Zeitschrift für Angewandte Geologie: Band 16, Heft 9/10 September/Oktober 1970 [Reprint 2021 ed.] 9783112560587, 9783112560570

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Zeitschrift für Angewandte Geologie: Band 16, Heft 9/10 September/Oktober 1970 [Reprint 2021 ed.]
 9783112560587, 9783112560570

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ZEITSCHRIFT FÜR ANGEWANDTE QEOLOQIE ZENTRALEN GEOLOGISCHEN

INSTITUT

I M A U F T R A G DES FÜR

K. F. Busch, D. Peukert & 1 . Luckner Informationsverarbeitende Systeme in der Grundwasserhydraulik J . A. Iwanow Die Perspektiven der Erdölund Erdgashöffigkeit des Subsalinara im Nordosten der Kaspisenke

HERAUSGEGEBEN VOM

STAATSSEKRETARIATS

AUS DEM INHALT

GEOLOGIE

G. Jankowski & G. Meyer Zu einigen Problemen der rationellen Lagerstättennutzung im Kupferschieferbergbau D. Winkler & W. Köbbel Zur Übereinstimmung der makroskopischen Bemusterung rolliger Sedimente mit siebanalytischen Ergebnissen Ch. Czerwinski Eine spektrochemische Schnellmethode zur Bestimmung von Spurenelementen in Gesteins- und Bodenproben für die geochemische Prospektion

AKADEMIE

-VERLAQ

• BERLIN

BAND 1 6 / H E F T SEPTEMBER/OKTOBER 1 9 7 0 SEITE 3 8 1 - 4 3 6

INHALT K . F . BUSCH, D. PEUKERT & L. LUCKNER J . A.

IWANOW

Informationsverarbeitende Systeme in der Grundwasserhydraulik Die Perspektiven d e r . Erdölund Erdgashöffigkeit des Subsalinars im Nordosten der Kaspisenke

COflEPJKAHIIE

CONTENTS

CiicTeMH oRpaSoTKii imiJiopMaI;HH B ruflpaBJiiiKe rpyrnoBbix BOÄ

Use of Information-Processing 381 Systems in Ground-Water Hydraulics

IlepcneKTHBH He$Tera30HocHocTH nOACOJieBHX OTJIOHteHIlfi ceBepo-BocroHHoro IIpHKacmiH 0 5 onpeAejienHH BpeMemi (JopMiipoBamin 3ajieHteö H BO3pacTa HCtjmi h ra30B

The Perspectives for Oil and Gas 395 Prospects in Subsaliferous Beds of the North-East of the Caspian Depression Determination of the Time of 401 Formation of Deposits and of the Age of Oils and Gases

A . I. TSCHISTOWSKIJ

Über die Bestimmung des Bildungszeitpunkts von Lagern und des Alters von Erdölen und Gasen

M . SCH. MODELEWSKIJ, E . I. PARNOW & L . A . POLSTER

Eine getrennte Prognose für Erdöl- und Erdgasführung

OTAejibHLiü npomo3 o iieijTCH raaoHOCHOcTii

A Separate Oil and Gas-Bearing 403 Prognosis

G. JANKOWSKI & G. MEYER

Zu einigen Problemen der rationellen Lagerstättennutzung im Kupferschieferbergbau

O HeKOTopux npoöjiewax panno-

Some Problems of Exploiting 407 Deposits Bationally in Copper Schist Mining

D. WINKLER & W . KÖBBEL

Zur Übereinstimmung der makroskopischen Bemusterung rolliger Sedimente mit siebanalytischen Ergebnissen

O cor.TiaconaiinocTH MaitpocitomiHecKoro onpoÖonaHMH oitaTaHHBix ocaAHOB c pe3yjibTaTaun CHTOBoro aHajiH3a

On the Accord between the 416 Macroscopic Sampling of Cohesionless Sediments with Hesuits Obtained by Screen Analyses

CH. CZERWINSKI

Eine spektrochemische Schnellmethodezur Bestimmung von Spurenelementen in Gesteinsund Bodenproben für die geochemische Prospektion

CnCKTpOHCTpilHCCKHft CKOptlii MeTOA onpenejieHHH pejjKHx AJIEMEHTOB B oSpasnax nopoj;

A Rapid Spectrochemical Method 421 for Determining Trace Elements in Rock and Soil Samples for Geochemical Prospecting

Die Anwendung der Elemente der strukturmorphologischen Analyse bei der Erkundung komplizierter Ganglagerstätten Über die Anwendung einer Methode der Auswertung von Zahlengesamtheiten zur Ausgliederung großer Sedimentationszyklen

üpHMeHeHHe anenieirroB CTpyKTypHO-Mop$onorHHecKoro aHa-

P. S. AKiNScniN

I. A. ODESSKIJ

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Besprechungen und Referate, Literaturreferate, Informationen, Kurznachrichten

The Use of Elements of Struetur- 423 Morphological Analysis in the Exploration for Intricate Vein Deposits Use of Totalities of Numbers for 427 Eliminating Large Cycles of Sedimentation

430

Redaktionsbeirat Prof. Dipl.-Berging. K. BÜHRIG, Nordhausen — Prof. Dr. O. GEHL, Schwerin — Prof. Dr. R. HOHL, Halle (Saale) — Prof. Dr. E. KAUTZSCH, Berlin — Prof. Dr. R. LAUTERBACH, Leipzig — Dr. R. MEINHOLD, Freiberg (Sa.) — Dr. G. NOSSKE, Leipzig — Dr. H. REH, Jena - Prof. Dr. H. J . RÖSLER, Freiberg (Sa.) — Prof. Dr. A. WATZNAUER, Freiberg (Sa.) - Prof. Dr. R. WIENHOLZ, Gommern. Die ZEITSCHRIFT FÜR ANGEWANDTE GEOLOGIE berichtet ständig über folgende Arbeitsgebiete: Geologische Grundlagenforschung und Lagerstättenforschung / Methodik der geologischen Erkundung / Ökonomie und Planung der geologischen Erkundung / Technik der geologischen Erkundung / Geologie und Lagerstättenkunde im Ausland. In der Zeitschrift können alle strittigen Fragen der praktischen Geologie behandelt werden. Die Autoren übernehmen für ihre Aufsätze die übliche Verantwortung.

ZEITSCHRIFT FOR A N QE W A N D T E QEOLOQIE

KOLLEKTIVE

CHEFREDAKTION

Dr. K . K A U T E R (Redaktionssekretär) Prof. Dr. F . S T A M M B E R G E R Dr. habil. G. T I S C H E N D O R F

Träger der Ehrennadel in Gold der Gesellschaft für Deutsch-Sowjetische Freundschaft

B a n d 16 • September/Oktober 1970 • H. 9/10

Informationsverarbeitende Systeme in der Grundwasserhydraulik KARL-KRANZ BUSCH, D r e s d e n , DIETMAR P E U K E R T , B e r l i n , & LUDWIG LUCKNER,

1. Problemstellungen 1.1. Allgemeine Problematik

In vielen hochentwickelten Industrieländern besteht ein Mißverhältnis zwischen dem natürlichen Wasserdargebot und dem Wasserbedarf der Industrie, der Landwirtschaft und der Bevölkerung. In kaum einem Industrieland der Welt ist dieser Widerspruch so ausgeprägt wie in der DDR. Der Mangel am Rohstoff Wasser führt schon heute in einigen Industrieländern oder -gebieten während ausgeprägter Trockenzeiten zu Produktionsausfällen und Produkten minderer Qualität. Das gleiche trifft auch für die Produktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse zu. Diese Situation wird sich in den kommenden Jahren im Zusammenhang mit der ständig wachsenden gesellschaftlichen Reproduktion weiter verschärfen, so daß der Wassermangel immer mehr zu einem hemmenden Faktor der wirtschaftlichen Entwicklung vieler Länder werden kann. Auch die künftige Entwicklung der Volkswirtschaft der DDR wird in entscheidendem Maße davon abhängen, inwieweit es uns gelingt, den Wasserbedarf der Wirtschaft und der Bevölkerung hinsichtlich der Menge und der Güte heute und in Zukunft zu decken. Dabei wird, wie auch in vielen anderen Ländern, der Wassergewinnung aus dem Untergrund, der unterirdischen Wasserspeicherung und der Bewirtschaftung ganzer Grundwasserleiter, der Infiltration von Oberflächenwasser in den Untergrund sowie der Errichtung großer Wasserbauwerke mit ihren speziellen Unterströmungsproblemen immer größere Bedeutung zukommen. Darüber hinaus erfordert der gesellschaftliche Reproduktionsprozeß ständig größere Eingriffe in das natürliche unterirdische Abflußgeschehen. Es sei hier nur an die oftmals riesigen Entwässerungsmaßnahmen für Tagebaue erinnert, die ausgedehnte Gebiete landeskulturell verändern. 1.2. Spezielle Problematik

Schon aus den im Abschnitt 1.1. gemachten kurzen Ausführungen läßt sich erkennen, daß der gesellschaftliche Reproduktionsprozeß Steuermaßnahmen bedingt, E i n g a n g des Manuskripts in der R e d a k t i o n : G. 5. 1970. Beitrag aus der Gemeinsamen Forschungsgruppe „ Grund wassorliydraul i k " des I n s t i t u t s für Wasserwirtschaft, Berlin, und der Sektion "Wasserwegen der Technischen Universität Dresden. 1

Angewandte Geologie, H e f t 9-10/70

Dresden

die — im hier interessierenden Fall — Eingriffe in das natürliche unterirdische Fließgeschehen des Wassers bedeuten. Jeder dieser Eingriffe kostet gesellschaftliche Arbeit und somit Geld und nützt nur dann der Gesellschaft, wenn er richtig ist, führt aber häufig zu unermeßlichen Schäden, wenn er falsch ist. Die Eingriffe in die Natur werden vom Menschen festgelegt, der sich bewußt über den natürlichen Zustand informiert und über den Weg der Verarbeitung der erhaltenen Informationen die notwendigen Steuerungsmaßnahmen bestimmt. Ist der Eingriff erfolgt, so kann der Mensch durch die erneute Informationsaufnahme — die Riickinformation — einschätzen, ob der Eingriff richtig oder falsch gewesen ist (Soll-Ist-Vergleich). Es ist letztlich das Ziel aller wissenschaftlichen und ingenieurtechnischen Tätigkeit, Eingriffe in die Natur richtig und effektiv zu gestalten. Dies ist jedoch nur möglich, wenn richtige Informationen in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen und außerdem die Verarbeitung dieser Informationen richtig erfolgt. Zur Gewährleistung einer richtigen Informationsaufnahme sind umfassende Kenntnisse über den natürlichen unterirdischen Strömungsvorgang im Großraum, die zweckmäßige meßtechnische Erfassung der Grundwasserverhältnisse und der hydrotechnischen Eigenschaften der strömenden Flüssigkeiten und Gase sowie des Strömungsleiters unbedingt erforderlich. Die Summe der benötigten Informationen wird von den Möglichkeiten bestimmt, die die Informationsverarbeitung bietet. Es sind natürlich nur solche Informationen und mit einer solchen Genauigkeit sinnvoll, deren Verarbeitung auch garantiert werden kann. Eine effektive Informationsaufnahme ohne genaue Kenntnis ihrer weiteren Verarbeitung ist somit nicht möglich. Die einfachste Informationsverarbeitung (Abb. 1) erfolgt durch das menschliche Gehirn allein. Auf der Grundlage von Informationen und Erfahrungen (Summe der Soll-Ist-Vergleiche) ist der Mensch in der Lage, ein Urteil über die einzuleitenden Maßnahmen abzugeben (Weg I in Abb. 1). Diesem ersten Weg der Informationsverarbeitung ist in der Grundwasserhydraulik eine sehr große Bedeutung beizumessen. Viele Fachleute stützten sich in der Vergangenheit fast ausschließlich auf diese Möglichkeit und korrigierten gegebenenfalls mit Hilfe der Rückinformation die Steuergrößen iterativ.

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 382

BUSCH, PEUKEBT & LITCKNER / I n f o r m a t i c m s v c r a r b e H c n d e S y s t e m e in der O i m d w a s s o i l i y d r a u l i k

Die Eingriffe in das natürliche Fließgeschehen des unterirdischen Wassers werden aber immer größer. Viele Staaten investieren gegenwärtig riesige Beträge in Vorhaben, deren Planung sich in mehr oder minder starkem Maße auf die Vorhersage der eintretenden unterirdischen Strömungsverhältnisse stützt. Für viele dieser Großmaßnahmen reichen die Erfahrungen nicht mehr aus, und eine Korrektur nach dem Verfahren von „trial and error" ist zu teuer, dauert zu lange, erschwert eine Investitionsplanung oder ist bei instabilen Systemen völlig unmöglich. Es ist deshalb heute unumgänglich, die Steuergrößen auf wissenschaftlicher Basis zu berechnen. Jede Berechnung einer Erscheinung setzt ihre mathematische Beschreibung voraus. Diese Beschreibung, die das Verhalten der Originalerscheinung mit Hilfe mathematischer Zeichen im wesentlichen genau widerspiegelt, wird als mathematisches Modell bezeichnet. Im allgemeinen wird das mathematische Modell mit zunehmender Widcrspiegelungsgenauigkeit komplizierter und dann häufig nur mit sehr großem Aufwand lösbar oder sogar gänzlich unlösbar. Das mathematische Modell der unterirdischen Wasserbewegung besteht aus einem System partieller Differ e n t i a l g l e i c h u n g e n (BUSCH & LUCKNER 1 9 6 7 , 1 9 6 9 ) , das

im allgemeinen erst nach einer Vereinfachung lösbar wird (Tab. 1). Hierfür ist eine Schematisierung der natürlichen und technisch-technologischen Gegebenheiten unumgänglich. Das mathematische Modell kann auf analytischem oder numerischem Wege gelöst werden (Weg I I in Abb. 1). Die Ergebnisse müssen Aufschluß über den vorzunehmenden Eingriff geben. Während die analytische Lösung vom Fachmann meist ohne größere technische Hilfsmittel vorgenommen wer. den kann, erfordert die praktische Handhabung numerischer Lösungen in der überwiegenden Zahl der Fälle den Einsatz von Digitalcomputern. Eine dritte Möglichkeit zur Bestimmung der Steuergrößen bietet das Analogieversuchswesen (Weg I I I in Abb. 1). Bei der Untersuchung einer Erscheinung mit Hilfe analoger Modellversuche sucht man eine zweite, oftmals ganz unterschiedliche physikalische Erscheinung, die von einem mathematischen Modell beschrieben wird, das dem mathematischen Modell der Originalerscheinung analog ist. Analoge Erscheinungen sind dadurch gekennzeichnet, daß jeder Größe oder Größengruppe des mathematischen Modells des Originals eine Größe oder Größengruppe des mathematischen Modells des Modellvorgangs entspricht. Diese Zuordnung muß dabei eindeutig und umkehrbar sein (Tab. 2 und 3). Aus diesen Entsprechungen lassen sich die Maßstabsbeziehungen zwischen beiden Erscheinungen ableiten. Unter Beachtung der Maßstabsbeziehungen kann nun der Modellversuch ausgeführt werden. E r löst das mathematische Modell durch das Experiment, was gleichbedeutend mit einer Integration des mathematischen Gleichungssystems ist. Natürlich ist ein Analogiemodell nur dann sinnvoll, wenn es im Experiment leichter realisiert werden kann als sein Original. Neben Spaltmodellen ( B U S C H , P E U K E R T U. a . 1 9 6 8 ; P E U K E R T 1 9 6 9 )

besitzen

zur Lösung von Gruridwasserströmungsproblemen elektrische Kontinuummodelle (BUSCH, HACKESCHMIDT u. a. 1968 b), elektrische Netzwerke (BUSCH & LUCKNER 1968 b)

und

Analogrechner

(LUCKNER,

QUAST

fang werden auch physikalisch ähnliche Modelle^ wie Sand- und Kugelmodelle, zur Berechnung von Grundwasserströmungsproblemen benutzt (BUSCH & LUCKNER 1 9 6 8 a). Das in Abb. 1 gezeigte Schema informatiousverarbeitender Systeme verdeutlicht, daß keiner der drei Wege bei der Informationsverarbeitung, die Beurteilung, die mathematische Verarbeitung und die modelltechnische Verarbeitung, die anderen beiden Wege negiert. Die Auswahl des Weges erfolgt deshalb allein nachdem Gesichtspunkt der Zweckmäßigkeit, was naturgemäß eine genaue Kenntnis aller drei möglichen Wege voraussetzt. Die Parallelität und relative Unabhängigkeit der drei Wege ermöglichen eine logische Prüfung der Richtigkeit der geplanten Eingriffe. So ist es möglich, daß der erfahrene Fachmann durch Beurteilung grobe mathematische oder versuchstechnische Fehler aufdecken kann. Für große Investitionsvorhaben wird man stets bestrebt sein, die einzuleitenden Maßnahmen sowohl mathematisch als auch versuchstechnisch zu bestimmen und beide durch Beurteilung des erfahrenen Fachmanns zu prüfen. Letztlich zeigt natürlich erst die Praxis, ob sich ein Eingriff als richtig erwiesen hat. Die genannten vergleichenden Prüfungen schränken aber — entsprechend unserem jeweiligen Wissensstand und den technischen Möglichkeiten — die Gefahr des falschen Eingreifens erheblich ein. Nur eine enge Zusammenarbeit von Praktikern, Technikern und Wissenschaftlern dürfte künftig verhindern, daß die ständig größer werdenden Eingriffe in die natürlichen Verhältnisse die umfassende Nutzung der Naturschätze als Quelle unseres gesellschaftlichen Reichtums nicht ernsthaft gefährden.

Original Analogiemodell

Intormat ion

Mathematisches

Modell

Mathematisches Modell

des O r i g i n a l v o r g a n g e s

des M o d e l i v o r g a n g e s

(II)

II

IÊ Mathemat. V e r a r b e i t u n g

Modellversuch

A n a l y t i s c h / Numer i s c h

X Steuergröße

Ori g inal

u. a.

1970) bisher die größte Bedeutung. In geringerem Um-

Abb. 1. Schema der Informationsverarbeitung

Zeitschritt für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 HUSCH, P E U K E R T & LÜCKNER / I n i o r m a t i o n s v e r a r b e i t e n d e S y s t e m e in der G r u n d w a s s e r h y d r a u l i k

383

T a b . 1. A T a l h c m a l i s c h c s Modell d e r G r u n d w a s s e r b e w e g u n g (ohne N e n n u n g d e r R a n d b e d i n g u n g e n ) Kraftgleichgewichtsgesetz

(Grundgleichung)

Massenerhaltungsgesetz

(1) r ä u m l i c h e G r u n d w a s s e r b e w e g u n g

8h v= — k• • 8r

A• dzo

Sx

vx div

or

C

dzo

(2) v e r t i k a l e b e n c G r u n d w a s s e r b e w e g u n g

(3) v e r t i k a l r o t a t i o n s s v m m e t r i s c h e

(Feldgleichung)

8h

dzn

= 0

q» = - (S0 • b)eh• "07

Grundwasserbewegung

t2 I wie (2) — a b e r u n t e r B e r ü c k s i c h t i g u n g v o n b = b (r)

>r

es t r e t e n n u r vz u n d vr a u f 8v

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+

1

"ö— ^r 8r

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äzR ~ Vr ' ~dr

(4) h o r i z o n t a l e b e n e G r u n d w a s s e r b e w e g u n g

v, =

_ S • —

-

t n8z cT^ — —8t^o ^r =

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Vn

0

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mit GIRINSKU-Potential

3 80 qz = — k • — 8r

8x

dqf _ ~y

„ 8zR* ~~8t

8x

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s

mit DUPUIT-Annahme

=t 8 h = - 1 .— 8r (5) e i n d i m e n s i o n a l e G r u n d w a s s e r b e w e g u n g

._ 1v ~

80 v~ 8y

d

k

Jl

8y

8h — T„ 8y

bzw.

8h 1t + "N

ro t a t i o n s s y m m e trisch :

, bzw.

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2. Die wichtigsten modernen Möglichkeiten der Informationsverarbeitung auf dem Gebiet der Grundwasserhydraulik und ihre Anwendungsbereiche Aus der Notwendigkeit einer verbesserten Informationsverarbeitung in der Grundwasserhydraulik heraus wurden von der Gemeinsamen Forschungsgruppe 1*

8q, 1rz SzR* a • r = — A •81 —T— + Vjf 8r Ä7 +

T

=

- S - 3 7 +

«*

„Grundwasserhydraulik" des Instituts für Wasserwirtschaft, Berlin, und der Sektion Wasserwesen der Technischen Universität Dresden in jüngster Zeit neue Modellsysteme und Rechenprogramme entwickelt, die die Grundlage für eine moderne Informationsverarbeitung für das unterirdische Wasser bilden. Nachfolgend sollen die Prinzipien und die Bedeutung einiger dieser Systeme vorgestellt und besprochen werden.

d

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Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 384

B u s c h ,

P e t j k e r t

&

L u c k n e r

/ I n f o r m a t i o n s v e r a r b e i t e n d c S y s t e m e in der Grundwasserhydraulik

3 7)

Abb. 9. „analog 2 " — lirstenlwicklung (19(iS)

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Helt 9/10 BUSCH, PEUKERT & LUCKNER / I n f o r m a t i o n s v e r a r b e i t e n d e S y s t e m e in d e r G r u n d w a s s e r h y d r a u l i k 391

h a b e n wir z u r A u s b i l d u n g u n s e r e r S t u d e n t e n u n d f ü r das p o s t g r a d u e l l e S t u d i u m die L e h r g e r ä l e „ a n a l o g 3'" g e b a u t (Abb. 12). Die einzelnen B a u g r u p p e n w u r d e n d a b e i m ö g l i c h s t e i n f a c h u n d w e n i g k o s t e n a u f w e n d i g ausg e f ü h r t . Sie sind a u s d i d a k t i s c h e n G r ü n d e n n i c h t in einem Gerät vereinigt und müssen vor Inbetriebnahme e n t s p r e c h e n d d e m P r i n z i p s c h a l t b i l d elektrisch m i t e i n a n d e r v e r b u n d e n w e r d e n . Mit diesen A n l a g e n w u r d e n Ü b u n g s p l ä t z e b e s t ü c k t (Abb. 13), a n d e n e n v o n u n s in L e h r g ä n g e n F a c h k a d e r i m U m g a n g m i t elektrischen Modellsystemen geschult werden. U n s e r l e i s t u n g s f ä h i g e s K l e i n g e r ä t , , a n a l o g 4 " ( A b b . 14) b i e t e t die V o r a u s s e t z u n g z u r b r e i t e n A n w e n d u n g der M o d e l l t e c h n i k in der P r o j e k t i e r u n g s p r a x i s . F ü r dieses t r a n s i s t o r i s i e r t e G e r ä t m i t 12 p o t e n t i a l - u n d s t r o m k o n s t a n t e n R e g e l u n g s e i n r i c h t u n g e n w i r d kein spezieller A r b e i t s p l a t z b e n ö t i g t . E s k a n n auf einem S c h r e i b t i s c h b e t r i e b e n w e r d e n u n d eignet sich d a d u r c h speziell f ü r den E i n s a t z in d e n P r o j e k t i e r u n g s a b t e i lungen der Praxisbereiche Wasserbau, Wasserwirtschaft, G r u n d b a u , Verkehrsbau u n d Melioration zur Bearbeitung von kleineren und mittleren Bauvorhaben. Viele p r a k t i s c h e P r o b l e m e lassen sich bereits m i t d i e s e m G e r ä t m i t h o h e r G e n a u i g k e i t lösen. E s w u r d e b i s h e r in g r ö ß e r e m U m f a n g u. a. f ü r die B e a r b e i t u n g v o n D a m m u n d D e i c h b a u p r o b l e m e n e i n g e s e t z t . Bei der U n t e r suchung der Küstenschutzanlagen Vitte (Iliddensee) ( A n a l o g i e t e c h n i k . . . 1970 a) u n d W u s t r o w ( F i s c h l a n d ) ( A n a l o g i e t e c h n i k . . . 1970 b) z. B. w u r d e d e r elektrische Teil d e r M e s s u n g e n m i t d i e s e m G e r ä t d u r c h g e f ü h r t (Koppelungsmethode mit Spaltmodell). A u c h d a s S a n i e r u n g s p r o j e k t f ü r die T a l s p e r r e K c l b r a w u r d e a m „ a n a l o g 4 " a u s g e a r b e i t e t (KRUG U. a. 1969), wobei die M e t h o d e d e r i n d i r e k t e n h y d r o g e o l o g i s c h e n E r k u n d u n g a n g e w e n d e t w u r d e . Bei dieser B e a r b e i t u n g k o n n t e ebenfalls ein N u t z e n v o n m e h r e r e n Mill. M a r k g e g e n ü b e r d e m u r s p r ü n g l i c h e n P r o j e k t ausgewiesen werden. Mit d i e s e m G e r ä t w u r d e n a u c h U n t e r s u c h u n g e n m i t kombinierten Kontinuumnetzmodellen durchgeführt. B e s o n d e r s b e w ä h r t h a t sich diese M e t h o d e bei d e r Ü b e r a r b e i t u n g d e r T G L 202 2 8 5 h i n s i c h t l i c h d e r D r ä n g e w a s s e r z u f l ü s s e z u F l u ß p o l d e r g e b i e t e n (QUAST 1970). A b b . 15 zeigt ein solches k o m b i n i e r t e s Modell. I m E r gebnis der U n t e r s u c h u n g e n k o n n t e n ein n u m e r i s c h e s R e c h e n v e r f a h r e n u n d digitale R e e b e n p r o g r a m m e e n t w i c k e l t u n d g e t e s t e t w e r d e n (LUCKNER U. a. 1969). D a s in A b b . 14 v o r g e s t e l l t e G e r ä t ist in d i e s e m J a h r in Z u s a m m e n a r b e i t m i t d e m I n s t i t u t f ü r W a s s e r w i r t s c h a f t , Berlin, in einer Kleinserie g e f e r t i g t w o r d e n . G e g e n w ä r t i g a r b e i t e n wir d a r a n , das G e r ä t m i t e i n e m zweckmäßig angebrachten 1000-Punkte-Spannungsteiler a u s z u r ü s t e n . I n gleicher W e i s e wie den „ a n a l o g 4 " v e r w e n d e n wir a u c h d a s in A b b . 16 gezeigte H o c h l e i s t u n g s g e r ä t „ a n a log 5 " , das die Vorteile des S t u d e n t e n g e r ä t e s „ a n a l o g 3 " m i t der k o n s e q u e n t e n T r e n n u n g der einzelnen B a u g r u p p e n u n d die h o h e G e n a u i g k e i t des „ a n a l o g 2 " v e r e i n t . Es besitzt 7 spannungs- und stromkonstante Randbed i n g u n g s r e g e l u n g e n u n d ist s o m i t f ü r L e h r e u n d F o r s c h u n g g l e i c h e r m a ß e n geeignet. W i r u n t e r s u c h t e n hierm i t erfolgreich die Möglichkeiten, das G r u n d w a s s e r s t r ö m u n g s f e l d in einzelne Teilgebiete a u f z u g l i e d e r n u n d diese a n a l y t i s c h zu e r f a s s e n . D u r c h V e r k n ü p f u n g dieser

Abb. 1U. „analog 2" — verbesserte und vervollkommnete Anlage mit 1000-Punkt.e-Spannungsteiler (1969/70)

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,, ,, »» . 1970. Olpers, und wiss. Jiearb.: J)r. H . IWrz, Sektion Geowissensohaiten der Bergakademie Freiberg. 3*

Bereich der Felder Usehilan—Said, Kokpekti, Schanasu, Turesei, Tugaraktsclian, Sarykum) und im nördlichen Randgebiet der Senke (Felder Karpowsk, Soldatowsk, Zyganowsk) durchgeführt. Seit dem Ende der fünfziger J a h r e werden in der Kaspisenke die Horizonte in großen Teufen nach einem einheitlichen Plan der regionalen Übersiclitserkundung untersucht. So wurden einige reflexionsseismische und KMgW-Profile vermessen sowie Parameter- und tiefe Suchbohrungen, wie die Bohrungen

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Abkieaarawsk *CMwmt\\ {pKnyiU'lwl WestakTjubm* \0 a Sclu/jansk ArrJUrHSK tP/Wtorimsk Attiabmik - Sitohlomak'Q Borümk

. 1970. Olpers, und wiss. Jiearb.: J)r. H . IWrz, Sektion Geowissensohaiten der Bergakademie Freiberg. 3*

Bereich der Felder Usehilan—Said, Kokpekti, Schanasu, Turesei, Tugaraktsclian, Sarykum) und im nördlichen Randgebiet der Senke (Felder Karpowsk, Soldatowsk, Zyganowsk) durchgeführt. Seit dem Ende der fünfziger J a h r e werden in der Kaspisenke die Horizonte in großen Teufen nach einem einheitlichen Plan der regionalen Übersiclitserkundung untersucht. So wurden einige reflexionsseismische und KMgW-Profile vermessen sowie Parameter- und tiefe Suchbohrungen, wie die Bohrungen

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Summary A d e s c r i p t i o n of t h e d e p o s i t c o n d i t i o n s a n d e x t r a c t i o n of c o p p e r s c h i s t is f o l l o w e d b y a n o u t l i n e of s o m e p r o b l e m s c o n n e c t e d w i t h a r a t i o n a l e x p l o i t a t i o n of d e p o s i t s a n d a n

e x p l a n a t i o n of m u t u a l r e l a t i o n s e x i s t i n g b e t w e e n rock mechanics, technology, and geology. T h e r e g u l a r i t i e s w h i c h w e r e f o u n d s h o u l d g i v e rise to a n e x c h a n g e of e x p e r i e n c e s b y all c o l l e a g u e s w o r k i n g in c o m parable deposits.

Literatur EISENHTJTH, IV. H., & E . KAUTZSCH: Handbuch für eleu Kupfeiscliieferbergbau. — Leipzig 1954. FUKESE, C. : Gewinnungsverluste und Erzvordünnung beim Strebabbau im Kupfcrschieferbergbau. — Mitt. KdT Y E B Mansfeld-Kombinat ,.Wilhelm Pieck", 4, 4 — 14, Eisleben 1966. FIIEESE, C., & W. JUNG: Über die ltottarbung der Basalschichten des Zechsteins (liote Fäule) und ihre Beziehungen zum Nebengestein im südöstlichen Harzvorlaud. — Freiberger Forsch.-H., C 193, S. 9 — 23, Leipzig 1965. FÄEESE, C., W. JUNG & G. MEYEK: ZU einem Lagcrstättenplanungsmodell im Kupferschieferbergbau. — Z. angew. Geol., 15, 10, 5 1 2 - 5 2 3 , Berlin 1969. JANKOWSKI, G., & \V. JUNG: Zum Zechsteinkalk (Cal) im Bereich der Sangerhäuser und Mansfelder Mulde. — Geologie, 11, 8, 943 — 953, Berlin 1962. JUNG, "W. : Zum subsalinaren Schollenbau im südöstlichen Harzvorland. Mit einigen Gedanken zur Äquidistanz von Schwächezonen. — Geologie, 14, 3, 2 5 4 - 2 7 1 , Berlin 1965. KNITZSCHKE, G. : Zur Erz mineralisation, Pétrographie, Hauptmetall- und Spurcnelementführung des Kupferschiefers im SE-Harz vor land. — Freiberger Forscli.-H., C 207, Leipzig 1966. KIUEBEL, U.: Das Grauliegende und die Zechstein-Basissedimcntc im südöstlichen Harzvorland. — Geologie, 16, 4, 4 1 4 - 4 2 4 , Berlin 1967. Abschlußbericht der Sozialistischen Arbeitsgemeinschaft ,,Verlustarmer Abbau". — Unveröff., Betriebsdirektion Bergbau des V E B Mansfeld-Kombinat ,,"Wilhelm Pieck", Niederröblingen 1963.

Zur Übereinstimmung der makroskopischen Bemusterung rolliger Sedimente mit siebanalytischen Ergebnissen Ein Beitrag zur Erkundung von Braunkohlenlagerstätten aus dem V E B Braunkohlenbohrungen und Schachtbau Welzow DIETMAR W I N K L E E & WOLFRAM K Ö B B E L , W e l z o w

1. Problemstellung Bei der Erkundung der Braunkohlenlagerstälte Bärwalde gemäß geologischer Aufgabenstellung (1) durch den Generalauftragnehmer ( V E B Braunkohlenbohrungen und Schachtbau Welzow) standen die geologischen Bearbeiter entsprechend ihrer juristischen Verantwortlichkeit im Sinne der ZVK-Mitteilung vom 28. 1. 1965 (2) vor der Frage, inwieweit die feldgeologischen Primärdaten bei rolligen Sedimenten repräsentativ sind und mit siebanalytischen Ergebnissen übereinstimmen. Bereits bei ersten überschläglichen Gegenüberstellungen zeigten sich Differenzen zwischen makroskopischem Befund und dem Ergebnis der Siebanalyse in der Hauptkomponente. Dies gab Veranlassung zu den folgenden Überlegungen, die anhand von 1318 Proben, einer statistisch durchaus ausreichenden Anzahl, angestellt wurden.

(Niederlausiu)

Gemäß Richtlinie für diu Durchführung von Erkundungsarbeiten auf Braunkohle (Erkundungsrichtlinie) vom 28. 2. 1964 (3) sowie der Anweisung 17/65 (4) und der Ergänzung der Weisung 17/65 (5) der V V B Braunkohle Cottbus wurden aus sämtlichen Trockenbohrungen mit hydrologischer Zielstellung Proben für siebanalytische Zwcckc entnommen. Entsprechend geologischer Aufgabenstellung (1) erfolgte die Probenahme im 2-m-Intervall. Bei makroskopisch erkennbarem Wechsel der Kornzusammensetzung bzw. bei geringmächtigen Schichten wurde eine neue Probe entnommen. Die geologische Feldaufnahme und Beprobung der Schichten oblagen ausschließlich qualifizierten geologischen Bearbeitern.

Tabelle 1

2. Methodik der Erkundung und Klassifikation Neben Rotaryspiil- und -kernbohrungen wurde im Kohlenfeld Bärwalde eine größere Anzahl von Trockcnbohrungen niedergebracht. Letztere Bohrart lieferte das erforderliche Material zur Beurteilung der Deckgebirgsnnd Liegendschichten des Lausitzer Unterflözes in lithologiseher Hinsicht. Eingang des Manuskripts in der liedaktion: 8.12.19(i9.

Steine Grobkies

> 63,0 20,0-63,0

Mittelkics Feinkies Grobsand Mittelsand Feinsand

6,3 -20,0 2,0 - 6,3 0,63 - 2,0 0,2 - 0,63 0 , 0 6 3 - 0,2

Sellin ff

0,02 -

nini 0 mm 0 nun mm nun mm mm

0 0 0 0 0

0,063 mm 0

Tn di OKaTaHHbix o c a n K O B b p e s y n b T a T e M a K p o c K o n i w e c K o r o onpe^ejienHH m o j k h o cmhTaTb TaKHM 0Öpa30M yROBJieTBOpHTejIbHOÖ RJIH p a 3 o 6 p a H n o r o c j i y n a n p a 3 B e f l K H . ß o n o J i H H T e j i b H b i ö K o n T p o n b MaKpoonpep,eneHHH c h t o b h m a H a n n 3 0 M m o j k h o 6 h j i o 6bi peKOMeHßOBaTb n03T0My jimiib b c j i y ^ a e iuieücToijeHOBbix r e i e p o r e n n b i x rpy6o3epHHCTbix necKOB, a TaKme i u t o r n a A j i h TpeTHHHbix cpep;He3epHHCTbix n e c K O B .

Summary F r o m c o m p a r i s o n s b e t w e e n t h e m a c r o s c o p i c s t a t e of cohesionless loose s e d i m e n t s and results of screen analysis c a n be s t a t e d t h a t m a c r o s c o p i c sampling is t o a n overwhelming p a r t c o n f i r m e d b y t h e s e results. I n t h e beginning possibilities of falsification occurring during t h e process of sampling refer to t h e m a t e r i a l drilled for b o t h t h e m a c r o s c o p i c s t a t e and screening. Differences m a y only arise w h e n dressing f u r t h e r t h e m a t e r i a l to be screened on t h e one h a n d , and as a result of s u b j e c t i v e l i m i t s of a v e r b a l classification on t h e other. F r o m the comparisons results t h a t t h e s e differences are p r a c t i c a l l y negligible for t h e e x p l o r a t i o n of b r o w n coals. T h u s t l i c p e t r o g r a p h i c a l - l i t h o l o g i c a l classification of cohesionless sediments b y their m a c r o s c o p i c i n v e s t i g a t i o n m u s t be regarded t o be sufficient for t h e case of e x p l o r a t i o n e v a l u a t e d . A n additional c o n t r o l b y screen analysis should o n l y be r e c o m m e n d e d for P l e i s t o c e n e heterogeneous gravelly sands and, perhaps, for T e r t i a r y m e d i u m sands.

Literatur (1) Aufgabenstellung Teil 1 Erkundungsbohrungen 1967, Kohlenfeld Bärwalde. (2) Über die Verantwortlichkeit der Erkundungsgeologen für die den Vorratsberechnungen zugrunde liegenden geologischen Dokumente. — Mitteilung der Z V K v o m 2 8 . 1 . 1 9 6 5 , Z. angew. Geol., 11, 3, Berlin 1965. (3) Richtlinie für die Durchführung von Erkundungsarbeiten auf Braunkohle (Erkundungsriehtlinie) vom 2ß. 2.1964. (4) Weisung Nr. 17/65 des Generaldirektors der V V B Braunkohle Cottbus zur Erhöhung der "Wissenschaftlichkeit in der Entwässerung, Senftenberg 30. 8.1965. (5) Ergänzung der Weisung 17/05, Scnftenberg 2. 2.1966. (6) TGL 4022. (7) MiELCAüEK, W . : Stand und Entwicklungstendenzen beim Niederbringen von Braunkohlenerkundungsbohrungen unter besonderer Berücksichtigung der Verbesserung des Bohrgutaustrages und der Probenahme. — Beiträge zur Bohrtechnik, 18, Leipzig 1967.

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 CZERWIHSKI / Spektrocliemische Schnellmcthodo zur Bestimmung von Spurenelementen 421

Eine spektrochemische Schnellmethode zur Bestimmung von Spurenelementen in Gesteins- und Bodenproben für die geochemische Prospektion CHRISTIANA CZERWINSKI, Freiborg (Mitteilung Nr. 299 des V E B Geologische Forschung und Erkundung Halle) I m R a h m e n der Zinnprognose s t a n d die A u f g a b e , in einer großen A n z a h l B o d e n - und g r a n i t ä h n l i c h e r Ges t e i n s p r o b e n die E l e m e n t e S n , Li, B i , Mo, W u n d As h a l b q u a n t i t a t i v schnell u n d billig zu b e s t i m m e n . Die geologischen B e a r b e i t e r forderten gute E m p f i n d l i c h k e i t ; eine R e p r o d u z i e r b a r k e i t v o n 2 0 bis 4 0 R e l . - % wurde als a u s r e i c h e n d angesehen. Die M e t h o d e sollte m i t der zur V e r f ü g u n g stehenden a p p a r a t i v e n A u s r ü s t u n g unseres L a b o r s d u r c h g e f ü h r t werden, um sofort m i t den Arb e i t e n beginnen zu k ö n n e n . N a c h s t e h e n d e emissionss p e k t r o c h e m i s c h e M e t h o d e wird den gestellten F o r d e rungen g e r e c h t . M i t ihr sind v o n 1 9 6 6 bis 1 9 6 8 ca. 4 0 0 0 0 P r o b e n für die Zinnprognose a n a l y s i e r t worden.

Arbeitsvorschriit 1. Geräte und Material Spektrograph P G S 2 Funkenstativ F S 7 Anregungsgerät A B R 3 S p e k t r e n p r o j elctor Schnellfotometer I I Spektralplatten O R W O blau extra hart G r a p h i t e l e k t r o d e n T 3 der F i r m a V E B E l e k t r o k o h l e Lichtenberg

4.1. A n r e g u n g W e c h s e l s t r o m d a u e r b o g e n 2 2 0 V, 8 A Zündung h o c h f r e q u e n t Elektrodenabstand 3 mm Elektrodenform T r ä g e r e l e k t r o d e — F o r m 112 Gegenelektrode — F o r m 106 4.2.

Optik

Dreilinsige S p a l t b e l e u c h t u n g s o p t i k m i t Zwischenabbildung (Zwischenblende 3,2 m m ) , S p a l t h ö h e : 1 m m 4.3.

Entwicklung

Rodinal 1 : 2 0 Fixierbad 1 : 8 Unterbrecherbad Wässern

5 10 0,5 30

Min. Min. Min. Min.

5. Auswertung Die A u s w e r t u n g erfolgt l e i t p r o b e n g e b u n d e n . Analysenlinien Sn Li Bi

317,5 nm 323,2 nm 306,7 nm

3 1 7 , 0 um 294,6 nm 286,0 nm

Mo W As

Die S c h w ä r z u n g e n werden m i t der P - S k a l a gemessen.

2.1'robenvorbcreitung M o l y b d ä n - u n d w o l f r a m f r e i e Zerkleinerung der Proben auf < 0 , 0 6 3 m m .

/

3. Eichung D i e M a t r i x der E i c h s u b s t a n z b e s t e h t aus 8 Teilen Quarz u n d 5 T e i l e n P l a g i o k l a s . F o l g e n d e Chemikalien wurden zugemischt: Sn02

Li2C03

MO03

( B i 0 ) 2 C 0 3 • 1/2 H 2 0

W03

As203

/

D e r B e s t i m m u n g s b e r e i c h der einzelnen E l e m e n t e ist aus T a b . 1 ersichtlich.

• /

70

•60

4. Aufnahme

50 «

V o n 2 0 % der P r o b e n werden zwei S p e k t r e n aufge-

4

/

30

nommen.

20 x-tf

Tab. 1 Heprod uzierbarlceit

Bestimnnmgsbereieh

Sn Li Bi Mo W As

18% 24% 20% 33% 24% 15%

10-3000 g/t 100-3000 g/t 3-1000 g/t 3-1000 g/t 100-3000 g/t 300-3000 g/t

Eingang des Manuskripts in der lledaktion: 13. 5.1970.

/ 1

5

x-3d



S=125

1

/ 200

9/t g/t »• IS % x-710

10

Element

/ (f

300

r

400

1 i 500

600

700

Sn-Gehalt x ; ( g / t )

800

900

1000

1100

~

Abb. 1. Graphische Ermittlung der Reproduzierbarkeit (s)

Zeitschrift lür angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Hctt 9/10 CzERWlNSKI / S p e k t r o e h e i i i i s e h e S c h n c l l i i i c t l i o d c z u r B e s t i m m u n g v o n S p u r e n e l e m e n t e n

422 T a b . 2. S u m m e n h ä u f i g k e i t werten

48 60 41

Tab. 1 Gangzone

„Wasserscheide" südliche Gruppe Swetloje

Kennziffer 1/m minimal

maximal

Mittelwert

03 40 75

370 330 362

17« 133 150

Die Verteilung der Werte für lfm nach Klassen unterschiedlicher Gangmächtigkeit zeigte, daß für Gänge mit geringerer Mächtigkeit etwas höhere Werte dieser Kennziffer charakteristisch sind (siehe Abb. 2, C). Die Mächtigkeit von Gängen, die als plattenförmige Körper ausgebildet sind, ist einer relativ geringen, stetigen Schwankung unterworfen und verringert sich in der Regel vom Zentralteil zu den Flanken hin. Starke Mächtigkeitsveränderungen treten gewöhnlich dort auf, wo sich die Gänge aufteilen oder mit benachbarten Gängen vereinigen. Solche Feldesteile sind ungleichmäßig über die Erstreckung der Gänge verteilt. Im Mittel tritt eine solche starke Auftriimerung eines einzelnen Ganges (nicht gerechnet die Vereinigung mit anderen selbständigen Körpern) in der Zone „Wasserscheide" auf 44 m Ganglänge, in der südlichen Gruppe auf 43 m und in Swetloje auf 32 m auf. Für eine zahlenmäßige und graphische Darstellung der Häufigkeit und der Größe der Mächtigkeitsveränderungen im Streichen der Gänge wurden 32 der charakteristischsten Gänge aus den verschiedenen Zonen untersucht. F ü r jeden Gang wurden die prozentualen Mächtigkeitsdifferenzen zwischen jeweils zwei benachbarten Proben bei Abständen von 2, 4, 8 und 16 m berechnet. Die so erhaltenen Rechenwerte für jeden Probenabstand wurden nach der Größe der Differenzen in Klassen aufgeteilt. Die Anzahl der Proben mit ungleichem Vorzeichen der Differenz bei verschiedenem Probenabstand war annähernd gleich. Die nach den Ergebnissen der Berechnungen erhaltenen Darstellungen (Abb. 3) zeigen, daß in der Mehrzahl der Fälle (73—75% für die Zone „Wasserscheide" und für die südliche Gruppe und 5 4 % für Swetloje) die Mächtigkeitsdifferenzen zwischen benachbarten Proben bei 2 m Abstand einen Wert von 1 5 % nicht überschreiten. J e größer der Probenabstand, desto größer werden

6-n 16-15 !t-15 '35 Ablenkungsamplitude in %

A b b . 3. V e r t e i l u n g der H ä u f i g k e i t u n d der Größe der Miiehtigkeitsdifforenzen zwischen b e n a c h b a r t e n P r o b e n bei unterschiedlichem P r o b e n a b s t a n d Entfernung zwischen den Probenentnahmepunkten: 2 m — ausgezogene Linie; 8 m — gestrichelte Linie; 16 m — strichpunktierte Linie Gangzonen: A — „Wasserscheide"; B — südliche Gruppe; C — Swetloje

Aus einem Vergleich der mittleren morphometrischen Werte der Zonen lassen sich gewisse Unterschiede zwischen ihnen feststellen, die durch strukturelle Besonderheiten zu erklären sind. Durch einen solchen Vergleich kann auch der Charakter der Veränderungen dieser Werte in dem eingehend erkundeten Teil der Lagerstätten von Iultin verfolgt werden. Die Gänge der südlichen Gruppe, die im wesentlichen Rißspalten ausfüllen, sind durch eine starke Veränderlichkeit der Lagerungselemente, manchmal auch der Mächtigkeit, und durch relativ geringe absolute Werte von i/m, die sich mit der Teufe verringern, charakterisiert. Die an Scherspalten gebundenen Gänge der Zonen „Wasserscheide" und von Swetloje zeichnen sich durch eine große Längserstreckung und hohe Werte von Z/m aus. In der Zone „Wasserscheide" verringern sich L ä n g e und Mächtigkeit der Gänge mit der Teufe. Die kompliziertere Form der Gänge in der Zone von Swetloje ist durch die Entwicklung subparallel zu dieser Zone lie-

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10

AKINSCHIN / E r k u n d u n g komplizierter Ganglagerstätten

426 Tab. 3

Anzahl der Gänge in % ihrer Gesamtzahl in der Zone

("¡¡miizonc

Mittlerer Abstand zwischen den Gängen in der Zone (m)

davon insgesamt

nach dem gegenseitigen Abstand (in) 0,5-3

3-5

5-10

nach der Fallrielitung (Grad) senkrecht 85-00

nördlich 60 - 84

südlich 60-84

1 -

21 11 24

50 15 59

29 74 17

12 7 16

12 7 13

27 3 16

12 31 6

> 10

alle erfaßten Gänge , .Wasserscheide" Swetloje Tenkergin

4,5 3,1 4,3

100 100 100

01 81 70

21 13 22

13 5 8

5

produktive Gänge „Wasserscheide" Swetloje Tenkergin

8.9 7,5 12,0

51 41 35

18 20 12

11 0 3

gender G r a n i t o i d g ä n g e bedingt. Wenn sich diese Granit o i d g ä n g e m i t den E r z g ä n g e n a m K o n t a k t zu den Sedimentgesteinen kreuzen, wird ihre F o r m kompliziert. B e i der E r k u n d u n g von Gangzonen k a n n die Kennziffer lfm für die E r m i t t l u n g der zu erwartenden Ers t r e c k u n g der aufzuschließenden G ä n g e mit Hilfe der E r g e b n i s s e der Messungen ihrer Mächtigkeit verwendet werden. Wenn in einem durch Bohrungen oder Querschlägc (3—5 Schnitte) erkundeten Feldesteil vorwiegend G ä n g e m i t einer Mächtigkeit von 0,4—0,5 m aufgeschlossen wurden, so m u ß erwartet werden, daß die Streichlänge dieser G ä n g e nur gering sein wird. Die L ä n g e von Gängen mit einer solchen Mächtigkeit (bei einem Wert von Ijm gleich 150—200) b e t r ä g t 6 0 — 1 0 0 m. Besonderheiten der L a g e r u n g der

Gänge

Der komplizierte B a u der Gangzonen ist in s t a r k e m Maße nicht durch die F o r m der G ä n g e bedingt, sondern durch Besonderheiten ihrer L a g e r u n g : durch eine kulissenförmige u n d enggescharte Anordnung, durch eine h ä u f i g a u f t r e t e n d e Vereinigung subparalleler Gänge unter verschiedenen Winkeln sowie auch durch das Vorhandensein großer tektonischer Brüche. U m die geologischen F a k t o r e n m a t h e m a t i s c h darzustellen, wurden eine Vielzahl v o n Messungen und eine statistische A u f b e r e i t u n g der W e r t e für die Zonen „ W a s s e r s c h e i d e " , Swetloje u n d Tenkergin durchgeführt. Die Messungen erfolgten auf Profilen quer z u m Streichen der Zonen bei einem gegenseitigen A b s t a n d von etwa 50 m. Auf j e d e m Profil wurden die Anzahl der Gänge, die Mächtigkeit des produktiven Teils der Zone, die A b s t ä n d e zwischen b e n a c h b a r t e n Gängen und ihre Fallwinkel ermittelt. Dabei wurden die W e r t e für alle G ä n g e mit einer Mächtigkeit größer als 5 cm sowie einzeln für die p r o d u k t i v e n Gänge berechnet. Die Ergebnisse der Messungen der A b s t ä n d e zwischen den Gängen auf j e d e m Profil wurden in K l a s s e n eingeteilt. Die Werte f ü r die Fallwinkel der Gänge wurden ebenfalls nach K l a s s e n in Abhängigkeit von der Fallrichtung gruppiert. Aus den Ergebnissen der Aufbereitung der Messungen wird ersichtlich ( T a b . 3), in welcher E n t f e r n u n g von-

10 8 4

einander die Gänge in den Zonen geschart s i n d : 35 bis 5 0 % der p r o d u k t i v e n Gänge liegen in der K l a s s e 0,5 bis 3 m. Der A b b a u solcher G ä n g e ist selbst dann, wenn sie auf eine längere E r s t r e c k u n g parallelgelagert sind, in der Mehrzahl der Fälle ohne eine gleichseitige Hereinn a h m e des zwischen ihnen vorhandenen Nebengesteins nicht möglich, was zu einer starken Verdünnung der E r z e f ü h r t . Wenn m a n die Unterschiede in den Lagerungselementen der G ä n g e u n d andere Besonderheiten des B a u s der Gangzonen in B e t r a c h t zieht, so wird deutlich, wie kompliziert und arbeitsaufwendig die E r k u n d u n g s - und A b b a u b e d i n g u n g e n sind. Manchmal sind kleine Veränderungen der L a g e r u n g s clemente der Gänge m i t großen Unterschieden i m Vererzungsgrad verbunden. In der Zone „ W a s s e r s c h e i d e " weisen die G ä n g e m i t nordwestlichem Pallen höhere Gehalte a n Zinn und W o l f r a m auf, was von wesentlicher B e d e u t u n g f ü r die E r k u n d u n g s - und A b b a u a r b e i t e n ist. Die L a g e r u n g s b e d i n g u n g e n der G ä n g e in den Zonen m ü s s e n bei der U m g r e n z u n g der E r z k ö r p e r i m Streichen und nach der Mächtigkeit sowie auch bei der E r m i t t lung der L a g e r s t ä t t e n v o r r ä t e sorgfältig berücksichtigt werden. B e i einer ordnungsgemäßen U n t e r s u c h u n g der Gangzonen können die grundlegenden Besonderheiten ihres B a u s i m S t a d i u m der V o r e r k u n d u n g a n h a n d der W e r t e aus den übertägigen A u f f a h r u n g e n und Querschlägen (Schnittlinien) in Verbindung m i t B o h r u n g e n aufgedeckt werden. Durch u n t e r t ä g i g e horizontale Kernbohrungen lassen sich die Gangzonen effektiv umgrenzen, läßt sich die L a g e der einzelnen G ä n g e zuverlässig feststellen und ihre Mächtigkeit und das A u f t r e t e n einer Vererzung in ihnen b e s t i m m e n (AKINSCHIN' 1968). Allerdings ist selbst schon f ü r eine vorläufige K l ä r u n g der Besonderheiten der L a g e r u n g der G ä n g e u n d für eine Präzisierung der Werte aus den E r k u n d u n g s b o h r u n g e n die Anlage von Querschlägen unbedingt notwendig. Die L ö s u n g der F r a g e n der Auswahl eines rationellen E r k u n d u n g s n e t z e s , der zweckmäßigen Verbindung der Aufschlußarten und der Reihenfolge in der Durchf ü h r u n g der Arbeiten bei der E r k u n d u n g m u ß sich folglich in erster Linie auf eine sorgfältige s t r u k t u r m o r p h o logische Analyse der L a g e r s t ä t t e gründen.

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 ODESSKIJ / Methode zur Ausglicderung großer Sedimentationszyklen

Literatur AKINSCHIN, P . S . : Methodik und Zuverlässigkeit der E r k u n d u n g von Gangl a g e r s t ä t t e n der seltenen Metalle ( a m Beispiel der Untersuchung der Z i n n - W o l f r a m - L a g e r s t ä t t e l u l t i n ) . — S o w j e t s k a j a geologija, Nr. 3 (1908). B0GAZKI, W . W . : M a t h e m a t i s c h e Analyse eines Erkundungsnetzes. — Gosgeoltechisdat, Moskau 1963. LTTGOW, S. F . : Geologische Besonderheiten der Zinn-Wolfram-Vererzung von T s c h u k o t k a und F r a g e n der Suche. — V e r l . Ifedra, Moskau 1965. MALYSCHEW, 1 . 1 . : E r l ä u t e r u n g der S t a a t l i c h e n K o m m i s s i o n f ü r Vorräte nutzbarer Bodenschätze b e i m Ministerrat der U d S S R . — R a s w e d k a i o e h r a n a nedr, Nr. 9 (1968). OSTltOHUNSKl, N. M., ] i . M. K o s o w & D. M. OWTSCHIHXIKOV: Die Bewer-

427

tung von L a g e r s t ä t t e n bei der Suche und E r k u n d u n g . Teil 2, „ Z i n n " . — Verl. Kedra, M o s k a u i 9 6 0 . PKOKOJJKW, A. P . : F r a g e n der Erhöhung d e r Q u a l i t ä t der Berechnungen der Vorräte von Metallagerstätten. — Materialien zur Methodik der E r kundung von nutzbaren Bodenschätzen. — Gosgeoltechisdat, Moskau 1962. PROKIK, W . A . : Die Auswahl rationeller Größen des Erkundungsnetzes auf Kieserzlagerstätten des Urals. — Materialien zur Methodik der E r k u n dung von nutzbaren Bodenschätzen. — Gosgeoltechisdat, Moskau 1962. SENKOW, D. A . : Morphologische Analyse der Vererzung vom Standpunkt der Erkundung. — Materialien zur Methodik der Erkundung von Lagers t ä t t e n nutzbarer Bodenschätze. — Gosgeoltechisdat, Moskau 1962. SrnRNOW, W . I . : Über die Auswahl der Dichte eines Erkundungsnetzes. — Materialien zur Methodik der Erkundung von nutzbaren Bodenschätzen. — Gosgeoltechisdat, Moskau 1962.

Ober die Anwendung einer Methode der Auswertung von Zahlengesamtheiten zur Ausgliederung großer Sedimentationszyklen I. A.

ODESSKIJ,

UdSSR

D a s V o r h a n d e n s e i n einer Z y k l i z i t ä t b e i m A b l a u f geologischer Prozesse u n t e r l i e g t h e u t e k e i n e m Zweifel m e h r , ihre E r f o r s c h u n g ist G e g e n s t a n d vieler spezieller U n t e r s u c h u n g e n . V o n e r h e b l i c h e m Interesse ist die Ausglicderung großer S e d i m e n t a t i o n s z y k l e n m i t einer D a u e r vieler Millionen v o n J a h r e n . Solche Z y k l e n h a b e n glob a l e B e d e u t u n g , ihre A u f d e c k u n g f ü h r t z u m E r k e n n e n vieler wichtiger G e s e t z m ä ß i g k e i t e n in der t e k t o n i s c h e n E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e einzelner T e r r i t o r i e n und R e gionen. Die in der L i t e r a t u r v o r h a n d e n e n A n g a b e n ü b e r Zyklen v o n m e h r e r e n Millionen J a h r e n D a u e r in der geologischen E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e der E r d e wurden auf der G r u n d l a g e der A n a l y s e von p a l ä o g r a p h i s c h e n , pal ä o k l i m a t i s c h e n , p a l a o t e k t o n i s c h e n und anderen D a t e n crhal u n . Sie e n t s p r e c h e n sich j e d o c h n i c h t nur nicht,, sondern s t e h e n in d e u t l i c h e m W i d e r s p r u c h zueinander. E s g e n ü g t der Hinweis, daß m a n h e u t e m e h r oder weniger ü b e r z e u g t nur von den überall v e r b r e i t e t e n großen Zyklen m i t einer P e r i o d e von 1 8 0 — 2 0 0 Mill. J a h r e n und den i n n e r h a l b derselben a u f t r e t e n d e n mit kleinerer D a u e r in der G r ö ß e n o r d n u n g von 2 0 — 4 0 Mill. J a h r e n spricht ( C H A I N 1 9 3 9 ; N A L L W K I N 1 9 6 2 ) . L e i d e r sind diese Z y k l e n r e c h t p r o b l e m a t i s c h , da sie noch wenig u n t e r s u c h t sind. Die weiteren A r b e i t e n auf diesem G e b i e t müssen die S u c h e n a c h neuen o b j e k t i v e n Methoden einschließen. Diese M e t h o d e n sollen n i c h t nur zur B e s t ä t i gung der schon v o r h a n d e n e n E r g e b n i s s e führen, sondern a u c h die weitere, tiefergehende B e a r b e i t u n g des Prob l e m s ermöglichen. I m vorliegenden A r t i k e l wird der V e r s u c h u n t e r n o m m e n , eine große geologische Z y k l i z i t ä t a m Beispiel einer R e i h e von S t ü t z b o h r u n g e n m i t Hilfe einer M e t h o d e zur A u s w e r t u n g v o n Z a h l e n g e s a m t h e i t e n (s. C H A N O W I T S C H u. a. 1 9 6 8 ) a u f z u d e c k e n . Die Grundlage der A n a l y s e bildet die T h e s e v o m Zus a m m e n h a n g der t e k t o n i s c h e n B e w e g u n g e n m i t der lithologischcn Z u s a m m e n s e t z u n g der S e d i m e n t s c h i c h t e n . Aus: „Matematitscheskijc L e n i n g r a d 1968

metody

w geologii",

Ü b e r s . : Dipl.-Math. H . BÖTTCHEK, Z G I .

B d . 1, S . 133 —138.

Dieser Z u s a m m e n h a n g d r ü c k t sich b e k a n n t l i c h in einer allgemeinen S t e i g e r u n g der G r o b h e i t des t e r r i g e n e n S e d i m e n t a t i o n s m a t e r i a l s b e i einer t e k t o n i s c h e n E r h e b u n g des G e b i e t e s u n d folglich in einer „ V e r s a n d u n g " der S e d i m e n t a t i o n s b e c k e n aus. U m g e k e h r t l a g e r t sich i m F a l l e einer t e k t o n i s c h e n S e n k u n g vorwiegend feines Material ab. S o m i t e r l a u b t die Codierung der lithologischen Zus a m m e n s e t z u n g der Gesteine m i t Hilfe einer steigenden oder fallenden Zahlenreihe ( T a b . 1) die D a r s t e l l u n g des Profils als g e b r o c h e n e Linie ( A b b . 1). Diese ist i h r e m W e s e n n a c h das s u m m a r i s c h e R h y t h m o g r a m m einer A n z a h l v o n H a r m o n i k e n , in deren Ausgliederung die H a u p t a u f g a b e der A n a l y s e b e s t e h t . Als U n t e r s u c h u n g s o b j e k t e wurden die P r o f i l e folgender S t ü t z b o h r u n g e n a u s g e w ä h l t : M a k s i m k i n - J a r s k , Tschulymsk, Uwatsk, Jushno-Embinsk, Beresowsk ( 1 9 6 1 ) und ein geologisches S t a n d a r d p r o f i l aus der S a u n g u s s k e r K a r a k u m (Bezirk der Siedlungen D a r w a s a und Sernyj Sawod). Die Auswahl der zu analysierenden O b j e k t e erfolgte i m wesentlichen zufällig, war j e d o c h durch eine R e i h e v o n U m s t ä n d e n bedingt..

Lithologische Charakteristik des Gesteins

Codewert des Gesteins

Konglomerate und Gerölle Sande und Sandsteine, mittel- und grobkörnig Sande und Sandsteine, mittel- und feinkörnig Sande und Sandsteine, aleuritisch und tonig Alcurite und Aleurolithe, sandig Mergel, sandig

51 48 45 42

Aleurite und Aleurolithe Mergel, aleuritisch, und Aleurolithe, kalkig

33

Aleurite und Aleurolithe, tonig Tone, sandige Argillite Tone, aleuritische Argillite

27 24 21

Tone Tone, karbonatiscli

18 15

Tone, kalkig Mergel und toniger Mergel

12

Kalksteine, tonig Kalksteine, Dolomite, Kreide

39 36

9 6 3

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 ODESSKIJ / Methode zur Ausglicderung großer Sedimentationszyklen

Literatur AKINSCHIN, P . S . : Methodik und Zuverlässigkeit der E r k u n d u n g von Gangl a g e r s t ä t t e n der seltenen Metalle ( a m Beispiel der Untersuchung der Z i n n - W o l f r a m - L a g e r s t ä t t e l u l t i n ) . — S o w j e t s k a j a geologija, Nr. 3 (1908). B0GAZKI, W . W . : M a t h e m a t i s c h e Analyse eines Erkundungsnetzes. — Gosgeoltechisdat, Moskau 1963. LTTGOW, S. F . : Geologische Besonderheiten der Zinn-Wolfram-Vererzung von T s c h u k o t k a und F r a g e n der Suche. — V e r l . Ifedra, Moskau 1965. MALYSCHEW, 1 . 1 . : E r l ä u t e r u n g der S t a a t l i c h e n K o m m i s s i o n f ü r Vorräte nutzbarer Bodenschätze b e i m Ministerrat der U d S S R . — R a s w e d k a i o e h r a n a nedr, Nr. 9 (1968). OSTltOHUNSKl, N. M., ] i . M. K o s o w & D. M. OWTSCHIHXIKOV: Die Bewer-

427

tung von L a g e r s t ä t t e n bei der Suche und E r k u n d u n g . Teil 2, „ Z i n n " . — Verl. Kedra, M o s k a u i 9 6 0 . PKOKOJJKW, A. P . : F r a g e n der Erhöhung d e r Q u a l i t ä t der Berechnungen der Vorräte von Metallagerstätten. — Materialien zur Methodik der E r kundung von nutzbaren Bodenschätzen. — Gosgeoltechisdat, Moskau 1962. PROKIK, W . A . : Die Auswahl rationeller Größen des Erkundungsnetzes auf Kieserzlagerstätten des Urals. — Materialien zur Methodik der E r k u n dung von nutzbaren Bodenschätzen. — Gosgeoltechisdat, Moskau 1962. SENKOW, D. A . : Morphologische Analyse der Vererzung vom Standpunkt der Erkundung. — Materialien zur Methodik der Erkundung von Lagers t ä t t e n nutzbarer Bodenschätze. — Gosgeoltechisdat, Moskau 1962. SrnRNOW, W . I . : Über die Auswahl der Dichte eines Erkundungsnetzes. — Materialien zur Methodik der Erkundung von nutzbaren Bodenschätzen. — Gosgeoltechisdat, Moskau 1962.

Ober die Anwendung einer Methode der Auswertung von Zahlengesamtheiten zur Ausgliederung großer Sedimentationszyklen I. A.

ODESSKIJ,

UdSSR

D a s V o r h a n d e n s e i n einer Z y k l i z i t ä t b e i m A b l a u f geologischer Prozesse u n t e r l i e g t h e u t e k e i n e m Zweifel m e h r , ihre E r f o r s c h u n g ist G e g e n s t a n d vieler spezieller U n t e r s u c h u n g e n . V o n e r h e b l i c h e m Interesse ist die Ausglicderung großer S e d i m e n t a t i o n s z y k l e n m i t einer D a u e r vieler Millionen v o n J a h r e n . Solche Z y k l e n h a b e n glob a l e B e d e u t u n g , ihre A u f d e c k u n g f ü h r t z u m E r k e n n e n vieler wichtiger G e s e t z m ä ß i g k e i t e n in der t e k t o n i s c h e n E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e einzelner T e r r i t o r i e n und R e gionen. Die in der L i t e r a t u r v o r h a n d e n e n A n g a b e n ü b e r Zyklen v o n m e h r e r e n Millionen J a h r e n D a u e r in der geologischen E n t w i c k l u n g s g e s c h i c h t e der E r d e wurden auf der G r u n d l a g e der A n a l y s e von p a l ä o g r a p h i s c h e n , pal ä o k l i m a t i s c h e n , p a l a o t e k t o n i s c h e n und anderen D a t e n crhal u n . Sie e n t s p r e c h e n sich j e d o c h n i c h t nur nicht,, sondern s t e h e n in d e u t l i c h e m W i d e r s p r u c h zueinander. E s g e n ü g t der Hinweis, daß m a n h e u t e m e h r oder weniger ü b e r z e u g t nur von den überall v e r b r e i t e t e n großen Zyklen m i t einer P e r i o d e von 1 8 0 — 2 0 0 Mill. J a h r e n und den i n n e r h a l b derselben a u f t r e t e n d e n mit kleinerer D a u e r in der G r ö ß e n o r d n u n g von 2 0 — 4 0 Mill. J a h r e n spricht ( C H A I N 1 9 3 9 ; N A L L W K I N 1 9 6 2 ) . L e i d e r sind diese Z y k l e n r e c h t p r o b l e m a t i s c h , da sie noch wenig u n t e r s u c h t sind. Die weiteren A r b e i t e n auf diesem G e b i e t müssen die S u c h e n a c h neuen o b j e k t i v e n Methoden einschließen. Diese M e t h o d e n sollen n i c h t nur zur B e s t ä t i gung der schon v o r h a n d e n e n E r g e b n i s s e führen, sondern a u c h die weitere, tiefergehende B e a r b e i t u n g des Prob l e m s ermöglichen. I m vorliegenden A r t i k e l wird der V e r s u c h u n t e r n o m m e n , eine große geologische Z y k l i z i t ä t a m Beispiel einer R e i h e von S t ü t z b o h r u n g e n m i t Hilfe einer M e t h o d e zur A u s w e r t u n g v o n Z a h l e n g e s a m t h e i t e n (s. C H A N O W I T S C H u. a. 1 9 6 8 ) a u f z u d e c k e n . Die Grundlage der A n a l y s e bildet die T h e s e v o m Zus a m m e n h a n g der t e k t o n i s c h e n B e w e g u n g e n m i t der lithologischcn Z u s a m m e n s e t z u n g der S e d i m e n t s c h i c h t e n . Aus: „Matematitscheskijc L e n i n g r a d 1968

metody

w geologii",

Ü b e r s . : Dipl.-Math. H . BÖTTCHEK, Z G I .

B d . 1, S . 133 —138.

Dieser Z u s a m m e n h a n g d r ü c k t sich b e k a n n t l i c h in einer allgemeinen S t e i g e r u n g der G r o b h e i t des t e r r i g e n e n S e d i m e n t a t i o n s m a t e r i a l s b e i einer t e k t o n i s c h e n E r h e b u n g des G e b i e t e s u n d folglich in einer „ V e r s a n d u n g " der S e d i m e n t a t i o n s b e c k e n aus. U m g e k e h r t l a g e r t sich i m F a l l e einer t e k t o n i s c h e n S e n k u n g vorwiegend feines Material ab. S o m i t e r l a u b t die Codierung der lithologischen Zus a m m e n s e t z u n g der Gesteine m i t Hilfe einer steigenden oder fallenden Zahlenreihe ( T a b . 1) die D a r s t e l l u n g des Profils als g e b r o c h e n e Linie ( A b b . 1). Diese ist i h r e m W e s e n n a c h das s u m m a r i s c h e R h y t h m o g r a m m einer A n z a h l v o n H a r m o n i k e n , in deren Ausgliederung die H a u p t a u f g a b e der A n a l y s e b e s t e h t . Als U n t e r s u c h u n g s o b j e k t e wurden die P r o f i l e folgender S t ü t z b o h r u n g e n a u s g e w ä h l t : M a k s i m k i n - J a r s k , Tschulymsk, Uwatsk, Jushno-Embinsk, Beresowsk ( 1 9 6 1 ) und ein geologisches S t a n d a r d p r o f i l aus der S a u n g u s s k e r K a r a k u m (Bezirk der Siedlungen D a r w a s a und Sernyj Sawod). Die Auswahl der zu analysierenden O b j e k t e erfolgte i m wesentlichen zufällig, war j e d o c h durch eine R e i h e v o n U m s t ä n d e n bedingt..

Lithologische Charakteristik des Gesteins

Codewert des Gesteins

Konglomerate und Gerölle Sande und Sandsteine, mittel- und grobkörnig Sande und Sandsteine, mittel- und feinkörnig Sande und Sandsteine, aleuritisch und tonig Alcurite und Aleurolithe, sandig Mergel, sandig

51 48 45 42

Aleurite und Aleurolithe Mergel, aleuritisch, und Aleurolithe, kalkig

33

Aleurite und Aleurolithe, tonig Tone, sandige Argillite Tone, aleuritische Argillite

27 24 21

Tone Tone, karbonatiscli

18 15

Tone, kalkig Mergel und toniger Mergel

12

Kalksteine, tonig Kalksteine, Dolomite, Kreide

39 36

9 6 3

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 428

ODESSKIJ / Methode z u r Ausgliederung g r o ß e r S e d i m e n t a t i o n s z y k l c n

Atter nach der relativ, geochronotog. Skala

Lokale Stratigraphie des Profits

Lithologie

Code-Charakteristik der Gesteine

Beschreibung der Gesteine

10

Wechsellagerung von Sand und Lehm

Quartär

Sande und Ateurite

n2k-n2ki

Tone, Ateurite, Sande, Zwischenlagen von Kalksleinen, Konglomeraten und Mergel

Zuunguzsker Schichtenfolge

Srednesarmatsk-Schicht Nj-Njpn

Pq'^Pq*

J

50

155

32

Tone,Ateurite, Mergel, Kalkstein Dolomit, Mergel

Nishnesarmatsk-Schicht

Dolomit,Mergel, Ateurite mit Gerölleinlagen

Konksk-Schicht

dito

Karagansk -Schicht

26

30

Üligozän

35 ZW

Pq¡

Tone Mergel

Mittleres Eozän

95

r

52 Pq¡

Unteres Eozän

Tone mit Zwischenlagen von Mergel

Tone mit Zwischenlagen von Kalkstein

Pq¡

T~~T 3~t

Cr2 srl Cr9d 78

Orot

Campan Conioc-Santon

•Ï,

Kalkstein, Tone

6,5

Kalkstein

55

Mergel mit Zwischenlagen von Kalkstein l

Kalkstein, Sandstein

Turon

87 Cr} olb3 Cr2 cm

Sande, Sandstein,Ateurite, Ateurotithe

200

Sande, Sandstein, Ateurite mit Zwischenlagen von Ton

185

Tone und Aleurolithe mit Zwischenlagen von Sand und Sandstein

200

Sand und Sandstein, Aleurolithe

115

Cr7 apt2 -

Crjalbz

Tone mit Zwischenlagen von Ateurolilhen JÍ5 und Sandslein

Unteres Alb-Apt

105

•l Crj aptj

TSandstein und Aleurolithe mit 2W Zwischenlagen von Ton und Konglomeraten

Apt

113 Sandstein, Aleurolithe und Tone mit Zwischenlagen von Kalkstein

Cr,nc

200

122

2

- v -

3

I I !

1

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O O

"

N H

5

-y V / h

T^-TT 7

tt

Abb. 1. Geologisches Standardprofil der Saungussker Karakum, Gebiet der Siedlungen Darvasa und Scrnyj sawod 1 - Gerolle und Konglomerate; 2 - Sande; 3 - Sandsteine; 4 - Aleurite und Aleurolithe; 5 - Tone; 6 - Mergel; 7 - Dolomite; 8 - Kalkstein

Zeitschrift für ungewandte Geologie, )!il. 1« ( 1 9 7 0 ) , Heft 9 / 1 0 O D E S S K I J / MCL liodc z u r A u s g l i c d o r u n g gi-ul-ief S u d ü n e i i l a t i o n s z y l i l o n

Um voneinander unabhängige O b j e k t e zu untersuchen, wurden in fast allen Fällen Profile benutzt, die hunderte und tausende Kilometer voneinander entfernt liegen. Da eine tektonische Zyklizität am klarsten an den Schwingungsbewegungen der Erdrinde verfolgt werden kann, wurden unter Ausschluß des Einflusses von Faltungsprozessen Gebiete ausgewählt, die eine P l a t t f o r m oder ihr nahekommende Entwicklung durchmachten. Außerdem wurden Profile analysiert, die lediglich den B a u des mesozoisch-känozoischen Deckgebirges widerspiegeln. Schließlich wurde bei der Auswahl der Profile deren stratigraphische Lückenlosigkeit beachtet. Ohne diese Voraussetzungen sind bedeutende Fehler bei der Interpretation der erhaltenen R e s u l t a t e möglich. Die Konstruktion der Profile (s. Abb. 1) wurde in der Einschätzung der Schichtmächtigkeiten nicht vermittels der relativen geologischen Zeitrechnung vorgenommen, sondern im Maßstab der absoluten geochronologischen S k a l a (POLEWAJA 1 9 6 0 ; AFANASJEW, BAGDASABJAN u . a .

1 9 6 3 ; u. a.). Die Auswahl eines Zeitniaßstabs erscheint uns in vorliegendem Fall als sehr wesentlich, da die Idee solcher Untersuchungen darin besteht, Perioden auszugliedern, die sich durch unterschiedliche zeitliche K o n s t a n z auszeichnen. Sie setzt dabei die Anwendung von Methoden zur Untersuchung verdeckter Gesetzmäßigkeiten voraus. B e i der Darstellung der geologischen Profile im Mächtigkeitsmaßstab kann sich eine zeitliche Periodizität nur im Charakter der Veränderung der Mächtigkeiten von Schichten mit unterschiedlicher Lithologic offenbaren. Die Darstellung von Zyklen oder R h y t h m e n durch die Sedimentmächtigkeit ist m i t einem minimalen Sicherheitsfaktor nur bei kompensierten tektonischen Bewegungen möglich und kann deshalb in diesem Sinne nur für kleine Zeitabschnitte und im R a h men genetisch verbundener Schichten angewendet werden. B e i der Analyse von Zyklen mit einer Zeitdauer von vielen Millionen J a h r e n kann jedoch der Zusammenhang zwischen der Mächtigkeit der Schicht und ihrer Lage in verschiedenen Zyklusphasen stark abgeschwächt sein. Deshalb ist es zur Aufdeckung verdeckter Gesetzmäßigkeiten wohl besser, ein mächtiges geologisches Profil im absoluten Zeitmaßstab darzustellen. Die Periodogramme sind für alle sechs untersuchten Profile in Abb. 2 dargestellt. Auf der Ordinatenaehse abgetragen, sind die W e r t e des Halbschritts 4 S m auf der Abszissenachse die Schrittzahl (m) bei den aufeinanderfolgenden Durchsichten der Gesteinscodewerte. E i n S c h r i t t bedeutet eine Million J a h r e . Es ist in allen Fällen ersichtlich, daß die Periodogramme die R i c h t u n g des Prozesses, seinen Trend, widerspiegeln. Die Gerichtetheit bei der Änderung der Ordinaten ist natürlich, da m i t der Vergrößerung der Schrittzahl bei jeder folgenden Durchsicht in die zu berechnenden Gruppen immer mehr verschiedenartige Gesteine gelangen, die durch eine größere Differenz ihrer Codewerte charakterisiert werden. Außerdem steht fest, daß entlang den ansteigenden Periodogrammkurven Abschnitte eines stärkeren Ansteigens der Ordinate (ZlSm) und Abschnitte eines langsameren Anwachsens oder sogar eines gewissen Abfallens auftreten. Zur präziseren Ausgliederung dieser Abschnitte wurde eine Glättung der K u r v e n nach den

429

minimalen und maximalen Ordinatenwcrtcn durchgeführt. Wie der Versuch gezeigt hat, wurden in beiden Fällen keine größeren Abweichungen beobachtet. U n t e r B e a c h t u n g dessen, daß bei einer ähnlichen lithologischen Charakteristik der benachbarten Gesteine (und folglich Z l 5 m ) die Entwicklungsgesetzmäßigkeit des Sedimentationsprozesses am stabilsten ist, wurde die Glättung des Periodogramms nach den minimalen Ordinatenwerten bevorzugt (s. Abb. 2, a). Nach der Glättung nahmen die Kurven eine ruhigere F o r m mit einer gut ausgeprägten Reihe von Maxima und Minima an. Ausgehend vom Sinn des Halbschrittwcrts Z l 5 m ist zu bemerken, daß einem Zyklus mit einer entsprechenden Periode mit größter Wahrscheinlichkeit ein bestimmtes Maximum des Periodogramms entsprechen muß. Das wird ersichtlich, wenn m a n sich vorstellt, daß eine maximale Differenz der nach Spalten summierten Codewerte nur dann zu erwarten ist, wenn S m a x und S^j,, in entgegengesetzte Zyklusphasen fallen. Da die E x t r e m w e r t e der Kurven relativ zum Trend genauer festzustellen sind als relativ zur Abszissenachse, werden für jede Graphik der Trend und, relativ zu ihm, die Lage der Maxima der Periodogramme bestimmt. Der Vergleich der erhaltenen geglätteten Kurven weist unzweifelhaft ihre Ähnlichkeit auf. Deshalb können an Hand der K u r v e n allgemeine (tektonische) Sedimentationszyklen von gleicher Zyklusdauer ausgegliedert werden. Die an den entsprechenden Periodogrammen abgelesenen Zyklusperioden sind in T a b . 2 aufgeführt. W i e

EEEE)2

EE33

A b b . 2. P e r i o d o g r a m m e a — Saungussker Karakum; b — Jushno-Embinsker Stützbohrung; c — Beresowskcr Stützbohrung; d — Tschulymsker Stützbohrung; e — Maksinikiu-Jarskcr Stützbohrimg; f — Uwatsker Stützbohrung 1 — Perioclogramm vor der Glättung; 2 — geglättetes Periodogramm; 3 - Trend

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 Buchbesprechungen

430 T a b . 2. Profil Saungusaker Karakum Tushno-Embinsker Stützbohrung Bcresowsker „ Tschulymsker „ Maksinikin-Jarskcr „ TJwatsker ,, Intervall

Zykluspcrioden in Mill. Jahren 10 -

12 -

8 12

19 22 21 17 17 21

30 32 33 31 33 32

43 45 45 43 42 41

53 56 53 57 -

56

8 - 1 2 17-22 30-33 41-45 53-57

a u s dieser Tabelle zu e r k e n n e n ist, k ö n n e n folgende Sedimentationszyklen ziemlich genau festgelegt w e r d e n : 8 - 1 2 , 1 7 — 2 2 , 3 0 - 3 3 , 4 1 - 4 5 u n d 5 3 - 5 7 Mill. J a h r e . Die Verschiebungsgrenzen der Perioden oder Fehler bei i h r e r B e s t i m m u n g ü b e r s t e i g e n n i c h t 4 — 5 Mill. J a h r e . E i n A u f t r e t e n dieser Fehler k a n n d u r c h eine Reihe v o n Ursachen erklärt werden, nämlich durch den Grad der Detailliertheit u n d Q u a l i t ä t der Profilbeschreibung, die F e h l e r h a f t i g k e i t des Codes, die geringe Breite des a n a l y s i e r t e n Z e i t i n t e r v a l l s , die U n g e n a u i g k e i t e n d e r geochronologischen Skala und durch vorerst noch nicht e r k a n n t e geologische Ursachen. Die A u s g l i e d e r u n g kleinerer P e r i o d i z i t ä t e n als der ang e f ü h r t e n ist w e g e n der G r ö ß e des g e w ä h l t e n Schrittes nicht möglich, die Ausgliederung größerer ebenfalls

nicht, wegen der B e s c h r ä n k t h e i t des u n t e r s u c h t e n Zeitintervalls. Die V e r g r ö ß e r u n g der Intervallbreite würde offensichtlich a u c h die Sicherheit der schon festgestellten Zyklen erhöhen, besonders von solchen m i t längerer Periode. Sehr i n t e r e s s a n t ist a u c h die F r a g e n a c h d e m Vergleich der Phasen der entsprechenden Zyklen. Leider geben die P e r i o d o g r a m m e auf diese F r a g e k e i n e A n t w o r t . Die Methode zur Auswertung von Zahlengesamtheiten jedoch sieht eine solche Möglichkeit v o r , w a s in w e i t e r e n Arb e i t e n auf d i e s e m G e b i e t b e a c h t e t w e r d e n sollte. Literatur AFANASJEW, G. D., G. P. JiAGDASAllJAX u . a . : Materialy Ii obosnowaniju wosrasta rubesliej lneslidu nekotorymi geologitschcskimi sistonianii i epocliami. - Isiv. AN SSSB, ser. geol., Nr. 11 (1963) [1963 a]. — Woprosy geochronologii. — Sb. statej pod red. N. I . PÜLEWO.i, Moskau 1963 [1963 b]. OKAIN, W . E . : Oszilljazionnyj ritm semnoj korv. — BMOJP, otd. geol., X V I I (1), (1939). CHANOWITSCH, I. Gr., G. Cr. JANOWSKIJ u . a . : Metod obsora tschislcnnyeh sowokupnostej dlja isutschenija rasresow ossadotshnycli tolstsch. — Sb. Matematitscheskije metody w geologii, wyp. 1, Leningrad 1968. NALTWKIN, W. D . : O ziklitschnoati geologitsclieskoj istorii. — Geogr.sbornik X V , astrogeologija, Moskau—Leningrad 1962. — Opornyo skwashiny SSSR. Maksimikin-Jarskaja opornaja skwasliina, - Tr. W N I G B I , Wyp. 166 (1961). — Opornye skwashiny SSSII. Uwatskaja opornaja skwasliina. — Tr. W N I G B I wyp. 183 (1961). — Opornye skwashiny SSSIi. Uwatskaja opornaja skwasliina. — Tr. W N I G B I wyp. 178 (1961). — Opornye skwashiny SSSR. J ushno-Embinskaja 2 i Tugaraktschanskaja 5 opornye skwashiny. - Tr. "WNIGBI, wyp. 195 (1962). I'OLEWAJA, N. I.: Skala absoljutnoj geochronologii. — D A N SSSIi, t. 134, Nr. 5 (i960).

Buchbesprechungen Autorenkollektiv Zur Kenntnis des nordwestdeutsclicn Posidonienschiefers H a n n o v e r : 1968. Bcih. Geol. J b . , 58, X I I , 581 S., 72 A b b . , 100 T a b . , 35 Taf. I n den seclis B e i t r ä g e n dieses S a m m e l b a n d e s wird ü b e r die in d e n l e t z t e n J a h r e n a n d e r o r g a n i s c h e n S u b s t a n z des Posid o n i e n s c h i e f e r s d u r c h g e f ü h r t e n U n t e r s u c h u n g e n sowie ü b e r die w ä h r e n d des T o a r c h e r r s c h e n d e n p a l ä o g e o g r a p h i s c h e n Verhältnisse berichtet. D e r B a n d b e g i n n t m i t einer E i n f ü h r u n g (S. I — X I I ) v o n H . B . v o n GAERTNER u n d H . KROEPELIN z u r

diagenetischen

E n t w i c k l u n g der o r g a n i s c h e n S u b s t a n z in b i t u m i n ö s e n Schieiern, d a r g e s t e l l t a m Beispiel der Posidonienschiefer. Die A u f g a b e n u n d Zielstellung der U n t e r s u c h u n g e n wird v o n d e n A u t o r e n wie folgt d a r g e l e g t : „ M i t M e t h o d e n a u s den v e r s c h i e d e n s t e n G e b i e t e n der N a t u r w i s s e n s c h a f t e n sollte das gleiche Gestein b e a r b e i t e t w e r d e n , u m die V o r g ä n g e , die zur A b l a g e r u n g des Sediment s u n d z u r U m b i l d u n g seiner S u b s t a n zen i m f e r t i g e n S e d i m e n t g e f ü h r t h a b e n , k e n n e n z u l e r n e n . " D e r n o r d w e s t d e u t s c h e Posidonienschiefer w u r d e f ü r eine solche A u f g a b e n s t e l l u n g als besonders geeignet a n g e s e h e n . Die A u t o r e n geben einen k u r z e n R ü c k b l i c k ü b e r f r ü h e r e U n t e r s u c h u n g e n (etwa a b 1944), die u. a. der G e w i n n u n g eines ,,Schiefcröls" f ü r die E n e r g i e e r z e u g u n g dienen sollten. A n s c h l i e ß e n d w i r d die i m Z u s a m m e n h a n g m i t der A u s w a h l der U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n a u f g e t r e t e n e P r o b l e m a t i k d a r gelegt. W e i t e r wird die B e d e u t u n g der D T A - U n t e r s u c h u n gen h e r v o r g e h o b e n u n d z u m Schluß der E n t w u r f zu e i n e m Modell der E r d ö l b i l d u n g d i s k u t i e r t . H i e r z u w i r d b e m e r k t , d a ß als E r d ö l m u t t e r g e s t e i n n i c h t n u r ein a n organischer S u b s t a n z b e s o n d e r s reicher b i t u m i n ö s e r Schiefer in F r a g e k o m m t , s o n d e r n d a ß die in vielen T o n s t c i n c n u n d T o n e n in geringen Mengen v o r h a n d e n e organische S u b s t a n z a u s r e i c h t , u m die b e k a n n t e n E r d ö l m e n g e n zu erzeugen. I n diesem Z u s a m m e n h a n g wird die V e r m u t u n g a u s g e s p r o c h e n , d a ß die organische S u b s t a n z ( 1 — 4 % des Gesteins) in d e n schwarzen T o n e n der U n t e r k r e i d e , des Doggers u n d des Lias die eigentlichen Quellen des n o r d w e s t d e u t s c l i c n E r d ö l s sind.

D e r Anlcil der organischen S u b s t a n z a m liordwcsLdeuLschcn Posidonienschiefer b e t r ä g t 8 — 1 4 % . Auf G r u n d dieses Gehaltes in V e r b i n d u n g m i t seiner p e t r o g r a p l i i s c h e n B e s c h a f f e n h e i t w i r d der „ P o s i d o n i e n s c h i e f e r - K o m p l e x " v o n allen A u t o r e n als E r d ö l m u t t e r g e s t e i n angesehen. H i n z u k o m m t , d a ß b e k a n n t l i c h m e h r e r e B o h r u n g e n i m Posidonienschiefer N o r d w c s t d c u t s c h l a n d s f ü n d i g w u r d e n . E s folgen die E i n z c l b e i t r ä g e : H A N S - H E R M A N N SCHMITZ

Untersuchungen am nordwestdeutsclicn scliiefer u n d seiner o r g a n i s c h e n S u b s t a n z

Posidonien-

S. 1 - 2 2 0 , 33 A b b . , 74 T a b . , 14 T a f . ; H a n n o v e r 19G3 D e r erste A b s c h n i t t des Beitrages ist der P c t r o g r a p h i e des Posidonienschiefers i m allgemeinen, der zweite der in i h m e n t h a l t e n e n o r g a n i s c h e n S u b s t a n z g e w i d m e t . E s folgen Bem e r k u n g e n ü b e r die K o h l e n s t o f f i s o t o p e n v e r t e i l u n g i m Posidonicnschiefer u n d in einigen E r d ö l e n . G r o ß e n R a u m n i m m t der A b s c h n i t t ü b e r die D T A U n t e r s u e h u n g c n ein, wobei sowohl die t e c h n i s c h e D u r c h f ü h r u n g als a u c h die E r g e b n i s s e b e s p r o c h e n w e r d e n . A u s f ü h r l i c h w e r d e n U n t e r s u c h u n g e n a n einigen Posidonienschieferprofilen b e h a n d e l t u n d H e i z w e r t e v o n Posidoniensehiefern d i s k u t i e r t sowie B e t r a c h t u n g e n ü b e r Sedim e n t a t i o n s - u n d B i l d u n g s b e d i n g u n g e n angestellt. E i n letztes K a p i t e l ist der E r d ö h v a n d e r u n g in Posidonienschiefcrn u n d d e r e n Stellung als M u t t e r g e s t e i n g e w i d m e t . HERMANN FESSER

Zur Geochemie deutschland

des Posidonienschiefers in

Nordwest-

S. 2 2 1 - 2 8 6 , 17 A b b . , 9~Tab.; H a n n o v e r 19G3 Z u n ä c h s t w i r d in einer L i t e r a t u r b e t r a c h t u n g ein Überblick ü b e r S p u r e n e l e m e n t e in b i t u m i n ö s e n G e s t e i n e n sowie ü b e r i h r geochemisches V e r h a l t e n ü b e r h a u p t gegeben. D a n n w i r d die U n t e r s u c h u n g s m e t h o d i k b e s c h r i e b e n . Die f o l g e n d e n

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 Buchbesprechungen

430 T a b . 2. Profil Saungusaker Karakum Tushno-Embinsker Stützbohrung Bcresowsker „ Tschulymsker „ Maksinikin-Jarskcr „ TJwatsker ,, Intervall

Zykluspcrioden in Mill. Jahren 10 -

12 -

8 12

19 22 21 17 17 21

30 32 33 31 33 32

43 45 45 43 42 41

53 56 53 57 -

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8 - 1 2 17-22 30-33 41-45 53-57

a u s dieser Tabelle zu e r k e n n e n ist, k ö n n e n folgende Sedimentationszyklen ziemlich genau festgelegt w e r d e n : 8 - 1 2 , 1 7 — 2 2 , 3 0 - 3 3 , 4 1 - 4 5 u n d 5 3 - 5 7 Mill. J a h r e . Die Verschiebungsgrenzen der Perioden oder Fehler bei i h r e r B e s t i m m u n g ü b e r s t e i g e n n i c h t 4 — 5 Mill. J a h r e . E i n A u f t r e t e n dieser Fehler k a n n d u r c h eine Reihe v o n Ursachen erklärt werden, nämlich durch den Grad der Detailliertheit u n d Q u a l i t ä t der Profilbeschreibung, die F e h l e r h a f t i g k e i t des Codes, die geringe Breite des a n a l y s i e r t e n Z e i t i n t e r v a l l s , die U n g e n a u i g k e i t e n d e r geochronologischen Skala und durch vorerst noch nicht e r k a n n t e geologische Ursachen. Die A u s g l i e d e r u n g kleinerer P e r i o d i z i t ä t e n als der ang e f ü h r t e n ist w e g e n der G r ö ß e des g e w ä h l t e n Schrittes nicht möglich, die Ausgliederung größerer ebenfalls

nicht, wegen der B e s c h r ä n k t h e i t des u n t e r s u c h t e n Zeitintervalls. Die V e r g r ö ß e r u n g der Intervallbreite würde offensichtlich a u c h die Sicherheit der schon festgestellten Zyklen erhöhen, besonders von solchen m i t längerer Periode. Sehr i n t e r e s s a n t ist a u c h die F r a g e n a c h d e m Vergleich der Phasen der entsprechenden Zyklen. Leider geben die P e r i o d o g r a m m e auf diese F r a g e k e i n e A n t w o r t . Die Methode zur Auswertung von Zahlengesamtheiten jedoch sieht eine solche Möglichkeit v o r , w a s in w e i t e r e n Arb e i t e n auf d i e s e m G e b i e t b e a c h t e t w e r d e n sollte. Literatur AFANASJEW, G. D., G. P. JiAGDASAllJAX u . a . : Materialy Ii obosnowaniju wosrasta rubesliej lneslidu nekotorymi geologitschcskimi sistonianii i epocliami. - Isiv. AN SSSB, ser. geol., Nr. 11 (1963) [1963 a]. — Woprosy geochronologii. — Sb. statej pod red. N. I . PÜLEWO.i, Moskau 1963 [1963 b]. OKAIN, W . E . : Oszilljazionnyj ritm semnoj korv. — BMOJP, otd. geol., X V I I (1), (1939). CHANOWITSCH, I. Gr., G. Cr. JANOWSKIJ u . a . : Metod obsora tschislcnnyeh sowokupnostej dlja isutschenija rasresow ossadotshnycli tolstsch. — Sb. Matematitscheskije metody w geologii, wyp. 1, Leningrad 1968. NALTWKIN, W. D . : O ziklitschnoati geologitsclieskoj istorii. — Geogr.sbornik X V , astrogeologija, Moskau—Leningrad 1962. — Opornyo skwashiny SSSR. Maksimikin-Jarskaja opornaja skwasliina, - Tr. W N I G B I , Wyp. 166 (1961). — Opornye skwashiny SSSII. Uwatskaja opornaja skwasliina. — Tr. W N I G B I wyp. 183 (1961). — Opornye skwashiny SSSIi. Uwatskaja opornaja skwasliina. — Tr. W N I G B I wyp. 178 (1961). — Opornye skwashiny SSSR. J ushno-Embinskaja 2 i Tugaraktschanskaja 5 opornye skwashiny. - Tr. "WNIGBI, wyp. 195 (1962). I'OLEWAJA, N. I.: Skala absoljutnoj geochronologii. — D A N SSSIi, t. 134, Nr. 5 (i960).

Buchbesprechungen Autorenkollektiv Zur Kenntnis des nordwestdeutsclicn Posidonienschiefers H a n n o v e r : 1968. Bcih. Geol. J b . , 58, X I I , 581 S., 72 A b b . , 100 T a b . , 35 Taf. I n den seclis B e i t r ä g e n dieses S a m m e l b a n d e s wird ü b e r die in d e n l e t z t e n J a h r e n a n d e r o r g a n i s c h e n S u b s t a n z des Posid o n i e n s c h i e f e r s d u r c h g e f ü h r t e n U n t e r s u c h u n g e n sowie ü b e r die w ä h r e n d des T o a r c h e r r s c h e n d e n p a l ä o g e o g r a p h i s c h e n Verhältnisse berichtet. D e r B a n d b e g i n n t m i t einer E i n f ü h r u n g (S. I — X I I ) v o n H . B . v o n GAERTNER u n d H . KROEPELIN z u r

diagenetischen

E n t w i c k l u n g der o r g a n i s c h e n S u b s t a n z in b i t u m i n ö s e n Schieiern, d a r g e s t e l l t a m Beispiel der Posidonienschiefer. Die A u f g a b e n u n d Zielstellung der U n t e r s u c h u n g e n wird v o n d e n A u t o r e n wie folgt d a r g e l e g t : „ M i t M e t h o d e n a u s den v e r s c h i e d e n s t e n G e b i e t e n der N a t u r w i s s e n s c h a f t e n sollte das gleiche Gestein b e a r b e i t e t w e r d e n , u m die V o r g ä n g e , die zur A b l a g e r u n g des Sediment s u n d z u r U m b i l d u n g seiner S u b s t a n zen i m f e r t i g e n S e d i m e n t g e f ü h r t h a b e n , k e n n e n z u l e r n e n . " D e r n o r d w e s t d e u t s c h e Posidonienschiefer w u r d e f ü r eine solche A u f g a b e n s t e l l u n g als besonders geeignet a n g e s e h e n . Die A u t o r e n geben einen k u r z e n R ü c k b l i c k ü b e r f r ü h e r e U n t e r s u c h u n g e n (etwa a b 1944), die u. a. der G e w i n n u n g eines ,,Schiefcröls" f ü r die E n e r g i e e r z e u g u n g dienen sollten. A n s c h l i e ß e n d w i r d die i m Z u s a m m e n h a n g m i t der A u s w a h l der U n t e r s u c h u n g s m e t h o d e n a u f g e t r e t e n e P r o b l e m a t i k d a r gelegt. W e i t e r wird die B e d e u t u n g der D T A - U n t e r s u c h u n gen h e r v o r g e h o b e n u n d z u m Schluß der E n t w u r f zu e i n e m Modell der E r d ö l b i l d u n g d i s k u t i e r t . H i e r z u w i r d b e m e r k t , d a ß als E r d ö l m u t t e r g e s t e i n n i c h t n u r ein a n organischer S u b s t a n z b e s o n d e r s reicher b i t u m i n ö s e r Schiefer in F r a g e k o m m t , s o n d e r n d a ß die in vielen T o n s t c i n c n u n d T o n e n in geringen Mengen v o r h a n d e n e organische S u b s t a n z a u s r e i c h t , u m die b e k a n n t e n E r d ö l m e n g e n zu erzeugen. I n diesem Z u s a m m e n h a n g wird die V e r m u t u n g a u s g e s p r o c h e n , d a ß die organische S u b s t a n z ( 1 — 4 % des Gesteins) in d e n schwarzen T o n e n der U n t e r k r e i d e , des Doggers u n d des Lias die eigentlichen Quellen des n o r d w e s t d e u t s c l i c n E r d ö l s sind.

D e r Anlcil der organischen S u b s t a n z a m liordwcsLdeuLschcn Posidonienschiefer b e t r ä g t 8 — 1 4 % . Auf G r u n d dieses Gehaltes in V e r b i n d u n g m i t seiner p e t r o g r a p l i i s c h e n B e s c h a f f e n h e i t w i r d der „ P o s i d o n i e n s c h i e f e r - K o m p l e x " v o n allen A u t o r e n als E r d ö l m u t t e r g e s t e i n angesehen. H i n z u k o m m t , d a ß b e k a n n t l i c h m e h r e r e B o h r u n g e n i m Posidonienschiefer N o r d w c s t d c u t s c h l a n d s f ü n d i g w u r d e n . E s folgen die E i n z c l b e i t r ä g e : H A N S - H E R M A N N SCHMITZ

Untersuchungen am nordwestdeutsclicn scliiefer u n d seiner o r g a n i s c h e n S u b s t a n z

Posidonien-

S. 1 - 2 2 0 , 33 A b b . , 74 T a b . , 14 T a f . ; H a n n o v e r 19G3 D e r erste A b s c h n i t t des Beitrages ist der P c t r o g r a p h i e des Posidonienschiefers i m allgemeinen, der zweite der in i h m e n t h a l t e n e n o r g a n i s c h e n S u b s t a n z g e w i d m e t . E s folgen Bem e r k u n g e n ü b e r die K o h l e n s t o f f i s o t o p e n v e r t e i l u n g i m Posidonicnschiefer u n d in einigen E r d ö l e n . G r o ß e n R a u m n i m m t der A b s c h n i t t ü b e r die D T A U n t e r s u e h u n g c n ein, wobei sowohl die t e c h n i s c h e D u r c h f ü h r u n g als a u c h die E r g e b n i s s e b e s p r o c h e n w e r d e n . A u s f ü h r l i c h w e r d e n U n t e r s u c h u n g e n a n einigen Posidonienschieferprofilen b e h a n d e l t u n d H e i z w e r t e v o n Posidoniensehiefern d i s k u t i e r t sowie B e t r a c h t u n g e n ü b e r Sedim e n t a t i o n s - u n d B i l d u n g s b e d i n g u n g e n angestellt. E i n letztes K a p i t e l ist der E r d ö h v a n d e r u n g in Posidonienschiefcrn u n d d e r e n Stellung als M u t t e r g e s t e i n g e w i d m e t . HERMANN FESSER

Zur Geochemie deutschland

des Posidonienschiefers in

Nordwest-

S. 2 2 1 - 2 8 6 , 17 A b b . , 9~Tab.; H a n n o v e r 19G3 Z u n ä c h s t w i r d in einer L i t e r a t u r b e t r a c h t u n g ein Überblick ü b e r S p u r e n e l e m e n t e in b i t u m i n ö s e n G e s t e i n e n sowie ü b e r i h r geochemisches V e r h a l t e n ü b e r h a u p t gegeben. D a n n w i r d die U n t e r s u c h u n g s m e t h o d i k b e s c h r i e b e n . Die f o l g e n d e n

Zeitschrift für angewandte Geologie, Md. 16 (1970), Heft 9/10

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Buchbesprechungen

hierzu b e s c h r ä n k t sich der Vorl. bei der o f f e n e n Bauweise m e h r oder weniger auf die B e s c h r e i b u n g einzelner Beispiele. D e m B e t r i e b sowie der I n s t a n d h a l t u n g u n d R e k o n s t r u k t i o n v o n T u n n e l n ist d a s l e t z t e K a p i t e l g e w i d m e t . D a r i n b e h a n d e l t der Verf. u. a. die U r s a c h e n der T u n n c l s c h ä d e n , die M a ß n a h m e n zu i h r e r B e h e b u n g u n d die d u r c h T u n n c l bauten bedingten Oberilächensetzungen. Die große A n z a h l v o n a n s c h a u l i c h e n A b b i l d u n g e n erl e i c h t e r t das E i n a r b e i t e n in die einzelnen F a c h g e b i e t e . Die L i t e r a t u r h i n w e i s e a m E n d e der K a p i t e l bzw. a m E n d e des Buches geben w e r t v o l l e Hinweise f ü r das S t u d i u m spezieller Einzelproblcme. W . REH

H I N T Z E , CAKL

M. GEBHARDT) sowie Einflüsse v o n A d s o r p t i o n (R. KERN) u n d O b e r f l ä c h e i i d i f f u s i o n (H.-J. MEYER) bis zu p h y s i k o c h e m i s c h e n V o r g ä n g e n u n d R e a k t i o n e n , b e g i n n e n d von P h y s i s o r p t i o n (R. HAUL), R e a k t i o n e n a n (G. HEILAND) u n d elektrochemischen R e a k t i o n e n in lialblcitcrobcrflächen (H. GERISCHER) bis zu k a t a l y t i s c h e n V o r g ä n g e n (G.-M. SCHWAB) sowie B e z i e h u n g e n zur D e f o r m a t i o n (P. A. REHBINDER) u n d T r i b o c h e m i e (P. A . THIESSEN).

I n d e n G e o w i s s e n s c h a f t e n f i n d e n alle diese F r a g e n Anw e n d u n g , a u c h w e n n hier i n n e r e O b e r f l ä c h e n bzw. Grenzf l ä c h e n die größere Rollo spielen. Reine O b e r f l ä c h e n liegen z w a r e t w a s abseits, A n a l o g i e b e z i e h u n g e n gelten j e d o c h , sofern sie n i c h t die zur Zeit n o c h einzigen G r u n d l a g e n h i n weise geben. J e d e m Geowissenschaftler, der sich hier ü b e r d e n S t a n d der Dinge i n f o r m i e r e n will, sei dieser S a m m e l b a n d unbedingt empfohlen. L. ICKERT

Handbuch der Mineralogie. Ergänzungsband III, Lieferung 5 Zusammengestellt

und

herausgegeben

von

KAHL

F.

CHUDOBA

B e r l i n : Verl. W a l l e r de G r u v t e r & Co. 1968. X I I , 168 S., 4 Fig., br. DM 8 2 , Mit der L i e f e r u n g 5 ist n u n a u c h der E r g ä n z u n g s b a n d I I I v o n HINTZES H a n d b u c h der Mineralogie v o l l s t ä n d i g erschienen. I n diesem E r g ä n z u n g s b a n d I I I w u r d e w i e d e r u m eine g r o ß e Z a h l v o n n e u e n Mineralien u n d n e u e n Minerallianien z u s a m m e n g e t r a g e n sowie die in d e n l e t z t e n J a h r e n n e u - u n d r e d e f i n i e r t e n Mineralien u n d u n b e n a n n t e n Mineralien. Schließlich sind a u c h die inzwischen a u s g e s c h i e d e n e n (diskreditierten) Mineralien e r f a ß t . I n s g e s a m t w e r d e n i m E r g ä n z u n g s b a n d I I I 1 2 9 0 Mineralien b e h a n d e l t . Die B e a r b e i t u n g u n d H e r a u s g a b e des E r g ä n z u n g s b a n d e s I I I des „HLNTZE" m ü s s e n als einmaliges V e r d i e n s t f ü r KARL F. CHUDOBA i m S i n n e einer wesentlichen E n t w i c k l u n g der s y s t e m a t i s c h e n Mineralogie u n d M i n e r a l k u n d e v e r b u c h t w e r d e n . Solche A r b e i t e n d ü r f e n a u c h h e u t e n i c h t f ü r d e n Fortschritt der Wissenschaften unterschätzt werden. Der u m f a s s e n d e Beitrag, d e n a u c h H . STRUNZ f ü r die E n t w i c k l u n g der speziellen Mineralogie geleistet h a t , wird v o n KARL F . CHUDOBA a u s d r ü c k l i c h g e w ü r d i g t . W . KLEBER

Hrsg. J . - H . SCHARF Physik und Chemie der Kristallobcrfläehc Vortragstagimg vom 8. bis 11. Oktober 1966 in Halle Leipzig: Verlag J . A. B a r t h 1968. 446 S., 220 A b b . , 8°, M 5 3 , ( „ N o v a A c t a L e o p o l d i n a " , S u p p l . 1 zu B a n d 34) Der K o m p l e x P h y s i k u n d Chemie der Kristalloberl'läehc stellt h e u t e ein Q u e r s c h n i t t s g e b i e t d a r , d a s n i c h t n u r beide g e n a n n t e n H a u p t d i s z i p l i n e n b e t r i f f t , s o n d e r n B e d e u t u n g in allen N a t u r w i s s e n s c h a f t e n u n d in der T e c h n i k h a t . E s e n t h ä l t so viele Spezialgebiete, auf d e n e n e n o r m e F o r t s c h r i t t e erzielt w u r d e n , d a ß es h e u t e n i c h t m e h r möglich ist, v o n einem aus die G e s a m t h e i t zu ü b e r s e h e n . D e m e n t s p r e c h e n d g i b t es a u c h k a u m z u s a m m e n f a s s e n d e W e r k e in der L i t e r a t u r . D a s vorliegende B u c h k a n n j e d o c h m i t vollem R e c h t in A n s p r u c h n e h m e n , diesen B o g e n z u s p a n n e n . E s ist h e r v o r g e g a n g e n a u s einer V o r t r a g s t a g u n g der D e u t s c h e n A k a d e m i e der N a t u r f o r s c h e r L e o p o l d i n a , z u der i n t e r n a t i o n a l m a ß g e b l i c h e F a c h v e r t r e t e r d e n n e u s t e n S t a n d der E r k e n n t n i s s e auf j e d e m Teilgebiet b e i s t e u e r t e n . Die i n s g e s a m t 17 B e i t r ä g e e n t s p r e c h e n H a u p t v o r t r ä g e n . Sie i n f o r m i e r e n ü b e r d e n S t a n d jedes Teilgebietes (jeweils 20 bis 50 L i t e r a t u r z i t a t e ) u n d g e b e n derzeitige G r e n z e n u n d e r w a r t e t e E n t w i c k l u n g e n a u s der Sicht des k o m p e t e n t e n F a c h m a n n s . Die B e i t r ä g e sind so g e f a ß t , d a ß sie a u c h o h n e S p e z i a l k e n n t n i s s e zugänglich sind. D a s B u c h erfüllt v o n dieser Seite her d u r c h a u s die Rolle eines K o m p e n d i u m s . D e r I n h a l t e r s t r e c k t sich v o n a t o m a r e r S t r u k t u r (W. BOAS) u n d R e a l s t r u k t u r (H. BETHGE), e n e r g e t i s c h e n G r u n d g r ö ß e n (K. L. WOLF U. P . - J . SELL) u n d U n t e r s u c h u n g d u r c h B e u g u n g l a n g s a m e r E l e k t r o n e n (K. MOLIÈRE) u n d d u r c h Feldemission (E. W.MÜLLER) ü b e r die m o l e k u l a r k i n e t i s c h e n V o r g ä n g e bei W a c h s t u m (I. N. STRANSKI), E l e k t r o k r i s t a l l i s a t i o n (R. KAISCHEW U. E . BUDEVSKI) u n d E p i t a x i e (W. KLEBER), e p i t a x i s e h e R e a k t i o n s s c h i c h t e n (A. NEUHAUS U.

Diffusion Data Clcveland: Nr. 4.

Diffusion I n f o r m a t i o n

Cenlcr '1969.

Vol. 3,

„ D i f f u s i o n D a t a " ist eine n e u e periodisch e r s c h e i n e n d e ReferatezeitsclirifL, in der seit 1967 k o n t i n u i e r l i c h I n f o r m a tionen ü b e r d e n M a s s e n t r a n s p o r t in a n o r g a n i s c h e n F e s t k ö r p e r n u n d ihren Schmelzen gegeben w e r d e n . E s ist v o r gesehen, a u c h alle vor 1967 v e r ö f f e n t l i c h Leu D a t e n in speziellen B ä n d e n h e r a u s z u b r i n g e n , so d a ß das g e s a m t e D a t e n m a t e r i a l auf diesem Gebiet in K ü r z e z u r V e r f ü g u n g stellt. U n t e r den Begriff F e s t k ö r p e r fallen hier alle f e s t e n u n d flüssigen Stoffe, die i m N o r m a l z u s t a n d ( N . T . P . ) fest sind. Bei den bisher u n t e r s u c h t e n F e s t k ö r p e r n h a n d e l t es sich i n ü b e r w i e g e n d e m Maße u m Metalle, Legierungen, i n t e r m e t a l lische u n d a n d e r e reine V e r b i n d u n g e n , wie sie in der N a t u r n i c h t oder n u r selten a n g e t r o f f e n w e r d e n . Da j e d o c h die bei n a t ü r l i c h e n Mineralen in m e h r oder weniger g r o ß e m U m f a n g v o r h a n d e n e „ U n r e i n h e i t " o f t m a l s d u r c h Diffussionsv o r g ä n g e h e r v o r g e b r a c h t wird (z. B. LLESEGANG-Ringe), sind eingehendere q u a l i t a t i v e u n d q u a n t i t a t i v e K e n n t n i s s e ü b e r diese P h ä n o m e n e f ü r die Geologie d u r c h a u s v o n Interesse. D a ß sie in geologischen A r b e i t e n n o c h n i c h t s t ä r k e r b e r ü c k sichtigt w u r d e n , ist n i c h t z u l e t z t eine Folge der s c h w e r e n Z u g ä n g l i c h k e i t von m o d e r n e n A r b e i t e n auf diesem Gebiet, besonders d u r c h ihre breite S t r e u u n g in der L i t e r a t u r . Mit der H e r a u s g a b e v o n „ D i f f u s i o n D a t a " ist dieser Mangel weitgehend überwunden. Die I n f o r m a t i o n s m e n g e , die in d e m n e u e n R e f e r a t e o r g a n e r f a ß t wird, k a n n d e m n a c h f o l g e n d e n I n h a l t s v e r z e i c h n i s des vorliegenden H e f t e s e n t n o m m e n w e r d e n . Seite Einführung D i f f u s i o n in f e s t e n Metallen u n d L e g i e r u n g e n D i f f u s i o n in flüssigen Metallen u n d Legierungen Diffusion in i n t e r m e t a l l i s c h e n V e r b i n d u n g e n Diffussion in e i n f a c h e n u n d k o m p l e x e n Oxiden, ihre Mischungen u n d L ö s u n g e n D i f f u s i o n in H a l o g e n i d e n D i f f u s i o n in v e r s c h i e d e n e n S u b s t a n z e n Literaturangaben Experimentelle Verfahren Verschiedene L i t e r a t u r a n g a b e n B e s p r e c h u n g e n u n d kritische D a t e n a u s w a h l Autorenverzeichnis Verzeichnis der I n s t i t u t i o n e n Sachwörter- und Formelverzeichnis Verzeichnis der e x p e r i m e n t e l l e n V e r f a h r e n

365—374 375—448 449—456 457—462 463—494 495 — 512 513—530 531—545 546 — 565 566—567 568 — 572 573 — 580 581—592 593—612 613 — 616

I n präziser F o r m wird in d e n R e f e r a t e n d a r g e s t e l l t , in welchem T e m p e r a t u r - u n d D r u c k b e r e i c h die D a t e n a n w e n d b a r sind, m i t welchen e x p e r i m e n t e l l e n M e t h o d e n sie bes t i m m t w u r d e n u n d welche R e i n h e i t u n d E i g e n s c h a f t e n die u n t e r s u c h t e n Materialien b e s a ß e n . Sehr h ä u f i g w e r d e n die D a t e n t a b e l l i e r t vorgelegt. F ü r alle, die sich m i t D i f f u s i o n s p r o b l e m c n b e s c h ä f t i g e n , stellt „ D i f f u s i o n D a t a " eine w e r t volle I n f o r m a t i o n s q u e l l e d a r . H . UNGETHÜM

Zeitschrift für angewandte Geologie, Md. 16 (1970), Heft 9/10

432

Buchbesprechungen

hierzu b e s c h r ä n k t sich der Vorl. bei der o f f e n e n Bauweise m e h r oder weniger auf die B e s c h r e i b u n g einzelner Beispiele. D e m B e t r i e b sowie der I n s t a n d h a l t u n g u n d R e k o n s t r u k t i o n v o n T u n n e l n ist d a s l e t z t e K a p i t e l g e w i d m e t . D a r i n b e h a n d e l t der Verf. u. a. die U r s a c h e n der T u n n c l s c h ä d e n , die M a ß n a h m e n zu i h r e r B e h e b u n g u n d die d u r c h T u n n c l bauten bedingten Oberilächensetzungen. Die große A n z a h l v o n a n s c h a u l i c h e n A b b i l d u n g e n erl e i c h t e r t das E i n a r b e i t e n in die einzelnen F a c h g e b i e t e . Die L i t e r a t u r h i n w e i s e a m E n d e der K a p i t e l bzw. a m E n d e des Buches geben w e r t v o l l e Hinweise f ü r das S t u d i u m spezieller Einzelproblcme. W . REH

H I N T Z E , CAKL

M. GEBHARDT) sowie Einflüsse v o n A d s o r p t i o n (R. KERN) u n d O b e r f l ä c h e i i d i f f u s i o n (H.-J. MEYER) bis zu p h y s i k o c h e m i s c h e n V o r g ä n g e n u n d R e a k t i o n e n , b e g i n n e n d von P h y s i s o r p t i o n (R. HAUL), R e a k t i o n e n a n (G. HEILAND) u n d elektrochemischen R e a k t i o n e n in lialblcitcrobcrflächen (H. GERISCHER) bis zu k a t a l y t i s c h e n V o r g ä n g e n (G.-M. SCHWAB) sowie B e z i e h u n g e n zur D e f o r m a t i o n (P. A. REHBINDER) u n d T r i b o c h e m i e (P. A . THIESSEN).

I n d e n G e o w i s s e n s c h a f t e n f i n d e n alle diese F r a g e n Anw e n d u n g , a u c h w e n n hier i n n e r e O b e r f l ä c h e n bzw. Grenzf l ä c h e n die größere Rollo spielen. Reine O b e r f l ä c h e n liegen z w a r e t w a s abseits, A n a l o g i e b e z i e h u n g e n gelten j e d o c h , sofern sie n i c h t die zur Zeit n o c h einzigen G r u n d l a g e n h i n weise geben. J e d e m Geowissenschaftler, der sich hier ü b e r d e n S t a n d der Dinge i n f o r m i e r e n will, sei dieser S a m m e l b a n d unbedingt empfohlen. L. ICKERT

Handbuch der Mineralogie. Ergänzungsband III, Lieferung 5 Zusammengestellt

und

herausgegeben

von

KAHL

F.

CHUDOBA

B e r l i n : Verl. W a l l e r de G r u v t e r & Co. 1968. X I I , 168 S., 4 Fig., br. DM 8 2 , Mit der L i e f e r u n g 5 ist n u n a u c h der E r g ä n z u n g s b a n d I I I v o n HINTZES H a n d b u c h der Mineralogie v o l l s t ä n d i g erschienen. I n diesem E r g ä n z u n g s b a n d I I I w u r d e w i e d e r u m eine g r o ß e Z a h l v o n n e u e n Mineralien u n d n e u e n Minerallianien z u s a m m e n g e t r a g e n sowie die in d e n l e t z t e n J a h r e n n e u - u n d r e d e f i n i e r t e n Mineralien u n d u n b e n a n n t e n Mineralien. Schließlich sind a u c h die inzwischen a u s g e s c h i e d e n e n (diskreditierten) Mineralien e r f a ß t . I n s g e s a m t w e r d e n i m E r g ä n z u n g s b a n d I I I 1 2 9 0 Mineralien b e h a n d e l t . Die B e a r b e i t u n g u n d H e r a u s g a b e des E r g ä n z u n g s b a n d e s I I I des „HLNTZE" m ü s s e n als einmaliges V e r d i e n s t f ü r KARL F. CHUDOBA i m S i n n e einer wesentlichen E n t w i c k l u n g der s y s t e m a t i s c h e n Mineralogie u n d M i n e r a l k u n d e v e r b u c h t w e r d e n . Solche A r b e i t e n d ü r f e n a u c h h e u t e n i c h t f ü r d e n Fortschritt der Wissenschaften unterschätzt werden. Der u m f a s s e n d e Beitrag, d e n a u c h H . STRUNZ f ü r die E n t w i c k l u n g der speziellen Mineralogie geleistet h a t , wird v o n KARL F . CHUDOBA a u s d r ü c k l i c h g e w ü r d i g t . W . KLEBER

Hrsg. J . - H . SCHARF Physik und Chemie der Kristallobcrfläehc Vortragstagimg vom 8. bis 11. Oktober 1966 in Halle Leipzig: Verlag J . A. B a r t h 1968. 446 S., 220 A b b . , 8°, M 5 3 , ( „ N o v a A c t a L e o p o l d i n a " , S u p p l . 1 zu B a n d 34) Der K o m p l e x P h y s i k u n d Chemie der Kristalloberl'läehc stellt h e u t e ein Q u e r s c h n i t t s g e b i e t d a r , d a s n i c h t n u r beide g e n a n n t e n H a u p t d i s z i p l i n e n b e t r i f f t , s o n d e r n B e d e u t u n g in allen N a t u r w i s s e n s c h a f t e n u n d in der T e c h n i k h a t . E s e n t h ä l t so viele Spezialgebiete, auf d e n e n e n o r m e F o r t s c h r i t t e erzielt w u r d e n , d a ß es h e u t e n i c h t m e h r möglich ist, v o n einem aus die G e s a m t h e i t zu ü b e r s e h e n . D e m e n t s p r e c h e n d g i b t es a u c h k a u m z u s a m m e n f a s s e n d e W e r k e in der L i t e r a t u r . D a s vorliegende B u c h k a n n j e d o c h m i t vollem R e c h t in A n s p r u c h n e h m e n , diesen B o g e n z u s p a n n e n . E s ist h e r v o r g e g a n g e n a u s einer V o r t r a g s t a g u n g der D e u t s c h e n A k a d e m i e der N a t u r f o r s c h e r L e o p o l d i n a , z u der i n t e r n a t i o n a l m a ß g e b l i c h e F a c h v e r t r e t e r d e n n e u s t e n S t a n d der E r k e n n t n i s s e auf j e d e m Teilgebiet b e i s t e u e r t e n . Die i n s g e s a m t 17 B e i t r ä g e e n t s p r e c h e n H a u p t v o r t r ä g e n . Sie i n f o r m i e r e n ü b e r d e n S t a n d jedes Teilgebietes (jeweils 20 bis 50 L i t e r a t u r z i t a t e ) u n d g e b e n derzeitige G r e n z e n u n d e r w a r t e t e E n t w i c k l u n g e n a u s der Sicht des k o m p e t e n t e n F a c h m a n n s . Die B e i t r ä g e sind so g e f a ß t , d a ß sie a u c h o h n e S p e z i a l k e n n t n i s s e zugänglich sind. D a s B u c h erfüllt v o n dieser Seite her d u r c h a u s die Rolle eines K o m p e n d i u m s . D e r I n h a l t e r s t r e c k t sich v o n a t o m a r e r S t r u k t u r (W. BOAS) u n d R e a l s t r u k t u r (H. BETHGE), e n e r g e t i s c h e n G r u n d g r ö ß e n (K. L. WOLF U. P . - J . SELL) u n d U n t e r s u c h u n g d u r c h B e u g u n g l a n g s a m e r E l e k t r o n e n (K. MOLIÈRE) u n d d u r c h Feldemission (E. W.MÜLLER) ü b e r die m o l e k u l a r k i n e t i s c h e n V o r g ä n g e bei W a c h s t u m (I. N. STRANSKI), E l e k t r o k r i s t a l l i s a t i o n (R. KAISCHEW U. E . BUDEVSKI) u n d E p i t a x i e (W. KLEBER), e p i t a x i s e h e R e a k t i o n s s c h i c h t e n (A. NEUHAUS U.

Diffusion Data Clcveland: Nr. 4.

Diffusion I n f o r m a t i o n

Cenlcr '1969.

Vol. 3,

„ D i f f u s i o n D a t a " ist eine n e u e periodisch e r s c h e i n e n d e ReferatezeitsclirifL, in der seit 1967 k o n t i n u i e r l i c h I n f o r m a tionen ü b e r d e n M a s s e n t r a n s p o r t in a n o r g a n i s c h e n F e s t k ö r p e r n u n d ihren Schmelzen gegeben w e r d e n . E s ist v o r gesehen, a u c h alle vor 1967 v e r ö f f e n t l i c h Leu D a t e n in speziellen B ä n d e n h e r a u s z u b r i n g e n , so d a ß das g e s a m t e D a t e n m a t e r i a l auf diesem Gebiet in K ü r z e z u r V e r f ü g u n g stellt. U n t e r den Begriff F e s t k ö r p e r fallen hier alle f e s t e n u n d flüssigen Stoffe, die i m N o r m a l z u s t a n d ( N . T . P . ) fest sind. Bei den bisher u n t e r s u c h t e n F e s t k ö r p e r n h a n d e l t es sich i n ü b e r w i e g e n d e m Maße u m Metalle, Legierungen, i n t e r m e t a l lische u n d a n d e r e reine V e r b i n d u n g e n , wie sie in der N a t u r n i c h t oder n u r selten a n g e t r o f f e n w e r d e n . Da j e d o c h die bei n a t ü r l i c h e n Mineralen in m e h r oder weniger g r o ß e m U m f a n g v o r h a n d e n e „ U n r e i n h e i t " o f t m a l s d u r c h Diffussionsv o r g ä n g e h e r v o r g e b r a c h t wird (z. B. LLESEGANG-Ringe), sind eingehendere q u a l i t a t i v e u n d q u a n t i t a t i v e K e n n t n i s s e ü b e r diese P h ä n o m e n e f ü r die Geologie d u r c h a u s v o n Interesse. D a ß sie in geologischen A r b e i t e n n o c h n i c h t s t ä r k e r b e r ü c k sichtigt w u r d e n , ist n i c h t z u l e t z t eine Folge der s c h w e r e n Z u g ä n g l i c h k e i t von m o d e r n e n A r b e i t e n auf diesem Gebiet, besonders d u r c h ihre breite S t r e u u n g in der L i t e r a t u r . Mit der H e r a u s g a b e v o n „ D i f f u s i o n D a t a " ist dieser Mangel weitgehend überwunden. Die I n f o r m a t i o n s m e n g e , die in d e m n e u e n R e f e r a t e o r g a n e r f a ß t wird, k a n n d e m n a c h f o l g e n d e n I n h a l t s v e r z e i c h n i s des vorliegenden H e f t e s e n t n o m m e n w e r d e n . Seite Einführung D i f f u s i o n in f e s t e n Metallen u n d L e g i e r u n g e n D i f f u s i o n in flüssigen Metallen u n d Legierungen Diffusion in i n t e r m e t a l l i s c h e n V e r b i n d u n g e n Diffussion in e i n f a c h e n u n d k o m p l e x e n Oxiden, ihre Mischungen u n d L ö s u n g e n D i f f u s i o n in H a l o g e n i d e n D i f f u s i o n in v e r s c h i e d e n e n S u b s t a n z e n Literaturangaben Experimentelle Verfahren Verschiedene L i t e r a t u r a n g a b e n B e s p r e c h u n g e n u n d kritische D a t e n a u s w a h l Autorenverzeichnis Verzeichnis der I n s t i t u t i o n e n Sachwörter- und Formelverzeichnis Verzeichnis der e x p e r i m e n t e l l e n V e r f a h r e n

365—374 375—448 449—456 457—462 463—494 495 — 512 513—530 531—545 546 — 565 566—567 568 — 572 573 — 580 581—592 593—612 613 — 616

I n präziser F o r m wird in d e n R e f e r a t e n d a r g e s t e l l t , in welchem T e m p e r a t u r - u n d D r u c k b e r e i c h die D a t e n a n w e n d b a r sind, m i t welchen e x p e r i m e n t e l l e n M e t h o d e n sie bes t i m m t w u r d e n u n d welche R e i n h e i t u n d E i g e n s c h a f t e n die u n t e r s u c h t e n Materialien b e s a ß e n . Sehr h ä u f i g w e r d e n die D a t e n t a b e l l i e r t vorgelegt. F ü r alle, die sich m i t D i f f u s i o n s p r o b l e m c n b e s c h ä f t i g e n , stellt „ D i f f u s i o n D a t a " eine w e r t volle I n f o r m a t i o n s q u e l l e d a r . H . UNGETHÜM

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 433

Literaturreferate

Literaturreferate W A S S O J E W I T S C H , N . B . , U. a .

EMERSON, D . W . , & C. V . G . P H I P P S

Die thermobaren Bedingungen der Entfaltung der Hauptphase hei dei Erdölbildung

Die Kartierung der Lockersedimentbasis in einem Teilgebiet von Port Jackson, Neusüdwales, mit einem Boomer-System (engl.)

„ N a f t a " , Zagreb, J g . 20 (1969) 12, S. 6 0 1 - 6 0 9 . 6 Diagr., 19 Lit. Die B e d i n g u n g e n der E r d ö l b i l d u n g , vor a l l e m d e r e n H a u p t p h a s e , sind n i c h t n u r v o n t h e o r e t i s c h e m W e r t , s o n d e r n d i e n e n a u c h der E r k u n d u n g n e u e r 01- u n d Gasfelder. U n t e r d i e s e m G e s i c h t s p u n k t w e r d e n die B i l d u n g s m ö g l i c h k e i t e n der K o h l e n w a s s e r s t o f f e a u s der organischen S u b s t a n z der Sedim e n t g e s t e i n e u n t e r s u c h t . Dabei w e r d e n zwei P h a s e n u n t e r s c h i e d e n : die f r ü h e , „ i n n e r e " P h a s e u n d die H a u p t p h a s e der Ö l e n t w i c k l u n g , in die die A k k u m u l a t i o n u n d Reservoirb i l d u n g einbezogen sind. K o h l e n w a s s e r s t o f f e k ö n n e n in verschiedenen S t u f e n gebild e t w e r d e n : 1. f r ü h e K o h l e n w a s s e r s t o f f e ( P r ä - K o h l e n wasserstoffe), g e b u n d e n a n d a s P l a n k t o n , 2. K o h l e n w a s s e r stoffe der d i a g e n e t i s c h e n G e n e r a t i o n (Metabolite d u r c h Mikroorganismen), 3. K o h l e n w a s s e r s t o f f e der a l t d i a g e n e t i s c h e n G e n e r a t i o n (Bildung d u r c h F e r m e n t e in d e n Sedimenten). Weitere Kohlenwasserstoffe werden katagenetisch d u r c h t h e r m o l i t i s c h e Prozesse g e b i l d e t ; auf G r u n d ihres fossilen o r g a n i s c h e n A u s g a n g s m a t e r i a l s w e r d e n diese a u c h als a b i o g e n bezeichnet. Die Basis der H a u p t p h a s e der Olbildung wird d u r c h die p r i m ä r e K o h l e n w a s s e r s t o f f m i g r a t i o n angezeigt, die bei gewissen t h e r m o b a r e n B e d i n g u n g e n in b i t u m i n ö s e n Gesteinen von über 3 — 1 2 % organischem Kohlenstoffgehalt v o r sieh g e h e n k a n n . Dabei d i e n t die B e o b a c h t u n g der o p t i s c h e n E i g e n s c h a f t des V i t r i n i t s zur A b g r e n z u n g der K a t a g e n e s e p h a s e oder ihrer S u b p h a s e n . Zur E r r e i c h u n g der H a u p t p h a s e gilt, d a ß die t h e r m o b a r e n B e d i n g u n g e n u m so g r ö ß e r sein m ü s s e n , je kleiner der N a p h t h e n g e h a l t ist.

„ G c o p h y s . P r o s p c c t i n g " , T h e H a g u e , 17 (1969) 3, S. 219 bis 230. 8 A b b . , 33 L i t . Mit einem B o o m e r - S y s t e m (seeseismische e l e k t r o m a g n e tische Anregungsquelle) v o n 200 — 400 J o u l e w u r d e ein Teil des S y d n e y e r H a f e n s , P o r t J a c k s o n , m i t der C R P Metliode vermessen, u m die L o c k e r s e d i m e n t b a s i s zu kartier e n . Bei einer W a s s e r t i e f e bis 20 m u n d L o c k e r s e d i m e n l m ä c h t i g k e i t e n v o n 0 — 60 m w u r d e d u r c h sehr k u r z e Signale (0,5 — 1 m s ) u n d h o c h f r e q u e n t e F i l t e r u n g (200 — 800 Hz) ein sehr hohes A u f l ö s u n g s v e r m ö g e n ( < 1 m) erzielt. Es k o n n t e n mehrere Reflexionshorizonte im Lockers e d i m e n t v e r f o l g t w e r d e n u n d die Grenze z u m f e s t e n Gestein, einem triassischcn S a n d s t e i n , festgelegt w e r d e n . E r s c h w e r t w u r d e die K a r t i e r u n g der L o c k e r s e d i m e n t b a s i s d u r c h vers t ä r k t e E n c r g i c a b s o r p l i o n und -Streuung m i t w a c h s e n d e r E i n d r i n g t i e f e sowie i n t e n s i v e Reflexionen, D i f f r a k t i o n e n u n d Multiple aus d e m L o c k e r s e d i m e n t b e r e i c h . Die e r h a l t e n e K a r t e der O b e r k a n t e des F e s t g e s t e i n s zeigt ein m ä a n d e r a r t i g bewegtes Relief, das d u r c h die S t r ö m u n g s - u n d Ausw a s c h u n g s t ä t i g k e i t der Zuflüsse u n d Gezeiten e r k l ä r t w e r d e n kann. H . WOLFF

J. KNÜPFER

Ölfiuid in Neuseeland „ P e t r o l e u m Press Service", L o n d o n , J g . 37 (1970) 1, S. 1 7 - 1 9 Bereits 1839 w u r d e n vor der K ü s t e Neuseelands bei N e w P l y m o u t h auf d e m Meere Ölflecken b e o b a c h t e t . Die Erdöls u c h b o h r u n g Maui Nr. 1, r u n d 42 k m vor der K ü s t e v o n T a r a n a k i , k o n n t e i m März 1969 E r d ö l , E r d g a s u n d K o n d e n s a t e a n t r e f f e n . A u c h die in 16,7 k m A b s t a n d s t e h e n d e Bohr u n g M a u i Nr. 2 ist E n d e 1969 f ü n d i g g e w o r d e n . D e r N a c h weis v o n K o h l e n w a s s e r s t o f f e n in T e u f e n zwischen 2 4 4 0 u n d 3 203 m v e r s t ä r k t e die Hinweise auf ein Ölfeld; d o c h k ö n n e n erst weitere U n t e r s u c h u n g e n d a r ü b e r A u f s c h l u ß geben, ob eine w i r t s c h a f t l i c h e G e w i n n u n g möglich sein wird. Vor der W e s t k ü s t e b e i d e r Inseln ist die Ö l f ü h r u n g tert i ä r e r S c h i c h t e n nachgewiesen. D a s Feld K a p u n i , dessen G a s f ö r d e r u n g e t w a 6 % der Ö l v e r s o r g u n g Neuseelands d e c k e n soll, f ö r d e r t a u s m ä c h t i g e n E o z ä n - S a n d s t e i n e n zwischen 3 3 5 5 u n d 3 965 m Tiefe, wohingegen E r d ö l u n d E r d g a s a u s p l i o z ä n e n S a n d s t e i n e n bei N e w P l y m o u t h a u s einer T e u f e v o n n u r 610 bis 915 m g e f ö r d e r t w e r d e n . G a s a u s t r i t t e w u r d e n a n v e r s c h i e d e n e n Stellen des Meeresg r u n d e s b e o b a c h t e t . F a s t alle die K ü s t e Neuseelands u m g e b e n d e n Mecresgebiete sind als Konzessionen v e r g e b e n . Lediglich die s t ü r m i s c h e F j o r d k ü s t e im S ü d w e s t e n der Südinsel, wo die Tiefsee bis n a h e a n die K ü s t e reicht, eignet sich n i c h t f ü r die E r d ö l s u c h e u n d - f ö r d e r u n g . Die g ü n s t i g s t e n V o r a u s s e t z u n g e n f ü r die E r d ö l p r o s p e k t i o n sind i m T a r a n a k i B e c k e n gegeben, das v o n der P r o v i n z T a r a n a k i der N o r d insel ü b e r d e n v e r b i n d e n d e n L a n d s o c k e l bis z u r P r o v i n z Nelson der Südinscl reicht. I n seinemgeologischen B a u s t i m m t das B e c k e n w e i t g e h e n d m i t d e m des G i p p l a n d - B e c k e n s a m G e g e n u f e r d e r T a s m a n - S e e überein. G e n e h m i g u n g e n f ü r weitere S u c h a r b e i t e n auf K o h l e n w a s s e r s t o f f e i m T a r a n a k i B e c k e n w u r d e n a n 4 K o n s o r t i e n u n d Ölgcsellschaften erteilt. K . DETTE

A N K U D I N O W , F.. W .

Das Wesen gering negativer Eh-Werte in Schichtwässern der westlichen Gebiete Mittelasiens „ B j u l l . Mosk. o b s c h t s c h e s t w a i s p y t . p r i r o d y " , O t d . geol., Moskwa, J g . 44 (1969) 6, S. 1 0 2 - 1 1 2 . 3 Abb., 2 T a b . , 7 Lit. E s wird das wenig e r f o r s c h t e Gebiet des R e d o x p o t e n t i a l s v o n n a t ü r l i c h e n W ä s s e r n b e h a n d e l t . Der Verf. gibt k o n k r e t e Hinweise auf die U r s a c h e n der U n t e r s c h i e d e f ü r die in der Literatur angeführten, untereinander nicht vergleichbaren Werte. Die die E h - W e r t e b e e i n f l u s s e n d e n F a k t o r e n w u r d e n bei der U n t e r s u c h u n g v o n W ä s s e r n in m e s o - k ä n o z o i s c h e n a r t e sischen B e c k e n des westlichen Mittelasiens (Mineralisation 1 , 5 - 3 , 5 g/1; p H 7 , 2 - 8 , 5 ; H 2 S 0 , 5 - 3 , 0 , m a x . 14,0 mg/1; E h + 3 0 0 bis - 3 9 0 mV) e r f a ß t . I m einzelnen u n t e r s u c h t w u r d e n der E i n f l u ß der a) B e l ü f t u n g der W a s s e r p r o b e n , b) L e b e n s t ä t i g k e i t v o n Mikroo r g a n i s m e n , c) I m p f u n g m i t a k t i v e n A n a e r o b i e r n , d) teilweisen E n t g a s u n g des Wassers, e) l a n g d a u e r n d e n A u f b e w a h r u n g des W a s s e r s in h e r m e t i s c h e n Zellen. A u ß e r d e m k o n n t e n B e z i e h u n g e n z u m H 2 S - und Fe-Gehalt. festgestellt werden. P. DIETRICH B E R G E , TT, & L . BRÜOMANN"

Möglichkeiten zur polarographisclien Bestimmung einiger Hauptkomponenten im Meerwasser „Beitr. Meereskunde", 2 A b b . , 2 T a b . , 30 L i t .

Berlin

(1969)

26,

S. 4 7 - 5 7 .

Es wurden Methoden zur polarographischcn Bestimmung von N a t r i u m , K a l i u m , M a g n e s i u m u n d K a l z i u m i m Mecrwasser e n t w i c k e l t . G u t e E r g e b n i s s e k o n n t e n bei der d i r e k t e n u n d i n d i r e k t e n Analyse des N a t r i u m s erzielt w e r d e n . Z u r I n d i k a t i o n der N a t r i u m k o n z e n t r a t i o n diente die A u s w e r t u n g der e r s t e n U r a n s t u f e , die a u s einem N a t r i u m - M a g n c s i u m U r a n y l a z e t a t - N i e d e r s c h l a g n a c h d e m Auflösen in Salzsäure g e w o n n e n w u r d e . Magnesium- u n d K a l z i u m s t ö r u n g e n ließen sich m i t Ä t h y l e n d i a m i n t e t r a e s s i g s ä u r c ( Ä D T E ) a u s s c h a l t e n . Die d i r e k t e K a l i u m b c i t i m m u n g w a r w e i t g e h e n d v o n einer q u a n t i t a t i v e n Auslällung des N a t r i u m ü b e r s c h u s s e s a b h ä n gig. F ü r eine schnellt S i m u l t a n a n a l y s e der beiden E r d a l k a l i c n erwiesen sich V e r d r ä n g u n g s r e a k t i o n e n g ü n s t i g . Die a u s d e m Kadmium-Athylendiamintetraazetat-Komplex freigesetzte

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 433

Literaturreferate

Literaturreferate W A S S O J E W I T S C H , N . B . , U. a .

EMERSON, D . W . , & C. V . G . P H I P P S

Die thermobaren Bedingungen der Entfaltung der Hauptphase hei dei Erdölbildung

Die Kartierung der Lockersedimentbasis in einem Teilgebiet von Port Jackson, Neusüdwales, mit einem Boomer-System (engl.)

„ N a f t a " , Zagreb, J g . 20 (1969) 12, S. 6 0 1 - 6 0 9 . 6 Diagr., 19 Lit. Die B e d i n g u n g e n der E r d ö l b i l d u n g , vor a l l e m d e r e n H a u p t p h a s e , sind n i c h t n u r v o n t h e o r e t i s c h e m W e r t , s o n d e r n d i e n e n a u c h der E r k u n d u n g n e u e r 01- u n d Gasfelder. U n t e r d i e s e m G e s i c h t s p u n k t w e r d e n die B i l d u n g s m ö g l i c h k e i t e n der K o h l e n w a s s e r s t o f f e a u s der organischen S u b s t a n z der Sedim e n t g e s t e i n e u n t e r s u c h t . Dabei w e r d e n zwei P h a s e n u n t e r s c h i e d e n : die f r ü h e , „ i n n e r e " P h a s e u n d die H a u p t p h a s e der Ö l e n t w i c k l u n g , in die die A k k u m u l a t i o n u n d Reservoirb i l d u n g einbezogen sind. K o h l e n w a s s e r s t o f f e k ö n n e n in verschiedenen S t u f e n gebild e t w e r d e n : 1. f r ü h e K o h l e n w a s s e r s t o f f e ( P r ä - K o h l e n wasserstoffe), g e b u n d e n a n d a s P l a n k t o n , 2. K o h l e n w a s s e r stoffe der d i a g e n e t i s c h e n G e n e r a t i o n (Metabolite d u r c h Mikroorganismen), 3. K o h l e n w a s s e r s t o f f e der a l t d i a g e n e t i s c h e n G e n e r a t i o n (Bildung d u r c h F e r m e n t e in d e n Sedimenten). Weitere Kohlenwasserstoffe werden katagenetisch d u r c h t h e r m o l i t i s c h e Prozesse g e b i l d e t ; auf G r u n d ihres fossilen o r g a n i s c h e n A u s g a n g s m a t e r i a l s w e r d e n diese a u c h als a b i o g e n bezeichnet. Die Basis der H a u p t p h a s e der Olbildung wird d u r c h die p r i m ä r e K o h l e n w a s s e r s t o f f m i g r a t i o n angezeigt, die bei gewissen t h e r m o b a r e n B e d i n g u n g e n in b i t u m i n ö s e n Gesteinen von über 3 — 1 2 % organischem Kohlenstoffgehalt v o r sieh g e h e n k a n n . Dabei d i e n t die B e o b a c h t u n g der o p t i s c h e n E i g e n s c h a f t des V i t r i n i t s zur A b g r e n z u n g der K a t a g e n e s e p h a s e oder ihrer S u b p h a s e n . Zur E r r e i c h u n g der H a u p t p h a s e gilt, d a ß die t h e r m o b a r e n B e d i n g u n g e n u m so g r ö ß e r sein m ü s s e n , je kleiner der N a p h t h e n g e h a l t ist.

„ G c o p h y s . P r o s p c c t i n g " , T h e H a g u e , 17 (1969) 3, S. 219 bis 230. 8 A b b . , 33 L i t . Mit einem B o o m e r - S y s t e m (seeseismische e l e k t r o m a g n e tische Anregungsquelle) v o n 200 — 400 J o u l e w u r d e ein Teil des S y d n e y e r H a f e n s , P o r t J a c k s o n , m i t der C R P Metliode vermessen, u m die L o c k e r s e d i m e n t b a s i s zu kartier e n . Bei einer W a s s e r t i e f e bis 20 m u n d L o c k e r s e d i m e n l m ä c h t i g k e i t e n v o n 0 — 60 m w u r d e d u r c h sehr k u r z e Signale (0,5 — 1 m s ) u n d h o c h f r e q u e n t e F i l t e r u n g (200 — 800 Hz) ein sehr hohes A u f l ö s u n g s v e r m ö g e n ( < 1 m) erzielt. Es k o n n t e n mehrere Reflexionshorizonte im Lockers e d i m e n t v e r f o l g t w e r d e n u n d die Grenze z u m f e s t e n Gestein, einem triassischcn S a n d s t e i n , festgelegt w e r d e n . E r s c h w e r t w u r d e die K a r t i e r u n g der L o c k e r s e d i m e n t b a s i s d u r c h vers t ä r k t e E n c r g i c a b s o r p l i o n und -Streuung m i t w a c h s e n d e r E i n d r i n g t i e f e sowie i n t e n s i v e Reflexionen, D i f f r a k t i o n e n u n d Multiple aus d e m L o c k e r s e d i m e n t b e r e i c h . Die e r h a l t e n e K a r t e der O b e r k a n t e des F e s t g e s t e i n s zeigt ein m ä a n d e r a r t i g bewegtes Relief, das d u r c h die S t r ö m u n g s - u n d Ausw a s c h u n g s t ä t i g k e i t der Zuflüsse u n d Gezeiten e r k l ä r t w e r d e n kann. H . WOLFF

J. KNÜPFER

Ölfiuid in Neuseeland „ P e t r o l e u m Press Service", L o n d o n , J g . 37 (1970) 1, S. 1 7 - 1 9 Bereits 1839 w u r d e n vor der K ü s t e Neuseelands bei N e w P l y m o u t h auf d e m Meere Ölflecken b e o b a c h t e t . Die Erdöls u c h b o h r u n g Maui Nr. 1, r u n d 42 k m vor der K ü s t e v o n T a r a n a k i , k o n n t e i m März 1969 E r d ö l , E r d g a s u n d K o n d e n s a t e a n t r e f f e n . A u c h die in 16,7 k m A b s t a n d s t e h e n d e Bohr u n g M a u i Nr. 2 ist E n d e 1969 f ü n d i g g e w o r d e n . D e r N a c h weis v o n K o h l e n w a s s e r s t o f f e n in T e u f e n zwischen 2 4 4 0 u n d 3 203 m v e r s t ä r k t e die Hinweise auf ein Ölfeld; d o c h k ö n n e n erst weitere U n t e r s u c h u n g e n d a r ü b e r A u f s c h l u ß geben, ob eine w i r t s c h a f t l i c h e G e w i n n u n g möglich sein wird. Vor der W e s t k ü s t e b e i d e r Inseln ist die Ö l f ü h r u n g tert i ä r e r S c h i c h t e n nachgewiesen. D a s Feld K a p u n i , dessen G a s f ö r d e r u n g e t w a 6 % der Ö l v e r s o r g u n g Neuseelands d e c k e n soll, f ö r d e r t a u s m ä c h t i g e n E o z ä n - S a n d s t e i n e n zwischen 3 3 5 5 u n d 3 965 m Tiefe, wohingegen E r d ö l u n d E r d g a s a u s p l i o z ä n e n S a n d s t e i n e n bei N e w P l y m o u t h a u s einer T e u f e v o n n u r 610 bis 915 m g e f ö r d e r t w e r d e n . G a s a u s t r i t t e w u r d e n a n v e r s c h i e d e n e n Stellen des Meeresg r u n d e s b e o b a c h t e t . F a s t alle die K ü s t e Neuseelands u m g e b e n d e n Mecresgebiete sind als Konzessionen v e r g e b e n . Lediglich die s t ü r m i s c h e F j o r d k ü s t e im S ü d w e s t e n der Südinsel, wo die Tiefsee bis n a h e a n die K ü s t e reicht, eignet sich n i c h t f ü r die E r d ö l s u c h e u n d - f ö r d e r u n g . Die g ü n s t i g s t e n V o r a u s s e t z u n g e n f ü r die E r d ö l p r o s p e k t i o n sind i m T a r a n a k i B e c k e n gegeben, das v o n der P r o v i n z T a r a n a k i der N o r d insel ü b e r d e n v e r b i n d e n d e n L a n d s o c k e l bis z u r P r o v i n z Nelson der Südinscl reicht. I n seinemgeologischen B a u s t i m m t das B e c k e n w e i t g e h e n d m i t d e m des G i p p l a n d - B e c k e n s a m G e g e n u f e r d e r T a s m a n - S e e überein. G e n e h m i g u n g e n f ü r weitere S u c h a r b e i t e n auf K o h l e n w a s s e r s t o f f e i m T a r a n a k i B e c k e n w u r d e n a n 4 K o n s o r t i e n u n d Ölgcsellschaften erteilt. K . DETTE

A N K U D I N O W , F.. W .

Das Wesen gering negativer Eh-Werte in Schichtwässern der westlichen Gebiete Mittelasiens „ B j u l l . Mosk. o b s c h t s c h e s t w a i s p y t . p r i r o d y " , O t d . geol., Moskwa, J g . 44 (1969) 6, S. 1 0 2 - 1 1 2 . 3 Abb., 2 T a b . , 7 Lit. E s wird das wenig e r f o r s c h t e Gebiet des R e d o x p o t e n t i a l s v o n n a t ü r l i c h e n W ä s s e r n b e h a n d e l t . Der Verf. gibt k o n k r e t e Hinweise auf die U r s a c h e n der U n t e r s c h i e d e f ü r die in der Literatur angeführten, untereinander nicht vergleichbaren Werte. Die die E h - W e r t e b e e i n f l u s s e n d e n F a k t o r e n w u r d e n bei der U n t e r s u c h u n g v o n W ä s s e r n in m e s o - k ä n o z o i s c h e n a r t e sischen B e c k e n des westlichen Mittelasiens (Mineralisation 1 , 5 - 3 , 5 g/1; p H 7 , 2 - 8 , 5 ; H 2 S 0 , 5 - 3 , 0 , m a x . 14,0 mg/1; E h + 3 0 0 bis - 3 9 0 mV) e r f a ß t . I m einzelnen u n t e r s u c h t w u r d e n der E i n f l u ß der a) B e l ü f t u n g der W a s s e r p r o b e n , b) L e b e n s t ä t i g k e i t v o n Mikroo r g a n i s m e n , c) I m p f u n g m i t a k t i v e n A n a e r o b i e r n , d) teilweisen E n t g a s u n g des Wassers, e) l a n g d a u e r n d e n A u f b e w a h r u n g des W a s s e r s in h e r m e t i s c h e n Zellen. A u ß e r d e m k o n n t e n B e z i e h u n g e n z u m H 2 S - und Fe-Gehalt. festgestellt werden. P. DIETRICH B E R G E , TT, & L . BRÜOMANN"

Möglichkeiten zur polarographisclien Bestimmung einiger Hauptkomponenten im Meerwasser „Beitr. Meereskunde", 2 A b b . , 2 T a b . , 30 L i t .

Berlin

(1969)

26,

S. 4 7 - 5 7 .

Es wurden Methoden zur polarographischcn Bestimmung von N a t r i u m , K a l i u m , M a g n e s i u m u n d K a l z i u m i m Mecrwasser e n t w i c k e l t . G u t e E r g e b n i s s e k o n n t e n bei der d i r e k t e n u n d i n d i r e k t e n Analyse des N a t r i u m s erzielt w e r d e n . Z u r I n d i k a t i o n der N a t r i u m k o n z e n t r a t i o n diente die A u s w e r t u n g der e r s t e n U r a n s t u f e , die a u s einem N a t r i u m - M a g n c s i u m U r a n y l a z e t a t - N i e d e r s c h l a g n a c h d e m Auflösen in Salzsäure g e w o n n e n w u r d e . Magnesium- u n d K a l z i u m s t ö r u n g e n ließen sich m i t Ä t h y l e n d i a m i n t e t r a e s s i g s ä u r c ( Ä D T E ) a u s s c h a l t e n . Die d i r e k t e K a l i u m b c i t i m m u n g w a r w e i t g e h e n d v o n einer q u a n t i t a t i v e n Auslällung des N a t r i u m ü b e r s c h u s s e s a b h ä n gig. F ü r eine schnellt S i m u l t a n a n a l y s e der beiden E r d a l k a l i c n erwiesen sich V e r d r ä n g u n g s r e a k t i o n e n g ü n s t i g . Die a u s d e m Kadmium-Athylendiamintetraazetat-Komplex freigesetzte

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 433

Literaturreferate

Literaturreferate W A S S O J E W I T S C H , N . B . , U. a .

EMERSON, D . W . , & C. V . G . P H I P P S

Die thermobaren Bedingungen der Entfaltung der Hauptphase hei dei Erdölbildung

Die Kartierung der Lockersedimentbasis in einem Teilgebiet von Port Jackson, Neusüdwales, mit einem Boomer-System (engl.)

„ N a f t a " , Zagreb, J g . 20 (1969) 12, S. 6 0 1 - 6 0 9 . 6 Diagr., 19 Lit. Die B e d i n g u n g e n der E r d ö l b i l d u n g , vor a l l e m d e r e n H a u p t p h a s e , sind n i c h t n u r v o n t h e o r e t i s c h e m W e r t , s o n d e r n d i e n e n a u c h der E r k u n d u n g n e u e r 01- u n d Gasfelder. U n t e r d i e s e m G e s i c h t s p u n k t w e r d e n die B i l d u n g s m ö g l i c h k e i t e n der K o h l e n w a s s e r s t o f f e a u s der organischen S u b s t a n z der Sedim e n t g e s t e i n e u n t e r s u c h t . Dabei w e r d e n zwei P h a s e n u n t e r s c h i e d e n : die f r ü h e , „ i n n e r e " P h a s e u n d die H a u p t p h a s e der Ö l e n t w i c k l u n g , in die die A k k u m u l a t i o n u n d Reservoirb i l d u n g einbezogen sind. K o h l e n w a s s e r s t o f f e k ö n n e n in verschiedenen S t u f e n gebild e t w e r d e n : 1. f r ü h e K o h l e n w a s s e r s t o f f e ( P r ä - K o h l e n wasserstoffe), g e b u n d e n a n d a s P l a n k t o n , 2. K o h l e n w a s s e r stoffe der d i a g e n e t i s c h e n G e n e r a t i o n (Metabolite d u r c h Mikroorganismen), 3. K o h l e n w a s s e r s t o f f e der a l t d i a g e n e t i s c h e n G e n e r a t i o n (Bildung d u r c h F e r m e n t e in d e n Sedimenten). Weitere Kohlenwasserstoffe werden katagenetisch d u r c h t h e r m o l i t i s c h e Prozesse g e b i l d e t ; auf G r u n d ihres fossilen o r g a n i s c h e n A u s g a n g s m a t e r i a l s w e r d e n diese a u c h als a b i o g e n bezeichnet. Die Basis der H a u p t p h a s e der Olbildung wird d u r c h die p r i m ä r e K o h l e n w a s s e r s t o f f m i g r a t i o n angezeigt, die bei gewissen t h e r m o b a r e n B e d i n g u n g e n in b i t u m i n ö s e n Gesteinen von über 3 — 1 2 % organischem Kohlenstoffgehalt v o r sieh g e h e n k a n n . Dabei d i e n t die B e o b a c h t u n g der o p t i s c h e n E i g e n s c h a f t des V i t r i n i t s zur A b g r e n z u n g der K a t a g e n e s e p h a s e oder ihrer S u b p h a s e n . Zur E r r e i c h u n g der H a u p t p h a s e gilt, d a ß die t h e r m o b a r e n B e d i n g u n g e n u m so g r ö ß e r sein m ü s s e n , je kleiner der N a p h t h e n g e h a l t ist.

„ G c o p h y s . P r o s p c c t i n g " , T h e H a g u e , 17 (1969) 3, S. 219 bis 230. 8 A b b . , 33 L i t . Mit einem B o o m e r - S y s t e m (seeseismische e l e k t r o m a g n e tische Anregungsquelle) v o n 200 — 400 J o u l e w u r d e ein Teil des S y d n e y e r H a f e n s , P o r t J a c k s o n , m i t der C R P Metliode vermessen, u m die L o c k e r s e d i m e n t b a s i s zu kartier e n . Bei einer W a s s e r t i e f e bis 20 m u n d L o c k e r s e d i m e n l m ä c h t i g k e i t e n v o n 0 — 60 m w u r d e d u r c h sehr k u r z e Signale (0,5 — 1 m s ) u n d h o c h f r e q u e n t e F i l t e r u n g (200 — 800 Hz) ein sehr hohes A u f l ö s u n g s v e r m ö g e n ( < 1 m) erzielt. Es k o n n t e n mehrere Reflexionshorizonte im Lockers e d i m e n t v e r f o l g t w e r d e n u n d die Grenze z u m f e s t e n Gestein, einem triassischcn S a n d s t e i n , festgelegt w e r d e n . E r s c h w e r t w u r d e die K a r t i e r u n g der L o c k e r s e d i m e n t b a s i s d u r c h vers t ä r k t e E n c r g i c a b s o r p l i o n und -Streuung m i t w a c h s e n d e r E i n d r i n g t i e f e sowie i n t e n s i v e Reflexionen, D i f f r a k t i o n e n u n d Multiple aus d e m L o c k e r s e d i m e n t b e r e i c h . Die e r h a l t e n e K a r t e der O b e r k a n t e des F e s t g e s t e i n s zeigt ein m ä a n d e r a r t i g bewegtes Relief, das d u r c h die S t r ö m u n g s - u n d Ausw a s c h u n g s t ä t i g k e i t der Zuflüsse u n d Gezeiten e r k l ä r t w e r d e n kann. H . WOLFF

J. KNÜPFER

Ölfiuid in Neuseeland „ P e t r o l e u m Press Service", L o n d o n , J g . 37 (1970) 1, S. 1 7 - 1 9 Bereits 1839 w u r d e n vor der K ü s t e Neuseelands bei N e w P l y m o u t h auf d e m Meere Ölflecken b e o b a c h t e t . Die Erdöls u c h b o h r u n g Maui Nr. 1, r u n d 42 k m vor der K ü s t e v o n T a r a n a k i , k o n n t e i m März 1969 E r d ö l , E r d g a s u n d K o n d e n s a t e a n t r e f f e n . A u c h die in 16,7 k m A b s t a n d s t e h e n d e Bohr u n g M a u i Nr. 2 ist E n d e 1969 f ü n d i g g e w o r d e n . D e r N a c h weis v o n K o h l e n w a s s e r s t o f f e n in T e u f e n zwischen 2 4 4 0 u n d 3 203 m v e r s t ä r k t e die Hinweise auf ein Ölfeld; d o c h k ö n n e n erst weitere U n t e r s u c h u n g e n d a r ü b e r A u f s c h l u ß geben, ob eine w i r t s c h a f t l i c h e G e w i n n u n g möglich sein wird. Vor der W e s t k ü s t e b e i d e r Inseln ist die Ö l f ü h r u n g tert i ä r e r S c h i c h t e n nachgewiesen. D a s Feld K a p u n i , dessen G a s f ö r d e r u n g e t w a 6 % der Ö l v e r s o r g u n g Neuseelands d e c k e n soll, f ö r d e r t a u s m ä c h t i g e n E o z ä n - S a n d s t e i n e n zwischen 3 3 5 5 u n d 3 965 m Tiefe, wohingegen E r d ö l u n d E r d g a s a u s p l i o z ä n e n S a n d s t e i n e n bei N e w P l y m o u t h a u s einer T e u f e v o n n u r 610 bis 915 m g e f ö r d e r t w e r d e n . G a s a u s t r i t t e w u r d e n a n v e r s c h i e d e n e n Stellen des Meeresg r u n d e s b e o b a c h t e t . F a s t alle die K ü s t e Neuseelands u m g e b e n d e n Mecresgebiete sind als Konzessionen v e r g e b e n . Lediglich die s t ü r m i s c h e F j o r d k ü s t e im S ü d w e s t e n der Südinsel, wo die Tiefsee bis n a h e a n die K ü s t e reicht, eignet sich n i c h t f ü r die E r d ö l s u c h e u n d - f ö r d e r u n g . Die g ü n s t i g s t e n V o r a u s s e t z u n g e n f ü r die E r d ö l p r o s p e k t i o n sind i m T a r a n a k i B e c k e n gegeben, das v o n der P r o v i n z T a r a n a k i der N o r d insel ü b e r d e n v e r b i n d e n d e n L a n d s o c k e l bis z u r P r o v i n z Nelson der Südinscl reicht. I n seinemgeologischen B a u s t i m m t das B e c k e n w e i t g e h e n d m i t d e m des G i p p l a n d - B e c k e n s a m G e g e n u f e r d e r T a s m a n - S e e überein. G e n e h m i g u n g e n f ü r weitere S u c h a r b e i t e n auf K o h l e n w a s s e r s t o f f e i m T a r a n a k i B e c k e n w u r d e n a n 4 K o n s o r t i e n u n d Ölgcsellschaften erteilt. K . DETTE

A N K U D I N O W , F.. W .

Das Wesen gering negativer Eh-Werte in Schichtwässern der westlichen Gebiete Mittelasiens „ B j u l l . Mosk. o b s c h t s c h e s t w a i s p y t . p r i r o d y " , O t d . geol., Moskwa, J g . 44 (1969) 6, S. 1 0 2 - 1 1 2 . 3 Abb., 2 T a b . , 7 Lit. E s wird das wenig e r f o r s c h t e Gebiet des R e d o x p o t e n t i a l s v o n n a t ü r l i c h e n W ä s s e r n b e h a n d e l t . Der Verf. gibt k o n k r e t e Hinweise auf die U r s a c h e n der U n t e r s c h i e d e f ü r die in der Literatur angeführten, untereinander nicht vergleichbaren Werte. Die die E h - W e r t e b e e i n f l u s s e n d e n F a k t o r e n w u r d e n bei der U n t e r s u c h u n g v o n W ä s s e r n in m e s o - k ä n o z o i s c h e n a r t e sischen B e c k e n des westlichen Mittelasiens (Mineralisation 1 , 5 - 3 , 5 g/1; p H 7 , 2 - 8 , 5 ; H 2 S 0 , 5 - 3 , 0 , m a x . 14,0 mg/1; E h + 3 0 0 bis - 3 9 0 mV) e r f a ß t . I m einzelnen u n t e r s u c h t w u r d e n der E i n f l u ß der a) B e l ü f t u n g der W a s s e r p r o b e n , b) L e b e n s t ä t i g k e i t v o n Mikroo r g a n i s m e n , c) I m p f u n g m i t a k t i v e n A n a e r o b i e r n , d) teilweisen E n t g a s u n g des Wassers, e) l a n g d a u e r n d e n A u f b e w a h r u n g des W a s s e r s in h e r m e t i s c h e n Zellen. A u ß e r d e m k o n n t e n B e z i e h u n g e n z u m H 2 S - und Fe-Gehalt. festgestellt werden. P. DIETRICH B E R G E , TT, & L . BRÜOMANN"

Möglichkeiten zur polarographisclien Bestimmung einiger Hauptkomponenten im Meerwasser „Beitr. Meereskunde", 2 A b b . , 2 T a b . , 30 L i t .

Berlin

(1969)

26,

S. 4 7 - 5 7 .

Es wurden Methoden zur polarographischcn Bestimmung von N a t r i u m , K a l i u m , M a g n e s i u m u n d K a l z i u m i m Mecrwasser e n t w i c k e l t . G u t e E r g e b n i s s e k o n n t e n bei der d i r e k t e n u n d i n d i r e k t e n Analyse des N a t r i u m s erzielt w e r d e n . Z u r I n d i k a t i o n der N a t r i u m k o n z e n t r a t i o n diente die A u s w e r t u n g der e r s t e n U r a n s t u f e , die a u s einem N a t r i u m - M a g n c s i u m U r a n y l a z e t a t - N i e d e r s c h l a g n a c h d e m Auflösen in Salzsäure g e w o n n e n w u r d e . Magnesium- u n d K a l z i u m s t ö r u n g e n ließen sich m i t Ä t h y l e n d i a m i n t e t r a e s s i g s ä u r c ( Ä D T E ) a u s s c h a l t e n . Die d i r e k t e K a l i u m b c i t i m m u n g w a r w e i t g e h e n d v o n einer q u a n t i t a t i v e n Auslällung des N a t r i u m ü b e r s c h u s s e s a b h ä n gig. F ü r eine schnellt S i m u l t a n a n a l y s e der beiden E r d a l k a l i c n erwiesen sich V e r d r ä n g u n g s r e a k t i o n e n g ü n s t i g . Die a u s d e m Kadmium-Athylendiamintetraazetat-Komplex freigesetzte

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft 9/10 433

Literaturreferate

Literaturreferate W A S S O J E W I T S C H , N . B . , U. a .

EMERSON, D . W . , & C. V . G . P H I P P S

Die thermobaren Bedingungen der Entfaltung der Hauptphase hei dei Erdölbildung

Die Kartierung der Lockersedimentbasis in einem Teilgebiet von Port Jackson, Neusüdwales, mit einem Boomer-System (engl.)

„ N a f t a " , Zagreb, J g . 20 (1969) 12, S. 6 0 1 - 6 0 9 . 6 Diagr., 19 Lit. Die B e d i n g u n g e n der E r d ö l b i l d u n g , vor a l l e m d e r e n H a u p t p h a s e , sind n i c h t n u r v o n t h e o r e t i s c h e m W e r t , s o n d e r n d i e n e n a u c h der E r k u n d u n g n e u e r 01- u n d Gasfelder. U n t e r d i e s e m G e s i c h t s p u n k t w e r d e n die B i l d u n g s m ö g l i c h k e i t e n der K o h l e n w a s s e r s t o f f e a u s der organischen S u b s t a n z der Sedim e n t g e s t e i n e u n t e r s u c h t . Dabei w e r d e n zwei P h a s e n u n t e r s c h i e d e n : die f r ü h e , „ i n n e r e " P h a s e u n d die H a u p t p h a s e der Ö l e n t w i c k l u n g , in die die A k k u m u l a t i o n u n d Reservoirb i l d u n g einbezogen sind. K o h l e n w a s s e r s t o f f e k ö n n e n in verschiedenen S t u f e n gebild e t w e r d e n : 1. f r ü h e K o h l e n w a s s e r s t o f f e ( P r ä - K o h l e n wasserstoffe), g e b u n d e n a n d a s P l a n k t o n , 2. K o h l e n w a s s e r stoffe der d i a g e n e t i s c h e n G e n e r a t i o n (Metabolite d u r c h Mikroorganismen), 3. K o h l e n w a s s e r s t o f f e der a l t d i a g e n e t i s c h e n G e n e r a t i o n (Bildung d u r c h F e r m e n t e in d e n Sedimenten). Weitere Kohlenwasserstoffe werden katagenetisch d u r c h t h e r m o l i t i s c h e Prozesse g e b i l d e t ; auf G r u n d ihres fossilen o r g a n i s c h e n A u s g a n g s m a t e r i a l s w e r d e n diese a u c h als a b i o g e n bezeichnet. Die Basis der H a u p t p h a s e der Olbildung wird d u r c h die p r i m ä r e K o h l e n w a s s e r s t o f f m i g r a t i o n angezeigt, die bei gewissen t h e r m o b a r e n B e d i n g u n g e n in b i t u m i n ö s e n Gesteinen von über 3 — 1 2 % organischem Kohlenstoffgehalt v o r sieh g e h e n k a n n . Dabei d i e n t die B e o b a c h t u n g der o p t i s c h e n E i g e n s c h a f t des V i t r i n i t s zur A b g r e n z u n g der K a t a g e n e s e p h a s e oder ihrer S u b p h a s e n . Zur E r r e i c h u n g der H a u p t p h a s e gilt, d a ß die t h e r m o b a r e n B e d i n g u n g e n u m so g r ö ß e r sein m ü s s e n , je kleiner der N a p h t h e n g e h a l t ist.

„ G c o p h y s . P r o s p c c t i n g " , T h e H a g u e , 17 (1969) 3, S. 219 bis 230. 8 A b b . , 33 L i t . Mit einem B o o m e r - S y s t e m (seeseismische e l e k t r o m a g n e tische Anregungsquelle) v o n 200 — 400 J o u l e w u r d e ein Teil des S y d n e y e r H a f e n s , P o r t J a c k s o n , m i t der C R P Metliode vermessen, u m die L o c k e r s e d i m e n t b a s i s zu kartier e n . Bei einer W a s s e r t i e f e bis 20 m u n d L o c k e r s e d i m e n l m ä c h t i g k e i t e n v o n 0 — 60 m w u r d e d u r c h sehr k u r z e Signale (0,5 — 1 m s ) u n d h o c h f r e q u e n t e F i l t e r u n g (200 — 800 Hz) ein sehr hohes A u f l ö s u n g s v e r m ö g e n ( < 1 m) erzielt. Es k o n n t e n mehrere Reflexionshorizonte im Lockers e d i m e n t v e r f o l g t w e r d e n u n d die Grenze z u m f e s t e n Gestein, einem triassischcn S a n d s t e i n , festgelegt w e r d e n . E r s c h w e r t w u r d e die K a r t i e r u n g der L o c k e r s e d i m e n t b a s i s d u r c h vers t ä r k t e E n c r g i c a b s o r p l i o n und -Streuung m i t w a c h s e n d e r E i n d r i n g t i e f e sowie i n t e n s i v e Reflexionen, D i f f r a k t i o n e n u n d Multiple aus d e m L o c k e r s e d i m e n t b e r e i c h . Die e r h a l t e n e K a r t e der O b e r k a n t e des F e s t g e s t e i n s zeigt ein m ä a n d e r a r t i g bewegtes Relief, das d u r c h die S t r ö m u n g s - u n d Ausw a s c h u n g s t ä t i g k e i t der Zuflüsse u n d Gezeiten e r k l ä r t w e r d e n kann. H . WOLFF

J. KNÜPFER

Ölfiuid in Neuseeland „ P e t r o l e u m Press Service", L o n d o n , J g . 37 (1970) 1, S. 1 7 - 1 9 Bereits 1839 w u r d e n vor der K ü s t e Neuseelands bei N e w P l y m o u t h auf d e m Meere Ölflecken b e o b a c h t e t . Die Erdöls u c h b o h r u n g Maui Nr. 1, r u n d 42 k m vor der K ü s t e v o n T a r a n a k i , k o n n t e i m März 1969 E r d ö l , E r d g a s u n d K o n d e n s a t e a n t r e f f e n . A u c h die in 16,7 k m A b s t a n d s t e h e n d e Bohr u n g M a u i Nr. 2 ist E n d e 1969 f ü n d i g g e w o r d e n . D e r N a c h weis v o n K o h l e n w a s s e r s t o f f e n in T e u f e n zwischen 2 4 4 0 u n d 3 203 m v e r s t ä r k t e die Hinweise auf ein Ölfeld; d o c h k ö n n e n erst weitere U n t e r s u c h u n g e n d a r ü b e r A u f s c h l u ß geben, ob eine w i r t s c h a f t l i c h e G e w i n n u n g möglich sein wird. Vor der W e s t k ü s t e b e i d e r Inseln ist die Ö l f ü h r u n g tert i ä r e r S c h i c h t e n nachgewiesen. D a s Feld K a p u n i , dessen G a s f ö r d e r u n g e t w a 6 % der Ö l v e r s o r g u n g Neuseelands d e c k e n soll, f ö r d e r t a u s m ä c h t i g e n E o z ä n - S a n d s t e i n e n zwischen 3 3 5 5 u n d 3 965 m Tiefe, wohingegen E r d ö l u n d E r d g a s a u s p l i o z ä n e n S a n d s t e i n e n bei N e w P l y m o u t h a u s einer T e u f e v o n n u r 610 bis 915 m g e f ö r d e r t w e r d e n . G a s a u s t r i t t e w u r d e n a n v e r s c h i e d e n e n Stellen des Meeresg r u n d e s b e o b a c h t e t . F a s t alle die K ü s t e Neuseelands u m g e b e n d e n Mecresgebiete sind als Konzessionen v e r g e b e n . Lediglich die s t ü r m i s c h e F j o r d k ü s t e im S ü d w e s t e n der Südinsel, wo die Tiefsee bis n a h e a n die K ü s t e reicht, eignet sich n i c h t f ü r die E r d ö l s u c h e u n d - f ö r d e r u n g . Die g ü n s t i g s t e n V o r a u s s e t z u n g e n f ü r die E r d ö l p r o s p e k t i o n sind i m T a r a n a k i B e c k e n gegeben, das v o n der P r o v i n z T a r a n a k i der N o r d insel ü b e r d e n v e r b i n d e n d e n L a n d s o c k e l bis z u r P r o v i n z Nelson der Südinscl reicht. I n seinemgeologischen B a u s t i m m t das B e c k e n w e i t g e h e n d m i t d e m des G i p p l a n d - B e c k e n s a m G e g e n u f e r d e r T a s m a n - S e e überein. G e n e h m i g u n g e n f ü r weitere S u c h a r b e i t e n auf K o h l e n w a s s e r s t o f f e i m T a r a n a k i B e c k e n w u r d e n a n 4 K o n s o r t i e n u n d Ölgcsellschaften erteilt. K . DETTE

A N K U D I N O W , F.. W .

Das Wesen gering negativer Eh-Werte in Schichtwässern der westlichen Gebiete Mittelasiens „ B j u l l . Mosk. o b s c h t s c h e s t w a i s p y t . p r i r o d y " , O t d . geol., Moskwa, J g . 44 (1969) 6, S. 1 0 2 - 1 1 2 . 3 Abb., 2 T a b . , 7 Lit. E s wird das wenig e r f o r s c h t e Gebiet des R e d o x p o t e n t i a l s v o n n a t ü r l i c h e n W ä s s e r n b e h a n d e l t . Der Verf. gibt k o n k r e t e Hinweise auf die U r s a c h e n der U n t e r s c h i e d e f ü r die in der Literatur angeführten, untereinander nicht vergleichbaren Werte. Die die E h - W e r t e b e e i n f l u s s e n d e n F a k t o r e n w u r d e n bei der U n t e r s u c h u n g v o n W ä s s e r n in m e s o - k ä n o z o i s c h e n a r t e sischen B e c k e n des westlichen Mittelasiens (Mineralisation 1 , 5 - 3 , 5 g/1; p H 7 , 2 - 8 , 5 ; H 2 S 0 , 5 - 3 , 0 , m a x . 14,0 mg/1; E h + 3 0 0 bis - 3 9 0 mV) e r f a ß t . I m einzelnen u n t e r s u c h t w u r d e n der E i n f l u ß der a) B e l ü f t u n g der W a s s e r p r o b e n , b) L e b e n s t ä t i g k e i t v o n Mikroo r g a n i s m e n , c) I m p f u n g m i t a k t i v e n A n a e r o b i e r n , d) teilweisen E n t g a s u n g des Wassers, e) l a n g d a u e r n d e n A u f b e w a h r u n g des W a s s e r s in h e r m e t i s c h e n Zellen. A u ß e r d e m k o n n t e n B e z i e h u n g e n z u m H 2 S - und Fe-Gehalt. festgestellt werden. P. DIETRICH B E R G E , TT, & L . BRÜOMANN"

Möglichkeiten zur polarographisclien Bestimmung einiger Hauptkomponenten im Meerwasser „Beitr. Meereskunde", 2 A b b . , 2 T a b . , 30 L i t .

Berlin

(1969)

26,

S. 4 7 - 5 7 .

Es wurden Methoden zur polarographischcn Bestimmung von N a t r i u m , K a l i u m , M a g n e s i u m u n d K a l z i u m i m Mecrwasser e n t w i c k e l t . G u t e E r g e b n i s s e k o n n t e n bei der d i r e k t e n u n d i n d i r e k t e n Analyse des N a t r i u m s erzielt w e r d e n . Z u r I n d i k a t i o n der N a t r i u m k o n z e n t r a t i o n diente die A u s w e r t u n g der e r s t e n U r a n s t u f e , die a u s einem N a t r i u m - M a g n c s i u m U r a n y l a z e t a t - N i e d e r s c h l a g n a c h d e m Auflösen in Salzsäure g e w o n n e n w u r d e . Magnesium- u n d K a l z i u m s t ö r u n g e n ließen sich m i t Ä t h y l e n d i a m i n t e t r a e s s i g s ä u r c ( Ä D T E ) a u s s c h a l t e n . Die d i r e k t e K a l i u m b c i t i m m u n g w a r w e i t g e h e n d v o n einer q u a n t i t a t i v e n Auslällung des N a t r i u m ü b e r s c h u s s e s a b h ä n gig. F ü r eine schnellt S i m u l t a n a n a l y s e der beiden E r d a l k a l i c n erwiesen sich V e r d r ä n g u n g s r e a k t i o n e n g ü n s t i g . Die a u s d e m Kadmium-Athylendiamintetraazetat-Komplex freigesetzte

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434 K a d m i u m m e n g e w u r d e in 1 m u n d 5 m A m m o n i a k polarog r a p h i e r t u n d ermöglichte so eine differenzierte K a l z i u m und Magnesiumbestimmung. Kalzium konnte daneben auch d i r e k t q u a n t i t a t i v e r f a ß t w e r d e n , wobei d u r c h geringe K o n z e n t r a t i o n des D e p o l a r i s a t o r s , Z u g a b e v o n Alkohol u n d B e n u t z e n der R a p i d p o l a r o g r a p h i e eine f a s t völlige Eliminier u n g des ü b l i c h e n K a l z i u m m a x i m u m s zu v e r z e i c h n e n w a r . E s w i r d ein s y s t e m a t i s c h e r A n a l y s e n g a n g z u r p o l a r o g r a p h i s c h e n B e s t i m m u n g der vier K a t i o n e n vorgeschlagen. Autorreferat K o N j t r c H o w , I . A . , 0 . G . LARINA & G . A . OSTAI-KNKO

Erfahrungen bei der Untersuchung von Austauscheigensebaften toniger Ablagerungen als Kriterium für die geochemischen Scdimentbildungsbcdingungen „ N e f t e g a s o w a j a Gcologija i Geofisika", Moskwa (1969) 6, S. 5 0 - 5 4 . 1 A b b . , 2 T a b . , 8 L i t . A n u n t c r k r e t a z i s c h c n terrigenen B i l d u n g e n des n ö r d l i c h e n V o r k a u k a s u s u n d a n J u r a s e d i m e n t e n des F e r g a n a - B e c k e n s wurden hydrogeologisch-hydrochemische Untersuchungen m i t folgenden E r g e b n i s s e n d u r c h g e f ü h r t . 1. D e r C h a r a k t e r der a d s o r b t i v e n K a t i o n e n t o n i g e r Ges t e i n e ist f ü r b r a c k i s c h c , m a r i n e u n d k o n t i n e n t a l e B i l d u n g e n spezifisch, so d a ß er als K r i t e r i u m f ü r das S e d i m c n t a t i o n s milieu dienen k a n n . 2. Die a n g e w a n d t e M e t h o d i k ist f ü r terrigenc, m a r i n e u n d kontinentale Bildungen brauchbar. 3. E n t s p r e c h e n d d e n v e r s c h i e d e n e n T y p e n t o n i g e n Materials u n t e r s c h e i d e t m a n folgende S e d i m e n t a t i o n s b e r e i c h e m i t einer d a z u g e h ö r i g e n A Ikalinilal.: Sedimentationsbcreich Alkalinität m a r i n e r T i e f w a s s e r b e r e i c h (erhöhter Salzgehalt) 2 u n d > 2 m a r i n e r F l a c h w a s s e r b e r e i c h (mittlerer Salzgehalt) 1,3—1,8 B r a c k w a s s e r b e r e i c h (schwacher Salzgehalt) 1,1—0,7 k o n t i n e n t a l - a r i d e r Bereich (mittlerer bis s c h w a c h e r Salzgehalt) 1,1—1,5 k o n t i n e n t a l - h u m i d e r Bereich (Süßwasser) u n t e r 0,5 H . PÄTZ KLOPP, R .

liaugcologisclic Probleme bei der Gründung des Biggekraftwerkes auf verkarsteten devonischen Itifikulken im Sauerland und ihre Lösung „ R o c k M e c h a n i c s " , W i e n — N e w Y o r k , J g . 1 (1969) 2 — 3, S. 1 4 5 - 1 5 6 , 4 A b b . , 18 Lit. I m n ö r d l i c h e n G r ü n d u n g s b e r e i c h dos K r a f t w e r k e s der B i g g e t a l s p e r r e i m S a u e r l a n d t a u c h t e n steilstehende, kalkige S c h i c h t e n a u f , in die R i f f k a l k k l ö t z e v o n u n t e r s c h i e d l i c h e r V e r t e i l u n g eingelagert w a r e n . W ä h r e n d die K a l k m e r g e l schiefer n u r s t a r k e E n t k a l k u n g s e r s c h e i n u n g e n aufwiesen, zeigten sich in d e n R i f f k a l k z o n e n echte K a r s t h o l i l r ü u m e . Die E c k e eines w e s e n t l i c h e n B a u w c r k t e i l s des K r a f t w e r k e s lag ü b e r einer k o l k a r t i g e i n g e b r o c h e n e n u n d m i t Gerollen g e f ü l l t e n K a r s t h ö h l e . Diese K r a f t w c r k s b e r e i c l i e w u r d e n d a h e r a u s k r a g e n d k o n s t r u i e r t . Die L a s t e n m u ß t e das südlich a n s c h l i e ß e n d e n i c h t v e r k a r s t e t e Gebirge a u f n e h m e n . D a s völlig regellose A u f t a u c h e n v e r k a r s t e t e r R i f f b e r e i c h e ließ a b e r die G e f a h r v e r m u t e n , d a ß a u c h der s t a n d f e s t e Gebirgstcil durch Karstcinbrüche unterschnitten werden könnte. Das u m so m e h r , als die S c h i c h t u n g in R i c h t u n g des K a r s t k o l k e s einfiel u n d S c h i c h t p a k c t e des a n sich s t a n d f e s t e n Gebirges a b g l e i t e n k ö n n t e n . U m d a s zu v e r h i n d e r n , w u r d e n den besonderen Vcrkarstungsbedingungen angepaßte systemat i s c h e I n j e k t i o n e n in drei P h a s e n a u s g e f ü h r t . E i n g e p r e ß t w u r d e ein Gemisch a u s ca. 7 0 % Z e m e n t , 2 5 % S a n d u n d 5 % Bentonit. Als wesentlichste F o l g e r u n g f ü r d e n F e l s b a u w e r d e n die U n t e r s c h i e d e der V e r k a r s t u n g zwischen h o m o g e n e n K a l k s t e i n e n u n d R i f f k a l k s t e i n c n herausgestellt. Z u r sicheren G r ü n d u n g v o n B a u w e r k e n w e r d e n eine ausr e i c h e n d e baugeologische U n t e r s u c h u n g , enge Z u s a m m e n a r b e i t zwischen d e m Geologen u n d I n g e n i e u r w ä h r e n d der P l a n u n g u n d b e i m B a u sowie A n p a s s u n g der B a u a u s f ü h r u n g a n die B e s o n d e r h e i t e n des K a r s t e s e m p f o h l e n . Autorreferat

Literaturreferate KLOPP, R . Geophysikalische Messungen in Fördersonden „ N e f t e g a s o w a j a Geologija i Geofisika", M o s k w a 12, S. 2 6 - 2 9 , 2 A b b .

(1969)

I n der W o l g a — U r a l - E r d ö l p r o v i n z w u r d e n einige geophysikalische B o h r l o c h m e ß m e t h o d e n in F ö r d e r s o n d e n m i t folgenden E r g e b n i s s e n u n t e r s u c h t : 1. Die N e u t r o n e n v e r f a h r e n erweisen sich n u r in n i c h t perforierten verrohrten Sondenabschnitten innerhalb hochporöser Speicher m i t salzhaltigen L a g e r s t ä t t e n w ä s s e r n als effektiv. 2. Die geophysikalischen Messungen in ihrer G e s a m t h e i t liefern wertvolle P r i m ä r d a t e n , die f ü r die F ö r d e r r e g i m e der S o n d e n u n d der L a g e r s t ä t t e n n o t w e n d i g sind. 3. E s wird g e f o r d e r t , b e s o n d e r e M e t h o d i k e n u n d A p p a r a t u r e n z u r Messung in den F ö r d e r s o n d e n zu e n t w i c k e l n . Auf alle Fälle sollten Mengenmesser, D i c h t c m c s s e r u n d Resistivim e t e r eingesetzt w e r d e n . 4. F e r n e r sind r a d i o a k t i v e I s o t o p c n m e ß m e t h o d e n u n d g e o t h e r m i s c h e V e r f a h r e n zur B e s t i m m u n g v o n Leckstellen, die d u r c h schlcchlc Z e m e n t a t i o n b e d i n g t sind, einzusetzen. II. PÄTZ

Neuerscheinungen und Litcraturhinweise LISSITSCHKIN, S . M .

Die E r d ö l i n d u s t r i e der U S A Moskau: Verl. Nedra 1069. 320 S., div. Abb., 62 Tab., Lit. LUKASCHEW, K . I .

Das Erdöl Belorußlands Minsk: Verl. Nauka i technika 1060. 201 S„ 22 Abb., 60 Tab., 183 Lit. MAACK, R . K o n t i n e n t a l d r i f t u n d Geologie des s ü d a t l a n t i s c h e n

Ozeans

Berlin: Verl. de Giuyter 1909. 164 S„ 98 Abb., 353 Lit. MARTYNOW, J . M .

Informationsverarbeitung

in

Datenübertragungssystemen

Moskau: Verl. Swjas 1969. 200 S„ div. Abb., Lit.

Materialien ü b e r Geologie u n d n u t z b a r e B o d e n s c h ä t z e des O s t e n s der U d S S R Leningrad: Staatl. geol. Kom. SSSR 1964. 100 S., getr. Abb., Tab., Lit. MOISSEENKO, F . S .

B a u u n d E n t w i c k l u n g d e r E r d r i n d e der südlichen Gebirgse i n f a s s u n g Sibiriens Nowosibirsk: Verl. Nauka 1060. 205 S., 45 Abb., 11 Tab., 487 Lit.

O p e r a t i o n s f o r s c h u n g in der sozialistischen W i r t s c h a f t m i t b e w ä h r t e n Modellen a u s der P r a x i s Berlin: Dietz Verl. 1969. 039 S., getr. Abb., Tab., 14 S. Lit.

Origin a n d d i s t r i b u t i o n of t h e e l e m e n t s Oxford (usw.): Verl. Pergamon Press 1968. International series of monographs in earth scienecs, vol. 30, 1178 S., getr. Abb., Tab., Lit.

P r o b l e m e der Mondgeologic Moskau: Verl. Nauka 1969.-290 S., getr. Abb., Tab., Lit., 11 Karten u. Profile

Zeitschrift lür angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Helt 9/10

434 K a d m i u m m e n g e w u r d e in 1 m u n d 5 m A m m o n i a k polarog r a p h i e r t u n d ermöglichte so eine differenzierte K a l z i u m und Magnesiumbestimmung. Kalzium konnte daneben auch d i r e k t q u a n t i t a t i v e r f a ß t w e r d e n , wobei d u r c h geringe K o n z e n t r a t i o n des D e p o l a r i s a t o r s , Z u g a b e v o n Alkohol u n d B e n u t z e n der R a p i d p o l a r o g r a p h i e eine f a s t völlige Eliminier u n g des ü b l i c h e n K a l z i u m m a x i m u m s zu v e r z e i c h n e n w a r . E s w i r d ein s y s t e m a t i s c h e r A n a l y s e n g a n g z u r p o l a r o g r a p h i s c h e n B e s t i m m u n g der vier K a t i o n e n vorgeschlagen. Autorreferat K o N j t r c H o w , I . A . , 0 . G . LARINA & G . A . OSTAI-KNKO

Erfahrungen bei der Untersuchung von Austauscheigensebaften toniger Ablagerungen als Kriterium für die geochemischen Scdimentbildungsbcdingungen „ N e f t e g a s o w a j a Gcologija i Geofisika", Moskwa (1969) 6, S. 5 0 - 5 4 . 1 A b b . , 2 T a b . , 8 L i t . A n u n t c r k r e t a z i s c h c n terrigenen B i l d u n g e n des n ö r d l i c h e n V o r k a u k a s u s u n d a n J u r a s e d i m e n t e n des F e r g a n a - B e c k e n s wurden hydrogeologisch-hydrochemische Untersuchungen m i t folgenden E r g e b n i s s e n d u r c h g e f ü h r t . 1. D e r C h a r a k t e r der a d s o r b t i v e n K a t i o n e n t o n i g e r Ges t e i n e ist f ü r b r a c k i s c h c , m a r i n e u n d k o n t i n e n t a l e B i l d u n g e n spezifisch, so d a ß er als K r i t e r i u m f ü r das S e d i m c n t a t i o n s milieu dienen k a n n . 2. Die a n g e w a n d t e M e t h o d i k ist f ü r terrigenc, m a r i n e u n d kontinentale Bildungen brauchbar. 3. E n t s p r e c h e n d d e n v e r s c h i e d e n e n T y p e n t o n i g e n Materials u n t e r s c h e i d e t m a n folgende S e d i m e n t a t i o n s b e r e i c h e m i t einer d a z u g e h ö r i g e n A Ikalinilal.: Sedimentationsbcreich Alkalinität m a r i n e r T i e f w a s s e r b e r e i c h (erhöhter Salzgehalt) 2 u n d > 2 m a r i n e r F l a c h w a s s e r b e r e i c h (mittlerer Salzgehalt) 1,3—1,8 B r a c k w a s s e r b e r e i c h (schwacher Salzgehalt) 1,1—0,7 k o n t i n e n t a l - a r i d e r Bereich (mittlerer bis s c h w a c h e r Salzgehalt) 1,1—1,5 k o n t i n e n t a l - h u m i d e r Bereich (Süßwasser) u n t e r 0,5 H . PÄTZ KLOPP, R .

liaugcologisclic Probleme bei der Gründung des Biggekraftwerkes auf verkarsteten devonischen Itifikulken im Sauerland und ihre Lösung „ R o c k M e c h a n i c s " , W i e n — N e w Y o r k , J g . 1 (1969) 2 — 3, S. 1 4 5 - 1 5 6 , 4 A b b . , 18 Lit. I m n ö r d l i c h e n G r ü n d u n g s b e r e i c h dos K r a f t w e r k e s der B i g g e t a l s p e r r e i m S a u e r l a n d t a u c h t e n steilstehende, kalkige S c h i c h t e n a u f , in die R i f f k a l k k l ö t z e v o n u n t e r s c h i e d l i c h e r V e r t e i l u n g eingelagert w a r e n . W ä h r e n d die K a l k m e r g e l schiefer n u r s t a r k e E n t k a l k u n g s e r s c h e i n u n g e n aufwiesen, zeigten sich in d e n R i f f k a l k z o n e n echte K a r s t h o l i l r ü u m e . Die E c k e eines w e s e n t l i c h e n B a u w c r k t e i l s des K r a f t w e r k e s lag ü b e r einer k o l k a r t i g e i n g e b r o c h e n e n u n d m i t Gerollen g e f ü l l t e n K a r s t h ö h l e . Diese K r a f t w c r k s b e r e i c l i e w u r d e n d a h e r a u s k r a g e n d k o n s t r u i e r t . Die L a s t e n m u ß t e das südlich a n s c h l i e ß e n d e n i c h t v e r k a r s t e t e Gebirge a u f n e h m e n . D a s völlig regellose A u f t a u c h e n v e r k a r s t e t e r R i f f b e r e i c h e ließ a b e r die G e f a h r v e r m u t e n , d a ß a u c h der s t a n d f e s t e Gebirgstcil durch Karstcinbrüche unterschnitten werden könnte. Das u m so m e h r , als die S c h i c h t u n g in R i c h t u n g des K a r s t k o l k e s einfiel u n d S c h i c h t p a k c t e des a n sich s t a n d f e s t e n Gebirges a b g l e i t e n k ö n n t e n . U m d a s zu v e r h i n d e r n , w u r d e n den besonderen Vcrkarstungsbedingungen angepaßte systemat i s c h e I n j e k t i o n e n in drei P h a s e n a u s g e f ü h r t . E i n g e p r e ß t w u r d e ein Gemisch a u s ca. 7 0 % Z e m e n t , 2 5 % S a n d u n d 5 % Bentonit. Als wesentlichste F o l g e r u n g f ü r d e n F e l s b a u w e r d e n die U n t e r s c h i e d e der V e r k a r s t u n g zwischen h o m o g e n e n K a l k s t e i n e n u n d R i f f k a l k s t e i n c n herausgestellt. Z u r sicheren G r ü n d u n g v o n B a u w e r k e n w e r d e n eine ausr e i c h e n d e baugeologische U n t e r s u c h u n g , enge Z u s a m m e n a r b e i t zwischen d e m Geologen u n d I n g e n i e u r w ä h r e n d der P l a n u n g u n d b e i m B a u sowie A n p a s s u n g der B a u a u s f ü h r u n g a n die B e s o n d e r h e i t e n des K a r s t e s e m p f o h l e n . Autorreferat

Literaturreferate KLOPP, R . Geophysikalische Messungen in Fördersonden „ N e f t e g a s o w a j a Geologija i Geofisika", M o s k w a 12, S. 2 6 - 2 9 , 2 A b b .

(1969)

I n der W o l g a — U r a l - E r d ö l p r o v i n z w u r d e n einige geophysikalische B o h r l o c h m e ß m e t h o d e n in F ö r d e r s o n d e n m i t folgenden E r g e b n i s s e n u n t e r s u c h t : 1. Die N e u t r o n e n v e r f a h r e n erweisen sich n u r in n i c h t perforierten verrohrten Sondenabschnitten innerhalb hochporöser Speicher m i t salzhaltigen L a g e r s t ä t t e n w ä s s e r n als effektiv. 2. Die geophysikalischen Messungen in ihrer G e s a m t h e i t liefern wertvolle P r i m ä r d a t e n , die f ü r die F ö r d e r r e g i m e der S o n d e n u n d der L a g e r s t ä t t e n n o t w e n d i g sind. 3. E s wird g e f o r d e r t , b e s o n d e r e M e t h o d i k e n u n d A p p a r a t u r e n z u r Messung in den F ö r d e r s o n d e n zu e n t w i c k e l n . Auf alle Fälle sollten Mengenmesser, D i c h t c m c s s e r u n d Resistivim e t e r eingesetzt w e r d e n . 4. F e r n e r sind r a d i o a k t i v e I s o t o p c n m e ß m e t h o d e n u n d g e o t h e r m i s c h e V e r f a h r e n zur B e s t i m m u n g v o n Leckstellen, die d u r c h schlcchlc Z e m e n t a t i o n b e d i n g t sind, einzusetzen. II. PÄTZ

Neuerscheinungen und Litcraturhinweise LISSITSCHKIN, S . M .

Die E r d ö l i n d u s t r i e der U S A Moskau: Verl. Nedra 1069. 320 S., div. Abb., 62 Tab., Lit. LUKASCHEW, K . I .

Das Erdöl Belorußlands Minsk: Verl. Nauka i technika 1060. 201 S„ 22 Abb., 60 Tab., 183 Lit. MAACK, R . K o n t i n e n t a l d r i f t u n d Geologie des s ü d a t l a n t i s c h e n

Ozeans

Berlin: Verl. de Giuyter 1909. 164 S„ 98 Abb., 353 Lit. MARTYNOW, J . M .

Informationsverarbeitung

in

Datenübertragungssystemen

Moskau: Verl. Swjas 1969. 200 S„ div. Abb., Lit.

Materialien ü b e r Geologie u n d n u t z b a r e B o d e n s c h ä t z e des O s t e n s der U d S S R Leningrad: Staatl. geol. Kom. SSSR 1964. 100 S., getr. Abb., Tab., Lit. MOISSEENKO, F . S .

B a u u n d E n t w i c k l u n g d e r E r d r i n d e der südlichen Gebirgse i n f a s s u n g Sibiriens Nowosibirsk: Verl. Nauka 1060. 205 S., 45 Abb., 11 Tab., 487 Lit.

O p e r a t i o n s f o r s c h u n g in der sozialistischen W i r t s c h a f t m i t b e w ä h r t e n Modellen a u s der P r a x i s Berlin: Dietz Verl. 1969. 039 S., getr. Abb., Tab., 14 S. Lit.

Origin a n d d i s t r i b u t i o n of t h e e l e m e n t s Oxford (usw.): Verl. Pergamon Press 1968. International series of monographs in earth scienecs, vol. 30, 1178 S., getr. Abb., Tab., Lit.

P r o b l e m e der Mondgeologic Moskau: Verl. Nauka 1969.-290 S., getr. Abb., Tab., Lit., 11 Karten u. Profile

Zeitschrift lür angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Helt 9/10

434 K a d m i u m m e n g e w u r d e in 1 m u n d 5 m A m m o n i a k polarog r a p h i e r t u n d ermöglichte so eine differenzierte K a l z i u m und Magnesiumbestimmung. Kalzium konnte daneben auch d i r e k t q u a n t i t a t i v e r f a ß t w e r d e n , wobei d u r c h geringe K o n z e n t r a t i o n des D e p o l a r i s a t o r s , Z u g a b e v o n Alkohol u n d B e n u t z e n der R a p i d p o l a r o g r a p h i e eine f a s t völlige Eliminier u n g des ü b l i c h e n K a l z i u m m a x i m u m s zu v e r z e i c h n e n w a r . E s w i r d ein s y s t e m a t i s c h e r A n a l y s e n g a n g z u r p o l a r o g r a p h i s c h e n B e s t i m m u n g der vier K a t i o n e n vorgeschlagen. Autorreferat K o N j t r c H o w , I . A . , 0 . G . LARINA & G . A . OSTAI-KNKO

Erfahrungen bei der Untersuchung von Austauscheigensebaften toniger Ablagerungen als Kriterium für die geochemischen Scdimentbildungsbcdingungen „ N e f t e g a s o w a j a Gcologija i Geofisika", Moskwa (1969) 6, S. 5 0 - 5 4 . 1 A b b . , 2 T a b . , 8 L i t . A n u n t c r k r e t a z i s c h c n terrigenen B i l d u n g e n des n ö r d l i c h e n V o r k a u k a s u s u n d a n J u r a s e d i m e n t e n des F e r g a n a - B e c k e n s wurden hydrogeologisch-hydrochemische Untersuchungen m i t folgenden E r g e b n i s s e n d u r c h g e f ü h r t . 1. D e r C h a r a k t e r der a d s o r b t i v e n K a t i o n e n t o n i g e r Ges t e i n e ist f ü r b r a c k i s c h c , m a r i n e u n d k o n t i n e n t a l e B i l d u n g e n spezifisch, so d a ß er als K r i t e r i u m f ü r das S e d i m c n t a t i o n s milieu dienen k a n n . 2. Die a n g e w a n d t e M e t h o d i k ist f ü r terrigenc, m a r i n e u n d kontinentale Bildungen brauchbar. 3. E n t s p r e c h e n d d e n v e r s c h i e d e n e n T y p e n t o n i g e n Materials u n t e r s c h e i d e t m a n folgende S e d i m e n t a t i o n s b e r e i c h e m i t einer d a z u g e h ö r i g e n A Ikalinilal.: Sedimentationsbcreich Alkalinität m a r i n e r T i e f w a s s e r b e r e i c h (erhöhter Salzgehalt) 2 u n d > 2 m a r i n e r F l a c h w a s s e r b e r e i c h (mittlerer Salzgehalt) 1,3—1,8 B r a c k w a s s e r b e r e i c h (schwacher Salzgehalt) 1,1—0,7 k o n t i n e n t a l - a r i d e r Bereich (mittlerer bis s c h w a c h e r Salzgehalt) 1,1—1,5 k o n t i n e n t a l - h u m i d e r Bereich (Süßwasser) u n t e r 0,5 H . PÄTZ KLOPP, R .

liaugcologisclic Probleme bei der Gründung des Biggekraftwerkes auf verkarsteten devonischen Itifikulken im Sauerland und ihre Lösung „ R o c k M e c h a n i c s " , W i e n — N e w Y o r k , J g . 1 (1969) 2 — 3, S. 1 4 5 - 1 5 6 , 4 A b b . , 18 Lit. I m n ö r d l i c h e n G r ü n d u n g s b e r e i c h dos K r a f t w e r k e s der B i g g e t a l s p e r r e i m S a u e r l a n d t a u c h t e n steilstehende, kalkige S c h i c h t e n a u f , in die R i f f k a l k k l ö t z e v o n u n t e r s c h i e d l i c h e r V e r t e i l u n g eingelagert w a r e n . W ä h r e n d die K a l k m e r g e l schiefer n u r s t a r k e E n t k a l k u n g s e r s c h e i n u n g e n aufwiesen, zeigten sich in d e n R i f f k a l k z o n e n echte K a r s t h o l i l r ü u m e . Die E c k e eines w e s e n t l i c h e n B a u w c r k t e i l s des K r a f t w e r k e s lag ü b e r einer k o l k a r t i g e i n g e b r o c h e n e n u n d m i t Gerollen g e f ü l l t e n K a r s t h ö h l e . Diese K r a f t w c r k s b e r e i c l i e w u r d e n d a h e r a u s k r a g e n d k o n s t r u i e r t . Die L a s t e n m u ß t e das südlich a n s c h l i e ß e n d e n i c h t v e r k a r s t e t e Gebirge a u f n e h m e n . D a s völlig regellose A u f t a u c h e n v e r k a r s t e t e r R i f f b e r e i c h e ließ a b e r die G e f a h r v e r m u t e n , d a ß a u c h der s t a n d f e s t e Gebirgstcil durch Karstcinbrüche unterschnitten werden könnte. Das u m so m e h r , als die S c h i c h t u n g in R i c h t u n g des K a r s t k o l k e s einfiel u n d S c h i c h t p a k c t e des a n sich s t a n d f e s t e n Gebirges a b g l e i t e n k ö n n t e n . U m d a s zu v e r h i n d e r n , w u r d e n den besonderen Vcrkarstungsbedingungen angepaßte systemat i s c h e I n j e k t i o n e n in drei P h a s e n a u s g e f ü h r t . E i n g e p r e ß t w u r d e ein Gemisch a u s ca. 7 0 % Z e m e n t , 2 5 % S a n d u n d 5 % Bentonit. Als wesentlichste F o l g e r u n g f ü r d e n F e l s b a u w e r d e n die U n t e r s c h i e d e der V e r k a r s t u n g zwischen h o m o g e n e n K a l k s t e i n e n u n d R i f f k a l k s t e i n c n herausgestellt. Z u r sicheren G r ü n d u n g v o n B a u w e r k e n w e r d e n eine ausr e i c h e n d e baugeologische U n t e r s u c h u n g , enge Z u s a m m e n a r b e i t zwischen d e m Geologen u n d I n g e n i e u r w ä h r e n d der P l a n u n g u n d b e i m B a u sowie A n p a s s u n g der B a u a u s f ü h r u n g a n die B e s o n d e r h e i t e n des K a r s t e s e m p f o h l e n . Autorreferat

Literaturreferate KLOPP, R . Geophysikalische Messungen in Fördersonden „ N e f t e g a s o w a j a Geologija i Geofisika", M o s k w a 12, S. 2 6 - 2 9 , 2 A b b .

(1969)

I n der W o l g a — U r a l - E r d ö l p r o v i n z w u r d e n einige geophysikalische B o h r l o c h m e ß m e t h o d e n in F ö r d e r s o n d e n m i t folgenden E r g e b n i s s e n u n t e r s u c h t : 1. Die N e u t r o n e n v e r f a h r e n erweisen sich n u r in n i c h t perforierten verrohrten Sondenabschnitten innerhalb hochporöser Speicher m i t salzhaltigen L a g e r s t ä t t e n w ä s s e r n als effektiv. 2. Die geophysikalischen Messungen in ihrer G e s a m t h e i t liefern wertvolle P r i m ä r d a t e n , die f ü r die F ö r d e r r e g i m e der S o n d e n u n d der L a g e r s t ä t t e n n o t w e n d i g sind. 3. E s wird g e f o r d e r t , b e s o n d e r e M e t h o d i k e n u n d A p p a r a t u r e n z u r Messung in den F ö r d e r s o n d e n zu e n t w i c k e l n . Auf alle Fälle sollten Mengenmesser, D i c h t c m c s s e r u n d Resistivim e t e r eingesetzt w e r d e n . 4. F e r n e r sind r a d i o a k t i v e I s o t o p c n m e ß m e t h o d e n u n d g e o t h e r m i s c h e V e r f a h r e n zur B e s t i m m u n g v o n Leckstellen, die d u r c h schlcchlc Z e m e n t a t i o n b e d i n g t sind, einzusetzen. II. PÄTZ

Neuerscheinungen und Litcraturhinweise LISSITSCHKIN, S . M .

Die E r d ö l i n d u s t r i e der U S A Moskau: Verl. Nedra 1069. 320 S., div. Abb., 62 Tab., Lit. LUKASCHEW, K . I .

Das Erdöl Belorußlands Minsk: Verl. Nauka i technika 1060. 201 S„ 22 Abb., 60 Tab., 183 Lit. MAACK, R . K o n t i n e n t a l d r i f t u n d Geologie des s ü d a t l a n t i s c h e n

Ozeans

Berlin: Verl. de Giuyter 1909. 164 S„ 98 Abb., 353 Lit. MARTYNOW, J . M .

Informationsverarbeitung

in

Datenübertragungssystemen

Moskau: Verl. Swjas 1969. 200 S„ div. Abb., Lit.

Materialien ü b e r Geologie u n d n u t z b a r e B o d e n s c h ä t z e des O s t e n s der U d S S R Leningrad: Staatl. geol. Kom. SSSR 1964. 100 S., getr. Abb., Tab., Lit. MOISSEENKO, F . S .

B a u u n d E n t w i c k l u n g d e r E r d r i n d e der südlichen Gebirgse i n f a s s u n g Sibiriens Nowosibirsk: Verl. Nauka 1060. 205 S., 45 Abb., 11 Tab., 487 Lit.

O p e r a t i o n s f o r s c h u n g in der sozialistischen W i r t s c h a f t m i t b e w ä h r t e n Modellen a u s der P r a x i s Berlin: Dietz Verl. 1969. 039 S., getr. Abb., Tab., 14 S. Lit.

Origin a n d d i s t r i b u t i o n of t h e e l e m e n t s Oxford (usw.): Verl. Pergamon Press 1968. International series of monographs in earth scienecs, vol. 30, 1178 S., getr. Abb., Tab., Lit.

P r o b l e m e der Mondgeologic Moskau: Verl. Nauka 1969.-290 S., getr. Abb., Tab., Lit., 11 Karten u. Profile

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 1 6 ( 1 9 7 0 ) , Heit 9 / 1 0

J» forma tio neu

435

Informationen Der längste K a u a l der Wolt

Vor etwa 30 Jahren wurde von sowjetischen Geologeil mit ilcn Vorbereitungsarbeiten für den Karakumkanal in der Turkmenischen SSR begonnen. Heute hat dieser Kanal bereits eine Länge von ca. 900 km. Durch die herangeführten Wassermassen konnten 160000 ha Wüste urbar gemacht werden. Die Neulandgebietc am Ufer des Kanals liefern bereits heute u. a. 4 0 % der Baumwollernte der turkmenischen Republik. Die Gesamtlänge des Karakumkanals, der bis zum Kaspisehcn Meer weitergeführt werden soll, wird 1400 km betragen.

O v e r b e c k und Nagtjib gelang es, Mikrobenstämme aus einem See bei Plön zu isolieren, die sich vom Methan dos im See vorkommenden Sumpfgases ernähren und dieses oxydieren bzw. in Eiweiß umsetzen. Außerdem wurden auch Mikrostämme entdeckt, die Methanol oxydieren. Die Nutzung dieser Forschungsergebnisse könnte dazu führen, daß auf der Basis von Erdgaslagerstätten eine Eiweißproduktion größeren Ausmaßes entwickelt wird, die wesentlich zur tierischcn und mcnschlichcn Ernährung beitragen könnte. Eisenerzvorkommen Osisibiriens 'Die bekannten Eisenerzreserven der UdSSR östlich des Baikalsees werden auf rd. 3 Mrd. t geschätzt. Die Stahlerzeugung dieses Gebietes hat sich in den letzten zehn Jahren verdoppelt. Durch neue Erweiterungsvorhaben soll der Osten der UdSSR von Stahlzulieferungen aus der übrigen UdSSR unabhängig gemacht werden. Die meist versprechenden Eisenerzvorkommen liegen in der Amur- und Schita-Region sowie bei Chabarowsk und südlich von Jakutsk, wo auch Kokskohlenvorkomracn festgestellt wurden. Erfolgreiche geologische Erkundung in (1er Mongolischen Volksrepublik

Abb. 1. Karakumkanal 1 — fertiggestellter Kanal, 2 — geplante Weiterführung, 3 — bewässerte Gebiete, 4 — für Bewässerung vorgesehene Gebiete

m

Abb. 2. Die längsten Seekanälc der Welt

Sowjetischer Erdgasexport nach Finnland

Die sowjetischen Erdgaslieferungen nach Finnland sollen Ende 1977 einsetzen. Mit dem Bau der Erdgasleitung aus dem Räume Leningrad nach Mittelfinnland wird im Jalirc 1973 begonnen werden. Durch die 750 km lange Pipeline sollen 2,7 Mrd. m3/a transportiert werden. 4 0 % dieser Menge werden für Wärmekraftwerke, 5 0 % für industrielle Zwecke und 1 0 % für den zivilen Sektor Verwendung finden. Die geschätzten Baukosten für die Leitung betragen 60 bis 70 Mill. Dollar. liiweiü aus Erdgas

J. O v e r b e c k und M. Naguib vom Institut für Limnologie der Max-Planck-Gesellschaft in Plön (Holstein) haben eine Entdeckung gemacht, die ähnliche Bedeutung haben kann wie die Forschungsergebnisse von A. Champagnat, der Mikroorganismen nachwies, die sich von paraffinischen Kohlenwasserstoffen aus dem Erdöl ernähren und diese im Verdauungsprozeß in Proteine und andere Stoffe umsetzen.

Neue Möglichkeiten für die geologischen Forschungen in der Mongolei boten sich nach dem Beitritt der Volksrepublik in den Rat für Gegenseitige Wirtschaftshilfe. Eine Expertengruppe der Mitgliedländer des RGW stellte die erforderlichen Untersuchungen an und arbeitete Vorschläge für die Grundrichtungen der gemeinsamen geologischen Arbeiten aus. In den zurückliegenden Jahren wurden über 500 Minerallagerstätten erkundet, darunter von Kohle, Eisenerz, Nichteisenmetallen, seltenen Metallen und Edelmetallen. Damit wurde der Grundstein für eine intensive Entwicklung der Brennstoffindustric und der Energiewirtschaft sowie einer Reihe anderer Volkswirtschaftszweige gelegt. So wurden beispielsweise in 16 von 18 Aimaks Kohlevorkommen entdeckt. Die reichsten Vorkommen sind die von Tabun-Tolgoi, Scharyn-Gol und Nalaieha. Insgesamt werden die erkundeten Kohlevorkommen der Mongolei gegenwärtig auf 15 Milliarden Tonnen geschätzt. Entsprechend einer Empfehlung des RGW wird intensiv an der Erkundung von Zinn vorkommen gearbeitet. Im Aimak Bulgan wurden die Schürfarbeiten an einer der größten Kupferlagerstätten abgeschlossen. Im Osten der MVR wurden Vorkommen von Flußspat bester Qualität und im Nordwesten große Phosphoritlagerstätten erkundet. Sowjetische Geologen helfen in Afrika Große Hilfe bei der Erschließung der Naturreiclitümcr gewähren die sowjetischen Geologen den jungen afrikanischen Staaten. In diesen Ländern haben sowjetische Geologen ungefähr 112 Vorkommen von 48 verschiedenen mineralischen Lagerstätten entdeckt und erkundet — davon 3 Erdöl-, 7 Eisenerz-, 4 Mangan-, 15 Gold-, 3 Phosphor-, 3 Phosphorit- und 15 Diamant vorkommen sowie 18 Kupferund Blei — Zink-Erzlagerstätten und 2 Bauxitlagerstätten. In Algerien wurden unter Mitwirkung sowjetischer Geologen zwei große Quecksilbervorkommen entdeckt und erkundet, und die Erkundung der Polymetallvorkommen von Djebcl Ischmul ist abgeschlossen worden. Weiterhin wird ein Vertrag mit Algerien vorbereitet, der geologische Untersuchungen auf dem gesamten Gebiet des Landes vorsieht und Lieferungen verschiedener Ausrüstungen mit einschließt. Noch in diesem Jahr werden sowjetische Geologen in Tansania nach NE-Metallen und in Senegal nach Gold schürfen. In Guinea ist ein Bauxitvorkommen zu untersuchen. Ferner steht die Sowjetunion mit dem Sudan in Verhandlungen über einen Vertragsentwurf zur Durchführung geologischer Erkundungsarbeiten.

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft !)/l0 436

Kurznachrichten

Kürzlich wurde eine Vereinbarung niil der VAR über die Suche von N E - u n d sellenen Metallen abgeschlossen. In Marokko h a t eine Gruppe sowjetischer Fachleute Empfehlungen zur Bewertung der Perspektiven der Erdöl- und Ei-dgashaltigkeit des Landes vorbereitet und wissenschaftlich begründete Richtungen f ü r die weiteren geologischen Arbeiten zur E r k u n d u n g von Erdöl und Erdgas festgelegt. In Senegal haben sowjetische Geologen, die sich an der Realisier u n g eines U N O - P r o j e k t s beteiligen, D i a m a n t - und Goldv o r k o m m e n und andere L a g e r s t ä t t e n entdeckt. In Mali wurden mit llilfe sowjetischer Spezialisten primäre Lagers t a t t e n u n d Seifenlagerstätlen von Gold, große Vorkommen hochwertiger Eisenerze, Zemente und Baustoffe entdeckt und erkundet. Von besonders großer B e d e u t u n g für Mali ist die E n t d e c k u n g von Süßwasservorräten in der Sahara und in anderen wasserloscn Gebieten. Sowjetische Forschungen in der Antarktis Aus einem Bericht sowjetischer Wissenschaftler über die A n t a r k t i s geht hervor, daß der sechste K o n t i n e n t eine Gesamtfläche von 14000 Quadratkilometern h a t . E r ist eine große Gletscherkuppel, an mehreren Stellen von Berggipfeln durchbrochen. Teilweise erreicht die Eiskappe eine Dicke von fast 4,5 Kilometern. W ü r d e dieses Eis schmelzen, so sliege der Meeresspiegel u m 56 Meter. Beobachtungen in der Nähe des geomagnetischen Pols haben zur E r m i t t l u n g der Schwankungsgesetze des geomagnetischen Feldes g e f ü h r t und sagen aus, welchen Einfluß es auf die S l r u k l u r der Ionosphäre a u s ü b t u n d wie aktiv das Polarlicht sowie andere Erscheinungen in den oberen Schichten der Atmosphäre und in den Grenzbereichen des Kosmos auftreten. Tiefbohrungen zur Erforschung des Erdinnern ermöglichen, an Eisproben atmosphärische (und sogar kosmische) Erscheinungen festzustellen, die auf eine weit zurückliegende Vergangenheit hindeuten. Auch die Gewinnung von Bodenschätzen erscheint k ü n f t i g möglich. Tiefensondierungen Leningrader Geophysiker im Gebiet der Station Nowolasar e w s k a j a haben ergeben, daß die Erdrinde in dieser Gegend aus einer Basaltschicht von r u n d 11 Kilometern Stärke und einer Granitmächtigkeit zwischen 18 u n d 28 Kilometern besteht.

„Untcnvassergeologe" Ein ferngesteuertes System zur E n t n a h m e von Gesteinsproben v o m Meeresgrund wurde in der Sowjetunion entwickelt u n d jetzt erfolgreich erprobt. Es besteht aus einer Fernsehkamera, einem Automatikblock und zwei Manipulatoren. Mit hydraulichein Antrieb arbeiten diese wie n a t ü r liche Hände. Über eine Kabel Verbindung zum Forschungsschiff werden die Impulse zur Steuerung der Manipulatoren geleitet u n d Fernsehsendungen empfangen. Der „Unterwassergeologe" wiegt 500 k p — im Wasser 200 — u n d ist f ü r Teufen bis 4000 m b e s t i m m t . Mit ihm k a n n die Präzision der Forschungsarbeit erheblich erhöht werden, da n u n die Grundproben aus großen Tiefen gezielt e n t n o m m e n werden können. Abteufen von Schächten mit großem Querschnitt Beim B a u des Nurek-Wasserkraftwerkes a m Wachsch in den tadshikischen Bergen wird eine ungewöhnliche Methode angewandt. Hier müssen in den Felsen 23 senkrechte Schächte von 8 bis 20 m Durchmesser 130 m tief gebohrL werden. Sowjetische Fachleute wollen dieses Vorhaben mit den technischen Einrichtungen ausführen, die bisher n u r für Schächte kleineren Durchmessers a n g e w a n d t wurden. Im Granit wird zunächst n u r eine Bohrung bis zur erforderlichen Tiefe niedergebracht u n d d a n n durch kleinere Sprengungen auf den erforderlichen Durchmesser erweitert. Das abgesprengte Gestein wird mit Hilfe eines starken Wasserstrahls in einen horizontalen Stollen befördert und von dort abtransportiert. Südpol früher in der .Sahara Eine polnische Expedition k a m nach einem vierwöchigen A u f e n t h a l t in der Sahara zu dem Ergebnis, daß das Gebiet der Ahaggar-Berge in der algerischen Sahara vor 450 Millionen J a h r e n den geographischen Südpol der Erde bildete. Die zentrale Sahara t r u g zu dieser Zeit einen Eispanzer. Die Expedition war vom algerischen Geologischen I n s t i t u t organisiert worden. Forscher aus der UdSSR, Frankreich, den USA, Schweden u n d Großbritannien h a t t e n an der Expedition teilgenommen.

Kurznachrichten F ü r eine neue Erdölbohrung in der Wolga ist das bisher übliche zusammengeschraubte Bohrgestänge durch ein elastisches Rohr ersetzt worden. Es k a n n f ü r das Auswechseln des Bohrmeißels leicht auf eine Trommel gewiekelt werden. Die Bohrung soll eine Teufe von 3500 m erreichen. Der Bedarf an Erdöl wird sicli 1970 in der V R Bulgarien auf 9,5 Mi 11. t, 1975 auf etwa 16 Mill. t und 1980 auf 2 3 - 2 4 Mill. I steigern. 1980 sollen 48—50% des bulgarischen Bedarfs an Primärenergic auf Erdöl entfallen. Ein neues Z e n t r u m der Erdölindustrie soll in der S t a d t Buzau in der SlMlumänien entstehen. In der Nähe der S t a d t wurden 1969 neue Erdöllagerstätten erschlossen, deren Ausbeute m a n von Buzau aus leiten wird. Von den Raffinerien in Westdeutschland wurden 1969 97 Mill. t Erdöl verarbeitet. Zur Versorgung der W e r k e k o n n t e n d a v o n 75,7 Mill. t durch Pipelines befördert werden. In der Demokratischen Republik Vietnam begann mit U n t e r s t ü t z u n g der UdSSR die Niederbringung einer tiefen Ii r dölerkundungsb ohr un g. Die Erdölförderung Indonesiens h a t für den Fernen Osten erhebliche Bedeutung. Die Erschließung neuer Land- und Meeresölfelder soll bis 1972 eine AusbeuLe von rd. 1,5 Mill. B/d erbringen. Nach einem Arbeitsprogramm der staatlichen Erdölbetriebe Argentiniens soll die Erdöliörderung 1970 auf 22,1 Mill. m 3 , 1971 auf 26,4 Mill. m 3 , 1972 auf 26,8 Mill. in 3 , 1973 auf 27,9 Mill. m 3 u n d 1974 auf 28,9 Mill. m 3 gesteigert werden. Dazu sollen die E r k u n d u n g s b o h r u n g e n von derzeit 80 auf 90 je J a h r erhöht werden. Die Suchbohrung Maui 1, die 35 k m vor der K ü s t e der T a r a n a k i - B u c h t im Tasmanischen Meer liegt, hat als erste Meerestiefbohrung Neuseelands Erdöl angetroffen.

Sowjetische Hilfe bei Offshore-Bohrungen im Golf von K a m b o y (Indien) wurde in einem Vertrag vereinbart. Indische Ingenieure werden zu diesem Zweck in der Sowjetunion ausgebildet. 1970 soll noch mit den eigentlichen Bohrarbeiten begonnen werden. Ein nicht unbedeutender K o s t e n f a k t o r bei der Erdölgewinnung ist die Ergiebigkeit der Sonden. I m Iran s t a m m e n 96% der Gesamtausbeute, in I r a k 93%, in Saudi-Arabien 82%, in Libyen 51% aus Sonden m i t einer Durchschnittsförderung von über 5000 B/d. Auf der Basis von bereits vorliegenden Vorausberechnungen einzelner Länder und anderen Ermittlungen ist für 1970 in der ganzen Welt mit einer Stahlproduktion von 575 Mill. t zu rechnen. Im J a h r e 1075 wird der Fluoritbedarf in der Welt 5 Mill. t betragen u n d ist folgendermaßen auf die H a u p t a n w e n d u n g s gebictc (in 1000 t) aufgeteilt: Stahlindustrie 1850, Aluminium erzeugung 1050, chemische Industrie 1750, keramische Industrie u. a. 350. Eine neue geologische Karte der Sowjetunion im Maßstab 1 : 2500000 h a t kürzlich das Allunionsinstitut f ü r Geologie in Leningrad herausgebracht. Die K a r t e spiegelt die geologischen Besonderheiten des Territoriums ohne die Deckschicht der quartäreil Lockergesteine wider. Die K a r t e h a t eine Gesamtfläche von 7,5 m 2 . Sowjetische Geologen haben festgestellt, daß sich die Schwarzmcerküste a m F u ß e des K a u k a s u s jährlich u m drei bis fünfeinhalb Millimeter senkt. Da der Boden gleichmäßig absinkt, wird damit gerechnet, daß das jetzige Küstengebiet nach etwa 2000 J a h r e n sechs bis elf Meter u n t e r Wasser liegt. Ein Vertrag zwischen der U d S S R und Kuba sieht vor, daß die Iiiseirepublik sechs moderne Bohranlagen erhält, die Teufen bis zu 5 000 m erreichen können.

Zeitschrift für angewandte Geologie, Bd. 16 (1970), Heft !)/l0 436

Kurznachrichten

Kürzlich wurde eine Vereinbarung niil der VAR über die Suche von N E - u n d sellenen Metallen abgeschlossen. In Marokko h a t eine Gruppe sowjetischer Fachleute Empfehlungen zur Bewertung der Perspektiven der Erdöl- und Ei-dgashaltigkeit des Landes vorbereitet und wissenschaftlich begründete Richtungen f ü r die weiteren geologischen Arbeiten zur E r k u n d u n g von Erdöl und Erdgas festgelegt. In Senegal haben sowjetische Geologen, die sich an der Realisier u n g eines U N O - P r o j e k t s beteiligen, D i a m a n t - und Goldv o r k o m m e n und andere L a g e r s t ä t t e n entdeckt. In Mali wurden mit llilfe sowjetischer Spezialisten primäre Lagers t a t t e n u n d Seifenlagerstätlen von Gold, große Vorkommen hochwertiger Eisenerze, Zemente und Baustoffe entdeckt und erkundet. Von besonders großer B e d e u t u n g für Mali ist die E n t d e c k u n g von Süßwasservorräten in der Sahara und in anderen wasserloscn Gebieten. Sowjetische Forschungen in der Antarktis Aus einem Bericht sowjetischer Wissenschaftler über die A n t a r k t i s geht hervor, daß der sechste K o n t i n e n t eine Gesamtfläche von 14000 Quadratkilometern h a t . E r ist eine große Gletscherkuppel, an mehreren Stellen von Berggipfeln durchbrochen. Teilweise erreicht die Eiskappe eine Dicke von fast 4,5 Kilometern. W ü r d e dieses Eis schmelzen, so sliege der Meeresspiegel u m 56 Meter. Beobachtungen in der Nähe des geomagnetischen Pols haben zur E r m i t t l u n g der Schwankungsgesetze des geomagnetischen Feldes g e f ü h r t und sagen aus, welchen Einfluß es auf die S l r u k l u r der Ionosphäre a u s ü b t u n d wie aktiv das Polarlicht sowie andere Erscheinungen in den oberen Schichten der Atmosphäre und in den Grenzbereichen des Kosmos auftreten. Tiefbohrungen zur Erforschung des Erdinnern ermöglichen, an Eisproben atmosphärische (und sogar kosmische) Erscheinungen festzustellen, die auf eine weit zurückliegende Vergangenheit hindeuten. Auch die Gewinnung von Bodenschätzen erscheint k ü n f t i g möglich. Tiefensondierungen Leningrader Geophysiker im Gebiet der Station Nowolasar e w s k a j a haben ergeben, daß die Erdrinde in dieser Gegend aus einer Basaltschicht von r u n d 11 Kilometern Stärke und einer Granitmächtigkeit zwischen 18 u n d 28 Kilometern besteht.

„Untcnvassergeologe" Ein ferngesteuertes System zur E n t n a h m e von Gesteinsproben v o m Meeresgrund wurde in der Sowjetunion entwickelt u n d jetzt erfolgreich erprobt. Es besteht aus einer Fernsehkamera, einem Automatikblock und zwei Manipulatoren. Mit hydraulichein Antrieb arbeiten diese wie n a t ü r liche Hände. Über eine Kabel Verbindung zum Forschungsschiff werden die Impulse zur Steuerung der Manipulatoren geleitet u n d Fernsehsendungen empfangen. Der „Unterwassergeologe" wiegt 500 k p — im Wasser 200 — u n d ist f ü r Teufen bis 4000 m b e s t i m m t . Mit ihm k a n n die Präzision der Forschungsarbeit erheblich erhöht werden, da n u n die Grundproben aus großen Tiefen gezielt e n t n o m m e n werden können. Abteufen von Schächten mit großem Querschnitt Beim B a u des Nurek-Wasserkraftwerkes a m Wachsch in den tadshikischen Bergen wird eine ungewöhnliche Methode angewandt. Hier müssen in den Felsen 23 senkrechte Schächte von 8 bis 20 m Durchmesser 130 m tief gebohrL werden. Sowjetische Fachleute wollen dieses Vorhaben mit den technischen Einrichtungen ausführen, die bisher n u r für Schächte kleineren Durchmessers a n g e w a n d t wurden. Im Granit wird zunächst n u r eine Bohrung bis zur erforderlichen Tiefe niedergebracht u n d d a n n durch kleinere Sprengungen auf den erforderlichen Durchmesser erweitert. Das abgesprengte Gestein wird mit Hilfe eines starken Wasserstrahls in einen horizontalen Stollen befördert und von dort abtransportiert. Südpol früher in der .Sahara Eine polnische Expedition k a m nach einem vierwöchigen A u f e n t h a l t in der Sahara zu dem Ergebnis, daß das Gebiet der Ahaggar-Berge in der algerischen Sahara vor 450 Millionen J a h r e n den geographischen Südpol der Erde bildete. Die zentrale Sahara t r u g zu dieser Zeit einen Eispanzer. Die Expedition war vom algerischen Geologischen I n s t i t u t organisiert worden. Forscher aus der UdSSR, Frankreich, den USA, Schweden u n d Großbritannien h a t t e n an der Expedition teilgenommen.

Kurznachrichten F ü r eine neue Erdölbohrung in der Wolga ist das bisher übliche zusammengeschraubte Bohrgestänge durch ein elastisches Rohr ersetzt worden. Es k a n n f ü r das Auswechseln des Bohrmeißels leicht auf eine Trommel gewiekelt werden. Die Bohrung soll eine Teufe von 3500 m erreichen. Der Bedarf an Erdöl wird sicli 1970 in der V R Bulgarien auf 9,5 Mi 11. t, 1975 auf etwa 16 Mill. t und 1980 auf 2 3 - 2 4 Mill. I steigern. 1980 sollen 48—50% des bulgarischen Bedarfs an Primärenergic auf Erdöl entfallen. Ein neues Z e n t r u m der Erdölindustrie soll in der S t a d t Buzau in der SlMlumänien entstehen. In der Nähe der S t a d t wurden 1969 neue Erdöllagerstätten erschlossen, deren Ausbeute m a n von Buzau aus leiten wird. Von den Raffinerien in Westdeutschland wurden 1969 97 Mill. t Erdöl verarbeitet. Zur Versorgung der W e r k e k o n n t e n d a v o n 75,7 Mill. t durch Pipelines befördert werden. In der Demokratischen Republik Vietnam begann mit U n t e r s t ü t z u n g der UdSSR die Niederbringung einer tiefen Ii r dölerkundungsb ohr un g. Die Erdölförderung Indonesiens h a t für den Fernen Osten erhebliche Bedeutung. Die Erschließung neuer Land- und Meeresölfelder soll bis 1972 eine AusbeuLe von rd. 1,5 Mill. B/d erbringen. Nach einem Arbeitsprogramm der staatlichen Erdölbetriebe Argentiniens soll die Erdöliörderung 1970 auf 22,1 Mill. m 3 , 1971 auf 26,4 Mill. m 3 , 1972 auf 26,8 Mill. in 3 , 1973 auf 27,9 Mill. m 3 u n d 1974 auf 28,9 Mill. m 3 gesteigert werden. Dazu sollen die E r k u n d u n g s b o h r u n g e n von derzeit 80 auf 90 je J a h r erhöht werden. Die Suchbohrung Maui 1, die 35 k m vor der K ü s t e der T a r a n a k i - B u c h t im Tasmanischen Meer liegt, hat als erste Meerestiefbohrung Neuseelands Erdöl angetroffen.

Sowjetische Hilfe bei Offshore-Bohrungen im Golf von K a m b o y (Indien) wurde in einem Vertrag vereinbart. Indische Ingenieure werden zu diesem Zweck in der Sowjetunion ausgebildet. 1970 soll noch mit den eigentlichen Bohrarbeiten begonnen werden. Ein nicht unbedeutender K o s t e n f a k t o r bei der Erdölgewinnung ist die Ergiebigkeit der Sonden. I m Iran s t a m m e n 96% der Gesamtausbeute, in I r a k 93%, in Saudi-Arabien 82%, in Libyen 51% aus Sonden m i t einer Durchschnittsförderung von über 5000 B/d. Auf der Basis von bereits vorliegenden Vorausberechnungen einzelner Länder und anderen Ermittlungen ist für 1970 in der ganzen Welt mit einer Stahlproduktion von 575 Mill. t zu rechnen. Im J a h r e 1075 wird der Fluoritbedarf in der Welt 5 Mill. t betragen u n d ist folgendermaßen auf die H a u p t a n w e n d u n g s gebictc (in 1000 t) aufgeteilt: Stahlindustrie 1850, Aluminium erzeugung 1050, chemische Industrie 1750, keramische Industrie u. a. 350. Eine neue geologische Karte der Sowjetunion im Maßstab 1 : 2500000 h a t kürzlich das Allunionsinstitut f ü r Geologie in Leningrad herausgebracht. Die K a r t e spiegelt die geologischen Besonderheiten des Territoriums ohne die Deckschicht der quartäreil Lockergesteine wider. Die K a r t e h a t eine Gesamtfläche von 7,5 m 2 . Sowjetische Geologen haben festgestellt, daß sich die Schwarzmcerküste a m F u ß e des K a u k a s u s jährlich u m drei bis fünfeinhalb Millimeter senkt. Da der Boden gleichmäßig absinkt, wird damit gerechnet, daß das jetzige Küstengebiet nach etwa 2000 J a h r e n sechs bis elf Meter u n t e r Wasser liegt. Ein Vertrag zwischen der U d S S R und Kuba sieht vor, daß die Iiiseirepublik sechs moderne Bohranlagen erhält, die Teufen bis zu 5 000 m erreichen können.

ABHANDLUNQEN

In den nächsten Heften

des Zentralen G e o l o g i s c h e n

der

Zeitschrift

Zuletzt

für angewandte Geologie

Instituts

erschienen

Heft 8 H . DÖRING, W . KRDTZSCH, D. H. MAI, E . SCHULZ

Erläuterungen zu den sporenstratigraphischen Tabellen vom Zechstein bis zum Oligozän 1966 -

149 Selten -

8 Anlagen-Tabellen -

Halbleinen M 1 5 , -

Heft 9 erscheinen u. a. folgende Beiträge

Instruktion für die Anfertigung einheitlicher ingenieurgeologischer Grundkarten 1967 — v m

R . SCHUBERT & W .

STEINER: Der

Thüringer

Dachschiefer, seine gesteinstechnischen Eigenschaften und seine Verwendung als Werk- und Dekorationsstein

I. G. CHANOWITSCH U. a.: Über eine Methode der Auswertung von Zahlengesamtheiten zur Untersuchung des Profilbaus von Sedimentgesteinen W . F . DUNAJEW & A . A . KOSORESOW: Ü b e r die

Verbindung der Aufgaben der seismischen Erkundung und des Erkundungsbohrens

I. W. NASAROW : Einige methodische Fragen der Anwendung der Mathematik in der Geologie S. A. MOWSESJAN: Grundzüge des geologischen Baues Armeniens und seiner mineralischen Ressourcen R . RÖSLER & G . ZSCHERPE: D i e

Bestimmung

des spezifischen elektrischen Widerstandes von Braunkohlen im Labor zur Korrelation mit technologischen Eigenschaften

G. SCHWOKOWSKI: Inklinometermessungen und ihre Bedeutung für die Standsicherheitsuntersuchung von Böschungen H. J . VOIGT: Die Anreicherungsbedingungen von Brom in den unterirdischen Solen am Beispiel der hochmineralisierten Solen des Angara-Lena-Beckens H . THIEROÄRTNER & C. D . W E R N E R :

Einsatz

elektronischer Rechenautomaten bei der quantitativen Elementbestimmung in geochemischen Laboratorien

W. C. CHAIN: Vollzieht sich in der Geologie eine wissenschaftliche Revolution?

und 85 Seiten - Färb- und Zeichenerklärung 9 Anlagen — Halbleinen M 1 5 , —

-

Heft 10 Klimaänderungen im Tertiär aus paläobotanischer Siebt 1967 - M I und 228 Seiten - 28 Abbildungen"— 11 Bildtafeln Halbleinen M 30.—

-

Heft 11 H . KISTHEB

Zur Geologie der Kalisalz- und Kohlensäurelagerstätten im südlichen Werra-Kaligebiet 1969 -

X I und 96 Seiten — 23 Abbildungen — 2 Tabellen Halbleinen H 2 5 , -

-

Heft 13 P. Purp

Über den Unteren Buntsandstein am Siidrand des Thüringer Beckens 1969 -

V I I und 97 Seiten - 25 Abbildungen Halbleinen M 2 5 , -

13 Tabellen

Heft 14 Engineering-Geological Mapping in the Countries of the Council of Mutual Economic Aid 1968 — X und 148 Seiten - 28 Abbildungen 10 Anlagen — Halbleinen M 30,—

6 Tabellen

-

Heft 16 H. LANGE,C.SCHRÖTER

Bibliographie der geologischen Wissenschaften für die Deutsche Demokratische Republik, Veröffentlichungen des Jahres 1967 1969 - 279 Seiten — Halbleinen M 4 0 , -

In Vorbereitung befinden

sich

Heft 15 H . PFEIFFER

G. G. SARKISJAN : Die ökonomische Effektivität der Erkundung von Erzlagerstätten mittels horizontaler Bohrungen von großer Erstreckung

Stratigraphisches Korrelationsschema für das Dinant der Deutschen Demokratischen Republik

E . M. US: Die Effektivität geologischer Erkundungsarbeiten auf Erdgas und die Abbauvorbereitung der tieflagernden Gaskondensatlager im Gebiet von Krasnodar

Beiträge zur Kenntnis der Kaoline und Tertiärtone in Nordostsachsen

F. I. KOTJACHOW U. a.: Die Speichereigenschaften der karbonatischen Gesteine des Woronesh-Horizonts auf der Erdöllagerstätte Retschiza

Heft 17 C. ADAM

Bestellungen nimmt die Vertriebsstelle des Zentralen Geologischen Instituts, 104 Berlin, Invalidenstraße 44, entgegen.

Herausgeber: Zentrales Geologisches Institut im Auftrag des Staatssekretariats für Geologie beim Ministerrat der Deutschen Demokratischen Ilepublik. F ü r die kollektive Chefredaktion: Dr. K . KAUTER (.Redaktionssekretär), Berlin. Redaktion: 1054 Berlin, Zionskirchstraße 34 (Fernsprecher 426001). Verlag: Akademie-Verlag GmbH, 108 Berlin, Leipziger Straße 3—4 (Fernsprecher 220441, Telex 0112020, Postscheckkonto: Berlin 35021). Bestellnummer des Heftes 1047/16/9/10. Alleinige Anzeigenannahme D E W A G - W B l l B U N O , 102 Berlin, Rosenthaler Str. 28 - 31, und alle DEWAG-Betriebe in den Bezirksstädten der D D R . Die „Zeitschrift für angewandte Geologie" erscheint monatlich. Exportpreis: 6,— M, Sonderpreis für die D D R : 2, — M je Heft. — Satz und Druck: V E B Druckhaus „Maxim Gorki", 74 Altenburg. Veröffentlicht unter der Lizenznummer 1279 des Presseamtes beim Vorsitzenden des Ministerrates der Deutschen Demokratischen Bepublik, Kartengenehmigung Nr. 431/70 und 539/70.

GRANITPROBLEME Von Prof. Dr. FRIEDRICH KARL DRESCHER-KADEN

1969. 586 Seiten, 481 Abbildungen, 3 Tabellen, 1 Falttal., gr. 8° Lederin M 110,Bestell-Nr. 5625

Der Rahmen einer Darstellung des „Granitproblems" ist begrenzt. Er kann immer nur eine Auswahl von Einzelproblemen umfassen, die einem speziellen Fragenkomplex angehören. Im „Granitproblem" schlechthin treffen sich Transformlsten und Mägmatiker, und von ihm als Zentralpunkt ausgehend ergeben sich so zahlreiche Beziehungen zu den anderen metamorphen Gesteinstypen, daß sich die erforderliche Beschränkung von selbst einstellt. Im folgenden werden Beobachtungen auf Möglichkeiten ihrer Deutung geprüft und gezogene Schlußfolgerungen kritisch gewertet. Es ergibt sich dabei die überraschende Tatsache, daß selbst Erscheinungen, die jahrelang von der überwiegenden Zahl der Forscher als einheitlich und nur auf eine Weise deutbar angesehen wurden, sich als komplex und auf verschiedene Welse begründbar erweisen und damit eines endgültigen Entscheides auf Grund neuer Untersuchungen bedürfen. Die mitgeteilten Beobachtungen zeigen den Granitfsierungsprozeß als einen Vorgang, der vom stofflichen und energetischen Zustand der betroffenen Gesteine selbst abhängig ist. Damit fällt der größte Teil der zur primären Granitisierung führenden Ereignisse nicht einem aus der Tiefe herangeführten, in einem anderen Bereich entstandenen, also ortsfremden Magma zur Last; das granitisierte Gestein ist vielmehr in seinem ganzen Massen- und Energiebestand für das bei der Umformung aus ihm entstehende Produkt in erster Linie auf sich selbst angewiesen. Es gibt eine große Reihe von Beispielen aus verschiedensten Teilgebieten granitischer Bildungsvorgänge, die den dargestellten Tatbestand der Genese eines Primärgranits erfüllen. Eine Auswahl solcher Einzelbeispiele wird in diesem Band behandelt und in ihrer Brauchbarkeit für die Deutung genetischer Vorgänge untersucht.

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