Wortbildung der homerischen Sprache [Reprint 2021 ed.] 9783112607800, 9783112607794

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Wortbildung der homerischen Sprache [Reprint 2021 ed.]
 9783112607800, 9783112607794

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Untersuchungen zur indogermanischen Sprach und Kulturwissenschaft Begründet von K a r l B r u g m a n n und F e r d i n a n d

Sommer

Herausgegeben von

Ferdinand Sommer 9

Wortbildung der homerischen Sprache von Ernst

Risch

1937

Walter de Gruyter & Co. vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp.

Berlin und Leipzig

Wortbildung der homerischen Sprache Von

Ernst Risdi

1937

Walter de Gruyter & Co. vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp.

Berlin und Leipzig

* Pierersdie Hofbudidrutkerei Stephan Geibel & Co., Altenburg (Thür.) Archiv-Nr. P r i n t e d In G e431837 rmany

MEINEN ELTERN GEWIDMET

Vorwort. Das Gebiet der Wortbildung, das dem Leben einer Sprache viel größere Freiheit gibt, und bei dem sich Wandlung und Wachstum viel besser beobachten lassen als bei der Lautlehre und der Formenlehre, war trotzdem oder eher deswegen lange Zeit von der idg. Sprachwissenschaft gegenüber den beiden andern Gebieten vernachlässigt worden. So ist es durchaus verständlich, wenn seit Beginn unseres Jahrhunderts auf diesem Gebiete eine um so regere Tätigkeit eingesetzt hat. Als erstes und wohl größtes Werk ist Wackernagels im Jahre 1905 erschienener Band II. 1. seiner Altindisc-hen Grammatik zu nennen, der die Einleitung zur Wortlehre und die Nominalkotnposition behandelt. Kurz darauf erschien Ernst Fraenkels Abhandlung über die griechischen Denominativa (1906) und ein J a h r darauf die von Debrunner über die jo-Präsentien im Griechischen. Die folgenden Jahre brachten eine Reihe weiterer Spezialarbeiten aus dem Gebiete der griechischen Wortbildungslehre, vor allem wiederum von Ernst Fraenkel und Debrunner. Im Jahre 1917 erschien von letzterem eine kurze zusammenfassende Griechische Wortbildungslehre, die mehr als alles andere darlegt, wieviele Probleme es noch auf dem Gebiete zu lösen gibt. Diese Ansicht wird auch durch das 1933 erschienene viel ausführlichere Werk von Ghantraine, La formation des noms en Grec ancien, nicht widerlegt, sondern vielmehr bestätigt: noch fehlen eben viele Vorarbeiten für eine erschöpfende Darstellung der griechischen Wortbildung. Als eine solche Vorarbeit will auch die vorliegende Arbeit betrachtet werden. Worauf es mir vor allem ankommt, ist eine Ordnung aller bei Homer belegten Wörter nach ihrer Bildungsart, wie sie für den Rigveda und das Altiranische die A-tergoindices bei Graßmann (1873) und Bartholomae (1904) bieten, und ich hoffe, damit andern ein brauchbares Hilfsmittel für

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Vorwort.

Forschungen auf dem Gebiete der griechischen Wortbildung geliefert zu haben. Dabei mußten auch viele Wörter, vor allem Nomina, mit zweifelhafter Etymologie und Stammbildung in die Tabellen aufgenommen werden, wobei es nicht ohne Willkürlichkeiten abging. Es schien mir nun am einfachsten, solche o- oder r r stämmige Nomina nach den dem o oder vj vorangehenden Buchstaben in die einzelnen Tabellen einzureihen. So enthält z. B. die Tabelle der Nomina auf -po und -pv) (§ 29) nicht nur alle mit diesem Suffix gebildeten, sondern auch alle zweifelhafteren Nomina mit diesem Wortauslaut. Die Fülle des Stoffes brachte es mit sich, daß ausführlichere Untersuchungen und Darstellungen unterlassen werden mußten. Wo Spezialarbeiten vorliegen, konnte ich mich mit kurzen Verweisen begnügen. Aber auch zu neuen, von bisherigen Theorien abweichenden Ansichten konnten die Begründungen meistens nicht ausgeführt, sondern nur angedeutet werden. Wie ich hoffe, wird es mir noch möglich sein, diese oder jene Behauptung näher auszuführen. Auf Behandlung der nachhomerischen Entwicklung mußte, so wünschbar es im einzelnen Falle auch wäre, verzichtet werden. Anknüpfungen an andere idg. Sprachen wurden knapp gehalten, nicht nur weil ich von einigen idg. Sprachen gar keine und von einigen andern nur mangelhafte Kenntnisse habe, sondern weil man sich bei jeder Behandlung der homerischen Sprache immer noch am besten an das ""0(i,y)pov z\ 'Ojjirjpou aacpnjvt^eiv" hält. Schließlich ist eine homerische Wortbildungslehre nicht ein idg. etymologisches Wörterbuch. Wer sich mehr für letzteres interessiert, möge zu Boisacqs griechischem oder Walde-Pokornys idg. Wörterbuch greifen. Übrigens ist es äußerst empfehlenswert, damit die entsprechenden Artikel bei Ernout- Meillet zu vergleichen. Wo ich außergriechische Sprachen zum Vergleich heranziehe, begnüge ich mich mit dem Aufzählen von Beispielen einer oder zweier Sprachen, meistens des Altindischen (wobei die Beispiele, wenn nichts Besonderes bemerkt ist, aus dem Rigveda stammen), daneben auch des Lateinischen. Wenn ich Slavisches vielleicht verhältnismäßig häufig zitiere, so ist das in einer aus meiner frühsten Kindheit stammenden gewissen Ver-

Vorwort.

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trautheit mit dem Russischen begründet. Hier glaube ich, auch einige Beispiele erwähnen zu können, die nicht allen Indogermanisten bekannt sind, oder sich wenigstens nicht in den Lexika und Handbüchern verzeichnet finden. Auf einleitende Kapitel glaube ich verzichten zu können: diese Arbeit ist von Debrunner, z. T. auch von Chantraine besorgt worden. Überhaupt ist es immer vorteilhaft, wenn diese beiden Werke, die nur selten zitiert sind, daneben herangezogen werden. Meiner Materialsammlung liegt Gehrings Index Homericus mit seiner für alle Einzelforschung unentbehrlichen Stellensammlung zugrunde. Als Ausgaben wurden die von Ludwich und von Allen benutzt. Zum Schluß möchte ich Herrn Prof. Dr. Manu Leumann, der mich zu dieser Arbeit angeregt und sie mit stets großem Eifer gefördert hat, meinen herzlichen Dank aussprechen. Manche der gegebenen Erklärungen gehen teils auf seine Vorlesungen und Übungen, teils auf private Mitteilungen zurück.

Die vorliegende Abhandlung ist Anfang 1935 der Philosophischen Fakultät I der Universität Zürich als Dissertationsschrift eingereicht worden. Unmittelbar nach der mündlichen Prüfung (23. Februar 1935) ist dann der endgültige Text festgelegt worden ; seither erschienene Literatur konnte nicht mehr berücksichtigt werden. Allen denen, die die Herausgabe dieser Arbeit als Buch gefördert und ermöglicht haben, spreche ich meinen Dank aus. Z ü r i c h , im Juni 1936.

Der Verfasser.

Inhaltsverzeichnis. 1. Teil. Stammbildung der Nomina. G r u p p e der vorwiegend primär gebrauchten Suffixe. A . D i e W u r z e l n o m i n a ( S u f f i x N u l l ) (§ 1—3) 1. Die Wurzel kommt verbal nicht vor ( § 2 ) 2. Deverbative Wurzelnomina ( § 3 )

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B. S u f f i x e -o- u n d -r]- (-S-) (§ 4—8) 1. Verbalnomina ( § 5 ) 2. Nicht deverbative Wörter auf -o- (§ 6) 3. Nicht deverbative Wörter auf -ij (§ 7) 4. Maskulina auf -•»]