπος — λαίλαπι τύπτων Der Sturm wird in Aisch. Su 33 ff. (ένθα δέ λαίλαπι/χειμωνοτύπω, βροντή στεροπη τ' . . .) ähnlich geschildert wie A 305f. (ώς οπότε νέφεα Ζέφυρος στυφελίξη/άργεσταο Νότοιο, βαθ-είη λαίλαπι τύπτων). Obendrein ist das aischyleische Kompositum χειμωνοτύπος aus dem homerischen Ausdruck λαίλαπι τύπτων in gleicher Weise gebildet wie auch die übrigen Zusammensetzungen dieses Kapitels: Das zweite Glied der homerischen Wendung wurde als zweiter Kompositionsteil in die neue Bildung aufgenommen, während das erste Glied λαΐλαψ durch das bedeutungsverwandte χειμών ersetzt wurde, da λαΐλαψ kein geeignetes Vorderglied für Komposita ist (nur λαιλαφέτης — statt λαιλαπαφέτης durch Silbenschwund — nach άνεμαφέτης entstanden). 23 μελανόζυξ ist also keine bloße Variante für μέλαινα, wie R o s e (Commentary z.St.) annimmt, sondern auch der Begriff ναϋς ist im zweiten Teil des Kompositums vorhanden. 24 Die Schwierigkeit der Übersetzer in ihrer Bemühung, die Metapher wiederzugeben, ist deshalb verständlich. Abgesehen von Paraphrasen („Treib' hinaus in die dunkelnde Meerfluth / Jenes gespenst'ge Fluchschiff", K r u s e z.St.; ungeschickt auch R. C a n t a r e l l a : Eschilo 186: „e scalia nel mare purpureo la rovina . . . che plunge con la nave nera"), übersetzen trefflich: L. W o l d e („hasse / Das schwarzrudernde Unheil und tauch' es / In die purpurfarbne Flut"), P. M a z o n („et dans la sombre mer plonge le Malheur aux flancs noirs") und M. U n t e r s t e i n e r („getta, sprofonda nel mare dall' oscuro colore . . . la sciagura dei neri banchi"). „dark-benched bringer of ruin", wie Η. J. R o s e (Commentary z.St.) übersetzt, ist zwar der Sinn der Stelle, das Wort „bringer" aber findet sich im Original nicht; ähnlich auch W. K r a u s (Die Schutzsuchenden z.St.): „Das schwarze Verdeck, das Verderben trägt." 25 Vgl. z.B. G r o e n e b o o m , R o s e , B r o a d h e a d z.St., E. W i l l i g e r : Untersuchungen 6 Anm. 2: unentschlossen A. D e b r u n n e r : Wortbildungslehre § 89.

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II. Homerisierende W e n d u n g e n Neben den rein homerischen Wörtern und Wendungen hat Aischylos dem Epos auch eine große Anzahl von Wörtern und Ausdrücken entnommen, nachdem er sie überarbeitet und ihnen eine andere Form, eine neue Gestaltung gegeben hat. Wie es sich bei der Behandlung der homerisierenden Wörter gezeigt hat, daß Aischylos gewisse homerische Wörter absichtlich umformt, so ist entsprechend auch hier zu bemerken, daß er ferner gewisse homerische Redewendungen bewußt umgestaltet. In fast allen diesen Fällen wird nur ein Glied des homerischen Ausdrucks durch ein ihm synonymes Wort ersetzt, so daß er inhaltlich nicht allzu-viel einbüßt. Die meisten Wendungen bestehen entweder aus einem Substantiv und seinem bestimmenden Adjektiv oder aus einem Verb und seiner Bestimmung. Beim ersten Fall wird also 1. das Adjektiv der homerischen Wendung auch in der aischyleischen Nachahmung beibehalten, während das Substantiv durch ein Synonym ersetzt wird; oder 2. das Substantiv bleibt meistens bei beiden Wendungen dasselbe, und das Adjektiv wird durch ein sinnverwandtes Wort ersetzt. Dieselbe Alternative kommt auch im zweiten Fall, nämlich bei den Verben und ihren Bestimmungen, vor. Demzufolge ist jedes Kapitel in zwei kleinere aufgeteilt. Es wäre jedoch falsch, in allen diesen Abwechslungen bloße dichterische Variationen zu sehen. Die Redewendungen dieser Art werden, trotz ihrer homerischen Abstammung, in den aischyleischen Textzusammenhang als organische Teile eingegliedert und nicht selten sind sie poetisch höher zu werten als ihre homerischen Vorbilder. Aischylos ist also in solchen Fällen kein Usurpator fremden Gedankengutes; Aischylos verwertet und gestaltet schöpferisch.

a) S u b s t a n t i v a m i t e i n e m b e s t i m m e n d e n A d j e k t i v 1. Adjektiv gleich, Substantiva fast immer sinnverwandt άπτερος φάτις — άπτερος μϋ&ος Beim aischyleischen άπτερος φάτις (Ag 276) 1 verweisen die Kommentatoren fast übereinstimmend auf die viermal in der Odyssee (p 57, τ 29, φ 386, χ 398) vorkommende Wendung άπτερος μΰθος. Die Abhängigkeit der aischyleischen von der homerischen Wendung scheint 1 Das Wort φάτις ist auch den Tragikern gemeinsam; zur Deutung einzelner Stellen vgl. M. Greindl: ΚΛΕΟΣ ΚΥΔΟΣ 83.

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zwar unmißverständlich, man ist aber immer noch unsicher über den eigentlichen Sinn sowohl der homerischen als auch der aischyleischen Stelle2. Wenn άπτερος μϋ&ος in der Odyssee, wie es scheint, eine Aufforderung bedeutet, der man schnell Folge leistet, ohne weiter zu fragen oder Einwände dagegen zu erheben, so ist άπτερος φάτις bei Aischylos ein rasch angekommener Bericht, dem man Glauben schenkt, ohne vorher seine Glaubwürdigkeit nachgeprüft zu haben. „Geflügelt" sind die Worte vom Sprechenden her 3 . άρεια δ π λ α — άρήϊα τεύχεα Gegenüber den homerischen Ausdrücken άρήϊα τεύχεα (Ζ 340, Ξ 381, π 284 usw.) und έ'ντεα άρήϊα (Κ 407, ψ 368) steht aischyleisches άρεια δπλα (Se 121). Wieder hat Aischylos das Substantiv τεύχεα bzw. εντεα durch das ihnen sinnverwandte δπλα ersetzt. T u c k e r (ζ.St. — T u c k e r 114) vergleicht ferner πολεμήϊα τεύχεα (Hes. Scut.238), πολεμήϊα δπλα (Bakchyl. 18,33) und δπλα άρήϊα (Hdt. 8,37,2). βα&ϋς λειμών — βαθύ λήϊον Daß Aischylos dabei (Pr 652f. βαθ-ύν λειμώνα) auf das homerische βαθύ λήϊον (Β 147, A 560, ι 134) anspielt, zeigt einerseits das Adjektiv βαθύς, das beiden Wendungen gemeinsam ist, andererseits die leichte Variation zwischen den Substantiven λήϊον und λειμών. Parallelen gibt G r o e n e b o o m (z.St.), der βαθύς an der aischyleischen Stelle richtig als „met diep gras" deutet. γαμψώνυχες οιωνοί — γαμψώνυχες αίγυπιοί Das einmalige aischyleische γαμψώνυχες οιωνοί (Pr 488) ist offensichtlich, gegenüber dem homerischen αίγυπιοί γαμψώνυχες (Π 428, π 217, χ 302), eine leichte Abweichung der üblichen Art (Ersatz des Substantivs durch ein sinnverwandtes Wort). Zur Form οιωνός vgl. G r o e n e b o o m z.St.; über das epische γαμψώνυξ s.o. S. 54. 8ολιχή κέλευ&ος— δολιχή οδός δολιχός begegnet bei Aischylos nur hier (Pr 284f. δολιχής τέρμα κελεύθου/διαμειψάμενος), bei Sophokles gar nicht, bei Euripides in Pap. 2 Es ist nicht beabsichtigt, die verschiedenen Diskussionen und Auslegungen hier zu wiederholen; man vergleiche dazu H e a d l a m - T h o m s o n und bes. F r a e n k e l z.St. P. M a z o n (Rev. fit. Gr. 63, 1950, 14ff.) entscheidet sich zugunsten der Erklärung „schnell" für das Adjektiv άπτερος und gibt den homerischen Ausdruck τη 8' όίπτερος έπλετο μϋθος mit „et pour eile la chose dite fut immediate" wieder, eine Art also άμ' έπος, αμ' έργον. 3 Auch nach J. L a t a c z ' ausführlichem Aufsatz άπτερος μϋθος — ίίπτερος φάτις (Glotta 46, 1968, 27ff.) sehe ich mich nicht veranlaßt, etwas an meinen Ausführungen zu ändern; ich freue mich, hier mit ihm im wesentlichen zusammenzutreffen.

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Oxy. 1176 Fr. 41,2 δ]ολιχάς und im Kompositum δολιχαύχην. δολιχή κέλευθος geht höchstwahrscheinlich auf die Odyssee-Wendung δολιχή οδός (δ 393 usw.; vgl. H.Merc. 86) zurück. Zum Ausdruck κέλευθον διαμείβεσθαι vgl. G r o e n e b o o m s Kommentar z.St. δριμύς θυμός — δριμύς χόλος δριμύς θυμός (Ch 391f.) ist zweifellos auf das homerische δριμύς χόλος (Σ 322) zurückzuführen. Varianten dafür liefert uns bereits die epische Sprache selbst. So steht in ω 319 δριμύ μένος und Hes. Scut. 457 δριμύ άχος. Aischylos spricht ferner von δριμύς άλάστωρ (Ag 1501); anderswo scheint das Adjektiv δριμύς sonst in der Tragödie nicht vorzukommen — wohl aber in der Komödie (vgl. auch Eur. Cycl. 104) und in der Prosa. Mit der aischyleischen Wendung δριμύς κραδίας θυμός vergleicht G r o e n e b o o m (z.St.) treffend Mimn. Fr. 13, 6 δριμύ μένος κραδίης. ευκυκλος δχος — ευκυκλος άπήνη Das Adjektiv ευκυκλος ist überall in der Ilias Beiwort für άσπίς; in der Odyssee kommt es zweimal vor, beide Male zur Bezeichnung des Wagens Nausikaas: άπήνην/ύψηλήν ευκυκλον (ζ 57f., 69f.). Es zeigt sich deutlich, daß diese homerische Wendung das Vorbild des aischyleischen εύκύκλοις δχοις (Pr710) 4 gewesen ist. άπήνη wird dabei, wie üblich in den Wendungen dieses Kapitels, durch das Synonym οχος ersetzt. ήπια άκέσματα — ήπια φάρμακα Von ήπια άκέσματα spricht Aischylos in Pr 482 offenbar in Anlehnung an das homerische ήπια φάρμακα (Δ 218, A 515, 830). Wieder wird das Substantiv φάρμακα in der homerischen Wendung durch das sinnverwandte άκέσματα verdrängt. Zu vergleichen ist auch der sophokleische Ausdruck ήπια φύλλα (Phil. 698f.); vgl. ferner G r o e n e b o o m z.St. θ ε ι ο ς 'Ορέστης — θειος "Ονειρος Während in den homerischen Epen das Adjektiv θείος als ein Beiwort für Menschen ziemlich häufig erscheint, ist es in der Tragödie selten; denn, wie Blass (zu Ch 867) zutreffend bemerkt, „das stärkere Bewußtsein von dem Abstände zwischen Göttern und Menschen hinderte die Tragiker, den homerischen Beiwörtern für Menschen wie ,gottgleich' mehr Raum zu geben" 5 . Aischylos verwendet einmal die Wen1 Zur Gewohnheit nomadischer Völker, wie die Skythen, auf Wagen zu wohnen, vgl. G r o e n e b o o m s Kommentar z.St. 5 Auch bei Homer werden jedoch nicht alle Menschen als θείοι bezeichnet, sondern nur drei Gruppen von ihnen: Helden bzw. Könige (denn sie sind ja göttlicher Abstammung), Herolde (die, gleich den Priestern, ein heiliges Amt

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dung θείος άνήρ (Ag 1547)®, die mit den homerischen ανδρός θείοιο (Π 798), θείον κήρυκα (Δ 192) usw. zu vergleichen ist, sowie den Ausdruck θείος 'Ορέστης (Ch 867) nach dem Vorbild θείος "Ονειρος (Β 22) usw. Dazu gehören auch: δϊε Πελασγών (Su 967)' und die Bezeichnung der Perserschar als ποιμανόριον θείον (Pe 74f.). Vgl. ferner: θείον μάντιν (Soph. O.R. 298), θείον Ίοκάστης κάρα (Soph. Ο. R. 1235), θείαν Έλένου ψυχάν (Eur. Hec.87) usw.

καμπύλον 8χημα— καμπύλον άρμα Eine ähnliche Wendung ist schon oben (S. 176 εΰκυκλος οχος) erwähnt. καμπύλον 8χημα geht hier (Aisch. Su 183) auf das homerische καμπύλον άρμα (Ε 231) zurück. Auch der Ausdruck άγκύλον άρμα (Ζ 39) gehört zu denselben Wendungen. Wecklein (z.St. — Wecklein 189) vergleicht richtig Pind. Isthm.4,29 καμπύλος δίφρος. Das Adjektiv καμπύλος scheint in der Tragödie nur bei Aischylos vorzukommen. μέροπες λαοί — μέροπες άνθρωποι Neben der üblichen Wendung μέροπες άνθρωποι (Σ 288 usw.) bietet bereits Homer die Variante μέροπες βροτοί (Β 285; vgl. auchH.H.31,18 μέροπες άνδρες). Aischylos bildet eine weitere Variante: μερόπεσσι λαοΐς (Su 90), deren Abhängigkeit von Β 285 μερόπεσσι βροτοΐς in die Augen springt. Zum homerischen Adjektiv μέροψ s.o. S. 65f. νημερτής λόγος — νημερτές έπος Das Adjektiv νημερτής war Aischylos aus dem Epos bekannt (s.o. S. 66). Eine Wendung wie ναμερτη λόγον (Pe 246) könnte er natürlich nach den homerischen νημερτέα μυθήσασθε (Ζ 376), νημερτέα ειπείν (γ 19) usf. selbst auch ohne Vorlage bilden, er hatte es aber nicht nötig, da er in Γ 204 νημερτές έπος vorfand, das er leicht verändert aufnehmen konnte. führen) und Sänger (die von Gott inspiriert und „besessen" sind); vgl. L. B i e l e r : ΘΕΙΟΣ ΑΝΗΡ. Das Bild des „göttlichen Menschen" in Spätantike und Frühchri3tentum, Wien 1935 (Nachdruck Darmstadt 1967), lOff. Siehe auch B. Snell: Entdeckung 393. ® Vgl. auch T u c k e r zu Ch 867, der Arist. Eth. Nik. Η 1 1145a 28f. zitiert, nach dem die Lakonen όταν άγασθώσι σφόδρα του, σεΐος άνήρ φασιν. 7 ,,δϊε Πελασγών ein homerischer Survival, der nach dem δϊος Εύμαιος und δΐος ύφορβός kaum die Kraft des δΐος Αγαμέμνων mehr übrig hat", V ü r t h e i m z.St. Gegen Usener (s. Kleine Schriften IV 203 Anm. 7: „Noch bei Aischylos bricht die Erinnerung an die ehemalige Göttlichkeit des Agamemnon durch, Choeph. 255f., Agam. 1547") nimmt neulich auch E d . F r a e n k e l (zu Ag 1547) Stellung: „Usener . . . is arbitrary in seeing herein a .reminder of the former divinity of Agamemnon'". 177

νόστιμον φ ά ο ς — νόστιμον ήμαρ Der Ausdruck νόστιμον φάος in Aisch. Pe 261 stellt offenkundig eine Parallele zu der häufigen Odyssee-Wendung νόστιμον ήμαρ (α 9 usf.) dar. Eigentlich bedeutet νόστιμον φάος „das Licht der Heimkehr", aber auch die Freude des Heimkehrens ist, besonders wenn man — wie im vorliegenden Fall — das Glück hatte, einem Unheil zu entfliehen und heimzukehren, sicher mit herauszuhören 8 . Zu vergleichen ist ferner die ebenfalls aischyleische Wendung νόστιμος σωτηρία (Pe 797, Agl238). πρόπας χρόνος — πρόπαν ήμαρ Das Adjektiv πρόπας (προ- intensiv) findet sich in der Tragödie häufig; bei Homer, Hesiod und in den homerischen Hymnen fast ausschließlich in der Formel πρόπαν ήμαρ (vgl. νήάς τε προπάσας Β 493). Auf diesem verbreiteten epischen Gebrauch beruht Aischylos' Wendung πρόπας χρόνος (Eu 898), wobei es sich um die einzige Zeitbestimmung in der Tragödie handelt, die mit πρόπας in Verbindung steht. υφαντοί πέπλοι — υφαντά ε ϊ μ α τ α Es ist nicht zu leugnen, daß N a u c k s Konjektur πάγαις anstatt πέπλοις in Aisch. Ag 1580 einen vortrefflichen Sinn ergibt 9 , sie ist jedoch unnötig, υφαντοί πέπλοι erscheint hier vielmehr, wie Ed. F r a e n k e l (z.St.) bemerkt, als ein paralleler Ausdruck zu den homerischen Wendungen υφαντά είματα (ν 218) und έσθήτα ΰφαντήν (ν 136 = π 231; vgl. H.Ven. 139). Wenn man das Adjektiv ύφαντοϊς bei πέπλοις f ü r „nichtssagend" 10 oder „flat" 1 1 und deswegen die Änderung f ü r erforderlich hält, hätte man konsequenterweise auch andere ähnliche, gut aischyleische Wendungen wie λευκόν ΰδωρ (s.o. S. 141), υγρά θάλασσα u.dgl. (s.u. S. 182), denen homerische Vorlagen zugrunde liegen, korrigieren müssen. φίλον κάρα — φίλη κεφαλή φίλον κάρα (Ag 905) ist eine schmeichelhafte Umschreibung f ü r Agamemnon, nach dem homerischen Beispiel Τεϋκρε, φίλη κεφαλή (Θ 281) ia . Der Name des Angeredeten wird bei Aischylos nicht genannt, anstelle 8

Vgl. B r o a d h e a d z.St. Siehe auch oben S. 125 s.v. φάος. „brilliant like most of the conjectures of that eminent critic", F r a e n k e l z.St., „a much better phrase than the text offers", D e n n i s t o n - P a g e z.St., H . J . R o s e (Commentary z.St.) betrachtet sogar πέπλοις als eine Glosse zu πάγαις „what Aesch. actually wrote"! 10 11 W e c k l e i n (Orestie) Anhang z.St. R o s e z.St. 12 G r o e n e b o o m (Agam. 264 Anm. 5) vergleicht ferner zutreffend: Σ 114 οφρα φίλης κεφαλής όλετήρα κιχείω, Plat. Phaedr. 264a Φαιδρέ, φίλη κεφαλή (nach Θ 281), Hör. Carm. 1,24,1 f.: Quia desiderio sit pudor aut modus / tam cari capitis? (dies bereits bei W e c k l e i n z.St. — W e c k l . 896) und G o e t h e s : „Dies ist des Königes verehrtes Haupt", (Iphigenie auf Tauris V. 2016). 9

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des Vokativs Τεύκρε13 der homerischen Anrede ist aber hier der Vokativ σύ zu verstehen 14 ; das Adjektiv φίλος bekommt die Kraft eines Possessivpronomens (s.o. S. 127f.). Eine verwandte Umschreibung für die Person bildet das Substantiv κάρα in Verbindung mit dem Genitiv des Eigennamens oder dem daraus abgeleiteten Adjektiv (s.o. S. 28 Anm. 55). Für die homerisierenden Wendungen φίλη ψυχή, φίλον κέαρ, φίλον κάρα s.o. S. 128 Anm. 51. χερμάς όκριόεσσα— χερμάδιον όκριόεν Die aischyleische Wendung χερμάδ' όκριόεσσαν (Se 300) entspricht dem homerischen χερμαδίω όκριόεντι (Δ 518) 16 . Man kann ferner verwandte homerische Ausdrücke wie λίθ-ω όκριόεντι (Θ 327) und μαρμάρω όκριόεντι (Μ 380) heranziehen, χερμάς (hier, Aisch. Se 300, kollektiv) 18 findet sich auch bei Euripides (Bacch. 1096, Fr. 495,12). Für όκριόεις s.o. S. 67f. χλωρόν δ ε ΐ μ α — χλωρόν δέος Sophokles und Euripides verwenden das Adjektiv χλωρός mehrmals sowohl in eigentlicher als auch in übertragener Bedeutung 17 . Bei Aischylos kommt es nur einmal (Su 566) vor, in der Wendung χλωρόν δεΐμα, einer Variante des homerischen χλωρόν δέος (in beiden Epen vorhanden — immer in Verbindung mit αίρέω-Formen). Derselbe aischyleische Ausdruck χλωρόν δεΐμα findet sich merkwürdigerweise auch bei Euripides (Suppl. 599) 18 . 2. Substantiv gleich oder sinnverwandt, Adjektiva sinnverwandt άπασαι ήμέραι — ήματα πάντα Die Wendung des Aischylos τάς άπάσας ημέρας (Pr 751) ist, nach R o s e (Commentary ζ. St.), „an Attic equivalent of the Homeric ήματα πάντα". Diese häufige homerische Formel sowie der ebenfalls temporale Ausdruck τον πάντα χρόνον sind typische, weit verbreitete Ausdrucksmittel — besonders in Vertragsurkunden —, wodurch man der zeitlosen Dauer einer Sache Nachdruck zu verleihen pflegt. Eine KombiD e r V o k a t i v vorangestellt, s . u . S . 2 4 2 f . Vgl. T h . W e n d e l : Gesprächsanrede 33. 1 5 Vgl. I t a l i e zu S e 300. 1 8 S . o . S . 33 A n m . 75. 1 7 Θαλερών δέ δάκρυον ή τώ άκμαϊον ή τώ ένικμον έκ μεταφορας των θαλλόντων φυτών, ίστέον δέ δτι, έπεί τά κυρίως θάλλοντα καΐ άπαλά είσι, διά τοϋτο καΐ τέρεν δάκρυόν που λέγεται τώ άπαλόν. έπεί δέ καΐ χλωρά είσι τά θ-άλλοντα καΐ ύγρότητα &χει πλείω, δια τοϋτο καΐ υγρών δάκρυον και χλωρών ό ΕύριπΙδης φησί. Σοφοκλής δέ έν Τραχινίαις χλωράν &χνην δακρύων έφη, E u s t . II. 2 1 6 , 4 6 f f . Vgl. ferner K a m e r b e e k zu Soph. T r a c h . 847 und P a g e zu E u r . Med. 906. 1 8 δεΐμα χλοερών p. 13

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nation beider Wendungen stellt die Redensart άματα τδμ πάντα χρόνον im „Foedus Aetolorum et Acarnanum" 19 dar. βαρις άμφίστροφος— ναϋς άμφιέλισσα P o r s o n s Korrektur άμφίστροφον statt des überlieferten άντίστροφον in Aisch. Su 882 beruht auf dem Scholion z. St.: τήν έξ αμφοτέρων των μερών έλισσομένην, δ εστίν άμφιέλισσαν20. Somit wird zugleich angedeutet, daß es sich dabei um einen Homerismus handelt 21 . Die Wendung ναϋς άμφιέλισσα kommt mehrmals in beiden homerischen Epen vor (B 165, η 9 usw.). Aischylos hat beide Glieder der homerischen Wendung durch synonyme Wörter ersetzt. είλισσόμενος Ωκεανός — άψόρροος 'Ωκεανός Der Ausdruck είλισσομένου Ώκεανοϋ (Pr 138ff.) geht mit Sicherheit auf das homerische άψορρόου 'Ωκεανοϊο (Σ 399, υ 65; vgl. Hes. Theog. 776, Φ 382 άψορρον δ' άρα κϋμα κατέσσυτο καλά ρέεθρα)22 zurück. Aischylos hat das homerische Beiwort für'Ωκεανός άψόρροος ( = zurückfließend)23 durch das sinnverwandte είλισσόμενος (— umfließend) ersetzt 24 . έρκειοι πύλαι·—αύλεϊαι ·9·ύραι In der Odyssee (σ 239, ψ 49; vgl. H.Merc.26, Η. Epigr.11,2) steht έπ' αύλείησι θ-ύρησιν, eine Wendung, die wir auch bei Solon (Fr. 3,27: 19 Siehe I G 9 2 (1), 3,4f.u. 26. „ a blend of t h e old formulaic δματα πάντα with t h e current τόμ πάντα χρόνον", C. D. B u c k : Greek Dialects 266. 20 „ D e n Ausdruck νήες άμφιέλισσαι f a ß t e Aeschylus als von beiden Seiten geruderte; dies beweist seine Paraphrase βαριν εις άμφίστροφον, Suppl. 882", L . S c h m i d t : Reminiscenzen 731. H . J . R o s e s Vermutung (s. Commentary ζ.St.), beide Lesarten (d.h. άντίστροφον u n d άμφίστροφον) könnten falsch sein, u n d άγχίστροφον („manageable"!) sei was Aischylos schrieb, scheint mir unwahrscheinlich. 21 Vgl. V ü r t h e i m z.St. 22 Weitere Parallelen bei G r o e n e b o o m z.St. 23 Nach der alten Vorstellung war Ωκεανός ein Strom, der die E r d e ringsum umfloß u n d infolgedessen immer wieder in sich selbst zurückströmte. Zum ταυρόμορφος Ωκεανός vgl. B i e h l zu E u r . Or. 1378, W i l a m o w i t z u n d O w e n zu E u r . Ion 1261. Herodot (2,23) kritisiert: ό 8έ περί τοϋ Ώκεανοϋ λέξας ές άφανές τόν μΰθον άνενείκας ούκ ίχει ελεγχον ού γάρ τινα ϊγωγε οίδα ποταμών Ώκεανόν Ιόντα, "Ομηρον δέ ή τινα των πρότερον γενομένων ποιητέων δοκέω τοΰνομα εύρόντα ές ποίησιν έσενείκασθαι. Vgl. dazu H o w - W e l l s ' Commentary. 24 Wenn είλισσόμενος wirklich, wie wir annehmen (s. auch G. K a h l e n b e r g : De . . . vestigiis 21 f.), eine Paraphrase des homerischen άψόρροος ist, d a n n besagt es zugleich, wie Aischylos das Adjektiv άψόρροος verstand. Diese Tatsache spricht gegen den Versuch L. G. P o c o c k s (s. Hermes 88, 1960, 371£f.), άψόρροος als „flowing back to t h e point f r o m which t h e river s t a r t e d " u n d άψορρόου Ώκεανοΐο als „Ocean t h a t flowed backward into t h e Atlantic, as well as forward, through t h e Mediterranean" zu deuten. Die aischyleische Stelle wird leider in diesem Aufsatz nicht erwähnt.

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αΰλειοι δ' ετ' έχειν ούκ έθέλουσι θύραι) wiederfinden25. Aischylos ersetzt beide Glieder dieser homerischen Wendung durch Synonyme: αυλειος durch έρκειος und θύρα durch πύλη (Ch 561, 571 έρκειοι πύλαι; vgl. Ch 652 έρκεία θύρα)26. κυανώπις ναϋς— ναϋς κυανόπρωρος Wie πρώρα als Hinterglied einiger Zusammensetzungen für δψις eintreten konnte (vgl. καλλίπρωρος in Aisch. Se 533 mit Schol. rec., Ag 235 mit F r a e n k e l s Komm.), so konnte umgekehrt auch οψις anstelle von πρώρα erscheinen. Dementsprechend wird das homerische Adjektiv κυανόπρφρος hier (Su 743, Pe 559) durch das aischyleische κυανώπις ersetzt 27 . Die Tatsache, daß die Vorderteile der Schiffe an beiden Seiten je ein Auge trugen (augenförmige Klüsgats; vgl. Su 716 και πρώρα πρόσθεν ομμασιν βλέπουσ' όδόν)28, spielt hierbei eine Rolle. Dieselbe Wendung findet sich auch bei Bakchylides (13, 160f. κυανώπιδας νέας), es ist aber nicht eindeutig, in welchem Verhältnis zueinander beide Wendungen stehen 29 . λίμνη πορφυροειδής •—άλς πορφυρέη Sowohl das Substantiv als auch das Adjektiv der aischyleischen Wendung λίμνα πορφυροειδεΐ (Su 529) stehen in unmittelbarer Anlehnimg an Homer („a lyrical variant of the Homeric άλα πορφυρέην Π 391", R o s e : Commentary ζ.St.). Dasselbe Adjektiv verwendet auch Euripides in einer auf dieselbe homerische Vorlage anspielenden Wendung (άλα πορφυροειδέα Tro. 124). λινόδεσμος σχεδία — πολύδεσμος σχεδίη Von einer πολύδεσμος σχεδίη ist in der Odyssee (ε 33,338?, η 264) die Rede. Dies scheint das Vorbild der vereinzelten aischyleischen Wendung λινοδέσμω σχεδία (Pe 69) gewesen zu sein. Zur Interpretation der Stelle vgl. G r o e n e b o o m s Kommentar. 25

Vgl. ferner L i d d e l l - S c o t t s . v . Von den Tragikern wird auch sonst die Form πύλαι nicht θύραι bevorzugt; so sagt Sophokles (Ant. 18) αύλείων πυλών und Euripides (Hei. 438) αύλείοισιν πύλαις, Zum Unterschied zwischen αΰλειος, μέταυλος θύρα und θύρα μεγάρου vgl. J e b b zu Soph. Ant. 18. 27 ,,κυανώπιδες is doubtless an Aeschylean variation of the Homeric κυανόπρωρος", B r o a d h e a d zu Pe 559. 28 Zur Bedeutung der Augen des Schiffsvorderteiles vgl. V ü r t h e i m z.St. 29 Wenn der betreffende έπίνικος des Bakchylides um 485 v. Chr. angesetzt werden soll (s. S n e l l s Praefatio in seiner Bakchylides' Ausgabe S. 45+), und wenn die Perser des Aischylos u m 472 v. Chr. aufgeführt worden sind, während die Spätdatierung der Hiketiden, trotz M u r r a y s Widerspruch, mehr und mehr anerkannt wird (s.u. S. 246 Anm. 11), kann Bakchylides nicht Aischylos' Nachahmer sein (s. J. A. S c h u u r s m a : De . . . abusione 160). Möglicherweise haben beide Dichter unabhängig voneinander die homerische Vorlage umgestaltet. 26

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πάντρομος π ε λ ε ι ά ς — τρήρων πέλεια Die Lesart πάντρομος von Μ in Aisch. Se 294 anstatt des πάντροφος der übrigen Handschriften 30 wird mit Recht von den meisten Herausgebern bevorzugt. Richtig hat man 3 1 dabei ebenfalls gesehen, daß mit πάντρομος πελειάς die homerische Wendung τρήρων πέλεια (Χ 140 usw.) wiedergegeben wird. Über das homerische Gleichnis, auf das Aischylos hier anspielt s.u. S. 245f. πολύδακρυς γόος — πολυδάκρυτος γόος Über die Adjektiva πολύδακρυς und πολυδάκρυτος ist oben (S. 71) gesprochen worden. In der Ilias sind beide Formen zu finden; in der Odyssee erscheint nur πολυδάκρυτος, dreimal (τ 213 = 251 = φ 57) in der Verbindung πολυδακρύτοιο γόοιο. Auf diesen homerischen Ausdruck geht ohne Zweifel das aischyleische πολύδακρυς γόος (Ch 449) zurück 32 . ρυτοί π ό ρ ο ι — υ γ ρ ά κέλευθα Wieweit Aischylos bei den gleich unten angeführten Ausdrücken an entsprechende homerische Vorbilder gedacht hat, ist nicht eindeutig, wie man aber aus der Formulierung erschließen kann, wird eine wenigstens unbewußte Nachahmung sehr wahrscheinlich sein. So steht neben ρυτοΐς πόροις (Eu452; vgl. Ag 1408 ρυτας άλός) ύγρά κέλευσα (A 312), neben ΰγρας θαλάσσης (Su 259) ύγρόν ΰδωρ (δ 458) und neben άλμήεντα πόρον (Su 844) άλμυρόν ΰδωρ (δ 511). G r o e n e b o o m (Agam.335 Anm.5) verweist ferner auf Soph. Ai. 883f. ρυτών Βοσπορίωνποταμών, Ο. C. 1598f. ρυτώνΰδάτωνund Eur. Hipp. 123ρυτάνπαγάν. b) V e r b a m i t i h r e n n ä h e r e n B e s t i m m u n g e n 1. Verbum gleich, Bestimmungen fast immer sinnverwandt αΐθ·ήρ φρίσσει — άρουραι φρίσσουσι Aischylos bedient sich hier (Su 608 έφριξεν αϊθ-ήρ τόνδε κραινόντων λόγον) des Bildes der emporstarrenden Ähren zur Bezeichnung der zahllosen Menge der Argiver, die durch Emporstreckung der Hand den Danaiden einstimmig Schutz bewilligt hatten. Es ist sehr wahrscheinlich, daß der Tragiker dabei auf Ψ 598f. (ώς ει τε περί σταχύεσσιν 30

Die Varianten bei R. D. D a w e : Collation 260. G r o e n e b o o m (z.St.): „doch hoogstwaarschijnlijk dacht de dichter hier aan de Homerische τρήρων πελειάς, en het epitheton πάντρομος is in deze situatie volkomen op zijn plaats"; R o s e (Commentary z.St.): „This may be a bit of early Homeric glossography, Aesch. giving us thus by a side-wind his interpretation of τρήρων in Ε 778 and elsewhere, explained by the paraphrast as meaning δειλή". 32 Über γόος s. W. S c h a d e w a l d t : Kommos 319f. ( = Hellas und Hesperien 112f.). 31

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έέρση/ληΐου άλδήσκοντος, οτε φρίσσουσιν άρουραι; vgl. Ν473, H.H.27,8f.) anspielt, der Gebrauch des Verbums φρίσσω in ähnlichen Verbindungen scheint jedoch allgemeiner zu sein; vgl. Eur. Phoen. 1105 usw. άλκάν υπερέχω — χείρα υπερέχω άλκάν ύπερέχειν (Se 215) ist eine Variante des homerischen χεϊρα(ς) ύπερέχειν (Δ 249, Ε 433 usw.). άλκάν steht hier offenbar anstelle des in dieser Wendung üblichen χείρα33, womit die helfende, schützende Hand der Götter gemeint ist; vgl. Theogn. 757f.: Ζεϋς . . . ύπειρέχοι. . . χειρ', Sol. Fr. 3,4: Παλλάς Άθηναίη χείρας υπερ&εν εχει. "Αρη δέρκομαι — πϋρ δέρκομαι "Αρη δέρκομαι (Se 53)34, φόβον βλέπω (Se 498, Fr. 17,21?) 35 u.dgl. sind seit dem homerischen πϋρ οφθ-αλμοϊσι δεδορκώς (τ 446) in der griechischen Literatur häufig. G r o e n e b o o m (zu Se 53) führt zahlreiche Parallelen aus der Komödie an (vgl. auch L e e u w e n zu Ar. Ran. 562). έν λέχει στρωφάομαι — κατά μέγαρα στρωφάομαι Daß der aischyleische Ausdruck έν λέχει στρωφώμενος („der sich im Bett wälzt", Ag 1224)36 eher mit Oppian. Cyn.3,425f. (άλλοτε δ' έν ψαμά&οισι κυλινδόμενος ποτί χέρσον, / άγριον άσΟ-μαίνων, στρωφώμενος άμφ' όδύνησιν) als mit homerischen Wendungen wie κατά μέγαρα στρωφασθαι („sich am Palast herumschleichen", I 463 usf.) zu vergleichen ist, geht aus dem Textzusammenhang hervor. Ed. F r a e n k e l (z.St.) äußert wiederum 37 die Vermutimg, Aischylos könne so etwas in der späteren Epik gefunden haben. Diese Möglichkeit ist so wenig auszuschließen wie S t a n f o r d s Annahme, der aischyleische Ausdruck έν λέχει στρωφώμενον sei eine Übertragung des homerischen έλισσόμενος περί χειη (Χ 95)38. Man muß aber auch an die große Anzahl der Fälle denken, in denen Aischylos vom homerischen Sprachgebrauch ebenso deutlich abweicht. 33 „de beschermende hand, want άλκάν vervangt het bij ύπερέχειν gebruikelijke object χείρα", I t a l i e z.St.; vgl. auch G r o e n e b o o m , T u c k e r und W e c k l e i n z.St. 34 „von dem Blicke kampfbegieriger Wut", W e c k l e i n z.St. 35 In Se 498 liest C a n t e r φόνον statt φόβον. 36 Zu den Schwierigkeiten dieses Verses, den W i l a m o w i t z streicht und R . B ö h m e neuerdings (Bühnenbearbeitung I 32) für einen späteren Zusatz hält, vgl. F r a e n k e l s Komm. Den Anstoß gibt der ungewöhnliche Ausdruck λέοντ' άναλκιν, der eine homerische Reminiszenz zu sein scheint (vgl. 8 333f. = ρ 124f.: κρατερόφρονος άνδρδς έν εύνη / ήθελον εύνηθήναι άνάλκιδες, γ 310 άνάλκιδος ΑΙγίσ&οιο). Das Adjektiv άναλκις ist vermutlich von diesen Zusammenhängen entnommen; s. G r o e n e b o o m zu Pr 868, M. G i g l i : Imitazione I I 40. Man vergleiche auch Aisch. Fr. 17,58 und 68: γύννις δ' όίναλκις. 37 S.o. S. 84 Anm. 322, 94 Anm. 358 usw. 38 Siehe W. B. S t a n f o r d : Aeschylus 23.

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θ-υμω βάλλω — ένί φρεσί βάλλω Gegenüber dem homerischen ένί φρεσί βάλλεο (Α 297 usf.) stehen verwandte Formulierungen wie θυμω βάλ' (Aisch. Pr 706), μή . . . ές θυμον βάλης (Soph. O.R. 975) usw. 39 . Es läßt sich nicht erkennen, ob diese Varianten auf das homerische Vorbild oder auf einen alten, allgemeinen Gebrauch zurückgehen. λέκτρων επιβαίνω — εύνης επιβαίνω λέκτρων επιβαίνω (Su 37ff.) stellt ohne Zweifel eine Variante des homerischen εύνης έπιβήμεναι (I 133) dar. Hier wird wieder das Genitivobjekt εύνής durch das ihm sinnverwandte λέκτρων ersetzt, während das Verb έπιβήναι im aischyleischen Zusammenhang bei einem langen Hyperbaton erst nach zweieinhalb lyrischen Versen kommt. Μοίρα έπικλώθ-ει — τα δαιμόνων έπικλώθ-ει Die Schicksalsbestimmungen, die die Sterblichen treffen, sind in der homerischen Bildvorstellung ein „Spinnen" der olympischen Götter (ως γαρ έπεκλώσαντο θ-εοί δειλοΐσι βροτοΐσι Ω 525; mehrmals in der Odyssee: ώς γάρ οί έπέκλωσεν τά γε δαιμόνων π 64 usf.) 40 . Aischylos übernimmt diese homerische Metapher (Motp' έπέκλωσεν Eu334f.) 4 1 und bezieht das „Spinnen des Schicksalsfadens" auf die Schicksalsgöttin 42 , die Moira, deren Fügungen bei Homer durchaus negativ sind 43 . μόρον έφίημι — πότμον έφίημι Nach dem homerischen πότμον έφήκε(ν) (Δ 396, δ 339 = ρ 130; vgl. κήδε' έφήκεν Α 445, Φ 524) wird von Aischylos die Wendung μόρον έφήσω (Eu 502)44 gebraucht. Einige wenige weitere verwandte Ausdrücke wie άράς έφίημι führt G r o e n e b o o m (zu Se 784ff.) an. οδδας κονίω •— πεδίον κονίω Ich weiß nicht, ob jemand B r o a d h e a d s Konjektur 46 κενώσας Σουσίδ' dem handschriftlichen κονίσας οδδας (Pe 163) vorziehen möchte; 89

Vgl. J e b b zu Soph. Ο. R. 975, G r o e n e b o o m zu Pr 706. „Auch von dem Los, das die Götter bestimmen, kann die dichterische Sprache bekanntlich sagen, daß sie es ,spinnen'", W . F . O t t o : Die Götter Griechenlands 264. 11 Zur Prosodie des έπέκλωσεν vgl. G r o e n e b o o m z.St., wo zahlreiche Parallelen angeführt werden. 42 Vgl. W. B i e h l zu Eur. Or. 12. 43 Siehe W . F . O t t o a.O. 44 πάντ' έφήσω μόρον = „Jede Todesart (jeden Mord) werde ich hingehen laseen", W e c k l e i n z.St. (Weckl. 505); „als een βέλος of als honden", fügt G r o e n e b o o m (z.St.) zutreffend hinzu. 45 Vgl. seinen Kommentar und Appendix zu Pe 163. 40

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dann müßte er aber unnötigerweise zusammen mit dieser homerisierenden Wendung (vgl. Ξ 145 κονίσουσιν πεδίον, Ν 820 κονίοντες πεδίοιο usw.) auch ein schönes Bild opfern 48 . Auf dieselbe homerische Vorlage scheint ferner auch Se 60 χωρεί, κονίει47 anzuspielen. ύπέραυχα βάζω — άνεμώλια βάζω Der Ausdruck ύπέραυχα βάζω (Se 483) bildet offenbar eine Variante des homerischen άνεμώλια βάζω (Δ 355, δ 837 = λ 464; vgl. δ 32 νήπια βάζεις)48. Eine parallele Wendung finden wir ferner bei Euripides (μάταια βάζει Hipp. 119), während das homerische Verb βάζω bei Sophokles fehlt (s.o. S. 80). φθόγγον χέω ·— φωνήν χέω Das Bild der fließenden Stimme erscheint zuerst bei Homer: A 249 του και άπό γλώσσης μέλιτος γλυκίων ρέεν αύδή, Β 41 θείη δέ μιν άμφέχυτ* όμφή, τ 521 ή τε ·9·αμά τρωπώσα χέει πολυηχέα φωνήν (von der klagenden Stimme der Nachtigall) 49 . Auch im hesiodeischen „Scutum" (V.393ff.: κυανόπτερος ήχέτα τέττιξ . . . πανημέριός τε και ήώϊος χέει αύδήν) findet sich derselbe Gebrauch von χέω wieder. Somit sind Aischylos' Varianten: ευκταία χέω (Su 631f.), φθόγγον χέω (Se 73)B0, γόον χέω (Ch 449)", 48

Vgl. G r o e n e b o o m z.St. mit der in Anm. 122 angeführten L i t e r a t u r . Z u m Asyndeton vgl. G r o e n e b o o m z.St. mit Anm. 119. 48 Es sind damit unbesonnene, prahlerische Äußerungen gemeint; im Gegensatz d a z u : εδ, δρτια, πεπνυμένα βάζω usw., vgl. W . L u t h e r : Wahrheit u n d Lüge l l l f f . 49 Zu diesem auch bei Aischylos vorkommenden Gleichnis s.u. S. 244f. 60 W e n n Theben als eine griechisch-sprechende Stadt ('Ελλάδος φθόγγον χέουσα, vgl. W . K r a n z : Stasimon 82) bezeichnet wird, so s t e h t es nicht im Gegensatz zu den Angreifern, denn auch sie kommen aus einer ebenfalls griechischen Stadt her u n d können deshalb keineswegs als Barbaren markiert werden. I t a l i e ist nicht im Recht, wenn er in der Einleitung seiner Ausgabe (S. 8f.) sagt: „Thebe is een echt-Griekse stad (72 sq.), terwijl het leger der vijanden έτερόφωνος is (170), dus b a r b a a r s " ; (in seinem K o m m , zu Se 170 urteilt er jedoch richtig). Zutreffend deutet G r o e n e b o o m die Stelle Se 73: „Eteocles wil zeggen, d a t het een goddeloosheid zou zijn een Helleensche stad t e verwoesten, juist zooals de Lacedaemoniers ondanks het protest der Corinthiers en Thebanen weigeren πάλιν 'Ελληνίδα άνδραποδιεΐν μέγα άγαθόν είργασμένην κτέ.: Xen. Hell. I I 2,20." Dadurch k o m m t also der Abscheu des Dichters vor Bürgerkriegen der Griechen zum Ausdruck (vgl. auch W e c k l e i n und R o s e z.St.). W a s den V. 170 betrifft, so ist έτεροφώνφ dort nicht etwa mit άλλοθρόφ — geschweige denn mit βαρβαροφώνω -— gleichzustellen, sondern es bedeutet einfach, wie der Scholiast erklärt, τω μή βοιωτιάζοντι. Die Argiver sprechen nämlich einen anderen Dialekt derselben griechischen Sprache. Mit Recht also schließt H . H . B a c o n (Barbarians 17 f.) έτερόφωνος von den Bezeichnungen fremder Sprache bei Aischylos aus, mag D. v a n N e s (s. Mnemosyne 17, 1964, 181) Widerspruch dagegen erheben. 47

61

Über die homerisierende Wendung πολύδακρυς γόος s.o. S. 182.

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εύοδίαν . . . άπό στόματος χέω (Fr.441,5f.) neben όμφήν, φωνήν, αύδήν χέω durchaus verständlich; man vergleiche auch Lykophr. 5: άσπετον χέασα παμμιγή βοήν. φρουράν όχέω — όϊζύν όχέω Das Verb όχέω (ein Frequentativum von έχω) bildet bereits bei Homer manche ausdrucksvollen Umschreibungen: όϊζύν όχέω (η 211), μόρον όχέω (λ 618f.), άτην όχέω (φ 302). Dementsprechend konnte auch Aischylos φρουράν όχήσω (Pr 143) sagen, was ich nicht, wie G r o e n e b o o m (z.St.), für eine bloße Periphrase von φρουρήσω halte, sondern als einen energiegeladenen Ausdruck wie die homerischen Vorbilder betrachte. Der angeschmiedete Titan soll in der Einsamkeit des Kaukasus das zwangsläufige Wächteramt wie eine schwer drückende, quälende Last tragen. 2. Bestimmung fast immer gleich, Verba

sinnverwandt

αιώνος στερώ — αιώνος άμέρδω αιών im Sinne von „Lebensanteil" ist aus Homer bekannt. Die aischyleische Wendung αιώνος στερεί (Pr 862) scheint durch das homerische αιώνος άμερθ-ης (Χ 58; vgl. Ε 685 λίποι αιών usw.) inspiriert zu sein, ohne daß eine freie Bildung von seiten des Aischylos ausgeschlossen werden kann. Euripides verwendet den Ausdruck άπέπνευσεν αιώνα (Fr. 801). κάρανα δαίζω — κάρηνα π ί π τ ε ι Die aischyleische Wendung κάρανα δαΐξας (Ch 396) ist, wie G r o e n e b o o m (z.St.) bemerkt, eine Reminiszenz des homerischen πίπτε κάρηνα (A 158, 500). Das Partizip δαΐξας, das Hesychios mit κατακόψας wiedergibt, wird von Ed. F r a e n k e l (s. Agam. II 207 Anm.3) ausführlich erläutert. Zur Prosodie vgl. Blass (z.St.) und G r o e n e b o o m : Choeph. 170 Anm. 5. Für κάρανα s.o. S. 28. μόρον καταρράπτω — μόρον ράπτω Der metaphorische Gebrauch des Verbums ράπτω kommt bereits bei Homer in verschiedenen Verbindungen vor (θ-άνατόν τε μόρον τε/ράπτεις π 421f., φόνον αΐπύν έράπτομεν π 379 usw.) 62 . Diese Metapher wird auch von den Späteren aufgenommen; so steht Aisch. Eu 26 die Wendung καταρράψας53 μόρον, Ag 1604 φόνου ραφεύς64, Eur. I.T. 681 ράψαι μόρον, Andr. 836 φόνον ράψασα, Hdt. 9,17,4 φόνον έρραψαν usw. 62

Vgl. ferner Η. F r a n k e l , Glotta 14, 1925, 3ff. Das Kompositum καταρράπτω scheint hier vom einfachen £άπτω nicht verschieden zu sein, obwohl eine gewisse Intensivierung des Ausdruckes mit herauszuhören ist. 64 Vgl. E d . F r a e n k e l z.St. 53

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νέον ήκω — νέον έρχομαι Adverbial — nach epischem Vorbild — wird νέον bei Aischylos viermal (Pr 35, 389, 955, Ag 1625) gebraucht. Der Ausdruck ήκοντας νέον (Ag 1625)65 steht parallel zu homerischen Wendungen wie νέον . . . είλήλουθ-εν (γ 318), έλ&όντα . . . νέον (ρ 112) usw. Zu vergleichen ist ferner Eur. El. 1070 νέον τ' άπ' οίκων άνδρός έξωρμημένου. νώνυμος βαίνω — νώνυμος απέρχομαι Hier (Pe 1003) bekommt das Verb βαίνω schon deutlich die Bedeutung „zugrunde gehen" (βεβασιν = sie sind zugrunde gegangen), während es im Vers 18 einfach „gehen" bedeutet (έβαν = sie sind fort) 6e . So steht νώνυμος neben βαίνω in derselben Funktion wie neben άπόλλυμι bei Homer (vgl. Μ 70, ξ 181f. usw.). όφθ-αλμοΐς δέρκομαι

- δφθαλμοϊσιν όράω

Abundierenden Wendungen wie όφθ-αλμοΐς δρακεΐν (Eu 34) liegen homerische Vorbilder wie όφθ·αλμοϊσι(ν) όράω, έσοράω, άναδέρκομαι zugrunde 67 . Mehrere solche Kombinationen bildet Aischylos mit δμμασι (vgl. Su 716 δμμασιν βλέπουσ' δδόν, 812f. βίαια μή φίλοις όρών/δμμασιν ένδίκως, Pe 81 κυάνεον δ' δμμασι λεύσσων, Ch 809ff. ελευθερίας φως/ λαμπρόν ίδεϊν φιλίοις/ομμασιν). Einige Parallelen aus den anderen Tragikern gibt G r o e n e b o o m zu Eu 34. Siehe auch oben S. 147. πόλιν διαμαθύνω — πόλιν άμαθ-ύνω Die aischyleische Wendung πόλιν διημά&υνεν (Ag 824) ist offenbar nach dem homerischen πόλιν . . . άμα&ύνει (I 593) geprägt. Subjekt des Satzes — und Urheber der Zerstörung — ist im homerischen Vers das πΰρ, während es bei Aischylos das Holzpferd gewesen ist (ein „argivisches Raubtier" genannt), das Troja in Staub sinken ließ. Außer dem Kompositum διαμα&ύνω verwendet Aischylos auch das homerische Simplex άμαθύνω (s.o. S. 78f.). π τ ε ρ ο ΐ ς έφορμαίνω — πτερύγεσσι τιταίνομαι Die Ähnlichkeit beider Ausdrücke πτεροΐς έφορμαίνω (Pe 208) und πτερύγεσσι τιταίνομαι (β 149) ist unverkennbar. Verwandte Wendungen 65

Über W i e s e l e r s entbehrliche und wenig geschickte Änderung μένων für νέον s. F r a e n k e l z.St. Es fällt auf, daß sie auch in manchen neueren guten Ausgaben erscheint. 68 Dieselbe Doppeldeutigkeit hat in den Persern des Aischylos auch das Verb οϊχομαι ( = „gehen" und „verlorengehen"). In den Versen 1, 13, 60, 178 steht der Nebensinn „verloren" im Hintergrund, bis er in den Versen 252, 546, 916 deutlich zutage tritt; vgl. W . B . S t a n f o r d : Aeschylus 36, E . T . O w e n : Harmony 22 f. 67 Vgl. G. P l a m b ö c k : Erfassen 16ff. 187

wie πτερύγων έρετμοΐσιν έρεσσόμενοι (Ag 52) gehören zur Bildersprache 68 . Wie man von einem Schiff sagen kann, daß es „fliegt", so sagt man umgekehrt von einem Vogel, daß er „rudert" 6 9 . χ θ ο ν ό ς χ λ α ΐ ν α ν λ α μ β ά ν ω — λάϊνον εννυμαι χ ι τ ώ ν α Zur Wiedergabe des Begriffs „gesteinigt werden" gebraucht schon Homer den (ironischen) Euphemismus, „sich einen steinernen Mantel anziehen" (λάϊνον εσσο χιτώνα Γ 57). Diese dreigliedrige homerische Wendung finden wir nur unwesentlich verändert bei Aischylos wieder (Ag 872: χθονδς . . . χλαΐναν . . . λαβείν = sich einen Mantel von Erde anziehen). Die Parallelität der Satzglieder (λάϊνος χιτών — χθονδς χλαίνα, έννυμαι — λαμβάνω) legt die Vermutung nahe, daß hier ein Abhängigkeitsverhältnis vorliegt, obwohl es auch sonst in der griechischen Literatur an Varianten dieser Redensart nicht fehlt; vgl. Alk. Fr. G 1,17 f. θανόντες γαν έπιέμμενοι/κείσεσθ', Pind. Nem; 11,16 και τελευτάν απάντων γαν έπιεσσόμενος, Apoll. Rhod. 1,691 γαϊαν έφέσσεσθαι. Vgl. auch Eur. Hei. 851 ff. εί γάρ εΐσιν οί θεοί σοφοί, / εΰψυχον άνδρα πολεμίων θανόνθ' ΰπο / κούφη καταμπίσχουσιν έν τύμβω χθονί, Anth.Pal. 7,238,2 Αίγαίην κεϊμαι βώλον έφεσσάμενοςβ0. ώς λ έ γ ε ι ς — ώς άγορεύεις Der pleonastisch zu λόγους τούσδε (Ag 318f.) hinzugefügte Nebensatz ώς λέγεις erinnert an homerische Vorbilder wie ώς άγορεύεις (ψ 62), ώς υποκρίνονται (Η 407), wobei der ώς-Satz einem vorangehenden μύθος folgt. Hier haben wir es also eher mit einem syntaktischen Homerismus zu tun, aber auch der Ausdruck ώς λέγεις stellt zugleich eine Variante des homerischen ώς άγορεύεις dar 6 1 . Mit dem typischen ώς (ε)φατο Homers hätte man das aischyleische ούτως είπε (Ag 615 mit F r a e n k e l s Komm.) vergleichen können. c) W o r t k o m b i n a t i o n e n άλόντων και κ ρ α τ η σ ά ν τ ω ν — όλλύντων τε και όλλυμένων Der Wortzusammenhang άλόντων και κρατησάντων (Ag 324) spielt offenbar auf das homerische όλλύντων τε και όλλυμένων (Δ 451 = Θ 65) 68 Vgl. dazu J.-G. H a n s e n : Bildhafte Sprache 82f., D. v a n N e s : Maritime Bildersprache 109. 69 Vgl. D e n n i s t o n - P a g e z.St. Zu Theogn. 428 verweisen wir mit E d . F r a e n k e l (zu Ag 872) auf D i e h l s Note z.St. I n g r i d W a e r n (ΓΗΣ ΟΣΤΕΑ 19ff.) bespricht diese „Könning" ausführlich und führt zahlreiche Parallelen an; für die übrigen Kenningar des Aischylos s. ebd. S. 86ff., 126ff. 61 „We may, if we like, regard such constructions as a contamination' of μϋθον 'Αχαιών άκούεις and άκούεις ώς υποκρίνονται. — so here of λόγους τούσδε άκοϋσαι and άκοϋσαι ώς λέγεις", F r a e n k e l z.St.

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an, denn Ag 324f. stellt, allem Anschein nach, eine Umschreibung der homerischen Verse Δ 450f. = Θ 64f. dar«2 (s.u. S. 205f.). άτιμος άλοίδορος άλιστος — άφρήτωρ ά&έμιστος άνέστιος Homers άφρήτωρ άθέμιστος ανέστιος (I 63) wird als eine der ältesten Wurzeln des verbreiteten privativen Trikolons betrachtet 63 . Aus Aischylos haben wir folgende Parallelen dazu: άτιμος άλοίδορος άλιστος (Ag 412f.) 64 , άμαχον άπόλεμον άνίερον (Ag 769), άμαχον άδάματον άπόλεμον (Ch 55)β6. Zweigliedrige Wendungen wie άκλαυτος αστός (Eu 565), άφιλος άτεκνος (Eu 785)ee sind mit dem homerischen άϊστος άπυστος (α 242) zu vergleichen. 'Αχαιών ά κ τ ο ρ έ ς τ ε κ α ί π ρ ό μ ο ι — Ά ρ γ ε ί ω ν ή γ ή τ ο ρ ε ς ή δ έ μ έ δ ο ν τ ε ς Dem homerischen Άργείων ηγήτορες ήδέ μέδοντες (Β 79 usf.) 87 entsprechen mehrere aischyleische Wortkombinationen wie: πόλεως άγοί πρόμοι (Su 905), 'Αχαιών άκτορές τε και πρόμοι (Eu 399), ορχαμ[οί] τ' έπίσκο[ποι (Fr. 296,9). Alle drei Wendungen gehen auf dieselbe homerische Vorlage zurück, und in Anbetracht der Parallelität der Formulierung ist man berechtigt, eher von einer bewußten Nachahmung zu sprechen®8. περί πόδα, περί κάρα — ές πόδας έκ κεφαλής Die Wendung „von unten bis oben" (oder umgekehrt), als eine Beschreibung des Ganzen, ist eine natürliche Ausdrucks weise. Das aischyleische περί πόδα, περί κάρα (Eu 165)69 hat seine Parallele bei Homer (Σ 353 ές πόδας έκ κεφαλής) und anderswo 70 , es setzt aber nicht unbedingt das homerische Beispiel voraus; vgl. auch Aisch. Fr.368,1 f.: έκ ποδών . . . είς άκρον κάρα. 82

„Daran denkt der griechische Hörer und bemerkt, daß der Perser nur für das Wehgeschrei der Seinen ein Ohr hat; und wo Myriaden heulen, übertönen sie die Jubelrufe der wenigen Sieger", W i l a m o w i t z : Griechisches Lesebüch II < Er laut. I), 36. 68 Vgl. Ed. F r a e n k e l : Agam. II 217 mit Anm. 1. 84 Text unsicher. 85 Weitere Parallelen aus den anderen Dramatikern werden von F r a e n k e l (a.O.) notiert; vgl. auch P l a t n a u e r zu Eur. I. T. 220 und W. B i e h l zu Eur. Or. 310 (mit Hinweisen). 88 Vgl. ferner G r o e n e b o o m : Sept. 238 Anm. 1067, 251 Anm. 1132. 87 Zu derartigen homerischen Anredeformen vgl. Th. W e n d e l : Gesprächsanrede 134ff. 88 Vgl. Groeneboom: Eum. 153 Anm. 2. 89 Zur Interpretation der Stelle vgl. Ed. F r a e n k e l : Agam. III 515 Anm. 1. 70 Vgl. G r o e n e b o o m : Eum. 118 Anm. 8.

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ΰπνος πόνος τε — ΰπνφ και καμάτφ Die aischyleische Verbindung ΰπνος πόνος τε (Eu 127) erinnert an das homerische ΰπνω και καμάτω (ζ 2; vgl. Κ 98), ohne daß man dabei wieder ein Abhängigkeitsverhältnis mit Sicherheit feststellen kann. d) A d v e r b i a l e A u s d r ü c k e έπί ξυροϋ πέλας — επί ξυροϋ άκμής Seit dem homerischen έπί ξυροϋ ί'σταται άκμης (Κ 173) sind mehrere Varianten dieser Wendung überall in der griechischen Literatur bis zum heutigen Tag anzutreffen. Bei Aischylos lesen wir einmal έπί ξυροϋ πέλας (Ch 883) und ein anderes Mal έπί ξυροϋ μένει (Fr. 145,23), beide Male in unsicherem Textzusammenhang. Tucker (zu Ch 883) führt eine Anzahl von Parallelen aus verschiedenen Autoren an. νεβροΰ δίκην — ήότε νεβροί Beim νεβροΰ δίκην (Eu 111) wird anscheinend auf das homerische ήότε νεβροί (Χ 1) angespielt. Der Vergleich mit einem verfolgten Hasen kommt bei Aischylos auch Eu 26 und 246f. vor. Zum unhomerischen δίκην vgl. Groeneboom: Eum.93 Anm.2. όργα περιόργως — αΐνόθ-εν αΐνώς Die vieldiskutierte Redewendung όργα περιόργως (Ag 215f.)71 wird richtig mit den archaistischen72 Ausdrucksverstärkungen in Verbindung gebracht, bei denen ein Adjektiv (oder Adverb) neben ein gleichstämmiges Adverb gesetzt wird (vgl. Η 97 αίνόθ-εν αίνώς, Η 39, 226 οίόθεν οίος, Π 776, Σ 26, ω 40 μέγας μεγαλωστί)73. Zu dieser Gruppe gehören auch Aisch. Pr 944 πικρώς ύπέρπικρον74 und Soph. O.C. 1447 νέα . . . νέοθ-εν76. πομπα Διός ξενίου — θεών ύπ' άμύμονι πομπή Neben dem homerischen adverbialen Ausdruck θεών ύπ' άμύμονι πομπή (Ζ 171; man vergleiche auch Η. Η. 15,5 πομπησιν ΰπ' Εύρυσθηος άνακτος) stehen bei Aischylos folgende Entsprechungen: δειναΐς βασιλέως ύπό πομπαΐς (Pe 58), πομπα Διός ξενίου (Ag 748), ύπ' εύθύφρονι πομπή (Eu 1034). Vgl. ferner Eu 1007 mit Groenebooms Kommentar. Einige weitere Belege aus anderen Autoren s. bei Groeneboom: Agam.241 Anm.2. 71 72 73 74 75

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Vgl. F r a e n k e l z.St. Siehe W. N e s t l e : Menschliche Existenz 38. Vgl. B. G y g l i - W y s s : Das nominale Polyptoton 38ff. Vgl. G r o e n e b o o m z.St. Siehe M. Lechner: De Sophocle 22.

e) S o n s t i g e A u s d r ü c k e βλεμμάτων βολή — οφθαλμών βολή Über die Wirkung des Blickes gibt es im Griechischen zahlreiche Ausdrücke 76 . In Anlehnung an das homerische οφθαλμών . . . βολαί (δ 150" heißt es in Aisch. Fr. 420,2 βλεμμάτων . . . βολή78. Zu vergleichen sind ferner: Ag 742 ομμάτων βέλος, Ch 574 κατ' οφθαλμούς βαλεϊ79. εύείμων — εύ είμένος Das seltene Adjektiv εύείμων (Pe 181 εύείμονε) scheint eine Zusammenstellung des homerischen Ausdrucks εδ είμένοι (ο 331) zu sein, obwohl der Textzusammenhang es nicht zuläßt, beide Wendungen in engere Verbindung zu bringen. Mit dem homerischen έυ κτίμενον (Β 501 usf.) ist aischyleisches καλώς κτίμενον (Ch 807) vergleichbar. μάχης άπληστος — μάχης άκόρητος Der Ausdruck μάχης άπληστον (Su 742) gibt offenbar das homerische μάχης άκόρητον (Υ 2, μάχης άκόρητοι Ν 639) wieder, indem das Adjektiv άκόρητος durch sein Synonym άπληστος ersetzt wird. Die Variante αίχμας άκόρεστον (Pe 999) ist durchaus verständlich, da Homer selbst auch πολέμου άκορήτω (Μ 335) und άτος πολέμοιο (Ε 388 usw.) gesagt hat. Vgl. ferner Ag 1143 άκόρετος βοάς (mit F r a e n k e l s Komm.) sowie Se 876 κακών άτρύμονες und Pr 416 μάχας άτρεστοι (mit G r o e n e b o o m s Komm.). οίον ερνος — έρνεϊ ίσος Das homerische Gleichnis 6 δ' άνέδραμεν έρνεϊ Ισος (Σ 56,437; vgl. ξ 175) ist von Aischylos in eine knappe Metapher umgestaltet worden 80 : ερνος άερθέν (Ag 1525)81, οίον ερνος (Eu 666)82. Die Abhängigkeit des Tragikers vom Epiker wird dabei auch durch die Ähnlichkeit der Formulierung festgestellt. Das Wort έρνος hat uns oben (S. 24f.) beschäftigt. '· Vgl. A. C. P e a r s o n , Class. Rev. 23, 1910, 256. 77 Vgl. F r a e n k e l zu Ag 742. 78 Nach einer ziemlich sicheren Korrektur. 79 Wir sehen darin den Begriff „von Auge zu Auge treffen" ( B l a s s z.St.), nicht „de oogen neerslaan" ( G r o e n e b o o m z.St.). Zur Lesart βαλεϊ (βαλεΐν Μ) vgl. W i l a m o w i t z : Das Opfer am Grabe z.St. Nicht annehmbar M u r r a y s καλεϊν (nach dem unmittelbar vorangehenden κατά στόμα / έρεΐ). 80 Vgl. G r o e n e b o o m : Eum. 193 Anm. 1. 81 Siehe H. M i e l k e : Bildersprache 64 mit Anm. 5. 82 Vgl. auch Eu 661.

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οιωνών βοτήρ — οίωνοπόλος Wie es sich oben (S. 167ff.) gezeigt hat, daß Aischylos aus zwei Wörtern eines homerischen Zusammenhanges Komposita bildet, so scheint es ziemlich sicher, daß er auch das Umgekehrte versucht hat, d.h. daß er homerische Komposita in ihre Bestandteile aufgelöst und aus ihnen zweigliedrige Redewendungen gemacht hat. Über eine Fülle von derartigen Belegen verfügen wir nicht, doch können zwei markante Beispiele diese Annahme bestätigen: οιωνών βοτήρ (Se 24)83, das unmittelbar auf das homerische οίωνοπόλος anspielt und ίππων ελατή ρ (Pe 32), das direkt an das homerische ίππηλάτα84 anknüpft. ορχαμος στρατού — δρχαμος ανδρών δρχαμος στρατού (Pe 129) stellt unmißverständlich eine Variante des epischen (homerischen, hesiodeischen) δρχαμος άνδρών bzw. ορχαμε λαών dar. Der vorliegende homerische Vergleich des fortgegangenen (verschwundenen) Perserheeres mit dem ausgeflogenen Bienenschwarm kommt unten (S. 247) zur Sprache. πίσυνος θ-εοΐς — πίσυνος Διί Gegenüber dem homerischen πίσυνος Διί (I 238) steht aischyleisches θεοΐς πίσυνος (Se 212). πίσυνος λεπτοδόμοις πείσμασι (Pe 104f.) ist mit τόξοισι πίσυνος (Ε 205) zu vergleichen; hierzu gehört auch die Variante τοξουλκω λήματι πιστούς (Pe 55). Auch für άλκα πίσυνος (Su 352) und αλκή πεποιθώς (Ch 237) haben wir die homerischen Entsprechungen ήνορέη πίσυνοι (Θ 226) und άλκι πεποιθώς (Ε 299)8Β. 83 84

S.o. S. 22 Anm. 21. Als Adjektiv kommt ίππηλάτης auch bei Aischylos (Pe 126; vgl. Fr. 443, 71)

vor. 85

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Vgl. ferner W. B i e h l zu Eur. Or. 905.

III. Homerische Reminiszenzen Nicht wenige aischyleische Stellen zeigen in Wort und Gedanken eine direkte und unmittelbare Anlehnung an Homer. Es scheint sogar so, als ob Aischylos gewisse homerische Sätze bewußt paraphrasiert, so daß man in diesen Fällen von einer Umschreibung der homerischen Vorlagen sprechen darf. Demgegenüber finden wir in den Dramen des Aischylos auch eine Fülle von Wendungen, deren homerische Färbung zwar unverkennbar ist, sie sehen aber so aus, als ob sie unbewußt und indirekt auf Homer zurückgehen. Sie können in den Gedanken des Dichters verblaßte Erinnerungen an seine Homerstudien sein. Während nun die erste Gruppe der Reminiszenzen dieses Abschnittes als Umschreibung homerischer Stellen bezeichnet werden darf, werden die Reminiszenzen der zweiten Gruppe als Nachhall homerischer Wendlingen charakterisiert. Die Anführung der betreffenden Stellen folgt hier, aus methodischen Gründen, nach Dramen. Bei der Behandlung eines jeden Stückes werden aber, neben der repräsentativen Stelle, auch alle Parallelen aus den übrigen Stücken erwähnt, die bei der Behandlung des eigenen Stückes nicht mehr wiederholt werden. Der Umfang, den die Untersuchung in Anspruch genommen hat, gestattet uns nicht, auch die homerischen Reminiszenzen etwas breiter zu besprechen. Auf einen Kommentar zu den Stellen des zweiten Kapitels haben wir verzichtet, während wir uns im ersten nur auf allgemein orientierende Noten beschränken. Es ist also dem Leser überlassen, aus der Gegenüberstellung der Passus ihr Verwandtschaftsverhältnis zu konstatieren. a) U m s c h r e i b u n g h o m e r i s c h e r S t e l l e n 1. Hilcetiden κύδιστ' άχέων έπέκρινεν (Su 13) . . . το βέλτερον κακοϋ και τί> δίμοιρον αινώ (Su 1069f.)

. . . κακών δέ κε φέρτατον εΐη (Ρ 105)

Unter den verschiedenen Arten des Übels gibt es eines, das besser ist als die übrigen, sagt uns bereits Homer; dies ist daher vorzuziehenSo hat sich Danaos für die Flucht aus Ägypten entschieden „als das Ehrenhafteste unter dem Schlimmen" 2 , und der Danaidenchor billigt zwischen zwei Übeln das weniger schlechte 3 . 1 έστιγάρ τό έλαττον κακόν μάλλον αιρετών τοϋ μείζονος Arist. Eth. Ε 7, 1131b 22; vgl. auch das sprichwörtliche δυοΐν κακοΐν προκειμένοιν τό μή χείρον βέλτιον. 2 W e c k l e i n zu Su 13. 8 Wae der Dichter mit τό δίμοιρον meint, ist nicht eindeutig; vgl. M u r r a y s Apparat, R o s e , U n t e r s t e i n e r , V ü r t h e i m und W e c k l e i n z.St. (Weckl. 1080) sowie R. C a n t a r e l l a : Eschilo 290.

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ή μένος δν φρόνημα πως αύτόθεν έξέπραξεν έμπας έδράνων άφ' άγνών (Su 101 ff.)

τοϊσι δέ καί μετέειπεν άναξ άνδρών 'Αγαμέμνων αύτόθεν έξ εδρης, ούδ' έν μέσ-

σοισιν άναστάς (Τ 76f.) ... οί δέ θεοΐσιν εσπεισαν μακάρεσσι ... αύτόθεν έξ έδρέων ... (ν 54ff.) Die Chorpartie Su 96-103 4 spricht von der Mühelosigkeit, mit der der allmächtige Zeus seinen Willen durchzusetzen vermag, ohne daß er sich von seinem Thron zu bewegen braucht 5 . Zwischen Homer und Aischylos besteht hier nur eine formale Parallelität; Homer spricht von Heroen. ζώσα γόοις με τιμώ (Su 116) άπαξ έτ' ειπείν ρησιν ή θρηνον θέλω έμόν τον αύτης (Ag 1322f.) έοικα θρηνεΐν ζώσα πρδς τύμβον μάτην (Ch 926)

αί μεν έτι ζωδν γόον "Εκτορα φ ένί ο'ΐκω (Ζ 500)

„Lebend noch, ehre ich mich durch ein Grablied" ( W o l d e ) , sagt der Denaidenchor, und Kassandra will um ihrer selbst willen ein Klagelied anheben, genauso wie Andromache zusammen mit den Dienerinnen um den in Kampf gehenden Hektor klagt. Dasselbe Motiv liegt auch in Klytaimestras Worten vor. Ζήνα τών κεκμηκότων (Su 158)

Ζεύς τε καταχθόνιος καί έπαινή Περσεφόνεια (I 457)

Neben dem ξένιος gibt es auch einen χθόνιος Zeus. Die Vorstellung von einem Zeus der Unterwelt geht von Homer zu Aischylos über®; vgl. Ch 382 mit B l a s s ' und T u c k e r s Kommentar, A. L e s k y : Kommos 64f. 4

Diese Chorpartie bildet einen Teil des ersten aisohyleisohen Zeushymnos, wozu neulich W. K i e f n e r : Allbegriff 94ff. Der zweite aischyleische Zeushymnos findet sich im Agamemnon (V. 160ff.); vgl. dazu Ed. F r a e n k e l , Philologus 86, 1931, Iff., Α. L e s k y : Griechische Tragödie 103f., ders.: Geschichte 286f., B. S n e l l : Aischylos 135f., J. S e e w a l d : Untersuchungen 27, H. P f e u f e r : Gnomik 19, W. K i e f n e r a.O. 129f. u.e.a. 5 Vgl. Ed. F r a e n k e l a.O. 13 Anm. 32, K . R e i n h a r d t : Aischylos 18f., W . K r a n z : Stasimon 44f. Zur Gedankenberührung mit Xenophanes hier (s. 21 Β 25: άλλ' άπάνευθε πόνοιο νόου φρενΐ πάντα κραδαίνει, 21 Β 26 αίεΐ δ' έν ταύτω μίμνει κινούμενος ουδέν / ούδέ μετέρχεσ&αί μιν έπιπρέπει άλλοτε άλλη) vgl. W. K r a u s : Die Schutzsuchenden 126 und bes. W. J a e g e r : Die Theologie der frühen griechischen Denker, Stuttgart 1953, 57f. 6 In Hes. Op. 465 ευχεσθαι δέ ΔιΙ χθονίω Δημήτερί θ' άγνή ist eher „der in der Erde wirkende Gott der Fruchtbarkeit" gemeint, vgl. Μ. P. N i l s s o n : Geschichte I 401, 423.

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... Ζηνα μειχθήναι βροτώ (Su 295) ... τηδε γαρ θνητη θεος χρήζων μιγηναι (ΡΓ 737f.) γυνή θεω μειχθεΐσα (Fr. 145,5)

... δι' 'Αφροδίτη, ... θεά βροτω εύνηθεϊσα ' (Β 820f.) ...καλή Πολυδώρη, ... γυνή θεω εύνηθεϊσα (Π 175f.) Vgl. Η. Yen. 167, 255.

In den Hiketiden spricht Aischylos von der Beziehung des Zeus zu Io mit vollem Ernst 7 ; im Mittelpunkt dieser Geschichte steht die Wunderzeugung des Epaphos. Prometheus meint freilich nicht ein harmloses Auflegen der Hand oder einen bloßen Anhauch (έπαφή καί έπίπνοια) von Seiten des Zeus; es bedurfte jedoch eines Euripides, damit die Unzucht der Olympier auf der Bühne unverhüllt gebrandmarkt wird 8 . Zum Gegensatz θεοί — βροτοί vgl. auch Eu 825. Παλαίχθονος τέκος, κλϋθί μου (Su 348)

κλϋθί μευ, αΐγιόχοιο Διός τέκος (Ε 115, Κ 278)

Auch ohne diese genauere Entsprechung ist der Vokativ von τέκος in Verbindung mit dem Genitiv eines Eigennamens (wie Οΐδίπου τέκος Se 203, 677) als homerisch zu betrachten 9 . Sophokles und Euripides gebrauchen in solchen Fällen nicht τέκος, sondern τέκνον (s.o. S. 39). ... μή καί ποτε εϊπη λεώς ... ,,έπήλυδας τιμών άπώλεσας πόλιν" (Su 399ff.)

μή ποτέ τις είπησι κακώτερος άλλος έμείο,,'Έκτωρ ήφι βίηφι πιθήσας ώλεσε λαόν" (Χ 106f.)

Als ihm die Entscheidung zufällt, den Danaostöchtern Schutz zu gewähren oder nicht, macht Pelasgos sich dieselben Gedanken, die sich auch Hektor macht, als er vor der Mauer Trojas am Skäischen Tor mit seinem θυμός spricht, indem er den Achilleus zum Zweikampf abwartet. Beide nehmen Rücksicht auf die Beschuldigung durch das Volk. Der Satz, der dies ausdrückt, wird gleichermaßen asyndetisch zugefügt. 7

Vgl. W . K r a u s : Die Schutzsuchenden 143. Vgl. die an Apollon gerichteten Worte des jungen I o n i m gleichbenannten Stück (V. 436ff., bes. V. 444ff.): et 8' — ού γάρ ίαται, τω λόγω δέ χρήσομαι — δίκας βίαιων δώσετ' άνθρώποις γάμων, σύ καί Ποσειδών Ζεύς δς ούρανοϋ κρατεί, ναούς τίνοντες άδικίας κενώσετε, τάς ήδονάς γάρ της προμηίΚας πάρος σπεύδοντες άδικεϊτ'. 9 Siehe T h . W e n d e l : Gesprächsanrede 99. 8

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... ποΐ φύγωμεν Άπίας χθ-ονός κελαινον εΐ τι κεϋθ-ός εστί που; (Su 777f.)

... σύ μέν Άίδαο δόμους ύπύ κεύθεσι γαίης ερχεαι... (X482f.) ... εΐν Άίδαο δόμοις, ύπδ κεύθεσι γαίης (ω 204) Vgl. Η. Cer. 398, Hes.Theog. 300 usw.

Die verzweifelten Danaiden wünschen sich eine dunkle höllische Schlucht, in die sie sich stürzen möchten. Die unterirdischen Grotten führen — nach primitiver Vorstellung — zum Hades. Für das Wort κεΰθ-ος s.o. S. 29. κελαινόχρως δέ πάλλεται μου καρδία (Su 785) 10 ταΐίτά μοι μελαγχίτων φρήν άμύσσεται φόβω (Pe 115f.) σπλάγχνα δέ μοι κελαινοΰται (Ch 413f.) Vgl. Eu 459.

. . . μένεος δέ μέγα φρένες άμφιμέλαιναι πίμπλαντ' (A103f. = δ661 f.) ... φρένας άμφιμελαίνας (Ρ 83, 499, 573) ...πολλά δέ οί κραδίη πόρφυρε (Φ 551) Vgl. Ξ 16ff„ Hes. Scut. 429, Theogn.1199.

Schwarz wird das Herz bei Aischylos durch Furcht und Besorgnis. Das kampfgierige Herz des homerischen Helden erregt und verdunkelt meistens der Zorn 1 1 . κυσίν δ' έπειθ·' ελωρα κάπιχωρίοις δρνισι δεΐπνον ούκ άναίνομαι πέλειν (Su 800f.) εξω βαλεϊν άθαπτον, άρπαγήν κυσίν (Se 1014) ούτω πετηνών τόνδ' υπ' οιωνών δοκεΐ ταφέντ' άτίμως τούπιτίμιον λαβείν (Se 1020f.)

... αύτούς δέ έλώρια τεΰχε κύνεσσιν οίωνοϊσί τε πασι (A 4f.) θηρσι και οίωνοΐσιν έλωρ γένετ' (ω 292) Vgl. Ε 488 usw.

Nach den Worten der Danaiden hätten sie durch einen Sturz von einem hohen, abrupten Felsen die scheußliche Ehe mit den Vettern loswerden können; danach mögen Hunde und Raubvögel ihre Leichen verzehren. Dasselbe Los 12 wird durch den Herold im unechten Schluß der Sieben auch f ü r den Leichnam des Polyneikes angekündigt. 10

Über das „hüpfende Herz" s.u. S. 198. Vgl. G. K a h l e n b e r g : De . . . vestigiis 11 ff., L. S c h m i d t : Reminiscenzen 730; siehe auch unten S. 198, 208. 12 Zum Sarkasmus „Beerdigung durch die Raubvögel" vgl. Tucker zu Se 1020f (Tucker lOllf.), wobei auch Parallelen angeführt werden. Siehe ferner G. K i e f n e r : Die Versparung (Klassische-Philologische Studien 25), Wiesbaden 11

196

μηδ' αίσχος ήμΐν, ήδονήν δ' έχθροΐς έμοΐς πράξωμεν (Su 1008f.) λυπρά, χάρματα δ' έχ&ροΐς (Pe 1034)

δυσμενέσιν μέν χάρμα, κατηφείην δέ σοί αύτω (Γ 51) χάρμα δέ τοις άλλοισιν, έλεγχε ίη δέ σοί αύτω (Ψ 342) Vgl. Ζ 82, Κ 193.

Hier haben wir einen anderen Aspekt des alten moralischen Gebots: „den Freunden gut, den Feinden schlecht tun". Demnach ist die Schadenfreude der Feinde bei eventuellem Mißgeschick eine Warnung und Mahnung zur Nüchternheit, zu σωφροσύνη. μετάκοινοι δέ φίλα ματρί πάρεισιν Πόθος (ά) τ' ούδέν άπαρνον τελέ&ει θέλκτορι Πειθ-οΐ. δέδοται δ' 'Αρμονία μοΐρ' Άφροδίτας ψεδυρά τρίβοι τ' έρώτων (Su 1038ff.)

ή, και άπό στήθεσφιν έλύσατο κεστόν ιμάντα ποικίλον, εν&α τέ οί θ-ελκτήρια πάντα τέτυκτο* έ'νθ·' ένι μέν φιλότης, έν δ' ίμερος, έν δ' όαριστύς πάρφασις, ή τ' έκλεψε νόον πύκα περ φρονεόντων (Ξ 214ff.)

„Wie Eros Sohn der Aphrodite ist, so können auch Pothos und Himeros, welche dem Eros zur Seite stehen, und Peitho als deren Kinder angesehen werden. Diese vier bilden mit den Chariten das Geleit der Göttin", W e c k l e i n z.St. (Weckl. 1049ff.). Vgl. auch U n t e r s t e i n e r und V ü r t h e i m z.St. Διός ού παρβατός έστιν μεγάλα φρήν άπέρατος (Su 1048f.) ... ουποτε τάν Διός άρμονίαν θνατών παρεξίασι βουλαί (Pr 550f.) τάν Διός γαρ ούχ ορώ μήτιν δπα φύγοιμ' άν (Pr 906f.)

άλλα μάλ' ου πως έ'στι Διός νόον αίγιόχοιο ουτε παρεξελθεΐν άλλον θεόν οΰθ' άλιώσαι (ε 103f.) Vgl. Θ 143f., Hes. Theog. 613, Op. 105(?)

Es ist unmöglich, die von Zeus gesetzte Weltordnung zu erschüttern; was er für einen jeden der Sterblichen beschlossen und bestimmt hat, kann nicht vermieden werden. In der griechischen Literatur kommt es des öfteren vor, daß die βουλαί des Zeus nicht nur unausweichlich, sondern auch unerforschlich sind; vgl. L . S c h m i d t : Reminiscenzen 433; siehe auch unten S. 210f. 1964, 44f. K i e f n e r schließt eine Übernahme dieser Anklänge aus Homer nicht aus, sie können aber nach ihm auch auf eine „gemeinsame sprichwörtliche Quelle" zurückgehen. 197

2. Perser κακόμαντις άγαν όρσολοπεΐται θυμός εσωθεν. πασα γαρ Ισχύς Άσιατογενής ο'ίχωκε, νέον δ' άνδρα βαΰζει 13 (Pe 10ff.) ßoä ßoöc (μοι) μελέων εντοσθεν ήτορ (Pe 991) τίπτε μοι τόδ' έμπέδως δεΐμα προστατήριον καρδίας τερασκόπου πωταται (Ag 975ff.) ύμνωδεϊ θρήνον Έρινύος αύτοδίδακτος έ'σωθεν θυμός (Ag 991 ff.) . . . πάροιθεν δέ πρώρας δριμύς άηται κραδίας θυμός (Ch 390ff.)

. . . κραδίη δέ οί ένδον ΰλάκτει (υ 13) . . . μινύθει δέ μοι ένδοθεν ήτορ (δ 467) ... δίχα δέ σφιν ένΐ φρεσι θυμός άητο (Φ 386)

Das unruhige, Unheil ahnende u n d vor Angst hüpfende Herz bildet eine charakteristische Ausdrucksweise der aischyleischen Dichtung; Vorbild f ü r all das ist Homer gewesen, s.o. S. 196 u n d unten S. 208. φρήν άμύσσεται φόβω (Pe 116) . . . σύ δ' ένδοθι θυμόν άμύξεις καί με καρδίαν άμύσσει φροντίς (Pe 161) 14 (Α 243) συννοία δέ δάπτομαι κέαρ (Pr 437) ... οίος άλατο Vgl. Ag 743, 791, 1164, 1471 u n d oben ov θυμόν κατέδων (Ζ 201f.) S. 61 f. s.v. θυμοβόρος Zur Äußerung der seelischen Unruhe spricht bereits Homer von „Verzehrtwerden" u n d „Zerrissenheit" des Herzens. Außer an Aischylos wird m a n auch an den Anfangsvers der aristophaneischen Acharner erinnert: 6σα δή δέδηγμαι τήν έμαυτοΰ καρδίαν . . . . . . φόβω δ' άφθογγος έστάθην, φίλοι . . . ό δ' έστάθη ήΰτε πέτρη (Pe 206) εμπεδον (ρ 463f.) Die Form έστάθ-η nur hier bei Homer, in der Tragödie ist sie häufig 1 S . Die doppelte Alliteration in der aischyleischen Wendung (3 φ, 2θ) wahrscheinlich unbeabsichtigt ( G r o e n e b o o m ) . 13 Den Vergleich dieser aischyleischen Stelle mit υ 13ff. hat bereits P . M a z o n gemacht (s. Rev. fit. Gr. 63, 1950, 11 ff.). Das Verb βαυζω enthält, nach M a z o n , immer „une idöe d'hostilite". Entsprechend dem homerischen Vorbild deutet er den aischyleischen Passus folgendermaßen: „Le coeur des Fideles, comme celui d'Ulysse, est plein d'inquiötude et d'apprähension. II pressent un malheur et, tel un chien de garde, le poil hörisse, il aboie furieusement ä tout inconnu, sans qu'aucun courrier de l'arm^e vienne jamais mettre fin a son angoisse." 14 Über die homerische Konstruktion s.u. S. 254f. 15 Vgl. G r o e n e b o o m zu Pe 206.

198

με&ύστερον δέ κίρκον είσορώ δρόμω πτεροΐς έφορμαίνοντα και χηλαΐς κάρα τίλλονθ·' (Pe 207ff.)

ώς άρα οί είπόντι έπέπτατο δεξιός δρνις, κίρκος, 'Απόλλωνος ταχύς άγγελος· έν δέ πόδεσσι τίλλε πέλειαν εχων (ο 525ff.)

Die Verwandtschaft beider Augurien ist unübersehbar; man vergleicht ferner das herodoteische Zeichen (3,76,3): ώθιζομένων δ' αύτών έφάνη ίρήκων επτά ζεύγεα δύο αΐγυπιών ζεύγεα διώκοντα καί τίλλοντά τε καί άμύσσοντα. καύτός δ' άέλπτως νόστιμον βλέπω φάος (Pe 261) Ξέρξης μεν αύτός ζη τε καί βλέπει φάος (Pe 299) ... έως τ' ελευσσες αύγάς ήλιου ... (Pe 710) ... 'Ορέστης άρά που βλέπει φάος (Ag 1646) νυν άγχόνης μοι τέρματ', ή φάος βλέπειν (Eu 746)

δφρα δέ μοι ζώει καί όρα φάος ήελίοιο (Σ 61 usw.) ου τις έμεϋ ζώντος καί έπί χθ-ονί δερκομένοιο (Α 88)

Seit Homer ist die Umschreibung „das Licht (der Sonne) blicken" f ü r „leben" in der griechischen Literatur gebräuchlich. Über den homerischen Sinn des Wortes φάος bei Aischylos s.o. S. 125. ευθύς δέ κώπης ροθ-ιάδος ξυνεμβολή αύτοί δ' έζόμενοι πολιήν άλα έ'παισαν άλμη ν βρύχιον έκ κελεύματος τύπτον έρετμοϊς (Pe 396f.) (μ 180 usw.) Über ρόθος, ροθιάς s.o. S. 57f. mit Anm. 192. . . . Τ Ω παίδες Ελλήνων, ϊτε, έλευθεροϋτε πατρίδ', έλευθεροϋτε δέ παϊδας, γυναίκας, θ-εών τε πατρώων εδη, θήκας τε προγόνων · νϋν υπέρ πάντων άγών (Pe 402ff.)

ώ φίλοι, άνέρες εστε, καί αιδώ θ-έσθ·' ένί θυμω άλλων άνΟ-ρώπων, έπί δέ μνήσασθ-ε έκαστος παίδων ήδ' άλόχων καί κτήσιος ήδέ τοκήων, ήμέν δτεω ζώουσι καί φ κατατεθ-νήκασι · των υπερ ένΟ-άδ' έγώ γουνάζομαι ού παρεόντων έστάμεναι κρατερώς (Ο 661 ff.)

Beide Zitate weisen offenkundig eine enge Parallelität in Wort und Gedanken auf, obwohl der Appell an Besitz und Heiligtümer auch sonst, wie G r o e n e b o o m (z.St.) notiert, in verschiedenen Formu199

lierungen vorkommt. Die Wendung παίδες Ελλήνων erinnert ferner an das mehrmals bei Homer vorkommende υΐες 'Αχαιών. διαμυδαλέους δάκρυσι κόλπους . . . δεύοντο δέ δάκρυσι κόλποι, τέγγουσ', άλγους μετέχουσαι (Pe 539f.) παιδί δόμεν θάνατον (I 570f.) Es besteht hier nur eine formale Entsprechung zwischen beiden Passus, inhaltlich sind sie verschieden; die Tränen der Troerinnen haben andere Motive als die der um des eigenen Sohnes Tod betenden Althaia. 3. Prometheus . . . άτερπη τήνδε φρουρήσεις πέτραν πέτρης προς μεγάλη σι βαλόν (Pr 31) και άτερπέι χώρψ (η 279) άτερπή πέτραν steht gegenüber άτερπέι χώρω als eine homerisierende Wendung; aber auch das Substantiv πέτρα findet sich bereits im homerischen Vers. Empedokles (31Β 121,1) hat die homerische Wendung unverändert aufgenommen (im Akkus. Sing.: άτερπέα χώρον). ώς μήτε θεός μήτε τις άλλος τοΐσδ' έγεγήθει (Pr 156f.)

. . . ούδέ τις άλλος ήδεεν οΰτε θεών οΰτε θνητών

άνθρώπων (Σ 403f.) „Eine Umschreibung f ü r ,niemand auf der W e l t ' " , W e c k l e i n z . S t . Die Änderung άλλος zu άνδρών unnötig, vgl. G r o e n e b o o m z . S t . ... ό 8' έπικότως άεί φ οδτ' άρ φρένες εϊσίν ένθέμενος άγναμπτον νόον αίσιμοι οΰτε νόημα δάμναται ούρανίαν γναμπτόν ένί στήθεσσί" λέων γένναν (Pr 163ff.) 8' ώς άγρια οίδεν (Ω 40f.) F ü r diesen Gebrauch des Verbums τίθημι führt G r o e n e b o o m (z.St.) mehrere Beispiele an, wie Ch 738 θέτο σκυθρωπόν(?), 1 629 άγριον έν στήθεσσι θέτο μεγαλήτορα θυμόν usw. . . . άλλα ταϋτα μεν άλλα τά μεν προτετύχθαι έάμεθώμεν (Pr 261f.) σομεν (Π 60, Σ 112 usw.) Auf die vorliegende homerische Reminiszenz hat schon der Scholiast hingewiesen. . . . "Ατλαντος, δς προς έσπέρους τόπους έστηκε κίον' ούρανοΰ τε και χθονός ώμοις έρείδων, άχθος ούκ εύάγκαλον (Pr 348ff.)

Άτλαντος θυγάτηρ όλοόφρονος, δς τε θαλάσσης πάσης βένθεα οΐδεν, έχει δέ τε κίονας αυτός μακράς, αΐ γαϊάν τε και ούρανόν άμφίς εχουσι (α 52ff.) Die Vorstellung vom Titanen Atlas, der das Himmelsgewölbe trägt, ist an den verschiedenen literarischen Stellen, an denen sie vorkommt 200

(z.B. Hes.Theog.517ff. usw.), nicht eindeutig 19 . Aischylos, -wie W e c k l e i n (z.St.) notiert, knüpft an Homer an: „Er konnte in Rücksicht auf die allgemein bekannte homerische Stelle kurz κίονα ούρανοϋ τε και χθονός sagen, indem er an den Zweck der Säule γαΐάν τε και ούρανδν άμφίς έχειν dachte." καί νϋν άχρεΐον και παράορον δέμας κεΐται στενωπού πλησίον θαλασσίου (Pr 363f.)

πολλδς γάρ τις εκείτο παρήορος ένθα καί ένθα (Η 156)

Von Zeus' Blitz niedergeschlagen, liegt der Riese Typheus zu Boden gestreckt wie der μήκιστος Ereuthalion von der Hand des ehemals jungen Nestors. Die Adjektive παράορος und άχρεΐος haben uns oben S. 70 f. und 126 beschäftigt. θαλασσόπλαγκτα δ' ουτις άλλος άντ' έμοϋ λινόπτερ' ηδρε ναυτίλων οχήματα (Pr 467f.)

ούδ' άρα τοί ϊσασι νέας φοινικοπαρήους ούδ' εύήρε' έρετμά, τά τε πτερά νηυσι πέλονται (λ 124f.)

Von den „geflügelten" Schiffen spricht auch Hesiod (Op.628 νηδς πτερά ποντοπόροιο); nach Aischylos ist dieser Ausdruck nicht selten 17 . Was die Bezeichnung der Schiffe als οχήματα betrifft, so hat Aischylos selbst in Su 32 von einem δχος ταχυήρης gesprochen 18 . τί ποτέ μ', ώ Κρόνιε παΐ, τί ποτε ταΐσδ' ένέζευξας εύρών άμαρτοϋσαν έν πημοναΐσιν (Pr 577f.)

Ζεύς με μέγας Κρονίδης άτη ένέδησε βαρείη (Β 111)

Ungefähr derselbe Gedanke wird auch in Pr 108 (άνάγκαις ταΐσδ' ένέζευγμαι τάλας), Ag 1566 (κεκόλληται γένος προς άτα), Soph. O.C. 526 (ένέδησεν ατα) und Eur. Ale. 482 (τω προσέζευξαι πλάνω) ausgedrückt. Zur Periphrase Κρόνιε παΐ f ü r Κρονίδη ( = παΐ Κρόνου) s.u. S. 254. ... σήμαινε μηδέ μ' οΐκτίσας σύνθαλπε μύθοις ψευδέσιν (Pr 684f.)

μηδέ τί μ' αίδόμενος μειλίσσεο μήδ' έλεαίρων, άλλ' εδ μοι κατάλεξον (γ 96f. = δ 326f.)

Prometheus soll nicht aus Erbarmen los weiteres Schicksal verschweigen, sondern alles offen sagen. Den Hinweis auf γ 96 hat bereits der Scholiast gemacht. 16

Vgl. dazu G r o e n e b o o m zu Pr 347ff. G r o e n e b o o m (z.St.) führt mehrere Belege auß der griechischen und lateinischen Literatur an. 18 Weitere Parallelen bei G r o e n e b o o m a.a.O. Zur Metapher vgl. J.-G. H a n s e n : Bildhafte Sprache 112f., H. Mielke: Bildersprache 119. 17

201

... νόσημα γαρ αίσχιστον εΐναί φημι συνθέτους λόγους (Pr 685f.)

έχθ-ρός γάρ μοι κείνος όμως Άίδαο πύλησιν, δς χ' έτερον μεν κεύθη ένί φρεσίν, άλλο δέ εΐπη (ί 312f.)

Die verhüllten Worte (σύνθετοι λόγοι)18 bezeichnet Ιο als die schlimmste Krankheit, genauso wie der Heuchler, der anders denkt als er spricht, Achilleus bis zum Tode verhaßt ist. ... χς ουθ' ήλιος προσδέρκεται ... ούδέ ποτ' αύτούς άκτΐσιν (Pr 796f.) Ήέλιος φαέθων καταδέρκεται ας ουτε πέμφιξ ηλίου προσδέρκεται άκτίνεσσιν (λ 15f. usw.) (Fr. 369,1) An der Prometheus-Stelle ist von den Phorkiden die Rede, das Fragment gehörte den „Xantrien" des Aischylos20. Homer spricht von den Kimmeriern. τροχοδινεΐται δ' δμμαθ·' έλίγδην (Pr 882)

... στρεφεδίνηθεν δέ οί οσσε (Π 792)

Aischylos paraphrasiert hier offenbar seine homerische Vorlage, vgl. Ed. F r a e n k e l zu Ag 51. 4. Sieben ύμας δέ χρή νυν, και τον έλλείποντ' 'έτι ήβης ακμαίας και τον έξηβον χρόνω, ώραν τ' εχονθ' έκαστον, ώς τε συμπρεπές βλάστη μόν άλδαίνοντα σώματος πολύν, πόλει τ' άρήγειν ... (Se ΙΟίϊ.)

κήρυκες δ' άνά άστυ Διί φίλοι άγγελλόντων παΐδας πρωθήβας πολιοκροτάφους τε γέροντας λέξασΟ-αι περί άστυ Β-εοδμήτων έπί πύργων (Θ 517ff.)

T u c k e r (ζ.St.) und G r o e n e b o o m (Sept. 82 Anm. 30) im Gegensatz zu W e c k l e i n (z.St.) bestreiten, daß Aischylos dabei an Homer zu denken brauchte und berufen sich für die Gebräuchlichkeit dieser Redewendung auf Herodian 21 . In solchen Fällen kann man jedoch nicht behaupten, daß er mit Sicherheit das Richtige trifft; deshalb möchte ich eher auf die Ähnlichkeit des Ausdruckes aufmerksam machen, als mit R o s e und I t a l i e darüber zu schweigen. 19

I m Gegensatz zu den άπλα . . . της άλη&είας έπη (Aisch. Fr. 288). Zu Helios Verehrung in Thrakien vgl. K. D e i c h g r ä b e r : Lykurgie 283f. 21 Hist. 8,4,7: πάνδημε!, δέ άμα παισΐ και, γυναιξίν άνωθεν έξ έπάλξεών τε καΐ πύργων άπομαχόμενοι. ούδέ τις οΰτως ήν άχρηστος ήλικία ώς μή μετέχειν της ύπέρ της πατρίδος μάχης. 20

202

έλακον άξόνων βριθομένων χνόαι (Se 153)

...μέγα δ' εβραχε φήγινος άξων βριθ-οσύντ) (Ε 838f.) „Weil die Schwere des Wagens auf der Achse ruht . . . knarrt die Achsenspitze (χνόη) . . . indem sie sich an der Radbüchse (σϋριγξ) reibt", W e c k l e i n z.St. (Weckl. 138). μοχθηρόν, ώσπερ άνδρας ών άλω πόλις (Se 257)

... καί οί κατέλεξεν άπαντα κήδε', δσ' άνθ-ρώποι,σι πέλει των άστυ άλώη (I 591 f.) Beide Stellen sprechen vom schlimmen Los der Kriegsgefangenen, der Sklaverei. Über das Fehlen des άν hier (ών άλω = ών άν άλω) s.u. S. 239. προς άνδρδς δ' άνήρ δόρει καίνεται (Se 347f.) 22

... άνήρ 8' άνδρ' έδνοπάλιζεν (Δ 472) ένθ-α δ' άνήρ έλεν άνδρα (Ο 328 = Π 306) παρά το όμηρικον ,,άνήρ δ' άνδρ' έδνοπάλιζεν" vermerkt der Scholiast (Scholia Vetera z.St.). Welche von diesen homerischen Wendungen Aischylos genau im Kopf hatte, ist schwer zu sagen, s. R o s e : Commentary z.St. ... τρεις κατασκίους λόφους Εππουρις τρυφάλεια, περισσείσείει (Se 384f.) οντο 8' έ&ειραι (Τ 382) τρεις δ' έπι(σ)σείων λόφους ... δεινον δέ λόφος καθύπερθεν έ'στειχ' ίσος Άρει βίαν (Fr.l09,7f.) ενευεν (Λ 42) Die drei Helmbüsche sowie die Erzglöckchen von Tydeus' Schild sind da, um dem Feinde Schrecken einzuflößen23. T u c k e r zitiert unter anderen Beispielen auch Tyrt. Fr. 8,26 κινείτω δέ λόφον δεινον υπέρ κεφαλής. Zur aristophaneischen Parodie der Stelle des Aischylos vgl. Ed. F r a e n k e l : Redepaare 8 Anm. 15. οί>τ' είδος ουτε θ-υμδν ούδ' δπλων σχέσιν μωμητός (Se 507f.)

... έπει ου έθ-έν έστι χερείων, ού δέμας ούδέ φυήν οΰτ' άρ φρένας ουτε τι εργα (A 114f.) Der Vergleich wird bei Homer von Agamemnon zwischen Chryseis und Klytaimestra gemacht, bei Aischylos hebt Eteokles in dieser be22 Trotz T u c k e r (z.St.: „it is strange that anyone should prefer the colourless καίνεται") und R o s e (Commentary z.St.: „καίνεται seems a mere scribal error") ist die Variante κλίνεται nicht vorzuziehen; das sieht man, wenn man den passiven Satz πρδς άνδρός άνήρ δόρει κλίνεται ins Aktivum umwandelt. 23 So etwas entspricht aber nicht der hellenischen Sophrosyne, sondern ist ein Kennzeichen der Barbaren; vgl. Η. H. B a c o n : Barbarians 32 Anm. 15.

203

scheidenen Art die Tüchtigkeit des Hyperbios gegenüber seinem Gegner Hippomedon hervor. τριχός δ' όρθ·ίας πλόκαμος ίσταται (Se 564)

όρθαί δέ τρίχες έσταν ένί γναμπτοϊσι μέλεσσι (Ω 359) Vom „Haarsträuben" als einem Ausdrucksmittel seelischer Erregung spricht man immer noch. πληγείς θ-εοϋ μάστιγι παγκοίνω 'δάμη (Se 608) μάστιγι 0·εία γην προ γης έλαύνομαι (Pr 682) ... διπλή μάστιγι, τήν "Αρης φιλεΐ (Ag 642) χαλκηλάτφ πλάστιγγι λυμανθέν δέμας (Ch 290)24

... Άργεΐοι δέ Διός μάστιγι δαμέντες (Μ 37) άλλα Διός μάστιγι κακή έδάμημεν 'Αχαιοί (Ν 812)

Vgl. auch Ag 367 (mit F r a e n k e l s Komm.), Π 816, G.S. K i r k : Heraclitus 29f. (zu Fr. 11). Die Vorstellung von einer göttlichen Geißel ist sehr alt und verbreitet. G r o e n e b o o m (zu Se 608) denkt an ,,een vierspan, waarvan Zeus de wagenmenner is en waarvan het gewillige paard even goed als de onvillige door de μάστιξ getroffen wordt" 25 . Zum Wort μάστιξ vgl. L e a f zu Ψ 387; für das Bild s. H.Mielke: Bildersprache 114f. έκ φρενός, α κλαιομένας μου μινύ&ει τοϊνδε δυοΐν άνάκτοιν (Se 920ff.)

... μινύ&ει δέ τοι ήτορ έταίρων (δ 374) ... μινύθει δέ μοι ενδοθ-εν ήτορ (δ 467) Das Verb μινύ&ω wurde oben S. 91 besprochen; zu den Medialformen bei Aischylos, wie κλαιομένας hier, s.u. S. 238 mit Anm. 33. 5. Agamemnon

οΰτω δ' Άτρέως παΐδας ό κρείσσων έπ' Άλεξάνδρω πέμπει ξένιος Ζεύς πολυάνορος άμφί γυναικός, πολλά παλαίσματα και γυιοβαρη ... θήσων Δαναοϊσιν Τρωσί V ομοίως (Ag 60ff.)

... ούδέ τά ήδη ά ρα Ζεύς μήδετο έ'ργα, •9-ήσειν γάρ ετ' εμελλεν ϊπ άλγεά τε στοναχάς τε τρωσί τε και Δαναοΐσι διά κρατεράς ύσμίνας (Β 38ff.)

24

Vgl. G r o e n e b o o m z.St. (mit Anm. 8). Vgl. auch Tucker z.St. (Tucker 595). Ganz anders I t a l i e „Aeschylus denkt aan tonijnenvangst"!). 25

204

(z.St.:

Auch wenn wir von der gedanklichen Verwandtschaft dieser beiden Stellen absehen, läßt sich hier ein Abhängigkeitsverhältnis durch die Parallelität der Formulierung feststellen. Bei Schlachtschilderungen weilt der Marathonkämpfer Aischylos selbstverständlich länger und weidet sich am Detail. Mit πολυάνορος26 άμφι γυναικός kann man ξ 69 έπεί πολλών ανδρών υπό γούνατ' ελυσεν vergleichen. βλαβέντα λοίσθιων δρόμων (Ag 120)

... άλλά νυ τόν γε θεοί βλάπτουσι κελεύθου (α 195) Es ist sehr wahrscheinlich, daß Aischylos dabei, wie Β lom f i e l d (ζ. St. — Blomf. 118) annimmt, an diese Stelle der Odyssee gedacht hat. Das Verb βλάπτω wird hier in der homerischen Bedeutung „am Laufe hemmen" verwendet 27 . Zur syntaktischen Zugehörigkeit der Form βλαβέντα im aischyleischen Wortzusammenhang vgl. F r a e n k e l z.St. Das Adjektiv λοίσθιος ist von W i l a m o w i t z (zu Eur. Herakles 23) besprochen. δαιμόνων δέ που χάρις βίαιος Ζεύς δέ σφι Κρονίδης ύψίζυσέλμα σεμνόν ήμένων (Ag 182f.) γος, αΐθέρι ναίων (Δ 166) Uns geht hier nur die Wendung σέλμα σεμνόν ήμένων an, die eine Paraphrase des homerischen Δ 166 darstellt 28 . Der ganze Passus ist in den Kommentaren ausführlich erläutert. Zu σέλμα vgl. ferner J.-G. H a n s e n : Bildhafte Sprache 84 (mit Anm. 2), D. v a n Nes: Maritime Bildersprache 96f. 103 f. κρόκου βαφάς [δ'] ές πέδον χέουσα (Ag 239)

πέπλον μέν κατέχευεν έανόν πατρός έπ' ουδει, ποικίλον (Ε 734f.) Iphigenie ließ ihr kostbares Gewand auf den Boden fallen 29 , genauso wie Athena bei Homer. Zur Stelle vgl. F r a e n k e l s Kommentar.

και των άλόντων και κρατησάντων δίχα φθογγάς άκούειν έ'στι συμφοράς διπλής (Ag 324f.)

ένθα δ' άμ' οιμωγή τε και εύχωλή πέλεν άνδρών όλλύντων τε και όλλυμένων (Δ 450f.) Bis zu εστι haben wir bei Aischylos eine genügend getreue Paraphrase des homerischen Vorbildes: φθογγάς άκούειν έ'στι gibt οιμωγή τε και 26

Über das Wort und seine spezifische Bedeutung hier vgl. F r a e n k e l s Komm. z.St. 27 S.u. S. 236. Homerische Beispiele derartigen Gebrauchs führt O. B e c k e r (Das Bild des Weges und verwandte Vorstellungen im frühgriechischen Denken — Hermes, Einzelschr. 4 —-, Berlin 1937, 8 Anm. 6) an. 28 „The replacement of ύψίζυγος by σέλμα σεμνύν ή μένος is wholly appropriate, σεμνόν brings out the implication of the Homeric expression", F r a e n k e l z.St. 29 „Iphigeneia's robe hangs down, but it does not come off" betont Η. L l o y d J o n e s (Class. Rev. 66, 1952, 135), was ich für selbstverständlich halte; vgl. das neugriechische χυτό φόρεμα „fließendes Kleid" ( = nicht eng anliegendes, breit und graziös f a l l e n d e s Kleid).

205

εύχωλή πέλεν wieder, των άλόντων και κρατησάντων entspricht dem άνδρών όλλύντων και όλλυμένων (s. ο. S. 188 f.) Dae hinzugefügte συμφοράς 30 διπλής dient als eine erklärende Zutat 3 1 . „Man kann von den Siegern und Besiegten Stimmen zwiefachen d.i. verschiedenen Schicksals getrennt d.i. in verschiedenem Tone (άμίκτους) hören", W e c k l e i n z. St. (Weckl. 337). ήτ' έπι Τροίας πύργοις έβαλες στεγανδν δίκτυον, ώς μήτε μέγαν μήτ' οδν νεαρών τιν' ΰπερτελέσαι μέγα δουλείας γάγγαμον, άτης παναλώτου (Ag 357ff.) 32

μή πως, ώς άψϊσι λίνου άλόντε πανάγρου, άνδράσι δυσμενέεσσιν έλωρ και κύρμα γένησθεοί δέ τάχ' έκπέρσουσ' ευ ναιομένηνπόλινύμήν (Ε 487ff.)

Die Art und Weise, in der Aischylos hier Homer imitiert, hat E d . F r a e n k e l hinreichend erläutert; es sei mir deshalb gestattet, aus seinem ausführlichen Kommentar z.St. einen längeren Abschnitt zu zitieren: „There can be no doubt that Aeschylus started from Homer's word πανάγρου and changed it to παναλώτου33 . . . But more important than this detail is the fact that Aeschylus has adopted the Homeric idea as a whole, and brought the simile and the third line (οί δέ τάχ' έκπέρσουσι) into a more intimate connection . . . But we do not know what kind of net Homer had in mind, nor how Aeschylus interpreted the passage." ού γαρ έστιν έπαλξις (Ag 381) ... έν δ' άίστοις τελέΟ-οντος ουτις άλκά (Ag 466f.)

ούδέ τίς έστ' άλκή (μ 120) Vgl. χ 226, 305.

Beide Stellen des Aischylos betrachtet F r a e n k e l (zu Ag 381) als ein „development of the Homeric (μ 120) ούδέ τίς έστ' άλκή". Man vergleiche ferner das aischyleische ούκ έστ' άλυξις (Ag 1299) mit dem homerischen oö τοι έτ' έσθ' ύπάλυξις (Χ 270). έν νυκτι δυσκύμαντα δ' ώρώρει κακά (Ag 653) ... νυκτί δ' έν ταύτη θεός χειμών' άωρον ώρσε (Pe 495f.)

... πάσας δ' όρόθ-υνεν άέλλας παντοίων άνέμων, σύν δέ νεφέεσσι κάλυψε γαϊαν όμοϋ καί πόντον όρώρει δ' ούρανόθ-εν νύξ (ε 292ff.) Vgl. 167 ff., μ 3 1 3 ί . u ^ 2 8 6 f f .

30 „συμφοράς is hier een passende term, omdat het woord als vox media zoowel ,ongeluk' als ,geluk' kan beduiten, vgl. μοίρα", G r o e n e b o o m z.St. 8 1 „Aeschylus has a liking for the explanatory afterthought at the end of the sentence", F r a e n k e l z.St. 82 Zu γάγγαμον vgl. D. v a n N e s : Maritime Bildersprache 160. 83 Darüber s.o. S. 163f.

206

Das Plusquamperfekt ώρώρει wurde sicher, wie F r a e n k e l (z.St.) bemerkt, als ein homerisches Wort bei Aischylos betrachtet. Es kommt in der Tragödie auch bei Sophokles (O.C. 1622 ούδ' έτ' ώρώρει βοή) vor, wo es sich wieder um einen Homerismus handelt (vgl. Λ 500 βοή δ' άσβεστος όρώρει). Richtig bemerkt F r a e n k e l auch, daß Aischylos bei der Entlehnung dieses homerischen Wortes auch dessen syntaktische Funktion entnommen hat; ώρώρει nämlich wird an der aischyleischen ebenso wie an der homerischen Stelle aoristisch gebraucht, vgl. J . W a c k e r n a g e l : Syntax 1186; siehe ferner G. M a r x e r : Die Sprache des Apollonius 56. και γην φανεϊσαν ναυτίλοις παρ' έλπίδα (Ag 899)

ώς δ' δτ' αν άσπάσιος γη νηχομένοισι φανήη (ψ 233)

Die Freude des Schiffbrüchigen, der wider Erwarten Land erblickt, bildet einen verbreiteten τόπος in allen Literaturen. Trotzdem ist dabei die Erinnerung an das schöne Gleichnis der Odyssee nicht auszuschließen, vgl. F r a e n k e l z.St. μέγ' έν δόμοισι τοΐσδε μήδεται κακόν (Ag 1102)

... μάλα γαρ μέγα μήσατο έργον (γ 261)

Diese Worte Kassandras im aischyleischen Agamemnon erinnern an die Charakterisierung der Tat des Aigisthos in der Odyssee; die Abweichung ist leicht 34 . και τωδε πόλιν μέν έλεϊν εδοσαν μάκαρες Πριάμου" •9-εοτίμητος δ' οΐκαδ' ίκάνει (Ag 1335ff.)

ύμΐν μέν θ-εοί δοϊεν 'Ολύμπια δώματ' έχοντες έκπέρσαι Πριάμοιο πόλιν, εδ δ' ο'ίκαδ' ίκέσθαι (A 18f.)

Der Wunsch des Chryses, daß die Achaier Troja erobern und heil heimkehren mögen, wird vom Chor der Greise im Agamemnon als Realität geäußert. Kurz danach hört man jedoch die Wehrufe des zurückgekehrten, siegreichen Königs, der erschlagen wird. περί χεΐρε βαλοϋσα φιλήσει (Ag 1559)

... φίλας περί χει ρ ε βαλόντε (λ 211)

Der vorliegende Vers des Aischylos sowie Eur. Andr. 115 περί χεΐρε βαλοϋσα sind offenbar eine Reminiszenz aus der Nekyia. Auch die Situation ist, wie F r a e n k e l (z.St.) notiert, an der aischyleischen Stelle 84

„Here as elsewhere Aeschylus, while adopting a Homeric expression, slightly modifies it", F r a e n k e l z.St. 207

und in der Odyssee sehr ähnlich — es soll sich beides in der Unterwelt abgespielt haben. Unverkennbar ist ferner die Ähnlichkeit des Rhythmus und die Alliteration (π, β, φ — ρ, ρ — λ, λ). 6. Choephoren . . . & Ζεϋ, δός με τείσασ&αι μόρον πατρός (Ch 18f.)

Ζεϋ «να, δός τείσασθ-αι, 6 με πρότερος κάκ' έοργε, δΐον Άλέξανδρον (Γ 351 f.)

Der Ruf des Orestes gleicht hier dem des Menelaos in der Ilias; es k a n n bloß sein, daß Orestes den unterirdischen Zeus 3 6 anbetet, s. Β1 a s s ζ. St. . . . όρχεΐται δέ καρδία φόβφ (Ch 167) πέπαλται δαδτέ μοι φίλον κέαρ (Ch 410) . . . προς δέ καρδία φόβος $δειν έτοιμος ήδ' ύπορχεΐσθαι κότω (Ch 1024f.) κελαινόχρως δέ πάλλεται μου καρδία (Su 785)

. . . κραδίη δέ μοι έ'ξω στηθέων έκθ-ρωσκει (Κ 94f.) έν δέ τέ οί κραδίη μεγάλα στέρνοισι πατάσσει (Ν282) 5

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. . . εν ό εμοι αυτή στήθ-εσι πάλλεται ήτορ άνά στόμα (X451f.)

καρδία δέ φόβφ φρένα λακτίζει (Pr 881) μέλει, φόβω δ' ούχ ύπνώσσει κέαρ· γείτονες δέ καρδίας μέριμναι ζωπυροϋσι τάρβος (Se 287ff.) Das „hüpfende Herz", von dem bereits bei Homer die Rede ist, wird von Aischylos als ein Ausdrucksmittel der höchsten Furcht übernomm e n ; vgl. M. L e u m a n n : Homerische Wörter 64, W. N e s t l e : Menschliche Existenz 45 Anm.2. Weitere Parallelen findet m a n bei G r o e n e b o o m : Choeph. 130 Anm. 1 und in seinem Kommentar zu Pr 881. Das menschliche Herz ist bei Aischylos auch der Ort, „an dem sich die G e w i s s e n s q u a l e n vollziehen" 3 6 . ω τερπνόν ομμα τεσσαρας μοίρας εχον έμοί, προσαυδαν δ' ε στ' άναγκαίως έχον πατέρα σε, και τό μητρός ές σέ μοι ρέπει στέργη&ρον — ή δέ πανδίκως έχθαίρεται— και της τυθ-είσης νηλεώς όμοσπόρουπιστός δ' άδελφός ήσθ', έμοί σέβας φέρων μόνος (Ch 238ff.) 35

"Εκτορ, άτάρ σύ μοί έσσι πατήρ και πότνια μήτηρ ήδέ κασίγνητος, σύ δέ μοι θαλερός παρακοίτης (Ζ 429f.)

Über den χθόνιος Ζεύς s.o. S. 194. Siehe Μ. Class: Gewissensregungen in der griechischen Tragödie (Spudasmata 3), Hildesheim 1964, 39f., 47 f. 36

208

Es wird von allen Kommentatoren notiert und läßt keinen Zweifel darüber, daß Aischylos Andromaches Worte an Hektor nachgebildet und in den Mund Elektras gesetzt hat. Orestes bedeutet für Elektra Vater, Mutter, Schwester und Bruder (τέσσαρας μοίρας)37. Diese Formel ist später allgemein und populär geworden.

7.

Eumeniden

... αΐς ού μείγνυται θεών τις ούδ' άνθ-ρωπος ούδέ θ-ήρ ποτε (Eu 69f.)

... ούδέ τις αύτη μίσγεται οΰτε θεών ουτε θνητων ανθρώπων (η 246f.)

Zur weiteren Charakterisierung der Erinyen bedient sich der aischyleische Apollon hier ungefähr derselben Worte, die in der Odyssee auf die einsam lebende Kalypso bezogen werden. γιγνομέναισι λάχη τάδε φαμι κεκράνθ-αι (Eu 349)

... άσσα οί Αϊσχ γιγνομένω έπένησε λίνω (Υ 127f.) Vgl. Ω 209 f.

Hier haben wir eine parallele Stelle, aber keine sichere Imitation. κοίμα κελαινοϋ κύματος πικρον μένος (Eu 832)38

... κοίμησε δέ κύματα δαίμων (μ 169) Vgl. Μ 281.

Die im homerischen Beispiel vorhandene Alliteration κοιμ-, κυμ- wird in der aischyleischen Nachahmung durch zwei weitere κ erweitert. In der neugriechischen Aussprache klingt es schöner als in der erasmischen39. 8.

Fragmenta

σοι δ' ούκ ένεστι κΐκυς ούδ' αίμόρρυτοι φλέβες (Fr. 379)

αλλ' ού γάρ οΐ έτ' ήν ΐς εμπεδος ούδέ τι κΐκυς (λ 393)

Man kann sagen, daß Aischylos hier korrekt paraphrasiert: Das homerische Wort κΐκυς (s.o. S. 29) und den Satzbau (ούκ — ούδέ) hat er beibehalten, ΐς έμπεδος durch αίμόρρυτοι φρένες wiedergegeben. Er durfte freilich das Personalpronomen ändern und die Teile des Homerverses umstellen. 37

Vgl. dazu F. S t o e s s l , Wiener Studien 50, 1932, 172. Zum Bilde vgl. D. v a n N e s : Maritime Bildersprache 56f. 89 Über die Aussprache des Altgriechischen und ältere Literatur zum Thema s. H. H i r t : Handbuch der griechischen Laut- und Formenlehre, 2. Aufl., Heidelberg 1912, 78ff. 88

209

b) N a c h h a l l h o m e r i s c h e r 1.

Redewendungen

Hiketiden

Ζεύς μέν άφίκτωρ έπίδοι προφρόνως (Su l ) 1 σεβίζου δ' ίκέτας σέθεν, γαιάοχε παγκρατές Ζεϋ (Su 815f.) . . . σέβει το ι. Ζεύς τόδ' έκνόμων σέβας ( E u 92)

Ζεύς δ' έπιτιμήτωρ ίκετάων τε ξείνων τε, ξείνιος, δς ξείνοισιν άμ' αΐδοίοισιν οπηδεϊ (ι 270f.)

εί δέ κυρεΐ τις πέλας οϊωνοπόλων (Su 57) νϋν δ' ώς ό μάντις φησίν, οιωνών βοτήρ (Se 24)

Κάλχας Θεστορίδης, οίωνοπόλων οχ' άριστος (Α 69) Πριαμίδης "Ελενος, οίωνοπόλων δχ' άριστος (Ζ 76)

δυσμάτορος κότου τυχών (Su 67)

μητερ έμή, δύσμητερ, άπηνέα θ-υμόν έχουσα (ψ 97)

δάπτω τάν άπαλάν είλοθερη παρειάν άπειρόδακρύν τε καρδίαν (Su 70ff.)

άμφοτέρησιν χερσί παρειάων άπαλάων δάκρυ' όμορξαμένην άδινόν στοναχήσαι έφείην (Σ 123f.)

βωμός άρης φυγάσιν ρϋμα (Su 84f.)

. . . άρης άλκτηρα λιπέσθαι (Ξ 485) . . . άρης άλκτηρα γενέσθαι (Σ 100)

Διός ίμερος ούκ εύθ-ήρατος έτύχθη ( S u 8 7 ) 2 δαυλοί γαρ πραπίδων δάσκιοί τε τείνουσιν πόροι κατιδεϊν άφραστοι (Su 93ff.) τί δέ μέλλω φρένα Δίαν

. . . άνήρ δέ κεν ου τι Διός νόον εΐρύσσαιτο, ουδέ μάλ' ϊφθιμος (Θ 143f.) μαία φίλη, χαλεπό ν σε θεών αΐειγενετάων

1 „As every suppliant is in that sense Zeus, Zeus is the personification of all suppliants — Zeus ίκέσιος. Thus by this title they take before Zeus the sacredness of Zeus; they force his hand, so to speak, by identifying themselves with him and him with them", Ε. T. Owen: Harmony 4f. Einen Gott pflegt man mit seinen kultischen Namen anzurufen, die seine Eigenschaften offenbaren. Von den sieben erhaltenen Dramen des Aischylos beginnen vier (Hiketiden, Agamemnon, Choephoren, Eumeniden) mit einer Anrufung an eine göttliche Macht. 2 Da der vorangehende Vers korrupt überliefert ist, ist die Interpunktion nach ίμερος nicht sicher. Zu den vorgenommenen Konjekturen vgl. die Kommentare.

210

καθοραν, όψιν άβυσσον; (Su 1057f.) 3

δήνεα εΐρυσ·9·αι, μάλα περ πολύϊδριν έοϋσαν (ψ 81f.)

πίπτει δ' ασφαλές ούδ' επί νότω 4 κορυφα Διός εί κρανθ-η πράγμα τέλειον (Su 91 f.) ψευδηγορεΐν γαρ ούκ έπίσταται στόμα το Δίον, άλλα παν έπος τελεί (Pr 1032f.)

. . . ού γαρ έμόν παλινάγρετον ούδ' άπατηλόν ούδ' άτελεύτητον, δ τί κεν κεφαλή κατανεύσω (A 526f.)

Σιδονία καλύπτρα (Su 121)

. . . πέπλοι παμποίκιλοι, έργα γυναικών Σιδονίων (Ζ 289)

έχουσα σέμν' ένώπι' άσφαλέα (Su 146f.)

. . . ένώπια παμφανόωντα (Θ 435 usw.)

. . . άρρηκτον σάκος (Su 190)

. . . ούδέ διαπρό ρηξε σάκος (Φ 164f.)

θρασυστομεΐν γαρ ού πρέπει τούς ήσσονας (Su 203)

δαιμόνι', άτρέμας ή σο και άλλων μΰθ-ον άκουε, οΐ σέο φέρτεροί εΐσι (Β 200f.) > Λ /

/

>

. . . ουόε τι σε χρη λαβραγόρην έ'μεναι· πάρα γαρ και άμείνονες άλλοι (Ψ 478f.) Ζεύς έτερορρεπής (Su 403)

και τότε δή χρύσεια πατήρ έτίταινε τάλαντα σον ο επιπαν ζυγον (Θ 69 = Χ 209) ταλάντου (Su 822f.) . . . γνώ γαρ Διός ίρά τάλαντα τάλαντα βρίσας ούκ ΐσορρόπω τύχη (Π 658) (Pe 346) . . . έπήν κλίνησι τάλαντα . . . εδ ρέπει θεός (Se 21) Ζεύς (Τ 223f.) Δίκα δέ τοις μεν παθ·οϋ. . . ρέπε δ' αΐσιμον ήμαρ σιν μαθ-εΐν έπιρρέπει (Ag 250f.) Αχαιών (Θ 72) ό χρυσαμοιβός δ' Άρης σωμάτων . . . ρέπε δ' "Εκτορος αϊσιμον 6 και ταλαντούχος (Ag 437f.) ήμαρ (Χ 212) Vgl. Η. Merc. 324,Theogn. 157. λ

5.»

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γ

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3 Ich weiß nicht, ob Ed. F r a e n k e l (β. Agam. II 112 Anm. 1) mehr recht hat bei der Vermutung, daß Su 93ff. und 1057f. sowie Eu 530f. durch Hes. Op. 483f. (άλλοτε δ' άλλοΐος Ζηνδς νόος αίγιόχοιο, / άργαλέος 8' άνδρεσσι καταθνητοϊσι νοήσαι) suggeriert worden sind. Vgl. Sol. Fr. 17 πάντη 8' αθανάτων άφανής νόος άνθρώποισιν. 4 Zum Atisdruck vgl. Β. S n e l l : Aischylos 46 Anm. 67 (mit Hinw.). 5 Zum Bild der Waage als Symbol der göttlichen Willensentscheidung vgl. D. K a u f m a n n - B ü h l e r : Begriff und Funktion der Dike 17ff. Ed. F r a e n k e l

211

... τδ νεϊκος δ' ούκ έν άργύρου λαβή έλυσεν (Su 935f.)

... καί σφ' άκριτα νείκεα λύσω (Ξ 205)

δ τί τοι μό ρ σιμό ν έστιν, τδ γένοιτ' άν (Su 1047) τδ μόρσιμον γαρ τόν τ' ελεύθερον μένει καί τδν πρδς άλλης δεσποτούμενον χερός (Ch 103f.)

μοϊραν δ' oö τινά φημι πεφυγμένον εμμεναι ανδρών, ού κακόν, ουδέ μεν έσθλόν, έττήν τά πρώτα γένηται (Ζ 488f.)

2. Perser τοκέης τ' άλοχοί θ* ήμερολεγδδν τείνοντα χρόνον τρομέονται (Pe 63f.)

αί δέ που ήμέτεραί τ' άλοχοι καί νήπια τέκνα ήατ' ένί μεγάροις ποτιδέγμεναι (Β 136f.)

δολόμητιν 8' άπάταν θεοϋ τις άνήρ θνατδς άλύξει; (Pe 107f.)6

νυν δέ κακήν άπάτην βουλεύσατο (Β 114 = I 21) ... θεόθεν δ' ούκ εστ' άλέασθαι (π 447)

λέκτρα δ' άνδρών πόθω πίμπλαται δακρύμασιν (Pe 133f.)

κλαίε δ' άρ' έν λέκτροισι καθεζομένη μαλακοϊσιν (υ 58)

... ποϋ τάς 'Αθήνας φασίν ίδρϋσθαι χθονός; τηλε πρδς δυσμαϊς άνακτος 'Ηλίου φθινασμάτων (Pe 23If.)

... Αιθίοπας μετεκίαθε τηλόθ* έόντας, Αιθίοπας, τοί διχθά δεδαίαται, έσχατοι άνδρών, οί μέν δυσομένου Ύπερίονος, οί δ' άνιόντος (a22£F.)7

(zu Ag 438) behauptet, daß dieses Bild bei Aischylos dem täglichen Gebrauch entlehnt worden sei und mit der homerischen Vorstellung nichts zu tun habe; so etwas kann man natürlich nicht ausschließen. Über den transitiven Gebrauch des Verbs έπιρρέπειν in Ag 251 s. H. Dörrie: Leid und Erfahrung. Die Wortund Sinn-Verbindung πα&εϊν-μαθεϊν im griechischen Denken (Abh. Mainzer Akad., Geistes- und Sozialwiss. Kl., Jg. 1966 Nr. 5), Wiesbaden 1956, 326f. (24 f.). e Es handelt sich um das bekannte Motiv der „täuschenden Gottheit"; vgl. K. Deichgräber: Perser 169f., ders.: Der listensinnende Trug des Gottes 127ff., W. Porzig: Aischylos 78. Zu Διός άπάτη vgl. F. Solmsen: Hesiod and Aeschylus 10ff. Über dae Fragepronomen τίς, τί in Fragegnomen wie die vorliegende bei Aischylos s. E. Ahrens: Gnomen 124ff. 7 Vgl. G. Kahlenberg: De . . . vestigiis 18f. 212

ώς ει μέλαινης νυκτός Εξεται κνέφας (Pe 357) εδτ' άν φλέγων άκτϊσιν ήλιος χθόνα λήξη, κνέφας δέ τέμενος αιθέρος λάβη (Pe 364f.)

ήμος δ' ήέλιος κατέδυ και έπί κνέφας ήλθε (Α 475) δύη τ' ήέλιος και έπί κνέφας ιερόν έλθητ) (Λ 194 usw.) . . . δή γαρ και έπί κνέφας ήλυθε γαϊαν (Ω 351)

. . . ορθιον δ' άμα άντηλάλαξε νησιώτιδος πέτρας ήχώ (Pe 389ff.)

ένθα στασ' ήϋσε θεά μέγα τε δεινόν τε δρθι' (AlOf.)

. . . ύπτιοϋτο δέ σκάφη νεών, θάλασσα δ' ούκέτ' ήν ίδεΐν, ναυαγίων πλήθουσα και φόνου βροτών (Pe 418ff.)

. . . όμοϋ πίνακάς τε νεών και σώματα φωτών κύμαθ' αλός φορέουσι πυρός τ' όλο οίο θύελλαι (μ 67 f.)

. . . οιμωγή δ' όμοϋ κωκύμασιν κατείχε πελαγίαν άλα (Pe 426f.)

ένθα δ' άμ' οιμωγή τε και εύχωλή πέλεν άνδρών ολλύντων τε και όλλυμένων (Θ 64f.) Vgl. Π 78f.

κακών δέ πλήθος, ούδ' άν εϊ δέκ' ήματα στοιχηγοροίην, ούκ άν έκπλήσαιμί σοι (Pe 429f.)

τοσόνδε πλήθος πημάτων έπέσπασεν (Pe 477)

. . . πριν σκεδασθήναι θεοϋ ακτίνας (Pe 502f.)

πένθει δνοφερώ κατέκρυψας (Pe 536) Στυγία γάρ τις έπ' άχλύς πεπόταται (Pe 667) φοβερά 8' έμοΐσιν οσσοις όμίχλα προσήξε (Pr 144f.) κάκ χαλεπας δύας ΰπερθ' ομμάτων

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ουό ει πενταετες γε και εξαετες παραμίμνων έξερέοις, δσα κεΐθι πάθον κακά δϊοι Αχαιοί (γ H ö f . ) ή τάχα "Ιρος Άϊρος έπίσπαστον κακόν έξει (σ 73) μή ΐομεν, μή πού τις έπίσπαστον κακόν εΰρη (ω 462) 'Ηώς μέν κροκόπεπλος έκίδνατο πασαν έπ' αΐαν (Θ 1) . . . κροκόπεπλος ύπείρ άλα κίδναται ηώς (Ψ 227) . . . τον 8' άχεος νεφέλη έκαλυψε μέλαινα (Ρ 591) . . . θανάτου δέ μέλαν νέφος άμφεκάλυψεν (Π 350) . . . κατά 8' οφθαλμών κέχυτ' άχλύς (Ε 696) 213

κριμναμεναν νεφελαν όρθ-ot (Se 228f.) ει γαρ θανόντι νύξ έπ' όφθαλμοΐς πέσοι (Se 403) 8 δνόφοι καλύπτουσι δόμους (Ch 52) . . . δνοφερας καλύπτρας (Ch 811) τοϊον επί κνέφας άνδρί μύσους πεπόταται, και δνοφεράν τιν' άχλύν κατά δώματος αύδαται πολύστονος φάτις (Eu 378ff.) e

τον δέ κατ' οφθαλμών έρεβεννή νύξ έκάλυψεν

πολλαί δ' άπαλαΐς χερσί καλύπτρας κατερεικόμεναι διαμυδαλέους δάκρυσι κόλπους τέγγουσ' (Pe 537ff.)

. . . ή δέ νυ μήτερ τίλλε κόμην, άπό δέ λιπαρήν έρριψε καλύπτρην τηλόσε, κώκυσεν δέ μάλα μέγα (Χ 405ff.)

δταν δ' ό δαίμων εύροη, πεποιθέναι τον αυτόν αίέν άνεμο ν ούριεϊν τύχας (Pe 601 f.)

ού μεν γάρ ποτέ φησι κακόν πείσεσθαι όπίσσω, δφρ' άρετήν παρέχωσι θεοί και γούνατ'όρώρη (σ132£)

. . . παιδός πατρί πρευμενεΐς χοάς φέρουσ', άπερ νεκροϊσι μειλικτήρια, βοός τ' άφ' άγνης λευκόν ευποτον γάλα, της τ' άνθεμουγροϋ στάγμα, παμφαές μέλι, λιβάσιν ύδρηλαϊς παρθένου πηγης μέτα, άκήρατόν τε μητρός άγριας άπο ποτόν, παλαιάς αμπέλου γάνος τόδε (Pe 609ff.) 1 0

άμφ' αύτω δέ χοήν χεΐσθαι πάσιν νεκύεσσι, πρώτα μελικρήτω, μετέπειτα δέ ήδέϊ ο'ίνω, τό τρίτον αύθ-' ΰδατι - έπί δ' άλφιτα λευκά παλύνειν (κ 518ff.)

. . . βασιλεΰ τ' ένέρων (Pe 629)

. . . άναξ ένέρων Άϊδωνεύς

( Ε 659 u s w . )

;

(Υ 61)

. . . 'At δη ς ένέροισιν άνάσσων (Ο 188)

στένει, κέκοπται, και χαράσσεται πέδον (Pe 683) 1 1 8

πολλά δέ και γαΐαν πολυφόρβην χερσίν άλοία (I 568)

Vgl. E d . F r a e n k e l : Redepaare 13 (mit Anm. 30), K. B u l t m a n n : Lichtsymbolik, Philologus 97, 1948, 5, C. M. B o w r a : Greek Lyric Poetry 189. 9 Weitere Parallelen bei G r o e n e b o o m zu Pr 144ff. und zu Pe 665ff. Die Vorstellung von den „Wolken des Kummers", die den homerischen ήρως umhüllen, findet sich auch in der Tragödie wieder. Sie hangen hier über den Augen des Betroffenen, wie die άχλύς bei Homer sich über die Augen des Sterbenden verbreitet; vgl. Soph. Ant. 528f. νεφέλη δ' όφρύων ΰπερ αίματόεν / £έθος αίσχύνει, Eur. Hipp. 172 στυγνόν 8' όφρύων νέφος αύξάνεται. 10 Zu Einzelerklärungen vgl. G r o e n e b o o m und B r o a d h e a d z.St. 11 Vgl. Ε. T. O w e n : Harmony 97 Anm. 2. 214

σέβομαι μέν προσιδέσθαι, σέβομαι δ' άντία λέξαι σέθεν άρχαίω περί τάρβει (Pe 694ff.)

. . . μέγα δέ δμώες χατέουσιν άντία δεσποίνης φάσθαι και έκαστα πυθέσθαι (ο 3 7 6 f . ) ουδέ τι προσφάσθαι δύναμαι επος ούδ' έρέεσθαι ούδ' είς ώπα ΐδέσθαι έναντίον (ψ 1 0 6 f . )

άσμενον μολεϊν γέφυραν γαϊν δυοΐν ζευκτηρίαν (Pe 736) . . . άσμένω δέ σοι ή ποικιλείμων νύξ αποκρύψει φάος (Pr 23f.)

. ος και νυν φυγεν ασμενος εκ θανάτοιο (Υ 350) \

~

/

θΐνες νεκρών δέ και τριτοσπόρω γονη άφωνα σημανοϋσιν δμμασιν βροτών (Pe 818f.)

. . . πολύς δ' άμφ' δστεόφιν θίς ανδρών πυθομένων (μ 4 5 f . )

. . . άπειμι γης υπό ζόφον κάτω ( P e 839)

. . . πώς ήλθες υπό ζόφον ήερόεντα (λ 155)

λέλυται γάρ έμών γυίων ρώμη

σή δέ βίη λέλυται (Θ 103) . . . φίλα γυΐα λέλυνται (θ· 233)

( P e 913)

3. Prometheus ένταϋθα νϋν ύβριζε και θεών γέρα συλών εφημέροισι προστίθει. τί σοι οίοί τε θνητοί τώνδ' άπαντλησαι πόνων; ( P r 82ff.)

ένταυθοΐ νϋν κεΐσο μετ' ίχθύσιν, οι σ' ώτειλήν αΐμ' άπολιχμήσονται άκηδέες· ούδέ σε μήτηρ ένθεμένη λεχέεσσι γοήσεται (Φ 122ff.)

ώ δΐος αϊθήρ και ταχύπτεροι πνοαί, ποταμών τε πηγαί, ποντίων τε κυμάτων άνήριθμον γέλασμα, παμμητόρ τε γη 1 2 και τον πανόπτην κύκλον ηλίου καλώ

Ζεϋ πάτερ 14 , "Ιδηθεν μεδέων, κύδιστε μέγιστε, Ήέλιός θ' δς πάντ' έφορας και πάντ' έπακούεις, και ποταμοί και γαία, και οί

(Pr 88ff.)13

Vgl. H . H . 30,1 γαϊαν παμμήτειραν (mit A l l e n - H a l l i d a y - S i k e s Komm.). Über diesen. Anruf des Prometheus an die verschiedenen Naturerscheinungen, in dem mehrere kultische Elemente vorhanden sind, s. V. C i t t i : II linguaggio religioso e liturgico nelle tragedie di Eschilo (Studi di filol. class. 10), Bologna 1962, 44f. Vgl. auch A. M a d d a l e n a : Interpretazioni 136f. und oben S. 136 Anm. 19. 11 Zu den (volkstümlichen) Anrufungen an Zeus in der Komödie vgl. W. B l a s z c z a k : Götteranrufung und Beteuerung (Diss. Breslau 1932), 6£f. 12

13

215

ώ πόλις, ώ γή, καί λευκόν δδωρ, ΰπατοί τε θεοί, καί βαρύτιμοι χθόνιοι θήκας κατέχοντες (Su 23ff.) ώ Ζεϋ τε και Γ η και πολισσοϋχοι θεοί, 'Αρά τ' Έρινύς πατρός ή μεγασθενής (Se 69f.) 1 6 Vgl. A g 6 3 2 f „ Ch 985f.

ύπένερθε καμόντας άνθρώπους τίνυσθον (Γ276£Γ.) ιστω νυν τόδε Γαία και Ουρανός ευρύς ΰπερθε και τό κατειβόμενον Στυγός ΰδωρ (Ο 36f.)

. . . ποντίων τε κυμάτων άνήριθμον γέλασμα (Pr 8 9 f . ) i e Vgl. Trag. F r . Adesp.336.

. . . γέλασσε δέ πασα περί χθων χαλκοϋ ύπό στεροπης (Τ 362f.) Vgl. H.Cer. 14.

zi γάρ μ' ύπό γην νέρθεν θ ' ΑΕδου τοϋ νεκροδέγμονος είς άπέραντον Τάρταρον ήκεν (Pr 152ff.) έμαΐς δέ βουλαΐς Ταρτάρου μελαμβαθής κευθμών καλύπτει τόν παλαιγενή Κρόνον (Pr 219f.) . . . έπεί κακόν σκότον νέμονται Τάρταρόν θ ' ύπό χθονός ( E u 71 f.)

ή μιν έλών ρίψω ές Τάρταρον ήερόεντα, τηλε μάλ', ήχι βάθιστον ύπό χθονός έστι βέρεθρον (Θ 13f.) . . . δτε τε Κρόνον εύρύοπα Ζεύς γαίης νέρθε καθεΐσε και άτρυγέτοιο θαλάσσης (Ξ 203f.)

τίς ώδε τλησικάρδιος θεών, οτω τάδ' έπιχαρη; (Pr 160f.)

. τίς άν τάδε γηθήσειε; (177)

καί μ' ουτι μελιγλώσσοις πειθούς έπαοιδαϊσιν θέλξει (Pr 172f.)

τοϋ καί άπό γλώσσης μέλιτος γλυκίων ρέεν αύδή (Α 249) . . . μηδέ σε πάμπαν μειλιχίοις έπέεσσιν άποτρεπέτω καί άρειη (Φ 338f.)

. . . έξελυσάμην βροτούς το μη διαρραισθέντας εις "Αιδου μολεϊν (Pr 235f.)

άλλ' άγε δή σε κακών έκλύσομαι ήδέ σαώσω (κ 286)

15 Vgl. dazu Κ. von F r i t z : Antike und moderne Tragödie (Berlin 1962), 215ff. 16 Gute Interpretation des Bildes ποντίων κυμάτων άνήριθμον γέλασμα bei J.-G. H a n s e n : Bildhafte Sprache llOff.

216

τον πτερυγωκη τόνδ' οϊωνόν γνώμη στομίων άτερ εύθύνων (Pr 2 8 6 f . )

ού γαρ Φαιήκεσσι κυβερνητηρες έ'ασιν ούδέ τι πηδάλι' εστί, τά τ ' άλλαι νήες έ'χουσιν άλλ' αύται 'ίσασι νοήματα καΐ φρένας άνδρών (θ 557ff.)

ßoä δέ πόντιος κλύδων ξυμπίτνων, στένει βυθός ( P r 4 3 1 f . ) . . . ßoä γαρ κϋμα χερσαϊον στρατού (Se 6 4 ) 1 7

ουτε θαλάσσης κΰμα τόσον βοάα ποτί χέρσον, πόντοθεν όρνύμενον πνοιη Βορέω άλεγεινη (Ξ 3 9 4 f . )

κάκρινα πρώτος έξ όνειράτων ά χρή ΰπαρ γενέσθαι (Pr 4 8 5 f . )

ούκ δναρ, άλλ' ΰπαρ έσθλόν, δ τοι τετελεσμένον έ'σται (τ 547)

κνίση τε κώλα συγκαλυπτά (Pr 4 9 6 ) 1 8

μηρούς τ έξέταμον κατά τε κνίση έκάλυψαν (Α 460)

την αίπύνωπόν τ' άμφί Δωδώνην, ίνα μαντεία θάκός τ' εστί Θεσπρωτοϋ Διός, τέρας τ άπιστον, αί προσήγοροι δρύες, ύφ' ών σύ λαμπρώς κούδέν αίνικτηρίως προσηγορεύθης (Pr 830ff.)

τον δ' ές Δωδώνην φάτο βήμεναι, δφρα θεοΐο έκ δρυός ύψικόμοιο Διός βουλήν έπακούση (ξ 327 f.) Ζεΰ άνα, Δωδωναίε, Πελασγικέ, τηλόθι ναίων, Δωδώνης μεδέων δυσχειμέρου (Π 2 3 3 f . )

4. Sieben ώρκωμότησαν ή πόλει κατασκαφάς θέντες λαπάξειν άστυ Καδμείων ßiqc ή γην θανόντες τήνδε φυράσειν φόνω (Se 46ff.)

ι'ομεν, ήέ τω ευχος όρέξομεν ήέ τις ή μιν (Μ 328)

φράξαι πόλισμα, πριν καταιγίσαι πνοάς "Αρεως (Se 6 3 f . )

φράξε δέ μιν ρίπεσσι διαμπερές οΐσυϊνησι κύματος εϊλαρ έ'μεν (ε 2 5 6 f . )

κάγώ τά λοιπά πιστόν ήμεροσκόπον οφθαλμό ν εξω (Se 66f.)

σοι δ' έγώ ούχ άλιος σκοπός εσσομαι ούδ' άπό δόξης ( Κ 324)

17 18

Siehe auch unten S. 250ff. Vgl. G. K a h l e n b e r g : De . . . vestigiis 22f.

217

μή μοι πάλιν γε πρυμνόθεν πανώλεθ-ρον έκθ·αμνίσητε (Se 7 I f . )

. . . άγνυτον υλην πρυμνήν έκτάμνοντες (Μ 148f.)

υπέρ τειχέων ό λεύκασπις δρνυται λαός (Se 90f.)

. . . τό δέ τείχος ΰπερ παν δοϋπος όρώρει (Μ 289)

μέλει γαρ άνδρί — μή γυνή βουλευέτω — τάξω&εν ένδον δ' οδσα μή βλάβην τί&ει (Se 200f.) 1 9 άνδρών τάδ' έστί, σφάγια και χρηστήρια •9-εοϊσιν έρδειν, πολεμίων πειρωμένων σον δ' αδ τδ σιγαν καί μένειν είσω δόμων (Se 230ff.) άνδρών τόδ' εστίν έργον (Ch 673) 2 0

άλλ' εις οίκον ίοΰσα τα σ' αύτης έργα κόμιζε, ίστόν τ ' ήλακάτην τε, και άμφιπόλοισι κέλευε έργον έποίχεσθ-αι - πόλεμος δ' άνδρεσσι μελήσει (Ζ 490ff.) Vgl. α 356ff„ φ 350ff.

. . . δτ' όλοας νειφομένας βρόμος λιθ-άδος έν πύλαις (Se 212 f.)

οί δ' άρα χερμαδίοισιν έϋδμήτων άπό πύργων βάλλον... . . . νιφάδες δ' ως πΐπτον έραζε (Μ 154ff.)

τούτω γάρ "Αρης βόσκεται, φόνω βροτών ' (Se 244)

αίματος άσαι "Αρηα (Ε 289 = Υ 78 = Χ 267)

. . . καί λάφυρα δαίων στέψω προ ναών δουρίπληχθ·' άγνοϊς δόμοις (Se 277f.) Τροίαν έλόντες δήποτ' Άργείων στόλος •9-εοϊς λάφυρα ταϋτα τοις καθ-' Ε λ λ ά δ α δόμοις έπασσάλευσαν άρχαΐον γάνος (Ag 577ff.)

τεύχεα συλήσας οϊσω προτί "Ιλιον ίρήν καί κρεμόω προτί νηόν Άπόλλωνος έκάτοιο (Η 82f.)

βλαχαί δ' αίματόεσσαι των έπιμαστιδίων άρτιτρεφεΐς βρέμονται (Se 348ff.)

καί θ-αλάμους κεραϊζομένους καί νήπια τέκνα βαλλόμενα προτί γαίγ] έν αΐνη δηϊοτητι ( X 6 3 f . )

. . . έργον δ5 έν κύβοις Ά ρ η ς κρίνει (Se 414)

. . . στυγερω κρινώμεθ·' "Αρηϊ (Β 385) . . . στυγερω κρίνονται "Αρηϊ (Σ 209)

18

Vgl. Leaf zu Ζ 490. „ . . . und wie beim Abschiede Hektors von Andromache hören wir: der Krieg ist Sache der Männer", M. P o h l e n z : Griechische Tragödie 88. 20

218

πριν έμόν έσθ-ορεϊν δόμον (Se 454)

. . . ό 8' εσ&ορε δαίμονι Ισος (Φ 18) . . . ό δ' άρ' εσθορε φαίδιμος Έκτωρ (Μ 462)

... τρίτω γαρ Έτεόκλω τρίτος πάλος έξ υπτίου 'πήδησεν εύχάλκου κράνους (Se 458f.)

...πάλλεν δέ μέγας κορυθ-αίολος "Εκτωρ άψ όρόων Πάριος δέ θοώς έκ κλήρος δρουσεν (Γ 324f.) ... πάλλεν δέ Γερήνιος ίππότα Νέστωρ, έκ 8' έ'θ-ορε κλήρος κυνέης (Η 181 f.)

... τροφεία πληρώσει χ&ονί (Se 477)

... ούδέ τοκεΰσι θ-ρέπτρα φίλοις άπέδωκε (Δ 477f.)

. . . έ π άσπίδος σταδαϊος ήσται (Se 512f.) • · · έ'γχη σταδαϊα και φεράσπιδες σαγαί (Pe 240)

. . . έ ν σταδίη ύσμίνη (Ν 314) . . . σταδίη ύσμίνη (Ν 713)

στείχει δ' ϊουλος άρτι δια παρηίδων ώρας φυούσης, ταρφύς άντέλλουσα &ρίξ (Se 534f.)

... νεηνίη άνδρί έοικώς, πρώτον ύπηνήτη,τοϋ περ χαριεστάτη ήβη '(κ 278f.) .. .πρίν σφωι'ν υπό κροτάφοισιν ΐούλους άν&ησαι πυκάσαι τε γένυς εύαν&έϊ λάχνη (λ 319f.)

καλόν τ' άκοϋσαι και λέγειν μεθ-υστέροις (Se 581)

αίσχρόν γαρ τόδε γ' έστί και έσσομένοισι πυ&έσθαι (Β 119)

άλώσιμον παιών' έπεξιακχάσας (Se 635)

τω δ' έπί μακρόν άϋσε (Ε 101) καί οί έπευχόμενος (Π 829)

... καί κτανών θ-ανεΐν πέλας (Se 636) ίέμενος καί καπνδν άποθ-ρφ... τεθ-ναναι δ' ούκέτ' άντερώ θ-εοϊς σκοντα νοησαι (Ag 539) ής γαίης, θανέειν ίμείρεται 'έπεπ έγώ νοσφίσας όλοίμαν (Ch 438) (α 58f.) 219

Vgl. Ag 1537f., 1610f., Ch 1005f. !

... ϊδόντα με και λίποι αιών κτήσιν έμήν, δμώάς τε και ύψερεφές μέγα δώμα (η 224f.) Vgl. H.Ven. 153f.

τί οδν έτ' άν σαίνοιμεν ολέθρων μόρον; νυν βτε σοι παρέστακεν (Se 704f.)

ου θην ούδ' αυτός δηρόν βέη, άλλά το ι ήδη άγχι παρέστηκεν θάνατος και μοίρα κραταιή (Π 852f.)

παναληθή, κακόμαντιν, πατρός εύκταίαν Έρινύν (Se 722f.)

...της 8' ήεροφοΐτις Έρινύς έ'κλυεν έξ Έρέβεσφιν, άμείλιχον ήτορ έχουσα (I 57If.)

κακών δ' ώσπερ θάλασσα κϋμ' άγει' το μέν πίτνον, άλλο δ' άείρει τρίχαλον (Se 758f.) φευ φευ, τό παρόν τό τ' έπερχόμενον πήμα στενάχω (Pr 98f.) Vgl. D. Van Nes in Mnemosyne 23, 1970, Iff., bes. S. 13.

κύματα παφλάζοντα πολυφλοίσβοιο θαλάσσης, κυρτά φαληριόωντα, προ μέν τ* άλλ', αύτάρ έπ' άλλα (Ν 798f.)

ώ μεγάλε Ζεϋ και πολιούχοι δαίμονες (Se 822f.)

Ζεϋ άλλοι τε θεοί (Ζ 476) 5.

Agamemnon

Θεούς μέν αιτώ τώνδ' άπαλλαγήν πόνων, φρουράς έτείας μήκος, ην κοιμώμενος στέγαις 'Ατρειδών άγκαθεν ... (Ag Iff.) 22

τον δ' άρ' άπό σκοπιής είδε σκοπός, δν ρα καθεΐσεν Αίγισθος δολόμητις άγων, υπό S' έ'σχετο μισθόν χρυσοΰ δοιά τάλαντα" φύλασσε δ' δ γ' εις ένιαυτόν (δ 524ff.)

διθρόνου Διόθεν και δισκήπτρου τιμής (Ag 43f.)

τιμή δ' έκ Διός έστι (Β 197) ... έκ δέ Διός τιμή και κϋδος όπηδεϊ (Ρ 251)

21 Weitere Parallelen führen Groeneboom (zu Ch 438) und R. Hölzle (Aufbau 55 Anm. 123) an. Ausführliche Interpretation bei K . R e i n h a r d t : Aischylos 116ff. Richtig bemerkt aber M. Pohlenz (Griechische Tragödie — Erläut. 60) dazu: „. . . an die Gewissensqualen nach dem Muttermord zu denken, gibt όλοίμαν keinen Anlaß"; s. ferner F. Solmsen: Hesiod and Aeschylus 186 Anm. 34. 22 Ausführliche Erläuterung bei Fraenkel z.St. Zu dem πρόσωπον προτακτικών als προλογίζων vgl. W. Nestle: Struktur 19f.

220

. . . τελείται δ' ές τό πεπρωμένον οΰθ' ύποκαίων οΰτ' έπιλείβων ουτε δακρύων άπύρων ιερών οργάς άτενεϊς παραθέλξει ( A g 6 8 f f . ) 2 S λιταν δ' άκούει μέν οδτις θεών (Ag 397) μένει τοι Ζηνός ίκταίου κότος δυσπαράθελκτος παθόντος οΐκτοις (Su 385f.) . . . Διός γαρ δυσπαραίτητοι φρένες (Ργ 34) . . . άκίχητα γαρ ήθεα καΐ κέαρ άπαράμυθον έχει Κρόνου παις (Pr 184f.) 2 4 Vgl. E u 384, F r . 279.

. . . στρεπτοί δέ τε και θεοί αύτοί, τών περ και μείζων άρετή τιμή τε βίη τε. και μέν τούς θυέεσσι καί εύχωλης άγανησι λοιβη τε κνίση τε παρατρωπώσ' άνθρωποι λισσόμενοι, δτε κέν τις ύπερβήη καί άμάρττ) (I 497ff.) ού γάρ τ αίψα θεών τρέπεται νόος αίέν έόντων (γ 147)

άλλη δ' άλλοθεν ούρανομήκης λαμπάς άνίσχει (Ag 92f.)

καίωμεν πυρά πολλά, σέλας δ' εις ούρανόν ίκη (Θ 509) . . . ελάτη τ' ή ν οϋρανομήκης (ε 239)

οιωνών βασιλεύς βασιλεϋσι νεών ό κελαινός (Ag 114) 2 6

αίετοϋ οϊματ' έχων μέλανος, του θηρητηρος (Φ 252)

φανέντες ΐκταρ μελάθρων χερός έκ δοριπάλτου παμπρέπτοις έν έδραισι, βοσκόμενοι λαγίναν, έρικύμονα φέρματα, γένναν, βλαβέντα λοίσθιων δρόμων (Ag 116ff.) 2 e δράκοντας ώς τις τέκνων ύπερδέδοικεν λεχαίων δυσευνήτορας πάντρομος πελειάς ( S e 2 9 1 f f . )

. . . δράκων έπί νώτα δαφοινός, σμερδαλέος, τόν ρ' αυτός 'Ολύμπιος ήκε φόωσδε, βωμοϋ ύπαΐξας πρός ρα πλατάνιστον δρουσεν. ένθα δ' έσαν στρουθοϊο νεοσσοί, νήπια τέκνα, δζ άγνω δ' έσμός ώς πελειάδων ίζεσθε κίρκων των όμοπτέρων φόβω

ήυτε κίρκος ορεσφιν, έλαφρότατος πετεηνών, ρηϊδίως οΐμησε μετά τρήρωνα πέλειαν, ή δέ θ' ΰπαιθα φοβείται (Χ 139ff.)

4

Ausführliche Interpretation bei F r a e n k e l z.St. Über den Aedonvergleich in den Hiketiden und im Agamemnon s. G. H o d l e r : Untersuchungen zum Gebrauch mythologischer Beispiele in der attischen Tragödie, Diss. Heidelberg 1956, 46ff. (Mschr.). 5 Wenn Penelope bei Homer ihren Kummer, den sie in einem ώς-Satz näher erläutert, mit der klagenden Stimme der Nachtigall vergleicht, so ist es wenig geschickt gemacht. Im ώς-Satz ist nicht von der Klage der Penelope die Rede, sondern von ihrem Schwanken, eine Entscheidung zu treffen. Diese Tatsache hat die wirklich fehlgehende und von H. F r ä n k e l (Homerische Gleichnisse 82) heftig zurückgewiesene Interpretation A m e i s - H e n t z e s (zu τ 521) veranlaßt. Im Vordergrund des Gleichnisses steht tatsächlich die unaufhörliche Klage der Nachtigall, während im Verglichenen doch das Schwanken der Penelope zum Ausdruck gebracht wird, dessen Entsprechung A m e i s - H e n t z e in θαμά τρωπώσα gefunden zu haben glaubten; dies ist aber nur ein Nebenzug des Gleichnisses. Der Hörer hat also die Sorge und Klage der Penelope in ihrem Schwanken mit herauszuhören. e 7 Siehe vorige Anmerkung. Zur Geschichte vgl. Ovid. Met. 6, 424ff. 8 Vgl. ferner K a m e r b e e k zu Soph. Ai. 627, G . K a h l e n b e r g : De . . . vestigiis 44f., M. L e c h n e r : De Sophocle 28. 9 Vgl. R z a c h s Apparat z.St.

245

ύπερδέδοικεν λεχαίων δυσευνήτορας πάντρομος πελειάς (Se 29 Iff.) 1 0

δακρυόεσσα δ' ΰπαιθ-α &εά φύγεν ως τε πέλεια, ή ρά θ·' υπ' ϊρηκος κοίλη ν εΐσέπτατο πέτρην (Φ 493f.)

Wie der Falke sich auf eine Taube stürzt, so stürmt Achilleus bei Homer an Hektor heran. Das Gleichnis der vom Falken gejagten Taube bezieht Aischylos auf die von den Aigyptossöhnen verfolgten Danaiden und auf die angstvollen Mädchen von Theben. Die oben zitierte Stelle aus dem Prometheus ist offenbar eine unmittelbare Anspielung auf die Stelle der Hiketiden (oder umgekehrt?) 1 1 . Dies ist jedenfalls f ü r die Echtheit des Prometheus von einiger Bedeutung. Das aischyleische Wort φόβος, das dem homerischen Verb φοβείται („nimmt sich in Flucht") gegenübersteht, bewahrt nicht mehr den homerischen Sinn 12 . μέγαν έκ ·9·υμοϋ κλάζοντες "Αρη τρόπον αΐγυπιών, οϊτ' έκπατίοις άλγεσι παίδων υπατοι λεχέων στροφοδινοϋνται πτερύγων έρετμοϊσιν έρεσσόμενοι, δεμνιοτήρη πόνον όρταλίχων όλέσαντες (Ag 48ff.)

οί δ' ώς τ' αίγυπιοί γαμψώνυχες άγκυλοχεϊλαι πέτρη εφ' ύψηλη μεγάλα κλάζοντε μάχωνται (Π 428f.) κλαΐον δέ λιγέως, άδινώτερον ή τ' οιωνοί, φηναι ή αΐγυπιοί γαμψώνυχες, οΐσί τε τέκνα άγρόται έξείλοντο πάρος πετεηνά γενέσθαι (π 216ff.)

Anregung zum wunderschönen Vergleich der Krieg und Rache f ü r den Raub der Helene schnaubenden Atreiden mit den Geiern, die mit klagenden Rufen um ihre weggenommenen Jungen 1 3 trauernd über ihrem verwüsteten Nest kreisen, gab Aischylos offenbar die Stelle der 10 Parallelen aus anderen Dichtern s. bei T h o m s o n zu Pr 857 ( T h o m s o n 882f.). 11 Einen weiteren Beitrag zur Spätdatierung des Prometheus s. in Class. Rev. 78, 1964, 239f. Die Frage der Datierung der Hiketiden bleibt immer noch offen. Für die Spätdatierung der Danaidentrilogie hat sich vor allem A. L e s k y eingesetzt; man vergleiche seinen Aufsatz: „Die Datierung der Hiketiden und der Tragiker Mesatos", Hermes 82, 1954, Iff. ( = Gesammelte Schriften 220ff.); ders.: Griechische Tragödie 85, Tragische Dichtung 59ff., Geschichte 271 f. 12 Vgl. J. G r u b e r : Abstrakte Begriffe 37. Zu όμόπτερος vgl. G r o e n e b o o m : Choeph. 131 Anm. 5. 13 παις als eine Bezeichnung für die Jimgen von Tieren ist wirklich, wie Y e r r a l l (s. Agam. Appendix I B) gezeigt hat, ungewöhnlich (Pe 578 ist keine Parallele, wie A m m e n d o l a — zu Ag 48ff. — will, denn die Fische sind dort, wie R o s e richtig bemerkt, Kinder der personifizierten See); V e r r a l l behauptet deshalb, mit παίδων seien die Burschen gemeint, die die Brat der Vögel geraubt haben sollen, entsprechend den άγρόται des homerischen Musters, παίδων wird doch an dieser Stelle von den Menschenjungen auf die Vogeljimgen übertragen und entspricht den τέκνα der homerischen Vorlage; vgl. auch F r a e n k e l z.St.

246

Odyssee π 216ff. Dieses Bild ist aber bei Aischylos weit ausgeführt und lebhafter geworden u . Der Vers Ag 48, der den Zorn und die Kampfgier der beleidigten Atreiden zum Ausdruck bringt, ist wohl durch das Gleichnis der Ilias (Π 428f.) beeinflußt. Zwei homerische Gleichnisse sind also in ein einheitliches und eindrucksvolles Bild zusammengezogen, das eine starke homerische Färbung trägt (vgl. ζ. B. έκ θ·υμοϋ, οΐτ', στροφοδινοΰνται). II. Tierleben πας15 γαρ ιππηλατας και πεδοστιβής λεώς σμήνος ώς έκλέλοιπεν μελισσαν σύν όρχάμω στρατού (Pe 126ff.)

ήΰτε εθ-νεα εϊσι μελισσάων άδινάων πέτρης έκ γλαφυρής αίεί νέον έρχομενάων · βοτρυδόν δέ πέτονται έπ' άνθ-εσιν εΐαρινοϊσιν αϊ μέν τ' έ'νθ-α άλις πεποτήαται, αί δέ τε έ'νθ-α (Β 87ff.) Gleich einem Bienenschwarm ist die ganze Perserschar zu Land und zu Wasser herausgeströmt, ein Bild, das Aischylos durch das bekannte Bienengleichnis der Ilias (B 87ff.)16 suggeriert zu sein scheint. Hier sind aber nur die Hauptzüge des homerischen Gleichnisses aufgenommen; alle Details hat Aischylos ausgelassen17. τοί δ' ώστε θ-ύννους ή τιν* ίχθ-ύων βόλον τούς δέ ϊδεν μάλα πάντας έν άγαΐσι κωπών θ-ραύμασίν τ' ερειπίων α'ίματι και κονίτ)σι έ'παιον, έρράχιζον (Pe 424ff.) πεπτεώτας πολλούς, ώς τ' ϊχθύας, ους %·' άλιήες κοίλον ές αιγιαλόν πολιης έ'κτοσθ-ε -9-αλάσσης δικτύω έξέρυσαν πολυωπω · οί δέ τε πάντες

κύμαθ* άλος ποθέοντες έπί ψαμά&οισι κέχυνται (χ 383ff.) 11 Vgl. dazu J. Η. F i n l e y : Pindar and Aeschylus 9f., W i l a m o w i t z : Interpretationen 165 Anm. 2, H. Mielke: Bildersprache 76f. Zum Ausdruck πτερύγων έρετμοΐσιν έρεσσόμενοι vgl. J.-G. Hansen: Bildhafte Sprache 82f., D. v a n Nes: Maritime Bildersprache 109f. 15 πας hier als „Motiv der Menschenschilderung", s. W. K i e f n e r : Allbegriff 67ff. 18 Vgl. H. Frankel: Homerische Gleichnisse 71. Über Bienenkönig und Bienenkönigin s. Class. Rev. 49, 1935, 2ff. 17 „The more elaborate simile is rare in Aeschylus and never is developed to the same length as in Epic. In spite of his use of Homeric words and forms Aeschylus obviously felt the Homeric simile to be undramatic", F. R. Earp: Style 96.

247

Was Η. F r a n k e l über den Sinn des oben zitierten Gleichnisses der Odyssee gesagt hat 18 , gilt um so mehr für die aischyleische Stelle. Auch hier, im Bericht über die Seeschlacht von Salamis, wird die schonungslose Vernichtung der Perser in ähnlicher Weise geschildert. Der Begriff von έπαιον wird — wie üblich in solchen Fällen — durch ein stärkeres Synonym gesteigert. Die oben angeführten Stellen weisen jedoch (obwohl sie sehr verwandt sind) keine genaue Parallelität auf, so daß man Bedenken haben muß, ob Aischylos dabei sich an Homer anlehnt (vgl. auch κ 124f.), oder ob das Bild einfach vom Fischfang stammt. Τυδεύς δέ μάργων και μάχης λελιμμένος μεσημβριναΐς κλαγγαΐσιν ώί δράκων ßoqt (Se 380f.) κυάνεον δ' δμμασι λεύσσων φονίου δέργμα δράκοντος (Pe 81 f.)

ώς δέ δράκων επί χειη όρέστερος άνδρα μένησι, βεβρωκώς κακά φάρμακ' έδυ δέ τέ μιν χόλος αίνός, σμερδαλέον δέ δέδορκεν έλισσόμενος περί χειη (Χ 93ff.)

Das Bild des erregten Drachen, der um seine Höhle kreist und grimmigen Blickes den nahenden Menschen abwartet, verwendet Homer zur Schilderung Hektors in dem Augenblick, da er dem heranstürmenden Achilleus standzuhalten gedenkt. Dasselbe Bild gebraucht auch Aischylos, einmal zur Charakterisierung der abmarschierten persischen Heerschar und ein anderes Mal zur Darstellung der Kampfgier des Tydeus. Beide Stellen gehen, wie es scheint, auf das Gleichnis der Ilias zurück 19 . βοα παρ' οχ&αις ποταμίαις, μάχης έρών, ίππος χαλινών ώς κατασθμαίνων μένει, δστις βοήν σάλπιγγος όρμαίνει κλύων (Se 392ff.) 20 ... τον δέ μή πειθ-άνορα ζεύξω βαρείαις, οΰτι μή σειραφόρον κριθ-ώντα πώλον (Ag 1639ff.) 18

ώς δ* δτε τις στατός ίππος, άκοστήσας έπί φάτνη, δεσμδν άπορρήξας θείη πεδίοιο κροαίνων, είωθώς λούεσ&αι έϋρρεΐος ποταμοϊο, κυδιόων ύψοΰ δέ κάρη έχει, άμφί δέ χαϊται

„Das Gl. gibt mit starker Empfindung die Härte des Sterbens, das gewaltsame Herausreißen aus dem Lebenselement, das Hineinstoßen in die Todesweit . . . wieder", H. F r a n k e l : Homerische Gleichnisse 87. Zum aischyleischen Gleichnis vgl. J.-G. H a n s e n : Bildhafte Sprache 19 und 89f., D. v a n N e s : Maritime Bildersprache 161 f. 19 Durch βεβρωκώς κακά φάρμακα können auch die Worte des Chors an Klytaimestra in Ag 1407 ff. (τί κακόν, ώ γύναι, / χθονοτρεφές έδανόν ή ποτόν / πασαμένα £υτας έξ άλδς ορμενον / τόδ' έπέθου -9-ύος) suggeriert sein, vgl. W. Β. S t a n f o r d : Aeschylus 23. 20 Zum Text vgl. die Kommentare.

248

ώμοις άΐσσονται* ό δ' άγλαίηφι, πεποιθώς, ρίμφα έ γοϋνα φέρει μετά τ' ήθεα και νομδν ίππων (Ζ 506 ff. = Ο 263ff.) Wenn Tydeus in Aisch. Se 392 ff. mit einem Streitroß verglichen wird, das heftig schnaubt, als es die Kriegstrompete vernimmt und kaum durch die Zügel zurückgehalten wird, so ist diese Darstellung vom homerischen Bild, wo das Losreißen des Pferdes vom Halter geschildert wird 21 , merkbar abgewichen. Auch Ägisths Worte in Ag 1639 ff. deuten auf das Bild des ungezähmten, jedoch zurückgehaltenen jungen Pferdes hin. Daß Aischylos dieses Bild dem täglichen oder militärischen Leben entnehmen konnte, ist durchaus möglich; unwahrscheinlich scheint es aber, daß das schöne homerische Gleichnis ihm nicht vor Augen stand. ύπερ&ορών δέ πύργον ώμηστής λέων αδην έλειξεν αίματος τυραννικοϋ (Ag 827f.)

δή τότε μ ιν τρίς τόσσον έλεν μένος, ώστε λέοντα, δν ρά τε ποιμήν άγρω έπ' είροπόκοις όΐεσσι χραύση μέν τ' αύλης ύπεράλμενον ουδέ δαμάσση (Ε 136ff.) ώς δέ λέων έν βουσί 0-ορών έξ αυχένα άξη πόρτιος ήέ βοός, ξύλοχον κάτα βοσκομενάων (Ε 161 f.) ώς δέ λέων μήλοισιν άσημάντοισιν έπελθ-ών, αΐγεσιν ή όίεσσι, κακά φρονέων ένορούσγ) (K485f.)

Auch das Bild des Löwen, der in eine Herde hineinspringt, kommt bei Homer mehrmals vor 22 . Durch dieses homerische Gleichnis sind ohne Zweifel die oben zitierten Verse des Aischylos suggeriert. ό δ' έξαλύξας ο'ίχεται νεβροϋ δίκην (Eu 111)

τούς έξηγε θύραζε τεθηπότας ήυτε νεβρούς (Φ 29)

21

„Wie ein Roß, das man an die Krippe band, sich losreißt, um sich den anderen Pferden, die draußen weiden und baden, nach Gewohnheit zu gesellen; hoch trägt es das Haupt, die Mähne wallt, in hüpfendem Galopp, laut wiechernd, reckt und dehnt es genießerisch und eitel die Glieder . . .", H. F r a n k e l : Homerische Gleichnisse 77. 22 Vgl. H. F r a n k e l : Homerische Gleichnisse 63f.

249

τετραυματισμένον γαρ ώς κύων νεβρον προς αίμα και σταλαγμόν έκματεύομεν (Eu 246f.) και νυν 68' ένθάδ' εστί που καταπτακών (Eu 252)

ώς οί μεν κατά άστυ πεφυζότες ήΰτε νεβροί ( X I ) ώς δ' δτε νεβρον δρεσφι κύων έλάφοιο δίηται, 6 ρ σας έξ εύνής, διά τ ' άγκεα και διά βήσσας τον δ' εί πέρ τε λά&ησι καταπτήξας υπό θάμνω, αλλά τ ' άνιχνεύων θέει εμπεδον, οφρα κεν εΰρη ( Χ 189ff.)

A n allen diesen Stellen der Eumeniden wird Orestes m i t dem verfolgten Hasen verglichen, ein Bild das auch bei Homer häufig ist. U n homerisch ist der adverbiale Ausdruck δίκην in E u 111 s t a t t der ü b lichen bei Aischylos — ebenso wie b e i H o m e r — Vergleichspartikel 23 . III.

Elementarnatur

θ-ολεροί δέ λόγοι παίουσ' είκη στυγνής προς κύμασιν άτης (Pr 8 8 5 f . ) . . . βοά γάρ κϋμα χερσαϊον στρατού (Se 64) ποταται, βρέμει δ' άμαχέτου δίκαν ΰδατος όροτύπου (Se 8 5 f . ) κϋμα περί πτόλιν δοχμολόφων άνδρών καχλάζει πνοαΐς "Αρεος όρόμενον (Se 1 1 4 f . ) . . . μη δ' αλλοδαπών κύματι φωτών κατακλυσθ-ήναι τά μάλιστα (Se 1076ff.) . . . ώστε κύματος δίκην κλύζειν προς αύγάς (Ag 1 1 8 1 f . ) δόκιμος δ' ουτις ύποστάς μεγάλω ρεύματι φωτών έχυροΐς ερκεσιν είργειν άμαχον κϋμα θ-αλάσσας (Pe 87ff.)

23

110. 250

ώς δ' δτ' επί προχοήσι διιπετέος ποταμοϊο βέβρυχεν μέγα κϋμα ποτί ρόον, >

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tf

αμφι όέ τ ακραι ήϊόνες βοόωσιν έρευγομένης άλός 6ξω ( Ρ 2 6 3 f f . ) ώς δ' δτ' έν αίγιαλω πολυηχέϊ κϋμα θαλάσσης δρνυτ' έπασσύτερον Ζεφύρου ΰπο κινήσαντος" πόντω μέν τε πρώτα κορύσσεται, αύτάρ έπειτα χέρσω ρηγνύμενον μεγάλα βρέμει, άμφί δέ τ ' άκρας κυρτόν έόν κορυφοΰται, άποπτύει δ' άλός άχνην (Δ 422ff.) ώς δ' δτε χείμαρροι ποταμοί κατ' δρεσφι ρέοντες ές μισγάγκειαν συμβάλλετον δβριμον ύδωρ κρουνών έκ μεγάλων κοίλης έντοσθε χαράδρης,

Vgl. dazu G r o e n e b o o m : Eum. 93 Anm. 2, W. B. S t a n f o r d : Aeschylus

των δέ τε τηλόσε δοϋπον έν οΰρεσιν εκλύε ποιμήν (Δ 452ff.) ... ποταμω πλή&οντι έοικώς χειμάρρω, δς τ' ώκα ρέων έκέδασσε γεφύρας· τον δ' οΰτ' άρ τε γέφυραι έεργμέναι ίσχανόωσιν, οΰτ' άρα έρκεα ίσχει άλωάων έριθηλέων έλθόντ' έξαπίνης (Ε 87ff.) ουτε θαλάσσης κΰμα τόσον βοάα ποτί χέρσον, πόντοθεν όρνύμενον πνοιη Βορέω άλεγεινη (Ξ 394f.) οί δ' ώς τε μέγα κϋμα θαλάσσης εύρυπόροιο νηος ύπέρ τοίχων καταβήσεται, όππότ' έπείγη ΐς άνέμου (Ο 381 ff.) ... ώς δτε κϋμα θ-οη έν νηΐ πέσησι λάβρον ύπαί νεφέων άνεμοτρεφές· ή δέ τε πασα άχνη ύπεκρύφθη (Ο 624ff.) Die oben angeführten Bilder stammen alle aus dem Wasserelement. An der Stelle des Prometheus werden die Worte der Io folgendermaßen gedeutet: Wie der schmutzige Strom eines Schlamm mit sich führenden Flusses an die Wogen des aufgewühlten Meeres aufprallt, so prallen auch los unklare Worte auf die Wellen des anfallenden Wahnsinns 2 4 ; oder: „wie die wogenden Wellen den Schlamm 26 bald dahin bald dorthin führen, so werden die an die Wogen des Irrsinns schlagenden Reden von denselben plan- und ordnungslos . . . herumgetrieben und können keine bestimmte Bahn und Ordnung finden"26. Die erste Erklärung wird durch die Parallele aus Homer, die wahrscheinlich Aischylos' Vorbild gewesen ist, gestützt und erläutert. Dann sind aber die θολεροί λόγοι in der Übertragung nicht „nur ,der Schlamm'", wie 24

Vgl. G r o e n e b o o m z.St. „den Schlamm, der durch die Wogen vom Meeresgrunde aufgewühlt wird", erklärt W e c k l e i n . Von einem ins Meer einmündenden Fluß ist also bei ihm nicht die Rede. 26 W e c k l e i n z.St. T h o m s o n (z.St. — T h o m s o n 911f.) schreibt mit M Q πταίουσ' und betrachtet diese Stelle als eine Reminiszenz des Bildes im V. 881 (λακτίζει); darüber s.o. S. 208. 25

251

Η. Mielke (Bildersprache 57) in Anlehnung an W e c k l e i n meint, sondern der Flußstrom samt dem enthaltenen Schlamm. An den Stellen der Sieben werden die Angreifer mit den Meereswogen verglichen; sie werden in Se 64 als κϋμα χερσαΐον bezeichnet 27 , in Se 114f. wird ihre Menge und Kampfgier hervorgehoben 28 . Zu den Versen Se 1076ff. des unechten Schlusses vgl. J.-G. H a n s e n a.O. 54. In Ag 1181f. ist von einem κϋμα πήματος die Rede 29 . Auch in Pe 87ff. kommt die ungeheure und unaufhaltbare Masse des Perserheeres zum Ausdruck — ein Vergleich, der aus Ε 87 ff. zu stammen scheint. κάκφυσιών οξεΐαν αίματος σφαγήν ... τοιο δε θυμός βάλλει μ' έρεμνη ψακάδι φ ο (.νιας δρόσου, ίάνθη30, ώς εϊ τε περί σταχαίρουσαν ουδέν ήσσον ή διοσδότω χύεσσιν έέρση γάνει σπορητος κάλυκος έν λοχεύμασιν ληΐου άλδήσκοντος, δτε φρίσ(Ag 1389ff.) σουσιν άρουραι (Ψ 597ff.) Wie die Tautropfen den Samen in aufbrechenden Knospen erfrischen und erfreuen, so eine Freude hat auch Klytaimestra nach ihren Worten genossen, als die Bluttropfen ihres Opfers sie bespritzten. Trefflicher konnte die grausame Freude des Mörders am Morde nicht gekennzeichnet werden. Das Bild stammt, wie längst erkannt, von Homer 31 , bei Aischylos stellt es aber, wie F r a e n k e l (z.St.) bemerkt, im Gegensatz zu Homer einen organischen Teil des Ganzen dar. 2. Homerische

Schemata

I. περίφρασις Zuerst sei hier jene Art der Periphrase erwähnt, bei der — nach homerischem Vorbild — einem Eigennamen im Genitiv ein Substantiv zugewiesen wird, so daß beides ein und dasselbe bedeuten. Beispiele aus Homer haben wir bekanntlich genug; man vergleiche: βίη Ήρακλήος (Σ 117), βίη Τεύκροιο (Ψ 859), βίην Διομήδεος (Ε 781), βίην Έλένοιο (Ν 758) usw. Nach diesem Muster hat auch Aischylos ähnliche Umschreibungen geprägt. Die meisten finden sich in den Sieben, dem Drama, das R i c h a r d s o n 3 2 als „most Iliadic" be27

Vgl. dazu J.-G. H a n s e n : Bildhafte Sprache 39 mit Anm. Vgl. D. v a n N e s : Maritime Bildersprache 33. 2 » Vgl. E d . F r a e n k e l z.St. 30 Zu den verschiedenen Ausdrucksweisen der „angenehmen Wärme" (θυμόν, καρδίαν ίαίνειν — θυμός, καρδία ίαίνεται usw.) vgl. Ν. Z i n k : Griechische Ausdrucksweisen Iff.; siehe ferner J. L a t a c z : Zum Wortfeld „Freude" 220£f. 31 Vgl. z.B. W. B. S t a n f o r d : Aeschylus 25f. S t a n f o r d hält Ag 1389 (κάκφυσιών όξεϊαν αίματος σφαγήν) für eine Entwicklung („development") vom homerischen αίμα δ' άνηκόντιζε δια στρεπτοϊο χιτώνος (Ε 113) und vergleicht Ag 1533 f. δέδοικα δ' δμβρου κτύπον δομοσφαλη / τί>ν αίματηρόν. ψακάς δέ λήγει mit Λ 53 f. ώρσε κακόν Κρονίδης, κατά δ' ΰψόθεν ήκεν έέρσας / αϊματι μυδαλέας έξ αιθέρος. 92 Siehe R. J. D. R i c h a r d s o n : Further Remarks 2. 28

252

zeichnet. So lesen wir in Se 448 Πολυφόντου βία, in Se 569 Άμφιάρεω βίαν33, in Se 571 Τυδέως βίαν, in Se 577 Πολυνείκους βίαν, in Se 620 Λασ&ένους βίαν, in Se 641 Πολυνείκους βία. Seltsamerweise wird auch die Leiche des feigen Aigisthos in Ch 893 von Klytaimestra mit Αιγίσθου βία angeredet. Zu diesen Beispielen sind noch zwei Belege aus einem Niobe-Fragment (Fr.273) des Aischyloshinzuzufügen: Ταντάλου β[ίαν im Vers 2 und Ταντάλου βία im Vers 10 34. Die Stelle des Wortes βία neben dem Genitiv des Eigennamens können auch andere Substantive einnehmen, in erster Linie — wie übrigens erwartet — sinnverwandte Wörter. Vorgänger ist auch in dieser Art der Periphrase wiederum Homer gewesen. Bei ihm finden wir Umschreibungen wie ΐς Τηλεμάχοιο (β 409 usw.), μένος 'Αλκινόοιο (η 167 usw.) 36 . Demgegenüber stehen aischyleische Parallelen wie Ποσειδώνος κράτος (Eu 27), Ίππομέδοντος σχήμα και μέγας τύπος (Se 488) 3β . Durch alle diese Umschreibungen wird die Kraft und Stärke des Eigennamens hervorgehoben 37 . Auf Grund des homerischen ΐς Τηλεμάχοιο, μένος 'Αλκινόοιο hat R o s e 3 8 ferner eine Anzahl aischyleischer Ausdrücke (wie τόξου ρϋμα Pe 147, λόγχης ισχύς Pe 149, δράμημα φωτός Pe 247 usw.) 39 als „Homericisms" betrachtet, die R i c h a r d s o n in seiner Entgegnung 4 0 mit Recht als „pure Aeschyleisms" bezeichnet. Ich habe deshalb solche Wendungen nicht als Homerismen angesehen, obwohl ich sehe, daß R o s e seine alte Behauptung wiederholt 41 . Mit den oben erwähnten sind weiterhin diejenigen Umschreibungen gleichzustellen, bei denen der Genitiv des Eigennamens durch ein 38

Zur Interpretation des Verses vgl.Ed. F r a e n k e l : Redepaaro 42Anm. 121. Das Phänomen kommt auch bei den anderen Tragikern vor, vgl. Soph. Phil. 314, 321, 592, Trach. 38, Eur. Phoen. 56. 35 In diesen Wendtingen sieht B. Snell (Entdeckung 41) eine „ursprünglich religiöse Bedeutung" solcher Kräfte wie βίη, μένος, ϊς usw; s. auch ders.: Tyrtaios 42. 38 Hier sind zwei Substantiva dem Eigennamen zugewiesen. Richtig betont R i c h a r d s o n (Further Remarks 2), daß beide Substantiva nicht zu trennen sind, wie etwa Yerrall wollte. H e r m a n n hatte ferner in Pr 428 "Ατλαντος . . . σθένος statt Άτλανθ' . . . δς gelesen. 37 Vgl. F. D o r n s e i f f : Pindars Stil 31. Eine andere Eigenschaft des Eigennamens bezeichnen Periphrasen wie: πιστά Περσών (Pe If.), παρθενία Ίοϋς (Pr 898f.), πρέσβος Άργείων (Ag 855), σέβας Πειθούς (Eu 885; hier schreibe ich mit Murray groß). 38 Siehe H. J. R o s e : On an Epic Idiom in Aeschylus, Eranos 45, 1947, 88ff. 39 Vgl. H. J. R o s e : On an Epic Idiom 88ff.; siehe auch seine Supplementnote: Further Epic Idioms in Aeschylus, Eranos 46, 1948, 72. R o s e findet 7 derartige „Homerismen" in den Hiketiden, 9 in den Persern, 8 in den Sieben und 14 bzw. 15 in der Orestie. 40 R. J. D. R i c h a r d s o n : Further Remarks Iff. 41 Man vergleiche z.B. seinen Commentary zu Su 755, Pe 247. Eine gewisse Verwandtschaft zwischen diesen und den homerischen Wendungen ΐς Τηλε34

253

gleichwertiges, von ihm abgeleitetes Adjektiv ersetzt wird. Homer bietet mehrere Belege dafür; man vergleiche: βίη Ήρακληείη (Λ 690), Νηληΐω υΐι (Β 20), Τελαμώνιον υΐόν ( Ν 67), Ίξιονίης άλόχοιο (Ξ 317),

Άγαμεμνονέην άλοχον (γ 264) usw. Eine exakte Parallele zu βίη Ήρακληείη, wobei Substantiv und Adjektiv etwas Einheitliches beinhalten, k e n n e ich v o n A i s c h y l o s n i c h t 4 2 ; m i t

Νηληΐω υιι, Τελαμώνιον υίόν

kann man aber Κρόνιε παΐ (Pr 577), κόρης Ίναχείας (Pr 589f.), Ίνάχειον σπέρμα ( P r 705) v e r g l e i c h e n 4 3 . D e n h o m e r i s c h e n ' Ι ξ ι ο ν ί η ς άλόχοιο

(Ξ 317), Άγαμεμνονέην άλοχον (γ 264) stehen aischyleische Wendungen w i e Τηρεί ας άλόχου (Su 6 0 f . ) 4 4 , Άγαμεμνονίαν άλοχον (Ag 1499) g e g e n ü b e r .

Wir fügen ferner einige Periphrasen des Aischylos hinzu, bei denen der Eigenname in den meisten Fällen kein genetivus personae, sondern der Genitiv eines Orts- bzw. Stadtnamens ist, während das begleitende Substantiv •— nach homerischer Art — έδος heißt, oder es durch sein Synonym πέδον ersetzt wird. Neben homerischen Umschreibungen wie Θήβης έδος ( Δ 406), Ί&άκης εδος (ν 344), Λέσβος άνω, Μάκαρος

έδος (Ω 544) finden wir aischyleische Parallelen wie 'Ικάρου έδος (Pe 890), 'Ασίας έδος (Pr412) 4 5 ; außerdem aber auch: χώρας 'Απίας πέδον (Su 260), γης Άχαιίδος πέδον ( P e 488), Ευρώπης πέδον ( P r 734).

Wenig charakteristische Umschreibungen wie άλίρρο&οι πόροι (Pe 367), ενάλιοι πόροι ( P e 453), die m a n m i t d e m h o m e r i s c h e n πόροι άλός (μ 259)

vergleichen kann, sowie gewöhnliche poetische Periphrasen lassen wir außer acht. I I . καθ·' δλον και μέρος

Wir erwähnen hier nur jene charakteristische homerische Konstruktion, bei der einem vorangehenden Akkusativ der Person (gewöhnlich eines Personalpronomens) ein zweiter Akkusativ des Körperteiles „als nachträgliche Präzisierung" 46 folgt. Dieses Schema (des Ganzen und des Teils) ist ein häufiges Phänomen in der epischen Dichtung. Zahlreiche Belege liefert uns bereits Homer; man vergleiche Β 171 μάχοιο usw. bezweifle ich auch nicht, mir scheint jedoch der Unterschied deutlich; das charakteristische nomen proprium, außer zwei oder drei Ausnahmen, fehlt überhaupt. 42 43 Siehe Anm. 44. Vgl. Soph. Ai. 134Τελαμώνιεπαϊ. 44 U n t e r s t e i n e r schreibt mit V ü r t h e i m und M a z o n Τηρεΐας μήτιδος und vergleicht es, nach dem Scholiast (κατά περίφρασιν τοϋ Τηρέως), mit dem homerischen βίη Ήρακληείη: „Siamo sempre nell' atmosfera di Omero: come nella tecnica della similitudine (darüber s.o. S. 244f.) . . . cosi nelle espressioni accolte entro questa simlitudine." Das ist schon richtig, wir betrachten aber mit W i l a m o w i t z , W e c k l e i n , M u r r a y , F r a e n k e l Μήτιδος als Eigennamen und verbinden es mit άλόχου. 45 Se 165 έπτάπυλον έδος, Se 241 τίμιον έδος sind offenbar keine Parallelen. Auch Wendungen wie Άδραστείας είδος (Aisch. Fr. 278 C 2), Λοξίου πέδον (Ch 1036), die Wohnstätten von Gottheiten bezeichnen, ziehen wir nicht heran. 46 Vgl. S c h w y z e r - D e b r u n n e r : Griech. Gramm. II 81. Einen Überblick über diese Zusätze gibt J. L a t a c z : Zum Wortfeld „Freude" 218f. 254

έπεί μιν άχος κραδίην και θυμόν ϊκανεν, Γ 438 μή με, γύναι, χαλεποΐσιν όνείδεσι θ-υμον ένιπτε, Ζ 355 έπεί σε μάλιστα πόνος φρένας άμφιβέβηκεν usw. Demgegenüber stehen aischyleische Redensarten wie: φόβος μ' εχει φρένας (Su 379), και με καρδίαν άμύσσει φροντίς (Pe 161), κακόν με καρδίαν τι περιπίτνει κρύος (Se 834), μή φόβος σε νικάτω φρένας (Eu 88) 47 . Andersartig ist das Schema καθ·' δλον και μέρος in Pe 135 ff. III. Andere Figuren Ich verweise hier auf einige weitere Figuren, ohne sie behandeln zu wollen, da sie überall in der griechischen Literatur — vor allem in der Dichtung — von Homer an häufig erscheinen. Dies sind: das sogenannte σχήμα όξύμορον der Art 'Ιρος "Αϊρος (σ 73) 48 und andere όξύμορα49, die figura etymologica nach dem bekannten homerischen 'Οδυσσεύς-—όδύσσομαι (α 60ff.) usw. 60 , das ύπερβατόν (Sperrung)51 und das σχήμα κατά σύνεσιν (constructio ad sensum) 62 . 47 G r o e n e b o o m (zu Se 834) zieht auch E u r . Hipp. 572f. τίς φοβεϊ σε φήαα, γύναι, φρένας έπίσσυτος h e r a n ; m a n vergleiche aber B a r r e t t s K o m m e n t a r ζ . S t . 48 Man vergleiche: Aisch. P e 680 ναες άναες, P r 545 χάρις άχαρις, P r 904 άπόλεμος 8δε γ' ά πόλεμος, άπορα πόριμος, Ag 1142 νόμον άνομον, Ag 1545 άχαριν χάριν, Ch 42 χάριν άχάριτον, E u 457 άπολιν πόλιν, E u 1034 παίδες άπαιδες (darüber D . F e h l i n g in Hermes 96, 1968, 142ff.; s. auch ders.: Die Wiederholungsfiguren 287f.). Vgl. ferner W. B. S t a n f o r d : Aeschylus 102ff. (bes. S. 104 mit Anm. 14), I. W a e r n : Γ Η Σ Ο Σ Τ Ε Α 5 5 mit Anm. 2, W . S c h m i d : Untersuchungen 56. Zum Typus auch H . F r i s k : Substantiva privative (Göteborgs Högskolas Arsskrift L I I I 1947:3), Göteborg 1948, 16. Siehe auch F r a e n k e l zu Ag 1142. 49 Vgl. z.B. A g 4 4 1 f . βαρύ ψήγμα (zum Inhalt dieser aischyleischen Stelle vgl. Η 333ff.), E u 69 γραΐαι παλαιαΐ παίδες, E u 245 μηνυτήρος άφθέγκτου (wie Su 180 ορώ κόνιν, άναυδον άγγεχον στρατού, Se 82 άναυδος σαφής ετυμος άγγελος, F r . 17,20 άγγελον κήρυκ' άναυδον; vgl. Theogn. 549f.), E u 2 5 0 άπτέροις πωτήμασιν. 60 Vgl. z.B. Ag 689 Έλένα-έλένας, ελανδρος, έλέπτολις Ch 423 έκοψα κομμόν Ch 498 λαβάς λαβείν. Das homerische Wortspiel Όδυσσεύς-όδύσσομαι n i m m t von den Späteren Sophokles wieder auf, vgl. Vita Soph. § 20: παρετυμολογεΐ δέ καθ' "Ομηρον και τοΰνομα τοϋ 'Οδυσσέως· ,,όρθώς δ' 'Οδυσσεύς είμ' έπώνυμος κακοϊς· πολλοί γαρ ώδύσσαντο δυσσεβεϊς έμοί". Diesem Phänomen bei Homer geht L. P h . R a n k in seiner mehrmals in dieser Untersuchung zitierten sorgfältigen Dissertation „Etymologiseering en verwante verschijnselen bij H o m e r u s " nach. Vgl. ferner J . I r m s c h e r : Götterzorn 12, E . R i s c h : Namensdeutungen u n d Worterklärungen bei den ältesten griechischen Dichtern (in E U M U S I A , Festschr. f ü r E r n s t H o w a l d , Erlenbach-Zürich 1947), 72ff. Ausführliches über die figura etymologica bei C. A. L o b e c k : Paralipomena 501ff., D . F e h l i n g : Die Wiederholungsfiguren 153ff. Bekannt ist auch Heraklits etymologische Wortspielerei (s. G. S. K i r k : Heraclitus 118ff.). Was den Αισχύλος έτυμολόγος angeht, so vergleiche m a n u . a . : W . K r a n z : Stasimon 83, 94 u n d bes. 287f., A. L e s k y : Tragische Dichtung 90f., W . P o r z i g : Aischylos 73ff., S c h m i d - S t ä h l i n : Griechische Literaturgeschichte I 2, 297 Anm. 3. 51

Vgl. z.B. Ag 156f. τοιάδε Κάλχας ξύν μεγάλοις άγαθ-οϊς άπέκλαγξεν μόρσιμα Ag 165 f. εί τό μάταν άπό φροντίδος άχθος χρή βαλεϊν usw. Man vergleiche auch I 7 πολλών δέ παρέξ άλα φϋκος Ιχευεν Χ 43 ή κέ μοι αίνόν άπό πραπίδων άχος έλθοι usw. 52 Vgl. z.B. Ag 79ff. τό -9·' υπέργηρων . . . παιδός δ* ούδέν άρείων (s.o. S. 50), Su 817ff. (s. U n t e r s t e i n e r s Note z.St.). Es ist m . E . besser, wenn m a n a u c h

255

3. Sonstige stilistische

Epismen

I. τμησις Die sogenannte τμησις (Trennung), die uns bei Homer und in der von ihm abhängigen Literatur so häufig begegnet, zeugt f ü r die ursprüngliche Lockerheit der Bestandteile einiger Verbalkomposita. Sie wurde, wie S c h w y z e r - D e b r u n n e r bemerken, „von der griechischen Dichtung schon früh als archaisches Kolorit geschätzt und bewußt behandelt" 8 3 . Wie bei anderen Dichtern, so kommt dieses Phänomen auch bei Aischylos mehrmals vor. Manchmal schiebt er sogar zwischen Präposition und Verb nicht nur eine Partikel oder ein Wort, sondern auch ganze Wortzusammenhänge ein. Wir führen hier die aischyleischen Beispiele in der alphabetischen Reihenfolge der Präpositionen an, obwohl es nicht immer eindeutig ist, ob die Präposition dem Verb oder dem Objekt des Satzes angehört. άμφί: Pe 457 f. άμφί δέ/κυκλοϋντο πασαν νήσον. άνά:

Se 1028 κάνα κίνδυνον βαλώ, Fr. 99 άν' οδς εχων.

άπό:

Ag 165f. εί το μάταν άπο φροντίδος άχθος/χρή βαλεΐν, Ag 1599 άμπίπτει δ' άπό σφαγήν έρών64, Fr. 212 F άπ' αίετός δέ ξοϋθ-ος ίππαλεκτρυών/στάζειΒΒ.

διά:

Se 789 δια χερί ποτε λαχεϊν.

εκ:

ΡΓ 134 έκ δ' έπληξε μου.

εν:

Ag 1172 έν πέδω βαλώ66.

επί:

Pe 667 Στυγία γάρ τις έπ' άχλύς πεπόταται, Ch 395 Ζεύς έπί χείρα βάλοι, Ch 628 (1 Text sehr unsicher) 57 , Eu 349 τάδ' έφ' ήμϊν έκράνθη88 Eu 357 έπί τόν, ώ, διόμεναι, Eu 378 τοΐον έπί κνέφας άνδρι μύσους πεπόταται, Eu 434 ή κάπ' έμοί τρέποιτ' άν.

κατά: Pe 94 κατά Μοΐρ' έκράτησεν, Pe 670 κατά πασ' ολωλεν, Pe 917 κατά μοίρα καλύψαι, Se 219 έμόν κατ' αιώνα λίποι. in Ch 893 ein solches Schema annimmt und τέθνηκας, φίλτατ' Αιγίσθου βία, nicht τέθνηκας, φίλτατ', Αιγίσθου βία, wie M u r r a y , schreibt. Yon Homer kann man Λ 690 έλθών γάρ ρ' έκάκωσε βίη Ήρακληείη, ο 125 τέκνον φίλε usw. heranziehen. 53 S c h w y z e r - D e b r u n n e r : Griech. Gramm. II 420. 51 Vgl. F r a e n k e l z.St. 55 Zum handschriftlichen ούδ' άπ' Ίσμηνοϋ λέγω in Se 273 (υδατί τ' Ίσμηνοϋ λέγω Geel) vgl. T u c k e r z.St. ( T u c k e r 259). 56 Siehe auch oben S. 240 (έν c. dat.). 57 Neben den Kommentaren z.St. vgl. auch Ed. F r a e n k e l : Agam. I I 351 Anm. 2. 58 Zu W i l a m o w i t z ' Konjektur τάδε φαμί κεκρανθαι vgl. G r o e n e b o o m : Eum. 145 Anm. 5.

256

μετά: Su 819 μετά με δρόμοισι διόμενοι69, Pr 1060 μετά ποι χωρεΐτ' έκ τώνδε, Ag 759 μετά μεν πλείονα τίκτει, σύν: Se 675 εχθρός συν έχ&ρω στήσομαι, Ag 586 σϋν δέ πλουτίζειν έμέ, Ch 460 ξύν δέ γενοϋ προς έχθ-ρούς, Ch 908 σύν δέ γηράναι θέλω. υπό: Pr 574 υπό δέ κηρόπλαστος οτοβεΐ δόναξ, Pr 878f. υπό μ' αυ σφάκελος και φρενοπληγεΐς/μανίαι θάλπουσ', Ag 450 φθονερόν δ' ΰπ' άλγος έρπει, Ag 1215f. ύπ' αύ με δεινός όρθομαντείας πόνος/στροβεϊ, Ag 944 ύπαί τις άρβύλας/λύοι. I I . αποκοπή Die Apokope von Präpositionen ist bei Homer und in der Lyrik eine häufige Erscheinung; im Ionischen und Attischen bleibt sie, wie G r o e n e b o o m 6 0 bemerkt, nur noch „in Fällen literarischer Assoziation" am Leben 61 . Bei Aischylos findet sie sich sowohl in Chorpartien als auch im Dialog. Ich stelle hier die betreffenden aischyleischen Beispiele in der alphabetischen Reihenfolge der Präpositionen zusammen. άνά:

In der Mehrzahl der Beispiele handelt es sich u m die Apokope der Präposition άνά; άνά kann in solchen Fällen entweder als selbständiges Wort oder in Zusammensetzungen oder auch in Doppelkomposita stehen, die άνά zusammen mit einer anderen Präposition — manchmal aber auch mit der untrennbaren Partikel δυσ — und einem weiteren Wort bildet. Die apokopierte Form der Präposition άνά erscheint nun an folgenden Stellen der aischyleischen Dramen: a) Selbständig: Su 351 άμ πέτραις, 550 αγ γύαλα, Pe 566 αμ πεδιήρεις (hier findet zugleich auch Assimilation der Artikulationsart statt). b) Allein in Zusammensetzungen: Su 781 άμπετής, 806 άμφυγας 829 άμφαίνω, Pe 163 άντρέψη, 572 άμβόασον, Pr 457, 707, 791 άντολάς, Se 535 άντέλλουσα, Ag 7, 1180 άντολάς, 305 άνδαίοντες, 1021 άγκαλέσαιτ', 1599 άμπίπτει, Ch 34 άμβόαμα 382 άμπέμπων, 815 άμφανεϊ62, Eu 362 άγκρισιν, Fr. 193,8 άντέλλει.

59 U n t e r s t e i n e r faßt μετά hier adverbial auf — eine Funktion, die der Präposition bei Homer mehrmals zukommt. 60 Vgl. seinen Kommentar zu Pe 163 oder zu Pr 457; siehe ferner W. A l y : De Aeschyli copia verborum 8, E. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 106, 407. el Herodot ist sie doch bekannt, und der Eigenname 'Ανδοκίδης spricht dafür, daß sie ursprünglich auch dem Attischen nicht fremd war ( G r o e n e b o o m ) . Aus der Prosa bietet uns Xenophon (Cyr. 7,5,12 άμβολάδος) einen Beleg. 82 Μ überliefert auch in Ch 841 άμφέρειν, das B l o m f i e l d in αδ φέρειν geändert hat, s. G r o e n e b o o m : Choeph. 244 Anm. 5.

257

c) In Doppelkomposita zusammen mit einer anderen Präposition: Pe 807 έπαμμένει63, Pr 605 έπαμμένει, 817 έπανδόπλαζε, Se 466 προσαμβάσεις, Ag 27 έπαντείλασαν, Ch 280 έπαμβατηρας, 282 έπαντέλλειν, En 925 έξαμβρϋσαι (? vgl. G r o e n e b o o m z.St. mit Anm.7). d) In Doppelkomposita zusammen mit der untrennbaren Partikel δυσ-: Su 126 δυσάγκριτοι, Eu 262 δυσαγκόμιστον. κατά: a) In Zusammensetzungen: Su 828 κάββας (? Text unsicher, vgl. U n t e r s t e i n e r z.St.), Pe 276 κατ&ανόντα, Pr 570 κατ&ανόντα, Ag 873 κατθανών, 1289, 1304, 1364, 1610 κατθανεΐν, 1553 κάππεσε, κάτ&ανε, Ch 144 άντικατθανεΐν. παρά: a) Selbständig: Eu 229 πάρ Δώς θρόνοις64. b) In Zusammensetzungen: Su 1048 παρβατός, Se 743 παρβασίαν, Eu 553 παρβάδαν, 768 παρβαίνουσι. Zur συναλοιφή der Präposition περί in Ag 1147 περεβάλοντο, Eu 634 περεσκήνωσεν vgl. die Kommentare. Die Aphärese des anlautenden kurzen Vokals von Präpositionen (vgl. z. B. Aisch. Se 874, Ch 233, Eu 830) ist eine bloße poetische Erscheinung 65 . I I I . Augmentlose Formen Das bei Homer so häufige Fehlen des syllabischen Augments erscheint manchmal auch in der Tragödie, vor allem in den lyrischen Partien, oft aber auch in den trimetrischen Botenberichten. Im Drama wird jedoch das temporale Augment kaum ausgelassen (s.u. S. 259 Anm. 67). Der bewußten Auslassung des Augments in der jüngeren Dichtung liegen metrische Bequemlichkeit und stilistische Aspekte zugrunde 66 . Es wurde ferner bemerkt, daß die augmentlosen Verbalformen entweder am Versanfang oder innerhalb des Verses, dort aber meistens nach einem auf Vokal oder Diphthong auslautenden Wort stehen. Das Fehlen des Augments haben wir an folgenden aischyleischen Stellen notiert: Su Su Su Pe Pe

567 581 830 310 313

63

πάλλοντο γείνατο πράξαν κύρισσον πέσον

(Chorpartie ( ,, ( ,, (Botenrede ( ,,

— Versanfang) — ,, ) -— vorangehendes Wort φροίμια) — ,, ,, νικώμενοι) — ,, ,, μιας)

Zu dieser Apokope vgl. R o s e s Komm. z.St. Vgl. G r o e n e b o o m z.St. πάρ ist auch in Su 553 statt τάν von R o b o r t e l l o hergestellt. 85 Literatur bei E. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 403 (Zusatz 1). 66 Vgl. E. S c h w y z e r a.O. 651. 61

258

Pe 376 Pe 416 Pe 458 Pe 490 Pe 506 Pe 656 Pe 915 Pr 135 Pr 427 Se 775 Ag 231 Ag 407 Ag 1553 Ag 1553 Ch 419 Ch 738

τροποϋτο — Versanfang) παίοντ(ο) ) κυκλοϋντο ) θάνον πΐπτον ποδούχει Chorpartie δφελεν j) >> σύθην εΐσιδόμαν τίον φράσεν βεβάκει ) κάππεσε >3 ) 69 — vorangehendes Wort κάππεσε)69 κάτθανε πάθ-ομεν — Versanfang) θέτο — Rede, gleicht einer ρήσις αγγελική) 70 >3

33

33

33 33

33

3)

3J 33

33 33 33

IV. Unkontrahierte Formen F r a n k l i n 7 1 hat eine Menge von unkontrahierten Formen aus Aischylos' Dramen zusammengestellt und als Epismen betrachtet, deren größter Teil bloße poetische Stilmittel der höheren Dichtung darstellt. Dazu gehören die Adjektiva mit den Suffixen -όεις, -εσσα, -εν, die allgemein unkontrahiert verwendet werden, während die attische Prosa einige substantivierte Formen, vor allem Gebäcks- und Ortsnamen auf -ους, -οΰττα gebraucht 72 . Allgemeine poetische Formen sind außerdem die unkontrahierten Komposita mit θ-ρόος, νόος, πλόος, ρόος als Hinterglied. Wenig auffallend in der dichterischen Sprache sind auch die unkontrahierten Formen der auf -ος auslautenden Neutra Substantiva, wie etwa der Genit. Sing, -εος (ζ. Β. βρέτεος Su 885, νείκεος 67

Dies ist, nach Ed. F r a e n k e l (zu Ag 210), kein Beweis für den kaum im Drama zugelassenen Wegfall des temporalen Augments, denn οφελεν ist hier einer üblichen epischen Formula entlehnt worden, die auch anderswo in der Tragödie vorkommt (vgl. K a m e r b e e k zu Soph. Ai. 1193, P a g e zu Eur. Med. 1413). Siehe auch M u r r a y s Apparat zu Pr 181 und zu Ch 939. 68 In Se 608 'δάμη handelt es sich um einen gnomischen Aorist, bei dem das Augment auch in der Dichtung durchaus bewahrt wird; das I- ist hier elidiert. 69 „It is possibly not a mere accident that in this line which could be read as a dactylic tetrameter there occur the Homeric word-forms κάππεσε κάτθανε, in which the absence of augment, unusual in anapaests, may be regarded as an epicism", F r a e n k e l z.St. 70 Μ überliefert in Ch 930 κάνες γ' δν, wo man mit P a u w έκανες δν schreibt; vgl. R o s e : Commentary z.St., G r o e n e b o o m : Choeph. 257 Anm. 7. 71 Siehe S . B . F r a n k l i n : Traces 12ff.; vgl. auch H . B u r k h a r d t : Archaismen

18ff. 72

Vgl. E. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 527f.

259

Se 936 usw.), der Nomin. und Akkus. Plur. -ex (z.B. βέλεα Pe 269, πά&εα Su 112 usw.), der Genit. Plur. -έων (z.B. στηθέων Se 865, τειχέων Su 475 usw.) 73 sowie solche Formen der Adjektiva auf -ης (vgl. z.B. εύπετέος Pe 110, έντελέων Ag 105, δημ,ιοπλη&έα Ag 129 usw.). Aus der Fülle der unkontrahierten Formen des Aischylos möchte ich. deshalb beinahe nur τρομέονται (Pe 64), ρέεθ-ρον (Pe 497) und ποθ-έουσαι (Pe 542) 74 als verhältnismäßig auffallende Erscheinungen ansehen. 73

έκπνέων in Ag 1493 wird metrisch als zweisilbig gerechnet. Auch bei γηραλέα (Pe 171) wird eine Synizese durch das Versmaß bedingt (vgl. Anakr. Fr. 395,4), aber sowohl έκπνέων als auch γηραλέα werden unkontrahiert gebraucht. 74 Mit einem homerischen Hiatus, vgl. B r o a d h e a d z.St.

260

A n h a n g : Metrische Homerismen Hier möchte ich einige Beispiele homerischer Prosodie aus Aischylos anführen. Es handelt sich um wenige Ausnahmen aus dem üblichen dichterischen Wortgebrauch, deren Vorkommen bei Aischylos — oder in der Tragödie überhaupt — als more homerico oder epicorum auctoritate gerechtfertigt wird. Zuerst sei die sogenannte produdio epica erwähnt, d.h. die Dehnung des ersten von drei aufeinanderfolgenden kurzen Vokalen, die bei Homer so häufig erscheint 1 . Dieses Phänomen kommt bei Aischylos an folgenden Stellen vor: Pe 80 ϊσό&εος2, 539 διαμυδαλέους, 901 άκάματον, Pr 185 άπαράμυθον, (549 ίσόνειρον, aber kein Tribrachys), Ch 619, Eu 350, 951, Fr. 91, 238,2, 323,4 ά&άνατος, Ag 747 Πριαμίδαισιν3, Ch 935 Πριαμίδαις und Eu 387 δυσοδοπαίπαλα4. Auch die Verkürzung des Diphthongs αι vor einem Vokal oder einem anderen Diphthong hat ihre Vorbilder bereits bei Homer (vgl. z.B. χαμαιεΰναι Π 235, χαμαιευνάδες κ 243, έμπαιον υ 379). Dementsprechend steht bei Aischylos kurzes αι in Su 385 ίκταίου, Se 723 εύκταίαν, Se 841 ευκταία. Man vergleicht ferner Soph. El. 849 δειλαία (s. J e b b s Komm. z.St.), Eur. Here.409 Μαιώτιν usw. Die Verkürzung des ot ist auch im Drama bei τοιούτος häufig (vgl. F r a e n k e l zu Ag 1256, wo οιος ebenfalls mit kurzem οι steht). Die Längung eines kurzen Vokals vor einer muta c. liquida, die nur bei Homer und den Lesbiern und in der auf diese zurückgehenden Dichtung vorkommt 5 , ist auch in der Tragödie gebräuchlich (vgl. Aisch. Su 624 έπέκρανεν, Pe 395 έπέφλεγεν, Pe 497 ρέε&ρον, Pe 763 μηλοτρόφου, Pe 782 νέα φρονεί, Pr 24 άποκρύψει, Pr 659 θεοπρόπος, Pr 803 άκραγής, Eu 403 άτρυτος, Eu 834 άκροθίνια, Ag 1443 ίσοτριβής usw.). Aischylos bietet jedoch weniger Positionslängen als die anderen Tragiker e . Es seien noch einige Einzelwörter mit homerischer Prosodie hinzugefügt : 1

Vgl. M . B o w r a in: A Companion to Homer, London 1962, 24 (Metre), J. v a n L e e u w e n : Enchiridium 93ff. 2 Zu Pe 856 vgl. die Rekonstruktionsversuche im entsprechenden Vers der Antistrophe (V. 862 mit M u r r a y s Apparat). 3 Vgl. die Hinweise F r a e n k e l s z.St. 4 Vgl. G r o e n e b o o m z.St. und F r a e n k e l : Agam. 75 Anm. 2. 5 Vgl. E. S c h w y z e r : Griech. Gramm. I 237. • Vgl. G r o e n e b o o m zu Pe 782.

261

άλαός steht Eu 322 mit dem zweiten α lang wie κ 493. άνήρ in Pe 647 hat das α lang — nach homerischem Vorbild (s.o. S. 100 Anm.6). "Αρης steht Su 665, Pe 86, Se 115, 135, 244, 344, 469, 910 ebenfalls mit langem α. δαΐζω hat in Ch 396 das oc lang wie Λ 497 δαΐζων ίππους, trotz Su 680 und Ag 2087. ίλαος findet sich in Eu 1040 mit langem α wie A 583. φάρος steht bei Aischylos, außer Se 329, mit langem α wie stets bei Homer 8 . 7

Vgl. W i l a m o w i t z : Das Opfer am Grabe 189, G r o e n e b o o m : Choeph. 170 Anm. 5; siehe auch oben S. 82. 8 Vgl. ferner G r o e n e b o o m zu Ch 11.

262

Rückblick und Ausblick Die Untersuchung der aischyleischen Diktion unter dem Aspekt des Archaischen hat zum Ergebnis geführt, daß die von vornherein unumstrittene Tatsache der Annäherung des Aischylos ans Epos, abgesehen von den Stoffentlehnungen, sich auf Wörter und Wendungen, Gedankengang, Syntax und Stil erstreckt. Aischylos hat von Homer unveränderte Einzel Wörter und Wendungen (Direkte Homerismen), veränderte Wörter und Wendungen (Indirekte Homerismen) aufgenommen, ganze Stellen mehr oder weniger getreu nachgeahmt [Homerische Reminiszenzen) und syntaktische ebenso wie stilistische Homerismen verwendet. Die homerischen Einzelwörter sind bei Aischylos entweder rein homerisch (nach Form, Bedeutung und Gebrauch), oder sie verdanken ihren epischen Charakter nur ihrer Form bzw. ihrer Bedeutung. Sie sind teils gewöhnliche homerische Wörter wie κνέφας, κραιπνός, ίάλλω usw., teils seltene homerische Wörter wie ίχώρ, αίγίλιψ, έπισπέρχω, teils aber auch selbst homerische άπαξ εΐρημένα wie άλφεσίβοιος, μελάνδετος, άνδρακάς usw. (s.o. S. 45 Anm. 136). Die homerischen Redewendungen des Aischylos sind meistens allgemein bekannte homerische Formeln wie "Αιδου πύλαι, βροτολοιγος Άρης, μένος πνέω usw. Verschieden sind die Veränderungen, die Aischylos bei manchen von Homer entlehnten Wörtern vorgenommen hat. Wir finden bei ihm Wörter, die er nach einem homerischen Vorbild durch den Wechsel des Präfixes, einer mittleren Silbe oder des Suffixes gestaltet hat, Wörter mit einem homerischen Wortstamm, aber unterschiedlicher Wortart, homerische Komposita, deren Bestandteile er durch synonyme oder sinnverwandte Wörter ersetzt oder umgetauscht hat. Die Kompositionsteile einer weiteren Gruppe von aischyleischen Komposita stammen ferner von einem homerischen Wortzusammenhang, in dem beide oder nur ein Kompositionsglied der entsprechenden aischyleischen Nachahmung vorhanden sind. Geringere Abwechslung zeigen die homerisierenden Wendungen des Aischylos; sie sind meistens, wie die aus Homer unverändert entlehnten Redewendungen, zweigliedrig. Die Änderung besteht also im Ersatz eines der beiden Glieder der Wendung durch ein synonymes oder sinnverwandtes Wort. Die homerische Imitation des Aischylos ist aber nicht nur auf einzelne Wörter und Ausdrücke beschränkt. Eine genügend große 263

Anzahl aischyleischer Stellen scheint eine Paraphrase sinnähnlicher homerischer Sätze zu sein, während eine andere ebenfalls große Anzahl von Stellen als mehr oder weniger verblaßte homerische Reminiszenzen erscheinen. Diese Art der Homerismen zeichnet sich durch die Parallelität der Formulierung und die Verwandtschaft des Gedankens aus. Die syntaktischen Epismen des Aischylos bestehen hauptsächlich aus dem homerischen Gebrauch des bestimmten Artikels, der Kasus, des Verbs, der Präpositionen und der übrigen Wortarten. Charakteristisch sind unter den stilistischen Homerismen insbesondere einige typisch homerische Gleichnisse und Schemata, die der Tragiker aufgenommen hat, indem er sie teils abgekürzt, teils aber auch erweitert hat. H. B u r k h a r d t (Archaismen 102f.) unterscheidet bei Euripides zweierlei Archaismen: 1. „gesuchte und forcierte" und 2. „natürliche und ungesucht sich einstellende" Archaismen. Dies gilt um so mehr für die Homerismen des Aischylos. Nicht nur die bei ihm vorkommenden homerischen Hapax-legomena, sondern auch die direkt aufgenommenen homerischen Wendungen, und vor allem die bewußt umgestalteten homerischen Wörter und Wendungen zeugen für einen gesuchten Archaismus, und es wäre falsch, wollte man alles dem metrischen Zwang zuschreiben. Gewöhnliche homerische Wörter und Wendungen dagegen sowie verblaßte homerische Reminiszenzen und allgemeine syntaktische und stilistische Epismen bei Aischylos verraten keine absichtliche Nachahmung. Wenn wir jetzt die verschiedenen Homerismen des Aischylos miteinander vergleichen, dann sehen wir, daß die Zahl der homerischen Wörter erheblich höher ist als die Zahl der homerisierenden Wörter. Dies läßt sich leicht erklären: Bei der Behandlung der homerisierenden Wörter haben wir die formende dichterische Persönlichkeit des Aischylos erkannt; er borgte von einer umfangreichen epischen Tradition, es war aber weder möglich noch beabsichtigt, alle entlehnten Wörter nachzubilden. Umgekehrt ist das Verhältnis zwischen den homerischen und homerisierenden Wendungen. Die Zahl der homerisierenden Wendungen ist viel größer als die der homerischen. Auch dies ist leicht zu verstehen: Entlehnte Einzelwörter sind in einem anderen Zusammenhang nicht als Entlehnungen so augenfällig wie unverändert aufgenommene Wendungen. Kein echter Künstler erlaubt sich eine grobe Aneignung fremder Formulierungen. Die vielfältige Ausdrucksweise des Aischylos ist auch dann, wenn ihm homerische Vorbilder vorschweben, zum Teil daraus zu erklären. Der Abschnitt der homerisierenden Wörter und Wendungen, d.h. der indirekten Homerismen, steht jedoch gegenüber den homerischen Wörtern und Wendungen, d.h. den direkten Homerismen, trotz der geringeren Zahl der homeri264

sehen Wendungen, weit zurück. Beträchtlich weniger sind, gegenüber den Wörtern und Wendungen — wie übrigens erwartet —, die syntaktischen und stilistischen Homerismen, denn hier gab es nicht viel Raum zur Variation, geschweige denn zur Nachbildung. Ein Vergleich zwischen den Dramen des Aischylos unter dem Gesichtspunkt der in jedem vorhandenen homerischen Elemente ergibt, daß die Gesamtzahl der Homerismen in den Persern und in den Sieben höher ist als in den anderen Tragödien. Diese beiden Stücke sind durch das Militärische stark beeinflußt und wetteifern miteinander um archaisches Kolorit. Nicht weit zurück stehen dann die Hiketiden. Prometheus läßt sich mit der Orestie vergleichen, in der die Homerismen verhältnismäßig weniger häufig sind. Die höhere Zahl der epischen Erscheinungen im Agamemnon liegt zum Teil daran, daß Agamemnon nach Umfang weit über alle erhaltenen Tragödien des Aischylos hinausgeht. Eine genauere Betrachtung der homerischen Stellen, die Aischylos auf diese oder jene Weise nachahmt, führt ferner zum Ergebnis, daß er aus der Dias mehr aufgenommen hat als aus der Odyssee. Wollte man aber auch wissen, welche Gesänge er besonders imitiert, dann hätten einem die zur Verfügung stehenden Beispiele nicht helfen können. Das sichere Resultat ist nur, daß unser Dichter ein vortrefflicher Homerkenner gewesen und mit allen Gesängen beider Epen gleichermaßen vertraut war. Nun fragt es sich, wie das Verhältnis zwischen den drei großen Tragikern in bezug auf die Homerismen ihrer Sprache zu sein scheint. Wir gehen zuerst davon aus, daß die Homerismen bei Sophokles und Euripides zahlreicher sind als die genannten Untersuchungen (s.o. S. 12) gezeigt haben. Aber weder der φιλόμηρος Sophokles noch Euripides, in dessen späteren Werken die Archaismen merkbar zunehmen, gehen in der Zahl der sprachlichen Epismen Aischylos voran. Es wurde mehrmals festgestellt, daß viele homerische Wörter, Wendungen und sonstige Nachahmungen unter den drei Tragikern nur bei Aischylos vorkommen. Es mag sein, daß Sophokles und Euripides eine Anzahl von anderen epischen Phänomenen verwenden, die bei Aischylos nicht zu finden sind, dies ändert aber nichts daran, daß Aischylos mit der weit überlegenen Gesamtzahl seiner Homerismen die Bezeichnung όμηρικώτατος für sich mit Recht in Anspruch nehmen kann.

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Literaturverzeichnis Das Verzeichnis enthält Werke, die im Laufe der Untersuchung mehrfach genannt werden; sie sind dort jeweils mit einem Stichwort zitiert. N u r einmal erwähnte Schriften werden dagegen mit vollen Angaben in der F u ß n o t e z.St. aufgeführt. Der Arbeit liegt G. M u r r a y s Text der zweiten Aischylos-Ausgabe zugrunde. Die Ausgaben, nach denen andere Autoren zitiert werden, sind im Stellenregister (s.u. S. 276ff.) neben dem N a m e n bzw. dem Werk eines jeden Autors in K l a m m e r n angegeben.

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Zur n e b e n s t e h e n d e n Tabelle: Erläuterungen: Die hochgestellten Zahlen zeigen die Wiederholungen des betreffenden Homerismus innerhalb e i n e s Stückes;die Wiederholungen in den verschiedenen Dramen konnten nicht angegeben werden. Zieht man aber die Gesamtzahl der gleichartigen homerischen Erscheinungen von der Summe ihrer Häufigkeit bei Aischylos ab, dann ergibt sich die Zahl der Wiederholungen. Ζ. B.: In den Dramen des Aischylos finden sich 58 homerische Substantive; sie kommen 113 mal vor. Aus der Tafel ersieht man, daß von den 18 von ihnen, die in den Persern erscheinen, 4 Wiederholungen sind. Ob einige - und jeweils wie viele - dieser homerischen Substantive sich auch in anderen aischyleischen Stücken wiederholen, ist der Tafel nicht zu entnehmen. Immerhin kann man sofort feststellen, daß es - bleiben wir bei unserem Beispiel - insgesamt 113 - 5 8 = 55 Wiederholungen gibt. Hier sind alle Homerismen des Aischylos zusammengestellt, gleich an welcher Stelle der Untersuchung sie behandelt werden. Ausgelassen sind nur folgende homerische Wörter, die bei Aischylos bzw. in der Tragödie ziemlich häufig vorkommen: ala, iirrj, avre, δάμναμαι, δύη, εϋ'χομαι (= gloriari), fjSe, κάρα, κότος, öare, πρέπω, τάρβος. 274

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302

Björck, G.: 21 14 > ls , 66 2 3 6 ' 2 3 7 Blass, F.: 33 77 , 45 135 , 46 140 , 50 159 , 96, 12216, 131", 139 30 , 152", 156 30 , 157 34 , 160", 163", 170", 176, 186, 191 79 , 194, 208, 230 42 , 235 15 , 238, 238 28 , 240 44 Blaszczak, W.: 215 14 Blomfield, C. J.: 23 , 3 3 75, 41 114 , 44, 45 137 , 63 220 , 72, 81, 83 3 l s , 89 338, 91 34S , 95, 100, 115, 119" 7 , 158, 169, 205, 236, 2 5 7 " Blumenthal, A. von: 128, 119', 126 37 Bodenheimer, M.: 25 35 , 27 44 , 35 86 , 38 95 , 40, 4 0 ' " , 4 2 " 9 , 47 147 , 54 178 , 55 184 , 65 229 , 66 234 , 69 250 , 85 324 Boeckh, Α.: 117 98 Böhme, R.: 122 17 , 183 36 , 226 35 , 230 4 3 Boisacq, fe.: 74 273 Bonitz, H.: 76 283 Bothe, H.: 113", 153» Bowra, C.M.: 13 10 , 214 8 , 261' Brands, J.P.J.M.: 156", 166 79 Bremer, J.M.: 20 10 Broadhead, H.D.: 1315, 20, 20'°, 31", 36, 52, 63 220 , 67, 67 M 3 , 7 0 258, 73 , 7 6 282, g^O^ n 3 > 117 97,9» ; 8 3 315, 318) 39342 9 ^ 118 106 , 121, 122, 125 3 s, 129", 133 7 , 140, 140 36 , 143 47 ' 48 , 144 49 , 173", 17 8 8, 18 1 27, 184, 214'°, 237, 260 74 Brugmann, K. - Thumb, Α.: 116 93 Brunck, R.F.Ph.: 83 3 , s Buck, C.D.: 115 83 · 88 , 117 96 , 118"°, 1 8 0 " Bultmann, R.: 125 35, 2 1 4 8 Burkhardt, H.: 12, 12 6 · 7 , 1316, 104, 114 78 , 115 85 , 116, 116®°, 118, 1 1 9 " 6, 14 1 38, 2 5 9 7 \ 264 Bury, J.B.: 96, 120 6 Buttmann, Ph.: 19 8 , 48 153 , 52 168 , 57 187 , 61 207 75 278 7929^ 9Q343 1Q7 43 ) 1 2 1 ·0 > 13()65 Campbell, L.: 38 101 CantareUa, R.: 173", 193 3 Canter, W.: 13 1 73, 18 3 35 Casaubon, I.: 94 358 , 95, 105 Chantraine, P.: 28 s4 , 36 91 , 54 181 , 64 226 , 84, 106 38, 114", 121 13 , 1538>14, 155 27 , 165 78 Citti, V.: 2 1 5 " Qass, M.: 208 36 Classen, C. J.: 75 279

Qassen, J.: 2 3 9 " Cobet, C.G.: 89"° Collitz, H. - Bechtel, F.: 130 constructio ad sensum: s. Schemata Cunliffe, R. J.: 95 359 Curtius, G.: 3 8 " Dale, A.M.: 29, 46 145 Dativ des Ortes: 235 f. Dawe, R.D.: 2 4 " , 26 38 , 2 7 48 , 2 8 " , 39 105 , 4 0 ' " , 4 4 ' " , 62 213 , 64 227 , 66 235 , 67 244, 70 259 , 72 263 73 267 76 282 77288 g^ 314 93351, 352, 3S3 98 379 ! 113", 1181'12, 127 48 , 182 30 Debrunner, Α.: 42121>124, 161", 173 25 Deichgräber, K.: 50 160 , 62 214 , 88 335 , 152s»7, 156 28 , 168 5 , 202 20 , 212 6 Denniston, J. D.: 98 375 , HO 60 , 1127°, 12 0 5, 243 57 Denniston, J. D. - Page, D.: 28 51 , 30", 4 1 " 5 , 47 146 , 49, 49 1S4 ' 15S , 5 0 ' " , 5 9 " 5, 6 1 209, 7 7 281 , 86 327 , 92 347 , 943S8, 1209, 122, 124, 148, 161", 166 80 , 178', 18859, 234 1 , 235 Deubner, L.: 31 68 , 22V δη τότε: 243 Diehl, Ε.: 27, 188 60 Diels, Η.: 21 17 , 31 68 Diels, Η. - Kranz, W.: 69 2 5 2 Dihle, Α.: 121' 3 , 127 44 Dimitrakos, D.: 21, 26 37 , 34 83 , 154 18 Dindorf, G.: 27 47 , 35, 4 1 " 4 , 46, 46' 4S , 83 3 l s , 131", 158, 15841, 170 12 Dissimilation: 54 180 , 80; s. auch dissim. Silberschwund Dissimilatorischer Silbenschwund: s. Haplographie Dittenberger, G.: 25 Dodds, E.R.: 9 1 346, 92 349, 115 85 Doppeltes σα: 116f. Dornseiff, F.: I I 2 , 51 165 , 129 59 , 138", 253 37 Dörrie, Η.: 212 5 Dover, K.J.: 133 4 Droysen, J.G. - Nestle, W.: 59 195 , 6 9 251 Earp.F.R.: 14, 1 4 " , 6 0 201 , 9 9 ' , 152 6 ,247 1 7 Ebeling, H.: 24 27 , 26 36 , 44' 2 9 , 45, 50' 58 , 53 174 , 58 194 , 60 203 el c. coni.: 241 Eichler, Η.: 100 5 , 110 61 , 111, 111 66 , 118' 08 , 119" 7 , 1316 8 EUendt, F.: 19 , 9 7 373 , 9 8 376, 100 7 , 101'°, 106, 10 8 49, 112, 112 69 , 113 75, 129 61, 130 64, 145 53 , 149 s7 , 153 10 , 241 48 Else, G.F.: 13 10 iv c. dat.: 240

Epische Formen des Personalpronomens: 110 Relativpronomens: llOf. Konstruktion: 236ff. Nominalendung: 114f. Reduplikation: 107 Tmesis: 256f. Verbalendung: 115 f. Episch-ionische Dehnung: 117f. Kontraktion: 84 , 84 323 Erffa, C.E. von: 38 104 Fahrenholz, H.: 44 132, 55 182 ' 186 , 7 0 2 " Farneil, L.R.: 52 170 , 62, 96, 102 16 , 1206 Fatouros, G.: 32, 88, 112 Fehling, D.: 133 4 ' 7, 255 48, 50 Finley, J.H.: 12421, 127 47 , 247 14 Finzenhagen, U.: 27 44 , 36 91 Fischer, F.: 62 214 Fischer, U.: 135 16 ' 17, 136 18 , 2 2 1 " Fordyce, C.J.: 134 12 Fraenkel, Ed.: 15, 195, 20'°, 21 18 , 22, 2219>20, 23 24 , 24 31 , 2 8 s l , s s , 30, 30 61 , 32, 32 74 , 33 78 , 34 82 , 36", 39, 41, 4 1 u s , 47 146 , 49 154 ' 50 156 , 53 177 , 57 188 , 59 195 , 60 200 ' 202, 61, 6 1 209, 65 , 66 , 68 , 73 , 75 , 7 5 277, 77 287 8 1 307, 84 320 ' 322 , 85 325, 86 , 86 327, 89 338, 9 2 347, 94 3S8, 95, 96 3 6 5 ' "» 9 8 380 ' 381, 10 3 26, 104 29, 105, 105 32 ' 34 , 113, 113 73 , 114, 114 81 , 1 15 87 , 117 98 , 118 107 , 120, 120 8 ' 9 , 121 12 , 122, 122 15 ' 17 , 124, 124 26 >30, 125, 1253S, 12 6 36, 127, 12745, 128, 128 5 4 ' 5 6 ' 58, 130, 13 1 70 ' 7 1 , 133 4 ' 6 , 134 8 , 139 30 , 143 48 , 146, 153 10 , 154 16 , 155 22 , 156 3 1 ' 3 2 , 158, 158 44 - 46 , 159, 161, 161 " · ", 16 3 69, 164, 164 7 1 ' 7 3 , 165, 168, 169, 169 7 , 170, 171, 173, 1752, 1777, 178, 178 9 , 181, 183, 183 36 , 186, 186 54 , 187 5S , 188, 188 60 ' 61 , 18963>6S>69, 190 71 , 191, 191 77 , 194 4 ' 5 , 202, 203, 204, 205, 205 2 6 ' 2 8 , 206, 206 31 , 207, 207 34 , 211 3 ' 5 , 214 8 , 220 22 , 221 24 , 222 27 ' 28 , 22 3 29, 22 4 30, 2 2 5 33, 2 2 8 39, 23 Γ 0 , 2 3 4 3 ' 7 ' 8 , 235, 235", 236 18 , 237, 237", 239, 240 43 , 241, 241 50 , 242, 244 3 , 245", 246" 3 , 2 5 2 , 25 3 33, 254 44 , 255 48 , 256 5 4 ' 57, 2 5 96 7 ' 6 9 , 261, 261 3 ' 4 Fraenkel, Ernst: 25 35 , 27 47 , 153 8 · 1 2 ' 13, 158 40 , 159, 159 48 Frankel, Η.: 20 10 , 128 49 , 129 59 , 145 55 , 170 12 , 186 52 , 230 44 , 245, 245 5 , 247 16 , 248, 248 18 , 24921,22 Franklin, S.B.: 13, 13 1 4 ' 1 6 , 14, 110", 1 15 86, 157, 157 3S , 259, 2 5 9 " Franz, J.: 7 3 267 Freymuth, G.: 199, 37 94

303

Friedlaender, L.: 133 7 Friedländer, P.: 39' 0 6 Frisk, H.: 19 s , 23, 25 35 , 26, 2 7 " , 2 8 53 ' 54 , 30, 31, 31 64 , 33, 43 126 , 46, 46 142 , 47, 51, 5 2 " ' , 54 178 , 55, 57 190 , 58, 5 8 " 4 , 63 , 63 217 , 6 5 230, 66, 68 247 , 70 257 , 7 7 284, 7 9 297, 80 304, 81, 8 1 308, 84 322, 85 , 85 324, 87 333, 8 8 336, 89, 89 341 , 90, 90 3 4 3 ' 3 4 4 , 91, 103, 105, 105 33 , 111, 123 21 , 140 32 , 152 s , 154 21 , 159 49 , 16578, 255 48 Fritz, K. von: 216 15 Gadamer, H.-G.: I I 3 Gallavotti, C.: 170'° Geel, J.: 2 5 6 " Genitiv des Ortes: 235 der Person: 252ff. Separativ: 236 Gerke, R : 21 17 , 37, 146 59 , 158 45 Gigli, M.: 14, 14 17 , 183 36 Gildersleeve, B.L.: 53 176 , 85, 108, 139 32 Giles, P.: 165, 165 78 , 166 80 Goethe, J.W.: 178 12 Gomme, A.W.: 2 39 36 Greene, W.C.: 20 10 , 29 57 1 24 27 Greindl, Μ.: 123 20 , 145 5S , 174 1 Groeneboom, P.: 15, 1521, 20, 22 20 , 25 34 , 2 8 " , 30, 30", 3 2 71, 33 , 3 3 77, 3 4 80 ' 82 , 35, 36 91 , 37 9 3 ' 9 4 , 39, 39' 0 6 , 4 1 " 5 , 45 13S , 46 1 4 0 ·' 4 3 , 47 146 , 48 150 , 49, 50, 50 , 5 6 ' 1 S 9 , 51 164 , 52167>171, 5 4 m , 55 182 , 57 1 8 7 ' 1 8 8 , 58 1 9 2 ' 1 9 3 , 59 195 , 60 200 · 202, 6 1 209, 6 2 2 " , 63 220 , 64" 3 , 65, 66 2 3 4 ' 238, 67 , 6 7 243, 6 8 246, 6 9 250, 7 0 253>254'258, 73 , 7 3 268, 7 4 271, 7 5 2 7 ' . " 9 , 76, 77 2 8 5 · 2 8 7 , 79, 79 298, 8 1 305, 83 3 l s , 88 337 8 9 340, 9 1 346, 92, g2

347

>34S

93

93353

94358

9 5 361,362

9 ^ 3 6 3 , 367

372

97 , 101', 'ΐ02 1 9 ,'ΐ04 2 7 ' 3 1 , 105, 106 37 , 107, 110 62 , 112 69 , 114 77 , 115 87 , 117 98 , 118 111 , 1209, 122, 122 17 , 124, 125, 126 37 , 12853, 129, 130, 133 7 , 135 15 , 136 19 , 138 27 , 139, 139 30 , 140 36 , 143, 144 49 , 145, 149, 151 3 , 152 4 ' 5, 15 3 9 , 15 6 30, 15 8 42 , 16 0 52 · 53 , 1 6 1 " , 163 6 6 ' 7 0 , 164 74 , 1671, 1684, 170, 1 7 0 8 ' " , 171, 172, 17 2 20, 17 3 25, 175, 176, 17 6 4 , 178 12 , 180 22 , 181, 182, 182 31 , 183, 183 33 · 36 , 184, 184 3 9 · 4 1 ' 4 4 , 185 4 6 · 4 7 · 5 0 , 186, 187, 74 79 80 1 8 9 66,6β,70; 1 9 0 > 190 , 191, 191 ' , 198, 198 15 , 199, 200, 201 16 > 17 ' 18 , 202, 204, 204 24 , 206 30 , 208, 214 9 ' 1 0 , 220 21 , 221 26 , 230 42 , 231 50 , 234 6 , 2 3 5 " ' 1 5 , 237, 238, 2 3 8 29, 2 3 9, 24 0 44 , 24 1 48, 24 3 , 2 4 3 55, 246 12 , 250 23 , 251 24 , 255 4 7 256 58 , 257, 257 6 1 ' 6 2 , 258, 258 64 , 259 70 , 261 4 ' 6 , 2 6 2 7 ' 8

304

Groeneboom, P. - Raa, J. van de: 98 374 , 12535, 146" Gruber, J.: 20 10 , 34 79 , 145", 246' 2 Guthrie, K.G.: 69 252 Gygli-Wyss, Β.: 133 4 · 7 , 190 73 Hainsworth, J.B.: 140 34 Hansen, J.-G.: 20 10 , 51 164 , 75 27S , 79 299 , 93 351 , 1671, 172", 188 58 , 201 18 , 205, 216 16 , 231 4 7 ' 4 9 , 247 14 , 248", 252, 252 2 7 Hapax-Legomena, homerische bei Aischylos: 4 5

136

Haplographie bzw. Haplologie: 49 155 , 154, 154 17 , 173 Haupt, Μ.: 162 63 Headlam, W.G. - Thomson, G.: 20 10 , 24, 28S1, 30 6 ', 3 3 77, 45 135, 59 195, 7 0 254, 7 7 287, 7 8 289, 9 2 347, 94 358, 12217, 13 9 30, 151, 160 54, 175 1 Heath, Β.: 58 195 Hehn, V.: 25 32 Heitsch, Ε.: 170 12 Hekatoncheiren: 32 73 Hentze, C.: 38, 38 96 Hermann, Ε.: 72 264 , 98 377 , 119 117 Hermann, G.: 43 , 43 1 2 7 4614°>144, 48 153 , 6 2 210, 80 301 , 83 31S ' 318 , 91 347 , 92 349 , 114, 139 30 , 253 36 Hermann, K.F.: 47, 48, 4 9 ' " Herwerden, H. van: 80 300, 101 12 Heyse, Th. 30 61 Hirt, H.: 209 39 Hodler, G.: 245 4 Hoffmann, O.: 42, 42 123 Hofmann, Ε.: 121 1 0 ' 1 2 Hofmann, J.B.: 26, 28 54 , 30, 33, 43 126 , 74 273 Hölzle, R.: 1 1 8 " \ 131", 220 21 Homerismen des Aischylos: 11 ff. Euripides: 12, 12' Herodot: I I 2 Piaton: I I 2 Sophokles: 12, 12 9 How, W.W. - Wells, J.: 70 253, 180 23 Irmscher, J.: 32 71 , 34 79 , 255 50 Ιστορικόν Λεξικόν: 80 Italie, G.: 32 72, 33, 35, 41, 42, 44 133 , 49, 53 173 , 54 178 , 58 194 , 60, 6 1 204 , 65 , 6 9 250, 87 330, 92 348, 97 368, 112, 114, 121 12 , 125, 126, 127, 129, 131", 147", 155 25 , 161", 170 9 ' 1 2 , 179 15 , 183 33 , 185 50 , 202, 204 25 , 236 21 , 241 49 , 243 Jacoby, F.: 29 58 , 66 238 Jaeger, W.: 115, 194 5

Jebb, R . C . : 19 9 , 25, 26, 36, 38 1 0 1 , 39"*, 51 1 6 3 , 54 Ι 7 β , 58 1 9 4 , 6 0 ' " , 61 2 0 5 , 64 2 2 4 ' 228 , 7 0 2 " , 7 6 283 , 7 8 293 , 90, 9 7 373 , 98374> 375> 376 , 100 4 , 101, 1 0 2 1 8 ' 1 0 4 , 104 28, 106, 109 5 3 ' 5 S , 1 1 0 5 ' ' 6 2 , 111 67 , 113 7 2, 114 79, 117 98 , 1 2 8 " , 1 4 6 " , 149 67 , 1 8 1 " , 184 39 , 239, 241 5 1 , 261 Kahlenberg, G.: 65 232 , 180 24, 1 9 6 " , 212 7 , 2 1 7 18 , 2 3 0 4 6 , 2 4 5 8 καθ' ολον και μέρος: s. Schemata Kaibel, G.: 1 4 6 " , 147 6 2 , 159, 245 Kamerbeek, J . C : 19 9 , 60 1 9 9 , 6 4 228 , 7 0 253 , 76, 78 293 , 85, 88, 90, 104 27 , 110 62 , 111, 115 8 4 , 179' 7 , 245 8 , 259 6 7 Kapsomenos, S . G . : 28 5 4 Karsten, S.: 7 7 287 Kauer, S.: 24 2 8 Kaufmann-Bühler, D.: 59 1 9 5 , 211 5 Keydell, R . : 68 Kiefner, G . : 196 1 2 Kiefner, W.: 163 69 , 194", 2 4 7 1 5 Kierdorf, W.: 88 3 3 5 Kirchhoff, Α.: 4 1 " 4 , 83 3 1 5 Kirk, G . S . : 69 2 5 2 , 204, 255 5 0 Kock, Th.: 3 1 66 , 107, 112 6 8 Koller, H.: 19 8 Konjunktiv ohne 'dv: 239 Kranz, W.: 14 20 , 21 1 7 , 36 8 8 , 39' 04 , 46 1 4 3 , 70 258, 8 3 317 , 89 339 , 12 6 42 , 13 1 72 , 14 4 50, 16 4 74, 168", 185 5 0 , 194 s , 255 5 0 Kraus, W.: 173 2 4 , 194 5 , 195 7 Kretschmer, P.: 43 1 2 6 , 118 1 1 0 Kretschmer, P. - Locker, Ε.: 157 3 6 Kritik des aischyleischen Stils: 12 8 Kröhling, W.: 244 2 Kruse, C.: 74 2 7 4 , 120 4 , 173 2 4 Kühner, R. - Blass, F.: 51 1 6 2 , 110 58, 116 9 4 Kühner, R. - Gerth, B.: 233', 235 1 2 > 1 4 ·' 7 , 2 3 9 3 5 ' 3 9 , 240, 240"', 241 4 7 Latacz, J.: 175 3 , 252 3 0 , 254 4 6 Lautensach, O.: 107, 10 7 40, 116 90, 117 98, 14 3 46 Leaf, W.: 26, 27 49 , 38' 0 2 , 45, 49, 52 1 7 1 , 58' 9 4 , 59 , 59 1 9 7 , 64 223 , 7 0 253 , 76, 113 7 3 , 12 0 7 · 9 , 1 2 1 " , 122 1 6 , 12 3 25, 124, 12 6 41 , 1 2 8 " , 1 3 4 " , 1 5 5 " , 158 39 , 1 6 2 " , 204, 2 1 8 " , 221 2 S , 236 2 1 Lebrun, Η.: 162 6 0 Lechner, M.: 12, 12 5 , 13, 13 1 2 ' 1 6 , 66 2 3 4 , 190 75 , 245 8 Leeuwen, J. van: 39, 65 231 , 106 3 7, 110 58, 183, 2 6 1 '

Lehrs, K.: 35 87 , 38 9S , 42 1 2 1 , 46 1 3 9 , 52 1 7 2 , 55 l 8 5 , 63 2 1 8 , 81 306 , 85 3 2 4 , 93, 107 4 3 , 120 2 , 12216 Leo, F.: 133 4 , 136 1 9 Lesky, Α.: 93 3S1 , 194, 194 4 , 22 8 3 8 , 2 4 6 " , 2 5 5 s o Leumann, Μ.: 19 8 , 2 0 " , 2 1 " , 2 7 " , 28, 28 s 3 ' 5 4 , 48 1 5 2 , 54 1 8 0 , 67 2 4 2 , 68 24S , 71 260 , 81 308 , 87 3 3 3 , 93, 12 6 40 , 166 80, 171 1 4 , 172 17 , 20 8 Lexikon des frühgriechischen Epos: 19 8 , 41, 41 " 7 , 42, 43, 43 1 2 6 , 45, 46 1 4 2 , 47, 48 1 4 9 , 75 2 7 8 , 77 2 W , 78 Liddell, H. G. - Scott, R. - Jones, H. S.: 2 8 " , 30, 36, 38 1 0 3 , 39, 44, 61 2 0 4 , 77 2 8 4 ' 287 , 8 8 335, 90 3 4 3 , 93, 98, 100 6 , ΙΟΙ 1 5 , 120 9 , 121 1 4 , 125, 126, 127 4 5 , 1 2 9 " , 139 32 , 145, 168, 168 6 , 1 8 1 " , 237 2 6 , 238 3 1 Listmann, G . F . K . : 136 1 9 Lobeck, C . A . : 102 1 9 , 124 30, 25 5 50 Lloyd-Jones, H.: 205 2 9 Lobel, Ε.: 139 3 0 Ludwig, Α.: 94 3 5 8 Luther, W.: 66, 158 4 5 , 185 4 8 Maas, P.: 96, 96 3 6 7 Mackworth, A . C . P . : 19 5 Mac Laren, M.: 21 1 5 Maddalena, Α.: 161 5 7 , 215 1 3 Malten, L.: 29 5 8 Mansfeld, J.: 69 2 5 2 Marxer, G.: 6 8 245 , 10 9 50, 15 1 2, 2 0 7 Maskuline Adjektivform statt des Femininums: 73 2 6 8 Mastrelli, C . A . : 123 2 3 Mazon, P.: 2 8 s l , 30 61 , 3 3 77, 41 1 1 5 , 45 1 3 5 , 60 202, 67 , 70 , 7 4 274 , 7 7 287 , 8 3 315 , 9 2 347 , 94 3S8 , 110 5 7 , 124, 139 30 , 152", 159 4 7 , 1 7 3 " , 175 2 , 198 1 3 , 254 4 4 Medialformen: 238, 238 3 3 Meineke, Α.: 55, 87 331 μετά c. dat.: 240 Mette, H. J.: 36 89 , 71 Mielke, H.: 51 1 6 4 , 7 5 275 , 13 1 72, 19 1 81 , 201 1 8 , 204, 247' 4 , 252 MoeUer, H.: 124 2 7 Müh 11, P. von der: 95 3 5 9 Müller, G.: 76 2 8 3 Müller, K . O . : 45 1 3 5 Murray, G.: 12 8 , 1 3 1 0 ' " , 2 8 s l , 3 0 61 , 3 3 77, 41 1 1 4 , 4 5 ' 3 5 , 46 140 , 49 1 5 4 , 58 1 95 , 60 202 , 70, 74 274 , 7 7 287 8 3 315 , 85 , 87 330, 9 2 347 , 94 358 , 96 3 6 7 , 105, 109 5 ', 1 1 0 " , 117 98 , 124, 126 3 7 , 129, 139 3 0 , 145 5 5 , 152 4 , 159, 1 8 1 " , 191 7 ', 19 3 3, 24 2 , 2 5 3 37 , 2 5 4 44 , 2 5 6 " , 25 9 67 , 26 1 2

305

Musgrave, S.: 1 5 4 " Nauck, Α.: 19, 35 8 5 , 4 1 " 4 ' " 8 , 48, 100 8 , 141 3 8 , 1 6 2 " , 178 Nes, D. van: 5 1 ' 6 4 , 5 8 " 2 , 69 2 5 0 , 75 2 7 5 , 7 9 299 , 81 3 ° 7 , 167 1 , 1 8 5 1 8 8 5 8 , 205, 2 0 6 " , 2 0 9 38, 220, 2 3 1 4 7 · 4 9 , 247 1 4 , 248 1 8 , 2 5 2 2 8 Nestle, W.: 133 5 , 1 3 6 " , 1 3 8 " , 190 7 2 , 208, 2 2 0 " , 2 2 3 " , 22840 Neuhausen, K.-A.: 2 4 4 3 Nilsson, M.P.: 1 4 2 4 1 ' 4 2 , 152», 194 6 όξιιμορον: s. Schemata Optativ statt des Imperativs: 2 3 9 Ordnungszahl statt der G r u n d z a h l : 243 Otterlo, W. Α. A.: 14 2 0 , 244 ' · 2 Otto, W.: 14 3 44 , 184 4 0 ' 4 3 , 2 3 1 4 8 Owen, E . T . : 180 2 3 , 187 s 6 , 2 1 0 ' , 2 1 4 " Page, D . : 19 6 , 36 , 41, 61 2 0 6 , 84 3 2 3 , 1 1 2 " , 123 2 1 , 130 6 7 , 1 3 5 ' 4 , 13 6 20 , 140, 14 7 6 5 , 1 6 1 " , 179 1 7 , 2 5 9 6 7 Paley, F. Α . : 114 Passow, F . : I l l 6 4 , 127 4 5 , 149 6 7 , 238, 238 3 2 Pauw, J . C . d e : 3 7 " , 83 315 , 2 5 9 7 0 Pearson, A . C . : 19, 19 9 , 5 8 " 4 , 78, 93, 97, 157 3 6 , 165, 191 76 περίφρασις: s. Schemata Petersen, E.: 124 2 6 Peterson, W.: 1 2 s Pfeiffer, R . : 23, 49 1 5 3 , Pfeufer, H.: 46 1 4 3 , 194 4 Plamböck, G.: 146 5 9 , 161 5 8 , 171 1 3 , 1 8 7 " Platnauer, Μ.: 117 1 0 2 , 189 6 5 Pocock, L . G . : 180 2 4 Pohlenz, M.: 15 2 ', 13 0 66 , 13 2 2, 2 1 8 2 0 , 2 2 0 21 Polemis, J.: 125 3 2 Porson, R.: 66, 8 3 3 ' 5 , 110, 146 6 0 , 180, 2 3 6 2 2 Porzig, W.: 109 5 ', 212 6 , 2 5 5 5 0 Positano, L. Μ.: 8 3 3 1 4 Praesens p r o p h e t i c u m : 75 2 7 6 , 9 5 3 6 0 Prellwitz, W.: 43 1 2 6 productio epica: 261 Propris, A. de: 12 8 τττ-Formen: 118f. Radermacher, L.: 12 9 , 93 3 5 3 , 2 3 1 4 8 Rank, L . P h . : 2 7 50, 5 4 ' 7 8 , 67 2 4 2 , 168 4 , 230 4 5 , 25 5 5 0 Reinhardt, K.: 194 s , 2 2 0 2 ' Richardson, R . J . D.: 97 3 7 0 , 252, 252 3 2 , 253, 253"'40 Ringkomposition: 87 3 3 2 , 244 2 Risch, E.: 59 " 7 , 2 5 5 5 0 Robortello, F . : 85, 2 5 8 6 4 R o h d e , Ε . : 32 7 3 , 2 3 1 4 8

306

Rose, H . J . : 2 6 3 ' , 27, 2 8 5 ' , 3 0 6 ' , 33, 3 3 7 5 · 7 7 , 41 115 44128 4gl40,143 47 146 4g 4 9 ' 5 4 J 5 0 1 6 0 52 1 6 7 [ 5 9 " 5 ! 62 2 1 0 , 6 7 2 4 3 ' 2 4 4 ! 6 9 " ° , 74 2 7 4 , 77288 g2 3 1 5 » 3 1 7 » 3 , e 84 9 2 3 4 7 94 3 5 8 114 8 1 117 97 ', 122, 1 2 4 , ' l 2 5 ' , 126,' 128, 139 3 0 , 15 5 22 , 159, 16 1 5 4 ' 5 7 , 1 7 1 " , 172, 1 7 3 2 3 ' 2 4 · 2 5 , 1 7 8 9 ' 1 1 , 179, 180 2 0 , 181, 182 3 1 , 185 5 0 , 193 3 , 202, 203, 20 3 2 2 , 2 3 5 l s , 2 3 9 , 24 0 4 4 , 24 1 4 8 , 243 S 6 , 24 6 1 3 , 2 5 3, 2 5 3 3 8 ' 3 9 ' 4 1 , 258 6 3 , 2 5 9 7 0 Russo, C . F . : 21 1 3 Rzach, Α.: 32 7 3 , 62, 72, 78, 8 2 3 U , 85, 2 4 5 9 Sanneg, J.: 26 4 1 Schadewaldt, W.: 1 3 " , 59 1 9 5 , 1 3 6 " , 16 3 66 , Scheffer, T h . von: 1 6 8 ' Schemata: ad sensum: 255, 2 5 5 5 2 Asyndeton: 18547 des Ganzen und des Teils: 254f. e t y m o l o g i c u m : 255, 2 5 5 5 0 Hypallage: 6 5 2 2 9 H y p e r b a t o n : 184, 255, 2 5 5 5 1 O x y m o r o n : 255, 255 4 8 > 4 9 Periphrase: 2 5 2 f f . Pindaricum: 93 3 5 3 Schmid, S.: 102 2 0 , 1 7 0 8 Schmid, U.: 244 2 Schmid, W.: 3 7 94 , 124 27 , 134 9 , 1 3 6 " , 2 5 5 4 8 Schmid, W. - Stählin, O.: 2 5 5 5 0 Schmidt, F . G . : 7 8 291 Schmidt, J. Η. Η.: 122 1 8 Schmidt, L.: 12 6 , 13, 13 1 3 , 48 1 5 3 , 5 9 " 8 , 126 39, 180 2 0 , 1 9 6 " , 197 Schneidewin, F . W . : 1 3 " , 129 6 0 Schultz, W.: 7 0 2 5 6 Schulze, W.: 38 9 7 , 1 1 7 1 0 2 Schütz, C h . G . : 7 4 274 , 8 3 315 Schuursma, J . A . : 20 1 2 , 21 1 8 , 2 7 4 6 , 37 , 4 3 ' 2 S , 4 5 l 3 8 , 49 153 , 50 1 6 0 , 54 1 7 9 , 6 2 2 " , 6 3 220 , 6 8 249 ,

88337, 18129 Schwyzer, E.: 28 5 4 , 36 9 1 , 5 1 ' 6 2 , 58, 64 2 2 6 , 77 2 8 4 , 85 3 2 \ 90 343 , 97 369 , 10 3 2 \ 105 33 , 10 6 38 , 10 8 4 8 , 109 50 , 1 1 0 5 8 ' 6 1 , 114 8 2 , 115 8 3 , 1 1 6 " ' " , 1 1 7 96 * 99 ' 101 s 1 03 JJgl04,109,ll0 154 1 7 157 3 7 , 161 5 6 , 240, 257 6 0 , 258 6 ' 5 ' 6 6 , 2 5 9 7 2 , 261s Schwyzcr, E. - Debrunner, Α.: 50 1 6 1 , 93 3 5 3 , 97 3 7 1 , 233 2 , 2 3 5 1 2 ' 1 4 ' 1 7 , 2 3 6 " , 239 3 9 , 254 4 6 , 256, 2 5 6 " Scott, J . A . : 1 3 ' ° Seewald, J . : 86 3 2 9 , 89 3 3 9 , 98 3 7 8 , 109 5 1 , 1 3 9 3 ' , 194 4 Seiler, H.: 74 2 7 2 Sellschopp, I.: 67 2 4 1

Slater, W. J.: 1 2 9 " Smyth, H.W.: 1 3 " Snell, B.: 42 1 2 0 , 65 2 3 1 , 80 3O °, 167 1 ' 3 , 177 s , 1 8 1 " , 194 4 , 211", 232 S 1 , 253 3 5 Solmsen, Felix: 4 3 1 2 ' , 7 3 " ' Solmsen, Fr.: 1 2 4 " , 1 2 6 " , 212 6 , 220 2 1 Sommer, F . : 4 2 1 2 1 ' 1 2 4 , 54 180 , 6 3 221 , 1 5 5 " Sperrung, s. Schema Hyperbaton Spitzbarth, Α.: 1 3 6 Ι ? Stallmach, J.: 20 1 0 Stanford, W.B.: 12 8 , 13 10 , 14, 14' 8 , 25 33 , 5 0 " ° , 1 2 5 " , 1 3 6 " , 13 7 24 , 160, 160 s0 , 162 60 , 183, 183 38 , 1 8 7 " , 2 4 8 " , 25 0 23, 25 2 31, 25 5 48 Stanley, Th.: 7 6 282 , 9 2 347 Stephanus, H.: 108 Stoessl, F.: 209 3 7 Strömberg, R.: 4 8 ' 5 1 Substantiva auf -ία statt -eta: 39 1 0 6 , 101 συναλοιφή: 258 Svensson, A . N . : 233 1 , 234 7 Teuffei, W.S.: 83 3 1 5 Thesaurus Graecae Linguae: 58, 74, 76 2 8 1 , 85 3 2 5 Thompson D'Arcy, W.: 48 1 5 1 Thomson, G.: 19 s , 124 2 7 , 126 3 1 , 1 3 6 " , 170'°, 246'°, 251 2 6 Thumb, A. - Scherer, A. 1 1 8 " ° τμήσις: 25 6f. Todt, K . A . B . : 87 330 Treu, Μ.: 40 1 1 3 , 6 1 206 , 6 3 2 I 7 > 2 " , 7 1 2 " , 93 3 S 1 , 243ss Tritopatoren: 32 7 3 Trümpy, Η.: 24 3 0 , 3 0 " , 39'°', 50' 5 8 , 5 9 " 7 , 62 2 ' 2 , 7 8 294 , 82 312, 85 324 , 12 3 21 Tucker, T . G . : 53 1 7 6 , 58 1 9 2 , 64 224 , 65 , 66 238, 96, 1 0 2 " , 1 1 0 " , 112, 120 s , 126 4 3 , 13 8 29, 139 30 , 142 4 0 , 143, 143 45 , 149 6 7 , 151 3 , 152 4 , 160, 1 6 3 " , 167', 175, 177 6 , 1 8 3 " , 190, 194, 196 12 , 202, 203, 203 2 2 , 204 2S , 234 4 , 236 , 236 2 0 , 240 4 4 , 241, 2 4 3 " , 2 5 6 s s Turnebus, Α.: 96, 109 56 > S7 , 147' 4 , 239 3 8 Tyrwhitt, Th.: 122 17 Uljanov, 43 1 2 6 unkontrahierte Formen: 259f. Untersteiner, M.: 15 21 , 74 2 7 4 , 108 4 6 , 125, 133 4 , 173 24 , 193 3 , 197, 237 2 4 , 254 4 4 , 255 s 2 , 257 s9 , 258 Usener, Η.: 134 13 , 177 7 Valaoritis, Α.: 1 2 4 2 '

Veitch, W.: 107 4 1 Verrall, A.W.: 20, 94 3 S 7 , 102 1 9 , 160 s 2 , 246 1 3 , 25 3 36 Vokativ vorangestellt: 242f. Vos, H.: 78 Voss, J. Η.: 28 s " Vourveris, K. J.: 75 2 7 6 , 1 2 6 " , 129 6 0 Vürtheim, J.: 15 21 , 7 4 274 , 110 s7 , 173, 177 7 , 18 0 21 , 18 1 28 , 19 3 3, 197 , 2 5 4 44 Wackernagel, J.: 72, 7 2 2 " , 7 5 276 , 76, 76 280, 81 3 t ", 96, 96 3 6 6 , 116, 116 92 > 9S , 131 6 8 , 153 8 , 158 44 , 162, 165, 207, 233', 234 7 , 2 3 9 3 4 ' 4 0 , 240, 240'" Waern, I.: 122 18 , 188 60 , 255 4 8 Weber, O. von: l l 4 , 1 2 3 " , 1 6 2 " , 227 3 7 Wecklein, N.: 15 2 ', 19 8 , 22 20, 2 3 25 , 2 5 35 , 27, 27 44 , 33 , 3 3 7 7 ' 7 8 , 3 4 82 , 35 85, 3 8 99, 4 1 " 4 , 43, 43 1 2 6 45 135 47 U 7 > 148 48 150 > 153 50 1 S 8 ' 1 S 9 51 164 ,' 52 168 ,' 53 1 7 5 , 54 1 7 9 , 58 1 9 4 , 61 204 , 65, 66 2 M , 69 2SO , 70 2S3 , 74 2 7 1 ' 274 , 7 5 276, 7 7 287, 83 31S , 87 330 , 89 339 , 9 1 3 4 6 ' 3 4 7 , 94 3 5 8 , 109 s 4 , 114 7 7 , 120 9 , 122 17 , 123 2 0 , 124, 125, 126 3 8 , 128 s0 , 1 3 6 " , 138 2 ', 141, 156 33 , 171, 177, 178 1 0 ' 1 2 , 183 3 3 ' 3 4 , 184 44 , 185 s0 , 193 2 ' 3 , 197, 200, 201, 202, 203, 206, 235 l s , 237, 241 4 9 , 242, 242 s 3 , 243, 2 4 3 s s , 2 5 1 2 S ' 2 6 , 252, 254 4 4 Weihnachtslied, griechisches: 30 6 0 Weil, Η.: 41, 49 , S 4 , 120 8 Weilbach, Μ.: 239 4 0 Weinreich, Ο.: 134 1 0 Wendel, Th.: 28 s s , 3 9 " 8 , 1 2 8 " , 142 4 3 , 179 14 , 189 6 7 , 195* Werre-De Haas, M.: 92 3 4 8 West, M.L.: 3 2 73, 44 1 3 1 , 5 0 l s 7 , 5 7 ' 8 9 , 78 29S , 87 3 M , 120, 156 3 3 Wieseler, F.: 187 5 5 Wila mo wit z-Moellend orff, U. von: 11', 19 7 , 29 s e , 30 6 1 , 33 77 , 4 1 " s , 45 13s , 46 1 4 0 , 49 154 , 5 7 5 8 " s , 60 2 0 0 ' 2 0 2 , 64 228, 65 , 65 230 , 66f„ 67, 67 2 4 0 , 70, 70 2 S 4 , 72, 7 4 274 , 7 5 276 , 7 7 287 · 288 , 83 3 1 s 84 3 1 9 ' 320 8 8 335 9 2 347 9 3 3Si 94 356 > 358 95, 105 3S , 106 3 7 , 110 5 7 , 112, 114 7 8 , 120 s , 125 3 3 ' 3 5 , 128, 128 so> 53, 13 1 72, 13 2 2, 1 3 6 " , 139 3 0 , 144 5 1 , 1 5 2 4 ' 5 , 153, 1 5 3 " , 154, 156 2 9 · 3 1 , 158 41 , 159, 165, 166 8 1 , 180 2 3 , 183 3 6 , 189 62 , 191 7 9 , 205, 234, 234 1 0 , 235 l s , 2 3 9 3 7 , 242, 247 1 4 , 25 4 4 4 , 25 6 S8 , 262 7 Williger, E.: 60 2 0 1 , 153, 1 5 3 8 ' 1 4 · 1 5 , 155, 173 2 S Wolde, L.: 173 24 , 194 Zink, N.: 68 2 4 S , 92 3SO , 225 3 4 , 252 3 0

307

III. Wörter und Wendungen α-γαλμα 120 u. dgl. 133f. άκόρετος 153 άκόρετος βοάς 191

'άρειος 50

ä-γήνωρ 42

αλαδε 111

άρείρατος

hypeoj 75 f.

άλαός 46

άρείων

άγχίαλος 42

ϋλαστος 46

ä-γχόνης τέρματα 135

άλδαίνω

äycjv 120f.

άλε'γω 77 ώλεϋω 77f.

ä-γάστονος 41

43

άεικής 102 αημι 76

183

161"

άρίδακρυς

έίρμα δ ι ώ κ ω 144 'άρρηκτοι ττεδαι 138 harr αίρω

79f.

άλίγκιος 46f.

άσπασίως

95

78

άσπίστωρ 153f. 183

άλκάν υπερέχω

αία 100

άλκς. πίσυνος 192

αΐη/ίλιψ 43

άλκίφρων

αίγίλιψ πέτρα 137 Ά ί δ α προϊάπτω 143 αΐδόμενος 108

50

"Αρη δέρκομαι

77

ώιϊλεύω 104

αίδοϊος 126

174f.

50f.

αλη 18f. άλιταίνω

102

άϋανάτη

'άκοντα

Ηπτερος φάτις

ä-γαυός 41 f.

Ιιδήριτος

50

άπήμαντος

άη/ανός 40

80

άσχαλάω άτάρβητος

51

άτέλευτος

154

ίιλλόύροος 47

άτέραμνος

51

άλμήεντα πόρον 182 αλόντων και κρατησάντων

ίίτη 20 άτιμος άλοίδορος 'άλιστος 189

171

188f.

αυτε l l l f .

"Αώος 114f.

άλχισκω 78

Λυτή 20 αυτός αυτού u.dgl. 133f.

"Αώου -πύλαι 134f.

άλψεσίβοιος 47

αώρις 44

άλφηστής

atef 111

άμαΟύνω 78f.

αΐϋαλόεις 44 αΐ&ηρ φρίσσει

άμαχον άδάματον 182f.

162f.

άχρεϊος 126 'άφορρος 51

αΐνοπάτηρ

162 160

άμολ-γός 19 &μός 130f.

160

άμφιχάσκω

α ϊ ρ ε ω 128

189

άμβροτος ϋεά 138 άμέ^αρτος 48f. Άμμες usw. 110

αίολάστομος

άνίερον 189

ώχλιίς 20f.

44

αίυος 121

'άψιλος 'άτεκνος 189 αφλαστον 31

'άμβροτος 48

αΐνόμορος

αίολόμητις

άπόλεμον

'Αχαιών 'άκτορές τε και πρόμοι

'άμαχον ίπόλεμον

162

αΐνόλεκτρος

'άφαρ 95

189

αίματόεις πόλεμος 137 α'ινολαμπής

47f.

βάξω 80 βαϋύζωνος 52 βαϋύκολπος 52f.

79

175

άναλυτήρ 159 άνάρσιος 49 άνδρακάς 94 άνδροκτασία 19

βαϋύς λειμών

άνδροφόντης 153 άνέρων 100

βαστάξω

128f.

αΙώνος σ τ ε ρ ώ 186

βέλεμνον

2If.

άκάκας 152f.

άνηκουστέω

αιστος 44f. αίσχρόμητις

160

76

α'ιχμάξω

αίχμάς äkopeorov

άκηδέω

191

άιτία ψάσκω

76f.

άκικυς 45 άκίχτ?τος 45 'άκλαυτος αστός

308

79

189

ίΰτιτος 49 άπασαι ημέραι άπαυράω 79

βαλός 21 (3φις άμψίστροψος

180

βόσκε 104f.

βιαται 105

143

βφωντα

108

βλεμμάτων 179f.

βολή 191

βλοσυρόφρων βοτήρ 22

171 f.

βρίζω 8 Of. βριθύς 5 3 0ρότεος 102f. βροτολοΐΎος 53 βροτολονγός "Αρης 138 βυσσόφρων 167 γαιάοχος 53f. γαμήλιον τέλος 135 γαμψώνυξ 54 •γαμψ όνυχες οιωνοί 175 η/αμφη\ή 22 •γάνυμαι 81 γάς νέρθε 148 yeyuiwa 81 •γέρας 'έρχεται 144 •γοάομαι 81 γόνυ κάμπτω 144f. yoov χέω 185 Γοργειος 103 δαϊ 23 δαϊζω 82 δάων πϋρ 138f. 6αίω 82 δακρυχέω 82 δάμναμαι 82 δάσκιος 54 δαφοινός 54f. δειναϊς βασιλέως ύπό πομπαίς 190 δηάλωτος 163 δήμιος 127 δήν 95 δηξίθυμος 164 δήριος 115 δήρις 23 δω,ί 114 διαμπερές 96 διαρραίω 83 διδοϊ 105 δϊ€ Πελασγώκ 177, 177 7 διερός 55 δίζημαι 83 διηνεκως 158 δ^ενής 55 δίομαι 83f. Διος αύλή 135 δμωαί yυναικες 139 δνοφερός 55 δολιχη κέλευθος 175 f. δολιχός 56 δολόμητις 56 δουρίκλυτος 56

δριμύς θυμός 176 δρόσοι 165 f. διίη 23 δύσκηΧος 160 δυσσεβία 101 eßav 105 f. έ'θειρα 23 έ'Ακος 121 ε'ίδομαι 84 εϊλισσόμενος Ω κ ε α ν ό ς 180 ε'ίνεκα 114 ε'ιαϋρώσκω 84 εισοιχνέω 84 ϊκείθι 112 έκ θυμού 148 εκ νυκτών 148 'έκπayλoς 56f. εκτολυπεύω ελωρ

156

24

έναρίξω 85 ενέρτερος 103 έν λέχει ατρωφάομαι 183 'έντη 24 εξαίρετος 127 επήρατος 57 im κεκλομένα 109 έπίκλοπος 57 έπικύρω 85 επί ξυροΰ πέλας 190 έπιπείθομαι 86 έπίρροθος 5 7 f. επφροιζέ ω 156f. επισεύω 86 ίπισπέρχω 86f. ϊποίχομαι 129 επόρνυμι 87 'έπος εκβάλλω 145 ερδω 129 έρείκω 87 έρίδματος

έταρος 103 εταφον 87 έ τ ε ρ α λ κ ή ς 59f. ετης 25 ευεδρος 163 εΰ είδώς 148 εύείμων 191 εύκοινόμητις 160 ευκταία χ ε ω 185 εϋκυκλος 'όχος 176 εύνις 60 εύοδίαν άπό στόματος χέω 186 εύρυπόροιο 115 εϋρύπορος 60 εύρύπορος θάλασσα 139 εύχομαι 129 'εκτημέναι 108

161

ερκειοι 7τύλαι 180f. ερκος 24 ερνος 24ί. 'έρνος άερθέν 191

'ελατήρ 23 ξάθεσς 161 5 6 ζαπληθης 161 5 6 'εναίσψ,ος 57 ξάπυρος 161 5 6 ξαχρεϊος 161 5 6 ζεύyλη 26 'ενίπτω 85 ζόφος 26 ηβας 'άνθος 135 ήδέ 97 ήλίβατοι πέτραι 139f. '•ήπια άκέσματα 176 θαλαμηπόλος 60f. θανάτου τέλος 135f. θείατο 116 θείος 'Ορέστης 176f. θεομήστωρ 168 θεοπρόπος 26 θεσπέσιος 61 θίς 27 θοϋρος 61 'επίστροφος 58 θυμοβόρος 6 I f . ϋυμώ βάλλω 184 ι9ΰος 121 f. ί ά λ λ ω 87 'εpyoμέva 109 ϊκάνω 88 ίότης 27 ίππιοχάρμης 62 ίππων έλατήρ 192'ερεμνός 58f. ΐσόΰεος φως 140 'ερικύμων 161 5 6 ιύζω 88 ί χ ώ ρ 27f. και λίαν 148 κ ακόμαντις 168 κακός 127

309

κακός μόρος 140 κακοψρο νών 161 f. κακών άτρύμονες 191 καλλίρροος 62 καμπύλο ν 'όχημα 177 κάρα 28 κάρανα δαίξω 186 καταί113 κατ α ιη/ίζω 157 κατ αίσιος 169 κατ' ίκρας 148f. κατέκτα 106 κατ' ύφϋαλμούς βαλβϊ 191 κέκασμαι 88 κέλομαι 89 κέλευϋος 122f. κεύδος 29 κήρ 29 κίκνς 29 κίω 89 κλαυϋμός 29 κλέος 123 κ λ ή ρ ψ λ α γ χ ά υ ω 145 κλάνος 30 κνέψας 30 κνίσα 3 Of. κοιρανέω 89 κομίζω 130 κόναβος 31 κόρνμβος 31 κότος 32 κραιπνός 6 3 κραιπνός πούς 140f. κρησφύγετου 28 5 4 κρνπτάδιος 63 κτεάτειρα 159 κτίμενον 109 κυανώπις 6 3 κυανώπις ναϋς 181 κύδος διδωμι 145f. λαϊλαψ 32 λαίς 63f. λαμπρόν ήλιου φάος 141 λαμπτήρ 32 λαοδάμας 166 λαπαδνός 154 λαπάϊω 157f. λέκτρων Επιβαίνω 184 λεύκασπις 64 λευκόν υδωρ 141 λευκόπωλος 172 λι-γύς 64

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λιϋάς 33 λίμνη πορφυροειδής 181 λινόδεαμος σχεδία 181 λισσάς 154 λοιη/ός 33 λόφος 123 μαιμάω 90 μαινόμενα φρήν 141f. μαλερός 64f. μαρΎαίνω 90 μάοοων 103 ματάω 90 μάχας 'άτρεοτοι 191 μάχης Άπληστος 191 μ ε γ α ί ρ ω 90 μετ/αλόμητις 160 μ ε γ ά λ ω ς 112 μειλικτήρια 151 μέλαϋρα 123f. μελαμβαΰής 172 μέλαν αϊμα 142 μελάνδετος 65 μελανόζυξ 172f. μελέσϋω 106 μέμονα 91 μένος πνέω 146 μέροπες 65f. μέροπες λαοί 177 •μεσϋα 115f. μητις 33 μιν 1 1 0 " μινύϋω 91 μσγέω 91 μοίρα 124 Μοίρα έπικλώϋει 184 μόρον ίφιημι 184 μόρον καταρράπτω 186 ναών ποιμένες 173 νεβροϋ δίκην 190 νείκος λύω 146 νεκροδέ·γμων 162 νέμεσις 33f. νεο·γνός 66 νέον ϊ\κω 187 νημερτής 66 νημερτής λόγος 177 νιν 1 1 0 " νόστιμον ψάος 178 νόστιμος σωτηρία 178 νροτος 34 νόοφιν 97 νύκτερον τέλος 135

νυκτός ά μ ο λ γ φ 136 νώνυμος βαίνω 187 ξένιος Ζεύς 142 ξυνός 104 'όβρψος 66f. όδοιπόρος 34 -οία το 116 ΟΙδιπόδης 101 oifik 34f. οίον ερνος 191 οίος 242 οίος 67 οίστρόδονος 169 olωνοπόλος 35 οιωνών βοτήρ 192 όκριόεις 67f. όκρυόεις 67f. ύλιγοδρανια 159 ομμασιν βλέπω u.dgl. 187 όμμάτων βέλος 191 όμή-γυρις 35 όμφή 35f. όμως 112 όξύ άκούω 146f. όπάων 68 bpyq. περιόργως 190 όρμαινω 9 If. ύροϋύνω 92 ύρσολοπέομαι 158 όρφναϊος 68 ορχαμοί τ' Επίσκοποι 189

ος 130 οσπερ 111 οστε 110 ούδας 36 ούδας κονίω 184f. ούϋαρ 36f. οϋτιδανός 68f. οΰτως είπε 188 όφϋαλμοίς δέρκομαι 147, 187 σφρα 98 οφ 37 πάη/χυ 96 παιδνός 69 παλίμπλαη/κτος 160 ποΧίντονος 69f. παλίντροπος 169 παλίρροχ#ος 154f. παναίολος 70

παράλυτος 163f. πάντρομος πελειάς 182 παρ at 113 παράορος 70f. παρηίς 152 παχνόω 92 πελειοϋρέμμων 166 πελώριος 71 πεπισΰι 107 περί πόδα περί κάρα 189 περσέπτολις 164f. πιγγαί 124 πιγγαί ποταμών 136 πινϋσκω 158 πίουνος ΰεοϊς 192 •πίαυνος λεπτοδόμοις πείσμασι 192 πιψαύσκω 92f. ποδώκεια 37 ποδώκης 71 ποιμανδρΐδαι 173 ποιμανόριον 173 ποψ,ανόρυον dehov 177 ποψάνωρ 173 πολεα 104 πόλεως &70' τρόμοι τε 189 πολιήτης 101 πάλιν διαμαδύνω 187 πολλάκι 112f. πολιίδακρυς 71 πολύδακρυς γόος 182 πολυεπής 164 πολΰπλαγκτος 72 πολυπυρος 72 πομπα Διός ξενίου 190 πόυτονδε 111 πόποι 98f. πσταμοΐο 115 πρά£ις 124f. πραπίδες 37

πρέπω 130 προβατο^νώμων 173 πρόμος 38 πρόπας χρόνος 178 προχοαί125 πρωτομόροιο 115 πτεροϊς ίφορμαίνω 187f. πτερυγωκτίς 165 πτερύγων Ερετμοΐοιν έρεσσόμενοι 188 πτολιπόρύης 155 πτολΐπορϋος 72 πυρός σ^λας u.dgl. 137 πωλέομαι 93 ρα 98 ϊ>ίμφα 96 ί>υσίπτολις 155 £υτοΐ πόροι 182 σώιηρόφρων 169f. ομερδνός 72 οτευάχω 107 στεϋμαι 93 στίχες 101f. στονόεις 73 οτροφοδινέομαι 158 τανύδρομος 170 τάρβος 38 τ αρβόουνος 160 ταρφύς 73 τέκος 39 τευχηστ Tjp 153 τίπτε 113 τλησικάρδιος 170 τοί 100 τοϊος 242 τοξουλκφ ληματι πιστούς 192 τρομέω 93 τυτι>ός 73 τώς 96f. ϋγρά θάλασσα 182

(ίμμες usw. 110 ύπαί113 ϋπεραυχα ß d f t j 185 ϋπ' εϋϋΰφρονι πομπή 190 ύπίοχομαι 107 ΰπνος πόνος τε 190 υπνψ κοψάω 147 υφαντοί πέπλοι 178 ϋψήγορος 155 φαίδψ' Άχιλλεΰ 142f. φαίδιμος 73f. γ>άος 125 φάρος 39 ifdoyavov 39 φέρτερος 74 φ&ίμενος 109 φύόγγον χ έ ω 185 f. φίλον κάρα 178f. ιρίλος 127f. φ λ ε ι έ ϋ ω 108 φόβου βλέπω 183 ipowj 40 φρένας Εκπλήττομαι 147 φρουράν όχέω 186 φυοΐϊοος 74 χαμάδις 97 χαμάδις πίπτω 147 χάρμα 40 χειμωνοτύπος 173 χερμάς ύκριόεσσα 179 χύονάς χλαϊκαυ λαμβάνω 188 χδονοτρεφής 171 χλοΰνις 155f. χλωρον δεϊμα 179 χύμενον 109 χωρεί, κονίει 185 ώκύπτερος 75 ώμοδακής 164 7ί ώμόοιτος 16472 ώς λέ-γεις 188

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ARCHAEOLOGIA HOMERICA Die Denkmäler und das frühgriechische Epos. Im Auftrage des Deutschen Archäologischen Instituts. Herausgegeben von Friedrich Matz und Hans-Günther Buchholz Das Werk ist auf 3 Bände (22 Lieferungen) berechnet. Inzwischen liegen folgende Lieferungen vor: A/B

SPYRIDON MARINATOS / K L E I D U N G (A) HAAR- UND BARTTRACHT (B) 1967. Zusammen 114 Seiten mit 27 Textabbildungen und 12 Seiten Kunstdrucktafeln, bei Subskription brosch. 24,— D M , einzeln kart. 27,— D M

C

ERWIN BIELEFELD / SCHMUCK 1968. 70 Seiten mit 8 Abbildungen, 1 Farbtafel und 5 Seiten Kunstdrucktafeln, bei Subskription brosch. 12,— D M , einzeln kart. 14,— D M

F

JOSEPH WIESNER / FAHREN — R E I T E N 1968. 144 Seiten mit 25 Textabbildungen und 6 Seiten Kunstdrucktafeln, bei Subskription brosch. 31,— D M , einzeln kart. 35,— D M

Η

WILL RICHTER / DIE LANDWIRTSCHAFT IM HOMERISCHEN ZEITALTER Mit einem Beitrag: Landwirtschaftliche Geräte von Wolfgang Schiering 1968. 162 Seiten mit 9 Textabbildungen und 4 Seiten Kunstdrucktafeln, bei Subskription brosch. 31,— D M , einzeln kart. 35,— D M

Κ

ROBERT JAMES FORBES / BERGBAU, STEINBRUCHTÄTIGKEIT UND HUTTENWESEN 1967. 43 Seiten mit 16 Textabbildungen, bei Subskription brosch. 8.50 D M , einzeln 9,80 D M

Ο

HEINRICH DRERU Ρ / GRIECHISCHE BAU KUNST IN GEOMETRISCHER ZEIT 1969. 137 Seiten mit 59 Textabbildungen und 8 Tafeln, bei Subskription brosch. 28,— D M , einzeln kart. 32,— D M

Ρ

SIEGFRIED LASER / HAUSRAT Mit Anhang I: Beleuchtungsgerät von Ulf Jantzen und Renate Tolle und Anhang II: Die Elfenbeinthrone von Salamis, Zypern von Vassos Karageorghis 1968. 106 Seiten mit 17 Textabbildungen und 8 Seiten Kunstdrucktafeln, bei Subskription brosch. 16,— D M , einzeln kart. 18,40 DM

Q

GERDA BRUNS / KÜCHENWESEN — M A H L Z E I T E N 1970. 69 Seiten mit 13 Textabbildungen und 8 Seiten Kunstdrucktafeln, bei Subskription brosch. 19,80 DM, einzeln kart. 22,— D M

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MAX W E G N E R / M U S I K UND T A N Z 1968. 140 Seiten mit 4 Textabbildungen und 12 Seiten Kunstdrucktafeln, bei Subskription brosch, 18,— D M , einzeln kart. 21,— D M

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MANOLIS A N D R O N I K O S / T O T E N K U L T 1968. 140 Seiten mit 11 Textabbildungen und 12 Seiten Kunstdrucktafeln, bei Subskription brosch. 20,— D M , einzeln kart. 23,— DM

In Vorhirritnng: G Dorothea Grav: Seewesen / I Irmgard Maull - Hans-Günter Buchholz - Gerhard J ö r e n s : Jagd - Fischfang / V Emily Townsend-Vermeule: Götterkult

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VANDENHOECK I N G Ö TT I N G E N

& RUPRECHT UND ZÜRICH