Urkundenbuch des Klosters Frauensee: 1202-1540
 9783412300289, 9783412002619

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U R K U N D E N B U C H DES K L O S T E R S F R A U E N S E E 1202 — 1540

MITTELDEUTSCHE

FORSCHUNGEN

H e r a u s g e g e b e n von

R e i n h o l d Olesch, W a l t e r Schlesinger, L u d w i g E r i c h Schmitt

20

URKUNDENBUCH DES KLOSTERS

FRAUENSEE

1202-1540

Bearbeitet von WALDEMAR

RÜTHER

@ 1961

BÖHLAU

VERLAG

KÖLN

GRAZ

URKUNDENBUCH DES K L O S T E R S FRAUENSEE 1 2 0 2 — 1 5 4 0

Bearbeitet von WALDEMAR

KÜTHER

Φ 1961

BÜHLAU

VERLAG

KÖLN

GRAZ

Alle Rechte vorbehalten Copyright © 1961 by Böhlau Verlag, Köln Gesamtherstellung: Aschendorffsche Buchdruckerei, Münster/Westf. Printed in Germany

INHALT

Vorwort Einleitung Allgemeines Die Überlieferung Die Siegel a) Die Konventsiegel b) Die Propstsiegel c) Die Äbtissinnensiegel Die Kopiare Die U r k u n d e n v o n 1 2 0 2 — 1 5 4 0 Verzeichnisse und Register Abkürzungen Literaturverzeichnis Siegelverzeichnis Amtspersonen des Klosters Orts- und Personenregister Sach- und Wortregister Abbildungen a) Die Konventsiegel b) Die Propstsiegel c) Die Äbtissinnensiegel Karten 1. Klosterterritorium Frauensee 2. Territorium und Streubesitz

7*

9* 27* 36* 36* 37* 38* 39* 1

418 419 427 430 433 544

VORWORT

Als ich im Juni 1945 die Pfarrstelle in Frauensee bei Eisenach übernahm, sah ich mich an einen Ort versetzt, dessen Geschichte mir fremd war. Jedoch führten mich die Verzettelung der Kirchenbücher, die Ordnung des Pfarrarchivs und der Kontakt mit einzelnen alten traditionsbewußten Familien mehr und mehr in die Vergangenheit zurück und regten dazu an, mich mit der Geschichte der Gemeinde und des ehemaligen Klosters zu beschäftigen. Die vorhandene Literatur unterrichtete mich allerdings nicht in der erwünschten Weise, und ich stellte fest, daß die Urkunden des Klosters nur zu einem ganz geringen Teil bekannt waren. Der damalige Leiter des Landeshauptarchivs Weimar, Herr Professor Dr. Willy Flach, hielt eine Ausgabe des gesamten Urkundenbestandes für wünschenswert. Bei den in den ersten Nachkriegsjahren herrschenden Verkehrsschwierigkeiten konnte ich mich nur zögernd entschließen, neben meiner pfarramtlichen Tätigkeit die Urkunden des Klosters zu sammeln, gewann aber mit dem Fortgang der Arbeit, die von Anfang an durch Willy Flach und seine Mitarbeiter mit Rat und Tat gefördert wurde, immer mehr Freude an meinem Vorhaben. Ihnen habe ich es zu danken, daß ich an den Schwierigkeiten nicht scheiterte. Auch die Mitarbeiter der Landesarchive Gotha, Meiningen, Dresden und Magdeburg haben mir mündlich und schriftlich zahlreiche Auskünfte erteilt. Herr Oberstudiendirektor i. R. Kurt Romeick in Erfurt übernahm freundlichst die erste Durchsicht des dortigen Stadt- und Domarchivs. Daß das Urkundenbuch nach mancherlei Schwierigkeiten nun in dieser Reihe erscheint, verdanke ich der befürwortenden und sachlich fördernden Hilfe von Herrn Professor Dr. Schlesinger und Herrn Dozent Dr. Patze in Marburg. Weiter habe ich Letzterem wie auch Herrn stud. ing. Hartmut Schulz und meiner Tochter Doortje für das Mitlesen der Korrekturen zu danken. Meine Frau hat durch gütige Rücksichtnahme und Verständnis die langwierige Arbeit gefördert und mir die Freude daran erhalten. Hungen/Oberhessen, im Mai 1960. Waldemar Küther weiland Pfarrer zu Frauensee

EINLEITUNG Am Nordwesthang des Thüringer Waldes liegt in einem durch die Werra zwischen Salzungen, Vacha und Gerstungen gebildeten Dreieck abgeschieden an einem Waldsee das Dorf Frauensee. Es ist, wie der Name andeutet, aus einem Zisterziensernonnenkloster hervorgegangen, das seine Entstehung den Herren von Salzungen verdankt. Frauensee gehört noch eben in die Reihe der hochmittelalterlichen Klostergründungen, die für den Landesausbau von Bedeutung waren. Wenn es auch an Rang nicht mit den nahegelegenen großen thüringischen Klöstern Reinhardsbrunn und Georgenthal verglichen werden kann, so verbreitert sein Urkundenbestand doch in willkommener Weise die Quellengrundlage der thüringischen Landesgeschichte, zumal für das Spätmittelalter. Nutzen dürften aus dem vorgelegten Material neben der Orts- und Kirchengeschichte vor allem die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte ziehen, diefür ihre Forschungen einer vielschichtigen Quellengrundlage bedürfen. In der Genealogie des thüringischen und hessischen Adels und deren Familiengeschichte wird die Fülle bislang ungedruckter Urkunden Lücken schließen und weitere Beziehungen erkennen lassen. Die Rechtsgeschichte wird es begrüßen, daß es möglich war, die Urkunden bis auf wenige Stücke im vollen Wortlaut abzudrucken. Der Rechts- und Verfassungshistoriker muß, wenn Urkunden zu Reges ten zusammengezogen werden, immer fürchten, daß durch die Formulierung des Herausgebers die rechtsgeschichtliche Substanz der Quelle angetastet wird, zudem ist der Raumgewinn, den man durch Regestenbildung erzielen kann, bei spätmittelalterlichen Urkunden oft unerheblich. Nur der unveränderte Wortlaut sichert dem Verfassungshistoriker den vollen Ertrag der Quelle, der, wie ein Blick in das Glossar zeigt, etwa für die Gemeindeverfassung nicht gering ist. Aber auch wenn wir von der Form der Wiedergabe absehen, so vermag der Komplex dieser Urkunden darzutun, welch zahlreiche Fäden der Rechtsordnung des Volkes in einem so kleinen Kloster zusammenliefen. Es war in seinem Raum ein Sammelpunkt der Frömmigkeit, die sich in karitativer Hilfe — wir verweisen nur auf die zahlreichen Beurkundungen für das Hospital — dem Nächsten praktisch mitteilte. Dörfer und Menschen der unmittelbaren Umgebung von Frauensee waren religiös, rechtlich, sozial und wirtschaftlich in hohem Maße auf das Kloster gerichtet undfanden für Jahrhunderte in ihm ihren Mittelpunkt. Einblick in die Geschichte dieser Kleinlandschaft gewähren uns die Urkunden schon lange vor der Gründung von Frauensee. Die Dorndorfer Schenkungsurkunde Karls des Großen für das Stift Hersfeld 786 Aug. 31 (Mon. Germ. Dipl. Kar. Nr. 153) umschreibt eine Mark beiderseits der Werra zwischen Vacha und Bad Salzungen, deren nördlicher Grenzzug nicht nur den Herrschaftsbereich des späteren Klosters Frauensee einbezieht1, sondern längs der Hohen Straße mit der nordwestlichen Grenze des späteren Klostergebiets auf einer Strecke von etwa 8 km zusammenfällt (Karte 1). Hier liegen also sehr alte, durch Jahrhunderte reichende Zusammenhänge vor, die in 1

Den bisher ungedeuteten Grenzpunkt Wihingesboumgarto suche ich im Hof Schwenge (6 km n. Badelachen).

10*

Einleitung

Verbindung mit der Verleihung des Wildbanns von 1016 (Mon. Germ. Dipl. Heinr. II Nr. 350) die schnelle Unterstellung des Klosters Frauensee unter das Stift Hersfeld bewirkten. Das waldreiche Gebiet war ohne Zweifel schon damals besiedelt2, was nicht nur aus den Ortsnamen des Dorndorfer Grenzzuges hervorgeht, sondern auch durch Orte belegt wird, die im Gebiet des späteren Klosters gelegen sind, aber vor Gründung desselben in Hersfelder Urkunden genannt werden: Dachgrube 1156 (Wenck HLG III UB Nr. 74), Rappels 1191 (Wenck HLG III UB Nr. 89), Trageis und Lindenau 1194 (Wenck HLG III UB Nr. 92). Die Gründung des Klosters selbst liegt für uns im Dunkeln. Für die Behauptung Büffs3, das Kloster sei von Nonnen aus Netra oder vom Kohlbach bei Gerstungen gegründet worden, und die Ausführungen eines Anonymus A.v.B.1, das Kloster sei Ende des 12. Jahrhunderts durch Gisela, Tochter Sibothos I. von Frankenstein-Kraynberg, gestiftet worden, als sie nach dem Tode ihres Gemahls, des Grafen Heinrich von Henneberg, zur väterlichen Burg Kraynberg zurückkehrte, haben sich keine urkundlichen Belege finden lassen. Auch die örtliche Uberlieferung weiß von klösterlichen Niederlassungen in Gerstungen und Netra oder derartigen Beziehungen zum Kloster Frauensee nichts. Der Schutzbrief des Landgrafen Hermann I. von 1202 (Nr. 1, Abb. Nr. 14) setzt jedoch nicht nur die Existenz des Klosters, sondern auch schon eine längere wechselvolle Geschichte voraus, und weiter läßt eine Urkunde des Jahres 1222 (Nr. 13) eindeutige Schlüsse auf die frühe Geschichte des Klosters zu. Hier können und müssen wir versuchen, die Gründung des Klosters Frauensee zeitlich genauer und in die geschichtlichen Zusammenhänge einzuordnen. Der terminus ante ist mit der Abreise des Landgrafen Ludwig III. nach dem Heiligen Land durch die Worte iturus Jerusalem (Nr. 13) gegeben. Er verläßt Deutschland zur Teilnahme am Kreuzzug Barbarossas Ende Juni 11896. Es ist zu fragen, ob dies iturus Jerusalem so zu verstehen ist, daß die Erwerbung der Vogtei über das Kloster kurz vorher erfolgt ist, oder ob diese Zeitangabe sich dehnen läßt. In den siebziger Jahren seines Jahrhunderts ist Landgraf Ludwig in die weifischen Kämpfe verwickelt. Nach Beendigung derselben durch den Reichstag zu Erfurt Nov. Dez. 1181β ist er mit der Ordnung und Verwaltung seines Landes, besonders der neu * Zur Siedlungsgeschichte des westlichen Thüringer Waldes vgl. Erich Winter, Die dörflichen Siedlungen des Eisenacher Landes zwischen Werra, Hainich und Thüringer Wald. Math.-nat. Diss. Jena (1932) und Fritz Regel, Die Entwicklung der Ortschaften im Thüringer Wald, (188415) (= Petermanns Mitt. Erg. Bd. 17). s e Z 'tschr.f. hess. Gesch. u. Lkde Bd.8S. 2. * Bilder aus dem Eisenacher Kreis (o. J.) S. 30. [Alexander von Boyneburgk. Verlagsanzeige in der „Eisenacher Zeitung" vom 15. 4. 1903]. 5 M. Frommann, Landgraf Ludwig III. der Fromme von Thüringen. In·. ZthG Bd. 26 S. 226 und A. Cartellieri, Landgraf Ludwig III. v. Thüringen und der dritte Kreuzzug. In·. ZthG Bd. 42S. 52.

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Allgemeines

erworbenen Gebiete beschäftigt7. Dazu gehört wahrscheinlich seine Beurkundung für Kloster Ahnaberg8, und die Kirche St. Peter zu Fritzlar9; der Streit mit dem Stift Hersfeld beigelegt10,

am 30. Nov.

1182 wird

über den weiter unten noch zu referieren

sein wird; in demselben Jahr urkundet er für Kloster Hasungen11 und Kloster Lausnitz12

und am 15. August 1183 nimmt er Kloster Lippoldsberg unter Einräumung

besonderer Befreiungen in seinen Schutz13. 1185u

und wieder Nov.

Darauf ist er von Sept. 1184 bis vor

118515 in Italien.

Mai

In den folgenden zwei bis drei Jahren

sehen wir ihn mit umfangreichen persönlichen (Ehescheidung) und politischen Aktionen (Anschluß an die Stauferfeinde) Vacha17.

Am

27. Mai

beschäftigtle.

Währenddessen urkundet er 1186 in

1188 nimmt er zu Mainz

treffen wir ihn auf der Boyneburg bei

Eschwege19

das Kreuz18,

und anschließend

und in Nordhausen20.

In demselben

Jahr stiftet er in Eisenach die St. Georgenkirche21, und 1189 befindet er sich in Hessen, wo er die Klöster Hardehausen22,

Hilwartshausen23

und Spieskappel24 begabt und

begnadet. Der erstgenannte Zeitabschnitt vom Erfurter Reichstag 1181 bis zum halt 1184185 würde zeitlich

und sachlich Raum für

Italienaufent-

die Inschutznahme des Klosters

Frauensee bieten, doch wäre dann zu erwarten, daß bei der Regulierung der Differenzen mit dem Stift Hersfeld 1182 auch die Frage der Vogtei über dieses Kloster berührt worden wäre. Der

zweite Abschnitt

zwischen dem Italienaufenthalt

und seinem Auf bruch ins Heilige Land Ende Juni Möglichkeit

einer Erwerbung

des Landgrafen

1184j85

1189 bietet zwei Termine für die

der Vogtei über Kloster Frauensee durch

Landgraf

Ludwig. Zunächst die Handlung des Landgrafen 1186 an der Werrabrücke bei Vacha für Kloster Reinhardsbrunn26. Diese wurde offensichtlich nicht sofort an Ort und Stelle, ' H. Prutz, Heinrich der Löwe, Herzog von Bayern und Sachsen S. 347f. und Philippson, Heinrich der Löwe, Herzog von Bayern und Sachsen S. 453f. 7 M. Frommann a. a. 0. S. 206. 8 Dob. II Nr. 619. "Dob. II Nr. 620. 10 Dob. II Nr. 635. 11 Dob. II Nr. 642. 12 Dob. II Nr. 643. 18 Dob. II Nr. 656. 14 Dob. II Nr. 679—694 und 713. 15 Dob. II Nr. 722. 16 M. Frommann a. a. 0. S. 219. » Dob. II Nr. 761. "Dob. II Nr. 785a. " Dob. II Nr. 788. '«Dob. II Nr. 793. 21 M. Frommann a. a. 0. S. 223, dort die Quellen·, A. Cartellieri a. a. 0. S. 47f. 22 Dob. II Nr. 829. 23 Dob. II Nr. 831. 21 Dob. II Nr. 832 und 834. 26 Dob. II Nr. 761.

M.

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Einleitung

sondern erst später beurkundet, wie bereits der Exkurs im Anschluß an das Regest bei Dobenecker vermerkt. Dort dürfte der Landgraf von Berthold von Salzungen die Vogtei über das Kloster Frauensee erworben haben, und zwar ohne Beurkundung. Während aber das landgräfliche Hauskloster Reinhardsbrunn aus begreiflichen Gründen um urkundliche Bestätigung seiner Erwerbungen bemüht war und diese auch — wahrscheinlich bei einem Besuch des Landgrafen in Reinhardsbrunn — erlangte, war für Landgraf Ludwig eine Beurkundung des Erwerbs der Vogtei über Kloster Frauensee nicht vordringlich. Die späteren Differenzen zwischen den Stiftern und anfänglichen Schutzherren des Klosters, den Herren von Salzungen, und dem Kloster hatten dann die Ausfertigung der Urkunden Nr. 1 und 13 zur Folge. Die zweite Möglichkeit der Inschutznahme des Klosters durch Landgraf Ludwig kann kurz vor dessen Auf bruch nach dem Heiligen Land gesehen werden. In diese £eit fallen seine oben genannten Gnadenbeweise für die Klöster Hardehausen, Hilwartshausen und Spieskappel. Sie sind ohne Zweifel zu dem £weck erfolgt, um durch diese guten Werke den Segen Gottes für sein Vorhaben nach dem Heiligen Land zu erbitten. In diese Gedankengänge würde auch die Inschutznahme des Klosters Frauensee passen. Wir neigen jedoch dazu, von den beiden letztgenannten Möglichkeiten der des Jahres 1186 an der Werrabrücke zu Vacha aus geographischen Gründen den Vorzug zu geben. Es darf in diesem Zusammenhang nicht unterlassen werden, den Erwerb der Vogtei über das Kloster Frauensee durch den Landgrafen in die allgemeinen Beziehungen zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Stift Hersfeld einzuordnen, weil von ihnen die Geschichte des Klosters zwischen der politischen und geistlichen Gewalt abhängt. Wir hatten oben auf die Schenkung der Dorndorfer Mark durch Karl den Großen an Hersfeld hingewiesen, innerhalb deren Grenzzug später das Kloster gegründet wird. 1016 erhält Hersfeld durch Kaiser Heinrich II. einen Wildbann übereignet26, der in groben Zügen seine westliche Begrenzung im Ulster- und Werratal bis Gerstungen, im Norden im Suhltal bis zum Rennsteig und im Osten von dort bis zur Werra durch das Trusetal hat27. Obwohl solche Wildbänne die Voraussetzung zur Gestaltung eines geschlossenen Territoriums beinhalten28, gelingt es dem Stift Hersfeld nicht, diesen Wildbannbezirk zum hersfeldischen Territorium zu entwickeln. Das mag einmal daran gelegen haben, daß der Wildbann durch einen breiten Streifen Fremdgebiet vom hersfeldischen Kernterritorium getrennt war, sodann daran, daß in diesem Raum die Gegensätze Landgrafschaft Thüringen und Stift Hersfeld ausgetragen wurden. Landgraf Ludwig I. erlangt durch seine Heirat mit der Tochter des Grafen Giso die von den Gisonen innegehabte Vogtei über das Stift Hersfeld29. Bereits 1133 erscheint er als Vogt der Hersfelder

26

Mon. Germ. D. Heinr. II Nr. 350 = Dob. I Nr. 649. Karte als Anl. bei E. Ziegler, Das Territorium der Reichsabtei Hersfeld. 28 E. Zükgrqf, Forschungen zur Geschichte der Wildbänne. In: Jahrbuch des henneberg.fränk. Gesch. Ver. 1939, S. 28. 29 Ph. Hafner, Die Reichsabtei HersfeldS. 75; E. Ziegler a. a. 0. S. 16. 27

Allgemeines

13*

Kirche30. Die Äbte suchten mehrfach die Last der Vogtei überhaupt und in Sonderheit deren Erblichkeit abzuschütteln31. Hersfeld nimmt sogar in dem allgemeinen Streben der deutschen Stifter, sich der Herrenvögte zu entledigen, eine der ersten Stellen ein32. Als 1180 der Inhaber der Vogtei, Heinrich Raspe, der Bruder des Landgrafen Ludwig III., starb, erklärte der Abt die Vogtei für erledigtDer dadurch hervorgerufene Streit wurde erst nach zwei Jahren auf dem Reichstag zu Erfurt durch einen Vergleich vorläufig beendet34: Der Landgraf tritt als Erbe seines verstorbenen Bruders nur in die Lehnsfolge bezüglich der Einzelvogteien ein, die sein Bruder weiterverliehen hatte. Die Vogteien, die sein Bruder selbst in der Hand behalten hatte, darunter das Kerngebiet des Stiftes um Hersfeld, fielen dem Abt zu. Es ist bezüglich des Stiftes Hersfeld ab 1182 eine teilweise Entvogtung festzustellen. Diese Entwicklung scheint sich nach dem Tode des Landgrafen Ludwig III. zu wiederholen, indem es dem Abt gelingt — wohl durch emeute Aufkündigung der Gesamtvogteien — den Landgrafen Hermann I. zu veranlassen, dem Stift die Abtei Herrenbreitungen samt der Vogtei zu überlassenЗБ. Die Differenzen ziehen sich noch durch Jahrzehnte hin und führen 1205 Mai 23 zu einem erneuten Vergleich zwischen Stift und Landgrafschaft in Gegenwart König Philipps von Schwaben (Wenck HLG II UB Nr. 95). In diese Auseinandersetzungen fällt die Erwerbung der Vogtei über das Kloster Frauensee durch Landgraf Ludwig III. Die Urkunde von 1222 (Nr. 13) spricht davon, daß Landgraf Ludwig III. die Vogtei über Frauensee und die umliegenden Güter von Berthold von Salzungen zurückkaufte und ihm dafür zum Ersatz einen Hof zu Hermannsroda übergab. Das Gebiet um Frauensee hatte demnach zuvor den Landgrafen von Thüringen gehört. Der Umfang muß sogar erheblich gewesen sein. In nächster Nähe gehören die Siedlungen Bermsmühle, Engelrode, Sebach und Dönges dazu (Nr. 13), die die Herren von Salzungen zu Lehen tragen. Später, als die Dörfer in die Hand des Klosters Frauensee gelangt sind, erlassen die Landgrafen Ludwig IV. (Nr. 25) und Heinrich II. (Nr. 29) für Dönges und Sebach die jährliche Lieferung von Käse und Erbsen zur landgräflichen Tafel. Dabei werden weiter die Dörfer Rappels und Hetzeberg genannt, die ebenfalls befreit werden. Weiteres landgräfliches Allodium ist in der Nähe an der Werra bei Hermannsroda (westl. Salzungen) nachgewiesen (Nr. 1 und 13). Der dort zum Tausch gelangende Hof gehört zum Patrimonium des Landgrafen. Im Norden des späteren Klostergebietes überträgt 1284 Nov. 17 Landgraf Albrecht den Vogteihafer zu Gospenroda, mit dem bislang die Herren von Frankenstein belehnt waren, ex dominio nostri principatus dem Kloster Frauensee (Nr. 63); auch in den Vogteien Suhl(wohl Untersuhl) und Berka erfolgen Befreiungen von land30

Cod. dipl. Sax. I, 2 Nr. 93 = Dob. I Nr. 1284. Dob. I Nr. 1208 und II Nr. 415. H. Butte, Stift und Stadt Hersfeld im 14.Jhdts. S. 4. 33 Ph. Hafner a. a. O.S. 98. 34 Dob. II Nr. 635. 35 Dob. II Nr. 897. 31 32

14*

Einleitung

gräflichen Hoheitsrechten, die aus landgräflichem Eigengut zu stammen scheinen {ebd.) Ebenso ist im Osten des späteren Klostergebietes in Möhra Eigengut des Landgrafen festzustellen. Durch Zeugenaussagen wird erhärtet, daß es dort vogthaftige Güter gebe und solche, von denen nie Vogthafer geliefert wurde {Nr. 318—320). Das oben umschriebene Gebiet bei Frauensee mit den Ortschaften Bermsmühle, Dönges, Engelrode und Sebach trugen die Herren von Salzungen von den Landgrafen zu Lehen. Hier stifteten sie ihr Hauskloster, das ihnen zur Grablege diente {Nr. 13 und 36) und über welches sie die Vogtei innehielten. Sie haben sich zur Besetzung des Klosters ohne Zweifel hersfeldischer Hilfe bedient. Darauf deuten einmal die späteren engen Verflechtungen des Klosters mit Hersfeld, sodann die wohl aus mündlicher Überlieferung stammende Nachricht bei Büff3t, die ersten Nonnen seien aus Netra oder vom Kohlbach bei Gerstungen, also aus dem Nordwesten, gekommen. Wenn, wie wir vermuten, die Erwerbung der Vogtei durch den Landgrafen 1186 an der Werrabrücke bei Vacha erfolgte, so geschah sie in Gegenwart oder mit mehr oder minder gutem Willen des Abtes Siegfried von Hersfeld, der in der an jener Stelle geschehenen und später zu Reinhardsbrunn erfolgten Beurkundung87 an zweiter Stelle hinter Abt Konrad von Fulda rangiert. Es ist die Zeit der Entvogtungsbestrebungen des Stiftes Hersfeld, in der durch den Vergleich zu Erfurt vom Jahre 11823S eine vorübergehende Entspannung eingetreten ist. Hersfeld wird auch im ersten Schutzbrief des Landgrafen {Nr. 1) nicht erwähnt. Dieser Schutzbrief, dem später noch eine ganze Reihe: 1250 Apr. 27 {Nr. 42), 1334 Apr. 11 {Nr. 138 und 139), 1444 Juni 24 {Nr. 295), 1494 Aug. 30 {Nr. 352) mit zum Teil umfangreichen Privilegien: 1309 Aug. 15 {Nr. 94 und 95), folgen, bringt zum Ausdruck, daß Thüringen niemals auf sein altes Vogteirecht verzichtet hat, sondern es im landesherrlichen Sinn ausdeutete und ausbaute und dadurch in den Auseinandersetzungen nach Auflösung des Konvents im Vertrag von 1540 die Anerkennung einer Teilhoheit erzielte {Nr. 512). Hafner39 führt Frauensee in der Reihe der Klöster auf, die dem Stift Hersfeld unterstellt waren. Von diesen Klöstern sagt er, daß sie „dem Abt pleno jure unterworfen" waren, „d. h. zu vollem Eigentum undfreier Verfügung. Der Abt ernannte und bestätigte wenigstens ihre Vorsteher {Pröpste) und wies sie in ihr geistliches Amt sowie in den Genuß der Temporalien ein; er überwachte die Disziplin und führte die Oberaufsieht über das Kirchenvermögen; seiner Genehmigung bedurften alle Kauf-, Tausch- und Pachtverträge, die die einzelnen Klöster abschlossen. Eine Schranke in seinem freien Verfügungsrecht fand er nur in der Zustimmung des Konvents". Bezüglich der Abtei Herrenbreitungen, die ebenfalls dem Stift Hersfeld unterstellt war, räumt Hafner ein*0, «« А. a. 0. S. 2. " Dob. II Nr. 761. »8 Dob. II Nr. 635. "A. a. O.S. 128Nr. 10. 40 Л. a. O. S. 128f.

Allgemeines daß sie eine besondere Stellung einnahm. Dies hatte seine Ursache in urkundlich fixierten Verträgen41. Für Frauensee liegt keine Urkunde vor, die das Unterstellungsverhältnis eingehend umschreibt. Es ist jedoch zu fragen, ob das Unterstellungsverhältnis des Klosters unter das Stift durch die oben gebotene Darstellung bei Hafner exakt getroffen wird, ob die Urkunden des Klosters die Darstellung Hafners bestätigen oder davon abweichende Verhältnisse beweisen. Dabei ist im Auge zu behalten, daß Hersfeld selbst durch Ludwig den Deutschen 843 Okt. 31*2 in einem Diplom die völlige Immunität erhielt, das auf ein verlorenes Privileg Ludwigs des Frommen zurückgeht, welches seinerseits auf einem ebenfalls verlorenen Diplom Karls des Großen beruh t43. Die unmittelbare Unterstellung unter den päpstlichen Stuhl erfolgte 968 Jan. 2U. Damit war für Hersfeld jede bischöfliche Zwischeninstanz ausgeschaltet und das Diözesanrecht des Erzbischofs von Mainz für das Kloster selbst aufgehoben. Der Zusammenf)ruch der staufischen Reichsgewalt beraubte auch das Stift Hersfeld seiner schirmenden Macht und nötigte es, um Bewahrung seines territorialen Besitzes gegen Expansion der weltlichen Nachbarn selbst bemüht zu sein. Das in seiner Immunität angegriffene Stift mußte es erfahren, daß auch seine Exemtion laufend angetastet wurde. Wieweit Immunität und Exemtion Hersfelds auch auf die diesem unterstellten Klöster ausstrahlte, ist bei der Behandlung des Unterstellungsverhältnisses Frauensee Hersfeld zu beachten. Wie bereits gesagt, erwähnt die älteste und erste Urkunde des Klosters von 1202 (Mr. 1, Abb. Nr. 14) das Verhältnis zu Hersfeld nicht, wir können aber trotzdem frühere Beziehungen zwischen beiden geistlichen Institutionen nachweisen. In der genannten Urkunde nimmt Landgraf Hermarm I. auch die Mansen des Klosters im Dorf Ülleben in seinen Schutz. Zwei spätere Urkunden von 1217 (Nr. 7) und 1239 (Nr. 35) zählen unter den Besitzungen des Klosters Mansen in Ülleben auf, die Abt Johann von Hersfeld dem Kloster übertrug. Es können dies nur die bereits 1202 als Klosterbesitz aufgeführten Mansen sein, die demnach vorher — und da Abt Johann von 1200—1214 regierte — zwischen 1200 und 1202 an Frauensee gelangten. Die Herkunft dieser Mansen ist unbekannt. Sie erscheinen nicht im Breviarium Lullt und sind auch sicher nicht mit den Mansen identisch, die 1168 zwischen den Chorherren zu Ohrdruf und Kloster Reinhardsbrunn und diesem und Kloster Georgenthal zur Verhandlung stehen*6. Die nächste Verbindung zwischen Frauensee und Hersfeld wird urkundlich 1209 Juni 28 (Nr. 2) durch Propst Elbuin belegt. Dieser erscheint als ZeuSe *n e^ner 41

Dob. II Nr. 897, siehe auch Nr. 3 unseres Urkundenbuchs. Mon. Germ. Dipl. Ludw. d. D. Nr. 33. 48 Ε. E. Stengel, Diplomatik der deutschen Immunitätsprivilegien vom 9. bis zum Ende des 11. Jahrhunderts S. 9 Anm. 3. 44 Stumpf, Acta imp. ined. Nr. 13. " Dob. II Nr. 355 und 361. 42

16*

Einleitung

Urkunde des Stiftes Hersfeld für Kloster Georgenthal. Er ist höchstwahrscheinlich hersfeldischer und vor allem ohne Zweifel angesehener Herkunft, denn in den Jahren eu e 1209—1228 ist er mehrfach in Urkunden des Stiftes als Z i {Nr. 2, 9—12, IG—24, 26 und 27) und in Streitigkeiten als Schiedsrichter (Nr. 3, 8) tätig. Später erlangt er das Amt eines Kämmerers des Hersfelder Abtes (Nr. 17—19, 21, 23). Auch Landgraf Ludwig IV. (Nr. 5) und Graf Lambert von Gleichen (Nr. 6) haben sich seiner als Zeuge bedient. Bezüglich seiner Nachfolger im Frauenseer Propstamt: Reinbold 1230—1244 (Nr. 30, 33—37, 39), Eckehard 1246 (Nr. 40) und Simon 1252 (Nr. 44), an deren hersfeldischer Herkunft wir in diesem Zusammen^lang interessiert sind, ließ sich in den Urkunden des Stiftes Hersfeld (StAMarburg) lediglich unter dem Namen Eckehard feststellen: 1216 und 1224 ein Propst im hersfeldischen Kloster Aue, 1228 März 10, 1242 März 7 und 1244 Aug. 18 ein Dekan und 1242 März 7 ein major prepositus zu Hersfeld. Darüber hinaus bietet unser Urkundenbuch einen Eckehard 1217 Juli 27 (Nr. 7) und 1222 (Nr. 14) als Propst zu St. Peter-Hersfeld, 1239 (Nr. 35) einen major prepositus und einen Pfortner, 1244 Dez. 30 (Nr. 39) einen Dekan und einen Pförtner. Diese Vielschichtigkeit und Gleichzeitigkeit läßt keine eindeutigen Schlüsse zu. Der Vollständigkeit halber und zur Abgrenzung sei an dieser Stelle erwähnt, daß sich keine Ordenspersonen aus dem Stift Fulda im Kloster Frauensee feststellen lassen, wie überhaupt die Beziehungen zu diesem Stift äußerst geringfügig sind. Das Unterstellungsverhältnis des Klosters unter das Stift Hersfeld wird bereits in den ersten Klosterurkunden deutlich. 1217 Juli 27 verfaßt Abt Ludung von Hersfeld das erste Güterverzeichnis des Klosters Frauensee (Nr. 7). In diesem bezeichnet er Frauensee ausdrücklich als sein Kloster (Elbuwinus prepositus monasterii nostri). 1246 Mai 20 spricht Abt Werner von Hersfeld in einer Zwignungsurkunde (Nr. 40) bezüglich Frauensee von den ihm unterworfenen Klöstern (monasteriis nobis immediate subiectis). 1263 Aug. 30 bezeichnen Propst und Konvent Frauensee ihr Kloster als attinente ecclesie Hersveldensis (Nr. 51). 1344 Aug. 10 sagt Abt Johannes von Hersfeld über Frauensee aus, daß es ihm pleno iure subiectum sei (Nr. 162). Diese Aussage erfährt ihre Wiederholung 1367 Dez. 4 (Nr. 228) und weitere Bestätigung 1422 Febr. 22 (Nr. 279), indem Abt Albrecht von Hersfeld Frauensee unser undertheniges Kloster zu dem Sehe nennt und 1438 Aug. 31 sein Nachfolger Abt Konrad Frauensee nullo medio pertinentis bezeichnet (Nr. 284). Das Aufsichtsrecht des Abtes von Hersfeld erfährt nun laufend seine Belegung in den Urkunden: bei dem Verkauf einer Wiese zu Röhn 1474 Dez. 6 werden dem Käufer Bewilligungsund Bestätigungsbriefe des Abtes von Hersfeld überschickt (Nr. 317), beim Verkauf eines Geldzinses an einen Priester [1481—1483 Dez. 6] (Nr. 325) werden ausdrücklich Wille und Mitwissen des Hersfelder Abtes erwähnt, dasselbe ist 1486 Jan. 21 der Fall (Nr. 329). In den Lehnbriefen des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts wird immer wieder der Abt von Hersfeld als letzte Aufsichts-, Schutzund Appellationsinstanz genannt, so 1488 Okt. 22 (Nr. 336 und 337), 1491 Okt. 4

Allgemeines

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(Nr. 347), 1494Juli 24 (Nr. 350), 1495Jan. 6 (Nr. 353), 1498Apr. 18 (Nr. 363), 1512 Febr. 15 (Nr. 392), 1515 Dez. 21 (Nr. 405), 1517 März 19 (Nr. 408), 1518 Febr. 28 (Nr. 410), 1518 Sept. 29 (Nr. 413), 1521 Juni 4 (Nr. 428) und 1521 Nov. 11 (Nr. 436). In den protokollarischen Vernehmungen ehemaliger Bediensteter und Einwohner des Klosters aus Anlaß der Feststellung der früheren Rechtsverhältnisse nach der Besetzung des Klosters im Bauernkrieg kommt übereinstimmend zum Ausdruck, daß die Klosteruntertanen der Jurisdiktion des Propstes unterstanden und, wenn der Propst den Streitfall nicht entscheiden konnte, sie an den Abt von Hersfeld als ihren rechten Oberherrn gewiesen wurden. Die hohe Gerichtsbarkeit sei im Auftrag der hersfeldischen Äbte ζ. B. von den Herren von Riedesel als hersfeldischen Lehnsträgern des Kraynberges ausgeübt worden (Nr. 495). Ergänzend sei zu diesem Komplex auch auf den hersfeldischen Einfluß auf die Gestaltung des ersten Konventssiegels des Klosters Frauensee hingewiesen (S. 36*). Es besteht demnach kein Zweifel daran, daß das Kloster Frauensee dem Stift Hersfeld uneingeschränkt inkorporiert war. Auf dem Untergrund dieses Rechtsverhältnisses vollzieht sich das Handeln der Hersfelder Äbte gegenüber dem Kloster Frauensee. Wir sehen sie gleich in den ersten Jahren der urkundlich erfaßbaren Existenz des Klosters um dieses bemüht: 1217 Juli 27 gibt Abt Ludwig das erste Besitztumsverzeichnis des Klosters (Nr. 7), im Jahre 1239 sind drei weitere (Nr. 34—36) und 1240 (Nr. 37) ein weiteres Verzeichnis dieser Art von seiner Hand festzustellen, 1324—1343 beurkundet Abt Ludwig in einem Copiarium 26 Urkunden des Klosters (Nr. 161). Außer diesen kopiaren Beurkundungen sehen wir die Äbte in zahlreichen Einzelbeurkundungen für Kloster Frauensee tätig. Wie oben gesagt, bedurften die Rechtsgeschäfte des Klosters der Genehmigung des Hersfelder Abtes. Es ist verständlich, daß zahlreiche ^шйшпгщ^я in mündlicher Form gegeben sind, also keinen urkundlichen Niederschlag fanden. Auszuscheiden sind zudem alle Fälle, in denen der Hersfelder Abt seine Zustimmung als Lehnsherr der in Rede stehenden Güter gibt und nicht in seiner Eigenschaft als Abt des dem Kloster vorgeordneten Stiftes. Trotzdem ist der Ertrag nicht gering. Als Landgraf Ludwig IV. 1222 vor Sept. 29 (Nr. 13) und Abt Ludwig 1239 (Nr. 36) über die Erwerbung der Vogtei Frauensee berichten, erfahren wir, daß Landgraf Ludwig seine Rechte in vier Dörfern dem Kloster zugute an Abt Ludwig überträgt und dieser sie an das Kloster weiterreicht. 1239 wird bezüglich eines Tausches ausdrücklich die Zustimmung des Kämmerers des Abtes und in einem anderen Fall der Rat des Abtes erwähnt (Nr. 36). 1240 eröffnet der Abt dem Kloster erkaufte und ertauschte Güter (Nr. 37) und 1242 Febr. 3 erteilt er seine Zustimmung zu einem Kauf durch Siegelanhängung (Nr. 38). 1266 Mai 26 eignet Abt Heinrich dem Kloster das Dorf Dippach zu, welches dieses käuflich erworben hat (Nr. 52). 1325 Dez. 17 zeigen die Gebrüder von Frankenstein dem Abt von Hersfeld den Verkauf des Dorfes Möhra an Kloster Frauensee an (Nr. 120, Archivbericht). 1327 Okt. 21 erteilt Abt Ludwig seine Zustimmung zur Verwendung der Einkünfte der Pfarrkirche Kindelbrück zugunsten der Klosterfrauen (Nr. 124) I I * Rüther, Frauensee

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und 1335 Okt. 13 beurkundet er durch Anhängung seines Siegels sein Einverständnis mit einem Güterverkauf an den Kaplan des Klosters Frauensee {Nr. 143). 1340 März 15 bittet Ludwig von Kraynberg den Abt Ludwig um Zueignung verkaufter Güter an das Kloster Frauensee {Nr. 151). 1344 Aug. 10 erteilen Abt und Konvent Hersfeld ihre Zustimmung zu einem Verkauf des Fischteichs zu Röhn an Kaplan Gottfried {Nr. 162). Besonders aufschlußreich für den Umfang des Aufsichtsrechtes des Hersfelder Abtes über die Gestaltung der wirtschaftlichen Angelegenheiten des Klosters Frauensee ist die Urkunde von 1354 Sept. 16 {Nr. 186). In derselben bestimmt Abt Johann auf ihm zu Ohren gekommene Klagen hin, daß für die Dauer von 10 Jahren keine Klosterfrau aufgenommen werden darf, die nicht ihr Erbteil von 12 Mark Silbers einbrächte, von denen sie ihren Lebensunterhalt im Kloster haben könne. Weiter bestimmt der Abt, daß die unterschiedslose freigebige Abgabe von Bauholz aus dem Klosterwald an beliebige Bittsteller einzustellen und nur für Klosterzwecke gestattet sei. Über die Einsetzung oder Bestätigung der Pröpste des Klosters Frauensee durch Hersfeld erfahren wir nur an einer Stelle Näheres: 1366Jan. 19 setzt Abt Johann den Priester Wigand von Homberg zum Vormund des Klosters ein {Nr. 219). Im Laufe der Jahrhunderte hat das Stift dem Kloster bedeutende Zuwen^unSen gemacht, aus denen die stiftische Fürsorge für das unterstellte Kloster zum Ausdruck kommt: 1222 verleiht Abt Ludwig dem Kloster die Pfarrei Lupnitz {Nr. 14), 1244 Dez. 30 kommen Güter zu Rehlis aus hersfeldischer Hand in Klosterbesitz {Nr. 39), 1308 Apr. 9 übereignet Abt Simon dem Kloster die Mühle zu Merkers {Nr. 93) und 1311 Apr. 29 die Einkünfte der Pfarrkirche zu Kindelbrück {Nr. 98). Im Blick auf die Immunität und die Exemtion des Stiftes Hersfeld sind die Urkunden von Interesse, die über das Verhältnis des Klosters zum zuständigen Archidiakonat Dorla, zum Erzbistum Mainz und zum päpstlichen Stuhl Auskunft geben. Die Kurie hat durch 3 Urkunden in das Gefüge des Klosters eingegriffen: 1233 Okt. 5 {Nr. 32) setzen die verordneten Visitatoren des apostolischen Stuhls die Z"hl der Ordenspersonen im Kloster auf 66 fest. 1285 Juli 15 {Nr. 65) gestattet Papst Honorius IV. dem Kloster alle Güter, bewegliche und unbewegliche, die von den Schwestern eingebracht werden, mit Ausnahme der Lehngüter, anzunehmen und zu behalten. 1316 Okt. 7 {Nr. 111) gebietet Papst Johann XXII. dem Scholaster der Severikirche zu Erfurt, alle Güter, die dem Kloster Frauensee entfremdet sind, diesem zu Eigentum zurückzuführen. Der Einfluß der erzbischöflichen Gewalt wird für das Kloster Frauensee erstmalig 1266 Sept. 8 {Nr. 54) spürbar. In dieser Urkunde erfolgt mit Einwilligung des Erzbischofs Werner von Mainz die Entsendung von Frauenseer Nonnen zur Besetzung des Klosters Kölleda. Nach 1302 Dez. 20 {Nr. 87) bitten die Gebrüder von Frankenstein den Erzbischof Gerhard, die Übertragung der Kapelle zu Röhn auf das Kloster Frauensee gutzuheißen. 1313 März 15 {Nr. 104) bestätigt Erzbischof Peter dem Kloster die diesem vom Stift Hersfeld verliehene Pfarrkirche zu Kindelbrück. 1321 März 19 {Nr. 116) verpflichtet sich das Kloster die aus diesem Ardaß üblichen jährlichen

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Wachszinsen an Mainz zu zahlen. Darauf bestätigen 1320 März 27 (Nr. 117) Dekan und Kapitel zu Mainz die in Rede stehende Inkorporation. 1341 Jan. 5 (Nr. 154) inkorporiert Erzbischof Heinrich dem Kloster Frauensee die Pfarrkirche zu Husen; Dekan und Kapitel bestätigen 1341 Jan. 16 (Nr. 155) die Inkorporation, worauf 1341 Febr. 25 (Nr. 156) die übliche Wachszinsverpflichtung seitens des Klosters erfolgt. 1385 Aug. 15 (Nr. 252) unterstellen sich Stift Hersfeld mitsamt allen ihm unterstehenden Klöstern dem Erzbistum Mainz. Nach der kirchlichen Einteilung Thüringens48 gehörte das Gebiet des Klosters Frauensee in den Bereich des Archidiakonats Dorla. Der Propst zu Dorla, Rudolf, wird erstmalig 1268 Jan. 4 (Nr. 56) für Frauensee bei einer Gütervergabung in Lupnitz an Frauensee tätig. Obwohl er an erster Stelle in der Urkunde rangiert, bleibt es offen, ob er in seiner Eigenschaft als kirchliche Aufsichtsinstanz testiert. Ganz sicker ist dies der Fall, als 1345 Juni 1 (Nr. 165) Propst Friedrich von Dorla die Einkünfte der Vikarie der dem Kloster Frauensee inkorporierten Kirche Husen festsetzt. 1364 Juli 28 (Nr. 212) ist Propst Johann zu Dorla zusammen mit dem Propst von St. Sever zu Erfurt, einem der anderen Archidiakonate Thüringens, in eben dieser Eigenschaft als Kollektor tätig. 1437 Juni 20 (Nr. 283) präsentiert der Propst zu Frauensee dem Offizial des Propstes zu Dorla in üblicher Weise einen Priester zur Besetzung der St. Peters- Pfarrei in Lupnitz. Diese Zusammenstellung bestätigt, daß die auf S. 15* erwähnte unmittelbare Unter Stellung Hersfelds unter den päpstlichen Stuhl und die Beschränkung des erzbischößkhmainzischen Diözesanrechtes nur das eigentliche Kloster selbst betraf, wogegen das Stiftsgebiet und die inkorporierten Klöster den allgemeinen Diözesan- und Archidiakonatsrechten unterworfen blieben. Daß selbst das Stift seine Freiheit von der erzbischöflichen Jurisdiktion verlor und sich 1385 Aug. 15 (Nr. 252) dem Erzbistum Mainz unterstellte, sei unter Bezugnahme auf das S. 15* Gesagte vermerkt. Um die Bedeutung des Klosters Frauensee richtig zu erfassen, ist der Personenstand der Klosterinsassen zu betrachten. Im 13. Jahrhundert werden uns oft nur Vor- und keine Familiennamen geboten. Uns sind 21 Äbtissinnen namentlich bekannt, von diesen nur sechs mit ihrem Familiennamen. Diese sind alle adliger Herkunft. Von 12 Priorinnen kennen wir nur 3 mit ihrem Geschlechternamen, eine ist adlig, 2 sind bürgerlich·, von 5 namentlich bekannten Küsterinnen sind uns 4 mit Familiennamen bekannt, 2 sind adlig, 2 bürgerlich. Von den Nonnen sind uns 127 mit Namen bekannt, 8 von ihnen kennen wir nur mit Vornamen. Die übrigen stammen mit 60 aus adligen Familien, 59 aus bürgerlichen. Bei den erstgenannten 8 ist wegen ihrer frühen Nennung ebenfalls an adlige Herkunft zu denken. Die 60 adligen Nonnen machen die Masse der Klosterinsassinnen im 13. und 14. Jahrhundert aus. Die bürgerlichen Nonnen stammen, soweit sie dem 14. Jahrhundert angehören, aus angesehenen, besitzenden Familien. Erst mit dem beginnenden 15. Jahrhundert nimmt die Zahl der bürgerlichen Klosterinsassinnen fortschreitend " Naumann, Zur Geschichte der Archidiakonate Thüringens. In: Ze'tschr. Kirchengesch. i. d. Prov. Sachsen IX. Jg. S. 155—206.

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d. Ver. f .

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zu. Aber auch dann ist — wohl auf Grund der Aufnahmebedingungen {Nr. 186) — eine gewisse Begütertheit festzustellen. Das Kloster Frauensee ist demnach in seinem Ursprung und in den ersten beiden Jahrhunderten seiner Existenz als Nonnenkloster des hessisch-thüringischen Landadels anzusehen. Durch die Gründung des Klosters hat nicht nur der Raum des Werradreiecks einen Mittelpunkt erhalten, sondern das Kloster hat darüber hinaus auch in die Weite gewirkt: im Jahre 1266 wurde von Frauensee aus das Kloster Kölleda mit Nonnen besetzt (Nr. 54), inkorporiert wurden ihm 1313 die Kirche zu Kindelbrück (Nr. 104) und die zu Husen bei Salzungen 1341 (Nr. 154). An äußeren Schicksalen bedeutungsvoll war einmal für das Kloster der besondere Schutzbrief des Landgrafen Friedrichs des Freidigen von 1309 (Nr. 94 und 95), in welchem dem Kloster für die Hilfe, die es dem Landgrafen in der Auseinandersetzung mit seinem Vater Albrecht dem Entarteten geleistet hatte, besondere Gnaden eingeräumt werden: Freiheit von allen Landsteuern, Freiheit vom landgräflichen Gericht, ausgenommen dem dreimaligen Landding und dem Gericht unter persönlichem Vorsitz des Landgrafen*1. Die Frage bleibt offen, auf welche Weise das Nonnenkloster dem Landgrafen bei der Wiedergewinnung seines Landes behilflich gewesen sein könnte: ob durch Fürsprache, Beherbergung oder andere Hilfsleistungen wie Geld oder Naturalien. Im übrigen ist das Kloster in der politischen und kirchlichen Entwicklung des hessisch-thüringischen Raums nicht hervorgetreten. Im Laufe der Jahrhunderte erwarb es Besitzungen, Frücht- und Geldrenten in einem Raum, der von Hersfeld bis Erfurt und vom Kyffhäuser bis an die fränkische Saale reichte (Karte 2). In der engeren Umgebung bildete es seinen Besitz zu einer geschlossenen Herrschaft aus (Karte 1), die im Bauernkrieg durch Landgraf Philipps Truppen besetzt und in ein landesherrliches Amt verwandelt wurde. Der Streit zwischen Hessen und Sachsen wegen der Oberhoheit führte nach 15jähriger Dauer, in welcher eine Fülle von Akten anwuchs48, zu einem Vertrag, in welchem sich beide Länder dergestalt in die Gewalt teilten, daß Sachsen das Geleit und die hohe Gerichtsbarkeit über Hals und Hand zustehen, Hessen die niedere Gerichtsbarkeit über Schuld und Schaden ausüben, Geldbußen und Steuern jedem Land zur Hälfte zustehen sollten (Nr. 512). Im Zuge der Auseinandersetzung zwischen Sachsen und Hessen über die HanauMünzenbergische Erbschaft wurde das Amt Frauensee 1736 mit dem Amt Landeck an Sachsen abgetreten49, im Jahre 1742 aber von Hessen wieder zurückgekauft50. Dieser " F. X. Wegele, Friedrich der Freidige (1870), kennt diese Urkunde nicht und Hertha Wagenführer, Friedrich der Freidige 1257—1323 (Hist. Studien, Heft 287, 1936), vermerkt sie wohl in einer Fußnote (S. 85, Nr. 43), ohne sie allerdings angesichts des für das Leben des Landgrafen bedeutsamen Abschnittes in ihrer Darstellung zu behandeln. 48 LHA Weimar·. F 529, Reg. B. 225 und 246, Reg. Aaa Nr. 191, 241, 300, 418, Reg. Dd. 1433a. StA Marburg: 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, HersfeldPak. 13; Pol. Arch. d. Lgr. Phil. Nr. 1458, 1962f, 2539, 2552, 2556, 2579, 2581f, 2588f, 2691, 2693f, 2722. 48 Demme, Chronik von Hersfeld IIS. 119. 50 Ebd. S. 123.

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hauptsächlich wirtschaftlich-rechnerischen Auseinandersetzung verdanken wir umfangreiche Waldtaxationen, die uns die wirtschaftliche Bedeutung des ehemaligen Klosters erkennen lassen51. Das Amt Frauensee gelangte 1815 im Zuge des Pariser Vertrages mit anderen hessischen Gebieten in seiner Gesamtheit an das Großherzogtum Sachsen-WeimarEisenach52 unter Garantierung des hessisch-reformierten Bekenntnisses seiner Bevölkerung63, welches aus der fast drei Jahrhunderte währenden Bindung an das Land Hessen seit der Reformation resultiert. Unter den geistlichen Personen des Klosters hat über den bereits weiter oben erwähnten Propst Elbuin hinaus, der zeitweilig Kämmerer des Hersfelder Abtes war, im 14. Jahrhundert Propst Berthold von Völkershausen eine besondere Rolle gespielt. Zu den wertvollen, aber umkämpften Besitzungen des Stiftes Hersfeld in Thüringen gehörte das Amt Gebesee bei Erfurt. Zu seiner Wiedergewinnung wird 1366 Okt. 19 ein Ausschuß eingesetzt, dem u. a. auch der Frauenseer Propst Berthold von Völkershausen angehört (Mr. 223). Er ist neben dem Hersfelder Dekan Albrecht von der Thann Träger einer Aktion, durch die in kürzester Frist Schloß und Amt Gebesee an Hersfeld zurückkommen [Nr. 224, 225).Der rasche Erfolg dieser Finanzoperation hat wohl hauptsächlich dazu beigetragen, daß Propst Berthold nach dem Tode des Abtes Johann von Elben (letzte Beurkundung 1367Jan. 5, Kopb. Joh.v. Elben StA Marburg fol. 113a) ungewöhnlich rasch (erste Beurkundung 1367 Jan. 9, Ausf. Perg. Stadtarch. Bad Hersfeld) und einmütig zum Abt gewählt wurde. Seine Regierungszeit ist gekennzeichnet durch energische politische und militärische Aktionen, der verschuldeten und im Ansehen gesunkenen Reichsabtei wieder zu Ansehen und Bedeutung zu verhelfen. In sie fällt die Sternerfehde mit der Hersfelder Vitalisnacht, an ihrem Ende steht ein in seinen hochgesteckten Z^en gescheiterter Mann, der das Maß der Voraussetzungen und Möglichkeiten bei weitem überschätzt hat. Mitte Juni 1387 ist er gestorben und läßt das Stift in zerrütteten Verhältnissen zurück61. Kurz vor dem Untergang des Klosters im Bauernkrieg zeigte sich an der Spitze des Konvents Frauensee noch einmal ein Propst, der über die klösterlichen Bereiche und Interessen hinaus wirkte. 61

LHA Magdeburg Rep. А 33 ΜIXNr. 1, 7, 14. 1815 Okt. 16 Staatsverträge, Hessen Kassel Nr. 17. Ehem. Preuß. Geh. Staatsarch. Jetzt: Deutsches Zenira^arc^v г. d. DDR., Zweigstelle Merseburg. Druck: Preußische Gesetzsammlung Jahrgang 1818 Anhang S. 59—64. Die Entlassung der bisher hessischen Untertanen vom 31. Jan. 1816 siehe Sammlung von Gesetzen, Verordnungen, Ausschreiben und sonstigen allgemeinen Verfügungenfür den kurhessischen Staat Band 1 (1813—1816) S.4. 63 Kultusarch. III, Loc. 47e, Eisenach Nr. 70 Bl. 156c LHA Weimar. Durch Kriegseinwirkung am Auslagerungsort Bad Sulza vernichtet. Verzeichnet bei R. Jauernig, Der Bekenntnisstand der Thür.-Landeskirchen. Eine kirchenrechtl. u. kirchengeschichtl. Untersuchung (o. J.). Als Vortrag dargeboten im Auftrag der Thüringer Kirchlichen Konferenz auf ihrer 50. Jubeltagung am 28. Mai 1929 in Rudolstadt! Thür. 54 um Z ganzen Komplex siehe Heim. Butte, Stift und Stadt Hersfeld im 14. Jahrhundert. Diss. Marburg (1911), bes. S. 43—84. 52

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Volpert Riedesel von Bellersheim, Abt des Stiftes Hersfeld (1493—1514), hatte durch langanhaltende Streitigkeiten mit der Stadt weitläufige Prozesse vor dem Reichskammergericht veranlaßt, die eine Summe von mehr als 3000 Gulden verschlangen. In den Auseinandersetzungen behielt die Stadt die Oberhand. Abt Volpert gedachte nun die Stadt für seine Niederlage dadurch empfindlich zu treffen, daß er auf alle Würden und Selbständigkeit verzichtete und das Stift Hersfeld dem Stift Fulda übereignete. Die bis dahin freie Stiftsstadt sollte dadurch zur bedeutungslosen Landstadt werden, die noch dazu ihrer bisherigen Gegnerin, Fulda, untergeordnet sein würde. Volpert legte 1513 die Abtswürde nieder und erwirkte nicht nur für sein Vorhaben die Genehmigung des Kaisers, sondern auch die päpstliche Bestätigung. Er verließ die Abtei, übernahm die Propstei St. Andreasberg bei Fulda, und Abt Hartmann von Fulda nahm die Abtei Hersfeld in Besitz. Hier schaltete sich Georg von Weitershausen, Propst zu Frauensee, ein, die Selbständigkeit des Stiftes zu erhalten. Die Stadt Hersfeld hatte die Aufnahme der Stift-Fuldischen Beauftragten verweigert, dagegen das Kapitel dem von Abt Hartmann eingesetzten Dechanten Philipp Schenk zu Schweinsberg gehuldigt und Urkunden, Zinsbücher und Siegel ausgeliefert. Dann aber schlägt — wohl durch Einwirkung des Frauenseer Propstes — gestützt durch den Widerstand der Stadt und die Hilfe der Landgräfin Anna von Hessen die Stimmung im Konvent zu Hersfeld um. Abt Hartmann von Fulda hat bereits 1514 Jan. 5 Veranlassung, dem Propst Georg von Frauensee unter Androhung der Exkommunikation zu befehlen, sich auf seine Frauenseer Propsteiaufgaben zu beschränken (Mr. 397; dort auch die Lit.). Propst Georg handelt aber auf dem eingeschlagenen Wege weiter, nun als Verweset des Stiftes Hersfeld, und beschuldigt Abt Hartmann zu Fulda, die Siegel der Stift Hersfeldischen Instanzen widerrechtlich an sich gebracht zu haben (Nr. 398). Die ganze Angelegenheit hat begreiflicherweise die Aufmerksamkeit der politischen Öffentlichkeit erregt, so daß Abt Hartmann sich in einer umfangreichen Erklärung an die Reichsstände wendet, sein Verhalten zu rechtfertigen (Nr. 399). Doch die Dinge sind nun im Fluß: Kantate 1514 wird Ludwig von Hanstein, Propst des Klosters Helmarshausen, durch den Konvent Hersfeld zum Verweser des Stiftes gewählt. Am 15. Sept. 1515 findet unter Anwesenheit des hessischen Kanzlers Johann Feige die förmliche Wahl Ludwigs zum Abt statt. Propst Georg von Frauensee tritt bescheiden nach Frauensee zurück und bleibt auch dort, obwohl er 1516 nach dem Tode des Abtes Ludwig durch die Stadt Hersfeld der Landgräfin Anna zum Abt vorgeschlagen wird (Nr. 407). Er verzichtet, vielleicht aus Alters- oder Gesundheitsgründen, denn 1520 ist er bereits verstorben (Nr. 418). Die Ordenszugehörigkeit des Klosters Frauensee bedarf einer besonderen Betrachtung, weil auch hier alle Zusammenhänge nicht offen am Tage liegen und die urkundlichen Nachrichten nicht eindeutig sind. Zum ersten Male erfolgt eine Aussage über die Ordenszugehörigkeit 1266 Sept. 8 (Nr. 54), wobei von der Zugehörigkeit des Klosters Frauensee zum Benediktinerorden die Rede ist. Allerdings handelt es sich hier um eine Turmknopfnotiz aus dem Jahre 1462, bei welcher durchaus das Wissen um die späteren Verhältnisse die Feder geführt haben kann. Die nächste und unverdächtige Aussage

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über die Ordenszugehörigkeit des Klosters finden wir 1280 {Mr. 60). Auch in dieser wird das Kloster dem Benediktinerorden zugerechnet. Dagegen weisen die beiden nächsten diesbezüglichen Urkunden das Kloster dem ^isterzienserorden zu: 1285 Juli 15 {Nr. 65) und 1311 Apr. 29 {Nr. 98). Im ersteren Fall handelt es sich um die Genehmigung des Papstes Honorius IV. für die Annahme eingebrachter Güter der Klosterschwestern. Hier könnte zur Erlangung dieser Genehmigung die vorgebliche Zugehörigkeit eine Beurkundung in diesem Sinne verursacht haben, ohne daß echter Ordenswechsel, in diesem Fall also Übergang zur strengeren Observanz, vorlag. Diese Überlegungen werden gestört durch die zweite Beurkundung·. Abt Simon von Hersfeld weist dem Kloster Frauensee die Einkünfte der hersfeldischen Pfarrkirche Kindelbrück zu. Als Abt des dem Kloster vorgeordneten Stiftes wird er ohne Zweifel über die Ordenszugehörigkeit seines inkorporierten Klosters unterrichtet gewesen sein. An der auch hier notifizierten Zugehörigkeit zum Z^r^ienserorden kann also nicht gezweifelt werden. Dies gilt um so mehr, als Hersfeld selbst seit frühen Zeiten nach der Benediktinenegel lebte65 und auch dabei blieb {Nr. 124, 397). Ein Ordenswechsel des Klosters Frauensee zum Benediktinerorden hat zwischen 1311 und 1316 stattgefunden. Seit dem letztgenannten Jahre und später {Nr. 111, 165, 264, 275, 338, 354) wird Kloster Frauensee als zum Benediktinerorden gehörend bezeichnet. Die einschlägige Literatur·. Generalkapitelbeschlüsse der Orden, Annalen und Konstitutionen erwähnen das Kloster Frauensee nicht56. In diesem Zusammenhang darf auch darauf hingewiesen werden, daß spätestens vor 1315 im Kloster durch Dietrich, Vicepleban in Gerstungen, und Gottfried, Pleban in Lupnitz, ein Altar zu Ehren des heiligen Bernhard, des ersten Abtes von Citeaux, errichtet worden war {Nr. 107). Dieser Altar erscheint später als Kapelle {Nr. 149); seine Existenz ist bis zum Untergang des Klosters durch die Besetzung mit einem Vikar {Nr. 367, 406) nachgewiesen. Es ist das Anliegen dieses Urkundenbuches, den gesamten Komplex der urkundlichen Überlieferung, die den historischen Ablauf dieses Geschehens um das Kloster widerspiegelt, in einer geschlossenen Publikation zu bieten. Einzelne Urkunden, soweit sie gedruckt waren, sind in den Bänden II—IV der Dobeneckerschen Regesten Thüringens verzeichnet. Vollständige Abdrucke von Frauenseer Urkunden finden sich in Wertcks Hessischer Landesgeschichte, weitere in einigen anderen Druckwerken zerstreut, die hier aufzuführen nicht erforderlich ist. Einige Urkunden und Urkundennotizen sind auch in Gesamtdarstellungen übergegangen. Seebachs Monasteriologie, eine Art Notizensammlung {Manuskript im Landeshauptarchiv Weimar), blieb ungedruckt, und Otto's Thuringia sacra bietet nur wenig urkundliches Material. Verbunden mit " Hafner, Reichsabtei Hersfeld S. 14 u. 31. ee J. M. Canivez, Statuta capitulorum generalium ordinis Cisterciensis ab anno 1116 ad annum 1786, Louvain 1933; P. L. Janauscheck, Originum Cisterciensium 1877; J. Mabillon, Annales ordinis S. Benedicti 1739—45; E. Martine u. U. Durand, Thesaurus novus anecdotorum 1717; Dieselben, Veterum scriptorum et monumentorum amplissima collectio 1724—33.

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einer Darstellung der Geschichte des Klosters Kreuzberg bei Vacha versuchte Büff in der Zeitschrift für hessische Geschichte und Landeskunde Bd. 8 erstmalig eine Gesamtdarstellung der Geschichte des Klosters Frauensee, der allerdings zahlreiche Irrtümer chronologischer und sachlicher Art anhaften, so daß sie nur mit Vorsicht benutzt werden kann. Gegen Ende des vergangenen Jahrhunderts bemühte sich Paul Mitzschke um eine Materialsammlung für die Geschichte des Klosters Frauensee, die er 1893 im „Salzunger Anzeiger" Nr. 114 unter dem Titel „Nachweisungen über das vormalige Kloster Frauensee" veröffentlichte. In unserem Jahrhundert hat Dersch in seinem Hessischen Klosterbuch (1916) auch das Kloster Frauensee und die dieses betreffenden, ihm bekannt gewordenen Quellen aufgeführt. Zwischen dem ersten und zweiten Weltkrieg hat ein Frauenseer Einwohner, Dr. Richard Linder, urkundliches Material über das Kloster Frauensee aus demLandeshauptarchiv Weimar zusammengetragen. Seine Notizen standen uns zur Verfügung, sie boten jedoch über das von uns gewonnene Material hinaus nichts Neues. Die Masse des zum Abdruck kommenden Urkundenmaterials befindet sich im Landeshauptarchiv Weimar. Durch zahlreiche Reisen nach Gotha, Meiningen, Erfurt, Schulpforta, Dresden und Magdeburg konnten versprengte Stücke festgestellt werden. Größeren Umfang nahm die Arbeit im Staatsarchiv Marburg an, wo es galt, die Bestände des Stiftes Hersfeld und die Urkunden der demselben unterstellten Klöster durchzusehen. Aus dem Staatsarchiv Darmstadt konnten durch ein Mainzer Copialbuch nur zwei Stücke gewonnen werden. Ein vierzehntägiger Aufenthalt im Vatikanischen Archiv brachte keine das Kloster Frauensee betreffenden Stücke an den Tag, obwohl das Klosterarchiv zwei Papalia enthält. Zufallsfunde ergaben sich aus dem Fürstlichen Archiv LiehjOberhessen, dem Post- und Telegraphenmuseum Wien und dem Stiftsarchiv Admont (Steiermark). Es bereitete in der Regel keine Schwierigkeiten, die Urkunden, die in ihrer lateinischen Form Möglichkeiten zu Verwechslungen boten (Locus = Maria Laach, ad Lacum = Weiberhof bei Aschaffenburg, de Lacu — Weißensee bei Erfurt und im Reinhardsbrunner Epistolarkodex), zu trennen. Herausgeber und Bearbeiter standen wie immer bei der Begrenzung des Inhalts eines Urkundenbuches vor der Frage, ob lediglich der Versuch unternommen werden sollte, die ehemalige „Kanzlei" (Ein- und Auslauf) wiederherzustellen, oder ob das Betreffprinzip anzuwenden sei61. Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile. Beim Kanzleiprinzip kann mit relativer Sicherheit eine Verantwortung für die Erfassung aller zuständigen Stücke übernommen werden·, jedoch empfindet der Benutzer diese Art der Urkundenbücher gelegentlich als unvollständig. Das Betreffprinzip bietet dagegen auch bei sehr umfangreichen Archivnachforschungen keine Garantie für die Vollständigkeit. Die neueren Urkundenbücher wenden meist das Kanzleiprinzip an. Doch wurde in unserem Fall gegenüber dem Betreffprinzip nachgegeben, weil der kanzleimäßig anfallende Urkundenbestand nicht zu umfangreich ist (ca. 400 Stücke) und die nach " Vgl. H. Patze, Altenburger Urkundenbuch Vorbericht S. 12.

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dem Betreffprinzip hereinzunehmenden Zweckregesten den Rahmen des Urkundenbuches nicht unzumutbar aufblähen. Dafür bieten diese Zweckregesten (Kurzregest mit Nennung des Frauenseer ZeuSen und Datum) dem Benutzer des Urkundenbuchs eine willkommene Ergänzung für die Gesamtübersicht über Konvent und geistliche Personen sowie deren Teilnahme an Rechtsgeschäften anderer geistlicher Institutionen, hauptsächlich des Stiftes Hersfeld. Aus der Kanzlei des ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhunderts wurden die wenigen erhaltenen Zinsregister aufgenommen, einmal der Vollständigkeit halber, da sie nicht allzu umfangreich sind, sodann um dem Heimatforscher des engeren Klosterbezirks das Material zugänglich zu machen, das ihm eine willkommene Menge von Orts-, Flur- und Familiennamen des Raumes bietet, mit der er speziell beschäftigt ist. Den Drucken liegt, sowohl für Urkunden als auch Regesten, in allen Fällen die originale Überlieferung zugrunde, sofern diese erhalten ist. Der Vollständigkeit halber wurde auch die ab schriftliche Uberlieferung dem Alter nach bis zum 15. Jahrhundert einschließlich aufgeführt. Varianten wurden im Apparat vermerkt. Wo wegen Fehlens der originalen aus der abschriftlichen Überlieferung gedruckt wird, erfolgt dies immer aus der ältesten, an erster Stelle aufgeführten Abschrift. Durch Wasser oder Behandlung mit Reagenzien beeinträchtigte Stücke wurden unter Zuhilfenahme der Quarzlampe bis auf zwei Stücke restlos entziffert. Von einem Stück {Nr. 50) konnten nur Anfang und Schluß des lateinischen Originals gelesen werden-, der Mittelteil mußte einer deutschen Übersetzung des 16. Jahrhunderts entnommen, ein weiteres Stück (Nr. 234) konnte nur als Regest geboten werden. Die lateinischen Urkunden sind nach den geltenden Editionsregeln gedruckt. Der üblichen Schwierigkeit der Wiedergabe undeutlich geschriebener с und t konnte hier nur dadurch begegnet werden, daß — da keine einheitliche Schreibweise vorlag — der reine paläographische Befund derjeweiligen Urkunde geboten wird. Der Druck deutscher Urkunden bereitet bekanntermaßen Schwierigkeiten. Hier haben F. Wilhelm58 und H. de BoorjD. Hemke59 die Forderung nach graphisch getreuer Wiedergabe der in deutschen Urkunden gebrauchten Kürzungen und diakritischen Ziehen erhoben, damit der Abdruck den Bedürfnissen der deutschen Philologie gerecht wird. Diesem Wunsch vermag der Herausgeber eines Urkundenbuches vielleicht noch annähernd zu entsprechen, wenn die Vorlagen in Urkundenschriften des 13. und 14. Jahrhunderts geschrieben sind und besondere Typen verwandt werden. Kursivschriften können in den meisten Fällen jedoch nicht in der oben gewünschten graphischen Treue übertragen werden. Da dieses Urkundenbuch auch das Spätmittelalter umfaßt, in welchem die Kursivschrift immer mehr vorwaltet, mußten für die Übertragung aller Urkunden gleiche Grundsätze befolgt werden. Die deutschen Urkunden wurden demgemäß ihrem graphischen Bestand entsprechend wiedergegeben: Verdoppelungen — außer Doppel-F im Wortfang — beibehalten. Die Auflösung der 68 69

Corpus der altdeutschen Originalurkunden bis 1300 Bd. I (1932) S. Ebd. Bd. III (1957) S. XX—XXVIII.

LX—LXVII.

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Einleitung

Kürzungen könnte ζ. T. nicht nur zur Verdoppelung, sondern gelegentlich sogar zur Verdreifachung einzelner Konsonanten führen. In diesen Fällen wurde es natürlich bei der Verdoppelung gelassen. Oftmals bieten die Kürzungszeichen keine Gewähr, ob es sich tatsächlich um ein solches oder nur um einen individuellen Schnörkel des Schreibers handelt. In solchen Fällen konnte nur sinngemäß oder auf Grund der Kenntnis der gesamten Urkundenmasse, die im Urkundenbuch zur Bearbeitung stand, und der in dieser in Erscheinung tretenden und beobachteten Eigenarten der jeweiligen Schreiber aufgelöst werden. Dem Wunsch der Germanisten nach völlig zweifelsfreier Wiedergabe geschieht damit zwar keine Gerechtigkeit. Hier sind jedoch die Grenzen der Wiedergabemöglichkeit im Buchstabendruck erreicht. Darüber hinaus kann nur noch die Photokopie helfen. Gegen Ende des 14. Jahrhunderts {Nr. 256) und im Laufe des 15. Jahrhunderts {Nr. 266, 280—282, 286, 287, 290, 291, 293—295, 297— 299, 307, 308, 313, 317, 324—326, 328, 357, 359, 360, 368, 383, 386, 392, 394 und 403—405) erscheinen in deutschen Urkunden die Vokale а, о und и mit darüber gestellten senkrechten Doppelstrichen. In Ermangelung einer gleichartigen Type wurden diese Vokale mit zwei schrägliegenden Strichen ausgestattet: ä, 6, ü, um dem Germanisten diese Besonderheit kenntlich zu machen. Die römischen Zahlzeichen wurden mit Rücksicht auf die aufzunehmenden Zinsregister zur Erhaltung der Einheitlichkeit nach Vereinbarung mit der herausgebenden Verlagsleitung durchgehend in arabische Ziffern umgesetzt. Bezüglich der Interpunktion wurden die modernen Regeln angewandt, da es für den Bearbeiter eines Urkundenbuches gilt, dem Benutzer einen brauchbaren und auch sinnvoll gegliederten Text zu bieten. Die Auflösung der Daten bereitete im allgemeinen keine Schwierigkeiten. Wir haben in den Fällen, in denen nur Jahreszahl und Indiktion gegeben waren, in der Datierung der Urkunde auch durch eckige Klammer den Jahresteil Jan.—Sept. zum Ausdruck gebracht, in welchen nach dem für das Bearbeitungsgebiet gültigen römischen Indiktionsgebrauch der überwiegende Teil der Indiktion fällt. Wo Jahres- und Indiktionsangabe unvereinbar waren, wurde in Anmerkung auf möglichen Schreibfehler oder falschen Gebrauch hingewiesen. Bei nicht oder nur unzureichend datierten Stücken wurde versucht, die Zeitspanne der möglichen Datierung aus den Personen- und Sachangaben der Urkunde möglichst eng zu begrenzen {Nr. 25, 28, 36, 69, 83, 87, 118, 161, 227, 259, 285, 310, 325, 403, 406, 418). Wir haben die Ausgabe dem Benutzer weiter durch ein Register und ein Glossar erschlossen. Der Nutzen von Glossaren wird bekanntlich skeptisch beurteilt, da die Auswahl der ausgehobenen Worte ganz von der subjektiven Beurteilung des Bearbeiters abhängt. Der neuerdings geäußerte Wunsch60, nicht nur in allen Diplomatabänden, sondern möglichst auch in provinziellen Urkundenbüchern die gleichen Stichworte 10

Joh. Schneider, Bemerkungen zu den Diplomata-Ausgaben, Deutsches Archiv z. Erforsch, d. Mittelalters 10. Jg. (1953154) S. 506—509.

Die Überlieferung

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auszuwerfen, ist verständlich, dock scheint uns seine Verwirklichung nahezu undurchführbar. Das subjektive Moment kann nur durch Beigabe eines vollständigen Wörterbuchs ausgeschaltet werden, wie es Santifaller im Urkundenbuch des Hochstiftes Brixen vorgelegt hat, doch fehlen uns dafür die Mittel. Ein Glossar in Auswahl scheint uns immer noch nützlicher als gar keins. Wir haben möglichst viele Worte aufgenommen. Das Frauenseer Urkundenbuch enthält, abgesehen von einer Königs- und zwei Papsturkunden, in der Mehrzahl Stücke zweit- und drittrangiger Aussteller. Dies entspricht durchaus der geschichtlichen Bedeutung des Klosters. Urkundenfälschungen hat das Kloster nicht vorgenommen; lediglich führten Differenzen über Besitzungen und Rechte des Klosters sehr früh, aber auch noch später zu kopiaren Beurkundungen, so 1217 Juli 27 {Nr. 7), 1239 {Nr. 34—36), 1240 {Nr. 37), 1324/43 {Nr. 161) und 1455 {Nr. 304). Diktatabhängigkeit konnte in folgenden Fällen festgestellt werden: 1217 Juli 27 {Nr. 7) und 1239 {Nr. 35); 1220—1227 {Nr. 25) und 1230 Jan. 19 {Nr. 29); 1296 März 15 {Nr. 78) und 1299 Apr. 5 {Nr. 81); 1309 Aug. 15 {Nr. 94 und 95); 1334 Apr. 11 {Nr. 138 und 139); 1365 März 9 {Nr. 214 und 215); 1488 Okt. 22 {Nr. 336 und 337); 1506 Mai 4 {Nr. 375 und 376); 1514 Mai 28 {Nr. 400 und 401). Die Übereinstimmungen sind im Druck der genannten Urkunden durch Verweise im Archivbericht und soweit üblich durch Sperrdruck kenntlich gemacht. Das Literaturverzeichnis ist auf den Stand von November 1959 gebracht. Es war möglich, alle Drucke zu verzeichnen. Bei den Regesten wurden bis 1288 — soweit enthalten — nur Dobertecker und die seitdem erschienenen Regestenwerke zitiert.

Die Überlieferung Von den 512 Nummern des Frauenseer Urkundenbuchs sind 418 als Aus- und Einläufe der Frauenseer Klosterkanzlei aufgenommen worden; Empfängerstücke sind 230, Ausgangsstücke 188. 94 Stücke fremder Provenienz weisen z.T. als Ζweckregeste das urkundliche Vorkommen Frauenseer Pröpste als Zeugen und die Mitwirkung des Konvents Frauensee hauptsächlich in Stift-Hersfeldischen Angelegenheiten aus. 428 Urkunden gelangen erstmalig zum Abdruck. Auf Ausfertigungen gehen 346 Nummern auf Abschriften 156 Nummern zurück, 10 Stücke wurden der Literatur entnommen. 407 Nummern wurden im vollen Wortlaut, 105 Nummern als Regesten wiedergegeben. Von den Urkunden verwahrt das Landeshauptarchiv Weimar 270 Stücke. Der Rest verteilt sich auf. Stiftsarchiv Admont 1; Staatsarchiv Darmstadt 2; Landeshauptarchiv Dresden 3; Domarchiv Erfurt 2; Stadtarchiv Erfurt 3; Pfarrarchiv Frauensee 1; Landesarchiv Gotha 9; Stadtarchiv Bad Hersfeld 3; Freiherrlich Riedeselsches Archiv Lauterbach 1; Fürstliches Archiv Lieh 1; Landeshauptarchiv Magdeburg 5; Staatsarchiv Marburg 192; Landesarchiv Meiningen 2; Landesschule Pforta 5; Post- und Telegraphenmuseum Wien 1.

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Einleitung

Im Staatsarchiv Bamberg und im Landesarchiv Rudolstadt befinden sich Duplikate oder Abschriften, auf die bei den Drucken jeweils an zweiter Stelle im Archivbericht verwiesen ist. Das Gebiet des Klosters wird weiter durch zwei Dokumente berührt, die das Kloster selbst nicht erwähnen: die Legenda Bonifatii und der Frankensteiner Kaufbrief. Die undatierte und schwer datierbare Legenda Bonifatii zieht mit dem westlichen Teil ihres „Landumganges", der Grenze Thüringens, mitten durch das Klostergebiet, man sagt wohl besser und richtig·, spätere Klostergebiet. Sie nennt von Osten her vom Wackenhof über das Suhltal südlich Marksuhl kommend den Albertsee (Elffinsee) und die Hohleberge (Holnberg) und führt nach Dankmarshausen an die Werra. Es ist sicher nicht statthaft, durch eine Analyse dieses kleinen Grenzabschnittes allein das Alter der Legenda Bonifatii bestimmen zu wollen, doch kann die genannte Grenzlinie, die hart nördlich des Klostersees verläuft ohne das Kloster selbst zu nennen, aber unbedeutendere Forst- und Flurnamen in nächster Nähe des (späteren) Klosters aufzählt, als Stütze für die Erkenntnis genommen werden, daß die Entstehung der Legenda Bonifatii in einer £eit vor der Gründung des Klosters zu suchen ist61. Der Frankensteiner Kaufbrief von 1330 Aug. 10w setzt nicht nur einen Schlußpunkt unter die Geschichte dieses mächtigen Geschlechts an der mittleren Werra ober- und unterhalb Salzungen, von der auch die zahlreichen Vergabungen und Bewilligungen in diesem UB Zeugnis gebene3, sondern er läßt auch die Fortentwicklung des bereits erwähnten Wildbanns von 1016 deutlich werden und innerhalb seiner Grenzen Rechte und Besitzungen erkennen, die durch den Kaufbrief in die Hände der aufstrebenden Henneberger geraten, die ihrerseits daraufhin in unserem UB als Schenker und Verwilliger für Kloster Frauensee auftretenM. Geisthirt bringt in seiner Historia Schmalk. Seite 33 bei der Erläuterung der Besitztitel des Frankensteiner Kaufbriefs bezüglich des Ortes Berka an der Werra die Fußnote „A. 0. 1407 waren da versamlet Abt Ludwig von Herschfeldt, Burckardt Ritter Collmarsch, Nydhardt Cammer-Meister von Sachsen, wegen Wilhelm von Völckershausen, Propst zu Creutzburg, Gottfrid, Propst zum Frauen-See, Heinrich Schmidt, Pfarr zu Herschveldt und Johann Felden, Pfarr zu Heringen, die Besoldung des Berckischen Pfarrs Curt Herrens mit der Gemeinde zu regulieren und wurde der Vergleich mit des Abtes Siegel confirmiert." Diese Notiz ist voller Schwierigkeiten und daher für die Aufhellung der Geschichte des Klosters kaum förderlich: 1407 residierte in Hersfeld kein Abt Ludwig, sondern von 1368—1418 Hermann von Altenburg (Nr. 270). Die Abtsliste des Stiftes Hersfeld weist für die 61A.

Keilitz, Die thüringische Bonifatiuslegende. Überlieferung und Text (1941). Untersuchung Masch. Sehr. LHA Weimar, dort die (Quellen und Drucke. Siehe auch: H. Eberhardt. Die Gerichtsorganisation der Landgrafschaft Thüringen im Mittelalter. In\ Zschr. d. Savigny-Stiftungf. Rechtsgesch. Germ. Abt. 75. Bd. S. 128—136 und 167f. e2 Ausf. Perg. LHA Weimar mit 2 anh. Siegeln. Druck·. L. Hertel, Der Frankensteinische Verkaufsbrief von 1330. In: Sehr. d. V.f. Sachs.-Mein. Gesch. u. Lkde H. 35 S. 108—111; Extrakt·. E. Ziegler. Terr. Reichsabtei HersfeldS. 192—196Nr. 5. 63 Nr. 37, 46, 50, 59, 60, 63, 66, 76, 84—87,102,120. «4 Nr. 163.

Die

Überlieferung

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infragekommenden Jahrhundertefolgende Träger des Namens Ludwig auf: Ludwig von Mansbach (1324—43), Ludwig Vitzthum von Eckstädt (1455—81) und Ludwig von Hanstein (1515—16). Für 1417 ist auch kein Propst Gottfried in Frauensee ausgewiesen, sondern für 1404 ein Propst Johann {Nr. 268) und 1409 ein Propst Heinrich (Nr. 272). Ein Propst Gottfried begegnet uns 1460 Februar 22 (Nr. 307) und 1463 August 10 (Nr. 309). Sein Vorgänger, Propst Simon, ist 1449 Juni 4 (Nr. 301) letztmalig nachweisbar, sein nächster Nachfolger, ebenfalls ein Propst Simon erscheint erstmalig 1469Juni 16 (Nr. 311), so daßfür die Einordnung unseres Propstes Gottfried der Zeitraum zwischen 1449 Juni 4 und 1469 Juni 16 in Ansatz gebracht werden muß. Die Geisthirt''sehe Notiz könnte demnach rechnerisch nur zwischen 1455 (Beginn der Regierungszeit des Hersfeldischen Abtes Ludwig Vitzthum von Eckstädt) und 1469 Juni 16, erste Erwähnung des Propstes Simon nach Propst Gottfried in Frauensee eingeordnet werden. Da jedoch damit für die Geschichte des Klosters selbst nichts gewonnen ist, wurde diese literarische Notiz nicht unter die Urkunden aufgenommen. Rudolf Herrmann bringt in seinem Bericht über die Kirchenvisitationen im Emestinischen Thüringen vor 152865 auf S. 170 den einleitenden Vermerk zur Quelle d, daß Georg Witzel versucht habe, „die Nonnen im Kloster Frauensee zum Austritt zu bewegen". Ein urkundlicher Beleg ließ sich in den Archiven nicht finden. Herrmann beruft sich auf G. Th. Strobel, Beyträge zur Litteratur besonders des sechszehnten Jahrhunderts Bd. II (1786). Eine Uberprüfung ergab, daß Strobel aus der Kontroversschrift Justus Jonas' „Wilch die rechte Kirche und dagegen wilch die falsche Kirch ist, Christlich Antwort und tröstliche Unterricht, widder das Pharisaisch gewesche Georgii Witzeis" (1534) schöpft. Darin ist jedoch nur davon die Rede, daß Witzel sich ins Kloster Frauensee begab „und het gern derselbigen Closter jungfrawen eine zum weib hinweg gefurt". Herrmanns Bemerkung ist also irrig und entfällt für unsere Bearbeitung. Über die Copiare und ihre Lagerorte ist weiter unten berichtet (S. 3 9 * f f ) . An die jetzigen Lagerorte sind die Ausfertigungen auf Wegen gelangt, die wir zum größten Teil feststellen können. Die Überlieferungsgeschichte der Urkunden beginnt natürlich in dei „Kanzlei" des Klosters. Eine frühe Registrierung der Urkunden im 13. und 14. Jahrhundert läßt sich nicht feststellen. Vereinzelte Rückvermerke aus den genannten Jahrhunderten lassen keine ordnende Hand erkennen. Ob sich die Urkunden einer pfleglichen Bewahrung erfreuten, ist nach dem gelegentlichen Erhaltungszustand zu schließen zweifelhaft. Die Besitzbestätigungen des Jahres 1239 (Nr. 34—36) und 1240 (Nr. 37) bieten keinen Hinweis, ob über die einzelnen Besitztitel Urkunden vorgelegen haben, die schon bis zu diesem Jahr verloren gingen oder ob nachträgliche schriftliche Beurkundung vorauf gegangener mündlicher Vergabungen vorliegt. Dagegen läßt das besiegelte Copiar (1324/43) (Nr. 161) mit Sicherheit erkennen, daß von den noch in ihm aufgeführten 26 Stücken allein 12 im Original seit dem Jahr der Erteilung des Copiars verloren gingen. Auch das Kopialbüchlein von 1455 (Nr. 304) führt unter 28 Stücken 11 Urkunden auf, deren Originale nicht mehr vorhanden sind. Während über die Ursache der Ausfertigung des Copiars von (1342/43) (Nr. 161) nichts zu erfahren ist, gibt uns das Kopialbüchlein von 1455 (Nr. 304) darüber Aufschluß,

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Einleitung

daß es im ZuSe e^nes anhaltenden Streits zwischen dem Kloster und dem Inhaber des Kraynberges, Ritter Hermann Riedesel, entstand, der das Kloster in seinen umfangreichen Rechten am Südrand des Klostergebiets bedrängte. Diese Tatsache bedingt auch den Inhalt der in diesem Büchlein inserierten Urkundenabschriften. Diese erstmals erkennbare Notwendigkeit des urkundlichen Nachweises der Klosterrechte führte dann wahrscheinlich zur ersten, wenn auch späten Registrierung des Bestandes des Klosterarchivs in Form der Dorsierung. Jedenfalls weisen ein großer Teil der Urkunden Dorsualien von einer Hand der Mitte des 15. Jahrhunderts auf, die mit der Hand des Kopialbüchleins identisch sein könnte. Da sie jedoch für das Verständnis des Urkundeninhalts nichts ausgeben, wurde auf ihre Wiedergabe in den Vorbemerkungen zu den betreffenden Urkunden verzichtet. Uberraschend ist für den aufmerksamen Beobachter auch der ausgesprochen spärliche Urkundenbestand der 30er und 40er Jahre des 15. Jahrhunderts. Daß die durch eventuelle Unachtsamkeit entstandenen und bei rechtlichen Auseinandersetzungen peinlich empfundenen Lücken zu der oben vermerkten Dorsierung der Bestände führte, kann vermutet werden. Allerdings führte anscheinend keine dieser Voraussetzungen zur Anlegung eines Urkundenverzeichnisses. Es ist uns jedenfalls keines aus der Zeit des Bestehens des Klosters überliefert. Der Bauernkrieg, die Plünderung des Klosters und die Inbesitznahme desselben durch Landgraf Philipp von Hessen hatten auch bedeutungsvolle Bewegungen für das Klosterarchiv im Gefolge, die wir nicht in allen Phasen genau erkennen können. Fest steht, daß das Klosterarchiv bei dem gewaltsamen Vorgehen der Bauern gegen das Kloster nicht vernichtet worden ist. Das ist um so erstaunlicher, als der Amtmann von Langensalza ausdrücklich von einer Plünderung des Klosters spricht (Nr. 472). Es steht zu vermuten, daß der Konvent bei der Abgelegenheit des Klosters — als der Zug der Bauern sich zunächst durch das Werratal von Vacha nach Salzungen bewegteM — Gelegenheit hatte, mit dem Klosterarchiv, das wohl in einer großen Kiste unterzubringen war, zu flüchten. Das Kloster ist scheinbar durch einen Bauernhaufen aus dem Raum BerkaGerstungen zerstört worden. Die spätere Vernehmung aufrührerischer Bauern des Amtes Hausbreitenbach spricht ausdrücklich von einem Zug Berkaischer Bauern gegen das Kloster (Nr. 477). Auch die Absendung eines Boten mit einem Brief dieser Bauern an den Propst von Frauensee (Nr. 475) deutet in diese Richtung. Der Bote sagt später in seinem Rechtfertigungsschreiben aus, er habe den Propst jedoch nicht daheim angetroffen und den Brief deshalb zwei Männern im Dorf ausgehändigt (Nr. 475). Dies scheint darauf hinzudeuten, daß nicht allein der Propst, sondern auch der ganze Konvent sich bereits still abgesetzt hatten, sonst wäre der Brief sicher nicht Männern im Dorf, sondern an der Pforte oder anderen Mitgliedern des Klosters behändigt worden. Der Fluchtweg des Konvents läßt sich kaum erschließen: durchs Werratal bewegte sich ein Bauernhaufe auf Salzungen™, die Bauern im Amt Kraynberg auf ständig (Nr. 472),

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Beitr. z. thür. Kirchengesch. Bd. 1 (1929) S. 167—230. ·* О. Merx u. G. Franz: Urk. z. Gesch. d. Bauernkrieges Nr. 294.

Die Überlieferung

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bei Marksukl lagen an 900 aufrührerische Bauern (Nr. 472), und der Berkaische Haufe zog gegen das Kloster selbst. Tatsache ist jedenfalls, daß Landgraf Philipp mit der Besetzung des Klosters nicht auch das Archiv in seinen Besitz bekam. Dies beweisen seine mehrfachen, durch 5—6 Jahre hindurch andauernden Ersuchen um Nachforschungen nach den Urkunden bei Abt Krafft von Hersfeld (Nr. 474, 498, 499) und bei der letzten Äbtissin des Klosters (Nr. 507). Der ehemalige Propst Johann Hill übermittelt dem hessischen Klostervogt Michael Flach zunächst ein leider nur auf das Jahr 1525 datiertes Verzeichnis der Klostereinkünfte (Nr. 476). Die Urkunden und Siegel des Klosters hat er jedoch bei sich behalten, wie aus einem, wohl zu 1527 zu setzenden Verzeichnis hervorgeht (Nr. 491). Der Auslieferung der Urkunden entzieht sich der alte Propst mit der Erklärung, er habe diese alle dem Abt zu Hersfeld übergeben. Die Ausführungen dieses Verzeichnisses lassen weiter erkennen, daß sich der ehemalige Frauenseer Propst — wohl auf Um- oder Schleichwegen — nach Hersfeld begeben hat. Die letzte Äbtissin, Margaretha von Lehrbach, soll nach diesem Verzeichnis ebenfalls Urkunden, besonders der Klosterhöfe Dönges und Röhn, im Besitz gehabt haben. Die Erwägung, daß es sich dabei nur um die Besitzurkunden handeln könnte, die ihr und ihrer Schwester zur Abfindung durch Landgraf Philipp ausgestellt wurden (Nr. 480, 481), wird dadurch hinfällig, daß sie später tatsächlich eine ansehnliche Urkundenmenge an den hessischen Klostervogt übergibt. Dieser, Michael Flach, vertrat energisch die Belange seines Landesherren und bemühte sich, Besitztitel und Rechte des ehemaligen Klosters festzustellen und für seinen Landesherren zu wahren. Dem dienten zahlreiche Vernehmungen ehemaliger Klosterbediensteter und -bewohner (Nr. 483, 495, 500-502). Da er mit den Nachforschungen nach den Urkunden über den letzten Propst nicht sofort zum Ziel gelangte (Nr. 491), wandte er sich sogar an den Propst des ehemaligen Klosters Kreuzberg, der eine Ze^anSt ^wa zwischen 1519 und 1520 (Nr. 418), wohl mit der Wahrung der Propstgeschäfte in Frauensee beauftragt war (Nr. 489). Dieser gibt in seinem Antwortschreiben (Nr. 498) eine erstaunlich umfangreiche summarische Aufzählung der Orte, über die das Kloster Urkunden hatte. Ob er nur aus persönlichem Erinnern berichtet, sagt er nicht. Wohl redet er von seinen Erkundungen, nennt aber keine Gewährsmänner oder Erkundigungsorte und weiß auch vorgeblich nichts über den Verbleib der Urkunden. Inzwischen ist auch der Amtmann von Landeck, Georg von Kolmatsch, wohl auf neuerliches Drängen des Landgrafen, in derselben Sache bemüht worden. 1530 Jan. 15 übersendet der Amtmann dem Landgrafen ein Antwortschreiben des Abtes Krafft von Hersfeld, aus welchem hervorgeht, daß sich — wohl zu einer speziellen Sache — drei einschlägige Urkunden gefunden hätten. Bei der Menge der Briefe und der anbefohlenen Eile habe nicht alles durchgesehen werden können, einige Urkunden seien lateinisch geschrieben und es wird gefragt, ob man diese verdeutschen solle (Nr. 499). Diese Urkunden sind also in hersfeldische Obhut gelangt; ob in Hersfeld selbst deponiert, bleibt offen. Deutlich ist aber auch aus dieser Antwort das Bestreben zu erkennen, der

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Einleitung

Herausgabe soviel als möglich Schwierigkeiten, wenn nicht sogar Widerstand zu bereiten. Das Ansinnen der Entsendung einer Abordnung zur Verfertigung benötigter Abschriften deutet stark in diese Richtung. Begünstigt wurde die hinhaltende Taktik des Abtes von Hersfeld und der Äbtissin von Frauensee durch die Ungeklärtheit des Rechtsstatus des ehemaligen Klosters und seine Zuordnung zu Hessen oder Sachsen. 1536 ist es dann endlich so weit, daß uns der erste protokollarische Machweis der Ubergabe von Klosterurkunden in hessische Hand begegnet {Nr. 507). Die ehemalige Äbtissin Margaretha von Lehrbach händigt dem Vogt Michael Flach 67 Urkunden aus, die in einem Verzeichnis nach Orten aufgeführt werden. Es hat demnach immerhin über 10 Jahre gedauert, bis der Landgraf in den Besitz — wenigstens eines Teiles — der Urkunden kam. Es läßt sich nichtfeststellen, ob es sich bei dieser Ubergabe um dieselben Urkunden handelt, von denen Abt Krafft an Amtmann Georg von Kolmatsch berichtet hatte (Nr. 499). Kurz darauf erfahren wir, daß der Vogt Michael Flach 77 Urkunden an den hessischen Registrator Johann Pluck aushändigt (Nr. 508). Es dürfte sich hierbei um die Weitergabe der ihm von der letzten Äbtissin zugestellten Urkunden handeln. Die Differenz — dort 67, hier 77 Stücke — ist nicht durch einen Schreib- oder Hörfehler zu erklären, denn in der letztgenannten Urkunde wird zur Summe 77 noch eine Aufgliederung nach 34 lateinischen und 43 deutschen genannt und außerdem auf ein Verzeichnis von 67 Stücken verwiesen, das auch in der Schachtel liege. Ein weiteres undatiertes Verzeichnis von Urkunden des Klosters Frauensee bietet, wieder nach Ortschaften geordnet, 161 Stücke (Nr. 509). Dieses Verzeichnis scheint nicht vollständig zu sein, da es mit „etc." und ohne Schlußformel endet. Die genannten Verzeichnisse ergänzen sich mit ihrem Inhalt oder ihren Rahlen nicht zum gesamten Urkundenbestand des Klosters. Aus dem 16. Jahrhundert ist uns ein Verzeichnis der Urkunden des Hersfeldischen Archivs überliefert (R 140 StA Marburg). Es bietet außer den das Stift betreffenden Urkunden auch solche der dem Stift inkorporierten Klöster in der damals üblichen Form knappster Inhaltsangabe ohne Datierung. Auf drei Seiten finden sich 41 Frauenseer Urkunden verzeichnet. Soweit sie sich identifizieren ließen, handelt es sich um folgende Nummern unseres Urkundenbuches: Nr. 121, 146, 179, 186, 79, 277, 289, 92 oder 242, 99, 192, 253, 278, 60, 200, 246, 265, 257, 240, 266, 118, 88, 4, 79, 242, 222, 205, vielleicht 109, 285, 288, vielleicht 361, 250, 283, 284. Nicht feststellbar blieben 8 Stücke und zwar

1. Verzeichnis etlicher %ins des Closters zum Sehe uff einer bapiren £ettel. 2. Ein Bitbriff zu dem Closter zum Sehe. 3. Compositio inter Ludouicum laicum et monasterium in Lacu. 4. Libertatio bonorum quorundam in More in Beringen et in Hersfeld que moniales in Lacu ad se comparaverunt. 5. Litera quod moniales in Lacu vendiderunt bona quedam in Owela et Valckenbach ad tempore vite duorum monachorum in monte s. Johannis Hersfeldensis.

Die Überlieferung

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6. Bekentnus Cunradts von Uffhusen Conventual des Stiffts zu Hersfeld betreffendt XXXVI fl die etlich Jungkfrawen zum Sehe gemeinem Closter doselbst geliehen hattenn. 7. Ein Bekentnus eins Propsts zu Blankenheim, das Closter zum Sehe nymermeher antzufordernn umb die Irrung die sie miteinander gehabt haben. 8. Litern domini abbatis Hersfeldensis quod confratres cenobii in Lacu et per se in huiusmodi familiam contulerunt sint exempti α quibußvis judicibus. Die unter 1 bis 3 genannten Urkunden ließen sich wegen unzulänglicher Charakterisierung nicht feststellen. Auch für Ziffer 4 findet sich unter den Urkunden kein entsprechendes Stück, das die drei in ihr genannten Ortschaften betrifft. Es ist möglich, daß hierje drei einzelne Befreiungsbriefe zusammengezogen wurden. Die letzten vier Urkunden waren trotz genauer Orts- oder Personenangabe weder in den Urkunden des Klosters Frauensee noch in den Abteilungen der Klöster Johannisberg, Blanckenheim oder Stift Hersfeld auffindbar. Die Stücke sind wahrscheinlich im ZuSe der nachstehend geschilderten Verlagerungen des Hersfeldischen Archivs verlorengegangen. Auch die oben gegebene Identifizierung von 33 Stücken des Verzeichnisses hat ihre Schwäche bei einigen Stücken, indem dort sowohl für den Ort als auch für den Vorgang zwei oder gar mehr Urkunden in Frage kommen können. Vergleichen wir die identifizierten Stücke dieses Verzeichnisses mit denen der Verzeichnisse unseres Urkundenbuchs (Nr. 507 und 509), so können wir keine Übereinstimmung feststellen. Dies bedeutet, daß die Urkunden der Verzeichnisse Nr. 507 und 509 wie auch Urk. Nr. 508 ausweist, direkt an das Fürstliche Archiv in Kassel gelangt sind. Aber auch die Urkunden des behandelten Hersfelder Verzeichnisses befinden sich bereits im Jahre 1629 nicht mehr im Hersfelder Archiv. Atis diesem Jahr existiert ein Hersfelder Inventarium, welches uns in einer Abschrift von der Hand des Archivars Gustav Könnecke (Ende des 19. Jahrhunderts) überliefert ist (R 141 StA Marburg). Dies Inventarium zählt in summarischer Weise die Urkunden des Stiftes und die seiner inkorporierten Klöster auf. Die oben genannten 41 Urkunden des Klosters Frauensee sind nicht mehr darunter. Wir können sie um diese Zeü ebenfalls im Kasseler Archiv vermuten. Bereits um die Mitte des 16. Jahrhunderts macht sich das aus rechtlichen, wirtschaftlichen und verwaltungstechnischen Gründen verständliche Bestreben bemerkbar, die Urkunden der von Hessen in fester oder loser Form verwalteten Gebiete, hauptsächlich der Klöster, an sich zu ziehen. Dem dient auch der Plan des Registrators Georg Pergamenter zu einer Systematisierung des Zwgenhainer Archivs, wohin in den dreißiger Jahren des 16. Jahrhunderts das Kasseler Archiv aus Gründen der Sicherheit verlagert worden warβ7. Dort wird ab 1. April 1568 durch Dr. Henrich Hundt von Gudensberg und Dr. Johann Heintzenberger eine Verzeichnung der Bestände vorgenommen, als deren Ergebnis uns 3 Foliobände vorliegen (Ziegenhainer Samtarchiv, Eigentum Band X—XII StA Marburg). Sie enthalten keine Frauenseer Stücke. 67 Zum gesamten Komplex siehe Kurt Dülfer, Zur Geschichte des Hofarchivs in Kassel. In·. Zeitschr.f. hess. Gesch. Band 65/66 (1954/55) S. 153—182.

III

Küther, Frauensee

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Einleitung

Teile des Kasseler Archivs waren jedoch in Kassel zurückbehalten worden, und dort fand seit 1567 die Sammlung des Hessen-Kasselischen Urkundenanfalls statt. Im Jahre 1705 erfolgten auf dem Gebiet des hessischen Archivwesens erneut umfangreiche Maßnahmen. In diesem Jahr ergeht am 9. Mai aus Kassel die Aufforderung nach Göllingen, die Archivalien nach Kassel abzugeben (R 289 StA Marburg), woraufhin auch bald nach 1706 die Göllinger Akten in Kassel verzeichnet sind (R 285 StA Marburg) . Ebenso wird 1705 auf Regierungsbefehl in Hersfeld in der £eit vom 5.—29. Mai ein Repertorium der Briefschaften und Akten des dortigen Archivs und der Kanzlei angelegt, da kein förmliches Repertorium vorhanden ist (R 751 StA Marburg). Die Materialien werden durchgesehen, spezifiziert und in Pakete gebunden. Wir finden aufgeführt unter Kirchen- und Pfarrsachen Mr. 13 Frauenseer Kirchensachen, auf Seite 44 zum 12. Gefach die Verzeichnung zweier großer Pakete in Folio Frauenseer Amts- und Vogteisachen und Seite 66 sub rubro Frauensee 1 Paket alte und 1 Paket neue Frauenseer Sachen. Es kann sich hierbei nur um Akten handeln, die seit der Übernahme des Klosters in hessische Verwaltung entstanden sind. Das Hersfelder Archiv war nämlich im dreißigjährigen Krieg geflüchtet worden68. Ein Teil desselben wurde nach Abschluß des Krieges in Fulda erworben und nach Kassel verbracht; weitere Teile erwarb Landgraf Karl in den Jahren 1713—1715 aus der Schweiz zurück und fügte sie ebenfalls dem Hofarchiv Kassel ein. Aus jener Zeit liegt uns ein „Verzeichnis der Hersfelder Urkunden aus St. Gallen" vor (R 133 StA Marburg). Es führt in verschiedenen Abteilungen die damals zurückgeführten Urkunden auf und zwar zunächst die Papalia, Episcopalia, dann Stiftische Urkunden und weiter Urkunden einzelner, dem Stift inkorporierter Klöster: Kölleda, Memleben, Kreuzberg, Göllingen, Johannisberg und Petersberg. Ein Bestand Frauensee ist nicht vorhanden. Überraschend ist allerdings, daß sich versprengt doch 4 Frauenseer Urkunden erkennen lassen: die beiden Papalia (Mr. 65 und 111 unseres Urkundenbuches) und die Mummern 140 und 167. Worauf diese Hereinnahme beruht, ist nicht erkennbar. Moch überraschender ist aber, daß diese 4 Stücke später wieder mit dem Gesamtbestand des Klosters Frauensee vereinigt wurden und die Schicksale des Frauenseer Urkundenbestandes von Kassel aus geteilt haben. Eine im Jahre 1735 angelegte Akte über die Visitation des Hersfelder Archivs durch den hessischen Rat und Archivar Johann Philipp Kuchenbecker (156b Regierungsarchiv Kassel Paket 37 Mr. 10 StA Marburg) vermerkt — allerdings in fragmentarischem Zustand — über Frauenseer Bestände demgemäß nichts. Eine um die Mitte des 18. Jahrhunderts vorgenommene Repertorisierung des Hersfelder Archivs, als deren Ergebnis drei dicke Foliobände (R 134— 136StA Marburg) vorliegen, bietet bezüglich Frauensee nur Akten, die seit der hessischen Amtsverwaltung angefallen sind. Die in Kassel befindlichen Urkunden werden dort gegen Ende des 18. Jahrhunderts wieder erfaßbar durch eine umfangreiche Repertorisierung des Urkundenbestandes Stift 69

Fase. Aktenabgabe und -austausch. 1629 nach St. Gallen gelangte Fuldische und Hersfeldische Archivalien und Kunstgegenstände Η 104b (Auszüge) StA Marburg.

Die Überlieferung

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Hersfeld und seiner inkorporierten Klöster (Repertorien Μ StA Marburg). Die Handschrift dieser Repertorien stimmt mit der des Diariums des Hofarchivs seit dem Jahre 1780 überein (156aHof archivPaket 1 StA Marburg). Das Repertorium des Klosters der Marienknechte zu Vacha (Μ VII) enthält von derselben Hand eine abschriftliche Einlage mit der Notiz: „Mund, den 30. Sept. 1789". Das Repertorium der Urkunden des Klosters Frauensee (Μ VIII) enthält auf 692 Seiten ein Verzeichnis von 268 Urkunden in Gestalt eines Regests mit Jahreszahl. Alle Urkunden, die wir durch die Übergabeverhandlungen (Nr. 507 und 509 unseres Urkundenbuchs) und aus dem Repertorium des Hersfeldischen Archivs aus der Mitte des 16. Jahrhunderts kennen, sind abzüglich einiger Verluste hier zusammengeflossen. Auf Grund des Pariser Vertrages vom 16. Okt. 1815 (siehe S. 21*) geht neben anderen hessischen Gebieten auch das Amt Frauensee an das Großherzogtum Sachsen- WeimarEisenach über. Das oben genannte Repertorium Frauensee (Μ VIII) enthält auf der Innenseite des Einbandes den Vermerk „Nach Art. 15 des am 5. II. 1816 abgeschlossenen Rezesses zum größten Teil nach Weimar abgegeben, s. J. N. 144)1868". Darauf verweist ebenfalls ein Auszug in dem bereits oben erwähnten Faszikel Aktenabgabe und -austausch der Handschrift Η 104 b StA Marburg. Im Zuge dieser Urkundenabgabe wurden die Frauenseer Urkunden durch den Archivar Michael Grein abgeschrieben und die Abschriften unter Signatur К 499 den Beständen der Kopiare und Handschriften des Staatsarchivs Marburg eingefügt. Aus dem Repertorium, den Abschriften Greins und gelegentlichen Randnotizen können wir feststellen, daß der Urkundenbestand des Klosters Frauensee 256 Stücke umfaßte. Von diesen sind 4 Stücke doppelt vorhanden, als Aussteller- und Empfängerstücke erkennbar. 3 dieser Doppelstücke gingen mit nach Weimar (Nr. 101, 133 und 296), eines blieb in Marburg (Nr. 351) und wurde dem Bestand Stift Hersfeld eingefügt. 2 Stücke (Nr. 218 und 327) wurden zurückgehalten, ursprünglich als Extradenda Weimar geführt, seit 1950 mit einem Stück, das der Bearbeiter als Einband eines ^ins^gisters erkannte und ablösen ließ (Nr. 317), zu einem eignen Bestand Kloster Frauensee zusammengefaßt. Die Ursachen der gesonderten Behandlung der genannten Stücke bei der Abgabe des Gesamtbestandes an Weimar sind nicht erkennbar. Ein Stück (Nr. 80) ist im alten Marburger Repertorium noch verzeichnet, jedoch nicht in den Abschriften Greins enthalten und auch nicht nach Weimar gelangt. Eine Nachsuche in den Beständen des Stiftes Hersfeld und der diesem inkorporierten Klöster blieb erfolglos. Von der oben genannten Gesamtzahl von 256 Urkunden wurden 223 in unserem Urkundenbuch abgedruckt. Die Differenz erklärt sich aus den 4 Doppelstücken, 2 Stücken, die keine Beziehung auf das Kloster haben und auch auf keine vermutbare nac Weise unter die Klosterurkunden geraten sind, 15 Stücken aus der ^ der Reformation bis zur ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts, hauptsächlich spätere Belehnungen und Pfarrbestellungen enthaltend, und 12 Stücken, die den Streit um das Patronatsrecht der Kirche Kindelbrück zwischen der Deutschordenskommende Griefstedt und dem Stift Hersfeld betreffen. Von diesen 12 Stücken sind 6 (darunter ein Doppel) bei Wyß, Urkundenbuch der Deutschordensballei Hessen I Nr. 612, 613, 615, 616 und 637 III»

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Einleitung

abgedruckt. Warum Wyß nicht auch die dazugehörigen restlichen Urkunden brachte, ist nicht zu erkennen. Auch Lampe, Urkundenbuch der Deutschordensballei Thüringen bietet sie nicht, da Griefstedt spätestens ab 1288 zum Deutschordenshaus Marburg gehört. Wir sahen keine Veranlassung, die bei Wyß ausgelassenen Stücke in unserem Urkundenbuch ohne sachlichen Zusammenhang zu drucken. Die Siegel Die Siegel des Konvents, der Pröpste und der Äbtissin des Klosters Frauensee werden hier zum ersten Male abgebildet. Trotz der schnell und reichlich einsetzenden Beurkundungstätigkeit und — soweit wirfeststellen können — guter Erhaltung der urkundlichen Überlieferung dauert es mehr als ein halbes Jahrhundert, ehe Siegel des Klosters festzustellen sind. a) Die Konventssiegel Das Fehlen eines Konventssiegels ergibt sich nicht nur aus dem feststellbaren Mangel in den ersten Jahrzehnten des Bestehens des Klosters, sondern auch durch die ausdrücklich betonte Siegelkarenz um 1228 (Nr. 28), die nicht allein aus dem Fehlen eines Propstes (wohl Tod des ersten Propstes Elbuin) zu erklären ist. 1. (Abb. Nr. 1): Spitzoval, 48 mal 39 mm. Es zeigt als Brustbild eine geistliche Gestalt mit Nimbus, in der Rechten Kreuzstab. Vom unteren Drittel des Siegels ist sie durch einen nach unten geöffneten Rundbogen getrennt, auf dessen Band die Worte CRVX I LACV zu lesen sind. Unter dem Rundbogen ist das Drittel des Siegels durch den First einer Kirche mit zwei Türmen ausgefüllt, zwischen denen das hersfeldische Doppelkreuz steht. Bei der geistlichen Gestalt kann demgemäß auf Wigbert geschlossen werden. Legende: [M]ARIA MATER MISERICORDI[A]. Es lag die Vermutung nahe, daß dieses Siegel, das ohne besonderen Konventsnamen in der Legende ist, die Hersfelder Kirche mit Doppelkreuz und wohl auch den hersfeidischen Schutzheiligen zeigt, ein Siegel sei, welches allen dem Stift inkorporierten Klöstern im 13. Jahrhundert eigen sei und seine Unterscheidungen lediglich durch das mittlere Spruchband C R V X I LACV habe, welches bei dem jeweiligen Kloster variiere. Eine in dieser Richtung angestellte Vergleichung der Siegel an den Urkunden des Stiftes und seiner unterstellten Klöster erbrachte keine Bestätigung. Vorkommen: 1252 (Nr. 44), 1263 Aug. 30 (Nr. 51), 1267 (Nr. 55). 2. (Abb. Nr. 2): Spitzoval, 55 mal 36 mm. Es zeigt eine sitzende Maria, das Kind auf dem rechten Arm, den Kopf ihm zugeneigt. Die Füße ruhen auf einer Konsole. Legende: + S · CONVENTVS IN LACV. Das LACV ist über zwei Drittel des linken Raums der Legende so gedehnt verteilt, daß wohl die Vermutung zu Recht besteht, daß ein anderes Klostersiegel zur Vorlage gedient hat, aus dessen Typar lediglich der Ortsname entfernt und durch LACV ersetzt wurde. Bemühungen, in den Urkunden des Stiftes Hersfeld und seiner unterstellten Klöster die vermutete Vorlage zu finden, führten nicht zum Erfolg. Vorkommen: 1292 Mai 1 (Nr. 73), 1296 März 15 (Nr. 78), 1302 Aug. 10 (Nr. 82 und 83), 1308 Febr. 14 (Nr. 92), 1310 Febr. 5

Die Siegel

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{Nr. 97), 1311 {Nr. 101), 1314 Apr. 18 {Nr. 105), 1316Febr. 5 {Nr. 109), 1320 Jan. 11 {Nr. 114), 1324 Jan. 6 {Nr. 121), 1331 Jan. 8 {Nr. 130), 1333 Okt. 18 {Nr. 133), 1334 Juni 16 {Nr. 141), 1338 März 17 {Nr. 148), 1343 Juli 25 {Nr. 160), 1349 Jan. 13 {Nr. 172), Febr. 22 {Nr. 173 und 174), 1349 Aug. 24 {Nr. 175), 1350 Dez. 21 {Nr. 178), 1351 Febr. 22 {Nr. 181), 1352 März 23 {Nr. 183), Nov. 10 {Nr. 184), 1354 Febr. 2 {Nr. 185), 1355 März 12 {Nr. 187 und 188), Apr. 12 {Nr. 189), 1357 Febr. 2 {Nr. 192), 1358 März 17 {Nr. 196), 1360 Jan. 14 {Nr. 200), Febr. 2 {Nr. 202), 1366 März 27 {Nr. 222), 1370 Juli 22 {Nr. 235), 1373 März 4 {Nr. 239), 1374 März 26 {Nr. 242), 1377Mai 1 {Nr. 246), 1386Juli 16 {Nr. 253), 1399 Apr. 22 {Nr. 265), 1404Dez. 8 {Nr. 268), 1409 Juni 13 {Nr. 272), 1415 Mai 6 {Nr. 275), 1437 Juni 20 {Nr. 283), 1444 Jan. 13 {Nr. 284), 1449 Juni 4 {Nr. 301), 1494 Juli 27/31 {Nr. 351), 1498 Apr. 18 {Nr. 363), 1505Febr. 17 {Nr. 372), 1505 Apr. 3 {Nr. 373), 1508 Dez. 9 {Nr. 384), 1509Febr. 7 {Nr. 385), 1511 Mai 2 {Nr. 390), 1513Juli 17 {Nr. 396). 3. {Abb. Nr. 3): Rund, Durchmesser 38 mm. Es zeigt die stehende Maria mit dem Kind auf dem rechten Arm unter gotischem Zierrat, der das ganze Siegel von oben bis unten die Figur umschließend ausfüllt und dadurch die Legende in zwei Hälften teilt: S. monialium in lacv. Vorkommen: 1486 Jan. 21 {Nr. 329), 1487 März 4 {Nr. 332), 1488 Juni 11 {Nr. 335), 1491 Febr. 10 {Nr. 344), 1503 Febr. 7 {Nr. 370). Dieses Siegel wird zum Teil im Wechsel mit dem vorhergehenden verwendet. b) Die Propstsiegel Das älteste Propstsiegel kommt gleichzeitig mit dem ersten Konventssiegel auf. 1. {Abb. Nr. 4): Spitzoval, 48 mal 30 mm. Es zeigt Maria auf einer Bank sitzend, das Kind auf dem rechten Arm, den Kopf ihm zugeneigt. Die Füße ruhen auf einer Konsole. Legende: + S · PPOTI ECLIE STE MARIE V AD LACV. Vorkommen: 1263 Aug. 30 {Nr. 51), 1267 {Nr. 55), 1292 Mai 1 {Nr. 73), 1302 Aug. 10 {Nr. 83), 1308 Febr. 14 {Nr. 92). Es wird unverändert von allen in diesen Jahren regierenden Pröpsten benutzt. 2. {Abb. Nr. 5): Spitzoval, 52 mal 34 mm. Es zeigt auf einer Konsole stehend, Maria, das Kind auf dem linken Arm. Legende: S MEYNHARDI PREPOSITI DE LACV. Vorkommen: 1311 {Nr. 101), 1314 Apr. 18 {Nr. 105), 1316Febr. 5 {Nr. 109), 1320 Jan. 11 {Nr. 114), 1324 Jan. 6 {Nr. 121). 3. {Abb. Nr. 6): Spitzoval, 44 mal 30 mm. Es zeigt die auf einer Bank sitzende Maria, das Kind auf ihrem linken Knie stehend, in ihrer Rechten hält sie ein ZepterDie Füße stehen auf einer Konsole, die nach unten einen Halbbogen öffnet, in welchem eine nach oben betende Gestalt kniet, die die Legende teilt. Legende: [S] RODOLFI PREPOSITI DE LACV. Vorkommen: 1330 Dez. 17 {Nr. 129). 4. {Abb. Nr. 7): Spitzoval, 52 mal 32 mm. Es zeigt auf einer Konsole stehend zwei einander zugewandte weibliche Gestalten, wohl die annuntiatio Mariae darstellend. Unter der Konsole im Halbbogen ein Schild mit dem Mühlberger Wappen {Posse, Adelssiegel IV Taf. 58 Abb. 18). Legende: + S ALBERTI DE MVLBVRG

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Die Konventsiegel — Äbtissinnensiegel

P R E P O S I T I DE LACV. Vorkommen: 1333 Okt. 18 (Nr. 133), 1334 Juni 16 (Nr. 141), 1337 Jan. 13 (Nr. 145). 5. (Abb. Nr. 8): Rund, 40 mm Durchmesser, wohl aus dem vorhergehenden entwickelt, denn es stellt die annuntiatio Mariae dar. Legende: S P R E P O S I T I [DE L] ACV. Vorkommen: 1338 März 17 (Nr. 148). 6. (Abb. Nr. 9): Rund, Durchmesser 35 mm. Es zeigt die gekrönte Maria mit dem Kind auf dem linken Arm, zu ihren Füßen links und rechts kniende betende Gestalten, die ganze Gruppe im Rankenwerk. Legende: S P R E P O S I T I DE LACV. Vorkommen: 1342 Apr. 25 (Nr. 158), 1349 Jan. 13 (Nr. 172), Febr. 22 (Nr. 173 und 174), Aug. 24 (Nr. 175), 1350 Dez. 21 (Nr. 178), 1351 Jan. 25 (Nr. 179), Febr. 22 (Nr. 181), 1352 März 23 (Nr. 183), Nov. 10 (Nr. 184), 1354 Febr. 2 (Nr. 185), 1355 März 12 (Nr. 187 und 188), Apr. 12 (Nr. 189), 1357 Febr. 2 (Nr. 192), 1358 März 17 (Nr. 196), 1360 Jan. 14 (Nr. 200), Jan. 19 (Nr. 201), Febr. 2 (Nr. 202), 1366 März 27 (Nr. 222), 1370 Juli 22 (Nr. 235), 1373 März 4 (Nr. 239), 1374 März 26 (Nr. 242). Es wurde von sechs Pröpsten nacheinander ohne Varianten benutzt. 7. (Abb. Nr. 10): Dieses Siegel ist nur in einem, noch dazu stark lädierten Exemplar vorhanden. Das Fragment zeigt auf einem Sockel stehend Maria mit dem Kind auf dem linken Arm. Aus dem zur Legende gehörigen angedeuteten Bogen zu schließen muß es oval gewesen sein. Vorkommen: 1385 Aug. 1 (Nr. 251). 8. (Abb. Nr. 11): Rund, 35 mm Durchmesser. Es zeigt das etwas verkleinerte Bild der voraufgehenden Abbildung Nr. 10. Legende: Sigillvm prepositi de lacv. Vorkommen: 1386 Juli 16 (Nr. 253), 1404 Dez. 4 (Nr. 268), 1409 Juni 13 (Nr. 272), 1409 (Nr. 273), 1415 Mai 6 (Nr. 275), 1444 Jan. 13 (Nr. 294), 1486 Jan. 18 (Nr. 327), Jan. 21 (Nr. 329), 1487 März 4 (Nr. 332), 1488 Juni 11 (Nr. 335), 1489 Okt. 4 (Nr. 340), 1491 Febr. 10 (Nr. 344), 1494 Juli 27/31 (Nr. 351), 1496 Dez. 16 (Nr. 360), 1498 Apr. 18 (Nr. 363), 1505 Apr. 3 (Nr. 373), 1508Dez. 9 (Nr. 384), 1509 März 5 (Nr. 386), 1511 Mai 2 (Nr. 390), 1513 Juli 17 (Nr. 396). Auch dieses Siegel wird von allen zwischen 1386 und der Auflösung des Konventes regierenden Pröpsten ohne Varianten benutzt. 9. (Abb. Nr. 12): Schild, darin ein von links unten nach rechts oben den Schild teilendes Schwert, im linken Schildteil 2, im rechten ein Stern. Wohl das Familiensiegel des Propstes Hermann Kiel. Vorkommen: 1486 Jan. 20 (Nr. 328). c) Äbtissinnensiegel. 1. (Abb. Nr. 13): Spitzoval, 40 mal 27 mm. Auf einem Sockel, der im unteren Teil des Siegels die Legende teilt, eine stehende, gekrönte Maria, auf dem linken Arm das Kind, in der Rechten ein Kreuzstab, der zusammen mit dem Marienkopf im oberen Teil des Siegels in die Legende reicht. Legende: S + abbatisse+d ' + lacv. Vorkommen: 1342 Apr. 25 (Nr. 158), 1399 März 16 (Nr. 264), 1415 Aug. 18 (Nr. 277).

Die Kopiare

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Die Kopiare Die erste kopiare Beurkundung erfolgt bereits 1217 Juli 27 {Nr. 7). In dieser Zeit hat das Kloster selbst noch keine eigene Beurkundungstätigkeit entfaltet. Bis dahin für das Kloster erfolgte Beurkundungen sind der Schutzbrief des Landgrafen Hermann von 1202 {Nr. 1) und die Genehmigung des Abtes von Fulda an Ludwig von Wangenheim zum Verkauf von Hufen zu Ülleben 1212 Okt. 4 {Nr. 4). Das Kloster wird und muß jedoch weitere Schenkungen erhalten haben, die — wohl auch wegen Mangels einer Kanzlei — unbeurkundet blieben. Zu diesen Verhältnissen paßt auch das bereits früher (S. 36*) behandelte Fehlen eines eigenen Konventssiegels bis in die Mitte des 13. Jahrhunderts. Gleich, ob die wegen Mangels einer Beurkundung der erfolgten Schenkungen gegebene Rechtsunsicherheit beseitigt werden sollte oder tatsächlich Bedrängung im Eigentum des Klosters durch die Nachbarn vorlag, Abt Ludwig von Hersfeld beurkundet für sein Kloster Frauensee in objektiver Form eine Anzahl Erwerbungen unter ausdrücklicher Darstellung des Rechtsvorganges. Die Formulierung der Arenga ad omnem dubitationis sive irritationis scrupulum . . . . eliminandum deutet darauf hin, daß aufgebrochene oder zumindest bevorstehend befürchtete Differenzen diese Beurkundung ausgelöst haben. Sie schließt die beiden oben genannten zuvor für Kloster Frauensee geschehenen Beurkundungen {Nr. 1 und 4) ausdrücklich ein, so daß angenommen werden kann, daß sie alle bis 1217 erfolgten Schenkungen an das Kloster erfasst. Diese kopiare Beurkundung hat 12 Jahre später als Vorlage für eine neue, umfassendere Urkunde gedient {Nr. 35) und führt in einen Zeitabschnitt des Klosters {1239/40), in welchem mehrere Urkunden dieser Art erstellt werden {Nr. 34—37). Die Urkunde Nr. 35 übernimmt vollinhaltlich die Vorlage Nr. 7 unter Abwandlung in der Terminologie der Narratio, die sich aus dem Tod des ersten Propstes Elbuin ergibt. Die Vorlage wird ergänzt durch Einschübe, die sich für den jeweiligen Ort erforderlich machen, in dem oder in dessen Nähe das Kloster seit 1217 weiteren Besitz erworben hat. Diese kopiare Beurkundung kann nicht mehr den Anspruch erheben, alle Besitzungen des Klosters Frauensee aufzuführen, wie es für die Vorlage Nr. 7 wohl gelten mag, denn im gleichen Jahr fertigt Abt Ludwig zwei weitere Urkunden über Besitzungen des Klosters aus, deren Inhalt nicht mit dem der Urkunde Nr. 35 übereinstimmt, sondern diese lediglich ergänzt {Nr. 34 und Nr. 36). Die in Nr. 35 genannten Besitzungen in Behringen und Gospenroda und die in Nr. 36 genannten Besitzungen in Hohleberg sind nicht mit den in Urk. Nr. 34 genannten Besitzungen an denselben genannten Orten identisch. 1240 erfolgt im Anschluß an die Beurkundung der Beilegung eines Streites, den das Kloster mit benachbarten Landesadeligen hat, die Protokollierung zahlreicher Käufe und Täusche des Klosters Frauensee {Nr. 37). Die Urkunde hat in ihrer Gesamtheit den Charakter eines Gelegenheits- und Gefälligkeitsakzeptes. Der Abt von Hersfeld, bei einem seiner Besuche auf der Kraynburg mit der Schlichtung eines Streites befaßt, wird gebeten und ist gefällig bereit, im Anschluß an die Niederschrift des Schiedsspruches in das Protokoll die Beglaubigung weiterer Rechtsvorgänge, die das Kloster betreffen, aufzunehmen. Diese sind nicht durch Jahreszahlen, sondern nur nach

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Einleitung

Heiligentagen ausgewiesen. Ihre Reihenfolge·. Willebordi, Andree, Mathei, läßt keine Schlüsse auf eine chronologische Ordnung zu. Auch die Formulierungen greifen nicht auf vorhergehende Beurkundungen zurück. Haben wir es mit all diesen kopiaren Beurkundungen nur mit summarischen Niederschriften über Vorgänge zu tun, die offensichtlich zuvor nicht schriftlich beurkundet waren, so begegnet uns in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts ein Dokument, das als ein echtes Copiarium anzusprechen ist (Nr. 161). Abt Ludwig von Hersfeld beurkundet auf einem Pergament von 75 cm Höhe und 55 cm Breite 26 Urkunden, die das Kloster Frauensee betreffen. Die Urkunden werden im vollen Wortlaut angeführt. Von diesen sind nur 14 im Original erhalten, 12 Stücke sind allein durch dies Copiarium auf uns gekommen. Es vermittelt uns also einen Einblick in das Gebiet des Umfangs der Urkundenverluste, die in diesem Fall außerordentlich hoch sind. Es interessiert hier natürlich, aus welchem Grund dies umfangreiche Copiarium angelegt wurde. Da es ohne jede Beglaubigungsformel und Datierung abgefaßt ist, kann uns nur das eine der beiden erhaltenen, nur noch beiliegende Siegel eine Hilfe geben. Es ist das Siegel des Abtes Ludwig von Hersfeld, der von 1324—1343 in Hersfeld residierte. In diesem Zeitabschnitt muß sich ein politisch so wichtiges Ereignis abgespielt haben, das die Abfassung eines solchen umfangreichen Copiariums veranlaßte und rechtfertigte. Die Urkunden des Klosters selbst geben in dieser Hinsicht keinen Hinweis. Im Raum beiderseits der Werra zwischen Salzungen und Gerstungen vollzieht sich 1330 Aug. 10 der Übergang des alten Hersfeldischen Wildbanns von 1016 (S. 10* und 12*) aus der Hand der Frankensteiner in die der Henneberger. Es ist verständlich, daß sich das Kloster am der Hand des Lehnherrn dieses Wildbannes, eben des Abtes von Hersfeld, seine besonderen Freiheiten und Rechte bestätigen ließ, um sie gegen eventuelle Grenzüberschreitungen und Rechtsverletzungen der neuen Inhaber des Wildbannes zur Hand zu haben. Diese Erwägungen finden weitgehend ihre Bestätigung in der Auswahl der im genannten Copiarium vereinigten Urkunden. Es sind zunächst alle Schutzbriefe der Landgrafen, sodann alle Vergabungen und Rechte, die die Frankensteiner dem Kloster verliehen haben und weiter Besitztitel des Klosters, die innerhalb des Grenzzuges des Wildbannes lagen. Nur 5 Stücke stehen außerhalb dieser Gruppen, doch ist durchaus denkbar, daß auch sie durch heute nicht mehr erkennbare Beziehungen mit dem Komplex des Frankensteiner Kaufbriefs in Verbindung standen. Es darf demnach mit einem hohen Grad von Wahrscheinlichkeit angenommen werden, daß die Entstehung des Copiariums durch den Frankensteiner Kaufbrief ausgelöst wurde. Daß in dem Kaufbrief das Kloster, seine Besitzungen und Rechte nicht erwähnt werden (S. 28*), darf nicht überraschen, da der Kaufbrief nur die positiven Rechte des Wildbanns zu verzeichnen hatte. In der Mitte des 15. Jahrhunderts begegnet uns ein Kopialbuch (Nr. 304), das uns die Abschriften von 28 Urkunden bietet. Von diesen sind 17 Stücke noch im Original erhalten, 5 Stücke sind auch durch das oben behandelte Copiarium (Nr. 161) nachgewiesen, 6 Urkunden werden erstmalig durch das Kopialbuch geboten. Auch durch

Die Kopiare

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dieses Kopialbuch wird also ein Urkundenverlust von fast 35 °j0 belegt. Durch die Tatsache, daß 5 Stücke des Kopialbuchs nur noch im Copiarium {Nr. 161) belegt sind, läßt sich vielleicht ein Schluß auf den Zeitpunkt ziehen, bis zu welchem die Originale noch vorhanden waren, d. h. ob das Kopialbuch diese Urkunden noch aus den Originalen oder bereits aus dem Copiarium übernommen hat. Zum Vergleich hierfür stehen die Urkunden Nr. 41, 42, 63, 68 und 70 zur Verfügung. Unter diesen weist die Urkunde Nr. 70 in der Datumszeile einen bemerkenswerten Schreibfehler auf, der im Archivbericht der genannten Urkunde behandelt ist. Unter der Voraussetzung, daß dieser Schreibfehler bei der Anfertigung der Abschrift für das Copiarium aus dem Original entstanden ist, können wir aus der Tatsache, daß derselbe Fehler auch im Kopialbuch erscheint, schließen, daß das Kopialbuch nicht mehr das Original gekannt hat, sondern aus dem Copiarium schöpfte. Während wir beim Copiarium (Nr. 161) nur Vermutungen über seine Entstehung äußern konnten, sind wir über den Anlaß der Anfertigung des Kopialbuchs genau unterrichtet. Es handelt sich um eine Urkundenzusammenstellung in einem Streit zwischen dem Kloster Frauensee und dem hessischen Erbmarschall Hermann Riedesel als Lehnsträger des Kraynberges. Der Kraynberg war 1407 Jan. 13 durch das Stift Hersfeld dem Landgrafen von Thüringenfür 7500 Gulden verpfändet worden (Nr. 270). Von diesen trug ihn Ritter Friedrich von Hopfgarten zu Lehen, der ihn an Graf Adolf von Gleichen verkaufte®9. Von diesem erwirbt ihn 1447 Sept. 20 Hermann Riedesel70. Sein Interesse an dieser Erwerbung geht nicht nur daraus hervor, daß er sich dort auch aufhielt71, sondern auch bestrebt war, den Besitz zu erweitern. Von Marschall Johann Meisenbug kauft er dessen gesamten Besitz im Amt Kraynberg auf72 und läßt sich ferner durch Herzog Wilhelm von Sachsen mit weiteren Gütern im Amt Kraynberg und in der näheren Umgebung, so in Vackenroda, Salzungen, Kieselbach und Domdorf belehnen73. In dem Bestreben zur Arrondierung dieses Besitzes kommt es zu Differenzen an der Nordgrenze des Amtes Kraynberg mit dem Kloster Frauensee. Der Konvent beklagt sich über Übergriffe der Männer Hermann Riedesels bei Herzog Wilhelm von Sachsen und bittet unter abschriftlicher Vorlage der Besitz- und Rechtsurkunden in einem Kopialbuch um Abhilfe (Nr. 304). Zur Sache kann mit Sicherheit angenommen werden, daß Hermann Riedesel oder seine Männer die Rechtsbrecher sind. In jene Zeit fallen anhaltende bewegliche Klagen der Stadt Erfurt über widerrechtliche Einhaltung von Gütern auf dem Kraynberg74. Über den Erfolg der Beschwerde des Konvents Frauensee schweigen die Akten. 1463 wurde der Kraynberg durch die Gebrüder Hermann und Georg Riedesel an

"E.E. 70 Ebd. » Ebd. ,a Ebd. n Ebd. Ebd.

Becker, Die Riedesel v. Eisenbach IS. 200. II Nr. 706 und 707. II Nr. 712 und 1628. II Nr. 716 und 731. II Nr. 739. II Nr. 755, 758 und 761.

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Einleitung

Hermann Lugelin verkauft16, der 1468 Mai 3 einen Lehnsbrief des Herzogs Wilhelm von Sachsen erlangtn. Später sehen wir das Geschlecht Riedesel wieder im Besitz des Kraynbergs, den die Gebrüder Hermann und Georg von ihrem Onkel Hermann Lugelin kaufen und 1482 einen Lehnbrief darüber erhalten'1''. Der Besitz währte nur kurze Zeit, 1483 Dez• 6fällt der Kraynberg durch Kauf an die Herzöge Emst und Albrecht von Sachsen zurück1*. Die Anwesenheit der Riedesel auf dem Kraynberg ist für die Geschichte des Klosters insofern von Bedeutung, als sie zumindest zeitweilig das Vogtamt über Frauenseefür das Stift Hersfeld ausübten {Nr. 495). " Ebd. II Nr. 930. '· Ebd. II Nr. 1050.

" Ebd. II Nr. 1356. " Ebd. II Nr. 1382.

Nr. 1—2

1202 [Jan.—Sept.]1

1202—1209

1

1

Hermann, Landgraf von Thüringen, nimmt das Kloster Frauensee in seinen Schutz. Ausf. Perg. LHA Weimar. An viol. Seidenfaden das stark lad. Siegel Landgr. Hermanns (Posse, Wettinersiegel Taf. XI Nr. 4). Abschr. Perg. besieg. Cop. ca 1315* Nr. 14; Abschr. Pap. Kopb. Frauensee F 528 {ca. 1455) fol. 5 alle ebd. Abb. Nr. 14. Druck: Wenck HLG III UB Nr. 94; Cod. dipl. Sax. reg. 1,3 Nr. 63. Regest: Dob. 11,1226. Hermannus Dei gratia Thuringie lantgravius Saxonie comes palatinus. Notum esse cupimus tarn presentis q u a m futuri evi posteritatibus, quod nos ecclesiam in Sewe cum suis pertinentiis tuicioni ac defensioni nostre submisimus usque adeo, quod et ius advocatie iam dicti cenobii nobis conquisivimus de nostro patrimonio mansum u n u m in Hemmederot Bertoldo de Salzungen in concambio sepe dicte advocatie conferentes, ita quod nichil deinceps iuris in illa ecclesia sibi addicet. Nec illud silencio transeundum, quod nos specialiter mansos illos in Unleiven nostre defensioni subiecimus, quod ecclesiam prememoratam in eis nulla in parte volumus pregravari, nisi ordine iudiciario, sicut iusticie rigor dictaverit, in nostri pulsetur audientia. Et ut brevibus utamur, hanc ecclesiam omnibus nos diligentibus summopere cupimus esse commendatam, quia ipsius incommoda nostra reputamus et non minus nobis ipsis irrogata a egre ferimus. Acta sunt hec anno dominice incarnationis millesimo CC°II°, indictione V a . a) irrogatis Or. 1

) Mit Indiction V. ) Das Cop., besiegelt durch Ludwig von Mansbach, Abt zu Hersfeld (1324—1343), liegt mit der Datierung: ca 1315 unter den Urkk. im LHA Weimar und wird daher unter diesem Datum zitiert. 2

1209 Juni 28 Hersfeld

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Johannes, erwählter Abt von Hersfeld, legt ausführlich dar, welchergestalt ein zwischen der Hersfelder Kirche und dem Kloster Georgenthal entstandener Streit über an der Apfelstädt gelegene Güter durch vom Papst ernannte Schiedsrichter beigelegt worden ist. — Unter den Zeugen: Elbuwinus de Lacu 1 . Acta sunt hec anno Domini M C C V I I I I , indictione duodecima, regnante Ottone R o m a n o r u m rege, anno nono Johannis electi Hersfeldensis. D a t u m Hersfelde quarto kalendas julii, anno secundo interfectionis regis Philippi. Ausf. Perg. LA Gotha Q_Q_ I d 12. An grün-weiß-roter Seidenschnur d. lad. runde Thronsiegel d. Abtes, Bischofsstab i. d. Rechten, Bibel i. d. Linken, Legende: [. ..] OHANPES DEI G [ R A . . . ,H]ERSFELDENSIS. Das Ρ im Abtsnamen wohl Fehler im Siegelstempel; ein zweites derartiges Siegel zum Vergleich im Bestand Stift Hersfeld des StA Marburg nicht vorhanden, vom 2. Siegel nur noch gleichfarbne Schnur. Abschr. Perg. v. 1381 ebd. Schwarz. Copb. RR I 3fol. 64f. 1 Küther, Frauensee

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1209—1212

Nr. 3—4

Druck: Anemüller, UB d. Kl. Paulinzella Nr. 50. Regest: Dob. II, 1411; Overmann, UB Erfurt I Nr. 143. ') Ein Elbuwinus in den Urkk. d. Stifts Hersfeld (StA Marburg) ab 1182 mehrfach nachweisbar.

1209 [vor Febr. 22]

3

Abt Heinrich von Breitungen bekennt, daß Landgraf Hermann und seine Frau Sophia das Patronatsrecht über die Kirche Breitungen der Kirche zu Hersfeld übertragen haben, daß aber nach Ableben des Abtes Walter ein Streit über die Abtswahl entstanden sei, der durch erwählte Personen zum gütlichen Austrag gebracht wurde. — Unter den Schiedsrichtern von Seiten Hersfelds: Elbuwinus prepositus de Lacu. — Acta sunt hec anno incarnationis dominice M 0 CC°VIIII°, anno pontificatus Innocentii pape XI 0 , anno electionis nostre II 0 . Aus f . Perg. StA Marburg Stift Hersfeld. Durchgedrückte Siegel beider Kirchen ab. Druck (alle unvollständig): Kuchenbecker, Anal. Hass. XII Nr. 7; Müldner, Ant. Göll. S. 119ff.; Cod. dipl. Sax. reg. 1,3 S. 112f. Regest: Dob. II, 1399. Zur Datierung: Papst Innocenz III. wird 1198 Febr. 22 geweiht.

1212 Okt. 8 Fulda

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Heinrich, Abt von Fulda, gestattet auf Bitten des Propstes Elbuin und des Konventes von Frauensee seinem Ministerialen Ludwig von Wangenheim samt Frau und Sohn 3% Hufen zu Ülleben an den genannten Konvent für 20 Mark zu verkaufen. Ausf. Perg. LHA Weimar. An grüner Seidenschnur das runde lad. Thronsiegel des Ausstellers, Bischofsstab i. d. Rechten, Bibel in der Linken. Legende: HEINR[ . . ,FVLDE]NSIS ABBAS. Abschr. Perg. besieg. Cop. ca 1315 Nr. 7 ebd. Druck: v. Wangenheim, Urk. u. Reg. Wangenh. IIS. 4 f . Regest: Dob. 11,1519. Zur Sache s. Urk. Nr. 28. In nomine sancte et individue trinitatis. Heinricus Dei gratia Fuldensis ecclesie abbas. De gestis hominum grandis questio sepius emergeret, nisi maiorum auctoritas per scripture beneficium ea perhennaret. Cunctis igitur tarn futuri quam presentis temporis Christi fidelibus notum esse cupimus, quod dilectorum in Christo prepositi Elbuwini et conventus in Lacu precibus inclinati Ludowico de Wangeheim dilecto ministeriali nostro et uxori eius una cum filio eius Ludowico indulsimus quedam bona sua in Üleben tres scilicet mansos et dimidium cum curtis dictis mansis pertinentibus vendere pro 20 marcis argenti monasterio ac conventui prelibato. Et ut hec rata et inconvulsa permaneant, presentem litteram sigillo nostro fecimus communiri coram his testibus Cunrado sancte Marie, Hartmanno sancti Petri, Ludowico sancti Johannis prepositis Fuldensibus; laicis vero Alberto de Frankensten, Symone de Slithese, Reinhardo de Altenburc, Heinrico de Morsberc,

Nr. 5—7

1217

3

Gerlacho de Haselsten et aliis quam pluribus. Data Fulde anno gratie millesimo ducentesimo XII 0 , presidente Romfane] ecclesie Innocentio, regnante Ottone Romanorum imperatore, V I I I idus octobris. 1217 Jan. 15

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Ludwig IV., Landgraf von Thüringen, befreit die Güter des Klosters Georgenthal zu Rudestedt von allen Abgaben und Diensten. — Unter den ZeuSen an erster Stelle: Elbuwinus prepositus dominarum de Lacu. — Acta sunt hec anno incarnationis Domini M°CC 0 XVII°, indictione V a , X V I I I 0 kal. februarii. Ausf. Perg. LAGotha Q_Q_ I d 14. Siegel des Lgrfn. an Pergstr. (Posse, Wettinersieg. Taf. XII Nr. 2). Abschr. Perg. v. 1381 ebd. Schwarz. Copb. RR I 3fol. 94. Druck: Tentzel, Suppl. Hist. Goth. II S. 551; Hahn, Coli. Monum. I S. 88f.; Thür, sacra S. 479; Falkenstein, Thür. Chron. II S. 714f.; Cod. dipl. Sax. reg. 1,3 S. 174. Regest: Dob. II, 1731. 1217 Jan. 15

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Lambert, Graf von Gleichen, bestätigt dem Kloster Georgenthal einen Hof zu Erfurt. — Unter den Zeugen: Elbuin, Propst zu Frauenseea. — Anno 1217 den 15. Januarii. Or. verloren. Regest: Jovius, Chron. Schwrzb. Ian: Schöttg. u. Kreys. DD et SS IS. 166 C; Dob. II, 1732; Overmann, UB Erfurt I Nr. 153. a) Jovius hat: Elbewinus (vielleicht £berwinus) Propst der Geistlichen Frauen zu Lohra. Dabei ist offensichtlich (siehe die vor. Urk.) de Lacu als de Lare = Lohra verlesen worden.

12 [17] Juli 27 Hersfeld

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Ludwig, Abt von Hersfeld, verzeichnet die Schenkungen seines Klosters Frauensee. Ausf. Perg. LHA Weimar. Beide Siegel ab. Abschr. Perg. besieg. Cop. ca 1315 Nr. 10 ebd. Zur Datierung: Die Wahl Honorius' III. fand am 18. Juli, seine Konsekration am 24. Juli 1216 statt. Da Abt Ludwig I. von Hersfeld erst ab 1216/1217 regierte, Friedrich II. 1220 Nov. 22 Kaiser wird, ist die Urk. frühestens 1217 Juli 27 und vor 1220 Nov. 22 anzusetzen. Die Urk. hat als Vorlage für Urk. Nr. 35 gedient. In nomine sancte et individue trinitatis amen. Ludewicus Dei gratia Hersveldensis ecclesie abbas universis hanc paginam inspecturis salutem in Christo Jhesu. Ad omnem dubitationis sive irritationis scrupulum a donationibus subscriptis per nos iuste et rationabiliter et sub honestorum virorum et fide dignorum testimonio {actis prorsus eliminandum omnibus Christi fidelibus tam nunc existentibus quam future posteritatis presentis tenore rescripti duximus declarandum, quod Elbuwinus prepositus monasterii 1·

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1219

Nr. 8

nostri in Lacu quinque mansos in Nunhelingen a tribus fratribus in Gerstungen Rudolfo videlicet et Rudolfo et Henrico pro 30 marcis iam dicto monasterio in Lacu comparavit, Ekehardo etiam avunculo eorundem pro remedio anime sue quartam partem iam dictorum mansorum eidem monasterio conferente. Item predictus Elbuwinus prepositus in Lacu tres mansos in Lupenze ab eisdem fratribus pro 12 marcis supradicto cenobio comparavit. Item ecclesia prememorata possidet 4 mansos in Gebese, quos sepedictus E. a Bertoldo et Mechtildi comparavit pro sexaginta marcis et dimidium mansum, quem Cunradus prepositus de Mildense eidem contulit ecclesie, preterea dimidium mansum, quem supradictus provisor eiusdem ecclesie a fratribus de Gelingen comparavit pro tribus marcis et dimidia. Item in Ulebin possidet ecclesia 4 mansos, quos pie memorie abbas Johannes pro remedio anime sue receptis ab ecclesia 6 marcis eidem contulit monasterio1. Preterea ubi impedita erant expedivit a langravio sedecim marcis et in predicta villa possidet ecclesia tres mansos et dimidium cum curtis dictis mansis pertinentibus solventes 18 nummos, que a Ludewico et uxore eius ac filio eius Ludewico empta sunt 20 marcis secundum tenorem privilegii felicis memorie abbatis Henrici Fuldensis2. Item in Grunbeche possidet ecclesia duos mansos, quos contulit Bertradis de Beringin cum duabus filiabus filie sue et dimidium mansum in Heling[en] leben cum curte. Ne igitur quispiam invidie vel odii zelo ductus supradictas donationes sive emptiones mediante nostro consensu et consilio iuste et rationabiliter ad sepedictum monasterium devolutas irritare aut inmutare de cetero presumat, presentem paginam appensione sigilli nostri roboramus. Testes Hartmannus decanus, Ludewicus maior prepositus, Ekehardus sancti Petri, Wigandus sancti Johannis, Arnoldus in Owa prepositi, Roho camerarius domini abbatis, Henricus portarius Hersfeldenses, laici Heinricus dapifer, Giso frater eius, Ludewicus de Ywa et frater eius Cunradus Swinrude, Volpertus de Frilingen, Erkinbertus Holzsatil, Heinricus de Wilpfhe et alii quam plures clerici et laici. Data Hersvelt anno grade millesimo CC°XV°, presidente Romane ecclesie domino Honorio, regnante Friderico Romanorum rege, VI. kal. augusti. s. Urk. Nr. 1.

1219 Okt. 22

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) s. Urk. Nr. 4.

8

Schiedsspruch zwischen den Klöstern Hersfeld und Pforte über Besitzungen des letzteren in Vehra und Henschleben. Zu Schiedsrichtern hatte man bestellt von Seiten Hersfelds den Abt Konrad von Breitungen, Propst Elbuin von Frauensee (Elbuinum prepositum de Lacu) und Roho, Kämmerer des Hersfelder Abtes, von Seiten Pfortes Abt Friedrich von Walkenried, Abt Eberhard von Georgenthal, Prior Eberhard von Pforte, sowie zusätzlich Abt Witelo von St. Peter zu Erfurt und Graf Lambert von

N r . 9—11

1220

5

Gleichen. — Acta sunt hec a n n o a b incarnatione Domini M ° C C ° X I X 0 , X I 0 kalendas novembris, indictione VII®. Absckr. Perg. Dipl. Port. (14. Jhdt.)fol. 35b Schulbibl. Pforta. Druck: Böhme, UB Kl. Pforte I S. 109ff. Regest: Dob. II, 1853; Overmann, UB Erfurt I J\fr. 160. Notiz: Hafner, Reichsabtei Hersfeld bis Mitte 13. Jhdts. S. 111.

1220 [vor Nov. 10]

9

Ludwig, Abt von Hersfeld, überläßt dem Kloster Pforte 11% Hufen in Vehra gegen Zahlung und Zins· — Unter den Zeugen: Helwicus propositus de Lacu. — Acta sunt hec a n n o Domini M 0 C C ° X X 0 , indictione V I I I 3 , regnante Friderico victorioso R o m a n o r u m rege semper augusto et rege Sycilie feliciter. Abschr. Perg. Dipl. Port. (14. Jhdt.)fol. 36 Schulbibl. Pforta. Druck: Böhme, UB Kl. Pforte I Nr. 85. Regest: Dob. II, 1923; Overmann, UB Erfurt I Nr. 166. Notiz: Hafner, Reichsabtei Hersfeld bis Mitte 13. Jhdts. S. 111. Zur Datierung: 1220 Nov. 10 bestätigt Papst Honorius III. dem Kl. Pforte 9% Hufen in Henschleben, einen Mühlflecken и. НУг Hufen zu Vehra (Ausf. Perg. Nr. 227 LH Α Dresden); s. a. Schöttg. u. Kreys. Nachlese 1,3 S. 453 Nr. 3.

1220 [vor Nov. 10]

10

Ludwig, Abt von Hersfeld, bestätigt den von seinem Vorgänger Heinrich getätigten Verkauf von 9% Hufen in Henschleben an das Kloster Pforte. — Unter den Zeugen: Elwinus prepositus de Lacu. — Acta sunt hec a n n o Domini M°CC°XX°, indictione V I I I a , regnante Friderico R o m a n o r u m rege gloriosissimo semper augusto et rege Sycilie. Abschr. Perg. Dipl. Port. (14. Jhdt.) fol. 36b Schulbibl. Pforta. Regest: Dob. II, 1924. Notiz: Hafner, Reichsabtei Hersfeld bis Mitte 13. Jhdts. S. 111. Zur Datierung s. Urk. Nr. 9.

1220 [vor Nov. 10]1

11

Ludwig, Abt von Hersfeld, bestätigt den von seinem Vorgänger Heinrich getätigten Verkauf von 9г/2 Hufen in Henschleben an das Kloster Pforte. — Unter den Zeugen: Elwinus prepositus in Lacu. — Acta sunt hec a n n o incarnationis Domini M°CC°XX°, regnante Friderico R o m a n o r u m rege semper augusto. Abschr. Perg. Dipl. Port. (14. Jhdt.) fol. 36b Schulbibl. Pforta. Druck: Böhme, UB Kl. Pforte I Nr. 86. Regest: Dob. II, 1925; Overmann, UB Erfurt I Nr. 166. Notiz: Hafner, Reichsabtei Hersfeld bis Mitte 13. Jhdts. S. 111. 1

Dieselbe Urk. wie vor. Über die sachl. Differenzen s. Böhme а. а. О. u. Wolff, Chron. d. Kl. PfortalS. 320f. sowie Dob. а. а. О. Zur Datierung s. Urk. Nr. 9.

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1221—1222

1221 Juli 1 Hersfeld

Nr. 12—13

12

Abt Ludwig von Hersfeld bekennt, daß er einige heimgefallene Güter in Wechmar einem gewissen Werner zu Erblehen gegen einen jährlichen Zm überlassen hat. —

Unter den Zeugen: Elbewinus prepositus de Lacu. — Actum public? Hersfeldi? Domini incarnationis anno MCCXXI, kalendas julii. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. Es hingen 2Siegel anPergstr. an: a) Thronsiegel Abt Ludwig, rund, nur Unterkörper zu erkennen und von der Legende [ . . , ] E R V E L DENDIS. Das komplette Siegel s. an Urk. Nr. 19, b) Konvent Hersfeld, ab.

1222 [vor Sept. 29] Lengsfeld(P)1

13

Landgraf Ludwig IV. von Thüringen berichtet ausführlich den Ankauf der Vogtei über Kloster Frauensee und genannte Güter, sowie deren Übergang über den Abt von Hersfeld an das Kloster Frauensee. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. Siegel des Landgr. {Posse, Wettinersieg. Taf. XII Nr. 2). Abschr. Perg. besieg. Cop. ca 1315 Nr. 15; Pap. Kopb.F 528 (ca 1455) fol. 4 a, alle LHA Weimar. Druck: König, Adelshist. III S. 950; Ledderhose, Kl. Schriften IV Nr. 3; Wenck, HLG III UB Nr. 103; Cod. dipl. Sax. reg. I, 3 Nr. 304. Regest: Dob. II, 2020. Zur Datierung: Am 29. Sept. tritt der Landgraf seine Reise nach Ungarn an, mindestens einer der Zeugen, Rudolf Schenk von Vargula, ist sein Reisebegleiter (Cron. Reinh. Mon. Germ. Script. XXX, 1 S. 597). Über die Verwendung des benutzten Siegelstempels s. Cod. dipl. Sax. reg. I, 3 Nr. 304 Anm.

Quoniam contractus mortalium venit in oblivionem temporum antiquitate, revocandus erat ad memoriam instrumenti auctoritate, per quod constare debet tarn presentibus quam futuris, quod Luodewicus Thuringie lantgravius patruus meus iturus Jerusalem advocatiam aree in Lacu et prediorum adiacentium redemit a Bertoldo de Salzunghe, dato ei in restauro manso uno in Hemmenroth. Mortuo Bertoldo heredes eius usurpaverunt sibi predictam advocatiam, sed ex instrumento Hermanni patris mei probavit prepositus Helwinus in presentia mea, quod nichil iuris haberent in ea. Processu temporis mortuo Reynardo fratre Henrici et ibidem sepulto convenit idem prepositus cum Henrico, quod acceptis quadraginta tribus marcis renuntiavit in manu mea advocatie, quam a me in beneficio habuit super Bertanxs et Enghelroth et Sebac et Tanne, ego vero totaliter renuntiavi in eisdem terminis omni iuri meo et beneficio in manu Luodewici abbatis Hersfeldensis et ille omnia predicta cum omni suo [iure] a contulit ecclesie in Lacu deinceps libere et quiete possidenda. Igitur ne quis ausu themerario contra factum istud presumat venire et ecclesiam illam temere inquietare, bulle nostre impressione presentem cartam duximus roborandam. Acta vero sunt hec anno Domini M 0 CC 0 XXII° hiis testibus Volperto parrochiano Langhesvelt, Ditmaro monacho de Beringhe, Luodewico comite de Wartberg, Burcardo

Nr. 14—15

1222

7

cognato eius, Luodewico de Wanheim, Rodolfo pincerna lantgravii, Henrico dapifero Hersfeldensi et Ghisone fratre eius et aliis quam pluribus b . a) fehlt im Or. b) Die Drucke von König и. Ledderhose hoben am Schluß der Urk. folg. Zusatz, der weder im Or. noch in eitur Abschr. belegt ist: Igitur dictam ecclesiam cum bonis convcntus in nostris iurisdictionibus sitis in protectionem ac tuitionem nostram rcccpimus, eorum molestia, Hamna et iniuria nobis asscribi cupientes ipsam liberamus, ut ab omni exactionis iure et inique oppressionis gravedine sc gaudeant penitus absolutos. 1 Der „Extract auß den Frawensehischen Brieven" (Mitte d. 16. Jhdts) LHA Weimar F 529fol. 25—26 hat als Ausstellungsort Lengesfelt.

1222 14 Abt Ludwig von Hersfeld verleiht dem Kloster Frauensee die Pfarrei Lupnitz mit allem Zubehör. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das lad. Thronsiegel des Abtes Ludwig, rund, in der Rechten Bischofsstab, in der Linken die Bibel, von der Legende nur [ . . ] WIG DEI G R A [ . . . ] erhalten, das intakte Siegel s. Urk. Nr. 19. Druck: Wenck, HLG III UB Nr. 104. Regest: Dob. II, 2015. In nomine sancte et individue trinitatis. Lodewicus Dei gratia Herveldensis ecclesie abbas. Notum esse volumus omnibus tam presentis quam futuri temporis hominibus, quod inter diversas necessitates et varios defectus, quos dilecte sorores sanctimoniales in Lacu cum magno dispendio sustinerent, dilecto nostro Elbvyno eiusdem loci preposito nobis exponente, nuncios earumdem sanctimonialium ultra nemus in Turingiam a a comportandum annonam et alium censum transeuntes non habere locum, ubi se comode et honeste reciperent vel sua secure reponerent, eodemque preposito nobis devote supplicante, quod propter Deum talem dignaremur defectum decurtare, nos ad instantiam prepositi iam dicti de consilio familiarium nostrorum, qui tunc nobiscum aderant, parrochiam in Lupenz cum suis pertinentiis ad supplendum defectum predemonstratum cenobio beate Marie in Lacu integraliter et in perpetuum propter Deum contulimus. Ut igitur hec nostra donatio rata et inconvulsa permaneat, sigillo nostro presentem cartulam signavimus. Huius donationis testes sunt Heinricus decanus, Johannes maior prepositus, Wigandus prepositus montis sancti Johannis, Ekehardus prepositus montis sancti Petri, totus conventus Hersveldensis, Heinricus burgravius, Giso frater burgravii, Lüdewicus de Ywa, Cunradus porcus et alii quam plures. Actum est anno Domini M 0 CC 0 XXII°, institutionis nostre in abbatiam anno quinto.

1222 Kraynburg

15

Abt Ludwig von Hersfeld bekennt, daß sein Marschall Wigand die Güter in Lindenau, die er von ihm zu Lehen hatte, dem Propst Elbuin und dem Konvent zu Frauensee verkauft hat. Abschr. Perg. besieg. Cop. ca 1315 Nr. 25. LHA Weimar.

8

1223—1224

Nr. 16—17

In nomine sanctc ct individue trinitatis amen. Ludewicus Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas omnibus banc paginam inspecturis salutem in Domino. Sollers modernorum circumspectio facta temporum suorum scriptura consuevit conmendare, ne ex longueva temporum devolucione a memoria succedentium elapsa in oblivionem sive altercationem transeant inimicam. Subscriptis igitur apicibus universis Christi fidelibus volumus, ut innotescat, quod Wigandus marscalcus noster bona in Lindinowe, que a nobis titulo feodi possedit, Elbewino preposito et conventui sanctimonialium in Lacu pro decern marcis vendidit et ea nobis cum consensu heredum suorum resignans omnique iuri, quod in eisdem habebat, renuncians dicto conventui donari supplicavit proprie et perpetuo possidenda. Nos igitur ob amorem Dei et pro elemosina nostra dilectionem quam prefati E. prepositi et conventus attendentes memorata bona, sicut a nobis instanter postulatum, eidem cenobio et conventui appropriavimus huiusmodi pacto interposito, quod si Wigandus posset et vellet infra presentis anni spatium bona talia pro totidem marcis, quod receperat, redimeret, si autem infra annum eundem non redimeret bona huiusmodi, sicut collata essent, perpetuo permanerent. Huius rei testes sunt Erkenbertus niger, Conradus Swinrude, Siboto de Heringen, burgenses in Creygenberg et alii quamplures fide digni. Acta sunt in Cregenberc anno incarnationis Dominice M°CC°XXII 0 , indictione X I I a . a) 1222 hatte Indiction X.

1223 Juli 7 .Ichtershausen

16 Die Äbte Gerhard von Volkenroda und Eberhard von Georgenthal veranlassen als vom päpstlichen Stuhl delegierte Richter den Ritter F. von Weida1 zum Verzicht auf von ihm gegen das Kloster Ichtershausen wegen einer hinterlegten Summe erhobene Ansprüche. — Unter den Zeugen: Elbewinus de Lacu. — Acta sunt hec anno dominicae incarnationis M ° C C X X I I I , nonas julii in Utrichishusenn. Abschr. Pap. Cop. Ichtershausen (15.116. Jhdt.) LAGotha RR 116 Nr. 4. Regest: Dob. II, 2063; Overmann, UB Erfurt I Nr. 181. 1) Die Gestalt des Ritters F. läßt sich auch durch B. Schmidt, UB der Vögte von Weida, Gera u. Plauen I nicht deutlicherfassen.

1224 Febr. 18 Kraynberg

17

Abt Ludwig von Hersfeld bekennt, daß Propst Eckehard von Aue den Zehnten in Rückersfeld, den Marschall Wigand von Beenhausen vom Abt zu Lehen gehabt, von diesem gekauft und der Kirche in Aue eigentümlich übergeben hat. — Testibus adhibitis Elbuwino preposito de Lacu et camerario nostro. — Actum est

Nr. 18—20

1224—1225

9

anno incarnationis Domini M 0 CC 0 XXIIII°, institutionis nostre anno VI. Data Creginberg X I I I kalendas martii. Aus/. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. An grün-roter Seidenschnur das runde Thronsiegel des Abtes Ludung, Mitra, in s. Rechten Bischofsstab, in d. Linken Bibel, Legende: LVDE[WIC DEI GRA HERVELDENSI] S ECCLIE ABBAS.

1224 Febr. 18 Kraynberg

18

Abt Ludwig von Hersfeld bekennt, daß Heinrich von Rabertshausen, Ritter und Ministerial der Kirche, eine Hufe in Rückersfeld dem Hersfelder Nonnenkloster Aue eigentümlich übergeben hat. — Testibus adhibitis Elbuwino preposito in Lacu et camerario nostra,... — Actum est anno incarnationis Domini M 0 CC 0 X X I I I I 0 , institutionis nostre anno VI. Data Creiginberc X I I I kalendas martii. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. An rot-grüner Seidenschnur d. runde Thronsiegel des Abtes Ludwig, wie in Urk. Nr. 17, Legende: LVDEWIC DEI GRA HER VE [LDENSIS] ABBAS.

1224

19

Ludwig, Abt von Hersfeld, bekennt, daß er gegen Berthold, Propst von Heusdorf, Klage angestrengt habe, weil gewisse Ritter, ohne ihn zu fragen, 5 Hufen, die sie von Hersfeld zu Lehen trugen, dem genannten Kloster mit dem Eintritt ihrer Töchter als Eigentum verliehen haben. Er empfängt vom Propst Bezahlung und einen Rekognitionszins. — Unter den Zeugen: Elbuynus prepositus de Lacu noster camerarius. — Actum est ab incarnatione Domini M 0 CCXXIIII, anno institutionis nostre VI 0 . Ausf.Perg. LHA Weimar. An grün-rot-weißer Seidenschnur das runde Thronsiegel des Abtes Ludwig, wie in Urk. Nr. 17, Legende: LVDEWIC DEI GRA HERVELDENSIS ECCLIE ABBAS. Regest: Dob. II, 2177.

1225 [Jan.—Sept.]

20

Abt Ludwig von Hersfeld überträgt dem Kloster Merxhausen das Dorf Almuthseu en: hausen. — Unter den Z i [Elbuin] prepositus de Lacu. — Acta sunt hec anno ab incarnatione Domini M°CC 0 XXV° indictione V I I I a . a ) Ausf. Perg. StAMarburg Kl. Merxhausen {in duplo). Siegel des Abtes ab, Siegel des Konvents Merxhausen an gelben Seidenfäden: oval, darin Gestalt, Legende: JOHANNES BAPTISTA. Druck: Wenck, HLG III UB Nr. 105. Regest: Dob. II, 2232.

a) 1225 halle Indütion XIII, daher statt VIIIa wohl XIIIs zu lese*.

10

1225—1226

12[2]5

Nr. 21—24

21

Abt Ludwig von Hersfeld bestätigt den Tausch, nach welchem ihm Hermann von Salza, Hochmeister des Deutschen Ordens, für das Hersfelder Gut zu Altengottern 4 Hufen zu Lauchstädt, 1 Hufe zu Trebra, 3 Hufen zu Wiegendorf, 14 Hufen zu Reißen, 6 Hufen zu Kindelbrück, 7% Hufen zu Elxleben und 2J/2 Hufen zu Tottleben und Heilingen überlassen hat. — Unter den Zeugen: Elbewinus prepositus de Lacu noster camerarius. — Acta sunt hec anno incarnationis Domini M°CC°X quinto, anno institutionis nostre V I I I 0 . Ausf. Perg. LHA Dresden Nr. 1486. Siegel des Abtes an rotbraunen Seidenfäden ab. Druck: Lampe, UB Deutschordensballei Thür. IS. 31 Nr. 28. Regest: Dob. II, 2253; v. Hagke, Weißensee S. 291 (m. falsch. Datum 1295). Zur Datierung: Das Datum bereitet Schwierigkeiten. Einmal weist anno institutionis nostre VIII auf1224j1225. In derJahreszahl M C C X quinto scheint demnach ein X vergessen zu sein. Für 1225 ist jedoch kein Aufenthalt des Hochmeisters in Deutschland bekannt, lediglich für Juni{?), Juli 1224. (A. Lorck, Hermann v. Salza. Sein Itinerar. Diss. Kiel S. 39). Dob. II, 2254 hat in der Parallelurk. zur Sache das falsche Datum 1215; s. auch Lampe а. а. О. Nr. 27.

1226 [Jan.—Sept.] Kraynberg

22

Abt Ludwig von Hersfeld bestätigt gegen den Empfang von 10 Mark dem Kloster Pforte den Besitz von hersfeldischen Lehen zu Vehra und Henschleben, die dasselbe ohne seine Zustimmung von 2 Hersfelder Ministerialen erworben hat. — Unter den Zeugen: Elbuinus de Lacu. — Data in Cregenberc anno gratie M C C X X V I , indictione X I I I I a , institutionis nostre anno decimo. Abschr. Perg. Dipl. Port. (14. Jhdt.)fol. 36b Schulbibl. Pforta. Druck: Böhme, UB d. Kl. Pforte INr. 91. Regest: Dob. II, 2352.

1226 Hersfeld

23

Ludwig, Abt von Hersfeld, überträgt dem Kloster Kreuzberg das Dorf Dönges (Damegastes). Unter den Zeugen: Elbewinus camerarius. — D a t u m in Hersveit anno incarnationis Domini M 0 C C 0 X X ° V I 0 institutionis nostre anno decimo. Ausf. Perg. StAMarburg, Kl. Kreuzberg. An roter gedrehter Schnur Siegel des Ausstellers (wie in Urk. Nr. 17). Deutsche Übers. (Ende 15.Jhdt.) LHA Weimar, Ernest. Ges. Arch. Reg. В 463fol. 175c. Druck: Wenck, HLG III UB S. 102 Nr. 106. Regest: Dob. II, 2353.

[1223—1226]

24

Härtung von Erfa, Ministerialer des Landgrafen [Ludwig IV.], verkauft Güter in Bufleben, die er zu Lehen trägt, dem Kloster Georgenthal und erstattet dafür seinem Lehnsherrn Güter in Klein-Gottern. — Unter den Zeugen: Elbewinus prepositus de Lacu.

Nr. 25—26

1220—1228

11

Abschr. Perg. v. 1381 Schw. Copb. RR 13fol. 31 LAGotha. Zur Datierung: Die Urk. steht im Schw. Copb. zwischen 1223 und 1228. Da bereits 1226 nicht mehr Gerlach Dechant in Fulda ist {der in der Urkunde auch als ZeuSe fungiert), sondern Gottfried, wurde die Urk. zw. 1223 und 1226 gestellt. Dazu hat eine Abschrift im LH Α Weimar (F 719 Anf. 18. Jhdtfol. 325) folg. Zusatz: Inscriptum erat diplomati autographo (quod inscribenti ex alio constitisse putandum fore esset) C.abbas Fuldensis, quod equidem Conradum II. Fuldensem significare posset, sed cum attentione inspiciens literas, deprehendo a Ludewico Hersfeldensi esse profectas et circa 1225 datas.

[1220—1227]

25

Ludwig IV., Landgraf von Thüringen, befreit mehrere dem Kloster Frauensee gehörige Dörfer von verschiedenen Abgaben. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das läd. Siegel des Landgr. (Posse, Wettiners. Taf. XII №. 3). Druck: Wenck HLG III UB Nr. 101; Cod. dipl. Sax. reg. I, 3 Nr. 404. Regest: Dob. II, 2419. Zur Datierung: Die undatierte Urk. gehört zwischen 1220 (noch Truchseß Gunther) u. 1227 (Tod des Landgrafen). Der „Extract auß den Frawensehischen Brieven" (Mitte 16. Jhdt.) LHA Weimar F 529fol. 3 bwtet die Jahreszahl 1222. Die Urk. hat als Vorlage für Nr. 29 gedient. L[udewicus] Dei gratia Thuringie lantgravius, Saxonie comes palatinus universis hoc scriptum intuentibus salutem. Quoniam ea, que fiunt in tempore, labuntur cum tempore, necesse est ea scripti memorie commendari. Hinc est quod universitati vestre per presens scriptum aperimus, quod nos ob amorem Dei necnon sue sanctissime genitricis et virginis Marie villas has Danne, Sebach, Rapoldis, Heizzils Lacui sancte Marie attinentes, de quibus nobis annuatim dabantur 6 maldra caseorum et duo maldra pise annuatim pro pabulo, liberas dimittimus ab hac et ab omni exactione, testibus huius facti hie subnotatis: Comes Burchardus de Brandenberc, Rudolfus pincerna, Hermannus dapifer, Cunradus de Hellingesleiben, Gerhardus de Ellende, Gotefridus de Kornre, Gotefridus de Tennestete et ut hoc factum nostrum inconvulsum permaneat, sigilli nostri appensione communimus.

1228 März 10

26

Erzbischof Siegfried von Mainz bewilligt dem Kloster Aue, die Kirche zu Sipperhausen an Abt Ludwig von Hersfeld gegen die von Braach zu vertauschen. — Unter den Zeugen: Elbewinus prepositus in Lacu. — Acta sunt hec anno gracie M 0 CC 0 XXVIII°, sexto idus martii, indicitone prima, pontificatus nostri anno X X V I I .

12

1228

Nr. 27—28

Aus/. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. An grün-rot-gelber Seidenschnur Siegel des Erzbischofs (Posse, Siegel d. Erzb. v. Mainz Taf. 6 Nr. 1). Druck: Wenck HLG III UB Nr. 109. Regest: Dob. III, 8.

1228 Hersfeld

27

Ludwig, Abt von Hersfeld, erteilt seine Zustimmung, daß Ritter Wittekindt von Holzheim die Lehngüter zu Gerwartshausen, die er von den Grafen von Wallenstein als hersfeldische Afterlehen besitzt, dem Nonnenkloster Eppenberg zu eigen schenkt und dafür dem Stift als Ersatz 10 Schillinge jährlichen Zinses von Gütern zu NiederHolzhausen anweist. — Unter den Zeugen: Elbewinus prepositus de Lacu. — Datum Hersveldie anno sancto M°CC 0 XX 0 VIII°. Ausf. Perg. StAMarburg Kloster Eppenberg. In dorso eingeh. Siegel des Abtes Ludwig, wie in Urk. Nr. 17.

[Nach 1228]

28

Adelheid, Äbtissin von Frauensee, und der ganze Konvent bezeugen, daß der verstorbene Ludwig von Wangenheim dem Kloster ЗУ2 Hufen zu Ülleben verkauft hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. lad. Konventssieg. Hersfeld (Abb: Küch, Zur Gesch. d. Siegelschnitts in Hessen. In: Hessenkunst 1929 S. 8 Nr. 14). Abschr. Perg. besieg. Cop. ca 1315Nr. 8LHAWeimar. Druck: v. Wangenheim, Urk. Wangenh. II Nr. 2 (lückenhaft). Regest: Dob. III, 43. Zur Datierung: Nach v. Wangenheim a. a. 0. Stammtafel I lebt — nach recht willkürl. Schätzung — der ältere Ludw. v. Wangenheim bis ca. 1228. Beurkundimg ohne Propst. Bis 1228Propst Elbuin (Nr. 27), ab 1230Propst Reinbold (Nr. 30). Zur Sache s. Urk. Nr. 4 u. 7. Ego Adilheidis miseratione divina abbatissa in Lacu, Gerdrudis, Luggardis priorisse, Adilheidis cameraria, Osterlindis celleraria, Mechthildis cantrix, Adiltrudis custos, Wendilmudis circatrix, Heinricus et Edilwinus sacerdotes, totusque conventus eiusdem ecclesie omnibus presens scriptum inspecturis salutem in auctore salutis. Protestamur et in virtute obedientie, qua tenemur Domino et prelatis nostris, dicimus nos vidisse et audivisse, quod Ludewicus de Wangeheim ρις memoria et Ludewicus filius eiusdem adhuc superstes accedente consensu uxoris dicti Lfudewici] defuncti tradiderunt monasterio nostro et conventui immo pro viginti marcis argenti vendiderunt tres mansos et dimidium cum curtis dictis bonis pertinentibus sitis in Üleibin, que bona nostra dictus L[udewicus] nunc superstes immemor sue salutis a nobis repetere non formidat in sue anim^ dispendium et gravamen, a quo eum avertere dignetur cunctorum largitor, qui est inspector cordium et conscius secretorum. Et quod prelibata donatio sic rite sit facta, si necesse fuerit, quod absit, nostris sacramentis possumus et volumus confirmare. Et quia sigillo speciali caremus, utimur sigillo maioris ecclesie nostre Hersfeldensis.

1230—1231

Nr. 29—31

1230 Jan. 19 Eisenach

13

29

Heinrich, Landgraf von Thüringen, bekennt, daß er die zum Kloster Frauensee gehörigen Dörfer Dönges, Sebach, Rappels und Hetzeberg von den ihm zustehenden Abgaben befreit. Ausf. Perg. LHA Weimar. Vom Siegel nur Rest grün-weiß-roter Seidenschnur. Abschr. Perg. besieg. Cop. ca 1315Nr. 12; Pap. Kopb. F 528 (ca 1455) fol. 4b ebd. Druck: Wench HLG III UB Nr. III (irrig mit Febr. 19); Cod. dipl. Sax. reg. 1,3 Nr. 425. Regest: Dob. III, 93. Als Vorlage hat Nr. 25 gedient. Die Ubereinstimmung ist durch Spendruck kenntlich gemacht. Heinricus Dei g r a t i a T h u r i n g i e l a n t g r a v i u s et S a x o n i e comes p a l a t i n u s u n i v e r s i s hoc s c r i p t u m i n t u e n t i b u s saluteminDomino. Quoniam ea, que fiunt in tempore, l a b u n t u r cum tempore, necesse est ea s c r i p t i m e m o r i e c o m m e n d a r e , per quod si necesse fueritadnoticiamsuccedentiumvaleantrevocari. H i n c est q u o d u n i v e r s i t a t i v e s t r e p e r p r e s e n s s c r i p t u m a p e r i m u s , q u o d nos ob a m o r e m Dei n e e n o n sue s a n e t i s s i m e g e n i t r i c i s et v i r g i n i s M a r i e villas has Danne, Sebach, Rapoldis, Hecilns Lacui s a n e t e M a r i e a t t i n e n t e s , de q u i b u s n o b i s a n n u a t i m d a b a n t u r 6 m a l d a r a c a s e o r u m et d u o m a l d a r a p i s e p r o p a b u l o , l i b e r a s d i m i t t i m u s a b h a c et a b o m n i a l i a e x a e t i o n e . Et ut hoc factum nostrum inconvulsum perpetuo permaneat, hanc paginam ab inde conscriptam sigilli nostri appensione duximus roborandam. Huius rei testes sunt: Soffia mater nostra, Cünradus frater noster, comes Burchardus de Brandeberc, Rudolfus pincerna, Berthohus et Cünemundus dapiferi, Cunradus de Helngesleiben, Gothefridus de Tennestete et ali[i] a quam plures. Data in Isenacho anno dominice incarnationis M 0 CC°XXX 0 , indictione II» b , XIIII kalendas februarii. a) Loch.

b) 1230 hatte Miction

III.

1230

30

Ludwig, Abt von Hersfeld, bekundet, daß das Kloster Georgenthal von den Grafen von Gleichen das Dorf Gräfenhain erworben hat. — Unter den Zeugen: Reinoldus prepositus in Lacu. — Acta sunt hec anno gratie M°CC°XXX°, indictione III. Abschr. Perg. Schwarz. Copb. RR I 3fol. 60 LAGotha. Regest: Dob. III Nachtr. 11.

1231 Juli 17

31

Hermann, der Sohn Kunemunds von Mihla, bekennt, daß er 1% Hufe in Rienau mit Zubehör der Kirche und dem Konvent Frauensee als Eigentum zuweist. Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315Nr. 26LHAWeimar.

14

1233—1236

Nr. 32—33

Ego Hermannus filius Kunemundi de Mila notum facio universis presentem cartulam inspecturis, quod alterum dimidium mansum in Rinowe cum pratis et lignis ac aliis pertinentiis ecclesie et conventui sanctimonialium in Lacu in proprietate do et assigno. In cuius rei testimonium presentem cartulam prelibate ecclesie, que nuncupatur Lacus, do sigilli mei munimine roboratam. Datum anno Domini M°CC° dricesimo primo, XVI 0 kalendas augusti.

1233 Okt. 5

32

Die Visitatoren des apostolischen Stuhls: der Prior von Walkenried und der Dekan von St. Peter zu Mainz, setzen die £ahl der Ordenspersonen des Klosters Frauensee auf 66 fest. Ausf. Perg. LHA Weimar. Beide Siegel an Pergstr. stark lad.: a) Lamm Gottes, b) stehende geistl. Gestalt, Legende: ALBERVS D E I G . . . MA[GVN]. Regest: Dob. III, 373.

Frater [ ] "dictus prior in Walkenrith et [Alberus]b decanus sancti Petri Maguntini. Notum sit omnibus, quod visitatores delegati a sede apostolica, qua fungimur auctoritate, ordinamus atque constituimus, ut numerus personarum in Lacu Deo famulantium in sexaginta et sex dominabus, iuvenibus videlicet et senibus, consistat. Id autem propter insufficientiam loci attencius consideratam decrevimus irrefragabiliter observari auctoritate qua fungimur precipiendo mandantes, quatinus nulla spiritualis secularisve persona nec prepositus loci neque dominarum conventus hanc nostre constitucionis paginam infringere presumat quolibet modo. Qui vero infregerit vel infringendi dederit occasionem, beatorum apostolorum Petri et Pauli auctoritate officiique nobis iniuncti se anathematis noverit sentencia innodatum. Datum III 0 nonas octobris, anno gratie M 0 CC 0 XXXIII°. a) Das Walkenrieder UB nennt keinen Prior in dieser Zeit. Als Subprior erscheint Лг. 185 ohne Datum, zu 1233 gestellt Sifridus. Walkenr. Dipl.fol. 63 b. Ebenso Лг. 196 zum Jahr 1234 Sifridus subprior. Walkenr. Dipl. fol. 38b. b) Erschlossen aus der Siegellegende.

1236 [Jan.—Sept.] Fulda

33

Konrad, Abt von Fulda, und der Konvent gestatten dem Ministerial ihrer Kirche, Ludwig von Wangenheim, die Mühle in Lupnitz, welche er von Fulda zu Lehen trug, an Propst Reinbold und das Kloster Frauensee zu verkaufen. Ausf. Perg. LHA Weimar. An grün-weiß-roten Seidenfäden die läd. Siegel a) des Abtes, b) Konvents Fidda. Beide aus rötl. Wachs. Beschreibungen: Wyß, UB. d. DO. Bailei Hessen I Nr. 51.Abschr. (ca. 1460) durch Pfr. Heinr.Fabri von Hersfeld, Pap. ebd. Druck: v. Wangenheim, Urk. Wangenh. II Nr. 10 (uruiollst.). Regest: Dob. III, 636.

Nr. 34

1239

15

[C]unradus Dei gratia Fuldensis ecclesie abbas, Hertwicus decanus totusque conventus ibidem omnibus in perpetuum. Ne ea, que in tempore fiunt, cum tempore elabantur, utile est et tutum scriptis talia commendari, per que, si necesse fuerit, ad memoriam reducatur, sane ad noticiam universorum cupimus pervenire, quod fidelis noster Ludewicus de Wangehem cum multis aliis ecclesie nostre ministerialibus instanter petiverunt a nobis, quatinus in libera facilitate vendendi molendinum in Lupenze feodum suum benigne consentiremus eidem, quod honorabilis vir Reynboldus prepositus et dilecte in Christo sanctimoniales de Lacu conparare ab ipso provide intenderunt. Nos vero multiplici dictorum militum victi instancia et premissis preposito et sanctimonialibus grato propter commune karitatis debitum concurrere cupientes assensu, de communi consilio et voluntate concordi ratum nostre permissionis duximus eis inpertiri favorem super emptione molendini prefati, sal vis eidem attinentiis et iure quo L[udewicus] supradictus possedit, quas attinentias et iura exprimi volumus ad cautelam, hospites molendini, qui hactenus molere consueverunt ibidem, nullatenus debent ab aliquo inpediri, salicta, aree, communitates lignorum quam habent rustici, aqua cum piscaria a molendino sursum usque ad eiusdem aque rupturam antiquam, ubi Fuldensis et Hersveldensis ecclesiarum termini coniunguntur, et deorsum piscaria usque ad finem aree, aqua vero usque ad viam lapideam sepedicto molendino illibata serventur, prenominatum etiam molendinum cum premissis proprium nostrum supramisse ecclesie titulo proprietatis, qua convenit, caritatis liberalitate donamus et a gravaminum incursibus, qui super ipso molendino possunt postmodum minus debite suboriri, pretaxatam ecclesiam liberaliter duximus eximendam. Ut igitur huius emptionis et permissionis nostre dubietas ab omnibus perpetuo auferatur, presens scriptum inde datum sigillis nostra et ecclesie nostre decrevimus roborandum. Acta sunt hec Fulde anno gratie millesimo ducentesimo XXX 0 sexto, indictionis I X coram hiis testibus: In Holzkirchen Gerlago, item Gerlago sancte Marie, Bertoldo sancti Petri et Alberto sancti Johannis prepositis Fuldensibus, laicis vero: Simone de Slithese, Gerlago de Haselstein, Henrico de Morsberc, Reinhardo de Altenburc, Cumpho de Esenbach, Friderico de Wartenberc, Traboto de Biversten, Ottone de Wereberc, Henrico dapifero, Conrado Fuldensis, Bertoho de Beringen et aliis quam pluribus.

1239 Kraynberg

34

Ludwig, Abt von Hersfeld, bekundet Rechte und Besitz des Klosters Frauensee in Behringen, Rehlis, Gospenroda u. im Wald Hohlenberg. Ausf. Ρerg. StA Weimar. An grüner Seide stark lad. Siegel des Abtes, uiie an Urk. Mr. 17, an grün-weiß-roter Seide Siegel des Konvents Hersfeld, wie an Urk. Nr. 28. Druck: Wenck, HLG III ÜB Nr. 120. Regest: Dob. III, 834.

16

1239

Nr. 34

[I]n nomine sancte et individue trinitatis amen. Ludewicus Dei gracia Hersveldensis ecclesie abbas. Omnibus hanc paginam inspecturis salutem in Domino. Sollers modernorum circumscriptio facta temporum suorum scripto consuevit commendare, ne ex longeva temporum devolucione a memoria succedentium elapsa in oblivionem sive altercationem transeant inimicam. Sane ad noticiam universorum cupimus pervenire, quod, cum Berthochus miles de Beringin ministerialis ecclesie nostre filiam suam Gerdrudem sub religione monastica apud conventum sanctimonialium in Lacu collocaret, ob amorem Dei nec non perpetue virginis genitricis sue et in remissionem peccaminum suorum quasdam curtes et agros quosdam in Beringin, que a nobis iusto feodi titulo possedit, nobis libere et absolute accedente omnium heredum suorum consensu resignavit, omni iuri, quod in eisdem bonis habere debebat, plene renuntiavit et ea dicto conventui in Lacu dari supplicavit proprie et perpetuo possidenda. Item universos scire cupimus, quod Reinboldus prepositus de Lacu mansum unum in Relehes ab Adelberto Lussone milite et eius sorore et liberis eiusdem proprium eorum pro 5 marcis et dimidia comparavit. Item Heinricus ministerialis noster de Bercha in articulo mortis constitutus pro remedio anime sue aream unam in predicta villa, quam a nobis in feodo tenuit, eidem monasterio contulit. Preterea aream proximam predicte aree, quam premissus Heinricus miles sanctimonialibus in Blankenheim contulerat, prepositus predicti loci Hermannus Reinboldo predicto preposito de Lacu pro dimidia marca vendidit. Item Eckebertus ministerialis noster aream unam in Gozbrachtiroth, quam a nobis in feodo habebat, sepedictus R[einboldus] prepositus pro 5 fertonibus comparavit®. Item Eckehardus miles de Wartberc in presentia nostra in Creinberc constitutus providis viris et discretis mediantibus partem nemoris qui dicitur Holenberc versus occidentem proprium suum sepedicto preposito de Lacu vendidit pro 7 marcis et ad manus nostras tradidit premissam silvam, ut supradicto monasterio appropriaremus et mansum unum in Relehes, quem a nobis in feodo habebat, supplicante et procurante Bernoldo cive de Ysinache, qui eundem mansum ratione feodi tenuit, ad manus praedicti E[ckehardi] militis cum omni iure resignavit, que scilicet bona sepedictus Efckehardus] miles de consensu heredum suorum integraliter resignans prefato conventui conferri supplicavit. Nos vero iustis et piis sepefati E[ckehardi] militis et B[ernoldi] prelibati civis precibus inclinati, cum filia eiusdem Bfernoldi] Hildegunde ibidem oblata, memorata bona et premissam silvam cum omni iure et usu sepedicto monasterio et conventui in Lacu appropriviamus. Nos igitur huius donationes, emptiones, venditiones ratas habentes sicut rite et rationabiliter sunt ordinate, sic auctoritate nostra confirmamus et, ne ea, que fiunt in tempore, labantur cum tempore, presens scriptum sigillis nostro et ecclesie nostre duximus roborandum. Acta sunt hec Creinberc anno dominice incarnationis M ° C C 0 X X X ° I X 0 . Huius rei testes sunt Siboto de Frankenstein,

Nr. 35

1239

17

Wigandus marscalcus, Siboto de Heringen, Adelbertus, Eckehardus filii Erkenberti de Lengisfelt, Dittericus, Godefridus Swinrude castellani in Creinberc, Bertoldus de Willebrechtiroth, Sifridus de Esinbach, Rutkerus de Mannesbach, Hartmannus de Tungede, Berthohus milites et Berthohus Peregrinus et Reinhardus filius Ditmari militis de Beringin, Arnoldus miles de Hohenroth et alii quam plures clerici et laid. a) falsche Fassung.

1239 Hersfeld

35

Ludwig, Abt von Hersfeld, beschreibt, um alle Zweifel und Irrungen zu vermeiden, die Güter seines Klosters Frauensee. Ausf. Perg. LHA Weimar (A). An grün. Seide das wohlerhaltene Siegel des Abtes Ludwig, wie an Urk. Nr. 17; Abschr. Perg. besieg. Cop. ca 1315Nr. 1 (В) и. 11 (С); Pap. Kopb. F 528 {ca 1455) fol. 8f. (D); Bekenntnis d. Pfr. Heim. Stockhusen zu Asbach (1471 Nov. 7) fol. 1 Nr. 2 (£). Zur Datierung s. Anm. h. Als Vorlage hat Nr. 7 gedient. Die Übereinstimmung ist durch Sperrdruck kenntlich gemacht.

I n n o m i n e s a n c t e et i n d i v i d u e t r i n i t a t i s a m e n . L u d e w i c u s Dei g r a t i a H e r s v e l d e n s i s ecclesie a b b a s u n i v e r s i s h a n c p a g i n a m i n s p e c t u r i s s a l u t e m in C h r i s t o J h e s u . Ad o m n e m d u b i t a t i o n i s sive i r r i t a t i o n i s s c r u p u l u m a d o n a t i o n i b u s s u b s c r i p t i s p e r nos i u s t e et r a t i o n a b i l i t e r et sub h o n e s t o r u m v i r o r u m et fide dignorum testimonio factis prorsus eliminandum omnibus Christi fidelibus tam nunc existentibus quam future posteritatis presentis tenore rescripti duximus declarandum, quod E l b e w i n u s pie memorie p r e p o s i t u s m o n a s t e r i i n o s t r i in L a c u et Reinboldus successor ipsius in eadem procuratione q u i n q u e m a n s o s in N u n h e l i n g e n a t r i b u s f r a t r i b u s in G e r s t u n g e n R u d o l f o v i d e licet et R u d o l f o et H e i n r i c o p r o 30 m a r c i s i a m d i c t o m o n a s t e r i o in L a c u c o m p a r a r u n t , E k a r d o e t i a m a v u n c u l o e o r u m d e m p r o r e m e d i o a n i m e sue q u a r t a m p a r t e m i a m d i c t o r u m m a n s o r u m e i d e m m o n a s t e r i o c o n f e r e n t e . Preterea Dithochus miles de Rode cum duabus sororibus suis Berchta videlicet et Bertrada dimidietatem molendini in Wrthe et mansum in Wolsberingen predicto monasterio contulit. Item pie memorie Elbewinus prepositus quartam partem eiusdem molendini ab Ekardo et Cunrado fratribus de Beringen pro duabus marcis redemit, qui etiam residuam quartam partem iamdicti molendini pro remedio anime Diterici in tumulacione eiusdem fratris contulerunt. Item Reinboldus prepositus ius hereditarium predicti molendini 6 marcis minus fertöne ab heredibus comparavit. I t e m E l b e w i n u s pie 2 Kütber, Frauemee

18

1239

N r , 35

memorie p r e p o s i t u s i n L a c u t r e s m a n s o s i n L u p e n c e a b e i s d e m f r a t r i b u s p r o 22 m a r c i s s u p r a d i c t o c e n o b i o c o m p a r a v i t . I t e m ecclesia p r e m e m o r a t a possidet 4 mansos in Gebese, quos seped i c t u s Elb[ewinus] c o m p a r a v i t a B e r t o l d o et M e c h t i l d i p r o s e x a g i n t a m a r c i s , et d i m i d i u m m a n s u m , q u e m C u n r a d u s p r e p o s i tus de M i l d e n s e e i d e m c o n t u l i t ecclesie. P r e t e r e a d i m i d i u m m a n s u m , q u e m s u p r a d i c t u s provisor eiusdem ecclesie a f r a t r i b u s d e G e l l i n g e n c o m p a r a v i t p r o 3 m a r c i s e t d i m i a ( ! ) . Item possidet iam dicta ecclesia mansum, qui comparatus est 28 marcis et dimidium comparatum 12 marcis et integrum mansum et dimidium solventem 14 solidos. I t e m i n U l l e i b e n p o s s i d e t e c c l e s i a 4 m a n s o s , q u o s p i e m e m o r i e a b b a s J o h a n n e s p r o r e m e d i o a n i m e sue receptis ab ecclesia 6 marcis eidem contulit m o n a s t e r i o . P r e t e r e a ubi inped i t a e r a n t , e x p e d i v i m u s a l a n g r a v i o s e d e c i m m a r c i s et in p r e dicta villa e a d e m ecclesia possidet 3 mansos1 cum curtisb, qui e m p t i s u n t a L u d e w i c o de Wangehfeim] 20 m a r c i s . Item in Golpach possidet ecclesia mansum et dimidium 0 , quem contulit Cunig[undis] cum filia eius Hildegardi d . Item possidet ecclesia memorata bona in Beringen, qui solvunt porcum estimacionis dimidie libre et duo maldaria tritici et hordei mensure erfordensis. I t e m i n G r u n b e c h p o s s i d e t e c c l e s i a d u o s mansos, quos obtulit Bertradis de Beringen cum d u a b u s i i l i a b u s f i l i e s u e , et d i m i d i u m m a n s u m i n H e l i n g e n l e b e n . Preterea Cünradus filius eiusdem B[ertradis] ordinante Henrico fratre suo contulit ecclesie ibidem mansum. Preterea in eadem villa possidet ecclesia duos mansos. Item in Huttisrod possidet ecclesia mansum, quem obtulit Ditmarus de Beringen cum filia sua. Item pie memorie Elbewinus prepositus villulam in Elfense a fratribus duobus Heinrico et Bertoldo pro 22 marcis comparavit, qui partem etiam nemoris, que dicitur Harth, eidem ecclesie pro quinque marcis in pignore obligaverunt, hoc tarnen pacto, quod, si vellent, iamdictam silvam infra spacium unius anni redimerent, sin autem, ecclesia eandem silvam libere possideret et quiete d . Item Reinboldus prepositus in Lacu a Ekardo de Gorbrechtrode predium in eadem villa pro 11 marcis comparavit, postmodum etiam ab eodem 5 agros pro tribus fertonibus et duas curtes et novem agros pro tribus marcis et dimidia. Item Reinboldus prepositus Alexandra in Collede mansum ibidem ad dies vite sue indulsit, alium mansum in Nienhüsen recipiens in restaurum, hac tarnen forma, ut decedente supradicto milite medietas census mansi in Collede cedet ecclesie, utrisque vera decedentibus iam dicta ecclesia supradictum mansum in Collede sicut et illum in Nienhüsen libere et solute et integraliter possidebit sub hac forma, ut debitum plene fraternitatis eidem militi et sue uxori cognito eorum obitu persolvatur. Item Albertus Rufus de Nunheilingen et uxor eius Mechtildis mansum unum in Thunges-

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brucken e ecclesie sepe memorate contulerunt, eo vero iam' defuncto ecclesia dimidietatem census percepit, ea et decedente reliquam partem perpetualiter possidebit. Ne i g i t u r q u i s p i a m i n v i d i e vel odii zelo d u c t u s s u p r a d i c t a s d o n a t i o n e s sive emptiones® m e d i a n t e n o s t r o c o n sensu et consilio i u s t e et r a t i o n a b i l i t e r a d s e p e d i c t u m m o n a s t e r i u m d e v o l u t a s i r r i t a r e a u t i n m u t a r e de c e t e r o p r e s u m a t , p r e s e n t e m p a g i n a m a p p e n s i o n e sigilli n o s t r i r o b o r a m u s h . Außer geringfügigen graphischen Abweichungen, die hier unvermerkt bleiben können, weisen Or. и. Abschrr. folgende bedeutendere Unterschiede auf: а) Β Zltsatz: et dimidium. b) В Zusatz: solventes 18 nummos. с) В fehlt: et dimidium d) В Zusatz: Preterea possidet ibi eadem ecclesia mansum, quem contulit eadem Cunegundis, qui a tempus vite sue assignatus est ei, ut inde provideatur ei in vestimentis. Alium mansum contulit Wigandus cum nepte sua solventem dua maldaria. Sciendum etiam est, quod Guntherus filius Kunegundis sinistro et alieno spiritu inductus et suasu matris sue negans, quod iecerat donec recepit duas marcas et dimidiam mediante et disponente Ludewico de Wangeheim cum multis qui intererant in Hayn. d) В fehlt: libere. e) В и. С Zusatz: eidem. f) В fehlt: iam. g) В seu libertationes. h) Im Or. ist ein Drittel des Perg. unbeschrieben für die &ugenrfiht. Besiegelt. Cop. Mr. 1 bringt sie: Testes vero sunt Conradus decanus, Eckehardus maior prepositus, Bertoldus prepositus in Cruceberc, camerarius domini abbatis, Eckehardus portarius et totus conventus. Layci vero Heinricus dapiler et Gyso irater eius, Ludewicus de Hattenbach, Ludewicus de Ywa et irater eius, Conradus Swinrude, Siboto de Heringen, Wigandus marscalcus, Rudolfus de Gerstungen et irater eius, Rudolfus maior, Rutgerus de Mannesbach, Albertus de Creyenberc milites et alii quam plures clerici et layci. Datum Hersielt anno gracie M°CC°XXXIX°. Im besieg. Cop. JVr. 11 fehlt wieder die Zeugenreihe. Die Datumszeile hat dort folg. Form: Datum anno gracie millesimo CC°XV° presidente Romanae ecclesie domino Honorio, regnante Friderici Romanorum rege, VI kalendas augusti. (Aus anderer Urk.? Siehe 1217 Juli 27).

[1239]

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Ludwig, Abt von Hersfeld, gibt ein Verzeichnis der Güter des Klosters Frauensee. Abschr. Pap. Kopb. F 528fol. 6 (ca 1455); Bekenntnis d. Pfr. Heinr. Stockhusen zu Asbach (1471 Nov. 7) Bl. 1 Nr. 1 Pap. Aufgedr. Siegel ab. Beide LHA Weimar. Zur Datierung: Da entscheidende Aufzeichnungen aus dem Jahre 1239 vorliegen, wurde die undatierte Urk. hierher gesetzt.

In nomine sancte et individue trinitatis amen. Ludewicus Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas universis hanc paginam inspecturis salutem in vero salutari. Quoniam ea que aguntur in tempore, solent labi cum tempore, necesse [est] a ea schripti memorie conmendare, per quod si necesse fuerit ad noticiam et cognicionem succedencium revocentur. Nos itaque omnem dubitacionis sive irritacionis schruplum a donacionibus, empcionibus sive commutacionibus subschriptis amovere cupientes innotescere volumus omni tam presentium quam futurorum caritati, quod nos zelo pietatis et nunc ducti ob amorem Dei et beate virginis reverenciam villam que dicitur Engelrode de consilio et consensu Elbebini prepositi in Lacu tunc nostri camerarii, cui eciam ex iure et officio camere nostre reditos duodecim solidos in eisdem bonis attinebant, pro remedio nobilis matrone Uderhildis cenobio nostro in Lacu contulimus et ne alio camerario succedente factum nostrum in posterum retractetur aut in irritum duceretur, Reynboldus iam dicti loci prepositus 2·

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Nr. 36

quemdam mansum in Ippen consentiente Bertoldo preposito in Crutzberg nostra camerario nostre camere in restaurum assignat. Postmodum etiam antedictus Elbebinus prepositus ius hereditarium a Volkaldo milite sedecim marcis redimendo supradicto cenobio comparavit. Item sepe dictus Elbebinus prepositos(!) mortuo Reynhardo de Saltzungen et in ipso monasterio sepulto ad commodum et libertatem supradicto monasterio ius advocaticium a Heinrico fratreb Reynhardi pro quadringenta tribus marcis comparavit. Ipse ad manus Ludewici langravii ipsam advocaciam resignante ipso etiam Ludewico langravio ad manus nostras omni iure suo plenarie renunciante super hiis villulis Berdangs, Engelrode, Sebach cum villulis adiacentibus et Thanne, Relis. Nos eandem advocatiam ad manus nostras ab Ludewico langravio nobis resignatam supradicto cenobio nostra contulimus libere et perpetualiter possidendam. Citatus Heinricus advocatus de Salczungen in tumilacione fratris sui Reynhardi superiorem partem ville que dicitur Burghartrode pro remedio fratris sui defuncti sepedicto cenobio libere et perpetue possidendam contulit. Item Bertoldus de Hornsberg contulit in Richofflrode pro remedio anime sue duos mansos. Item Heinricus frater Rudolffi de Gerstungen terciam partem nemoris versus aquilonem in latere montis qui dicitur Holnberg pro remedio anime sue eidem monasterio pro quinque marcis redimendum obligavit, quam postmodum ab Engelberto marito Kunegundis ffilie supradicti Heinrici militis de Gerstungen de consilio nostra Reynboldus eiusdem loci prepositus libere et totaliter redemit pro tribus marcis. Alteram vera partem eiusdem nemoris Rudolffus maior cum filia sua Kunegundis prenominate ecclesie contulit. Reliquam vera partem a Rudolffo minore predictus Reymboldus prepositus quatuor marcis inpingnoravit, quam tandem idem Rudolffus, cum filiam suam Bertham ibidem locaret, sepedicte ecclesie plene appropriavit. Item Gisla relicta Burchardi militis de Creynbergc et filii eius Bertoldus et Ludewicos(!) cum duabus sororibus suis Gisla et Elizabet duos mansos in Thughenshusen et quatuor mansos in Meytsfrid pro remedio supradicti Burchardi militis sepedicto cenobio contulerunt. Item Mechildis de Fargila relicta Heinrici et filia(!) eius Heinricus et Rudolffus cum duabus sororibus suis Hedewiga et Elizabeth duos mansos in Cletstet supradicto monasterio in Lacu contulerunt. Item Bertogos de Beringen cum filia sua Kunegundis mansum unum in Sebeleyben sepedicte ecclesie contulit. Item Mechtildis relicta comitis de Wartberg pro remedio anime sue mansum unum inVanere prememorate ecclesie contuli(!) libere possidendum. Et ne huiusmodi donationes emptciones sive commutationes in posterum inmutari retractari aut irritari valeant, presentem paginam appensione sigilli nostri dignam duximus roborandam. a) fehlt in 1. Abschr.

b) doppelt geschrieben.

с) Die spätere Abschr. hat Crutzborgk.

Nr. 37

1240

1240 Kraynberg

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37

Ludwig, Abt von Hersfeld, bekundet die Schlichtung eines Streites zwischen dem Kloster Frauensee und Heinrich von Oberkieselbach über Güter in Dönges. Ferner bestätigt er weitere Käufe und Täusche des Klosters Frauensee. Abschr. Pap. F 528fol. 14f. (ca 1455); LHA Weimar.

In nomine sancte et individue trinitatis amen. Ludewicus Dei gracia Hersfeldensis ecclesie abbas omnibus presens schriptum inspecturis salutem in vero salutari. Noverit presentia industria et eorum posteritas futura, quod cum controversia verteretur inter sanctiomonialis(!) in Lacu et Reynboldum prepositum eorundem ex una parte et Heinricum filium Ditmari militis dicti desuperiori de (!) Kysselbach et ffilios amite eiusdem Heinrici de Vachendorff ex altera super bonis in Tannen manso videlicet et dimidio, que dictos(!) prepositus asserebat pro decem marcis rite et rationabiliter empta a Ditmaro patre eiusdem fratribus ipsius consentientibus ipso Henricus hac contradicente facta est transactio nobis aliis viris providis et discretis mediantibus, ut dicte sanctimoniales et earum prepositus dicto Henrico et eius consangwineis prenominatis quinque marcis argentei (!) darent et iam dictus Henricus et eius consangwinei ad manus nostras et ad nobilium virorum manus Syboti et Ludewici de Frangkensteyn nomine nostro resignarent omne ius, quod in dictis bonis habebant vel habere videbantur, quod et fecerunt. Nos igitur premissam emptionem ab Elbewino preposito a Ditmaro milite factam et transactione a Reynboldo preposito et sepedicti Ditmari heredibus ratam habentes memorata bona cum omni iure et usu supradicto monasterio aperuimus. Acta sunt hec Creynberg anno Domini MII C XL°. Huius rei testes sunt Syboto et Ludewico (!) de Frangkensteyn, Heinricusdappifer et Gyso frater suus de Hersfeld, Wygandus marschalkus, Syboto de Heringen, Albertus de Lengesfeld milites, Tydricus, Gotfridus Swinrode, Echardus castellani de Creynberg, Heinricus advocatus de Saltzungen, Symon de Fißberg, Erbo, Bertoldus, Rupertus, Conradus de Wilbrechterode, Bertoldus de Leymbach milites castellani de Frangkensteyn, Heinricus plebanus, Echardus, Bertoldus milites, Reynhardus filius Ditmari de Beringen milites, Syfridus de Eysenbach, Ludewicus de Crumbach, Arnoldus de Hoenroth, Henricus et frater suus de Vachendorff milites et alii quam plures clerici et layci. Item universos scire cupimus quod Herdenus miles de Awenheym cum duabus filiabus suis Dittrade et Alberte mansum unum in villa [que] Tanne dicitur quem a nobis in feodo tenuit sanctimonialibus in Lacu in perpetuum dedit possidendum. Acta sunt hec [die] Willebordi in Lacu presentibus hiis testibus Ludewico de Feßere, Ditmaro et Ditmaro militibus de Beringen. Item Berta vidua relicta Meynboldi mansum unum in Tannen quem a nobis in feudo tenuit monasterio contulit memorato.

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Nr. 37

Item Heinricus de Hervesleyben fratribus su[i]s consentientibus cum sorore sua Hedewiga mansum et dimidium quern a nobis habebat in feodo in villa iam dicta monasterio contulit sepedicto. Acta sunt hec [die] Bartholomei in Lacu coram hiis testibus Fredrico de Swmeringen, Ditmaro et Bernodo fratribus de Cyselbach. Item Herdenus de Auwenheym mansum unum in Hezcels praeposito in Lacu pro quindecim marcis argenti vendidit et dimidium in Owenheym quem a nobis in feodo tenuit eiusdem monasterio in remissionem peccatorum suorum contulit. Item mansum unum in Heczels prepositus de Lacu pro manso in Lindenauwe a praeposito de Crutzberg commutavit. Item Echardus de Wartpurg ministerialis noster in articulo mortis constitutus pro remedio anime sue viginti Septem marcis eidem volens dare monasterio cum promtam forte non haberet peccuniam bona in Rappoldis que a nobis tenebat in feodo pignori obligavit monasterio sepedicto verum aliquo transacto tempore Dudone filio eiusdem Echardi viam universe carnis ingresso relicta Tutonis Gerdrudis et filii ipsius recepta pecunia scilicet decern et octo marcis cum ffilia eiusdem Tutonis et Adelheydis ibidem iam dicta bona pignori obligata sepedicto monasterio apropriabant. Acta sunt hec [die] Andree in Lacu. Item in eadem villa Dithericus quondam bona undecim solidorum solventia pro remedio anime sue contulit monasterio eidem. Item praepositus dicti loci a Ludewico de Salczberg ministerial·: nostro duos mansos in Landriß pro decern marcis et uno talento comparavit. In eadem villa Rubertus tribus talenta (!) a preposito receptis duos mansos pro remedio anime sue monasterio contulit sepefato. Item in eadem villa comparavit mansum unum ab Heinrico de Gerstungen et fratribus eius pro fertone et quatuor marcis. In eadem villa Herdenus de Auwenheym eidem contulit monasterio mansum unum pro remissione peccatorum suorum. Acta sunt in circu[m]cisione. Praeterea duos mansos possidet in Lindenauwe, quos Bertoldus et uxor eiusdem Gerdrudis sanctimonialibus ob amorem divine retribucionis contulerunt1. Item in Salczungen nappam solventem decern solidos quam contulit Heinricus de Salczungen cum filiam(!) suam(!) Kunigundam(!) ibidem offerret. In Nuynheylingen duos mansos et dimidium possidet monasterium memoratum et 34 iugera vineti. Item Gotfridus ministerialis noster cum uxore sua Gerdrude quatuor mansos in villa que Tanna dicitur quos a nobis habebant in feodo pro remissione peccatorum suorum et cum filia sororis eiusdem Gerdrudis Luckrade ibidem oblata monasterio contulit memorato. Acta sunt hec [die] Mathei coram hiis testibus Heinrico plebano de Beringen, Rudolffo et Gotfrido fratribus. Nos igitur huius donationes emptiones

Nr. 38—39

1242—1244

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permutaciones transactiones ratas habentes sicud rite et rationabiliter sunt ordinate sic autoritate confirmamus et ne, ea que fiunt in tempore, labantur cum tempore, presens schriptum sigilli nostri munimine roborandum. ») s. Urk. Nr. 44.

1242 Febr. 3

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Ludwig von Wangenheim bekennt mit seiner Frau den Verkauf einer Hufe zu Eschenbergen an das Kloster Frauensee. Ausf. Perg. LHA Weimar. 3 Siegel an Pergstr.: a) Abt Werner von Hersfeld, stark läd. S. Urk. Nr. 39, b) Landgraf Heinrich, ab, c) Ludw. p. Wangenheim, lose dabei (Abb. v. Wangenheim, Urk. Wangenh. Abb. Nr. 2). Druck: υ. Wangenheim, Urk. Wangenh. II Nr. 11. Regest: Dob. III, 1024.

Noverint universi, ad quos presens scriptum pervenerit, quod ego L[udewicus] de Waneheim una cum uxore mea Helwiga et pueris nostris Lodewico, Meynhero et Alberto tradidimus mansum unum nostre proprietatis situm in £scheberge tali pacto preposito et monasterio sanctimonialium in Lacu sancte Marie, quod si eisdem nobis refuderimus 7 marcas puri argenti infra crastinum festi purificationis sancte Marie proxime nunc venturum, quod ex tunc dictus mansus sit proprietas dicti monasterii et prefatus prepositus 3 marcas nobis vel heredibus nostris superaddet. Obligati etiam super his sumus monasterio prelibato, quod omne impedimentum, quod oriri possit de talibus bonis, ex parte imperii vel domini abbatis Vuldensis penitus deponemus. Et quod hec rata et inconvulsa permaneant, mutuo dedimus et recepimus fideiussores, hos scilicet Berthohum, Ecchehardum, Conradum milites de Beringen, Reinbodonem de Wanheheim, Albertum de Lare, Albertum de Tungede necnon ad maiorem cautelam presens scriptum sigillo nostro signavimus consentientes aponi sigilla domini abbatis Hersfeldensis et domini H[einrici] lantcravii Thuringie ac Saxorum comitis palantini(!). Acta sunt hec anno Domini M 0 CC°XLII 0 , III 0 nonas februarii presentibus plebano in Wangeheim, plebano R. de Lupence, scolastico Hersfeldense necnon militibus qui dati sunt fideiussores.

1244 Dez. 30 Hersfeld

39

Der Dekan und der ganze Konvent der Kirche zu Hersfeld bekennen, daß sie die Güter in Rehlis, die sie als Vermächtnis des Abtes Ludwig zum Pfand besaßen, unter gen. Bedingungen dem Kloster Frauensee zugeeignet haben. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. Thronsieg. d. Abtes Werner, zerbröckelt, re. Hand vor d. Brust. Legende nicht erhalten.

24

1246

Nr. 40

In nomine sancte et individue trinitatis amen. £ckehardus Dei gracia decanus, Eckehardus maioris ecclesie praepositus, Hermannus camerarius domini abbatis, Ottho cantor procuratores ecclesie Hersfeldensis, Wernherus frater hospitalis sancti Johannis trans mare totusque Hersfeldensis ecclesie conventus universis hanc paginam legentibus eternam in Domino salutem. Innotescere volumus universis Christi fidelibus presentibus ac futuris, quod nos communicato consilio bona in Relehes, que titulo pignoris ex legatione venerabilis domini abbatis Ludewici possedimus, ob amorem Dei et sanctissime sue genitricis necnon pro spirituali dilectione Reinboldi praepositi et conventus eidem monasterio sanctimonialium in Lacu nomine venerabilis domini abbatis Wernheri appropriamus sub hac pacti forma, quod predictum monasterium sanctimonialium ecclesie nostre singulis annis in duobus temporibus, videlicet in festo sancti Michahelis et Walburgis, talentum denariorum persolvat, quousque redditus viginti solidorum ecclesie nostre de sua pecunia comparet perpetuo possidendos. U t autem hoc factum nostrum ratum permaneat nec ab aliquo immutari valeat aut irritari, presentem litteram exinde conscriptam sigillo nostre ecclesie roboramus, hoc nichilominus adiecto, quod predictus venerabilis dominus noster Wernherus abbas hoc factum nostrum ratum habeat et sigillo suo roboret et confirmet. Testes huius facti Heinricus dapifer noster, Giso frater eius, Wigandus marscalcus, Volkerus plebanus sancti Mariani, Reinboldus plebanus in Lupenze et alii quam plures tam laici quam clerici. Acta sunt hec anno Domini MCC°XLV, indictione III. Datum Hersfelde, I I I kalendas januarii.

1246 Mai 21 Kraynberg

40

Werner, Abt von Hersfeld, bekennt, daß er Güter in Gospenroda, die Eckehard von Mülverstedt von ihm zu Lehen hatte, dem Propst Eckehard und dem Kloster zu Frauensee übereignet. Ausf. Perg. LHA Weimar. An grün. Seidenfaden rundes Thronsieg. Abt Werners, lad. In der Rechten Bischofsstab, in der Linken Bibel. Legende: WERNHER DEI GRA HERSV[ ]BAS, nicht mit Siegel in Urk. Nr. 38 u. 39 identisch! I n nomine sancte et individue trinitatis. Wernherus Dei gracia Hersveldensis ecclesie abbas universis presens scriptum inspecturis in salutis auctore salutem. Ne ea, que geruntur in tempore simul cum tempore, delabantur, necesse est ea scripti patrocinio confirmari, per quod, si necesse fuerit, ad noticiam succedentium revocentur. Hinc est, quod innotescere volumus omnibus tam futuris quam presentibus, quod dilectus Eckehardus prepositus monasterii sanctimonialium in Lacu bona quedam in Gozbrachterode, que Eckehardus de Mulverstete a nobis in feodo tenuit, ab ipso pro triginta marcis argenti et una compäravit, Berchta uxore suo et Helfrido fratre eius et filiis suis Friderico et Eckehardo annuentibus, nostro quoque consensu

Nr. 41

1246

25

liberaliter accedente. Acccdentes itaque ad nostram presentiam iam dictus Eckehardus de Mulverstete et Berchta uxor eius et Helfridus frater eius una cum filiis suis prenominatis Friderico et Eckehardo, presente quoque Erenfrido de Mulverstete et Alberto filio eius, quicquid iuris in pretaxatis bonis habebant et habere videbantur, ad manus nostras libere et absque omni contradictione resignaverunt. Nos igitur, quia monasteriis nobis immediate subiectis, prout tenemur, preesse volumus et prodesse, predicta bona in Gozbrachterod a prenominato Eckehardo de Mulverstete et Berchta uxore eius et Helfrido fratre eius necnon a filiis suis prenominatis et ab Erenfrido de Mulverstete et Alberto filio eius ad manus nostras libere resignata ob honorem et reverentiam Domini Jhesu Christi et intemerate virginis matris eius necnon ob dilectionem Eckehardi prepositi et conventus sanctimonialium Domino in prenominato monasterio famulantium pretaxato monasterio nostro liberaliter adpropriamus. Ut igitur hoc nostrum factum ratum in posterum permaneat et inconvulsum, presentem litteram cum subscriptione testium sigillo nostro duximus roborandam. Testes huius facti sunt Berthous prepositus in Cruceberc, Ernestus capellanus noster, Volkerus notharius noster, Reinboldus plebanus in Lupenze, Wigandus plebanus in Otteraha, Helwicus plebanus in Asbach, Heinricus de Volkricheshusin villicus noster, Siboto de Heringen, Theodericus de Herde camerarius noster, Albertus de Creiginberc et alii quam plures. Acta sunt aput Creiginberc anno Domini M°CC°XLVI, indictione IIII a , X I I kalendas junii.

1246 Juli 21 Wartburg

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Heinrich Raspe, König der Römer, bekennt, daß Jutta von Saalfeld und ihre Schwester einen Hof zu Eisenach gekauft haben, der nach ihrem Tod an Propst und Konvent des Klosters Frauensee fallen soll. Abschr. Perg. besieg. Cop. ca 1315 Nr. 13 LHA Weimar; Pap. Kopb. F 528 (ca 1455) fol. 4b ebd. Druck: Winkelmann, Acta imp. inedit. I Nr. 515. Regest: Dob. III, 1350.

Nos Heinricus Dei gratia Romanorum rex et semper augustus universis, ad quos presens scriptum pervenerit, volumus esse notum, quod Jutta de Salevelt1 nostra fidelis et Hedewigis carnalis ipsius soror quandam curiam sitam in Ysenache in parrochia sancte Marie ad (!) Hartungum de Cruceburg emerunt de nostra permissione et bona voluntate sie, quod ad dies vite sue eandem curiam possidet pleno iure, cum vero unam earum premori contingent, altera pleno iure proprietatis dictam curiam, quamdiu vixerit, possidebit, post cuius mortem dicta curia in prepositum et conventum sanetimonialium cenobii in Lacu libere divertetur et tamquam propriam cum ceteris pensionibus, quas in nostra civitate ex progenitorum nostrorum et nostra permissione habere dinoscuntur, perpetue possidebunt. Ne autem hec

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1250—1251

Nr. 42—43

nostra permissio vel ordinatio revocari valeat vel mutari, present« litteras scribi et sigilli nostri munimine fecimus roborari. Testes huius facti: Comes Heinricus de Swarzburg, comes Fridericus de Bichelingen, comes Th. de Burcha, camerarius de Vanre, Helwicus marscalcus, Rudegerus de Wassenburc, Siboto de Rudenstet, Heinricus de Ruelz, Albertus Lusso. Acta sunt hec anno Domini M°CC°XLVI, data Wartberc duodecimo kalendas augusti. l

) Jutta v. Saalfeld, Procuratrix der Gemahlin Kg. Heinrichs, Beatrix. Thür, sacra S. 486 XXI.

1250 Apr. 27 Wartburg

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Heinrich, Markgraf von Meißen und Osterland, Landgraf von Thüringen, nimmt das Kloster Frauensee in seinen Schutz. Abschr. Perg. besieg. Cop. ca 1315 Nr. 16LHA Weimar; Pap. Kopb. F 528 (ca 1455) fol. 5. Druck: v. Lütgen, Kl. Teutsche Sehr. IS. 120. Regest: Dob. III, 1805. Nos Heinricus Dei gratia Missenensis et Orientalis marchio, Thuringie lantgravius, Saxonie comes palatinus. Notum faeimus universis et presentibus protestamur, quod divine remunerationis intuitu cenobium dominarum de Lacu beate Marie in protectionem nostram reeepimus et graciam specialem, cupientes, ut universi in nostro dominio constituti circa idem cenobium existant favorabiles et benigni, bonum eiusdem, ubicunque poterunt, procurantes et nichil eidem molestie aliquatenus inferentes. Ut autem deineeps possit dampna et incommoda evitare, judieibus nostris committimus universis, ut idem cenobium in bonis suis et hominibus nostro nomine sollicite tueantur, nullatenus admittendo, quod quisquam eidem violenciam ullam faciat sive dampnum. Quicunque enim idem cenobium ultra id leserit in aliquo vel turbabit, indignacionem nostram se noverit ineurrisse. Datum Wartberc anno Domini M 0 CC°L°, V° kalendas maii, octave indictionis.

1251

43

Burkhard von Salza bekennt, daß er zum Seelenheil seines verstorbenen Bruders Eckehard dem Kloster Frauensee die Einkünfte eines Pfundes geschenkt hat. Ausf. Perg. LH Α Weimar. AnPergstr. das lad. Siegel Hermanns v. Lupnitz: schildförm. 2 nebeneinander gestellte Schafscheren. Legende: [SIGI]LLVM HER[MANNI] ähnl. wie Posse, Adelssiegel II, Taf. 46 Nr. 6u. Taf. 47 Nr. 1, etwas kleiner. In nomine sanete et individue trinitatis. Actiones, quas mundus ordinat, de facili delet successus temporum, nisi roborentur firmo karaktere litterarum. Noverint universi presentis temporis et futuri, quod ego Burcardus

Nr. 44

1252

27

de Salza in testamento pro anima fratris mei Eckehardi deiuncti redditus unius talenti, quod in Ileibin Beringerus persolvet, ecclesie beate virginis de Lacu libere dedonavi, et ne huic facto racionabili queat contrarietas aliquatenus in posterum sub[or]iri a presentem paginam sigilli nostri decrevimus munimine roborari. Testes sunt dominus Hugo de Salza, suus capellanus Ailbertus. Нас tarnen interposita pactione, quod reditus iam dictos redimere potero datis 6 marcis. Actum anno gracie millesimo CCLI, testis dominus Hermannus de Lupinze. a) defekt.

1252

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Werner, Abt von Hersfeld, bekennt, daß er einen Streit zwischen dem Kloster Frauensee und seinem Marschall Berthold wegen der Güter in Lindenau geschlichtet hat. Ausf. Perg. LHA Weimar. Siegel: a) S. des Abtes ab, b) S. des Konvents Frauensee an Pergstr. Abb. Nr. 1. Zur Sache s. die Erwähnung in Urk. Nr. 37.

[ I] η nomine sancte et individue trini tads. Wernherus Dei gracia Hersfeldensis ecclesie abbas omnibus presens scriptum inspecturis salutem in salutis auctore. Notum esse cupimus universis presentibus ac futuris, quod cum Iis verteretur inter Symonem prepositum in Lacu et conventum sanctimonialium ibidem ex una parte et Bertoldum marscalcum nostrum et fratres suos ex altera super quibusdam bonis in Lindenowe, nostro accedente consilio et consensu hoc modo per arbitrium est decisa de consensu partis utriusque, videlicet quod prenominatus marscalcus noster et sui fratres cum suis heredibus de puro corde renunciaverunt omni iuri et actioni, que habebant vel habere videbantur in bonis prelibatis, econverso prenominatus prepositus in Lacu et conventus ibidem pure renunciaverunt omni dampno, quod ipsis ex parte predicti marscalci nostri illatum fuerat in eisdem bonis. Insuper sepedictus prepositus in Lacu et conventus ibidem sepius nominato marscalco nostro et Botoni fratri suo prebendam unam in monasterio in Lacu, sive pro filia, si habuerint, sive pro quacunque eorum consanguinea petere voluerint, liberaliter assignaverint. Preterea domum unam et horreum et ortum conpetentem in eadem villa prenominato marscalco et Botoni fratri suo et eorum heredibus in argumentum amicicie et reconciliationis contulerunt. Ut igitur hoc factum ratum permaneat et inconvulsum, presentem litteram nostro sigillo et sigillo conventus sanctimonialium in Lacu roboramus. Testes huius rei sunt Albertus maior prepositus Hersfeldensis et noster camerarius, Henricus de Volkericheshusen, Cunradus Swinrude, Ekehardus, Heinricus de Bigere castellani in Creiginberc; Symon de Visberc, Cunradus

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1257—1259

Nr. 45—46

filius eius, Bertoldus de Willebrachterode, Rupertus frater eius, Henricus de Vokenrode et alii q u a m plures. Acta sunt hec anno Domini M 0 CC 0 LII°.

1257 Febr. 25 Bei Hersfeld

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Die Pröpste genannter Klöster, unter ihnen der von Frauensee, bekennen, unter welchen Bedingungen Kraft, Bürger von Hersfeld, das Gut des Abtes und die Gumpertsmühle unter genannten Bedingungen auf Wiederkauf vom Abt und Konvent Hersfeld gekauft hat. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. Siegel des Konvents Hersfeld ab. De Mimeleiben, de Gellingen, de monte sancte Walpurgis, de Lacu et de Cruceberc prepositi universis presens scriptum visuris salutem in vero salute. Et super hi presentem litteram sigillis nostris roboramus. D a t u m apud Hersfelt anno Domini M 0 C C ° L X I I m o , V t o kalendas martii.

1259 Juli 18

46

Ludwig, Edler von Frankenstein, überläßt dem Abt von Breitungen zum Ersatz für den von ihm zugefügten Schaden das Dorf Waldfisch, das jährlich 12 Mark bringt, bis 100 Mark abgetragen sind. Danach soll auf Rat der ehrwürdigen Männer: des Abtes von Georgenthal, des Propstes von Kreuzberg und des Propstes von Frauensee (de Lacu) der Ertrag des genannten Dorfes den Kirchen zu Zella und Kreuzberg auf 2 Jahre zukommen. — Acta sunt hec anno Domini M 0 C C 0 L V I I I I ° , X V kalendas augusti. Ausf. Perg. LAMeiningen Hermeb. Abt. An Pergstr. Siegel Ludwigs v. Frankenstein {Posse, Adelss. III Taf. 20 Nr. 1). Druck: Henneb. ÜB II Nr. 38; Kuchenbecker, Anal. Hass. XII S. 345. Regest: Dob. III, 2731К *) Dob. hat die Urk. auf Grund des falsch datierten Druckes bei Kuchenbecker schon unter Nr. 2660 zu 1258 Juli 18 gebracht. Er berichtigt dies Bd. III S. 575 durch eine Notiz, die beide Regesten zusammenzieht. Dabei hat er übersehen, daß bereits Kuchenbecker in demselben Druckband S. 260f. eine weitere undatierte Urk. zu demselben Vorgang bringt, in welcher Ludw. v. Frankenstein, diesmal mit seinem Sohn Heinrich auf Empfehlung derselben Ratgeber, darunter des Propstes von Frauensee (prepositi de Lacu), dieselbe Verfügung trifft. In der Urk. fehlen die Geschädigten, dafür ist ihr eine längere Zeugenreihe angefügt. Diese Urk. ist nicht nur durch Kuchenbecker belegt, sondern bereits durch eine Abschr. des 16.Jhdts (K 189 Burgbreitungen fol. 208 StAMarburg). Die Sammlung Zinck-Mattenberg im LAMeiningen bietet Bd. 65 fol. 46 eine Abschr. d. 18. Jhdts, der eine Zeichnung des stark lädierten Frankensteiner Siegels angefügt ist. Eine ausführt. Notiz über die Beurkundung durch Vater u. Sohn bringt v. Lingen, Kl. Teutsche Sehr. IS. 192. Die Urk. selbst ist letztmalig 1919 erfaßbar im Versteigerungskatalog 470 Hiersemann Nr. 105. Eine Abschrift aus dem damals noch vorliegenden Original wurde zum Rep. Herrschaft Schmalkalden StAMarburg fol. 35 genommen. Die Anführung der zwei Siegel, von denen das erste verloren war, und die Zeichnung des allein noch vorhandenen an 2. Stelle, lassen dieses als das Siegel Heinrichs v. Frankenstein erkennen (Posse, Adelssieg. III Taf. 20 Nr. 3).

Nr. 47—48

1260 Juli 13

1260

29

47

Graf Burkhard von Brandenberg bekennt, auf welche Weise er Güter in Auenheim dem Kloster Frauensee überlassen hat. Ausf Perg. LHA Weimar. An roter Schnur Siegel des Gr. Burkhard v. Brandenberg (Posse, Adelssiegel II Taf. 34 Nr. 4). Druck: Wenck, HLG III UB Nr. 145. Regest: Dob. III, 2826. Zur Sache s. Urk. Nr. 48. Ego comes Burkhardus de Brandenberc notum esse volo omnibus Christi sdelibus presentibus et futuris hanc litteram inspecturis, quod rogatus a fiororiis meis Cunemundo, Hermanno et Wezelino fratribus de Milaha, ut bona in Owenhem cum suis pertinentiis, silvis, pratis, pascuis aquarumque decursibus, que a me in feodo habebant, ab ipsis reciperem et ecclesie sancte Marie in Lacu in proprium conferrem. Quod cum rennuerem, discretis viris mediantibus videlicet Hermanno de Lupenze, item Hermanno Jurvelle ab ecclesia predicta sex marcis receptis predicta bona in Owenhem ad manus meas resignaverunt et peticionem sororiorum meorum admisi et domino meo abbati Hersfeldensis ecclesie Henrico, a quo in feodo habebam, resignavi ipsum rogans cum ipsis et pro ipsis, ut predicta bona in Owenhem ecclesie supradicte in Lacu sancte Marie virginis dignaretur conferre. Qui nostris iustis peticionibus assensum prebuit salutarem et eadem bona in Owenhem ecclesie in Lacu in perpetuum possidenda in proprium contulit. Similiter Albertus filius meus, si quid iuris in ipsis bonis in Owenhem habere videbatur, Hermanno et Guntero filiis dapiferi et avunculis suis Cunemundo, Hermanno et Wezel[ino] et multis aliis astantibus ante fores ecclesie in Castro Crucebrug ore et calamo voluntarie renunciavit. Ut autem hoc factum ratum et inviolabile permaneat, hanc litteram conscriptam sigilli mei munimine iussi roborari anno Domini M°CC°LX°, in die sancte Margarete. Huius rei testes sunt Bertoldus, Herdegnus, Otto, Cunradus Linse milites, Hermannus Azze castellani in Cruceburg; Helmericus de Varnrod, Rimannus et Arnoldus de Honrod milites, Cunradus de Wicmanneshusen, Hermannus de Ebeleiben, Gerhardus et Wicmannus fratres de Herde, Vrowinus de Gozbrechterode et alii quam plures.

1260 [Jan.—Sept.]

48

Hermann von Mihla bekennt, daß er die Güter in Auenheim, die er vom Grafen Burkhard von Brandenberg zu Lehen hatte, dem Kloster Frauensee verkauft hat. Ausf. LH AWeimar. Siegel: a) Aussteller an roter Seide (Posse, Adelssiegel II Taf. 45 Nr. 8), b) Abgefallen, nur noch Rest roter Seidenschnur. Zur Sache s. Urk. Nr. 47. In nomine Domini amen. Ne ea, que geruntur in tempore, simul cum tempore delabantur, necesse est ea scripti patrocinio confirmari, per quod, si

30

1260

Nr. 49

necesse fuerit, ad noticiam succedentium revocentur. Hinc est, quod ego Hermannus filius Kunemundi dicti de Mila tenore presentium recognosco et universis innotescere cupio, quod bona in Owenheim, que a domino Burchardo comite de Brandenberc iure tenebam feodali, cum consensu filiorum meorum Hermanni, Kunemundi et Guntheri nec non et fratrum meorum Kunemundi, Wezelonis et Berthochi et eorum heredum vendidi monasterio sancte Marie ad Lacum Owenheim cum suis pertinentiis, curtis, agris, silvis, pratis, paschuis aquarumque decursibus pro nonaginta marcis et duabus, accedente permissione dicti comitis Burchardi de Brandenberc, et ad manus ipsius liberaliter resignavi. Ut autem hoc meum factum ratum permaneat nec ab aliquo in posterum immutari valeat aut irritari, presentem litteram super eo conscriptam meo et fratrum meorum sigillis duxi roborandam. Testes sunt Dietherus de Cruceburch, Guntherus et Hermannus fratres de Slatheim filii dapiferi, Bertoldus de Cruceburc et filii sui Bertoldus, Hermannus de Cruceburc cognomine Jurebelle, Heinricus Aze, Herdenus de Yfide, Gerhardus et Wienandus de Herde, Hermannus de Lupenze, Henricus de Herbesieiben, Arnoldus de Honrot, Vrowinus de Gozbrechtrode et alii quam plures tarn clerici quam laici. Acta sunt anno Domini M°CC°LX 0 , indictione III a .

1260

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Hermann von Mihla bekennt, daß er dem Kloster Frauensee 5 Hufen in Horschlitt geschenkt und dafür von diesem 1 Hufe in Netra empfangen hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2. Siegels.

Von den 2 Siegeln nur noch Rest roter Seidenschnur des

In nomine sancte et individue trinitatis amen. Universis presentem paginam inspecturis notum sit, quod ego Hermannus filius Kunemundi dictus de Mila de consensu filiorum meorum Hermani et Kunemundi neenon et fratrum meorum Kunemundi, Wezelonis et Berthochi et eorum heredum 5 mansos sitos in Horslat cum omnibus attinentiis monasterio sancte Marie virginis ad Lacum iure proprietario donavi sub hac forma: predicta scilicet ecclesia in Lacu nobis in concambium dedit unum mansum in Netere situm solventem talentum, simul etiam nostram filiam propter Deum suseeperet (!). Insuper mansum et dimidium cum consensu filiorum et fratrum meorum vendidi ecclesie pro novem marcis cum universis suis attinentiis. Et ut stabilis sit hec donatio et firma, presentem paginam sigillo meo duxi roborandam. Testes sunt Ditherus prepositus de Cruceburc, Gunterus et Hermannus fratres de Slatheim, Hermannus de Lupenze, Bertoldus de Cruceburc, Hermannus de Cruceburc nomine Jurbelle, Henricus Aze, Arnoldus de

Nr. 50—51

1261—1263

31

Honrode, Gerhardus et Wienandus fratres de H e r d e alii complures® tarn clerici q u a m laici. Acta sunt hec anno incarnationis Domini M°CC°LX°. a) Die Silbe res ist, da das Wort am Perg. Rand steht, von anderer Hand kleiner beigesetzt.

1261 Juni 27 Frankenstein

50

Heinrich, Edler von Frankenstein, bekennt, daß er dem Propst Heinrich und dem Konvent des Klosters Frauensee 18% Hufen verpfändet hat. Ausf. Perg. LHA Weimar. Nur Eingang und Schluß sind lesbar, alles Übrige ein großer Stockflecken, der nur hier und da Worte oder Wortfragmente erkennen läßt. Siegel des Ausstellers am Pergstr., lad. (Posse, Adelss. III Taf. 20 Nr. 3.) ; Abschr. Pap. К 498 (16. Jhdt.) fol. 18 StAMarburg. Nos Heinricus nobilis de Franckinstein recognoscimus litteris presentibus publice et protestamur, quod domino Heinrico preposito atque sanetimonialibus in Lacu 18 mansus et dimidium pro 33 marcis exposuimus, quos in Sula 8 mansus, in Hecils 6 % mansum, in Breitinbach 4 mansus und® verschreiben en die in solcher weis, so die obgenant klosterjungfrawen die vorgenante summa silbers von den genanten guitern widdergenemen, das die vorgenanten guiter frei widder an uns khommen und setzen hierbei dan der genand probst und closterjungfrauen von uns funfthalb huifftzu Gotsbrechterode und Hunols vor 20 marg ingesetzt haben, solch eigenschaft zugelegt, so wir das genant silber widerbezalten, das dan die gnanten huf an uns frei widerkommen und darumb den jungfrawen etlich beschedigung durch uns gescheen ist, hierumb geben wir in die obgeschrieben summ silbers dreyunndfunftzig marg unden uf unsern guitern zu eigen, uf das en ein bequem und erlich widderstattung durch uns gescheen. Disser geschieht gezeuge seind b Ekehardus de Creiginberg, Conradus de Willebrechrode, Hermannus Sluno, Rupertus, Guntherus advocatus D a t u m in Franckenstein anno Domini M C C L X primo, V kalendas julii. a—b) ergänzt aus К 498.

1263 Aug. 30 Blankenheim

51

Propst Heinrich, Äbtissin und der ganze Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß sie dem Kloster Blankenheim ihre Güter in Gilfershausen, die sie von dem verstorbenen Helferich, dem Verwandten ihrer Schwester Elisabeth, bekamen, für 8 Mark Silber verkauft hätten. Ausf. Perg. StAMarburg Kl. Blankenheim. An Pergstr. 2 Siegel: a) Konvent, Abb. Nr. 1, b) Propst Frauensee, Abb. Nr. 4. Heinricus prepositus abbatissa totumque collegium sanetimonialium in Lacu attinente ecclesie Hersveldensi omnibus christifidelibus visuris presens

32

1266

Nr. 52

scriptum orationes in Domino et salutem. Recognoscimus et presentibus protestamur nos dilectis nobis in Christo preposito totique collegio sanctimonialium in Blankenhem vendidisse omnia bona nostra in Gilfereshusen ad nos per dominum Helfericum pie memorie venientia occasione Elizabeth nostre dilecte sororis sue consanguina pro octo marcis argenti, de quo argento iam quatuor marcas percepimus et si alie quatuor marce nobis ante festum sancte Walpurgis venturum nunc proximo non dabuntur nos ut promissum est de eisdem bonis sex solidos tunc dandos recipiemus nemine reclamante. In huius fori testimonium dantes eisdem presens scriptum nostrorum sigillorum appensione roboratur. Acta sunt hec in Blankenhem anno Domini M 0 CC 0 LXIII°, III 0 kalendas septembris.

1266 Mai 26

52

Heinrich, Abt der Kirche zu Hersfeld, und der Konvent eignen dem Kloster Frauensee das Dorf Dippach, wie es dieses von Heinrich von Hattenbach erworben hat, zu dauerndem Eigentum zu. Ausf. Perg. LHAWeimar. An grün-rot-weißer Seidenschnur ovales Thronsiegel des Abtes Heinrich, Mitra, in seiner Rechten Bischofsstab, in seiner Linken Bibel, Legende:

HEINRIC DEI GRA ABBAS [ECCLIE HERSV]ELDENSIS. Druck: Wenck, HLG III UB Mr. 154. Regest: Dob. III, 3437. Zur Sache s. Urk. Nr. 53.

Heinricus Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas, Ditmarus d e c a n u s , . . . . a maior prepositus totusque conventus ibidem omnibus hanc litteram inspecturis salutem in Domino. Recognoscimus et presentibus litteris nostrorum sigillorum impressione signatis publice protestamur, quod nos unanimi consilio et consensu ob amorem omnipotentis Dei et beatissime Marie virginis ipsius genitricis dilectis filiabus nostris sanctimonialibus nostri monasterii in Lacu divina obsequia, que ab ipsis fiunt incessanter, et continuam earumdem devotionem attendentes dedimus et appropriavimus villam Dithenbach cum agris, pratis, pascuis, nemoribus ac universis pertinentiis eiusdem quite et libere in perpetuum possidendam, quam villam cum omnibus ad ipsam pertinentibus dicti monasterii prepositus et sanctimoniales a Heinrico de Hatthenbach et a Ludewico et Guntramo fratribus filiis Conradi de Hatthenbach defuncti rationabiliter emerunt nostra voluntate ad hoc liberaliter accedente, quia prefati Heinricus, Ludewicus et Guntramus dictam villam cum eius pertinentiis supradictis a nobis iure feudali ratione nostri monasterii possidebant ac ipsam villam cum omni iure, quod in ea habebant ante emptionem factam supradictam renunciantes eisdem omnino in manus nostras scilicet abbatis sollempniter resignarunt. Datum et actum anno Domini M 0 CC°LXVI°, septimo kalendas junii. Huius rei testes sunt Eke-

Nr. 53—54

1266

33

hardus de Creiginberg, Volpertus Helbini, Gerlacus de Ufhusin, Volpertus de Nusthe milites, Heinricus Angelus, Craftho, Bertholdus monetarius, Reinoldus de Sula, Wigandus et Herwicus fratres et Arnoldus Woluf et alii plures. a) Freigelassen.

1266 Mai 26

53

Kumpho von Eisenbach bekennt mit seinen Angehörigen, daß er dem Kloster Frauensee das Dorf Dippach verkauft hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel des Ausstellers (Posse, Adelssiegel III Taf. 41 Nr. 6). Zur Sache s. Urk. Nr. 52.

Ego Cumpho de Heisinbach, Hadilhedis uxor mea, relicta Conradi de Hatthenbach, Ludewicus et Guntramus filii predictorum Conradi et Hadilhedis notum esse cupimus omnibus hanc litteram inspecturis, quod unanimi consilio et assensu vendidimus domino preposito Heinrico et sanctimonialibus monasterii in Lacu villam Dithpach cum agris, pratis, pascuis, nemoribus et aliis omnibus ipsius ville pertinentiis pro triginta quatuor marcis argenti libere et quiete in perpetuum possidendam, prius tarnen dicta villa cum Omnibus ad ipsam pertinentibus in manus venerabilis domini nostri Heinrici abbatis sollempniter resignata, quia ad ipsum ratione sue ecclesie prefate ville proprietas pertinebat et nos iure feudali possedebamus (!) eandem a domino abbate memorato et eius monasterio verumque prefati prepositus et sanctimoniales [in Lacu] a predicti Conradi de Hatthenbach defuncti filie antea pure propter Deum providerant in prebenda, in remedium anime ipsius puelle et animarum nostrarum forum comodius liberali et voluntario animo fieri permisimus et concessimus in villa prenotata. Acta sunt hec anno Domini M°CC°LXVI°, VII kalendas junii. Huius rei testes sunt Erkinbertus advocatus de Bochennowe, Fridericus de Slithese, Giso de Steinowe, Volcmarus scultetus et Hysenhardus cives Fuldenses et alii quam plures; uno sigillo omnes contenti sumus. a) Im Or. frei.

1266 Sept. 8

54

Mit Einwilligung des Erzbischofs Werner von Mainz entsendet Abt Heinrich von Hersfeld Nonnen des Klosters Frauensee zur Besetzung des Klosters Kölleda1. Turmknopfnotiz des Kl. Kölleda (ca 1462)г verloren. Abschr. Pap. Cod. ms. hist. 80 2"Monum. monast. Coli. Staats- u. Univ. Bibl. Hamburg (vom Auslagerungsort Schloß LauensteiniSachsen noch nicht zurück); Chr. Schlegel, Hist. abb. Hersf. § 50 S. 255 Mscr. Hzgl. Bibl. Gotha (verschollen). 3 Rüther, Frauensee

34

1267

Nr. 55

Druck: Oberländer, Gedächtnis Cölleda S. 23f. Nr. IV; Thür, sacra S. 541; Falkenstein, Thür. Chron. IIS. 1264; Unger, Chron. v. Cölleda S. 78/.; Grüning, Chron. Cölleda S. 65f. Regest: Dob. III, 3477.

Anno ab incarnatione Domini MCCLXVI indictione IX concurrente IUI epacta XII cyclo decemnovali XIII praesidente sanctae et universali ecclesiae domino papa demente IUI. annuente venerabili domino Wernero Moguntino archiepiscopo disponente domino Henrico venerando Hirschfeldensi in festo nativitatis beatae et gloriosae semper virginis Mariae conventus sanctimonialium grisaei ordinis sancti Benedicti missus de monasterio quod appellatur Lacus ilium eundem locum in Cölleda ad inhabitandum Deo inibi concinne serviendum intravit cum pace omnium Deo taliter absque dubio ordinante. 1) Es handelt sich nicht um Gründung oder erste Besetzung des Klosters, s. Urk. 1265 Sept. 8 StAMarburg Stift Hersfeld. *) Grüning, Chron. Cölleda S. 24 u. Unger, Chron. v. Cölleda S. 98.

1267

55

Eberhard, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen dem Ekkehard von Gebesee und seinem Bruder 15 Schillinge von 2 Höfen zu Gebesee. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. 4 Siegel an Pergstr.: a) Abt Heinrich von Hersfeld wie an Urk. Nr. 52, lad., b) Kapitel Hersfeld, ab, c) Propst Frauensee, Abb. Nr. 4, d) Konvent Frauensee, Abb. Nr. 1.

Nos Ebberhardus prepositus sanctimonialium de Lacu totusque conventus ibidem recognoscimus tenore presencium publice protestantes et innotescere cupimus omnibus litteram hanc visuris, quod de communi consensu vendidimus quindecim solidos annue pensionis Eckehardo filio Johannis sculteti et fratri suo de Gebese, quos nobis dare de duobus curiis ac aliis bonis ibi sitis annis singulis consueverunt et pecuniam ab ipsis accepimus in pensionem aliorum bonorum in Bomgartin sitos dinoscimur convertisse proprietatem in eisdem bonis habitam venerabili domino nostro Henrico abbati Hersfeldensis et eius capitulo libera resignantes. Dominus quoque abbas et capitulum Hersfeldensis dictis fratribus memoratis et eorum heredibus eadem bona iure recontulit feodali quiete et pacifice possidenda. Ne autem super hac congrua empcione dubium in posterum enatur seu aliqua questio nocitura dedimur (!) eis presentem litteram sigillis domini abbatis Henrici Hersfeldensis et eius capituli nostroque et nostri conventus sigillo firmiter consignatam. Huius rei testes sunt Henricus apud ecclesiam, Theodericus calvus, Dithmarus lepus, Cunradus Sterre et alii quam plures. Acta sunt hec anno Domini M°CC 0 sexagesimo septimo.

Nr. 56—58

1268—1279

1268 Jan. 4 Eisenach

35 56

Hermann von Lupnitz bekennt, daß er eine Hufe in Lupnitz unter gen. Bedingungen an das Kloster Frauensee verkauft hat. Ausf. Perg. LHA Weimar Fleckig, Mäusefraß. Siegel des Ausstellers ab.

Ut in nostris gesta temporibus robur perpetue firmitati[s consequantur] a , provisum est maturiori consilio, ut in scripta publice redigantur. Nos itaque Hermannus de Lupen [ze] a recognoscimus protestantes, quod de consensu filiorum nostrorum omnium ex iusta et rationabili vendicione dedimus ecclesie in Lacu unum mansum situm in Lupenze, qui quondam Gerhardi fuit nomine Pilleatoris, predictum mansum de manu venerabilis domini abbatis Hersfeldensis cum omnibus proventibus retinendum. Si vero predicte ecclesie dampnum vel impedimentum ab altero domino ingruerit, qui sibi ius feodale usurparet indebite, tale impedimentum promittimus penitus abolere. Ne autem huic facto a nobis aut nostris heredibus error postmodum valeat irrogari, dominus Ludewicus de Mulwersted pro nobis fideiubet predictam ordinationem inviolabiliter observandam, in cuius firmitatem damus presens scriptum sigillo nostro roborandum. Testes sunt dominus Rudolfus prepositus Durlonensis, plebanus beate Marie ac plebanus beati Gorii (!) in Ysnach, Ludewicus aurifex, Gerhardus de Warza, Cunradus de Herfordia, Theodericus Lusso, Theodericus de Aldested et alii quamplures. Datum in Ysnach anno gracie M 0 CC°LXVIII, pridie nonas januarii. a) Durch Mäusefräß Lücken.

1279 Juni 7

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Die Ritter Hermann von Treffurt und Heinrich von Kolmatsch verkaufen dem Propst Marquard von Oberellen das Dorf Heßwinkel. — Unter den Zeugen: Cunradus de

Lacu monasterii prepositus. — Acta sunt hec anno Domini millesim» CC'LXXVIIII, VII idus junii. Ausf. Perg. Q,Q,Ig Nr. 66 LAGotha. Es hingen 3 Siegel an: a) Hermarm von Treffurt, ab, b) Heidemam v. Hain, ab, с) Stadt Eisenach, kl. Rest. Regest: Dob. IV, 1669.

1279 Juni 8 Wartburg

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Albrecht, Landgraf von Thüringen, übereignet dem Propst Marquard von Oberellen, der Tochterkirche des Klosters Reinhardsbrunn, das Dorf Heßwinkel. — Unter den

Zeugen: Dominus Cunradus de Lacu monasterii prepositus. — Datum Wartberc anno dominic? incarnationis millesimo CC°LXXVIIII, VI idus junii. 3·

36

1280

Nr. 59—60

Ausf. Perg. Q.Q. I g Nr. 67 LAGotha. Vom Siegel des Landgr. nur kl. Rest an grün· weiß-roter Seidenschnur. Druck: Thür. süctq. Nr. 77у Heim, Henneb. Chron. II S. 274f. ι Schannat, Vind. lit. S. 124. Regest: Dob. IV, 1670.

1280

59

Landgraf Albrecht von Thüringen bestätigt dem Kloster Frauensee einen Haferzins Heinrichs von Frankenstein von der Vogtei Gospenroda. Inhaltsang. LHAWeimar, Ernest. Ges. Arch. Reg. В 229 fol. 16' und 239 fol. 3', Niedersehr, der sächs. Räte Christoph von Taubenheim und Dr. Greg. Brück vom 9. Juli 1533für die Verhandlungen mit den hess. Räten in BerkajWerra. Zur Sache: Die Inhaltsang, stimmt sachl. mit Nr. 63 überein. Da sie in 2 Quellen mit 1280 überliefert ist, vom gleichen Jahr eine weitere Vergabung Heinrichs v. Frankenstein für Frauensee vorliegt (Nr. 60) u. die Datierung in Nr. 63 keine Möglichkeit zur Jahresverwechselung durch Herübernahme der I U I zu den Kaienden bietet, ist Nr. 59 als Extrakt einer gleichlautenden verlorenen Vorurkunde anzusehen. Lanntgraf Albrecht pfaltzgraf zu Sachsßenn bestettiget dem closter Sehe ein gäbe, die er Heinrich von Franckenstein dem closter mit ainem jerlichenn haferzinße in der vogtey zu Gosperrode gelegen, druckt aber darnebenn aus, das er ime wolle furbehaltenn habenn, das alle leuthe gegen Sehe gehörig unnd unther den vogteien zue Sula unnd Bercka woneten sich aller freiheit und rechtens gebrauchenn solten, wie dieselben vor virezigk jaren und lenger herbracht, ausgenomen das sie uf gemeine gerichtszeit drey malh im jhar nach alder gewonnheit sich stellenn und gegenwertig erscheinen sollen. Aber aller Schätzung unnd beschwerung soltenn sie alwegenn entlediget pleibenn unnd heldt der brief 1280 jhar.

1280

60

Heinrich von Frankenstein verkauft dem Kloster Frauensee seine Fischgerechtigkeit zu Tiefenort auf Wiederkauf. Ausf. Perg. ehem. StAMarburg (im Rep. Frauensee noch verzeichnet). Abschr. Pap. К 255 (um 1500) fol. 26 ebd; Samml. Brückner (Anf. 19. Jhdt) Nr. 202fol. 250 StABamberg. Quod omnia que fiunt in tempore cum tempore alterantur et nihil est, quod noticiam cuiuslibet rei tantum perpetunt(!) et confirmet quantum testimonia litterarum, quapropter nos Heinricus dictus de Vranckenstein et uxor mea Lucardis et filii mei Heinrici recognoscimus praesentibus literis publice protestando, quod domino preposito Conrado dicto de Richenbach et conventui dominarum suarum ad Lacum ordinis saneti Benedict! vendi-

Nr. 61—62

1283—1284

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dimus piscariam nostram in Tyfenhardt pro quatuor marcis argenti servientem servitium valens unum solidum singulis septimanis, quam libere possidebunt in perpetuum cum omni utilitate et servicio consueto. Addimus etiam, quod, si huius conventus communitas iam dictam piscariam vendere et ab ecclesia sua alienare decreverint, mihi vel filiis meis si emere voluerint restituet pro pecunia memorata. Ne autem hoc factum per elapsi temporis curriculum fiat inposterum irritum et inane, praesentem paginam sigilli nostri munimine duximus roborandam. Acta sunt hec anno Domini 1280. Testes huius rei sunt dominus Heinricus praepositus sancti Nicolai in Isenach, frater Gerhardus Azze, Theodericus de Bischovirode, plebanus in Hildegerode, Bertoldus capellanus noster, Theodericus miles de Nuendorf, Hermannus de Willebrechtirode, Bertoldus advocatus, Guntherus de Muleburt a . a) Brückner: Muleburc. Mit folg. Anm.: Deutliche, aber stark verkürzte Schrift. Das anhängende Siegel am Rand ganz beschädigtt nur der Löwe noch erkenntlich. (Wohl Posse, Adelss. III Taf. 20 Nr. 3).

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Die Gebrüder Gunther, Friedrich und Kunemund von Schlotheim, gen. Saueressig, verkaufen dem Giselher von Welsbach und seiner Frau Bertrade Güter in Teutleben und einen £ins in Berlosdorf, die sein Vater Friedrich von ihrem Vater zu Lehen

getragen hatte. — Unter den Zeugen: Dominus Conradus prepositus in Lacu. — Acta sunt hec anno Domini M°CC 0 LXXX 0 III°. Ausf. Perg. QjQ_ III e Nr. 3 LAGotha. An grünen Leinenfäden das lad. Siegel Gunthers v. Schlotheim (Posse, Adelss. II Taf. 47 Nr. 10).

1284 April 28 Tiefenort

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Otto, Ritter von Kühndorf, verpfändet dem Propst und Kloster von Frauensee das Dorf Röhn. Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel des Ausstellers ab. Abschr. Pap. Kopb. F 528 (ca 1455) fol. 14 ebd. Zur Sache s. Urk. Nr. 68, 70, 71.

Nos Otto miles dictus de Kindorf recognoscimus et presentibus publice protestamur, quod villam nostram in Rona cum omnibus pertinenciis, iuribus et iustitiis, excepta sola silva cum collaterali domina nostra Jutta coadunatis sive conplosis manibus resignavimus titulo obligationis sive locationis ex nunc ad festum beati Michahelis instans et ex tunc per quinque annos Conrado preposito ecclesie in Lacu et conventui ibidem pro quindecim marcis argenti tali modo, quod illis quinque annis elapsis eadem villa cum

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1284

Nr. 63

omni iure suo quolibet relegato obstaculo a d nos vel, si decesserimus quod absit, ad nostras successores libere revolvetur. Ne autem hoc factum nostrum oblivionis valeat obscuritas immutare, presens scriptum sigilli nostri munimine fecimus roborari. Testes huius rei sunt Conradus Svinräde miles, Theodericus de Beringen scultetus iunior, plebanus de Hildegerode dictus Merke, comes de Bigere, Gotfridus Svinrude, Bertoldus apud ripam et alii quamplures fide digni. Acta sunt hec anno Domini M 0 G C 0 L X X X I I I I ° , I U I 0 kalendas maii in die Vitalis martiris, sexta feria ante dominicam jubilate in villa Thifharth, indictione duodecima.

1284 Nov. 17

63

Albrecht, Landgraf von Thüringen, überträgt den Vogteihafer zu Gospenroda, den Heinrich von Frankenstein dem Kloster Frauensee geschenkt hat, demselben zum Eigentum und befreit die Leute des Klosters Frauensee in den Vogteien Suhl und Berka von allen Forderungen und Bedrückungen. Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315 Nr. 17; Pap. Kopb. F 528 (ca 1455) fol. 5; beide LHA Weimar. Zur Sache s. Urk. Nr. 59. In nomine sancte et individue trinitatis amen. Si semper concedenda sunt, que piis congruunt desideriis, quanto potissimum ea, que divini cultus prerogativa nascuntur, non omnino sunt abneganda, que a largitoribus non solum sunt prestanda, sed in litteris studio procul dubio exhibenda videlicet et exigenda. Nos itaque Albertus Dei gracia Thuringie langravius et comes Saxonie palatinus universis Christi fidelibus tributo mortalis vite obnoxiis, quibus speculatio serie presentis fuerit exhibita, cupimus esse notum, quod avenam advocaticiam in Gozbrachterod, q u a m Heinricus senior nobilis de Frankenstein sanctimonialibus Deo dicatis in Lacu intuitu Dei necnon et in anime sue remedium salutare sane et rationabiliter contulit et donavit, nos etiam ad presens ex dominio nostri principatus, ut sanior et firmior sit eiusdem donationis possessio, eandem avenam, q u a m ad ius advocaticium in Gozbrechterod pertinere cognoscimus, cenobio in Lacu ob Dei reverenciam necnon et domini prepositi Conr[adi] eiusdem loci suorumque amicorum subnixis moti precibus iure liberaliter proprietario conferimus et donamus. Volumus etiam huius adiecte positionis titulo, ut ex indulta nostre potestatis gratia omnes homines dicti cenobii in Lacu, qui in advocatiis in Sula videlicet et in Berka mansionum potiuntur receptaculis, eo iure, quo ante annos quadraginta et amplius freti fuerant, similiter et modo propensius perfruantur, duntaxat tarnen, ut ad popularia plebisciti fora tribus in anno se tantummodo vicibus offerant et representant iuxta ritum consuetudinis

Nr. 64

1285

39

antique et insuper etiam ab omni exactionis prorsus iure et inique oppressions gravedine si gaudeant per omnia penitus absolutos. Huius rei factum ydoneorum testium stipulatione subnixa solidetur, quorum primus est comes Albertus de Brandenberg, Hermannus de Mila, Guntherus de Slatheim, Helmannus de Indagine milites, Mathyas et Marquardus notarii domini langravii et quamplures, quorum nomina in huius ordinis descriptione perstringere non est necesse. Ne autem posteriorum quispiam in huius prefate donacionis municipium fulminantis perfidie zizaniam inseri valeat aut inmitti, presentis pagine monstrantiam caractere nostri sigilli fide plena duximus roborandam. Datum anno Domini M°CC 0 LXXXIIII°, XV 0 kalendas decembris.

1285 Juli 7 Münnerstadt

64

Hermann, Graf von Henneberg, nimmt mit seinem Sohn Boppo alle Güter des Kloster Frauensee, die um Südlingen liegen, in seinen Schutz. Ausf. Perg. LHAWeimar. a) Siegel des Grafen Hermann ab, b) Siegel des Grafen Boppo (Posse, Adelssiegel III Taf 46 Nr. 1), anPergstr.

Nos Hermannus Dei gratia comes de Hennenberch et nos Boppo filius eius universis Christi fidelibus in Domino salutem. Cum per pia opera favente Dei dementia ad celestem possit patriam perveniri, volumus, ut tam presentibus quam futuris, ad quos presens pagina pervenerit, innotescat, quod ad honorem omnipotentis Dei et gloriose ipsius Dei genitricis virginis Marie in remissionem peccatorum nostrorum et salutem nostrarum animarum omnia bona sanctimonialium de Lacu, quod vulgo dicitur vome Sehe, tam in vineis quam in agris, pratis, pascuis, cultis et incultis circa villam Nutelingen sita in nostram protectionem recepimus et gratiam specialem [n]olentes ipsas a quoquam scultheto nostro sive officiato aliqualiter perturbari, ipsis etiam unum de propriis nostris quemcumque sibi elegerint in fidelem provisorem, bona voluntate nostra concedimus et favore, eundem proprium nostrum a proprietate liberum dimittentes, ita tantum, quamdiu preest bonis dictarum dominarum. Et ut hec rata permaneant, presens scriptum dedimus sigillis nostris muniminibus roboratum. Testes igitur huius sunt Heinricus de Smeheim, Hurningus de Kitzech, Albertus Knurlin milites, Sigewinus Knurlin, Stetzinger, Helwicus de Elsbfach], Heinricus et Theodericus fratres de Hervesfelt et quamplures alii fide digni. Datum Munrestat anno Domini M°CC 0 LXXX° quinto, in vigilia beati Kyliani.

40

1285—1288

Nr. 65—66

1285 Juli 15 Tibur

65

Papst Honorius IV. gestattet dem Kloster Frauensee Güter, welche die Schwestern des Klosters einbringen, anzunehmen, ausgenommen Lehngüter. Ausf. Perg. LHA Weimar. An rot-gelben Südenfäden Bleibulle des Papstes. Regest: Büff, Gesch. Frauensee u. Kreuzberg S. 5 (mit falscher Auslegung). Nicht b. Potthast и. M. Prou, RSgistres de Hon. IV. (Bibl. d. icoles franp. d'Athenes et de Rome 2. Sirie vol. 7). Honorius episcopus servus servorum Dei dilecto filio preposito ac dilectis in Christo filiabus abbatisse et conventui monasterii in Lacu per prepositum et abbatissam soliti gubernari Cisterciensis ordinis Maguntine diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Devotionis vestre precibus benignum impertinentes assensum auctoritate vobis presentium indulgemus, ut possessiones et alia bona mobilia et immobilia, que personas liberas sororum nostrarum ad monasterium vestrum mundi vanitate relicta convolantium et profexionem (!) facientium in eodem, si remansissent in seculo, iure successionis vel quocumque alio iusto titulo contingissent et ea potuissent aliis elargiri, feudalibus dumtaxat exceptis, petere recipere ac retinere libere valeatis sine iuris preiudicio alieni. Nulli ergo omnino hominum liceat hanc paginam nostre concessionis infringere vel ei ausu temerario contraire. Si quis autem hoc attemptare presumpserit, indignationem omnipotentis Dei et beatorum Petri et Pauli apostolorum eius se noverit incursurum. D a t u m Tyburi idus julii, pontificatus nostri anno primo.

1288 Apr. 11 Salzungen

66

Heinrich der Ältere, Edler von Frankenstein, übergibt dem Kloster Frauensee alle Rechte an dem Dorfe Röhn. Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel des Ausstellers ab. Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315 Nr. 3; Pap. Kopb. {ca 1455) F 528fol. 13; beide ebd. Regest: Dob. IV, 2877. Zur Sache: Siehe die Urk. 1293Apr. 11 Nr. 76, die ebenfalls in Satzungen über denselben Ort ausgestellt ist u. ζ. T. dieselben ZeuBen aufweist. Es ist zu fragen, ob in der Datierung M°CC 0 LXXXVIII° u. M°CC 0 LXXXXIII° ein Verschreiben des einen oder andren Schreibers vorliegt. I n nomine sancte et individue trinitatis. H[einricus] nobilis senior de Frarikinsten omnibus Christi fidelibus, ad quos presens scriptum pervenerit, salutem in Domino. Q u e geruntur in tempore, de facili evanescunt cum tempore, nisi lingua testium vel scripture memoria perhennentur. Sciant ergo presentes et futuri huius temporis posteritas, quod nos Henricus ex beneplacito et consensu filiorum nostrorum Henrici et Ludewici et omnium

Nr. 67—68

1288

41

heredum nostrorum et precipue ex bona voluntate et permissione H[einrici] domini abbatis Fuldensis omne complementum iusticie, quod ad manus nostras et ad Castrum Frankinsten respiciebat de villa, que R o n a nuncupatur, in serviciis et censu cengravii et preconis in avena et ceteris attinenciis sine omni impedimento penitus obsistente pro expiationem delictorum nostrorum in salubre memoriale anime nostre et omnium parentum nostrorum defunctorum ecclesie in Lacu libere legando contulimus ad usus sanctimonialium, que ibidem die noctuque Deo et beate Marie assidue famulantur. Igitur ut hec nostra donatio et nostrorum heredum resignatio firma et rata permaneat perpetuis temporibus, presens scriptum idem conventui dedimus et illud sigilli nostri munimine fecimus roborari. Testes huius rei sunt Ludewicus plebanus de Creginberc, Johannes miles de Benhusen, Albertus et Bertoldus de Willebrechterode, Bertoldus de Bernoldeshusen, Bertoldus de Sulza et alii q u a m plures fide digni. D a t u m in Salzungin anno Domini M°CC° L X X X V I I I 0 , I I I ydus aprilis.

1288 Juni 5

67

Berlhold, Albrecht und Heinrich, Gebrüder von Salzungen, übertragen dem Kloster Frauensee eine eigene Hufe in Gumpelstadt unter gen. Bedingungen. Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315 Nr. 21LHA Weimar. Ne ea, que geruntur in tempore, simul labantur cum tempore, cautum est gesta hominum scripture testimonio perhennari. N o t u m igitur facimus et publice protestamur, quod nos Bertoldus, Albertus et Heinricus fratres de Salzungen u n u m mansum proprietatis situm in Gumpoldestat de nostro allodio dominabus de Lacu, u t anniversarius nostre matris singulis annis debite peragatur, bono consilio prehabito damus perpetue possidendum, hac etiam conditione adiecta, ut Alheydi begine de Salzungen detur prebenda claustralis ad tempora sue vite. In huius rei testimonium presentem litteram appensione sigilli nostri fratris Alberti fecimus roborari. Acta sunt hec anno incarnationis Domini M 0 C C 0 L X X X ° V I I I 0 , nonas junii, presentibus Heinrico, Rudolfo et Heidenrico dominis de Varila et aliis quampluribus fide dignis.

1288 Nov. 2 Stadtlengsfeld

68

Otto, Ritter von Kühndorf, bekennt den Verkauf des Dorfes Röhn an das Kloster Frauensee unter gen. Bedingungen. Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315Nr. 24LHAWeimar; Pap. Kopb. F 528 {ca 1455) fol. 12; ebd. Zur Sache: s. Urk. Nr. 62, 70, 71.

1276—1289

42

Nr. 69

Nos Otto miles de Kundorf et nostra uxor cum nostris heredibus omnibus presentem paginam inspecturis. Que geruntur in tempore, ne simul labantur cum tempore, opere pretium est, ut testibus ydoneis vel literis propatulis perhennentur. Recognoscimus igitur et ad multorum Christi fidelium notitiam cupimus pervenire, quod dilecto in Christo honorabili domino preposito Conrado de Lacu et ecclesie sue villam Ronahe cum piscaria et pratis et nemoribus et aliis bonis attinentibus pro octoginta marcis, de quibus iam persoluta sunt quadraginta quinque talenta fuldensium denariorum, condicionabiliter vendidimus et hac forma, si eidem domino preposito et sue ecclesie iam expresse patronate super villam iam dictam et super reliqua omnia bona a venerabili domino Fuldensis ecclesie abbate et a toto conventu per nostram instantiam vel dicti prepositi supplicationibus possumus optinere, sin autem, nos cum nostra uxore et nostris heredibus villam cum universis bonis attinentibus superius dictam obligavimus preposito et suo monasterio quiete et pacifice possidendam, quoadusque singulis annis tria talenta fuldensium denariorum recipiat et tali modo porrectam nobis suam pecuniam persolvamus. Qua vero amplifice recepta nobis villa cum omnibus suis bonis attinentibus vel nostre uxori vel nostris heredibus vel cuicumque venerabilis dominis Fuldensis ecclesie abbas et totus conventus contulerit, nobis cum nostris heredibus quod absit non viventibus, sicut ante debet cedere suo fructu. Datum in Lengisfelt anno Domini M°CC°LXXXVIII 0 , VI 0 nonas a novembris. Huius rei testes sunt plebanus in Lengisfelt, plebanus Merko de Hildegerrode, Bertoldus plebanus de Wilere, Ludewicus plebanus in Creygenberg et alii quam plures fide digni, scultetus in Lengisfelt, Sintramus de Rosdorf, Gerlacus Hake, Heinricus de aquis civis in Vache. a) Die hohe Zflhl der Nonen gibt •onas heißen muß.

zu erwägen,

ob es sich um eine Verschreibung IV statt VI handelt oder idus statt

[1276—1289]

69

Reinhard, Propst, und der ganze Konvent des Klosters Anrode bezeugen, daß 40 genannte Klöster, unter ihnen Kloster Frauensee (in Lacu), die Wohltäter von Anrode in ihre Bruderschaft und Gemeinschaft ihrer guten Werke aufgenommen haben. Abschr.Pap. Copb. d. Kl. Anrode {Anf. 17.Jhdt) Cop. 1539eIfol. 278LHA Magdeburg. Druck: Huyskens, Kl. a. d. Werra Nr. 5. Regest: Dob. IV, 1256. Zur Datierung: Die der Urk. wird zunächst bestimmt durch den Aussteller Propst Reinhard, der am 14. Mai 1275 urkundl. erwähnt wird. Endl. wurde der in dieser Urk. vorausgesetzte Bruderschaftsbr. d. Kl. Ichtershausen erst am 4. Juli 1276 ausgestellt u. andererseits erscheint 1289 schon ein anderer Propst Johannes (Huyskens a. a. 0. S. 14 Anm. 1).

Nr. 70—71

1290 Aug. 15 Fulda

1290

43

70

Heinrich, Abt von Fulda, bekennt, daß er das Dorf Röhn, das Otto von Kühndorf von ihm zu Lehen hatte und ihm aufließ, dem Kloster Frauensee als Eigentum gegeben hat. Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315 Nr. 6; Pap. Kopb. F 528 {um 1455) fol. 13; beide LH AWeimar. Druck: Wenck, HLG III UB Nr. 170 (mitfalschem Datum, s. u. zur Datierung, u. mit falscher Ortsbeziehung). Reg. Dob. IV, 1830 (mit falscher Datierung aus Wenck). Zur Datierung: Der Aussteller Heinrich wird erst 1288Abt vonFulda. Damit ist die Urk. wohl auf L X X X X statt auf L X X X zu stellen. Sachlich gehen zudem vorauf die Urkk. 1284 Apr. 28 u. 1288 Nov. 2 (Nr. 62 u. 68). Siehe auch die Verzichtsurk. 1290 Aug. 22 (Nr. 71). Nos Heinricus Dei gratia Fuldensis ecclesie abbas recognoscimus et tenore presencium ad universorum notitiam volumus pervenire, quod villam Rona nobis vacantem libere per voluntariam resignacionem Ottonis de Kundorf militis et uxoris sue legittime, qui ipsam villam a nobis in feodo tenuerunt, cum omnibus suis iuribus et libertatibus monasterio sanctimonialium in Lacu dedimus proprietatis titulo perpetue possidendam, hac tarnen condicione adiecta, quod prepositus et conventus eiusdem monasterii de eadem villa singulis annis in festo beati Michaelis dare debeant duodecim libras cere, octo nostre camere, reliquas quatuor libras altari sancti Bonifacii nostri gloriosi patroni, sine diminutione et dilatione qualibet presentandas. Et ne de hac nostra donatione seu appropriatione et universis superius per ordinem enarratis cuiquam in posterum dubietas aliqua valeat suboriri, presentes litteras desuper conscriptas nostri et conventus nostri Fuldensis in evidentiam consensus sigillorum munimine fecimus communiri. Actum et d a t u m Fulde anno Domini M ° C C ° L X X X , in die assumptionis beate virginis presentibus et in testimonium advocatis nobis dilectis M a r q u a r d o decano Fuldensis, Conrado sancti Andree, Wigando montis sancte Marie prepositis, Ludewico plebano in Creygenberc, Siffrido dicto Kumf de Eysenbach, Reinhardo de Hune, Gysone de Ebirsberc, Rabenoldo de Haselstein, H e r m a n n o de Vache, Heinrico de Pherdisdorf militibus et aliis q u a m pluribus fide dignis.

1290 Aug. 22

71

Otto von Kühndorf und seine Frau Jutta verzichten auf die Güter zu Röhn, die ihnen Propst und Konvent des Klosters Frauensee abgekauft haben. Ausf. Perg. LHA Weimar, im linken Drittel durch Nässe gelitten. Siegel des Ausstellers ab. Abschr. Pap. Kopb. F 528 (um 1455) fol. 14; ebd. Zur Sache s. Urk. Nr. 62, 68, 70.

44

1291—1292

Nr. 72—73

Nos Otto de Cundorf ac J u t t a uxor eiusdem legittima litteras recognoscimus per presentes videlicet, quod unanimiter m a n u concordi abrenunciavimus de bonis in R o n a sitis, que scilicet bona dominus prepositus ac conventus sanctimonialium in Lacu a nobis sibi emptionis titulo compararunt. Testes huius abrenuntiacionis sunt dominus [Ludewicus] plebanus in Creinberg, Hfeinricus] de Pferdesdorf et С. de Butteler milites, Ber[toldus] de Wilbrechterode, Ber[toldus] de Bernoldeshusen, Sintramus de Rosdorff, Berftoldus] de Rostorf et Thfeodericus] frater suus et alii quamplures fide digni. I n huius igitur rei testimonium presentem paginam sigillo proprio duximus roborandam. D a t u m anno Domini M ° C C ° L X X X X , in octava assumptionis beate Marie.

1291 Okt. 8

72

Konrad, Propst, und Paulina, Äbtissin des Klosters Frauensee, bekennen mit Zustimmung ihres Konvents, daß sie 1% Hufen in Großenbehringen dem Vogt Berthold daselbst gegen einen jährlichen Zitis übertragen haben. Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315Nr.

22LHAWeimar.

Ne ea, que fiunt in tempore, simul labantur cum tempore, poni solent in lingua testium et scripture memoria perhennari. Noverint igitur universi hanc litteram inspecturi, quod nos Conradus prepositus, Paulina abbatissa cum consensu nostri conventus contulimus alterum dimidium mansum sitos in maiori Beringen Bertoldo advocato ibidem et Alheidi uxori sue cum omnibus heredibus eorundem, conditione tali interiecta, ut singulis annis persolvant ecclesie nostre in Lacu duodecim maldaria annone, talis mensure, que wlgariter dicitur hegermalder, quatuor maldaria tritici et quatuor maldaria siliginis et quatuor maldaria ordei et quatuor maldaria avene, et prefata annona nobis in nostro allodio Lupence presentetur. Ne igitur hoc factum a b aliquo nostrorum successorum infringatur, hanc litteram conscribi fecimus et sigillorum nostrorum munimine roborari. Testes huius sunt dominus prepositus sancti Nycolai in Jsenach et dominus Heinricus et dominus Hartungus plebani sancte Marie et sancti Georii ibidem et dominus Reinboldus plebanus in Beringen et alii q u a m plures fide digni. Acta sunt hec anno Domini M°CC° nonagesimo primo, V I I I 0 idus octobris.

1292 Mai 1

73

Konrad, Propst, Paulina, Äbtissin, und der ganze Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß Hedwig Beckina, gen. von Eisenach, ihrer Verwandten Gertrud, Nonne im Kloster Frauensee, bestimmte Einkünfte vermacht hat, die nach dem Tod an das Siechhaus des Klosters fallen sollen.

Nr. 74

1292

45

Aus f . Perg. LHA Weimar. Es hängen 2 Siegel an roten Fäden: a) Propst, Abb. Nr. 4, b) Konvent, Abb. Nr. 2.

Cum ea, que fiunt in tempore, labantur simul cum tempore, expedit ut, que aguntur, in scripta publica redigantur. Hinc est, quod nos C[onradus] Dei ordinatione prepositus sanctimonialium in Lacu, P[aulina] abbatissa totusque conventus eiusdem ecclesie publice recognoscimus protestantes, quod Hedewigis Beckina dicta de Ysenach predilecte cognate sue Ger[trudi] moniali in Lacu delegavit predium unum ad sustentationem inopie sue, de reditibus ipsius ecclesie dimidiam marcam argenti ysnacensis monete, aucam unam, 5 pullos, sexagenam ovorum cum 15 caseis omnibusque iure attinenciis pro quinque marcis et dimidia eiusdem monete conparavit, ut predicte moniali in villa Gozprechterode de bonis, que Ekhardus Faber colit, summa iam nominata detur singulis annis ad usus necessarios temporibus vite sue, ipsa autem decedente pro expiatione delictorum predicte H[edewigis] Beckin et remedio sue anime ad utilitatem et consolationem dominabus videlicet egris deservire ac (!) infirmitorium pertinere absque omni contradictione ratum et stabile in posterum confirmamus permanere. Hanc predictam summam dedimus ad solvendam ecclesie nostre curiam unam ad Calvos in Gebese. Ne igitur hoc factum aut oblivio deleat aut ab aliquo successorum nostrorum inportunitate malignantis ingenii infringatur, presens scriptum de hac vendicione et receptione confectum supradicte moniali dedimus et appositione nostri sigilli atque tocius conventus fecimus conmuniri. Huius rei testes sunt dominus Heinricus prepositus sancti Nicolai, Ludewicus plebanus de Creberch, Heinricus de Hildegerode, Marcwardus scolasticus de Gerstungin, Gerhardus et Bertholdus filii Wrowini de Gozprechterode, Gyslerus de Wellesbech in Ysnach, Gothefridus magister nostre curie et alii quam plures fide digni. Datum anno Domini M°CCXCII, in die sancte Walburgis.

1292 Juli 23 Gebesee

74

Albrecht und Heinrich, Gebrüder, gen. von Herbsleben, bekennen, daß sie dem Propst von Frauensee von ihrem Erbgut in Bretingen einen genauer bezeichneten %ins reichen lassen wollen. Ausf. Perg. LHAWeimar. Das ungenannte Siegel ab.

Nos Albertus et Heinricus fratres dicti de Herversleiben per presentem litteram recognoscimus publice protestantes, domino preposito de Lacu et sue ecclesie sex solidos denariorum erfordensis monete contra iustitiam quamvis ignoranter pro debito censu aliquo tempore non solvisse, qui solidi cedebant de iure de nostro allodio sito in Bretingen, sicut nos idem prepositus ex relatione veridica infirmavit. Quare, sicut decuit, per compositionem

46

1293

Nr. 75

amicabilem ipsi preposito et sue ecclesie pro tali censu quinque modios tritici singulis annis obligamus libera voluntate. Ad solutionem autem predicti tritici nostri homines videlicet, Cristianus dictus Winschate, Heinricus Episcopus, Hermannus dictus Brocowe bona fide se fideliter obligarunt, videlicet in hunc m o d u m : Cristianus Winschate solvet duos modios, H[einricus] Episcopus tercium dimidium, Her[mannus] Brocowe dimidium, quousque prefato domino preposito et sue ecclesie sex solidos certi census et libere proprietatis poterimus comparare. Testes huius facti sunt dominus Hermannus plebanus in Gebse, Cristianus miles et frater suus Gotfridus dicti de Cuzleiben, Ernestus scultetus venerabilis domini abbatis de Hersveldia et alii quamplures fide digni. D a t u m et actum in Gebse anno incarnationis Domini M°CC° nonagesimo secundo, in crastino beate Marie Magdalene.

1293 Apr. 2

75

Gottfried und Boppo, Gebrüder vom Stein, verzichten auf die Güter in Röhn, da ihnen Propst Konrad und der Konvent von Frauensee 15 Mark bezahlt haben. Ausf. Perg. LH Α Weimar. Es hingen 7 Siegel an: a) Gottfried, stark läd. an roter Schnur (Posse, Adelssiegel III Taf. 19 Nr. 24), b—g) ab.Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315 Nr. 5LHA Weimar. Regest: v.Lingen, Kl. Teutsche Schriften IS. 187; Heim, Henneb. Chron. III S. 314. Ne ea, que fiunt in tempore, simul labantur cum tempore, poni solent in lingua testium et scripture memoria perhennari. Noverint igitur universi hanc litteram inspecturi, quod nos Gothefridus et Boppo fratres dicti d e Lapide m a t u r a deliberatione ac omnium heredum nostrorum unanimi consensu accedente bonis sitis in Rona, pro quibus Cunradus prepositus et conventus sanctimonialium in Lacu a nobis impetebatur, abrenunciavimus, quia prefatus prepositus et conventus honeste et devote 15 marcas persolverunt nobis. Idcirco abrenunciamus per presentes nobis et nostris heredibus perpetuum silentium inponendo. N e igitur hoc factum a nobis vel a b aliquibus nostris successoribus per oblivionem infringatur, presentem litteram testimonii subscriptione ac nostri sigilli necnon et nobilium militum sigillorum munimine supradicte ecclesie fecimus firmiter ac fideliter roborari. Testes huius rei sunt Henricus nobilis de Franchensten, Guntherus Slune de Slateym, Hermannus de Mila, Wezelo frater suus, Helymannus de Indagine, Hermannus magister curie, Henricus prepositus sancti Nicolai, Ludewicus plebanus de Creginberch et alii q u a m plures fide digni. D a t u m anno Domini M ° C C 0 L X X X X ° tercio, I I I I a nonas aprilis. Acta sunt hec feria V in septimana pasche.

Nr. 76—77

1293—1294

1293 Apr. 11 Salzungen

47

76

Heinrich, Edler von Frankenstein, verkauft mit Zustimmung seiner Söhne Heinrich und Ludwig eine Insel in der Wen α beim Dorfe Röhn an das Kloster Frauensee. Ausf. Perg. LHA Weimar Siegel des Ausstellers, an Pergstr. lad., (Posse, Adelssiegel III Taf. 20 Nr. 3).Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315 Nr. 4; ebd. Druck: Wenck, HLG III UB S. 159 Nr. 186 (mit falschem Tag). Regest: v. Lütgen, Kl. Teutsche Schriften IS. 186f; Heim, Henneb. Chron. IIIS. 313f. Zum Datum und zur Sache s. Urk. Nr. 66.

In nomine sancte et individue trinitatis. H[einricus] nobilis de Frankinsteyn omnibus Christi fidelibus, ad quos presens scriptum pervenerit, salutem in Domino. Que geruntur in tempore, de facili evanescunt cum tempore, nisi lingua testium vel scripture memoria perhennentur. Sciant ergo presentes et futuri temporis posteritas, quod nos H[einricus] de Frankinsteyn ex beneplacito et consensu H[einrici] et Lufdewici] filiorum nostrorum et omnium heredum nostrorum quandam insulam circumfluam fluvio Werra adiacentem ville que Rona nuncupatur, quam tenuimus de manu domini abbatis ecclesie Hersweldensis, vendidimus ecclesie in Lacu ad usus sanctimonialium, que ibidem die noctuque Deo et beate Marie devotissime famulantur, pro tribus marcis ysenascensis (!) monete iure perpetuo possidendam, remittentes libera resignatione per Johannem de Benhusen scultetum in Creginberc ad manus domini abbatis iamdicti cum omnibus heredibus nostris iuri nostro penitus abrenunciando. Igitur ut empcio ipsius ecclesie et nostra nostrorumque heredum vendicio et resignatio firma permaneat perpetuis temporibus et inconvulsa, hoc scriptum nostrum predicto claustro dedimus et illud sigilli nostri appensione fecimus communiri. Testes huius facti sunt Ludewicus plebanus de Cregeberc, Nicolaus viceplebanus in Salzungen, Johannes de Benhusen, Albertus de Wilbrechtrode, Bertoldus de Wilbrechterode, Bertoldus de Bernoldeshusen, Bertoldus de Sulza et alii quam plures fide digni. Datum in Salzungin anno Domini M°CC°LXXXXIII, III idus aprilis.

1294 März 211

77

Albrecht und Heinrich, Gebrüder von Herbsleben, bekennen, daß sie aufBitten Bertholds gen. Calvus von Gebesee und seines Bruders Heinrich auf alles Recht an dem Hof derselben und den dazu gehörigen Gütern verzichtet haben. Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315 Nr. 19. LHAWeimar.

Que geruntur in tempore, ne simul labantur cum ipso tempore, poni solent in lingua testium vel scripti memoria perhennari. Nos igitur Albertus et Heinricus fratres de Herversleiben constare volumus universis, quod ad

1296

48

Nr. 78

instanciam Bertoldi dicti Calvi de Gebese et fratris sui Heinrici omni iuri, quod in ipsorum curia sita ibidem ac omnibus bonis eidem curie attinentibus hactenus habuimus, totaliter abrenunciamus una cum nostris heredibus litteram presentem. Testes huius rei sunt dominus Hermannus plebanus in Gebese, dominus Ludewicus plebanus in Creigenberg, dominus Ludewicus socius predicti plebani de Gebese, Ernestus scultetus venerabilis domini abbatis Hersfeldensis, Heinricus dictus Episcopus et alii quam plures fide digni. Ne igitur super predicta abrenunciatione libere per nos tacta in posterum alicui aliquod dubium oriatur, hanc litteram in testimonium fecimus nostri sigilli munimine studiosius roborari. Datum et actum anno Domini M°CC 0 X 0 C 0 HII°, in die beati Benedicti. 1 In der Urk. wird das Kloster selbst nicht erwähnt, doch gehört die Urk. hierher, weil sie einmal im Cop. enthalten ist, das sich auf Kl. Frauensee bezieht, sodarm steht die Urk. im sachl. Zusammenhang mit Urk. 1292Juli 23 Nr. 74.

1296 März 15

78

Albrecht vonKraynberg bekennt mit seiner Frau Adelheid, daß er dem Kloster Frauensee einen bestimmten Zins von einer halben Hufe in Horschlitt zuweist. Ausf. Perg. LHAWeimar. Es hingen 2Siegel anPergstr. an: a) Konvent, Abb. Nr. 2, b) Des alten Konrad Swinrude, ab. Die Urk. hat als Vorlagefür Nr. 81 gedient.

Nos Albertus de Creginberc una cum coniuge eius Adelheydi ad noticiam omnibus litteram hanc inspecturis cupimus devenire, quod de dimidio manso nostro situ in Horslat assignamus annonam presentis anni, que nos contingit, ita dumtaxat quod estimatio pretii ipsius cadat in solutionem nostre vage restitutionis sicut cetera que secuntur. Deinde locato ipso dimidio manso, cuicumque volumus et ordinamus ex nunc ut dominabus in Lacu dimidia marca de predicto manso deserviat quoadusque persolvamus 14 marcas usualis argenti pro me et patre meo vage restitutionis. Si autem de predicto dimidio manso singulis annis dimidia marca persolvi non posset, quod absit, de nostro erario volumus defectum adimplere, hoc addentes quod superest de pullis, aucis, vel aliis, que dicuntur oveley, nobis retinemus, ut per hoc noticia habeantur quod non absolute resignamus predictum dimidium mansum, sed soluta predicta pecunia idem dimidius mansus ad nos aut nostras heredes revertetur, infra vero tempore solutionis predictorum vobis assignamus predictum mansum ad protegendum. Acta sunt hec anno Domini M 0 CC°LXXXXVI°, feria quinta ante ramos palmarum. Hiis sigillis usi sumus videlicet conventus sanctimonialium in Lacu, domini Conradi antiqui Svinrude.

Nr. 79—80

1296

1296 März 25—31

49

79

Konrad, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß der Mühlhausener Bürger Dietrich bei seinem Abscheiden eine Hufe in Heinebach unter genannten Bedingungen genannten Klosterfrauen vermacht hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel des Propstes und Konventes ab. Que geruntur in tempore, ne simul volubiliter labantur cum temporis lapsu, expedit ea dictis testium vel scriptis autenticis roborare. Hinc est, quod ego Cunradus prepositus, Paulina abbatissa totusque collegium sanctimonialium ecclesie in Lacu recognoscimus publice scriptis presentibus protestando, quod civis honestus in Mulehusen Theodericus nomine filius Margarete felicis memorie de medio sublatus, iuste et religiose cogitans assiduam deprecationem iustorum pro expiacione delictorum anime salubriter profuturam, dimidium mansum situm in Heinebach a milite Theoderico iuveni dicto de Beringin pro quinque marcis argenti comparavit sorori sue Gerdrudi priorisse ceterisque consanguineis suis, videlicet Jutte, Isintrudi, Margarete et Bertradi sanctimonialibus ecclesie predicte Deo et beate Marie die noctuque devote famulantibus, pro anime sue remedio sempiterno tali modo, ut ab huius fructibus et censu singulis annis, quamdiu vixerint, defectum in vestibus sive aliis necessariis subpleant et emendent, nec uni saltem quicquam ex hiis aliis decedentibus minuatur, hiis autem omnibus sublatis de medio predictus dimidius mansus ad usus ecclesie et conventus cedat et in manus abbatisse tribuatur in claustrum ad solacium dominarum cum suis reditibus et proventu, apte memorans illud veridicum dum habundant temporalia, sempiterna fiducialius appetuntur. Igitur ne hoc factum ab aliquo successorum nostrorum in posterum infringatur, presentem cartam desuper scribi fecimus et sigillorum nostrorum munimine conmuniri. Huius rei testes sunt dominus Ludewicus plebanus de Creinberch, Heinricus plebanus de Hildegerode, Cunradus capellanus dictus de Bezgin, Berthocus advocatus de Gozbercterode, Gothefridus magister curie, Cunradus scultetus de Sebach et alii quam plures fide digni. Datum et actum in presentia dominis abbatis Hersfeldensis. Anno Domini M°CC 0 XCVI°, in ebdomada paschali.

1296 Nov. 14

80

Heinrich von Vargula bekennt, mit seinen genannten Angehörigen dem Kloster Frauensee 2 Hufen in Urleben übertragen zu haben unter Bedingung eines Jahresgedächtnisses. Ausf. Perg.LHAWeimar. AnPergstr. hingen 2Siegel: a) Heinr.v.Vargula, ab, b) RuCop v. Vargula, Beschr.: A. Schmidt, ÜB Eichsfeld IS. 524. Abschr. Perg. Besieg, dolf. ca 1315 Nr. 20 LHAWeimar. 4 Küther, Frauensee

50

1299

Nr. 81

I n nomine Domini amen. N e in rebus bene gestis mortalitas hominum oblivionem seu mutabilitas animorum ingerat confusionem, ex subtili provisione inventum dinoscitur, ut factum rei cuiuslibet scriptis auctenticis perhennetur et testibus roboretur. Hinc est, quod nos Henricus de Varila recognoscimus tenore presencium lucide protestando, quod de consensu Sophie matris nostre et Rodolphi fratris nostri ac omnium, quorum interest, duos mansos in Urleybin sitos in remedium anime nostre ecclesie, que dicitur in Lacu, ac sanctimonialibus ibidem contulimus proprietatis tytulo in perpetuum possidendos, ita tarnen, quod annis singulis ab ipsis anniversarius noster et progenitorum nostrorum cum divino officio solempniter peragatur ac sanctimonialibus ibidem infirmis et advenis seu aliunde consolationes alias a suis non habentibus pie provideatur de eisdem. Testes sunt dominus Coradus (!) plebanus in Varila, Henricus miles dictus Cruc, Henricus de Vladichin, Wachmudus et Henricus de Heylingin et q u a m alii fide digni. I n huius rei certitudinem et incorruptibilem firmitatem presentem litteram tradidimus sanctimonialibus memoratis sigillo nostra et Rodolphi fratris nostri fideliter roboratam. Anno Domini M ° C C ° L X X X X 0 sexto, proxima quarta feria post festum beati Martini confessoris.

1299 A p r . 5

81

Albrecht von Kraynberg bekennt mit seiner Gemahlin Adelheid, dem Kloster Frauensee von seinen Gütern in Gospenroda einen jährlichen Zins reichen zu wollen. Ausf. Perg. LH AWeimar. Siegel (Aussteller siegelt mit seines Vaters Siegel) ab. Als Vorlage hat Nr. 78 gedient. Die Übereinstimmung ist durch Sperrdruck kenntlich gemacht. Nos A d e l b e r t u s de C r e y g i n b e r c u n a c u m c o n i u g e m e a A d e l heidi ad noticiam omnibus litteram hanc inspecturis cupimus d e v e n i r e , q u o d d e bonis nostris sitis in Gozbertherode 7 solidos et in Horslat 5 solidos fuldensium denariorum pro dimidia marca, q u e n o s c o n t i n g i t singulis annis, assignamusita d u m t a x a t , q u o d e s t i m a t i o p r e c i i ipsius c a d a t in s o l u t i o n e m n o s t r e v a g e r e s t i t u c i o n i s s i c u t c e t e r a q u e s e c u n t u r . D e i n d e l o c a t i s i p s i s bonis c u i c u m q u e v o l u m u s e t o r d i n a m u s e x n u n c u t predictus census ad officium infirmarie i n L a c u d e s e r v i a t , q u o a d u s q u e p e r s o l v a m u s q u a t u o r d e cim m a r c a s usualis a r g e n t i p r o me et p a t r e m e o vage r e s t i t u cionis, h o c a d d e n t e s , q u o d s u p e r est d e p u l l i s , a u c i s vel aliis que dicuntur oveley, nobis retinemus, ut per hoc noticia h a b e a t u r , q u o d n o n a b s o l u t e predictum censum r e s i g n a m u s , s e d s o l u t a s u p r a d i c t a p e c u n i a i d e m c e n s u s a d nos et n o s t r o s h e r e d e s

Nr. 82—83

1302

51

r e v e r t e t u r . I n f r a v e r o t e m p u s s o l u t i o n i s p r e d i c t o r u m ipsis a s s i g n a m u s a d p r o t e g e n d a eadem bona. Acta sunt hec anno Domini M°CC nonagesimo nono, dominica ante ramos palmarum. Sigillo usi patris mei.

1302 Aug. 10

82

Konrad von Münzenberg, Propst, bekennt mit Äbtissin Gertrud, und den übrigen Jungfrauen des Klosters Frauensee, daß Berthold Treggelin von Gütern des Heinrich Ritz in Horschlitt einen £ins zu seinem Seelenheil vermacht hat. Von diesem werden 10 Schillinge der Frau Elisabeth Pusel auf Lebenszeit gereicht. Ausf. Ρerg. LHAWeimar 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst, ab, b) Konvent, zerbrochen Abb. Nr. 2. Nos prepositus Cunradus de Mizzenberc, Gerdrudis abbatissa idemque priorissa et alie q u a m plures sanctimonialium in Lacu sancte Marie virginis publice recognoscimus et protestamur, quod Bertoldus dictus Treggelin pro expiatione delictorum suorum in fine suo legavit nobis 4 talenta fuldensium, 9 talenta et 14 solidos ysenacensium, pro quo reditus de bonis in Horslat Henrici dicti Riz cum omni utilitate in remedium anime eius in anniversarium ipsius singulis annis perpetuo post octavam epiphanie sequente die conventui nostro damus et fideliter assignamus tali condicione excipientes 10 solidos a bonis antedictis, qui singulis annis domine Elysabet dicte Pusel eiusdem conventus specialiter vita sibi comite debeant et teneantur deservire. Acta sunt hec temporibus domini Bertoldi abbatis Hersfeldensis circa assumptionem beate Marie virginis. Huius rei testes sunt dominus Gotfridus capellanus noster, Cunradus monachus [de] monte sancti Petri, T u t o viceplebanus in Bercha, Ludewicus de Horsberc, Bertoldus de Gozbercterode advocatus, Johannes scolaris et alii fide digni q u a m plures. Et ne in posterum altercatio sive dissensio oriatur, sigillo nostro et conventus usi sumus. Anno Domini M°CCCII°, quarta ydus augusti.

[Um 1302 Aug. 10] Frauensee

83

Propst Konrad und Äbtissin Gertrud bekennen mit dem ganzen Kapitel, daß sie der Gertrud Pusel 1 Vierdung von den Gütern in Horschlitt, welchen deren Tochter Elisabeth, ihre Mitschwester, auf Lebenszeit erheben solle, verkauft haben. Ausf. Perg. LH Α Weimar. 2 Siegel aus rotem Wachs, abh.: a) Propst, Abb. Nr. 4, b) Konvent, Abb. Nr. 2. Zur Datierung u. zur Sache s. Urk. 1302 Aug. 10 (Nr. 82). In nomine Domini amen. Noverint universi presentem litteram inspecturi, quod nos C[onradus] prepositus, Gerftrudis] abbatissa cum unanimi con4·

52

1302

Nr. 84

sensu tocius capituli et deliberato consilio vendidimus unum iertonem annuatim Gertrudi dicte Püselen, quem quidem fertonem resignavit Elizabeth filie sue nostre sorori, quem eciam fertonem recipiet de bonis in Hurslat, quam dudum vixerit. Post obitum vero ipsius predictus ferto ad infirmariam nostram absque ullo inpedimento revertetur, unde sorores nostre infirme consolentur. In cuius rei certitudinem presentem litteram sigillorum nostrorum karacteribus dedimus communitam. Datum in Lacu.

1302 Dez. 20

84

Berthold, Pfarrer in Salzungen, bekennt, daß er die Kapelle im Dorf Röhn mit Zustimmung der Gebrüder Heinrich und Ludwig von Frankenstein dem Kloster Frauensee übertragen und dafür eine Hufe in Immelborn erhalten hat. Ausf. Perg. LHAWeimar 3 Siegel an Pergstr.: a) Heinr. v. Frankenstein (Posse, Adelssiegel III Taf. 20 Mr. 9), b) Ludw. υ. Frankenstein (Posse, Adelssiegel III Taf. 20 Nr. 5), с) Siegel Bertkolds, Pfarrers von Salzungen, oval, eine größere, stehende Gestalt, vor dereine kleinere steht, die vor sich einen Tisch oder Tauf stein hat, über den sie einen Kelch oder einen Täufling hält. Abschr. Perg. Besieg. Сор. ca 1315 Mr. 2 LHAWeimar. Regest: v. Lingen, Kl. Teutsche Sehr. I S. 190f.; Heim, Henneb. Chron. III S. 317; Vogt-Vigener, Reg. d. Erzb. v. Mainz I Mr. 864 Mote 1. Zur Sache vgl. Mr. 85—87. U t ea, que geruntur in tempore, simul cum tempore non labantur, caute ac utiliter providetur scripturarum perpetuitate memorie hominum adiuvari. Pateat igitur cunctis Christi fidelibus presens scriptum audituris seu visuris, quod ego Bertoldus plebanus in Salzungen cum bona voluntate, coadunata manu patronorum meorum dominorum Heinrici et Ludewici fratrum de Frankensteyn prehabita etiam deliberatione sufficienti, concessi et tradidi ecclesie sanete Marie conventus sanetimonialium in Sewe capellam in Ronahe in fundo proprio eiusdem conventus sitam vetustate nimia funditus dirutam, solventem sue matrici ecclesie mee in Salzungen quolibet anno quinque solidos legalium denariorum, ab eadem matrice ecclesie liberam et exemptam cum omni iure, quod dicta matrix ecclesia in ipsa capella habebat vel habere noscebatur, et universis suis conpenditiis, cum curia dicti conventus ibidem iuxta dictam capellam sita et familiis conductiis tarn professis quam non professis, pastoribus, opilionibus ac alias hominibus universis cuiuscumque status, condictionis, operis et officii utriusque sexus infra septa dicte curie degentibus pro uno manso sito in Mymlenburnen solvente singulis annis viginti octalia siliginis, duodeeim avene, dimidium maldrum caseorum et alias minutas obventiones legittimas, in quo residet Heinricus dictus de Fiscbach, quem dictus conventus in Sewe in recompensationem premissorum dedit sepedicte ecclesie mee in Salzungen pleno iure

Nr. 85—86

1302

53

cum universis suis conpertinentiis perpetuo possidendum, hoc adiecto, quod omnis mansionarii in dicta villa Roynahe residentes seu alias homines extra sepes prefate curie conmorantes integro iure pertinere debent et spectare ad memoratam ecclesiam in Salzungen, et prelibata curia singulis annis solvebit meo campanario in Salzungen duo octalia siliginis, dubio quolibet postergato. U t autem hoc factum m e u m firmum et incolvulsum permaneat, conscribi feci sicut patet per presentem paginam singnaculis sigillorum predictorum dominorum Heinrici et Ludewici f r a t r u m de Frankensteyn et mei sigilli conmunitam. Huius rei testes sunt Heinricus viceplebanus in Creynberg, Gotfridus capellanus in Lacu, Albertus de Wilbrachrode, Gerlacus de Craluchen, Sigewinus, Albertus V r o m m u t h in Salzungen et alii q u a m plures fide digni. D a t u m anno Domini M 0 CCC 0 II°, indictione prima, X I I I kalendas januarii, mense decembris.

1302 Dez. 20 Salzungen

85

Heinrich von Frankenstein bekennt, daß er mit Zustimmung seiner Gemahlin Elisabeth und seines Bruders Ludwig eine Hufe in Immelborn, auf der Heinrich von Fischbach wohnt, dem Kloster Frauensee verkauft hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 abh. Siegel: a) Heinrich von Frankenstein, lad. (Posse, Adelssiegel III Taf. 20 Nr. 9), b) Ludwig v. Frankenstein, ab. Druck: v. Lingen, Kl. Teutsche Sehr. IS. 189f.; Heim, Henrteb. Chron. III S. 317. Zur Sache vgl. Nr. 84, 86, 87. Noverint universi presentes et posteri, quod nos Heinricus de Frankensteyn cum bona voluntate et de consensu nostre contectalis Elyzabeth ac Ludewici nostri fratris m a n u q u e coadunata prehabito etiam consilio sufficienti u n u m mansum situm in Mymlenburnen, in quo residet Heinricus dictus de Vispach, vendidimus ecclesie sanete Marie conventus sanetimonialium in Sewe cum universis conpertinentiis suis, sicut nos possedimus, iure proprietatis perpetuo possidendum. U t autem hec venditio nostra firma et inconvulsa permaneat, conscribi feeimus sicut patet per presentem paginam singnaculis nostrorum sigillorum communitam. Testes etiam huius rei sunt Bertoldus plebanus in Salzungen, Heinricus viceplebanus in Creynberg, Albertus de Wilbrathrode, Sygewinus et alii q u a m plures fide digni. D a t u m in Salzungen anno Domini M°CCC 0 II°, X I I I kalendas januarii, mense decembris.

1302 Dez. 20

86

Heinrich und Ludwig, Gebrüder von Frankenstein, bekennen, eine Hufe in Immelborn, die Heinrich von Fischbach bebaut und die Heinrich von Frankenstein von Hersfeld zu

54

1302

Nr. 87

Lehen trägt, dem Kloster Frauensee verkauft zu haben und bitten dieselbe dem gen. Kloster zu übertragen. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 abh. Siegel: a) Heinrich v. Frankenstein (Posse. Adelssiegel III Taf. 20 Nr. 9), b) Ludwig v. Frankenstein [Posse, Adelssiegel III Taf. 20 Nr. 5). Zur Sache vgl. Nr. 84, 85, 87. Reverendo domino suo domino Ber[toldo] abbati Hersveldensi Heinricus et Ludewicus fratres de Frankensteyn cum fidelitate debita p a r a t a m ad ipsius obsequia voluntatem. Noverit vestre donationis excellentia, quod nos Heinricus dictus cum bona voluntate et m a n u coadunata prehabito etiam consilio sufficienti de bonis, que feudo tenemus ab ecclesia Hersfeldensi, u n u m mansum in Mymlenburnen situm, in quo residet Heinricus dictus de Vispach, vendidimus ecclesie sancte Marie conventus sanctimonialium in Sewe cum universis suis conpertinentiis iure proprietatis perpetuo possidendum, q u e m vobis presenti pagina resignamus, multiplicatis precibus dignationem vestram exorantes studiose, quatinus intuitu Dei et nostri obsequii perpetui nostram venditionem hanc r a t a m habentes eundem mansum dicto conventui conferre dignemini predicto iure perpetuo possidendum. D a t u m anno Domini M°GCC 0 II 0 , X I I I kalendas januarii, mense decembris.

[Nach 1302 Dez. 20]

87

Heinrich und Ludwig, Gebrüder von Frankenstein, und Berthold, Pfarrer in Salzungen, bitten Erzb. Gerhard von Mainz, die Exemption der Kapelle in Röhn samt Hof und Zubehör von der Kirche in Satzungen gutzuheißen. Ausf. Perg. LHA Weimar. Es hingen 3 Siegel an Pergstr. an: a) Heinr. v. Frankenstein, ab, b) Ludwig v. Frankenstein, ab, c) Berthold Pfarrer in Salzungen s. 1302 Dec. 20 Nr. 84. Regest: Vogt-Vigener, Reg. d. Erzb. v. Mainz I Nr. 864. Zur Datierung: Sie ist zeitlich nach der unter 1302 Dec. 20 verzeichneten Urkk. (Nr. 84) zu setzen. Zur Sache vgl. Nr. 84—86. Reverendo domino suo Gerhfardo] sancte Maguntine sedis archiepiscopo Heinricus et Ludewicus fratres de Frankensteyn ac Bertoldus plebanus in Salzungen tam debitam reverentiam q u a m devotam sincero cum affectu. Vestre dominationis excellentiam omni q u a possumus precum instantia supplices exoramus, quatinus exemptionem Capelle in Ronahe cum curia et eorum compertinentiis cum bona voluntate prehabito etiam consilio sufficienti a b ecclesia nostra in Salzungen factam iuxta formam litterarum super eo confectarum ratam habentes confirmare dignemini pure propter Deum.

Nr. 88—90

1304—1305

1304 Apr. 14

55

88

Konrad, Schenk von Nebra, seine Frau Richardis und ihre Söhne Heinrich der Ältere, Dietrich und Konrad, sowie die Söhne seines Bruders Heinrich, Konrad, Rudolf und Dietrich bekennen, daß sie dem Kloster Frauensee einen £ins von 2 Hufen in Urleben zugewiesen haben. Attsf. Perg. LHA Weimar. Das Siegel des Ausstellers ab. Ne ea, que fiunt in tempore, simul labantur cum lapsu temporis, necesse est, in quibus perpetua exigitur memoria, ut aliquarum litterarum testimonio roborentur. Hinc est, quod nos Conradus pincerna de Nebere et uxor nostra Rikardis et filii nostri videlicet Henricus senior et Thidericus et Conradus necnon filii fratris nostri videlicet Henricus, Conradus, Rudolfus et Theodericus in hiis scriptis publice recognoscimus et protestamur, quod sanctimonialibus in Lacu pro salute animarum nostrarum et participatione omnium bonorum, que per eas ibidem dominus fieri dederit, sex maldra erphordensis mensure in redditibus annuis in duobus mansis sitis in Urleybin pleno iure asignamus. Et ne aliquo modo per nos sive per nostros successores donatio ista violari vel infringi possit, sigillum nostrum duximus apponendum. Datum anno Domini M 0 C C C 0 I I I I ° , ydus aprilis in die beati Tyburci et Valeriani a . a) Das Datum ist falsch, es sollte heißen X V I I I kal. maii. Der Schreiber wollte es, wie es scheint, auch verbessern u. schrieb zwischen die Zeilen über I U I u. ydus: X V I I I .

1305 März 15

89

Simon, Abt von Hersfeld, schließt mit Heinrich, Abt zu Fulda, einen Freundschaftsvertrag. — Unter den Schiedsmännern: Conradus noster prepositus de Lacu. — Datum sub sigillum nostri abbatis et conventus ecclesie Hersfeldensis idus martii, anno Domini millesimo trecentesimo quinto. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Fulda. 2 Siegel anPergstr.: a) Abt Simon, ab, b) Konvent Hersfeld, kl. Rest {Abb.: Neuhaus, Spuren Hersf. S. 134 Mitte). Abschr. Perg. (14. Jhdt.) К 432fol. 127 StAMarburg.

1305

90

Dietrich von Behringen bekennt, daß er mit seinen Erben seine Güter in Rehlis dem Kloster Frauensee übertragen hat. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 abh. Siegel: а) Aussteller, ab, b) Albrecht von Kraynberg, lad. {Posse, Adelssiegel II Taf. 55 Nr. 14). In nomine Domini amen. Sciant universi ad quos presens scriptum pervenerit, quod ego Theodericus dictus de Beringen una cum meis heredibus

56

1306—1308

Nr. 91—92

deliberato consilio bona nostra sita in Relexe cenobio in Lacu pro remedio anime nostre hac (!) omnium p a r e n t u m nostrorum et omnium illorum, in quorum d a m p n u m u m q u a m incidimus, perpetualiter contulimus possidend u m , de quibus bonis annuatim dabuntur 72 cunei in parascue, insuper damus eis viam, que transit per p r a t a nostra sub lapidea fossa iuxta Rona, ita videlicet ut u n a q u e q u a m domina singulis annis u n u m legat psalterium pro remedio omnium a n i m a r u m supradictarum. I n cuius rei certitudinem hac (!) debitam firmitatem sigillo nostra et sigillo Alberti dicti de Cregenberg presens litera communitur. Testes autem huius rei sunt predictus Al[bertus], Lodewicus filius suus, Syman dictus de Danne, Lodewicus de Hornsberg, Luplin, Guntherus de Eppenrode et alii q u a m plures fide digni. D a t u m anno Domini M 0 CCC°V°.

1306

91

Abt, Dechant und Konvent von Fulda geben ihre Zustimmung, daß Ludwig von Wangenheim die Mühle zu Lupnitz, die er von Fulda zu Lehen trägt, dem Kloster Frauensee verkauft. Notiz Pap. F 529 (16. Jhdt.) fol. 17 LHAWeimar. 1306 hat der Apt, Dechendt u n n d Convendt zu Fulda bewilligt, das Ludwig vonn Wangenhaim die Mule zu Luppensen, die er vonn ime zu Lehen getragen, dem Closter zum See erblich verkhaufft mit ihrer Zugehör unnd nemblich mit denn Malgesten, so bißhero darin gemalen, das die vonn niemandts verhindert werden, mit den Weydich u m b denn Hoff, gemeinem Gehöltz, welchs die Paurn haben, dem Wasser sambt der Vischerey u n n d der Mulen hinauf biß an denn alten Wasserfall, do foldysche u n n d hirsfeldische Grenitz zusammenstöst u n n d heraber so weit der Hof wendet.

1308 Febr. 14

92

Konrad, Propst, Gertrud, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen ihrem Kaplan Gottfried einen Zins aus ihrer Bermsmühle. Ausf.Perg.LHA Weimar.2SiegelanPergstr.: a)Propst,Abb. Nr.4,b)Konvent,Abb. Nr.2. Nos C[onradus] prepositus, G[erdrudis] abbatissa totusq[ue c]onventus sanctimonialium cenobii de Lacu recognoscimus et presentibus publice protestamur, quod de m a t u r a deliberatione et unanimi consensu iusta vendicione vendidimus honesto viro domino Gotfrido sacerdoti capellano nostra predilecto decern solidos denariorum fuldensium annue pensionis a molendino nostro de Berdams annuatim in festo beate Walpurgis expedite

Nr. 93

1308

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solvendos, vendidimus inquam pro quinque libris denariorum fuldensium nobis totaliter persolutis et in usus cenobii nostri valde utiles iam conversis. Quam quidem annuam pensionem ipse noster capellanus nobis et nostra cenobio ex mera benivolencia propter Deum et pro anime sue remedio, ut post obitum suum ad nostrum devolvatur cenobium, nomine testamenti ex favore benivolo redonavit, ita ut suus et predilecti familiaris nostris B. cellerarii nostri anniversarius exinde per nos et nostras successores in perpetuum iugiter peragatur. Quam et pensionem iam dictam unaqueque abbatissa post obitum nostrum recipiet et dominabus nostris annuatim in albo pane et cervisia providebit eodem die, quo anniversarius noster celebratur. Testes huius rei sunt devoti in Christo С. monachus monasterii sancti Petri iuxta Hersfeldiam dictus de Fulda, Johannes dictus de Isenacho scolaris et confrater noster , frater Wigandus, magister Mathyas opilio, Petrus de Rona confratres nostri et alii quam plures fide digni. In quorum omnium certitudinem et debitam firmitatem presentes dedimus nostras litteras sigillis nostris firmiter sigillatas. Datum in die beati Valentini, anno Domini M°CCC 0 VIII°.

1308 Apr. 9

93

Simon, Abt von Hersfeld, bekennt, daß er mit Willen seines Konventes seine Mühle zu Merkers dem Propst Konrad und dem Konvent des Klosters Frauensee wiederkäuflich verkauft hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Thronsiegel Abt Simons, in s. Rechten Bischofsstab, in s. Linken Bibel, Legende: [S S I M O N DEI G]RACIA [ABB]ATIS ECCLIE [HERSFELDEN], unvollst. Beschr. Reimer, Hanauer UB II Nr. 59, b) Konvent Hersfeld {Abb. Neuhaus, Spuren Hersfeld S. 134 Mitte).

Nos Symon Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas recognoscimus publice per presentes, quod molendinum nostrum in Merkars de bona totius nostri conventus voluntate vendidimus devotis in Christo Conrado preposito totique conventui sanctimonialium nostrarum de Lacu pro duodecim libris et tredecim solidi denariorum fuldensium nobis totaliter persolutis, ita tarnen ut nobis aut nostra pro tempore successori salvum existat molendinum ipsum reemere pro eadem pecunie quantitate, recompensatis tarnen edificiis, si qua prepositus et conventus predicti circa ipsum molendinum docuerint notorie se fecisse. In cuius rei testimonium presentes dedimus litteras nostra et conventus nostri sigillis roboratas. Nos quoque Hermannus decanus totusque conventus ecclesie Hersfeldensis recognoscimus, quod in ratihabitionem premissorum sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum feria tertia post palmas anno Domini millesimo trecentesimo octavo.

58

1309 Aug. 15 Wartburg

1309

Nr. 94

94

Friedrich, Landgraf von Thüringen, bekennt, daß er das Kloster Frauensee, weil es ihn zu der £eit, als ihm sein Land durch den Verkauf seines Vaters entzogen war, mit Rat unterstützte und mitwirkte, daß er wieder in sein Land eingesetzt wurde, von allen Fronen, Diensten, Abgaben und anderen Lasten befreit hat mit Ausnahme des jährlich dreimaligen Besuchs des Landdings. Abschr. Perg. inseriert in Urk. d. d. 1334 Apr. 11 (JVr. 138); Pap. Kopb. F 528 {um 1455) fol. lb; Deutsche Übers. 15. Jhdt; alle LH AWeimar. Diktatübereinstimmung mit der folgenden Urk. Mr. 95 (dem sog. kl. Privileg) durch Sperrdruck kenntlich gemacht. I n n o m i n e D o m i n i a m e n . Nos F r i d e r i c u s D e i g r a t i a T h u ringie lantgravius, Myzsenensis et O r i e n t a l i s Marchyo dominusque terre Plizsenensis universis hanc paginam inspecturis cupimus fore notum, quod ecclesiam s a n c t i m o n i a l i u m matris misericordie Marie in L a c u , quam to to cordis favore ob reverentiam eiusdem matris Domini nostri Ihesu Christi sacrarumque virginum meritum inibi manentium, que Deo pro nostro contectalisque nostre dilecte et heredum nostrorum salute sine cessatione intimis orationum intentionibus usque hue supplieaverunt, de quibus sanetis monialibus in Lacu nobis specialis et sollicior cura fuit sedule promovendi seu protegendi quam aliqua alia claustra a iuventute propter inestimabilia orationum suffragia Deo pro prosperitate nostra fusa et diversorum miraculorum insignia, que longo tempore operante beate Marie virgini inibi viguerunt, quod in Omnibus nostris necessitatibus ipsarum suffragium coram Deo visibiliter sentiebamus nobis profuisse, preeipue cum per vendicionem progenitoris nostri terra nostra a nobis fuit alienata, per interventum devotionis earundem sanetimonialium in prosperum statum terre nostre sumus Deo dante restituti, quapropter, cum fidelis operarius dignus sit bona mercede remunerari aliis in exemplum, ut ab omnibus hominibus honoracior inde semper habeatur, sie et ipsas devotas in Christo sanctimoniales pre ceteris cenobiis cum omnibus suis bonis iuribus hominibus et rebus honorare et protegere volentes presen tibus ad nos tram seu heredum nostrorum reeipimus perpetuam protectionem et defensionem specialem proprio caritatis motu nos ad hoc compellante, cum ipsarum suffragium in omnibus nostris anxietatibus coram Deo effectualiter in prosperitate profuisse sentiebamus, nolentes itaque ob divine remunerationis intuitum bona omnia eiusdem ecclesie seu cenobii in Lacu i n n o s t r i s i u r i s d i c t i o n i b u s s i t a a n g a r i i s , s e r v i t i i s , e x a c t i o n i b u s seu i n c o m m o d i s q u i b u s c u m q u e seu homines eorum per nos vel nostros heredes seu potentes quoquo modo ulterius p r e g r a v a r i , e x c l u s o t a r n e n , q u o d t e r in a n n o n o s t r a v i s i t e n t p l e b i s c i t a , p r o u t a n t i q u a t e m p o r i s e x i g i t c o n s u e t u d o . E t ut eo l i b e r i u s

N r . 95

1309

59

c u l t u i d i v i n o v a c a r e p o s s i n t necipsas pi[g]eat pro salute nostra Deum ulterius fideliter implorare, m e r a m l i c e n t i a m etiam d a m u s ipsis sanctimonialibus d e t e r r i s n o s t r i s et m o n i c i o n i b u s a n n o n a m seu a l i a s u a n e c e s s a r i a d e d u c e r e et a d d u c e r e , quotiens et quando necessitantur, a l i a i m p e d i m e n t a v e r o omnia, q u e e x h i i s i p s i s o r i r i p o t u e r u n t , n o s t r i s s u b d i t i s omnibus s i m p l i c i t e r in perpetuum p r o h i b e m u s , i t a t a m e n q u o d n e c a m o r e n e c p r e c i o v i c t i alienis personis a l i q u i d d e d u c e r e p r e s u m a n t s i n e n o s t r a l i c e n t i a s p e c i a l i , a d d i c i e n t e s n i c h i l o m i n u s de nostra g r a t i a s p e c i a l i , u t n u l l u s homo ipsius ecclesie in Lacu c o r a m a l i q u i b u s n o s t r i s bodellis •seu o f f i c i a t i s quicquam respondeat, quosadvocatosseubodellosaiudiciaria potestate super ipsarum sanctarum monialium bona vel homines facienda actu p r i v a m u s per presentes, nec b o n a seu homines eorum i m p e t e r e quoquo modo audeant vel v a l e a n t , q u i n p r i u s i n n o s t r a p r e s e n t i a s u a m q u e r e l a m coram nobis i n s t a u e r a v e r i n t , nobis ipso in iudicio presedente, et r e c e p t u r i de iusticia, q u o d n o b i s n o s t r i s q u e s u b d i t i s v i d e b i t u r e x p e d i r e . Et ne aliquis h u i c n o s t r o m a n d a t o seu g r a t i a speciali ipsis sanctis monialibus a nobis c o n c e s s a c o n t r a i r e p r e s u m p s e r i t , p r e s e n t e m p a g i n a m proprio motu fecimus n o s t r o s i g i l l o firmiter ex certa scientia c o m m u n i r i . T e s t e s h u i u s rei s u n t d o m i n u s S y m o n H e r s f e l d e n s i s a b b a s , d e c a n u s et p o r t a r i u s i b i d e m , J o h a n n e s de Benhusen miles, dominus W a l t e r u s prep o s i t u s i n M y z s e n e , d o m i n u s A l b e r t u s d i c t u s K n u t et a l i i q u a m plures fide digni. D a t u m Wartberg anno Domini m i l l e s i m o C C C ° I X ° , in d i e a s s u m p t i o n i s v i r g i n i s M a r i e g l o r i o s e .

1309 Aug. 15 Wartburg

95

Friedrich, Landgraf von Thüringen, bekennt, daß er das Kloster Frauensee von allen Fronen, Diensten, Abgaben und anderen Lasten befreit hat, mit Ausnahme des jährlich dreimaligen Besuchs des Landdings. Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315 Nr. 18; Abschr. Perg. inseriert in Urk. 1334 Apr. 11, beide LHAWeimar s. Nr. 139. Regest: Büff, Gesch. Kl. Frauensee u. Kreuzberg S. 3. Das besiegelte Cop. ca 1315 stammt aus der Regierungszeit des Abtes Ludwig von Hersfeld (1324—42). Die Inserierung in Urk. 1334 Apr. 11 kann daher älter sein als das Copiar. Der Druck erfolgte diesmal nicht aus dem Cop. sondern aus der Urk. 1334 Apr. 11 um die Diktatgleichheit mit dem sog. gr. Privileg (Nr. 94) besser zu kennzeichnen. Diese in Sperrdruck.

In n o m i n e D o m i n i a m e n . Nos F r i d e r i c u s Dei g r a t i a l a n t g r a v i u s t e r r e T h u r i n g i e M i s n e n s i s et O r i e n t a l i s M a r c h i o

60

1310

Nr. 96

dominusque terre Plisnensis universis hanc paginam inspecturis cupimus fore notum, quod ecclesiam sanctimonial i u m in L a c u tamquam in nostro fundo sitam, prout litteris patentibus nostrorum progenitorum didicimus evidenter, moti gratia, quam ad ipsam habemus, et divine remunerationis intuitu in nostram protectionem recepimus, prout obligamur tamquam heres, nolentes ipsam seu ipsorum bona in n o s t r i s i u r i s d i c t i o n i b u s s i t a a n g a r i i s , s e r v i t i i s , e x a c t i o n i b u s seu i n c o m m o d i s q u i b u s c u m q u e p r e g r a v a r i quovis modo, exc l u s o t a m e n , q u o d t e r in a n n o n o s t r a v i s i t e n t p l e b i s c i t a , p r o u t a n t i q u a t e m p o r i s e x i g i t c o n s u e t u d o . E t ut eo l i b e r i u s c u l t u i d i v i n o v a c a r e p o s s i n t nobisque salutem a Domino impetrare, m e r a m l i c e n t i a m d a m u s de n o s t r i s t e r r i s et m u n i t i o n i b u s a n n o n a m et a l i a s u a n e c e s s a r i a d e d u c e r e et a d d u c e r e , a l i a v e r o i m p e d i m e n t a , que e x h i i s o r i r i ipsis p o t e r i n t , n o s t r i s s u b d i t i s simpliciter prohibemus, ita tamen quod nec amore nec pretio victi a l i q u i d deducere p r e s u m a n t sine nostra l i c e n t i a speciali, a d d i c i e n t e s n i c h i l o m i n u s e x g r a t i a s p e c i a l i , ut n u l l u s c o r a m a l i q u i b u s n o s t r i s o f f i c i a t i s , quos ipso iure p r i v a m u s , ipsam aut ipsorum b o n a i m p e t e r e v a l e a t , q u i n p r i u s in n o s t r a p r e s e n t i a suam querelam instauraverit recepturus, quod nobis nostrisque subditis v i d e b i t u r e x p e d i r e . E t ne aliquis huic nostro m a n d a t o seu g r a t i a c o n c e s s a c o n t r a i r e p r e s u m p s e r i t , p r e s e n t e m p a g i n a m fecimus n o s t r o s i g i l l o c o n m u n i r i . T e s t e s h u i u s s u n t d o m i n u s S y m o n H e r s v e l d e n s i s e c c l e s i e a b b a s , d e c a n u s et p o r t a r i u s i b i d e m , J o h a n n e s de B e n h u s e n m i l e s , d o m i n u s W a l t h e r u s prepositus in M i z s e n e , dominus Albertus dictus Knut et a l i i p l u r e s f i d e d i g n i . D a t u m W a r t b e r g anno D o m i n i M ° C C C ° I X 0 , in d i e a s s u m p c i o n i s v i r g i n i s g l o r i o s e .

1310 Jan. 3 Hersfeld

96

Simon, Abt von Hersfeld, bekennt, daß er genannte Güter, die Heinrich Calvus von Gebesee dortselbst von Hersfeld zu Lehen hatte, dem Propst Meinhard und dem Konvent von Frauensee zueignet. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Abt, ab, b) Konvent (Abb. Neuhaus, Spuren Hersf. S. 134 Mitte). Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315 Nr. 9 LHAWeimar. In nomine Domini amen. Nos Symon Dei gracia Hersfeldensis ecclesie abbas recognoscimus ad omnium cupientes noticiam tenore presentium pervenire, quod cum strennuus vir Heinricus dictus Calvus de Gebese de bona voluntate et unanimi consensu omnium suorum heredum et coheredum iusta venditione vendiderit devotis in Christo Meynhardo preposito totique

Nr. 97

1310

61

conventui sanctimonialium nostrarum de Lacu q u a n d a m curiam suam in villa Gebese sitam solventem annuatim decern solidos erfordensium denariorum, necnon et u n u m mansum in campis eiusdem ville situm continentem in mensura viginti agros qui wlgariter dicuntur veldeglich, que quidem bona ipse idem H[einricus] a nobis et a nostra ecclesia predicta feodaliter obtinebat, nos ad devotam ipsius Heinrici suorumque heredum instanciam, accepta ipsorum resignatione bonorum, ipsa de totius nostri conventus consensu cum omnibus suis attinentiis, quocumque vocentur nomine, appropriavimus et in hiis scriptis appropriamus preposito et conventui sanctimonialium monasterii de Lacu supradictis, transferentes et donantes curiam et mansum huiusmodi cum universis ut predicitur suis attinenciis ad ipsum idem monasterium iure proprietatis perpetuo possidendos. Dantes super eo has litteras nostro et conventus nostri sigillis roboratas. Nos quoque Hermanus decanus, Berth[oldus] maior prepositus totusque conventus ecclesie Hersfeldensis predicte recognoscimus, quod in ratihabicionem appropriationis predicte sigillum ecclesie nostre predicte presentibus est appensum. D a t u m et actum Hersfeldie I I I 0 nonas januarii, anno Domini millesimo trecentesimo decimo.

1310 Febr. 5

97

Meinhard, Propst, Lukardis, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß Adelheid, Witwe des Heinrich von Völkershausen, 10 Schilling jährlicher Zinsen von der Bermsmühle gekauft hat, die nach ihrem Tod wieder an das Siechenhaus des Klosters fallen sollen. Ausf. Perg. LHAWeimar 2 abh. Siegel: a) Propst, ab, b) Konvent, Abb. Nr. 2. In nomine Domini amen. Nos Meynhardus prepositus, Luchardis abbatissa totusque conventus dominarum in Lacu recognoscimus presencium testimonio litterarum, quod domina Adelheydis relicta quondam Heinrici de Volkershusen a b ecclesia nostra emit et comparavit pro 6 libris fuldensium denariorum 10 solidos eiusdem monete, quos recipiet singulis annis de molendino in Berdams in festo sancti Michahelis et temporibus vite sue pleno in iure quiete et pacifice possidebit. Post mortem vero dicte domine Adelheydis predicti reditus ad nostram infirmariam redire debent libere et solute, ita tarnen, quod domina, que preest dominabus nostris infirmis, prelibatos reditus pro anima memorate Adelheydis et sui mariti Heinrici in usus dominarum nostrarum, prout sibi videbitur expedire, dispensabit. U t autem hec rata permaneant, sigilla nostre ecclesie duximus apponenda. D a t u m anno Domini M°CCC 0 X°, in die beate Agathe virginis. Testes huius rei sunt Johannes de Benhusen, Albertus de Cregenberg, Symon de Abiethe, H . de Biembach, dominus Conradus de Fulda capellanus in Lacu, dominus Gotfridus ibidem et alii q u a m plures fide digni.

62 1311 Apr. 29 Hersfeld

1311

Nr. 98—99

98

Simon, Abt von Hersfeld, verkündet der Äbtissin und dem Konvent des Klosters Frauensee, daß er alle Einkünfte der Pfarrkirche zu Kindelbrück ihrem Kloster zuweist. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 anh. Siegel: a) Abt Simon s. Urk. Nr. 93, b) Konvent Hersfeld, ab. Zur Sache s. Urk. Nr. 104,116, 117. Symon Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas devotis in Christo abbatisse et conventui sanctimonialium monasterii de Lacu Cysterciensis ordinis ad dictam Hersfeldensem ecclesiam nullo medio pertinentis sinceram in Domina karitatem. Vestrarum tenuitatem prebendarum pio oculo misericorditer intuentes vestreque indignitie, ut commodius divino possitis vacare cultui, consulere paterna sollicitudine cupientes, fructus, proventus et obventiones parrochialis ecclesie in Kyndelbrucken, cuius ius patronatus ad nos et ecclesiam nostram spectare dinoscitur, de unanimi totius nostri conventus consensu vobis et per vos communi mense vestre presentibus incorporamus tradimus conferimus et donamus pure et simpliciter propter Deum, ita quod communi mense vestre debeant deservire, proviso tarnen quod presbitero seculari per nos et nostros in posterum successores loci archidyacono ad ipsam ecclesiam presentando tantum de ipsius ecclesie proventibus et obventionibus assignetur, unde sustentationem honestam et hospitalitatem habere, episcopalia et archidyaconi iure solvere et alia que incumbunt onera sine defectu valeat supportare. In cuius nostre incorporationis traditionis collationis et donationis testimonium presentes dedimus litteras nostro et conventus nostri sigillis roboratas. Nos quoque Hermannus decanus totusque conventus ecclesie Hersfeldensis predicte in ratihabitionem premissorum sigillum nostrum apponi mandavimus huic scripto. Datum Hersfeldie I I I 0 kalendas maii, anno Domini millesimo CCC° undecimo.

1311 Juli 1

99

Meinhard, Propst, Lukardis, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß sie genannte Güter im Felde bei Hersfeld, die sie von dem Mainzer Notar Goßold geschenkt erhielten, dem Werner vom Berge gegen einen Ζ*™ zum erblichen Besitz übertragen haben. Abschr. Perg. inseriert in Gegenurk. d. Werner vom Berge vom gl. Datum (Nr. 100). LHAWeimar. Zur Sache s. Urk. Nr. 100. Nos Meynhardus prepositus, Luchardis abbatissa totusque conventus cenobii sanctimonialium de Lacu recognoscimus manifeste, quod devolutos

Nr. 99

1311

63

ad nos et nostrum cenobium predictum ex sollempni donatione honorabilis Goszoldi notarii Maguntini tutoris seu curatoris honeste iuvencule et in Christo devote Cyse filie quondam Heinrici de Sula civis Hersfeldensis universaliter omnes agros ipsius quondam Hfeinrici] in campis oppidi Hersfeldensis sitos, videlicet in Celle et extra portam sancti Nicolai novem partes terre arabilis, item extra portam sancte Marie terram arabilem dictam Brül, item unum agrum in monte Wendeberg, item quandam partem terre arabilis in monte Tachberg, item duos agros et dimidium retro fratres minores sitos, item unum ortum extra portam sancti Petri situm, de unanimi consensu contulimus et presentibus conferimus Wernhero dicto de Monte civi Hersfeldensi necnon Irmtrudi de Sula uxori sue et eorum heredibus iure hereditario a nobis et cenobio nostro pacifice possidendos, ita videlicet ut annuatim tria talenta et dimidium denariorum hersfeldensium inde solvant, quorum inquam denariorum solventur nobis et nostris in perpetuum successoribus tria talenta preter tres solidos in festo beati Martini annuatim, item solventur per ipsum Wernherum vel suos heredes de agris retro fratres minores iam predictis 3 % solidi procuratori fidelium ecclesie Hersfeldensis nostro nomine annuatim, item solventur nostro nomine de duabus areis retro sanctum Nicolaum sitis preposito et sanctimonialibus in Breytingen octo solidi, item solventur cellerario Hersfeldensis ecclesie 18 denarii nostro nomine annuatim, quos huiusmodi denarios de bonis predictis nostro nomine solvendos personis et locis predictis presentibus deputamus ipsisque eidem Wernhero et suis heredibus a solutione 3 % talentorum huiusmodi defalcamus. Ceterum ad maiorem pensionis huiusmodi certitudinem ipse Wernherus elegit in se et suos heredes spontanea voluntate, quod si in eius solutione aliquo suo tempore negligens extiterit, quod nos non solum super bona predicta, verum etiam super sex quosdam suos agros in monte Wendeberg sitos, quos olim Ber[toldus] de Sula civis Hersfeldensis gener eius sibi cum predicta Irmtrude sua filia nomine dotalicii donavit, necnon et super 3 Y2 agros sitos apud fontem Stocborn, quos idem Wernherus apud Elyzabeth Zolnern emisse dinoscitur, respectum de eadem habebimus pensione, presentium testimonio litterarum nostris sigillis munitarum. Testes sunt, qui et collationem huiusmodi tractaverunt, dominus Johannes Calvus Hersfeldensis ecclesie cellerarius, Heinricus Scheydemannus, C. notarius domini abbatis Hersfeldensis. Datum kalendas julii, anno Domini millesimo CCC° undecimo.

64

1311

Nr. 100—101

100

1311 J u l i 1

Werner vom Berge, Bürger von Hersfeld, bekennt, daß ihm Propst und Konvent des Klosters Frauensee genannte Güter bei Hersfeld übertragen haben. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. d. zerbr. Siegel der Stadt Hersfeld {Abb. Demme IS. 380). Zur Sache s. Urk. Nr. 99. Ego Wernherus de M o n t e civis Hersfeldensis recognosco per has litteras manifeste, quod honorabilis in Christo dominus Meinhardus prepositus, domina Luchardis abbatissa totusque conventus cenobii sanctimonialium de Lacu infrascripta bona michi ac meis heredibus contulerunt concorditer sub hac forma. (Folgt wörtl. die vorherstehende Urk. Nr. 99.) I n cuius rei certitudinem firmiorem suprascripte forme copiam sub sigillo oppidi Hersfeldensis dedi domino preposito, domine abbatisse et conventui predicti cenobii de Lacu fideliter roboratam. Nos quoque consules et scabini oppidi Herfeldensis predicti recognoscimus, quod ad preces Wernheri de Monte concivis nostri predicti sigillum nostrum ex certa scientia nostra presentibus est appensum. Anno die et testibus predictis.

101

1311

Propst und Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß sie gemäß Testament der Beginen Kegelin einen jährlichen Zins von dem Allod in Lupnitz der Klosterküsterei zuweisen. Ausf. Perg. LHAWeimar (in duplo: А и. В). 2 abh. Siegel: α) Propst, Abb. Nr. 5, b) Konvent, Abb. Nr. 2. Expl. Α durch Feuchtigkeit gelitten. Notiz: J. Kremer, Beitr. z. Gesch. d. klösterl. Niederlassungen Eisenachs im Mittelalter S. 6u. 126. Nos Meyhardus prepositus Luchkardis® abbatissa totusque conventus monialium in Lacu presentibus protestamur, quod unanimi consensu et pari voto maldrum siliginis mensure ysnacensis, quod ecclesie nostre singulis annis solvere tenetur prepositus abbatissa et collegium sanctimonialium sancti Nycolai in Ysnaco de allodio in Lupenitz b , quod q u o n d a m fuit beginarum 0 dictarum Kegelin, deputavimus assignavimus et assignamus ad custodiam nostram, a d q u a m fuit per predictas beginas d in extremis agentibus delegatum. Q u o d quia perpetuo fieri volumus nec ab aliquo in posterum inmutari, litteram istam sigillis nostris duximus roborandam. D a t u m anno Domini M°CCG° undecimo.

0 B: Lukhardis

b) B: Lupinze

с) B: bekinarum

d) B: bekinas.

Nr. 102—104

1311—1313

1311

65

102

Heinrich und Ludwig von Frankenstein, Gebrüder, willigen 1311 darein, daß Dietrich von Pferdsdorf (Theodericus von PherstorfF) dem Kloster Frauensee eine Mühle und 4 Hufen Land zu Dorndorf verkauft. Notiz bei v. Lingen, Kl. Teutsche Sehr. IS. 191 u. Heim, Henneb. Chron. IIIS. 318.

1312 Dec. 24 Hersfeld

103

Heinrich Walde und Adelheid, Eheleute, Bürger zu Hersfeld, bekennen, daß sie einen Zins gekauft haben, der zum Teil für ihre Tochter, Klosterfrau in Frauensee, bestimmt sein, nach deren Tode aber ganz ans Klosterfallen soll. Ausf. Perg. LHAWeimar. Am Pergstr. das Siegel der Stadt Hersfeld (Demme IS. 380). Solent ea, que geruntur in tempore, in ora testium poni et litterarum serie muniri, ne simul cum temporis volubilitate evanescant. Hinc est, quod nos Henricus dictus Walde et Alheydis coniuges cives Hersfeldenses iuste emptionis modo emimus viginti quinque solidos perpetuis temporibus persolvendis (!), videlicet in domo Bertoldi de Fulde sartoris decem solidos neenon in domo Gutradis de Herenrode octo solidos similiter et in domo Henrici Fuldismann Septem solidos, de tali censu cupientes elemosinam piorum operum exibitione adimplere, videlicet ut, cum obitus noster vel nostre coniugis evenerit, dictus census cenobio sanetimonialium in Lacu officio infirmarie in octo solidis persolvetur, ceteros vero decem et septem solidos filie nostre sanctimoniali ibidem existenti in remedium animarum nostrarum condonamus, adicientes nichilominus, ut, cum obitus nostre filie affuerit, dictus census in posterum predicto officio iure censuali annuatim presentetur. In cuius rei evidenciam et debitam firmitatem presens scriptum sigillo civitatis Hersfeldensis feeimus roborari. Datum et actum Hersfeldie in vigilia nativitatis Domini, anno M°CCG 0 XII°.

1313 März 15 Mainz

104

Peter, Erzbischof von Mainz, bestätigt der Äbtissin und dem Konvent des Klosters Frauensee die Pfarrkirche in Kindelbrück, welche ihnen der Abt von Hersfeld verliehen hat. Ausf. Perg. LHA Weimar. Siegel des Ausstellers an grüner Seide (Posse, Siegel d. Mainzer Erzb. Taf. 8 Nr. 3). Regest: Vogt-Vigener, Reg. d. Erzb. v. Mainz INr. 1561. Zur Sache s. Urk. Nr. 98, 116, 117. Petrus Dei gratia sanete Moguntine sedis archiepiscopus, sacri imperii per Germaniam archicancellarius, dilectis in Christo filiabus abbatisse et 5 Küther, Frauensee

66

1314

N r . 105

conventui sanctimonialium cenobii ad Lacum Moguntine dyocesis salutem in omnium salvatore. Ne pro defectu temporalium vestra Deo et nobis placens devotio a profectu spiritualium deficere conpellatur, quod absit, parrochialem ecclesiam in Kindelbrucken nostre dyocesis supradicte, cuius ius patronatus in vos et monasterium vestrum per abbatem ecclesie Hersfeldensi patronum ipsius de consensu conventus sui dicitur esse translatum, quod et nos presentibus approbamus, vestre communi mense, que nimis est tenuis, ut audivimus, incorporamus favorabiliter et unimus, sic ut eadem ecclesia per ydoneum secularem prespiterum presentandum a vobis archidyacono loci canonice in divinis officiis gubernetur, cui tantum de facultatibus ipsius ecclesie deputari mandamus, unde congruam possit habere sustentacionem, hospitalitatem servare, episcopalia necnon archidyaconi et alia debita et consueta iura persolvere, que incumbent. D a t u m Moguntie anno Domini M ° C C C X I I I ° , idus martii.

1314 Apr. 18

105

Meinhard, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, wegen Schulden des Klosters Einkünfte aus dem Dorf Heinebach verkauft zu haben. Da diese für den Bedarf der Klosterfrauen bestimmt waren, weisen sie diesen Einkünfte aus der Kirche in Dorndorf zu. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel an weißen Wollfdn.: a) Konvent, Abb. Nr. 2, b) Propst, ab. Quia status humanus variabilis est, necesse est, ut ipsi scripture succurratur testimonio redivivo. Noscat igitur presens etas et posteritas post futura, quod ego Menhardus prepositus sanctimonialium in Lacu senciens ecclesiam predictam debitis aggravissimis extitisse occupatam, vendidi igitur d e reditibus ecclesie 12 solidos fuldensium denariorum solventes annuatim in villa Heynebach ad profectum et ad utilitatem ecclesie memorate et hoc de maturo consilio et consensu Lukardis abbatisse Gerdrudis priorisse ac tocius conventus ac omnium aliorum, quorum ad ipsam ecclesiam sepe dictam adherere videntur, et cum reditus huiusmodi pre ceteris reditibus ecclesie sint ad claustrum et ad profectum dominarum specialiter d a t a et deputata, volo igitur de consilio et consensu predictarum de reditibus ecclesie in Dorndorf 12 solidos fuldensium denariorum annuatim eisdem dominabus assignare et assigno per presentes, condicione tali adiecta, quandocumque bona huiusmodi nunc vendita in Heynebach reemere vel redimere valeo vel aliquis successorum meorum ex parte ecclesie, tunc sepedicti reditus a d a ipsas dominas redibunt sicut ante, reditus vero de Dorndorf ad usum ecclesie redeant ut prius, omni dilatione postposita et remota. Ne igitur hoc factum

Nr. 106

1315

67

ab aliquo successorum meorum in posterum revocetur, presens scriptum super huiusmodi tractatu predictis dedi mei sigilli ac tocius conventus sigilli munimine roboratum. Huius rei testes sunt Adelbertus miles de Creberc et Ludewicus filius eius, Heberhardus miles et Otto frater eius de Volcrichshusen, Gothefridus et Cunradus capellani nostri, Cunradus de Gerstungen et alii quam plures fide digni. Datum anno Domini M°CCG XIIII, X I I I I kalendas maii. a) doppelt im Or.

1315 Febr. 13

106

Gunther und Hermann, Gebrüder von Eppenrode, bekennen, daß sie ihre Güter in Weißendiez, Zehnthausen und 1 Wiese bei Tiefenort dem BertholdLuplin wiederkäußich verkauft haben. Abschr. Perg. Besieg. Cop. ca 1315Nr.

23LHAWeimar.

Zur Sache: s. Urk. 1318 Juli 7. (Nr. 113).

Nos fratres Guntherus et Hermannus de Eppinrode presentibus recognoscimus publice protestando, quod de communi consensu et beneplacito omnium heredum et coheredum nostrorum vendidimus bona nostra in Thietes et in Cenhusin ac pratum unum duorum agrorum iuxta villam Tyeffenhart honesto viro Bertoldo dicto Lupelin suisque heredibus pro quadraginta libris fuldensium denariorum cum omnibus suis attinentiis tali pacto, quod si nobis vel nostris heredibus pro nostris denariis nulla sophistica condicione interposita ipsa bona facultas suppetit reemendi infra terminum a festo beati Michaelis proxime nunc venturo Ber[toldus] iam dictus vel quisque suorum heredum bona prefata pro eadem summa, pro qua emit, nobis vel nostris heredibus restituet, occasione qualibet posttergata, hoc etiam adiecto, si predicta bona mensem ante festum Walpurgis reemerimus, census cum bonis ad nos sive nostros heredes ex integro revertetur, sed si post festum iam dictum bona sola ad nos redibunt, census autem Ber[toldo] predicto sive suis heredibus permanebit. Si autem bona prenominata infra terminum prenotatum nobis vel nostris heredibus potentia deficit reemendi, ex tunc Bertoldus sepedictus aut sui heredes ipsa bona simul titulo proprietatis et iure hereditario perpetue possidebit. Si vero idem Ber[toldus] infra tempus prescriptum decederet, quoque casu strennuis militibus H[einricus] de Byenbach ac C[onradus] dicto Lupelin tamquam suis fidelibus testamentariis prenominatam recipiendam atque dandam summam pro anime sue remedio iam committit. Preterea termino reemcionis finito ipse Ber[toldus] bona per sepedicta absque omni nostra vel heredum nostrorum contradictione seu prohibicione vivens sive moriens pro sempiterno sue anime memo-

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1315

N r . 107—108

riali dare poterit, quocumque sue placitum fuerit voluntati. Igitur ut hec descripta singula et universa a nobis et nostris heredibus in posterum rata et inviolabiliter teneantur, presentem litteram inde confectam ipsi Ber[toldo] suisque heredibus damus sigillorum nostrorum appensione firmiter roboratam. Huius rei testes sunt Heinricus de Bienbach miles, Th[eodericus] de Volkershusen, Hermannus de Rochusen et alii q u a m (!) fide digni. D a t u m et actum anno Domini M°CCC°XV 0 , idus februarii.

1315 Febr. 16

107

Eberhard, Abt von Fulda, bekennt, daß er den Verkauf eines Zinses von Schönstedt an das Kloster Frauensee durch Giselher von Welsbach billigt. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Abt Eberhard, oval, stark lad. nur kl. unteres Stück erhalten, b) Konvent Fulda {Abb. Schannat, Hist. Fuld. IS. 33 links). Regest: Büff, Gesch. Nkl. Frauensee u. Kreuzberg S. 4 (m. falsch. Datum 1250); Dob. III, 1871 aus Büff ebenfalls m. falsch. Datum. Nos Eberhardus Dei gratia Fuldensis ecclesie abbas recognoscimus, quod approbantes coll[atione]m unius mansi arabilis [siti] a in campis ville Schonrestete a nobis et nostra ecclesia in feudo dependentis factam per Gyselerum de Welsbeche et Bertradim uxorem suam legitimam cives Isenacenses cenobio sanctimonialium quod Lacus dicitur, necnon per M e y n h a r d u m prepositum, Luchardim abbatissam et totum conventum sanctimonialium cenobii predicti factam ulterius altari beati Bernhardi, quod discreti viri Theodericus viceplebanus in Gersthungen et Gotfridus plebanus in Lupenze in septis dicti cenobii in honorem Dei construxerant, et [in] a suarum remedium a n i m a r u m eundem mansum ipsi altari sancti Bernhardi pro divini cultus augmento appropriamus presentibus in hunc modum, quod quicumque dicto altari prefuerit seu cui ipsum collatum fuerit, annis singulis in festo beati Mychahelis duas librarum cere ad cameram nostram seu abbatis, qui pro tempore fuerit, in signum appropriationis mansi prefati tradant perpetuo et persolvant. I n cuius rei testimonium [sigilla] a nostrum et conventus nostri Fuldensis presentibus sunt appensa. Actum et d a t u m anno Domini millesimo trecentesimo quintodecimo, X I I I I 0 kalendas marcii. a) fehlt im Or.

1315 Juli 11

108

Thomas, Hartrad und Heinrich, Gebrüder von Leimbach, bekennen, daß sie mit ihren Erben dem Kloster Frauensee 1 Pfund Rotenburger Pfennige vermacht haben. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 abh. Siegel: a) Stadt Rotenburg, ab, b) Dietrich von Behringen (Posse, Adelssiegel I Taf. II Nr. 3).

Nr. 109

1316

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Omnibus hoc scriptum intuentibus vel eius continenciam audientibus volumus esse notum, quod nos Thomas, Hartradus et Henricus fratres dicti de Leimbach una cum Wernhero et Ludewico et Theoderico heredum nostrorum omnium dedimus sive legavimus claustro Lacu totoque conventui ibidem unum talentum rodenbergensium denariorum in villa Starkoldishusen pro anniversario et in salutem animarum nostrarum ipsis claustralibus in perpetuum possidendis(l). Qui denarii ab istis hinc litere inscriptis annis singulis recipientur Heinricus in Fine 8 solidos, Willeke 4% solidos, Heinricus Talhusen 4% solidos, Hermannus Campanarius 3 solidos. In cuius rei evidenciam et sufficiens testimonium sigilla ista videlicet civitatis oppidanorum in Rodenberg Theoderici dicti de Beringen persentibus sunt appensa. Datum anno Domini M°C 0 C 0 G 0 XV 0 , feria sexta ante diem beate Margarete.

1316 Febr. 5

109

Meinhard, Propst des Klosters Frauensee, bekennt, daß er wegen drückender Schulden alles Getreide aus dem Dorf Heinebach verkauft hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 abh. Siegel: a) Propst,Abb. Nr. 5, b) Konvent, Abb.Nr. 2.

Nos Meynhardus prepositus monasterii sancte Marie de Lacu recognoscimus publice per presentes, quod, cum predictum monasterium nostrum propter agrorum nostrorum sterilitatem et alios malos eventus varios et dampnosos oppressum esset gravi onere debitorum nec ab hiis exonerari possemus, nisi aliqua de bonis nostris immobilibus nos vendere oporteret, nos utiliora dicti monasterii prospicientes omnem annonam et havenam in villa et campis Heynebach nobis debitam iusta vendicione vendidimus domino Gotzoni rectori parrochie in Luppenze pro viginti libris denariorum fuldensium nobis ad relevacionem debitorum dicti monasterii utiliter persolutis, tali condicione adiecta, quod si infra duos annos a festo beati Mychahelis venturo nunc proxime conputandos predictas viginti libras ipsi domino Gotzoni vel conventui nostro non restituerimus, tunc annona et havena huiusmodi ad communem usum sanctimonialium nostrarum perpetuo pertinebunt, ita quod ad manus domine abbatisse debeant presentari nec prepositus pro tempore existens ipsam dominam abbatissam et conventum in percepcione annone et havene huiusmodi debeat impedire. In cuius rei testimonium presentes dedimus litteras nostro et monasterii predicti sigillis roboratas. Datum X I I I I a idus februarii, anno Domini millesimo CCC°XVI°. a) Wegen der hohen Zahl der Iden wird wohl Verschreibung zu vermuten sein, etwa daß statt X I I I I V i l l i zu lesen wäre, woraus sich das obige Datum ergibt.

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1316 Juni 7

1316

Nr. 110—111

110

Sophia von Behringen, Witwe des Eberhard Schelle, läßt mit ihren Erben dem Abt von Hersfeld % Hufe Artland zu Großenbehringen auf und bittet ihn, dieselbe dem Priester Gottfried von Frauensee zu übertragen. Abschr. Perg. eingerückt in ^ueignungsurk. d. d. 1334 März 28 (Mr. 136) LHA Weimar. Domino suo reverendo domino abbati ecclesie Hersfeldensis Sophia vidua de Beringen relicta q u o n d a m Ebbirhardi dicti Schelle, Alh[eidis] filia eius et Johannes filius eiusdem, Ebirhardus ac Herdeinus gener ipsius obsequiosam ad eius beneplacita voluntatem. Dimidium mansum terre arabilis situm in campis ville maioris Beringen, q u a m a b ecclesia Hersfeldensi feodaliter habuimus, vestre dominationi reverende per has litteras libere resignamus, rogantes supliciter, quatenus ipsum domino Gotfrido sacerdoti de Lacu, cui eundem dimidium mansum vendidisse recognoscimus, conferatis. Renunciamus enim omni iuri, quod nobis competiit vel ad presens aut in f u t u r u m possit competere in eodem, nichil iuris aut facti in eodem quomodolibet reservando, in cuius resignationis et renunciationis testimonium presentes litteras dedimus sigillo domini Helwici plebani nostri in Beringen sigillatas. Ego quoque Helwicus plebanus in Beringen predictus ad devotam predictorum Sophie, Alh[eidis] et Johannis ac Herd[eini] instanciam sigillum m e u m recognosco presentibus appendisse. Testes sunt Heinricus dictus Gansoge, Heinricus Calwe et alii fide digni. D a t u m V I I idus junii, anno Domini M°CCC°XVI°.

1316 Okt. 7 Avignon

111

Papst Johannes XXII. gebietet dem Scholaster der Severikirche zu Erfurt alle Güter, welche dem Kloster Frauensee entfremdet sind, zum Eigentum desselben wieder zurückzubringen. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Hanf schnür die Bleibulle Papst Johanns XXII. Auf dem Bug: N. Gay tan; in dorso: Henricus de Herberen. Regest: Schmidt, Päpstl. Urk. u. Reg. S. 87 Nr. 2; Overmann, UB Erfurt I Nr. 1032. Nicht bei G. Mollat, Jean XXII. Lettres communes. Bibl. des icoles Franf. d'Athenes et de Rome 3. Sirie. Johannes episcopus servus servorum Dei. Dilecto filio [Siegfriedo] a scolastico ecclesie sancti Severi in Erfordia Maguntinensis diocesis salutem et apostolicam benedictionem. Dilectarum in Christo filiarum abbatisse et conventus monasterii beate Marie ad Lacum ordinis sancti Benedicti Maguntinensis diocesis precibus inclinati presentium tibi auctoritate mandamus, quatinus ea, que de bonis ipsius monasterii alienata inveneris

Nr. 112—113

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1317—1318

illicite vel distracta, ad ius et proprietatem eiusdem monasterii legitime revocare procures, contradictores per censuram ecclesiasticam apellatione postposita compescendo. Testes autem, qui fuerint nominati, si se gratia odio vel timore subtraxerint, censura simili appellatione cessante compellas veritati testimonium perhibere. Datum Avinioni nonas octobris, pontificatus nostri anno primo. a) Ergänzt aus Overmann, UB Erfurt I Nr. 1032. Zuständiger Official ion Westthüringen.

1317 März 20

112

Andreas, Abt des Stiftes Hersfeld, und Graf Heinrich zu Beichlingen vergleichen sich wegen der Verbesserung der Münzen, die zu Kölleda geschlagen werden. —

Unter den Zeugen: Meinhardus prepositus de Lacu dictus de Minzcenberg. — Actum et datum anno Domini millesimo trecentesimo decimo septimo, in dominica qua cantatur judica me Deus. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. Fleckig. An Pergstr. 2 Siegel: a) Abt Andreas, oval, Thronsiegel, in s. Rechten Bibel, in s. Linken Bischofsstab, Legende: S. AND D I GRA ABB [AS] ECCLI[E] HERSFELDEN, b) Heim. v. Beichlingen (v.Lohra), (Posse, Adelssieg. II Taf. 8 Nr. 2).

1318 Juli 7

113

Gunther und Hermann von Eppenrode, Gebrüder, bekunden, daß die Ritter Heinrich von Bimbach und Konrad Luplin als Testamentarien des Berthold Luplin Güter in Zehnthausen und Tiefenort dem Propst und Konvent des Klosters Frauensee verkauft haben. Abschr. Pap. Kopb. {um 1455) fol. 11 LHAWeimar; StAMarburg. Zur Sache: s. Urk. 1315 Febr. 13 (Nr. 106).

К 498 (16. Jhdt.) fol. 40

Guntherus ac Hermannus de Eppenrode fratres castrenses in Creynberg manifeste recognoscimus tenore presentium litterarum et do(!) singulorum notitiam cupimus pervenire, quod strennui milites Heinricus von(!) Byenbach et Conradus Luppelin testamentarii quondam testamentarii(l) Bertoldi Luppelin bone memorie, quos in vita sua ad disponendum et ad ordinandum eius testamentum sponte elegit in anime ipsius remedium sempiternum rationabiliter donaverunt cenobii(!) sanctimonialium in Lacu bona infra schripta, que idem Guntherus» apud nos pro quadraginta libris denariorum fuldensium comparavit. Insuper recognoscimus manifeste litteras per presentes, quod huiusmodi donationem approbantes, universa et singula bona nostra que in villis videlicet" in Cenhusen et unum pratum duorum agrorum spacium conteniens iuxta villam Tyffenhart hactenus habuimus

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1320

Nr. 114

quesita et inquirenda in busco et in piano quocunque nomine censeantur, ea omni honore, comodo et utilitate cenobio sanctimonialium predicto pro quadraginta libris denariorum fuldensium predictis nobis per Bertoldum Luppelin predictum traditis et per(!) novem libris eiusdem monete nobis per honorabilem virum dicti cenobii prepositum dominum M e y n h a r d u m deditis propter bonum p a d s , communicata m a n u de nostrorum heredum® consensu iusto venditionis tytulo vendidimus perpetuo possidenda eiusdem pure ac simpliciter cum nostris heredibus renunciantes promittimus ipsi cenobio in Lacu sepedicto de dictis bonis debitam et conswetam facere warandiam, quandocunque et ubicunque fuerit oportunum. I n cuius rei testimonium et certitudinem ampliorem presentes litteras dedimus nostris sigillis ex certas scientias commonitas. Testes huius venditionis sunt ffamosus miles d Guntherus de Saltza senior, dominus Steffanus monachus monasterii sancti Petri Hersfeldensis ac strenui viri Otte de Fulkershusen, Wengko de Bernborg, Otte de Lengesfeld, Christanus de Lapide et alii plures fide digni. D a t u m nonas julii, anno Domini M C C C 0 decimo octavo. а) К 498 hat Bertoldm. Ь) К 498 hat hier noch: in Wustendiet с) К 498 hat hier noch: et coheredum d) К 498 hat hier noch: dominus.

1320 J a n . 11

114

Meinhard, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, dem Heinrich Scheidemann von Hersfeld Garten und Acker vor der Stadt unter gen. Bedingungen verkauft zu haben. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 anh. Siegel: a) Propst Abb. Nr. 5, b) Konvent Abb. Nr. 2. Nos Meynhardus prepositus, abbatissa totusque conventus monasterii sanctimonialium in Lacu recognoscimus tenore presencium publice profitendo, quod dilecto nobis in Christo Henrico Scheydemanni oppidano Hersfeldensi suisque heredibus universis ortum et agrum coniacentem ante valvam sancti Petri prope fossatum ad nostrum monasterium spectantes iure hereditario perpetuo possidendos vendidimus et iusto vendicionis titulo vendimus et conferimus in hiis scriptis, ita sane quod ipse Heinricus Scheydenmann sicuti voluntarie in hiis scriptis promisit et promittit, in remedium animarum patris sui et matris singulis annis in quolibet festo beati Martini episcopi probe matrone sorori sue existente (!) in nostro monasterio, quamdiu vixerit, et post mortem eius ad infirmariam dicti nostri monasterii u n a m libram denariorum hersfeldensium de predictis orto et agro det et presentet seu heredes ipsius, qui pro tempore fuerint, dent sine omni impedimento et presentent, dantes sibi has nostras litteras sigillis nostri prepositi predicti et conventus firmiter sigillatas in testimonium super eo. D a t u m anno Domini M 0 CCC°XX°, feria sexta proxima post epiphaniam Domini.

N r . 115—117

1320

1320 Febr. 19

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115

Andreas, Abt des Stiftes Hersfeld, überträgt dem Ritter Heinrich von Heringen und dessen Brüdern Hermann und Friedrich die Vogtei zu Hungen. Geistliche Zeugen: Pröpste zum Stift Hersfeld gehöriger Klöster, darunter Meinhard, Propst zu Frauensee (Meinhardus in Lacu). — Actum et d a t u m a n n o Domini M°CCC 0 XX°, X I I 0 kalendas marcii. Inseriert in Vidimus des Abtes Heinrich von Fulda 1320 Okt. 21. Ausf. Perg. Fürstl. Arch. Lieh, Bestand Arnsburg Nr. 660. In dorso aufgedr. Sekret-Siegel des Ausstellers ab. Druck: Baur, Arnsb. UB Nr. 512 (gekürzt). Notiz: Kleinf.-Weirich, Mittelalt. Kirchenorg. im obhess. Raum. S. 23 § 14. Revers des Ritters Heinrich v. Heringen u. seiner Brüder vom gleichen Tage über die Verleihung der gen. Vogtei mit denselben Zeugen Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. Siegel des Ausstellers bis auf kl. Rest ab, wohl Posse, Adelssieg. II Taf. 1 Nr. 13.

1320 März 19

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Meinhard, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verpflichten sich zu einem ewigen Wachszins aus Anlaß der Inkorporation der Pfarrkirche zu Kindelbrück. Abschr. Perg. StADarmstadt Hs. 90fol. 13' Nr. 48. Notiz: Vogt-Vigener, Reg. d. Erzb. v. Mainz INr. 1561. Zur Sache: s. Urk. Nr. 98, 104, 117. Nos Meinhardus prepositus Luckardis abbatissa totusque conventus monasterii sanetimonialium in Lacu Moguntine dyocesis recognoscimus tenore presencium publice protestando, quod cum honorabiles viri domini decanus et capitulum ecclesie Moguntine incorporacioni et unioni nobis liberaliter et nostro monasterio facte de eclesia(!) parrochiali in Kindelbruchen dicte dyocesis suum consensum adhibuerint voluntarium et expressum nos in signum beneficii huiusmodi nobis pie et graciose impensi duas libras cere eisdem dominis decano et capitulo singulis annis in festo beati Martini episcopi patroni dicte ecclesie Moguntine bona fide dare promittimus et Moguntina presentare in omnem eventum nostris laboribus periculis et expensis. I n cuius rei testimonio evidens sigilla nostra duximus presentibus appendenda. D a t u m et actum anno Domini M°CCC 0 XX°, X I I I I 0 kalendas aprilis.

1320 März 27 Mainz

117

Otto, Dekan, und das Kapitel der Kirche zu Mainz verkünden der Äbtissin und dem Konvent des Klosters zu Frauensee, daß sie die von Erzbischof Peter von Mainz geschehene Vereinigung der Pfarrkirche zu Kindelbrück mit dem Kloster bestätigen.

74

1320

Nr. 118

Ausf. Perg. LHA Weimar. An roter Seidenschnur das lad. Siegel des Kapitels zu Mainz, Thronsiegel mit Mitra, in der Rechten Bischofsstab, in der Linken Bibel, Legende: S. S[ANCT..] MA[GVN ] NVS. Notiz: Vogt-Vigener, Reg. d. Erzb. v. Mainz INr. 1561. Zur Stühe s. Urk. Nr. 98,104,116. Otto decanus, Ebirhardus de Lapide cantor, totumque capitulum ecclesie Moguntine dilectis in Christo abbatisse et conventui sanctimonialium cenobii ad Lacum Moguntine dyocesis salutem in eo qui est omnium vera salus. Ut prebende vestre, que nimis ut didicimus sunt exiles, augeantur vosque celestium contemplationi commodius vacare et ferventius insistere possitis iugiter profectibus animarum, vestris piis ac continuis supplicationibus favorabiliter inclinati, unioni et incorporation! vobis et vestro monasterio per reverendum in Christo patrem ac dominum nostrum dominum Pfetrum] sancte Moguntine sedis archiepiscopum facte de ecclesia parrochiali in Kyndelbrucken Moguntine dyocesis, cuius ius patronatus in vos et dictum vestrum monasterium per venerabilem dominum dominum ( ! ) abbatem ecclesie Hersfeldensis patronum ipsius de sui conventus concessu dicitur esse translatum, nostrum consensum adhibuimus et adhibemus presentibus voluntarium et expressum, ita tarnen ut ipsa ecclesia per ydoneum secularem sacerdotem a vobis archidiacono loci presentandum in divinis officiis laudabiliter gubernetur, deputata sibi ea portione de ipsius ecclesie facultatibus, unde congruam possit habere sustentacionem, hospitalitatem servare, episcopalia et alia iura persolvere debita et consueta. In cuius nostri consensus testimonium evidens et perpetuam roboris firmitatem sigillum capituli nostri duximus presentibus appendendum. Actum et datum Moguntie anno Domini M°CCCXX°, V t o kalendas aprilis.

[1320 Anf. Nov.]

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Meinhard, Propst, und Lukardis, Äbtissin des Klosters Frauensee, bekennen, daß sie dem N. gen. Glichener und seiner Frau Kunigunde Güter in Nüdlingen, die sie zu Lehen hatten, wiederkäuflich verkauft haben. Ausf. Perg. LHA Weimar. Beide Siegel ab. An den Rändern links u. rechts stark zerfressen. . . . . inspecturis. Nos Meynhardus prepositus et Luchard[is abbatissa...] in Lacu volumus esse notum, quod unanimi consensu [ . . . . dict]o Glichener et Kunegundi uxori eius et eorum [ iu]ribus et pertinentiis suis invilla Nuthelingin [ pig]nus a nobis tenuit vendidimus et presenti[bus ] iusto venditionis tytulo mera proprietfate ] uxor eius et heredes benivole et an [ ] reemendi bona predicta a festo M a [ . . . . ] sexaginta a libris hallensium, quod si predicta bona r[ ]bit et colet ad

Nr. 119—120

1322—1323

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dies vite sue ut h[ ]pro hoc confectis est expressum, predictam autem per[ ] emptoribus recepisse. In cuius testimonium sigilla m[ C]onradus de Swynfurt, Mangoldus filius eius, Conr[ ]g et alii plures fide digni. Datum anno Domini M°CCC°XX... ъ atum omnium sanctorum. a) Z*r Summe sieht 1337 Mai 31, Nr. 147. b) Im Datum ist die X X ohne Zusatz einer weiteren X durch eine Dorsalinscription gesichert, die 132.. aufweist.

1322 Juni 23

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Albrecht von Bösa bekennt, daßer von Propst und Konvent des Klosters Frauensee eine Mühle in Großen-Lupnitz auf Lebenszeit gekauft hat. Ausf. Ρerg. LHAWeimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst von St. Nikolai zu Eisenach, ab, b) Albrecht von Bösa (Posse, Adelssiegel II Taf. 16 Nr. 12).

Noverint universi presencium in tenore, quod ego Al[bertus] de Besa miles bona seu matura deliberatione premissa emi seu comparavi quoddam molendinum situm in maiori Lupinze mihi et Hedewigi mee legittime apud prepositum in Lacu abbatissam totumque conventum ibidem pro sedecim marcis argenti examinati cum omni iure et usufructu seu emolimento, quo habuerunt, tantum ad tempora nostre vite pacifice possidendo, ita quod nobis utroque viam universe carnis ingresso predictum molendinum ob remedium nostrarum animarum et salutem cum omni iure et usufructu supradictis ad dicti prepositi abbatisseque et conventus proprietatem, ut prius habuerunt, libere revertatur omni impetitione heredum nostrorum procul moto. Et ut hec emptio firma permaneat, presentem paginam inde confectam desuper dedi personis memoratis sigillo honorabilis viri domini prepositi sancti Nycolay Isnacensis, quod apponi, rogavi, meo quoque sigillo firmiter roboratam. Et nos prepositus supradictus recognoscimus, quod ad presentes predictorum nostrorum sigillum presentibus est appensum in testimonium predictorum, honestis viris presentibus videlicet domino Henrico dicto Börkeln, domini Her. de Cymmern, canonicis ecclesie sancte Marie Isnacensis, domino Jo. archipresbitero sedis Lupinze, domino Got[frido] capellano in Lacu sacerdotibus et Th. de Wartberg cive Isnacensi ceterisque fide dignis. Datum et actum anno Domini M°CCC 0 XXII°, vigilia sancti Johannis baptisti.

1323 Juli 23

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Ludwig von Frankenstein bekennt, daß sein Getreuer Konrad Luplin seine Güter im Dorf Möhra dem Kloster Frauensee verkauft hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel des Ausstellers an Pergstr. (Posse, Adelssiegel III Taf. 20 Nr. 5). Abschr. Pap. (15. Jhdt.) unvollst; Pap. im Bekenntnis d. Pfrs. Stockhusen zu Asbach 1471 Nov. 7 Nr. 5; ebd.

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1323

Nr. 120

Regest: v. Lingen, Kl. Teutsche Sehr. I S. 191; Heim, Henneb. Chron. III S.

318.

1325 Dez. 17 zeigen die Gebrüder Heinrich и. Ludwig υ. Frankenstein dem Abt Ludwig v. Hersfeld den Verkauf an. Regest bei υ. Lingen u. Heim a. a. 0.

Nos Lodewicus» Dei gratia dominus dictus de Frankensteyn presentibus publice profitemur, quod constitutes coram nobis strennuus miles ас filelis (!) noster Conradus dictus Luppelyn una cum coniuge sua et omnibus heredibus suis iusto venditionis titulo se vendidisse recognovit cum consensu et bona voluntate coniugis et heredum suorum bona sua sita in villa More et campis eiusdem ville cum omnibus suis pertinentiis, videlicet agris, cultis et incultis, pratis, pascuis atque lignis, aquis, aquarum decursibus quesitis et querendis cum omni iure utilitate commodo et honore, sicut a nobis ea possiderat iure feodi et feodaliter annis multis, honorabili viro et religioso domino preposito et conventui sanctimonialium cenobii sancte Marie in Lacu et domino Gotfrido sacerdoti cappellano ibidem pro sexaginta marcis puri argenti ipsi ut asserit persolutis, ita videlicet quod uterque ipsorum prepositus et conventus parte una et dominus Gotfridus parte altera erit possessor et dominus partis bonorum prelibatorum medie et cum ipsa poterit libere, quod sibi placuerit, ordinäre. Idem Luppelinus prescriptus una cum coniuge sua et heredibus suis nobis quia intime supplicavit, ut ipsam venditionem approbare et ratificare dignaremur, nos suis et suorum precibus inclinati dictam venditionem et emptionem ratam habentes et approbantes confirmamus et d e consensu et bona voluntate conthoralis nostre necnon omnium heredum nostrorum ius feodi vel infeodandi, quod nobis in dicta bona competit, competebat seu conpetere possit de iure vel de facto, quod actenus ab ecclesia Hersfeldensi habuimus, ad manus religiosi viri domini decani et capituli ecclesie prenotate necnon principaliter domini abbatis, qui pro tempore legittime intraverit et confirmatus fuerit libere resignamus, renunciantes integraliter et in toto omni fraudi doli (!), exceptioni, petitioni et omni actioni, que nobis nostrisque heredibus contra dictam ratificationem et iurium resignationem conpetit, conpetebat vel conpetere possit de iure vel de facto. In cuius rei evidentiam dedimus presens scriptum, maxime autem ut ipsa bona dicte ecclesie et domino Gotfrido in proprietatis titulum communicentur, sigilli nostri munimine diligentius roboratum. Testes huius sunt dominus Johannes prepositus in Celle, Fridericus de Byenbach et Lodewicus de Creyenberc, Gerlacus de Sleyta et Henricus frater eius et alii quam plures fidedigni. Datum anno Domini M 0 CCC°XXIII 0 , decimo kalendas augusti. a) In Abschr. 25. Jhdt u. im Bekenntnis heißt der Aussteller Heinrieb.

N r . 121

1324 Jan. 6

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Gottfried, Kaplan im Kloster Frauensee, bekennt, daß er mit Zustimmung des Konvents gen. Frauen des Klosters einen jährlichen Zins von Gütern in Möhra zugewiesen hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Abb. Nr. 5, b) Konvent Abb. Nr. 2. Universis presentem paginam inspecturis ego Gotfridus sacerdos cappelanus sanctimonialium ecclesie sancte M a r i e in Lacu Moguntine dyocesis cupio fore notum, quod pio motus affectu et sincero, nichil ex hoc cupiens sed remuneracionem divinam, do et presentibus assignavi et assigno cum pleno consensu domini prepositi et abbatisse et aliorum omnium, quorum interest vel interesse poterit de iure vel de facto, domine Elyzabet de Frankensteyn et earum consodalibus, videlicet Adelheydi et Elyzabet dictis de Creyenberc, Gertrudi dicte Scheydemenen et Bertradi de Hersfeidia, Adelheydi de Breytenbach necnon Kunegundi cognate mee et Gertrudi de Heringen sanctimonialibus iam dicti monasterii duas libras hallensium et u n u m solidum a n n u i census de tribus areis et duodecim agris sitis in villa More et campis eiusdem ville cum oventionibus (!) deputatis, cuius census Bertoldus dictus Svinrut decern et septem solidos hallensium cum quatuor pullis in festo sancti Michahelis et sex panibus in festo nativitatis Domini et dimidia sexagena ovorum in festo Pasche de una area et sex agris singulis annis ministrabit, Henricus Drösele similiter decern et septem solidos hallensium cum tot pullis ovis et panibus dabit horis prefixis velud Ber[toldus] supradictus de u n a area et sex agris, exceptis tarnen duobus pullis, quibus minus solvit annuatim, Conradus dictus Longus dabit septem solidos hallensium et duos pullos cum quindecim ovis et quatuor panibus quatuor hallenses valentibus singulis annis horis deputatis sicut iam expressi. Hii ergo nominati dictum censum sanctimonialibus supra expressis cum oventionibus pretactis ad tempora, quoad vixerint, ministrabunt omni contradicione quiescente et ipsorum bonorum pro tempore facient possessores. Omnibus vero singulisque viam universe carnis ingressis dicta pensio cum bonis, de quibus ministratur in custricem dicte ecclesie, quecumque pro tempore fuerit, divolvetur, que de una libra hallensium vinum et oblatas ad cultum divinum exercendum comparabit, de alia vero libra in anniversario patris et matris mee, qui in crastino beate Agathe peragitur, et meo, cum se locus obtulerit, consolationem aliq u a m toto conventui fieri procurabit, oventiones quoque de dictis bonis pervenientes pro sua persona tenebit absolute. T r a d o etiam et do ipsis sanctimonialibus pretactis possessionem dictorum bonorum, pensionum et iurium per presentes, renuncians nichilominus integraliter et in toto omni fraudi, doli (!), exceptioni, petitioni, in integrum restitutioni et omni actioni, que in meisque heredibus cuiuscumque sexus contra dictam dona-

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Nr. 122

tionem conpetit, conpetebat seu conpetere possit de iure vel de facto. I n cuius rei evidens testimonium has ipsis dedi litteras sigillis prepositi et conventus sepedicti monasterii mea petitione procurante roboratas. D a t u m et actum anno Domini millesimo trecentesimo X X I I I I 0 , in epiphania Domini. Et nos prepositus abbatissa totusque conventus sanctimonialium monasterii prenotati recognoscimus cum pleno consensu nostro nostra sigilla ad devotam instantiam domini Gotfridi capellani nostri dilecti et sue donationis ratihabitionem presentibus appendisse. Testes huius sunt Gotfridus et Hermannus fratres de Wilbrecterode, Ludewicus de Kreyenberc et Albertus fratres, Rudolfus de Gerstungen, Conradus de Fulda et Rudolfus plebanus in Hyldegerode sacerdotes et alii q u a m plures fide digni.

1327 Juli 15

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Rat und Bürgerschaft der Stadt Gotha bekennen, daß ihr Mitbürger Hermann gen. Hase von Warza mit Propst und Konvent des Klosters Frauensee wegen eines jährlichen Zinses von 2 Pfund von seinem Hofe eine Übereinkunft getroffen hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel der Stadt Gotha ab. Die Urk. ist völlig nachgedunkelt. Grnn-Marburg schrieb dazu Mitte d. 19. Jhdts., daß die Urk. mit einer rotbraunen Kruste {Blut?) überzogen sei, so daß bis auf einige Stellen wenig von der Schrift zu erkennen war. Durch wiederholtes Waschen u. Bestreichen mit Galläpfeltinktur sei es gelungen, die Schrift wieder soweit hervortreten zu lassen, daß das Nachstehende zu entziffern war. Zur Sache s. Urk. Nr. 123, 141. Nos Heinricus dictus Weisel, Nycolaus dictus Cleynekouf magistri consulum, Hertwicus dictus Willekome(?), Heynemannus von der Phorten, Ditherus de Hundisburg, Reynhardus Carnifex, Hartungus Hotirman, Bertholdus Butbenner, Hermannus Aylhart, Heinricus de Trageleyben, Conradus Slatheim(?), Heinricus de Beringen scabini ceterique consules ac tota universitas civitatis Gota recognoscimus et ad omnium, quorum interest seu interesse poterit, notitiam cupimus pervenire, quod constituti coram nobis Hermannus dictus Hase de Warza noster concivis parte ex una, et prepositus sanctimonialium cenobii in Lacu et conventus parte ex altera, idem Hermannus una cum sua coniuge et heredibus legitimis dicto preposito et conventui legavit pensionem duorum talentorum, q u a m q u o n d a m Heinricus Busso noster concivis filiabus suis sanctimonialibus in Lacu in suarum vestium emendationem [ ] dedit et assignavit in curia sua sita prope [cimiterio ] dictam et post obitum earundem conventui ibidem [ ] legitimo [ legavit pleno] iure, sicut alia monasteria et alie ecclesie secundum ius et consuetudinem nostre civitatis possidere dinoscuntur,

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dimidiam partem videlicet talentum [unum] in alia curia sita in platea Heylandisgazzen dicta, quam Hermannus Hase antedictus possidet, pro recompensatione supradicte annue pensionis dimidie acceptaret. Predictus [igitur] prepositus eiusdem ac[ ] iam dictam partem pensionis annue secundum ius et [consuetudinem] civitatis, ut premittitur, in ipsa curia acceptavit, [dum ipse] cum suis heredibus dicte pensioni voluntarie [submisit?], promittens publice pensionem [ ] Gota [ ] in festis sanctorum Michahelis et Walpurgis annuatim solvere contradictione qualibet [cessante], renuntians ipse cum suis heredibus integraliter et in toto omni fraudi, dolo, exception! et omni actioni, [quibus] dicta pensio et eius [ ] solutio possit aliquatinus impediri. In quorum testimonium presens scriptum ad petitionem dicti Hermanni preposito et conventui dedimus sigillo nostre civitatis munitum. Datum anno Domini M 0 CCC 0 XXVII°, idus julii.

1327 Sept. 30

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Propst und Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß sie 2 Pfund jährlicher Einkünfte, die sie auf dem Hof Bussos beim Friedhof der Margarethenkirche in Gotha bezogen, auf 2 andere Höfe in Gotha übernommen haben. Abschr. Pap. Reinhardsbr. Copb. RR 118fol.

134' LAGotha.

Zur Sache: s. Urk. Mr. 122,141.

Nos prepositus totusque conventus Christi virginum ecclesie in Lacu recognoscimus publice in his scriptis, quod redditus duorum talentorum annuos quos in curia que dicta est Bussonis ecclesie sancte Margarethe in Gota cimiterio contigua nobis et dicte ecclesie nostre olim per eundem Bussonem assignata cum bona deliberacione unanimiter in duabus aliis curiis in iam dicto opido sitis, quarum unam ex nunc Heinricus dictus Delet reliquam vero Hermanus dictus Hase possidet, acceptamus et presentibus acceptamus reddentes ac pronunciantes curiam dictam Bussonis memoratam liberam desolucione predictorum reddituum perpetue per presentes similiter et solutam renunciantes super eadem curia prescripta redditibus literis super ea datis vel inpetratis et specialiter litere civitatis in Gota ac generaliter omni iuri, qui nobis in dicta curia quomodolibet competebat, super quibus presentem literam dedimus sigillis nostris fideliter consignatam possessoribus eiusdem curie perpetue conservandam. Datum anno Domini 1327, II kalendas octobris.

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1327 Okt. 21

Nr. 124—125

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Ludwig, Abt von Hersfeld, gibt seine Zustimmung, daß Propst Konrad von Frauensee die Einkünfte der mit dem Kloster vereinigten Pfarrkirche zu Kindelbrück den Klosterfrauen zur Anschaffung von Schuhwerk zugewiesen hat. Ausf. Perg. LHA Weimar. Siegel des Abtes ab. Lodewicus Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas ordinis sancti Benedicti Maguntine dyocesis. Candor Iuris eterne, dominus in excelsis, in sue visceribus pietatis, nostre salutis, q u a m quidem proprio mercatus est sanguine, clementer prospiciens incrementum, ut, qui nostris demeritis in L a c u m demergimur, illorum piaculis sublevemur, qui pro nostris reatibus die noctuque devotis orationibus insistendo iram Dei placare non cessant. Supplicaverunt itaque nobis religiosi in Christo Conradus prepositus totusque conventus sanctimonialium monasterii in Lacu dicte Maguntine dyocesis, ut, cum dictus prepositus earundem sanctimonialium penurie et defectui sollicita consideratione compatiens ipsarumque salutem et commodum velud proprium mente gerens ipsis sanctimonialibus conventus predicti universos redditus, fructus et proventus parrochialis ecclesie in Kindelbrucken ipsis et earum cenobio incorporate canonice et unice eisdem competentes et de iure cedere debentes in usus calciamentorum suorum, quorum defectum non modicum hactenus sunt perpesse (!), dederit deliberatione provida et donaverit, nos eidem donationi nostrum consensum benivolum adhibere favorabiliter curaremus, ipsorum itaque iustis supplicationibus inclinati, quia d o m u m domini ubertate fructuum cupimus habundare, ut earundem sanctimonialium devotio ad altiora conscendat, dationem et donacionem predictas ratas habentes et gratas, ipsis nostrum consensum adhibemus presentibus voluntarium et expressum, transferentes nichilominus eosdem redditus in sanctimoniales predictas omni iure, modo et forma, quibus melius possumus et debemus, volentesque ipsos redditus memoratis sanctimonialibus in usus et utilitatem calciamentorum suorum iugiter deservire, contradictione prepositorum pro tempore ibidem existentium qualibet non obstante. Et ut hec perpetuis temporibus inviolabiliter perseverent, presentes litteras sepedictis sanctimonialibus tradidimus nostri sigilli munimine consignatas. D a t u m anno Domini M ° C C C X X V I I ° , X I I 0 kalendas novembris.

1328 Jan. 7

125

Ludwig undAlbrecht von Kraynberg, Gebrüder, bekennen, daß sie denPriestern Gottfried, Pfründner in Frauensee, und Rudolf, Pfarrer in Heiligenroda, % Salznappe in Salzungen und einen dazugehörigen Platz verkauft haben und daß die Käufer die Nappe mit dem Zins auf den Konvent von Frauensee übertrugen.

Nr. 125

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Aus/. Perg. LHAWeimar, i. d. Mitte gr. Loch u. fleckig, 2 abh. Siegel: a) Ludwig v. Kraynberg (Posse, Adelssiegel II Taf. 55Nr. 16), b) Albrecht v. Kraynberg, ab. Regest: v. Lingen, Kl. Teutsche Sehr. I S. 191 f . ; Heim, Henneb. Chron. III S. 320; Büff, Gesch. Frauensee и. Kreuzberg S. 4 (mit falschem Jahr 1338).

Nos Ludewicus et Albertus fratres dicti de Creyenberc recognoscimus et ad omnium noticiam tarn presentium quam futurorum cupimus pervenire, quod bona et matura deliberatione prehabita neenon accedente unanimi consensu et voluntate omnium heredum et coheredum nostrorum, quorum nunc interest seu in posterum poterit interesse, vendidimus et presentibus vendimus honorabilibus viris dominis Gotfrido prebendario in Lacu neenon Rudolfo plebano in Hyldegere sacerdotibus mediam nappam salis in Salzungen solventem singulis annis sex libras hallensium et unam aliam aream dicte nappe annexam solventem sex solidos hallensium in festis Mich[aelis] continuis cum [omni] iure, utilitate, commodo et honore, prout dicta bona possedimus actenus et possidemus, nichil iurium nobis penitus seu nostris heredibus in eisdem reservatis, pro sex[ ] libris hallensium nobis persolutis et in nostram utilitatem conversis, iugis (!) temporibus mere proprietatis titulo possidendam. Predict! vero sacerdotes Gotfridus videlicet [et Rudolfus deliberjato animo ob maius salutis meritum de nostra [certa scientia] et consensu predictam nappam et eius pensionem annuam iam actu cum omni iure ut premittitur [ ] erunt in conventum sanetimonialium in Lacu [ ] tarnen condicionibus accedentibus transtulerunt et infrascriptis sanetimonialibus divisim ad sue vite [tempora] videlicet domine abbatisse [unam] libram hallensium, [Elisabeth] de Frankensteyn et suis in hac parte consodalibus videlicet Elyzabete, Alh[eidi], Gertrudi, Kunegundi [de Heringen], Elyza[bet], Alh[eidi et] Gerdrudi earum consodalibus unam libram hallensium, Alh[eidi] dicte de Cornre, Bertrade [de Hersfeld], Alheidi, Elyzebete, Gertrudi et Luckardi unam libram hallensium, Elyzabete de Locha, Katherine, Bertrade [et ] de Vache, Kunegundi, Alh[eidi] et Alh[eidi] et [ una]m similiter libram p[ensionis] annue et, si quid superest, domine abbatisse pro consolacione totius con[ventus divino] cultui vacare valeant ministretur. P[ost mortem] vero prenominatarum sepedicta nappa cum suis pertinentiis et iuribus in usum tocius con[ventus] abbatissa qui(!) pro tempore fuerit in suam possessionem reeipiet, et, quod magis necessarium esse videbitur, conventui providebit. Insuper damus et tradimus predictis uni[versis ] tam in genere quam in specie possessionem predicte nappe et aree per presentes, promittentes nichilominus warandiam facere solitam et consuetam, renunciantes integraliter et in toto omni fraudi, doli (!), exceptioni, petitioni, in integrum restitutioni et omni actioni, que nobis nostrisque heredibus vel successoribus quibuscumque contra dictam vendicionem, donacionem et ordinacionem modis et formis, quibus ordinatum exstitit, conpetit conpetebat seu conpetere possit de iure vel de facto, et 6 Küther, Frauensee

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Nr. 126

omnibus aliis auxiliis iuris ecclesiastici vel civilis, dantes ipsis presens scriptum sigillorum nostrorum munimine diligentius roboratum in testimonium super eo. Testes huius sunt domini Reynhardus plebanus in Gumpoldestat et Henricus vicarius in Salzungen sacerdotes, Gotfridus et Hermannus fratres dicti de Wilbrecterode, Hernidus de Leymbach, castrenses in Salzungen, Henricus dictus Schenkel opidanus ibidem et alii q u a m plures fide digni. Actum et d a t u m septimo ydus januarii, anno Domini millesimo trecentesimo vigesimo octavo.

1328 Juli 2 Gebesee

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Heinrich von Gebesee, Ritter, verkauft dem Erfurter Bürger Konrad Virdeling in Gegenwart des Heinrich Freibote, Vogt des Propstes von Frauensee in Gebesee, eine jährliche Rente. Abschr. Perg. Cop. d. Augustinerkl. Erfurt Cop. Nr. 1481 Perg. (15. Jhdt.) fol. 27 Nr. 40 LHAMagdeburg. Regest: v. Hagke, Urk. Nachr. Weißensee S. 125; Zeyß, Herbsleben S. 234 Nr. 130; Overmann, UB Erfurt I Nr. 1359. Zur Sache s. Urk. Nr. 178,183, 251. Nos Henricus de Gebese miles universis presentia visuris recognoscimus lucide protestando, quod in quindecim agris terre arabilis sitis in campis ville Gebese, quos titulo emptionis comparavimus a Bertoldo dicto Zenge nobis a b eodem Ber[toldo] et omnibus liberis suis utriusque sexus supportatis et assignatis coram Henr[ico] Vribotone, officiato domini prepositi de Lacu cui eadem bona hereditarie solvunt u n u m quartale cere vel sex denarios d e communi consensu et voluntate uxoris nostre Henrici et Friderici liberorum nostrorum ac heredum ipsorum vendidimus honesto viro Conrado dicto Virdeling civi Erfordensi u n u m m a l d r u m boni bladi yemalis quod dicitur gutgemankorn erfordernsis mensure pro quinque marcis puri argenti nobis per ipsum integraliter ponderatis traditis et solutis, quod sibi annis singulis in festo beati Michahelis presentare tenemur in Erfordia ubicumque nobis assignaverit nostris sumptibus laboribus et expensis et predictum m a l d r u m in nostra presentia viris religiosis priori et fratribus ordinis sancti Augustini domus Erfordensis pro remedio anime sue in p u r a m eleemosynam donationem inter vivos irrevocabiliter donavit et contulit propter Deum, ut proinde in loco predictorum fratrum sua et suorum progenitorum memoria iugiter habeatur. Et ut predictum emptorem et fratres predictos de prefato maldro reddere cautiores ipsis fratribus prefatos quindecim agros coram predicto officiato domini prepositi de Lacu supportavimus et eos de consensu nostrorum heredum in corporalem possessionem poni fecimus et predictos 15

Nr. 127

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agros a prefatis fratribus recepimus sub hac forma, quod si nos vel colonus, cui predicta bona locaverimus, eisdem fratribus prefatum censum annis singulis in festo beati Michahelis non presentaverimus in Erfordia nostris laboribus et expensis, quod ex tunc fratres predicti de prefatis agris se debent et possunt intromittere et sine qualibet nostra vel nostrorum heredum contradictione libere de ipsis possunt disponere predictos agros alii locando pro censu ipsorum ipsis sine defectum solvendo, prout eis pro sua utilitate viderint expedire. Et nichilominus nos vel colonus, cui dicta bona locata fuerint, ipsis fratribus de censu illius anni tenebimur respondere est et condictum, quod nos vel colonus, qui dictos agros coluerit, censum ilium sex denariorum vel quartale cere qui solvitur de predictis bonis" prefatis fratribus in Erfordia una cum maldro predicto annis singulis tenebimur presentare. Et ipsi fratres per manum suam officiato domini prepositi de Lacu censum predictum ulterius presentabunt. In quorum omnium robur et testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum. Et nos Henricus et Fridericus fratres germani prefati domini Henrici filii recognoscimus omnia predicta vera esse et de nostra bona voluntate et libero assensu tractata et ordinata fuisse et in signum nostre approbationis et assensus, quod proprio sigillo caremus, ad nostrum rogatum sigillum patris nostri dilecti presentibus appositum esse in testimonium premissorum. Testes vera predictorum sunt dominus Henricus iunior de Gebese, dominus Erkenbertus miles, Bertoldus vorn Kunnen et Bertoldus Zenge predictus et plures alii fide digni ad hoc vocati et rogati. Actum et datum in Gebese anno Domini M 0 CCC°XXVIII, die sabbati post festum apostolorum Petri et Pauli. a) vor bonis: agris durchstrichen.

1330 Mai 12

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Ludwig und Albrecht von Kraynberg, Gebrüder, bekennen, daß sie dem Propst und Konvent des Klosters Frauensee 40 Pfund Heller schulden und versprechen bis Ostern Zahlung unter Gestellung von Bürgen. Ausf. Perg. LHA Weimar. 4 Siegel an Pergstr.: a) Ludwig v. Krayberg, ab, b) Albrecht υ. Kraynberg, ab, c) Johannes v. Beenhausen (Posse, Adelssiegel II Taf. 10 Nr. 23), d) Albrecht v. Wildprechtroda, ab. Regest: Büff, Gesch. Kl. Frauensee u. Kreuzberg S. 4.

Nos Ludewicus et Apelo fratres dicti de Creynberg presencium tenore recognoscimus plurimorum noticie manifestari cupientes, quod honorabilibus in Christo personis domino preposito et conventui cenobii in Lacu in quadraginta libris hallensium bonorum et legalium, ut principales et veri debitores obligamus et obligatos nos esse presentibus publice profitemur, quam pecuniam ipsis in festo pasche proxime affuturo solvere promittimus et contra6*

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dictione ас dilatione qualibet quiescente. Insuper strennuos viros et honestos dominum Apolonem de Wilbrechterode militem, Bertoldum de Craluke et J o h a n n e m de Benhusen nostros a p u d dictos prepositum et conventum fideiussores constituimus volentes, ut, si termino solutionis adveniente supradicto in solvendo negligentes reperti fuerimus aut remissi, predicti nostri fideiussores obstagium in opido Salzungen subintrabunt, in eodem per quindenam continue permanserint; quindena vero elapsa fideiussores sepefati prepositum et conventum memoratum de summa quadraginta librarum pretaxata velud principales ac veri debitores pagare tenebuntur promta numeracione vel sufficienti pignorum cautione. I n quorum testimonium et fidem ampliorem ipsis presentes litteras dedimus sigillorum nostrorum munimine roboratas. Et nos Apelo de Wilbercterode miles, Bertoldus de Cralucke, Johannes de Benhusen t a m q u a m bonos fideiussore[s] et, ut predicitur, velud principales a d sortem principalem necnon ad d a m p n a , si que ex non solucione patenter accreverint, nos presentibus obligamus et ad voluntarie obligacionis testimonium perhibendeum sigilla nostra presentibus duximus appendenda. Ego quoque Bertoldus de Cralucke proprio carens sigillo sub sigillo domini Apolonis de Wilberchterode ad presens velud sub proprio me fateor obligatum. D a t u m anno Domini M ° C C C ° X X X 0 , I U I idus maii.

1330 Nov. 16

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Ludwig von Kraynberg und seine Frau Sophia schenken dem Kloster Frauensee eine Hufe Land in Dorndorf auf Wiederkauf Ausf. Perg. LHA Weimar. Siegel des Ausstellers an Pergstr. (Posse, Adelssiegel II Taf. 55 Nr. 16). Nos Ludewicus dictus de Creyenberc, Sophia eius legittima tenore presentium publice profitemur et ad plurimorum notitiam cupimus pervenire, quod de consensu Hermanni, Gotfridi et Ludewici heredum nostrorum ac aliorum omnium heredum et coheredum nostrorum in remedium salutis anime quond a m dilecti fratris nostri Alberti ac omnium progenitorum nostrorum donavimus et donamus, assignamus et assignamus (!) preposito abbatisse ac conventui sanctimonialium cenobii in Lacu mansum situm in villa Dorndorf et campis eiusdem ville cum omnibus suis iuribus et pertinentiis quesitis et querendis solventem singulis annis 22 solidorum fuldensium denariorum annue pensionis, q u a m quidem pensionem magistra infirmarie in suam possessionem recipiet et in usum tocius conventus convertat, secundum quod videbitur expedire, ita tarnen quod, quandocumque nos vel nostri heredes dicta bona, q u a m pro nunc Hermannus dictus Schafman possidet, pro decem

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libris fuldensium denariorum reemerimus, ex tunc in nostrum usum libere revertentur et prepositus et conventus cum predicta pecunia comparabunt bona alia, quo loco istorum infirmarie deserviet, et ex eisdem anniversarius predictifratris nostri et progenitorum nostrorum memoria proagatur. In cuius rei evidens testimonium dedimus presens scriptum sigillo nostro diligentius roboratum. Actum et datum anno Domini M°CCC°XXX 0 , XVI 0 kalendas decembris.

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1330 Dez. 17

Rudolf, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen der Frau Kunigunde Sexen 1 Pfund Heller von ihren Gütern in Springen, die sie von den Gebrüdern Konrad und Göpel Swinrode gekauft haben. Ausf. Perg. LHAWeimar. 3 abh. Siegel: a) Propst Rudolf, Abb. Nr. 6, b и. c, ab.

Nos Rudolfus prepositus, Gerdrudis abbatissa totusque conventus sanctimonialium cenobii in Lacu tenore presencium publice profitemur, quod honorabili matrone Kunegundi dicte Sexen et Heynrico" vendidimus et presentibus vendimus unam libram hallensium annue pensionis provenientem de bonis nostris in Springen, que a strennuis viris Conrado et Gopelone fratribus dictis Swinroden titulo emptionis comparavimus, ad sua vite tempora pacifice possidendam. Mortua vero predicta prescripta pensio in usum Katherine filie Johannis dicti Sterren, Elyzabete et Kunegundis filiarum dicti Ackerman in suarum vestium emendacionem [et vi] ctualium b sustentacionem libere convertatur, quibus de medio sublatis ad nostram infirmariam fcon] vertatur b , ut exinde conventus consolacionem consequatur. Datum anno Domini M°CCC°XXX°, XVI 0 kalendas januarii. a) Hinter Sexen zwei Striche, die unten auf: et Heynrico verweisen.

1331 Jan. 8

b) Loch.

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Rudolf, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen einer ungenannten Frau 1 Pfund jährlicher Zinsen, die Reinhard Kaufmann aus Tiefenort von seiner Hufe in der Dachgrube gibt. Nach ihrem Tod soll der £ins in das Frauenseer Siechhaus fallen. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 abh. Siegel: a) Propst Rudolf, ab, b) Konvent, Abb. Nr.2.

Nos Rudolfus prepositus, Gertrudis abbatissa totusque conventus sanctimonialium in Lacu tenore presencium publice profitemur, quod honorabili matrone [ ] a vendidimus et presentibus vendimus unam libram annue pensionis, quam quidem pensionem Reynhardus dictus Koufman de Typhen-

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Nr. 131—132

hart de manso in Tachgruben sito dare consuevit, ad sue vite tempora quiete et pacifice possidendam. Mortua vero predicta matrona dicta pensio ad nos libere redibit, ita tarnen, quod Katherine filie Johannis dicti Sterren, Elyzabet et Kunegundi filiabus dicti Ackerman nostris consororibus pro eorum(!) vestitu et sustentatione deserviet ad ipsarum vite tempora, quibus sublatis ad nostram infirmariam in remedium anime predicte matrone libere convertetur, ut ex hac pensione eius anniversarius proagatur, dantes ipsis presens scriptum sigillorum nostrorum munimine diligencius roboratum in testimonium super eo. Datum anno Domini M 0 CGC 0 XXXI°, VI 0 ydus januarii. a) Der Name ist nicht ausgefüllt, doch wohl in Übereinstimmung der Summe u. Personen mit der Urkunde 1330 Dez· 17 {Nr. 129): K u n i g u n d i dicte Sexen zu ergänzen.

1331 März 15

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Ludwig Walde, Kaplan des Abtes Ludwig von Hersfeld, setzt testamentarisch dem Konvent zu Hersfeld und anderen Klöstern, darunter Frauensee, einige Legate in Hersfeld aus. — Item unam libram denariorum, que de domo Conradi dicti Rote in novo foro singulis annis in festo sanete Walpurgis et saneti Michahelis eque pertita ministratur, ad cenobia sanetimonialium in Cruceberg et in Lacu cuique conventui novem solidos denariorum. — Datum anno Domini M°CCC 0 XXXI°, X V I I I 0 kalendas aprilis. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. Starke Rasuren. Siegel des Abtes Ludwig vom Pergstr. abgefallen. Zur Sache s. Urk. Nr. 140.

1333 Jan. 13

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Ludwig, Abt von Hersfeld, bekennt, daß Rudolf von Gerstungen 1 Pfund jährlicher Einkünfte in Tiefenort dem Kloster Frauensee verkauft hat. Er gibt als Lehnsherr seine Zustimmung. Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel des Abtes ab. Nos Lodewicus Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas presentium tenore litterarum publice profitemur, quod constitutus coram nobis Rudolfus de Gerstungen suo et Sophie uxoris sue legittime nomine recognovit manifeste, quod unam libram hallensium reddituum annalium cum obvencionibus ad ipsam pertinentibus in villa Tyffinhard, quam dictus Blankenheim, Heinricus d e Dorndorf et Bertoldus dictus Koufman sibi singulis annis solvere tenebantur, devotis in Christo preposito abbatisse et conventui cenobii sanetimonialium in Lacu iusto vendicionis tytulo vendiderint pro decem libris hallensium sibi integraliter numeratis traditis et solutis, ita sane quod prepositus

Nr. 133

1333

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et conventus predicti prefato Rudolfo vel suis heredibus dictam libram hallensium cum obvencionibus revendere tenebuntur, quandocumque dictus Rudolfus inira spacium unius anni a data presencium pro consimili pecunie quantitate reemendi habuerit facultatem. Si vero infra lapsum eiusdem anni Rudolfus prefatus supradictam libram reddituum non reemerit, ex tunc prepositus et conventus supradicti sibi duas libras hallensium superaddent et redditus sepedictos cum obventionibus perpetuis temporibus possidebunt. Sed quia bona ipsa, de quibus redditus nominati ministrantur, a nobis et ecclesia nostra iure feodali dependere dinoscuntur, dictus Rudolfus nobis humiliter suplicavit, ut venditioni prefate consensum nostrum adhibere dignaremur. Nos vero ad ipsius devotam instanciam premissum consensum nostrum adhibemus benivolum et expressum, dictam libram reddituum cenobio supradicto modis et condictionibus prenarratis appropriavimus et appropriamus in hiis scriptis. In cuius testimonium has litteras dedimus sigillo nostra patenter consignatas. Datum anno Domini M 0 CCC 0 XXXIII°, in octava epiphanie Domini.

1333 Okt. 18

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Albrecht, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen dem Friedrich Moris und der Jungfrau Bertradis von Mühlhausen 2 Hufen Land zu Goldbach unter besonderen Bedingungen. Ausf. Perg. LHAWeimar in duplo. Je 2 Siegel anPergstr.: a) Propst Albrecht, Abb. Nr. 7, b) Konvent, Abb. Nr. 2. Deutsche Übers. Pap. 15. Jhdt. 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 4 Nr. 16 St AMarburg.

Nos Albertus prepositus, Gerdrudis abbatissa Bertradis priorissa totusque conventus cenobii sanctimonialium in Lacu presentium tenore litterarum recognoscimus manifeste ad universorum cupientes notitiam pervenire, quod pari et unanimi consensu ob evidentem dicti cenobii nostri utilitatem strennuo viro Friderico dicto Möris ac religiose moniali Bertradi de Mulhusin dicti nostri conventus duos mansos terre arabilis in campis ville Goltbach, quos Heinricus dictus Badeschemil excolit, iusto vendicionis tytulo vendidimus et in hiis scriptis vendimus pro sedecim marcis puri argenti nobis integraliter ponderatis et solutis et in utilitatem dicti monasterii nostri conversis, ita sane quod Bertradis predicta mansos antedictos ad tempora que vixerit pacifice possidebit eo iure comodo utilitate et honore, quibus nos et nostrum cenobium hactenus dinoscimur possedisse, ipsa vero ab hac luce suscepta unus predictorum mansorum ad nostrum monasterium cum suis utilitatibus libere revertetur, reliquus vero ad Addilheidim et Gislam filias dicti Friderici Möris moniales dicti nostri conventus temporibus sue vite pertinebit, quibus ad futuram gloriam vocatis idem mansus cum suis utilitatibus ad infirmariam

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conventus nostri sepedicti perpetuis temporibus pertinebit ad progenitorum suorum salubre remedium animarum. Huius rei testes sunt discretus vir dominus Gotfridus capellanus noster, Bertoldus notarius reverendi patris et domini nostri domini Lodewici abbatis ecclesie Hersfeldensis, Syffridus molendinarius et Heinricus de Gebese et alii quamplures fide digni. I n quorum etiam omnium evidens testimonium has litteras dedimus sigillorum nostrorum munimine roboratas. D a t u m anno Domini M 0 C C C 0 X X X I I I ° > X V kalendas novembris.

1333

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Propst und Konvent des Klosters Frauensee verkaufen ihrer Siechenmeisterei Zinsen aus ihren Einkünften zu Schönstadt und Gospenroda. Abschr. Pap. F 529 (16. Jhdt.)fol. IV LHAWeimar. 1333. Verkhauffen Brobst unnd Confendt zum See dem Sichmaister daselbst aus ihren Zinßen zur Schönstatt unnd Goßbrechtarada 5 Gulden Geldes jerlich Gulden vor 10 Marek löttiges Silbers ferners Innhalts der Verschreibung.

1334 Febr. 4

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Konrad und Göpel Swinrode verkaufen dem Heinrich von Blankenheim die Heichenslithe bei der Dachgrube und andere Äcker und Wiesen1. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. Beide Siegel der Aussteller ab. Abschr. Pap. Kopb. F 528 (nach 1455) fol. 8LHAWeimar. Wir Cunrad unde Gepel gebrudere genayt di Swynroden bekennen a n disem offen bryfe alle den di si seyn adir hören lese, daz wi eyntreychtlichen unde mit bedayehten mute mit guten willen Meyzcen min Gepel wirtyn une alle unser erben unde geanerben han vorkoyft unde vorkeyfen an disem bryfen dem erbern m a n n e Heinryche von Blankenheym une sinen neychten erben eynen grünt di da heyset di Heychenslyte di da geleyn ist bi Taychtgruben mit alle dem daz dazu gehert une gehört hat an holzce u n e an felde bis an daz wasser une vir acker an dem Kemenatenberge, di yzeunt in Heyde lyn, une di wisen der Swynroden in dem Loyzfelde, di da heysset di Stewise, unde zweyne acker wisen inme Ryte u m m e dryssic p h u n t hellere, di uns vorgoldin sin une nuzlichen an unse not gewant sin, u m e une sinen erben eweclichen zu besicene alse eyn erbe mit sotam undirzheyde, wilhe cyt di vorgenanten Swynroden adir ere erben vor sente Michahels tac, der da neyst komet obir eyn jar, quemen mit sotam geylde, alse hi vor gescryben stet, une

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wolden widir keyfe, des soylde man uns state an alle widirsprayche. Och sal ume folge alle sin nuz une alle sin erbet an alle widirsprayche. Wer abir och des Got nicht engebe, daz wi ist nicht widirkeyften, zo vorcyhe wi uns gutes une leyn une wisen damite an unsen herren von Hersfeylt. Des gebe wi ume di gewer anme gute une an den leyn une gelaben ume reychte werzayft zu tunde, alse es gewonlich ist, une vorcyhen uns aller ansprayche, widirsprayche unde forderunge, di uns adir unsen erben gehelfe meychte adir ume adir sinen erben gezhade moychte vor wertlichme gerychte adir geystlichme. Des henge wi unse ingesege zu eyme orkynde an disen bryf, der ist gegeben nocht Gotes geburten drycenhundirt jar in dem virundrysten jare, an dem neysten frytage vor allermanne faystnaycht. *) Die Urk. enthält zwar den Namen des Klosters nicht, doch sind die Beziehungen einmal durch die im Klosterterritorium gelegenen Orts- u. Flurnamen gegeben, sodann durch die Aufführung im das Kloster betreffenden Kopb. F 528.

1334 März 28

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Ludwig, Abt zu Hersfeld, bekennt, daß er dem Priester Gottfried von Frauensee eine halbe Hufe zueignet gemäß der eingerückten Aufbesserung der Frau Sophia von Behringen von 1316 Juni 7. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das läd. Thronsiegel des Abtes, oval, die Rechte Schwurhand, in der Linken Bischofsstab, Legende: S LVDEWICI DEI GRA [HERSFELD]EN ECCLIE ABBATIS. Lodewicus Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas litteras petitorias honeste matrone Sophie de Beryngen vidue relicte quondam Ebbirhardi dicti Schelle necnon Johannis filii Alheidis filie eiusdem, recepimus in hec verba: (Folgt Urk. 1316 Juni 7 Nr. 110). Quapropter nos precibus Gotfridi predicti favorabiliter inclinati dimidium mansum supradictum sibi contulimus et conferimus, appropriavimus et appropriamus in hiis scriptis. In cuius testimonium has litteras dari sibi iussimus sigillo nostro ex certa nostra scientia communitas. Datum anno Domini M ° C C C 0 X X X I I I I t o , V t o kalendas aprilis.

1334 April 1

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Priester Gottfried, Kaplan des Klosters Frauensee, bestellt sein Testament. Ausf. Perg. LHA Weimar. Siegel des Abtes Ludwig von Hersfeld ab. In nomine Domini amen. Ad perpetuam rei memoriam Lodewicus Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas, cum quoslibet katholice fidei professores ab (!) bonorum operum perfectionem allicere teneamur pro nostrarum virium

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1334

Nr. 137

qualitate, maxime tamen eos, qui temporalia pro eternis, terrena pro celestibus salubri commercio decreverint commutare, hinc est, quod cum discretus vir Gotfridus sacerdos capellanus cenobii sanctimonialium in Lacu de bonis ac rebus suis mobilibus et inmobilibus testari ac ultimam suam voluntatem firmari ferventius affectaret. Idem Gotfridus ultime voluntatis ac testamenti sui dispositionem a nobis approbandam et ratificandam, dispositam sana mente ac conscriptam deliberate tradidit in hec verba: Ego Gotfridus presbiter licet indignus, capellanus cenobii sanctimonialium in Lacu, ultime voluntatis ac testamenti mei decretum domino concedente perpetuo duraturum in hunc modum duxi disponendum. In primis do et lego ac incommutabiliter assigno devotis in Christo abbatisse totique conventui sanctimonialium cenobii in Lacu in die anniversarii mei et quondam domini Theoderici plebani in Gerstungen in allodio meo in M6re tria quartalia tritici, duas libras hallensium reddituum annalium et perpetuorum. In Bercha de bonis, que dicitur Fladung colit, unam libram denariorum fuldensium, ibidem duodecim solidos denariorum isenacensium. Item duas urnas vini in Nütelingen reddituum annalium et perpetuorum pro anniversario meo et quondam domini Theoderici predicti a conventu predicto iugis temporibus peragendo in nostrarum salubre remedium animarum. Item do et lego abbatisse et conventui predictis in anniversario patris mei bone memorie similiter perpetuis temporibus peragendo in Bercha de quadam area quinque solidos hallensium. In villa Kysilbach de uno manso, quem dictus Odirsleib excolit, septem solidos denariorum isenacensium cum obventionibus inde debitis. Item do et assigno in anniversario Heinrici de Gerstungen quondam fratris domini Theoderici predicti in Breytinbach superiori duas libras denariorum isenacensium, unam aucam et quatuor pullos reddituum annalium et perpetuorum, ut anniversarius eiusdem Heinrici a conventu predicto more solito perpetuis temporibus peragatur. Item do et assigno abbatisse et conventui cenobii predicti in villa Heynebach sex quartalia siliginis et novem quartalia avene reddituum annalium pro appretiatione et nutritione ovium, que ad ipsum conventum divisim spectare ac pertinere dinoscuntur. Item ad oves easdem conservandas do et assigno Patrimonium meum in villa et campis ville Tanne quesitum et inquirendum cum suis pertinentiis universis. Item do et assigno conventui predicto oves meas universas, que tempore mortis mee reperte fuerint esse mee. Item do et lego devotis in Christo Gerdrudi dicte Scheydemen, Elizabet de Creynberg, Bertradi de Hersfeld, Gerdrudi de Heringen, Sophie de Creynberg et filie Heinrici de Tanne cognati mei sanctimonialibus cenobii predicti duas libras hallensium reddituum annalium de areis sitis in villa Мбге. Item do et assigno eisdem dimidium mansum situm in campis ville Beringen cum suis pertinentiis universis ad vite ipsarum tempora possidendum, ipsis vero ad supernam gloriam vocatis mansus cum redditibus antedictis ad infirmariam cenobii predicti perpetuis temporibus

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devolvetur. Item do et lego unam libram hallensium reddituum annalium conventui predicto in villa Möre de quadam area ibidem pro anniversario quondam Bertoldi cellerarii in Lacu perpetuis temporibus peragendo. Item do et assigno unam libram hallensium de area in villa predicta, cum qua in cenobio sepedicto oblate et vinum ad divinorum solempnia perpetuis temporibus debebunt comparari. Hanc meam ultimam voluntatem esse nec in ea me aliqua velle vel posse immutare nec immutatum posse valere vel debere firmiter protestor in hiis scriptis. Q,uam quidem testamentariam dispositionem ad preces devotas Gotfridi predicti nos Lodewicus Dei gratia abbas ecclesie Hersfeldensi predicte sigilli nostri munimine iussimus robari(!), volentes ac firmiter precipientes, ut nullus prepositorum in dicto cenobio pro tempore existentium dictum testamentum rite rationabiliter ac salubriter dispositum infringere presumat quovismodo, prout divinam effugere voluerit ultionem. Actum et datum anno incarnationis Domini millesimo trecentesimo tricesimo quarto, kalendas apprilis.

1334 April 11 Wartburg

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Friedrich, Landgraf von Thüringen, bestätigt dem Kloster Frauensee seine Rechte, die diesem sein Vater verliehen hatte (Eingerückt das sog. große Privileg von 1309 Aug. 15. Nr. 94). Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das Siegel des Landgrafen Friedrich (Posse, Wettinersiegel II Taf. 16 Nr. 8).Abschr.Pap. Kopb. F 528 [um 1455) fol. l f ; Deutsche Übersetz. 15.ll6.Jhdt. bei Urk. 1202, alleLHAWeimar. Das gleiche Formular wie Urk. Nr. 139. Universis Christi fidelibus tarn presentibus quam futuris, quibus presentes exhibite fuerint, cuiuscumque status condicionis existant, nos Fridericus Dei gratia Thuringie lantgravius, Myzsenensis et Orientalis marchyo dominusque terre Plyzsenensis salutem et votiva successuum incrementa. Accedentes ad nostram presenciam vir religiosus frater Otto de Donyn gardianus in Suzelitz, confessor noster dilectus, necnon strennuus Bertoldus vicedominus de Ecstete inclite Mechtildis contoralis nostre curie magister et rector, vice et nomine prepositi et devotarum sanctimonialium in Sehyn sincera nobis precum instancia supplicarunt, quatenus Privilegium per dive recordacionis dominum Fridericum progenitorem nostrum eisdem sanctimonialibus indultum, quod sie ineipit: (Folgt das sog. gr. Privileg von 1309 Aug. 15; Nr. 94). Confirmare seu innovare et approbare dignaremur sub eisdem clausulis et tenoribus, ut supra est preexpressum, nostri prineipatus patrocinio interv e n i e r e , memoratis sanetis monialibus ob earum devotionis intuitum et pure

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1334

Nr. 139

propter D e u m nos igitur supplicationibus earundem favorabiliter inclinati dictum Privilegium cum omnibus suis clausulis et sequelis, ut est premissum, laudamus innovamus approbamus atque ratificamus ipsumque pro nobis et nostris heredibus, r a t u m et gratum in perpetuum habentes presentis tenoris oraculo firmiter confirmamus, dantes super eo hanc paginam sigilli nostri autentici munimine firmiter communitam in nostro Castro Wartberg sub anno dominice incamationis M°CCC°tricesimo quarto, feria secunda post dominicam qua misericordia Domini cantatur.

1334 April 11 Wartburg

139

Friedrich, Landgraf von Thüringen, bestätigt dem Kloster Frauensee die im Wortlaut eingerückten Privilegien, die sein Vater dem Kloster 1309Aug. 15 {Nr. 95) verliehen hatte. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. das Siegel des Landgrafen Friedrich (Posse. Wettinersiegel II Taf. 16 Nr. 8). Abschr. Pap. Kopb. F 528 (um 1455) fol. If LH Α Weimar. Regest: Büff, Gesch. Kl. Frauensee u. Kreuzberg S. 3. Das gleiche Formular wie Urk. Nr. 138. Universis Christi fidelibus tarn presentibus q u a m futuris, quibus presentes. exhibite fuerint, cuiuscumque status conditionisve existant, nos Fridericus Dei gratia Thuringie lantgravius, Myzsenensis et Orientalis marchio dominusque terre Plyzsenensis salutem et votiva successuum incrementa. Accedentes ad nostram presentiam vir religiosus frater O t t o de Donyn gardianus in Suzelitz, confessor noster dilectus, necnon strenuus Bertoldus vicedominus de Ecstete, inclite Mechthildis conthoralis nostre curie magister et rector, vice et nomine prepositi et devotarum sanctimonialium in Sehin sincera nobis precum instantia supplicarunt, quatenus Privilegium per dive recordationis dominum Fridericum progenitorem nostrum eisdem sanctimonialibus indultum, quod sie ineipit: (Folgt Abschrift der Urk. von 1309 Aug. 15; Nr. 95). Dignaremur sub eisdem clausulis et tenoribus, u t premissum est, nostri prineipatus patrocinio memoratis sanctimonialibus in Sein confirmare. Nos igitur supplicationibus eorundem favorabiliter inclinati dictum Privilegium cum omnibus suis clausulis et sequelis, ut premissum est, laudamus approbamus ratificamus ipsumque gratum et r a t u m habentes presentis tenoris oraculo confirmamus, dantes super eo hanc paginam sigilli nostri autentici funiculo fuleitam. Wartberg sub anno dominice incarnationis millesimo trecentesimo tricesimo quarto, feria secunda post dominicam q u a cantatur misericordia Domini.

N r . 140

1334 Mai 9

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Ludwig, Abt von Hersfeld, bekennt, daß sein Kaplan Ludwig Walde den Äbtissinnen und Konventen der Klöster Kreuzberg und Frauensee 1 Pfund Hersfeldischer Pfennige jährlicher Einkünfte vermacht hat. Ausf. Perg. LHA Weimar (A). An Pergstr. das lad. Siegel des Abtes Ludwig s. Urk. Nr. 136; StAMarburg Kl. Kreuzberg (В), Siegel des Abtes Ludwig ab. Zur Sache s. Urk. Nr. 131. Nos Lodewicus Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas h a r u m tenore litterarum recognoscimus ad plurimorum cupientes noticiam pervenire, quod constitutus coram nobis discretus vir Lodewicus dictus Walde capellanus noster dilectus sagaci ac salubri cogitatione sollicite rememorans, quod scriptum est: qui parce seminat parce et metet et qui seminat in benedictione in benedictionibus et metet 1 , de bonis suis hereditariis, que divina d e m e n t i a eidem largita est dispensanda, ultimam suam voluntatem ac testamentariam dispositionem talem, ut subscribitur, haberi voluit in hac parte. Primo etenim legavit ac conpos mentis legando libere deputavit devotis et in Christo dilectis abbatissis et conventibus cenobiorum sanctimonialium in Cruceberg et in Lacu u n a m libram denariorum hersfeldensium reddituum annalium, que de domo Conradi dicti Röthe opidani Hersfeldensis singulis annis in festo sancte Walpurgis pro media parte et in festo beati Michahelis pro residua parte ministratur, que domus sita dinoscitur in novo foro opidi Hersfeldensis predicti, cuique conventui cenobiorum predictorum novem solidorum denariorum monete predicte, residuos vero duos solidos ad infirmarias conventuum eorundem deputavit, item u n u m solidum denariorum reddituum annalium, qui ministratur singulis annis de domo Nycholai dicti Ortleib sita in vico carnificum opidi predicti, duobus sacerdotibus celebrantibus missam in anniversario predicti Lodewici ac progenitorum suorum in monasteriis cenobiorum predictorum legando et assignando deputavit in sue ас progenitorum suorum salubre remedium animarum, ita sane, ut conventus ac capellani cenobiorum predictorum anniversarium dicti Lodewici, Heinrici q u o n d a m patris ac Adilheydis matris eiusdem devotis vigiliarum ac missarum decantationibus iugis temporibus peragant sollempniter et consuete. In cuius salubris ordinationis sue testimonium et robur perpetuo valiturun, sigillum nostrum ad ipsius devotam instanciam presentibus duximus appendendum. Anno nativitatis Domini M 0 C C C ° X X X I I I I t o , V I I idus maii. l

) 2. Kor. 9,6.

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1334 Juni 16

1334

Nr. 141—142

141

Albrecht, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee übertragen die Zinsen von 2 Häusern in Gotha auf genannte Jungfrauen des Klosters auf Lebenszeit. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 abh. Siegel: a) Propst Albrecht Abb Nr. 7, b) Konvent Abb. Nr. 2. Zur Sache s. Urk. Nr. 122, 123. Nos Albertus prepositus, Gerdrudis abbatissa totusque conventus sanctimonialium cenobii in Lacu tenore presentium publice profitemur, quod duas libras gothensium denariorum annue pensionis provenientes de duabus domibus sitis in opido Gotha olim per honorabilem virum Bossonem civem ibidem dilectis nostris consororibus suis filiabus Hildegundi videlicet et Guthe traditas et assignatas, que etiam post obitum earundem ad nostram infirmariam pertinere debebant indilate, consideratis moribus et disciplina dilectarum consororum nostrarum Bertradis videlicet Kunegundis, Elizabet et Katherine ipsis videlicet Hildegundi et Guthen conmanentium, quas etiam a iuventute nutriverunt, dictam pensionem ad tempora vite earundem in ipsas transferimus per presentes, volentes ut una mortua altera succedat, donec omnes sex de medio consumentur, quibus sublatis dicta pernio cum omnibus suis iuribus et pertinenciis ad nostram infirmariam libere revertetur, ut exinde omnium memoria, qui ipsam solvi procuraverunt, perpetue apud nos peragatur. In cuius rei testimonium dedimus presens scriptum sigillorum nostrorum munimine diligentius roboratum. Actum et datum anno Domini M°CCC 0 XXXIIII°, X V I 0 kalendas julii.

1334 Juli 8

142

Abt Ludwig, das Kapitel und die Pröpste der hersfeldischen Klöster, darunter Propst Albrecht von Mühlberg zu Frauensee (Albertus de Molburg in Lacu), erlassen eine Anordnung, daß die Einkünfte eines aus ihrem Kreis verstorbenen Bruders entweder ganz oder falls davon Vermächtnisse oder Schulden zu bezahlen sind, der Rest zu Vigilien und Seelenmessen zu verwenden sei. — Datum anno Domini millesimo trecentesimo tricesimo quarto, in die beatorum Kyliani etsociorum eius martirum. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. An grün-roten Seidenschnüren a) Siegel des Abtes Ludwig s. Urk. Nr. 136, b) Konvent Hersfeld {Abb. Neuhaus, Spuren Hersf. S. 134 Mitte).

Nr. 143

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1335

1335 Okt. 13

143

Albrecht, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen ihrem Kaplan Gottfried Äcker und Wiesen. Abschr. Pap. Kopb. F 528 (ium 1455) fol. 10f.

LHAWeimar.

Nos Albertus prepositus, Gertrudis abbatissa totusque conventus cenobii sanctiomonialium in Lacu, presentium tenorum litterarum recognoscimus manifeste ad presencium quam futurorum cupientes notitiam pervenire, quod propter evidentem dicti cenobii nostri utilitatem necnon de expresso consensu venerabilis in Christo patris et domini nostri domini Ludewici abbatis ecclesie Hersfeldensis sexaginta agros terre arabiles de allodio nostro in Thanne, videlicet viginti agros sitos in monte Eytersberg, quatuordecim sitos in monte Ygelsberg, quatuordecim sitos an deme Egwege, quatuor sitos in monte dicto Bolars et octo quos coluit quondam Heinricus de Thanne et duos spatio(!) pratorum ad dictos agros spectantia cum suis iuribus et libertatibus universis discretis(!) viris(!) dominis(!) domino Gotffrido capellano nostro fideli et dilecto iusto venditionis tytulo vendidimus, vendimus et tradidimus in hiis schriptis (!) pro viginti et quatuor libris hallensium nobis integraliter numeratis traditis et solutis et in evidentem utilitatem nostram conversis qui inquam Gotffridus divino succensos amore in sue et progenitorum suorum salubre remedium animarum dictos agros cum suis utilitatibus et melioracionibus necnon bona sua ibidem universa ad ipsum hereditaria successione devoluta, postquam diem clauserit extremum ad absolutum usum dicti conventus nostri iure racionabiliter donavit ac legando libere deputavit. Ita quod perpetuis temporibus preposito dicti cenobii nostre quicumque pro tempore fuit nec alicui nomine suo manum vel procurationem extendere licebit ad bona prenotata vel proventus earundem nec de hiis disponere aut intromittere quovismodo, sed hiis tantummodo cui abbatissa et conventus procurationem bonorum suorum ad infirmariam ad singularem usum vestitus et calciamentorum suorum pertinentium duxerunt conmittendam. Nos quoque et Ludewicus Dei gratia Hersfeldensis ecclesie abbas in omnium premissorum confirmationis quoque et approbationis nostre testimonium presentes nostras litteras sigilli nostri appensione una cum sigillis prepositi et conventus predictorum iussimus conmuniri ad perpetuam firmitatem preschriptorum(!). Actum et datum anno Domini Μ CCC [XXX]V», tercio idus octobris. a) X X X fehlt. Propst Albrecht gehört jedoch in die 30tr Jährt (1331 Jan. 8 noch Propst Rudolf, 1338März 17 schon Propst Engelbrecht). Die Handschr. К 498 StAMarburg (16. Jhdt.) hat richtig: tricesimo quinto.

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1336

1336—1337

Nr. 144—145

144

Friedrich von Bimbach und seine Frau Mechthild verkaufen dem Propst und Korwen des Klosters Frauensee tauschweise einen jährlichen Zins. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. das Siegel des Ausstellers (Posse, Adelssiegel II Taf 20 Nr. 12). Ego Frid[ericus] de Byenbach una cum Mechthyldi uxore mea et T h . filio meo ceterisque meis pueris publice recognosco, quod iusto interveniente concambio dedi sollempniter domino Alberto preposito necnon venerabili domine Gerdrudi abbatisse et conventui monasterii in Lacu quatuor solidos denariorum fuldensium annue pensionis, solvendos annuatim per[ ]a relictam q u o n d a m Apelonis de Heynebach et suos heredes de q u o d a m prato sito sub Castro Creyenberg inkarruca in loco qui dicitur in dem Sexshylderfurte, dedi quidem ipsis pro quatuor solidis denariorum fuldensium annue pensionis solvendis annuatim de bonis in Wetzeinrod, que ad presens Henricus dictus Brutegum inhabitat, cum omni iure, prout ego habui, ita quod ipse dominus prepositus necnon domina abbatissa et conventus predictam pensionem in prato predicto debeant cum omni iure, sicut possedi, virtute ipsiusconcambiiperpetuo possidere h a r u m testimonio litterarum meo sigillo signatarum. D a t u m anno Domini millesimo C C C ° X X X ° sexto. a) Freigelassen.

1337 Jan. 13

145

Bündnisvertrag des Stiftes Hersfeld, der zu diesem gehörigen Klöster und der Stadt Hersfeld zu gegenseitiger Hilfeleistung. — Nach Jesus geburten als m a n scribet dricenhundert iar in dem sybenunddryzigistin iare, an dem achtcenden tage post epiphaniam. Unter den Sieglem: Albrecht von Mulburg ein probist zu dem See. Ausf. Perg. Stadtarch. Bad Hersfeld. Es hingen 7 Siegel an Pergstr. an: a) Konvent Hersfeld, ab, b) Johann von Elben, Propst zu Kreuzberg: rund, stehender Christus, davor rechts kniende Gestalt, Legende: [SIG]ILLVM J O H [ . . . ] IN CR[VCEBERG], nur weniger als die Hälfte erhalten, c) Engelbrecht von Gyzenhain, Propst zu St. Peter: rund, Lamm Gottes mit Fahne, Legende: S. ENGE[ ]PPTI ECCLS STI PETRI, läd., d) Heinrich der Vogt, Propst zu Göllingen: oval, untere Hälfte links gestellter, waagrecht gevierteilter Schild, darüber Gesicht, Legende: [. . . ] RICI PP[T]I IN G E R L I N G E N ] , läd., e) Albrecht von Mühlberg, Propst zu Frauensee Abb. Nr. 7 , f ) Heinrich von Cobstädt, Propst zu Memleben: oval, sitzende Gestalt, zu Füßen links gestellter Schild mit 2 parallelen Schafscheren, Legende: [HJEINR D' KOBISTED PPOITI, g) Hartmut von Thorfelden, Propst zu Blankenheim: rund, links gestellter durch waagrechten Querbalken geteilter Schild, darüber Gesicht, Legende: S. H A R T M V D I PPTI IN BLÄKIHEl. Druck: Demme, Nachr. u. Urk. z. Chron. v. Hersf. I S. 117 Beil. 17. Notiz: Butte, Stadt u. Stift Hersf. im 14. Jhdt. S. 25f Dort Berichtigungen u. Hinweise.

Nr. 146—147

133 7

1337 Mai 3

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Heinrich, Abt von Fulda, befreit die Güter des Klosters Frauensee in Möhra vom Landding und geistlichem Gericht. Aus/. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das Thronsiegel des Abtes Heinrich, oval, in der Rechten Bischofsstab, Legende: HENRICVS DEI GRA FVLDENSIS ECCLIE ABBAS. Heinricus Dei gratia Fuldensis ecclesie abbas. Cum personis locisque Deo dicatis quid honoris et gratie impenditur, et presentis vite solacia et future beatitudinis premia impendenti apud largitorem supremum bonorum omnium datorem habundancius ac facilius impetrantur, nos igitur devotis supplicationibus religiosarum in Christo abbatisse et conventus sanctimonialium cenobii in Lacu Moguntine dyocesis, que veluti splendidum luminare in katholice fidei firmamento Serena luce refulgent, favorabiliter inclinati bona sua sita in villa et terminis ville M6re per prefatum conventum et Gotfridum sacerdotem capellanum seu prebendarium in Lacu a Conrado dicto Luppelin suisque herdibus emptionis titulo legitime conparata, ut abbatissa et conventus predicti divinis obsequiis pro nostris reatibus quiecius intendere valeant, libenter et liberaliter liberamus et in hiis scriptis eximimus ab omnibus servitiis, precariis, angariis, exactionibus sive talliis ac iudiciorum nostrorum generalium, que wlgariter lantding nuncupantur, ac spiritualium iudiciorum visitationibus, ita quod nec nos nec nostri officiati, qui pro tempore fuerint, nullas possessoribus dictorum bonorum seu eorum mansionariis futuris temporibus perpetuis exactiones, angarias seu precarias imponere aut aliquibus servitiis vel iuditiorum visitationibus directe vel indirecte debebimus pregravare, hoc dumtaxat excepto, quod, si predicti possessores seu mansionarii in aliquos nostre seu alterius iurisdictionis excessus temerarios commiserint seu alii in eos deliquerint, ex tunc nos vel noster officiatus pro tempore existens ad horum vindictam excessuum poterimus et debebimus iustitiam et iudicium iuxta patrie consuetidinem exercere. In cuius rei testimonium et perpetuam roboris firmitatem sigillum nostrum duximus presentibus appendendum. Sub anno Domini millesimo trecentesimo tricesimo septimo, in die inventionis sancte crucis.

1337 Mai 31

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Konrad Glichener kauft vom Kloster Frauensee Güter zu Nüdlingen unter besonderen Bedingungen und auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHAWeimar fleckig. Siegel der Stadt Münnerstadt ab. Zur Sache s. [1320 Anf. Nov.] Nr. 118. 7 Küthcr, Frauensee

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1337

Nr. 147

Nos Cunradus dictus Glichener et Kune[gundis] coniuges legittimi opidani in Munrichstat Herbipolensis dyocesis recognoscimus [publice] per presentes, quod nos cum bona deliberatione coadunatis manibus promittimus [bona fide] rata et firma tenere seu inviolabiliter servare omnia et singula infra scripta, videlicet quod persone sublimes scilicet domini existentes et nobiles adque(!) strennue(!) non debent nobis ullo modo succedere in bonis infra scriptis, que sunt claustri sanctimonialium in Lacu prope Castrum Creihenberg Moguntinensis(l) dyocesis in villa Nuthelingen et eius marchia sita, que etiam bona omnia et singula apud prepositum abbatissam totumque conventum sanctimonialium ibidem pro precio sexaginta librarum hellensium comparavimus, prout in eorum litteris nobis desuper datis lucide eciam continetur. Sed personas alias possumus in eisdem bonis nostros heredes seu successores ex donacione vel legato seu alio quocumque alienationis modo facere et de hoc faciendi habemus liberam facultatem. Insuper pro nobis ac nostris heredibus et successoribus predictis domino preposito abbatisse necnon conventui sanctimonialium in Lacu predictis et eorum successoribus specialem graciam et amiciciam eis facientes damus reemendi bona contractus predicta pro precio sexaginta librarum hellensium bonorum preexpresso liberam facultatem, ut, quandocumque prepositus abbatissa et conventus sanctimonialium vel eorum successores predicti nobis vel nostris successoribus predictis solverint seu dederint sexaginta librarum hellensium precium antedictum, ex tunc ipso facto predicta bona contractus erunt eorum claustri sicut prius. Et ad revendendum et restituendum taliter dicta bona nos et nostros successores et heredes prefatos obligamus bona fide, ita sane, quod huiusmodi reemptio per prepositum abbatissam et conventum predictos fiat ante festum Walpurgis virginis vel in ipso festo. Si vero dicta reemptio post dictum festum Walpurgis fieret, ex tunc usufructus et proventus bonorum predictorum pro illius anni spacio dictum festum Walpurgis proxime tunc sequentis cedent nobis et nostris heredibus et successoribus supradictis. In cuius revendicionis et omnium ac singulorum premissorum certitudinem presentem litteram damus sigillo civitatis Munrichstat predicte nostris presentibus roboratam, quod nos Cunradus dictus de Swinfurthe, Manegoldus filius suus, Cunradus dictus Klupphel, Gotfridus dictus Prele, Bertoldus dictus Schultheizze, Bertoldus dictus Lintener, Cunradus dictus Volkenant et Kuno dictus de Nuthelingen ceterique scabini civitatis seu opidi Munrichstat iam dicti duximus ad preces Cunradi dicti Glichener et Künegundis coniugum coopidanorum nostrorum predictorum ex certa scientia presentibus appendendum in evidens testimonium premissorum. Datum anno Domini M°CCC°XXX septimo, sabbato proximo ante Bonifacii et sociorum eius martirum beatorum.

Nr. 148—149

1338 März 17

1338

99

148

Engelbrecht, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen 2 Pfund Heller jährlichen Zinses zu Heinebach auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Engelbrecht, Abb. Nr. 8, b) Konvent Abb. Nr. 2.

Wir Engilbrecht probist, Gerdrud eptisse unde der ganze convent des clostirs zume See bikennen offeliche an disem geinwortegen brlfe, daz wir durch n6t und nütz unsis clostirs zvei phund heller unsir jerlichen guide in dem dorf zu Heinebach Elsebetin und Bertraden von Isenache genant di Jacofen unsen korsvestirn vorkoufet haben und vorkoüfen an disem geinwortegen brife vor zveiunzveinzig phunt heller gutir werunge, di s! uns geinzliche haben bizalt mid sogetanir undirscheid, wanne wir di vorgenanten guide widir kouften vor der geildzit unme zveiunzveinzig phunt, so sölde si unseme clostir wider gevalle ledig und 16s. Wile daz wir abir di guide nicht widerkoüfen, so sullen si dl vorgenanten Elsebet und Bertrad geruweliche inneme ane alliz hindirsal, di wile daz si leben. Wanne ouch si abegingen, so solde diselbe gülde in daz sichenhus gevalle, also lange daz wir si widirkoufen unme di sichmeisterin vor zveiunzveinzig phunt heller. Disen vorgescriben kouf globen wir in guten truwen stete und veste zu haldene ane alle argelist und haben des zu eime offinbarn orkünde unsir probistie und unsis conventis ingesigele an disen brif gehangen, der ist gegeben nach Cristis geburten drizenhundirt jar in deme achteundrizegisten jare, an seinte Gerdrude tage.

1338 Sept. 29

149

Heinrich, Gerhard und Friedrich von Eppenrode, Gebrüder, vergleichen sich mit dem Propst des Klosters Frauensee wegen der Rechte an den Gütern zu Weißendiez und Berka. Ausf. Perg. LHAWeimar. 5SiegelanPergstr.: a—с) abgefallen, d) Thilo v. Beenhausen (Posse, Adelssiegel II Taf. 11 Nr. 1), abgefallen, lose dabei, e) Heinrich v. BehringenRotenberg (Posse, ebd. Taf. 13 Nr. 6), kl. Rest.

Wir Heinrich, Gerhard und Fritze gebrudere von Eppinrode, Kune derselben gebrudere muttir und Else ir sveistir bekennen offeliche an disem genwortegen brlfe, daz wir uns insemitliche mid gutem willen und ratde uns geinzliche haben gericht und deme probiste der eptissen und deme convente des clostirs zume SS umme alliz reicht und ansprache, daz wir hattin odir ummir me gehabe möchten oder ouch unse herben an deme gutde zu Wstinditzis und an deme gutde zu Berka, daz zu seinte Bernhards Capellen zume Se gehört und ob wir an andirme gutde daz gotishuis inne hette di kein recht habe solden, des haben wir uns geinzliche gericht und vorzigen u n d 7·

100

1340

Nr. 150

vorzihen uns des ewicliche an disen geinwortegen brifen, also daz wir clostir odir sine Vormunden nummirme sullen angespreche umme die egenanten gut noch di keinirhande sache, di wir biz an dise zit zu deme gotishüs möchten gehabe, vor gerichte oder ane gerichte heimelich noch uffinbar, noch sullen nimans daran wise oder halde von unsirnwegen, sundir ein gänz vorzignisse und süne ewicliche halde ane alle argelist. Des zu eime of finbarn orkunde haben wir di gestrengen ritter und knechte gebeten ire ingesigele an disen brif henge, hern Dytten von Hornsberg, hern Johansen von Byenbach ritter, Ludewigen von Creynberg, Tylen von Benhusen, Heinrichen von Rotinberg, die von unsir betde wegen ire ingesigele an disen brif haben gehangen. Der ist gegeben nach Cristis geburten drizehundirt jar, in deme achteundrizegisten jare an seinte Mychels tage.

1340 Febr. 13

150

Ludwig von Kraynberg verkauft dem Kloster Frauensee aus Not alle Güter in der Wüstung Zehnthausen. Abschr. Pap. Kopb. F 528 {um 1455) fol. lOf. LHAWeimar; К 498 (16. Jhdt.) fol. 10'f. u. 39 StAMarburg. Zur Sache s. Urk. Nr. 151. Nos Ludewicus de Creynberg, Sophia sua legittima conthorialis, Hermanus et Ludewicus filii eorundem presentium tenore litterarum publice profitemur tarn ad presentium quam ad futurorum cupientes noticiam pervenire, quod pari et unanimi consensu voluntate ob evidentem nostram necessitatem bona nostra universa sita in solitudine dicta Cenhusen cum universis eorundem bonorum iuribus et appendiciis agris videlicet cultis et incultis pratis pascuis et rubetis areis libertatibus et honoribus devotis ac in Christo dilectis abbatisse et conventui necnon dominis Gotffrido et Bertoldo capellanis in Lacu iusto vendicionis tytulo vendidimus vendimus et tradimus in hiis schriptis pro viginti et quinque libris hallensium nobis integraliter et utiliter persolutis ab eisdem emptoriis ( ! ) a possidenda eo iure comodo utilitate et honore quibus eadem bona hactenus dinoscimur possedisse promittentes nichilominus eisdem emptoribus bona fide dictorum bonorum warandiam et disprigationem plenariam iuxta terre conswetudinem approbatam. Insuper promittimus sub fide prenarrata, quod prefatos emptores super bonis eisdem nunquam inquietabimus aut per nos vel alios in iudicio vel extra iudicium publice vel occulte quomodolibet inquietari faciemus renunciantes simpliciter et expresse omni auxilio iuris canonici vel civilis, quod nobis ad informationem dicte venditionis posset aliquatenus suffragari. In premissorum omnium evidens testimonios ( ! ) et robor perpetuo valiturum

Nr. 151—152

1340

101

presentibus dedimus litteras sigillis nostris necnon strennuorum militum dominorum Ditthonis de Hornesberg et Johannis de Byenbach sigillis patenter communitas. Nos quoque Ditho de Hornsberg et Johannes de Byenbach milites publice recognoscimus ad preces Ludewici b de Creynberg domine Sophie sue legittime Hermanni et Ludewici filiorum eorundem omniumque premissorum verum et certum testimonium sigilla nostra presentibus appendisse sub anno incarnationis Domini MCCC°XL°, idus februarii. а) К 498 SiAMarburg fügt hier fin: perpetuis temporibus.

b) doppelt.

1340 März 15

151

Ludwig von Kraynberg bittet den Abt [Ludwig] von Hersfeld, die dem Kloster Frauensee verkauften Güter in der Wüstung Zehnthausen dem genannten Kloster zuzueignen. Abschr. Pap. F 528Kopb. {um 1455) fol. 10' LHAWeimar; K498(16.Jhdt.)fol. StAMarburg; deutsche Übers, ebd. fol. 15'.

41

Zur Sache s. Urk. Nr. 150. Wemerus* in Christo patri ac domino suo domino gratioso abbati ecclesie Hersfeldensis Ludewicus b de Creynberg, Hermannus et Ludewicus filii eiusdem debite fidelitatis obsequium benivolum et paratum, bona nostra universa in solitudine dicta Cenhusen sita devotis in Christo abbate et conventui necnon discretis viris dominis Gotffrido et Bertoldo presbyteris capellanis c sanctimonialium in Lacu vendidimus perpetuis temporibus possidenda pro certa pecunie summa nobis integraliter persoluta resingnantes bona eadem cum omnibus suis iuribus utilitatibus et appenditiis in manibus reverentie vestre nihil nobis iuris vel dominii in ipsis bonis reservantes, sed ut bona sepedicta emptoribus memoratis approprietis instantia qua possumus supplicamus presentium serie litterarum sigillis nostris patenter signatarum sub anno Domini M C C C ° X L , idus martii. а) К 498 StAMarburg hat wohl richtig: Venerabiii. с) К 498 StAMarburg fügt hier tin: cenobii.

1340 Mai 3

b) К 498 StAMarburg fügt hier ein: dictus.

152

Dietrich von Frankenstein bekennt, daß er den Bauern zu Ettenhausen und dem Dorfe ganzen Frieden gegeben habe in der Weise, wie er auch dem Kloster Frauensee und dessen Gütern Frieden gegeben habe. Ausf. Perg. LHA Weimar. Das Siegel des Ausstellers und Wigands von Lehrbach ab. Ich Ditzil von Frankinstein bikenne offeliche an disem genwortegen brife, daz ich alle den gebürn von Etthinhusen und dem dort also ganz minen

1340—1341

102

Nr. 153—154

Steden ganzen frlde han gegeben nach alle den wortin u n d wise, also ich deme clostir zume S£ und irnme gutde fride han gegeben an minen brlfen, die daz bisagen. Den wil ouch an den von Etthinhusen stede u n d feste halde ane alle geverde. Des gebe ich in disen brlf zu eime gezügnisse undir mime ingesigele u n d Wygandis Larbachis ingesigele vorsigild. Nach Cristis geburten drizenhundirt j a r in deme vlrzigisten jare, an der mittewochen nach seinte Walcpurge tage.

1340 Mai 6

153

Ludwig von Kraynberg und sein Sohn Hermann bekennen, daß sie die Gebrüder Konrad und Frowin wegen des Gutes zu Gospenroda und Abteroda entlassen und wegen der Lehen an den Abt von Hersfeld weisen. Ausf. Perg. LHA Weimar, löchrig. 3 Siegel an Pergstr.: a) Ludwig v. Kraynberg (Posse, Adelssiegel II Taf. 55 Nr. 16), b) Hermann v. Kraynberg, ab, c) Dietrich v. Hornsberg (Posse ebd. IV Taf. 11 Nr. 9). [Ich] a Ludewic von Greynberg u n d H e r m a n sin sun bekennen offeliche an disem genwortegen brlfe, [daz] a wir daz gud zu Gozprechterode und zu Aptherode, daz Conrad und Fröwin gebruder [ ] a bizher von uns zu 16ne haben gehat, in ledecliche mid der ldnscaf haben [gegeben] a u n d sagen sie an disen brifen der manscaf ledig ewicliche und ire erbin und wollen noch [ ] a noch ire erben n u m m i r d a r u n m e angespreche, sundir waz wir an deme gutde eigins haben gehat, daz sullen si zu eime eigen habe ewicliche. Waz ouch von unsem herren von Hersfelde an deme gutde zu lene geit, da wisen wir si an unsen herren. Des zu eime ewigen orkünde u n d festenunge geben wir In disen brif mid unsir beider ingesigele u n d mid des gestrengin ritters hern Dyten von Hornsberg ingesigele vorsigilt. Des sin gezuge di erbern lutde her Dyt vorgenante, her J o h a n s von Byenbach ritter, Heinrich von ( ! ) b Folke von Hornsberg, Heinrich von Gerstungen und andir früme lutde. Dirre brif ist gegeben nach Cristis geburtin drizenhundert j a r in deme virzigisten jare, an deme sünabinde nach seinte Walcpurge tage. a) Loch.

b) u n d ?

1341 Jan. 5 Fritzlar

154

Heinrich, Erzbischof von Mainz, inkorporiert dem Kloster Frauensee die diesem vom Abt zu Hersfeld geschenkte Pfarrkirche zu Husen. Ausf. Perg. LHAWeimar. Sieg. d. Erzb. ab. An grüner Seidenschnur Bestätigungsbrief des Mainzer Kapitels 1341 Jan. 16 (s. Nr. 155). Erw. in 1345 Juni 1 (Nr. 165). Regest: Vogt-Vigener, Reg. d. Erzb. v. Mainz I, 2 Nr. 4634. Notiz: Thür, sacra S. 539 (mit falsch. Datum 1241); Schultes, Gesch. Henneb. II UB S. 94; Neue Beitr. z. Gesch. d. dschn. Altert. (Henneb. Ver. 2) S. 548.

Nr. 154

1341

103

Heinricus Dei gratia sancte Moguntine sedis archiepiscopus sacri imperii per Germaniam archicancellarius, universis presentes litteras inspecturis salutem et sinceram in Domino caritatem. Ex parte religiosorum et in Christo nobis dilectorum prepositi abbatisse et conventui (!) cenobii sanctimonialium in Lacu nostre diocesis nobis excitit humiliter supplicatum, quatenus ad donationem et appropriacionem, quas venerabilis in Christo pater dominus Ludewicus abbas ecclesie Hersfeldensis ordinis sancti Benedicti nostre diocesis de consensu et expressa voluntate decani et conventus eiusdem ecclesie Hersfeldensis ob sue et successorum suorum animarum remedium ad meliorandum tenuitatem prebendarum earundem virginum et monialium in dicto cenobio degentium, que adeo tenues et exiles fore dicuntur, quod absque huiusmodi et aliis caritativis Christi fidelium subsidiis dicte virgines seu moniales sustentari non valuerint, de ecclesia parrochiali in Husin nostre diocesis pure et simpliciter propter Deum factas(!) nostrum vellemus consensum benivolum adhibere ipsamque ecclesiam ipsis preposito abbatisse conventui et eorum cenobio predicto incorporare auctoritate nostra ordinaria dignaremur. Nos igitur piis huiusmodi supplicationibus favorabiliter annuentes, in eo sperantes Deo gratum obsequium exhibere, ad predictas donacionem et appropriacionem, in quantum rite et absque cuiuslibet alterius iuris preiudicio facte sunt, nostrum consensum expressum adhibuimus et hiis litteris adhibemus ipsamque ecclesiam cum suis capellis sibi annexis eo iure, quod dictus dominus abbas ad ipsas habuit, in Dei nomine incorporamus, annectimus presentibus et unimus, dantes eisdem preposito abbatisse et conventui cenobii supradicti plenam et liberam potestatem, postquam predictam ecclesiam per mortem seu liberam resignacionem pastoris ipsam nunc obtinentis vacare contigerit, fructus redditus et proventus ipsius ecclesie vice et nomine pastoris tollendi recipiendi et participiendi et de ipsis pro eorum usibus et voluntate libere disponendi ipsasque capellas predicte ecclesie, ut pretangitur, annexas et subiectas, cum vacaverint, sic et tamquam dictus dominus abbas vel sui predecessores contulit seu contulerunt, conferendi salva debita portione ecclesie predicte vicario perpetuo assignanda, per quam iura papalia episcopalia et archidiaconalia solvere, hospitalitatem tenere et sibi incumbentia onera valeat supportare, cuius quidem portionis moderationem et declarationem nobis et nostris successoribus in posterum presentibus reservamus. Volumus etiam, quod dotes, si que iam ad aliquas pretactarum capellarum ipsi ecclesie in Husen annexarum iam assignate sint, apud ipsas sicuti hactenus pro ipsarum capellanorum sustentatione permaneant absque diminutione qualibet et serventur, iuribus etiam papalibus nostris successorum nostrorum et ecclesie nostre Moguntine necnon archidiaconi loci in omnibus semper salvis. In cuius rei testimonium et perpetuam roboris firmitatem sigillum nostrum presentibus est appensum. Datum Fritslarie nonas januarii, anno Domini millesimo trecentesimo quadragesimo primo.

104

1341

1341 Jan. 16 Eltville

Nr. 155—156

155

Johannes, Dekan, und das Kapitel zu Mainz bestätigen den Schenkungsbrief des Erzbischofs Heinrich von Mainz über die Pfarrkirche Husen an das Kloster Frauensee. Atisf. Perg. LHAWeimar. Transfix an grüner Seide zu Urk. 1341 Jan. 5 des Erzb. Heinr. v. Mainz {Nr. 154). Verz.: Vogt-Vigener, Reg. d. Erzb. v. Mainz I, 2 Nr. 4634. Nos Johannes Dei gratia decanus et capitulum ecclesie Maguntine recognoscimus et publice profitemur, quod constitutus coram nobis prepositus sanctimonialium monasterii in Lacu Moguntine dyocesis exhibens litteras venerabilis in Christo patris nostri ac domini reverendi domini Heinrici archiepiscopi Moguntini, quibus presens cedula est transfixa continentes incorporationem dicto monasterio factam ecclesie parrochialis in Husen dicte Moguntine dyocesis cum suis capellis adherentibus ac aliis iuribus quibuscumque, ut in eisdem litteris plenius est deductum et apparet, petens a nobis humiliter, ut huic incorporacioni pium preberemus assensum, cuius quidem petitioni rationabili favorabiliter annuentes predictam incorporationem eo modo forma et iure, ut prenominato monasterio est facta, quantum in nobis est et de iure est permissum, gratam r a t a m et firmam dicimus et habemus, diligimus et in hiis scriptis in Dei nomine approbamus ob Christi reverentiam specialem, consensu nostrorum omnium et singulorum expresse et plenarie accedente. I n cuius evidens testimonium sigillum nostri capituli presentibus duximus apponendum. D a t u m Eltevil anno Domini millesimo CCC° quadragesimo primo, feria tercia post octavam epiphanie Domini.

1341 Febr. 25

156

Engelbrecht, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verpflichten sich zu einem ewigen Wachszins aus Anlaß der Inkorporation der Pfarrkirche zu Husen. Abschr. Perg. StADarmstadt Hs. 90fol. 20 Nr. 81. Notiz: Vogt-Vigener, Reg. d. Erzb. v. Mainz II, Nr. 4634; Thür, sacra S. 538; Spangenberg, Henneb. Chron. II S. 265. Zur Sache: s. Urk. 1341 Jan. 5 Nr. 154. Nos Engilbertus prepositus Adilheidis abbatissa totusque conventus cenobii sanctimonialium in Lacu presentium tenore litterarum recognoscimus ad universorum cupientes notitiam pervenire, quod de ecclesia parrochiali in Hüsen nobis et dicto nostro cenobio per venerabilem in Christo patrem et dominum dominum Henricum archiepiscopum Moguntinensem de expresso consensu et sollempni approbacione reverendorum dominorum decani et

Nr. 157—158

1341—1342

105

totius capituli sancte Moguntine sedis memorato ad solvendum singulis annis duas libras cere in festo beati Martini magistro fabrice ecclesie predicte nos nostrosque pro tempore successores ac nostrum cenobium in perpetuum obligamus sub nostris laboribus et expensis. Dantes has nostras litteras sigillis prepositure et conventus monasterii nostri sepefati patenter communitas in testimonium premissorum. Datum anno Domini M°CCCXLI°, dominica invocavit.

1341 März 18

157

Hertnid von Leimbach verkauft dem Kloster Frauensee 2 Pfund Heller von einem Viertel einer Sule. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Hertnid v. Leimbach (Posse, Adelssiegel IV Taf. 38 Nr. 17), b) Propst von Kloster Allendorf, spitzoval, Maria mit dem Kinde in der Linken, die Rechte vor dem Körper, in gotischem Dreipaß, in dem sich noch eine kniende, nach oben betende Gestalt befindet, Legende: S PP[OITI] [CEN]0[BII] I [A] LDE [ND] О [R] F. Wir Hertnid von Leymbach, Elsebet sin eliche wirtin, Cunze ir sün bikennen offeliche an disem geinwortegen brife und tun iz kunt alle den, die sfin oder hören lese, daz wir den erbern geistlichen lutden der eptissen und deme convent des clostirs zu dem S6 mid irme geilde gekouft haben zvei phunt heller geildis an eime virteil einir sülen, die Götzen Appen was. Df zvei phunt heller geildis sullen alle iar gevalle halb uf seinte Walcpurge tag und halb uf seinte Michahels tag. Da sullen wir des gotshus formunde an si und sullen iz also bisetze, daz di guide gevalle redeliche zu allen geziten, oder sullen die guide selbir da von andelage ane alliz hindirsal. Wanne wir des nicht teden, so möchte die eptissen und ir convent iz bisetze, daz In ir geild ane hindirsal gevile. Des zu eime ewigen orkünde habe ich Hertnid egenante min ingesigil mid des erbern mannis des probistes von Aldindorf ingesigele an disen brif gehangen, der gegeben nach Cristis geburten drizenhundirt in deme einunvirzigisten jare, an deme süntage zu mittevasten.

1342 Apr. 25

158

Engelbrecht, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen genannten Chorschwestern 28 Schillinge jährlicher Zinsen vom Dorfe Kieselbach auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Abb. Nr. 9, b) Äbtissin Adelheid Abb. 13. Wir Engilbrecht probist Adilheyd eptische und der gancze convent gemeynliche des clostirs czu dem Se bekennen uffinlich an disem keynwertegen brife, daz wir durch rechte notschuld achte und czweynczig Schillinge heller

106

1342

Nr. 159

jerlichir guylde von unsim czinse in dem dorf czu Kisilbach, den uns Odirsleyb da gibit von czweyn gutin und vir hunir czu seynte Michahelis tage und czwey hunir czu vasnacht von denselbin gutin redelich und rechtlich wrkouft han den geystlichin unsin korswestern Gelen von Eula, Bertrade, Agnesin, Petirschin und Elzebetin von Ekczil und Elsebetin von Hasehartshusin und wer czu in kümit in unse clostir umme virczen phund heller gutir gemeyn were. Dyse vorgenannte guylde sal in alle iar gevalle halb uffe sente Walpurge tag und halb uffe sente Michahelis tag. Wanne des geslechtis nicht me were in unsem clostir, so soylde dise guylde in unse sichhus gevalle. Wir mugen und sullen ouch macht und muge haben dyse guylde widir czu köuffin umme dy vorgenantin unse korswestere odir wer dy wile czu in qweme in unse closter und da nach czu eynir sichmeystern umme das vorgenante geyld, czu welchir czit wir das gehabe mugen, ane alle widirrede. Des allis czu urkunde han wir unsir probistie und unsis conventis 1 ingesigel an disen brif gehangin nach unses herrin Jhesu Christi gebort driczenhundert jar in deme czwey und virczegistin jare, an seynte Marcus tage. i) Statt des angekündigten Konventssiegels hängt das Siegel der Äbtissin Adelheid an.

1342 Juli 25

159

Ludwig von Kraynberg verkauft seine Güter zu Albertshof und in der Kohlgrube dem Priester Berthold, Schreiber im Kloster Frauensee, für 230 Pfund Heller. Ausf. Perg. LH Α Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Ludwig von Kraynberg, ab,b) Hermann v. Kraynberg (Posse, Adelssiegel II Taf. 55 Nr. 17). Abschr. Pap. Kopb. F 528 (um 1455) fol. 7; im Bekenntnis d. Pfrs. Heinr. Stockhusen zu Asbach 1471 Nov. 7 Nr. 3 beide LHA Weimar.

In Gotis namen amen. Wir Ludewic von Creynberg, Sophie sin eliche wirtinne, Herman und Ludewic ir sune zu eime ewigen orkunde und gedechtnisse bikennen offeliche an disen geinwortegen brifen und tun kunt allen lutden, di si sdn odir hören lese, daz wir eintrechliche mid gutdem ratde mid insammitdir hand durch unse rechte llbnotdurft unse gut zu dem Albarts und zu Kolgrüben mid holze mid feilde mid wazzer mid weide mid allen nütze mid allen eren mid allir friheit ewicliche vorkouft haben und vorkoüffen an disen geinwortegen brifen deme erbern pristire hern Berlde scribere vonme S£ umme zveihundirt phunt und drizig phunt heller, di her uns gütliche und geinzliche hat bezalit. Daz gut eintworten wir ime ewicliche zu bisitzene und weme her iz gebe odir bischeide wil mid alle deme rechtin eren und friheit, also wir und unse eilderin bizher bisezzen han, unde sprechin uf unsen eid und bi allir unsir herrin hulde, daz güt zu dem Albarts und waz darzu gehört, unsir und unsir eildirn bizher frl eigen ist gewest und von di keime herren zu l&ide geit noch zu dl keinis herren

Nr. 160

1343

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gerichte dinste odir gebotde gehorit. Daz andir gut zu Kolgrüben daz haben wir von eime herren von Hersfelde u n d sime stlfthe bizher gehat, daz seinden wir ledig u n d los uf unsem herren von Hersfelde und sime stifthe an disen geinwortegen brlfe und bitden mid allem flize, daz her iz Ii hern Berlde zu alle deme rechtin, also wir iz ime vorkoüft haben. Wir globen ouch in truwen dis koüffis und gutdis rechte were nach des landis sitde und daz wir n u m m i r di keine ansprache forderunge noch müwe sullen herhebe noch mache u m m e daz gut hern Berlde noch den her iz gebit odir bischeidit, wedir vor gerichte odir ane gerichte heimeliche noch uffinbar, noch sullen deme gütde nimmir keinen schaden füge noch tun, ouch ab wir des stifthis von Hersfelde finde worden. Wir vorzien uns ouch allis rechtin geistlich und werldlich, daz uns möchte gehelfe zu di keinir ansprache forderunge odir wandelunge disis ewigen koufis und allis des hi vorgescriben ist. Des sin gezuge dl erbern rittere und knechte, di wir uf beide sitden darubir han genümen u n d gebetden, her Heinrich von der T a n n e genant von Frankinberg, ein ammichtman zu Salzungen, her Friderich von Heringen, her Johans von Byenbach, her Dyt von Hornsberg rittere, Götze von Wilbrechterode, Berld von den Wyers, anmichtman zu Creynberg, Heinrich von Rotinberg, Hertnid von Svallungen, Götze Ülin und andirs vil frumir lutde. Des zu eime ewigen orkünde und festenunge haben wir Ludewic von Creynberg u n d H e r m a n sin sün unse ingesigele an disen brif gehangen u n d ich Lutze von Creynberg bikenne undir minis vatir und minis bruder ingesigelen allis des hi vorgescriben sted und daz ich des gutdis, daz hi binant ist, vorzigen h a b e mid hand und mid halme, also recht ist, vor alle den gezüge di genant sin. Dirre brif ist gegeben nach Cristis gebürte tusint j a r drihundirt j a r in deme zveiundevirzigisten iare, an seinde Jacobis tage.

1343 Juli 25

160

Friedrich, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen genannten Chorschwestern 14 Schillinge Eisenocker Pfennige wiederkäuflich. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst, ab, b) Konvent Abb. Nr. 2. Wir Friderich probist, Adilheyd eptissen unde der ganze convent gemeynliche dez closters zu deme S6 bekennen offeliche an disem geynwortigen brife, daz wir durch rechte notschult virzenne Schillinge ysennechir penninge jerlicher guide von unsem cinse in deme dorf zu Kysilbach vorkoüft haben und vorkoufen an disem geynwortigen brife unsen geistlichen corsvestern Adilheden Schürpechen, Agnesen, Ciaren iren svestern und Gelen iren niftelin unde allen den, dy zcu en kemen in daz clostir, u m m e zvelftehalb p h ü n t hellere. Daz sal in alle j a r gebin Connrod R y m a n adir wer daz güd erbetit halb uf sente Walcpurge tag unde halp uf sente Michahelis tag, diwile

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1324—1343

Nr. 161

daz si leben. W a n n e ouch n i m m e si leben, so sal iz gewallin in daz sichüs. W i r sollin ouch gude mige haben di guide widir zu kouffene u m m e dazselbe geyld, zu welcher zit wir vollen, a n e widirrede. Dez zu eyme uffenbarn orkunde h a b e n wir In disen brif gegeben m i d unsir probistie u n d unsis conventis ingesigelen vorsigilt n a c h Cristis geburten drizenhundirt j a r in d e m e driundvirzegisten j a r e , an sente Jacobis tag.

[1324—1343]

161

Ludwig, Abt von Hersfeld, beglaubigt in einem Copiarium 26 Urkunden über Güter und Winsen des Klosters Frauensee in Thüringen. Ausf. Perg. LHA Weimar sub ca. 1315. An roter u. grüner Seide hingen 2 Siegel. Beide ab. Eines, das Siegel des Abtes Ludwig v. Hersfeld (1324—1343), liegt bei. In 2 Spalten folgen hintereinanderfolgende Urkunden: des Abtes Ludwig I. von Hersfeld d. d. 1239 Nr. 35. des Pfarrers Berthold in Salzungen d. d. 1302 Dez. 20. Nr. 84. des Edlen Heinrich v. Frankenstein d. Ä. d. d. 1288 Apr. 11. Nr. 66. des Edlen Heinrich v. Frankenstein d. Ä. d. d. 1293 Apr. 11. Nr. 76. der Gebrüder Gottfried und Boppo von Stein d. d. 1293 Apr. 2. Nr. 75. des Abtes Heinrich V. v. Fulda d. d. 1290 Aug. 15. Nr. 70. des Abtes Heinrich III. v. Fulda d. d. 1212 Okt. 8. Nr. 4. der Äbtissin Adelheid v. Frauensee d. d. [Nach 1228]. Nr. 28. des Abtes Simon v. Hersfeld d. d. 1310 Jan. 3. Nr. 96. des Abtes Ludwig I. v. Hersfeld d. d. [1217] Juli 27. Nr. 7. des Abtes Ludwig I. v. Hersfeld d. d. 1239 Nr. 35. des Landgrafen Heinrich v. Thüringen d. d. 1230 Jan. 19. Nr. 29. des röm. Königs Heinrich Raspe d. d. 1246Juli 21. Nr. 41. des Landgrafen Hermann v. Thüringen d. d. 1202. Nr. 1. des Landgrafen Ludwig v. Thüringen d. d. 1222 [v. Sept. 29]. Nr. 13. des Markgrafen Heinrich v. Meissen d. d. 1250 Apr. 27. Nr. 42. des Landgrafen Albrecht von Thüringen d. d. 1284 Nov. 17. Nr. 63. des Landgrafen Friedrich von Thüringen d. d. 1309 Aug. 15. Nr. 95. der Gebrüder Albrecht u. Heinrich v. Herbsleben d. d. 1294 März 21. Nr. 77. des Heinrich von Vargula d. d. 1296 Nov. 14. Nr. 80. der Gebr. Berthold, Albrecht u. Heinrich v. Salzungen d. d. 1288Juni 5. Nr. 67. desPropstes Konrad u. der Äbtissin Paulina v. Frauensee d. d. 1291 Okt. 8. Nr. 72. der Gebrüder Gunther u. Hermann v. Eppenrode d. d. 1315 Febr. 13. Nr. 106. des Ritters Otto v. Kühndorf d. d. 1288 Nov. 2. Nr. 68. des Abtes Ludwig I. v. Hersfeld d. d. 1222. Nr. 15. des Hermann v. Mihla d. d. 1231 Juli 17. Nr. 31. Ohne besondere Beglaubigungsformel.

Nr. 162—163

1344

109

162

1344 Aug. 10

Johannes, Abt, und, der Konvent von Hersfeld gestatten, daß das Kloster Frauensee einen Fischteich zu Röhn dem Kaplan Gottfried von Frauensee verkauft. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Abt Johannes, oval, Thronsiegel, in der Linken Bibel, in der Rechten Bischofsstab, Legende: S IOHAIS DEI GRA HERSVELDEN ECCLIE ABBATIS, b) Konvent {Neuhaus, Spuren Hersfeld S. 134 Mitte). In nomine Domini amen. Ad perpetuam rei memoriam nos Johannes Dei gratia abbas, Henricus decanus totusque conventus ecclesie Hersfeldensis presentium tenore litterarum publice profitemur tam ad presentium quam futurorum cupientes notitiam pervenire, quod, cum cenobium sanctimonialium in Lacu dicte ecclesie nostre pleno iure subiectum multis debitorum oneribus gravaretur et ad relevationem eorundem debitorum pro parte piscariam in Rona vendere conpelleretur, devotus ac dilectus cappellanus noster Gutfridus de Lacu, ne in perpetuum dicta piscaria alienaretur, pio compassionis motus affectu eandem emere decrevit pro quadraginta libris hallensium integraliter per ipsum persolutis et in necessarios usus dicti cenobii conversis, ita sane, quod dicta piscaria cum suis pertinentiis utilitatibus et iuribus universis prefato Gutfrido ad vite sue tempora, ubicunque morari decreverit, debebit libere deservire, ipso vero humanis exuto piscaria sepedicta cum suis utilitatibus et iuribus ad infirmariam dicti cenobii in Lacu perpetuis temporibus devolvetur. Nec quisquam prepositorum pro tempore existentium in antea in dicta piscaria quidquam iuris vel potestatis habebit vel de ipsa se intromittere aut aliquo de ipsa disponere presumet quocum modo, nostra ex nunc auctoritate precludente. In quorum omnium evidens testimonium et robur perpetuo valiturum presentes litteras dedimus sigillis nostris videlicet abbatie et conventus patenter communitas. Datum anno Domini M 0 C C C 0 X I I I I I t o a , in die beati Laurentii gloriosi martiris.

a)

IIIII

L

Im Datum ist statt des 1. Strickes der ungewöhnlichen sicher zu lesen. 1315 regierte Abt Simon von Hutten in Hersfeld. Der hier handelnde Abt Johannes, ist Johannes II. von Elben, der von 1343—1366 regierte.

1344 Sept. 29

163

Heinrich, Graf in Henneberg, bestätigt die Schenkung der Güter in Mittelrhon durch Elisabeth, Witwe Gottfrieds Ulin, an das Kloster Frauensee. Ausf. Perg. LAMeiningen Hennebergica aus Weimar. An Pergstr. das Siegel des Grafen Heinrich (Posse, Adelssiegel III Taf. 48 Nr. 3) lose dabei. Das Perg. ist durch ehem. Behandlung ζ· T. schwer lesbar. Abschr. Pap. Kopb. F 528 (um 1455) fol. 9' LHA Weimar. Nos Heinricus Dei gratia comes in Henninberg recognoscimus per has nostras litteras manifeste, quod constituti coram nobis Elizabet relicta quon-

110

1345

Nr. 164

d a m Gottfridi dicti Ülin fidelis nostri, Johannes et Conradus filii Elizabet predicte nobis humiliter suplicarunt, quod ad donationem bonorum in Miltinrona, q u a m fecerunt unanimi consensu monasterio sanctimonialium in Lacu ob receptionem Gele filie prefate Elizabet et sororis Johannis et Conradi f r a t r u m predictorum in monasterio in Lacu memorato consensum nostrum benivolum auctenticum et ydoneum adhibere dignaremur, quorum precibus in honorem Domini nostri Jhesu Christi, cuius cultum ampliare desideramus, favorabiliter inclinati donationi et appropriacioni bonorum predictorum cum suis iuribus utilitatibus et appendiciis universis consensum nostrum presentibus adhibemus benivolum et expressum resignantes possessionem dominii feudalis bonorum predictorum in manus reverendi in Christo patris et domini nostri Johannis abbatis ecclesie Hersfeldensis affectantes ut bona eadem approprientur perpetuo monasterio memorato. I n huius nostri consensus evidens testimonium et robur ex parte nostra et heredum nostrorum perpetuo valiturum has litteras monasterio sepefato dedimus sigilli nostri appensione patenter communitas. D a t u m et actum anno Domini M°CCC° X L I I I I t o , in festo beati Michahelis archangeli.

1345 Febr. 2

164

Heinrich von Gebesee, seine Schwiegermutter, Frau von Seebach, und ihre Erben kaufen vom Kloster Frauensee einen Fruchtzins auf Wiederkauf Ausf. Ρerg. LH AWeimar. Siegel Heinrichs von Gebesee ab. Wir Heinrich von Gebese ritter, die froüwe von Sebeche min swiger u n d alle unse erben gemeine bekennen offeliche an diseme geynwortigen brieve, daz wir gekouft haben u m m e daz gotzhüs zcu deme Se zwey erforte maldir weyz u n d zwey maldir gdrsten u m m e zwelf marg lotigen silbirs, di wir bezalt haben in di juden, also wele zit si uns daz gelt wider bezalten vor sente Walpurgis tage, so solden wir in di vorgenante gülde wider antworten ane allirleye widirrede. B1 deme koufe sin gewest di bescheiden fromen lüte her Diterich von Weringshusen, her H e r m a n von Cygenberg, her Dizil Erkinbrecht u n d Dyterich von Stüzforte. Daz dise vorgescriben rede unvorbrochin blibe, des haben wir her Heinrich von Gebese unse ingesigil an disen brief gehangen. N a c h Christes geburten drizenhundirt j a r in deme funfundvirzegisten jare, an unser frowen tage purificationis.

Nr. 165

111

1345

1345 Juni 1 Friedrich, Propst der Kirche zu Dorla, bestimmt die Einkünfte

165 der durch Inkorpo-

ration mit dem Kloster Frauensee verbundenen Vikarie der Kirche zu Husen. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das lad. runde, schwarze Thronsiegel des Propstes Friedrich, linke Hand mit Krummstab, daneben sonnenförm. Gebilde mit 5 Strahlen auf Gestalt gerichtet, von den Schriftzeichen in Mittellage rechts u. links von der Gestalt nur

noch rechts ST DORLON erkennbar, Legende: [S]I[G] PPOSITI ECCLIE [ . . . ] . Zur Sache s. Urk. Nr. 154.

In nomine Domini amen. Ad perpetuam rei memoriam nos Fridricus Dei gratia prepositus ecclesie Dorlonensis presentium tenore litterarum publice profitemur tam ad presencium quam futurorum cupientes noticiam pervenire, quod, cum venerabilis in Christo pater et dominus noster dominus Heinricus archiepiscopus Moguntinus de consensu decani et capituli sedis eiusdem parrochialem ecclesiam in Hüsin nostre prepositure ad supplicationem reverendi patris domini abbatis monasterii Hersfeldensis devotis in Christo abbatisse et conventui cenobii sanctimonialium in Lacu ordinis sancti Benedicti eiusdem dyocesis incorporasset, ut littere desuper confecte plenius attestantur, dicta quoque parrochialis ecclesia ex morte quondam rectoris ibidem vacaret, abbatissa et conventus predicti Bertoldum dictum Radgebe presbiterum pro perpetuo vicario eiusdem parrochialis ecclesie nobis legitime presentarunt, supplicantes ipsum ad regimen eiusdem parrochie per nos admitti et de cura animarum, prout ad nos spectaret, investiri et nichilominus porcionem fructuum et proventuum eiusdem parochie pro regimine eure iuribus quoque et universis oneribus supportandis congruam assignari. Sed quia supradictis personaliter interesse non potuimus aliis legitime prepediti, discreto viro Heinrico Dythin in iure canonico bachulario super premissis inquirendi commisimus vices nostras, qui nobis universis et singulis plenariam fecit relacionem, unde nos de consilio eiusdem ac reverendi in Christo patris domini Johannis abbatis monasterii Hersfeldensis necnon de expresso consensu abbatisse et conventus et Bertoldi perpetui vicarii predictorum omnibus considerandis et ponderandis diligenter inspectis moderando et statuendo porcionem prefatam, in quantum in nobis est et de iure possimus, statuimus et ordinamus in hunc modum, quod abbatissa et conventus memorati cenobii capellam et villam Dytzis, villam Relichis, villam Rapoldis, villam Тапп, allodium in \Vstin Dytzes, allodium in Elfinsse cum curia in Lacu cum universis decimationibus, oblationibus, fructibus et proventibus virtute incorporationis ipsis facte libere et absolute retinebunt et officiari procurabunt accessum altaris seu curam, si qua in dicta villa Dytz est, recipiendum a nobis synodum seu convocationem visitandum necnon procuraciones ac subsidium seu subsidia pro rata, prout predictam parochiam Hüsin attingit, dandum et recipiendum mandata nostra ac superiorum nostrorum ac legitime exsequendum. Residuos vero redditus, agros, dotes

112

1345

Nr. 166

cum decimationibus, proventibus, obventionibus, utilitatibus, honoribus eiusdem parochie, in quibuscumque consistant, vicarius perpetuus percipiet et de aliis capellis matrici ecclesie subiectis disponet iuris ordine et prout sibi visum fuerit expedire. In quorum omnium evidens testimonium et robur perpetuo valiturum has litteras dedimus sigillo nostro appenso firmiter conmunitas. D a t u m et actum anno Domini M°CCC°XL 0 quinto, kalendas junii.

1345 Juni 6

166

Albrecht Stickling, Bürger in Salzungen, weist seiner Tochter Angelika, Klosterfrau im Kloster Frauensee 3 Pfund Heller jährlicher Jeinsen von dem Viertel einer Sule in Salzungen zu. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. das Stadtsiegel von Salzungen (Schannat, Buchonia vet. S. 417). Ego Albertus dictus Sticheling civis in Saltzungen recognosco presentibus manifeste, quod bona ac matura deliberatione prehabita ac cum consensu Alheydis uxoris mee legitime, Heinrici filii mei, Heinrici dicti Franckinfort generi mei, Elizabeth eius uxoris legitime, mee filie, ac omnium aliorum meorum heredum ob remedium et solacium anime mee ac omnium meorum progenitorum redditus seu pensionem a n n u a m trium librarum hallensium dativorum cum uno quartali saline, quod wlgariter ein sul nuncupatur, in Saltzcungen in superiore fonte salis siti, quod apud dictam Rotin iuste emptionis titulo comparavi, Geln filie mee sanctimoniali in Lacu ad tempora vite sue recipiendam dedi, tribui ac iuste donacionis nomine presentibus et donavi. Insuper est adiectum, quod due libre hallensium predictorum reddituum ad infirmarium cenobii predicti post decessum eiusdem Gele in anniversarium meum seu memoriam debebunt perpetuis temporibus libere deservire, reliqua vero libra pensionis memorate procuratrici eiusdem Gele filie mee dilecte ad sue vite tempora pariter ministrabit, ipsa vero decedente prefata libra hallensium ad infirmarium sepedicti cenobii libere revertetur. Ceterum est condictum, quod dictarum trium librarum hallensium pensionem ipsis sanctimonialibus, ut premittitur, certis temporibus debebo, q u a m diu vixero, de propriis manibus porrigendo ministrare. Et ne dictam donacionem et universa per ordinem enarrata aliqua nocitura questio valeat impedire, presentes sigillo civitatis Saltzcungen obtinui firmiter roborari. Nos quoque Reinhardus, Ludfewicus], Wigandus Pistor magistri consulum ceterique consules et scabini in Saltzcungen recognoscimus sigillum nostre civitatis ad preces predicti Alberti et suorum heredum presentibus appendisse. Testes huius rei sunt dominus Johannes de Franckinfort in Sumerde viceplebanus, Heilmannus de Franck[infort], Cunradus de Fulde cives in Saltzcungen et alii q u a m plures fide digni. D a t u m anno Domini M°CCG 0 XLV°, feria secunda post diem sancti Bonifacii.

Nr. 167—168

1345—1347

1345 Nov. 24

113

167

Reinhard, Pfarrer in Hersfeld, bekennt eine Schenkung der Frau Elisabeth Pflughaupt an das Kloster Frauensee. Ausf. Perg. LHA Weimar. Siegel des Pfarrers Reinhard ab.

Noverint universi presentium noticiam habituri, quod honesta matrona Elyzabet Plugeshoubetin constituta in presentia mei Rey[nhardi] plebani Hersfeldensis publice recognovit, quod redditus annuos videlicet 4 % solidos denariorum hersfeldensium in festo beate Walpurgis virginis cum 6 denariis in natali Domini, quod vulgariter wisunge dicitur, in domo C. dicti Czan cerdonis sita in vico cerdonum iuxta fluvium dictum Geysa sibi cedentes post mortem suam sanctimonialibus in Lacu donaverit liberaliter et assignaverit perpetualiter propter Deum et ob sui maritique sui omniumque predecessorum suorum fidelium remedium salutare. In cuius rei evidentiam sigillum meum ad instantes eius preces presentibus duxi appendendum. Datum anno Domini M°CCG 0 XLV°, in vigilia beate Katherine virginis.

1347 Juli 24

168

Johannes, Abt von Hersfeld, verkauft mit Zustimmung des Kapitels die Stegwiese bei Tiefenort dem Kloster Frauensee, um andere Güter bei Tiefenort kaufen zu können. Abschr. Perg. LHAWeimar, eingerückt in Urk. 1368 Okt. 16. {Nr. 230). Konzept К 249 (14. Jhdt.) fol. 30' St.AMarburg, eingerückt in Urk. 1368 Okt. 16.

In nomine Domini amen. Nos Johannes Dei gratia abbas ecclesie Hersfeldensis presencium tenore literarum recognoscimus manifeste tam ad presencium quam futurorum cupientes noticiam pervenire, quod cum fidelis noster Theodericus de Ysenache et sui coheredes bona sua in villa Tiffinhard universa vendicioni exposuissent et nos emptioni bonorum eorundem intenderemus studiose et per viam saniorem emptionem ipsam pretii conquisitione nequiremus consummare, de consensu et maturo consilio Hartmodi decani et totius conventus ecclesie nostre predicte pratum tredecim agrorum dictum dy Stegwise devotis et in Christo dilectis preposito abbatisse et conventui monasterii sanctimonialium in Lacu nobis subiecti vendidimus, vendimus et tradimus in hiis scriptis perpetuis temporibus pacifice possidendum pro octoginta libris halensium nobis integraliter persolutis et in solutionem bonorum predictorum conversis evidenter. In quorum omnium testimonium et robur modo premisso inviolabiliter valituro presentes literas dedimus sigillo nostro cum sigillo dicti conventus nostri patenter conmunitas sub anno Domini M°CCC°XLVII 0 , in vigilia beati Jacobi apostoli. Nosquoque Hartmodus decanus totusque conventus ecclesie Hersfeldensis recognoscimus premissis omnibus et singulis consilium et consensum nostrum adhibuisse et sigillum nostrum in evidens testimonium premissorum presentibus appendisse anno mense et die supradictis. 8 Küther, Frauensee

114

1347

1347 Okt. 3

Nr. 169

169

Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß Heinrich Goteforte von Krauthausen eine Wiese und 2 Äcker Land von ihnen zu dem Rode1 erblich besitzt und davon zu einem Seelgerät jährliche Zinsen zahlen soll. Abschr. Pap. (14. Jhdt.) LHAWeimar. Datum per copiam. Wir Eckebertus probist, v o r 3 Aylheid eptische u n d dy samenunge gemeynlich des closters czu dem See bekennen offinlich und tun kund alle den, dy in sen adir horn lese, daz wir mit gutir vorbedechtekeid und willen unser alczumale bekennen czu eime rechtin erbe dem bescheiden m a n n e Henrich Goteforte geseßin czu Cruthußen u n d sinen erbin einer wysin und czweyir ackere landis geruwelich czu besiczczin eweclich an allirleige ansprache sotan wis, daz der vorgenante Henrich und sine erbin davone sullen gebe und antwerte czu czinse achczen Schillinge gutir aldir hellere, da sy czwene Schillinge heller czu gebin von willekore und czu eime selgerete der erbern frouwin vorn Elsbetin Ackermennen unser miteswester alle jerlichen czu antwertin u n d czu gebin uff seynte Michaheistag dywile daz sy lebit an allirleige vorczug u n d widirrede. W a n n e abir dy vorgenante vor Elsebeth Ackermennen abeged von todis wegin, so sal daz vorgenante p h u n d geyldis eweclich gevalle u n d geantwertit werde in daz sichhws des vorgenanten closters czu dem See. U n d dy vorgenannte wyse und ackire sint gelegin czume Rode, da von daz vorgenante p h u n d heller von czu czinse alle jerlich uff seinte Michaheistag, also davor beschriben sted. U n d daz alle dyse vorbeschriben rede stete u n d gancz gehaldin werde unvorbrochlichen von uns u n d unser samenunge eweclich, des geben wir disen briff vorsigilt mit unsin ingesigeln, dy d a r a n gehangin sint. U n d wir Eckebertus probist und wir Alhed eptische bekennen, daz wir unser ingesigel gehangin habin an disen briff. O u c h sint geczuge alle disir rede der erber m a n her Conrad Sterre eyn prister, Johannes More, Tyle Obirgoz, Johannes Hoveman und ander lute gnug, den wol czu gloubin ist. Dir briff ist gegebin nach Gotis geburtin driczenhundirt j a r in dem sibin u n d virczigistin jare, an der nestin mittwochin nach seinte Michahels tage. a ) wir oder ver.

') Eine Dors. Inscr. verweist auf Zenthausen, sodaß es sich wohl um Rodäcker dort handeln kann.

Nr. 170—171 1348 Juni 9

1348

115 170

Johannes, Abt von Hersfeld, bekennt, daß Heinrich Kümmelsack, Bürger in Hersfeld, dem Kloster Frauensee einen jährlichen Zins von 2 Pfund Heller verkauft hat. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das lad. Siegel des Abtes Johann, s. Urk. Nr. 162. Nos Johannes Dei gratia abbas monasterii Hersfeldensis recognoscimus publice per presentes, quod Henricus dictus Kömelsak opidanus noster Hersfeldensis de omnium heredum suorum ac nostri beneplacito, scitu et consensu rite et racionabiliter iusto venditionis titulo vendidit religiosis personis domine abbatisse et conventui monasterii dicti czu deme Sehe pro viginti octo libris seu talentis hallensium sibi per eosdem abbatissam et conventum seu ipsorum nomine integraliter persolutis duo talenta hallensium annue et perpetue pensionis eisdem abbatisse et conventui seu eorum successoribus, qui pro tempore fuerint, in festo beate Walpurgis pro media parte et in festo beati Michahelis pro parte residua singulis annis in antea perpetuis temporibus de domo lapidea sua, iuxta theatrum videlicet domum in quo ( ! ) solet vendi panis in opidi ( ! ) nostro Hersfeldensi sita, per eundem Henricum venditorem aut quoslibet suos in eadem domo successores persolvenda remotis impedimentis in protractionibus quibuslibet absque omni dampno realiter expedite. In quorum omnium testimonium sigillum nostrum presentibus est appensum sub anno Domini millesimo tricentesimo quadragesimo octavo, in die Primi et Feliciani martirum beatorum.

1348 Aug. 27

171

Johannes, Abt von Hersfeld, ordnet erneut die Einkünfte der dem Kloster Frauensee inkorporierten Pfarrkirche zu Husen. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Abt Johann lad. s. Urk. Nr. 162, b) Konvent Hersfeld, ab. In nomine Domini amen. Ad perpetuam rei memoriam Johannes Dei gratia abbas ecclesie Hersfeldensis. Quoniam officii nostri onus, paterna videlicet solicitudo, quod divina miseratione suscepimus, super commisso grege vigilare et ipsius utilitatibus intendere monet incessanter, maxime tamen ad illorum, qui venerande religionis armatura vestiuntur, fructuosum profectum mentis studiosum affectum convertere nos delectat, hinc est, quod, cum quondam dominus Ludewicus predecessor noster bone memorie parochialem ecclesiam in Husen monasterio ac conventui sanctimonialium in Lacu eiusdem monasterii inopiam et prebendarum miserabilem tenuitatem prospiciens pio motus affectu donaverit et ipsam parrochialem ecclesiam per reverendum 8»

116

1349

Nr. 172

patrem dominum archiepiscopum Moguntinum incorporari et uniri dicto monasterio permiserit et nos tempore vacationis eiusdem ecclesie donationem et incorporationem prefatas ratihabitione et liberali approbatione concluserimus, prout in instrumentis desuper traditis plenius continetur, sed quia super perceptione usu ac distributione reddituum fructuum et obventionum de dicta ecclesia monasterio in antea cedentium inter prepositum abbatissam et conventum alicuius dissensionis discrepantiam in posterum suboriri visibiliter formidamus, nos de consilio et unanimi consensu religiosorum ac in Christo dilectorum Hartmodi decani totiusque conventus dicte ecclesie nostre super preceptione usu ac partitione fructuum et obventionum predictorum taliter duximus statuendum, quod prepositus et abbatissa pro tempore existentes oblaciones seu obventiones per ydoneas personas ad hoc communiter eligendas collectas et reclusas inter se dividant in hunc modum, quod prepositus in usum pretii familie conducticie et aliarum necessitatum sibi incumbentium omnium oblationum et obventionum duas participat portiones, terciam abbatisse et conventui pro supplemento tenuitatis prebendarum ac singularum consolationum plenarie reliquendo, nullam infestationem violentiam vel denegationis subtractionem ipsis super memorata tertia portione aliqualiter inferendo, quod omnibus et singulis futuris ibidem prepositis sub debito obedientie et religionis professione firmiter iniungimus in hiis scriptis. In cuius nostre ordinationis evidens testimonium et robur perpetuis temporibus inviolabiliter d u r a t u r u m presentes litteras dedimus sigillis abbatie et memorati conventus nostri solempniter conmunitas. Nos quoque Hartmodus decanus totusque conventus sepefate ecclesie Hersfeldensis recognoscimus sigillum nostrum in testimonium consensus nostri et approbatione certa omnium premissorum presentibus appendisse. D a t u m anno Domini M ° C C C ° X L V H I 0 , V I 0 kalendas septembris.

1349 Jan. 13

172

Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen zwei Mönchen des Klosters auf dem St. Johannisberg bei Hersfeld genannte Einkünfte [ zu Hersfeld? ]. Ausf. Perg. StAMarburg, Stift Hersfeld, starke Wasserflecken. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Eckbert, Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Nos Eckebertus prepositus, Adilheidis abbatissa totusque conventus monasterii sanctimonialium in Lacu presencium tenore literarum recognoscimus publice profitendo, quod redditus quatuor librarum hallensium minus sex solidos, quos nobis hactenus solverunt Irmintrudis dicta Sylen, Gela dicta Heynen, J u t t a dicta Hamirsbechen, Heinricus Ostirskolle, Heinricus von

Nr. 173

1349

117

Celle et Heinricus dictus Zütil religiosis ac in Christo nobis dilectis domino J o h a n n i de Isenache et domino J o h a n n i de Fulda monachis et conventualibus monasterii montis sancti Johannis prope Hersfeldiam ad vite ipsorum dumtaxat tempora vendidimus ac tradidimus. Vendimus et tradimus in hiis scriptis quiete possidendos pro viginti et Septem libris hallensium nobis integraliter et utiliter persolutis et in necessarios usus dicti monasterii nostri conversis, ita sane quod memorati redditus altero emptorum predictorum premortuo ad superstitem integraliter devolventur ambobus vero de medio sublatis ad nostrum monasterium libere pertinebunt cuiuslibet contradictoris obstaculo quiescente. Insuper reemendi redditus eosdem in vita ipsorum pro suprascripta pecunie summa nobis liberam reservamus facultatem. I n premissorum omnium evidens testimonium et robur modo prescripto et a [ . . . ] has litteras dedimus sigillis prepositure et conventus nostre confirmatas. D a t u m anno dominice incarnationis M ° C C C ° X L V i l l i 0 , inoctava epiphanie [Christi?].

1349 F e b r . 22

173

Eckbert, Propst, und der Konvent von Frauensee verkaufen eine Hufe von dem Gut zu Möhra an Heinrich Härtung. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Eckbert Abb. Nr. 9, b) Konvent Abb. Nr. 2. Abschr. Pap. im Bekenntnis desPfrs. Heim. Stockhusen zu Asbach d. d. 1471 Nov. 7 Nr. 6. LHA Weimar. Wir Eckebrecht probist, Adilheid eptissen und der ganze convent gemeinliche des clostirs zu dem S4 bekennen offeliche an disem geinwörtegen brife, daz wir unse gut zu Möre virerbit han, also daz wir da bihalden fund phund heller geildis, di wir vor da gehat han und unse wlsen, di wir bizher u b i r den hoveman gehat han und daz ertgatden uf dem kirchove und unsen schafhof. Darnach han wir desselben gutdis eine hübe mid alle deme daz darzu gehörit zu rechtim erbe vorkouft Heinriche Harttunge, Cristin sinir elichen wirttin und iren erbin, also daz s! uns alle iar uf seinte Michahels tag sullen gebe fünf phund gütir heller zu rechtim erbegeilde und mugelich dinst inewenig landis tü, also ein hubener sime herren. Disis erbis globen wir si zu wernde, also des landis recht ist, vor alle den di recht neme und tu wollen. Des zu eime orkunde u n d einir ewigen festenunge haben wir dlsen brif gegeben mid unser probistie und unsis conventis ingesigelen vorsiglld nach Cristis gebürten tusint iar drihundirt j a r in demnünundvirzigistenjare, a n seinte Petirs tage in kathedra.

118

1349 Febr. 22

1349

Nr. 174—175

174

Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen dem Pfarrer Berthold von Kraynberg 1 Hufe von ihrem Gut zu Möhra gegen einen jährlichen Zins. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Eckbert Abb. Nr. 9, b) Konvent Abb. Nr. 2. Abschr. Pap. Im Bekenntnis des Pfrs. Heinr. Stockhusen zu Asbach d. d. 1471 Nov. 7 Nr. 4. LHAWeimar. Wir Eckebrecht probist, Adilheid eptissen u n d der ganze convent gemeinliche des clostirs zu dem bikennen offeliche an disem geinwortegen brife, daz wir unse gut zu M6re virerbit han. also daz wir da bihalden fünf p h u n d heller guide, dl wir vor da hatten, u n d unse wlsen, di wir bizher ubir den hovman hatten u n d unsen scafhof. D a m a c h haben wie ein hüfe desselben gutdis mid alle deme daz darzu gehörit in veilde und in dorf und unse ertgadem in deme kirchove zu rechtim erbe vorkoüft hern Berlde deme pherrer zu Creynberg, Reinharte unsem hovemanne, J u t t e n sinir elichen wirtin und iren erben, also daz sl uns alle iar sullen gebe fünf p h u n d gütdir heller uf seinte Michahels tag u n d fünf Schillinge heller unser eptissen von deme ertgatdem zu rechtim erbegeilde und mügelich dinst tu inewenig landis. Disis erbis globen wir s! zu werende also des landis recht ist vor alle den dl recht neme und tu wollen. Des zu eime orkünde und ewige festenunge han wir in disen brif gegeben mid unser probistie und unsis conventis ingesigelen vorsigilt. Nach Cristis gebürtin tusint j a r drihundirt j a r in deme nünundvirzigisten jare, an seinte Petirs tage in kathedra.

1349 Aug. 24

175

Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß 2 Pfund Heller zu Kieselbach, die Hedwig Stock vom Kloster gekauft hat, ihren Töchtern und anderen genannten Insassen zufallen sollen. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Eckbert Abb. Nr. 9, b) Konvent Abb. Nr. 2. Wir Eckebrecht probist, Adilheid eptissen und der ganze convent des clostirs zu dem S£ bekennen offeliche an disem geinwortegen brife, daz zvei phund geildis heller, di vir Hedewig Stocken u m m e unser clostir gekouft hat zu Kysilbach u n d fünftehalb virteil kornis, zvei virteil havirn und ein limez mid deme oblei, daz darzu gehorit, iren töchtirn, di in unsem clostir sin, und Bertrade Larbechen, und ab ir sün Conrad Stacke kindir in unse clostir tede, zu irme libe gevalle sal ane alliz hindirsal und ane alle unse widerspräche. W a n n e di von disem leben virschiden, so soilde diselbe guilde

Nr. 176

1350

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ewicliche ledig und 16s gevalle in unse sichhus zu eime gemeinen nutze unsis conventis. Des zu eime offinbarn gezugnisse und festenunge haben wir in disen brlf gegeben mid unsir probistie und unsis conventis ingesigelen vorsigilt. Dise vorgescriben korngulde und havirgülde, di gevellit zu Lyndinowe, di hat si gekouft umme Fritzen Stocken und sine erben. Dirre brlf ist gegeben nach Cristis geburten tusint jar drihundirt jar in deme nünundvirzigisten jare, an seinte Bartholomeis tage des heiligen apostelen.

1350 Mai 1

176

Berthold Schorbach verkauft mit Frau und Sohn dem Kloster Frauensee eine Gülte von 4 Pfund Heller von seinem Hof zu Vacha auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 3 Siegel: a) Berthold Schorbach, geteilter Schild, rechts schräger Balken, links ein halber Vogel, Legende: S. В DICTI SCHORBACH, b) Dietr. v. Homsberg (Posse, Adelssiegel IV Taf. 11 Nr. 9), с) Thilo v. Völkershausen (Schannat, Fuld. Lehnhof S. 177). Wir Berld Schorbach, Adilheid sin eliche wirtine und Berld ir sun bekennen offeliche an disem geinwortegen brife von unsir und unsir erbin wegen, daz wir eintrechtliche mid güdem ratde vir phund heller guide vechischer were an unsem hove und husen zu Vache der erbern geistlichen lütden der eptissen und dem convent de(!) clostirs zu dem Sfi vorkouft haben und vorkoüffen an disem geinwörtegen brife umme virzig phund heller vechischer were, darmitde wir unse kindir in irme clostir blratden han. Di gülde sal in alle iar uf seinte Michahels tag gevalle zuvor an dem cinse, also lange daz wir diselben guide widerkoüffen umme virzig phund vechischer were. Di guide eintworten wir in nach alle der wise, also hi vorgescriben sted. Daz wir disen koüf stede halden und in di kein bruch an deme cinse werde, darvor setzen wir in zu bürgen di gestrengen erbern lutde hern Dytden von Hornsberg ritter und Tylen von Volkershusen. Were daz in der eins abeginge und gevlle, so solden si leiste der eptissen und dem convent vor virzig phund heller also gutde bürgen, wanne si gemanit werden. Des zu eime offinbarn orkünde und festenunge han ich egenante Berld min ingesigil mid minir bürgen ingesigelen an disen brif gehangen und wir Dytde von Hornsberg ritter und Tyle von Volkershusen bikennen, daz wir intsammitliche bürgen worden sin nach alle der wise, also hl vorgescriben sted und wollen leiste also gutde bürgen, werden wir gemanit, und haben des unse ingesigele an disen brif gehangen. Der ist gegeben nach Cristis unsis herren geburtin tusint jar drihundirt jar in dem fünzigisten jare, an seint Walcpurge tage.

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1350

1350 Juni 24

Nr. 177—178

177

Johann, Abt von Hersfeld, bekennt, daß Berthold Schorbach, seinen Töchtern imKloster Frauensee benannte Zinsen Oermacht hat, die nach deren Tod in das Siechenhaus fallen sollen. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. das Siegel des Abtes Johann, s. Urk. Nr. 162. Zur Sache s. die Bezugnahme in Urk. Nr. 253. Wir J o h a n a p t h von Gotis gnadin des stiftes zu Hersfelde bekennen offenlich an disem brive unde tun kunt allen den dy yn sehin horin adir lesin, daz vor uns ist gevest Bertold Schurbach der aide unde h a t uns gebetin, das wir sinen tochtern den geystlichen iuncfrawen, di in dem clostir zum Sehe wollin [leben] a , an dem gute zu Wundorf, daz da besessin hat Heinrich G r e [ n d ] a zcwey wirteil kornes, zcwelf Schillinge phenninge unde zcwey virtel havern u n d vier h u n r e uf sencte Michels tag unde eim schilling wert wysunge uf wynachtin dywile sy lebin. W a n sy n u m m e san, so sal dy vorgenante guide gevallin vur unse sele unse frawen in ir sichhus. Des zu [einem]® orkunde unde bekentnisse hencke wir J o h a n appet unse große ingesigel an disin uffin brif, gegebin nach Gotis geburtin dryzchehin hundirt unde in d a m vumzigestin jare, an sencte Johans tag baptiste. a ) Fleck.

1350 Dez. 21

178

Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß Heinrich Freibote von 11 Äckern zu Gebesee dem Martinskloster zu Erfurt einen wiederkäuflichen Getreidezins verkauft hat. Ausf. Perg. LHAMagdeburg Rep. U 15, Tit. XIV Martinskloster Erfurt Nr. 19. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Eckbert Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Regest: v. Hagke, Urkl. Nachr. Weißensee S. 127. Zur Sache s. Urk. Nr. 126, 183, 251. Wir Eckebrecht von V a n r e probist des closters czu deme See, eptische prialn und daz convent gemeyne bekennen uffeliche an disseme uffin brive und tun kunt alle den d y dissen brief aneseen odir lesin, daz Heynrich Fribote, Cristine sin elyche wertin u n d alle sine erbin han vorkouft mit unseme wizzin u n d willen eyn maldir kornes an sechs acker zcu Gebese in veldeglich da m a n uns ierilichen vone gebit eynen schilling erbeczinsis dem prabiste und dem convente czu sente Mertine czu Erforte in deme Brüle u m m e czeen phunt erfortischer phenninge dy en nutzlichen und gentzlichen sin vorgoldin, also daz sy daz egenannt korngeld sullen leysten den egenannten vrouwin czu sente Mertine undir irre kost und vorlost. N u habin dy ege-

Nr. 179

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nennten vrouwen den egenennten luten dy gnade geton, daz sy daz vorgenannt gut mögen wedirkoufen wanne [sy] wollin odir mögen vor allermanne vasnacht u m m e dazselbe geld und gesche des nicht, so soldin sy czu sente Michahelis tage gebin den czins mit deme gelde u n d der eins sal gevallen czu sente Michahelis tage und ensche des nicht vor sente Mertyns (!) tage, so solden sich dy egenant vrouwin odir ire Vormunden sich des egenant gutis undirwinden u n d vorkoufen u n d daz oberige, waz iz me guide dan dy czeen p h u n t gebin, weme iz bithe worde. Daz dise vorgeschrebin rede stete gantz und unvorbrochin werde gehaldin, gebe wir Eckebrecht vorgenannt und daz convent czu deme See disen brief mit unsin ingesegelen wal bewaret und gevestent. D a t u m anno Domini M°C 0 C 0 G°L, in die beati T h o m e apostoli. In dorso: Diz ist dye läge des gutis der sechs ackere in veldeglich in den velden czu Gebese. Czu deme ersten in dem velde keyn Erfurte sin gelegen czvey sethele, den eyn andir von vier ackern dy stozin uf den Andisleyben bach und dri sateln by der gebur der von Hersfelde obir eyn sethele keyn Erforte. I n deme metein velde sint gelegin sechs ackere an eyme stucke by hern Berlde, hern Erckenbrecht. In deme velde keyn Herbersleybin sint gelegen sechs ackere an eyme stucke nebin deme Hessesteyne.

1351 Jan. 25

179

Eckbert, Propst des Klosters Frauensee, verkauft seiner Siechmeisterin 6 Pfund Heller jährlicher Gülte vom Opfer zu Josthof auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. Siegel des Propstes, lose dabei, Abb. Nr. 9. Wir Eckebrecht probist des clostirs zu dem Sehe bekennen offeliche an disem geinwortegen brife, daz wir durch nöt u n d nutz unsis egenanten clostirs ses p h u n d heller ierlichen guide an dem obphir zu seinte J6ste zu dem Ditz von dem teil, daz der probistie gevalle soilde an demselben obphir, der sichmeistirn und dem convent unsis egenanten clostirs vorkouft haben und vorkouffen an disem geinwortegen brife vor sechzic p h u n d heller. W a n n e wir oder ein andir probist der sichmeistirn und irme convent sechzig p h u n d heller geben, daz geild soilden sy an andir guide lege u n d sullen uns oder eime andir probiste di ses p h u n d geildis wider antworte ane Widerrede. W a n n e ouch wir odir ein andir probist in di gülde nicht lize gevalle ane Widerrede, so söilde di eptissen u n d der convent eime probiste des conventis ingesigil zu di keinir sache n u m m i r gegebe, her richte di guide abe und laze si gevalle ane Widerrede. Des zu eime orkünde haben wir dem convent disen brlf gegeben mid unser probisti ingesigele vorsigilt nach Cristis geburten tusint j a r drihundirt j a r in dem einundfunzigisten jare, an dem tage der bikarunge seinte Pauwils.

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1351 Febr. 22

Nr. 180—181

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Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen ihrer Klosterschwester Adelheid Schorbach und deren Schwestern 15 Pfund alter Heller auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHA Weimar, befleckt u. zerrissen. 2Siegel anPergstr.: a) Propst, b) Konvent, beide ab. Wir Eckebrecht probist, Adilheid eptissen u n d der ganze convent des clostirs zu dem S£ bikennen offeliche an disem geinwortegen brife, daz wir eintrechtliche mit gutdem ratde durch nöt unsir schuld ein p h u n d isenescher phenninge ierlicher guide, uf seinte Walcpurge tag zen Schillinge u n d uf seinte Michahels tag ζέη Schillinge, di alle iar gebe sullen Cünrad Wize u n d Berld Grefe u n d ir ganerben von eimir hübe, di si von unsem gotishus haben, vorkoüft han u n d vorkoüfen an disen brlfen den geistlichen lütden Adilheide Schorpbechen u n d ire svestirn und den kindirn, di mid in sin u n d noch zu in kümen, u m m e ίΰηζέη p h u n d aldir heller, dl si uns geinzliche hat bezalit. Also wanne [ein] a probist oder ein vormünde unsis gotishus di guide wil wider koüfe u m m e fünzen p h u n d aldir heller, daz di guide sal ledig und lös si ane alle Widerrede. Des zu eime offinbarn orkünde u n d ga[nze] b festenunge haben wir disen brlff gegeben mid unser probistie u n d unsis conventis ingesigele vorsigilt, [ n a c h ] b Cristis unsirs herren geburten tusint [ j a r ] ъ drihundirtjarin dem einundfunzigistenja[re, ansein] te b Petirs tage in kathedra. a ) Fleck.

b)

Lo;h.

1351 Febr. 22

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Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen den Klosterinsassinnen Adelheid Schorbach, ihrer Schwester und den Ihren 1 Pfund Eisenacher Pfennige jährlicher Gülte auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Eckbert Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Wir Eckebrecht probist, Adilheit eptissen und der ganze convent des clostirs zu dem Se bekennen offeliche an disem brife, daz wir den geistlichen iuncfrowin Adilheide Schorpechen und irin swestirn und den, di mit in sin u n d noch zu in kumen in unse clostir, vorkouft han u n d vorkoüfen an disem briefe ein p h u n d isenescher phenninge ierlicher guide halp uf seinte Walpurge tag und halp uf seinte Michahels tag. Des sal in gebin Heinrich Weiner von Horslat seis Schillinge phenninge i zu der geltzit u n d Ditrich Smit von Gospechterode fir Schillinge i zu der geltzit von irin guten, di si von unsem gotishus haben. D a r u m m e hant si uns funfzen p h u n t aldir heller gutlich und geinzlich bezalit. Ouch wanne des geslectis nicht m e were, so

Nr. 182—183

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sal di guide in unse sichus gevalle. Ouch mugen wir di egenante guide widirkoufe fur daz egenante geilt, daz si uns darumme gegebin und bezalit han. Ouch wrde in di guide nicht uf di egenante geltzit, so sullen si uf den guten lazze phende fur di guldi(!) an Widerrede. Des zu eime orkunde und festenunge haben wir disen brif mit unser probistie und unsis conventis ingesigele vorsigilt nach Cristis geburtin drizenhundirt iar in dem einundfunfzigistin iare, an seinte Petirs tage in kathedra.

1352 Febr. 5

182

Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen genannten Klosterinsassinnen 1 Pfund Heller von den Zinsen in Kieselbach auf Wiederkauf Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst, ab, b) Konvent, ab.

Wir Eckebrecht probist, Adilheyd eptisse und der ganzce convent des clostirs zcu dem Sd bekennen offeliche an disem geynwortegen brife, das wir dorich rechte notschuld unsers gotishus vorkouft haben eyn phunt heller jerlicher gülde von unseme zcinse in deme dorif zcu Kiselbach und vorkouffen an disem geynwortegen brife unsen geystlichen körswestern Katherin Brünchen der Stekken kinden, Bertrade Larbechen und den kinden, dy zcu den hören, umme zcSn phunt heller, dy sü uns gutliche und gar bezcalt haben, und dy guide sal un antwarte Dyzcel Andrfis und Johan Syvirt uffe sente Walpurge tag halp und uffe sente Michels tag halp, dywyle das dy vorgenanten iuncfrauwen 1ёЬеп. Wenne auch sü nicht lenger werden, so selde dy vorgenante guide gevalle in das sichhus unsers conventis. Ouch sullen wir Eckebrecht, Adilheyt adir wer unsers conventis formude ist, gude müge habe dy guide wydir zcu kouffene umme dasselbe geyld, zcü wilcher zeit wir wollen, ane wydirre(!). Des zcu orkunde haben wir en disin brief gegeben vorsigilt mit unser probistie ingesigile und unsers conventis vestecliche vorsigilt nach unsers herren Jhesu Christi gebürt tusint jar dräyhundirt jar in deme zeweyundfunfzeegisten jare, an sente Agethen tage der heyligen jünefrowen.

1352 März 23

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Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bestätigen der Witwe des Heinrich Freibote den Verkauf von 3 Vierteln Landes zu Gebesee an das Martinskloster zu Erfurt unter Vorbehalt des Erbzinses. Ausf. Perg. LHAMagdeburg Rep. U 15, Tit. XIV Martinskloster Erfurt Nr. 25. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Eckbert Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Regest: v. Hagke, Urkl. Nachr. Weißensee S. 128. Zur Sache s. Urk. Nr. 126, 178, 251.

Nos Eckehardus prepositus et Alheydis abbatissa totusque conventus sanetimonialium monasterii dicti Se recognoscimus publice in hiis scriptis

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Nr. 183

volentes ad universorum tarn presentium quam futurorum notitiam pervenire, quod vendicioni trium quartalium terre arabilis in campis ville Gebese sitorum cum omnibus iuribus et pertinentiis per olim relictam Henrici Fribotonis et Henricum sacerdotem Conradum et Hartungum Henrico preposito sanctimonialium sancti Martini extra muros Erfordie in Brülo et suo conventui rite et rationabiliter facte nostrum consensum adhibuimus benivolum ac etiam presentibus adhibemus verum etiam, cum eadem venditio processerit, cum consensu et bona voluntate omnium, quorum intererat vel interesse potuit, quemadmodum de hoc sumus plenius certificati, qui bona ipsa et omne ius ipsis conpetens modo quocumque in eisdem nobis et ad manus nostras legitime ac libere resignarunt. Nos igitur resignacione huiusmodi dictorum bonorum et pertinencium recepta pariter et admissa bona ipsa ut presenta tria quartalia terre arabilis eisdem emptoribus ut predicitur venditos cum omnibus suis iuribus honoribus libertatibus et pertinentiis universis,proutvenditadinoscunturad,instanciasprecesetrogatumeomndem contrahencium memoratis Henrico preposito et suo conventui supradicto meliori modo iure et forma, quibus fieri et plus valere poterit, de expresso consensu et bona voluntate tocius nostri conventus monasterii Se predicti pro nobis omnibus nostrisque successoribus ex certa scientia iure hereditario perpetuo ac pacifice possidenda contulimus et conferimus per presentes ita sustinere, quod prelibati emptores pretacti nobis et nostris successoribus perpetue in futurum de prefatis bonis unum solidum denariorum dumtaxat nomine census hereditarii in signum recognicionis dominii singulis annis in festo Michahelis expedite solvere teneantur nichilominus iuris consuetudinis vel servicii vel servicii quocumque nomine nuncupetur nobis ecclesie nostre pretacte seu nostris successoribus in sepedictis bonis ultra predictum censum penitus reservantes et renunciamus insuper pro nobis omnibusque nostris successoribus omni iuris vel legis tarn canonici quam civilis facti et consuetudinis omni alio beneficio quo seu quibus prescripta in toto vel in parte inpungnari seu vitiari possent aliqualiter vel rescindi nichilominus pro nobis et nostris successoribus omnia et singula suprascripta rata firma atque grata perpetuis temporibus inviolabiliter observare necnon ipsos emptores de prefatis bonis ipsis iure hereditario ut premittitur concessis prout iuris et moris est iusticialiter warandare. In quorum omnium testimonium et certitudinem firmorem ipsis emptoribus has litteras dedimus nostrorum sigillorum appensione firmiter communitas sub anno Domini M°CCC° quinquagesimo secundo, feria sexta ante dominicain qua cantatur judica.

Nr. 184—185

1352 Nov. 10

1352—1354

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184

Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen ihren Chorschwestern in ihr Siechenhaus 2 Pfund Heller jährlicher Zinsen von ihren Gütern zu Rehlis. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Eckbert Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2.

Wir Eckebrecht probist, Adilheyd eptisse unde der ganzce convent des clostirs czü dem S6 bekennen offeliche an disim brife und tun es kunt allen den, dy en sen adir horin lesin, das wir eyntrechticlichen und mit gudin willin vorkoufin und vorkoüfit habin dorich notdorft unses gotishus unsern erbern geystlichen korswestirn in unser sichhus desselbin conventis zcwey p h ü n t heller czü andelagen czü zweyn gezcitin ime jare, uffe sente Walpurgis tag halp und halp uffe sente Michils tag, der darnach kümpt, von unsen gutin zcü dem Reles, und sal gebin Conrad Nenzcelin, Eckil Koch, Dytmar Damegast iclicher zwene Schillinge ysenechzcir phenninge und Henrich Fuldener, dy da gesessin ist zcü Dipach, zcen Schillinge heller fuldischer wer, adir wer dy gut innehat, dy yzcunt dy vorg[enanten] vorgeyldin. Des zcü bekentnisse gebin wir en disin brif vorsigilt mit unser probistie u n d unser conventis ingesigiln vesteclich vorsigilt nach unsers herren Jhesu Christi gebürt drizcenhundirt j a r in dem zcweyundvunfzcigisten jare, an deme abinde sente Mertins des heyligen byschofis.

1354 Febr. 2

185

Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen dem Konrad Eberhart jährliche Zinsen von einer Hufe zu Heinebach auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Eckbert Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2.

Wir Eckebrecht probist, Adilheyt eptische unde der gancze covent (!) des clostirs czu deme Se bekennen uffinlich an dysem brife, daz wir Conrade Ebirharte unsem landsidele und allin sinen rechtin erbin mid gutem vorrate vorkouft h a n unde vorkouffen an dysem brife eyn virteyl kornis unde eyn virteyl habirn ierlichen guide, dy her uns gebe solde alle iar von eyner hübe, dy her unde sine erbin von uns han czu Heynebach unde driczen Schillinge heller geyldis, der uns sesse soldin gevalle von unser wisen in dem Hole unde sibene von dem Katins werde alle iar vor czwelf Schillinge turnose, dy her uns gutlich unde nuczlich hat beczalt. O u c h ist gered, wanne wir ume odir sinen erbin daz vorgenante geyld widir gebin vor seynte Walpurge tage, so soylde uns unse guylde darnach uffe seynte Michahelis tag geynczlich unde ledeclichen widir gevalle ane widirrede. W a n n e abir wir daz geyld nach

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Nr. 186

seynte Walpurge tage beczaltin, so soylde dy guylde dem vorgenantin Conrade odir sinen erbin uffe den nestin seynte Michahelis tag gevalle. Darnach soylde unse guylde ledig unde loz sy. Diez czu eyner sicherheyt u n d e vestenunge han wir unser probistie unde unsers conventis ingesigil an dysen brif gehangin. Nach unses herin Jhesu Cristi gebürtin driczenhundert j a r an dem virundefunfczegisten jare, an unser frowin tage lichtwy.

1354 Sept. 16

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Johannes, Abt von Hersfeld, erteilt dem Kloster Frauensee и. α. die Weisung, in den nächsten 10 Jahren keine Jungfrau in dasselbe aufzunehmen, die nicht ihr weltliches Erbteil von mindestens 12 Mark mitbringt, samt anderen Anordnungen wirtschaftlicher Art. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. Siegel Abt Johannes, s. Urk. Nr. 162. Regest: Büff, Gesch. Kl. Frauensee u. Kreuzberg S. 5; A. v. В., Bilder Eisenacher Kreis. Frauensee S. 32. Johannes Dei gratia abbas ecclesie Hersfeldensis devotis et in Christo dilectis Eckeberto preposito, abbatisse et conventui monasterii in Lacu salutem in Domino sempiternam. Novimus experientia certius informati, quod secundum provinciarum ac temporum varias mutationes et etiam secundum malorum et impiorum dampnosas machinationes in subversionem et destructionem cenobiorum et piorum locorum a devotis fidelibus olim constructorum etiam negotia varianda. Sed quia monasterium vestrum predictum iam d u d u m temporibus elapsis discordiarum disturbiis malignorumque periculosis oppressionibus ad tantam redactum sit inopiam, quod debitorum usque modo contractorum ponderosam sarcinam absque gravi eiusdem monasterii dispendio nullatenus possit relevari et etiam prebendarum consuetus numerus in t a n t u m superexcreverit, quod famulantes Deo in ipso monasterio solito prebendarum victu non possunt consolari, quapropter super premissis vobis paterna sollicitudine compatientes in hiis scriptis nostrum consilium dirigimus, vobis simul et m a n d a t u m in virtute sancte obbedientie firmiter inhibendo, ne infra decern annos continuos a d a t a presentium computandos aliquam virginem in conventum dicti monasterii vestri recipiatis, nisi hereditarie portionis sue partem, q u a in seculo sustentari deberet et vivere, ad minus ad duodecim marcas puri argenti se extendentem secum afferat voluntarie in sublevamen onerum monasterii et etiam victualium incrementum. Preterea pervenit ad nos, quod etiam dolentes referimus, vestre quidam negligentie accriter ascribentes, quod ligna silvarum monasterii vestri pro edificiis necessaria ad preces vel instancias quorumcumque indifferenter donatis resecanda; cuius quidem indiscrete donationis qualis sit exitus perniciosus, etiam a minus discretis potest faciliter declarari, quia

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ruinosa edificia monasterii ex succisione aptorum lignorum silve ruine relinquuntur, copia fomentorum ignis pro victualium decoctione et frigoris hyemalis mitigatione inutiliter et improvise dispergitur, quod in successorum vestrorum totale detrimentum non dubitatur redundare. Hiis igitur causis moti sub debita nobis obbedientia regulariter vobis precipimus et mandamus, quatenus prescriptam indistinctam prebendarum distributionem, lignorum silvarumque preter in usus monasterii succisionem nullatenus admittatis, si divinam et nostram condignam evitare volueritis ultionem. Datum sub sigillo nostro maiori anno Domini M 0 CCC°LIIII t o , XVI 0 kalendas octobris.

1355 März 12

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Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen ihrer Klosterschwester Cyse von Gerstungen 1 Pfund Hellerjährlicher Gülte von ihrer Mühle in Röhn. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel anPergstr.: a) Propst Eckbert, zerbrochen, Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2.

Wir Eckebrecht probist, Adilheyt eptische und der gancze convent des clostirs czu deme S6 bekennen uffinlich an dysem brife, daz wir der geystlichin frowin Cysen von Gerstungen unsir clostirswestir unde irme gesiechte eyn phunt heller geyldis ierlichir guylde an unsir muln czu Rona vorkouft han alle iar gutlich czu gebin uffe seynte Michahelis tag. Darumme hat sy uns czehen phunt hellir gutlich und geynczlich gegebin, dy wir an unsis clostirs nucz kuntlich gelegit han. Dyse guylde mugin wir odir der muller alle iar vor seynte Walpurge tage vor dazselbe geyld widirkouffe ane Widerrede. Wanne ouch wir odir der muller dy guylde nicht gebin uffe dy egenantin czit, so soylde daz vorgenante gesiechte in derselbin muln lazze pheynde vor dy guylde ane allin unsin czorn und widirrede. Dez czu eynir ganczin sicherheyt und vestenunge han wir unsir probistie und unses conventis ingesigil an dysen brif gehangin. Datum anno Domini M°CCG0LV°, in die beati Gregorii.

1355 März 12

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Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen den Klosterschwestern Elisabeth und Jutte Schindekoph 1 Pfund Heller jährlicher Zinsen von einer Hufe in Heinebach auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel anPergstr.: a) Propst Eckbert Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee, durchgebrochen, Abb. Nr. 2.

Wir Eckebrecht probist, Adilheyt eptische und der gancze convend des clostirs czu deme S6 bekennen uffinlich an dysem brife, daz wir eyntrechtliche durch not unser schult den geystlichen frowen Elsen unde Jutten

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Nr. 189

Schindekophin unsern clostirswestern u n d irme geslechte eyn p h u n t heller geyldis ierlichör guylde an eyner hübe, dy Heyme unde sine erbin von uns han czu Heynebach, vorkouft han, daz sullen sy alle iar gutlichen gebe halb uffe seynte Walpurge tag u n d halb uffe seynte Michahelis tag. Tetin sy des nicht, so soylden sy lazze pheynde vor daz geyld uffe der hübe in veylde unde in dorfe an allen czorn u n d vordechtnisse. D a r u m m e han sy uns czehen p h u n t heller gutlich unde geynczlich beczalt. Dyse guylde mugin wir alle iar widirkouffe u m m e dazselbe geyld ane alle widirrede. O u c h bekennen wir, daz Aylheyd Mörisen und ir geslechte mid unsem willen unde wissen an derselbin hübe u m m e den egenantin Heymen unde syne erbin eyn p h u n t heller geyldis ierlicher guylde gekouft han, dy sal her in von siner erbeschaft gutlich gebe. Dete her des nicht, so soylden sy mid unsir loube unde gunst lazze pheynde vor dy guylde an allin stetin ane alle widirrede. D a r u m m e hat dazselbe geslechte deme vorgenantin Heymen unde sinen erbin czehen p h u n t heller gutlich unde geynczlich beczalt. Dyse guylde mugen sy auch widirkouffe vor dazselbe geyld, wann sy daz gehabe mugin ane Widerrede. Dez czu eyner sicherheyt h a n wir unser probistie und unses conventis ingesigele an dysen brif gehangin, den wir den egenantin geslechtin untsemidlich gegebin han. D a t u m anno Domini M 0 CCC°LV, in die beati Gregorii confessoris.

1355 Apr. 12

189

Eckbert, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen genannten Klosterschwestern 38 Schillinge Eisenacher Pfennige von ihren Landsiedlern und den Gütern zu Lindenau. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Eckbert Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Wir Eckebrecht probist, Adilheyt eptische und der gancze convend des clostirs czu deme SS bekennen uffinlich an dysem brlfe, das wir den geystlichen juncfrowen Aylheyde Mörisen, Gelen Hurreweyn, Agnesin von Ekczil unsen clostirswesteren unde allen den, dy mid in sin odir noch czu in kumen in unse clostir, vorkouft h a n und verkouffen an dysem brife achteundrizzig Schillinge ysenescher phenninge unde vir heller und achczen Schillinge heller vechescher were vor fünf lemmir an unsen landsidiln u n d guten czu Lindenowe, dy sullen in Dytmar Bernolt czwene Schillinge ysenescher phenninge unde eyn lammp, Nyclaws Schuchwerte vir Schillinge ysenescher phenninge und eyn lamp, J o h a n n vorn Agnesen fünf Schillinge ysenescher phenninge, Henning von Lindenowe czwen Schillinge ysenescher phenninge u n d eyn lamp, Conrad R y m a n czwene Schillinge ysenescher phenninge und eyn lamp, Apel Horhus czwene Schillinge phenninge ysenescher were u n d eyn l a m p u n d Conrad Nüz czwene Schillinge ysenescher phenninge alle iar gutlichen

Nr. 190

1356

129

andelage und gebe uffe seynte Walpurge tag unde ir yclicher alse vil geyldis alse ume iczczunt geschribin u n d benant ist uffe seynte Michahelis tag andelage und gebe ane widirrede, alse sy uns uffe dy czwe geyldczite daz bizher gegebin han. D a r u m m e h a n sy uns virczig p h u n t heller vechescher were gutlich u n d geynczlich beczalt. Dyse genante guylde dy sal Aylheyde Mörisen gliche halb werde unde gevalle und irme gesiechte u n d das andir halbe teyl sal Gelen Hurreweyn unde Agnesen von Eckeczil und Iren geslechtin gevalle u n d werde. W a n n e ouch yclichis geslechtis nicht me were, so soylde daz teyl in unse sichhuz gevalle. O u c h ist gered, daz wir dy guylde alle iar vor seynte Walpurge tage widerkouffe mugin vor das egenante geyld, daz sy uns d a r u m m e gegebin und beczalt han. O u c h ist gered, wanne in dyse guylde nicht wrde gegebin uffe dy egenanten geyldczite, so sullin sy uffe den guten lazze pheynde vor dy guylde in veylde u n d in dorfe ane allin czom u n d widirrede. D a t u m anno Domini M°GCC 0 LV°, dominica quasimodogeniti.

1356 Jan. 13

190

Gerhard von Eppenrode und seine Frau Kunigunde verkaufen dem Kloster Frauensee 2 Pfund Heller von ihren Gütern zu Tiefenort auf Wiederkauf Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel anPergstr.: a) Gerhard v. Eppenrode (Posse, Adelssiegel III Taf. 13 Nr. 18), b) Johann, Pfarrer zu Kraynberg, ab. Ich Gerhart von Eppinrode, K u n n e mine eliche wirtin bekennen vor uns und alle unse erbin, daz wir mid gutem vorrate u n d durch not unsir schult czwey p h u n t heller geyldis alle iar von unsem gute czu Tiffinhart gutlich czu gebin uffe seynte Michahelis tag vorkouft han und vorkouffen an dysem brife den ersamen geystlichen luten der eptischen u n d dem convente gemeynlich czu deme SS und sullen dy alle iar in das sichhüs aldaselbis uffe dy egenantin czit gebe u n d antworte ane Widerrede. D a r u m m e h a n sy uns czweynczig p h u n t heller vechescher were gütlich und geynczlich beczalit. Ouch ist kuntlich gered, daz wir dy guylde alle iar vor seynte Walpurge tage mugen und sullen vor dy egenantin czweynczig p h u n t heller vechescher were widerkouffe, czu welcher czit wir oder unse erbin dy gehabe mugen, ane alle widirrede u n d hindirnisse. Daz alle dyse rede stete gehaldin werden, han wir in dy clugen lute hern Johansin pherrer czu Creynberg u n d Fritschen von Eppinrode czu burgin gesaczit. Were daz ich abe ginge von todis wegin, so soyldin sy bürgen u n d selbschuldegen sy und soylden gutlich leyste vor guylde odir vor geylt ane alle widirrede. U n d wir Johans und Fritsche vorgenanten bekennen, daz wir bürgen und selbschuldege sin worden und wollin gutlich leyste, abe wir gemand werdin, ane Widerrede u n d vorczog in alle der mazze, alse vorgeschriebin ist. U n d aller dyser dinge czu eyme rechtin bekeyntnisse h a n ich Gerhart vorgenant hern Johansin min swager gebetin sin ingesigel 9 Küther, Frauensee

130

1356

Nr. 191

mid mime an dysen brif heynge, u n d ich Fritsche vorgenant bekennen da under der vorgenanten ingesigel dyse rede stete czu haldin, wan ich eygins ingesigel nicht inhan. Gegebin nach unsis hern Jhesu Cristi geburtin driczenhundirt j a r in dem sesundfunfczegisten iare, an dem achczendin tage nach dem heylegin cristage.

1356 Okt. 16

191

Hermann von Wildprechtroda bekennt, dqß Heinrich Hese eine Gülte von 8 Viertel Korn von Gütern zu Möhra genannten Klosterschwestern in Frauensee wiederkäuflich verkauft hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. das zerbrochene Siegel des Hermann v. Wildprechtroda (Abb. Schannat, Fuld. Lehnho/S. 181). Abschr. Pap. (14. Jhdt.) liegt bei Or. Notiz: Büff, Kl. Frauensee u. Kreuzberg S. 4 (mit falsch. Datum 1386). Ich H e r m a n von Wilbrechtrode bekenne vor mich u n d alle mine erbin, daz Heyne Hese czu M6re und alle sine rechtin erbin mid mime rate wissen u n d willen vorkouft han achte virteyl kornis jerlicher guylde alle iar gutlich czu gebin von alle deme gute, das sy von mir habin czu More in veylde und in dorfe u n d czu antwortin czu deme Se in den hof mid irre fure köste und schadin den geystlichin luten Bertrade Gyselern u n d irn kyndin, dy iczczunt mid ir sin u n d dy noch czu den kümen in das vorgenante closter, vir virteyl, Aylheyde Schorpechin und iren kyndin, dy mid ir sin u n d dy noch czu in kumen, u n d Bertrade u n d Nesen K e i n e m von Hattinbach u n d den, dy czu in kumen dasselbe closter, dy andirn vir virteyl alle iaruffeseynteMichahelis tag ane alle hindernisse u n d Widerrede. D a r u m m e h a n sy den vorgenanten Heyn und sin erbin virczig p h u n t heller salczunger wer gutlich u n d geynczlich beczalt. O u c h ist gered, das der vorgenante Heyne oder sine erbin dyse guylde mugin und sullen alle iar vor seynte Walpurge tage widerkouffe, wan sy wollen. Kouften sy sy abir nach dem egenanten tage, so soyldin sy dy vorgenante virczig p h u n t salczunger were mid den achte virteyln kornis vechesches maßes geynczlich beczale. Were ouch, das der vorgenante gesiechte eyns odir alle von todis wegin vorgingin, so soylden der egenante Heyne u n d sine erbin guylde und geylt des geslechtis, das vorgangin were, gebe u n d antworte in das sichhus czu dem Se in aller der mazze alse vorgeschribin ist. O u c h gebe ich H e r m a n vorgenant u n d mine erbin den vorgeschribin luten und irn nachkümelingin gancze macht, das sy vor das geyld odir guylde uffe deme gute in veylde und in dorfe lazzen phende ane allen unsen czorn clage und notrecht. By disem kouffe sin gewest dy clugen lute her J o h a n pherrer czu Creynberg u n d Heynrich von Breytingin u n d andir frumer lute vil. Disses kouffes czu urkunde u n d vestenunge h a n ich

Nr. 192—193

1357

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Herman vorgenant vor mich und mine erbin min ingesigel an disen brif gehangin, den ich den vorgenanten luten und irn nachkumelingin und der sichmeystern czu deme Se gegebin han nach Gotis geburtin driczenhundert jar in dem sesundefunfczegistin iare, an seynte Gallen tage.

1357 Febr. 2

192

Johann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen genannten Klosterschwestern 12 Schillinge Eisenacher Pfennige von ihrem Gute zu Gospenroda auf Wiederkauf Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Johann Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2.

Wir Johans probist, Adilheyt eptissen und der ganze convent des clostirs zu dem Se bikennen offeliche an disem brife, daz wir der geystlichen juncfrowin Adilheide Schorpechen und iren swestern und den di mit in sin und allen den di noch zü yn kumen in unse clostir vorkouft han und vorkoufen an disem brife czvelf Schillinge isenescher phenninge an unseme gute zu Gospechderode, daz Heynrich Boimgarti von unseme gotishus hat, adir wer iz nach yme hat, sal yn alle iar gebe seys Schillinge isenescher phenninge uf seynte Walpurge tag und also vil uf seynte Michahels tag ane alle widirrede, alse uns daz bisher gegebin ist. Darumme han si uns czeyn phunt heller hersfelder were gutlich und geynczlich bezalit. Ouch wanne des geslechtis nicht me ist, so sal di guide yn unse sichus gevalle. Ouch mugen wir di egenante guide alle iar widerkouffe umme das egenante geylt, das si uns darumme gegebin und bezalit han. Ouch wrde yn di guide nicht gegebin uf di egenanten geyltczit, so sollin si uf deme gute lazze pheynde fur di guide ane czorn und widirrede. Des zu eyme uffinbarn orkunde und festenunge han wir disen brif gegebin mit unser probistie und unsis conventis ingesigelin vorsigilt nach Cristis geburten drizenhundirt iar in deme sibeneundfunzigisten iare, an unser froywen tage der lichwy. 1357 Aug. 26

193

Heimbrecht von Hohenstein bekennt, daß Gottfried Schindekopf genannten Töchtern des Gunter Gottschalk, Klosterfrauen in Frauensee, einen jährlichen Zins von Gütern zu Sallmannshausen und Nesselröden wiederkäuflich verkauft hat. Ausf. Perg. LH AWeimar. An Pergstr. das Siegel Heimbrechts v. Hohenstein (Posse, Adelssiegel II Taf. 31 Nr. 7).

Ich Heymbrat von Hohinstein bekenne offintliche von mines vater wegen und miner brudere und min an disem kegenwertige brife alle den dy en sehen adir hören lesen, daz der gestrenge knecht Götze Schindekopph und allen sine erben mit unsem guten wiln unde wizzen recht und redelichen 9·

132

1357

Nr. 194

haben vorkouffet u n d vorkouffen an disem kegenwertigen brive den geistlichen jungfrauwen jungfrauwen Elsen, Nesen und J u t t e n geswestem, hern Gunter Gotschalkes kinden, closterfrauwen zum Se nundehalp p h u n t und zwene Schillinge guter alten hellere jerlicher guide von deme gute daz sy zu Salmanshusen in dem dorf haben u n d zu Neszilriden daz si von minem vater und von uns zu lehen habin u m m e zwenzig m a r g lotiges silbers ysenesses gewichtes wizz u n d were mit sogetaner underscheyt, daz dy egenanten jungfrawen dem obgenanten Götzen u n d sin erben sulche gunst und bescheydenheit han getan u n d thun an dissem briffe, wan her adir sin erben wollen u n d mögen dy eben nundehalb p h u n t u n d zwene scillinge guide wider kouffen, so sullen dy iczunt genanten jungfrauwen en dy vorgenanten guide wider zu kouffe gebe uf{ welche zit si wollen u m b zwenzig m a r g lotiges silbers der vorgenenten were an hindernisse widerspräche vorzog u n d argelist. Were abir daz dy egenanten jungfrauwen vorginge adir vorschiden von todes wegen, er den der vorgenante Gocz adir sin erbin dy egenanten gude wider gekouften, so sulde dy guide gevalle u n d dine frauwen J u t t e n Gotschelken der eben jugfrauwen muter u n d Lützen Katherin Margreten der iczunt genanten frauwen kinder und ern erben an hindernisse und widerspräche vorzog u n d argelist. O u c h ist geret, daz dy vorbescriben frauwen ir kint und er erben sullen dem vilgenanten Götzen und sin erben dyselben gunst und bescheidinheit thu, alse daz sy zu dyselbin nundehalb p h u n t u n d zwene Schillinge hellere jerlicher guide sollin wider zu kouffe gebin u m m e eine sulche summe geldes, alse vorbeschriben stet, uffe welche zit sy wollen an hindernisse widerspräche vorzog und alle argelist. Czu eyn beszern orkunde und eyner mern Sicherheit und vestenunge dis vorgescriben kouffes u n d widerkouffes daz dy stete u n d ganz u n d uffe beide siten unverbrochen blibe und ouch mit gutem willen u n d gunst mines faters u n d miner brudere und nun sy geschehen, des gebin ich Heymbrat von Hohinstein disen brif vorsigelt mit mime ingesigel. Dit ist geschehen als m a n zilt nach Cristes geburt driczenhundirt iar darnach in deme sybinundffunfczigisten jare, an dem nesten sunnabinde nach dem tage sente Bartholomeis tag des hilgen zweifboten.

1357 Sept. 24

194

Heinrich von Bimbach bekennt, daß er der Klosterfrau von Lochau in Frauensee 1 Pfund Geldes von einer Hufe zu Horschlitt wiederkäuflich verkauf t hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. das Siegel Konrads v. Gospenroda (Posse, Adelssiegel III Taf. 32 Nr. 5). Ich Heincze von Byenbach und alle mine rechten erben bekenne uffintliche an disem keinwertigen brive alle den dy in sehen adir hören lesen, daz

Nr. 195

1357

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ich verkoife und vorkoift habe der vrowin von Locha clostervrowen zume Se ein phunt geldes jerlicher guide uz der huve, da Zungeier uffe siczit, dy da gelegen in deme velde zu Harslat, vor zcehin phunt heller vechsir wis und were und ouch sal die vorgenante guide alle iar gevalle zu zwen gezciten halp uffe Walpurgis und halb uffe Michahelis. Were abir, daz ich Heinzce vorbenant adir mine erben die vorbenante guide lose wolden, wanne wir dan quemen, vor sente Michels tag mit unsem gelde, so solde dieselbe vrowe von Locha vorbenant uns unse guide vorbenant widir zu losene gebe umme dazselbe gelt an allirlei argelist und widirsprache und undirscheit. Ubir diser rede ist gewest Rudolf Horning sultheize zu me Se, daz die stete und ganz gehalden. Des allis zu eime orkunde habe ich minen vettern her Curten von Gozprechterode rittern gebeten zu einer vestenunge, daz he sine ingesigil an disen brif gehangin hait, wante ich selbir kein habe. Des habe ich her Curt vorbenant dorch bete willen Heinzcen von Bienbach mins vettern min ingesigil an disen brif gehangen zu eime bekentnisse und zu vestenunge, des is dirre brif gegebin ζ als man zilt nach Gotis geburten drizcehenhundirt iar und in dem sibinundfunfzigisten iare, an dem suntage vor sente Michels tage.

1357

195

Heinrich von Motzfeld, Domherr zu Eisenach, schenkt alles, was er zu Frauensee besitzt, dem Siechhaus des Klosters. Ausf. Perg. LH AWeimar. An Pergstr. das Siegel der Landgräfin Elisabeth v. Hessen aus grünem Wachs, Löwe in einem schrägen Schild, darüber Helm mit Federn, Legende nicht lesbar.

Ich Henrich von Mutisfelt eyn tumhere zu unser frowen zu Ysenache bekenne uffeliche an deseme genwortegen brife und tu kunt alle den dy en hören oder sehen lesen, daz ich mit gudeme willen und vorbedachten müde habe gegeben und gebe nach myme tode alles, daz ich habe by me godishus zu me Se und in myme hus daselbes, den frowen in er sichus ane widerspräche aller myner erben und hindernisse eynes probestes, alzo daz sy myn alle seid gedenken alze eris bruder und nach myme tode myne jargescid mit vigilie und mit messen, alzo alze sy es vor Gode vorentworte mugen. Och sullen sy eynen probest, abe es nod tede, underrichten, daz mit alle stucke gehalden werden, der ich des gothus brife habe. Dyser brif der ist gegeben nach Godis geburte tusent jar drihundert in deme sybenundfunezigesten jare. Von bede wege dez vorgenanten her Henrich ist diser brif vorsygelet mit deme ingesygele der durluchtigen furstinnen frowen Elzebet lantgrevin zu Hessen.

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1358 März 17

1358

Nr. 196—197

196

Johann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen der Klosterfrau Cyse von Gerstungen 1 Pfund Heller jährlicher Gülte von dem Lehngut zu Dippach auf Wiederkauf. Ausf.Perg. LHAWeimar. AnPergstr. 2 Siegel: a) Propst Johann Abb. Nr. 9,b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2.

Wir Johans probist, Adilheid eptissen und der ganze convent des clostirs zu dem Se bikennen offeliche an dysem brife, daz wir der geystlichen juncfrowin Cysen von Gerstungin und allen den, dy mit ir sin adir noch zu in kumen in unse clostir, vorkouft han und vorkouffin an disem brife ein phund heller geldis ierlicher guide halb uf seinte Walpurge tag und halb uf seinte Michahels tag, daz sal yn alle iar geben Nyclawus Roty von Dypach von syme gute, daz her von uns zu lene hat, adir wer is nach yme hat, ane widirrede, alse her uns daz bisher gegebin hat. Darumme hant si uns czeyn phunt heller vecher were gutlich und geynczlich bezalit. Ouch wanne des geslechtis nicht me ist, so sal dy guide in unse sichus gevalle. Ouch mugen wir di egenante guide alle iar widir koufte umme daz egenante geylt, daz si uns darumme gegebin han. Ouch wrde yn di guide nycht gegebin uffe di egenante czit, so sullen si uf deme gute lazze pheynde fur di guide ane allen zorn und Widerrede. Des zu eme üffenbarn orkunde und ganze festenunge han wir dysen brif gegebin mit unsir probistie und unsis conventis ingesigele vorsigilt nach Gristis geburten tusint iar drihundirt iar in deme achteundfunfzigisten iare, an seinte Gerdrudin tage der iuncfrwin.

1358 Juli 2

197

Berthold Müller bekennt mit seiner Frau und seinem Sohn, daß sie dem Kloster Frauensee von ihren Weingärten zu Nüdlingen jährlich den vierten Teil des Weins reichen wollen. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. Siegel Ottos v. Schleid (Schannat, Fuld. Lehnhof S. 152). Zur Sache s. Urk. Nr. 198.

Ich Bertholt Muller, Alheid min eliche wirthen, Henze min son bekennen uffenlich an disem briefe allen den di en sehin oder hören lesin, daz wir sullen und wollen gebin daz virteil vor der kelter ane geverde den erbern geistlichen luten den juncfrowen und der samenunge gemeinlich zu dem closter dem Sees von den wingarten, di si haben zu Nutelingen in der mark, di gelegen sint an dem Leyenberge unten an Götzen Forstmeister, den si uns gelehin habin zu den vorgenanten drin liben, ir gulte jerliche zu reichen gutlich, als vorbeschrebin stet, und soln alle iar in di wingarten machen

Nr. 198—199

1358

135

fünf fuder mistes und zweyhundert holzes und di wingartenerbet zu rechter zit, ane hinderniße. Des gebe wir vorgenanten lute disen brief vorsigelt mit ern Otten ingesigel von Sleten burgman zu Kyzzigen, der henget es an disen brif durch unser bete willen. Ich Otte von Sleten bekenne mins ingesigel an disem brife mit mim wizzen zu eim orkunde gegebin nach Christi geburt driczehinhundert jar in dem achtundfunfzigistem iar, an dem mantage vor Kyliani.

1358 Juli 2

198

Hermann Kunbiz bekennt mit Frau und Sohn, dem Kloster Frauensee von dem Weingarten in der Mark zu Nüdlingen den vierten Teil des Weines geben zu wollen. Ausf. Ρerg. LHAWeimar. An Pergstr. das Siegel Ottos von Schleid (Schannat, Fuld. LehnhqfS. 152). Zur Sache s. Urk. Nr. 197.

Ich Herman Kunbicz, Jutte min eliche wirthen, Henze unser sun bekennen an disem uffen briefe allen den, di en sehen oder hören lesen, daz wir sullen und wollen gebin daz virteil des wins vor der kelter ane geverde jerlich den erbern geistlichen luten dem closter und der samenunge gemeinlich zu dem Seus von dem vlecken wingarten, den si haben in der mark zu Nutelingen gelegen in dem Wolfesluch unden Apeln wisen, di si uns gelazzen habin zu unsen vorgenanten drin liben, und soln in di wingarten machen zwei foder mistes und zweihundert holzes und zu rechter zit erbeiten und gebin des disen brif versigelt mit ern Otten ingesigel von Sleten, der henget es an disen brief durch unser bete wiln zu eim orkunde. Datum anno Domini M°CCC 0 L 0 VHI°, feria secunda ante diem beati Kyliani.

1358 Sept. 23

199

Elisabeth, Landgräfin zu Hessen, errichtet in der St. Georgenkirche zu Eisenach einen Altar und stattet die Vikarie an demselben mit 6 Mark Silber aus, die der Propst und Konvent des Klosters Frauensee von ihrem Hof zu Röhn jährlich für 60 Mark Silber zu reichen haben. Folgen weitere Bestimmungen über die Besetzung der Stelle und den Wiederkauf der Ausstattung. Ausf. Perg. LHAWeimar. Es hingen 3 Siegel an verlorenen Fäden: a) Landgräfin Elisabeth, b) Kapitel der Stiftskirche zu Eisenach, c) Stadt Eisenach, alle ab. Zur Sache s. Urk. Nr. 267.

In nomine Domini et individue trinitatis amen. [W]ir Elsebeth von Gotis gnaden lantgravynnen zcu Hessen bekennen uffenlichen unde tun künt alle dey dy dysen brif sehen adir hören lesen, daz wir in dez almechtigen Gotis unsirs herren Jhesu Christi der hochgelobiten konegynnen sente Marien

136

1358

Nr. 199

syner muter der heyigen juncfrouwen, dez heylgen aposteln santi Mathie, sante Marien Magdalenen und santi Erasmi dez heylgen martherers ere, ouch aller unser eidern und sunderlichen Friderichs unsers vaters und Friderichs unsers bruders herren und marggraven zcu Missen und langgraven zcu Duryngen und unser lyeben frouwen und mütir frouwen Elsebethen marggravin und unser sele zcu tröste nucze und ewegis gedechtnisse eynin altar zcu Isenache in der kirchen des heyigen herren santi Georgin gemacht, gebuwet, ufgericht und gewedemit mit sechs marcken geldis lotiges silbers ewiges zcinses, dy der probist dy eptisschen und dy samenungen dez closters zu deme Sehe eyme yclichen vicario dez altars sullen geben und reychin alle iar halp zcu sente Walpurge tage und halb zcu sente Michahels tage von yrme hove zu Rana und von alle deme gute dez egenantten closters zcu deme Sehe, da wir den zcyns ane und umme sechczig marcg lotiges silbers gekoyft haben von unseme gute und gelde daz uns Got vorlegen hat und beschert, dy ouch dy vorgenanten koyffere adir yre nachkomelinge wyder koyfe mögen wan sy wollen und mögen und en wedir zcu koyffin gebin sullen umme sechczig marg lotiges silbers also vorbeschriben stet und von stat an sal man und sollen und wollen wir dywyl wir leben adir dy den wirs beveln mit deme egenantten gelde andirn zcins deme altare wyder koyffe. . . . Wer ez ouch, daz dy zcyns worde wider gekouf t, als vorgeschriben stet, so sal man daz gelt antwerte hern Heynriche von Mutisfelt unsime schribere, der daz sal mit rate der vir lenherren wyder anelege an andere guide zcu dem altar. Gesche abir, daz noch dezselbin ern Heynrichs tode dy guide worde wyder gekouft, so sal man daz gelt antwerte den vyer lenherren, dy sullen ez behalde in dem beheltnisse der kirchen unser frouwen alda zcu Isenache also lange, wan daz man ez anelege mag und sullen dyselbin vire adir dy meyste partyge als schire sü mugen ez anelege noch nücze dez altirs und also als su daz vorantwerte wollen an dem lestin orteyle und welch ir daz hinderte und nicht entethe, der sal und solde zcu dem male, wan syn zeit were, der lenschaft und der kore beroubit syn und an dy adir an den andern fallen, der daz heldit und flizclichen darane ist und ez nicht vorsumet. Unde zcu der vorgeschriebin sache und artikele vestenunge und ewiges gedechtnisse han wir Elsebeth egenantt unser insegil mit insigiln dez capitels dez stiftes der kirchen zcu unser frouwen und der stat zcu Isenach dy eyn mit uns und dorch unser bete willen vorsegilt dysen keinwertigen brif und wir Bertholt Pordiez techin und daz capitel ratismeistere und der rat der kirchin und der egenantten stat bekennen, daz wir durch bete willen der dorchluchteden furstin unser lieben frouwen Elsebethen langgravinnen von Hessen dysen keinwertigen brif, der mit yrme insigil vorsigilt ist, haben mit unsern insigiln vorsigilt und daran gehangen han dyrre vorgeschriben rede zcu eyme meren sicherunge ist dyser brif gegebin nach Gotis geburte tusint iar dryhundirt jar in dem achtundefunczigisten jare, an dem süntage vor sente Michahels tage.

Nr. 200—201

1360 Jan. 14

1360

137

200

Johann, Abt von Hersfeld, bekennt, daß Propst Heinrich und der Konvent des Klosters Frauensee der Frau Jutta von Romrod 2 Pfund Heller von ihren Gütern zu Dippach verkauft haben. Ausf. Perg. LHAWeimar. 3 Siegel an Pergstr.: a) Abt Johann s. Urk. Nr. 162, b) Propst Heinrich Abb. Nr. 9, c) Konvent Fratiensee Abb. Nr. 2. Wir Johans von Gotdis gnaden apt des stifthis zu Hersfelde bikennen offeliche an disem genwortegen brife, daz der kouf, der hinach bescriben sted, mid unsen wizzen und willen gesehen ist und wir den bistetigit han und unse ingesigil darubir an disen brif gehangen. Der kouf sted also: Wir Heinrich probist, Künegund eptissen und der ganze convent des clostirs zu dem Sfi bikennen offeliche an disem brife, daz wir virkouft han zvei phund heller ewiger gülde an unser gülde zu Dypbach, di unser probistie gehört hat bizher, der ersam frowen virn Jutten von Rümerode umme zveinzig phund heller, dl si uns geinzliche hat bizalit. Di guide sal ewicliche gevalle unsem convent in daz sichenhus. Darumme sal unse convent ewicliche big0 jargezit hern Apelen von Rümerode, deme God gnade, mid vigilien und messen also gwönlich ist. Wanne ouch ein probist unse convent hinderte an der guide, so möchten ir süne d! guide vordere und solden di unsem convente andelage, daz di jargezit vörbaz gehalden wörde. Des zu eime offinbarn orkünde und festenunge haben wir frowen Jutten egenanten und iren sunen disen brif gegeben mid unsis erbern in Gotde vatere und herren herren Johansis aptis zu Hersfelde ingesigele mid unsir probistie und unsis conventis ingesigelen küntliche virsigilt nach unsis Jhesu Christi gebürten tusint jar drihundirt jar in deme sechzisten jare, an deme dinstage nest deme achtzenden.

1360 Jan. 19

201

Johann genannt in dem Hofe, gesessen zu Dönges, bekennt, daß er dem Berthold von der Hube, Bürger zu Hersfeld, seinem Verwandten, 1 Pfund jährlicher Gülte wiederkäuflich verkauft hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Heinrich Abb. Nr. 9, b) Pfarrer zu Husen, oval, stehende Gestalt, in der Linken runder Schild, in der Rechten hoher Stab mit Kreuz. Legende: S. PLBI SCE ECCLIE IN HVSIN. Ich Johans genant in dem Hobe etswanne gesezen zu Tanne bikenne offeliche an disem geinwortegen brife, daz ich von minir schuld wegen und minir wirttin und minir kynde han virkouft und virkoufe an disem brife Berlde von der Hübe bürgere zu Hersfelde minem mage und sinen erben ein phund heller jerlicher gülde, di ich bizher gehat han, zu rechtem erbecinse an Conradis Hylbprichis müllen von minir mutder seligen wegen alle jar uf den zvelften tag. Daz phund geildis han ich Berlde und sinen erben virkouft umme zen phund heller hersfeldischer were, also wanne ich oder mine nestin

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Nr. 202—203

rechten erben dazselbe phund geildis mügen widerkoüfe umme ζέη phund der egenanten were und daz teden vor seinte Walpurge tage alle jar, di hernach kümen, so solde mir oder minen erben daz phund geildis wider gevalle ane alle Widerrede Berldis und sinir erben. Des zu eime offenbarn orkünde han ich Berlde und sinen erben disen brif gegeben under der ersam lütden ingesigele hern Heinrichis des probistis zu dem SS und hern Johansis des pherrers zu Creynberg, di dürch mine betde ir ingesigele an dlsen brif gehangen han. Des bikennen wir Heinrich probist und Johans pherrer egenanten, daz wir durch Johans betde unse ingesigele an disen brif gehangen han. Dirre kouf ist geschSn und dirre brif gegeben nach unsis herren Jhesu Christi gebürten tusint jar, drihundirt jar in deme sechzisten jare an deme süntage nach deme achtzSnden tage.

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Heinrich, Propst, undder Konvent des KlostersFrauensee verkaufen der Klosterfrau Elisabeth Schindekopf 10 Schillinge Heller von einer halben Hufe in Dippach auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Heinrich Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2.

Wir Heynrich probist, Kunegunt eptissen und der ganze convent des clostirs zu dem Se bikennen offeliche an disem brife, daz wir der geystlichen juncfrowin Eisin Schindekoffin und allen den, di mit ir sin und noch zu yn kummen in unse clostir, vorkouft han und vorkouffin an disem brife czen Schillinge heller geldis ierlicher guide halp uf seinte Walcpurge tag und halp uf seinte Michahels tag an eynir halben hübe zu Dypach, dy Heynrich Fulwaszir von unseme gotishus zu lene hat, adir wer si noch yme hat, dy sollin in dy guide gutliche geben. Darumme han sir (!) uns gegeben fünf phunt heller vechir were. Und wurde in di guide nich, so suldin si laszin phendin uf dem guty an widirrede. Und wanne des geslechtis nimme were, so sulde di guide in ir sichus gevalle. Ouch mugin wir egenante probist di guide widir kouffe, wanne wir wullin, fur daz egenante gelt. Des zu eyme offinbarn orkunde und ganze festenunge habin wir disen brif gegeben mid unsir probistie und unsis conventis ingesigele vorsigilt nach Cristis geburtin driczenhundirt iar in dem sesczigistin jare, an unser vrowin tage der lichtwy.

1362 Mai 2

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Johann, Abt von Hersfeld, bekennt, daß sein Marschall Heinrich von Mansbach von dem Gut zu Ertal einen Kornzins dem St. Wiprechtsaltar und dem Vikar daselbst, Meister Berthold vom See, verkauft hat. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. v. Elben К 248fol. 5.

Wir Johans von Gotis gnaden apt des stiftis czu Hersfeld bekennen an disem brive, das unser liber getruwir Heinrich von Mansbach unser mar-

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schalg unde amptman czu Landegke, Angneß sin eliche wirtin unde alle ir erben mit unser wißcen unde willen han vorkouft recht unde redlich an irme gute unde Vorwerke czu Ertal, das von uns unde unser stifte czu lehin rürit vir virteil korngeldis gutis ragkin hersfeldisses maßcis ierlichir guide dem altar sende Wiprechtis unde der vicarien desselbyn altaris uffe dem kare unser ebenanten stiftis meister Bertold von Se unser liben phaffen yczund ein vicarius desselben altars unde nach yme eim ygzlichen der den altar unde dy vicarie ynnehette beseßce unde vorstunde czu andelagen genzlich unde gudlich czu beczalen demselbyn koufern an iren schaden in ir hus czu Hersfeld ierlich uffe sende Michels tag an allen vorgeczog umme czwenczig phund heller gengir unde guter hersfelder werunge, der unser marschalg ebenant nuczlich unde ganz ist beczalt, alse wir bericht syn, mit sulchen undirscheide, das sy dy guide mugen widirkoufe vor dasselbe gelt, welch czit sy quemen Michaelis unde beczalten guide und gelt entsament miteinandir an alle wydirsprache. Ez mugen ouch dy koufer vor dy gulden phende, alß digke in dez nod tete, dy selbschuldigen unde irin lantsidil der das ebenant gud erbeit uffe dem gute unde an allen stetin uße unde ynne mit allen phanden ane hindersal, czorn, wydirsprache unde an alle vordengniß. Allir ebeschriben koufisgulde geldis unde rechte haben wir dem altar vicarie unde koufern ebenant durch bete der selbschuldigen an den vorgerurtin gute recht unde redelich bekant unde bekennen mit urkunde unser keinwerdigen brives vorsigilt mit unser ingesigel unde wir Heinrich von Mansbach, Angneß syn wirtin ebenant unde alle ir erben bekennen, das wir den ebeschriben kouf han getan unde redin den stete und veste czu halden. Daz czu vestenunge haben wir myn ebenant Heinrich ingesigel nach unser ebenant gnedigen hern insigel an disen brif gehangen, dez wir alle gebruchin nach Christi geburt driczenhundert iar in dem czweyundesechczigisten iar, am neisten mantag nach Walp[urgis],

1362 Juni 15

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Heinrich, Prokurator, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen dem Hermann von Allmenhausen und seinem Bruder Hermann, Pfarrer in Stein, 5 Hufen Landes zu Gebesee. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. υ. Elben К 248fol. 4'. Zur Sache s. Urk. Nr. 208.

Nota venditionem (!) facte per Heinricum procuratorem et administratorem Petrissam abbatissam et totum conventum in Lacu vendende quinque mansos terre arabilis et colende sitis (!) in campis ville Gebese dominis Hermanno de Alminhusen et Hermanno plebano in Steyne fratribus

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Nr. 205

ad eorum et ipsorum cuiuslibet vite tempora habendos fruendos et possidendos. Addidit dicte venditionis Uteris hanc clausulam sequentem et literas venditionis suo sigillo roboravit dominus Hersfeldensis. U n d e wir Johannes von Gotis gnaden apt der kirchen unde dez stif tis czu Hersfeld ebenant bekennen uffinlich an disem keinwerdigen brive, das alle dise vorgeschriben koufstugke unde artikel mit unserm guten willen wißcen unde rate unde vorhengniß gesehen sint unde sullin unde wollin wir u n d e unser nachkumen dy stete unde unfirbrochen halden an alle geverde u n d e argelist. Dez czu merer sichirheit han wir unser ingesigel durch bete der ebenanten procuratorn eptisßen unde conventis czu dem Se mit irm insigilen an disen brif gehangen. Dysir dynge sint geezuge dy erbern hern her H e r b [ord] probist czu sende Sever, her H ä r t u n g tech[and], her H e r m [ a n ] von Jycheburg, meister Alb[ert] von Eschinwege, her H e r m [ a n ] vom Steyne, meister Alb[ert] von Salvelt, canoniken unser frowin czu Erfurt unde vil gute gloubhafte lute nach Christi geburte dryczehenhundirt iar in dem czweyundesechczigisten iar an sende Viti tag unde siner gesellin der heiligin merteler.

1362 Juli 18

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Johann, Abt von Hersfeld, bekennt, daß das Kloster Frauensee dem Konrad von Fahner 7 Pfund Erfurtischer Pfennige zu Urleben und einen Getreidezins zu Klettstedt und Rieden verkauft hat. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. v. Elben К 248fol. 7'. Wir Johans von Gotis gnadin apt des stiftes czu Hersfelde bekenn, daz der kouf alse unser lybir in Gote probst ebtissen u n d der convent gemeynlich unsers closters czu dem Se habin vorkouft recht u n d redelich Conrade von Venre czü symen lybe czü Gebese sybin p h u n t erfurtischer phenninge czu Urleybin unde czu Gletstete vier maldir rogkin u n d vier maldir habirn erfurtisches maßis und czü Riden vier maldir und eyn virteil habirn isenesser maßis ierlicher guide u m b vierdehalbe marg u n d czwenzig lotiges sylbers, daz unser ebenant clostir nuczlich ist beczalt, alse wir vor war berichtet syn, mit unser wißin und guten willen gesehen ist u n d wir lobin u n d bestetigen den kouf und bekennyn des koufis u n d der guide denselbin Conrade czu allim dem rechte, alse dy brive besagin, dy unser ebenanter probst u n d clostir ubir kouf han gegebin, mit urkunde unser keginwerdigen brifes mit unser sigil vorsigilt nach Cristi geburte dryzenhundert j a r in dem czweyundsechczigestin jare, a m mantage nach Allexii.

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Johann, Abt von Hersfeld, bekennt mit dem Konvent des Klosters Frauensee, daß dieses seinen Hof zu Auenheim mit allen Rechten den Brüdern Helwig und Heinrich von Romrodfür 40 Pfund Heller unter genannten Bedingungen verkauft hat. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. v. Elben К 248fol. 17'. Wir Johan von Gotis gnaden apt, Steve techant unde der convent gemeynlich des stiftis czu Hersfeld unde wir Petrisse eptisse unde der convent gemeynlich czu dem Se bekennen an disen uffin brive, das wir mit eyntrechtlichem guten vorrate durch sundern nucz unser ebenant clostirs czu dem Se haben vorkoufit unde ingeantwrtit recht unde redelich vorkoufin unde ynantwertin an disen brive unsirs ebenant clostirs unde der probstige daselbis hoff czu Owinheim mit allen nuczce genißce erin gevelle dinste unde rechte, alß darczu horit unde also das unsir ebenant clostir unde probstige herehanbracht, an wisin, agkir, gemeinden holczce unde weide yn dorf e unde am f elde gesucht unde ungesucht den erbern pristern unser libin cappelan hern Helwige unde hern Heynr[ich] gebrudirn von Rumerad czu ir beyder unde ir iglichs besundern libe unde lebetagin vor firczig phund heller geld yerlicher guide, dy sy hatten gekouft an unserm ebenant clostir czu dem Se unde an deme hove daselbis unde darumme, das si sich durch God unde unsern willen han vorczihen slechtlich unde lutirlich viel tusint phunde, dy sy nuczlich an unser ebenant clostir han gewant unde allir andir schult, dy yn unsir ebenanten clostir an bereytim gelde ist schuldig gewest adir schuldig ist bis uffe disin tag, alse disir brif ist gegebin also bescheidinl[ich], das unser ebenant clostir unde probstige der vorgerurtin firczig phund geldis unde allir ander schult grundlich unde genczlich sullin quit loß unde ledig syn ane geverde, unde dy ebenanten her Helwig unde her Heinrich sullen den vorbenanten hoff- czu Owinheim mit allen synen ebenanten rechtin unde nüczcen ynne habe besieze unde nueze czu allim yrme nuczce unde gemache czu ir beidir unde czu ir iglichs besundirn libe unde lebetagin unde yn unde wer den hoff von yrre wein ynne hette sal volge unde gevalle buweholcz unde bürnholcz czu des ebenanten hovis nueze unde noddorft uß des ebenanten clostirs gehulcze yn alle der maßee, alse das denselbin hove czu Owynh[eim] bisher hat gevallyn unde gevolgit ane geverde. Sy sullin auch nicht keyme foit von Brey tinbachen in keine wise yn den ebenanten hoff adir yn des hoves rechte mit inezihe adir seeze ane geverde. Wir sullen ouch mit allen den unsirn dy ebenante Helwige unde Heinrich mit dem ebenanten hove unde allen des hoves rechtin dywil sy leben schurin schuczin schirmen vorteidinge unde vorantwrte glichir wis, alse unß selbis lute, lant unde gute, unde sullin nicht nach enwllin yn dy kein hindirsal nach gedrang darczu thuhe adir fuge ane geverde. Wan sy auch beide nicht lengir werin, dy Got gefriste, so sulden der ebenante hoff mit allim rechte uffe unser ebenantes clostir unde prob-

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N r . 207

stige gevalle an alle hindersal. Wir vorczihin uns auch allir ansprache, artikel, rechte unde friheit, wir haben sy von bebstin unde von keysern, dy uns geistlich adir wertlich widir disen kouf unde brivegenucze mochten unde den ebenanten Helwige unde Heinr[ich] geschade mochten ane geverde. Des allis czu stetiger vestenunge habin wir unser sigil an disim brif gehangin nach Cristi geburte driczenh [undert] iar yn dem czweyundesechczigisten yar, an dem sunnabinde nach sende Mauritien tag.

1363 Jan. 24

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Johann, Abt von Hersfeld, bekennt, daß Heinrich von Bimbach von seinem Vorwerk zu Hersfeld dem Kloster Frauensee 10 Viertel Korn unter genannten Bedingungen auf Wiederkauf verkauft hat. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. v. Elben К 248fol. 16. Wir Johans von Gotis gudyn apt des stiftis zcu Hersfelde bekennen an daz unsir lyeben getruwen Henrich von Bymbach burgman zcu Gerstungyn, Katherine syn eliche wirtyn und alle yre erbyn mit unsrim wißin und willin han wurkouft an yrme Vorwerke zcu Hersfelt, daz von uns u n d von unsirm stifte zcu lehin rurit, und an allyn dem daz darzcu horit yn dorfe a m felde gesucht recht und redelich czehin virteyl gütys ragkin vechisser maßis ierlichir guide unsirn lyeben yn Gote eptyssyn clostirfrowyn und der samennunge gemenlich unsirs clostirs zcu deme Se yn ir sychus von den ebenanten selbschuldigyn u n d von den dy daz vorgerürte vorwerg eyrbeytin adir ynne hettin zcu andelagyn u n d alle iar zcu beczalin uffe sende Michels tag dem ebenanten convente an synen schadyn yn daz ebenant clostir an wurgeczog u m m e funfeig phund helleir gutir und gengire fuldisser werunge mit sulchin undirscheyde, daz mugyn widirkoufe u m m e daz megenantegelt und werunge, welch czit sy quemin vor Michahelis und wil der erber pristir Wygant unsir lieber kappelan czu dem Se lebit, so sulden sy den wydirkouf czu yme thun und daz ebenant gelt yme zcu beczale. W a n n e sy ouch nicht mer were den Got gefriste, so sulden sy den wydirkauf czu den ebenanten convente an alle wydirsprache. Ez sulden ouch dy ebenant convent und samennunge adir iri boten und formunde dy ebeschriben selbschuldige und alle dy daz vorgerürte forwerk besessyn erbeytyn ynnehettin adir dy dez phlegyn, wur dy guide phende, wan yn dy vurezogin wurde und also dygke, alse yn dez not tete uffe demselbyn vorwergke unde allin stetyn uße u n d ynne myt allin im phendyn ane gerichte, ane czorn und an allyr vurdengniß. Allir megeschriben konsyns guide geldyz u n d rechte habin wir durch bete der selbschuldigin den ebenant kouffern und samennunge an den vorgerurtyn vorwergke bekant recht und redelich u n d bekenyn dez mit urkunde unsirs keinwerdygin brives vursigilt

Nr. 208—209

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mit unsirm sygille. So bekennen wir Henrich von Bymbach, Katherine syn eliche wirtyn ebenant und alle ir erbin, daz wir dysin vorbeschriben kouf und alle ebeschriben rede han get [an] und daz uns daz ebenant gelt umme den kouf genczlich und nucfzlich] ist beczalt und redyn daz allis stete und veste czu haldyn. Dez a[uch] czu stetiger vestenunge han ich Henrich ebenant vur mich mine wirtin und vur alle unsir erbin myn insigel an dysin brif gehangyn. Anno Domini M 0 CCC 0 LXIII°, in dye beati Tymotheyy apostoli.

1363 Apr. 30

208

Der Abt von Hersfeld genehmigt den Verkauf von 3 Hufen Land zu Gebesee durch das Kloster Frauensee an Hermann von Allmenhausen, Propst zu Ichtershausen, und seinen Bruder Ludwig, Pfaner zu Stein, auf Wiederkauf. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. v. Elben К 248fol. 20. Zur Sache s. Ork. Nr. 204. Item approbavit dominus venditionem trium mansorum in Gebese sitorum factam sub forma reemptionis per Heinricum procuratorem seu aministratorem, LisamabbatissametconventuminLacudominisHerm[anno] de Allinhusen preposito in Ychterichshusin et Ludewico eius fratre plebano in Lapide et quibuscunque legaverint, donaverint et super ea litteras dicte venditionis tradiderint pro 45 marcis argenti puri et boni erfurdensis ponderis privatis et warandiei. Anno Domini M°CCC 0 LXIII°, dominica proxima ante festum sancte crucis inventionis.

1363 Dez. 3

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Ludung Rimbach, Schultheiß zu Hersfeld, bekennt, daß Adelheid Volkenand ihrem NeffenLudwig die Kammern gegen Gruwelich für 14 Pfund Heller verkauft hat. Er leiht den Käufern diese Kammern, doch sollen sie jährlich dem Kloster Frauensee davon 10 Schillinge Heller und 1 Heller als Fronzins geben. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das Siegel Ludwigs von Rimbach, rund, Helm mit 2 Büffelhörnem, Legende: S. LODEWICI DE RINTBACH. Ich Lucze Rympach rittir, schultheize czu Hersfeld bekenne offlichen an disem keinwertigen brife und tu daz kunt alle den die disin brif sehen odir horin lesin, daz vor mich komen ist Alleyd Volknandis und hat vorkouft recht unde redelichin Lüczin Volknande irme nebin, Elzin siner elichin wirtin und alle irin rechtin erbin die camern, die kein Gruwelichen gelegin ist und alzo vil hofis, alzo die stöbe wendit hie disit der gazse unde dort jensit, alz iz vor geteild ist und iz andir lute vor von ir gehat han, czü eyme rechtin erbe vor virtzen phunt heller hersfelder were, die ir gutlichen und genczlich be-

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czald sint, daz ir gnugit. Der cammern bekenne ich Luczen unde allin synen rechtin erbin u n d lihen in die recht u n d redelichin an disem offin brife mit alleme rechte, alz iz die vorgenante Alleyd bizher gehat hat, sulche wiz, daz die vorgenanten Lücze unde sine erbin sullen gebin alle iar uffe sente Michels tage den vrowen czü deme Sehe fünf Schillinge heller geldis u n d uff sente Walpurge tag dornoch alle j a r fünf Schillinge heller geldes u n d eynen heller czu fronczinse uff sente Nyclawes tage alle iar. Dez czu eyme bekentnizse disis koufis henge ich vorgen[ant] schultheizse myn insegil an disin offin brif. D a t u m anno Domini M°CGC°LX tercio, in vigilia beate Barbare virginis.

1363 Dez. 20

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Der Abt von Hersfeld genehmigt den Verkauf jährlicher Winsen in Horschlitt und Breitenbach durch Heinrich von Bimbach an den Presbyter Wigand vom See und nach dessen Tode an das Kloster Frauensee auf Wiederkauf. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. v. Elben К 248fol. 27. Zur Sache s. Urk. Nr. 211, 214, 215. Item approbavit dominus venditionem, qua Heinr[icus] de Bymbach, Katherina eius legittima et eorum heredes in suis bonis in Horslat, que Conr[adus] Isintrud, Johannes Scheffer et Heinricus Hertwig colunt et possident, et de manso in Breydinb[ach], q u e m Conr[adus] de Gosbrechterode miles iam possidet, vendiderunt 10 quartales siliginis et 8 quartales aveni annuorum reddituum Michaelis solvendum Wigando de Lacu presbytero et post ipsius mortem conventu ibidem in Lacu pro 70 libris hallensium vachenssium warandie sub forma reemptionis ante Michaelis, quando voluerint, faciendo pro eadem pecunia. Actum et d a t u m anno Domini M ° C C C 0 L X I I I ° , in vigilia beati T h o m a e apostoli.

1363 Dez. 20

211

Der Abt von Hersfeld genehmigt den Verkauf jährlicher Zinsen in Horschlitt durch Heinrich von Bimbach an genannte Klosterfrauen des Klosters Frauensee. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. v. Elben К 248fol. 27. Zur Sache s. Urk. Nr. 210, 214, 215. Item approbavit dominus venditionem, q u a m idem Heinricus de Bymbach, Katherina eius legittima et eorum heredes vendiderunt in bonis et censualibus eorum in Horslat scilicet in bonis Johannis Wylant % librum hallensium duos pullos et 1 aucam Michaelis et u n u m pullum carnisprium, in bonis Johannis Zcungeler 12 solidos denariorum isenacensium 2 pullos 1 aucam Michaelis et u n u m pullum carnisprivio et in bonis Heinrici Wenczil 16

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solidos hallensium et 2 pullos Michaelis et unum pullum camisprivio annorum reddituum Kunegundi et Gele de Fulde sororibus Kunegundi de Rona et Gele de Aylsfelt claustralibus monasterii in Lacu et omnibus eorum congr[eg]atis, que ad dictum claustrum ac ad eorum consortium pervenerint necnon post omnium mortem eorundem ad infirmariam in Lacu pro 30 libris hallensium vachensium warandie sub forma reemptionis pro tanta pecunia facienda anno Domini M 0 CCC°LXIII, in vigilia Thome apostoli antedicta.

1364 Juli 28

212

Herbord, Propst zu S. Sever in Erfurt, und Johannes, Propst der Kirche zu Dorla, Kommissare des Bischofs Johannes von Hildesheim, Nuntius des apostolischen Stuhls, bekennen, daß der Propst des Klosters Frauensee ihnen an Stelle des Bischofs 17 Gulden als 6. Teil aller Einkünfte seines Klosters bezahlt hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Herbord, lad., Beschr. s. Overmann, UB Erfurt. Klöst. u. Stifter IIS. 653 Nr. 60, b) Propst Johannes, kl. Rest, Beschr. ebd. S. 661 Nr. 110. Herbordus sancti Severi Erfordensis et Johannes Dorlanensis ecclesiarum prepositi Maguntine diocesis commissarii ad infra scripta a reverendo in Christo patre domino Johanne episcopo Hildesemensi apostolice sedis nuntio specialiter deputati tenore presentium recognoscimus manifeste, quod honorabilis vir dominus prepositus monasterii in Seen ordinis [ ]a dicte diocesis nobis vice et auctoritate dicti domini episcopi decem et Septem florenes auri pro solutione sexte partis omnium fructuum reddituum et proventuum iam dicti monasterii, eo quod taxatum non fuerat integraliter et plenarie persolvit. Dantes sibi has litteras nostras in evidens premisse solutionis testimonium sigillorum nostrorum appensione sigillatas. Datum anno Domini M°CCC 0 LXIIII°, V kalendas augusti. a) freigelassen.

Einzusetzen wäre: Benedicti.

1364 Sept. 14

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Dietrich von Rotenburg bekennt, daß die Fischweide zu Tiefenort, die er vom Propst und Konvent des Klosters Frauensee gekauft hat, nach seinem, dem Tod seiner Frau und seines Sohnes ans Kloster zurückfallen und ihnen dafür ein Jahrgedächtnis gefeiert werden soll. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. das Siegel Heinrichs v. Rotenburg {Posse, Adelssiegel II Taf. 13 Nr. 6, Beschr. S. 24 Nr. 202 Beringen!) Ich Diterich von Rotenberg, Aylheyd mine eliche wertin, Heynrich unse sun bekennen vor uns und vor alle unse erben, das wir mid bedachtem mute das geyld, das wir den erbern geystlichen luten dem probiste und dem convente gemeynlich czu dem Se umme ir wassir und vischweyde czu Tiffenhard 10 Küther, Frauensee

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Nr. 214

gegeben han, nach unsir drier vorgenantin lebetagen czu eyme ewegen selgerete vor uns und unse eyldern dem gotshuse bescheydin und geynczlichen gegeben han, also das dy vischweyde nach unsem tode dem probiste u n d convente sal ledig u n d los sy ane alle Widerrede unser erben. O u c h sullen wir dy habe u n d behalde alle dry odir unsir czwene odir eynir, welcher unser leyngir lebete, das sy nyman sal von uns lose odir widirkouffe. Des czu eyme bekeyntnisse u n d vestenunge han ich Heynrich vorgenant min ingesigil vor dy egenanten min vater u n d mine muter u n d vor mich u n d alle unse erben an disen brif gehangen nach Gotis geburten driczenhundert iar in dem virundsechczegisten iare, an des heylegen crucis tage alse is herhaben wart.

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Johann, Abt von Hersfeld, bekennt, daß er den Hof und das Vorwerk zu Horschlitt dem Propst Albrecht und dem Konvent des Klosters Frauensee unter genannten Bedingungen zugeeignet hat. Atisf. Perg. LHAWeimar.

AnPergstr. Siegel des Abtes Johann, s. Urk. Nr.

Zur Sache s. Urk. Nr. 210, 211,

162.

215.

Wir Johans von Gots gnadin apt des styftes tzu Hersfelde bekennen, das unsir lybir getruwir Heinrich von Bymbach vor uns gewest unde hat uns ufgegebin myt alleme rechte vor sich, Katherinen syne eliche wirtin, yre kint und alle syne erbin yrin hof unde vorwerg tzu Horslacht, ackir, wysin, struche, holtz und feit, waszir, weyde, alle ir hindirsedel, guide, dynst, oveleyg und alles, das si habin alda tzü Horslacht in dorfe unde in felde irsucht unde unirsucht, wy m a n das m a g genennen, mit alleme nutze, erin und rechte, das datzu gehöret, alse si das von uns unde unsirme styfte tzu lehin gehabt unde beseßin han, unde han uns gebedin, das bekennen, lyhin unde eygin tzu ewigen koufe, alse si das rechtliche unde redeliche vorkouft han tzu urtete unsirn lybin in Gote Apiln probiste, eptisschin, priorin, sichmeystirn unde deme gantzin convente unsirs clostirs tzu deme See ewigliche tzu habene unde tzu besitzene unde benamen unsirme lybin cappellan hern Wygande von Hoinberg, der das egenant gud gekouft hat ume vierhundirt p h u n t unde dryßiig p h u n t heller gutir vechschir were unde das habin unde besitzin sal myt alleme nutze, dywyle he lebet, unde noch syme lebene tzu eyme ewygin selgerete bescheydin unde gegebin hat an das egenante clostir tzu deme See. O u c h hat Katherine, Heinrichs von Bymbach eliche wirtin, wante si selbir vor uns nicht mochte kummen, vor unsirn lybin getruwin H e r m a n , Heinrich unde Conrad gebrudern von Rumerade, Hermanne Jungin, Gopelin unde Ludewige von Gosperterode mit willin unbecwungliche mit lachindem m u n d e der egenanten gud unde guide tzü Horslacht vortzygin lutirliche unde gentzliche unde h a t tzu den heilgin gesworin myt ufgerachtin vingirn, das lyebgedinge, das si an den egenantin

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gudin gehabt hat, nummerme tzu vordirn geistlich adir wertliche in keyne wyz. Ouch hat Härtung ir son vortzigin der egenantin gut gruntliche myt hande und myt munde vor allin dysin ebenantin lutin, so he rechtes solde unde mochte, ewigliche mit alleme rechte. Des han wir dorch bete unsir lybin Heinrichs von Bymbach, Katherinen synir elichin wirtin unde alle ir erbin, alse si uns dy gud tzu Horslacht ufgegebin han, so si rechtes soldin unde mochtin, deme ebenantin clostere tzu deme See unde allin den, dy1 myt deme koufe begryffin sin, dy egenant gud gelyhin, geegint und geewyget, lyhin, eygin unde ewygin, so wir rechtlichs sullin unde mügin myt urkunde unsirs keinwertigin bryves vorsigilt mit unsirme sigille nach Cristis gebort dryczenhundirt jar in deme vunfeundesechtzigistin iare, an deme suntage alse man tzu kore singit reminiscere.

1365 März 9

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Johann, Abt von Hersfeld, bekennt mit dem Konvent, daß sie Hof und Vorwerk zu Horschlitt dem Propst Albrecht und dem Konvent des Klosters Frauensee sowie besonders dem Kaplan Wigand von Homberg zueignen unter genannten Voraussetzungen und Bedingungen. Ausf. Perg. LHAWeimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Abt Johann s. Urk. Nr. 162, b) Konvent Hersfeld ad catisas, s. Bad Hersfelder Jahresheft 1958 S. 2. Zur Sache s. Urk. Nr. 210, 211, 214.

Wir Johan von Gotis gnadin apt, Theoderich techant unde der convent gemeinlich des styftes tzu Hersfelde bekennen, das unsir lybir getruwir Heinrich von Bymbach borgman tzu Gerstungin vor uns ist gewest unde hat ufgegebin vor sich, Katherinen syn eliche wirtin, vor syne kint unde vor alle syne erbin irin hof unde vorwerg tzu Horslacht, ackir, wysin, struche, holtz unde feit, waßir unde weyde unde alle ir hindirsedil, gud, guide, dynst, oveleig unde alles, das sl habin tzu Horslacht yn dorfe unde in felde irsucht unde unirsucht mit alleme nütze, erin unde rechte, alse datzü gehorit unde von aldir dartzü gehört hat, alse si das von uns tzu rechteme lehin gehabt unde besessin han unde han uns gebedin flisliche, dy gud und forwerg lyhin unde bekennen tzu eyme koufe unsirn lybin in Gote Apiln probiste, eptissin, priorin, sichmestirn unde deme gantzin convente unsirs clostirs tzu deme See tzu urtete unde ewigliche tzu habin unde tzu besitzin unde benamen hern Wigande von Homberg unsirme lybin cappellan, der yn dy gud unde vorwerg gekouft hat, der dy besitzin unde habin sal mit alme nütze, dywyle he lebit, geruweliche umme dryßig phunt unde vierhundirt phunt gutir gengir vechissir were, des Heinrich von Bymbach, Katherine sin eliche wirtin unde er erbin gentzliche unde gudliche sin betzalt, alse Heinrich von Bymbach uns selbir hat gesayt unde dy der egenante her Wygant unsirme clostir tzu deme See tzu eyme ewigin selgerete noch syme tode beschedin und gegebin 10*

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Nr. 215

hat. Unde wanne he vorvellet von totis weyne, so sullin dy egenant gud unde guide eynir sichmestirn gevallen tzu deme See tzü eyme gemeynen nutze des conventis. Ouch sollin dy egenantin eptissin, priorin unde der convent gemeinliche hern Wigandis unde syner eldirn sele ewigliche gedenken yn irme gebede unde benamen tzü tzwein malin in dem iare, tzu deme erstin uf den frytag nach quasimodogeniti myt eynir messe unde mit eynir vigilie unde tzu dem andern male an dem frytage noch deme achtzendin aber mit eynir messe unde myt eynir vigilie. Ouch hat uns Heinrich von Bymbach egenant gesayt, das dy egenantin gud unde vorwerg tzu Horslacht dy frygheit unde ere gehabt habin von allin synen eldirn unde ouch by eyme, das kein herre adir amptman keinreleig dynst, geschoß, bete adir herberge gemeynlich adir sündirn ny gehabt habin adir von rechte nicht habin sullin, unde benamen han si dy gud unde vorwerg mit sulchem rechte herbracht, das kein herre, voyt, burgman adir gebur keyne schaf tzu Harslacht habin adir vortedingin sollin, sundirn wer das egenant vorwerg hat, der sal schefirye da habin von rechte unde sollin von allin andirn lutin damyte sin unbedrüngin. Ouch hat Katherine Heinrichs von Bymbach eliche wirtin, wante si selbir vor uns nicht kummen mochte, vor Hermanne von Rumerade unsirme amptman tzu Bretinbach, Heinriche unde Conrade synen brudirn, Herman Jungin burgman tzu Gerstungin, Gopiln unde Ludewich gebrudirn von Gosperterode unde vor vil frummen lutin mit gutin willin unbecwunglich unde myt lachindem munde der egenantin gud unde guide vortzygin lutirlich unde gentzliche unde hat tzu den heilgin gesworn myt ufgerachtin vingirn, das lyebgedinge unde dy wedeme, dy si an dem gutin gehabt hat, nummerme tzu vordirn geistlich adir wertlich yn keyne wyz. Ouch hat Härtung ir son vortzygin der gud gruntliche unde ewigliche myt hande unde myt munde vor alle dysin egenantin lutin, so he allir rechtes solde unde mochte. Des han wir dorch bete Heinrichs von Bymbach, Katherinen synir elichin wirtin unde alle synir erbin egenant dy lehin der egenantin gud unde guide von eyn ufgenummen tzü Harslacht unde han wir dy mit allin vorbenummitin rechte unsirn lybin in Gote Apiln probiste, eptissin, priorin, sichmestirn unde deme convente gemeynliche tzu deme See unde hern Wigande von Homberg, alse vorgescribin ist, bekant gelygin unde voregint, bekennen lyhin unde voreygin recht unde redeliche unde ewigliche, so wir allir rechtes sollin unde mugin unde alse dy bryefe besayn, dy dy egenante vorkoufere unsirme clostere tzu dem See ubir den kouf han gegebin, mit urkunde unsirs keinwertiges bryves mit unsirme unde unsirs conventis ingesigiln an dysin bryef gehangin vestliche vorsigilt. So bekenne wir Thid[erich] techant unde der convent ebenant des megenantin styftes, das alle vorgescribin stucke unde rede myt unsirme willin unde vorhengnisse sin geschehin. Gebin noch Cristis geborte drytzenhundirt iar darnoch in dem vunfundesechtzigistin iare, an deme suntage alse man tzu kore singit reminiscere.

Nr. 216—217

1365 Mai 22

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Heinrich von Eppenrode bestimmt mit Wissen seiner Brüder Gerhard undFriedrich dem Kloster Frauensee 20 Pfund Heller zu einem Seelgerät unter besonderen Bedingungen. Ausf. Perg. LHA Weimar. 3 Siegel an Pergstr.: a) Heinrich v. Eppenrode, ab, b) Gerhard v. Eppenrode (Posse, Adelssiegel III Taf. 13 Nr. 18, с) Friedrich v. Eppenrode (Posse, ebd. Nr. 20).

Ich Heynrich von Eppenrode bekenne an disem brife, das ich mid willen und wizzen Gerhardis und Fritschen miner brudere han unsen frowen czu dem Se gegeben und bescheydin czweynczig phund heller czu eyme ewegen selgerete nach mime tode. Das geyld sal in Fritsche min brudir gebe von der schult, dy her mir schuldig ist. Woylde her ouch dy schult geylde, dywile ich lebete, so soylde her dy czweynczig phunt antworte eynir eptischen und eynir sichmeystirn, dy soyldin das geyld an guylde lege mid mime wizzen und rate, also das mir dy guylde gevile, dywile ich lebete, obe ich ir bedorfte. Wanne ich ouch nicht leyngir were, so soyldin funfczen phunt heller alse vil guylde, alse sich davor gebure mochte, in das sichhus gevalle. Dy andern fünf phunt, was sich guylde davon gebure mochte, soylde miner frowen Gisen von Gerstungin der eptischen, Cisen und Eben von Voylkirshusen minen mumen, und abe Gerhard odir Fritsche mine brudir eyn kind in das clostir teten, gevalle dy dywile sy lebeten und nach irme tode in das sichhus czu eyme gemeyn nüczcze der sammenunge. Dit geyld sullen sy nicht teyle, sundirn sy sullen iz an eyne guide lege alse vorgeschribin ist. Des czu eyner sicherheyt und vestenunge han ich in disen brif gegeben mid mime und Gerhardis und Fritschen ingesigel vestlich vorsigilt. Datum anno Domini M°CCC 0 LXV°, in die ascensionis Domini.

1365 Juni 20

217

Hermann und Ludwig, Gebrüder von Kraynberg, verkaufen der Klosterfrau von Mühlhausen einen £ins von ihren Gütern zu Nenchendorf, der nach dem Tod der Käuferin in das Siechenhaus des Klosters Frauenseefallen soll. Ausf. Perg. LH AWeimar. An Pergstr. das Siegel Hermanns von Kraynberg (Posse, Adelssiegel II Taf. 55 Nr. 18).

Wir Herman und Lützce gebrüdere von Kreinberg bekennen an disem genwertigen brife, daz wir vorkoft han ein phunt heller geldis jerlicher gülde von unsern gutem zcu Nenchindorf der geistlichen frowen von Mölhusen und allen den, dy mit ir sin oder noch zcu ir komen, in daz closter zcu dem Se vor zcen phfunt heller guter salcunger were, der wir gütlich und genczlich beczalt sin. Och wan dy vorgenantin juncfröwen vorgingen von todis wen, so solde daz vorg[enante] phfunt heller gevalle in daz sichus. Diz zcü eyner

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1365

Nr. 218

Sicherheit h a n ich H e r m a n der vurg[enante] myns brüder Lutzcen dez vorg[enanten] ingesigel an disem brief gehangen, daz ich gebrüche glicherwiz also her. D a t u m anno Domini M°CCC°LXV 0 , feria sexta post Viti modesti.

1365 Sept. 24

218

Johann, Abt von Hersfeld, und Albrecht, Propst, und Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß Jutta, Witwe des Vopel Kellner, dem genannten Kloster 63 Gulden und 5 Schillinge 12 Pfund Heller Vachaer Währung zur Steuer der Not des Klosters unter genannten Bedingungen bezahlt hat. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. v. Elben К 248fol.

43'f.

Wir J o h a n s von Gotis gnadin apt des stiftes czu Hersfelde, Apil probst, Cyse eptissin unde der convent gemeinlich czu dem Se bekennyn, das J u t t e etwan Vopilen K e i n e m eliche wirtin, Heinrich, Vopil unde Thiczel den Got gnade etswan ire sone wur Vopiln ires vater, wur ir selbis, yrre geswisterde, wur alle ir frunde unde altfordirn sele durch Got unde sundirn andacht unserm ebenanten clostir czu dem Se habyn gegebin unde nuczlich beczalt driundesechczig guldin unde ane fünf Schillinge czwelf p h u n d heller vechisser werunge zu sture unde czu almusin czu dem gebrechin unde armute, dy das ebenante clostir beswertin von haile der dem clostir sin gekurne uf die iar hat geslagen unde von andirn wurterblichen unde swerlichen stugken unde schulden mit dem ebenanten gelde deme clostir korn wissinlich ist gekoufit unde wurgolden hirumme, das sy han miteliden gehabit myt unser ebenanten clostir unde convente yn irme betrubniß unde durch alle gute werg, dy sy dem clostir getan haben unde durch libe unde andacht, di sy darczu han gehabit, habyn wir yn dy frundschaft getan, das wir J u t t e n Kelnerin, Vopiln etswan irme wirte, Heinriche, Vopiln unde Thiczil etswan irin kinden den Got gnade ebenant han gegebin unde gebin an disem brive, als wir rechtliches unde mechtliches sullin unde mugen, gancze ware brudirschaft an tode unde an lebin des ebenanten conventes unde clostirs czu dem Se unde allir closter unde geistlichir lute, dy in desselbin clostirs brudirschaft hören unde yn der brudirschaft das clostir ist geistlich wurbundin unde gebin ouch yn unde allyn iren frunden unde altfordirn gancze gemeynschaft unde machen sy teilhaft tod unde lebin allir guten werke, andacht unde gotlichkeit, das dy mit singen, lesin, messe, tacgeczit, gebete, wachen, fastin adir mit andirm gotisdinste dy vorbenanten convent unde clostir czu dem Se unde alle ir nachkomelingen unde alle dy in der brudirschaft sy hören ewiclich Gote unde den heiligen erbyten, tuhen adir tetin unde der ebenante convent wil unde sal sy begehen tod unde lebende als ire geordynten gehorsamen geistlichen brudiren unde swestirn mit allin stugken ane geverde. O u c h wurbynden wir uns festelich von des ebenanten clostirs wein, das der ebenante convent czu

Nr. 219

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dem Se der ebenanten Jutten, Vopiln, Heinrichs, Vopiln, Thiczeln alle irre geswisterde frunde unde altfordirn jarczit sallin unde wollin begehen yn dem ebenanten clostir ewiclich alle yare uf den neystin tag nach sente Marien Magdalenyn tag mit vygilie, myt messe unde mit allym gebete unde gotisdinste glicherwis als dy liehe keynwerdig stunden. Darczu sal czu eyme ewigen gedechtniß eyn iglich probst unde formund des clostirs czu dem Se der almusen unde woltat dy eyme probiste unde clostir czu dem Se von den ebenanten personen nuczlich ersehyn sint, alse wir sie beschriben, alle yar ewiclich uf dyselbyn yargeezit czu selgerete wur sy ebenante sele czu consolacien gebe unde beczale ane alle hinderniß den clostiryungfrowen convente, cappelan unde pristern czu deme Se iglicher personen sundirlich, als vile als ir were, eyne gute stelczen byris, so er das allirbest gehabe mag unde ein guten phennyngwegke. Also digke als eyn prebst unde formund des clostirs czu dem Se das nicht engebin unde beczalten, alse digke sulden sy de unde dy probstige dem convente czu dem Se czu der consolatien czu bußee wurfallin sy eyne lötige marg silber unde sulde yn das yn eyme mande darnach beide consolacien unde busse ane wurgeezog beczalen. Gesche des nicht, so mochten unsir amptlude ader wen der ebenant convent czu dem Se darczu bete schigkite unde ym das bevele an alle hindersal wydirsprache unde czorn geistlich unde wertlichen, eyn probst formund adir probstige czu dem Se dawur phende, alse digke des nod tete mit allin phandin an allin stetin. Ouch sullin wir unde alle unser nachkomelinge czu Hersfelde adir czu dem Se alle vorbeschriben rede unde iglichs besundern ewiclich halden unde stete laßee bliben unde das nummer yn dy keyner wise wurbreche wurandere adir wurrugke ane geverde. Des allys czu stetiger vestenunge gebin wir disen brif myt unsirn aptes probstes unde conventes vorbenanten ingesigel vesteclich wursigilt nach Cristes geburte driezenhundirt yar yn deme funfundesechczigisten yare, am mittewochin nach Mauritii.

1366 Jan. 19 Eichhof bei Hersfeld

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Johann, Abt von Hersfeld, setzt den Priester Wigand von Homberg unter genannten Bedingungen und Vorschriften zum Vormund des Klosters Frauensee ein. Konz. Pap. StAMarburg Konzb. Joh. v. Elben К 248fol.

63'f.

Wir Johans von Gotis gnadin apt des stiftis czu Hersfelde bekennyn, das wir den erbirn pristir hern Wigande von Homberg unsirn liebin cappelan habin von unsir selben unsir aptige unde nachkomelinge wegin, so wir rechtliche unde mechtlichs soldin unde mochtin, czu ewigem formunde gesaezit unde seezin an disem brive ubir unsir clostir czu dem Se unde ubir allis das alse darczu horit gesucht unde ungesucht mit ganezir macht czu tun unde czu laßein czu beseezin unde einseezin yn allin dingin ynnenwenig unde uswenig

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Nr. 219

des ebenanten clostirs unde des hoves ane hinderniß. Unde wir unsir nachkomelinge aptige convent unde stift adir ymant von unsir wein sollen nicht noch ensullen yn dywil er lebit von der formundeschaft entsecze, davon adir darane bedrangen hindere adir beswere unde sullin ouch nicht hange das yn ymant davon dringe vurtribe adir darane beswere yn dy keyner wise mit wortin unde mit werkin unde wir unsir aptige nachkomelinge stift convent unde unsir ampdude sallen yn unde dy synen czu der formudeschaft schurin schirmen unde vurantwurte alse unsir eigin lute unde gute getruwelich. So sal derselbe Wigant allys das, das er hat, gehabe mag adir gewynnit an des clostirs nücz wende unde leyge unde wir adir unsir nachkomelinge sollin ydes yaris eynis eyne rechenunge von yme neme unde darczu sende. Detin wir des nicht, so suldin er vor der eptissin vor deme convente unde vor den brudern unde frunden des ebenantin clostirs eyne wissinliche rechenunge tun; was yme danne eyn eptissin unde der convent yn der(rechenunge czu schult bekentin, das sulde macht habin also bescheidinlich. Were das der ebenante Wigant by der formudeschaft blibet bys an sin enden, was er danne dar hette geleit, unde das man yme schuldig were unde das er lißce, das sulde blibe unde folge slechtelich deme ebenanten unsirm clostir. Were abir, das er dy formundeschaft ufgebe, wy das queme, was er danne dem clostir hette dargeleit unde gelihen unde was man yme von den rechenungin schuldig were kundlich, das sulde halb deme clostir blibe unde folge unde vur das andir halbe teil solde ym das ebenante clostir gute gewisse guide bewise, vurschribe unde bestelle czu sime libe yn eyner yarisfrist als er von der formundeschaft queme, alse bescheidinlich, alse man das ymande andirs vurkoufte adir czu koufin gebe czu syn liben unde wanne danne derselbe Wigant nicht lenger were, so sulde dy guide unde allis, das er hette unde lißce, deme clostir gevalle unde folge slechtelich. Were ouch das demeselbin Wigant icht wurde vurbrochin der ebenanten rede, das by namen nicht sy sal, das mochte er fordere geistlich adir werdlich ane alle hindersal. Wir vurczihen ouch vur uns unsir aptige nachkomelinge stift czu Hersfelde unde vur das ebenante clostir czu dem Se unde vur alle probste unde formunde desselbin clostirs allir friheit, wir habin sy von bebstin keisern adir von bisschaven unde allir hülfe, were unde artikil geisüich adir wertliches rechtin gesecze unde gewonheite dy uns adir den unsirn von rechte adir von geschieht wydir disen brif unde wydir alle artykil unde rede daryn beschriben genueze unde dy dem ebenanten hern Wygande geschadin mochtin ane geverde. Des allis czu vestenunge ist unsir sigil an disen brif gehangin. So bekennyn wir eptissin unde convent des ebenanten clostirs czu dem Se, das wir alle ebenante stugke unde rede stete unde veste wollin halde. Des czu urkunde habin wir unsirs conventes insigel an disen brif gehangin, gegebin czu den Eichin nach Cristi geburte driezenhundirt yar yn deme sesundesechczigisten yare, am am (!) mantage vor sende Fabians unde Sebastians tag.

Nr. 220—221

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1366 Jan. 20 Eichhof bei Hersfeld

220

Johann, Abt von Hersfeld, verspricht auf Beschwerde des Priesters Wigand, Vormund des Klosters Frauensee, den Vogt, Ritter Hermann von Kraynberg, abzusetzen. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. v. Elben К 248fol. 81'.

Wir Johans von Gotis gnadyn apt des stiftis czu Hersfelde bekennyn unde redyn an disem brive vur uns unsir aptige unde nachkomelinge vestelich, were das Herman von Creinberg czu deme Se lebite unde sich bilde, das es unsern liben ynnigen Wygande formunde unsirs ebenantin clostirs czu dem Se unde demeselbin clostir nicht fuglich adir czimlich were czu liden, so sulden wir unsir ebenantin aptige unde nachkomelinge Herman von deme clostir schigkin unde das clostir sin enthebin von stund, alse uns der ebenantin Wygant darumme czuspreche. Des allis czu vestenunge ist unsir sigil vur uns unsir aptige unde nachkomelinge an disen brif gehangen, gegebin czu den Eichen nach Gristi geburte driczenhundirt yar yn deme sesundesechczigisten iare, an sende Sebastians tag.

1366 März 12 Eichhof bei Hersfeld

221

Johann, Abt von Hersfeld, verkauft dem Wigand, Vormund des Klosters Frauensee, und demselben 2 Pfund Heller hersfeldischer Währung von der Hofstatt Bertholds von Geisa vor der Stadt Hersfeld. Konz. Pap. StAMarburg. Konzb. Joh. v. Elben К 248fol.

66'f.

Wir Johans von Gotis gnadin apt des stiftis czu Hersfeld bekennyn, das unsir lyebin ynnyge Wigant ein formunt der probstige Cyse eptissin unde der convent gemeinlich unsirs clostirs czu dem Se myt unserm willin durch iren nucz habin eynis rechten ewigin koufes vurkoufit czwey pfunt heller geldis hersfelder werunge yerlicher guide dy dy ebenanten probstige unde clostir hat an der hofstat eynis schafhus das etswanne Bertoldis von Geisa was geleyn vor unser stat czu Hersfelde. Dy guide unsir bete schepphin unde stat daselbis czu Hersfelde yerliche sullin gebin unde bishere bezalt han uffe sende Michels tag umme das, das sy dy ebenanten hofstat mit der statgrabin bekummirt unde durchgrabin hant, mit allim nucze unde rechte, alse dy ebenante probstige unde clostir dy guide hant herebracht unde alse darczu horit gesucht unde ungesucht, unsirm liben in Gote Heinriche Keuß conventual unsers clostirs uffe sende Johanis berg czu syme libe, deme wir louben dy guide czu nuczen unde czu habin unde nach syme tode deme ebenanten convente czu dem Se ewiclich yn das sichus vur desselbin Heinrich unde allir syner altfordern unde frunde sele vur funfundeczwenczig phunt heller der ebenant werunge, der dy ebenant probstige gancz unde nuczlich ist beczalt. Also bescheiden das eyn sichmeisterin des ebenanten conventes czu dem Se nach desselbin Heinrichs

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Nr. 222

tode sal der guide formunt, phleger unde ynnemer syn anc hinderniß unde sal damite alle yar uffe sende Mertins abunde deme convente unde den cappelan des ebenantin clostirs czu dem Se eyne consolacion von bire unde schonenbrote koufe bestelle reiche unde andelage, als sy von der guide vest unde ferr ist machte. Welchis iaris unde alse digke dy sichmeistern dy consolacion nicht reichete unde beczalte uf sende Mertins abinnt, alse digke sulde dy guide uf das iar eyme probste adir eyme formunde desselbin clostirs czu dem Se sy vurfallin. Des allis czu vestenunge habyn wir durch bete der megenanten formundes eptissin unde conventis czu dem Se unsir sigil an disen brif gehangin. So bekennyn wir formund eptissin unde convent czu dem Se ebenant, das wir alle vorbeschriben kouf unde rede vur uns unde vur alle unser nachkomelinge hant getan unde redyn dy stete unde veste czu haldin ewiclich ane alle wydirsprache geistlichs unde wertlichs rechten unde habin des czu urkunde unsir formundes unde conventes ingesigile an disen brif gehangin. Gegebin czu den Eichin nach Cristes geburte driczenhundirt iar yn dem sesundesechczigistis yare, an sende Gregorius tag.

1366 März 27

222

Wigand, Vormund, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen ihre Gülten von der Mühle zu Ettenhausen den Klosterfrauen Angelika von Gumpelstadt und Elisabeth von der Thann auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Abschr. Pap. Kopb. (um 1455) F 528fol. 16'f. LHAWeimar.

Ich Wygand eyn formunde, Cise eptische, Agnese priorin und der gancze convent gemeynlich des clostirs czu dem Se bekennen an disem uffin brife, das wir mid gutem willen und mid vorbedachtem mute unse guylde czu Ettenhusen, dy wir noch an phenningguylde haben ubir dy phenningguylde, dy dy juncfrowen von Vanrre czu seynte Katherinen bisher von uns gehabit han dersucht und undersucht von den hüben und von der mullen czu Ettenhusen, und virczen Schillinge heller geyldis, dy uns Conrad Byschof gibit czu erbeguylde von eyme gute das czu Obirnkisilbach by dem wege an Hermanne Bischöfe sime sune liget, und sechczen Schillinge heller an der Scherremulen und czwelf Schillinge heller an czweyn hüben czu Heynebach, dy der aide Heyme und sine erben von uns han, redelich und rechdich vorkouft han den geystlichen juncfrowen Gelen von Gumpoldestad und Elsen von Tanne untsementlich und wer by in ist und mid in blibit odir noch czu in queme in unse clostir. Und wanne der aller nicht me were, so soylde dy guylde in unse sichhus gevalle czu eyme selgerete von hern Diteriche Schiken dem Got gnade, von deswegen das geyld herkumen ist und von Cisen siner tochter, dy das geyld vorbas Gelen von Gumpoldestad gelazzen hat, dy disen kouf

Nr. 223—224

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mid unsem guten willen loube und vorhengnisse getan had in alle der mazze, alse vorgeschribin sted, und hat uns in sulcher mazze funfczig phund heller gutir vechescher were gutlich und geynczlich beczalt und gegeben hat (!), dy wir an unsin nucz kuntlich gelegit han. Ouch ist gered, das wir disc guylde mugen widirkouffe unme dy vorgenanten Gelen odir, abe sy nicht were, ümme dy dy mid ir begriffen sin, alse disir brif heyldit, umme dy egenanten funfczig phunt heller, czu welchir czit wir dy gehabe mugen, ane alle widirrede, mid sulchem undirscheyde, mochten wir sy nicht czumale widirgekouffe uffe eyn czid, so soylden wir dy guylde czu Ettenhusen widirkouffe umme drizzig phund heller und dy andirn guylde umme czweynczig phund heller. Ouch geben wir hern Johanse pherrer czu Creynberg odir andirn iren frunden formunden und boten, wen sy gehabe mugen, abe in ir guylde alle iar nicht vorde czu yeder geyldeczit, alse uns dy bisher worden ist, gancze muge und macht dy lute czu pheyndin, dy dy gut erbeyten, uffe allen unsen guten in veylde und in dorfe ane alle clage und vordechtnisse. Des allis czu eynir ganczen sicherheyd und vestenunge han wir der probistie und des conventis ingesigele an disen brif gehangen, der gegeben ist nach unsis herrin Jhesu Christi geburten driczenhundert iar in dem sesundsechczegisten iare, an dem fritage vor dem palmentage.

1366 Okt. 19

223

Johann, Abt, und der Konvent des Stiftes Hersfeld erteilen einem Ausschuß, darunter

Bertolde von Volkershusen czu deme Se probisten, Vollmacht, die erforderlichen Schritte zur Rückgewinnung von Gebesee zu unternehmen. — N a c h Christes geburte

driczenhundert yar in deme ses unde sechczigisten yare, am mantage nach sente Lucas tag. Konz. Pap. К 248 Konzb. Joh. v. Elbenfol. 99 StAMarburg. Notiz: Butte, Stadt u. Stift Hersfeld im 14. Jhdt. S. 38.

1366 Okt. 31 Eichhof bei Hersfeld

224

Johann, Abt, und der Konvent des Stiftes Hersfeld verkaufen zur Wiedereinlösung von Schloß und Dorf Gebesee wiederkäuflich dem Rat der Stadt Erfurt für 735 Mark ihre Gerichte und Gefälle aus Ermstedt und anderen genannten Dörfern. — Unter den

Zeugen: Bertolt czu deme Se probste. — Gegebin czu den Eichin nach Cristes gebürte driczenhundirt yar yn deme ses unde sechczigisten yare, an allir Gotes heiligen abund. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. An Pergstr. 2 Siegel: a) Abt Johann, s. Ork. Nr. 162, b) Konvent Hersfeld (Abb. Neuhaus, Spuren Hersf. S. 134 Mitte). Konz.Pap. StAMarburg К 248 Konzb. Joh. v. Elben fol. 102f. Druck: Beyer, UB Stadt Erfurt II S. 446ff. Nr. 599. Notiz: Butte, Stadt u. Stift Hersf. im 14. Jhdt. S. 38.

156

1366—1367

Nr. 225—227

1366 Nov. 13 Eichhof bei Hersfeld

225

Johann, Abt, und der Konvent des Stiftes Hersfeld lösen bei der Stadt Erfurt den Rest des am 31. Okt. ausgesetzten Pfandes ein gegen einen £ins auf alle Ämter und Rechte des Stiftes zu Gebesee und im übrigen Thüringen, den der hersfeldische Amtmann zu Gebesee auszahlen soll. — Unter den Zeugen: Bertolt czu deme Se probste. — Gegebin czu den Eichin nach Cristes geburte driczenhundirt yar in deme sesundesechczigisten yare, am fritage nach sende Mertins tag. Konz. Pap. StAMarburg К 248 Konzb. Joh. v. Elben fol.

107f.

Notiz: Butte, Stadt u. Stift Hersf. im 14. Jhdt. S. 38.

1366 Dez. 21

226

Jutta, Witwe des Volpertus dictus Keiner, Burgmann zu Hattenbach, stiftet zum Heil ihrer Seele 206Pfund Heller in das Hospital vor dem St. Johannistor zu Hersfeld. — Acta sunt hec in estuario magistri Bertoldi de Lacu plebani in Meckelar. Anno Domini M°CCC 0 LX° sexto — vicesima prima die mensis decembris. Ausf. Perg. Notariatsinstr. Stadtarch. Bad Hersfeld.

[1367 Jan. 9—Dez. 4]

227

Berthold, Abt von Hersfeld, bekennt, daß Propst Werner und der Konvent des Klosters Frauensee dem Giselher von Frankenstein eine Herrenpfründe in dem genannten Kloster verliehen haben. Abschr. Pap. StAMarburg Kopb. Bert. v. Völkershausen К 249fol. 15' J\fr. 60. Zur Datierung: Die Urk. ist undatiert. Sie steht in einer Reihe von gleicher Hand geschriebener undatierter Urkk., deren letzte schließt: M"CCC"LXVI1Das Gesamtverzeichnis am Schluß des Kopb. enthält fol. 63' die Alfführung: Item (1367) See Kloster, eine Herrenpfründe daselbst wird an Gyselern von Frankenstein ad dies vitae verliehen (Schrift des 18. Jhdts). Berthold wird Anf. 1367 Abt (1. Beurkundung 1367Jan. 9 Stadtarch. Bad Hersfeld). 1367 Dez. 4 wird Johann Starkolf zum Propst eingesetzt (s. die folg. Urk.), deshalb wurde die Urk. zwischen Jan. 9 u. Dez. 4 gesetzt. Wir Bertolt von Gotis gnadin apt des stiftes czü Hersfelde bekennen an dysem keinwertigen bryfe, das wir myt gutem willen unde wißin unsir ynnegin Wernher probistes Alheidis eptißin unde der ganczen sammenunge unsirs clostirs czu deme See han gegebin unde gelyhen unserme libin dyner Gyseler von Frankinstein lutirlich dorch God unde dorch sines annemen dynstes willen, den er uns hat getan unde noch tun sal eyne herrinphrunde yn dem egenanten unserm clostere czu deme See, dy er lebet, mit allem nucze unde gemache czu gebruchen myt allem rechte unde gewonheit, alse dy phrundenere bishere da gehat habin, also das er eynes probistes tyesch habin sal daselbes

Nr. 228—229

157

1367—1368

alse gud alse sine cappelan unde sollin yme eyne bequemeliche husunge bewysin czu syme gemache, dywyle er lebet, an alle hindirsal unde geverde mit sulchem undirscheide: Wer es das der egenante Gyseler uffe der phrunde wonhaft blybet, dfwyle er lebet, wanne er danne von todes wein vorvyle, so solde alle sin habe, dy er liße, bede cleyne unde groß dy daselbes czu dem See yn syme beheltniße funden worde lediglich czu dem clostere gevallin an alle siner frunde widirrede. Hette er abir an andirn steten icht gelaßin, da solden sich syne frunde czügehalden an alle widirsprache unde vorderunge allir lute. Des czu vestenunge sin unsir etc.

1367 Dez. 4

228

Berthold, Abt von Hersfeld, setzt den Priester Johannes genannt Starkolf in die Propstei des Klosters Frauensee ein. Konz. Pap. StAMarburg Konzb. Berthold v. Völkershausen К 249fol. 20 Nr. 84.

Bertoldus Dei gratia abbas ecclesie Herfeldensis devotis in Christo sibi dilectis Alberto prefate sue ecclesie decano ac Reinhardo preposito suo in Cruceberg salutem et sinceram in Domino karitatem. Ad regimen et curam cenobii sanctimonialium prepositure nostre in Lacu pro nunc vacante(!) nobis pleno iure subiecti discretum virum Johannem dictum Starkolf prespiterum in Christo nobis dilectum ad ipsum eidem monasterio preficiendum presentibus duximus perpetuo et ad tempora vite sue dolo et impedimento postergatis presentandum. Mandantes vobis in virtute sancte obedientie quatenus prefatum Johannem ut sic in possessionem eiusdem prepositure corporalem auctoritate nostra actualiter inducatis iniungentes nichilhominus vice nostra devotis in Christo abbatisse priorisse totique conventui dicti iam monasterii in virtute sancte obedientie, quatenus eidem tanquam ipsorum vero preposito et rectori in spiritualibus et temporalibus humiliter obediant et reverenter, adhibitis ad hoc sollempnitatibus debitis et conswetis. Datum sub nostro sigillo anno Domini Μ CCC LXVII, Barbare.

1368 Mai 1

229

Berthold, Abt von Hersfeld, verkauft dem Wigand von Homberg, Kaplan zuFrauensee, 4 Pfund Eisenacher Pfennige von seinem Dorf Ettenhausen und einen Getreidezins von seinem Hof in Tiefenort. Abschr. Pap. StAMarburg Kopb. Bert. v. Völkershausen К 249fol. 22.

Wir Berit von Götz gnadin apt dez stiftis zu Hersfelde bekennen uffinliche vor uns unsern stift und nachkomelinge, daz wir durch nucz willen unsirs stiftis verkauft han und verkeuffin unserme liebin cappellane hern Wigfande]

158

1368

Nr. 230

von Homberg gesezzin zu deme Sehe vier phunt phennige geldis isenachsener phennige und werunge, dye wir zu guide han in unserme dorffe zu Hettinhusin, und vier vierteil korns und czwey firteil habirn uff unsir hofe czu Tiffinhard dye Tißil Endirs von uns und unserme stifte had zu syme libe dywile daz he lebet und welches iaris eme sin guide nicht enwurde, so machte he in dem vorgefnanten] dorffe und uff den guden phenden vor syne guide glicherwise als wir und solden wir und unse nachkomelingen eme darzu getruwelich gehulfig sin ane alle geverde und had uns darurh eyne süme geldis gegebin, der he uns genczliche beczalit had und dy wir in unsirs stiftis kuntlichen nucz gewand han. Wan ouch her Wig [and] ebenant, den God lange friste, von todis wen verfellit so sal dy guide widder uff uns unsirn stift und nachkomelinge gefallen ledig und los ane allirleige hindernisse und widderrede. Dez zu eyner steten vestenunge geben wir disen brieff mit unsir aptyge und conventis ingesigel vesticliche versigelt. Dez wir Albrecht techand und der gancze convent dez ebenanten stiftis zu Hersfelde bekennen, daz wir unsirs conventis ingesigel by dez vorgenanten unses heren ingesigel an disen brieff han gehangin anno Domini Μ GCC L X octavo, ipso die beatorum Phylippi et Jacobi apostolorum.

1368 Okt. 16

230

Berthold, Abt von Hersfeld, bestätigt dem Propst Johannes und dem Konvent des Klosters Frauensee den Besitz der durch Kauf 1347 an das Kloster gekommenen Stegwiese bei Tiefenort. Eingerückt ist die Urk. 1347 Juli 24. [Nr. 168). Ausf. Perg. LHAWeimar. AnPergstr. 2 Siegel: a) Abt Berthold, ab, b) Konvent Hersfeld, ab. Konzept: Kopb. Bert. v. Völkershausen К 249fol. 30' StAMarburg. In nomine Domini amen. Ne gesta rerum apicibus sigillatis acta videantur irritari, expedit ea a posteris approbationis munimine innovari, ut et in futuro non possint occasionibus attemptari. Nos igitur Bertoldus Dei gratia abbas ecclesie Hersfeldensis tam presentibus quam futuris cupimus fore notum, quod in Christo nobis dilecti Johannes prepositus, Petrissa abbatissa sanctimonialium in Lacu nobis subiecti humiliter ac devote supplicarunt, ut emptionem unius prati dicti dy Stegwyse ipsis perpetuis conprecibus nostris a predecessoribus factam dignaremur innovare, cuius quidam(!) pretacte emptionis tenor sequitur in hec verba: (Folgt Urk. 1347 Juli 24 Nr. 168). Cum igitur iusta petentibus non sit deneganda petitio et quia utilitati et eorum commodo non inmerito intendere debeamus, bona cum deliberatione consensuque dilectorum Alberti decani omniumque de nostro conventu, quorum interest, voluntate benivola et expressa non

Nr. 231

1369

159

obstantibus sigillatis literis presens desuper contends ratione reemptionis quorumdam aliorum bonorum in eisdem litteris insertorum nobis restitutis prescriptam empcionem cum omnibus suis clausulis punctis et sequelis affectiva caritate approbamus innovando cum effectu laudamus in possidendo et observando perpetue et irrevocabiliter confirmamus, atque in horum omnium ratihabitionem et in irrefragibilem evidenciam nostrum sigillum presentibus est appensum. Nos itaque Albertus decanus totusque conventus ecclesie Hersfeldensis recognoscimus evidenter premissa omnia et singula de nostro fore scitu consensu et voluntate facta et, ut perpetue stabilitatis maneant, sigillum dicti conventus post sigillum venerabilis domini nostri domini Bertoldi abbatis presentibus literis est appensum. Datum anno Domini millesimo CCC° sexagesimo octavo, in die sanctorum Lulli et Galli confessorum.

1369 Febr. 24

231

Katharina Luplin bekennt mit ihren Kindern Luplin und Adelheid, daß Johann, Pfarrer zu Kraynberg, mit genannten Klosterfrauen von Frauensee ihre Gülten von 2 Gütern zum Gosmars zurückgekauft hat und daß diese Gülten nach ihrem Tode an das Kloster fallen sollen. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. Siegel des Göpel von Bimbach (wie Posse, Adelssiegel II Taf. 11 Nr. 15). Zur Sache s. Utk. Nr. 232.

Ich Katherine Luplin, Luplin min sun, Alheyd min tochter und alle unse erben bekenen an disem brife, das her Johans pherrer czu Creynberg, Gele von Gumpeldestad sin swester, Else von Tanne, Anne von Eppenrode clostiriuncfrovin czu dem Se und dy mid in sin odir czu in kumen in das clostir unse guylde, dy Heynrich Kirstan und Swauwe czu Dorndorf und ir erben umme Tylen Luplin miner vorg[enanten] Katherinen elichen wirt, dem Got gnade und um uns gekeuft hatten von czweyn guten czu dem Gosmars von unser wegen und an unse stad durch unser bete willen widirgekouft han und tun uns dy gunst und fruntschaft, das sy uns dy vasnachthunr und den dinst von den guten lassen volge, des wir vor nicht in hatten, also doch das wir dy lute mid keyme dinste sullen bedrynge, der sy czu der guylde gehyndere muge. Darumme han sy achteunddrizzig phund heller guter vechescher were geynczlich und gutlich gegeben. Von den guten sullen in dy eg[enante] unse lute odir wer dy gut erbeyt alle iar czu guylde gebe ir yclicher von eyme gute czu seynte Michahelis tage czwelf Schillinge heller, eyn clobin flas, funfczen kese, czwey hunr und eyne gans, czu wynachten

160

1369

Nr. 232

yclicher ses phenninge wert brotis, czu ostirn eyn geschok eyir und eyn lammesbuch und czu seynte Walpurge tage czwelf Schillinge heller. Wanne ouch dy vorgfenanten] aller numme were, so soylde dy guylde in das sichus czu dem Se gevalle. Ouch ist kuntlich gered, das wir unde unse erben dy guylde mugen widirkouffe vor dy eg[enante] achteunddrizzig phund heller vechescher were, czu welchir czit wir dy gehabe mugen vor seynte Peters tage den man kathedra nennt. Kouften wir sy danach, so were dy guylde uf das iar vorvallen. Vor alle dise vorg[enante] guylde mugen dy vorg[enante] kouffer pheynde und lazze pheynde ir boten ir knechte und ir formunden uf den guten und wo sy mugen ane alles hyndirnisse. Des allis czu eynir ganczin sicherheyt und vestenunge han wir disen brif gegebin mid Göpels von Bynbach min vorg[enant] Kather[inen] brudir ingesigel vestlich vorsigilt, und ich Göpel von Bynbach bekenne, das diser kouf mid mime guten willen und wissen gesehen ist und han min ingesigel vor mich Katherinen mine swester und vor ir erben an disen brif gehangen durch irre bete willen, wan sy eygins ingesigel nicht in han. Datum anno Domini M°CCC°LXIX°, in die beati Mathie apostoli.

1369 Juli 25

232

Berthold, Abt von Hersfeld, bekennt, daß Göpel von Bimbach, Katherine Luplin und ihre Erben 24 Schillinge jährlicher Gülte von 2 Gütern zu Gosmars an die Klosterjungfrauen wiederkäuflich verkauft haben. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. Siegel des Abtes Berthold, ovales Thronsiegel, Gestalt unter ziseliertem Thronhimmel, in der Rechten Bischofsstab, die Linke auf der Brust, Legende: S. BERTOLDI HERSFELDENSIS. Zur Sache: s. die Urk. 1369 Febr. 24 Nr. 231. Wir Berld von Gotis gnadin apt des stiftis czu Hersfeylde bekennen uffinlich an disem brife, das unse liben getruwen Göpel von Bynbach, Kather[ine] Luplin und ire erben mid unsem guten willen und wissen virundczweynczic Schillinge phenge ierlicher guylde an czweyn guten czu dem Gosmars, dy der aide Swauwe und Heynr[ich] Kirstan erbeytin und das obeley das daezu gehorit redelich und rechtlich den geysdichen luten Gelen von Gumpoldestad, Elsen von Tanne und Annen von Eppenrode closteriunefrowen czu dem Se vorkouft han vor achteunddrizzig phund heller vechescher were czu eyme widirkouffe in alle der mazze, alse dy brife besagen, dy sy darubir gegeben han. Des czu urkunde han wir unsir aptige ingesigel an disen brif gehangen. Datum anno Domini M°CCC°LXIX, in die beati Jacobi apostoli.

Nr. 233 1369 Dez. 21

1369

161 233

Konrad von Buttlar verkauft mit seinen Brüdern und anderen Verwandten dem Kloster Frauensee anderthalb Hufen zum Eisenwerk auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 6 Siegel: a) Konr. v. Buttlar (Posse, Adelssieg. II Taf. 40 Nr. 22), b) Herting a. Buttlar (ebd), c) Heim. v. Rotenburg (ebd. Taf. 13 Nr. 6 Beringen!), d) Helwig v. Gilsa, oval, darin Quadrat mit Schild, stark abgestoßen, e) Albrecht v. Reckerode (Posse, Adelssieg. V Taf. 26 Nr. 15), f ) Dudo v. Buttlar (ebd. II Taf. 40 Nr. 26). Wir Conrad von Butler genant Troysche, Herting von Butler und Tute von Butler gebrudere uf eyne sitin formunden Wernhers und Johansis unsirs brudir Apeln kinder, dem Got gnade, und Helwig von Gilse uf dy andirn sitin formunde der vorg[enantin] Wernhers und Johansis Albrate miner swestir kynde, der Got gnade, bekennen untsementlich, das wir von der vorgenanten kynder wegen und von unsir selbis wegen redelich und rechtlich andirhalbe hufe czu dem Ysenwerkis, dy iczunt erbeytin Berit Albrath und Berit Bischoff, vorkouft han den erbern geystlichen luten hern Johanse probiste frowen Petirschen eptischen und dem convent gemeynlich czu dem Se mid allem nuczcze und rechte, also das dyselbin odir wer dy gut erbeyt in alle iar sal gebe davon uf seynte Michahelis tag dry virteyl weysses eyn virteyl habern vecheschis mazzis und fünf phund heller vecheschir were ane ses Schillinge heller und alles obeley, das von den guten gehorit, sullen sy antworte und gebe eynir sichmeystirn czu dem Se ane alle hyndirnisse und Widerrede. Darum han sy Greten der vorgfenantin] Wernhers und Johans swestir eyne phrunde gegeben und in ir clostir genumen durch Got und unsis dinstis willen. Ouch tun sy uns dy gunst und fruntschaft, das sy uns und den kynden odir iren erben dy gut und guylde widirgeben vor sibin lotege marg silbirs ysenecher gewichtis, czu welchir czit wir dy gehabe mugen ane alle Widerrede. Were ouch das in val queme, das dy gut nicht geerbeyt vorden odir in welche wis das gesche odir von weme das in dy guylde nicht vorde alse vorgeschribin ist, so seczczin wir in untsementlich czu bürgen dy gestrengin hern Apeln von Rekerode ritter und Heynrichen von Rotenberg, dy soylden in davor leyste alse gute bürgen mid phanden odir mid phengen unvorczogelich, alse vil alse gebrechen were ane alle widirrede. Were ouch das der bürgen eyner abeginge, dy Got gefriste, so soylden wir eyn andirn also guten bürgen in vir wochen an des stad seczcze, alse dicke alse des not gesche. Teten wir des nicht, so soylde der andir leyste vor guylde und vor geyld in alle der mazze alse vorgeschribin ist und reden sy des allis gutlich czu losen ane allen iren schaden ane geverde und wir Apel und Heynrich bürgen vorg[enant] bekennen, das wir untsementlich bürgen sin und wollen gutlich leyste wan wir gemand werdin vor alle dise vorbenanten rede und stucke ane geverde und ane argelist. Des czu eynir ganczen sicherhey t und vestenunge han wir Conr[ad], 11 Kütlicr, Frauensee

162

1370

Nr. 234—235

Herting u n d T u t e uf eyne sitin u n d ich Helwig uf dy andirn sitin unse ingesigele untsementlich vor uns u n d vor dy vorg[enanten] kyndir und ir erben an disen brif gehangen u n d wir Apel u n d Heynr[ich] egenantin bürgen han unse ingesigel mid der selbschuldegen ingesigeln an disen brif gehangen. D a t u m anno Domini Μ C C C L X I X , in die bead T h o m e apostoli.

1370 Apr. 14

234

Hermann von Romrod ( R u f m e r j a d ) , Sophia seine Hausfrau und Propst Johann zu Frauensee urkunden einen wiederkäuflichen Güter(ver)kauf zu Berka* für [.]80 Schillinge Turnosen. £instermin: Michaelis. D a t u m anno Domini M 0 CCC°LXX°, in die sancti Tiburtii. Attsf. Perg. StAMarburg, Kl. Frauensee, durch Moder und Reagenzien fast unleserlich. Siegler: Propst Johann mit dem Propsteisiegel, ab. a) Ergänz t aus Rückaufschrifl.

1370 Juli 22

235

Johann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen der Siechmeisterin in das Siechenhaus ihres Klosters 30 Schilling Eisenacher Pfennige von ihren Gütern zu Horschlitt und Gospenroda auf Wiederkauf Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Johann Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Wir Johans probist, Petirsse eptisse u n d der gancze convent des clostirs zum Sehe bekennen offinlich allen den dy disen geynwertigen briff sehen adir hörn lesen, daz wir vorkouft h a n der geistlichen vrowen der sychmeistern unde yn unser sichhüs unsers clostirs drißig Schillinge phennige ysenechir wer, dy m a n yn andelagen sal alle j a r halp Walpurge und halp Michahelis an unsirn guten ζ ύ Horschlad, dy yn andelagen sollin dy, dy hy hernach geschriben sten adir wer dy gud ynne h a d adir erbeit, der sal gebin Dyczil Wiße sybin Schillinge phennynge, Credeling fünff Schillinge phennynge, Heilman sechs Schillinge phennynge, Hertwig fir Schillinge phennynge, Conr[ade] Wyße firczig phennynge unde an unsirn guten zü Gozprechterode Hans vorn Agnesyn dry Schillinge phennynge unde Frieze Friderich dryßig phennynge, d a r ü m m e uns nüczlich beczalt syn funffezehen p h u n d ysenechir wer, dy wir an unsir gotshus nuez nüczlich gewand han, myt sotam undirscheide, daz ich Johans probist, Petirsse eptisse und dy vor myd uns begriffen syn adir eyn iklich probist mugen dy vorgenante guide widir köyffen ü m m e

Nr. 236—237

1370—1371

163

dy vorgenante summen geildis, wilch zeit wir kumyn an geverde. Unde des zu bekentenisse und mer sichirheid han wir unsir probistige und conventis yngesigil an disyn briff gehangen. Geben nach Christi geburte driezenhundirt iar yn dem sybinezigisten iare, in die Marie Magdalene gloriose virginis.

1370 Nov. 11 Mainz

236

Wilhelm de Lacu, Kanonikus Ruthenensis, bekennt, daß Abt und Konvent des Stiftes Hersfeld sowohl für sich als für die übrigen benannten Klöster, darunter Frauensee (de Lacu), gemäß einem Vergleich 102 Gulden für das erste Jahr bezahlt haben. — Datum Maguntie XI die novembris, anno Domini M°CGC° septuagesimo. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. Siegel des Ausstellers ab.

1371 Aug. 1

237

Berthold, Abt von Hersfeld, bekennt, daß ihm Johann, Pfarrer zu Kraynberg, Rechnung gelegt hat über die Kellerei, die er innegehabt hat, und genehmigt ihm das, was ihm das Kloster Frauensee leiht. Abschr. Pap. StAMarburg Kopb. Bert. v. Völkershausen К 249fol. 10' Nr. 37. Wir B[ertold] von Gotis gnaden apt des stiftis czu Hersfeyld bekennen an disem brife allen den dy in sehen hören odir lesen, das her Johan pherrer czu Creynberg unser libir cappelan uns eyne erliche lobeliche rechenunge getan hat von unser kelnerie wegin, dywile her dy innegehabit hat, um allis das das her ingenumen usgegeben gekouft und wrkouft hat, also das wir und unser stifd um danken und in des allis ledig unnd los sagen. Ouch hat uns her Johanns also gutlich an der rechenunge getan und durch sunes getruwen dinstis willen, den her uns und unsem stifte getan hat, tun wir um dy gunst und gnade, das wir unse nachkumelinge und unsir stift odir nyman von unser wegin in bedringe sullen odir wollin czu keyme sedil czu Creynberg czu tun, dywile er lebit. Sundern her sal dy Capellen mid gotisdinste bestelle mid eyme frumen pristere der uf dem hus sy odir mid eyme sime cappelane czu Tiffenhard, das alle wochen vir messe odir me gelesen werdin. Ouch sullen wir unse burgman und unse lute hern Johanse odir eyme sime cappelane, dem her das bevilet, unsen teezmen gutlich und geynczlich gebe und by allen eren und rechtin lazze blibe glicherwis, alse her selbir uf dem hus sedilhaft were. Darnach gunnen wir um wol, was um unse liben in Gote probist eptische und convent czu dem Se lihen hazzen und geben das her buwelich bym siezeze czu dem Se abe iz um fuge. Das ist unser gute wille und wort 11*

164

1372

Nr. 238

und bestetegin das mid urkunde disis brifis. Wanne ouch her Johans wil sin selgerete seczcze, so mag her allis das her hat gebe und bescheyde sin frunden odir fremede luten geystlichen odir werltlichen luten wy um das fugit und mag das bevele, weme her wil ane alle hyndernisse unser und unser amptlute odir des probistes und conventis czu dem Se, abe her da gesessen were. Des czu eyner ganczin sicherheyd und vestenunge han wir unser aptie grosse ingesigel an disen brif gehangen. Datum anno Domini Μ CCC L X X I , vincula Petri.

1372 Jan. 1

238

Gerhard von Eppenrode verkauft den Klosterfrauen Mechthild von Romrod, Angelika von Uffhausen und Katharina und Kunigunde von Trümbach auf Wiederkauf 2 Pfund Vachaer Währung aus ihrem Vorwerk zu Tiefenort. Ausf. Perg. Freiherrl. Riedeselsches Samtarch. Lauterbach Abt. 9 Nr. 3, 10. Siegel Gerh. v. Eppenrode (Posse, Adelss. III. T. 13 Nr. 18). Abschr. Pap. (15.Jhdt.) ebd. Regest: Becker, Die Riedesel v. Eisenbach II S. 48 Nr. 182.

Ich Gerhard von Eppenrode, Künne mine eliche wirtin unde alle unser erbin bekennen an disem brife, daz wir myd gutem vorrate dorch unsir schedelichir schult willen den erbern geistlichen jungfrowen Metzen von Rumerode, Gelen von Ufhusen, Katherinen unde Kunnen von Trubenbech clostirjungfrowen zu dem Sehe unde allen den, dy itzunt myd yn syn odir hernach zu yn kumen yn daz vorgenant clostir, redelich unde rechtlich vorkoufft han czwey phund hellir geildis ierlichir güylde vechscher were alle iar gütlich zu gebene uffe seynte Michahelis tag unde zü antwerten zü dem Sehe yn daz clostir von unser forwerke czü Tiffinhard unde von allen dem, daz darczü gehörd yn veylde unde yn dorffe dirsucht unde undirsucht an geverde. Darum han sy uns gegebin czwenczig phund hellir vechschir were yden türnos gerechint vor ffonfczen phennige. Wan ouch des geschlech tis nicht me were yn dem clostir, so soilde dy güylde yn daz sichhus zu eyme gemeyn nucze gevalle. Vor diser güylde mugen unde sullen dy vorgenanten jungfrowen unde ir geschlechte odir eyn sichmeistern uffe dem Vorwerke yn veilde unde yn dorffe laße phende eyn probist zü dem Sehe odir ir boten ir fründ unde wen sy gehaben mugen an alle widdirrede. Diser güylde mugen unde sullen wir unde unse erben widdirkoyffe vor dy vorgenanten czwenczig phunt, zu wilchir czid wir dy gehaben mugen, an alle hindirnisse unde widdirrede. Des alles zü eyner ganczen sichirheid unde vestenunge han ich Gerhard myn ingesigil vor mich unde myn erben an disen briff gehangen. Datum anno Μ CCC L X X I I , in die octavo nativitatis Christi.

Nr. 239

1373 März 4

1373

165

239

Johann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen der Siechmeisterin ihres Klosters 5 Gulden jährlicher Zinsen auf Wiederkauf von Gütern zu Schönstadt und Gospenroda. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 3 Siegel: a) Abt Berthold v. Hersfeld, s. Urk. Nr. 232, Legende: S. BERTOLDI ABBAUS MONASTER!IHERSFELDENSIS, b) Propst Johann Abb. Nr. 9, c) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Ich Johans probist, Petirsche eptische unde dy samenunge gemeynlich dez gotishüs zu dem Sehe bekennen offinlich an dissen geinvortigin brive, alse dy ersamen clugin lüyte Conrad Goltbach unde Katherin syn eliche wirtin dorch God luytirlich iren eildern unde iren selin zü tröste unde selgerete der vorgen [anten] samenunge han gegebin unde beczalit zcehin marg lotigis silbirs guide, damyte zu zcugin zü begengniz ir jargezciid, alse yn daz besondern beschriben unde vorbrivet ist, daz wir dyselbin zcehin marg lotigis silbirs dorch sondern nutze des gotshus, darane wir sy ouch gewant han, uff habin genummen unde han davor vorkouf t mit wißin unsis geistlichin vatirs unde herin herin apt Berldis dez stiftis zu Hersfelt unde vorkouffin an disßem brive unsir sichmeistern unde dem ampte, daz yn daz sychhus horit, fünf gulden geldis zu zcweyn gezcitin des iaris Conradis Katherin iargezciid davone zü begen unde unser frowin consolacien davone nach selgeretis gewonheid b y uns zu gebin unde bewisin yn dyselbin fünf guldin geldis zcüerst von Schonstete eyn phund phenige, daz Bertold Zcigenberg gibit, unde zu Gosbrechterode an Berlde Smyde dryzcehin Schillinge phenige unde an Heinrfich] Grefin sibin Schillinge phennige, an Dytmar Brunoide fünf Schillinge phenige unde JohanseBegkin fünf Schillinge phennige alliz ysenechschir wer jerlichir guide uff dy tagezcite mit den rechtin, alse an iglichem gute daz gotishus daz her habit bracht an argelist, also daz wir unde unsir nachkummen dyselbin fünf gulden geldis umme eyne sichmeistern dez egenanten gotshus widdir mugin kouffin umme zcehin marg lotigis silbirs, wilch zciid unde wan wir kummen, an alle widdirsprache also bescheidelich, daz dyselbin zcehin marg lotigis silbirs widdir danne werden küntlich anegelegit unde danach abir alse digke, alse darane widdirkouffgesche, zu glichin nutzin alse vor, daz daz egeschribin selgerete unvorgenglich blibe an alliz hindersal. Unde daz alliz zu orkunde han wir der probistie unde samenunge ingesigil nach unsis egenantin gnedigin herin ingesigil an dissin briff gehangin. Unde wir Berit von Gots gnadin apt dez stiftis zu Hersfelt bekennen, daz alle egeschr[ibin] kouf unde rede mit unsem wißin unde willin gesehen syn unde wollin unde heißin, daz daz alliz also vestinlich unde unvorwandilt beste unde han dez unsir großir sigil zu bekentlichkeid zuvor an dissin brif gehangin. Datum anno Domini Μ CCC 0 LXXIII°, feria sexta ante dominicam invoeavit.

166

1373 Okt. 18

1373

Nr. 240

240

Reinhard, von Bimbach und seine Schwägerin Irmgard, Witwe des Johann von Bimbach, bekennen, daß ihr Vater und Schwiegervater auf dem Totenbett dem Kloster Frauensee für eine Schuld wegen eines Pferdes 30 Pfund und weitere 10 Pfund wiederkäuflich verschrieben habe, denen Johann von Bimbach weitere 10 Pfund hinzugefügt hat. Für diese 50 Pfund weisen sie dem Kloster 5Pfund zu Nesselkern und Kieselbach zu. Ausf. Perg. LH Α Weimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Reinhard ν. Bimbach, ab, b) Irmgard v. Bimbach, ab. Ich Reinhard von Bienbach, Irmegard syn geswye etzwan Johans von Bienbach seligin wirtin unde alle ire erbin bekennen an dissem offin brive, daz uns wißinlich ist, daz er Johans von Bienbach rittir, dem Got gnade, myn vorgen[anten] Reynhardis vater, schuldig bleip unde schuldig was, daz sich iczund tryffit uff nuyn j a r dem erbirn ern Johanse probiste dez gotishüs zu dem Sehe von eynes pherdis weigin drisczig p h u n d hellir werunge, alse duzümal genge unde gebe was. Dazü had yn der egenante er Johans rittir mit unserm willin unde wißin bescheidyn unde gegebin der samenunge gemeynlich zu dem Sehe an syme todbette eyn phünd hellir geldis uff widdirkouff vor zcehin phund hellir. So h a d yn an syme toidbette bescheidyn unde gegebin Joh[ans] von Bienbach selige besundern eyn p h u n d hellir geldis uff widdirkouff glich alse vor. Vor dy vorbeschribin schult bewisin wir dem probiste unde syner probistie zu dem Sehe dry p h u n d hellir unde von dez selgeretis weigin bewisin wir der samenunge mit unsir frowin der eptischin daselbis zcwey phund hellir geldis, daz werdyn jerlicher guide iglichis jars uff sende Michels tag fünf phund hellir geldis. Der wollin wir yn gutlich fir phund hellir uz dem Neßilkeirn unde daz fünfte phund hellir uz unsem hofe zu Kisilbach andelage an verczog, unde wan wir sumig werin, daz yn dy guide uz dem Neßilkeirn nicht vorde, so soldyn wir yn dy gancz gebe uz unsem hofe czu Kysilbach. Wo yn darane bruych vorde, so mugin sy unde ire botin unde knechte davor phende uff unsem hofe zu Kisilbach unde waz daruz ged an alle unser hindersal, alse digke alse yn des noid geschiid, an notrecht, gecleitze, zcorn, an vordenkin, mit sotan undirscheide, daz wir mugin dy vorgen[ante] jerliche guide widdirkouffe u m m e funfzcig p h u n d hellir werunge, alse sich daz von iglichem stugke besundern heischit von syme herkummen, wan wir kummen Michahelis unde brengin guide unde gelt miteynandir, an alle widdirsprache, unde so solde ouch d a n n e dy samenunge zcwenczig p h u n d hellir kuntlich anelege, daz daz selgerete icht vorgengniz neme, an geverde. Wir sollin yn ouch ir vorg[enante] funfzcig phund hellir, alse daz vorbenant ist, gutlich widdirgebe, wan sy uns daz eyn firteil iars vor sagin, an alliz ir hinderniz. Dez alliz zu orkunde han wir unsir ingesigele vor uns unde unse erbin an dissen briff gehangin. D a t u m anno Domini M°CCC° L X X I I I 0 , in die sancti Luce ewangeliste.

Nr. 241

1373 Nov. 15

1373

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241

Berthold, Abt von Hersfeld, und der ganze Konvent des Stiftes verkaufen ihrem Kaplan Johannes, Pfaner zu Kraynberg, und seinen genannten Verwandten, die im Kloster Frauensee sind, 2 Pfund Pfennige von ihren Gütern zu Ettenhausen auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Abt Berthold s. Urk. Nr. 239, b) Konvent Hersfeld, ab. Abschr. Pap. Kopb. F 528 (um 1455) fol. 16StA Weimar; К 496 (15. Jhdt.) fol. 48 StAMarburg. Wir Berit von Gotis gnaden apt, Albracht techant und der gancze convent des stiftis zcu Hersfelde bekennen an dysem keinwertigen bryfe, daz wir entsemtlich vorkouft han und vorkoufen recht und redelich unsirm lybin cappellan hern Johans pherner zcu Creygenberg, Gerdrude von Gumpelstad siner swester, Annen von Eppinrod sinir swester tochter, closterfrauwen zcu dem See u n d irme gesiechte, dy mit yn sin in dem vorgenantin closter, zcwey p h u n t guter ysenechir phenninge alle j a r gudlich zcu geben uf sente Michils tag von unsin hufen, mulen, guten und luten zcu Ettenhusin mit allem rechte u n d fryheit als wir u n d unsir stift dy bishere gehabit han, ane argelist. W a n n e ouch des geslechtes der vorgeschribin iungfrauwin nicht me were in dem egenantin closter, so soylde dyse guide in daz sichüs gevallin in dem closter egenant zcu eyme seilgerete hern Johans egen[an]t u n d syner eidern zcu eyme gemeynen nucze der samenunge daselbis. Vor dyse guide mügen dy vorgenanten koufer und ir frunt adir boten phenden und laße phenden in allin unsirn gerichtin u n d gebyten alle dy dy gud erbeten und dy m a n bilche davor phendet, mit unsir guten loube und vorhengniße und [ane] a allin unsirn zcorn u n d vordechtniße unsir und allir unsir amptlude ane geverde. O u c h mügen wir dyse guide widirkoufe vor zcwenczig p h u n t ysenecher phenninge u m b dy egenantin koufere, dywile sy leben und ir gesiechte, dy in dem egenanten closter sin adir u m b eyne sichmeistern, dy zcu der zeit were, wanne u n d wilche zeit wir das gehabin mochten vor sente Michils tag ane widirrede. O u c h solde eyn sichmeistirn und samenunge daz gelt legen widir a n ander guide, dy ewiglich by dem closter blybe. Des zcu orkunt han wir apt u n d wir Albracht techant und der gancze convent des stiftis egenant unsir aptige und conventes insigil an dysem brif gehangen vestlich vorsigilt noch Gotis geburt dreyzcenhundirt j a r in dem dryundsybinzeigisten jare, a n dinstage noch sente Mertins tag des heiigen bisschoffes. a) fehlt im Or.

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1374 März 26

1374—1375

Nr. 242—243

242

Johann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen dem Priester Hermann von Allmenhausen und der Klosterschwester Agnes Wolf 10 Schilling Pfennige Zinsen von einer Hufe zu Heinebach. Ausf. Perg. LHA Weimar. 2 Siegel an Pergstr.: a) Propst Johann Abb. Nr. 9, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Wir Johans probist, Petirsche eptische u n d der gancze convent gemeynliche des clostirs zcü dem Sehe bekennen a n disem brife, das wir untsementlich druch(!) unsir schedelichen schuld willen deme erbern prister hern H e r m a n von Alnhusen, Agnesin Wolfin unsir clostirswestir zcü deme Sehe redelich u n d rechtlich eweklich vorkouft han zchehen Schillinge gütir ysenescher phennige jerlicher guide alle j a r gütlich zcu gebin uf sente Michahelis tag von unsir hüfe zcu Heynebach, dy Heinrich in dem Hofe zcu Tiffinhard von uns hat zcü rechtin erbe, u m m e fünf p h u n t ysenescher phennige, der wir gütlich beczalt syn. Dyse guide sal in alle j a r zcüvor gevalle vor alle der guide, dy uns von der hüfe werde soylde, und mügen u n d süllen fur dyse vorgenante guide phende u n d lazze phende ir frund u n d wen sy gehabe mügen ane alle unsen zcorn und hindirnisse, alse wir selbir tu solde u n d mochten ane geverde. W a n n e oüch der vorg[enanten] Agnesen nicht lenger were an disme leyben, dy Got gefriste, so soylde dy guide gevalle in daz sichus zcu dem Sehe zcu eyme ewigen selgerete hern Hermans vorg[enant] und syner eldirn. Des czu urkunde u n d vestenunge h a n wir unsir probistye und conventis ingesigele an disen brif gehangin. D a t u m anno Domini M ° C C C 0 L X X I I I I , in die palmarum.

1375 Mai 1

243

Heinrich von Rotenburg, Burgmann zu Kraynberg, bekennt, daß ihm das Kloster Frauensee die Dienste aus dem Hofe Röhn, die es viermal im Jahr tut, nur auf seine Lebenszeit, und nach seinem Tod nicht mehr leisten solle. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. Siegel des Ausstellers (Posse, Adelssiegel II Taf. 13 Nr. 6, Beringen!). Ich Henrich von Rotinberg bürgman czu Creynberg bekenne uffinlich vor mich u n d alle myne erbin an disem geynwerdigin brife alle den, dy in sehen horin oder lesen, daz dy erbern geystlichin lute eyn probist eyn eptische u n d dy gancze samenunge des clostirs czu dem See myd dem dynste, den sy mir tun und getan han czu R o n a uz dem hofe czu vyrmalen in dem j a r e у czu eymemale u n d czu eyner ard myd czweyn phlügin, den dinst sullen sy mir tu alse lange alse ich lebe oder weme ich sy den heiße tu dywyle von myner wegen. W a n n e ich nicht lenger bin, so sin sy des dinstis von rechtis wegin ledig u n d los, wanne sy mynen erbin oder nymande von myner wegin nichtis m e vorbundin sin myd wortin oder myd werckin danne mir alleyne, dywile

Nr. 244—245

1375-1376

169

ich lebe. Des allis czu eyme ewegin gecugnisse u n d eyme warn bekeyntnisse han ich myn eygin ingesigil vor mich und vor myne erbin u n d vor alle myne nachkümelinge wißindich u n d kuyndich an disen briff gehangin, der gegeben ist nach unsirs herrin Jhesu Christi geburt dryczenhundirt j a r in dem funffeundsybinczigistin jare, an seynte Walpurge tage.

1375 Aug. 15

244

Albrecht und Johann von Reckerode, Gebrüder, Amtleute zu Kraynberg, bestätigen einen Vergleich des Klosters Frauensee mit dem Müller der Bermsmühle über die Nutzung des Mühlenteiches. Ausf.Perg.LHAWeimar. 2 Siegel an Ρergstr.: a) Albrechtv. Reckerode (Posse, Adelssiegel V Tqf. 26 Nr. 15), b) Johann von Reckerode (ebd. Nr. 14). Ich Apel von Reckerod rittir unde Hans von Reckerod gebrüdere amptlute zu Kreynberg becennen offinlich an dissem brive, daz vor uns sin kümen der erber her Johans probist zü dem Sehe von siner weyn unde von des clostirs wegen zu dem Sehe uffe eyne site unde Heinrich Grys der müller zu dem Berdanges von siner weyn unde siner nachkumelinge wegen uffe dy andir syte unde han sich vor uns früntlich unde ewiclich entscheiden u m den tich zu dem Berdanges also: W a n n e der tich zu dem Berdans nich bevangen ist, so sol der müller des waßirs selbir vahe yn den tich alse vyle, alse her des zü nottorfft der vorg[enanten] mülen bedarff an geverde, da sal en der probist odir daz vorgenante clostir nicht zu hinder. W a n ouch der tich bevangen wer, so soilde her daruz male unde des waßers gebruche zü der mülen nach mügelichen dingen. Darubir soylde sich der müller wedir zü fichschen weder zü grase addir zü keyme nucze addir zü keyme rechte vorbaz geczihe an geverde. Des zü orkunde han wir unse yngesigel dorch bete willen des vorgenanten Heinr[ich] vor yn unde vor sine nachkümelinge zu eym waren bekentenisse an dissen briff gehangen. By dissen teidingen sin gewest her Johans pherrer zü Kreynberg, jungher Berit von Habel borgman daselbis, Lutze czentgreve zü Tiffinhard unde anders frumer lüte vyle. D a t u m anno Domini M°CCC 0 LXX 0 V°, in die assumptionis Marie virginis.

1376 Apr. 2

245

Reinhard von Brandenberg bekennt mit Frau und Erben, daß sie dem Kloster Frauensee eine Hufe zu Horschlitt mit Genehmigung des Abtes von Hersfeld verkauft haben. Ausf. Ρerg. LHAWeimar. An Per gstr. das Siegel Reinhards v. Brandenberg (Posse, Adelssiegel II Taf. 34 Nr. 7). Ich Reinhard von Brandinberg, Sophia sin eliche wirtin unde alle ire erbin bekennen offinlich an dissin geinwortigin brive, daz wir mid wolbe-

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1377

Nr. 246

dachtin mute unde gütin vorrate besundirn unde ouch lutirlich dorch God den andechtigin yn Gote dem probiste eptischin unde der ganczin samenunge zu dem Sehe voreygent unde vorerbet unde gelygin unde gegebin han eyne hufe zu Horslacht geleygin, dy von uns hadte vor czü lehene Heinr[ich] von Bynbach unde itzund erbeid Heinrich G ü d j a r unde voreigen vorerbin unde mid ganczir macht gebin an dissin brive dyselbin egenante hufe mid allem nütze geniße dinste eren gewonheid unde rechte an argelist irsucht unde unirsucht nicht uzgenumen sundirn, waz darzcü gehörd, wy m a n yn alle wis yn dorffe yn felde nennet, eigintlich erplich und eweclich czu nutzin unde zü besitzin an alliz unsir unde unsir erbin hindirsal unde an alliz geverde unde frygin unde ledigin genczlich unde gar lutirlich dorch God dem egenanten gotishüse dy megenantin hüfe von uns unde alien unsin erbin vor allir guide dinste unde allem gedrengnisse clein adir groz an argelist unde n u m m i r forderunge daran czu tün geistlich adir werltlich unde vorczihin uns des mid dissin geinvordigin brive, so wir rechtlichis unde mechtliches sollin an geverde. Alse daz ouch der erwirdige herre unsir genediger herre von Hersfelt bestetiget befestigint unde vorbrifet had wißinlich an hindirsal. D a r u m m e had uns daz egenante gotishus geschanket unde gegebin daz uns wol begnüget unde günnen yme des wol an allez geverde. Des alles czu ewigem orkunde u n d sichirheid han ich Reynhard min yngesigil vor mich myne wirtin unde alle unse erbin wißintlich mid vorrate, d a r a n sy jugint adir aldir nicht vor sich sollen setzen, an dissin briff gehangin. D a t u m anno Domini M°CCG 0 LXX 0 VI°, feria quarta proxima post dominicam judica.

1377 Mai 1

246

Johann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen ihren Klosterschwestern Lukardis und Adelheid Gansauge und Margarete Schorbach 15 Schilling Pfennige von ihren Gütern zu Dönges wiederkäuflich. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Johann, ab, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Wir Johans probist, Petirsche eptische unde dy samenunge gemeinlich des closters zu dem Sehe bekennen offinlich an dissem keinvordigen brive, daz wir eintrechtlich dorch nod unses closters vorkouft han unde vorkoiffen recht unde redelich an dissem brive den geistlichin jungfrawin Lückarde unde Alheide Gansögen unde Margretin Schorpechin unsen closterswestern zü dem Sehe unde alle den, dy mid en sin adir noch czu en yn unse closter kummen, funfczen Schillinge iseneschir phennynge jerlichir guylde halp uff sende Michils tag unde halp uffe sente Walpurge tag an unsen guten zü Tanne, czen Schillinge phenninge von dem gute, daz etswan H e r m a n Denefleichs was, daz itzunt inne had unde erbeid Hans Winthir, unde funff

Nr. 247

1379

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Schillinge phennynge von dem gute, daz etswan ynne hatte Fritsche Hörning, daz itzund ynnehad unde erbeid Folprecht. Darüm han sy uns gebin unde gütlich beczalt achthalp phund iseneschir phennynge, dy wir an unses clostirs nücz kündich gewand han. Ouch mugen sy laße phende ire knechte adir Ire f runde unde wen sy gehabe mügen uffe den guten, dy dy gud inne han unde erbeiten vor ire czinse, ab en dy nicht würdin unde sollen en ouch selbis darczu behalffin sy zu phenden, alse dicke alse yn des nod geschid an geverde. Wan ouch dy vorgenante jungfrowin unde dy czü уп kummen yn unse clostir kumen (!), nicht lenger sin an dissem lebin, dy God friste, so soilde dy vorgenante guide in unse sichhus gevalle ane widdirrede unde ane geverde. Ouch bewisin uns dy vorgenante unse jungfrowin sotan willen, daz wir unde unse nachkummen mugen dy guylde widdirkoiffe um dy ebeschriben summen geldis, wan adir wilche czid wir kümen an Widerrede. Des alles czu eyner ganczen sichirheid unde vestenunge han wir unse probestie unde conventes ingesigel an dissen briff gehangen. Datum anno Domini M°CCC 0 LXX 0 VII°, in die beatorum apostolorum Philippi et Jacobi.

1379 Aug. 17

247

Johann Sebach, Bürger in Salzungen, weist mit seiner Frau Elisabeth seiner Schwester Adelheid, Klosterfrau zu Frauensee, 2 Pfund jährlicher Winsen von ihrem Garten zu Salzungen vor dem Obertor an. Ausf. Perg. LHAWeimar. Stark fleckig. An Pergstr. Siegel Johanns υ. Reckerode (Posse, Adelssiegel V Taf. 26 Nr. 14).

Ich Hans [Sebach burger zu] Salzungen, Else sin eliche wirten unde alle ir erbin bekennen [offinlich an dißem offin briffe] allen den, di in sehen hören ader lesin, daz wir recht [und redelich reden] zu gebin unde jerlichen zu bezalen zwei phund geldes jerlicher [guide halb] uff sende Walpurge tag unde halb uff sende Michils tag Alheit[en myn vor]genantin Hans swester closterjuncfrauwen zum Sehe alle iar diwile [sy lebit] unde vurschribin di vorgenantin guide uff unserme garten gelegin zu Salczungen vor dem obirn tore an Hans Koßen garten, also wen ir numme were, daz sy von todez wen abegegangen were, so solde di vorgenante guide halp gefalle e[wec]lich in daz closter zum Sehe, daz ander halbe teil solde ledig und loz von in sy an geverde. Wer ouch, daz wir sumig worden an der guide, wen[.. .]botin darnach senten, der mochte uns ader were den garten von uns [ ] verde davur phende in unserme huse an widerre an geverde. [Ouch were daz sy dy vor]genantin guide wolden vurkeuffe ader vurseze, di solden [sy uns vor eynem] andern anbiete. Wer denne daz wir si nicht enkeuffeten [ader lesetin, moc]hten si sye eyme andern vurkeufe ader vurseze an geverde. [ ] wir gebetin junchern Hansen von Reckerode, der sin insigil [ ] briff had laßen henge. So bekenne ich Hans von

172

1380

Nr. 24S

[Reckerode ] bekentnisse disir vorbeschribin rede an [disin brif ] D a t u m anno Domini M 0 C C C ° L X X V I I I I , feria quarta [post] assumptionis [Marie virginis].

1380 Juni 22

248

Petrissa, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen mit Einverständnis des Abtes von Hersfeld dem Friedrich Koch und seiner Frau Sophia einen Kornzins von ihren Gütern zu Ettenhausen unter genannten Bedingungen. Abschr. Pap. StAMarburg Kopb. Bert. v. Völkershausen К 429fol. 22 Nr. 100. Wir Petrisse eptissen, Bertrat prioren und dy gancze sammenunge des cloisters zume See bekenn uffinlich an dissem keinwertigen brife u n d tun kunt allen den, dy en sehen adir hören lesin, daz wir mit wißin u n d myt willen unsers gnedigen herren von Hersfeld vorkauffin u n d vorkoufft haben deme bescheiden knechte Friczen Koche u n d Sofien siner elichin wirtin sees vierteil kornis jerlichis czinses an unsern guten zu Ettenhusen zu ir beider libe dy en alle iar gefallen sullen Michahelis, dywile sy leben. Were ouch daz en dy vorgenante guide nicht enwürde, so sülden sy uff den guten phenden vor dy sees firteil kornis vechses mazes mit ganczer muge u n d macht als wir selber. D a sülde sy nymant zu hindern. O u c h sal en eyn keiner andelagen alle tage czwey stubichin birs unser conventis uze dem cloistere. O u c h sullen wir en czwo kuwe futirn myt ruchem fütere als des gotshus kuwe und sullen swine haben zu yre noitdorfft. O u c h sal ir fy mit des gotshus fy uz und in gen u n d wir sullen iz vorantwerten als unser eygen fyhe. O u c h sullen wir en alle j a r eyn halb lymaß lynis sewen by des gotshus lin. O u c h sullen wir en lazen eyne sateln landes by des gotshus krutgarten und sullen en daz zu allir cziit bereyte als unse lant, da he kumpost uffe czihe zü siner noitdorfft. O u c h lazen wir en den gartten halb der hinder T a m m e n huse liget. O u c h sullen sy sich beholczen uz des gotshuß holcze an hindernisse. O u c h sullen sy daz hus ynnehaben, daz hern Wygand was, und waz darzu gehöret u n d sal er sin, dywile sy leben, an hindirniße. Vor dysse vorbenanten stücke u n d artikel h a n si uns beczalt u n d geben funffunddryßig p h u n t ysenechschir phennige. So glabe ich Frieze vorgenant an disßen uffin brieffe myme gnedigen herren von Hersfeld syme stifte und derh cloistere czuih See getruwe zu sine und sin bestis zu werbin, dywile ich lebe. O u c h glaben wir Frieze und Sophie vorgenant, wan wir nicht lenger sin an dem lebin, waz wir dan hindir uns lazen, daz sal ledikliche befallen dem cloistere, daz sal halb der probistie u n d halb eyner sichmeystern in daz sichhus. D a r u m b e sallen sy alle j a r er beider jargeezyt begen myt eyner vigilie u n d myt eyner messe nach des cloisters, gewonheit. O u c h redden wir en disse vorgenanten stüke und artikel gutlich u n d genczlich zü halden an geverde. Des zu orkunde u n d Sicherheit hengin

N r . 249—250

1384—1385

173

wir Berit von Gotis gnaden apt des stiftis zu Hersfeld unser ingesigel myt des conventis ingesigel zum See an dissen brieff, wan si iczunt keynen probist han. D a t u m anno Domini millesimo CCC°LXXX°, in die sanctorum decern milium martirum.

1384 Jan. 6

249

Johann von Reckerode bekennt, daß Ludwig, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee der Elisabeth von Kassel, gen. von Reckerode eine Pfründe in ihrem Kloster gegeben und er ihnen dafür ihre Fischweide zu Röhn an der Wen α zurückgegeben hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel des Ausstellers ab. Ich Johans von Rekerode bekenne uffinlich an disem brife vor mich und vor alle mine erbin, das dy erbern geystlichin lute her Ludewig probist, frowe Bertrad eptische und dy gancze samenunge des clostirs czu dem Se gemeynlich Elsen von Kassele odir von Rekerode, wy m a n dy nennit, durch Got und durch miner bete willen eyne phrunde in irme clostir czu dem Se redelich u n d rechtlich gegebin han. D a r u m m e han ich in dy gnade und gunst getan mid bedachtin mute willeclich und gerne und han in ire fischweyde u n d wazzir czu Rona gelegin an der Wirra ledig u n d los gesagit und widirgegebin und widirgeantwortit in ir gewald u n d gewer mid allem nuczcze eren fryheyd und rechte, alse sy dy fyschweyde von aldir her gehabit han, u n d sage sy der vurczig guylden qwid ledig und los vor mich und vor mine erbin, dy ich in czu widirkouffe u m m e dy fischweyde gegebin hatte, ane alle geverde. O u c h rede ich in guten truwen, wanne ich den brif allerschirst fynde odir gehabe mag, den sy mir ubir dy fischweyde gegebin han, den wil ich in gutlich widirgebe unvorzogelich ane allen iren schadin. Were das der brif alse schire nicht fünden vorde, so soylde her doch keyne macht habe und soylde mir und min erbin nichtis besage uns czu nuczcze und dem clostir czu schadin, ane geverde. Des czu eynir sicherheyt u n d vestenunge han ich min ingesigel an disin brif gehangin. D a t u m anno Domini M 0 C C C L X X X I I I I ° , in epiphania Domini.

1385 Jan. 25

250

Johann von Reckerode gestattet dem Propst Ludwig und dem Konvent von Frauensee die Wiederlösung der Mühle und des Vorwerks zu Großenlupnitz und verspricht die Zahlung eines Fruchtzinses an Dekan und Kapitel zu Eisenach aus dem genannten Vorwerk. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das Siegel Johanns v. Reckerode (Posse, Adelssiegel V Taf. 26 Nr. 14). Ich Hans von Reckerode bekenne an desim uffin brife, alse der erbir er Ludewig probist, frouwe Bertrad epthische u n d dy samenunge gemeinlich dez

174

1385

Nr. 251

clostirs zcu deme Sehee mir vorkouft unde vorsaczt haben ir forwerg und rnullen zcu Großinlupenicz, alse der brif genczlich uswiset, den sie mir darubir gegeben haben mid wissin und willen des erwirdigen herrin apt Berldis des stiftis zcu Hersfelden, der sich alse anehebit: Wir Ludwig probist, Bertrad eptische und dy samenunge gemeinlich dez clostirs zcum Sehe bekennen an deßin uffin brife et cetera. Des thun ich vorgenant Hans dem vorgenanten probiste und clostir dy gunst und fruntschaft dorch Got und irs gebedis willen, daz sie daz vorgenante vorwerg mullen zcu Lupenicz mid alle ir czugehorunge sullen und mögen wider losen und kouffen von mir oder wer den koufbrif von mynerwegin kuntlich ynnehat, uf welche cziit yn daz ebind, vor sente Petirs tage, den man nent katedra zcu latine, umb andirhalb hundirt gulden oder sullen γ funfczehin groschin missener kroschin geben und beczalen vor ein gulden, alse ich en gegeben und beczalt habe, ane alle Widerrede und ane alle geverde. Ouch sal ich Hans vorgenant, oder wer den brif ubir den kouf von mynerwegin kundich ynnehat, alle iar geben und antwerten den erbern hern deme techande und capitel zcu Isenache uf Michahelis czwelf isenecher malder halb weiße und halb rocke us deme vorgenanten Vorwerke zcu Lupenicz ane schaden des diggenanten probistis und clostirs czum Sehe, dy sie den vorgenanten thumhern vor disir saczunge daruz vorkouft haben. Des alles czu orkunde und merer Sicherheit gebe ich en desin uffin brif besigilt mid myme eigin insegil, der gegeben ist noch Gotis geburt driczenhundirt iar in derfi funfundachczigistem iare, an sente Pauls tage, alse he bekard ward.

1385 Aug. 1

251

Ludwig von Hettstedt, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bestätigen den Verkauf von 3 Viertel Landes zu Gebesee, die vormals Heinrich Freibote gehörten, an das Martinskloster in Erfurt. Ausf. Perg. LHAMagdeburg, Rep. U 15 Tit. XIV Martinskloster Erfurt Nr. 52. An Pergstr. das Siegel des Propstes Ludwig Abb. Nr. 10. Regest: v. Hagke. Urkl. Nachr. Weißensee S. 130. Zur Sache s. Urk. Nr. 126, 178, 183, Nos Ludewicus de Heczstete prepositus sanctimonialium cenobii dicti See recognoscimus publice in hiis scriptis volentes ad universorum tam presentium quam futurorum noticiam pervenire, quod tria quartalia terre arabilis sitis in campis ville Gebese, que bona quondam Henricus Fribotonis possidebat, cum omnibus iuribus libertatibus et pertinentiis suis contulimus et per presentes conferimus iure hereditario perpetuo honorabili viro domino Johanni preposito totoque (!) conventui monasterii sancti Martini in Brulo

Nr. 252—253

1385—1386

175

extra muros Erfordertes sicud honorabilis dominus Eckardus olim prepositus Alheidis abbatissa totusque conventus predicti cenobii in See dicto monasterio et conventui sancti Martini contulerunt, prout in litteris desuper confectis plenius continetur, quas litteras per presentes ratificamus et confirmamus ita sane, quod predicti possessores nobis et nostris successoribus perpetue in futurum de prefatis bonis unum solidum denariorum dumtaxat nomine census hereditarii in signum recognicionis dominii singulis annis in festo sancti Michahelis expedite solvere teneamur nichilominus jure conswetudinis vel servicii vel, quocumque nomine nuncupetur, nobis seu nostris successoribus in sepedictis bonis ultra predictum censum reservantes. In quorum omnium testimonium et certitudinem firmorem hanc litteram dedimus sigillo appensione nostre prepositure firmiter communitam. Datum anno Domini M° CCC°LXXXV°, kalendas augusti.

1385 Aug. 15

252

Berthold, Abt, und der Konvent des Stiftes Hersfeld begeben sich samt allen zum Stift Hersfeld gehörigen Klosterpröpsten, darunter Ludewig von Hetstete probist

zum Sehee, unter den Schutz des Erzbischofs von Mainz. Datum anno Domini Μ CCC LXXXV, ipso die assumptionis beate Marie virginis gloriose. Druck: Gudenus, Cod. Dipl. III S. 575 Nr. 364. Daraus: Müldner, Antiqu. Goelling. S. 128f. Nr. 18.

1386 Juli 16

253

Ludwig, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen mit Wissen des Abtes Berthold von Hersfeld einen Frucht-, Hühner- und Geldzins von den Gütern zu Wundorf an Konrad von Heringen. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Ludwig Abb. Nr. 11, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Zur Sache: s. die Bezugnahme auf die Urk. 1350 Juni 24 {Nr. 177) u. Nr. 254.

Wir Ludewig probist, Bertrat eptische unde dy gancze sammenunge des clasters (!) czu dem Sehe unde myt namen Grete Schörpechyn unser clostirswestir bekennen myt dyesem offin briefe vor uns unde alle unse nachkummen, daz wir mit rate willen unde vorhengnisse unsirs erwerdigen yn Gote vaters und herrin hern Berldis apts dez stifftis czu Hersfelde vorkoufft haben unde vorkouffen eyns rechtin ewegin kouffis mit diessem brieffe deme bescheiden knechte Conrade Heringen unde allen synen erbin alle yerlich czwey virteil korns unde czwey virteil havern hersfeldisschis maßis, czwelf Schillinge phennynge hersfeldisscher werunge unde vier hünre alle yerlich uff Micha-

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Nr. 254

helis gutlich zu geben unde eyn Schillinge wert wisunge uffwynachtyn. O u c h alle iar czu geben von den gutyn czu Wundorff, daz ettewan was Berldis Schorpachs des aldyn, dem Got gnade, der vorgenantin Gretin vatir, der dy vorgenantin czinse guide unde recht czu Wundorff Gretin vorgenant unde erin swestirn sinen tochtern czu yrin lybin unde lebetagin gegebin hat unde nach yrme tode yn unse sichus zu dem Sehe eweclichen czu eyme selgerete eme unde synen eldirn, als der brieff genczlich besagyt, den unßir gnediger herre unde vatir apt J o h a n selige den vorgenanten unsin clostirswestern und uns darüber gegeben hatte, unde u m b e dy vorgenantin czinse unde waz wir rechtis an den vorgenanten gutin czu Wundorff gehat habin. Ader Grete vorgenant unse clostirswestir hat uns Conrad Hering vorgenant u n d syne erbin gutlich unde nüczlich gegebin u n d beczalt nünundczwenczig p h u n t phennynge gutir hesschir werunge und hat Greten Schorpechin vorgenant unser clostirswestir gutlich gerlcht u n d beczalt alle vorseßin czinse, dy yr uff den vorgenanten gutin czwenczig iar vorseßin synt, der sich Conradt vorgenant unde syne erben uff den gutin czu Wundorff widir irholin sollin, und sagen Conrat Heringe u n d synen erben des vorgenanten geldis cwid ledig u n d los und vorczyhen vor uns u n d vor Greten unse clostirswestir u n d alle unsir nachkumen alle des rechtin u n d alle der guide, dy wir unde unse nachkumen an den guten czu Wundorff gehat habin, ewiclich n u m m e r mer czu heischen adir vordirn wedir geistlich ader wertlich ader nymant von unserwegen, unde antwertin dy gut unde czynse, also vorbeschr[iben] ist, czu Wundorff Curden Heringe u n d alle sin erben, so wir allir rechts sollin unde mugen myt crafft disses brieffis. Des czu orkunde unde zu eyme ganczin Sicherheit u n d bekentenisse han wir Ludewig probist vorgenant Bertrat eptisschen u n d dy gancze sammenunge unsir probistie unde convents ingesigele an diesen uffin brieff gehangin, der gegeben ist nach Gots geburten dryczenhundert j a r in dem sechsundachczigisten jare, an dem m a n t a g e n a c h divisio apostolorum.

1386 Juli 18

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Berthold, Abt von Hersfeld, bekennt, daß Ludwig, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee dem Konrad von Heringen genannte Frucht-, Hühner- und Geldzinsen von den Gütern zu Wundorf verkauft haben. Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel des Abtes Berthold ab. Zur Sache s. Urk. Nr. 253. Wir Berit von Gots gnadin apt des stiftis czu Hersfelde bekennen offindlich mit dyssem brife vor uns u n d unsir nachkamen, daz unsir liebin andechtigin in Gote Ludewig probst, Bertrad eptischin unde dy ganczin samenunge unsis cloistirs czume Sehee u n d mit namen Grete Schorpechin unse cloistirjuncfrauwe daselbis mit unserme willin u n d virhengniße vorkoift habin eyns

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rechtin ewigin koiffis czwei vierteil korns und czwei vierteil habirn hersfeldisches maßis, czwelf Schillinge phennige hersfeldischir werunge und vier hunre alle jar uffe Michaelis gutlich czu gebin und eyn schilling wert wisunge uff wynachtin auch alle iar czu gebin von den gutin czu Wündorff, dy eczwan warin Berldis Schorpachis seligin des aldin der vorgenantin Gretin vatir, dy her den egenantin unsin juncfrauwin und samenunge czume Sehee in yr siechhüß ewiglich gegebin und bescheidin haid und daz von uns und unserme stifte czu leheA rurt, deih bescheidin knechte Conrad Heringe unserme getruwin und sinen rechtin erbin vor nünundczwenczig phunt phenninge gutir hersfeldischir werunge, der sy gudlich und genczlich beczalit sin, alse wir virstanden han, und haid ouch Conrad egenant Gretin unsir cloistirjuncfrauwin obgenant gutlich beczalt und gericht alle virseßin czinse, dy er uffe den vorgenantin gutin czwenczig jar virseßin synt, der sich Conrad vorgenant und syne rechtin erbin uffe den gutin czu Wundorff widdir irholin sollin und mogin, alse daz eigintlichir ußwisyt der briff den sy darobir undir en gegebin han. Derselbin guide und rechte bekennen wir Conrad Heringe vorgenant und sinen rechtin erbin ewiglichin czu habin und czu besitzin uffe den vorgenantin gutin czu Wünendorff, so wir rechtlichs sollin und mogin und setzin en und syne rechtin erbin der vorgenantin guide uffe den obgenantin gutin czu Wündorf ewiglichin czu habin in eyne ruwige hebende gewere mit orkunde dissis brifis, der mit unsin aptige ingesigele czu orkunde wißindlich ist besigilt. Gegebin nach Gots gebortin tusint dryhondirt jar in deme sechsundachtzigistin jare, am mittewochin nest nach der czwelff heren tage, den man nent divisio apostolorum.

1390 Sept. 17

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Reinhard, Abt von Hersfeld, bekennt, daß Albrecht von Reckerode nach einer Testamentsbestimmung seines Bruders Johannes dem Kloster Frauensee 150 Gulden unter besonderen genannten Auflagen gegeben hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. Siegel des Abtes Reinhard, Thronsiegel mit ziseliertem Thronhimmel, Gestalt, in der Linken Bischofsstab, in der Rechten Bibel, rechts in der Legende Schild mit Doppelkreuz, links viergeteilter Schild, oben links u. unten rechts gestrichelte Felder, Legende: S. R e y n h a r d i abbatis monasterii hersfeldensis. Abschr. Perg. Revers Albrechts v. Reckerode 1391 Jan. 18; Pap. Vidimus Albrechts v. Herda 1452 Dez. 17 alle LHAWeimar.

Wir Reynhard von Gotis gnadin apt des stiftis zu Hersfeylde bekennen offinlich an dysim brife alle den, dy in sehen hörin adir lesin, daz unser libir getrüwir her Apel von Rekerode rittir unsern libin in Gote Bertrade eptischin und dem ganczen convente unses clostirs zu dem See andirhalb hündirt gute guylden swer von gewichte und gut von goylde gütlich und geynczlich gegebin und beczalt hat, dy in Hans von Reckerode sin brüdir, dem Got gnade, vor sine sele czu eyme ewigin selgerete vor sich vor sin gesiechte und vor alle 12 Küther, Frauensee

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Nr. 256

ir erbin gegebin und bescheidin hatte, da dyselbin eptische u n d convent vorgenant große schedeliche schuld des clostirs in dy j u d i n zu Erförte u n d ouch an a n d i m stetin mite gegoyldin hat. Vor dyselbin andirhalb hundirt guylden han wir den vorgenanten hern Apiln und sin erbin bewist und bescheidin czwelf firteyl weyß und czwelf firteyl kornis vechschen maßis an dem dorffe zu Dyppach, dy unser vorgenant clostir da hat zu erbeguylde, also daz dy lüte zu Dypach dy vorgenante güylde alle j a r uff seynte Michahels tag süln antwerte zu dem See in daz clostir eyner 'yclichin sichmeystern, dy zu den geczltin ist, zu eyme gemeyn nuczcze der samenunge daselbis, also daz dyselbin eptische u n d samenunge des vorgenanten Hanses von Rekerode u n d sinis geslechtes jargeczit mit der vigilie und mit der selmesse eweclich süln bege, als recht u n d gewönlich ist und dy brlfe besagin, dy dy eptische und der convent zu dem See hern Apiln vorgenant darubir gegebin han. Dy vorgenant kornguylde sal hynach keyn probist adir formunde eptische adir convent zu dem See in keyne wis vorköuffe eweclich adir czu widirkouffe adir andirs vorseczcze bekümmere adir daruff borge. O u c h ist dy vorgenant kornguylde iczczunt hern Heynrich von Mutsfeylde u n d Hanse von Borsa czu lyben vorkouft. W a n dy nicht lengir sin, so sal sy dem vorgenanten convent ledig u n d los sy. Dywile sal in eyn probist adir eyn formunde zu dem See von der probistie wegin uz deme hofe zu R o n a alle j a r also vil andelage u n d gebe in daz convent, daz in gnugit. O u c h ist kuntlich gered, daz eyn yclich probist adir formunde czu dem See dy vorgenante kornguylde sal und mag alle j a r widirköuffe u m m e andirhalb hundirt guylden swer von gewichte und gut von goylde, czu welche cziit sy dy gehabe mügin, also daz sy daz geyld eyner eptischin und eyner sichmeystirn suln andelage und gebe. Dy suln dazselbe geyld inneme u n d suln daz an andir güylde lege eweclich adir czu widirkoüffe, wy sy der bekome mügin, mit wißin hern Apil von Rekerode adir sinir erbin. Des allis czu eynir ewegin sichirheyd und vestenunge han wir unsir ingesigil dorch bete der vorgenanten eptischin und conventis unsis vorgenanten clostirs an dysin briff gehangin, der gegebin ist nach unsis hern Jhesu Christi geburte driczenhundirt jar, in dem nunczigisten j a r e an seynte Lamprechtis tage.

1390 Nov. 19

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Bertrad, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß Heinrich Franke von Stedtfeld mit seiner Frau Adelheid der Frauenkirche zu Eisenach einen Getreide- und Geldzins aus Wiesen und Äckern zu Stedtfeld verkauft hat, von denen sie dem Kloster 1 Pfund Heller Erbzins geben. Abschr. Pap. (15.Jhdt.) LHAWeimar. Wir Bertrad eptissen und die sammenunge gemeynlich des clostirs czu dem See unde ich Wilhelm Hofemeister gesessen czu Stetefelt bekennen entsemt-

Nr. 257

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1391

lichen an disem uffen briffe alien den, die en seen hören adir lesen, daz der bescheiden man Henrich Francke von Stetefelt, Alheid sin eliche wirtinne unde alle ire erben recht unde redelich vorkoufft haben eyn phunt phenninge isenescher were jerlicher guide an unde uff vier ackir wisewachs gelegen czu dem Rode, die von dem vorgenanten clostir czu erbe geen unde geben alle iar in daz sichhus eyn phund gutir aldir heller erbeczinses, den daz closter czuvor doran haben sal, unde von eyner hufe arthafftis landis gelegen in den felden czu Stetefelt, die von mir obgenantem Wilhelm Hofemeister czu erbe geet unde gibit alle iar czü rechtem erbeczinse drii malder getreydes isenechs moßes, den erbern herrn dem techant den tumherren unde den vicarien czu eyme gemeynen nucze unser frowen kirchen czu Isenache umbe fünf geschog guter cruczegroschen friberscher muncze, die diiselben kouffer den vorgenanten vorkouffern genczlich unde nuczlich beczalt haben unde sii an iren unde irer erben nucz gewant haben. Unde dazselbe phunt phenninge jerlicher guide globen die obgen[anten] Heincze Francke Alheid sin eliche wirtinne vor sich unde vor alle ire erben gutlich czu geben czü czwen gecziten des jares halb uff sant Michahels tag unde halb uff sant Walpurge tag an alles hindernisse unde vorzog unde den obgenanten herren den kouffern eyne gute were czu thüne, wanne wie dicke in des not geschiit an argelist. Ouch so haben die vorgenanten kouffer den megenanten verkouffern die günst getan unde thün sullen, daz sie dazselbe phünt phenninge iseneschir were jerlicher guide mögen widerkouffen umbe fünf geschog guter cruczegroschen friberscher muncze, wanne unde uff welche czit in daz eben ist, also daz sii den vorsessen czins noch der vorlouffen cziet domite beczalen an alle Widerrede ane geverde. Unde daz alle vorgeschriben globde stücke unde artickel gancz und unvorbrochlich gehalden werden, so haben wir eptissen obgenant unses conventis ingesigel unde ich Wilhelm Hofemeister myn ingesigel an disen briff gehangen. Diser vorgeschriben rede sin geczuge die erbern prister er Berit von Aldindorf pferrer czü Salczungen unde er Claus Schuler pherrer czü Dorndorff. Gegeben nach Christi gebürt driczehenhundert jar unde darnach in dem nunczigsten iare, an sant Elsebethen tage der heiligen frowen.

1391 Jan. 18

257

Albrecht von Reckerode bekennt, daß ihm Abt Reinhard von Hersfeld den Brief über die Testamentsbestimmungen seines Bruders Johannes d. d. 1390 Sept. 17 für das Kloster Frauensee versiegelt gegeben hat. Vorausgeschickt ist die genannte Urk. Ausf. Pap. LHA Weimar. AnPergstr. das Siegel Albrechts v. Reckerode (Posse, Adelssiegel V Taf. 26. Nr. 15). Abschr. Pap. Vidimus Albrecht v. Herda d. d. 1452 Dez. 17 LHA Weimar. Vorausgeht die Urk. 1390 Sept. 17 [Nr. 12·

255).

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1391

Nr. 258

U n d ich Apel von Reckrode ritter bekenne, daz der erwirdege myn herre Reynhard apt czu Hersfelde mir und mynen erbin disen vorgenanten briff von worte czu worte nicht uzgeloßen oder czugeschribin mit syme großin ingesigel vorsigelt vür sich und fur daz kloster czu See gegebin hat. Dez czu eyme warn bekenteniße h a n ich myn ingesigel ane dise uzschrift dises vorgeschribin briffes gehangen. D a t u m anno Domini M°CCC°XC primo, in die beate Prisce virginis.

1391 März 5

258

Konrad von Hessberg verschreibt mit Frau und Kindern genannten Klosterfrauen des Klosters Frauensee 6 Gulden jährlicher Gülte unter genannten Bedingungen. Ausf. Perg. LHA Weimar, durchlächert. An Pergstr. das lad. Siegel der Stadt Satzungen (Schannat, Buchonia vet. S 417 u. Räch, UB Salzungen Titeibl.). Ich Conrad von Hesseburg, Gele myn eliche wertin, Johans, Heyncze und Ebirhard myn vorgenanten Conrads sune u n d andirs alle unse erbin u f f b e d e sitin, dy wir h a n oder noch gewinnen, bekennen an disem geynwerdigin brife, daz wir eyntrechtlich mid rate unser frunde den geistlichen juncfrouwin Katherinen Honbergin, Katherinen, Aylheide u n d Cecilien clostirswestirn czu dem See myner vorgenanten Gelen tochtern czu hülfe czu stüre u n d czu beßerunge ir p h r u n d e irre cloyder u n d ir schu und andirs czu ir notdorft willeclich gegeben und bewisit han ses guyldin geyldis jerlicher guylde alle j a r gutlich czu andelagin und czu gebin, dry guyldin uff seynte Walpurge tag und dry guyldin uff seynte Michahelis tag und in dy czu antwertin czu dem See in daz closter, dywil sy lebin, von alle iris vatir gute und erbe dersucht u n d undersucht nicht uzgesloßin. Also doch dywile ich Gele ir mütir lebe, so sal ich dy guide innehabe und sal in davone ir notdorft besorge, so ich best mag. Win ich nicht lenger were, so soyldin ich Conrad vorgenant und unse erben uff bede sitin den vorgenanten kindin dy ses guldin alle j a r gebe u n d antwerte, alse vorgeschribin ist. Were daz der vorgenantin juncfrowin eyne, czwo oder dry abe[gingin] a von todis wegin, dy Got gefriste, so soylde dy guide den dryen, den czweyn oder eyner volge, dy[wyle] a sy lebeten. W a n sy alle nicht lenger weren, so soyldin vir guldin geyldis wider hinder sich gevalle [an] a unse erbin alse ander unser gut und erbe daz wir habin oder gelaßen hetten und czwene guy[ldin g]eyldis a soylden in das sichhus czu dem See gevalle czu eyme [ew]egin a selgerete der samenunge da[selbst] a czu hulffe und czu tröste den sein, von den daz geyld herkum[men i]st a und den is bilche czu v[orteil]e a queme u n d dy czwene guldin geyldis soylden wir u n d [unse] a erbin wyderkoüffe u m m e cz[wenc]zig a gulden, wanne odir czu welcher czit wir dy gehabe moch[ten a]ne a Widerrede. Daz geyld solden efyn ep]tische a eyn sichmeystern u n d der

Nr. 259

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convent wyder anlege an g[everde] a , also daz dy guide und daz g[eyld] a eweclich by dem clostir soylde blibe. Were ouch daz in dy g[uylde] a czu den gecziten nicht worden und vorde in vorczogin wider iren willen, so mogin ir formunden ir frund und fremede lute und ir botin geistlich oder werltlich, wen sy gehabe mügin, in huse, in hofe uff alien iris vater gutin und allen steten uns und unser erbin vor dy guylde phende, sy sin geteylet oder ungeteylt ane gerichte ane clage und ane alle hindernisse ane geverde. Dyse vorgeschriben guide han wir in ouch bewiset und gegeben vor alle iris vatir und ire mutir gud und erbe, daz sy daczu nummerme hynach sullen recht oder ansprache gewinne und han sich des luterlich und geynczlich vorczigin und han in an der vorgenantin guide gerne und willeclich laßen gnuge. Des allis czu eyner ganczen sichirheid und vestenunge han wir gebetin dy clugen lute dy ratismeyster und dy schepphin der stad czu Salczungen, daz sy ir ingesigel an disen briff han gehangin und wir Henrich Schiding, Conrad Hesseburg, Heynrich Sne und der olde Hebestrit ratismeystere und dy schepphin czu Salczungen bekennen, daz wir dorch bete willen Conrades von Hesseburg vorgenant Gelen siner elichin wirtin Johans Heynczen und Ebirhardis siner sune und ander irre erbin unser stad ingesigel an disen briff gehangin han czu eyme waren bekeyntnisse aller diser vorgeschribin rede, der gegebin ist nach [Gotes] a geburtin dryczenhundirt jar in dem eynundnunczigistin jare, an deme suntage cz[u mit]vastin a alse man singit letare. a) Loch.

[1392?]

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Gottschalk von Buchenau, Ritter, bekennt, daß er der Äbtissin und dem Konvent des Klosters Frauensee zwei Gulden jährlicher Zinsen von seinem Eigen zu Möhra angewiesen hat. Dafür soll das Kloster sein und seiner Frau Anna Jahrgedächtnis begehen. Ausf. Perg. LHAWeimar, durch Behandlung mit Chemikalien teilweise unlesbar. Siegel des Ausstellers ab. Zur Datierung: Die Schrift weist die Urkunde in die Wende des 14. zum 15. Jhdt. Gottschalk von Buchenau ist zwischen 1390 und 1406 nachgewiesen (Urk. des LHA Weimar). Der Zwischenraum zwischen CCC und dem mit größter Wahrscheinlichkeit zu vermutenden secundo ist so groß, daß nur eine Jahrzehntangabe, kein С zu einem etwaigen CCCC, ausreichen würde. Deshalb wurde die Urk. wohl mit Sicherheit zu 1392 gestellt. Ich Gotschalk von Buchenowe ritter bekenne [offe]nlich an diesem geinwirtigen briefe vor mich unde alle myne gan [erben daz] ich mit wolbedachtemmuteundgutem vorrate gegeben han und gebe mit [crafft] und macht disses briefes den geistlichen jungfrawen eptissin [und] samenunge gemeynlich des gotshuses tzum Sehe czwene g[ulden] geldes iarlicher guide, dy wir yn alle iar uff sent Michels tag ge[ben sullen] ane vorczog, [und] vor-

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Nr. 260

schriebe yn dy u f f m y m e eygen unde erbe [zcu] More, waz ich da[von] nicht uzgesaßt unde wer daz erbeyt ader [von] myn ader von myner erben wegen ynne hat ader nutzet, der sal dy guide al[ gujtlich ußrichte [und?], wy sy nicht riech ten, ane hindersal u n d d [ a r u m m e suln] sy Annen von [Cobe]che myner wirtin und myner sele, wan ich nicht [lenger] bin unde unser [eidern] gedenke unde alle fronvasten begee des a [bends] mit vigilie des [mor]gens mit der messe, alse dy selegerete herkumen synd. Des gebe ich Got[schalk vorge]nant yn disßen offen brieff vor mich und [myne] erben mit mynem ingesigel besigelt. D a t u m anno Domini M°CGC[ ] secundo(?), in vigilia [ ]nis Marie virginis.

1393 Mai 27

260

Johann von Eppenrode, Pfarrer zu Tiefenort, bekennt mit seinem Bruder Friedrich, genannten Klosterfrauen 10 Pfund Pfennige schuldig zu sein und ihnen dafür von seinem Vorwerk zu Tiefenort jährlich 1 Pfund Zinsen entrichten zu wollen. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Johann v. Eppenrode, rund, Eppenroder Schild, Legende: S. IOAIS DE [ ] I N R O D , b) Friedrich υ. Eppenrode (Posse, Adelssiegel III Taf. 13 Nr. 20). Zur Sache s. Ork. Nr. 261. Ich Johans von Eppinrode pherrer czu Tiffinhard und Fritsche myn brudir bekennen an disem offin brife vor uns und vor alle unse erbin, daz wir recht und redelich schuldig sin czehin phund phenge vechsir were, czwenczig graschin gerechint vor eyn phund, den geistlichin juncfrowin Katherin Silbern, Alheide [Bi]nbach a , Eisin Hüfeborn, Ketin Stichelingin und Bertin Northusin clostirjuncfrowen czu dem See u n d alle den, dy noch czu in kämen, und redin in davon alle j a r uff sente Michahelis tag czu guide czu gebin eyn p h u n d phenge der vorgenanten were von unsem vorwercke czu Tiffinhard an alle vorczog. Tetin wir des nicht, so mochtin sy ir botin oder wen sy gehabe mochtin, laße phende uff den vorgenanten gute an allen unsen czorn an geverde. O u c h han uns dy vorgenanten juncfrowen dy gunst getan, daz wir dy guide mügin widir abelose. W a n n e wir kumen vor sente Michahels tage und dy vorgenanten czehin p h u n d beczalt hettin, so soylde dy guide ledig und los sy an alle geverde. Quemen wir abir nach sente Michahelis tage, so soylde dy guide vorvallen sy. Wer ouch, daz dy vorgenanten juncfrowen alle abegingin von todis wegin, dl Got gefriste, so soylde dy vorgenante guide und hobitgeilt gevalle in daz sichhus des vorgenanten closters czu eyme ewegin selgerete ir u n d alle ir eyldirn. Des czu eyner ganczen sichirheit unde vestenunge han wir vorgenante Johans und Fritsche unsir bedir ingesigele an disin briffgehangin. D a t u m anno Domini M°CCC° X C ° tercio, feria tercia post Urbani. a) Ergänzt aus Abseht. К 255 Marburg (16. Jhdt.) fol. 32.

Nr. 261—262

1393 Aug. 27

1393—1394

183

261

Johann von Eppenrods, Pfarrer zu Tiefenort, bekennt mit seinem Bruder Friedrich der Elisabeth Echczin, Klosterfrau zu Frauensee, 20 Pfund Pfennige schuldig zu sein und ihr als Zins 2 Pfund jährlich von dem Vorwerk zu Tiefenort zahlen zu wollen. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Johann v. Eppenrods, s. Urk. Nr. 260, b) Friedrich v. Eppenrode {Posse, Adelssiegel III Taf. 13 Nr. 20). Zur Sache s. Urk. Nr. 260. Ich Johans Eppinrod pferrer zu Tiffinhart unde Fritcze myn bruder bekennen offinlich an disime brife vur uns unde vur unse erbin, daz wir recht unde redelich schuldig syn der geystlichin juncfrawen Lysin Echczin closterswester zu deme See zwenczig phunt phenge vescher wer, у zwenczig crucegraschen gerechtin für eyn phunt, unde redin ir davon alle iar zu gebin uff sende Michels tag zwey phunt pfenninge der vorgenanten wer von unsem Vorwerke zü Tiffinhart ane vorczog. Tetin wir des nicht, so mochte dy vorgenante juncfrawe laße phende uff deme gute yr botin, ader wen sy gehabe mochte, an alle unsern zcorn. Ouch hat uns dy vorgenante juncfrawe dy günst getan, daz wir dy guide mügen wider abelose. Wanne wir quemen vor sende Michels tage unde dy vorgenante summen geldis genczlich unde gar beczalt hettin, so sulde dy gülde los sii. Qwemmen wir aber nach send Michels tage, so sulde dy guide verfallin sii. Wer ouch, daz dy vorgenante juncfrawe abeginge von todis weyn, dy Got gefriste, so sulde guide und heubitgelt gevalle in daz sichhüs des vorgenanten closters zu eyme ewigen selgerete yr Juttin Bingeln, Lukart Gotstäv von Echzil unde alle yre eldirn, also daz man se sal begehe alle iar mit der selmesse unde mit der heiigen vigilie. Des zu urkunde unde ganczer sichherheit han ich Johfans] vorgenant unde Frieze min brüder unsern beyder insigel an disen uffin briff gehangen. Datum anno Domini M°GCG° nonagesimo tercio, quarta feria ante festum decollacionis Johannis baptiste.

1394 Febr. 10

262

Heinrich von Bimbach verkauft dem Abt Reinhard und dem Stift Hersfeld seinen Hof zu Kieselbach samt zwei Vorwerken und dem Burgsitz zu Kraynberg, den die von Feuchtenbrunn innehaben, für 290 Gulden auf Wiederkauf. Zwei Pfund Heller von einer Wiese, die in den Hof gehört, sollen vom Stift weiter an das Kloster Frauensee (den junefrauwin zu dem Sehee) gezahlt werden. — Gegebin nach Christi geburt tusind dryhondirt jar in dem vierundnunezigisten jare, uff sanete Scolastice tage den heiligen junefrawin. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. An Pergstr. 5 lad. Siegel: a) Heinrich von Bimbach (Posse, Adelss. II Taf. 20 Nr. 9), b) Albrecht von Buchenau (nicht bei Posse), rund, obere Hälfte Randeines Schildes, stark zerstört, c) Gottschalk von Buchenau (Posse II Taf. 38 Nr. 16), d) Berthold von Mansbach (Posse IV, Taf. 50 Nr. 17), e) Wenzel von Buchenau (nicht bei Posse, wie Siegel Gottschalks, etwas größer).

184

1395 Mai 2

1395—1399

Nr. 263—264

263

Reinhard, Abt von Hersfeld, bekennt, daß ihm zu Kreuzberg die Vettern Friedrich und Konrad von Heringen ihre Rechte an der Wüstung Griebels aufgelassen und dieselben dem Kloster Frauensee übertragen haben. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. Siegel Abt Reinhards s. Urk. Nr. 255. Abschr. Pap. Kopb. F 528 (um 1455) fol. IV, LHAWeimar. Zur Sache s. Urk. Nr. 281.

Wir Reynhard von Gots gnadin apt des stifftis zcu Hersfelde bekennen vor uns unde alle unse nachkommen, daz vor uns gewest sin zcu Cruczeberg dy gestrengin Friczsche und Conrad von Heringen gefettern unde habin uns uffgegebin unde sich vorczegin, alse recht yst, der wustenunge zcüm Grybeharts mid aller yrer zcugehörunge und d^ gegebin luttirlichin dorch Gots willen deme gotshuse zcüm Sehe umme trost und selekeyt ern Conrades und Heinrichs von Heringen gebrudern aller irer eldim sele unde mid namen er sele,wansy nicht lengir sin, uffe daz daz man alle wichfaste sy begen sal mid vigilien unde mid messen, und habin dorumme flißlich gebedin zcu bekennende deme vorgenanten gotshuse der wustenunge. Also bekennen wir deme obgenanten unseme gotshus der wustenunge mid aller zcugehorunge eweclichin vor uns unde alle unse nachkommen, alse dy von Heringen biz gehat habin von uns unde unseme stiffte. Doby sint gewest dy gestrengin er Tyle von Benhusin ryttir, Berit von Mansbach unde Conrad von Fuchtenborn unde andirs vele frommer lüde gnüg, den wol zcu gloyben yst, unde gebin en des zcu eyme bekentnisse dissin brif vorsigilt mid unseme großen ingesigel vestlichin doran gehangen. Gegeben noch Christi gebort dryczenhundirt jar in dem funffundenunczigistin jare, an deme nehestin suntage noch sente Walpurge tag.

1399 März 16

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Gertrud, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee leihen der Eisenacher Bürgerin Angelika Herwig eine Hofstatt in Eisenach gegen einen jährlichen Zins. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. das Siegel der Äbtissin Gertrud, Abb. Nr. 13.

Wir Gerdrud von Godis gnadin eptischin unde dy samenunge gemeynlich unde bysundirn Alheyd fon Franckinsteyn clostirjuncfrowe des clostirs czu deme Sehe sente Benedicti ordins beckennen an dissem uffin bryfe, daz wir myt wolebesunne müte unde eintrechtlich vorerbit habin unde vorerbin myt orkunde disses bryfis der wysen frowin Gelen Herwigen burgern zcu Isenach unde iren erbin eyne hobestad gelegen zcuschin der egenanten Gelen unde Andrenses Scheffers hofen yn der stad zcu Isenach vor vyr Schillinge phennynge isenechir were jerlichis unde ewigis zcinses, dy sy uns davon alle jar

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uffe sente Michahels tag reychin und antwarte sullin an unsen schadin. Ouch myt zcwen Schillingen der egenanten were, dy sy uns vor gegebin haben unde gebin jerlich uffe den egenanten sente Michahels tag von eyme stücke unde flecke, daz ouch etwan zcu der egenanten hofstad gehört had an geverde. Ouch thun wir der egenanten Gelen unde iren erben der obegeschriben hobestad eyne gute were alzo recht unde gewonlich ist an argelist. Unde des zcu orkunde habin wir unser eptischin ingesigil an dissen offin bryff gehangen, dez wir alle myteynandir nu zcumale gebruchin, der gegebin ist noch Christi geburt dryczenhundirt jar yn deme nünundenunczigisteyn jare, an suntage vor deme palmentage.

1399 Apr. 22

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Gertrud, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen 2 Pfund Heller von der Münze zu Hersfeld dem Johann Silber, Konventualen auf dem St. Johannisberg bei Hersfeld. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. Siegel des Konvents Frauensee Abb. JVr. 2.

Wir Gerdrud eptische, Gerdrud Hesen siechmeistirn und dy samenunge gemeynlich zu deme See bekennen mid dissem offin briffe vor uns und unsir nachkomen solche czwey phunt heller geldis hersfelder were, alse Friderich von Byenbach und syne erbin vorkaifft han vorcziiten Heinrich Silbere bürgere zu Hersfelde, derfi God gnade, dy da rurn zu borgleheü von der moncze czu Hersfelde und Heinrich Silbir egenant dyselbin czwei phunt hellir geldis synen czwen tochtern zu dem Sehee gegebin und vorschribin had zu irn beidir liben und noch irme tode in unsir siechuß zu ewigem selgerede, des ist dy egenante guide nü in unsir siechuß also irstorbin und wir habin dy hern Johanni Silbere conventuall uff sente Johans berge by Hersfeld zu syme libe und lebetagen nu virkoift und nit lengir, also das her dy fortme nü fordirn und uffheben sal syne lebetage uß und wisen en mid crafft dissis briffis an dy ersamen wisen lute dy rete und bürgere gemeynlich zu Hersfelde und bittin und heißin sie, daz sy em dy egenante guide jerlich zu syme libe also von der montze wen gebin und ußrichtin und wir sagen dy egenanten bürgere und stad zu Hersfelde der egenanten czwey phunde heller geldis qwid ledig und lois, also das wir der nit an en fordirn sollin adder enwollin, dywile der egenante herr Johan Silbir libit und lebit, und wan he nit lengir lebit, so sal dy egenante guide widder in unser siechuß fallen und irstorben syn nach lute des briffis, den wir von dem egenanten von Bienbach darüber han und des zu orkunde han wir unsirs convents ingesigil an dissin briff gehangin, anno Domini M°CCC°XC nono, tertia feria post jubilate.

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1403 Juli 26 Weimar

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Balthasar, Landgraf in Thüringen, gestattet auf Bitten des Propstes Hermann dem Kloster Frauensee, daß es wegen seiner Notlage benannte Güter und Zinsen zu Neunheilingen und Metschrieden dem Kartäuserkloster zu Eisenach verkauft. Abschr. Perg. LHADresden Kopb. Nr. 29 Ausgangsreg. d. Kanzlei d. Lgr. Balth.fol. 55. Druck: Reinhard, J. G., De iure princ. Germ, circa sacra S. 276, gekürzt. Regest: Schuttes, Cod. Dipl. Sax. Bd. II S. 534; Schöttgen, Invent, dipl. Sax. Spalte 339. Notiz: J. Kremer, Beitr. z. Gesch. d. klösterl. Niederlassungen Eisenachs im Mittelalter S. 135 (m. falsch. Datum Juni 26 oder Juli 8). I n Gotis n a m e n amen. W a n n alle geschieht u n d werke die in der zeiit geschien von gebrechlikeit naturlichir schickunge unstete vorgenklich u n d vorgeßlich sint, so ist not, daz m a n solche werg, die m a n deme scheppherer allir schepphunge zeu loben werket und machit, mit der schrieft zeu eyme gedechtnisse beware, uff daz daz sie in der zeiit von vorgenglikeit menschlicher nature nicht vorgeßn werde. Davon ist, daz wir Balth[asar] von Gots gnaden lantgrafe in Doringen u n d marggrafe zeu Missen bekennen und t h u n kund offinlichn in dissem briefe, daz vor uns komen ist unsir liebir andechtiger er H e r m a n probist des clostirs zeume Sehe mit Vorworte und ganzeir macht der ganezen sammenunge desselbin klostirs und had uns vorgeleget yre große schulde u n d notdorft, damite sie yczund behalt sint, und uns mit flelichir bete gebetin had, daz wir yn gönnen die gute die sie h a b n zcü Nünheilingen und Meiczrid bii Isenach in unßin furstentum herschaft u n d lande gelegen, alz hirnach beschriben steht, zeu vorkeuffen die schulde u n d notdürft wir angesehen haben u n d d a r u m b yre flelichen bete erhört und haben daezii unsere gunst und guten willen gegeben, daz sie alle yre gute zcü Nünheiligen czinse rente gülde u n d oveleie mit allir zeugehorunge ersucht undersücht die sie von aldir bizher frie eigen gehad und beseßin haben, mit namen funff hüfen arthaftigis landis, n u n Schillinge molhuser phennige, ein scheffel hanfes, drie hofestete in dem dorffe gelegen und zeuü Meiczrid sechsunddryßig Schillinge phennige und ezweyundezwenezig hünre u n d eyne gans alliz frie eigen vorkauft haben den innygen in Gote deme prior u n d convente des klostirs sendte Elsebeten Cartuser ordins vor Isennache gelegen vor sechczig lotige marke silbirs erffurtisch zceichns wiße und gewichtes, die sie yn gereite genczlich nüczlich und wol bezcalit haben, damite sie auch yre schülde ettelichirmaße schinberlichen vorgulden und abegeleget haben. D a r u m b wir auch besundern in die ere Gotes syner lieben müter Marien u n d allir Gotis heiligen unsir eildern unsir» erben und nachkomen seien selikeit zcü tröste den egenanten unsern liebin andechtigen prior u n d convente des klostirs Cartuser ordins zcü Isennache der obgenanten güte guide zeinse rente und oveleie mit allir zcügehorunge in den vorgenanten dorfen u n d veilden Nünheilingen und Meiczrid bekentlich sint zcü rechtem

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frie eigen ewiglich zcü haben, zcu gebruchen und zcü besiezen und mit allen rechten eren wirden friheiten gewonheiten und in allirmasse, als die obgenanten der probist und die ganeze sammenunge des klosters vom Sehe daz gehat, gebruchit und besessin und nü yn vorkauft und an sie bracht haben. Daruff sich auch die megenanten prabist und sammenunge dez egenanten gutis willigichen gancz und gar voreziegen haben vor uns und an sulchen steten, alz sie von rechte sulden und wollen auch die obgenanten unsere lieben andechtigen prior und convente Cartuser ordinis durch sunderlichir gunst und gnade willen, die wir zcü yn haben an den megenanten guten, getruwelichen vorteidingen schüczen und schirmen, wo yn des not geschiet, und heizein und gebieten alle unsern amptlüten mannen und undirthanen, das sie yn darin auch keine beswerunge noch hindernisse legen nach daran thun sollen ane geverde. Hiebie sint gewest und gezeügen die ediln Friderich grafe und herre zcü Bichelingen, Albrecht burggrafe von Kirchberg herre zcu Kranchfeilt und die gestrengen Diterich von Bernwalde unser hofemeister, Heinrich von Herde rittere und er Mathias von Herbistein prabist zcü Dorla unsir ubirster schriber unsere heymelichen und lieben getruwen und haben des zcü ewigen orkunde unser fürstliche ingesegil an dyssen brieff wiszintlich lassin hengin, der gegeben ist zcü Wymar nach Cristi geburten vierezenhundirt darnach in deme dritten jare, des donerstags nach sendte Jacobi des heiligen aposteln tage. a) doppelt.

1403 Juli 30 Gotha

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Balthasar und Friedrich, Landgrafen in Thüringen, verschreiben dem Priester Konrad Teigscherer, Vikar an der St. Georgenkirche in Eisenach, Einkünfte in Langensalza und von den Gütern des Klosters Frauensee. Ausf. Pergament LHAWeimar. Siegel abgefallen. Zur Sache s. Urk. Nr. 199.

Wir Balthazar und Friderich sin son von Gotis gnaden lantgrafen in Doringen und marggrafen zcu Missen bekennen und thun kund offinlichen mit dissem briefe vor uns und unsere erben, daz wir recht und redelichen vorkauft haben und vorkeufen mit dissem selben briefe sechs lotige marke silbirs erfurtisch zceichins, wiße und gewichtis jerlichir guide an unsirn rechten stadjarrenten zcu Saltza deme erbern prister ern Conrade Teigscherrn vicarien des altaris gelegen in der kirchen sendte Georgen zcu Isenache obewendig vor deme kore und gewyhet ist in die ere der reynen jungfrauwen Marien Gotis mutir, sendte Mathien des apostiln, sendte Marien Magdalenen und sendte Erasmi des heiligen merterers und allen desselben

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1403

Nr. 267

vicarien nochkomen an derselben vicarie umbe sechzcig lotige marke silbirs desselben erfurtissen zceichins, gewichtis, wiße und were, die uns derselbe vicarius mit rate und wißen der lehnherren an derselben vicarie gereite, nützlich und wol bezcalit had und wir in unsern eigintlichen nutz und fromen gewand haben, und deme vorgenanten vicario sint auch die vorgenanten sechzcig lotigen marke silbirs von den klostirfrauwen zcum Sehe gevallen, die damite von der obgenanten vicarie gelediget haben sechs lotige marke ierlichir guide, die die hochgeborne furstinn frauwe Elsebete lantgrafinn zcu Hessen unsir liebe mume seliges gedechtnisses uff deme hofe zcu Rona und uff allen der vorgeschrieben klostirfrauwen zcum Sehe guten uff eynen widdirkauff gekauft hadte und damite gewydemet und gestift die egenanten vicarien, als daz der brieffder stif tunge eigintlich uzwiset, und wir haben unsere lieben getruwen ratismeister, radlut[e u]nd gantze der obgenanten unsir stad Saltza muntlichen und mit unsern briefen gewiset und geheißen, deme vorgenanten ern Conrade Teigscherren und allen synen nachkomen [in] der vorgenanten vicarien zcu vorbriefen und zcu geben drie lotige marke uff den nehsten zcukunftigen sendte Michahelis tag und darnoch alle iar jerlichen uff sendte Michahelis tag sechs lotige marke silbirs erfurtisch zceichins, wiße, gewichtis und were von der obgenanten unsir rechten stad jarrente ane vorzcog, intrag und [hindirnisse] geistliche, werntliche und wie daz gesin muchte und ane geverde. Wir mugen auch die vorgenanten sechs marke ierlichir guide widdirkeuf en ,wann wir wollen, vor sechzcig lotige marke silbirs erfurtisch zceichins, gewichtis, wiße und were, also daz wir deme obgenanten ern Conrade Teigscherren vicarien der obgenanten vicarie und synen nochkomen an derselben vicarie der megenanten sechzcig lotigen marke silbirs an gereitem gezceichintem erfurtisschem silbir wol bezcalen ane geverde. Die bezcalunge derselben sechzcig marke sal denn auch derselbe er Conrad und syne nochkomen an derselben vicarie innemen und widdir anlege an andir ierliche zcinse, die eyme iglichen vicarien der vorgenanten vicarie ierlichen volgen mit wißen und noch rate der der(!) eildisten zcweier thumherrn, die die eildisten in deme ingange sint der kirchen unsir lieben frauwen zcu Isenache und der ratismeister daselbis zcu Isenache, die lehnherrn derselben vicarie sint, als daz auch der vorgenante stifftungebrieff derselben vicarie eygintlichen uzwiset. Und wir sollen auch unsire burger zcu Saltza obgenanten darzcu halden und vormugen, ab sie der obgenanten zcinse icht vorseßen hetten, daz sie die auch mit derselben bezcalunge richten und bezcalen und d^me megenanten ern Conrade und synen nochkomen an der megenanten vicarie daz alliz geschien sal ane allirleie intrag, vorzcog und hindirnisse geistlich und werntlich und wie das gesin muchte und ane alliz arg und geverde. Des zcu orkunde haben wir Balthazar vorgenantir unsir ingesegil vor uns Friderichen unsirn son und unsere erben wißintlichen an dissen brieff thun hengen, des wir Friderich sin son lantgrafe

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vorgenantir mite hiran gebruchen. Hiebii sint gewest und gezcugen die gestrengen Diterich von Bernwald hofemeister, Nickel List marschalk, rittere, Diterich von Webirstete u n d H e r m a n von Horstall unsire heymelichen u n d lieben getruwen u n d andir erber lute gnugk. Gegeben zcu Gotha noch Cristi geburten vierzcenhundirt darnoch in deme dritten jare, des mantages vor sendte Petirs tage, den m a n nennet ad vincula.

1404 Dez. 8

268

Johann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verzichten auf einen Zins, den der verstorbene Berthold von Farnbach für 10 Pfund von ihnen gekauft hatte und bestimmen ihn zu einem ewigen Lichte. Ausf. Perg. LHAWeimar, befleckt. AnPergstr. 2 Siegel: a) Propst Johann, Abb. Nr. 11, b) Konvent Frauensee läd. Abb. Nr. 2. Notiz: Büff, Gesch. d. Nkl. Frauensee u. Kreuzberg S. 4. Wir Johans probist, Hedewig eptischin, Katherina priorissa unde dy gancze sammenunge zü deme Sehe bekenne an dißen uffin brieffe vor unz unde vor alle unnse nachkommen, daz Bertold von V a r n b a c h seliger gekfoufft] hatte eyn vertil korns uz unser schunen unde von alle unnßen [gu]ten, w6 wir dy haben, ewigis zc[inßis v]or zcen p h u n t aldir hellir den geistlichen unsern swestirn Gele Ullingen, Eiße Mütisfeldyn un[de dy a]nder mit den werin, dy eynen brieff darubir gehat haben, dan wir getod haben mit dißem bri[effe, unde] daz wir mit on gerdt haben und ubirkommen sint, daz sy daz vorgenante vertil korns gegeben [habe] η u m m e Gotis willen zü der lamppeln unde ewigen lichte uff den koyr zum Sehe unde sich dez zcinßis vorzcyhen unde vorzcegin habin u m m e Gotis willen in dißem uffin brieffe, alzo daz wir reden unde globin wir vorgenante probist eptischen unde dy gancze sammenunge mit unßen nachkommen daz vorg[enante v]ertil kornys fechßis maßis ewigis zcinsis hundirt j a r unde eynen tag alle j a r uff sen[te Micjhels tag gutlichen und gentzlichin zu gebin uz unßer schunen unde von alle unsen guten irsucht [und un]dirsucht, wö wir dy habin, zu deme vorgenanten ewigen lichte uff den koyr u n d sullen [und wul]len daz vertil kornszcinßis reichen unde gutlich geben alle j a r zu sente Michelz tag [der kosti]rn, adir wer der lampen unde dez ewigen lichtis wartid, ane geverde unde allirleyge arg[elist. U n d ] were, daz m a n den zcins vorbilde unde nicht engebe, so solde unde muchte dy· kostirn, adir wer [des ewi]gen lichtis wartid, dißen brieff eyme gebe, der ir den zcinß dez vertil korns erwidirte, deme m a n [on] gebin sal in allirmaße, alzo hir vorgeschreben sted ane wyderrede unde ane geverde. Dez zü eynem offinbarn orkunde, daz diße artikel stete faste unde unvorbrochlichen gehalden werden, han wir vorgenante probist unde eptischin unser probistige unde

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1405—1407

Nr. 269—270

conventis ingesigel an dißen briefF laßen henge vor unnz unde unser nachkommen. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo quarto, am mantage nach sente Nycolaus tage.

1405 Febr. 14 Eisenach

269

Johannes Schenkel, Mainzer Kleriker, bekennt als öffentlicher Notar, daß Adelheid, Witwe des Peter N u w e s t e t e in Gegenwart der Herren Johannes Afterding und Herwig Herwici, Kanonikern der Frauenkirche zu Eisenach, auf eine Brotbank zu Eisenach, die ihr Mann nach dem Tode seiner Frau der Eisenacher Frauenkirche vermacht hat, gegen 3 Mark schon jetzt verzichte. — S u b a n n o a n a t i v i t a t e e i u s d e m D o m i n i

millesimo quadringentesimo quinto, die sabbati decima quarta mensis ffebruarii, hora vesperorum. — Acta sunt hec in opido Isenacensi Maguntine diocesis in domo habitationis domini Johannis Affterdingi canonici supradicti in estuario magno domus eiusdem — presentibus ibidem discretis viribus Brunone Kymen et Johanne de Lacu clericis Maguntinensis diocesis. Aus,f. Perg. LHAWeimar.

Notariatsinstrument.

Zur Sache: Ob es sich bei dem als ZeuSen fungierenden J o h a n n e s de Lacu um einen Geistlichen aus Frauensee handelt oder dieser aus der in Erfurt mehrfach erscheinenden Familie de Lacu aus Weißensee stammt {s. Overmann, UB Erfurt sub voce) bleibt offen, doch wurde die Urk. wegen der geographischen Nähe zu Eisenach und der mehrfach festzustellenden Beziehungen des Klosters Frauensee zu Eisenacher geistlichen Instituten vorsorglich hierher gesetzt.

1407 Jan. 13

270

Hermann, Abt, und der Konvent des Stiftes Hersfeld versetzen den Landgrafen Friedrich, Wilhelm und Friedrich von Thüringen die Kraynburgfür 7500 Gulden unter

Vorbehalt bestimmter Rechte. — Auch czihen wir üs yn dieser saczunge unsere

pröbistige unde closter czü dem Sehe mid aller geistlichkeit döselbis unde waz rechte guide unnd geniße unsere stiffte clostere unde prelaten unde phaffen sundirlichen haben yn dem vorgenanten gerichte, die eygintlichen ir sin unde nemelichen czu demselbin slosse nicht gehörit han unnd noch nicht gehören ane geverde. — Noch Cristi geburten tusund jar vierhundirt j a r unde yn dem sibinden jare, am dornstage dez tages den man nennet den achczehenden. Ausf. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. An Pergstr. 2 Siegel: a) Abt Hermann, oval, stehende Gestalt unter ziseliertem Thronhimmel, links Schild mit Doppelkreuz, rechts

Schild mit einfachem Kreuz, Legende: S. hermanni abbatis monasterii hersfeldensis, b) Kapitel Hersfeld, ab. Abschr. Perg. Kopb. Nr. 31 (15. Jhdt.) fol. 118' inser. in Gegenurk. der Landgrafen vom gl. Tage LH ADresden; Pap. Reg. В 463 (Ende 15. Jhdt.) fol. 8—10 LHAWeimar, Ernest. Ges. Arch; К 256 (15. Jhdt.) fol. 2. StAMarburg. Ausf. Inh. Ang. Sauerbrey, Tiefenort u. die Kraynburg S. 13 u. 18.

Nr. 271—272

1407—1409

1407 Febr. 1

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271

Heinrich Franckensteyn und Johann Schouwinrick, Ratsmeister, Heinrich Pynkernayl und Berthold Tenner, Kämmerer, und der Rat der Stadt Eisenach verkaufen mit Einverständnis ihrer Vormünder Heinrich Kerchhove, Johann Wyndold und Friedrich Hornning unter Zustimmung des Landgrafen Friedrich von Thüringen von den Einkünften der Stadt 4 Tonnen Heringe, davon 2 zu Eisenach und 2zu Erfurt. Von den genannten 4 Tonnen verschreiben sie eyne tunnen heringes der eptisßschin priorissen unde den jungfrouwen gemeynlich des jungfrouwinklosters zcu Sehichen by Kreygenburg gelegen. — Nach Cristi geburd vierczehenhundert unde sieben jar, an unser ffrauwen abende den man nennet purificationis ader unßere frouwin lichtwie, der do was der erste tag des monden ffebruarii. Unbes. Blatt Pap. LHAWeimar, Ges. Arch. Reg. Aa 186—195fol. 2.

1409 Juni 13

272

Heinrich, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen wegen Schulden einen Frucht- und Geldzins von jährlich 6 Viertel Кот zu Röhn an das Siechenhaus ihres Klosters. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: а) Propst Heinrich Abb. Nr. 11, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Wir Heinrich probist, Hedewig eptische unde der gancze convent gemeyne dez closters zu dem Sehe bekennen öffentliche in deßeme uffen briffe unde thun kunt alle den dy en sen horn ader leßen, daz wir dorch rechte notschult unsirz goczhuz vorkeuffen unde vorkouft haben sechz vertel körnz uff deme hoffe und gute czu Rona umme sechczig geschog guter cruczegrosßen, dy unnz dy samnunge nucczlichen und wol beczalt had, daz en bescheiden ist zu eime ewigen testament, alzo bescheiden, daz der egenanten samnunge dy egenante korngulde alle jar jerlichen und unvorczoglich sal gevallen unde werde gegeben eyner sichmeistern in daz sichenhüz und der samnunge gemeyne an alle wedirrede und hindersal einz probistes uff sente Michelz tag, unde welche zeit der egenanten samnunge dy egenante guide nichte beczalt werde uff den egenanten sente Michelz tag, alzo vorgescreben sted, zo erleiben wir egenante probist, ader wer denne ein Vormunde were dez egenanten goczhuz, alle unße phant dovor aneezugriffen uff dem hoffe unde gute zu Rona an alle wederrede und insprache und vordechteniße einz probist, alzo dicke alzo en dez not gesche. Ouch ist bered, welche czit ein probist ader wer ein Vormunde were zu dem Shee egenant, brechten er gelt, daz en dy samnunge darumme gegeben had, alzo gescreben sted und en daz wedir vulden geben umme dy egenanten guide, daz su dy weder wulden leßen, zo sulde ein probist, ader wer ein Vormunde were, komen vor sente Michelz tage

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1409

Nr. 273

und sulde der samnunge zinße unde heidgelt (!) medeinennder brengen und wedergeben alzo wol aßo (!) dy' egenante samnunge vor darvor gegeben unde beczalt haben. Daz alle dezse vorgescreben rede stucke unde artikel stete unde gancz gehalden werde unde ane geverde, haben wir egenante probist u n d eptische u n d samnunge unser probistiie unde conventes ingesegel beydenthalben vestenlichen an deßen offen briff gehangen. D a t u m anno Domini M ° C C C C 0 V I I I I ° , in octava corporis Cristi.

1409

273

Heinrich Meyger, Propst zu Frauensee, verkauft der Äbtissin Hedwig 20 Gulden von des Klosters Hufen zu Gospenroda unter genannten Bedingungen. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das Propsteistegel Frauensee Abb. Nr. 11. Ich Heinrich Meyger probst zum Sehe bekenne an dißem uffin briffe vor mich unde alle myn nachkomen, daz ich recht unde redelich vorkoufft habe unde vorkouffe mit macht dißis briffis zcwey firtel korns der geistlichin fraüwen fraüwen Hedewigin eptischin züm Sehe uff dez clostirs hüffin zu Gozmitrode ir adir eyner, dy eptische were czüm Sehee, unde d a r u m m e hat sy uns gutlich unde genczlich bezalt zcweinczig guldin gütir gengin wichtigen gulden gut von golde swer gnüg von gewichte, unde redin in dy1 czwey firtel korns alle iar gutlichin uzzürichtin uff sente Michels tag unvorzüglich an geverde. O ü c h ist gered, daz dy korngülde gevalle sal von den vir firteln ее, wan daz ein probst adir daz clostir daz übirge neme, unde wers sache, daz dy korngülde wüst worde wüste (!), wy sich daz machte, so sulden dy zcwey firtel korAs gefalle zu Auwenheym üff dez clostirs hoffe adir zum Sehee zu eyme ewigen gedechtniß fraüwen Eisin von Kolmocz der Got gAade, dy dy korngülde daz meist gemacht unde gekoufft had, da u m m a n s y begee sal alle iar ierlichin mit der vigilien unde mit der selmeß an deme tage, wan ir iargeczit ist, mit sulchem underscheyde, daz dy korAgulde dyne sal zu win, den m a n nuczin sal an deme gründünstage czu deme mandat. O ü c h ist geret, a b ich adir ein formunt dißis clostirs sümig worde an der bezcalunge der vorgenanten korAgulde, so irlouben wir alle des clostirs phaAde uff dißem hoffe adir uff andern unsen hoffen anzügriffin unde davor zu phendin also lange, biß dy koüffer habinnyng w e n n unde mit den phandin zu gebarn, also phandis recht ist. O u c h wers sache, daz ein eptische dy guide nicht irmane mochte, wer dan den briff ynnehette mit irm willen unde wißin, dem solden unde woldin wir dy guide uzrichte nach lute dißis briffes. Daz diße vorgeschriben rede gancz unde unvorbruchlich gehaldin werden, dez habe ich Heinrich probst der probstie insigil gehangin zu einde dißis briffis. D a t u m anno Domini M°CCCC 0 IX°.

Nr. 274—275

[14]11 Okt. 15 Weimar

1411—1415

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274

Notiz über den Zehnten aus dem Kloster Frauensee an die Landgrafschaft Thüringen. Lehnsregister Friedr. d. Jüngeren LHAWeimar Ernest. Ges. Arch. Kopb. D 1 fol. 45. Item den cleynen czcehnden des dritteteil in der pharre zcu Sewe in den dorffern die daryn gehören. Actum W y m a r quinta post Calixti anno X I .

1415 Mai 6

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Heinrich, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen genannten Klosterfrauen 12 Viertel Korn von ihrem Hof zu Dönges auf Wiederkauf unter genannten Bedingungen. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Heinrich Abb. Nr. 11, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Ich Henrich probist, Katherina eptissin, Anna priorn unde dy samemenunge (!) gemeinlich des closters czü dem Sehe sancti Benedicti ordinis bekennen an dissem uffen briffe unde thun kunt alle den, dy en sehin adir hören lesin, daz wir eintrechtlich mit gutem vorrate mit wolbedachtem mute vorkoufft han recht unde redelich unde vorkouffen mit macht dissis briffes den erbern unde geistlichen juncfrawen juncfrawen Elsen Mütsfelden unde Czisen Mütsfelden unde Elsen von dem Frangkenberge closterjucfrauwen unses egenanten closters czwelff firteil korns gutes ragken alle iar gutlich czu geben unde czu angelagen uff sente Michels tagk von unseme hoffe czü T a n . U n d e wan dy egenanten nicht lenger sin an dissem leben, dy Got lange gefriste, so sal disser egenante czins an dy samenunge gemeinlich yn ir sichüs gefallen czü eyme ewigen testament hern Reinharts von Kassel unde der egenanten juncfrauwen unde alle der, von den daz gelt herkümen ist, also daz m a n ere iargeczit alle iar begen sal mit vigilien unde messen, also m a n daz Gote getruwit czü vorantwerten. D a r u m b e uns dy egenanten juncfrauwen gegeben unde gereite beczalt han achczigk gute genge unde wichtige rinsche gülden, dy wir ouch vorbaz in unsis egenanten closters küntlichen nücz gewant unde nemelich Fritczen Tutenache schedeliche schult damite beczalt han, unde sagen dy egenanten kouffer der itczuntgenanten summe gulden yn dissem uffin briffe qwid ledig unde loß an geverde. Wer iß ouch, daz wer egenante probist eptisße unde samenunge adir unser hoffeman, den wir czu gecziten uff unsem egenanten hoffe czu T a n hetten, sumigk würden, also daz den egeschriben juncfrauwen ere vorgenante korngulde alle iar uffe sente Michels tag nicht gutlich wurde ußgericht, von wilichen Sachen daz qweme, des doch nicht sin sal, so sulden wir adir unse nachkumen den egenanten juncfrauwen er vorgenante korngulde reichen unde beczaln von unseme eigen kornhuse adir ern wiln darumbe machen mit also viel page13 Katber, Frauensee

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1415

Nr. 276

mundis, daz en gnuclich were, an alle widirsprache unde vordengken a n geverde. Wer iß daz des nicht gesche, also itczunt gerurt ist, so mochten sy egenanten juncfrauwen adir ere Vormunden, adir weme sy daz befielen adir en darczu behulffen were, uns darumbe laßen phenden uffe deme egenanten unsen hoffe in holcze in felde adir gemeinlich, wo sy unsis gotshus p h a n d e anqwemen, nyrn ußgenome unde mochten dy phande vorkouffen adir vorsetczen cristen adir juden an gerichte adir mit gerichte, wy en daz ebenet, also digke also en des not gesche. Dawidir sollen adir enwullen wir adir unse nachkumen uns nicht setcze mit keyme behelffe geistlich adir wertlich, daz den egenanten kouffern unde alle den, dy mit yn in disseme briffe begriffen sin, schaden hindersal adir vorczogk mochte brengen, ez were an deme houbtgelde, guide adir phandunge, ez ensal ouch nymant thun von unsirwein an geverde. O u c h han uns die egenanten kouffer dy sunderliche gunst unde fruntschafft getan, daz wir adir unse nachkumen dy egenante korngulde wider mögen kouffen, wil czit wir kumen uff sente Michels tag unde brengen en achczig gude unde genge wol gewegen rinsche gulden mit der guide unde alle vorseßen guide, dy nicht beczalt were, unde alle mogelich köste u n d e schaden, der daruff gegangin, so sulle dy egenante korngulde widir an dy probistige unde gotshus gefallen, unde disser briffsolde keine macht me haben an geverde. Czu disseme kouffe houbtgelde unde guide unde aller inhaldunge disses briffs sal dy egenante kouffer unde alle, dy mit en begriffen sin, nicht hindern keinerley gebot adir vorbot, geistlichis adir wertliches gerichtis adir der obirsten fursten unde vorczihen uns lutterlich alles behelffis, der uns gefromen mochte unde den genanten kouffern geschaden mochte, also daz wir uns des in keinewis gebruchen wullen, ez ensal ouch nymant thun von unsirwein an geverde. Des czu bekentniße unde orkunde han wir egenante probist unde eptissin der probistige unde conventis ingesigel an diesen briff gehangen. D a t u m anno Domini M°CCCC° decimo quinto, in die sancti Johannis apostoli et evangeliste ante portam latinam.

1415 Juni 6

276

Dietzmann von Weberstedt verkauft mit Frau und Söhnen seiner Schwester, Tochter und anderen Verwandten, Klosterfrauen in Frauensee, 4 Gulden von ihrem Vorwerk zu Weberstedt wiederkäuflich. Ausf. Perg. LHAWeimar. AnPergstr. 2 Siegel: a) Dietzmann von Weberstedt (Schannat, Fuld. Lehnhof S. 91), b) Ludolf ν. Weberstedt, ab. Ich Tyczeman von Webirste(i), Margarethe myn eliche wirtin, Lutolff und Tyczman myne sone bekennen vur uns und vur alle unser erbin u n d thun künt mid disseme keynwertigen offen briffe alle den, die en sehen hören adir lesin, daz wir mid gutem willen und wolbedachtem mute recht und redelich vorkoufft habin und vorkouffen mid macht disses briffes den ynnygen

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1415

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geistlichen jünchfrauwen Juten von Webirstede mynre swester, Fyen mynre tochter, Kethen von Borsa, Nesen und Telen yren schulkyndern, die dy vorgenante Jute myn swester iczünt by ir hat, und mit or syn closterfrauwen zcu dem Sehe, vyr gute genge wichtige rynische guldin czinsis ierlicher guide an und offe syben huffen arthafftiges landis u ß unserme vorwergke gelegin in felde und Auren zcu Webirstede, daz wir da haben fry und eygen. Dissen obgenanten zcins redin und geloben wir obgenante vorkouffer und alle unsir erbin den vorgenanten kouffern alle iar jerliche zcu czweyn gecziten halb uffe sende Michels tag und halb uffe sende Walpurge tag zcu dem Sehe in ir closter gutlichen zcu andelagen und zcu beczalne an allis vorbiten und an allen kummer der gerichte, geistlich adir wertlich an alle oren schaden, an argelist und an allis geverde. Were ouch daz die vorbenanten junchfrauen von todis wegin abegingen, die Got doch lange gefryste, so redin und gelobin wir dissen obgenanten zcins, alß obgeschriben sted, alle iar ierliche in das siechus daselbis zcu deme Sehe von yrer wegin zcu andelagin und zcu gebin an allis geverde. Damyte so geloben wir on ouch disses obgeschriben zcinses uffe den egenanten huffen eyne rechte were zcu thune und sü abeczünemen allir ansprache ynfallis und hindernissis, ab en der keynre daryn gefyle, an alle yren schadin, wanne wy dicke adir von weme en des nod gesche an allis geverde. Darumb haben uns die vorgenanten junchfrauwen bereyte gegeben und nüczlich beczal vyrczig gute genge wichtige rynische guldin. Gesche ouch daz wir obgenanten vorkouffer adir unsir erbin sümig wordin an der beczalunge des zcinses offe die obgeschriben tage, so mögen sü offe den vorgenanten huffen laßin phendin vor yre zcinse an alle Widerrede, weme sü daz enphelin, an allin zcorn und daz also dicke, alz en des nod geschiet, adir nod thud an allis geverde, und waz sü ouch mogelicher koste daruff teden mid botenlone adir mid briffe, dez redin und gelobin wir su gutlich abezcunemen an alle iren schadin alz digke, alz on des nod geschiet an geverde. Ouch habin uns und unsern erbin die obgenanten junchfrauwen die günst und fruntschafft getan, daz wir dissen obgenanten zcins offe der egenanten tageczit eyne mögen widirkouffe umbe virczig gute genge wichtige rynische guldin, welchis iares uns daz ebin ist, doch also, daz wir denne ouch sullen beczale alle zcinse, waz der vorvallen und nicht beczalt weren an argelist und an allis geverde. Des zcu eyme waren bekentnisse und durch merer sichirheit willen, daz alle vorgeschriben rede stugke und artickel dissis briffis stede und gancz und unvorbrachen gehaldin werdin, habin wir vorgenanten Ticzeman von Webirstede und Lutolff myn son unsir beider ingesigil wißentliche und festekliche vur uns und vur alle unser erbin an dissen offen briff laßen hengen, des ich Ticzeman von Webirstede dez vorgenanten Ticzemans son zcu dissem male mid en hirane gebruche. Gegebin nach Cristi unsers hern geburte virczenhundert iar darnach in deme funfcendin jare, an deme donristage nach sende Bonifacien tage. 13'

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1415 Aug. 18

1415—1419

Nr. 277—278

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Katharina, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee nehmen von Dietrich Müller und seiner Frau 10 Gulden zum Klosterbau auf gegen das Versprechen, deren Jahrgedächtnis zu begehen. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. das Siegel der Äbtissin Abb. Nr. 13. Notiz: Büff, Gesch. d. Zist. NKl. Frauensee u. Kreuzberg S. 4 {m. falsch. Datum 1514). Wyr Kathferine] eptissen, Anne priorn unde dy gancz samenunge des clostirs czu dem See bekennen an dysem uffen brife, daz wyr uffgenomen han czen guldin von Diterich Muller unde syner husfrauwen, dy wye an unsis clostirs buwe nuczlich han h a n ( ! )geleit, u m m e dy gute unde u m andir hülfe unde tröst, dy wye von en gehat han, unde noch haffen czu enphan. So thun wyr sy teilhaftig alle der guten werg, dy wyr thun Got czu lobe unde Marien siner liben muter. U n d e reden den vorgenanten Diterich Muller sine wyrtin unde er kinder, Heynrich Muller sin vatir, Lün sine muter unde er eldirn eweclich czu begen alle iar czu den feyr wychfasten mit vigilien unde mit messen glich andirn unsin swestirn unde brudern. Des czu eym bekentenisse unde daz dy vorgeschriben rede stete unde ewenclich gehaldin werdin, so han wyr unsis conventis ingesigel an dysen offin briffgehangin. D a t u m anno Domini M°CCCC° quinto decimo, in die Agapiti martiris.

1419 Juni 29

278

Heinrich, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen genannten Klosterschwestern 1 Malter Korn von 1 Hufe zu Sundhausen wiederkäuflich. Begl. Abschr. Pap. LHAWeimar. Das aufgedr. Pap. Siegel des Bruders Johann Ulnkopf ab. Ich Heinrich probyst, J u t t e eptische, Grete priorisse unde dy gancze samenunge zcum Sehe bekennen vor u n ß unde alle unße nakummen allen luten, dy dysßen briff sehen ader horn lesin, daz wyr mid guden willen unde vorbedachtem mude vorkauft han unde vorkouffen myt krafft dysßes bryffes den geystlichen unsen korswestern Hedewyge von Hedstede, Eisin Redelingen unde ern kynden, dy myt en syn adir hyrnach zcu en quemen, eyn erfforte malder korneß gut gemange jerliches zcynßes, der en alle j a r gefallen sal von eyner höbe landiß gelegen yn dem felde zcu Sunthußen, dy d a yczund ynne hat Gunter Folwerd unde syn erbyn. Dyselbe höbe gywet alle iar zcwey erfforte malder gudeß gemangkorns unde sal den zcynß andelagen keyn Ysenach an unsern schaden an alle geverde off sencte Mychaels tag. Den zcynß her Syfred Folwerd pferner zcu Sunthußen, dem Got genade, ouch gekaufft hatte vor 12 marg unde wyr losten sy von eme. V o r daz vorgenante malder kornß han u n ß dy vorgenante unße korswester

Nr. 279

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1422

gancz unde woil bezcalt fierundezcwenzig gude rynsche gulden, dy wyr ford an unses closters nucz gewand han, myt namen 12 gulden, dy da worden syn Kethin Friesen, dy sy unnß leych zcu der kronod1, dy waz anno Domini Μ GCCG XIIII, und zcwelff gulden, dy da worden Heinynge unsem knechte, dy he unß enczeln geluwen hatte, wan wyr syn dorfften. Ouch ist geret, wan eyn probist adir eyn formunde zcum Sehe daz malder kornß wydder loßen wolde vor 24 gude rynsche gulden, so solden dy kouffere, ader wer dysßen bryff von em wegen ynhette, dez woyl gunnen unde nych daryn legen, alßo doch vor alle vorsesßen zcynße gancz unde gar bezcalt werden unde wer iß sache, daz dy vorgenante höbe alß swach warde, daz sy der zcynße nycht engebe ader gegeben künde, wy sych daz machte ader wy von daz queme, so solden wyr den megenanten unsen chor andyrs dez closters zcynße adir gute alßo vyl ynseczen vor er gelt, daz en genuglich ist. Wörde ouch den obgenanten unßen chorswestern yntrag ader hindernyß an den zcynßen, wy ader von wylchen sachen sych daz machte, weme sy dan dysßen bryeff geben ader en myt irme guden wyllen ynhette, dem ader den solde dez closter unde syn formunde alle artikel halde an geverde alß den kouffern selbyß unde worde mogeliche schade daruff gethan geystlich ader wertlich, den schaden sollen wyr en keren. Unde dez zcu bekentniße han ich egenanter probist unde eptische der probistige unde conventes ingesigel an dyßen offen bryff gehangen. Datum anno Domini M°CCCC XIX 0 , ipso die beatorum apostolorum Petri et Pauli. Ich bruder Johan Ulnkop Ordens unser lyben frauwen beken, daz ich han den rechten hoypbriff gesehen unde gelesen han(!) von wortte zcu wortte unde daz spreche ich uff myn orden unde gehorsam unde han dez myn syngil uff spacium dysßes bryffs gedrucht. 1) kro-nod — Milzbrand?

Schnuller, Bayr. Wirtirbuch IIS.

389.

1422 Febr. 22

279

Albrecht, Abt von Hersfeld, und der Konvent verkaufen den Zehnten und genannte Frucht- und Geldzinsen in Großenlupnitz, Stockhausen, Rieden, Hörselberg, Eichrodt, Neuenhof, Ettenrode und Berteroda, die das Nikolauskloster in Eisenach leistete, dem, Siechenhaus des Klosters Frauensee für 200 Gulden unter genannten Bedingungen auf Wiederkauf Abschr. Pap. StAMarburg К 498 (16. Jhdt.) fol.

20f.

Zur Sache s. Ork. Nr. 302.

Wir Albrecht von Gottes Gnaden Abt des Stiffts tzu Hersfelde bekennen an dissem offen Brieve vor uns und alle unser Nachkommen, das wir mit gutem Willen und Vorhengnisse unsers lieben in Gode Eberharden Techan-

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1422

Nr. 279

den und des gantzen Capitels des egenanten Stifts recht und redlich verkauft haben und jegenwertiglichen verkeuffen mit Urkunde und Macht dis Brifs, so wir allerrechtlichs und mechtlichs sollen können und mögen, u m sonderliche Geprechen und Notturft willen unsers egenanten Stifts, die uns tzu disser Tzeit dartzu bewegen, unser Decimation zcu Grossenlupenitz, Stockhusen, Ryden, Hoirselberge, Eichenriden, Nuwesope, Ettenrode und Berterode und in andern Dorfmargken, die darumb legen sint und in unser Decimation gehören, sie sind besatzt oder unbesatzt, und unser sechs Malder Gekornes, halb Korn und halb Gersten und dreissig Schillinge Pfennige Isenachis Masses und Were, die uns ein Probst, Eptischen und Convent zu sante Nicolaus zu Isennach jerlichen pflegen zu geben von iren Gudern in den egenanten Dorffin, mit allen eren Nuczen und Rechten, als wir die bis anher ingehapt han und unser egenant Stifft von Alter herpracht hat, des geistlichen unsern lieben in Got Gutten Ebtischen den Priorn und der Sammenung gemeinlich unsers underthenigen Klosters zu dem Sehe und allen iren Nachkommen in ir Sichhaus. Darumb hat uns unser liber andechtiger Heinrich, Probst desselbegen Closters, von der etznung genanten Sammunge wegen gegeben und genzlich wol betzalt zweihundert gutt genge und wichtige Rheinische Gulthen, der wir en und die Sammenunge egenant Convent leddig und lois gesagt haben und die wir auch furbas in unsers egenanten Stifts kuntlichen Nutz gewant haben, solche Summa Gulthen demselben unserm Probst fur Getzeiten geandelagt sein von Ditterichen Grebenaw, Burger zu Gotta selig, ime und seinen Eltern ein ewig Gedechtnus damit bei der egenanten Sammenunge zu bestellen und die Sammenung das zu halten mit Vigilien und Messen, als sie das Got getrawen zu vorantworten, und wir egenant Albrecht Abt setzen die Abrissen Priorn und Sammenung gemeiniglich des egenanten Closters und allen iren Nachkommen der egeschrieben Decimation sechs Malder und Pfeniggelts, als vorgerurt ist, in ein recht Besitzunge und ufhebende Gewehr mit Urkund dis Brifs vor uns und alle unser Nachkommen und Stift, so wir allermechtiglichs sollen und mugen, die einzuhaben und sich des zu gepruchen, zu allem irem Nutz an uns und alle unser Nachkommen und gemeinglich allermeniglichs Inlegunge und Hindernus. Darzu sollen und wollen wir und unser Nachkommen en und iren Nachkommen rechte Werschaft thun, als dick des Noit ist an Widderrede on Geverde. Uns und unsern Nachkommen ist von den obgenanten Keufern solch Gunst gescheen, das wir solch Decimation mit den sechs Maldern und dreissig Schilling Pfenig widder mugen keuffen, welchs Jars wir wollen und schicken tzu dem Sehe uf sanct Peterstag ad Cathedram und betzaln den obgenanten Keufern oder iren Nachkomen zweihundert Gulden, als gut und wichtig, als uns darfur worden ist, uf unser eigen Wage und Ebentheur, so sollen und wollen sie uns solche Decimation Korngulte und Gelt wider zu Kauf geben an Widderrede, doch also, das die

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Summa Gulden also dan widder uf Zins an gewisse Stede gelegt werden zu Seigerede des obgenanten Ditterichs. Auch ist bestalt von dem obgenanten Ditterichen, das der egenant Heinrich Propst solchs Testament mechtig sein sol sein Lebtage, und darnach sol kein Probst tzu dem Sehe kein Recht oder Ansprach haben und die egenante Samnunge daran hindern oder inlegen. Das wollen wir fur uns und unser Nachkomen, das es ewiglich also gehalten werde on Geverde. Wir vertzeigen uns auch fur uns und alle unser Nachkommen unnd Stift jegen den obgenanten Keufern und iren Nachkommen Decimation Gülte und Heuptgelt alle Wehr und Behelfs geistlichen und weltlichen und sonderlichen aller Wolthat der beschriebenen Rechten, das wir des keins fur uns setzen oder vornemen wollen, das uns gefrommen und den Keuffern und iren Nachkomen geschaden mochte, an keiner Inhaltunge disses Brieves, es ensal auch niemant thun von unser wegen an Argelist und alle Geverde. Das alles zu Urkund und Bekentnus haben wir obgenanter Albrecht Abt des obgenanten Stifts unser gros offenpar Ingesigel an dissen Brif lassen hencken und wir Eberhard Dechand und der Convent gemeniglich des oftgenanten Stifts fur uns und unsere Nachkommen, das disser Kauf und alle Inhaldung disses Brifs mit unserm guten Willen Wissen und Verhengnus gescheen ist, und zu merer Sicherhait haben wir unsers Convent groß offenpar Ingesigel bei des obgenanten unsere gnedigen Hern Ingesigel an dissen Brif lassen hencken. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo vicesimo secundo, ipso die cathedra sancti Petri apostoli.

1422 Dez. 20

280

Zinsregister des Klosters Frauensee zu Eisenach, Lupnitz, Berka und Wangenheim. Rotul Perg. 75 cm lang, 9 cm breit, teils beschädigt u. befleckt. StAMarburg Frauensee.

Ad Lacum. Sub anno Domini millesimo quadringentesimo vicesimo secundo, dominica proxima post Lucie collectum est presens registrum de censibus in Luppentze Michaelis cedentibus. Item der convent zcu sent Clause zcu Ysenache ses maldir fructe und 30 Schillinge den. Item der convent zcu sent Katharyn 15 achteil kornis de Atünrode. Item Lotze Kircheym von sinen guden zcu Luppentze, dii ictzund Brothegkin ynne had 15 achteil. Item Hans Konigissehe 9 ach teil von sinen gude zcu Lupen tze sind uff sinen bruder Fritschen gestorben. Item Fritsche Konigissehe ittzund zcu Crutzborg sitzet 1 malder von guden etwann Merken.

200

1422

Nr. 280

Idem 3 achteil von guden etwann Swertfegirs beyde gelegin zcu Stoghiisen. Item Heinrich Gunderam vor sent Claus thor 1 firtel von 1 % firtel landis in dem felde zcu Lupentze etwann Heinrich Heltals. Item Bartholomeus Heyner in dem spital vor sent Claus thor von Halczschüchers gude 9 meitzin. Item Cord Behin in der Judengeßin 3 mettzin von eyner halben hufe landis in dem felde tzcu Lüpentze etwann Hans Gladebachs. Item Else Stören Helwig Stören selige frauwe in der Jorgengaßin 1 maldir von güden zcu Lüpentze etwann Cürd Herferdis. Item J u t t e Smyden Claus Scherbeyns seligin frauwe 1 achtil von guden in dem felde Lupentze etwann Johans bii dem bache. Item Katheryn Neßilredin Curd Neßilreden selige frauwe 6 mettzin von güden zcu Lupentze der geyngad Hans Hoveman zcu Lupentze had. Item Hans Fleysch, Tophingißers eydem, ittzünd der Jungfrauen zcu sent Clause hoveman zcu deme Rethoffe 10 metzin von guden geleyn zcu Stoghusen. In Luppentze residentes. Item dii heyliginmeister darselbis unnde Tolde Rieffe 1 achtil von zweyn firtel landis geleyn in dem felde zcü Lupentze. Item Curd Schirbeyn 2 % achtil unde % lymas von sinen guden an dem Horselberge. Idem 1 achtil von guden vorgetziiden Johannis bii dem bache, das geyngad J u t t e Smyden Claus Schirbeyns selige frauwe had. Item Cürd Scherbeyn, Hans, Heinrich und Härtung Hovemann gebrüdere han dry firtel landis, das den Hiiwen gewest ist, und geben 1 % achtil darvon. Der gibt Curd Schirbeyn 3 mettzin, so gebin dy dry gebruder Hans, Heinrich und Hartimg dii andern 3 mettzin. Item Hans Hoveman 3 achtil von der thomhern güde, das dii Horselbergin vor gehabt had, und sind zwo hüfe. Item 6 mettzin von eyner halben hüfe, der geyngad dii Neßilreden had. Idem 1 achtil von siner mütter güden etwann Johannis bii deme bache, desglichin Heinrich und Härtung sine brüder han. Idem 1 achtil mit sinen brüdern von güden etwann Fydelers gewest. Idem Heinrich Hoveman 3 achtil von ern Lentzenbergis gud. Idem 1 achtil von siner mütter güd etwann Johans bii dem bache gewest, desglichin sin bruder han. Idem 7 metzin von eyner halbin hufe etwann Heinrich Kysers gewest, an dem Horselberge gelegin. Item Härtung Hoveman 1 achtil von siner mütter güden etwann Johannis bii dem bache, desglichen sin bruder han.

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201

Item Apel Heylman 3 achtil von zweyen hufen ern Herman Krols und Herman Phieffers. Item Burghard Helbrechtshüß 3 achtil von zweyn hilf en der thomhern, der geyngad Hans Hoveman had. Item 2 34 a chtil und 1 mas von güden an deme Horselberge siner eldern gewest. Idem 9 metzin von eyn hüfe an dem Horsilberge etwann Ditzel Mongken gewest. Idem 3 achtil von eyn hüfe zcu Ettinrode etwann Pheffirkorn hatte. Item Herman Horselberg 1 maldir von güden der Stiechelingen. Item Herman Hoenrod der Claüs Kyrchners frauwen had 2 mettzin von güden, den Capußen waren. Item Heinrich Axt 3 firtel von dem halben teyle der guder Margrethin Hötzeln und Pynckernails. Item Conrade Libentruwe 3 firtel von dem halben teyle der guder Margarethin Hotziln und Pynckernayls, des geyngad Axt had. Idem 3 achtil von eyner hübe zcu Ettinrode, etwann Schonebül hatte. Item Heinrich Trütwin 3 achtil von der Carthuß güde. Idem 3 achtil von guden vorzciiden Conraden Libentruwe gewest. Item Frietsche Werner 3 achtil von güden an dem Horselberge. Idem von zweyn teyln Schartzworsts güden 6 metzin. Idem 2 metzin von guden etwann der Capüßin, des geyngad Herman Hoenrod had. Item Johannes Schanbach und Pappe 3 achtil von eyner hübe zcu Ettinrade, etwann Pheffirkorn hatte. Item Tolde Moller und Platrich 3 achtil von eyner hübe zcü Ettinrade, etwann Härtung Hoveman hatte. Item Hans Brothe 3 achtil von eyner hübe zcu Ettinrade, etwann Schroter hadte und Fochs gewest ist, itzünd Hans B[rot]hen eydem had. [Item C]laus Heylman 6 mettzin von zweyn [hubjen Schartzworsts güden ader Schyrmeyster, des geyngad Frietsche Werner had. In Bercka. Item Phefferkorn 3 achtil von eyner hübe wyse und Goteling 3 achtil von eyn hübe. Item Conrad Schonbüle und Heinrich Voyt der junge 3 achtil von eyner hübe, etwann Hans Phefferkorns an den sins sonis felden. In Wangheim. Item Albert Moger und sin erben 4 achtil von gudir vorzciiden Großhans. Idem 4 achtil von sinen eygin guden. Idem 3 achtil von guden vorzciiden Ditzeln Stoghuß. Idem 1 achtil von Hans Stagmans guden. Idem 3 achtil von Hennenbergis guden.

202

1435

Nr. 281

Item Hans Kannegißers frauwen tachter 3 mettzin. Item Thyle Scheffir Heinrich Kremels eydem iam in Martsula 3 ach til und 3 mettzin von güden Heinrich Kremels, sins sweris vorzciiden gewest sind. Idem 1 achtil von des techandis hübe. Item Heinrich Zcelman 1 achtil von güden etwann Claus Kremels. Idem 1 achtil von eime güde etwann Heinriech Syhsnidirs u n d sins sonis Hartungis. Item 2 34 malder fuldisch mas gibt der hoff zcu Burgkhardrode dem pfarrer zcu Martsula zcu . . . a . a) Der Rest ist wegen der Behandlung mit Reagenzien nicht mehr zusammenhängend zu entziffern.

1435 Nov. 13

281

Wilhelm von Buchenau läßt dem Kloster Frauensee die Güter, die seine Eltern im Gericht Kraynberg von denen von Heringen gekauft haben, auf und übergibt demselben eine Wiese und einen Holzteil zu Griebels oberhalb der Schergesmühle zum Jahrgedächtnis seiner Eltern, Geschwister und Freunde. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 3 Siegel: a) Wilh. v. Buchenau {Posse, Adelssiegel II Taf. 38 Nr. 16), b) Burkhard v.Kolmatsch {ebd. IVTaf. 28Nr. 9),с)Berthold Murhard, Rentmeister zu Vacha, Schild, darin fliegender Vogel, Legende nicht ausgeprägt. Abschr. Pap. Kopb. F 528 {um. 1455) fol. 12. Zun Sache s. Urk. Nr. 263. Ich Wilhelm von Büchenaüwe bekenne an dießme üffin briefe geyn allermenlich: Also als myne eldirn vorcziiden gekaufft haben u m m e dii von Heringen alle er erbe u n d guter in deme geriechte Creyenberg geleyn mit aller czügehorünge nach inhaldünge derselbin brieffe darüber gegebin, des h a n ich egenant Wilhelm vor mich unde alle myn erbin deme closter zcu deme Sehe unde der samenunge gemeynlichen solche gonst unde fruntschafft bewieset und yn gegebin und luterlich u m m e Godis willen uffgelaßen zcü heyl u n d tröste myner eidern, myner geswysterde, myn und myner frunde sele dii jerlichen czü begehen unde eweclich in gedechtnisse czü halden mit vigilien und selemessen als ander er bruder unde swester, d a r u m b e u m m e solchis ewigen selegerets u n d gedechtnis willen ich deme closter gegebin han u n d gebe mit macht dises briefs eyne wysen unde unsen teyl holczis genant das Grynwarts gelegin aber der Schergensmollen, des sich das closter also underwynden unde zcü syme notcze gebrüchen sal doch ußgescheyden, was unser hoflüde der obgenanten heryngischer guter zcü er notdorfft des iares gebrüchen mögen, sich zcü behaltzen in deme vorgenanten haltze an geverde u n d an inlegünge des closters und siner formunden. Weris ouch sache, das sulche güter von mir Wilhelme myn erbin adir ganerbin gelediget ader gelost

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Nr. 281

Item Hans Kannegißers frauwen tachter 3 mettzin. Item Thyle Scheffir Heinrich Kremels eydem iam in Martsula 3 ach til und 3 mettzin von güden Heinrich Kremels, sins sweris vorzciiden gewest sind. Idem 1 achtil von des techandis hübe. Item Heinrich Zcelman 1 achtil von güden etwann Claus Kremels. Idem 1 achtil von eime güde etwann Heinriech Syhsnidirs u n d sins sonis Hartungis. Item 2 34 malder fuldisch mas gibt der hoff zcu Burgkhardrode dem pfarrer zcu Martsula zcu . . . a . a) Der Rest ist wegen der Behandlung mit Reagenzien nicht mehr zusammenhängend zu entziffern.

1435 Nov. 13

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Wilhelm von Buchenau läßt dem Kloster Frauensee die Güter, die seine Eltern im Gericht Kraynberg von denen von Heringen gekauft haben, auf und übergibt demselben eine Wiese und einen Holzteil zu Griebels oberhalb der Schergesmühle zum Jahrgedächtnis seiner Eltern, Geschwister und Freunde. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 3 Siegel: a) Wilh. v. Buchenau {Posse, Adelssiegel II Taf. 38 Nr. 16), b) Burkhard v.Kolmatsch {ebd. IVTaf. 28Nr. 9),с)Berthold Murhard, Rentmeister zu Vacha, Schild, darin fliegender Vogel, Legende nicht ausgeprägt. Abschr. Pap. Kopb. F 528 {um. 1455) fol. 12. Zun Sache s. Urk. Nr. 263. Ich Wilhelm von Büchenaüwe bekenne an dießme üffin briefe geyn allermenlich: Also als myne eldirn vorcziiden gekaufft haben u m m e dii von Heringen alle er erbe u n d guter in deme geriechte Creyenberg geleyn mit aller czügehorünge nach inhaldünge derselbin brieffe darüber gegebin, des h a n ich egenant Wilhelm vor mich unde alle myn erbin deme closter zcu deme Sehe unde der samenunge gemeynlichen solche gonst unde fruntschafft bewieset und yn gegebin und luterlich u m m e Godis willen uffgelaßen zcü heyl u n d tröste myner eidern, myner geswysterde, myn und myner frunde sele dii jerlichen czü begehen unde eweclich in gedechtnisse czü halden mit vigilien und selemessen als ander er bruder unde swester, d a r u m b e u m m e solchis ewigen selegerets u n d gedechtnis willen ich deme closter gegebin han u n d gebe mit macht dises briefs eyne wysen unde unsen teyl holczis genant das Grynwarts gelegin aber der Schergensmollen, des sich das closter also underwynden unde zcü syme notcze gebrüchen sal doch ußgescheyden, was unser hoflüde der obgenanten heryngischer guter zcü er notdorfft des iares gebrüchen mögen, sich zcü behaltzen in deme vorgenanten haltze an geverde u n d an inlegünge des closters und siner formunden. Weris ouch sache, das sulche güter von mir Wilhelme myn erbin adir ganerbin gelediget ader gelost

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1437

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worden, wilchs iaris das geschee, nach inhaldünge der briefe darüber gegebin, von weme solche losünge von rechte zcüstünde, wolden dann diijehenen, dii solche losünge mit rechte theden, deme closter solch selegerede nicht laßen folgen, so solden sii das heubtgeldis der losünge deme closter vor sülch selegerede gebin drießig gülden, dii das closter unde samenunge danne wieddir anelegin mögen der samenunge zcü güde, uffe daz sulch selegerede und gedechtnisse myner eidern myner geswisterde und myn eweclich also gehalden werde und blibe mit vigilien und messen, als sich das geborit. Des han ich obgenant Wilhelm gebeden den vestin Bürghard von Colmats dismals amptman zcü Vache und den ersamen Berld Morhard rentmeister darselbes, das sii er ingesigel bii myn ingesigel unden an dießin brieff gehangen haben, des wir obgenant Burghard von Colmats unde Berld Morhard umme siner bede willen hiranne bekennen, uns nichts hirynne zcü vorschrieben. Gegebin nach Godis gebort thüsind unde fierhundert iar in deme fünffeunddrießegestin iare, uffe den sontag nehist nach Martini.

1437 Apr. 23

282

Albrecht von Greußen weist dem Kloster Frauensee als Seelgerät für Albrecht von Greußen und andere ein Korngeld von einer Hufe zu Schönstedt zu. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. Siegel des Albrecht v. Greußen (Posse, Adelssiegel III Taf. 33 Nr. 30).

Ich Alebrecht von Grusin bekenne mit dissem offen briffe, daz ich mit wolbedachtem müte recht und redelichen gegeben habe und gebe eyn erfforte malder ewigis kornegeldes halb weyse und halb gerste den erbarn juncfrouwen zcu deme Zee zcu eyme ewigen selegerete Gote zcu lobe und zcu eren und siner liben mutter allen heylligen und allen engelen zcu tröste und zcu helfe Alebrechte von Grußin, Borcharten von Heytal, eren husfrouwen, eren elderen unde eren erben unde allen gloybigen seien zcu tröste und zcu helfe und alle den, von den dii guter gekomen sin, mit alleme rechte unde lehne, alzo ich eß bißher hehath habe, unde habe daz kornegelt an ßu gewiset mit hande unde mit munde, alzo daz ßu dii obgenanten zele beg£n ichlichß jars alle wiefasten und God vor unß bethen mit oren gebethe unde guten wercken. Dazselbige kornegelt ist gelegen an eyner hufe landes in dem felde unde flure des dorffes Schonrestete, dii iczunt innehaben Hans Eygel unde Hans Hartrot. Dazselbige kornegelt sullen uffnemen zcu ewigen zeiten dii erbarn juncfrouwen des egenanten klosters vomme See unde sullen des ewiclichen gebruchen, ane allerleye infal hinderniße adir wedderrede. Des zcu gutem orkunde und merer sicherheyt so habe ich egenanter Alebrecht von Grüßin my ingesegel wissintlichen gehenget an dissen offen breffe. Datum anno Domini M 0 CCCC 0 XXXVII 0 , in die saneti Georgi.

204

1437 Juni 20

1437—1438

Nr. 283—284

283

Johannes Ulnkopf, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee präsentieren dem Ofßzial zu Dorla auf die durch den Verzicht des Johann Olschläger freigewordene Pfarrstelle Sankt Peter zu Großenlupnitz den Priester Hermann Francke und bitten um dessen Investitur. Ausf. Perg. StAWeimar. An Pergstr. das Siegel des Konvents Frauensee Abb. Nr. 2. Honorabili viro domino officiali prepositure ecclesie sanctorum Petri et Pauli Dorlanensis Jsenach presidenti Johannes Ulnkoph prepositus, Gerdrudis Rintbechin abbatissa totusque conventus monasterii sanctimonialium in Lacu quidquid poterint reverencie et honoris. Ad ecclesiam parrochialem sancti Petri in superiore parte ville maioris Lupnicz sitam vacantem pro nunc ex libera resignatione honorabilis domini Johannis Olsleger presbiteri ultimi et novissimi rectoris eiusdem, cuius jus presentandi ad nos pleno jure dinoscitur pertinere, discretum virum dominum Hermanum Francken presbiterum exhibitorem presencium vestre reverencie duximus presentandum et presentibus presentamus, cui eandem ecclesiam pure et propter Deum contulimus, supplicantes effectuose cum eo et pro eo, quatenus ipsum dominum Hermannum ad eandem ecclesiam parrochialem investire et instituere dignemini, prout ad vestrum spectat officium, adhibitis circa hec sollempnitatibus debitis et consuetis. In quorum omnium et singulorum testimonium et robor sigillum nostri conventus presentibus est appensum. Datum anno Domini M°CCCC 0 XXX°septimo, die vicesima mensis junii.

1438 Aug. 31

284

Konrad, Abt von Hersfeld, bestätigt mit Zustimmung seines Konventes dem Kloster Frauensee die Inkorporation der Kirche zu Kindelbrück unter der Bedingung, daß der dort dienende weltliche Priester einen ausreichenden Teil von den Einkünften der Kirche empfange. Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. 2Siegel: a) ovales Thronsiegel des Abtes, ziselierter Thronhimmel, in der Rechten Bischofsstab, rechts Schild mit Doppelkreuz, darüber stehende Figur, links Schild mit Ast darin, darüber sitzende Figur, Legende: Sigil abbatis ecclesie her[sfelde]nsis, b) Konvent Hersfeld (Neuhaus, Spuren Hersfeld S. 134 Mitte). Zur Sache s. Urk. Nr. 98, 104. Conradus Dei et apostolice sedis gratia abbas ecclesie Hersfeldensis Romane ecclesie immediate subiectus regalis ordinis sancti Benedicti Maguntine diocesis devotis in Christo abbatisse et conventui monasterii monialium in Lacu ad nos et dictam nostram Hersfeldensem ecclesiam nullo medio

Nr. 285

205

1422—1439

pertinentis salutem in Domino. Predecessorum nostrorum vestigiis, quibus prebendarum vestrarum tenuitatem cupiebant augmentare, inherendo paterna sollicitudine vestre indigencie consulere volentes, ut commodius divino valeatis cultui vacare, incorporationem et unionem ecclesie parrochialis Kindelbrugken, cuius jus patronatus ad dictam nostram ecclesiam Hersfeldensem spectare dinoscebatur, de unanimi consensu totius nostri conventus, sicuti actenus a nostris predecessoribus possedistis et habuistis et ut earn sic in posterum habere et possidere valeatis, approbamus notificamus et innovamus immo prefatam ecclesiam in Kindelbrugken cum omnibus juribus et pertinentibus vobis et communi mense vestre velut verus vester Ordinarius presentibus incorporamus et unimus, conferimus et donamus reservata tamen porcione congrua pro seculari presbytero, unde sustentacionem honestam et hospitalitatem habere, episcopalia et archidiaconi jura solvere aliaque onera debita, que incumbunt sine defectu, valeat supportare, per vos et vestrum conventum loci archidiacono ad ipsam ecclesiam presentando. In cuius rei testimonium litteras presentes dedimus nostra sigillo roboratas. Nos quoque Conradus decanus ac totus conventus prefate ecclesie Hersfeldensis in ratihabitionem premissorum sigillum nostri conventus apponi mandavimus huic scripto. Datum anno Domini millesimo CCCC trecesimo octavo, pridie kalendas septembris.

[1422 Febr. 22—1439 Jan. 15] Schreiben des Bürgermeisters und Rats der Stadt ( U w e l k o f f e ) , Propst zu Frauensee, wegen Bauholz.

285 Vacha an Johannes

Ulnkopf

Ausf. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter 13. Stark wasserfleckig. Pap. Verschl. Siegel ab.

Hersfeld Paket

Zur Datierung: 1422 Febr. 22 noch Propst Heinrich, 1439 Jan. Widerold Schade.

15 schon Propst

Als uch vilicht wißenlichin ist, daz wir die kirchoffsmollen zeu unß geqwitte unde gekaufft haben, die alsdan buwefeldig ist etc. bidden wir uwer erbirkeyt, uns zeu sture zeu solcheme buwe unde mollen geben wollet eyn holcze, zwei addir drie yn deme Holnberge, ab vil wir zeu solcheme buwe bedorfftig sin, als uch dan dieß keynwerdiger zceyger dieß Hans von Ochsen unser moller berichtin wirt und waz wir solches geholczes an uwer erbirkeyt nicht mit gunst uns zu geben gehabe mogin, woln wir uwern willen darumbe machen von stunt, als ir zeu uns keyn Vache komen werdet. Thut als wir uch getruwen und glouben.

206

1439

Nr. 286

[14]39 Jan. 15

286

Widerold Schade, Propst, gibt ein Schuldverzeichnis des Klosters Frauensee. Ausf. Pap. StAMarburg.

22a Kirchensachen, 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 13.

Anno etc. tricesimo nono ist mer Wideraldde Schaden probste zcü deme Sehe dysse beschriben schüldt verandelagt uffsendt M a ü r i des heiligen apts tag von hern J o h a n Uwelnkapphe, dii her Goßel uff" en bracht unde auch selbs gemacht habe, als d a n n hirnach geschriben stehiit. Item zcüerst 80 sextarios Swabe den alden unde syme sone zcü Isenache. Item 12 gulden e m J o h a n Reüber darselbst. Item 7 malder maltzs den Carthüsern darselbst. I t e m 21 gulden et 4 virtel korns Stomphküche zcü Vache. Item 40 groschen Andres Brüntzel. Item an eyn ordt 30 sextarios Cürde Schroter zcü Abernelne. Item 18 b[ehmsch] Clause Winter. Item 26 sex. unde 18 gr. Heinrich Voite zcü Martsüla. Item 7 sex. Heinrich Kongkel. Item 8 sex. Claüse Smide zcü Süla. Item 8 sex. Claüse Feidde. Item 10 sex. Lotzen Gerlache. Item 8 sex. Heinrich Rüdiger. Item 2 sex. hern Andres dem capplane. Item 13 sex. e m Hinrich Schuchardt verdints Ions bii hern U f f h u ß unde hern Goßel. Item 2 sex. et 40 gr. Andres Begken. Item anderthalb sex. et 20 gr. Cürdt Scherer. Item 9 sex. Voipeln unde siner frw. I t e m anderthalb sex. Imeln der mait. Item 1 sex. unde 1 sleyer Greten der mait. Item anderthalb sex. et 1 sleyer et 1 par schw Bethen Hunerwalf. Item 7 sex. Hanse Schriber. Item 5 sex. Carde Jegir. Item einhalb sex. Heinrich Sneywen. Item 2 sex. unde 15 gr. Cürde Herrigen. Item 3 sex. Hanse Scherer. Item 6 sex. et 2 bh. Elß Kalbs. Item 64 gülden Flesser zcü Spanginberg unde was derusß schaden gegangen was. Item 30 gulden Greten Hathinbergin. Item 15 gr. H e r m a n Nükam. Item 8 p h ü n t wachs dem cüster zcü Fuldde. Item 20 gr. Gyln Mathtis. Item 25 gulden Hanse Winter. Item 240 gülden Clause Heilman dem haveman zcü Lupnitz daz vorher das forwerg midt siner zcugehorung ynnehadt. Item 100 gulden Stomphkuchen daz vorher den tetzman zcü Lupnitz ynnehadt. Item 80 gulden dem maller darselbs daz vorher dii moln unde er zcinß ynnehat. Item 60 gulden Morharte davor eme verschriben sint 8 virtel frucht uffe den have Rona. Item anderhalb hündert gulden Heinrich Morharde, darvon m a n eme ierlich Michahelis 12 gulden gibt. Diesse vorgeschriben schuldt hadt ern Uwelnkaph von hern Goßils wein beschriben gegeben. Summa zehneinhalb hündert sex. et 43 sex. Diesse nachgeschriben schüldt hadt er JohannUwelnkaph gemacht unde mer dii beschriben gegeben. Item 7 sex. et 15 gr. Tzigebarten unde sine sone. Item 56 gr. Hanse Scherer. Item 7 sex. et 15 gr. Cürde Jeger. Item 2 sex. Voipel unde siner frw. Item 31 gülden Morharden dem rentmeister. Item 9 sex. Heiligenknechte. Item 15 gulden Claüse Thons. Item 8 gulden schadegelds. Item 4 gulden Imeln Beringen. Item 12 sex. Schrümphe. Item anderthalb sex. den winschengkin zcü Saltzüngen. Item 3 sex. et 43 gr. Cardt

Nr. 286

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207

Syman vor hav. Item einhalb sex. Triller zcü Hersfeld. Item 6 sex. vor maltz zcü den Uffhaven. Item 2 sex. dem wirte zcü Saltza. Item 2 sex. vor erweis J a h a n zcü Gathen. Item 2 sex. zcü Gatha vor haffern. Item 54 gr. dem wirte zcü Beringen. Item 2 sex. Bornmanen. Item 5 sex. Clause Feidde. Item 13 sex. vor habern gein Rona. Item 3 sex. Hartunge Scheffer vor hav. Item 8 gulden vor 2 ossen gein Spanginberg. Item 5 sex. Heinrich Konige vor schw. Item einhalb sex. vor schw Talden Rintfleisch zcü Isenach. Item 30 sex. Heinrich Morharde, des her eyn briff hatte. Item 24 gulden dii bii eme vorsesßin waren. Item 40 gr. vor happhen Talde Smide. Item 21 einhalb gulden vor fünff pherde, dii Uwelnkoph gelden sal. Item 4 gulden den Hanse Schrön. Item 4 sex. et 13 gr. Fritschen Keer. Item 40 gr. vor Toppher zcü Vache. Item 42 gr. Petzen Fagkinroden. Item 10 sex. Claüs Thürnheim vor habern. Item 2 sex. et 1 virtel korns Herman Schegken. Item 2 sex. et 11 gr. Heinrich Seteier. Item 3 gulden der cüstern. Item 1 sex. Elß Rynnernn. Item 1 sex. et 10 gr. Kethen Feldin. Item 40 gr. Elß Gotschelg. Item 53 gr. Ailheid Schirmern. Item 9 gr. der Hunerwalf vor pattern. Item 18 gr. Heinrich Surwinde. Item zweieinhalb sex. Hanse Scheffer. Item 5 sex. ern Johan Meßirsmiden. Item 7 einhalb sex. ern Hinrich Bragken. Item 27 sex. Heinrich Arnolde. Item 50 gr. Schüßlers mait zcü Vache. Item 20 gr. Cürdde Lülle. Item 20 gr. Neß Pompein. Item einhalb sex. Tratten mait. Item 1 sex. et 16 gr. Eyln Brechern. Item 1 scheffil korns dem schriber zcü Salczünghen. Item 7 einhalb sex. Fritschen Jungen unde siner frw. Item 3 sex. et 16 gr. Cürde Jungern. Item 2 sex. et 10 gr. Albrechte. Item 2 sex. Schaden dem hovemeister. Item 3 sex. Heinrich Begken. Item 2 einhalb sex. Hanse Rylinge. Item 1 sex. et 4 gr. Contzichen Sniders. Item 48 gr. Heinrich Meister. Item 2 sex. et 14 bh. Elß Naltzen vor laen unde tüch. Item 3 sex. et 3 bem. Elß Heringen. Item 1 scheffil korns dem smide. Item anderthalb sex. et 3 gr. Clause Mertin vor heubtgelt unde bodenlone. Item 4 einhalb sex. Greten Sünthuß. Item 12 gr. Mesen zcü Süla. Item 5 sex. der Ludüigen. Item 11 sex. et 43 gr. Voipel und siner frw. Item 100 et 20 gülden vor dii korngulde zcü Gata dii Uwelnkaph versatzt hat. Item 30 gulden zcü Awenheim uff dem hove. Item 60 sex. hat mer der wirdt zcü Gebsehe gerachint, dii her an den hove, als ane den Uwelnkaph gethan hadt, verbüwet haben. Item 5 sex., dii man eme selbst schuldig ist bliben. Summa 600 sex. 33 einhalb sex. Summa summarum 1700 sex. et 26 einhalb sex. Dit ist dy schult, dy daz closter schuldig blybet by mer Wyderolden probiste. Item Ditteriche czu Herde 18 gr. vor hauw. Item der Stumphküchh 10 sex., des hat dy eyn bryff, der heldet 14 unde 2 fudir hauws, der ist mer eynß wurde. Item Petcze Osßener 4 sex. Item Heinrich Murhart 7 guide czinß. Item Clauß Felde 4 sex. gr. Item czu Windeschensula Heinrich Syferd 3 sex. vor hauw. Item se han ich herbracht seß pherde unde 4 follen unde 2 grauw pherde unde 1 swartcz phert, daz mynen bruder hern Johan Weiß damide deme closter syne hoffe

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bestalt han unde syne schult beczalt, also hyrnach geschriben sted. Item dy 6 pherde unde 4 föllen, dy kösten 46 gulden also mer, dy unse hern in deme stiffte gabin an myner schult mit wyße mynen gnedigen hern. Item ich gab hern Uwelnkophen eyn phert vor 18 sex. unde 2 sex. dazczu, daz ich eme 20 sex. beczalte unde gab 1 sex. czu winkouffe, daz teidungete myn herre techen unde der rad czu Hersfeld. Item ich gab vor daz swartcze phert myme brudir mynis eygen geldis 10 gulden, daz teidingeten myne knechte, daz bleib in Doryngen. Item daz ander graw phert daz vorkeuffde ich der sichmeister vor 10 gulden, des wart mer 10 sex., dy gab ich den czymmerlude, so wart mer eyn phert, daz achte m a n an 4 sex. Daz phert achte ich an daz phert, daz ich myme bruder Atten Sauter», daz tochte nicht me czu czyhen, daz ez dy knechte a u ß dem wayn slugen. a ) hier ist wohl: g a b £u ergänzen.

[14]40 Juli 2

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Einnahme- und Ausgabeverzeichnis des Klosters Frauensee 1440. Ausf. Pap. StAMarburg. 22a Kirchensachen, 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 13. Nach Christi gebort der my[nern zcale] in dem virczigisten iar nach un[ser liben] frauwen tag visitationis daz innam hern Wideroldis probistes und fra[uwen] Katherin eptisschen, daz sie entse[mp]lichen und besondern mit wisßin eynteyls der amptfrauwen und der nachgenant, die des eynteils erbetin und bracht habin von wegen des closters vom Sehe, als d a n n hienach geschriben stet. Item zu dem erstin sin ußgefaren in dy bete jungfraw Gret Hutzrodin u n d Petz Gondela u n d h a n gebetin biß uff sent Thomas tag vor wynachten und brachten fünfthalb schog gr. Item frauwe Gerdrut Rympechin u n d Gele Gehensen sint darnach in die bet gefaren und qwamen vor fastnacht und brachten 14 schog gr. Desmales was der probist nicht inheymes von Ludolffs von Webirstede amptmans ζίί Kreyginberg, der ime knechte sin pherde liß nemen mit gewoppenter hant in der fryheit und kemenaten zu dem Sehe. Item darnach sin ußgefarn jungfrauwe Else Morharden u n d Alheit Schirnbergin an die bet von unsers H e r n lichamstag biß Bartholomei und brachten auch 14 [schogk] gr. Desmals lagk der probist kräng [zcu Hersfjelda. [Darna]ch füren in die bete die [costejrin und priorin und quamen die Magdalene u n d brachten 10 schog. Summa des geldes der bete 70 schog minus 10 gr. Item daz innemen der wallen in demselben j a r e vireundsechczig cluder meywallen u n d 11 cluder lampwallen u n d 13 lb. von allen scheffern zu dem Sehe, Rona u n d Ouwenheym. Des han sie der meywallen ye eyn elude gegebin vor anderthalb gulden u n d der lampwallen sechs cluder ye eyn cluder von anderthalb schog gr. Summa funff gulden und

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hundert, die machen uff daz male 15% und hundert sex. Item darnach in dem andern jar sin dem closter wurden zu dem Sehe und Ouwenheym 44 cluder wallen meyewallen und lampwallen miteynander, der hat daz cluder gegalden an 10 gr. czwey schog gr. Item so ist unser frauwen eptissen besondern nicht me wurden von der wallen zu Rona dann 9 schog gr. Sume der schock des wallengeldes 88 sch[ogk] und 10 gr. Item darnach han sie vorkaufft eynhundert schaffe des gemangis Clause Ostendorffe zu Obirnelen mit wisßin des stifftis dechanden und Heinrichs von Herda, desselbfen] geldis wart dem closter czwenczig schog und Petzen Ossener deme scheffer czwenczig schog gr. Item sie han verkaufft deme alden Swobe zu Isenach funnfczig hemel vor 29 schog gr. Item so sin dem closter wurden von dem hoffe zu Gebesche in vire jaren vor die frucht 30 schog gr. und nicht me sondern vir malder habern. Item so sin deme closter 9 schog gr. wurden von Kethin Winthern kindisphrunde. Item 2 schog gr. von den Uffhoffen. Item eyn schog gr. von Heinrich Kongkel bracht her uß den Doringen. Item eyn schog gr. von den jungfrauwen von sent Clause zu Isenach. Sume 9 schog und hundert und 12 gr. Item 4 schog vor 1 ku dii Petir [Kucz] vorkaufft hat von des closters [ ]. Item sy han ingenumen vor hüte 40 gr. und 2 schog. Item von den von Salzungen 2 sex. vor halcz. Item von eymen moller von Cruceburg 1 schog vor dry hulczer. Item von dem moller von Vache 15 gr. Item von dem moller zu Rona viereinhalb schog czinsse. Item von Peter Kucz 1 gulden. Item von den hoffeluten einhalb gulden czinsse. Item Konigkel had bracht von Gebiße 18 schog und einhalb schog czinnse. Item von Reynhart von Burghartrode 1 schog gr. zinsse. Item 1 schog vor einhalb swin. Item 2 schog von unser frauwen eptissen vor 1 swin. Item von Groz Heinrich zu Salzungen 5 sex. zu selegeret. Summa summarum totius . . . Nach Crists gebordt der mynnern zcale in dem viertzigistin iare nach unser lieben frauwen tag visitationis das üßgebin hern Widerolds prabsts unde frauwen Katherin eptischen, das sii semptlich unde besunddern midt wießen enteils der amptfraüwen unde jungfrauwen gethan haben, als hirnach geschriben stehiit. Item sieben schogh unde 12 gr. den snyttern in der erne zcu dem Sehe. Item Hanse Keßeler 10 gr. von enteils stoin zcu hoylen. Item 24 gr. vor oyn phlüg mit zwein reddern. Item der cüstern jungfrauwen Greten Hütsrodden zwentzig gr., hatte sii unsern frawen eptischin gelegin, das sii dem gesinde zcu der herbst kerwii wegke unde eßig zcu spise beczalten. Item ses bemische unde oyn schog vor fier schar unde zwey feth unde isen zcu beslaen. Item 40 gr. vor sieln unde strenge. Item oynhalb schog gr. Petir Tzigkler hatte jungfrawen Greten Gutstaden unde Petzen Grindela in dii bedde gefürdt. Item hern Gabriel 15 gr. und 1 gulden sins Ions, so hat her zwey sex. zcü sendt Clause üffgehaben zcu Isenache. Item eyn gulden vor 1 par steffiin Rethberge zcü Hersfeidde deme prabste. Item Kethen Ringken 8 sex. unde erme mann, dii sii in dem rinthuse under her mit mowen bii hern 14 Küther, Frauensee

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Nr. 288

Uwelnkapphe vordint haben. Item 8 sex. gr. Nigkel von Isenache unde sin gesellen von grase unde habern zcü mewen. Item zcü wynachten Grethen Glagken, dii eyn rintmütter was, 3 sex. zcü lone vor alle dingh. Item 2 sex. unde 12 gr. Kethen Gündela er gespilen zcu lone. Item Kirstynn Naltzen I mandil unde zweieinhalb sex. zcü lone. Item Peter Kache 5 sex. gr. Ions. Item Heinrich Axte anderthalb sex gr. Ions. Item anderthalb sex. gr. Ragkenstül Ions. Item 45 gr. Cardde Herringe Ions. Item 50 gr. Claüse Naltzen Ions. Item 1 sex. gr. Bartalomeo Ions. Item 1 sex. gr. Albrachte Ions. Item 2 sex. gr. Scherer Ions. Item 6 sex. unde 6 gr. Heinrich Farche dem scheffirknecht Ions. Item anderthalb sex. Hanse Rylinge Ions bii hern Uwelnkapphe verdint. Item 1 sex. gr. vor wegke undde byer den jungfrawen unde gesinde. Item dem gesindde zcü opphergeldde 14 gr. Item dem jüngen Konige zcü Vache 3 sex. unde 7 gr. dem gesinde vor schw. Item 20 gr. unde 7 sex. vor II korbe saltzs, eyn korb vor 40 gr. den schaffen in das rinthüs unde in dii kachen. Item anderthalb sex. vor eyn slag wain. Item 3 sex. gr. der Lüdingern aider schüldt er man selige bii hern Uwelnkapphe verdinet hadt. Item 24 gr. dem gesindde zcü dinstgeldde. Item 4 sex. Claüse Feidde aider schüldt bii hern Uwelnkapphe gemacht. Summa 80 unde 38 gr.

1440 Nov. 7 Kaspar von der Thann verträgt das Kloster Frauensee und Johann

288 Winter wegen

eines Briefes über 25 Gulden, den dieser von seinen Voreltern hat. Ausf. Pap. StAMarburg. 22a Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket Nr. 14. Das in dorso aufgedr. Pap. Siegel Wittekinds v. Uttershausen ab.

Eys ist czu vißende daz betyeding ist uf suntag nest nach allerheylligentag czußen hern Widerhalt Schaden probist czu dem Sehe mit worhenckeniße eptißen prioln unde daz ganczen kofentes dez closters czu dem Sehe uff eyn unde von Hans Vinters vegen unde siner erben uff die andern siten als von inspoche (!) wegen, die her gethan hat als von eynes briffes vegen, den her gehat hat von sines eldervater vegen von eynes briffes vegen, der da helt ffunfundeczwenczig gulden von dez closters vegen von dem Sehe, da her dan spricht, daz her myt abegescheyden sie, daruff sin sie czu schulden unde czu antworten kumen unde in eyne gutlichkeyt gescheyden uff ir frunt, die sie darczu gegeben haben myt namen uff eyn ungeraden hern Casper von der Than, der dan eyn sulches in eyner gutlichkeyt zcußen en uzgesprachen hat, alz hernach geschriben stet, dez sal der probist unde die junfrauwen vorgeschriben Hans Winter in eyner gutlichkeyt geben unde beczalen funffczan gülden vor alle sin czuspoche, die her czu dem closter hat von dez briffes

Nr. 289

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wegen und allez, daz her sust czu en czu sprechen hat, mit namen siben uff winachten unde acht uff sente Walpurgen nest darnach, unde davor hat der probist unde closter vorgenanten Hans Vintern unde sin erven czuvorgesaczit Widekint von Uttershusen doch alzo, daz Hans Vinter Widekint vorgenant den rechten heutbriff gancz unde unvorleczet geben unde vorandelagen sal unde damyt eyn briff von alle sin erben unde ganerben, die an dem obgenanten heutbriffe deyl ader recht mochten gehaben, darin sie bekennen, waz Hans Winter my t dem heutbriffe gethan habe unde noch thue, daz daz myt irme guden willen wißen unde vorhenckeniß gesche ader gescheen sie, unde sulch briff sal vorsigilt sin myt sigil Kort Treußen ader der stat Cruczeborg unde wan her Widekeynt sulche briffe in dysen nesten virczen tagen vorandelaget hat, so sal Widekeynt em unde sin erben myt sotaner borgißschaft behaft sin, alz her em geret hat unde daz bethedinget ist. Worß ab er des nicht tede unde Widekeynt vorgenant sulche briffe in der vorgenanten czit nicht vorandelagit, so sal der probist unde closter vorgenant aller ansprache von dez briffes wegen unde der schult ledig unde loß sin unde her sie darumbe nicht anczulangen, als her daz in die hant gelobit hat. So bekenne ich Hans von der Than unde Widekint von Utershusen, daz wir sulche scheyt, als obgeschriben stet czußen den beyden obgenanten barthien han gethedinget unde helffen thedingen myt biwesen dez erbern unde geystlichen hern Cunraden dechens czu Hersfelde, Heynrich Gerwigs schultheyßen daselbes, Conraden Schribers, unde dez czu bekontheniße han ich Widekint von Uttershüsen myn ingesigil czurucke uff disen bryff gedrucket, dez ich Hans von der Than mich czu dir czit myt im gebruche gebrochen halben dez min. Gegeben uff dem montag nest nach allerheylligen tage, anno Domini myllesimo CCC( !)XL.

[14]41 Sept. 22

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Katharina Goßwyn und Elisabeth ihre Tochter, weisen dem Kloster Frauensee zur Errichtung einesJahrgedächtnisses einen Erfurter Malter Korn von der Stadt Langensalza zu. Ausf. Perg. LAWeimar, zerfressen. An Pergstr. Siegel der Ausstellerin, rund, Schild, dann Kreuz, dessen Standbalken von einem von rechts nach links gerichteten Pfeil gekreuzt wird, Legende: K e t h e Gosstwin. Abschr. Pap. lückenhaft liegt bei.

Ich Kethe Gosßewin und Else myn tochter bekenne un disßem [ al]le unße rechten erben, daz wir bii gesundeme übe und mit wolbedachten mute luter[liche ]lobe der gnedigen juncfrauwen Marien ouch zu tr'oste allen gloubigen sein gegeben h[aben ] juncfrauwen zumme Sehe eyn erfforter maldir korns erblichen unde ewiglichen alle iar[ ] von unsen erblichen kornczinsen, dy wir haben in der stad Salcza myt 14·

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Nr. 290

namen [ ] und synen erben erblichen, also daz wir in krafft dusses briffs den vorgenanten juncfra[uwen ] daz benanthe malder korns myt alme rechte und eygenschaffte al[s] wir daz in [ ] ssen cziden und wißen sye deß an Curde Goßwin und synen erbin solchen czinß ierlichen cz[u ] ouch beten und heißen, daz he von unßen czinßen, dy her unß ierlichen und erblichen [ ] tagecziit obgenant wonhafftig zu Salcza unvorzoglichen den vorgenanten juncfrauwen ant[werten ], daz so getan hat, so sagen wir oen also wil czinß quid ledig und loße an geverde. Dusßir [ ] vorgenanten gifft, dy wir umme Gotiß wiln gethan haben, sint bewegit vordir czu innigkeid [ ]nsten dy megenanten juncfrauwen, also daz sy umme Gotiß wiln sich sunderlichen vorbunden und vorschr[iben ] soln und woln alle tage ewiglichen eyn vigilie halden mit nüen lectien. Ouch so[ln ] zwene soln lesen Domine exaudi oracionem meam secundum und de profundis pater noster et ne nos[ ] sempiterne Deus qui vivorum etc. Ouch soln und woln sy alle sunabende ewigliche salve regina etc. [singen ge] borte nach lüte und inhaldunge oers brifs, den sy den unßern darubir gegeben han. Ouch [ ] inhalden, so muchte man sy dez vorbenanten czinß vorhindem und den an andir ste[ ] almußen und allir vorgeschoben artikel zu me sicherheyt und worn bekentniße ha[n ] ich un myn tochter Else myn ingesigel an dussen briffe laßen hengen, deß ich Eiße Goß[win ] gebruche, al ich nicht eygenß ingesigels habe. Gegeben nach Christi gebort da man zalte [tusent virhundert jar in dem] eynundvirczigisten iare, in die Mauricii.

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Ausgabeverzeichnis des Klosters Frauensee. Ausf. Pap. StAMarburg.

22a. Kirchensachen 2. Kloster u. Stifter, Hersfeld Paket 13.

Nach Crists gebordt der mynnern zcale in dem eynundeviertzigstin jare das üßgebin hern Widderaids probsts unnde frauwen Katherin eptischen etc. Item Ditzeln dem olschleyer zcü Vache sieben bemische aider schult von hern Uwelnkaphs wegin solch geldt vormals dii eptische Axte auch beczalet hatte. Item 11 gr. demselben slahelons in der vasten gab eme Bartalomeus. Item 1 gulden vor stagfische, heringe unddefygen dem probste unde cappelan brachte Axt unde Albrecht von Saltza. Item 1 sex. gr. der eptischen vor win den jungfrawen zcü dem gründonstage. Item uffe denselbin tag den jungfrawen unde gesinde vor wegke undde byer anderthalb sex. gr. Item funff sex. gr. dem cüster unde meister von Füldde vor vorsesßin zcinse unde schaden dariiff gethan von des hoves wegin zcü Rona. Item Hanse Jasten

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4 sex. gr. zcü lone, der eyn hovemeister was, diiwile der prabst krang was. Item 21 giilden vor habern liiß man halen zcü Saltza unde Beringen der gesaet, geatzt unde den knechten gegeben wart. Item anderthalb sex. gr. vor byer den jungfrawen zcü ostern undde dii hern getrungken. Item dü der probst mit dem pherner zcü Hersfeld gein Erffarte füer unde mit Hanse Gyseler teidingte von das hoves wegin Gebsche vercerte her midt eyme pherdde unde knechte anderthalb sex. gr. Item als der prabst mit Heinrich Kongkel was in den Doringen zcinse zcü fürddern unde fruchte des closters, verzcerten sii mit 2 pherden anderthalb sex. So gab her demselbin knechte zcü lone einhalb sex. gr. Item Hanse Kesseler von Vache 14 gr. von einteils swin zcü heylen. Item 8 sex. gr. Michel von Gompelstadt unde sine gesellen von grase unde habern zcü mewen. Item zcü herbstkerwii Konige zcü Vache anderthalb sex. vor byer. Item zcü wynachten anderthalb sex. dem rentmeister zcü Vache sante den jungfrawen wegke undde byer das übrige trungken cappelan unde hern. Item Elsen Pawels 2 sex. gr. Ions. Item Elsen Wirtzbergin einhalb sex. Ions. Item Kyrstin Naltzen 1 mandel unde zweieinhalb sex. Ions. Item Peter Kache 5 sex. gr. Ions. Item Heinrich Axte 2 sex. Ions unde 1 sex. vor sin agker. Item anderthalb sex. gr. Albrechte Ions. Item 1 sex. gr. Ragkenstül Ions. Item 1 sex. gr. Bartalomeo Ions. Item 50 g Clause Naltzen Ions. Item 50 gr. Bremen Ions. Item Heinrich Rudiger zcü Borghartrode eyn laen hoveman gewest ist 2 sex. gr. Ions. Item 2 sex. gr. Heinrich Moller Ions. Item 50 gr. Herman Rüdiger dem engkin Ions. Item Hansen von Ywa deme scheffirknechte 8 sex. gr. Ions unde 6 bemisch vor eyn betel. Item 40 gr. vor eyn halben bloch wain gein Burghartrodde. Item 55 gr. vor silen unde strenge zcu dem Sehe unde Borghartrode. Item dem gesinde havemeister kache meydden knechten unde eyme schefferknechte 4 sex. vor schw. Item 8 korbe salczs vor vierthalb sex. unde 12 gr. 1 korb vor 36 gr. schaffen in das rinthus unde kochen. Item dem gesinde 18 gr. zcu apphergelde. Item 20 gr. dem gesinde zcü dinstgeldde. Summa 87 sex. et 44 gr.

[14]42

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Atisgabeverzeichnis des Klosters Frauensee. Ausf. Pap. StAMarburg.

22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 13.

Nach Crists geburdt der mynnern zcale in dem zweyundeviertzigestin jare das ist üßgeben hern Wideraids probsts unde frawen Ketherin eptischen etc. Item 50 gr. vor rübesamen zcü Isenache wardt unde 15 gr. darvon zcü slahen. Item ern Heringe dem pherner zcü Vache 2 gulden vor byer. Item uffe den gründonstag den jungfrawen vor wegke unde byer 2 sex. gr. Item

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Nr. 291

10 gulden vor habern umbe Fritschen von Regkrode unde zcü Saltza, den man satt atzt undde den knechten gegeben hadt. Item Heinrich Axte 2 sex. vor schindelnnayl brachte her von Erfforte. Item Hans Smide 1 sex. vor bümoyle. Item 5 sex. aldder schüldt Hanse Sassen, dii her bii hern Uwelnkapphe sal verdint habe. Dartzü Uwelnkaph neyn spricht unde hadt des dem closter eynen briff gegeben. Item 7 sex. unde 13 gr. Mertin Todde unde sin gesellen von grase unde habern zcü Rona unde dem Sehe zcü mewen. Item den snyttern zcü dem Sehe dritthalb sex. gr. unde 4 gr. Item Apeln Weißen zcü Tyffenhardt 50 gr. unde 1 sex. von meistern Claüs sinen knechte, dii den kalg branten von der tzymmerlüde unde zweyn scheffer wegin zcü Rona uff unde abgezcagen sind. Item meistern Clause unde sin geseln unde knechten anderhalb sex. unde 1 gr. von dem kalke zcü bornen. Item anderthalb sex. gr. vor byer kaufte Schrone zcü Vache Martin, das man den von Süla unde anddern lüden dii das buweholtz fürten zcü tringken gab. Item 26 gr. vor 2 schf ]. Item uff wynachtin dem hovemeister Schronen 2 sex. gr. Ions. Item Heinrich Axte 2 sex. gr. Ions. Item 1 % sex. gr. Maller Ions. Item 1 sex. gr. Scherer Ions. Item 1 sex. Bartalomeo Ions. Item 50 gr. Glaüse Naltzin Ions. Item 50 gr. Bremen Ions. Item Greten Rüdigern 2 sex. Ions. Item anderthalb sex. der Hunerwalfin Ions. Item dem gesinde zcü apphergelde 14 gr. Item 4 sex. dem gesinde vor schw. Item 6 sex. gr. vor 10 korbe saltzs 1 korb vor 36 gr. den schaffen in das rinthüs unde koechen. Item dem gesinde zcü dinstgeldde 18 gr. Item meistern Hanse dem bretmechir unde sime sone 3 sex. unde 18 gr. Item den tzymerluden meistern Hanse unde Cürdde 11 sex. gr. ers gedings von der kemenaten, von den bruwehüse, von •dem slaffhüse unde schüren zcü buwen unde zcü degken. Item Pettzin Ossener 20 sex. gr., dii eme Swab von dem hemmelgeldde gegeben hadt. Item 18 sex. Ditzeln Uten zcü Saltzungen vor 2 pherdt. Item Hanse Winter 25 gulden von eyns briefs wegin sin elddern uffenbracht hatten, han ich bezcalt midt 22 gulden houbtgelds unde zcerunge unde schadens darüff gethan was. Item 21 gulden der Stomphküchen unde 4 virtel korns von eyns brifs wegin den Uwelnkoph von schult wegin, dii her geborgt hatte, gegeben hatte. Item 32 gulden Morhardde von eyns briefs wegin unde schüldt, dii Uwelnkoph gemacht hatte. Item 31 sex. Heinrich Morharde von eyns briefs wegin unde schüldt bii hern Uwelnkopphe gemachet. Item 3 jar nehiist nacheynandder falginde demselbin 36 gulden zcinses von den anderthalb hündert gülden, man eme schuldig ist. Item demselbin Heinrich 6 sex. gr. mynner 10 gr., dii her ern Andres, als her formunde was, gelegin hatte. Item 20 gulden hadt unser fraüwe eptischen von der pharre wegen Kindelbrogken ußgeben. Item 20 sex. gr. hern Uwelnkapphe an gelde unde werdde unde pherden unde 2 sex. gr. winkaüfs, des han ich 18 sex. gr. midt myneraygen habe unde gelde bezcalt. Item Cürdde Schraen 13 sex. gr. von schult wegin bii hern Geßel gemacht. Summa 219 sex. et 14 gr.

Nr. 292

1443

[14]43 Mai 21

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Johann Schwab, Bürger zu Eisenach, kauft mit seiner Frau ein Vorwerk zu Großenlupnitz auf Lebenszeit für 230 Gulden. Nach 4 Jahren wollen sie es dem Kloster wieder zu lösen geben undjährlich zu Ostern 1 Schock Wecke reichen. Ausf. Ρerg. LHAWeimar, in 3 Stücke gerissen, Mittelstück fehlt.

Ich Hans Swöp burger czu Yßenache, Eyle min eliche wertin [ er]ben bekennen in disßem uffen brife alle den, dy on syhin adder hören leßen, daz w[ir ]n Clause Heyleman und synen erben eyn forwerg gelegin czu Grosßenluppenicz met alle [sine zugehor]unge nicht ußgeslosßen von dez probestes unde iungfrowen wegin czu dem Szehe, daz den czu w[ g]estanden hat ume drisßig und czweihundert gulden. Und ist beret und beteydinget, daz solch [forwerg ]ten czu dren liben met namen czu der vorgenanten Eyln miner husfrowen, Hanßen und Ka[therin unßer] kindere und suln sich dez gebruche czu erme nuccze noch inhaldunge disßes brifes eres do[ ] vorgenantin kouffer suln alle iar dem closter geben eyn schög grösschen der grosschen ey[n wer]t czu wecken uf dy ostern. Ouch han ich on dy gunst gethon, Weichs iares nach vir iar[en ] adder daz closter dit forwerg wedder loßen wulde, daz wir on daz gestade suldin an alle [argelist und] alle geverde und woln daz closter geruweclichen dorczu laße kumme glicherwiß, alßo wir dorcz[u kommen sint] und daz funden han bedruchtiget und bestediget und unbeswert. Ouch sal mon solche loßunge [vo ] vir wochen vor Gothardi und were es sache, daz eß nicht gelost worde, wan den dy vorgenante Eyle min [husfrowe und] Hans, Katherin unße erben numme sint, dy G6t lange vriste noch syme wiln, ßo sal daz forwerg [ mid]t alle syn czugehorunge ledig und loß sy dem closter und der brief keyne macht mer haben [ ]er gegebin ist. Ouch ist beret, daz ich vorgenant Hans Swop sulchs erbes und gudes eyn vor[mund ] vorgenant Eyle min husfrowe Hans und Katherin unße erben liben und lebin. Der alle [ ] han wer Hans Swop vorgenant Eyle min eliche wertin und unße erben gebethin ern He[ ] schulteyße czu Yßenache vor uns ßin ygeßegil hiran czu hengin czu bekeintenisße [ ] artikel, des wir uns czu disßem mol gebruchen. Szo bekenne ich vorgenant schultheisße daz ich [ ] disßen brif gehendet habe umme bethe woln Hans Swobeß und syner husfrouwen und syn [er kinder], mir und min erben unbeschediget, der gegebin ist noch Crist gebort thusint [virhundert] in dem driunvirczigestes iare, an dem dinstage noch cantate.

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1443—1444

1443

Nr. 293—294

293

Ausgabeverzeichnis des Klosters Frauensee. Ausf. Pap. StAMarburg. 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 13. Item anno Domini M°CCCC 0 XLIII°. Item 2 schog gr. vor fastenspiße. Item 12 gr. zü schlaelon. Item 2 schog gr. uff den grundonerstag den hern und den jugfrrauwen vor wecke. Item den czymmerluden meister Hanse und meister Conczen 25% schog vor dem bruwehuß, schlaffhuse, schurn, kemenathe und gange und thore zu richten. Item Hanse Walther 46 schog vor heynloe. Item Dyther zü Herda 36 schog vor honloe minus 18 gr. Item Sebach zü Ein an 1 ort 3 schog vor heynloe. Item czü Wyndischensula 1 fuder vor 3 schog. Item zü Martsula 6 schog vor houwe. Item Bogkartrode 2 schog vor houwe. Item Clause Folde 4 sex. und 5 gr. von Uwelnkoph wegen. Item ich habe zü meywen gebin den medern von hobern und von graße zü houwen zu Rona und zum Sehe 10 schog. Item Apeln Weißin zweieinhalb schog vor win, alz die jungfrauwen huße warn und vor dy meder. Item Setzier 8 beheimsch. Item Albrechte 12 gr. Item Heinrich Moller 15 gr. vor heuffen sturge. Item 13 gr. vor eyn schar. Item Heinrich 36 gr. vor habern hauw unde czerunge, dy he ynnebehaldin haid. Item 12 schog den meistern von dem offin zu machen. Item einhalb sex. vor dii glas in dem rembtyr. Item 20 gr. vor kalk. Item 15 gr. vor 3 stebe ißes zu dem offin. Item 26 gr. Sachsen von dem gespring aus den offin. Item Axte 8 beh. von der gruben zu grabin in dem offin. Item Gebeier anderthalb schog czu andelagen. Summa 29 sex. 22 gr.

1444 Jan. 13

294

Widerold Schade, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen mit Genehmigung des Abtes Konrad von Hersfeld dem Konrad Vogt, Bürger zu Hersfeld, 31 Schilling Pfennige von der Mühle vor dem Peterstor auf Wiederkauf. Ausf.Perg. LH Α Weimar. AnPergstr. 3 Siegel: a) Abt Konrad, rund, auf einem Schild mit Doppelkreuz stehende Figur, i. d. Linken Bischofsstab. Legende: S. conradi abbat eclie hersfeld, b) Propst zu Frauensee Abb. Nr. 11, c) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Zur Sache s. Urk. Nr. 325. Wir Widerold Schade probist, Katherina eptischen, Barba prieln unde dy gancze samenunge des clostirs czum Sehe bekennen in dißem offin briffe vor uns unde alle unßer nachkomen, das wir mit willen wißen unde virhengniße des erwirdigen in God vater unde herren hern Conrad abtes unßers genanten clostirs unsers gnedigen üben herren recht unde redelichen virkoufft habin unde virkouffen eyns stedigen kouffes in macht dises briffs eynundedrißig

Nr. 294

1444

217

Schillinge phenninge guder alder hersfeldischer werunge uff den czwelfften, dy wir jerlichen haben uff der molen unde ire czugehorunge vor sente Petirß thore gelegen, dy des von Ryntpachs etwan gewest ist, dem bescheiden Curt Voyt burger czu Hersfelde, Greten syner elichen wertyn, dy die genanten molen iczunt ynnehaben, unde alle iren erbin adir weme ßy dißen briff verseczten, virkoufften adir wer den kuntlichin mit irem gudem willen innehette, darumbe sy uns gegeben unde genczlichen beczalt haben sechczig gude geneme wichtige 'rinsche goldin, der wir sy quidt ledig unde loiß sagen mit orkunde dises briffs unde nemlich fumffczig golden solchir somme wir gegeben unde beczalt haben Claus Thomas unde Alheid syner husfrauwen, den solche czinse u f f d e r genanten molen virschriben waren von schult wegin unserer vorfarn probiste, so haben wir dy oberigen czehen gulden der sechczig gulden in unßirs clostirs kuntlichen nocz unde fromen gewant, unde wir seczen dy genanten unßere kouffer unde ire erbin der vorgenanten czinse uff der megenanten molen in eyne geruweliche uffhebinde gewere sich der czu gebruchen nach allem irme nocze gemache willen unde fromen unde heißen den mollir, der iczunt in der molen siezt adir wer der in czukunfftigen cziiten wirt, en solche czinse czu vorandelagen alle jare jerlichen uff den czwelfften in alle der maße, alse uns selbir an allin intrag unde hinderniße unde wers sache, das solche czinse von ymande wurden angesprachen mit rechte geistlich adir wertlich addir sussent ymande vorschriben weren, das sulden unde wulden wir abethun an unßer koufferer schaden unde hinderniße an alles geverde unde wir vorgenanten virkoufferer vorcziihen uns ouch geyn den obgenan ten unßern gloubern aller were geis tlich adir wer tlich, dy uns genuczen unde unßirn gloubern geschaden mochte, der were wir in keyne wise nicht thun sullen noch enwollen, ouch sal eß von unßer wegin nymant thun an alles geverde. Doch so habin wir vorgenanten vorkoufferer uns den willen behaldin, wilchs jars unde wil cziit in deme jare wir adir unser nachkomen komen czu den genanten unßern kouffern iren erbin adir inheldir dises briffs, unde en kuntlichen beczalen fumffczig gude geneme wichtige rinsche golden, so sullen sy uns solche czinse unde recht an der genanten molen widder fry ledig unde loiß gebin an allen intrag unde hinderniße an alles geverde unde dißer briff vortmehe keyne macht habin, unde wir Conrad von Gots gnadin apt des stifftes zcu Hersfelde bekennen, das dißer kouff unde virschribunge mit unßirm guden willen wißen unde virhengniße gesehen ist, des czu bekentniße haben wir unßer ingesigil an dißen briff thun hencken. Unde czu merer Sicherheit habin wir obgenant probist eptische unde samenunge unßer probistige unde convents ingesigil bie unßers gnedigen herren ingesigil ouch an dißen briff vestlichen gehangen. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo quadragesimo quarto, in octava epiphanie Domini.

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1444 Juni 24

1444

Nr. 295

295

Friederich und Wilhelm, Herzöge zu Sachsen, Landgrafen in Thüringen, bestätigen, nachdem Fürstentum und Land an sie gekommen sind, dem Kloster Frauensee Schutz und Freiheiten, wie es diese von ihren Vorfahren besessen hat. Ausf. Perg. LH AWeimar. An Pergstr. das Siegel Herzog Wilhelms (Posse, Siegel der Wettiner Tl. II Taf. 24 Nr. 3). Abschr. Pap. Kopb. F 528 {um 1455) fol. 2 ' f . LHAWeimar; К 498 (15. Jhdt.) fol. 50 St AMarburg; Copb. Nr. 41 (15. Jhdt.) fol. 15',f. StADresden. Notiz: Büff, Gesch. Nkl. Frauensee u. Kreuzberg S. 3. Wir von Gotes gnaden Friderich des heyligen Romischen richs erczmarschalg u n d Wilhelm gebruder herczogen zcu Sachsen lantgraven in Doringen u n d marggraven zcu Miessenn, nachdem u n d durch schickunge des almechtigen Gotes von tode des hochgebornen fursten hern Friderichs lantgrafen in Doringen u n d marggraven zcu Miessenn unnsers lieben vettern seligen, dem God gnade, das furstenthum und land zcu Doringen erblich a n uns komen u n d gefallen ist, derselbe unnser lieber vetter von Doringen sin eidern u n d vorfarn seligen a m furstenthum gar lange cziid das jungfrauwencloster zcum Sehe u n d die innigen jungfrauwen desselbin closters gemeynlich mitsampt yren u n d des closters luten gutern u n d habe yn besunderm yrem schucze schirm verteidinge gehabt u n d yn ettliche friheyd u n d gnade gethan und verschriben habin von sunderlicher gutlicher zcuneygunge u n d gunst zcu yn getragen, bekennen wir uffintlichin u n d thun kund mit diesem brive allirmeniglichen, das wir Gote dem almechtigen zcu lobe in die ere der hochgelobten jungfrauwen siner werden muter Marien und aller Gotes heyligen, des genanten unsers vettern von Doringen siner und unserer eidern u n d vorfarn, unser unser erbin und nachkomen seien zcu heyle tröste und selickeyd das genante closter zcum Sehe und die innigen jungfrauwen desselbigen closters unnser lieben in Gote andechtigen mitsampt des genanten closters und yren luten gutern u n d habe auch in unnsem schucz schirm u n d verteyding enpfangen habin u n d Wullen sie getruwelichin handhabin schuczen u n d verteydingen, wo wir mügen. Sie sullen und mögen yn auch von unserm lande und gebieten frucht, getreydich und anders, wes yn nod ist, zcu adir abfuren, wievil und wann sie des bedorffen, ungehindert von uns unsern amptluten u n d allen den unnsern, der wir mechtig sind, doch also, das sy sust nymands fremds nicht zcufuren sullen ane unnserer sunderliche laube ane geverde. Wir haben auch durch yre vlißigen bethe willen an uns gelegt von besundern unsern gnaden yn alle yre lobliche friheid gnade privilegia und verschribunge redelich von unnsern vettern u n d vorfarn von Doringen seligen erhalden und herbracht gnediglichin vernüwet u n d bestetigt u n d wullen, das die in allen u n d iglichen yren clausuln puncten innhaldungen u n d artickeln krefftig und mechtig sin bliben u n d gehalden werden sullen glicherwiese, als

Nr. 296

1446

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a b sie von wortten zcu wortten hierinne geschriben w e m . Wir vernuwen und bestetigen yn auch also in sollicher wise und form, als das ymmer allirbeste macht habin mag, geinwertiglichin in krafft dieses brieves an geverde, zcu urkunde vorsigilt mit unserm herczog Wilhelms wissintlichin fur uns beyde hieran hangindem insigill, des wir Friderich mechtlichin hierzcu mitgebruchen. Gebin nach Cristi unnsers herren gebürd vierczehinhundirt u n d darnach in dem vierundvierczigsten jaren uff sännet Johannis des heyligen touffers tag sonnewennden genand.

1446 Dez. 18

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Sühnebrief zwischen dem Kloster Frauensee und dem Midier zu Röhn, Heinrich Wehrmann. Ausf. Pap. LHAWeimar (Ä). Das auf gedr. Siegel des Pfarrers zu Tiefenort, Heinrich Ditmar, ab. Abschr. Pap. begl. durch Priester Berthold Schnee d. d. 1447 Mai 31 (B) LHAWeimar. E ß ist czu wisßin, d a ß geteydinget ist czwisßin dem probiste czu dem Sehe, dir eptischin unde der ganezin samenunge daselbis uff eyn unde Hinrich W e r m a n a , Eisin siner elichen wirtin unde allen iren erbin uff dy andirn siten u m b e alle czwetracht, dy sich czwisßin den genanten partyen vorlauffen hat, unde auch umbe alle vorseßin czins unde schult, des sint sye alliß gütlich voreynt off beydde partye biß off disen huttigin tag nach d a t u m dits briffes, unde Hinrich W e r m a n a sal en alle j a r gebin u ß der muln drey guldin addir eyn swin, daß dreyer guldin wert sye, unde wen d a ß clostir des swins nicht nemen wulde, so sal he en drey guldin davor gebin czu wynachtin unde alle j a r czwey schonbrot ye eyns vor dry grasßin unde sal an ome s£he, waß he dy besßirt, unde czu vasnacht czwey hüner unde czwey geschog eygir czu ostirn unde he sal sich auch gebruchen des agkirs, der an syner wisen lyt, der da stosßet an dy mulnwisen unde dy czwey spiczichin b dy em wordin abegewiset. Ouch so sal he dy Salczwisen inhabe czu rechtin erbe, davon sal he jerlich dem clostir uff sanete Michaheyls tag gebin eyn halbin guldin. Auch so ist furdir beret umbe daß gütgin, daß he bisßher innegehabet hat von des clostirs wegin, darumbe sint sy auch gruntlich voreynt, davon sal er en alle j a r gebin off sente Michels tag eyn geschog grasßin. Wer eß abir sache, d a ß he angelanget wurde addir insprache geschee mit recht von des gutiges weyn, d a ß he iczunt in besiezunge hat adir u m b e dy andirn vorberortin guttir, wy d a ß queme, waß eme das an gewunne wurdin addir schadin neme, d a ß solde eme abegehe an den czinsin, alsdan glich were nach erkenttenis unsir beyddir frunde an geverde. O u c h so sal he funff agkir landis nemen unde inhabe an der Spißliten, der he sich gebruchin sol czu allir siner nueze unde frumen czu hulffe unde sture syner czins unde des teezmas. U n d e wir

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1447

Nr. 297

Katherina eptische, Barbara priorin, Herman Olcze iczunt formunde des clostirs obgenant unde mit uns dy gancze samenunge bekennen, daß wir Hinrich Wer man a , Eisin syner elichin wirtin unde allen i m erbin dy obgenante müln erblichin vorerbet han mit den czinsen als obgeschribin stet unde gereddin en getruweglich czu schuczin unde czu schüren als andir unses clostirs undersesßin unde sy furdir nicht czu bedrangen sundirn by sulchin czinsen getruwelich czu lasßin an argelist, unde wurde eß dem egenanten Hinrich Werman» addir sin erbin also gestalt 0 gelegen, daß sy dy vilgenante müln mit ire czugehorunge vorseczen adder vorkeuffin musten, weme sy dy also vorkeufftin adder vorseczten ußgesaßt 0 erbirn 0 lutin 0 , den saldin unde wuldin wir in allirmasße haldin als en selbir, doch daß sy auch uns widdir gewarten soldin mit den czinsen nach lute dits briffes an geverde. Unde darmite vorczihen wir uns allis behelffis unde vorsaczis wy den man ernennen mag geystlich unde wertlich, der da widder lüt dits briffes gesin mochte, sundirn wir gereddin en gancz ungeverlich czu haldin in masßin der ußsaget an argelist. Des czu orkunde unde mer sicherheyt, daß alle artikel unde puncte dits briffes stete unde veste unvorbruchlichin gehaldin werdin, habin wir der probistey unde conventis ingesigil mit unsirs Hermans Olczin unsirs formundis kuntliche an disen briff gehangin, der da gegebin ist nach Grist gebort thusunt virhundirt darnach in dem sechsundevirzigesten jar, uff den sontag vor senten Thomas tag des heyligen czwelffboten. So bekenne ich Hinrich Ditmar iczunt pherner czu Tiffenhart, daß ich umb flisßiger bete wiln Hinrichs Wermans unde syner erbin dysen briff unde copien vorsigelt han mit myn sigel, doch mir an schadin. а)

В Werdemanne.

b)

В spitzin.

с)

В fehlt.

1447 Febr. 16 Weimar

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Wilhelm, Herzog von Sachsen, verschreibt dem Georg von Reckerode und seiner Frau Bertrade sechzig Gulden und der Anna Rockhusen, Klosterjungfrau zu Frauensee, sechzehn Gulden, die beide die Stadt Eisenach zahlen soll. Konzept Papier LHAWeimar, Ernest. Ges. Arch. Reg.Aa 196—207fol. 14. Zur Sache s. Urk. Nr. 298, 299. Wir Wilhelm von Gotis gnaden herczoge zcu Sachsin, landgraf in Doringen etc. bekennen und thun kund uffintlichin mit dißem brieve vor uns und unße erbin. Als der gestrenge Jorge von Regkerode unßer lieber getrüwer von wegin Bertrad siner elichin hußfrauwin und jungfrauwin Annan Hellewig Rüghusen seligen tochtere langewile hundert gulden geldis an unßer stad jarrente zcu Isennache vor thusind gulden houbtgutes gehabt had, von denselbin thusind gulden yn dreieinhalb hundert gulden von ansprache etlicher,

Nr. 297

1447

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die von erbisgevelle gerechtikeit meynten daran zcu habin abegeteidingit wurdin ist, also das dem genanten Jorgen, Bertrarad siner hußfrauwin und jungfrauwin Annan yre swester siebindelbalb hundert gulden houbtgutes daran blebin sind. Davon so habin wir dem egenanten Jorgen von Regkerode und sinen erbin von nüwens in rechtem kouffiswise sechczig rinsche gulden geldis an den vorgenanten unßer stad jarrenten Isennache verschrebin und verkaufft vor siebindelhalb hundert gude rinsche gulden houbtgutes, die sie daran behalden habin, verschriben und verkouffen yn die recht und redelichin und habin auch die ratißmeister, rethe und borgere gemeynlichin der genanten unßer stad Isennache mundichin und auch mit unßin uffin brieve an sie gewisit, wisen und heißen sie geinwertiglichin mit krafft dißis brieves, das sie dem genanten Jorgen von Regkerode und sinen erbin solichere sechczig rinsche gulden an theißig werdin und yn die jerlichin halb uff Walpurgis und halb uff Michaelis gutlichin reichin und gebin und beczalen sullen, alle die wile wir solche sechczig gulden vor die genanten summen siebindelhalb hundert gude rinsche gulden nicht widergekaufft nach bezcalt habin. Nachd e m sich dann der rath und borger unßer stad Isennach von unßes geheißes wegin vor sich und alle yre nachkomen in yren eigen brieve gein yn verschrebin und verbrievet habin, darüber so habin wir vorgenanten verkauffer uns unßen erbin und erbnemen die willekor daran behalden, das wir die vorgenanten sechczig rinsche gulden geldis widerkouffen mügen vor die vorgeschrebin siebindelhalb hundert rinsche gulden gud an gelde und swehr gnüg an gewichte in welchem jare und uff wilche zeit uns das eben ist, doch also, wann solcher widerkauff geschiet, das yn dann alle versessen czinße ab der nach icht hinderstedelig und nicht bezcalt weren, gutlichin und genezlichen mitde sullin gegebin und bezcalt werde ane allis geverde. An dem vorgenanten kouffe der vorgenanten sechczig gulden jerliches czinßis an unßer jarrente uff igliche czießczit (!) besundern und an der vorgeschrebin summen siebindelhalb hundert rinsche gulden haubtgeldis darumbe der czins sal widergekaufft werde, sal die vorgenanten koüffer nicht hindern nach bescheidigen keynerley herren bethe, geboth nach verboth wider kummer geistliches ader wertliches gerichtes nach keynerley ander friheit ader gnade nach keynerley ander behelff, welcherley der were ader wii man das ummber erdengken möchte, das uns ader unßen erbin an solchem verkouffen zcü frome und den kouffern an yren czinßen und houbtgüte zcu schaden komen müchte, des wir uns allis genczlichin hiran verezihen ußgeslossin allirley intrag arglist und geverde. Sunderlichen do sullin von solchen vorgeschreben sechczig gulden geldis der innigen Annan Rugküß obgenant iczund clostirjüngfrauwin zeum Sehe sechczehen gulden geldis nemlichen achte gulden uff Walpurgis und achte gulden uff Michaelis jerlichin zcu yrem liebe, die wile sie lebin, ungehindert volgin, dieyn der rath und burger unßer stad Isennache jerlichin uff igliche czinßczit besundern reichin und geben sullin, auch ane

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Nr. 298

allirley intrag arglist und geverde. Des zcü rechten orkunde und bekenteniße habin wir herczoge Wilhelm obgenant unßer ingesigel wissintlichin an dißin brifflassin hengen. Gegebin zcu Wymar nach Christi geburt 1400jar darnach in dem 47 jare, am donrstage Juliane virginis.

[1447 Febr. 16 Weimar]

298

Wilhelm, Herzog von Sachsen, verschreibt von 60 Gulden Zinses, die dem Georg von Reckerode von der Stadt Eisenach zustehen, 44 Gulden der Ehefrau des genannten Georg von Reckerode und 16 Gulden der Anna Rockhusen, Klosterjungfrau zu Frauensee. Konzept Papier LH AWeimar. Ernest. Ges. Arch. Reg. Aa 196—207fol.

14'.

Datum und Ort entnommen aus der vorhergehenden Urkunde, auf die verwiesen ist. Zur Sache s. Urk. Nr. 297, 299. Wir Wilhelm von Gotes gnaden herczoge zcu Sachsin etc. bekennen und thün kund uffintlichin mit dißem brieve vor uns und unßer erbin, als der gestrenge Jorge von Regkerode unßer lieber getrüwer sechczig rinsche gulden geldis jerlichis czinßis an unßer stad jarrente zcu Isenache von uns uff eynen rechten widerkauff vor 700 rinsche gulden houbtgeldes verschrebin had, daran jungfrauwen Annan Rugkhuß clostirjungfrauwen zcum Sehe 16 gulden geldis jerlicher czinße halb uff Walpurgis und halb uff Michaelis verschrebin sin, als unßer houbtbriff darüber gegebin eigintlichin ußwisit, das wir von bethe wegin des genanten Jorgen von Regkerode der erbern Bertrad siner elichin hußfrauwen die andern oberigen 44 gulden an derselben unßer stad jarrenthen zcü Isennache auch halb uff Walpurgis und halb uff Michaelis alle jar jerlichin zcü rechtem lipgedinge bekand und verschrebin habin, bekennen und verschriben yr die geinwertiglichen in krafft dißis brieves. Also wer es, ab sie des genanten yres wirthis tod erlebete, das dann dieselbe frauwe Bertrad solche vorgeschrebin 44 rinsche gulden geldis zcu solcher vorgeschrebin czinsczit alle j a r jerlichin geruwiglichin uffhebin, innemen, besiczin und gebruchin sal, alle die wile sie lebin als lipgedinges recht und gewonheit ist und nach yrem tode sullen solche czinße wider gevallin uff des genanten Jorgen von Regkerode rechte erbin. Were auch ab solcher vorgeschrebin czins alle nemlichin die 60 gulden geldes von uns ader unßen erbin vor die vorgeschrebin summen 700 rinsche gulden abgelost wurde, so sal man solch houbtgeld wider an czinße legen und davon der clostirjungfrauwen Annan obgenant 16 gulden zcü yren libe lassin volgin und die andern obgenanten czinße der egenanten frauwin Bertrad auch zcu yren lipgüte innehabin und der gebruchin nicht furder dann zcu yrem libe auch als lipgedingis recht und gewonheit ist, also das houbtgüt und czinße nach der beider tode an die rechten erbin komen und gevallin sullin, ane allirley intrag,

Nr. 299

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argelist u n d geverde u n d habin or darüber nach yren begerunge zcu Vormunden gegebin die gestrengen Frederich Gicz yren frund und Jorgen von Webirstete yren brüder, die sie d a r a n gerüwlichen handhabin, schuczin und verteidingen sullin, wann und wii digke yr des umber nott ist auch ane alle geverde u n d argelist. Des zcu orküncLe etc. D a t u m u t supra.

1447 Febr. 16

299

Wilhelm, Herzog von Sachsen, weist Ratsmeister und Rat der Stadt Eisenach an, dem Georg von Reckerode bezw. seiner Witwe und der Anna von Rockhusen, Klosterjungfrau zum Frauensee, die in den voraufgehenden Verschreibungenfestgelegten Summen zu zahlen. Konzept Papier LHA Weimar Ernest. Ges. Arch. Reg. Aa 196—207fol.

15.

Zur Sache s. Urk. Nr. 297, 298. W a n n wir dem gestrengen Jorgen von Regkerode unßem lieben getrawenn und sinen erben von den hundert gulden geldes unßer jarrente bii uch Hellewige Rugkuße seligen und sinen erben vor thusind rinsche gulden houbtgeldis vor langen jaren verschrebin, daran J o r g e u n d siner hußfräuwe frauwe Bertrad u n d auch jungfräuwe Anne des genanten Hellewig Rugkuß tochter siebendehalb hundert rinsche gulden houbtgutes behalden vor dieselbin 700 gulden sechczig gulden jerliches czinßis an unßer jarrente von nüwens verschrebin habin und nemlichin das von denselben sechczig gulden 16 rinsche gulden der vorgenanten jungfrauwen Annen clostirjungfrauwen zcum Sehe jerlichen volgin sullin und auch in eyme besundern brieve der genanten frauwen Bertrad die andern oberigen czinße zcu eyme lipgute bekand haben, als das unßer houbtbrieve darüber gegebin eigintlichin ußwisen. Als begern wir und heissen uch mit dißem geinwertigen brieve, das ir dem genanten Jorgen von Regkerode u n d sinen erbin solcher sechczig gulden czinßis antheißig werdit uch das geyn yn verschribit und solche czinße nemlichin jungfrauwin Annan closterjungfrauwen 16 gulden, die wile sie lebit, und die andern oberigen czinße Jorgen von Regkerode und sinen erbin u n d ab Jorge von todis wegin abeginge, der obgenanten frauwen Bertrad zcu lipgedinge alle j a r jerlichen iglicher partie halb uff sente Walpurgis tag u n d halb uff sente Michels tag reichit und gebit nach ußwisunge und besagunge der vorgerürten unßer houbtbrieve yn darüber gegebin, und als digke ir yn solche czinße gebit und bezcalit, als digke sagin wir uch so vil geldis an unße jarrente quiit ledig und loß in krafft dißis brieves versigilt mit u n ß e m anhangenden ingesigel. Gegebin nach Christi geburt 1400 j a r darnach in dem 47 jare, a m donrstage Juliane virginis.

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1447 März 18

1447

Nr. 300

300

Albrecht Moller, Bürger zu Langensalza, verkauft mit seiner Frau Wunne genannten Klosterfrauen des Klosters Frauensee 1 Schock alter Meissener Groschen von einem Siedelhof auf Wiederkauf. Abschr. Pap. LHAWeimar. Nachzeichnung des Siegels der Stadt Langensalza (s. Siebmacher, Wappenbuch I, 4 Städtewappen Taf. 230 u. Hupp, Wappen u. Siegel d. dtschn. Städte, Heft 3 S. 52). Ich Apel Moller borger zcu Salcza, W u n n e myn eliche wirttin bokenne gein allermeluch(!) mit dissim offin brive vor uns und alle unser erbin, daz wir von unserm hern dem rathe daselbist zcu rechtim erbe habin eynnen sedelhoff gelegin in der langin gassin nebin Appel Folckmar zcu achthalben lantschilligin uff Walporgis u n d eyn halp oveley daroff wir mit gunst wissin u n d willin unser erbhern recht und redelich vorkoyft han und geinwertlich in crafft disses brives vorkouffin eyn schogk aldir missener groschin, der eyner dry pennig gilt, gerlich czinses widdirkoyffes den andechtigen u n d begebin junckfrow Dorothen Wintterin, Gelin Rempechin, Nese Bernoldin iren momen alle closterjunckfrowin czu Sehe vor 10 schogk der genanten were, die uns gutlich u n d wol zcu willin beczalt sint. Dissin vorgeschrebin jarczinß gereden u n d gelobin wir obgenante vorkouffer vor uns u n d alle unser erbin den genanten unsern gloiber gutlich zcu gebin und unvorczocklich zcu beczalne uff Michaelis nehistkunftigk, diewile sie alle adir eyne allen liben u n d lebin, u n d noch orme tode sal solch czinß dinen u n d von u n ß gegebin werde in daz genant closter zcu meßwine, wo solcher zcinß also lange sten blebe u n d nicht von uns in des abegelost und widdirgekoift worde, ane allen infal kommer gebot adir vorbittunge iczlicher hern adir gericht geystlich adir wertlich u n d sost ane alle abelegunge widdirrede adir behelffe, wie wir den erdenckin und vinde künden, ane geverde. Gesche des jerlich nicht, so mogin sich unser gloiber obgenant adir wem daz gebort zcu dem genanten unsern sedilhoffe gehalde also zcu orem willigin phande u n d den ußsecze adir vorkoyffe adir vor or hoibtgelt, zcins und mogelichin schaden, a b des ich daroff gethan were, an unser en eynes ixlichin inlage selbes gebruche, d a r u m b e wie seibist adir nimant von unser wegin sie nichts wollin vordencken, hindernn adir errin in keynne wyß und vorczehin uns allerley behelff, die uns in keynne wiß gefromen u n d unser koyffer ichtes hiranne beschedigen konden, an alle argelist und geferde. Darkegin mogin wir solcher jarczinß widdir mit 10 schogkin der genanten wer koyffen u n d abelosen, welches jars uns best bequemet, alzo daz wir alle vorsessin hinderstendige zcinse und allin mogelichin schadin, ab des ich daroff gewant were, alsdann genczliche mit beczalit u n d solchin widderkoyff und abelösunge unsern gloiberin eyn virtel jars adir czwene monde vorhen vorkondiget habin. Daz alle vorgeschrebin rede u n d artikel disses brives stete und gancz gehaldin werde, zcu waren

Nr. 301

1449

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bekenteniß habin wir Friczhe Thuman und Hans Smet icundes rateßmeystere von ampts und bethe wegin der genanten vorkoyffer unserer stad secred an dissin offin briff thun druckin, der stad, uns und unser erbin ane schadin. Der gebin ist nach Cristi gebort tusint vierhundert darnach in dem sebinundevirczigesten jare, uff sonnabint nach oculi in der fasten.

1449 Juni 4

301

Simon, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen ihren Zinsleuten zu Marksuhl anderthalb Schock alter Groschen für 15 rhein. Gulden wiederkäuflich. Ausf. Perg. LHA Weimar, gr. Schmutzflecken. An Pergstr. Siegel des Konvents Frauensee Abb. Nr. 2.

Wir Symon probist des closters zum Sehe beken an disßin uffin briffe und thun kunt alle den, dy en sehin adir hören lesin, daz wir myt gutem Vorrat, myt wolbedachtem mute vorkoufft han recht und redelich vorkouffen myt macht disses briffes den erbern und geistlichen jungfrauwen Katherinen eptischen, Barbaren prioln und der gantzen samenunge czu dem Se anderhalb geschog aldir groschen an unde uff unsen tzinßluden zu Martsula myt namen uff Tolde Emmerich eyn halb geschog unnd uff Hanß Torwert eyn halb geschog, sulchen zinß sy unß rechen unde geben von eren gudern [und eren] bomgarten unde eyn halb geschog Heinrich Mollir uß der moln in dem genanten dorff, [oder wer] dy innehette, uff sente Michelß tag fellig, darumbe unß dy genanten eptische [und samenjunge bereite gegeben unde betzalt han sechtzen gute genge und wichtige [rynische] gulden, dy wir ouch vorbaß in unses egenanten closters kuntlichen nutz gewand han [und] schedelich schult damide betzalt han unde sagen dy egenanten der iczunt [genanten gulden] qwid ledig unde loiß uff diße ziit an geverde. Wer eß sache, daz sulche [zinße und ] wüste worden, wy daz qwem, ßo geredden wir en adir wer nach qweme [ und] uns ußrichten von unsen hoffen Rona Auwenheym [wy] digke [ ] gesche an geverde. Ouch louwen wir en sulche zinß egenant der ma[ ] wertlich, adir wer en darzu beholffen were, an unßir unde not [ vor]tzihen unß ouch alleß behelffes wy der genant worde der den konde gesche [ gelde] unde zinß an alleß geverde. Ouch han unß dy genanten kouffer [ ] daz wir adir unse nachkommen dy egenanten zinße widerkouffen mögen, wilz[iit . . . . ] sent Michelß tag unde brengin on sechtzen gude unde genge wol[wichtige rynische] gulden mit der guide unde alle vorsessen guide dy nicht bezalt were [und mogeliche] koste unde schaden der daruff gegangin were, so sulde sulch zinß w[idir an unse] probistie und gotshuß gefallen unde dissir briff sulde keyne macht me haben [an geverde]. Deß zu beken t15 K ü t h c r , Frauensee

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1450—1455

Nr. 302—303

niße unde merer Sicherheit han wir Symon probist unßir probistie ingesigel vestlich an dissen briffgehangin, der do gegeben ist thusint vierhundirt unde in dem nunundeviertzigesten jar, uff sent Bonifacius abent.

[14]50 Juli 27 Hersfeld

302

Konrad, Abt von Hersfeld, verkündigt dem Kloster Frauensee, daß er die Fischweide zu Berka und den Zehnten zu Lupnitz, du dem Kloster verpfändet waren, wieder ablösen wolle. Ausf. Pap. LHAWeimar. Das in dorso auf gedr. Siegel des Abtes Konrad ab. Zur Sache s. Urk. Nr. 279.

Conrad apt czu Hersfeld. Unßern gunst tzuvor, probist eptischin unde gancze samenunge unßis closters czu dem Sehe liebin andechtigin, alz uch vortziidin von unßern vorfarn seligin dy fischeweyde tzu Bergka unde ouch der tetzman czu Luppantz vorsatzt ist, alzo vorkundigin wir uch eyn losunge dezselbin waßirs unde tetzman, daz wider von uch tzu bringin nach lüde der breffe darubir sagende, unde vorkundigin uch daz myd crafft dißis breffis, alz sich daz in rechte geburd. Gegeben tzu Hersfeld dez mantagez nest nach Jacobi apostoli, anno etc. quinquagesimo undir unßerm secret.

[14]55 Apr. 21 Kieselbach

303

Die Ritter Konrad von Wallenstein, Burkhard von Kolmatsch, Berthold von Mansbach und Konrad von Romrod vermitteln zwischen Abt Ludwig von Hersfeld, seinen beiden Klöstern Kreuzberg und Frauensee einerseits und dem Ritter Hermann Riedesel anderseits. Beide Teile sollen auf einen gütlichen Tag ihre Briefe vorlegen. Erfolgt keine gütliche Einigung, sollen die Freunde sie auf Grund der Briefe und Einsage zu Recht entscheiden. Abschr. Pap. StAMarburg, Stift Hersfeld, gleichz. Abschr. auf Lehnbrief d. d. 1358 Juli 3. ebd. Regest: Becker, Riedesel II S. 225 Nr. 810. Zur Sache s. Urk. Nr. 304.

Eß habin bered unde beteidingit dye gestrengin unde vestin her Curd von Waldensteynn, her Borgkard von Colmatsch, her Berit von Manspach, rittere unde Curd von Romrod zcuschen dem erwirdigenn in Got vater unde heren hern Ludewiig vonn Gots gnaden aptes dez stifftes zcu Hersfelde myn gnedigen libin herren synen stiffte sin czweyn cloistern Crutzeberg unde dem Sehe uff eynn unde dem gestrengin hern Herman Riideßel rittere an dem andern teyle uff eynen gutlichenn tagk zcu komen vor ire beider frunde unde vor dieselbin zcu legen ire briffe unde gerechtikeit zcu versuchin, ab man

Nr. 304

1455

227

sy umbe iren irrethum unde gebrechin uff solchem tage in gutlichkeit gescheidin und gesußin möge. Mochten sy der gudlichkeit abir zcuschin en nicht treffin, so soldin dieselbin ire frunde sy scheidin mit rechte nach lüde ire beidir briffe unde insage doch ungeverlich umbe den probist zcu dem Sehe. Ab myn gnediger herre dez nicht mechtig gesin mochte, so solde daz andere doch eynn Vorgang habin und daz wir das so, als obgeschribin sted, zcuschin en beredt unde beteidingit habin, dez sint dißir zcedeln zcwo glichis ludis eyne uß der andern gesnyden. Gegeben zcu Kyselbach anno etc. L° quinto, uff mantag nach misericordias Domini etc.

1455 nach Juli 1

304

Das Kloster Frauensee beschwert sich beim Herzog [ Wilhelm von Sachsen] über Schädigungen und Beeinträchtigungen durch den Ritter Hermann von Riedesel. Die von dem genannten Ritter eigenmächtig in Anspruch genommenen Güter und Gerechtigkeiten des Klosters betreffen die Wüstungen Sebach, Dönges, Bermsmühle, Engelrode, Rappels, Albertssee, die Hart, Oberkieselbach, Schergesmühle, das Griebels, Zehnthausen, Weißendiez, Kohlgrube, Albertshof, Mittelrohn und eine Fischweide zu Tiefenort. Konrad Herre, Pfarrer zu Berka, Heinrich Ditmar, Pfarrer zu Husen und Christian, Pfarrer zu Marksuhl, bekunden, daß sie die Originale der in vorstehender Beschwerde als Beweismittel angezogenen und wörtlich eingerückten Urkunden gesehen haben, nämlich: 1202 {Nr. 1), 1222 [vor Sept. 29] {Nr. 13), 1230Jan. 19 {Nr. 29), 1239 {Nr. 35), [1239] {Nr. 36), 1240 {Nr. 37), 1246 Juli 21 {Nr. 41), 1250 Apr. 27 {Nr. 42), 1284 Apr. 28 {Nr. 62), 1284 Nov. 17 {Nr. 63), 1288Apr. 11 {Nr. 66), 1288 Nov. 2 {Nr. 68), 1290 Aug. 15 {Nr. 70), 1290 Aug. 22 {Nr. 71), 1309 Aug. 15 {Nr. 94), 1318 Juli 7 {Nr. 113), 1334 Febr. 4 {Nr. 135), 1334 Apr. 11 {Nr. 138), 1335 Okt. 13 {Nr. 143), 1340 Febr. 13 {Nr. 150), 1340 März 15 {Nr. 151), 1342 Juli 25 {Nr. 159), 1344 Sept. 29 {Nr. 163), 1366 März 27 {Nr. 222), 1373 Nov. 15 {Nr. 241), 1395 Mai 2 {Nr. 263), 1435 Nov. 13 {Nr. 281), 1444 Juni 24 {Nr. 295). Kopb. F 528 Pap. LHAWeimar. Auf der rechten Seite in voller Länge lad. Die auf gedr. Siegel der Pfarrer Konrad Herre von Berka, Heinrich Ditmar von Husen u. Christian v. Marksuhl ab. Regest: Becker, Riedesel IS. 207f., IIS. 225f. Nr. 812. Zur Sache s. Urk. Nr. 303.

Dat ist dy schrifft von deß clostirs zcum Sehe. Hocgeborner furste gnediger liber herre. Dy[t] sind dy gedrengniße und hinderniße, als dandy er Herman Ritesel ritter dorch dy sinen zcu Creyn[berg] gesessen den armen junpfrauwen und closter gethan had an yren guttern und noch teglich[e tut] myt eygener Unrechter gewalt wider Got un[d recht?], dy ich dann uwern fürstlichen gnaden cleglich von der obgenanten armen junpfrauwen und closter 15*

228

1455

Nr. 304

demudigen bidde u m b e Gotes u n d Marien siner [muter] Marien wiln, dyselbe uwer fürstliche gnade w[ollen] yrem rechtin schüren und vortheydigen und [ ] behalden hern H e r m a n obgenant vormugen u n d da [ ] das hir sulche gedrengniße hinderniße u n d v[il] gewalt abstelle und den armen junpfrauwfen und] closter das ire laßen, nachdem dan uwer g[nedigen] lantgraven in Doringen u n d auch uwer f ü r s t l i c h e n gnaden] dyselben armen junpfrauwen und closter in s[yner] beschirmunge und vortheydinge haben nach [recht] von uwern gnaden und uwern vorfarn, darob der war abschrifft hirn[och folgt] anezcusehen. Gnediger herre das uwern furstlichefn gnaden] yr zcu recht allezit mechtig ist und wy sfolch] gewalt gedrengniße u n d hinderniße nicht [gehindert] wurde, so haben dy armen junpfrauwen ni[cht] mer darvon se sich mochten erneren sundfern] ir mude schillen hinweg gen und das closter [ver]laßen, das dy kuntlichen und offinbar ist. Hie ponitur littere Friderici lantgravii sicut etc. universis etc. et littera ducum incipit Wir von Gots gnaden. Folgen die Urkk. 1309 Aug. 15 und 1444 Juni 24. {Nr. 94 u. 295). Zcum ander male . Gnediger liber herre uff das uwer fürstliche gnade sulch obgemelte gedrengniße hinderniße u n d unrecht gewalt vorsthen möge geruche uwer gnade wyßen, das dy armen junpfrauwen und closter obgenant vor langen gecithen und jaren gehabt haben in iren ruwelichen und besiczethen geweren und gebruchunge etliche geholcze u n d wustenunge mit yren zcugehorunge u n d voyte darüber, dy d a n n zcu dem closter gehören und ine vor geczithen von fursten graven u n d herren ritter und knechten eyn teyl gegeben sind und eyn teyl das closter zcu sich gekaufft had u n d an sich gebracht had, nemelichen disse nachgeschriben wustenunge geholcze wysen und acker Sebach, Thanne, Berdangs, Engelrode, Rappoldes, Elffenssehe, dy H a r t , Obernkyselbach, Schergens, den Grywarts, Zehenhusen, Wustendyts, Kolgruben, das Alberts, Mittelnrona, solch wustenunge myt oren zcugehorungen geholcze wysen u n d acker alles zcu dem closter gehörenden nach luthe der vorsigelten bryffe darober gegeben, der war abschrifft hirnach folget. Dy armen junpfrauwen und closter haben dy auch in yren ruwelichen weren und besyczunge gehabt, der nach yrer notdorfft gebrucht, so ich das von yrenwegen wol beweren u n d zcubrengen kann, ab u n d wann deß noyt ist. So aber H e r m a n obgenant kegen Creynberg komen ist, hat er sich sulcher wustenunge voytie myt yrer zcugehorunge myt eygener gewalt ane alle gerichte und recht underwunden u n d dy armen junpfrauwen und closter irer were und guter entweldiget und beraubet, so er sich des hudiges tages underwindet u n d beraubet. Her had auch in dem gerichte zcu Creynberg offenberlich by großen penen und büßen vorbyden laßen, das nymant sulle vortme u ß den wustenunge holcz keuffen von dem closter sundern von yme und den sinen und seczet vor sich eß solle sin sye,

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1455

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den obgenanten armen junpfrauwen und closter zcu grossen unverwuntlichen schaden, den sy wirden u n d achten uff dryehundert gulden uff gute rechenunge an geverde. Getruwen und hoffen zcum rechten her H e r m a n obgenant sye im rechten phlichtig solche sine gebod abzcustellen, er solle auch den armen junpfrauwen u n d closter obgenant solche yre wustenunge myt yre zcubehorunge in yre ruweliche were u n d beseß widdir inantworten geben und ungehindert folgen laße, auch sulchen obgenanten schaden deshalben genomen an Widerrede gelden und bezcalen und biten uwer fürstliche gnade dit also im rechten erkennen u n d ine darzcu halden. Hic ponitur copie litterarum subschriptarum et signatarum per has litteras infraschriptas. Folgen die Urkk. 1222[vor Sept. 29] (Nr. 13), 1230 Jan. 19 (Nr. 29), 1246Juli 21 {Nr. 41), 1202 (Nr. 1), 1250 Apr. 27 (Nr. 42), 1284 Nov. 17 (Nr. 63), 1239 (Nr. 35), 1342 Juli 25 (Nr. 159), 1334 Febr. 4 (Nr. 135),[1239] (Nr. 36), 1344 Sept. 29 (Nr. 163), 1340 Febr. 13 (Nr. 150), 1340 März 15 (Nr. 151), 1335 Okt. 13 (Nr. 143), 1318 Juli 7 (Nr. 113), 1395 Mai 2 (Nr. 263), 1435 Nov. 13 (Nr. 281), 1288 Nov. 2 (Nr. 68), 1290 Aug. 15 (Nr. 70), 1288 Apr. 11 (Nr. 66), 1284 Apr. 28 (Nr. 62), 1290 Aug. 22 (Nr. 71), 1240 (Nr. 37), 1373 Nov. 15 (Nr. 241), 1366 März 27 (Nr. 222). Zu kosten haben dy obgenanten armen juncfrauwen u n d closter eyn fischweyde zcu Tyffenhard, dy sy vor langen zcithen u n d jaren in iren ruwelichen weren u n d besiczungen gehabt haben. Darinne werden sy dorch ern H e r m a n vaste bedränget u n d gehindert, das sy der nach yrer notdorfft nicht mögen gebruchen nach bestellen, wyn er und dy sinen nymandes wullen gestaden, das er deß closters waßer bestelle er wulle d a n n wulle d a n n ( ! ) auch sine waßer besthen, das d a n n nicht so gud ader so nuczlich ist byn langen dingen als des closters waßer u n d also m u ß des closters waßer unbestalet bliben den armen junpfrauwen zcu großen schaden, den sich auch werden uff 20 gulden ane geverde. Getruwen und hoffen zcu Gote und dem rechten, er H e r m a n sulle sulche gedrengkniß und hinderniße dorch recht abstelle und dy armen junpfrauwen und closter ore wasser an hindernisse bestalen laßen nach ire notdorff, auch sulchen obgenanten gewerdenten schaden ane Widerrede gelde und beczalen etc. So bekennen wir hirnachgeschriben Conrad pherner zcu Bergka, Heinricus Ditmar pherner zcu Husen, Cristianus pherner zcu Martsula, das wir dy rechten vorsigelten haubtbriffe gesehen gehört und gelesen haben, dy dae luthen und innehalden von wurthe zcu worthe punct und artikeln als disse copien und abeschrifft. Das sprechen wir obgenante alle uff unse pristerlich ampt, des zcu warem bekentniße haben wir unser iglicher besundern syne eygen ingesigel gedruck uff disse copien. Furder zcu bewerunge sind auch hy by gewest dy ersamen er J o h a n Heymbrecht, her Conrad Lindenlaup und der veste juncker Hinrich von Byenbach, borgman zcu Salczungen. D a t u m anno Domini M°CCCC°L quinto, post octavam Johannis baptiste.

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1456—1457

1456 Aug. 29

Nr. 305—306

305

Konrad Schröder, Schöffe des Gerichts zu Oberellen, Berthold Müller und Konrad Schmidt, Schöffen des Gerichts Marksuhl, und Johann Schmidt zu Dönges bekennen, daß ihnen von ihren Eltern her wissend sei, daß die Wiese im Feld zu Möhra jenseits des Erisbaches stets zum Hof Dönges gehört hat. Ausf. Pap. LHAWeimar, zerrissen. Siegel des Christian Kreber, Pfarrers zu Marksuhl, aufgedr. Schild, darin Raubvogelklaue, Legende: S. Kerstan Kreber. Notiz: Döbel, Gesch. von Marksuhl S. 11. Wir [hernachgesch] rebin, Curt Schrötir schepphe des gerichtis zu Ubirneln, T[holde] Müller, Curt Smed schepphen des gerichtis zu Martsula, Hans Smed czum Thennichis gesessin bekennen alle in dissem briffe kein allin luten, di on sehin addir horin leßin, das wir vor geczitin mit unßin ildem dem closter czum Sehe unde ouch czu dem Thennichis gedinet habin unde von unsin ildern allewege gehört habin, das di weße gelegin in dem felde czu Mör jenßyt der Erisbach, der da sin sybin acker und ist genant dy hoyichten weße, gehöre unde allewege gehört habe in den hoeff czum Thennichis, das uns danne ouch nicht andirs wissintlichin ist addir nye andirs erfarn habin, danne daz dyselbe weße gehöre in denselbin hoff und wir sy vorczitin dicke unde vil gemacht unde gehouwet in den hoff habin. Das dicz alzo sy, als obin geschribin sted und anders nicht, sprechin wir obgenante schepphin uff di eyde, di wir zu dem schepphinstüle gethan habin, und ich Hans Smed uff den eyd, den ich minem rochtin hern gethan han, und were iß himite nicht genugk, czo wuldin wir ein sulchis, als obinberurt ist, bewere wi wir von biddir lutin geheizin adder gelort würdin. Des zu merer Sicherheit und waren bekentnisse habin wir alle unde eintrechticlichin gebetin den erbern prister ern Kerstan Kreber iczunt pherner czu Martsula sin insigil vor uns czu drückin uff dissin briff, des wir hirczu gebruchin des ich Cristianus also bekenne, dach mir an schadin. Datum anno Domini M°CCCC°LVI°, die collacionis Johannis baptiste.

[14]57 Sept. 14

306

Konrad Schäfer rechnet mit dem Kloster Frauensee Schuld und Gegenschuld auf. Konz. Pap. StAMarburg. 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 13 Nr. 44 fol. 41'. Anno Domini LVII, in die exaltacionis sancte crucis habin Curt Scheffer [ ] und gerechin alle ding, waz em daz closter schuldigk waz und wart uff den Michahelis und alles, daz he uns schuldig waz. Item si wor em schuldigk 9 ffertel korns und eyn ffertel korns ader eyn ffertel gerßten dovore. Item 5 fertel haffer und eyn lymoß. Item tenet ipse nobis 5 bemsch und anderthalb gr.

Nr. 307

1460

1460 Febr. 22

231

307

Gottfried, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Wigand Beck einen Hof bei Tiefenort unter genannten Bedingungen auf 4 Jahre. Unbes. Kopie Pap. LHAWeimar, 3 gr. Stücke herausgerissen.

[ ] zwischen dem closter zum Sehe off eyne und Wygant Becken off dy andern syten [ G]otfret probist Lisa eptische und dy gancze samunge verlaßen und verthan han unßern [ ] aller zugehorunge dem bescheyden Wygant Becken vier jarn nach datum [ ], daz er uns alle fruchte halp gebin saln,keynsußgescheydinsundernal[l... ,]ie und synen mait sebeth. He sain ouch keyn eygen ecker habin. He[ ] keyn ecker yn den felde sewen obir winther. He saln auch dy eckfer ] widder stellen yn daz rechte feit, Corden Becken saln man nune [ w]inther, wo er dy anderswo beset wer[ ]do mag were, den soln eyn hoffman verl[a ] dem closter halp instehin. He sal auch [ ] sin lyne. He sal [n ] den scheffer halp verffor . .]en daz hauwe off der Stegeweisen. He sal[ an] keyn schaden nem. Der hoffman sal auch [ ] swyne adder gense habin, sundern allez gemengit sin und waz [ ] teyln han, sal der hoffman setczet und teyln und wer kysen wan [ sw]yne adder gense zu teylin habin, soln wir beyde setczin und darumb[e s]wyne geteylin dy besten. Darnoch sal dy frauwe eyniß kysen wan [ν wil]licherley daz ist. Wan wir unsen teyln enwegthün, so sal der hoffman seyn teyln [v ] und nicht ubir winther loßin gehin und lyß er daz ubir winther gehin, so salen eß[ ge] menge gehin. He sal uns auch unse swyne halden halden (!) vier wochin nach sent [ ] und wan wir zu bauwen habin, so sal der hoffman dy koste und forn thune [ ] lan. He sal auch alle stallünge machin und haldin an des closters schaden. Eß wir [ ]eyn nuwen follenstal solle machin, so sal daz closter daz Ion gebin zu zcymmern. Der hoffman sal auch alsoviln schaube machin, als man off dem hoffe bedarff zu decken. He sal auch alle jar schichen eynen schelen, den sal daz closter halp beczaln, und sal auch schichen eyn ossen und eyn eber an des closters schaden und wo er an den dryen [ ey]me sumig worde, solle he dem closter verbüßen und verfaln syn mit zcweyn gulden. He sal auch alle zcüne umbe dy hutweide und wisen und umbe den hoff und wo em daz zustue, machen und halden an des closters schaden, daz uns darin adder uß keyn schaden gesche. He sal uns auch unse wisen heygin zu rechter zeit und als menche phert adder noß fonden adder besehen worde noch sent Walpurgis tage als dicke und als vil daz gesche, als dick und als vil soln der hoffman vorfaln syne von jodem noß mit eyme bemschen. Dy wisin soln wir miteynander verlonen abezuhauwen und daz hauwe off der wisen teylin. He sal auch den medir milliche geben und eyn

232

1463

Nr. 308

halp schogk eyger. H e sal uns auch nicht von der wisen graßen. H e sal uns auch eyn tag hauwe forn in den Schoppen en. H e sal uns auch eren z[ ] aller art mit eym phluge. H e sal uns auch alle j a r eyn fore thüne geyn Salcza, Lupencze addir ander fore, wo wir en hen bescheyden, mit sechs pherden u n d sal uns sollichin dinst thun, wan wir en daz heyschen, u n d a b unße jungfrauwen buwen wollen, sal he ene eyn f o m adder zwo nicht versagen. U n d wers, daz daz closter eyn kalp dry adder vier thun woln u f f d y hutweyde, sol eme eyn hoffman u ß und inthun mit ander gemenge zcweschen Mertin. U n d wer eß sache, daz der hoffman etwaz zu schigken hette myt closter adder daz closter myt eme adder he mit mit (!) synen nackeburn, suln he keyn ußflucht adder verteding geyn nymant suchen dan an dem closter, ez wir dan sache, daz he soche het, dy daz closter nicht anrorten ader syne underseßen, so mecte he vorteding suchen mit deß closters wiln und wischen, und wo he deß nicht enheldit, so sal er dem closter verfaln syne und verbüßen mit zcehin gulden. Der hoffman sol auch nicht me forin jars dan 10 fuder holczis zu verkouffen. W a z he darüber forit ader verkauffet, sal deß closters halp syne. Der hoffman sal auch teyln mit dem scheffer uff den felde und em syne teyln heymforn u n d sal em gestroe loßen folgen, w a n [ ] darüber sal eme der scheffer keynerley stro u ß der schurn tragen sundern schutelinge, ab he der [ st]rauwen. H e sal auch den hoffe verhalden und verstehin mit allin dinst u n d gobe sundern [ ] closter syn geborde gebin. Auch sal eme daz closter alle iar gebin eyn firtel korns. H e sal auch [ ] jar gebin eyn schonebrot vor 15 groschen und sal unse frauwe dy eptischin auch alle [ ey]n schonebrode. U n d wers sache, daz zcedeln adder lebeninge kanschafft funden worde [ ge] den hoff vormals bestanden hette, adder waz he funden hette, daz dem closter zu s[chaden ] zcediln ader lebeninge konschafft keynen schaden thun. Н у bie u n d an sint ge[west te] und Cord gebruder, Henrich Rudolff, Dyczel Schrumph u n d Cord S e h r [ a e n . . ] e M°CCCC°LX°, in die saneti Petri ad cathedra.

1463 Apr. 19

308

Berthold Meder und seine Frau Margarethe geben alle Rechte auf die Wiese zum Rode bei der Rohner Wiese, die sie vom Kloster Frauensee zu Lehen hatten, auf und verkaufen sie dem Pfarrer Heinrich Ditmar zu Husen. Ausf. Pap. LHA Weimar. In dorso auf gedr. Pap. Siegel des Hermann von Herda {Schannat. Fuld. Lehnhof S. 99). Das Siegel des Untervogts zu Salzungen, Heinrich Klein, ab. Zur Sache s. Urk. Nr. 317, 326. Ich Berit Meder gnant Großberit, Margaretha sin elich husfrauwe bekennen fur uns und alle unnßer erben, das wir uffgeben und uffgeben haben

Nr. 309

1463

233

in crafft diß brives alle unnßer gerechtikeit, dii wir bißher gehabt haben an und uff der wiesen zcu dem Rode bii der Roner wiesen gelegen, dii wir von dem closter zürn Sehe in lehen und besitzunge haben gehabt und dii furtter ern Heinrich Ditmar pfarrer zu Husen bii Saltzungen gelegen erblichen verkoufft haben nach innhalt siner brive wir ym darüber geben sagende. Sulchir wiesen mitsampt aller yrer zu und ingehorunge vertzihen wir uns mit krafft diß brives, so daz allerbest krafft haben kan sal ader mag, nymmer kein ansprach daran zu haben zu thün ader geschickt getan fur uns und alle unnßer erben, sundern den gemelten ern Heinrich ader behelder siner brive in geruglicher besitzungen bliben und sitzen lassen der wiesen halben alle geverde hirinne ußgescheiden. Des alles zu warem bekentniß sulchs von uns also gehalden werde, haben wir obgemelten Berit Margaretha sin husfrawe gebeten dii erbarn und fursichtigen junckern Herman von Herde amptman zu Saltzungen und Heinrichen Clein undervoyt daselbst ir iglicher sin eigen insigel fur uns und alle unnßer erben hinthenn druucken, des wir icztgemelten also bekennen gesehen uns und unnßern erben an schaden. Datum anno Domini MCCCC LXIII 0 , feria tercia post dominicam quasimodogeniti.

1463 Aug. 10

309

Gottfried, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee geben dem Fischer Johann Kehr von Tiefenort die klösterlichen Güter zu Dachgrube zum Abschr. Pap. StAMarburg

К 496 (16. Jhdt.) in triplofol.

Erblehen.

55. 56. 57.

Wir Gotfrid vonn Hoinfels probst, Liese vonn Reckrot eptisse unnd die gantze sammelung des jungcfrawenclosters zum Sehe bekennen vor unns unnd alle unnser nachkommen in diesem offin brive kegenn allermenniglichen, die in sehen horenn oder leßen, das mir recht und redlichenn erplichenn zw ewigen gezeitten unnd zw rechtem erb geleyhenn unnd gelassen haben ine unnd mit crafft dieses brives acker unnd wysen mit alle seyner zw unnd ingehorung zw unnserm closter gelegen zw Tackgruben und gehört mit den zeinsen in das sichhaws daselbis zum Sehe, als das dann vormals Herman Muller und Herman Becker inngehabt haben, deme erssamen Hans Kehre dem fyscher zw Diffennharth sitzen unnd allen seynen erben erbnehmen und nachkommen erben solliche gnantte acker unnd wysen mit seiner zugehorunge erplichenn zw ewigen gezeitten unnd zw rechtem erbe innezuhabenn mit allen nutzen iren rechten und freyheiten, als das vonn altter herkommen, sich des zu gebruchen unnd zw gebessern noch alle irem vermögen unnd notturfft an geverde. So gereden wir auch sollichs eyn gut were zw seynn, so dick der not wirt an geverde. Darumb so soln sie dem gnantten closter in das sichhaws jerlichenn zw ewigenn gezeitten awff einen itzlichenn sant Michels tag zw rechten erbzinsenn an allerley insprache unnd an allen

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1449—1469

Nr. 310—312

verzock gutlich reichen unnd geben eyn malder kornns vechisch maß unnd nicht mehr. So mögen sie sollich erbe und guth verkewffen adir vorsetzenn eynem iczlichen, doch ungehindert unns an unnsern gemelten zinsen, lehenschafft, gerechtigkeitten unnd gebueden an alle geverde. Dies zu warer urkunde unnd bekenntnis so hab ich obgenantter probst vor mich und alle meyn nachkomen meyn eygen ingesigel unden an diesen bryff gehangen unnd wir obgenantte eptische und sammelunge zw grosser Sicherheit unnsers convents ingesigil auch bey des obgenanten unsers probst ingesigil thun hencken. Datum anno M°CCCC°LX tertio, in die sancti Laurentii.

[1449 Juni 4—1469 Juni 16]

310

Heinrich Fabri, Pfarrer zu Hersfeld, beglaubigt auf Bitten domini Godfridi prepositi in Lacu den Brief des Abtes Konrad von Fulda betretend den Verkauf der Mühle zu Lupnitz an das Kloster Frauensee vom Jahre 1236. (Mr. 33). Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel des Pfrs. Heinrich Fabri, ab. Zur Datierung: 1449 Juni 4 noch Propst Simon, 1460 Febr. 22 u. 1463 Aug. 10 Propst Gottfried, 1469 Juni 16 wieder Propst Simon.

1469 Juni 16

311

Simon, Propst des Klosters Frauensee, verrechnet mit dem Hofmann zu Auenheim, Albrecht. Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13 Nr. 44 fol. 41'. Anno Domini Μ CCCC L X I X , sexta feria post Viti han ich Symon probest gerechet mit Apel dem hoffman zu Auenheym unde das closter bliebet eme schuldig 24 schog gr. vor hauwe unde vor pferde in dye eylunge unde was he dar f ] hat vor haber und die fore unde daz gelt mit namen 6 schog vor daz graue pf ert, daz ist nicht gerechet, daz man eme auch schuldig ist.

1469 Sept. 7

312

Nikolaus Berg, Bürger zu Salzungen, verkauft mit seiner Frau Katharina der Küsterei des Klosters Frauensee einen halben Gulden von ihrem hinter dem Pfarrhof gelegenen Haus auf Wiederkauf. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.)fol. 32. Ich Clas Bergk burger czu Salczungen, Katherina sein eliche husfraw bekennen fur unß unde alle unsser erbenn, daz wir vorkauft haben unde vorkeuffen geinwerchtiglichen einen halben guldin adder alßo vil geldeß gutter salczunger weher an unde uff unsserm huße hoffreiten unde aller seiner czugehorung tzuschen ern Eberhardt Voilß unde ern Werner Spechtis

Nr. 313

1471

235

huser hinder dem pharhoff gelegenn czu der custerie czum Sehe, dafür unß nuczlichen unde wol czudangk beczalet ist von der custern daselbest zehen gute genge unde geneme rinsche guldin unß genüget. Hirumb geredin wir vorkeuffer vor unß unde alle unsser erbin sulchen halbin guldin jerlichen unfurruckt czu gebin unde czu beczalen einer iglichen custrin daselbest uff einen iglichen sant Michels tag an iren und irer nachkomende schaden alle die czydt, wir den nicht widder an unß gekauft haben und ab wyr hiran sumigk wurdin unde sulcher beczalung nicht teden, von waß Sachen dazquem, so mögen unß unsser gleuber, adder wer in darczubeholffen wer, darumbe ermanen geistlichen adder wertlichen unde waß sulcher mannghalben Scheden nemen, daz möglich schade hyß, unde wir geredin wir mitsampt den czinsen auch czu gebin an widderrede unde an geverde. Wir haben auch die gunst bey den gemelten behalten, wan wir den halben guldin widder an unß keuffin wollen, sollen sie uns czu gestatin unde wol gundin, so daz wyr uff gerurte zydt zehen gute guldin, wie gerurte ist, mitsampt den vorvallen czinssenn unde allem mogelichem schaden, ab der daruff gethan were, auch ßo balde mit gebin sollin. Wir gereden auch in dem allen fur unß unde alle unsser erbin keinerleye behelff adder nuwe funde fur unß czu stellen, daz unssern keuffernn geschaden unde unß gefromen möge in keyne weyß, alle geverde unde argelist hierinne ußgescheiden. Dez alles czu bekentenisß unde meher Sicherheit haben wir vorkeuffer gebeten den erbarn und vesten Andres von Herde czu diesser czeydt amptman czu Salczungen unsserß gnedigen lieben hern czu Sachsen, unssern lieben jungkern, er sein ingesigel fur unß oberurthen vorkeuffer an diessen briff hadt thun lassen hencken. Dez ich Ardreß(!) von Herde also von bethe wegen bekenne gescheen, damit ich dez halbin gulden der czinß mitsampt der heubtsumme uff dem huse egerurt bekenne meim gnedigen hern der Stadt unde mir an schaden. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo sexagesimo nono, feria quinta vigilia nativitatis Marie virginis gloriose.

[14]71 Mai 1

313

Heinrich Schonebach, Schultheiß zu Eisenach, berichtet dem Herzog Wilhelm zu Sachsen über die Gehölze des Klosters Frauensee. Ausf. Papier LHA Weimar Ernest. Ges. Arch. Reg. Kk 469fol. 1. Papier- Verschluß-Siegel abgefallen.

Uwer gnaden schrifft mir gethan umme das gehultze zcüm Sehe han ich mich befragt und byn bericht, wie das das gehultze zcüm Rorichs, das Wüstediettz, zcüm Gruelis, der Gansberg, das Thennges, zcüm Rappuls, zcu Sant Jost und fast vil andere wustenunge, die stehin alle dem closter zcu, und das gehultze vorkeuffen die prebiste geyn Saltzungen und geyn Tyffin-

236

1472

Nr. 314

hart u n d wo sy hene Wullen. Doran rurit das Sülir Lindich und den T r a g harts bis an den Elffinsehe. Das stehit alle uwern fürstlichen gnaden zcu. Eyn sulchs mich denn der probist ittz zcüm Sehe bericht hatt, wie das closter von den fursten segill und brieffe habe vorzciiden gegeben und alle von der herschafft von Doringenn. Sulcher brieffe ich abeschriefft vonn dem probist gemütt habe, des mir denn bißher eyn uffzcogk gesehen ist u n d doch mir noch zeusagit, die copien der genanten brieff zcuvorandelagen, und wenn das geschiitt, wil ich solliche coppien uwern gnaden sobalde schicken. Wie ich mich forder in dissen Sachen halden sal, bitt ich uwere fürstliche gnade mir das gnedigclich zeuvorstehin gebin. U n d e r myn gemerck am mittewochen Philippi et Jacobi, anno Domini etc. 71.

1472 Juli 2

314

Johann Schmidt, wohnhaft zu Frauensee, Sohn des früheren Hofmanns zu Dönges, Nikolaus Schmidt, bekennt, daß die 7 Acker Wiesen zu Möhra zum Hof Dönges gehören. Attsf. Pap. StAMarburg, Hersfeld. Das auf gedr. Siegel des Pfarrers Heinrich Ditmar von Husen ab. Ich Hans Smyt wonhafftig czu diser czit czu dem Sehe bekenne an disem offen briffen geyn allermenlich, dy en sehen hören adder lesen, d a ß myn vater selige gewesen ist eyn hoffman czu deme Tenges an deme namen geheysßen Claus Smit, unde nach myme vater wart da eyn ander hoffman genante Tolde Megke, nach Tolden Megken wart da eyn ander hoffman gnante Hinrich Grobe. Der egenanten dryer hoffmenner knecht unde dyner bin ich gewest uf dem hoffe Tenges unde han en unde eme iglichen besundern helffen mache syben agker wysen an deme More gelegen, dy iczunt inhaben Hansen Erbin selige frauwe unde erbin. Ich egenant Hans Smite han auch dyselbin genanten wisen darnach helffen mache u m b e bete wiln czween hoffmeyster der eyn gnante Hans Begke der ander gnante H ä r t u n g bye der Linden. D a ß daß also sye also obgeschriben stete unde czu den geeziten keyne inlegunge der wisen halben den gnanten hoffeluten noch ny erfarn habe, das spreche ich egenante Hans Smyt uff dy vart dy myn sele czu dem lettesten var sal unde m u ß unde uff dy truwe, dy ich wibe unde kinden schuldig bin unde wil, d a ß vorder bewere wy eß czu deme rechten dint. Des czu merern bekenttenis h a n ich egenant Hans Smit gebeten den ersamen ern Hinrich Ditmarn fphernern czu Husen, daß er sin sigel vor mich uff disen briff thu drugken. So bekenne ich egenant Hinr[ich] Ditmar, daß ich umbe flißger bete wiln des gnanten Hansen Smides myn sigil han gedrugket czu ende dits briffs doch myr unde myn erbin an schaden. D a t u m anno Domini M°CCGG 0 LXXII°, uff unser liben frauwen tagk visitationis.

Nr. 315

1473

1473 Sept. 8

237

315

Simon von Lütterz, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen dem Johannes Thomas, Bürger zu Hersfeld, einen ^tns in der genannten Stadt. Ausf. Perg. Stadtarch. Bad Hersfeld. Die angekündigten Siegel ab. Wir Symon von Lutharcz probist zczum Sehee, Leysa von Regkerodt eptische, Gele Brotheckern custeren u n d die gancze samenunge des closters zczum Sehee bekennen in dissem offen breiffe vor u n ß und alle unsse nachkomen, daz wir recht und redelichen zcu orkunde erbegliche u n d eweglichen vorkaufft haben und gegewertlichen vorkeuffen in crafft disses briffes eynen ort des gulden, den wir jerlichen zcu czinsse haben o f f s e n t e Michels tag off Johannes Thomas und Hede seyner elichen wirthen garthen gelegen zcu Hersfelde vor unsser liben frauwen thore beye der walckemollen gelegen den bescheiden luthen Johannes Thomas burger zcu Hersfelde und Heden seyner elichen wirthen und alle iren erben, d a r u m b e dan die obgenenthen keuffer u n ß gutliche gegeben und beczalt haben funffe gude geneme rynische gulden gude an galde und swere genucke a m gewichte, die wir dan furder kuntlichen an unssers closters nucze und fromen gewant haben. Alßo sagen wir die vorgenanthen keuffer sulcher funffe gulden quit ledig und loße mit macht disses breiffes an alles gever, und wir obgenanthen vorkeuffer haben unß sulches ortes eynes gulden erbglich und eweglich vorczigen, alßo dan gewonliche und recht ist nymmermere zcu fordern adder anczusprechen adder yemanst von unsser wegen geistlichen adder wertlichen. Auch were es sache, daz den obgenanthen keuffer anspruche adder inlagunge geschee geistliche adder wertliche in den ort eynes gulden eynen sulchen anspruche gereden wir obgenanthen vorkeuffer den obgenanthen keuffern abezcuthun an allen iren schaden an alles gever, u n d wer es sache daz die obgenanthen keuffer eynen sulchen ort eynes gulden vorsesten zcu oren nothen, adder wer den brieff mit der vorkeuffer guden willen und wissen innehette, dem lihen wir auch und bekennen yme eynes sulchen ort eynes gulden an dem vorgenanthen guthen. Auch gereden wir den obgenanthen keuffern eynes ort eynes gulden rechte werschafft zcu thun, also gewonneliche und recht ist an geverde. U n d des zcu warem bekenthenisße haben wir vorgenanther probist und eptische der probestye u n d conventis ingesigel beyde thun hencken unden an dissen briffe, doch mir und eynem iglichen probist an schaden seyner lehenschafft an geverde etc. D a t u m anno Domini millesimo C C C C 0 septuagesimo tercio, in die nativitatis Marie gloriose virginis etc.

238

1474 Febr. 13

1474

Nr. 316—317

316

Ludwig, Abt von Hersfeld, und sämtliche Glieder des Stiftes, darunter Simon, Propst zu Frauensee( frater Symon prepositus in Laco), verkaufen mit Zustimmung des päpstlichen Konservators Werner von Geismar ihren Hof zu Ludensdorf wegen Entlegenheit wiederkäuflich für 2000 fl. dem Karthäuserkloster St. Barbara zu Köln. — D a t u m anno Domini millesimo quadringentesimo septuagesimo quarto, tercia decima die mensis februarii. Aus/. Perg. StAMarburg Stift Hersfeld. An Pergstr. 3 Siegel: a) Abt Ludwig, oval, stehende Gestalt unter ziseliertem. Thronhimmel, links Schild mit Doppelkreuz, rechts gevierteilter Schild, Legende: S. Ludewici abbatis ecclesie hersfeldensis, b) Konvent Hersfeld, (Neuhaus, Spuren Hersfeld S. 134 Mitte), с) Konservator Werner von Geismar, oval, Gestalt unter gotischem Baldachin. Revers des Karthäuserklosters St. Barbara zu Köln vom gleichen Tage, ebd. Unter den Zeugen: frater Symon prepositus in Lacu.

147 [4] Dez. 6

317

Simon, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen dem Johannes Teichmüller eine Wiese bei Röhn, die zuvor Heinrich Ditmar, Pfarrer zu Husen, innehatte, auf 40 Jahre. Ausf. Perg. StAMarburg Kl. Frauensee. Vom Bearbeiter als Einband eines Frauenseer Zinsregisters entdeckt. Zur Sache s. Urk. Nr. 308, 326. Wir nachbenanten Simon von Lutters probst, Elizabeth von Reckenrod eptischen, Conn Schelken priorin, Gele Brotheckern costerin und mit yne die gantz samenunge und convent des closters unßer lieben frauwen zcum Sehe bekennen offinlich mit diesem brieff allermenlich fur uns u n d alle unser nachkomen des genanten closters, das wir dem fursichtigen Hansen Tichmoller, Katherin siner elichen husfrauwen allen iren erbin und ynhelder dits brieffs mit ireme guten wissen und willen recht und redelichen verkoufft verliehen u n d verlassen haben verkeuffen liehen u n d lassen yn und mit macht dits brieffs unser wiesen gelegen zcu Rona an der breiten wiesen, die hievor er Heinrich Ditmar seliger ein zeit j a r e von uns gekoufft und yngehabt hat etc., die gemelten wiesen ynnzeuhaben vierzeigk j a r e nechst nacheinander folgende nach gifft disis brieffs mit aller irer zeugehorunge, als sie er Heinrich seliger yngehabt hat u n d sich der die genanten j a r e nach alle irem notz willen u n d bestem fromen zcu gebruchen und gebessern, so meinst sie ummer können und mögen an unser, unser nachkommen und an eins iglichen ynsage. D a r u m b sie uns gnucklichen betzalt habin dreissig gute reinsche gulden, das uns gnüget, damit wir des closters nutz beschickt u n d andere grose Scheden gein Hartunge Schencken verwart haben. Hieumbe sagen wir sie der

Nr. 318

1479

239

betzalunge fur uns und alle unser nachkommen mit macht dits brieffs gantz qwit, ledig u n d loß an alle geverde. Wir gereden den genanten keuffer des genanten kouffs und belehnunge die genante viertzig iare der wiesen recht were zcu thun, sie entnemen aller insprache anfals und hinderniß, wie und von weme das not geschee, auch sie dabey die genanten j are pliben lassen handhaben, verthedingen u n d dorvon nicht dringen ader dringen lassen, ouch die genante zeit keinß vor uns nemen, das den keuffern an irem kouff geschade und u n ß behelffen mochte, sondern diesen kouff sted vest u n d unvorbruchlich halten in keine wiese dawider zcu thun, dem nach lut wie vor und nach geschriben an wene hat solige zcu thun und gentzlich nachkomen a n alles geverde. O u c h ist beredt, nachdem die gmelte wiese dits jare lut ern Heinrich seliger verschreibunge nicht verlediget ist, sollen die obgmelten keuffern sich daz nechst j a r e mit dreyen agker grass uff der breiten wiesen, die sie uffhaben sollen, beruigen lassen u n d sich furhin zcu der gmelten wiesen lut diß brieffs halten sonder geverde. W a n solch gultte viertzig j a r e alle verfall vergangen und umbe sein, sal solch wiesen alsdann lediglich u n d zcu unsers closters notz gefallen und darnach dieser brieffkein macht mere haben. Das alle artickel und punckt diß briefs aller u n d iglicher in Sonderheit bey macht pleiben und gehalten werden sollen, haben wir den keuffern bewillignus u n d bestetignusbrieffe von unserm gnedigen hern von Herßfeld darüber geschickt, alle argelist damit hirynn ußgesetzt. Ditz alles yn orkunt der warheit und vester bekentniß haben wir obgenante verkeuffer fur uns und alle unser nachkomen des gemelten closters unser conventis ingesigel wissentlich an diesen brieff gehangen damit vestigklich versigelt der geben ist nach Cristi unsers lieben hernn gepurt thausent vierhundert yn dem [vieru]ndsibentzigisten jare, uff den tagk sent Niclaus des heiligen bischoffs und nothelffers.

[14]79 Mai 31

318

Peter Schambach von Immelborn und Peter Heilmann von Frauensee sagen vor dem Schultheißen zu Salzungen, Berthold Kleyn, aus, daß sie vor 30 Jahren auf denfreien Gütern zu Möhra gesessen hätten und von diesen kein Vogthafer entrichtet wurde. Gleichz. Abschr. Pap. LHAWeimar. Abschr. Pap. (15. Jhdt.) StAMarburg Stift Hersfeld. Zur Sache s. Urk. Mr. 319, 320, 322. Ich Bertoldus Cleyne schulteiße zu Saltzungen bekenne yne und mit macht dißes briffes, das vor mich komen sint mit namen Peter Schambach itzunt wonhafftig zum Ymelnborn und Petz Heilman wonhafftig zum Sehe und habin bekannt und besaget off dy eyde, dy sie orim rechten hern gethan

240

1479

Nr. 319

habin, uff dy truwe, dy sie wibe und kinden pflichtig sint, off dy vart dy ore zele far sol, daz sie vor etlichin tzitten nemlich vor 30 iaren ungeverlich zu More gewonet haben uff etlichen fryen guttern zu More gelegin u n d zu erbe innegehabt h a n n und vernomen nach erfarn habin, das dyselbin fryen guttere adder ander frye gutter daselbest gelegen ny keynen voythaffern gegebin habin, auch nymandes an on ny gefordert had, sundern Peter vorgenant had in sunderheit, wy vor besaget, das her von dem aldin Samen gehört habe, das solche haffer alleyne sthe uff den voythafftigen guttern daselbest. Auch habin sy forder besagt wy vor, wo solche ore besage u n d kontschafft nicht gnug were, wollin sie forder bewer, wy sie forder durch recht belart worden. Diß allez vor mir obgenanten scholtheißen alzo eythafftig besayt und bekannt ist, Sprech ich uff den eyd, den ich zu dem scholteißinampt gethann habe. Deß zu bekentniß u n d merer Sicherheit habin wir obgenante Peter und Petz gebeten den itzunt gemelten scholteyßin sin ingesigel an dißin offin briffe thun drucken, deß ich itzunt gemelter Bertoldus u m b orer flißgen bette wiln alzo gethan habe und bekenne, doch mir und myn erbin an schaden. D a t u m anno etc. L X X I X 0 , uff mantag yne den pfhingst heilgin tagin.

1479 Aug. 8

319

Heinrich Lontz bekennt vor dem Schultheißen zu Satzungen, Berthold Kleyn, daß er vor etwa 32 Jahren auf einem vogthaftigen Gut zu Möhra gewohnt, aber niemals erfahren habe, daß von den freien Gütern [des Klosters Frauensee] dortselbst Vogthafer verlangt worden sei. Abschr. Pap. LHAWeimar bei 1479 Mai 31. Zur Sache s. Urk. Nr. 318, 320, 322. Ich Bertoldus Cleyne schultheiße itzunt zue tzit zu Saltzungen bekenne yne unde mit macht dißes briffes, das vor mich komen ist Heinrich Lontz und hat besaget u f f d y eide, dy er sinen rechtin hern gethann und uff dy vart, dy sin zele farin sol, das er ungeverlich vor tzweyeunddrißig iaren zu More gewonet uff eynem voythafftigin gudt und er habe czu der tzit ny vernomen nach erfarin, das m a n an den mennern, dy uff den fryen guttern saßin, voythaffern geheischet ader gefordert habe, auch keynen gegebin habin, sunndern er hat besaget forder wy vor, das er von dem alden Samen gehört habe, das solch haffer alleyne sthe uff den voythafftigin guttern. Das solch besage vor mir obgenanten scholtheißen ergangen und gesehen ist, sprech ich genanter scholtheiß uff dy eide, dy ich zu dem scholtheißinampt gethann u n d deß zu orkunt so h a n n ich von bette wegen Heinrich Lontzin diße kontschafft versigelt mit mynem eigin eingesigel, doch mir und mynen erbin an schadin. D a t u m anno Domini M 0 C C C C ° L X X I X 0 , uff sontag Ciriaci.

Nr. 320—321

1480

1480 Jan. 7

241

320

Heinrich Teichmüller, wohnhaft auf dem Hofe zu Röhn, bekennt vor dem Schultheißen zu Salzungen, Berthold Kleyn, daß ihm von seinen Eltern, Voreltern und Oheimen bekannt sei, daß die Güter zu Möhra, auf denen Konrad Trost, Heinrich Regler und Heinrich Göcking sitzen, niemals Vogthafer entrichtet hätten, sondern frei eigene Güter des Klosters Frauensee seien. Abschr. Pap. LHAWeimar, bei 1479 Mai 31. Zur Sache s. Urk. Nr. 318, 319, 322. Ich Bertoldus Cleyne itzunt zur tzit scholtheiße zu Saltzungen beken ine und mit macht dißes briffes, das vor mich komen ist Heinrich Tichmoller itzunt wonhafftig uff dem hoff zu Rona und hat besayt uff dy eide, dy er sinem rechtin hern gethann, daß om sechtzig iare ungeverlich wolle gedengken u n d er h a b czu derselbin tzit zu More gewonet mit sinem vatter u n d eldervatter seiligen, so h a b er auch daselbest zu derselbin tzit gehabt tzwen ohemen genant dy Tzornmenner, dyselbin w e m zu der tzit so alt, das sie vor aider beide an stegkin gingen, von den allen obgenanten sinem vatter eldervatter u n d den genanten tzweyn sinen ohemen h a b er digke gehört, sie om ouch selber, dywil er gedengke, wol bewost, das dy gutter zu More, do itzunt Cort Trost, Heinrich Tzigeller und Heinrich Gogking uffsitzin und des closters hoffe vom Sehe frye sien, das sie keynen voythaffern ny gegebin habin, auch von keynem alden ny vernomen, der da gedecht, das dy genanten vire gutter voythaffern gegebin hettin. Auch so hat der genante Tichmoller gesayt, wo dißer bewerunge nicht gnug sie, so wolt er nach volgin, wy recht leret an geverde. Das solch besage vor mir obgenantin scholtheiß gesehen, sprech ich uff dy eyde, dy ich mynem gnedigin libin hern und zum scholtheißenampt get[han]. U n d deß zu orkunde so h a b ich myn ingesigel vor bette wegin Heinrich Tichmollers an diße kontschafft gedrügkt, doch mir u n d myn erbin an schadin. D a t u m anno Domini M ° C C G C ° L X X X , [uff] fritag post trium regum.

1480 März 10

321

Elisabeth, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee verlehnen dem Peter Heilmann eine Wiese zu Oberkieselbach auf 30 Jahre gegen einen Geld- und Hühnerzins. Abschr. Pap. (15. Jhdt.) StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld, Paket 13. Wir hirnach benantin Elizabeth eptistin, Conne Schelkin prioristin unndt die gantz samenug unnsers liebin frawincloster zum Sehe bekenne vor u n n ß unndt alle unnßer nachkomen in u n n d t mit crafft dießes brives allin denn, 16 Küther, Frauensee

242

1480

Nr. 322—323

die dießin brive sehin hören ader leßin, das wir dem ersamen Betzin Heilman gelihin unndt gelaißin habin, laißin unndt lihin ein wießin gelegin zu Obirnkyßelbach drißigk jar nehest nacheinander folgin nach dato dießs brives. Davon er unnß alle jar jerlich iglichin sandt Michels tag gebin unndt reichin sail in unnßer selegereth ein halbin guldin unndt zwey michelshuner landtwehr ader wer dießin prive mit seinem willin unndt wißin inhait die zeyt jar wie obin gerurth. Des zu orkunde unndt warher Sicherheit habin wir obgenant dießin offin brive versigelt mit unnßerm convent insigel vor unns unndt alle unnßere nachkommen. Der gebin ist nach Cristi unnßers liebin hern gepurth tusendt vierhundert unndt in dem achtzigistin jarn der mynnerzail, offfritag nehest nach oculi.

[14]80 Mai 3 Leuchtenburg

322

Wilhelm, Herzog zu Sachsen, kündigt dem Propst Hermann von Frauensee an, daß er wegen der Differenzen über den Vogthafer zu Möhra einen Tag nach Pfingsten ansetzen werde, bis zu welchem die Dinge in Ruhe bleiben sollen. Ausf. Pap. LHAWeimar. Auf gedr. Pap. Schlußsiegel (Posse, Siegel der Wettiner II Taf. 24 Nr. 8. Abschr. (15. Jhdt.) bei Or. Zur Sache s. Urk. Nr.

318—320.

Ir schribt uns ytzund clagende, wie unser amptman zu Saltzungen sich understehe uch uwer gutere zu More mit voythafern über alt herkomen zu besweren, sendet uns auch mit etlich uwer kuntschafft. So schribet uns derselbe unser amptman, die von More vermeynen uf etlich sin frie guter die Curd Trost von ym habe, voythafern zu setzen. Als können wir über die dinck nicht sprechen an ferner über beider teil verhorunge, darzu wir uch beidersid uf furder erinnern nach pfingsten bescheiden Wullen, und habin dem genanten unßin amptman hirby geschribin zu bestellen, das die dinck bynnen des an wyter zu thun in ruhe bestehinde bliben. Gebin zu Luchtenberg uff mitwochen invencionis sancte crucis, anno etc. LXXX m o .

1480 Nov. 29

323

Propst Hermann Kiel legt ein Register der Klostereinkünfte an. — Sub a n n o

Domini M°CCCC° octuagesimo, in vigilia Andree. Ausf. Pap. in Perg. Umschl. StAMarburg. 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Pak. 13 Nr. 14.

Nr. 324—325

1481—1483

1483 Juli 15 [Marksuhl]

243 324

Bericht des Grafen Siegmund zu Gleichen, Herrn zu Torna, Friedrich von Witzleben, Amtmann zu Gotha, und Heinrich von Vippach, Amtmann zu Wartburg, wegen der Jagdstreitigkeiten mit Hermann Riedesel und der Streitigkeiten zwischen dem Amt Hausbreitenbach und dem Kloster Frauensee. Ausf. Pap. Reg. В 340fol. 1 u. 3 LHAWeimar Ernest. Ges. Arch.

Auf hoytte dynstagkscheydungeder czwelfpotten, imdrey unde achczyesten jar seyn wyr komen kegen Martsaül geschygkt von unser gnedyen hern wegen und han Herman Reyteseln lassen czu unß komen. Der hat bey im gehat seyn son Herman Lügeleyn und seyn schreyber. Haben wyr kegen im angehaben dem abscheyt noch wy der vorlassen sey czu Eysennach der jagyt halben. . . . Item als ewer gnade uns entpfoln hat, dy gebrechen czu vorhorn und czu besychtyunge czussen dem ampt czu Breyttenbych und dem closter czum See, haben wyr sy vorhort noch entpfel ewer gnade. Szo geczüget sych der prabyst vom See von deß klosterß wegen uf altte bryffe vor langen jaren geben und der ewern gnaden abschryft haben czugeschygkt, dy darüber besagen sollen. Alß hat Anderß von Herde geret von deß amtts czu Breyttenbych wegen, unßer here von Hersfelde habe der dynge ebenßofyl czu thune, alß amtts halben er von ewer gnade wegen und Anderß von Herde hat gesayt, waß er in den dyngen gethan habe, habe er gethan myt samt unserß hern von Hersfelde amtlütten und sey auch alßo damyt gehalden funfczygk ader sechczygk jar langk. Szo wyr daß gehört haben, haben wyr nychts forder wust czu thune. Dem haben sy an ewer gnade und an unsern hern von Herßfelde gewyst, daß ewer gnade deß eyn wysßen haben.

[1481—1483 Dez. 6]

325

N. Äbtissin und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen mit Einverständnis des Abtes Damian von Hersfeld dem Priester Hermann Roßbach, Vikar des Elisabethaltars im Spital beim Johannestor zu Hersfeld, einen Geldzins von der Mühlwiese bei Hersfeld auf Wiederkauf. Konz. Pap. LHA Weimar. Zur Datierung: Abt Damian υ. Hersfeld 1481—1483 Dez. 6. Zur Sache s. Urk. Nr. 294.

Wyr N. abtischen und der gantz convent deß clostirß Sehe bekennen in disßem offin brieffe vor unß unde unßer nachkommen, daß wyr mid willen wisßen unde verhengkenisße deß erwerdigen in God vatir und hern hern Thammen von Godes gnaden apt deß stifftes Hersfelde unßers gnedigen lieben 16·

244

1481—1483

Nr. 325

hern recht unde redelichen verkaufft habin unde geinwertlichen in crafft diß briffes vorkauffen uß unde von unßers clostirs erbczinßen dry gulden geldes unde eyn ort eynß gulden jerlicher zcinß, dy wyr jerlichen haben uff der molenwyßen a und бг zcugehorunge gelegen zcü Hersfelde in der nuwen stad und itczt innhad Cord Voytes kinder, dem ersamen em Herman Rospach prister unde vicarien der andern mesße deß altareß sancte Elizabet im spital bie sancte Johanß thor zcü Hirsfelde gelegen unde sinen nachkommen vicarien, die jerlichen uffzcunemen unde zcu heben von einem moller der genanten mollen, der zcür zeit ist, uff der heyligen dry konige tagk an unßer unde eynß ixlichen insagünge unde hindernisse sundern geverde. U m b e unde vor die genanten zcinß der genant er Herman unß nutczlichen und zcu dangk bezcalt had vierundefunffzeig gude wolgewigen rinsche gulden frangfurter werunge, damidde dann furter Conradus Perger abegelost wurden ist, den sulche zcinß dann verschrebin warn, unde wyr sagen den genanten kauffer unde sine nachkomen vicarien der genanten summe guide quid, ledig unde loyß in crafft diß brieffes sundern geverde. Wyr heisßen auch einen ixlichen moller unde besittzer der genanten molen, der zeur zeit ist, sulche genante zcinß jerlichen uffberurte tagezeit gudlichen unde an sumen dem genanten em Herman unde sinen nachkommen vicarien antheyß werden gebin unde bezcaln von unßererwegen, unde so digk sy daß thun, alß digk soln sye auch sulcher zcinß von unß qwid, ledig unde loyß sin an alleß geverde. Wo sy aber in der bezcalunge sumig wurden, dy uffberurte tagezeit nicht theden, irleubin wyr unßern gleubirn sy daumbe zcu furden unde ( ! ) geistlichen adder werntlichen wy sy woln, aüch alle or phande unde habe sy damidde zcü phenden geistlichen addir werntlichen, wie on daß ebint, vor 6r versesßin zcinß mugeliche kost unde schaden dy in furderunge der zcinß von unßern glaubern gethan adder enphangen wern, an unßern unde der unßern insagünge unde hindersal an geverde. Wyr soln unde woln auch den genanten e m Herman unde sine nachkomen an uffhebunge der genanten zcinß in keine wiße hindern bedrangen adder inlegunge thun, eß önsal auch von unßerwegen nymand thün an alleß geverde, sundern wyr verzeihe unß allir Privilegien fryheid, hulff unde stur geistlichs und keyßerlichs rechten, damidde wyr unß behelffen unde unßern glaubern an iren zcinßen adder enicherley punete disßer verschribunge geschaden mochten, der wyr adder nymand von unßerwegen gebruchen woln. Wyr settzen auch unßir egenanten glaubir in eine geruweliche gewer unde besitezunge der genanten zcinß, dye jerlichen uffheben innemen, sich der gebruchen an allirmenlichß insagünge an geverde. Wem auch dy genanten kauffer disßen brieff vorkaufften adder vorsesßten adder sußt mid irem guden wiln unde wisßen kuntliche innhetten, dem unde den wolden wyr verschrebin sin in allir masß den kauffern. Der kauffir had unß auch den wiln bewist, wilch zeit im j a r vor der genanten tagezeit wyr adder unßer nachkommen kommen, brengen unde

Nr. 326

1485

245

bezcaln im adder einem sinem nachkommen vicarien der zcur zeit deß widderkauffeß ist, sulche genanten vierundefunffzeig rinsche gulden wolgewige genge unde geneme frangfurter werunge, alß u n ß d a n n wurden ist, unde woln sulchen zeinß widder zcü unßirn clostir kauffen, saln unde wil er unde eyn ixlich siner nachkommen u n ß die zeu kauffe geben, doch d a ß alle vorsesßene zeinß, kuntliche kost unde schaden, dye in furderunge dez zeinß gethan wern von den kauffirn, zeuvornt abebezcalt sint. U n d e deß alleß zeu warem bekenthenisß habin wyr obgenante N . abtischen unde der gantcz convent daselbist vor u n ß unde alle unßer nachkommen unßirs convents ingesigel unden an disßen offin brieff gehangen. So bekennen wyr oberurt T h a m m von Godis gnaden apt, d a ß disße obgeschrebin vorschribunge mid unßerm guden wiln wisßen unde verhengkenisßen gescheen ist, unde deß zeu mehir sicherheyd habin wyr unßer aptige ingesigel unden an disßen offin briff gehangen bye der obgenanten andechtigen unßer abtischen unde conventis ingesigel. D a t u m anno Domini etc. a) wyßen übergeschrieben.

1485 Apr. 28

326

Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee genehmigen den Verkauf der Mühle zu Röhn durch Andreas Teichmüller und Konrad Jßleib an Johannes Teichmüller. Abschr. Pap. StAMarburg 20a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 14 Nr. 8. Zur Sache s. Urk. Nr. 317. Wir nachgeschriben Hermannus Kyle probst zu diser zeit zum Sehe, Lysa eptischenn, K o n n a priorin unnd mit ine die gantze samenunge doselbest bekennen eynmutig in u n d mit macht diß briffs vor unns und alle unser nachkomenden, das vor unns kommen sint uff hüthe dornstagk d a t u m diß brives Andres Dichmoller und Curt J ß l e u b sin Schwager u n n d haben uffgegeben vor sich und irer beider elichen husefrawen und alle ire erben und erbnemen alle die gerechtikeyt, die sie bißhere von irem vatter seligen und auch irer mutter seligen an der moln und dem guthe zu R o n a gelegen u n d aller zugehörunge gehabt haben dersucht u n d undersucht, als das von Barbara Dichmöllern örer beider elichen mutter an Hanssen Tichmöller iren stiffvatter kommen ist und nach laute der alden vorschribunge darüber geben unnd han unns mit vlyß gebeten, die bemelten güter aller von ine uffzunehmen und die fortter lihen wollen dem itzgemelten Hanssen Tichmcfllern, Katherina siner elichen hußefrawen und allen iren erben, d a r u m b e das die

246

1485

Nr. 326

itzgemeltten köuffer ine darvor gegeben und wole zu danck vorgnugt haben hundertunndfunff gulden, dieselben summe die vorkeuffer sye hirin auch quitiren und gentzlichen der obgerortten guter vor sich und alle 6re erben furzihen und haben ime uffgeben furtzihen nymmer keyn ansprach daran zu haben, sundern die köuffer unnd ire erben in sölchen gütern gerugklichen zu sitzen lassen. Dem allen nach haben wir der vorkeuffer vlissigen bethe angesehen unnd die guter von ine uffgenommen lihen unnd bekennen die furtter Hanssenn Tichmoller und siner husefrawen und allen iren erben ewiclichen und zu urthede sich der nach allem irem willen zu gebruchen gebessern und zu genissen in der gestalt, daß sie jerlichen dem closter darvon zu zins geben unnd an sinen schaden vorandelagen sollen mit nahmen use der müln jerlichen 3 gulden oder ein schwin in derselben werh zu wynnachten, wilche sie allerlibst haben wollen, unnd zcwey schonbrothe zu derselben zeit yhe eins dryer alden groschen wert zu iglicher zeit werhunge, zcwey fastnachtshüner und zu ostern zcwey sexta eyer. Item besonderlichen von einem gutgen inhalts der ersten vorschribunge jerlichen 1 schog groschen obgerortter werh Michaelis auch zu geben unnd von der Saltzewysen einen halben gulden auch uff itztgerurtte zeit Michaelis. Hirumbe gereden wir obgemeltten zinsherrnn fur unns und alle unnßer nachkomen die offtgerortten köuffer bye sölchen zinssen zu pliben lassen und sie nicht der höer ersteigen unnd sie der guter halben als ander des closters halben undersassen nach allem vermögen handhaben und furtheidingen. Dargein sie unns in truwen vorsprachen haben unsern und des closters Scheden zu warnen unnd bestes zu prüfen. Sie mögen auch die gedachten möln mit der zu- und ingehörunge merhgerurt zu ihrer nottorfft, wan бп das ebent, furlassen, fursetzen und vorkeuffen inhalts der ersten vorschribunge dem ader denselben kouffern. Wir lehenhern dermassen auch lehen sollen und wollen und vorschribunge thun als dem offtgerortten Tichmoller und sinen erben sunder argelist und an alles geverde. Und des alles zu bekenthnis han ich obgerortter Hermannus Kyle myner pröbstie insigell an dißen briff thun hencken, und wir Lysa mitsampt dem convent haben unsers convents insigel bie des itzgemeltten unsers hern probstes insigel auch zu besser sicherheyt thun lassen hencken, domit wir solche dise vorschribunge vesticlichen bewilligen vor unns und alle unßer nachkomenden, und sulchs ist beredund vortheidingt in geinwertikeyt des obgerortten unsers hern probstes, Frytzschen Blossen, des schultheisen zu Bercka mitsampt vast schepffen doselbest alsdu zum Sehe und andern merh glaubwirdigen umbestendern des gerichts, als du gesessen uffdornstag nach jubilate, anno Domini Μ C C C C L X X X quinto.

Nr. 327—328

1486 Jan. 18

1486

247

327

Hermann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen dem Johann Wigand und seiner Frau Barbara die Wüstung zum Rehlis gegen einen Geld-, Hühnerund Brotzins. Ausf. Pap. StAMarburg Kl. Frauensee. Aufgedr. Pap.siegel des Propstes Hermann Abb. Nr. 11.

Wir Hermannus probst, Eliße eptische, Kunne priorin unnde die ganz samnunge deß closterß zcum Sehe bekennen fur uns, unsere nachkommen, daß wir recht unnd redelich gelasßinn habinn unde lasßenn in unnde mit macht dyß briffs den bescheidin Hanßen Wigande, Barbara siner elichin wirtin unnd ernn erbinn erblich die wustenunge genant zcum Relyß, daz sie die buwe unnd bessern soln, nachdem sie sich dere gebruchen unnde nötz woln, mit alle siner zugehorunge, eß sie wießenn adder egkere hersucht unnd unhersucht ußgescheidinn denn tich daselbst zcum Relyß, davon unß dann der gemelt Hans Wigant Barbara sin eliche wirtin unnde 6r erbenn reych unnde gebe sollen alle jare jerlichin in unsere probstie zcum Sehe obgenant funff bemisch lanthwere im lande zu Doringen eyn vaßnachtishunn unde fur sechß pheninge eynn schonbrott. Sie mogin sulch gemelt wustenunge mit oren zu unnd ingehorunge wie obingerurth fursetzen verkauffen unnd furlassen, also daz sie daz mit unserne wiln unnd wiesßenn thun soln auch unschedelich uns, unsere prebstie unnd clostere an lehnn ane zcynßinn unnd aller geburlichkeit ane schadinn. Wir obgedachtin probst unde gancz samenunge soln unnd woln den obgerurten Hanßen unnd sein erbin nach unserm vermögen beschirmen unde Verthedingen alß andere unsere deß closters undersassen unnd arme ludt. Darkeyn sal unß der gedacht Hans Wigandt unde sin erbin von solcher wustenunge eithafftigk, getreu unnd holt sin, auch unsern schadinn warnen unnd bestes prüfen zu tage unnd zu nacht, alß eyn iglicher sinem erbhern pflichtigk ist sunderner alleß geverde unnd argelist. Deß zu merer Sicherheit unnd waren bekenthniß unnd merer Sicherheit habe ich Hermannus probst myner probstie ingesigel fur mich, mynn samenunge unden uff spacium dyß briffs thun drugken, deß wir und die gantz samenunge hyemit gebruchin, gegebin am mitwochin nach Anthony, anno etc. M°CCCC°LXXXVI t0 .

1486 Jan. 20

328

Johann Dremel und seine Frau Anna, wohnhaft zu Tiefenort, verkaufen dem Heinrich Zimmermann wegen einer Schuld einen Geld- und Fischzins von ihrem Haus, Hof, Wasser und Fischweide, die von dem Kloster Frauensee zu Lehen gehen. Ausf. Perg. LHA Weimar. Aufgedr. Pap.siegel des Propstes Hermann Kiel Abb. Nr. 12. Gleichz. Abschr. Pap. bei Or. Zur Sache s. Urk. Nr. 342, 343.

248

I486

Nr. 329

Ich H a n s Dremel, Anna myn eliche hüsfrowe wonhafftig czu Tiffennart bekennen in dißem offen briff fur uns, daz wir rechter schult schuldig sein dem bescheiden m a n Heynrich Czymmerman syner elichen wirthin u n d iren erbin eylff geschok lantwere im lande czu Doringen, dy uns dan der gedacht Heynrich Czymmerman hebeningk hat gemacht an gelde u n d getrenk etc. Fur sulch obgenant summe geldis habe ich obgemelt Hans Dremel fur mich und fur myn haüßfraw ingesatz huß, hoff, waßer und fischweyde, daz dan vom closter zcum Sehe czu lehen rurth, byß so lange daz ich solch eylf geschok wol gelösen magk an geverde, von wilchem gelde, dywil ich daz innehabe, dem obgedachten Heynrich und sin erben alle iar jerlich reich und geben sali czu czynß funfczehen bemisch lantwere of Michaelis u n d ein dinstfisch off winachten, ein dinstfisch off ostern, j o eyn dinst czweyer bemisch wert. Auch so ich obgemelt Hans Dremel sulch genant summe geldes dem gedachten Heynrich und sin erbin widergebe, sal ich alsbalde dye herschinen zcynß, a b ich etwas der schullig bieben were, als mitsampt dem haubtgelde ubergeben. Des alles czu orkunde und rechter bekentniß habe ich oftgemelt Hans Dremel den wirdigen herren H e r m a n Kyll probst zum Sehe mynen hern gebeten syner probstie ingesigel fur mich und myn husfrowen unden off spacium dieses brifs wolle drägken, den ich obgemelt Hermannus probst umbe der obgedachten flißigen beth willen alzo gethan habe, doch mir myner probstie und dem closter an syner gerechtikeit an schaden. Geschriben a m frittage Sebastiani martiris, anno Domini M ° C C C C ° L X X X V I .

1486 Jan. 21

329

Hermann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee gestatten die Ablösung von 8 Malter Korn, die Propst Simon von Lütterz dem Heinrich Schuler vom Hof zu Röhn wiederkäuflich verkauft hatte. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Hermann Abb. Nr. 11, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 3. Wir H e r m a n n probest, Liße eptische, K u n n e priorin bekennen fur u n ß unde alle unser nachkomen, daz wir mit gudem wiln unnde wiesßen u n n d durch verhengniß unsers gnedigen h e m hern Wilhelmß apts deß stiffts zu Hersfelde die zulassunge u n n d gunst gethan haben, daz unsern lieben in Godt andechtigen K u n e sichmeistern u n n d die gantz samenunge zcum Sehe vergunnet unde vergunen abzculoßen die acht malder frucht jerlichß kornß uff unserm hoff zu Rona, die unser furfarn her Symon von Lutterß seligen zu der zcyth probst Heinrichin Schulern gotseligen u n n d sin erbenn fursatzt unde furkaufft hat fur sybenczigk gulden, der dan nach ludt siner verschribunge in ablosunge deß closterß czehn gulden sollen abghe zu eyme testament, also haben wir obgedacht probst unde eptische unsern gnedigen hern

Nr. 330

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1486

von Hersfelt obgerurt gebeden, der uns dann furtter a n dem inhelder deß briffs nemlich an Corden Bragken durch siner gnade beth herlanget hait auch zcehn gulden unserm closter zu gudt unnd deßselben gedachten Corden Bragken eidern unnd öme orn seien zcu trost auch zu eynem testament, also haben die obgedachten sichmeistern mitsampt derer gantzen samenunge sulch acht malder kornß, wie oben geschreben stedt, umbe funffzcygk gude wolwichtige geneme rinische gulden zcu sich gekaufft uff eyn rechte widderablosunge. Szo haben u n ß die obgedachten kauffer die ghunst u n n d wiln gethan, wilch zcyth eyn probest adder stadhelder der probestie zcum Sehe kommet eyn virtel j a r ß vor sent Michelß tage u n n d brenget funffczigk gulden, wie oben geschreben stedt, so soln wir sichmeistern unnd samenunge sulch geldt widder neme mit allem mogelichim schadin unnd hinderstelligin zcynßin, a b die anderß daruff gegangen w e m a n insage unnd hinderniß, argelist u n n d alleß geverde nach inhalde deß briffes Heinrichen Schulern obgerurth darüber gegebenn. E ß ist auch beredt unnd bethedinget, wilch zcyt eyn probest die zcynß abgekaufft hait, so sali eyn sichmeistern dan zur zcyt sulch funffczygk gulden mit rayth eynß probesteß eyner eptische unnd der gantzen samenunge widder anelegen an eyn bequemelich Stadt, da sie orer zcynß gewyß unnd hebeningk sint, uff daz der langen vergangen unde verscheiden sein, die or testament bie diesßem closter zcum Sehe mit sulchin gelde gemacht haben, nicht vergesßen werde. Daz alle stugk, pungkt unnd artikel dyß briffs stedt unnd vest sali gehalden werde, geben wir probest u n n d eptische obengerurth zu rechter urkunde u n d e vester haldunge diesßen briffh mit unser der probestie unnd deß convents ingesigel vorsigelt. Gesehen ame Sonnabende nehst nach Sebastiani martiris, im j a r nach Cristi geburt unsers hernn thusent vierhundert darnach im sechßundachtzigisten jar.

1486 Apr. 28

330

Hermann Kiel, Propst des Klosters Frauensee, verleiht dem Konrad Tappert und seiner Frau Katharina das Gebüsch und eine Wiese im Griebels auf 30 Jahre mit Rodungsrecht. Abschr. Pap. StAMarburg К 498 (16. Jhdt.)fol.

45'f.

Ich Hermannus Kiel probst tzum Sehe bekenne vor mich und alle meine nachkommen, das ich mit wolbedachtem m u t h geliehen u n d gelassen habe und lasse dem bescheidenen m a n n e Curdt, Ketten seiner ehlichen hausfrawen u n d ihren erben die streuche u n d wieseflecken in dem Griebarts von der Molewiesen an hieruffer in dem Griebarts, als ferne als weit, u n d u m b fangen hat tzu roden und er das geroden kan tzu einer wiesen, dreissig j h a r e nacheinander folgende nach dato dits brieves, u n d wan solch dreissig j ä h r e

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1486

Nr. 331

u m b sein, so sal solch wiesefleck, ab das ander gerodt und gefegt weren, dem closter wider heimfallen, und ist es dan sach, das das closter dieselbigen wiesen wider verlassen wolde u n d selbst nicht behalten, so sich dan der vorgenant Curdt und sein erben gebhurlich gegen dem closter gehalten hetten mit ihren tzinßen, soll m a n dem gedachten Curdten und seinen erben vor einem andern bey der wiesen lassen u m b einen tzinße geben wolle. Es is t a u c h beredt, ob der gedachte Cort Dappert die streuche oder wiesen in diesen nehisten dreyen j h a r e n nicht roden wurden, habe ich obgemelter probst oder mein nachkommen die macht behalten die streuche einem andern tzu lassen ausgehens der dreyer jhare. Das solche punct u n d articull, die oben geschrieben, gehalten werden und also war seint haben wir obgemelter probst, eptischen und gantze sammenunge unser probstey ingesiegell unten ufs spacium dieses brieves thun trucken u n d solche stett u n d vhest tzu halten. Geschehen a m freittag nach cantate nach Christi unsers h e r m geburt tusent vierhundert darnach im sechsundachttzigsten j h a r e etc. Welche obgemelte dreissig j h a r e der genant Cort und sein erben reichen und geben sollen in die probstey tzum Sehe uf sant Michaelis jherlich sechs behmisch doringsche landtwehr und uf wienachten ein schonbrodt vor vier gnacken.

1486 Sept. 22

331

Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Johann Sperer, Johann Schrön, Johann Ditmar, Jakob Barth und Konrad Dremel den Albertssee und den Grund bis auf die Sebach gegen einen Geldzins auf 30 Jahre. Ausf. Pap. StAMarburg К 496fol. 15. Die beiden aufgedrückten Siegel des Propstes und des Konventes ab. Zur Sache s. Urk. Nr. 335. Wir Hermannus Kiel probest, Elise eptische, K u n n e priorin u n n d die gantz samenunge deß closters zum Sehe bekennen fur u n ß unnd unser nachkommen, das wir gelasßen haben u n d lasßen dene vorsichtigen H a n ß e n Sperer, Schrann Hanßenn, H a n ß e n Dithmarn, Jacoff Barthen unde Curden Dremell und alle ern erben die Elffenssehe unnd den grundt under dem grosßen Elffenssehe byß uff Sebach unde alß wyeth, alß eß Anthonius Heylm a n gerodt hait, alleß daz daz wasser bedegkt drissigk j a r e nacheynnandere volgende nach dato diesses briffs, unde davon solen die gemelten reych u n d gebe alle j a r e jerlichin uff eynen iden senth Michaels tag drye gulden halb dere probestie unnd die anderne helffte in daz sichhuß unnd d e m sichmeisterne in dem obgerurtene clostere zum Sehe unde nach ußgehunge der obgenanten drissigk jare. I ß dane sach, daz eyn probest unde die samenunge wie obgerurth dieselbigen genannten Sehe haben woln selbere in ore kochin,

Nr. 331

1486

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soln die vorgemelten Hans Sperer, Schrane Hans, Hans Dithmar, Jacoff Barth unnde Curdt Dremell abtrethen unnd den probst unde die gerurth samenunge ge[t]ruwelich lassen volgen unnd dere gemelt probst unde die genant samenunge adder ore nachkomen solne die ufftgerurten mennere entlegen, waß sie daran vorbuwet han nach erkenthniß fromer ludt. Item so aber das clostere unnd eyner von der samenunge wegen die mehergerurten Sehe fort verlassen wolden, soln sie das den vilgemelten unnd erne erbene vor eyme andern lassen umb den gemelten zcynß, so sie sich anders geburlich mit den ?cynßin unde anderß keyn on gehaldinn hetten an geverde. Auch soln die vilgemelten den kleynen Elffenssehe furmachin adder furgaben unschedelich dem hoff zum Tenchiß in sinere trengk etc. Unnd so haben mir gedachter probst eptische unnd gantz samenunge die gemelten mennere unnd ere erben von dereselbigen Elffensehe wegen in unserne schütz und schür genomen zu vorthedigen alß andere unser arm ludt unnd auch dabie zu hanthabenn. Darkegen solnn sie unß unserme closter getrw unnd holt sin unß und unserme clostere sin schaden warnen und bestes pruffenn. Ouch so habene mir sie in unsere gebeth unnd selegereth genomene vor uns unnd unsere nachkomen Godt vor sie zu bithenn zu ewigen gezeyten unnd zu beghen alß andere, die ore testament bie unß gemacht haben ungeverlich. Item so han fort Hans Sperer, Schrann Hans unnd Hans Dithmare bestanden die drye tichstedt undere dem Bemerbachßborne unde zwischin der Roßinnwießen. Die genanten tichestede soln sie machin unnde anrieht nach deme besten. Darzu sal one der probst zum Sehe obgenant loß mache zcapfene unnd rynne unnd one daz laß darfornne ane orne schaden. Auch soll ere one darzu gebene eyne halbe maldere kornnß unnd sali die tiche daz erstmall besetzen und darnach nach dere ersten besetzunge addere fischezcyth soln sie die tiche miteynnandere besetzenn unnd soln die gemelten tiche fische nach dato dyß briffs zeehne fischezcyth, unnd nach ußgehunge der gemelten fischezcyth soln die vielgemelten Hans Sperer, Schrane Hans unnd Hans Dythmare deme closter dieselbigen tiche getruwelich volgene lasßen an alle insage. Were eß sach, daz dere probest meher tiche machin wolle laß, soll in obgeschrebenere müß stehene und mit namen Michelßtich, ab er one anderß dene abgelueth adder geweth finde. Zu urkunde unnd rechtem bekenthniß haben mir obgedachten probest, eptische und gantz samenunge fur uns unnd unsere nachkommen dere probestie unnd deß convents ingesigel beyde an diessenn briff wissenglich thun drugken, eyne sulchs bie abgeschreben stede und vest zeu bliben, gesehen ame tage sanete Mauricii, anno Domini M°CCCCLXXXVI°.

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1487 März 4

1487

Nr. 332

332

Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß Heinrich Möller, Bürger zu Eisenach, mit seiner Frau Walpurgis der Siechmeisterin ihres Klosters einen jährlichen Zjns von ihrem Haus zu Eisenach, das vom Kloster zu Lehen geht, auf Wiederkauf verkauft hat. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst, Abb. Nr. 11, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 3. Wyr Hermannus Kiel probst, Lisa von Regkerodt eptische, K u n n e priorin u n n d die gantz samenunge deß closters zum Sehe bekennen vor uns unde alle unsere nachkomen unde vor allermellich, die dießin uffin briff sehin horin adder leßin, daz fur uns komen sint Heinrich Moller burger zu Isennach, Walpurg sin eliche wirthin und haben f u r sich und alle ir erbin recht unde redelich furkaufft unde furkauffen eynen halbin rynischin gulden an gelde jerlichß zcynßes alle j a r gutlich zu gebenn uff dominicam invocavit nehstkomen nach gifft dyß briffs an verzogk unde hinderniß an unnd uff eyme h u ß unnde hoff gelegen zu Isennach ame Frauwenberge uff dem Plane gegen der Kartuser hoff unde zu lehn rurth vone unserm closter obgemelt unde zcynßt u n ß unserm closter zu rechtem erbezcynße nuhen groschin lanthwer uff Michaelis, wilch zcinß d a n n zu fortan gefallen soll; dießem obgenanten halbin rinischin gulden haben di vorkauffer furkaufft den wirdigen unnd geistlichin der sichmeisterin unnd in das sichhuß unsers closters obgerurth, d a r u m b e dan die genante sichmeisterin den verkauffernn nutzlich unde wol betzalt hat sechß gude wichtige rinische gulden, daz δη wol gnugt, die sie d a n n an demselbigenn huße verbuwet han. Darmide geloben die furkauffer der genanten sichmeisterin unsers closters eyn gude wer zu thun uff dem mergenanten h u ß u n n d hoff an alle insprach unde hinderniß, welcherleye die in dießem zcynß adder kauff kernen, an allen schaden. Auch worden die furkauffer adder ir erbin sumigk ane der zcynße tagetzyt betzalunge, waß d a n n die kaufferin eyner sichmeisterin schaden daruff thedin, daz sie ir zcynße ermanten, den schaden gereden unde geloben wir furkauffer gentzlich zu betzalen. Daruber haben die furkauffer die ghunst unde macht behalden, daz sie dießin genanten zcynß mögen widderkauffin umbe sechß gude wichtige rinische gulden, welch zciit deß jares in daz eben ist, doch mit solchim underscheide, daz sie zuvoran betzall soln alle vorsesßin zcynß unde rnogelichin schaden, was deß daruff gegangen were, an behelff unde widderrede. Deß alleß zu urkunde unde waren bekenthniß uff daz alle stugk unnde artigkel diß briffs gantz unde stede gehalden soln werdin, szo habin wir vorkauffer fur unß unde unser erbin flyßlich gebedin den wirdigen hernn H e r m a n Kiel probst unnd die erbarn unde geistlichin eptischin unnde gantz samenunge ir probstie unnd deß convents ingesigele zu hengin an dießin uffin briff, daz wir genante probst eptische unde gantz samenunge umbe

Nr. 333—334

1488

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flyssiger beth wiln der furkauffer unde von erbeschafft wegenn getan u n ß unde unserm closter ane schaden unde unsen erbezynßin unvorschrebin. D a t u m anno Domini M°CCCG L X X X V I I , uff dominicam invocavit.

1488 Jan. 29

333

Albrecht Schetzel bekennt, daß ihm Propst Hermann Kiel von Frauensee einen Flecken an der Ecke neben dem hintersten Tor des Klosterhofes abgetreten hat und daß er die Umzäunung zwischen ihm und dem Kloster nach Ausweisung des alten Fundaments unterhalten wolle. Ausf. Perg. LHAWeimar. Am Pergstr. Siegel des Albrecht Schetzel, rund, Schild mit senkrechten Linien. Ich Albrecht Schetzel bekenne vor mich und myne erben in diessem offen brieffe, szo mir der andechtige und geistliche herre, er H e r m a n n Kyll itzt probist zum Sehe umbe etlichs irthüms wegin, den wir undereinander gehabt habenn der befriedung halben zwiesschen des closters hofe u n d mym hofe, eyn fleckichen zugelaßen und gegeben had von der egken neben dem hindersten thore glich snuerrecht yn das wasser, des ich u n d myne erbin zu unserm nutze gebruchen sollen, habe ich mich widder vorwilligt, das ich und myn erben die befriedunge zwiesschen beyden hoefen sollen halden ane hulffe u n d steür des closters nach ußwysunge und orkunde des alden fullemunts. Des [zu] orkunde und Sicherheit habe ich uffgemelter Albrecht Schetzel myn ingesigel vor mich und myne erbin an diessen uffen brieff lasßen hengenn, der gegebin ist nach Gotis gebort thusentvierhundert im achtundachzcigsten j a r e , a m dinstage nach conversionis Pauli.

1488 Febr. 28

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Hermann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen der Küsterei des Klosters 1 Gulden jährlich Zinses von einer Wiese in der Marksuhler Aue auf Wiederkauf. Abschr. Pap. StAMarburg (15. Jhdt.) 22a Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 4 Nr. 16. Wir Hermannus probst, Liese eptischen, K ö n n e priorn u n d die gancze samenunge des closters czum Sehe bekennen vor uns und alle unsser nachkomen, daz wir eintrechtlichen recht unde redelichen mit guttem wiln und wyssen vorkeuffen und vorkauft haben mit macht disß briffs der geistlichen j u n f f r a u Katherinen von Benhusen custern unssers closters u n d ören nachkomen, die die custerie innehaben, einen gulden zinß alle j a r gutlichen czu geben uff Michelis nach dato disses briffs an vorczogk und hinderniß an u n d •off unssern wesen gelegen czu der Aw, die dan iczundt H e r m a n Rudiger czu

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1488

N r . 335

Marthsul innehadt, der dan solchen zinß, adder wer die wesen innehadt, geben sal. Davor u n ß dan die genante Katherina gegeben und bezalt ha dt funfczehen rinsche wolwichtige guldin von örß ampts wegen der custerie daz uns wol genüget, welche gulden wir d a n in unssers closters noth u n d frommen kuntlich gewanth haben und wir gereden auch der genanten Katherin ein gulden were czu thun uff dem genanten H e r m a n Rudiger, adder wer die gutter innehadt, da m a n u n ß sulche zcinsße von geben ist in unssere probstie an alle insprach und hinderniß an geverde. U n d wer eß sache, d a ß sulche wesen loß wurden, so sal ein custerin mit czu thun unde czu lassen habe an alle insage eineß probst. Daruber haben wir vorkeuffer unß die gunst und macht behalten, daz wir dissen genanten zinß mögen widderkeuffen umbe die genanten funfczehen rinsche guldin, welche zidt unß das eben ist, doch mit sulchem untterscheit, daz bvornten bzalt sullen sein alle vorsessene zinß u n d mogelich Scheden, was der daruff gegangen were, an bhelff u n d widderrede an geverde. Dez alleß czu urkunde und warenn bkentniß, daz wir obgenante probst, eptischen unde gancze samenung vor u n ß und alle unsser nachkomen alle vorgeschreben sthugk und artikel stede u n d fest unvorbrochlich halten wollen u n d sollen an geverde, haben wir czu meher Sicherheit der probstie und convents ingesigel beede wissenglich heran gehangen. Gescheen a m donnerstag nach invocavit, anno Domini millesimo C C C C L X X X V I I I .

1488 Juni 11

335

Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Georg Möller, Johann Wilhelm, Johann Schrön und Johann Ditmar den Albertssee und den Grund bis zur Sebach auf 30 Jahre gegen einen jährlichen Zins von 3 Gulden. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Abb. Nr. 11, b) Konvent Abb. Nr. 3. Abschr.: Pap. Begl. Notar Johann Zinck d. d. 1499 Dez. 20 StAMarburg. 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 4 Nr. 16. Zur Sache s. Urk. Nr. 331. Wyr Hermannus Kyel probst, Liesa von Regkrodt eptische, K u n n e priorin u n n d die gantz samenunge deß closters zcum Sehe bekennen vor u n ß unnd unsere nachkomen, daz wir gelasßenn habenn unnd lassen den ersamen u n n d vorsichtigenn Jorgenn Möller, H a n ß e n n Wilhelm, Schramm H a n ß e n n , H a n ß e n n Dithmar unnd alle oren erbinn die Elffenssehe unnd den grundt under deme grasßen Elfenssehe byß uff Sebach u n n d also wieth alß eß Anthonius Heylman gerodt haith, nichtß ußgescheydenn in demselbigen gründe, waß sie sich deß gebruchin kunnen, an geverde etc. drissigk j a r nacheynnander volgende nach dato dyß briffs. U n n d davon soln die gemeltenn reych unnd gebe alle jare jerlichinn uff eyn ider sent Michaels tagk drye gulden halb der probstye unnd die andernn helfft in daz sichhüß u n n d der sichmeysternn in dem obgerurten closter zcum Sehe. U n n d nach ußge-

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1488

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hunge der obgenanten drissigk jar ist eß dann sache, daz eynn probst unnd die samenunge wie obgerurth dieselbigen genanten Sehe habenn woln selbert in 6r kochinn, solnn die vorgemelten Jorge Moller, Hans Wilhelm, Schramm Hans, Hanß Ditmar unnde or erbinn abtrethe unnd dem probst unnd gerurter samenunge geruweglichin lasßen volgenn unnd der gemelt probst unnd samenunge adder or nachkomen soln die offgerurtten menner entlegenn, waß sie darann kuntlichinn vorbuweth hann nach erkenthniß fromer ludt von beyden teylenn darzu gegebenn an geverde. Unnd wer eß aber sach, daz eyn probst unnde samenunge die Sehe furtter verlasßenn verkauffenn adder vorsetzenn woldenn, sali mann dieselbigenn obgerurten menner unnd 0r erbin forder eyme anderm dabie lassen umbe eyn sulchin ztynß, bie obgeschrebenn steht unnd nicht witer zu beswernn an geverde. Auch soln die vielgemelten den cleyn Elffenssehe furmachinn adder vorgrabenn unschedelich deme hoff zcu Tenchiß an syner trengke etc. Unnd so habenn mir gedachten probst, eptische unnd gantz samenunge die gemeltinn menner unnd or erbin von derselbigen Elffenssehe wegenn in unsernn schütz unnd schuer genomen zu vorthedingen alß ander unser armen ludt unnd auch dabie zu hanthaben. Darkegenn solnn sie unß unsernn closter getrw unnd holt synn, unß unnd unserm closter synen schadenn warnn unnd bestes pruffenn. Auch so habenn mir sie in unsere gebeth unnd selegereth genomen vor unß unnd unser nachkomen Godt vor sye zu biethen zu ewigenn getzyten unnd zu begehinn alß ander, die or testament bie unß gemacht habenn. Und deß alleß bie obgeschrebenn zu vester orkunde unnd warem bekenthniß vor unß unnd unser nachkomen zu haldenn, habe wir Hermannus probst, Lisa eptische unnde gantz samenunge unser der probstie unnd convents ingesigel beyde an dießin briffwissenglich thun hengkenn. Geschrebenn unnd geschenn am mithwochin Barnabe apostoli, anno Domini M°CCCCLXXXVIII.

1488 Okt. 22

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Hermann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verlehnen mit Einverständnis Abt Wilhelms von Hersfeld dem Lorenz Stranz und seiner Frau Katharina die Hälfte des Hofes Burkhardtroda gegen einen jährlichen Getreidezins auf Wiederkauf. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.) fol. 26. Zur Sache s. Urk. Nr. 337.

Wir Herman probst, Liße eptischen, Könne Schelken priorn und gantze sammenung des closters zum Sehe bekennen mit disßem offin briffe vor uns und unsern nachkommen, das wir mit willen und verhengniß des erwirdigen in Gott vatters und hern hern Wilhelms apts des stiffts Hersfeld unsers gnedigen liben hern verlassen und verthan haben in crafft disßes briffs unsern

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1488

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hoff zu Burgerthenrode die helffte mit aller zugehorunge, derselben helffte agker wesen wassers weydde holcze u n d feit nichtes ußgescheyden dem bescheyden Lorenzen Stranzen Katherin seyner eliche hußfrauen u n d allen iren libeserben Even des genanten Lorenzen swester und den ersten, den sie zw der heyigen ehe nemen wirt, und allen iren libeserben und den genanten liben allen zuglich ir lebenlang und nicht lenger u n d irem iglichem zw seynem libe, alßo das die genanten libe solchen halben hoff wie vorstett in bowe u n d besserung halten sollen und sich des mith alle irem besten nottze gebruchen alßo beschedelich, das sie unser probstie alle j a r e uff sent Michels tag gutlich geben und brengen sollen zehn malder gutter frucht halp korn u n d halp habern und czwo mettzen erbeyß, darubir sollen noch wollen wir sie noch unser nachkomen nicht hoher besweren. Auch ist beredt, a b die genanten libe ir leben lang nicht uff solchem halben höbe sittzen wollen, so mögen sie den bestellen u n d besettzen mit andern fromen luten, alßo das sie dieselben vor uns und unßer nachkommen bringen, ßo sal one eyn solchs nicht gewegert, alßo daz sie uns und unser nachkomen probsten der gemelte czynß jerlich, wie obgerurt ist, gutlich ußgericht werden und die helffte des hoffs in bowe gehaltten werde und in besserung und die genanten libe, oder mitt wem sie den hoff besettzen wurden, sollen unser u n d unsers closters getrowe hoffluth sein, unsers bestes werben u n d schaden warnen und a b enicherleyge irrung czwischen in, oder wen sie uff solchen halben hoff settzen wurden, ufferstunde, sollen sie d a r u m b keyn ander hern jungkern adder ußflucht suchen, sonder sich des vor uns vertragen. W u e abir solcher vertragk vor uns nicht gesche, ßo sollen sie d a r u m b unsern gnedigen hern von Hersf[eld] vor eynen obernhern und nymants anders ersuchen, der ir dan zu entscheiden gantz mechtig sin sal. W a n aber die obgenanten libe alle von todes wegen abgegangen, ßo sol disßer briff crafftloß u n d der halp hoff mit seinen zugehorunge zu u n ß gefallen sein. Des zu bekenthniß haben wir probst eptischen u n d conventh obgenant unßer probstie und convents ingesigell und wir Wilhelm aptt von Gots gnaden obgedacht, diwil solche lyhunge mit unsem wisßen und willen gescheen ist, unßer ingesigil an disßen briff thun hencken uff santh Severi tag des heiigen bischoffs, do m a n czalt nach Cristi geburth unsers liben hern thusent vierhundert achtzigundacht jare.

1488 Okt. 23

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Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee lehnen dem Johann Claus und seiner Frau Irmgard den halben Hof zu Burkhardtroda gegen eine jährlichen Zins auf Wiederkauf. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.) fol. 27. Zur Sache s. Urk. Nr. 336.

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Wyr Herman Kyle probst, Lyße eptissenn, Könne Schelckenn priornn und gancze samenung des closters zcum Sehe bekennen mit dyßem offenn bryeff vor uns und unser nachkumen, das mir mit wyllenn und verhencknis des erwirdigenn in Goth vathers hernn hernn Wylhelms apt des styffts zcu Herschfelt unsers gnedigen lyben hernn verlassen und verthann habenn in craffte dyß bryeffs unsem hoff zcu Burckartrod dy helfft mit aller zcugehorung derselben helfft acker wyßen wasser weyd holcz und feit nichs ausgescheydenn dem bescheyden Hansen Claus, Imelseynereligenhausfrawenn und iren leybserbenn Heinczenn des gnanten Hansen Claus sohnn, Herman und Elßenn der gnanten Imel kynder, dy sy zcuhauff bracht habenn zu irer aller leyb und lebtage, und nit lenger und iglichem in sunderheyt nach tode des andernn, alßo das dy gnanten leyb sulchen halben hoff by vorsted in baw und besserung halten sollenn und sich des nach alle irem besten nocze gebrauchenn alßo bescheydelich, das sy unser probstie alle jar uff sant Michaelis tagk gutlich geben und brengen sollenn zcehen maller guther frucht halp korn und halp habernn und zwo meczen erbeys. Daruber sollen noch entwollen mir sy noch unser nachkumen nicht hoher beschwerenn. Auch ist bereth, ob dy benanten leyb ire lebenlang nicht uff sulchem halben hoff syczen wollenn, so mögen sy den bestellen und beseczen mit andern frumen leuthenn, alßo das sy dyselbenn vor uns und unser nachkumen prengen, so sali ine ein sulches nicht gewegert werdenn, alßo das uns und unser nachkomen probstenn der bmelt zcins jerlich, wy obgerurth ist, gutlich ausgericht werd und dy helffte des hoffs in baw gehalten werd und besserung und dy gnanten leyb, ader mit wem sy den hoff beseczenn wurdenn, sollen unser und unsers closters getrew hoffleuth synn, unser bestes werben und schaden warenn und ob einigerley irrung zwyschen ine ader wen sy uff sulchen halben hoff seczenn wurd ufferstehend, sollen sy darumb kein ander hernn jungkern ader usflucht suchen, sunder sich des vor uns vertragen. Wo aber sulcher vertrag vor uns nicht gesche, sollen sy darumb unsernn gnedigen hernn von Herschfelt vor ein uberhernn ansuchen, der ir dan zcu entscheydenn gancz mechtig sein sali. Auch hat der genant Hans Claus Hanßen Schlaczhewer, Nesen seyner hausfrawenn ire gerechtigkeyt desselben hoffs abgekaufft und sy des vorgnugt. Wan aber der obgedacht Hans Claus, Imell seyn elige hausfraw und alle ire kynder, dy sy iczt haben ader furth miteynander gewynnenn mochten, Heincz des gnanten Hansen Claus sohnn, Herman und Eiße der gnanten Imell kynder von todes wege abgegangen und nicht me in lebenn, so sali dy helfft des obgnanten hoffs wyder zcu unßerm closter gefallenn und dyser bryeff krafftloß seynn. Des zcu bekentnis haben mir probst eptissen priornn und convent obgeschreyben unser probstie und convents insygell an dyßen bryeff thunn hencken. Szo bekennen mir Wylhelm von Gots gnaden apt des styffts Herschfelt obgnant das sulche versigilung mit unserm guthen wyssen wyllenn und verhencknis geschehenn. Darumb haben mir auch unser 17 Küther, Frauensee

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1489

Nr. 338—340

insygell zcu merer Sicherheit aller obbeschreyben ding vestiglich an dyßen bryeff t h u n u n d heyssen hencken, du m a n zalt nach Christi unsere hernn geburth tusent vyerhundertaczigundacht jar, uff sant Severini tag des heyligen byschoffs.

1489 Febr. 10

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Die Boten des Klosters Admont besuchen das Kloster Frauensee (monasterium sancte Marie virginis in Lacu, ordinis sancti Benedicti, Maguntinensis diocesis) anno Domini M C C C C L X X X I X , in die Scolastice virginis. Rotul Perg. Stiftsarch. Admont J 225. Druck: Bünger, Fritz: Admonter Totenroteln (1442—1496) Bd. 19 der Beitr. z. Gesch. d. alten Mönchtums u. des Benediktinerordens S. 143.

1489 Sept. 29

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Zinsregister aus Salzungen über einen Salzzins des Klosters Frauensee von dem Gesträuch bei Röhn. Notiz Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13. In duplo. Saltzungenn. Johannes Fulda. 2 einhalb korb saltz von dem gestreuche bye Rona gelegen. Ein korp Walpurgis, anderthalb korb Michaelis. Dis sali er innehaben 32 [jar] u n d ist gesehen thusent C C C C und in dem neunundaezigisten jare, uff dinstags sente Michaelis.

1489 Okt. 4

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Hermann Kiel, Propst zu Frauensee, Johann Geilmann, Pfarrer zu Husen, Martin Kaiewitz, Propst zu Göllingen und Augustin Gebhart, Kaplan zu Frauensee, als Vertreter des Pfarrers Heinrich Molner zu Kindelbrück und Paul Margenfelt, Pfarrer zu Beichlingen, Johann Herdegen, Amtmann zu Sachsenburg, und Johann Utteroda als Vertreter des Rats der Stadt Kindelbrück fällen einen Schiedsspruch zwischen den genannten Parteien wegen der Verleihung der Vikarie Sankt Urbani und Margarethe in der Pfarrkirche zu Kindelbrück. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 3 Siegel: a) Propst Hermann Abb. Nr. 11, b) Junker Heinrich Hacke, {Posse, Adelssieg. III Taf. 36 Nr. 13), c) Stadt Kindelbrück, Otto Hupp, Wappen u. Siegel d. dschn. Städte, Heft 3 S. 52. Zcu wissen, das uff hüte sontag Francisci anno Domini tusent vierhundirt dornach im nunundachczigisten der irrethump zwischen den erbaren erßamen unde wießenn ern Heinrichen Molner pferner zu Kindelbrucken eyns

Nr. 340

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unde dem rathe unde der ganczen gemeyne halbin daselbst, betreffende die collacion der vicarien sancti Urbani unde Margarete, in der pharkerchin daselbst gelegen, todeshalbin em Curdes Wegener nehisten besitczers vorlediget, andernteyls, die dan der rath uß craffte eyns fürstlichen scheides, etwan dorch den irluchtenn hochgebornen fursten unde herren hertzogin Wilhelms seliges gedechtnisses zwischen on unde ern Johan Peter zu der zciet ires pferners zu Kindelbrucken gescheen, dem erbarn ern Johan Hoffei unde der obingenante er Heinrich Molner uß orsache voertgethaner collacion etwann unde fur deme gedachten scheide dorch den genanten sienen vorfarn gescheen, ern Heyßen gethan haben, derhalben sie uff beyde parth zu fast merglicher kost schaden unde furder geczencke, die daruß erwachßen, komen sint, durch die wirdigin erbarn unde gestrengen ern Herman Kiel probste zum Sehe, magistern Johan Gelman pferrer zu Hußen, ern Mertin Kalewitcz probst zu Geilingen unde ern Augustyn Gebehart cappellan zum Sehe, uff des genanten ern Heinrichs Molners orth unde er Pauwel Margenfelt pferner zu Bichelingen, Hanßen Herdegen amptman zur Sachßenborg unde Hanßen Uttenrodt uffdes rathis sieten mit beyder partyen wisßen unde willen gutlich unde fruntlich abegetragen unde entscheiden ist, inmasßen hirnach volget. Zcum erstin hadt eine partie von der andern allenn Unwillen ungunst geczencke, unde was sich uß unde in solchem irrethump entsponnen hadt, gantcz unde unuffruglich abegethan. Darnach hadt man alle kost zcerunge unde schaden von beyden partien derhalben gethan unde genomen, gegin eynander vorglichet, ußgeslosßen die expenss, die der genante ern Heyße siner collacien halbin hadt thun musßen, die sal der rath ane des pferners schaden abetragen. Furder ist beteydingt, das ein rath zu Kindelbrucken hinfurt nach inhalde des fürstlichen scheides bei der lehen der gedachten vicarien ane alle hinderunge des genanten pferners unde siener nachkomelinge blieben unde die, so offte sie zu falle kompt, vorlihen sal. Auch so sal ein rath mit iren belehenten vicarien vorschaffen, das sie sich gein dem pferner in redelichen unde erlichen Sachen gehorsamlich erczeigen, ime auch sunderlich in der kerchin zu den hoen festen beide zu den vespern unde mesßen beistant thun unde helffen sullen. Darvor sal sie der pferner widderumbe uff solche feste mit esßen unde trincken zu mittage nach altherkomener gewonheit vorsorgin. Es sollin auch die vicarien, welcher derhalbin irsucht werdit, in abeweßen des pferners sacramenta langen, den es noed sien wurde. Also sullen sie auch uff die sontage in circuitu erschienen unde in iren koerhemden mitgehen. Furder sollin dieselbien vicarien, den die fruemesse zustehit, solche messe frue unde zu rechter stunde halden. Also sal es auch bie der frumesse zu sancte Egidien bei altherbrachten gewonheit blieben ane eyns pferners inhalt unde widderrede. Auch sal ein rath uff anruffen unde anwießen des pferners, wo ime unde siener pfarre an dem acker abebruch gesehen were, das der wider gerechtfertiget wurde, behulffen sien. So sal der 17*

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1490

Nr. 341

pfernir darobir den r a t h daselbst bei aller irer altherbrachter gewohnheit nemlich den kirchener unde die alterluthen die nach notdorfft zu setczen unde zu entsetczen unvorhindert blieben lasßen. U n d e sullen also damite gutlich gescheiden sien ane alle geverde. Das solcher vorteydingt auch alle vorbeschrebene stucke unde artikele stete fast unde unwidderrufflich gehalden werden unde also blieben, so hadt m a n disse gutliche vortracht glichsluts gedriefacht unde yedem part eyne unde die dritte deme probste zum Sehe an stat der juncfrauwen daselbst, von den die pharre zu lehen gehit, zu Sicherheit unde vorwarunge forders irthums mit iren sigillen vorsorget gegeben, des wir obingedachten probst pferner unde rath mit unßern hir unden angehangenden sigillen bekennen, auch ane alle geverde. Mittels 2 Siegelbändern angehefteter Pergamentstreifen: U n d e ich obgenanter Heinrich pferner zu Kindelbrucke habe gebetin den gestrengin junckern Heinrichen Hacken sien sigil vor mich hir unden anzuhengen, gebrechen halben eygens siegels, des ich genante Heinrich Hacke also under unde mit meynen sigil bekenne, dach mir unde mynen erben unschedelich.

1490 Sept. 14

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Hermann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Adam Hafersang die Erlichsmühle in der Marksuhler Aue gegen einen jährlichen £ins von 10 thüringischer Groschen. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.) fol. 1Г. Wir H e r m a n probst, Lißa eptißin, K u n e priorn und die ganttze ßamenunge des closters zum Sehe bekennen in diesem uffenn briffe vor uns u n d alle unser nachkumen vor allen den die diesenn brieff sehin hören ader vorleßen, das wir mitt wolbedachtem m u d t t u n d eintrechlichem gelaßen haben u n d laßen in macht diß briffs dem ersamen Adam Haffersangk, Margreten seiner elichen hußffrawen u n d ere beyder libeserben zu der Awe eine wisen gnantte die molnstadtt ader die Erlichsmoln von Claß Schmiden a n bis an Petern Hutten die lenge heinuffen darnach zwischen dem waßer und dem alden molngraben und ein wißenfflecken mitt namen drievirtel eins ackers gelegen daselbst zu der Awe ann dem waßer nebentt Heymperling wißen von wilchenn obgenanten wißen der egenantte Adam, Margrett sein eliche heußfrawe u n d ere beider libeserben uns richenn u n d geben sallen alle j a r jerlichenn uff Michahelis in unsser probstei zu zins zehenn groschen doringscher lanttwere, diewil sie solche wißen inhaben. Auch sollen sie solche wißen bwen u n d in guthem wesen halden u n d wan diß gemeltenn Adam, Margrete und de beydere libeserben numer ist, die Gott ffriste nach

Nr. 342

1490

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synem willen u n d todes halben vorscheiden und vorsturben seindtt, so Bollen sulche obberurten wißen widere lediglich Valien an unsere probestei und clostere an eins idermans insage u n d Widerrede an geverde. Das solche punctt u n d artikel wie die obgemeltt schrifft ausffurtt alßo gehalten u n d unverbrüchlich beffestigett werden, haben wir obgedachten probst eptisen u n d ganttze ßamenuge dißen briffe vorsygeltt mitt unserm pobstei(!) und conventts ingesigel beide hyre angehangen, geschenn a m tage feste altacionis sancte crucis, anno Domini M ° C C C C ° L X X X X .

1490 Sept. 17

342

Konrad Schucharth genannt Jäger bekennt vor Sebastian Beder, Schultheiß zu Berka, daß er vor 30 Jahren zu Tiefenort gewohnt habe und wisse, daß das Kloster Frauensee dortselbst eine Fischweide besitze. Ausf. Pap.LHAWeimar. Auf gedr. das runde Pap. Siegel des Schultheißen Sebastian Beder, Schild, darüber 3 Federn oder Zweige. Zur Sache s. Urk. 328, 343. Ich Bastian Beder itzunt zu der tzyt schultheyß zu Bergka bekenne in unnd mit macht diß briffs, daz vor mich komen ist Cordt Schucharth den m a n neneth Jeger unnd hath bekant unnd gesageth uff denn eydt, den er sinen rechten herren gethan hath, uff die truwe, die er wib u n n d kinde schuldigk ist, uff die farth, die sin arme sele farn sali, daz er etlichin tzyten nemlich drissigk j a r u n n d lenger ungeverlich zu Tiffenhart gewoneth hath, unnd spricht, daz oihe gar wol wissenglich sie, daz daz closter u n n d goteshuß zum Sehe daselbest zu Tiffenhart eyn fischweyde habe von dem furt under der brugken ann byß under die Salczengruben mitsampt der alden Werre, der ungersten und der eldesten a l d e W e r r e geruwelich unnd notzbarlich mit h u ß hoff unde garten alwege bie sinen tagen langk geruwelich an eynß idermans insage herbracht und ingehabt h a t h bie diesen nachgeschreben fischernn nemelich Trewel, Cordt Fischern, Cordt Stangen, Heynrich Fleußheuwern unde darnach widder Cordt Stangen unde von Cordt Stangen itzunt byß uff Hans Tremell. W o solch besage unde kuntschafft nicht gnugsam were zum rechten, wil er eyn solchß beweren, wie er von fromen luten gelarth wirth. Daz solch besage vor mir obgenanten schultessen ergangen unnde gesehen ist, sprech ich genanten schulteß uff die eyde, die ich zu dem schultessenampt gethan habe, unde deß zu orkunt so habe ich von bethe wegen Cordt Schucharthen obgennant dyß kuntschafft vorsigelt mit mynen eygen ingesigell, doch mir unde mynen erbin an schaden. D a t u m anno Domini M C C C C L X X X X , in die Lamperti.

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1490 Sept. 30

1490—1491

Nr. 343—344

343

Johannes Geilmann, Pfarrer zu Husen, bekennt, daß Heinrich Gerlach, wohnhaft zu Röhn, vor ihm und dem Priester Heinrich Ruppel sowie Johannes Katmann, Bürger zu Salzungen, ausgesagt habe, daß das Kloster Frauensee eine Fischweide zu Tiefenort besitze. Ausf. Pap. LHAWeimar. Das auf gedr. Pap.Siegel des Magisters Johannes Geilmann ab. Zur Sache s. Urk. Nr. 328, 342. Ich Johannes Geilman magister der freyen könst u n d pherner zu H u ß e n bekenne in u n d mit macht dißes briffs, das ich durch schrifflich bevele des wirdigen hern des officialis zu Ysennach vor mich gefordert habe in gegenwertikeyt dißer nachgeschriben geczungen, nemlich hern Heinrich Ruppels pristers und Johannis K a t m a n bürger zu Salczungen, den bescheyden m a n Heinrich Gerlach iczunt wonhafftigk zu Rona und her h a t h besagt uff den eyt den her synem rechten hern gethan hath, uff dy truwe, dy her wibe und kinden schuldigk ist, uff dy vart, dy syn arme sele farn sal, das her vor etlichen ziten nemlich fuffczigk iare u n d lenger zü Diffenart gesessen habe ungeverlich, und spricht, das ome gar wole wissentlich sey, das das closter zum Sehe daselbest zu Tiffenart eyn vischweyde habe von dem forte under der brücken ane biß under dy Salczengrube mytsampt der alden Werre, der understen und der eldesten alden Werre geruwelichen und nuczbarlich mit huse hoffe u n d garten allewege bey synen tagen langk geruwelich an eyns ydermans insage herbracht und ingehabt hat bey dißen nachgeschriben fischern, nemlich Hansen Drewel, Cort Fischern, Cort Stangen, Heynrich Fleischhewern u n d darnach wider Cort Stangen u n d von Corte Stangen iczunt biß uff H a n ß e n Dremel. W o solch besage u n d kuntschafft nicht genucksam were zum rechten, wil her eyn sochs(!) beweren wy her im rechten gelart wirt. Das solch besage vor mir obgenanten J o h a n Geylman etc. und den obgenanten geczugen ergangen und gesehen ist, das spreche ich uff myn pristerlich a m p t und uff dy eyde [dy] ich mynem hern probst zu Salcza gethan habe. Des zu orkunde so h a b ich diße kuntschafft vorsygelt mit mynem eygen ingesigel, doch mir u n d mynen testamentarien an schaden. D a t u m anno Domini M 0 C C C C ° L X X X X ° , uff donerstagk in der gemeyntwachen.

1491 Febr. 10

344

Hermann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bestimmen, daß von den Kornzinsen des Hofes Röhn, die z. Z^· der Elisabeth von Reckerode verschrieben sind, nach deren Tod 4 Viertel Korn genannten Klosterfrauen zufallen sollen. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Hermann Abb. Nr. 11, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 3. Daran anhangend Willebrief des Abtes Wilhelm von Hersfeld 1491 Juni 12, Nr. 345.

Nr. 344

1491

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Wir Hermannus probst, Lisa eptische, Kunnen priorin, Katherina costerin unnd die gantz samenunge deß closters zum Sehe bekennen in dießem uffen brieve vor unß unnd alle unser nachkomen, nachdem alß frauwen Lißen von Regkrodt von unsern vorfarn unnd auch unß etliche korntzynß an unnd uff unserm hoff Rona verschrieben gewest sint unnd noch sin inhalt orer verschribunge über sulch tzynß mellende etc. wilch tzynß stehin sollen zu orem liebe unnd lebetagen unnd nicht lenger, nu haben wir obgenanten probst eptisch unnd gantz samenunge vorwilliget unnd zugelasßen in macht dyß brieveß, daz sulchß tzinßeß nach tode frauwe Lißen von Regrodt obgenant vier firtel korns sulcher obgenanter tzynß von dem genanten unserm hoff Rona volgen sollen unnd alle iar gutlich gereicht unnd gegeben werdin Friden von Botlar unnd Katherinen von Crutzburgk unsern chorswestern, diewile sie liebn unnd leben, auch eyner nach der andern tode unnd nicht lenger sich derselbigen zu gebruchin zu orer liebes nottorfft nach orem willen an eynß idermanß insage an geverde. Wie(!) heysßen unnd gebieten auch eynem iglichen hoffman zu Rona, der zu eyner iglichin tzyt ist, den obgenanten zcweyn Friden unnd Katerinen mit den gnanten vier firtteln kornß lipgedinges jerlichin damidt zu warten von unsertwegen an unser unnd eynß idermanß von unsertwegen insagunge unnd widderrede an iren schaden an geverde. Wer eß aber sach, daz wir obgenanten probst unnd die gantz samenunge addere unser nachkomen sumigk werden uff die erbenanten tagetzyt an den tzynßen, deß wir doch nicht thun sullen noch wollen, wilchß j a r ß daz so geschee, alßdan erleubin wir en den vorbemelten unsern chorswestern, daz sie unß adder wer on dazu behulffen ist, phenden mögen an unsern unnd deß closters pfänden unnd habe uff unsern hoffen, wu die daz clostere hath, vor 0r tzynß zuvorsetzen. Sie mögen unß auch u m b die vielgenanten ztynß ermanen geistlichin adder wertlichin an geverde. Wan auch die obgenanten zcwen liebe an dem leben nicht mere sint, die Godt lange frist nach sinem lobe, so sollen auch sulche tzynß mit on abgestorben sie unnd dießer briff machtloß, an weß hanth ere keme, an alle geverde unnd auch sunderlich, ab sichß begebe, daz Katherina von Crutzburgk obgerurt nicht in unserm closter blebe und hennusßen keme, sal sulch tzynß obgerurt or nicht volgen, sundern alleyn Friden von Botlar zcu irem leben unnd nicht lenger darnach unser probstie unnd closter lediglich heymfallen an allen behelff unnd widderrede an argelist. Deß zcu warer orkunde unnd vester Sicherheit haben wir obgenanten probst eptisch unnd convent vor unß und unser nachkomen unser probstie unnd convents insigil ane diessen briff thun hengken, gesehen wissenglich anno Domini M°CCCCXCI, in die Scolastice virginis.

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1491

1491 Juni 12

Nr. 345—346

345

Wilhelm, Abt von Hersfeld, bekennt, daß Propst und Konvent des Klosters Frauensee mit seinem Wissen den Jungfrauen Frieda von Buttlar und Katherina von Kreuzburg 4 Viertel Korn zu Röhn auf Lebenszeit verschrieben haben. Ausf. Perg. LHA Weimar. Pressel an Urk. d. d. 1491 Febr. 10 Nr. 344. Siegel des Abtes Wilhelm von Hersfeld, rund, stehende Gestalt mit Stab in der Linken, links u. rechts daneben 2 Schilde mit Kreuz u. Doppelkreuz, Legende: S. Wilhelmi abbatis ecclie hersfelden. Wir Wilhelm von Gotß gnaden apt des stiffts zu Hersfelde bekennen vor u n ß unnd unser nachkomen, daz dyß gegenwertige verschribunge durch unsern probst unde convent zum Seh vorsigelt uff vier virtel kornß zu Rona zu Friden von Botlar unde Katherin von Crutzburgk lieben bethedinget unser wissen wiln unde vorhengniß ist unde wollen, daz die zu aller inhaldunge stedt unnde unvorbruchlich gehalden werde sal, u n n d vorwilligen die, so wir rechtlich sollen unde können, an geverde vor u n ß unde unser nachkomen. Deß zu bekenthniß haben wir diß tzedeln an den haubtbriffs vormittelst eyner preß mit unserm anhangende sigele thun unde lasßen vorsigeln. D a t u m anno Domini M ° C C C C ° X C I , dominica die post Barnabe.

1491 Aug. 5

346

Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verlehnen dem Konrad Hertwig zu Horschlitt einen Hof zu Horschlitt erblich auf ewige £eit gegen einen Geld-, Eier- und Hühnerzins. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.) fol. 12. Wir H e r m a n Kyel probst, Katherina von Benhusen eptischen, Anna Wenigen priorin und die gantze samenunge des closters zum Sehe bekennen in diesem uffen brieffe vor uns u n d alle unsere nachkomen vor allen den diesen briff sehin ader hören lesenn, das vor uns komen ist der ersame Cort Hertwig wonhafftig zu Horslat und uns gebeten, das wir om und sein erben lyhen u n d belehnen mit eynem huse hoffe schüren und darin zwoe hübe lands an acker und wiesen gelegen daselbst zur Horslat von uns zu lehin rorende etc. Also bekennen wir obgena[n]te lehinherren u n d lihen und bekennen, als lehinsrecht ist, in macht diß briffs ewiglich u n d erblich zu besitzen deme obgenanten Cort Hertwig und sein erben solch h u ß und hoffe schüren mit zweyen hüben darinn gehören, an acker u n d an wiesen, die er dan roden u n d fegen sal, wo sie nicht gereide gemacht sint, sich der zu gebruchen nach allem synem besten und nutzbarlichkeit, doch mit solchem unterscheide, das der genante Cort Hertwig und sein erben unserm closter obgenant alle j a r e jerlichen sollen zu rechtem erbezinse geben in unser

Nr. 347

1491

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probstye ein geschog groschen, drie phennige vor ein groschen dorinscher lantwerunge auf ein iglichen sancti Michels tag ein halb schog eiger auf ohestern, zwey michelshuner, ein vastnachtshuen u n d fron dienen eynen tag mit eynem menschen in der e m , es sie haw machen ader schnyden an geverde und argeliste. Des alles zu rechtem bekentnisse und warer urkunde, haben wir obgerorten H e r m a n probst und Katerina eptischen u n d die gantze samenunge vor uns und alle unsere nachkomen unser der probstye und convents ingesigel beide wissentlich an disen briff thun und lassen hencken. Gesehen nach Christi unsers hern gepurt tausent vierhundert in deme einundnuntzigsten jare, a m tage sancti Oswaldi regis et martiris.

1491 Okt. 4

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Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Albrecht Teufel den freien Hof Röhn auf 20 Jahre unter genannten Bedingungen. Gleichz• Abschr. Pap. LHAWeimar, zerrissen. E ß ist beredt u n n d vorthedingeth zwischen den wirdigen unnd geistlichin hernn H e r m a n Kyl probst zum Sehe, Katherinen eptischen u n n d der gantzen samenunge daselbst, also daz sie oren fryen hoff Rona mit aller siner zu- u n n d ingehorunge, wie daz Mathes Tichmoller u n n d sin vater ingehabt habenn, umbe alle die erwachßen frucht korn gersten haffern, unnd was da wechst, halb zewen tzigk j a r nacheynnander volgende nach gifft dieser tzedeln vorlassen habenn dem ersamen m a n Apeln Tufel siner elichin husfrauwen unnd orn erbin, also daz sie dem genanten closter alle frucht wie obgerurth alle j a r halb geben unde reichin sullen zeum Sehe in die probstie, adder wu sie daz eyn probst heyßt hyngeben. Sie sullen auch sulchin hoff in gudem buwe u n n d weßin halde mit dachunge zeunen unnd befreddigunge an deß closters schadin, alß daz beredt u n n d vorthedinget ist. E ß ist auch beredt, was rechter erbtbuwe uff demselbigen hoff nöth wernn adder wurden zu buwen, sal eyn iglicher probst adder stadhelder der probstie zum Sehe daz tzymmerlon geben u n n d ußrichten u n n d der hoffman die fure u n n d kost darthuen an deß closters schadin. Item den ersten buwe, den der probst unnd das closter thudt zu Rona, eß sie h u ß adder schurn, sal der probst unnd daz closter die ersten dachunge vorlonen bie deß hoffmans kost u n n d darnach sal eß der hoffman in buwe u n n d weßin halde, deß sal orhe der probst eyn rynth u ß dem gemenge zu siner kost zugudt gehin lasßin, so sie die obgebuwe thun. Auch ist vorthedinget unnd beredt, daz der hoffman alle j a r sin agker zu rechter geburlicher tzyt unsumelich vorgaten sali mit thungen, mit ern u n n d mit sewen unnd in rechtem guden buwe haldin, unnd ab deßselbin agkers wust lygen blebe unnd nicht geerbeit worde durch sin vorsumeniß, sal ome abgehin an sinem halben teyll, alß viel deß agkerß uberblebin were, der da nicht frucht

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getragen heth, eß sie inn winter adder in lentzenfeilde. Eß ist auch beredt, daz der gedacht hoffman zu inkomende der frucht sich zu rechter tzyt sali ummethun umme sny tter, die dem closter unnd ome bekemelich sint, unnd dieselbigen brengen fur eyn probst unnd mit denselbigen uberkomen zu snyden nach laufft der jar unnd die frucht von dem felde schigken unsumelich unnd dieselbigen berechin bie den schogken unnd uff eyn kerpholcz snyden in die schüren unnd uß der schurn unnd die eyme probst zu berechin. Unnd ab sichß begebe nach dem jar, daz sich der hoffman besurgeth, daz er mit futter nicht gelangen künde, daz er korn adder haffem abneme wolle zu leighen, eyn sulchß er thun sali mit willen unnd wiesßen eyns probsts unnd sali daz abneme, er dan man die drescher in die schurn setzt. Auch ist beredt, daz sich eyn hoffman ummethun sali nach dreschern zu geburlicher tzyt unnd mit willen unnd wiesßin eyns probsts die schurn vorlassen unnd dieselbin sollen eyme probst geloben unde geredin, deßglichin eyme hoffman ore frucht getruwelich unnd reyn ußzudreschin unnd die machin nach geburlichkeyt, alß recht ist unnd dieselbigen frucht uß der schurn also zu berechin an den geschogken, in masßin wie hyneynkomen ist. Auch sollen die drescher eym probst unnd hoffman die frucht berechin, was sie uffhebin zu iglicher tzyt, eß sie korn haffern etc. unnd was von fruchten hinden abgenomen wirth, sal man an dazselbige kerp hinden sny ten, uff daz eyn probst unde eyn hoffman eyme herrn von Hersfelt deste gruntlicher berechin mögen, unnd dieselbige frucht hinden abgenomen sal dem vyhe unnd swynen zugudt komen, sie damidt zu enthalden. Eß ist auch vorthedinget, daz eyn hoffman sal dingen zcwen knecht, denselbigen knechten sal man geben viertzen agker, sechs über winter unnd acht über sommer, unnd soln nicht sin bie dem besten unnd bie den ergesten nach erkentniß eyns probst adder hoffemeisters unde hoffmans zu Rona. Der hoffman sali auch dingen zcwen engken unnd die halden an deß closters schaden. Item eß ist vorthedingt, daz der hoffmann voran sal schigken unnd halden vier gude grobe wilden unnd darzu eynen engelichin schein unnd derselbigen wilden schonen unnd nich vortrieben, eß were dan noyth zum lentzen adder zu der brach, wan man den agker henußstellen solle. Darzu sal man zwilff pferde setzen mitsampt den wilden in eyn gemenge, unnd waß man davon zcuhet von jar zu jar, sali eyn probst unnd eyn hoffman zu geburlicher tzyt der jar teylin unnd eyn hoffman setzen unnd eyn probst kyßen unnd wan sulch follen also geteylt sint, so sali der probst sin teyll zum Seh füren. Deßglichin sali eyn hoffman sin teyll verkauffen adder hynewegkthun unnd nicht da lasßen unnd was der hoffman deß da lyß unnd über winter hilde, sali widder zu glichim gemenge gehin. Eß ist furtter beredt, daz der hoffman sali daz gemenge deß rynthvihes bessern mit sechß melkuwen. Darzu sali eyn probst unnd der hoffman thun, also viel daz eß zwilff melkkuwe werden im gemenge unnd was kelber von denselbigen kuwen gefallen, sal man alle iar acht kelber tzyhin styer unnd kalben unnd dieselbigen nach

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geburlicher tzyt der jar teyln, unnd was kelber darüber wem, die man nicht tzyhin wolde, sal man eyme probst sin teyll vorandelogen in die kochinn. Darzu sail eyn hoffman eyn ochßen schigkin an deß probst schaden. Item eß sal der hoffman schigken zcwo geslachte suwe, darzu eynen eber unnd davon tzugen unnd tzyhin alle jar, was er tzemelicher swyne ernern magk, also daz alle jar eyn probst unnd hoffman zu teylen haben eylff swyne aderhalbjerigk addere eylder ungeverlich unnd wan man die swyn teylt, so sollen sie die g[robsten] tzehin kegen eynnander slayn unnd darumbe losßen unnd daz eylffte sail eyner hoffrauwen zustehin, daz sie der swin deste baß warth unnd wils gense eyn hoffman zu Rona hath, er sie weningk adder viell, soln eyme probst halb zustehin unnd dieselbigen Michaelis nach dem loyß auch teyln. Item eß sal auch eyn hoffman mitsampt siner nagburn alle jar eyn hirten dingen, der da der follen, kuwe unnd swyn hudt, uff daz dem closter unnd hoffman schade vorwarth werde, unnd ab sichß also begebe unnd daz deß probstes gesinde follen, pferde adder vihe in sinem korn haffern adder wießen funde, weß daz were, so sal eyn probist dazselbige phenden an insage des hoffmans unnd eynß nagburs unnd sali daz vorsetzen keyn Tiffenhart in daz schengkhuß adder keyn Salczungen fur funff bemisch. Item eß sal auch eyn hoffman eyn merglich uffsehin habe mit dem scheffer den agker zu thungen unnd wan er gethunget ist nach sinem willen, so sal er unsumelich daruff farn unnd dennselbigen thunger undereren, uff daz der nicht verflußt werde. Auch sal eyn hoffman, wan daz tzyt und geburlich ist, mit dem scheffer die frucht teyln unnd deß closters frucht mit siner heymfurn. Der hoffman sal auch alle j a r dem scheffer daz halbe teyl hauwes, daz den jungfrauwen zustehit, von der Stegwießin heymefurn unsumelich unnd sali auch dem scheffer die horden zu rechter zyt furn, daz daran keyn feil nicht enste unnd sal daz gestrofi dem scheffer volgen lasßen von sinem teyl der frucht unnd darüber sal der scheffer den hoffman nicht bedrangk in siner schurn mit keynerley strofe thue, eß were dan sach, daz eß also tyff were, daz er strauwestroe haben solle, so sal man ome der alden jerigen schudlinge gebe zu strauwen. Item der hoffman sal dem closter zum Seh alle jar zu eyner iglichin arth dinen mit eynem pflüge unnd sich deß morgens erhebin, uff daz er ethwas am agkere schigke eynen tagk etc. Item der hoffman sal auch alß digk der probst mit einem geschyr hauwe furth sal er alß offt auch eyn fur thun. Item he sali auch, alß digk eyn probst in der draschetzyt eyn fure thudt keyn Rona nach der frucht, sal er alß offt auch eyn fur keyn den Seh thun. Item der hoffman sal auch den jungfrauwen, ab sie buweten adder buwen worden zu gelegener tzyt zum herbst, wan der agker vergath ist unnd er an dem mossigisten ist, vier fure buweholczs thun. Darkeyn sali der probst sin knecht alßdan versorgen mit esßen, tringken unnd die pferde etc. Item der hoffman sali dem probst eyn fure nicht versagen keyn Salcza adder Lupnitz mit sechß pferden frucht zu holen adder malcz. Item der probst unnd daz closter sollen dem gedachten

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hoffman alle j a r e vorgunnen u ß deß closters geholcz zu furen zwilff fuder holczs, davon sal er sin geschir halden an deß closters schadin unnd sal darüber keyn holcz holen [zcu] verkauffen. Der hoffman sal auch dem closter alle j a r sin wiesen zu rechter tzyt hegen und daruff [ n y m a n t . . . .]hen, es sien hirten adder scheffer u n n d wu eyn scheffer adder hirth sin geboth nicht achten wolden [ ] phenden u m m e eyn geschog groschin sal dem probst unde hoffman zugudt [ an] den hoff verstehin mit allem dinste unnd [ ]inge ußgescheydin hertzocht sal eyn probst [ ] nach ußgehunge der obgemelten jar, ab eyn probst den hoff eyme anderne laßen wolde, wil dan [ ] unnd sin erbin davon thun was eyn andere thudt adder thun wiell, soln sie die nehsten darzu sie [ ] j a r dem probst eyn schonbrodt gebin in die probstie funff bemisch wol werth u n n d eyner eptischin [ hoffman] sali auch eyme probst gelobt unde gesworn sin bestes zu pruffen unnd sin [ ] eynem biddermanne zustehit zu warnen. Dakeyn sal eyn probst unnd daz closter eyn hoffman [ ] vorthedingen nach allen orem vermögen, unnd wu sie deß nicht gethue künden, sal eyn probst [ herrn] von Hersfelt anruffen u n n d deß closters frunde sie des zu vorsprechin u n n d zu verthedingen [ p]robst u n n d e eyn hoffman zcweyspruchtigk worden unnd ore sich mit eynnander nicht uberkomen [ ] siner guden frunde zcwen darzu geben sich orer irthum nach schullige unnd antwurdt [ ] dieselbigen vier deß nicht eyns künden werde, sali eyn her von Hersfelt eyn ubermann sie, sie zu entrichten unnd zu entscheidenn unnd der hoffman sali anders keyn vorthedingk suchin sundern inhalt dyß artigkels. Daz diese pungkt unnd artikell wie abgerurdt stede unnd veste gehalden sollen werde, sin dieser tzedeln zcwo gemacht eyner handtschrifft glichs luths iglicher p a r t h eyn gegeben sich wießen zu halden. Deß obgeschreben alles zu merer sicherheyt haben ich obgenanter probst unde mit mir die gantze samenunge dieße ztedeln versigelt mit der probstie unde conventes ingesigel undenn uff spacium dieser zcedeln gedrugken eyn sulchß stede unde veste zu halden. Gesehen unde verthedinget in deß rathßmeisters dieshuß (!) zu Salzungen in biewessen fast und viel glaubhafftiger ludt a m dinstage in der gemeyntwochen, anno Domini M°CCGC X C I unde eyn sulch zcedeln dem hoffmann ubergegeben.

1492 Jan. 6

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Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verschreiben dem Johann Born und seiner Frau Kunigunde die Teichmühle zwischen Möhra und Ettenhausen gegen einen Erbzins. Abschr. Pap. Pf anarch. Frauensee VII, 1 fol. 12f., begl. von Pfr. Lange 1720 Jan. 2. Druck: Thür, sacra S. 538f. Notiz: Schöttgen, Inv. dipl. Sax. Spalte 472; Engelhard, Erdbeschr. d. Hess. Cass. Lande II S. 892.

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Wir Hermann Kyi Probst, Catharine Benhausen Ebtißin, Anna Wenigen Priorin und die gantze Gemeinde des Closters zu See bekenne in Macht dieses Briefes vor uns und unsere Nachkommen vor allen denen, die dieser Brieff sehen, hören oder verlesen, daß wir dem ehrsamen Hanßen [Born] a , Künn seiner ehl[ichen] Haußfrau und allen ihren Erben und Erbnehmen verlaßen haben, lehn und verlaßen eigenmundiglich unser Mühlenstatt, die gelegen ist zwischen Möhr und Ettenhaußen, die Teichmühle genannt mit ihrem Waßer b und Waßerläufe, Acker, Wiese mit aller Zubehörung, nichts davon ausbeschieden, ersucht und unersucht, wie sie vormahls der alte Teichmüller, darnach Heyntz Luder und Peter Vollard innegehabt, so Bauer gewest, und Bruder Heynrich Geylmann und bescher [Gurt] 0 Geißhard von uns zu Lehn geholet haben, sich der zu gebrauchen nach allen ihren Nutzen und Frommen, dieselben Mahlenstatt obgerührt zu bauen und zu beßern und der gemeide Hanß [Born] a , Künn seine ehl [iche] Haußfrau und ihre Erben wie obbeschrieben sollen uns alle Jahr davon reichen und geben zu rechtem Erbzinß uf jedlichen St. Michaelistag ein halb Geschock Knacken jeden vor einen Groschen der Gemeinde und ein Schönbrod sechs Groschen werth in die Probstey gemelder Wehrunge zu Weynachten, und davor wollen wir obgedachten Lehnherrn den gemeiden Hanßen und seine Erben wie gerührt nicht steigern in den Zinßen, sondern ihn dabey laßen und bey solcher Möllenstatt handhaben und verthädigen nach unserm Vermögen. Auch so er solche Mühlenstatt bauen und beßern soll, nachdem sie gantz verwüstet ist, so wollen wir ihme vergönnen Holtz und Stein zu holen aus unßerm Gehöltze ohne jedermanns Insage und Verhinternüß und sollen uns solcher Mühlen und Mühlenstatt gelobet und geschworen seyn dem Closter seinen Schaden zu warnen und bestens zu brüfen wie einem Untersaßen gebühret. Auch haben wir dem obgedachten Hanßen und allen seinen Erben wie offtberührt den Willen gethan, daß er mag solche Mühlens tat und Mühlen verkauffen, versetzen oder verlaßen mit aller Gerechtigkeit [jedoch] a uns an unsern Zinßen, Lehnschafften und andern gebührlich [ ] ohne Schaden und Argelist. Des alles wie obbeschrieben d wir obbesagte Hermann Probst, Catharina Ebtißin, Anna Priorin und die gantze Gemeinde diesen Brieff versiegelt und mit unserm Probstey- und e beyden hieran gehangen vor uns und alle unsere Nachkommen ein solches vestiglich zu halten. Geschehen am Tage der h[eiligen] 3 Könige nach Christi unsers H[errn] Geburth tausend vierhundertundzweyundneuntzigsten Jahre. — Das Siegel daran ist gantz ladirt, das man nichts erkennen kann. a) Ergänzt aus Thür, sacra. b) Nota: Görg Mey sagt, daß die Teichmühle vormahls eine Kupiermühle gewesen, durchs Kriegswesen und aus Mangel des Kupfers aber abgangen und eine Mahlmühle worden; anjetzo sey wieder eine Kupfermühle daraus gemacht, die unter dem Hetzenberg lieget und anjetzo dem Herrn Herzog von Eisenach zuständig; danach aber lehnte sie ins Closter Frauensee bis diese Stunde. c) Ergänzt aus Thür. Sacra. d) Thür, sacra schiebt hier, wohl richtig, ein: zu mehrer Uhrkundt und Vesthaltung haben. e) Thür, sacra fugt hier ein: Ebtißin.

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1492

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1492 Febr. 5

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Hermann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verleihen dem Konrad Stange und seiner Frau Katharina ein Haus auf dem Vorderhof gegen einen jährlichen Erbzins. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (15. Jhdt.)fol.

25.

Wyr H e r m a n probst, Katherina eptischenn, Anna priorinn u n d dy gancze samenunge des closters czum Sehe sant Benedictus ordens bekennen und thun kunth yn u n d [mit] macht dises briffis vor uns und alle unsernn nachkomenn und vor allen den die dissen briff sehen hören ader vorlesen, daz wyr mit wolbedachtem mude u n d eyntrechteglichen vorlihen u n d vorlassen haben in craff[te] dißes briffs mit dem allerbesten rechten, ßo wyr ummer konen und mögen e y n h u ß gelegen uff den Forderhoff mit synerzcugehorunge czwischenn Corden Paweln und Hans Gungen mit eynem flegken an dem thore nebent Schroun daruff czu bubenn eyn schurn, auch darin czu habenn sechczen agker gelegenn czwischen Curden Pauweln stossen uff den Awegraben u n d jehen obenn u ß uff den Ganßbergk, was der nicht gerodt ist, sollen darczu gerodt werdenn, dem ersamen Curden Stangenn, Kethen syner elichen husfrauenn Kethe syner tochter tochter (!) und allen oren erbin u n d erbtnemen und allen den die dissen briff mit orem gudenn willin inhabenn an geverde, sich des czu gebruchenn nach alle orem nocze und fromen doch mit solchem underscheide, daz u n ß der gedachte Cordt Stange, Kethe sin eliche husfrawe, Kethe syner tochter tochtere und orin erbin ader inheldern wie gerurdt sollen gebenn uff eyn iglichen sent Michels tagk jerlichen in unsere probstie czu erbczinß czehen bemische doringer lantwerunge, czwey michelshuner[e] und eyn vastnachtshun. Auch haben wyr obgedachte lehinhernn in macht dyses briffs den genanten Cordin und syn erbin wye gerurdt stedt gelegin und gelassen eyn wiesn gelegin czu Obernnkiselbach mit orer czu- u n d yngehorunge, wye daz herkommen ist, davon er dan u n d syn orbin wie gerurdt solden geben alle j a r in unsere costerie uff sent Michel czu czynß vierczigk gröschindorinscher lantwerunge, ye dreyphenige vor eyngroschenn. Auch haben wyr gedachten lehinhernn den gnantenn Curden u n d syn erbin wie gerurdt den willen gethan, daz sye sulch huß u n d hoffreidt mit orer czugehorunge mögen czu orer nottorfft vorseczen vorkaffen ader vorlassenn, doch u n ß ane lehen u n d an ge[rurter] gerechtikeyt an schaden an geverde. Auch sal u n ß der gemelt Cordt Stange u n d syn erbin getrwe u n d holt sin unsirn schänden czu warnen wy eyner synem erbhernn pflichtigk ist. Darkeyn woln wyr δ η schuczen u n d Vorthedingen nach unserm vormogen wie eyn andernn unsers closters undersaß an alles geverde und argelist. Des alles czu warer Sicherheit und rechten bekentenisße habin wyr H e r m a n probst, Katerine eptisch und mit u n ß die gancze samenunge unser der probstie und convents insigille beyde hyran gehangen eyn sulches vor u n ß unserer nach-

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komen stede und veste czu halden, gescheen a m tage Agathe virginis, anno Domini Μ C C C C ° X C I I .

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Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verlehnen ihren Hof Auenheim dem Johann Iffarth und seiner Frau Kunigunde unter genannten Bedingungen auf 40 Jahre. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 {15. Jhdt.) fol. 39. Zu wissen das auff hüte donstag nach Marie Magdalene dorch uns hirnach geschriben hern H e r m a n Kyl probst zum Sehe, frawen Katerin eptischen und gantz samenunge daselbst vorlassen ist, vorlyhen u n d vorlassen haben unsern hoff Awenheym mit aller syner zu- und ingehorunge acker und wysen, huß und hoffe, und was darin gehört, nichts außgescheyden viertzig jaer nacheinander folgende dem bescheyden m a n n e Hans Iffert, Können syner elichen husfrawen u n d iren erben mit solchem unterscheit, die sey uns und unserm closter alle j a r e darvon reychen u n d geben sollen funfeundsechtzig malder korn und haffern iglichs halp, vier michelshuner, zwo gense, zwey vastnachtshuner u n d ein schoinbrod zu wynachten vor vier bemsch und sollen solchen hoff obgerort mit huse, schüren, stallungen, und was buhe uff demselben hoff zu halten sint ader worden, sal der obgenant Hans und sin erben halten in gutem wesen an allen unsern schaden. Auch was hertzogedinste ader was sich begeben an geverde worde, solle er alles thun an des obgenanten klosters schaden. Were es auch sache, das diß closter erlanget sein schafftrifft, sal dem obgedachten Hansen zugute gehin, were es auch sache, das der gedachte Hans den hoff nicht allein geerbeyten künde ader mochte und ymandt zu sich neheme eyn m a n ader zwene, denselbigen wollen wir halten in aller forme und masse wie obgeschrieben stehet, doch uns und unsern zynsen, lehinschafften und gerechtigkeyten unschetlich, u n d a b sich irrunge und zweytracht begebe zwisschen den parthien, die er zu sich genomen hette, soln sie ir irthom anders nyrgen verantwortten nach schult und antwort dan vor eynem probst zum Sehe, und wo sie irer irrunge vor eynem probst nicht mochten vortragen werde, so soln sie mitsambt eynem probst ir sache von beyder parthe vor eynen hern von Hersfelt tragen und daselbst seyner gnade Scheidt anzunemen und anders keyn usflucht nicht suchen. Es ist auch beret und beteydinget, ab das closter nodt antreffe, das es sein arme lute anrieffe uff andern hoffen und auch daselbst zu Awenheym bwheholtz zu foren, ader zu sein noten eyn achtage zu thun, soln die obgedachten hoffelute deme closter sein bete nicht vorsagen. Es ist auch witer beradt, das diser obgedachter hoffeman mittsambt sein gettelingen, die er zu sich nymbt ader

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nemen wurde, dem Hoster alle j a r e seyn zinse gutlich reychen und gebin soln nach ußgehunge der sahemziet, nemlich ungeverlich achtage ader virtzehin nach allerheilgen tage und soln das foren gein Sehe und da weren mit des closters masß u n d was der samenunge darinne zustehit, nemlich virtzehin malder korns, soln sey die samenunge vorgnugen zuvoran und darnach das ander eynem probst, wo sey der das heyst hyngebin u n d soln das machen und geben, als sie das selbst nemen sollen. Sie sollen auch forder keyn eynem probst und samenunge und stadhelter daselbst gehorsamblich halten mit eyden und gelobden, wie das von alter herkomen ist und keyn ußflucht suchen sich uch mit frembden jungkern ader andern anhange nicht understehen anzunemen, und a b der obgedacht hoffeman ader sein getlinge bedranglich bezwungen worden, von weme das geschehe, sal das kloster und ein iglicher probst sey schützen schüren u n d vorteydingen nach allem seyn vormogen und wo ein probst des nicht gethun künde, sal er sein hern von Hersfelt zu stuher nemen und sein capitel dem gedachten hoffeman und sein getlingen bey recht zu handhaben. U n d were es Sache, das der gedachte hoffeman ader sein beywoner, die er dan zu de ziet zu sich neme, yr eyner von todes wegen abgynge, da God vor sey, und sin wieb und die kynder nicht gehalten konden iren teyl, wan sy dan dasselbig ire ziet j a r e vorkeufften ader vorlissen denselbigen wollen wir halden ynne disser zeddeln wie den andern vor. Doch das das geschehe mit disem obgedachten hoffemans wissen u n d willen, der uns zufornt über den hoffe gelobt u n d geschworen ist doch unserm closter a n lehinschafften u n d anderm unschedlich. Es ist auch witer beret, zu ußgehunge der viertzigsten j a m sal der hoffe in gutem buhe und wesen stehin, u n d ab das kloster alsdan den hoff eynem andern vorlassen wolde, was alsdan zu der ziet ein ander darvon thun und gebin wolde, so alsdan diser obgeschrieben mitsambt seyn beywonern auch thun wolden, sal man sy vor einem andern dabey lassen an alles geverde. Hirbey u n d nebt sint gewest die erhafftigen menner Henrich Schuler wonhafftig zu Saltzungen, Gebehart von Gosperrode, Hans Schwaeb wirt zum Sehe u n d Henrich Schrann daselbst disser zeddeln zwo außeinandergeschnitten eyner handschrifft glich luts iglicher parthie ein gegebin, u n d haben des dise zeddeln zurucke vorsigelt mit der probstey und samenunge ingesigel wissentlich befestiget. Gesehen nach Cristi unsers hern geburt tausent vierhundert und in dem vierundnuhentzigsten jar, a m tage obgeschrieben.

1494 Juli 27/31

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Volpert, Abt von Hersfeld, vergleicht den Dekan und das Stift Hersfeld auf der einen Seite und Propst und Konvent des Klosters Frauensee anderseits wegen des Dorfes Horschlitt und zum Huts am Auenheimer Feld.

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Ausf. Perg. LHAWeimar. (A) An Pergstr. 4 Siegel: α) Abt Volpert, rund, stehende Gestalt, in der Rechten Bischofsstab, in der Linken Bibel, daneben 2 Schilde, in einem das Doppelkreuz, im anderen ein Tier{?), Legende: [S]. Vulprechtfi] abbatis ecclie hersfelden. b) Konvent Hersfeld, (Neuhaus, Spuren Hersfeld S. 134 Mitte), c) Propst Frauensee Abb. Nr. 11, d) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2. Gegenexemplar: StAMarburg, Hersfeld. (В) Dieselben Siegel. Wir Volprecht von Gotß gnaden apt des stiffts zcu Hersfelde bekennen midt diesem offin brieff gegen allermenlich, das wir vorhoret haben die irrunge unde gerechtikeyt, die unser andechtigen dechant unde cappittelshern unsers stiffts Hersfelt eyns unde probest eptischin unde gantz samenunge unsers cloisters Sehe anderßteyls zcusammen gehatte haben, deß dorffs halben Horsladt gelegen an der Ryna hinder Auwenheym unde czum Huts ane Auwenheymschem felde midt allen iren gerechtikeyden holtz agker wißen wasser weyde ersuchte unde unersuchte gerümet unde ungerumet unde nach solcher vorhorunge unde voilmechtiger stellunge, die sie von allen teylen sie darüber gutlich zcu scheyden ane uns vorwilliget haben, scheyden wir sie darumbe ine der gude ewiglich also zcu haldin, das sie sich von allen teyln deß genanten dorffes Horsladt unde zcum Huts midt allen iren gerechtikeyden obgerort zcuglich halten sollen, das zcuglich vorlaisßin unde vorthun dinst tzinse unde alle nützunge unde inekomen davon zcuglich haben unser bemelt stifftshern die helfft unde unser cloister Sehe die andern helffte. Sie sollen auch das bemelt dorff Horslat unde zcum Huts midt iren gerechtikeyden obgemelt unde die sie zcurzciit da haben unde den sie das vorlaisßen unde vorthun zcu glicher koste vorsprechen unde vortedingen, alles sondern geverde, unde sollen sich des also forther mehir ewiglich halten. Unde zcu bekentniß haben wir dieser scheyde czwene glichs luts machen unde midt unserm anhangende sigil vorsigil laisßen unde iglicher parthie eynen gegeben, unde das dieser scheydt unser obgenanten partie wille unde wisßen ist stete unde unvorbruchlich also gehalten sal werden, szo haben wir Hartman dechant unde der conventt des stiffts Hersfelde unser convents ingesigil unde wir Herman probest, Katheryn eptischen unde gantz samenunge deß closters Sehe unser probestie unde convents ingesigil bie deß gemelten unsers gnedigen hern ingesigil auch ane dießen brieff gehangen. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo nonagesimo quarto, quinta® die post festum Jacobi apostoli. а) В hat statt q u i n t a : dominica.

1494 Aug. 30 Eisenach

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Johann, Herzog zu Sachsen, nimmt zugleich für seinen Bruder Friedrich das Kloster Frauensee in seinen besonderen Schutz und bestätigt ihm alle von seinen Vorfahren überkommenen Freiheiten. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. Gemeinschaftssieg. Herzog Johanns u. Friedrichs, 18 K ü t h e r , Frauensee

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1494

Nr. 352

rund, aus rotem Wachs, Mitte Schild mit Rautenkranz, im Vierpaß: darüber Kurschwerter, rechts thür. Löwe, links Meißner Löwe, unten sächs. Adler, zwischen den Wappenschilden Jahreszahl 1493, Legend*: S. Friderici electoris et Johannis fr[atru]m march[ionis] ducum saxonie. Abschr. Pap. К 498 (Ende 15. Jhdt.) fol. 50f. StAMarburg. Notiz: Biiff, Gesch. d. gist. Ml. Frauensee u. KreuzbergS. 3 (m. falschem Jahr 1474). WirJohans von Gots gnadenn hertzog zu Sachssen lanntgrave in Doringenn und marggrave zu Meissen bekennen offintlich u n d thun künt gein allermeniglichenn für unns u n n d den hochgebornnen fürstenn hern Friderichen herzogenn zu Sachssen des heiligenn Romischenn reichs ertzmarschalh unnd chürfürstenn lantgravenn in Doringenn und marggraven zu Meissen unsern lieben brüder. Nachdem das junckfrawencloster zürn Sehe u n n d die innigen jünckfrawen desselben closters gemeinlich mitsampt irer u n d des closters lewten habe u n n d gutern in unser vorfarn und eidern a m fürstenthum zü Doringen seligs und lobelichs gedechtnus besundern schütz, schirm u n d vorteiding herkommen, auch mit etlichen freyheyten begnadet worden sind laüts der vorschreibungenn darüber außgegangen, als haben wir von fürstlicher milde unnd sünderlicher gutlicher züneygüng unnd günst, so wir zü yn tragenn, Got dem almechtigenn zu lobe in die ere der hochgelobten iünckfrawen seiner werden mutter Marien u n d aller Gotes heiligen, der genanten unser vorfarn eidern u n n d unnser erbenn u n n d nachkommenn seien zu heyl u n n d trost und selickeit, das genante closter zum Sehe u n d die innigen jünckfrawen desselben closters unser lieben inn Got andechtigenn mitsampt des genanten closters unnd yren lewten gütern und habe auch in des gnanten unsers lieben bruders und unsern schütz schirm u n d vorteyding empfangenn, und nemen sie also darein wissentlich mit diesem brive u n d wollen sie getrawlich hanthabenn, schützen u n d vorteydingenn, wo wir mögen. Sy sollen u n d mögen yn aüch von unsern landen und gebieten fruchte getreydich u n n d anders, wes yn not ist, zü ader abfüren, wieviel u n d w a n n sie des bedorffenn, ungehindert von uns unsern amptlewtenund allenden unsern, der wir mechtig sind, doch also das sie sunst nymands frembds nicht züfüren sollenn a n unnser sünderliche lawbe an geverde. Wir haben auch durch yrer fleissigen bete willenn an unns geleget von unsers brüders obgenant und unser wegenn yn alle yre lobeliche freyheitenn gnade privilegienn u n n d vorschreibüngenn redelich von unsern vorfarnn und eidern von Doringenn seligen erhalden und herbracht gnediglich vornewet u n n d confirmirt u n d wollen, das die in allen u n n d iglichen yren clawseln punckten innhaltüngenn u n d artickeln krefftig u n n d mechtig sein bleiben u n d gehalten werden sollen, gleicherweiß als ob sie von wortten zü worttenn hirinnen inserirt und geschrieben weren. Wir vernewen confirmiren und bestetigenn ine die auch also in sollicher weiße u n n d form, als das ymmer allerbest macht gehaben mag, geinwertiglich in krafft dieses brieves an geverde, zü urkünd mit unsers

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1495

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lieben brüders unnd unnserm gemeynen hiran gehangenem innsiegel besigelt. Geben zü Isennach sonnabinds nach decollationis sancti Johannis babtiste nach Cristi unnsers lieben herren gebürt vierzcehenhündert und darnach im vierundnewntzigsten jarenn.

1495 Jan. 6

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Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verleihen dem Nikolaus Wenig und seiner Frau Kunigunde ihren Hof zu Dönges mit Ausnahme der Fortwiese auf Lebenszeit gegen einen jährlichen £ins. Abschr. Pap. LHAWeimar, begl. durch Notar Joachim Menchyn. Gleichz. Abschr. Pap. StAMarburg К 496fol. 28f. Wir H e r m a n Kyle probst, Katherina Bennhusenn eptischenn, Anna Wenigenn priornn unnd die gantze sammenunge des closters zum Sehe bekennen f u r uns unnd unsre nachkommen u n n d closter in crafft disses briffes, das wir recht unnd redelichenn verlyhenn unnd verlassenn gegenwertigklichenn in unnd mit dysem bryffe unsernn hoff zum Tenges mit aller seyner zcu unnd ingehorunge, als des hoffes gewonheit unnd recht ist, nicht davon ußgeschlossen sundern alleynn dy Fortwyßenn, die wir Heintzenn Moller vorlyhen habenn, den bescheydenn Claußen Wenigen Gunnen seyner elichen husfrauwen u n n d allen irenn kyndern, die sie itzt habenn ader furter miteynander gewynnen mugenn, zcu yr aller lybe u n n d leptagenn us unnd us unnd yr eym nach tode des andernn vorfolle, den vorgenanten hoff mit allir seyner zu u n d yngehorunge sundern dy Fortwyßen innzcuhabenn unnd sich des zcu gebruchenn nach allem irem nutze u n d denselbenn ouch an hoff, husungenn, schurenn, zeunen mitsampt acker, wiesenn und ander notdurfft zcu zcymlichen buwenn unnd weßenn brengenn unnd haltenn sollenn unnd nemliche unsernn boymgartenn, der yn die samenunge gehöret, wol betzunenn unnd befrydenn unnd fort betzunet unnd befriddet haltenn, ouch mit stemenn zcymliches obes bestellenn unnd besetzenn, den ouch nach vermögen vor ydermann hegenn schurnn unnd schutzenn, das uns darin und zcu keynn schade geschee on geverde. Darkegenn magk sich die genante Claus, Cunne unnd yre kynde wye obgenant des graß in deme garten gebruchen nach seyner notdurfft, ader des obes u n n d die frucht des gartenn sali volgenn denn junggfrauenn der sammenunge. Auch so solin unnd mögen die gnantenn Claus, Cunne unnd alle ire kynde sich des Elfferssehes gebruchenn, syn pherde unnd vyhe darinne zcu trengkenn u n n d nicht anders on des fyschers u n n d ydermans insage unnd widderrede. W a n auch eyn fischer den sehe vormechte, das die obgenanten mit irem vyhenn darynn nicht kommen mochtenn, sollenn dy gedachtenn lybe u n n d igklichs besundernn die macht habenn, dennselbenn uffzubrechen unnd abzcurumenn so vil unnd digk sie 18·

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Nr. 353

mit irenn pherdenn unnd vyhe zcu sulchenn tychswasser kommenn mogenn. Doby wullen wir, unser nachkommenn und closter sie alle und igliches besunder hanthabenn und hanthabenn helffenn on geverde. Darumb unnd vor sollenn unns unnd unserm closter der obgedacht Claus, Günne syne eliche hausfraue unnd alle ire kynde, die sye itzt habenn ader miteynander gewynnenn mochtenn, alle jare unnd eynn igklich jare besunder uff sant Michaelis tagk zu rechtem ztzyns unnd guide gebenn in unsers closters sammenunge denn jungfrauenn gebenn unnd reichenn zcwentzigk malder gutir frucht halb kornn unnd halb habernn gewonlicher maß unnd die one unsern schaden in unser closter zcum Sehe brengenn unnd alle jare zcu wynnachtenn ein brot vor vier bemsch, unnd wan dy jungfrauenn buwenn, so sullenn sye dozcu furenn helffenn zcwey adder drey fudder holtz ungeverlich. So sint auch den obgenannten dy zcwenn gartenn, dy bie deme hoff lygenn unnd nicht dozcu gehorenn, die dan in sunderheit zustenn jungfrauenn Katherin Benhusenn, Frydenn vonn Bottier und Katherin Erichen, verlassen sich der nach irem bestenn nutze zcu gebruchenn, jungfrauen Katherin vonn irem gartenn zcwey fudder holtz unnd jungfrauenn Frydenn und Katherin itzgenant vonn irem garten auch czwey fudder holtz zu füren unnd zcu pringenn alle jare jerlichenn. Wer es auch sache, das nicht synn soll, das die obgeschrivenn Claus, Cunne ader ire kynde an betzalunge, das doch nicht seynn sali, sumigk wurdenn unnd die zcynse jerlich uff die genante tagetzyt nit gebent unnd ußrichtenn, sullen unnd mogenn wir sie darumb phenden, alßo dicke das not geschege geystlich addir werthlich, wie uns das ebent, one irer ader eyns iglichenn insage, unnd nemen wir dy zcynse zu ermanenn schaden, denn sollenn sy unns auch mit den tzynsenn geldenn unnd außrichtenn one geverde. Wan auch dy vilgenante Claus, Cunne unnd ire kynde wie oben stet an deme gedachtenn hoffe zum Tenches buwen wullenn, soll man ynn yns closters geholtze an alle stam, alzo doch das sie vorhynn eynen probst sie zcu wysenn ersuchenn, vergönnen zcu hauwenn. Es ist auch erteydingt, wan die obgedachte Claus, Cunne adder alle ire kynde, die sie habenn adder gewynnenn mogenn, schaffe uff dem genanten hoff haltenn wollenn, sollenn sie uns unnd unser sammenunge der jungfrauenn on alle insage, wilche tzit unnd wann uns gelust, glich gemenge, wie sich dan das geboret, mit im haldenn. Wan wir abir ader unser closter die schefferige mit yne nicht haldenn woldenn adder sy auch nicht by der trifft behaltenn mochtenn, alsdan mögen sy die schefferige vor sich halten unnd dy trifft denn hernn vortzynsenn, doch sal das gescheenn mit unserm unnd unsernn nachkomen wissenn unnd willen, das dem closter nicht vorgebenn werde. Wan auch die Forthwyße widder ledig unnd deme clostir widder heimfalle wurde, alßo dan von stunde an soll sie widder folgenn deme vilgenanten hoffe zum Tenches, darinn unnd zcu sy dan vor gehört hat, unnd die obgedachten unnd ire kynde sollenn sich der gebruchenn, doch das sie den jerlichenn zcyns

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dovon gebin unser sammenung, domit sie Hentz Moller vertzynset hat. O b auch Hentz Moller die gedacht wyße veyle wurde, mogenn die gedachten Claus Cunne ir kynde, die sie itzt habenn adder miteynander gewynnen, also doch das sie den jerlichenn tzynsenn ußrichten, zcu sich kouffen also bescheidelich, wan der vilgenante hoff deme clostir heymvyle, so sol auch mit dem hoffe die gedachte wyße unserm closter ledigk zcugefallenn synn unnd furter deme hoffe zugeordent werdenn unnd volgenn. Wan auch dy megedachtenn Claus unnd Cunne ader ire kynde, so vorstet, denn hoff nicht mehe enthaldenn kundenn adder woltenn, von was sachenn das queme, sollen unnd mugen sy die macht habenn ire gerechtigkeit, so sie an deme hoffe habenn, eynem anderm ires glichens versetzenn, verphenden ader vorkouffenn nach irer notdurfft, auch eyne andernn ires glichenn darauff setzenn, doch ungehindert unser jerlichen zcyns unnd nutzung obgenant. Wurden wir aber ires uffsetzens vorsetzens vorphendes oder auch vorkouffs mit inenn zcweytracht, wollenn wir alles teyles uff unsernn hern von Hersfelt uns des zcu entscheidenn unnd zcu setzenn gnuget syn, idoch das dan dye, denenn solch hoff unnd unser gerechtigkeit desselbenn also verthan unnd vonn ynen wie vorstet versatzt, verphendet unnd vorkoufft wirt, inen in obgemeltem buwe unnd wesenn halde unnd uns unnd unser sammenung uns on unsernn schadenn unser herlichenn tzynse unnd nutzung ußricht one geverde. Dissenn briff unnd alles, des hieinn geschribenn, geredden wir probst eptischen priorn unnd sammenung obgenant by guthenn truwenn in rechtir warheit vor uns unser nachkomenn unnd closter ware, veste unnd stete zcu halten unnd dawidder nymmer zcu thun noch schaffenn gethan werdenn. Es sal auch nymandt thun von unserwegenn widder mit gericht geistlichenn adder werthlichenn ader on gericht in keyn wegk. Wir adder unser nachkomen ensollen adder enwollen die obgedachtenn Clausenn ader auch Cunnen unnd alle ire kynde denn gemeltenn hoff wedder mit dynste adder zcynsenn hoer ader weither erstygenn ader, ob er sich bessert, si abzcutribenn von nymandt keyn geschengk zu nemenn, sundern sy ruwelichenn sitzenn zu lasse, want was derhalb furgewant wurde, sol alles crafftloß unnd untogelich synn unnd inen, ader wem sy denn hoff mit seyner zugehore in obgemelter wyße detenn, keynenn schadenn bryngenn. Es sal auch die genante Claus Cunne addir ire kynde, unnd weme sy den hoff thun wurdenn, unser unnd unsers closters geschwornn unnd unsernn schadenn warne unnd bestes zcu prufenn phlichtig sein. Dach alzo bescheidelich, wan der genant Claus Cunne syn eliche husfrauwe unnd alle ire kynde, die sy itzt habenn oder furter miteynander gewynnen mochtenn, alle von todes wegenn abgangenn unnd nit me in lebenn syn, das Got nach synem wyllenn verhenge, so solle der obgenante hoff zcum Tenches mit aller syner besserunge zcu unnd ingehorunge fry, ledigk widderumb unbeswert zcu unß unserm closter unnd nachkomen gefallenn unnd dysser bryff crafftloß unnd untogelich seynn. Des allem zu warem

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bekenthnis, das dis alles unverbrochenn gehaltenn werde, habenn wir H e r m a n probst, Katherin ebtische, Anna p r i o r n u n n d d i e g a n t z e s a m m e n u n g unnser probste unnd convents ingesigell an dyssenn briff gehangenn. Szo bekennen wir Volperth von Gotis gnadenn abt des stifftes zcu Hersfelde, das disse vorschribung unnd des hoffes zum Tenghes verlassinge, wie vil gemelt ist, mit unserm wissenn wyllenn unnd verhengknis verthan u n n d gescheen ist. Des zcu noch mererm bekentniß so haben wir auch dyssen briff mit unserm anhangendenn sigell lassen bestetigenn uff der heyligenn dry konige tagk. D a t u m anno Domini millesimo quadringentesimo nonagesimo quinto. Auscultata et collacionata est hec copia per me J o a c h i m Menchynn notarium publicum Moguntinensis diocesis clerici et concordat cum suo vero originali de verbo ad verbum, quod meo protestor cirographo.

1495 Febr. 16

354

Die Boten des Klosters Admont besuchen Kloster Frauensee unter Notifizierung verstorbener Klosterinsassen. Rotul Perg, Post- u. Telegraphenmuseum Wien. Alte Sign. Inv. A Nr. 2430, neue Sign. Inv. В Nr. 123. Druck: Bünger, Admonter Totenroteln (1442—1496), Bd. 19 d. Beitr. z. Gesch. d. alten Mönchtums u. des Benediktinerordens S. 187. Lator presencium comparuit in nostro monasterio beate Marie virginis in Lacu, ordinis sancti Benedicti, 2 feria post septuagesimam. I n quo obierunt venerabilis dominus Godfridus, huius monasterii prepositus et monachus, Johannes prespyter et monachus, Elysa de Reckenrode abbatissa, Dorothea Reselern, Gela Brotheck et alii q u a m plures, quorum anime requiescant in pace.

1495 März 7

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Hermann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verleihen dem Konrad Weyner zu Marksuhl und Barbara, seiner Ehefrau, ЗУ2 Acker Wiesen vor dem Lindich gegen einen jährlichen Zins. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.)fol.

11.

Wir H e r m a n probist, Katherin eptißin Anna prieln u n d die ganscz sampnunge des closters zum Sehe bekenne vor uns und alle unßer nachkumen in dißem offen briff, das wir recht und redlich zu rechtem libgedinge vorlihen und vorlasen haben, lihen und laßen in macht dises briffs vierdenhalben acker wißen gelegen vor dem Linges bey Nider H e r m a n wisen und nebet H a n ß e n Dillen wisen dem bescheiden m a n Gurdit Weyner, Barbarn

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siner elichen heusfrawen und iren libeserben itzlichen nach dode des andern, diewil sye lybenn und leben und sollen uns von sulcher wisen und wiseflechten alle jar reichen und geben uff ein ixlichen sant Michels thagen 20 groschen lanttwe und vor 2 groschen schonnbrott ane unsern schaden. Wyr obgedachter probest und samenuge gereden auch vor uns und unsern nachkommen in disem briffe den genantten Curdtt Weyner und sein erben bey sulcher wißen zu handtthaben nach allem unßern vormugen und en und sein erben an den zinsen necht hoger zu erstheygen, wan wie obgeschriben stedtt ann alles geverde. Es ist auch berett, das der gedachte Curdtt und sein erben sulche wisen mögen zu oren noten vorsatz ader vorkauffe ore libgedinge und necht witter an uns und unser nachkumen insage an alles geverde, doch das sulcher vorkauff mitt unserm willen und wischen gesche, damitt uns und unserm closter kein abruch gesche ann unsern zinsen, und wan sulcher obgeschriben libe am leben numer wem, die Godtt lange frist nach synem willen, so sal solche wise unserm closter ledlich wider heymffalle unde dir briffsal machtlos und todtt sein, er к и т э an bes handtt her wolde an eins iderm mans insage an alles geverde. Das ditts obgeschriben stedtt und vest gehalden sal werden von uns obgeschriben probesten und samenunge, geben wir disen briff mitt unser probsti und conventtis insygil unden an disen briff vestiglich gehangen, der geben ist nach Cristi gebortt theusentt vierhundertt und in dem ffunffeundnuntthgesten jar, uff den sunabett nach estomichii.

1495 März 8

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Tod des Frauenseer Vikars Johannes Rothe. Grabstein der Erfurter Hospitalkirche, Steinhaus. Gestalt eines Geistlichen, vertiefte Umschrift gotischer Minuskeln. Druck: Jahr und Lorenz, Die Erfurter Inschriften (bis 1550) I. Teil: Die Grabinschriften S. 83 Nr. 435. In: Mitt. d. Ver.f. Gesch. u. Altertkde. v. Erfurt Heft 36 {1915).

Anno Domini Μ CCGG XCV dominica invocavit obiit honorabilis Johannes Rothe vicarius in Lacu virginum et frater huius domus cuius anima requiescat in pace. Amen.

1495 Mai 27

357

Hermann, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verleihen dem Valentin Römhild und seiner Frau Adelheid eine Wiese in der Marksuhler Aue. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (15. Jhdt,) fol. 43.

Wyr Herman probst, Katherina eptissen unnd gancz samenung deß closters zum Sehe bekenne vor unns unnd allen unssernn nochkomen, daß wir

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Nr. 358

recht u n n d redelich vorlien unnd verlossen haben zu rechtem lipgeding unser wyssen gelegen zu der Awe czwischen Hanssen Hewbtrochtt u n n d Henczen Mollern, alß viel der ist, dem ersamen Valentino Römült u n n d seiner haussfrawen Eylen u n n d allen iren liebßerben, die sie itzünth miteinander haben ader gewinnen, u n d iglichenn erbin noch todt des andernn, dieweill sie liben unnd leben und sollen u n ß von sulcher wyssen u n unsserer probstey uff ein y d e m sant Michel tag rechen und geben von iedem acker drey bemsch lantwere u n d allen unssern schaden. Wir gereden auch in disser unsser vorschribunge vor u n ß unnd unssern nochkomen, sie bie solcher wyssen zu hanthaben noch allem unssern vormogen u n n d sie u n n d alle ere libeßerbenn bey solchem zcinssen zu lossen unnd nith zu erstegen sunder alle geverdt. Wir haben auch in den wyllen gethon, d a ß sie solch wyssen vor sich u n n d alle ore libeserbin unnd nicht wither mochen vorsetzen u n n d vorkeuffen, doch unß u n n d unserm closter unschedelich an lehn unnd an zinße unnd ander gerechtikeit, die wir davor haben, u n n d wan solche libe wie obgenant a n dem leben nymmer ist, die Got lange frist noch seynem wyllen, so sollen solch wyssen unserm closter wider ledicklich heymfallen an eines ydermanß insage, sie kommen ane weß hant sie wollen. Disse zw urkünde unnd myr zu merer Sicherheit gebn wyr probst unnd sammenung dissen briff vorsigelt mit unsern der probstey unnd convents ingesigel vor u n ß u n n d alle unsser nochkomen etc. D a t u m anno Domini tausent vyrhundert ym fünffunndfunffczischen a iar, uffdinstagk in der heyigen pfingestwochen. a) Die Abseht., Diktat, bringt verhört statt iunffunndnunzisch das falsche funtfunndfunifczisch. 1455 ist kein Propst Hermann ausgewiesen. 1449 Juni 4 (Mr. 301) Propst Simon, 1460 Febr. 22 (Nr. 307) Propst Gottfried. Es handelt sich um den in dieser Zeit mehrfach ausgewiesenen Propst Hermann Kiel, in dessen Gesellschaft die Äbtissin Katharina von Beenhausen seit 1491 Aug. 5 (Nr. 346) erscheint. Darum wurde die Urk. zu 1495 gestellt.

1496 März 9

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Konrad Preyß, Bürger zu Salzungen, verkauft mit seiner Frau Elisabeth dem Kloster Frauensee einen jährlichen £ins von seinem Haus in Salzungen auf Wiederkauf. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.)fol.

32.

Ich Cordt Breyß burger czu Salczungen, Eiße sein eliche husfrau bekennen öffentlichen mit macht disses brieffs vor u n ß unde alle unsser erbin unde erbnemen, daz wyr recht unde redelichen vorkauft haben unde gegenwertlichen vorkeuffin virezig groschen jerlicheß czinsseß Salzungen werung drie schnebergiß phennie vor ein groschen, an unde uff unsserm huße hofreiten unde uff siner czu und ingehorung gelegen czu Salczungen under den nappen czwischenn junge Heinczen H a n und jong H a n ß Tilmanß heussern etc. den erbarn andechtigenn und innigen junffrauen eptischen unde der

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ganczen samenung czum Sehe. Wyr obgenanter vorkeuffer gereden sulchen obgenanten jerlichen czinse unssern keuffern vor unß unde alle unsser erbin und erbnemen alle jare gutlichen czu geben uff Michahelis an allen schaden unde ab wyr sumigk wurdin an beczalung der czinsse uff die benanten tageczeydt, waß dem unsser keuffer möglichen schaden daruff theten ire czinsse czu ermanen geistlichen adder werntlichen, sulchen schaden geretten wyr sie czu benemen mit den czinssen an argelist. Gereden auch vor unß alle unsser erbin unssern keuffern dez obgemelten czinsseß uff dem benanten hueß hoffreiten czu unde ingehorung ein recht gut were czu sein, sie czu etnemen aller ansproche, infalß unde hinderniß, wye digk adder von wem dez not geschee an widderrede unde an geverde. Darumbe haben unß die obgemelten unsser keuiEfer genczlichen unde wol beczalt unde gegeben seß geschogk czwenczigk behmisch vor ein geschogk, die wyr furder an unssern nucze gewanth haben. Wyr haben auch die gunst unde macht behalten vor unß unde alle unsser erbin, daz wyr sulchen obgenanten jerlichen czinsse mögen widder abkeuffen umbe seß geschogk czwentzig behmß vor ein schogk der obgenanten were, wilges jarß adder zeydt unß daz eben ist doch alßo, daz wyr czuvomt an alle vorsessen czinsse mitsampt mogelichen schaden, ab der daruff gethan were, beczalen sollen an alle geverde hierinne genczlich ußgeseczt. Disß alleß czu bekentniß unde fester Sicherheit haben wyr obgenant vorkeuffer gebeten den erbarn unde vesten jungkern Josten von Baumbach, er sein ingesigel von amptts wegen an diessen brieff hat thun hengken. Dez ich icztgemelter Jost von Baumbach also bekenne gethan von ampte wegen auch flissiger bethe halben gemelter vorkeuffer, darmit ich sulchen kauff vorwillige doch meinen gnedigen hern unde der Stadt unde mir an lehen unde gerechtikeit an schaden. Datum anno Domini M°CCCC°XCVI, uff mitwochen nach dem sontag in der fastenn genant oculi.

[14]96 Aug. 16

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Johann Goldacker, Ritter, beschwert sick bei seinem Landesherrn, Kurfürst Friedrich von Sachsen, über Widerrechtlichkeiten dessen Wildmeisters Hermann Rüdiger von Marksuhl in Ettenhausen und daß der Propst des Klosters Frauensee einen eigenen Gerichtsstab aufrichten wolle. Gleicht• Abschr. Pap. LHAWeimar.

Ich bitt e. f. g. demutiglich wisßen, das Herman Rudiger e. f. g. wiltmeister zcu Martsula am nhesten donerstag in myn gerichte gein Ettenhusen zcu etzlichen mennern daselbst komen, in geboten und geheissen midt zcweien wagen wiltpret zcu füren. Des haben sich die menner beschwertt zcu thun, das in nicht gepurtt. Ist Herman Rüdiger zcu mym schultheissen

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1496

Nr. 359

komen, widder in gesagtt, ehr suldt wiltprett füren mit zcweien wagen. Hatt myn schultheys geantwortt, er hette vor ym obergeritten, hette ehr in angesprochen von myner wegen und gebeten, e. f. g. zcu eren und gefallen wult ehr das gerne gethan haben. Uber das hat Herman den mennern vorboten wasser undt weide midt irem vyhe nicht zcu triben, da sye vor allewege hyngetreben haben etc. Nhest vor vaßnachtt ist Herman Rudiger von Saltzungen geritten und ist wol bezcechtt gewest, hadt im dorff zcu Ettenhusen über eynen mynen knecht gerantt, den wultt er nidderschlaen und gesagtt ehr wulle mir undt demselben knechte nachritten, ßo ich eyn fingerbreitt uff e. g. stisse, wult ehr eyn agkerbreit darus machen. Hat min knecht geantwort, ehr dorff keyn sorge haben, daß ich [yn?] ader min knecht heysse ichts widder e. f. g. zcu nahe vorzcunemen etc. Der probst zcum Sehe hatt wultt eyn eygen gerichtsstab uffrichten zcu dem Sehe, daz vor nhii gewest ist, als ich bericht byn von mynen scheppfen zcu Tiffenardt. Uff eyne zcitt bin ich zcu demselben probste komen, hatte ehr bestaltt eyn gerichte zcu sittzen, habe ich in davor gebeten, mir sulche beswerung zcu abbruch myner gerechtikeitt zcu enzcyhen an erkentnys nicht anfelye und mich des gegen im uff e. f. g. mechtiglich zcu rechtferttigen erbotten und darneben zcu entscheiden gen syne lute myme richter das gerichte, wy von alterß her gesehen und gehaltten sitze zcu lassen. Wurde aber mir sulchs durch e. f. g. als erkant, soltt im sulch halttnuß des gerichts an syner gerechtikeitt unschedlich seyn. Ist Herman Rudiger vorgetreten und gesagt, ob der probst solchs wolt zeugeben, wolle ehr das nicht zeulasse ader gestatten, wywoll ich myn erbittung uff e. f. g. im eroffnett, doch hatt er mir den inhaltt undt virbot gethan, das solch gerichte nicht fortgangk gewunnen sündern nachgelassen hat müssen werden. E. f. g. können bewege, wie schwer mir solche oberlestügüng sein magk. Rüff e. f. g. an als myne gt. u. g. herrn und landesfursten, Herman Rudiger nicht zcu gestaten mir ader den mynen solche manchfeldige beschwerung ader gebott und verbott zcu thun und mich by e. f. g. verschribung hanthaben und blibe zcu lassen. Ab Herman Rudiger ader imant anders eynicherley beschwerung zcu mir ader den mynen sich gein e. f. g. beclagtte, des ich dach nicht erfunden, ab Got will, werde will in unwarheitt, bitte ich e. f. g. als myn guten undt g. herrn mich zcu gnediger antwortt komen. Geben am dinstag nach assumptionis Marie anno etc. X C V I t o . Hans Goltagker, ritter. Auch gnedigste und gnedige herrn, die gebrechen sich halden des Tragkerß eyner wysen rodecker, habe ich mechtiglichen nach lut myner verschribung uff e. f. g. gebeten, bitt e. f. g. als min guten und g. herrn, wult mir der in kortz zcu entschafft helffen.

Nr. 360

[14]96 Dez. 16

1496

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360

Hermann, Propst des Klosters Frauensee, gibt als Lehnsherr einer Hufe zu Dippach sein Einverständnis, daß Konrad Schade und Irmgard, dessen Frau, von dieser Hufe dem Konrad Voß, Bürger in Hersfeld, einen jährlichen £ins für 25 Gulden verkauft haben. Ausf. Perg, LHAWeimar. Das Pap.Siegel des Propstes Hermann aufgedr. Abb. Nr. 11. Wir Hermannus probest deß closterß zcu dem Sehe bekennen offintlich in dissem uffin brieff vor u n ß unde unßer nachkommen, daß vor u n ß kommen sint die bescheiden lüde Cord Schade, Ymmel syen elich husfrauwe, H a n ß Schramme, Kette syn elich husfrauwe wonhafftig zcu Dippach u n d e han bekant vor sich unde alle er erbyn, daß sie recht unde redelich verkaufft haben zcwey vyrtel kornß unde eyn vyrtel gersten in crafft unde macht disses uffin brieffes, die alle j a r e unde ixlicheß besundern zcu geben unde zcu beczalen uffsancti Michelß tag uff unde von er hübe landiß vor Dippach gelegen, die sie mit eyn inhaben, dem bescheiden, Cord Voß burger zcu Hersfeld synen kyndern unde erbyn, adir wenn sie disßen brieff vorkeufften vorseßten beschyden geben adir sust mit iren güden willen wisßen kuntlichen in unde macht hette, d a r u m b e der kauffer den vorkauffern notzlich unde wolzcudanck gegeben unde beczalet had funffundeczwenczig gude wolwichtige rynsche gulden frangkfortter werünge, alß deß die vorkauffer vor u n ß bekant haben unde die kauffer auch sollicher summe gulden quid ledig unde loiß gesaget han unde loiß sagen in crafft unde macht disses uffin brieffes sundern alleß geverde. O u c h so han die vorkauffer u n ß gebetten orn gleubern deß genanten jarezcynß unde heubtgeildeß uff der genanten hübe landiß zcu haben. Deß h a n wir obgenant probest der vorkauffer flissige bette angesehen unde bekennen deß den kauffern daruff zcu haben unde thün ,daß so wir rechtlichß soln kon unde megen, nachdem die hübe von u n ß zcu lehin gehit. O u c h ob die vorkauffer sümigk worden an der beczalunge deß jarzcynß unde die nicht theden uff die berortte zeit, deß doch nicht sin sal, so erleuben sie orn gleubern adir wer en darzcu beholffen ist, d a r u m b e zcu fordern mit gericht geistlichen unde wertlichen, wie en d a ß ebent, unde d a ß sal syn an allen zcorn sundern alleß geverde. O u c h so h a n die kauffer den vorkauffern den willen unde gunst gethan, willich zeit ym j a r e d a ß sie zcu en kommen adir kuntlichen behelder disses brieffes brengen unde beczalen funffundeczwenczig gude wolwichtige rynsche gulden vor der genanten tagezeit unde woln den jareezynß widderkauffen, so wuln sie en deß wol günnen unde gestaden an alle insage, doch also d a ß alle vorsesßen zeynsse mit allem kuntlichen unde mogelichen kost unde schaden, waß deß in forderunge der zcynße gesehen w e m , zeuvorn alle gar beczalet sien sundern alleß geverde. Disses alleß zcu bekentteniß so haben wir obgenant probest unßer probestige ingesigel ingesigel(!)vestlichen an

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Nr. 361

1497

disßen uffin brieff gehangen, doch unßer unde unßerß closterß frieheid unde gerechtigkeit hyrin unvorschriben unde an unßern unde unßerß closterß erbezcynßen unschedelichen. Datum anno Domini etc. nonagesimo sexto, am fritage nach Lucie virginis.

1497 Febr. 9

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Hermann Kiel, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verleihen dem Heinrich Preissei1 den Rehlisgrund gegen einen Jahreszins. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.)fol.

9. 13. 14.

Wyr Hermannus Kyl probst, Katherina von Benhusenn eptische, Anna Wenigyn priorissa, Dorothea von Aldenburgk custerin und dy gantze samenunge deß jungfrawenclosters czu dem Sehe bekennen eynmutigk vor uns und unsere nachkommen vor allen luthin yhn crafft diesß uffen brieffs, dye en sehen hören ädere lesen, das myr recht und redliche vorlassen haben und kegenwertigk vorlassen den grundt czu dem Relichs genant der sich in massen, wie en vormälß innegehabt haben Cort Weynner und Hans Moller czü Martgksul, dem bescheiden lüthen Hennrich Preyssel und Osann seiner elichin wyrtin mid sampt iren liebes kyndern, diewile sye alle ader eynes nach Gotis wiln am leben sindt und nicht lenger, wilche genanter grünt, der sich liedt czwyschen der Jegern von oben und Katherinen Weyners unden, und was en czu dem genanten sich gedynen magk von beyden sitten, davon sie unserm closter jerlich uff eynen igklichen sanct Micheliß tagk czu czynnße gutlich reichen und geben sollen 4 behms doringer were und czwey michelshunner an vorzcogk. Wan auch die genanten Henrich Osane und yre liebes kyndere alle vorstorben sindt und keines meher an leben, sal sulche gruntt deß Releß, genant der tich, unserm closter frey eygin wider heimvallen an alle zusage der obgenanten angeborne fründe; also dan sal und magk das vilgenante closter zu dem Sehe den grünt wider uberlassen oder vorthun nach einnes probstes eptyschen und sammenunge bestem erkentenis und wolgevallen, wo yhn das allerbequemlichst ist an alle geverde. Czu urkunde und meher sicherheidt aller obgeschribener stuck punct und artickel haben myr obgenante probst eptische und samenunge unsere der probstey und samenunge insygel vestlich czu ende disser schrifft thun trugken, darmit myr disse vorlassünge becrefftigen. Datum a . a) Datum fehlt in Abschr. fol. 9. Fol. 13u. 14 haben: Anno Domini millesimo quadringentesimo nonagesimo septimo uff dornstag sant Apollonis tagk der heiligen junefrauen. Fol. 14 noch: und mertterernn. 1) Gemäß Dors, inscr. von Wünschensuhl.

Nr. 362—363 1497 Mai 27

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Heinrich, Hermann, Georg und Albrecht von Reckerode, Gebrüder, bekennen, dem Kloster Frauensee 100 Gulden zu schulden und diesem dafür einen jährlichen Zins von 8 Gulden bei Georg von Kreuzberg zu Scherbda wiederkäuflich gekauft zu haben. Konz• Pap. LHA Weimar. Wir Heinrich, Herman, J u r g e u n d Apel von Reckenrodt gebruder bekennen in dißem uffen briffe vor unß und alle unßer erben, so alß wye den wirdigen N.epptischen, N.prioln und gantz convent deß closters zum Sehe noch hundert rinsche gulden deß testamenteß von Anna Ruckußen selgen verlaßen schuldigk sien, haben wir hundert gulden haübtgeldeß damit acht gulden zinß by J ü r g e n von Crutzbergk zu Scherbede und synen mitverschriben gekaufft uff widerkauffe luts der vorschribung. Daruber gereden wir obgenante von Reckerrodt vor unß u n d unßer erben sullich obgenante acht gulden zinß jerlich zu sent Petres tagk kattetra von genantem von Crutzbergk inzumannen und den genanten eptischen prioln u n d gantzen samenung deß closters zum Sehe jerlich uff genante zit fort zuvoranlogen und bezallen an iren mogelichen schaden an geverde. Wer eß auch, daß sullich hundert gulden haübtgeldeß unß bezalt u n d dy acht gulden zinß abgekaufft worden, willich zytt im j a r d a ß wir obgenante von Reckenrodt oder unßer erben sulich hundert gulden der genanten eptischen prioln und gantz convent bezalung thun sampt vorseßen zinßen, a b der vor vergangen tagzitte hindersteligk weren, alßdan saln sy u n ß diße unßer vorschribung ungewegert widergeben und gnucksam quittiren. Diß alleß zu waren bekenteniß und vester haldungk haben wir obgenante Heinrich H e r m a n und Jorge von Reckerodt vor u n ß und unßer erben unßer iclicher syn ingesigel unden an dißen briff thun hencken, deß ich Apel von Reckrodt vor mich und min erben hiran mit gebruch, dan ich egens sigels nicht enhab. Gegeben nach Christi unßers hern geburt virzehundert im sibenundnuncigesten jare, a m sonabent nach sanct Orbanus tagh.

1498 Apr. 18

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Katharina von Beenhausen, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee verkaufen mit Wissen des Abtes Volpert von Hersfeld und des Propstes Hermann Kiel von Frauensee dem Priester Heinrich Dielschneider genannte Zinsen auf Wiederkauf. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 4 Siegel: a) Konvent Hersfeld {Abb. Bad Hersfelder Jahresheft 1958 S. 2); b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2; c) Abt Volpert s. Urk. 1494 Juli 27/31 Nr. 350; d) Propst Hermann Abb. Nr. 11. Wir Kathrin von Benhusen ebtissen, priorn u n n d sust die gancze samenung des closters zum Sehe bekennen vor unns alle unser nachkomen u n d closter,

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das wir mit willen und wissen des hochwurdigen in Got vatter und hern hern Volperth abtt des stiffts zu Hirsfeld unsers gnedigen hern unnd des wirdigen hern Herman Kylen des genanten unsers closters und unnsers probsts verkoufft haben und verkouffen ouch in crafft diss brieffs, so ein rechter steder vester kouff allerbest form und krafft haben sol und magh, nemlich us und von unsern erbzinsen uff Herman Gerwiges schultheissen zu Hirsfelt garten am Fezigen gelegen, den iczt her Johan Herting innhatt, drittenhalben Schilling phenning alder hirsfelder were, an Gelen Sifriden ein schilling phenning derselben were von irem garthen am Fezigen gelegen, an Kathrin Heppen und Henn Becker drittenhalben schilling ouch der genanten were von irem acker vor dem Zellersgrunde gegen dem cziegelhüse, an dem alden Henn Brotthecker acht behems von einer schuern genant die Losenberg, wilche zinse gehören in unser costerie, an Conczen Stoczman vier schilling phenning der vorgerurten were von einem garthen bober dem wege bii sent Claus kirchen gelegen, an Claus Foisch sieben behems von eim garthen hinder den Flemmyngenn, an Adam Othesassen sieben behems von eim garthen hinder den Flemyngen gelegen, an Claus Brandowe und Heinczen Hophen driczehen behms von eim garthen hinder den Flemmingen gelegen, wilche zinse gehören in unser siechhus, alle jore und ein iglich jore besonder uff sent Michels tagh zü geben und in sinen sichern gewalt zü antworten on allen sinen costen und schaden dem ersamen hern Heinrich Dielschnidern priester und wem er diesen brieff gibt, entphehet oder der in süst mit sinen guten wissen und willen innhatt. Darümb und vor der icztgenante koüffer uns gutlichen und wol zu danck geben und bezalet hat zwentzig gude geneme rinsche guldin frangfurder were, die wir darümb emphangen und in unsrern ehhafft not und notze gewant sie, in der ouch quidt und los gesaget haben mit diesem briefe. Wir verkouferschen obgenant heischen ouch in crafft dis briefs die vorgemelten unser zinßlude und ir nachkomen dem gedachten unserm glouber und helder dißs briefes, wie vorstedt, der gemelten zinse antheis zü werden, im die ouch alle jore und ein iglich jore besonder uff die obgedacht tage on alle sinen costen und schaden zu geben. Deten sie des nith, also das die gemelten zinse ettliche jore ungereicht bliben ussten, so magh er oder helder diß briefs, wie obstet, die gedachten unser zinßlüde darümb fordern, angriffen ader phenden mit gericht geistlichem oder werltlichem oder on gericht mit eigener gewalt, wie in das allerbest füget und eben ist und mit solchem phenden thün als mit irem eigen güde, solange und vil inn ir versessen zinse mit allem costen und schaden daruff ergangen und bezalet sin. Und ginge im oder helder diß brieffs daran abe, also das die obgenanten guter verwust wurden, das sie solche jerliche zinse nit ertragen mochten, so sol fortan dem vilgenanten unserm glouber oder helder diß briefs, wie vorsted, zu rechtem underphande versazt und mit diesem brieve davor verschriben sin alle ander unser und unsers closters gudt ligende und

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farende nichts usgenomen. Diesem(!) kouff und alles, des hirinn geschriben, geredden wir verkauffers obgemelte vor uns und alle unsern nachkome unserm glouber und helder diß briefes bii guten truwen in rechter warheit ware, veste und stede zu halten und dowidder nymmer zu thun nach schaffen gethan werden in keinen wegh, sonder dißs kouffs, sovil und digh das not geschieht, werschafft zu thun an alle geverde. Doch so dett uns und unsern nachkomen der vorgedacht kouffer hirinn diß fruntschafft, also wilchs jores und zu wilcher zit in dem jore wir ader unnsern nachkomen komen und geben im oder helder diß briefs ezwenezig guder genemer rinscher guldin mit dem zinß nach der zit verlouffen, ouch allen versessen zinsen, costen und schaden daruff ergangen ob des icht noch unvorgolden usstunde, domit sollen die obgemelten zinß widder abgekoufft erlediget und dieser brieff mit siner innhaltung crafftlos und untogelich sin. Des zu warem bekentnis haben wir unser eptie und convent ingesiegel an diesen brieff gehangen. So bekennen wir Volpert von Gots gnaden abt und ich Hermannus Kyle probst obgenant, das dieser kouff mit unserm wissen, willen und verhengnis geschehen ist. Des zü noch merer Sicherheit haben wir ouch unser ebtye und probstie ingesiegel an diesen brieff thun hencken. Datum quarta feria pasce, anno Domini millesimo quadringentesimo nonagesimo octavo.

1498 Juni 23

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Rückstandsverzeichnis der Männer zu Bußeben (Bufflewben) an Geld und Getreide. Rechenzettel des Johann Schemel, wohl Rechner des Klosters Frauensee zu Bufleben(P). Darin folgende Zinspflichtige; Nikolaus Weber, H e r m a n Schucz,

Herman Beck, Gunther und Hans Frech, Gebrüder, Heinrich Frech, Heinrich Retzmann, Celiax und Hans Buchenolt (Puchenolt), Martin Topf, Hans Ritter alias Hans Hoffmann, Dietrich (Diczel) Ranus, Heinrich Rangs, Hans Siebert, Celiax Siebert, Gebrüder, Claus Rupprecht und Simon Eckhart, Schultheiß. Ausf. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen, 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13.

1499 Sept. 28

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Georg von Weitershausen, Propst, gibt ein Zinsverzeichnis des Klosters Frauensee. Ausf. Pap. StAMarburg. 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13 Nr. 44.

Sub anno Domini millesimo CCCC XCIX in vigilia Michahelis conscriptum est presens registrum per me Jorgen de Wittershusen pro tunc prepositum in Lacu et primo ibidem.

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Hanß Swapb 12 schogk von der Schengkstad. Item 9 behmsch von 9 agker landen gelegen in dem Auwgraben. Hans Smalhart 5 bh. von huß unde hoff unde von eynem garten gelegen by des closters bengarten bneben dem wege in der gruben quondam Heincz Conix. Item 2 michelshaen und 1 fasnachthun. Glauwes Koch 10 grosßen von huß unde hoff eyn garten hinder dem huß unde 1 garten by dem cleynen sehe in der Scheen. Item 1 schonebroth von 4 gr. de eodem. Item 2 michelshan 1 fasnachthun. Item 6 bh. von 1 wisen genant im Gribarts. Item 1 schonnebroth vor 4 gr. von demselbigen gründe. Uber das alles hat her briffe doruber sagenden, quondam Curdt Tappertz. Item hat her ettliche egker gelegen by dem Simertztayl unde gebet von iglichem agker 1 bh., dywyle her dy innehat. Item egker gelegen by der Mosße sc. 2 agker. Item 2 egker gelegen by dem Nebelstruch. Item 2 egker by Lingenauwe gelegen. Symon Berrngis von hus unde hoff quondam Friderich Brast. Item 2 michelshan, 1 fasnachthun de eodem. Item 2 michelshan von 1 flegk gelegen in der swartzen gruben. Item 2 michelshan von 1 rassen gelegen an der Knoblonschlithen. Item 1 bh. von iglichem agker an dem Stheynhawe poben dem wege neben dem holcz. Ouch hat her 1 bryff, wyhe das hus ist an ohnn komenn vide ut. Bartel Hemperlnn 2 michelshan, 1 fasnachthun. Item 1 schonebroth vor 1 bh. Item 14 bh. von 10 agker landen unde czwenn weseflegken der agker gelegen an dem Vecherwege bneben dem Nebelstruch unde dy wissen zw Lindenaue, sint ehm nicht bewiset doruber alles 1 briff sagend. Valtin Glaß huß unde hoff, dorvon gebt her 2 michelshan unde 1 fasnachthun. Dorczu hat her 1 garten uf der aythuchen unde 1 flegk gelegen bneben Hencz Schron unde Stangen by dem cleynen sehe in der spitzten. Hencz Fysscher von huß une hoff quondam Claues Gzitters. Item 5 bh. von 1 garthen gelegen an dem Thennichsberge. Item von eynen flegk ouch daselbest gelegen by dem agker. Item agker gelegen in dem Auwegraben. Item agker gelegen an der Mosße. Item agker gelegen vor dem wingartentayl. Item agker gelegen vor dem Mullersgrunde. Item agker gelegen bneben der Rossenwesen. Item 1 % schogk von der Rossenwessen unde von der wessen bunger der Scherrchensmullen stosen uf Hemperlins wessen, darüber 1 briff sagende zum sune libe alleyne. Item agker entnomen von dem closter uf dem Schafberge gebet von iglichem agker 1 limas. Hencz Hemperlin huß und hoff quondam Herman Kuderlinges. Item von dem flegk, dar her dy schun ufgebuwet hat. Item 3 agker gelegen in der Mosße. Item 8 agker ouch gelegen yn der Mosse bneben dem holcz. Item 6 agker gelegen by dem Bermerßbom. Item 5 firtel gelegen an dem Bermershauw. Hencz Schron 1 fasnachthun von huß unde hoff unde von 1 garten gelegen über dem cleynen sehe quondam Curdt Schron. Peter Moczigk scheffer, 1 gulden von dem huß, dor her innesiczt unde von dem agker dorby gelegen an dem Schaffberge. Ist des closters eygen. Ouch gebet her von iglichen hundert schaff 1 gulden doruber 2 helmel, 10 scheffenkesße,

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3 stobichen pottern, 5 stobichen sure melch. Hans Pauwel 3 bh. von huß unde hoff und 1 garthen darhinder gelegen an dem Schafberge quondam Bastien Avemarie und 2 michelshan. Hans Begker 1 fasnachthun von sinen huß quondam Hyrle Hans. Marx Sasße 2 michelshan 1 fasnachthun von sinen huß quondam Clauwes Czimmermans. Item 1 gulden von 21 agker land und wessen gelegen zu Engelrode unde dy wesen in dem Auwegraben. Item 2 bh. von 1 garten gelegen in der spiczen bii den cleynen sehe. Bastien Avemarie 2 michelshan 1 fasnachthun von sinen huß quondam Clauwes Czittersß. Item 10 bh. von 10 agker land gelegen zcu Lindenauwe by dem cruce, vorczinset dy wan sy eyne fruchte getragen. Hans Weber 1 fasnachthun von sime huß quondam Czigkelers. Item 1 bh. von 1 wessenflegk gelegen an dem grosßen seche in der sleyffban. Item 1 bh. gibt er von eynem gartenn ligt am Schaffberge gein Elenn Pfaffs garten ubern. Curdt Stange 2 michelshan 1 fasnachthun von sinen huß und scheun quondam Hans von Springen. Item 10 bh. von 16 agker land gelegen in dem Auwegraben punder dem Dipstige ghen Engelderode unde uf den Gansperge bneben dem erwenten stige und 1 garten in der spiczcen by dem cleynen sehe. Hencz Wolff 2 michelshan 1 fasnacht von huß unde schurn quondam Adam Smid. Item 1 schogk von 24 agker gelegen zcu Engelderode unde 1 garten gelege by dem heyligen cruce in dem Auwegraben unde 1 grübe gelegen an dem Steyhauwe. Hans Wigprecht hat huß unde schurn hat her selber gebuwet gebet dorvon: Item 9 bh. von 11 agker land gelegen an dem wege zcu Vach zcu Lyndenauwe unde in dem Auwegraben und 1 fasnachthun. Item Hans Czimmerman huß und hoff quondam Tappertz. Item 1 agker by dem Bermansborn. Item 2 agker gelegen an der liten by dem Simertztal. Hencz Tappert der olde 2 mechelshan unde 1 fasnachthune von sinen huß unde hoff quondam. Ouch ist ohm gethan der aide Hoppfegarte neben der aytuchen dywyle ehme dy eyn probst wel lassen unde sint czwey flegk unde hat von iglichem flegk gegeben 2 bh. Zu Ettenhusen sint 12 huffe land czinset ygliche hufe dem closter 10 gr. 1 scheffel korns 1 scheffel haffern und Y2 fasnachthun. Curdt Muller anderthalb huffe land quondam Hans Tennern. Item andehalb scheffel kornß. Item anderthalb scheffel haffern. Item 15 gr. Hans Egkart 1 huffe land quondam Hertingen Ringk. Item 1 scheffel korns. Item 1 scheffel haffern. Item 10 gr. Hans Krugk 2 huffe land quondam Hans Wenigen. Item 2 scheffel korns. Item 2 scheffel haffern. Item 20 gr. Item 1 malder korns 1 malder haffern 20 gr. gebet her unde Clauwes Junge von dem Lenderichs. Sc. Hans Krugk gebet czwey teyl unde Clauwes Junge das drette teyl. Hans Heytrogk 1 hufe land quondam Henczce Mullers. Item 1 scheffel korns. Item 1 scheffel haffern. Item 10 gr. Clauwes Gruwelichs 1 huffe land quondam patris sui. Item 1 scheffel korns. Item 1 scheffel haffern. Item 10 gr. Relicta dy Gruwelichen 1 huffe land quondam. Item 1 scheffel korns. Item 1 scheffel haffern. 19 KUther .Frauensee

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Item 10 gr. Hans Gruwelich 1 huffe land quondam. Item 1 scheffel haffern. Item 10 gr. Cordt Frangk 1 hoffe land quondam. Item 1 scheffel korn. Item 1 scheffel haffern. Item 10 gr. Item 1 malder haffern von 1 wesßen gelegen zcu Sebach. Hans Herman 1 huffe land quondam. Item 1 scheffel korns. Item 1 scheffel haffern. Item 10 gr. Ciauwes Stogk 1 huffe land quondam. Item 1 scheffel korns. Item 1 scheffel haffern. Item 10gr. A d u m ( ! ) Meyster item 1 scheffel korns. Item 1 scheffel haffern. Item 10 gr. rodelandt zcu Ettenhusen, wer das hant der gebet von iglichen agker 2 gr. gelegen czwussen der Fortwesen unde der Kolbach unde stossen an den Tragkels. Hans Borgkman 8 agker gebet 17 gr. Hans Rabe 8 agker gebet 17 gr. Hans Tappert hat eyne gebreyten dorvon gebet her 1 schogk. Item % huffe land quondam Clauwes Wenigen. Item einhalb scheffel korns. Item einhalb scheffel haffern. Item 5 gr. Hans Hunfelt vel Hans Hoytrogk. Cordt Frangke 10 agker 20 gr. Hans Crugk. Grosße Hans 11 agker gebet 22 gr. Hans Grewelich. Clauwes Grewelich. Clauweß Stogk. Hans Heytrogk Curdt Muller czu Ettenhusen 2 gulden von eyner wesen gnant dye Auwewesen unde von der mollstadt unde von etlichen stuchen unde agkern, dy her dorczu geroth hat. Ouch geher 1 gulden den czwen cappellan von der messe de corpore Christi unde drithalb bh. in dy custerie in das closter. Salczungen. Item dye Fusßen drithalb gulden von 1 wessen gnant das Kaczloch. Item 1 schonebroth vor 10 gr. Item 1 fasnachthun. Ouch ist ohm dy gnant wese gethann dryssigk jar unde ist gesehen 1483 jar vide litteram. Item Herman Rosenbergk einhalb gulden von 1 wessen gelegen zcu Rona gnant der Noylden wesßen. Item Concz Lindener einhalb gulden von 1 wesen gelegen zcu Rona. Item 2 gensße. Item Johannes Fulda zweieinhalb korp salczt von dem gestruchich zcu by Rona 1 korp Walpurgis unde anderthalb halben Michahelis. Haben sy das gestruche etliche jar alz orre bryff doruber sagt. Thiffenhart. Item Swarczt Enders einhalb schogk von Regbuls wessen. Item 1 schonebroth vor 1 bh. vide litteram. Item Heynrich Regkwil einhalb gulden von 1 wessen gnant der Herngotzrassen. Item 1 schonebroth vor 2 bh. Item 1 fasnachthun. Item Teczel Holcz zcu Furtte gesessen einhalb gulden der custerie uf wedderkoiffvon eyner wessen gelegen czwisßen der pfar wesen unde dem Herngotzrasen. Item 1 schonbrot vor 2 bh. unde 1 fasnachthun in dyprobstige. Heczels by More. Item Heynrich Ludder 4 malder kornß, 4 malder haffern von dem Heczels nach inhalt sines breyffs doruber sagend. Item 1 schonebroth vor 4 bh. Item 4 michelshan. Item 2 fasnachthuner. Zcu More. Item Albrecht Czeglern 1 schonebrot vor 1 bh von [ ]. Item 2 michelshan de eodem. Item Steffan Steynmecz 1 schonebrot vor 1 bh., der hat dy ander helffe adder des geyngaten das Albrecht Czegkeler hat. Item 2 michelshan. Item Beczt Heylman 2 michelshan. Item Adam Czegkel 2 michelshan von der Hesßbergen wessen. Item 1 schonebroth vor czwene bh.

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Item Curdt Barchfeldt 1 schonebroth vor 4 gr. von 1 wessen gnant dy Monchßcappe. Item 2 michelshanen. Scherrchens. Item Curdt Muller 1 gulden von der mullen doselbest von wessen unde egkern, alz sinen briff doruber sagend ist. Item 1 schonebroth vor 2 bh. Item 2 michelshan. Item 1 fasnachthun. Item 2 schagk eyger uf ostern. Springen. Item der hoffeman doselbest 1 schogk von agker unde wessen gelegen hye desset des wassers das ist des closters. Musseisdorff. Hans Ysenbergk gesessen zcu Dangkmarshusen 8 gr. von der ernanten wustenunge. Item 2 gensse. Item 2 michelshan. Zcu Dippach hat das closter 12 huffe land unde eyne igliche huffe gebet in dy probstie zcu Sehe 1 ganß, 2 michelshuner unde 1 fasnachthun, sechczigk risten flachs unde in das closter eyn igliche huffe 2 malder korns. Jokaf Hans anderthalb huffe land quondam Hencz Fißsers. Item anderthalb gans. Item anderthalb fasnachthun. Item 3 michelhan. Item 90 risten flachs. Item Elze Volkers anderthalb huffe land quondam. Item anderthalb gansß. Item Joccoffs Hans anderthalb huff landes ist geweszt Hans Sachßen, hat er im abegekaufft. Item 3 michelshan. Item anderthalb fasnachthun. Item 90 risten flachs. Item Volkmar Hoczel 1 huffe land quondam. Item 1 gansß. Item 2 michelshan. Item 1 fasnachthun. Item 60 risten flachs. Item Heynrich Schade 2 huffe land quondam Hans Wiczels. Item 2 gensße. Item 4 michelshan. Item 2 fasnachthune. Item 2 cloben flaß vel 120 risten. Item Elze von Herda 1 huffe land quondam. Item 1 ganß. Item 1 michelhan. Item 1 fasnachthun. Item 60 risten flachs. Item Curdt Wyandt anderthalb huffe land quondam. Item anderhalb gansß. Item 3 michelshan. Item anderthalb fasnachthun. Item 90 risten flachs. Item Curdt Schade 1 huffe land quondam [patris sui]. Idem 1 ganß. Item 2 michelshan. Item 1 fasnachthun .Item 60 risten flachs. Hans Gotschalgk y 2 huffe land. Idem einhalb ganß. Item 1 michelshan. Item einhalb fasnachthun. Item 30 risten flachs. Item Clauweß Wicz einhalb huffe land quondam. Item einhalb ganß. Item 1 michelshan. Item einhalb fasnachthun. Item 30 risten flachs. Item Herrisch Arnolt Huffener 1 huffe land quondam. Item 1 ganß. Item 2 michelshan. Item 1 fasnachthun. Item 60 risten flachs. Item Kurt Gebert einhalb huffe land quondam. Item einhalb ganß. Item 1 michelshan. Item einhalb fasnachthun. Item 30 risten flachs. Item junge Heynrich Folkorn hath 1% huff landeß, darvon gibt er uff dye probstye alle Michels tags anderthalb gans, 3 michelshann, anderthalb fastnachtshune unnd 90 risten flachs. Bergka. Item Hans Proissel 18 gr. von rode zcu Rinauwe gelegen an dem forte alz man von Bergka ghein Harsladt geht unde sal sin dreieinhalb agker. Hat her zcu erben als sinen briff ußwissit. Item 2 michelshuner. Item 1 schonebroth vor 1 bh. Item Nigkel Danner 10 gr. von 5 agker quondam Jorgen Schaczt. Item Hartungk Kelichen 7 meczcen korns, 7 meczcen haffern von 19*

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agker gelegen by der leymengruben zcu Auwenheym quondam Cordt Kils vide litteram. Reylis. Hans Fige 5 bh. von der ernanten wustenunge. Item 1 schonebroth vor anderthalb gr. Item 2 michelshann. Item 1 fasnachthun, hat her 1 brif doruber. Item Heynrich Praissel 4 bh. von den tiche doselbest, hat 1 briff doruber sagen zcu libes erben. Item 2 michelshuner. Martsulla. Item Herman Rodiger 5 bh. von 1 wesen genant in der alten Schern, stehet zcu deren liben. Item 8 bh. von 1 wesen, genant dy lange wessen uff der Auwe, der 8 bh. gebet Cordt Muller zcu Ettenhusen 3 bh. Item 1 bh. von 1 wessenflegk, gelegen in der Schornewessen by H a n ß Heytrogk. Item [ ] tichmuller einhalb schogk von Hansen Tyls wessen. Item Curdt Weyner einhalb schogk von Hansen Tyls wessen. Item Curdt Weyner einhalb schogk 2 gr. von 1 wesen. Item einhalb schonebroth vor 4 gr., alz der brif doruber saget zcu liben. Item Adam Haffersangk 10 gr. von 2 wesen unde hat dy wesen zcu sinen unde siner frauwen libeserben. Item relicta Peter Huczt 9 gr. von 1 wessen. Item 1 fasnachthun, sie traditur littera. Item Heynrich Muller 15 gr. von 1 wessen hat her zu sines libes erben, sie traditur littera. Item Adam Gossel 15 gr. von 1 wessen ist Heinrich Mullers geyngayte unde hat dy auch zu sines libes erben, alz Heincz Mullers briff on beyden meldet. Item Herman Wisße 18 gr. von 1 wesen zcu der Auwe sint 2 agker, hat her zcu sines libeserben, sie traditur littera. Item Hans Lingkenhans 15 bh. von eyner wessen. Item Ciauwes Nifergalt 9 gr. von 1 wessen. Item Hans Heytrogk etliche agker wesen zcu der Auwe, dorvon gebet her von iglichen agker 3 bh. unde sthet zcu libeserben, alz sin briff darüber saget. Von den guthen zcu dem boymgarten gelegen by Martsul unde sint hyr nich alle vorczychent. Item Hans Czegkeler 4 achteyl korns der probstie 4 achteyl haffern einhalb schogk in das closter quondam der thorwertren. Barbara Haffersangen hebet uff 2 malder kornß an den gutern zcu dem boymgarten steet zcu widderkouf sc. 11 gulden. Sancte Jost. Item Eykarius 6 gulden von der glassehutten und von dem walde nach luthe der vorschribunge. Item anderthalb hundert bengk glas 1 . Item 2 czentner vensterglaß. Luppenniczt. Item Heynricze Schalbe wonhafftigk zcu Ysennach 4 schogk unde 4 ysennecher malder korns von der mulle doselbest sc. uf igliche wichffaste 1 schogk unde 1 malder korns. Item meyster Michel vonhuß unde hoff, do her innesiezt 1 gans unde 2 michelshuner unde gehet von dem closter zcu lehen. Item Nese Schribern 1 gans 2 michelshuner von huß unde hoff, geht von dem probst zcu lehen. Item Heincz Libentruwe 1 ganß unde 2 michelshuner von huß unde haff, geht von dem probst zcu lehen. Urlouyben. Item Heynrich Ernst 4 schilling den. von 1 weithoffe bey dem closter unde ist 1 gebreyte von 3 agker. Gebese. Item jungker Albrecht Setzei 6 schilling den. Item 1 phunt wachß

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von sinem huß und haff unde von 1 hoffe landes von dem widich hinder sinem hoffe. Item Ciauwes Winczcer einhalb firtel wachs, % hun von 2 agkern veyltglich. Item Hans Lanthman einhalb vertel wachs einhalb hun von 2 agkern veyltglich ist gegeben gayte Ciauwes Wiczcins. Item Hans Lüne 1 schilling den. von egenant hoffe. Item Hans Goltfuß 1 fertel wachs. Item Ciauwes Brutigam zweieinhalb schilling den. von sinem haffe ist gethylt von Heyderichß hoffe. Item eyn schillingk den. machet 16 leones ader leven phenninge. Item Hans Heydenrichs vierthalb schilling den. von sinem huß unde hoff quondam patris sui unde der geteylt hoff. Item Hans Russche 8 Schilling den. von huß unde hoff quondam Jorge Rosa. Item 6 huner von dem hoffe. Item Heynrich Kucheler 2 huner von 1 wingarten quondam Curdt Hann. Horssladt. Item Curdt Hertwigk 1 schogk von huß unde haffe unde darin 12 haffe landes sal her fegen an agker unde an wesen, wo dy nicht gefeget sint. Item einhalb schogk eyger uf ostern. Item 2 michelshuner. Item 1 fasnachthun und sal dinen 1 tag in der erne adder in dem houwe, alz sin brif ußwyset. Was zcins zcu Gebes und gelt hait Kremer uffgehabenn. Item Claus Winther einhalb virtel wachs einhalb hune. Item Hans Landtman einhalb virtel wachs einhalb hune. Item Claus Brutgam zweieinhalb sol. den.dedit zweieinhalb sol. Item Hans Hedderich vierthalb sol. den. Item Hans Lyn 1 virtel wachs den. 12 ba. den. Item Goltfuß 1 virtel wachs. Item Hans Russe 8 sol. den. modo Ticzeel Lubick. Item sechs huner von dem hoffe. Item jungker Albrecht Schetzell 6 sol. den. Item 1 phunt wachs. Gebese. Item Heynrich Jacoff unde allen sines liben denn ernenten hoff mit aller siner zcu unde ingehorunge nemlich agker weyssen unde weydenwachs und darzcu 4 agker winwachs das alles in gebuwe unde in besserunge halden huß unde hoff agker unde wessen und alles dorczu unde ingehort met schun unde aller stallunge unde befredunge nach luthe der vorschribunge doruber gegeben mit sollichen underscheydt, das her darvon geben sol jerlich geben. Item 10 malder guthes gemangkß koms erfforter masß. Item dritthalb malder gersten erfforter malder. Item 2 malder haffern auch erfforczt maß. Auch sol das getredich der gedacht hoffeman ghein Erffort adder ghen Salcz füren an des closters schaden uf michelstag ungeverlich. Auch ab Goth das glugke gebe, das der win gerathe adder wüchse, so sal her dem probst 1 thunne winß dorvon geben sc. von den 4 glichen. Elffenssehe. Item Hans Dittmar, Hans Spere unde ore geselschafft 3 gulden von den beyden sehenn, das sal dy helffte in das closter vallen noch luthe der vorschribunge und sullen dy sehe innehaben [ ] jar ist gesehen anno [ ]. Getreydich von den hoffen unde egkern primo zeum Sehe. Item Hencz Wolffram hat eyn dyrtenteyl von des closters agker gebet dorvon: Item 10 malder korns. Item 10 malder haffern. Item der muller zeum Scher-

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richgens hat 8 agker, gelegen by den siben buchen, gebet von iglichen agker 1 limas, wen sy tragen und waß si tragen. Auwenheym. Item Hans Yffert gebet von den ernanten hoffe alz hymach folget, ist ohem der hof vorschreben noch ußwisunge sins brifs doruber. Item 35 malder korns. Item des gefellet der jungffrauwen 14 malder. Item dem pherner zcu Bergka 4 malder. Item dem kirchner 1 malder sc. zcu Bergka. Item zcu der vickarie zcu Vach, dy Cheynrich Dilsniter hat, 3 malder, sthet 24 gulden uf wedderkauff. Item 35 malder haffern allis fuldisses maß. Item 1 schonebroth vor 4 bh. Item 4 michelshan. Item 2 gansß. Item 2 fasnachthuner. Item auch stenhn 8 malder korns dem Snider zcu Hersfelde zcu dren liben. Wustendiczt. Item Curdt Gruwlich gebet von dem ernanten hoffe, alz hir folgt, unde her hatt den hoff erblichen. Item 5 malder korns. Item 5 malder haffern. Item 1 schonebroth vor2 bh. Item 2 michelshan. Item 2 fasnach thuner. Zcu sente Jost. Item Curdt Trubesteyn hat dy helffte des hoffe daselbest erliehen unde hat nicht darüber vorschribunge. Item dritthalb malder korns. Item dritthalb malder haffern. Item 2 michelshan. Item 1 schonebrot vor 1 bh. Item 1 fasnachthun. Item Casparn Michels sone dem ist das huße geligenn unnd sali darvon gebenn eynen michelshann unnd eynn fastnachthun also lange, bisß er mere darzcü krigt sali er sich mit dem closter darumbe vortragenn. Item Czil Hans hat 6 agker land unde 2 agker wessen u ß dem teyl gekaff, gebt darvon item 1 scheffel korns. Item 1 scheffel haffern und 1 fasnachthun. Item Hans von Orsel en huß und etlich egker, darvon sal har geben 1 michelhan und 1 fasnachhun. Item Carius unde Hencz Rattich unde Andres Carius stifsan. Item 4 malder korns. Item 4 malder haffern. Item 1 schonebrot vor 1 bh. Item 2 michelshan. Item 1 fasnachthenne. Item 1 malder korns von dem Rapoldis. Phertingesleyben. Item Curd Stüde unde Hans Schengk. Item 3 malder korns. Item 3 malder haffern allis fuld. maß. Urleyben. Item Heynrich Ernst einhalb malder rogken. Item einhalb malder haffern erfforttz maß. Item Gampel 4 scheffel rogken. Item 4 scheffel haffern salczßt maß. Item Gibele Hans 4 scheffel rogken erffortt. Item 4 scheffel haffern erffort maß. Item Ciauwes Nigkel 3 scheffel rogken. Item 3 scheffel haffern salczßt maß. Item Hans Kroll 4 scheffel rogken. Item 4 scheffel haffern salczaß maß. Cletstedt. Item Herman Schucz 1 malder haffern von 1 huffe landen. Item Teczel Egkart 1 malder haffern von 1 hufe land erforcz maß. Item Teczel gibet daz malder habern, ach daß Herman Schucz gab. Item relicta Jorge Meders 4 scheffel rogken. Item 4 scheffel haffern salczt maß. Item Tolde Smidt einhalb malder rogken. Grumbich. Item Hanß Bruder 2 malder korns. Item 2 malder haffern erfforczt maß von 5 hoffe land quondam Hans Höchen.

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Zcu Rona der haff. Item Matten Tichmuller ist ohem der hoff etliche jar gelassen noch luthe unde inhalt eyner ufgsneten czedel unde gehet, alz hymach vorczheyent ist. Item 1 schonebroth vor 4 bh. unde der eptisschen 1 broth vor 2 bh. Item 8 malder kornß der sampnunge in das closter sthet uf widderkauff. Item 8 malder korns Fuchsßen uf czwene libe. Item 4 malder korns Friden Bottelers uf oren lip. Item 2 malder korns der Nerczcen uf wedderkouff sthet 18 gulden. Item 1 limas dem friheboten zcu Salczungen. Item 3 malder korns herczt Ion. Item 3 limas tengelkorn. Was dovon fihe ist, das ist dy helffte das closters. Ouch siezt Martten uf dye helffte, was dor gefeilet ist alles halp des closters. Luppenniczt. Item Brun Köln ist der hoff gethan 9 jar umbe 24 ysennecher malder, alz hyrnach sthet sc. 14 malder koms 6 malder gersten 5 malder haffern des gebet her. Item 2 malder weyssen dem pherner. Item 2 malder rogken dem pherner. Item 2 malder gersten dem pherner. Item 6 malder korns gebet her Johans Koch. Item gebet her ouch 2 malder haffern und 2 schogk geldes in das ampt ghein Cruceborgk. Dye mulle zcu Luppenniczt. Item Heynrich Schalbe 4 malder korns. Item 4 schogk geldes uf igliche wichfaste des jars eyn malder und 1 schogk vorfallen von der mullen. Decimatio in Luppenniczt und sol igliche einhalb huffe landes 1 gr. geben. Item Heynrich Wissenborn alias Schalbe gnant 1 malder korns von dritthalb huffe landes quondam Hans Schönbachs. Item 3 achteyl korns von 1 huffe landes quondam Jorgen Treutf etter unde hat gehört zcu eyme lehen. Item 1 achtel korns von einhalb huffe landes quondam Cordt Jungen zcu Nuwenkirchen. Item 1 firtel korns von 2 huffe landes quondam Michel Vasener, das gebet Hencz Borghart zcu Stogkhusen von Schalben gute. Item das closter zcu sente Ciauwes zcu Ysennach 3 malder korns. Item 3 malder gersten von dem guthe zcu Luppennicz. Item Tolde Borghart 3 achtel von guthe der thumhern unde Karthuser sc. 4 huffe landes, der hat Herman Libentruwe 2 huffe landes. Item Hartungk Sander 3 metezen von guten quondam Heynrich Trutwin. Item Apel Hoffeman 3 achtel von guthe Hans Hoffemans patris sui. Item Ciauwes Libentruwe 1 virtel von 1 huffe landes quondam Hans Axt. Item Hans Libentruwe 3 achtel von guthe quondam Conrade Libentruwe. Item der pherner iczunt zcu Luppennicz 1 achtel von einhalb hufe landes quondam Hans Libentruwe. Item Merten Axt 6 achtel von den guthern quondam Heynrichs Axt et antea Margrethen Hoczeln unde Pingkernayls. Idem 2 metzen Groppen gewest. Item Herman Libentruwe 1 fertel von landes sc. czwo huffe der thumhern quondam Heynrich Libentrue patris sui. Item Hencz Libentruwe 1 achtel von Heylmans landen. Item Hencz Engel 5 meezeen von guthern Hans Gottling, darvon gebt her 3 meezeen. Item Elze Trutwin 1 achtel von einhalb huffe landes quondam Heynrich Trutwin unde czinsset den Carthusern. Item Hans Werner funfthalb meezee von guthe quondam Heynrich Werners patris sui,

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des gebet Heynrich Werner auch einhalb mecz. Item 1 achtel von einhalb huffe landes quondam Heynrich Trutwinß. Item H a n ß Rosdarf 3 metzen von 1 vertel landeß. Item Borghart Helmershusen 6 mectzen von 1 huffe landes quondam patris sui undt Heylmanß landt. O u c h hat her landt das ist der Swoben zcu Ysennach unde ist gelegen zcu Bettenrade sint 9 huffe, der hat sin bruder 1 huffe unde meynet nicht darvor zcu geben eyn fertel kornß. Item Hans Bathe 3 meczen von einhalb huffe landes gnant Heylmans landt unde sint 6 huffe landes des hat Tolde Borghart. Item Hans Gotlingk 1 achtel von [ ] Item Bartolomeus Gotztwerlt 3 achtel von f ]. Item Hencz Libentrwe junior 2 meczen. Item meyster Michel der smedt 3 mecten von landen quondam der Reyffen vel Heylmans land. Item Hencz Werner 3 achtel von guthe quondam Hans Axt des keygengayte hat Merten Axt. Item 3 achtel von eineinhalb hufe landes quondam Heynrich Trutwin. Item funfthalbe meczce von guthe quondam Heynrich Trutwin. Item funfthalbe meczce von guthe quondam Heynrich Werners patris sui. Item 1 achtel von einhalb huffe landes q u o n d a m Hans Sibenauwe, ouch hat Hans Sibenauwe 3 meczen gegeben dorvon, welch wir nicht wissen. Item dy Voyten 2 meczcen von guthe quondam. Item Caspar Bothe 3 meczcen von guthe quondam Heylmans guthe Sander habet iam. Item Hans Schriber 3 meczcen von guthe quondam daß gybet H e r m a n Frydehafe. Item Jost Schren smedt zcu Gothe 3 achtel von eynem guthe zcu Stogkhusen quondam Immercz Cammeysters zcu Ysennach. Item dy erben Hans von Hoffe 5 ysennechs virtel von guthe gelegen zcu Luppenniczt quondam Hans von Hoffe einhalb antea der Berleybissen. Item Friczsehe Konnigyssehe 3 achtel von guthe zcu Luppenniczt. Item Ciauwes Gefelle 2 meczcen von firtel landes que patris sui Scherbaß Curdt. I t e m H e r m a n Libentruwe 2 achtel von tumhern hoffe. Item dye heyligenmeyster 1 achtel von 2 fertil landes gelegen im felde zcu Luppennicz. Item Hencz M a r t b a c h zcu Ysennach 1 achtel von [ ]. Item Ciauwes Gelman 3 achtel von [ ]. Item Michel Rosener 3 achtel. I t e m Hans Czelman 1 achtel. Item Kersten Konigissehe 9 achtel. Item Andreß Kessebiß 1 achtel von einhalb huffe landes quondam Heinrich Langelocz. Item Borghart Czelman von sente Clauweßthore 1 achtel. 1 Schiller undLäbben, Mittelniederdeutsches Wörterbuch IS. 231: bendik, Adj? von Gläsern gesagt. 600 bendykin Gläser a 100 Stück 9 Schill. 6 Pf und 40 bukende Gläser für 10 Schill.

1500 Aug. 18

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Georg von Weitershausen, Propst von Frauensee, bekennt, daß ihm Heinrich Schcdbe, Bürger zu Eisenach, alle verfallenen und die auf künftigen Michaelis fälligen Zinsen von der Mühle zu Großenlupnitz richtig bezahlt hat. Abschr. Pap. LHAWeimar. Anf. 16. Jhdt.

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Ich Jorge von Wytesterhusen dysser czyt probst czu dem See in dyser uf quitanczen vor mych und allen meynen nochkommen bekenne amphalben, daß mych uf hawte dato der ersam Heynrych Schalba burger czu Isenach der müllen halben czu Grossenluppenych aller forsesnerer und forfalner czynse czusapt neystkunftygen czynß uf Mychelys valget fellych, den her mer dach czu wyllen und sunderlich myt curasch beczalet und guttelych vorgnuchet hot, so daß mer wol gnuchget, saith uch mynes amps halben sollycher czinß alle vorschynnen czylen vor mich und myne nochkummen ganß quidt ledych und loß. Deß czu warrer orkun habe ich dyße quitancz myt mynem amptsygel der schryft von ende fordruchket vyssenlychen vorsygelt. Datum uf dyndachk noch assumpcyonis Marye anno etc XV co .

1500 Dez. 17 Erfurt

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Dr. Johann Sömmering, Kanonikus an St. Seven und Mainzischer Generalkommissar in Erfurt, bekundet und genehmigt einen Beneficientausch zwischen Heinrich Lindemann, Kanonikus von Heiligenbrunnen in Erfurt, und Erhard Seubetter, Vikar des Altars St. Bernhardt im Frauenkloster zum See. Ausf. Perg. Domarchio Erfurt Nr. 1346. Das ovale Siegel Johann Sömmerings stark beschädigt, aus grünem Wachs an Pergstr., weder Bild noch Legende erkennbar.

Johannes Sommeringk, artium et utriusque iuris doctor, canonicus ecclesie sancti Severi Erffurdensis curieque archiepiscopalis ibidem sigillifer in spiritualibus et ad infrascripta commissarius generalis a reverendissimo in Christo patre et Domino nostro, domino venerabili sancte Moguntinensis sedis archiepiscopo sacri Romani imperii per Germaniam archicancellario ac principe electore specialiter deputatus, venerabilibus honorabilibusque viris dominis decano et capitulo ecclesie beate Marie virginis Erffurdensis ceterisque presbiteris clericis notariis et tabelliensis publicis per terminos nostre commissionis constitutis vigore praesentium requisitis, salutem in Domino. Iusta petentium desideria congruo favore prosequimur et votis eorum, qui a rationis tramite non discordant, libenter annuimus. Cum itaque honorabiles viri domini Henricus Lindeman, ecclesie Sacri Fontis Erffurdensis canonicus una et Erhardus Seubetter, altaris sancti Bernhardi in monasterio monialium in Lacu vulgariter zum Sechgen vicarius altera ex partibus desiderantes sicut assecurantes dicta sua beneficia ex causis rationabilibus ad invicem permutare, permutationem huiusmodi per nos admitti et authorisari alteriusque ad alterius beneficium transponi ipsaque eis respective conferri et de eisdem provideri, debita cum instantia postularunt. Nos tunc Johannes sigillifer et commissarius antedictus an aliorum intersit, de premissis experiri volentes, omnes et singulos sua communiter vel divisim interesse putantes, ad dicendum et opponendum, quicquid verbo vel in scriptis contra permutationem huiusmodi dicere sive opponere vellent,

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Nr. 367

alioquin [ad] procedendum et procedi videndum et audiendum in negotio permutationis huiusmodi per certas nostras proclamatorias litteras, in talibus fieri solitas in certum peremptionis terminum, diem videlicet locum et horam infrascriptos citavimus. Quibusquidem [per nos] die et hora advenientes [et] ex causis omnium nostrum monentes idem terminus per nos usque ad horam secundam post meridiem fuit continuatus. Qua hora advenientes pro parte quoque dictorum dominorum permutatium litteris proclamationis huiusmodi in valvis ecclesie beate Marie virginis Erffurdensis examinatis et coram nobis legitime reproductis, citatorum neque comparentium neque contra permutationem huiusmodi quicquam dicentium contumacia accusata ac eisdem pro contumacibus reputatis domini Johannes Gotte, dicti domini Henrici Lindemans procurator, de cuius procurationis mandato nobis legitima exstitit facta fides canonicatum Sacri Fontis et Erhardus Seubetter principalis vicariam sancti Bernhardi in Lacu predictam ex causa permutationis huiusmodi et non alia sponte resignarunt et quilibet eorum resignavit resignationemque huiusmodi recipi et admitti ac ulterius ad collationem provisionem et transpositionem per nos procedi simili cum instantia petierunt. Nos igitur Johannes sigillifer et commissarius prefatus, quia de causis permutationis huiusmodi diligenter investigatis et eis rationabilibus repertis vestrorum etiam videlicet venerabilium virorum dominorum decani et capituli ecclesie beate Marie virginis Erffurdensis, quoad canonicatum Sacri Fontis et religiosarum abbatisse priorisse et conventus monasterii monialium in Lacu quoad vicariam sancti Bernhardi predicti consensu coram nobis legitime docto receptis etiam ab eisdem dominis Johanne Gotte procuratore Henrici Lindemans predicti in suam constituentis et [ab] Erhardo Seubetter principali in suam animas, quod videlicet in resignatione et permutatione huiusmodi non intervenerit fraus dolus simoniaca pravitas, illicita factio seu quaevis corruptela per eos et coram quemlibet(!) presbiterum iuramentis dictorum beneficiorum resignationem ex iamdicta causa permutationem auctoritate prelibata reverendissimi domini nostri Moguntinensis nobis commissa[m] et qua fungimur in hac parte duximus recipiendam et admittendam [esse]. Recipimusque et admittimus per praesentes et nichilominus canonicatum ecclesie Sacri Fontis domini Erhardo Seubitter et vicariam sancti Bernhardi in Lacu domino Henrico Lindeman contulimus ipsisque providemus Dei nomine per praesentes. Vobis omnibus et singulis suprascriptis mandamus, quatenus eosdem dominos permutationis in possessionem dictorum suorum beneficiorum corporalem, realem et actualem inducatis et inductos defendatis facientes eisdem de omnibus et singulis eorundem beneficiorum fructibus, redditibus, iuribus, obventione et emolumentis universis integre responderi et faciatis ab aliys, quantum in vobis est, integre responderi adhibitis in hys [rebus] solennitatibus debitis et consuetis.

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D a t u m et actum Erffurdt in curia archiepiscopali supradicta sub anno a nativitate Domini millesimo quingentesimo, die vero decima septima mensis decembris, nostro commissariatus(!) sub sigillo presenti appresso presentibus testibus discretis Henrico Moraldo et J o h a n n e Komperto clericis testibus ad premissa vocatis et rogatis. Hermannus T u d d e notarius.

1501 Dez. 10

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Peter Fiddeler, Bürger zu Hersfeld, verkündet dem Propst Georg und dem Konvent des Klosters Frauensee, daß er das Haus, zu Hersfeld am Markt gelegen, dem Johann Rodenberg vertauscht habe und bittet, da es vom Kloster zu Lehen rühre, diesem dasselbe zu leihen. Ausf. Perg. LHAWeimar. Auf gedr. Pap.sieg. Hermann Roßbachs, Altaristen des Elisabethaltars im Spital zu Hersfeld: Rund, Schild, darin springendes Roß, Legende: Hermans Roßbach. Den erbarn unde geistlichen hern Georgien probest, aptischen, priorissen unde gantczer samenunge des closterß Sehe Peter Fiddeler burger zcu Hersfelde, Else myn eliche husfrauwe u n d H e n n myn sön unßer willige dinst in allem guden. Wirdigen lieben hern u n d juffrauwen, wyr bidden uch wisßen, wie daß wyr unser h u ß hoffereiden mid aller siner zcugehorunge gelegen zcu Hersfelde an dem mart zcwuschen Petern Eichelerß und Wilhelmen Dornhegken hußen, d a ß d a n n von uch zcu lehin rort, vorwesßelt haben u m b ander husunge, diß geintwertigen H a n ß Rodenbergk gewest, unde nü wyr ehafftiger noed halben personlichen vor uch nicht mögen kommen. Derhalben wyr uch disße gudliche schrifft thun, darinn wyr der genanten h u ß hobereiden mid siner zcugehorunge unß erplichen und ewiglichen vorzeihen mid hant, halm unde munde, wye gewonlichen unde recht ist, die n u m m e r mehre zcu furdern adder anzcusprechen geistlichen adder wertlichen unde bidden uch alß myn lieben lehinherren unde junffrauwen, sulch h u ß hobereiden midsampt siner zcugehorunge von unß uffzeünemen, d a ß furter lihen unde bekennen disßem geinwertigen zeeiger diß briffes H a n ß e n Rodenburg siner husfrauwen unde allen oren erben пае luede unde innhalde sineß erpbrieffes darüber begriffen unde geschreben, om den auch unßer gudlichen bede halben vorsigeln. U n d e diß alleß zcu warer orkunde haben wyr gebeden den ersamen hern H e r m a n Rospach altaristen deß altarß sanet Elizabeth im spittal zcu Hersfelde sin eigen ingesigel vor u n ß uff disße unßer gudliche bede zcu drugken gebrechunge halben eigenß, deß ich genanter Hermannus also bekennen unde d a ß gethan habe bede halben deß gedachten Peterß siner husfrauwen unde sinß sönß, doch myr unschedelichen. D a t u m a n n o Domini millesimo quingentesimo primo, sexta proxima post conceptions gloriosissime virginis Marie.

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1502—1503

1502 Febr. 22

Nr. 369—371

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Notiz über die Verschreibung des Hofes Röhn an den Hofmann Mathias Teichmüller und dessen £insverpflichtungen. Notiz Pap. StAMarbwrg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13. Zur Sache s. Urk. Nr. 377, 381, 387. Rona. Der hoffman Mathes Deichmoller ist der hoff vorschribenn neun jare langk nacheinander und ist geschehenn, do man schrib Μ CGCCG und czwey jare uff sant Peters tagk gnant cathedra nach ußwisunge seyner zcettelnn, also hirnach vorczeichet stehet. Soll er gebenn 1 schonbrott vor 4 bh., 1 schonebrott vor 2 bh. der eptischenn, 8 maller korns in das cloister de[r] sammenunge stedt uff widerkouff 50 fl. magk sie ein probst wider ablosen, 4 maller korns Friden von Bottlar uff iren lib in das cloister, 6 maller korns der sammenung in das cloister von Vochsen wegen, 1 lymes dem freyboden czu Saltzunge, 3 maller korns hirttenlone, 3 lymes dingellkorn. Item was dovon fihe ist, das ist die helfft das cloisters. Auch sitzet Mathes do uff; waß suste gevellet, ist alles die helfft des cloisters.

1503 Febr. 7

370

Anna, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee (zcu dem Sehe) quittieren dem Rat der Stadt Erfurt 5 rheinische Gulden jährlichen Heringsgeldes. — Gegeben uff dinßedagke noch Dorothea virginis, anno Domini X V е I I I iar. Ausf. Pap. Stadtarch. Erfurt Urkk. Alter Bestand IV Nr. 1465. Aufgedr. Pap.s iege des Konvents Frauensee Abb. Nr. 3. Zur Sache s. Urk. Nr. 271, 372, 385.

[15]03 Okt. 9

371

Heinrich, Aßmus und Andreas von Kralach, Gebrüder, beschweren sich beim Propst Georg von Weitershausen, daß Nikolaus Wenig von Dönges den Johann Ditmar am Albertssee hart bedränge und bitten um Abstellung der Übelstände. Ausf. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld. Paket 11 Nr. 45. Das aufgedr. Pap.siegel derer von Kralach ab. Unnßer undersesßerer vorwandter und arme man Hannße Dydmar beclagt siech, wie daß C[la]ß Wenige zeum Tengeß ewer angehoriger vaste und vll bedrecklikeit mit synem vihe und gesynde schaden gefugt habe und noch teglichen übe zeum Eylffessehee an wießwachs, hälb grwmmet. Ouch an dem tiech, deß er ewer wirde zcu vil malen angesucht ine daran zcu wießen seins unpillichen vornemens und erlieden Scheden karunge da[r]umbe zcu thun, szo vil siech gepurt. Ist ime bisher wenigk [ ] mens getragen, daß uns von dem ewern vast befrembt unnd ist an ewer wirdig-

Nr. 372—373

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keith unnßer bithe mit obgedachten Claßenn Wenigen redenn und verschaffen, daß er dem unnßern umbe syne gefugte Scheden thw, so vil pillich ist und ine deß fortter verhebe seins unpillichen vernemens. Dann unns solchs weyther nidt liedlich sein wil, denn unnßern verkortzunge so vil uffgelegt über sein rechtlich erpietten ime keyn hielffe widderfaren möge, ewer wirdigkeit wulde siech [h]ierinne gudtwilligs vleiß erwießen wullen. Datum under unnsers eyns insigel montag Dionisi, anno tertio.

1505 Febr. 17

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Gertrud (Gerdrügk) von Mansbach, Äbtissin, und der Konvent des Klosters Frauensee (tzem Sehe) quittieren dem Rat der Stadt Erfurt 5 rheinische Gulden

jährlichen Heringsgeldes. — Nach Christ unnsers herne gepurt funftzenhundertundefünf jame uff mandagk nach reminiscere in der heiige fasten. Ausf. Pap. Stadtarch. Erfurt Urkk. Alter Bestand IV Nr. 1466. Aufgedr. Pap.siegel des Konventes Frauensee Abb. Nr. 2. Zur Sache s. Ork. Nr. 271, 370, 385.

1505 Apr. 3

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Georg von Weitershausen, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Nikolaus Wenig und seiner Frau Kunigunde den Sebachgrund gegen einen jährlichen Zins erblich. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Abb. Nr. 11; b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2.

Wir Georius von Wittershusen probst, Gerdruth von Manspach eptischen, Anna Wenigen pryorin und die ganttze samnunge des closters zum Sehe thun konth vor uns alle unsere nachkomen mit dissem offin brive, den her vorkompt sehin hören adder lesen, das wir in und mit krafft disßes briffs unsern grunth genant der Sebachergrunth, welcher sich anhebet pober der Sebacherwesen unde stusßet oben an den wegk, der uff den Egelsbergk geth, verlassen und verlassen haben zu rechtem libeserbe den bescheiden Claus Wenigen, Konna siner elichen gemale, Hans Crantzen, Margarethen siner elichen gemalen uff ore viere übe irer vierer libeserben, die sie itzunth miteinandere haben und hinfort miteinander erzügtten, darvon sie uns jerlich, diewile sie solchen grünt innehaben, zu rechtem erbezynß uff eynen iglichen Michaelis geben sollen zwilff bemisch isenecher were in unsere closter obgemelt. Den gedachten grunth sollen sie rodden unde besßern und wir auch unser nachkommen wollen sie darbie handthaben glich andern unsers closters verwantten, dargegin sie uns unserm closter getrowe und gewere sollen sien. Auch welcher parth iren teile verkeuffen woln, sal

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Nr. 374—375

der ander teil den furkauff daran haben und wan solcher libe adder libeserben nicht mer ist, dan sal genanter grunth uns unserm clostere widder heimfalle an eines iddermans inredde an geverde. Czw warem bekenthniß haben wir probst eptischen priorin und gantze sammenunge obgemelt unsere probstye und convents beydde sigill unden an disßen offin briff wissentlich uns allen gehangen vor uns alle unsere nachkommen, darmit wir disse verlaßßunge bekrefftigen. Anno Domini etc X V е und im funfften jare, dornstags nest dem sontag quasimodogeniti.

1506 März 13

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Versckreibung des Hofes zu Gebesee an Heinrich Jakob gegen genannte

Zinsen.

Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13.

Gebesee. Heinrich Jacoff ist der hoff vorschribenn in besserunge zeu halden mit acker und weßen und winwaß und was dorzcu gehöret, als syn vorschribunge ußsaget mit sulchem underscheit, das her dem closter dovon geben sal ierlichen uff sanet Michaels tagk 10 malder gudes gemackts korns erffurdts maes, 4 malder gerstenn erffurdts maeß, 2 malder haffernn erffurdts maeß. Auch sal der obgenante hoffeman das getredich gehen Erffurdt ader gehenn Saltz füren an des closters schadenn. Auch ab Got die gnade gebe, das der wynn gerate, sal der obgenant hoffman dem probst 1 thun wynß gebenn von den 4 ackernn wingartens. Sulche zeyns sint vorkaufft und geloßenn dem erßame Jergen von Halle und ßynen erbenn 9 jare nacheynander und sal dem closter alle jare gebenn von sulchenn hoffe 26 schneberger sch. halbb uff Walpurgis und halb uff Michaelis an des closters schadenn, wie die zcedelnn ußwießen. Darzcu sal her haben alle wachszcynns undgeltzyns, die i n d e m obgerurten dorffgefallenn. Sulch verschribunge ist geschenn, du man zcalt nach Christ geburt M°CCCCC° und V I jare, uff fritag nach dem sontagk genant reminiscere.

375

1506 Mai 4

Hermann von Reckerode verkauft der Gertrud von Mansbach, Äbtissin, und dem Konvent des Klosters Frauensee einen Geldzins von den Erbgütern zu Epichnellen auf Wiederkauf Ausf Perg. LHAWeimar. Fuld. LehnhofS. 141).

An Pergstr. Siegel des Hermann von Reckerode (Schannat,

Zur Sache s. Urk. Nr. 376.

Ich Herman von Reckenrodt bekenne vor mich und alle meyn erbenn uffenlich mit deißem briffe, daß ich vorkaufft hab und vorkauffen mit crafft deiß breffeß der weridigen frawen Gertrut von Mansbach eptischen,

Nr. 376

1506

303

Anna prioln und convent deß junckfrawenclosterß zum Sehe und iren nachkomen drithalbin gulden geldeß doringer werunge jerlicher zinß uff sanct Walpurgen zu beczalen an den erbgutthern zu Epgenelen genant Schaffredeß gut und von dem guth Clauß Senffeß gewest, dy iczunt Gurt Senff inhait vor funffczigk gulden hoibtgeldeß franckfartter werung, dy meir von genant closterß wegen genutlich(!) beczalt von dem hoibtgelde, daß ich sampt meyn brudern und vettern zum testament geben haben, der ich sie heiran quitir. Und ich obgenanter vorkauffer ader meyn erbin suln genant closter sulcher zinß vor rechtlich anspach werschafft thun, ßo ufft in deß noit. Ab der zinßman an bezalung der zinß zu zitten sumigk worde, deß dach nicht sein sal, so soln dy kauffer, ader den sie daß befielen, gut macht haben in zu dermanen geistlich ader wertlich an insage ader vorhinderung unßer vorkouffer, ßo ufft deß noit isth. Und ich obgenanter vorkauffer vor mich und meyn erbin hab by obgemelten eptischen priolen und convent und alle iren nachkomen genant closterß dy gunst und macht hirin behalden, willichß jarß und zit meir ader meyn erben daß bequem isth, sullichen drithalben gulden zinß mit funffczigk rinisch gulden franckfarter werung wider abzukauffen sunder wegerunge, alleß an geverde. Deß zu warer orkundt und vester haldung hab ich obgenanter Herman von Reckenrodt vor mich unde meyn erbin meyn eygen insegel heir unden an deißen uffen briff wissenlich thun hencken. Datum montagk nach jubilate, anno Domini funffczenhundert ßeß.

1506 Mai 4

376

Hermann von Reckerode verkauft dem Kloster Frauensee einen Fruchtzins von den Erbzinsen, die ihm Johann Stauch von den Gütern zu Epichnellen gibt, auf Wiederkauf Ausf. Perg. LHA Weimar. An Pergstr. Siegel des Hermann von Reckerode (Schannat, Fuld. Lehnhof S. 141). Zur Sache s. Urk. Nr. 375.

Ich Herman von Reckerodt bekenne vor mich und alle myn erbin öffentlich mit dysem bryff, daß ich vorkaufft habe und vorkeuff in und mit crafft dyß bryffes der wyrdigen frawen Gertruten von Mansbach eptischen, Anna prioln und gantzen convent deß jungfrawenclosterß zum Sehe und allen yren nachkomen eyn maller und eyn verttel haffern isenescher maß uß mynen erbzinsen, dy itzt Hanß Stuch von synen guttern zu Eppgenelln jerlich zu sent Michaelis tag gybet und nu fortter gnanten keuffern jerlich rechen und gebin sal, dywyle dyser kauff stehet, vor zwentzigk und drey rynsche gulden frangkfortter werunge heubtgeldeß, dy myr von wegen genenten closterß gnuglich bezalt syn von dem heubtgelde, daß ich sampt myn brudern und vettern zu testament gegebin habin, der ich sie hyrmit

304

1506

Nr. 377—378

quittir und ich obgenanter vorkeuffer ader myn erbin sullen genantem closter sulcher zinß vor rechtlicher ansprach werschafft thun, so offt in deß noit ist. Ab der zinßman an bezalunge der zinß zu zitten sumygk worde, deß doch nicht sin sal, so solin dy keuffer ader dem sie daß befeien gut macht haben in zu dermanen geistelich ader werntlich, so offt deß noit worde, an insage und vorhinderunge unser vorkeuffer. Und ich obgenanter vorkeuffer vor mich und myn erbin hab by obgemelten epptischen prioln und convent genanten closterß und iren nachkomen dy gunst und macht hyrinne behalden, wylcheß jarß und zit myr ader myn erbin daß bequem ist, sulche malder und eyn vertthel haffern isenecher maß mit zwentzigk und drey gulden franckfortter werunge wyder abzukeuffen sunder wegerunge, alleß an geverde. Deß zu warer urkunde und vester haltunge hab ich obgenanter Herman von Reckerodt vor mich und myn erbin myn ingesygel hyrunden an dyssen uffin bryff thun hencken. Datum mantag nach iubilate, anno Domini etc. funfftzehenhundertsesse.

1[50]6 Juni 10

377

Das Kloster Frauensee verrechnet mit dem Hofmann des Hofes Röhn, Mathias Teichmüller, und läßt bestehende Differenzen durch genannte Schiedsleute schlichten. Konz. Pap. StA Marburg 22a. Kirchensachen. 2 Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13.

Item gerett mit Mathes a uff mitwochenn nach trinitatis anno Domini Μ VI jare alle erthum unnd gebrechenn, den sie haben miteinander gehat an getredich unnd mit ander sachenn, ist alle hyngelett durch Heintz Wolffenn wonhafftigk zcum Sehe unnd Heintz Mornn von Vach unnd Tremelnn zcu Tiffenert unnd der hoffman blibet dem closter schuldigk 1 malder korns unnd 4 malder habers. Auch ist berett, das her sich syner vorschribunge halden alzo, das her alle mel, wan man die schwynn teylt, sal her alle moel eylff junge schwynn an die Stadt habenn. Eyn solchs hatt der hoffman gerett zcu thun. a) Mathes Deichmoller s. Urk. [1502 Febr. 22[. Nr. 369.

1506

378

Niederschrift über die Zinsleistungen des Hofmanns zu Lupnitz an das Kloster Frauensee. Notiz Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13.

Lüppennitz. Der hoffman doselbs gibet zu zins 22 malder frucht neymlichen 12 malder korns, 4 maller gersten, 6 maller haffers als ysennachst mas und 2 schogck groschenn. Der hoff ist ym vorschribenn 9 jar lang aneinander und ist gesehen, do man schreib dusent funfhundertundsechst jar.

Nr. 379—380

305

379

1506 Notiz

1506—1507

über Subsidienzahlung aus Frauensee: Z u m Sehe d[e]d[i]t vicaria

altaris capellae prope chorum monasterii monialium in Lacu d[omini] Erhardi Sybothen, h[abens] 12Y2 schog, . . . 54 gr[oschen] 2 den[arios]. (A) StA Würzburg Mainz. Reg. Akten К 747j2916 (Rechnung des alten Sieglers zu Erfurt über die Subsidien bei Zeiten der Erzb. Jakob, Uriel и. Albrecht) fol. 89; (B) StARudolstadt А VIII 5c Nr. 7 (Registrum et Uber subsidii per reverendissimum dominum Jacobum archiepiscopum Moguntinum clero Thuringiae impositi 1506 fol. 120. Druck: (В) Stechele, Registrum subsidii. In: Zschr- d. V. f . th. G. и. Α. X (1882) S. 124. Notiz: Stephan, Neue Stofflieferungen zur deutschen Gesch. 2. HeftS. 100. Zur Sache s. Urk. Nr. 406.

1507 Febr. 22

380

Georg von Weitershausen, Propst des Klosters Frauensee, überläßt dem Johann Kohl und seinen Erben den Hof des Klosters Frauensee zu Großenlupnitz gegen einen Fruchtund Geldzins auf 9 Jahre. Kerbzettel LHA Weimar. Abschr. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld. Paket 14 fol. 6 (16. Jhdt.). Zur Sache s. Urk. Nr. 404.

Es czu mercken, das der wirdige herre er George von Wittershusen zu diser zeit probst czum Sehe des selbigen closters hoff zu Grossenlupenitz genant der Sehehoff gelegen bie dem kirffuff" mit syner czu vnd ingehorunge nuenn iar nocheinander folgende verlassen hat inhalt dato disser zcedelnn dem bescheiden man Hanßen Kolnn vnd sinen erben in der gestalt, das sich der gemeltenn vnd ier erben des hoffes mit syner czu vnd ingehorunge die zceit der neun jare gebruchen gebessernn und genisßen sol vnd mugen noch irem willenn noch aller friheit und herkommen und jerlichen eynem ichlichen probst czu dem Sehe und andern, den suest fruchte verschriben synt, vorandelunge und geben sol uff einen jeden sancte Michels tagk 22 malder fruchte, nemelichen 12 malder korn, 4 malder gersten, 6 malder hafferns, als isennachs maes, vnd zcwey schock groschen werunge zcu iclicher zceit doselbest zcu Isenach. Auch ist bereitt und betedingt, das der obgerurt hoffman solch obgerurt getredich eynem probst gen Isennach füren sal und wu her hyn gewest wirt. Der hoffman sal auch obgerurte czeit der neun jar des hoffes acker undwisen in guter besserungehalten vnd brengen, den wil düngen vnd mit seynen schaffen, ßo er der habe ader gewynne, beilegen, also das derselbige agker vnd wießen mitsampt dem hoff in guter besserunge und weßen sie, auch mit stro halden und mit mist lassen und 20 Küther, Frauensee

306

1507

Nr. 381

mit ander der mossen. Auch ist berett, das der hoffman den hoff in bue vnd besserunge halden, also nicht von erbbuen wem, sol der obgerurt hoffman laßen machen, ader was von erbbuwen sol der hoffman darczu helffen mit fuer und kost und das closter den Ιδη gebenn und besondern die kempnett in uffrichtigenn buwe czu halte, also mit dachunge und bodenn dorinn czu halte. Auch sol das closter den hoffman vortedingen und vorsprechen, wue im das von notten wirt noch aller vormugunge vnd allem herkommen. Und noch ußganck der neun jar, szo dan ein iclich probst zcu dem Sehe solchen obgenante hoff verlosen wolle, szo sich der obgenant hoffman in der vorlassunge richtigk gehalten hetth, sol 6m solch hoff gelegen werde vor einem andern, szo her es begert und als vil thun wolt als eim ander. Ist auch bereitt, wue der obgenant hoffman in disser zcedel sumigk worde noch erkentnisse, sol her solcher benanter jar beraubet sin. Bie solchem vordeitunge ist gewest die bescheiden lute Peter Sutzer burger Isennach, Contze Roßener uff des probst sieten, Brun Kolnn vnd Hentze Libentrube vff der obgerurten Hans Kolnn sieten. Solcher obgerurten nuen jar sun angen uff czukufftigen sancte Peters tagk den man nennet cathedra. Anno domini XV е und VII jar. a) korrigiert in kirguff.

[15]07 März 21 Das Kloster Frauensee verrechnet mit seinem Hofmann zu Röhn, Mathias müller.

381 Teich-

Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld. Paket 13.

Gerechent mit Mathessen1 von Rona uff sontagk judica in der vhasten unnd ist dem closter dowordenn an kornn 62 malder. Des gen 22 ab vor samenn des getredichs. Das ander ist dem closter worden. Darvon ist auch gegeben der sammnung. Ist das closter 8 malder, Friedenn Boytlern 6 malder, der priornn 2 malder, ist alle vorsatzt. Des habers ist worden dem closter zcu syme teyl 47 malder. Des sint 22 malder zcu samen doselbest. Das ander ist dem closter worden. Ist der gerstenn worden 27 malder. Ist 3 malder zcu samenn doselbest. Hat das closter 11 einhalb behaldenn. 11 moeß erbeß, 11 einhalb bh. votter zcu schniden, dasselbe ime ist dem hoffman abegerechent vor das getredich, das her zeuvor ist schuldigk blibenn. 15 bh. habe ich im noch gegeben vor eynn kue, get auch an dissem getredich abe und zcu ime, das dan gewest ist eyn malder kornn und dre malder haberß und sint gegenneynander bezcalt in biewesen Dremelß und Beckert Muller beide drescher. Ditz jar anno etc. septimo. 1) Mathes Deichmoller s. Urk. Nr. 369

Nr. 382—384

1507 Juni 6

1507—1508

307

382

Notiz über die Vergabung einer Wiese am Lindich vor dem Trageis und ihrer Zinsen. Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld. Paket 13.

Valten Notman einhalb schogck von czwen wisenflecken gelege under dem Lindich in der Au 15 agker an leyden an den streuchenn alle ym pflor un im velle unde vor dem Trackes bey und umb Gurtt Dappers eckern etc. Solche einhalb schock sol er geben 3 jar aneynander nach datum diß briffs anno Domini millesimo quingentesimo septimo, sontag nach Bonifacio. Nach außganck diser 3 jar soll er geben iclich jar besonder 1 schogck.

[15]07 Nov. 12

383

Heinrich Schade zu Dippach gibt sein Gut auf und bittet den Propst des Klosters Frauensee, dieses dem Adam Göbel zu leihen. Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld. Paket 13.

Zu wissen uff hütte fritags nach Martini ist Heinrich Schadde mithsampt siner frauwen und haidt sin gudt zw Dippach gelegen uffgegeben und gebeden, das mits Adam Göpeln liehen wülde, das ich also gethan habe und dem closter getruwe und holt sin, wie sich gebßret einem iglicken fromen man eygent und solche köuff ist vor hunderthundsechzigk fl. gekoufft, doch dem closter an siner gerechtikeit an schadden. Anno etc. VII

1508 Dez. 9

384

Georg von Weitershausen, Propst des Klosters Frauensee, bekennt, daß Konrad Greulich und Johann Döring den Hof Weißendiez und £ehnthausen ihm aufgelassen und gebeten haben, diese dem Adam Schäfer zu rechtem Erblehen zu lassen. Ausf. Perg. StAWeimar. Fleckig mit Chemikalien bearbeitet. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Abb. Nr. 11; b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2.

Ich Georgius von Witterßhußen itzt probst zum Sehe bekende mith dießem offin brief gein allirmeniglichen, die in sehen hören ader leßen, das fur mich komen sindt Conradt Grewlich und Hans Döring und haben mir mit freiem gutem willen fur sie alle ire nachkomen und erben auffgegeben, wie dan erbgutsgewonheit und recht ist, den hoff zu Wustenditz und Zehenhawßen mith irer beider zu unnd eingehorunge und ich obgenanter probst habe solichen hove von ine auffgenomen unnd han fur mich und alle nachkomende probst denselbigen hove und Zehenhußen wie obsteht gelassen und gelihen leihe und lasße solichs mit krafft ditzs brives zu rechtem erblehen, wie erbguts gewonheit und recht ist, mit aller zu und eingehorung eckern 20*

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1508

Nr. 384

wyßen geholtze felt wasser und weyde nichts davon außgeslossen den ersamen und tugentsamen Adam Scheffer, Elizabeth seiner elichen gemalen allen iren erben erbnemen und nachkomen, die dan solichen hove unnd gute wie obsteht u m b die obgenanten auffgeber erkaufft haben, unnd ich obgenanter probst habe fur mich und alle mein nachkomende probste den egenanten keuffern alle iren erben und erbnemen dieße gunst und willen gethan und macht geben solichen hoffe Wustenditz und Zehenhaußen zu irer nottorfft zu verkeuffen zu vorsetzen oder zu verlassen wan und wem sie wollen, welch zeit und wen ine das ebent, alß dicke und offt ine das noth unnd beqwem ist, an mein meiner nachkomender probst unnd allermeniglichs einsage und hinderniß on geverde, doch unser probstey zum Sehe an lehenschafften unnd geboten on schaden. Darvon sollen die vorgenanten kauffer alle ire erben und nachkomen der probstey zum Sehe zu rechten erbzinßen tzehen malder frucht halb korn unnde halb haber fulder maße auff Michaelis, ein schonbroth fur zween bemisch auff weynnachten, zwehen michalshan und ein vaßnachtshun alle jare jerlichen und eins jeden jare besundern reichen und geben. Auch sollen ich obgenanter probst und nachkomen probst die vorgenanten keuffer und lehntreger sie ire erben erbnemen und nachkomen bey solichen obgeschriben zinßen auffrichtiglichen lassen bleiben unnd die obgenanten zinß nit ersteyghen oder ubersetzen, auch kein dinst darauff setzen noch darmit besweren. So auch den genanten Adam Scheffer, Elizabeth seiner elichen wirtten iren erben und erbnemen geholtz zu bawen oder zu bronholtz noth were auff dem hove, das sollen sie holen auß des closters holtz zum Sehe und gebrauchen, wo sie das erlangen konden und wo ine das gediehe ist. U n n d ab ymandt den hove zu Wustenditz und Zehenhaußen wie obsteht ansprechen oder eyncherley abtzuck thun wolle an eckern wyßen geholtz oder waran daß were, das zum hoffe und wie obsteht gehört, so sollen und wollen ich Georgius obgenanter probst und ein iglicher nachkomender probst zum Sehen des die obgenanten Adam Scheffer Elizabet seine eliche hausfrawen alle ire erben unnd nachkomen verteidingen, hanthaben unnd darbey behaltenn on allen iren schadenn, alles an geverde. Des alles zu warem bekentnißs unnd glaubwirdiger urkunde habe ich obgenanter Georgius von Widderßhaußen unnd probst der probstey einsigell mith rechter wyssen an dießenn brive thun henghen. So bekennen wir Gerdrudt epstin und das gantz convent des jungfrawenklosters zum Sehe, das solichs, wie obgeschriben steht, mith unnserm wysßen willenn unnd verhengktniß zuganghen und gescheen ist, unnd zu merer sicherheyt haben wir unnser convents einsigell bey der probstey einsigell mit gutter wyssen lassen henghen, doch unns der probstey unnd unnserm convent an zinßen unnd lehenschafften on schaden. Der geben ist nach Christi unnsers lieben hernn geburt funffzehenhundertunndachtt jare, am sonnabeth nach unnsrer lieben frawen tag zu latino conceptionis genanth.

Nr. 385—386

1509

1509 Febr. 7

309

385

Gertrud (Gerdrüth), Äbtissin, Anna, Priorin, und der Konvent des Klosters Frauensee (zum Sehe) quittieren dem Rat der Stadt Erfurt eine jährliche Schuld von 5 Gulden. Ausf. Pap. Stadtarch. Erfurt Urkk. Alter Bestand IV Nr. 1467. Aufgedr. Pap.siegel des Konvents Frauensee Abb. Nr. 2. Zur Sache: s. die Urk. Nr. 271, 370, 372.

1509 März 5

386

Georg, Propst des Klosters Frauensee, verschreibt der Äbtissin und dem Konvent seines Klosters einen jährlichen Kornzins von seiner Propstei zu Burkhardtroda mit Genehmigung des Abtes Volpert von Hersfeld. Ausf. Perg. LHAWeimar. An Pergstr. 2 Siegel: a) Abt Volpert s. Urk. 1494 Juli 27 Nr. 351; b) Propst Georg Abb. Nr. 11. Ich George probst zcum Sehe bekenne vor mich und alle myn nachkomenden pr6bste gegen allermenglich in u n d mit dissem offenn brive, nachdem u n d als mir die erbarn und geistlichenn ebtissenund gantze samenung desselbigen closters Sehe vergönnet und zcugelassenn haben von und abe iren zcinsen u n d gefellenn zcu Dippach sehs virtell korns Gelen Witzeln und nach irem tode Elsenn Vögsenn, Gurdt Vogsen elichen hußfrauen, H e r m a n und Hansen Vogsen iren kindern uff lipzcucht zcu verschriben und domit solch lipgeding zcu verandern, darin itzgedachtem Curden Vogsen, Gelen siner hußfrwen und Curden gedachtis Vogsen son achte viertel kornfrucht uff dem hofe zcu R h o n a verschreben warenn, hirumb so verschribe ich dargegenn vor mich und myn nachkomende pröbste und wil ouch in crafft diß brieffs mit wissen willen und verhengkniss des hochwirdigenn fürstenn und hern hern Volperth abbt des stiffts zcu Hersfeldt myns gnedigen lieben hern verschreben habenn den obgemeltenn ebtissen u n d convent u n d iren nachkomenden sehs virtel korns von und abe unser probstiezcinsen u n d gefellen zcu Borgkhartenrode jerlichen zcu hebenn u n d inzcunemen und heisse d a r u m b alle u n d igliche myn zcinsßluthe doselbst den gedachtenn jungfrawen solicher sehs viertel korns antheis zcu werdenn u n d inen die alle und iglich jore an iren costen und schadenn gutlich uff sent Michels tag in ire gewarsam zcu uberandelogen. W a n n nohen die oberrurten libenn Gele Witzeln, Else Vogsenn und ire kinder H e r m a n u n d Hansß toitshalber verscheidenn nicht meher im leben sin, alsdann sollen wir beider parthye ich Jorge probst obgenant ader myn nachkomende pröbste zcu unsern sehs virteln korns zcu Borgkhartenrode derglichenn die genanten jungfrawen und ire nachkomen zcu iren sehs virtelnn zcu Dippach widderumb griffenn u n d der d a n n furthin, wie vor disser wehsselung gescheen ist, in geniesß und uff-

310

1510

Nr. 387—388

hebung stehenn und plibenn. Es sal ouch alsdann disser brieff mit siner inhaltung crafftlois u n d untoglich sin, alle geverde hirinn usgeschlossenn. Des zcu warem bekentnisse h a b e ich obgenanter Jorge probst myner pröbstye ingesigell an dissen brieff vestiglich gehangenn. So bekennen wir Volperth von Gots gnadenn abbt obgenant, das disse verschribung mit unserm wissen willen und verhengknusß gescheen ist u n d habenn des u m b meher Sicherheit willen unser ingesegill ouch by des erbaren unsers lieben andechtigen probstis ingesegill heissenn hengkenn. D a t u m montags nach reminiscere, anno Domini millesimo quingentesimo nono.

[15]10 Febr. 10

387

Das Kloster Frauensee venechnet mit seinem Hofmann zu Röhn, Mathias Teichmüller. Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld. Paket 13. Rona. Item gerechet mit Mathesen 1 dem hoffman anno etc. decimo des getredichs des dit j a r daruff erwachsen ist. Ist worden a n korn hundertundvierundachzigck maller, von solcher sum gehet abe zw samen vierundvierzigck maller zu samen. Daruber ist dem cloister bliben funffunndfuffczigck maller. Item ist worden an habern hundertundedrie maller etc. D a r a n gehet abe czw samen vierundvirczigck maller. Des blibet dem cloister 29 einhalb maller. Item a n gersten ist worden 18 maller, des blibet dem cloister 9 maller. I t e m an weyß ist worden siebeneinhalb maller, des ist dem cloister 3 einhalb maller ein lymes. Item 3 einhalb maller ein lymes erbes ist dem cloister halb worden. U b e r solche rechenung blibet Mathes dem cloister schulligck 3 maller korns und ist alle schullt an geld an getredich abgerechet. Bey solcher rechenschafft ist gewest J u n g e n Cristigern von Wittershusen, Tremel der fischer von Diffenhardt etc. D a t u m Scolastica virginis, anno Domini ut •supra. 1) Mathes Deicbmoller s. Urk. Nr. 369.

1510 März 25

388

Georg von Weitershausen, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Härtung Lindenlaub, Bürger zu Berka, einen Flecken Land im Auenheimer Feld gegen einen Fruchtzins auf Lebenszeit. Abschr. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachsen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13 Nr. 36 (16. Jhdt.). Wyr Georg vonn Wuterßhusenn probst zum Sehe, Gerdrudt vonn M a n ß bach eptischenn und die gantze sampnunge daselbst bekennen in diesem -offen brieffe vor u n ß u n d unsere nachkommenn, daz wir recht u n d redliche

Nr. 389—390

1511

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mit gutem wißenn und willenn unsers convents gelaßenn unnd geliegenn habenn ein fleckenn landt, der do gelegen ist an dem Aueheymschen velde und stost uff den Flattich dem ersamen Härtung Lingelaub burger zu Bercka, Anna seiner ehelichen unnd synes libeß erbenn, also daz es von eynem uff daz ander fallenn soll nach tode deß andernn, leyhen und laßenn solch abgenent flecke lanndt dem vorgemeltenn Hartunge und syneß libeß erbenn in der allerbestenn forme wye durch recht immer geschehen macht und crafft ditzes brieffs, sich deß deß (!) zu gebrauchenn nach ihrem besten nutze und gevallenn, doch mit diesem bescheyde, daß sie unß und unsern nachkommen jerlichen uff sandt Michels tagk zu zinß reychenn und geben sollenn in unser probstey ein scheffel kornns, ein scheffel haffers und die obgenanten Harttung Lingelab und Anna seyne hausfrawe und ir beyder libeserbenn und sie miteinander habenn ader gewonnen todeßhalbenn abgegangen und vorscheydenn seynn, die Gott nach seynem lobe gefrösten unnd erhalte, so soll dieser brieff auch todt seynn und forder kein macht habenn in weß handt er queme. Diß also zue warem bekendtnus habenn wir obgenanten probst und herschung diesenn offen brieffe mit wissenn und willenn obgedachts convents versigelt und unser probstey ingesigel daran vestiglich gehangen. Datum uff montag nach palmarum, anno Domini Μ CCCGG X jähre.

1511 Jan. 30

389

Georg, Propst des Klosters Frauensee, verrechnet mit seinem Wirt Peter Stother. Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13.

Anno Domini Μ CCCCC elffjare dornstagk nach conversionis Pauli habe ich Jorge probst gerechet mit Peter Stother mynem wirt alles dasgen, das mir miteinander zu thun gehabt haben, als mit maltzt unde hapffen unde kostunge etc. unde ist das getreidich alles zugerechet als in Beyrunge unde Luppenitzt unde zw sant Claus, Stogkhusen unde die Schalben unde 2 maller gersten zu dem hoffman zu Luppenitzt über dit alles blibet das cloister dem wirt schulligck 3 sch. 39 gr. etc. Datum ut supra.

1511 Mai 2

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Nikolaus Jung und Margaretha, seine Ehefrau, verkaufen dem Vikar des Sankt Martinsaltars in der Stiftskirche zu Eisenach, Thomas Nyrer, einen Geldzins von der Teichmühle zwischen Möhra und Ettenhausen, die vom Kloster Frauensee zu Lehen geht, unter genannten Bedingungen. Ausf. Perg. LHAWeimar, Mäusefraß. An Pergstr. 2Siegel: a) Propstei Frauensee Abb. Nr. 11, b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2.

Ich Claus Junge, Margaretha seyn eliche wirthin bekennen vor uns unser erbin und erbnemen und thun kunth allermenigklich, das wyr recht und rede-

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Nr. 390

lieh vorkaufft haben und in crafft dysßes briffes vorkeuffen eynen halben gulden geldes jerlichs zcinßes halb uff sanet Mertins tagk schirstkunfftigk und dy andern helffte uff sanet Walpurgen tagk allernegst dornach volgende und alßo forder alle jar noch dato disßes briffes gutlich und unvorzcogklich zeu Isennach in der Stadt uff gedachte zewo tagzceyt zeu bezcalen dem wirdigen hern Thome Nyrer unser liben frawen stifftkirchen zeu Isennach des altars sanet Mertens in der isern Capellen in der itztgedachten kirchen vicarien und alle seynen nachkomen besitzern der gemelten vicarie an und uff unser mollen zwischen M6r und Ettenhusen genant dy Tichmoln gelegen zeusampt eckern wißen und aller zeugehorunge, welche dan von denn wirdigen und geistlichen hern probst eptischen und convent zeum Sehe zeu lehin rurt, und gibt inen jerlichen zeu rechtem erbzeinß eyn halb schogk groschen uff Michaiis und eyn wyßbrot von sechs groschen alles lantwhe uff wynachten, ist hievor gantz unbeschwert. Dorumb hat gemelter unser her keuffer vor sich und seyn nachkomen uns vorkeuffern nutzlich und wolzcudangk sechs guthe rinische gulden ye eynundzwentzigk hoche groschen vor eyn gulden bezcalt und sagen in solcher b[ezca] lunge® in crafft disß briffes ganntz qwidt, ledigk und loß an geverde. Gereden und geloben in guten waren trwen unserm hern keuffer und seyn nachkomen solichs kauffs [ ] a zinß eyn guthe wehr zeu thun vor allerley anspruche und hinderniße an geverde und argelist. Wurde auch wyr vorkauffer unser erbin adir erbnemen sumigk [an] a der zeinß uff gemelte tagzeyteyn itzlich besunder, das doch nicht seyn sal, was dan unser her keuffer adir seyn nachkomen schaden doruffwenthen geistlich adi[r we]rtlicher a forderunge wy der namen gehabe mochte dy zcynß zeu ermanen, den gereden wir verkeuffer gutlich abzeutragen und zeuwiderkeren. Wyr vorzeihen uns auch hiemi[t] aller freiheidt und behelffe, dy uns zeu nutze und unserm keuffer zeu schaden komen mochten an geverde. Auch hat uns unser her keuffer vor sich und seyn nochkomen dy gunst und freuntschafft gethan, das wyr obgedachten zeinß wan und in welcher zcyt im jar uns das ebin adir fugsam wurdt mögen, wider abkeuffen mit sechs rinische gulden ye eynundzcwentzigk hoche groschen vor eyn gulden als wyr entphangen haben doch mit bezcalunge betagter zeinß und erstattunge moglichs schadens ab des dorff gegangen adir geschehin waren alles an geverde und beße list. Zeu urkunde und warem bekentnis das alle stucke und punete disß briffes stete und veste gehalden werden, haben wyr vilgedachte vorkeuffer dy wirdige und geisdichen hern Georgen von Widershusen probst, frawen Gertruden eptischin, Anna priorissen und das gantze convent des jungfrawenclosters zeum Sehe als lehinhernn solchen zcinßkauff zeu bewilligen zeu becrefftigen und dißen briff zcuvorsigiln mit vleis gebethen, des wyr dan itztgemelte probst eptischin priorissa und gantz convent alßo geschehen bekennen und unser des closters probistie und convents sigill beyde beyeynander an dißem briff wissentlich thun hengen, domit

Nr. 391

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wyr dißen kauff bewilligen und bekrefftigen doch uns und unserm closter an erbzcinßen lehin und obirkeith an schaden. Gegeben frittags nach der heyigen apposteln tagk Philippi und Jacobi, im jar nach Cristi unsers liben hern geburth tausent ffunffhundert und dornach im eylfften jare. a) Loch

1512 Febr. 6

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Heinrich Dietrich, Schultheiß zu Oberellen, bekennt, daß auf Ansuchen des Propstes Georg von Weitershausen der Heinrich Schrön von Oberellen vor ihm erschien und Zeugnis über den althergebrachten Waldbezirk des Klosters Frauensee gegeben hat. Ausf. Pap. StAMarburg, Pol. Arch. d. Lgr. Phil. Nr. 2691. Auf gedr. rundes Papsieg. d. Propstes Heim. Renner zu Oberellen, im Schild gekrönte Maria {?), Legende: hinricus [. .];Abschr. Pap. StAMarburg К 496fol. 60f и. К 498 fol. 23ff, beide 16. Jhdt. Ich Heinrich Ditterich itz myner gnedigesten und gnedigen hern von Sachßen und auch myneß gnedigen hern von Reynhätzborn Schultheis zu Obernelnn bekenne in dissem offen briffe, daz vor mich komen ist der wirdige und achber here er Jorge von Wittershußen, zu dir zyth probest zu dem closter Sehee unde mich gebethen, daz ich wolde vor mich heyschen und gebythen ein mann genant Hentz Schronne, wonhafftigk zu Obernelnn, daz her dem genanten hern probest der warheith ein konde geben wolde, waß ome bewost sie umbe daz gehölcz und weide, daz zu dem closter zu dem Sehee gehört. H a b ich obgenanter Schultheis dem ufftgenanten Hentzen Schrönn vor myn hern probest iczt zu Obernelnn und vor mich gefordert und mit dem Stabe vorboytt, auch in keinwertigkeit zweyer schepffen by unß zu Obernelnn, nemlich hir unden angezeiget und mit eyden beladenn wie sich gebort, daz her von sich gebe, waz ome wißlich ader gedencklich ist umbe solches, darumbe her angestrenget wirt, und habe ome ein solches gegeben uff den eyth, den her synen natürlichen erbhern gethann hat uff die tnVe und pflicht, die her wibe und kinden vorpflicht ist und uff die varth, die sin arme sele vharen sal von synen lichnam, und er außgesaget, wie hirnach valget: Item ich vilgnanter Hentz Schrönn gedencke ungeverlichen sechzigk jar, in den meyn vater, dem Goth gnade, ein holczforster daselbest gewest, solch gehölcz bereithen und nach synem besten behutt ein zitlangk, und ich nach mynem vater selige auch zwentzigk jar ein holczforster zu dem gnanten closter Sehee gewest und auch daz gehölcz bereithen und nach mynem vormogen behutt, waß hier unden angezeiget. Ich hab eß auch oft, vil und dick von mynem vater selige gehör (!), eß solde alßo angehen und wende, wie hirnach valget: Item gehet an von Oberkisselbach, alß die wißen unden wenth, gnant die Junfferwißen, do steth ein groß bäum zu der rechten hant, magk abgehawen sin ader nicht, do ghet ein weck ober den Gantzbergk ennan, da solde daz Seheesholcz wenden und ghett hinder dem Kaldenlache

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hin nach Springen und geht dan von Springen den grunth enuffen, darinne gehet ein wegk, der scheyt den Höwelbergk und daz Voytholcz, sthett der Höwelbergk dem closter zu und nymant anderß, da wirth dan ein crutzweck, der ghet dan nach dem Holenberge, der scheytt daz ander holcz, weß daz ist, laß ich by sich selbest. Derselbige crutzweck ghet uf den weck, der von Lindenawe ghett nach Gospenrode und ghet hinder dem Holenberge hin u n d ghet nach eynem holcz, heist daz Landeckerholcz und ghet d a n n von dem Landeckerholcz den grunth eninnen nach dem Reles und ghet dan eninnen, alß daz Releß unden wenth und ghett ein grünt enuffenn, ghet nach dem wege, der heist die Hoestrasße und ghet dan die Hoestrasße enuffen, kombt uff" ein phat, der ghet von Sent Jost her u n d hinder Sent Jost h i n u f f d a z Wilm a ß und ghet d a n alß daz Wilmaß und Sent Jost zusamenghet, kombt dan daz closterholcz u n d kombt dan ein grünt enuffen hinden hin, vinth m a n zwen berge, heist einer die Hoehart, gehört dem closter zu, der ander die Cleinhart, ghet zwischen den zweigen bergen hin und kombt ein grünt eninnen, heist daz Dinsteretall und komb eninnen nach der Vorth, d a n von der Vortwißen eninnen biß uff die Awewißen u n d dan an der Auewißen enuffen biß an ein grunth, heist die Kübach, ober die K ü b a c h ghet ein wegk von Ethenhußen, der ghet nach Sebach, der scheyt zwen weiden, heist eyner daz Sebacher gehege, der ander daz Tragkes. Von dem Trackeß enuffen nach Zehnhußen u n d dan hinder Wostenticz hin nach der Tagkgroben und dan enuffen nach der Kolgroben hinder dem d e m ( ! ) Albitz hin und ghett eninnen wider nach Oberkiselbach nach der vorgenanten Junfferwißen. Daz ich nicht anders weiß ader von nymanß ander gehört habe, Sprech ich uff den eyd, wie obgeschriben stet, und wo es hirmit nicht genocksam syen, wil ich nachvalgen, wie ich in recht von fromen leuten gelarth werde. Н у by sint gewest zwen erkorn schepfen mit namen Cord Isleib, Adam Wilanth auß dem schepfenstul zu O b e m e l n n alß gezeugen, daz sie solchs gehört haben. Szo h a b ich vilgnanter Hentz gebethen den wirdigen hern er Heinrich Czenner, mynen lehn und gerichtsheren, sin ingesigel hirunden an dissen briff t h u n drucken, d a ß ich genanter er Heynrich probest szo bekenne u n d gethan zabe u m b e Hentzen flysige beth willen, doch mir unschedelich etc. Geschenn hach Christus unßers lieben hern gebort tusent f u n f f h u n d e r t der winger zal nwolffe, uff fry ttagk Dorothen der heiigen junffrauen.

1512 Febr. 15

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Georg, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee tiberlassen dem Johann Rettich und Agnes seiner Ehefrau die Mühle zu Josthof gegen einen jährlichen £ins. Abschr. Pap. StAMarburg К 496fol. 52 (16. Jhdt.). Wir Georius probst, Gerdrut abbetischen, Anna brobtischen u n d mit uns dy gantze samenung des jungkfrawenclosters zcum Sehe bekennen fur uns

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und alle unser nachkomen, das wir mit gutem wolbedachtem müte und willen vorthan haben und vorthün unser mölnstat gelegen zu Sant Jobst mitsampt fünffzehen acker lands, dy man roden solle etc. dem bescheiden mann Hansen Rettich, Nesen syner elichen hüßfrowen und allen yren erbenn und erbnemen zu rechtem erbe etc. Und der genante Hans Rettich und sein erbenn soln uns in unsre brobstey alle jar von solcher möln und mölnstat geben off eyn ytzlichen sant Michels tagk zu zinß ein gülden döringischer werüng, zwen michelshan, ein faßnachtshün und ein halp schog eyer off ostern, das obgerürt möller und dy synen soln dem closter gelobt und gesworn sein wie ander dy unsern, auch keinen weittern vorteidung suchen denn einen probst ader einen hern von Herßfeld. Wir woln den möller auch verteidungen wie ander dy unsern unttersessenn, auch nit weitter ersteigen mit zinsen. Auch wein wir von dem möller und dy synen an not vorhinnerung gehabt haben wü das closter mit ym deth malen uns zufürttern vor einem andern an allen vortzüg etc. Des alles zu warem bekentnis haben wir obberürten probst und abbestischen convent unser probstey und convents ingesigel an disenn brieff thun hencken, der dann geben ist nach Cristi unsern hern geburt tüsent fünffhündert und in dem zwelffte jar sonntagk nach Valentini.

1512 Mai 20

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Heinrich Röder und seine Frau Elisabeth von Kupfersuhl verkaufen von ihrem Hof Hetzeberg und 2 Wiesen im Möhraer Feld, die Mönchskappen genannt, die alle vom Kloster Frauensee zu Lehen gehen, dem Heinrich Wans, Vikar des Liebfrauenaltars im Hospital zu Salzungen, einen jährlichen Fruchtzins auf Wiederkauf. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 {16. Jhdt.)fol.

23.

Zur Sache s. Urk. Nr. 394, 423.

Ich Heincz Roder, Elizabet seyn eliche hausfrau wonhafftig zu Kopffersuln bekennen mit dißem offen brive, das wir vor uns alle unßer erben und erbnhemen recht und redelich, why das in allem rechten der allerbesten forme allerrechtlichs macht haben sale unnd magk eyn rechten kauffs uff widerkauff vorkaufft habenn geynwertig ine unnd mit macht dicz brives vorkeuffen vhier malder korns fuldischer werung jerlichs zcins an unnd uff unßernn hoff genant das Heiczlis gelegenn nit ferre vonn Ettenhaußen mit aller seyner zcu unnd ingehorung acker unnd wißinn, nichts darvon ausgescheidenn mitsampt den zwo wißenn gelegen im Morer velde gnant dy Mönchskappen, das dan alles vonn dem closter zcum Sehe zcu lehen ruret, dem wirdigen hernn Heynrich Wans vicaren unnßer liwen frauenaltars in dem hoßpital zcu Salczungen unnd allen seynen nachkommen den vicarien gemelter vicarei unnd wir obgemelte vorkeuffer gereden unnd gelobenn in guthen waren trewen vor uns unßer erben und erbnhemen dem gnanthen unnßern keuffernn unnd allen ßeynen nachkomen obgerurthen jerlichen zcinns alle jar ßchon

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Nr. 393

unnd gutlich zcu bezcalenn unnd gheyn Salczungenn in ire behausung zcu f6ren nemlich zwey maller uff Michaelis unnd dye ander zwei maller uff Walpurgis an seumen unnd an iren schaden. Wurden wir adder unßer erben unnd erbnhemen an bezcalung der zcins seumigk, dye nicht tethen insmaßenn why geschriebenn stedt, des doch nicht ßeyn sale, so mögen unns dye keuffer darumb ermanen geistlich adder wertlichenn, why ßye kundenn. Nhemen ßye derhalb schadenn, geredenn wir, mit den zcinßen zcu bezcalen, das 6ne bnuget an geverde. Wir adder unnßer erben unnd erbnhemen sollen auch dyewil dißer kauff stedt, keynn beschwerung mher uff dy obgnanten guther thun auch vor nicht gethan haben unnd dyewil dißer kauff stedt, keynerley vornhemen das unnßirnn hernn kauffer an irem kauff geschadden unnd unns befromen möge in keyn weiße, sundern wir geredenn unnd gelobenn in guthen waren treuen vor unns unnßer erbenn unnd erbnhemen unnßern hernn keuffern dicz kauffszcins unnd gut recht wher zcu ßeyn, ßye auch zcu entnhemen aller anspruch, infals unnd hindernis, ßo offt unnd dick auch wen dis not wurde an argelist. Darumb ßo hadt unns der wirdige her keuffer obgemelt wole zcudangk vorgnuget unnd gegeben dreysßig gulden in golde wolwichtiger unvorßchlagener reinscher werung, dye mir dan in unnßern kuntlichen nucz unnd fromen gewant haben, unnd wir sagen ßye der bezcalung in unnd mit macht dicz brives gancz quit ledig unnd loße an alle geverde. Wir haben auch dye gunst unnd willen bey unnßernn hernn keuffernn behaldenn, das wir genanthenn jerlichenn zcins widder abkeuffen unnd loßenn mogenn uff eyn ider sanct Michels tagk, doch alßo das wir unnßernn hernn keuffernn dye abloßung eyn virthel jars vorhin vorkunden unnd czu wisßenn thun sollen, alsdan ßo den hernn keuffer dye dreisßig gulden in golde unvorßchlagener reinscher werung widerumb abgekaufft unnd bezcalt werdenn inmasßenn whye berort, sul dißer kauff unnd vorßchreywung keyn macht forter habenn, sundern crafftlos unnd dot seyn, in whas handt er kommen mocht, doch mit sulcher untherscheidt, das dye vorkeuffer mit allen zcinßenn unnd schedenn, ab dye whern zcu bevohr der ablosung usgericht unnd vorgnuget ßeyn an argelist. Des czu warem bekenthenis haben wir obgemelte Heincz Roder, Elizabet ßeyn eliche hausfrau mit vleis gebetten den wirdigen andechtigen hernn Jorgen vonn Witterßhaußen iczt probst czum Sehe, Gertruden vonn Manßbach eptißchenn, Anna Wenigen briorisßenn unnd dye ganczen samenung des junngffrauwenclosters doselbst als lehennhernn bemelter guther sulchen kauff zcu vorgunden unnd zcu bewilligen, denn auch mit der probstey unnd convent sigil vor uns unnßer erben unnd erbnhemen zcu bekrefftigenn, das wir dan bemelter probst unnd gancz convent alßo gethan, bekennen hirmit vorgunden unnd auch bewilligenn mit unnßer der probstey unnd convent anhangende sigil doch unnßer zcinßenn, gerechtigkeit, lehenschafft, freyheit unvorzcihenn. Datum taußent funffhundert zwölff jare, in die aßcensionis Domini.

Nr. 394

1512

1512 Juli 18

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Heinrich Röder und seine Frau Elisabeth von Kupfersuhl verkaufen einen jährlichen Zins von ihrem Hof Hetzberg und den beiden Wiesen, genannt die Mönchskappen, die alle vom Kloster Frauensee zu Lehen gehen, dem Heinrich Schelaug, Vikar der Liebfrauenkapelle zu Steinbach, auf Wiederkauf. Abschr. Pap. StAMarburg К 496fol. 49 (16. Jhdt.). Zur Sache s. Urk. Nr. 393, 423. Ich Heyncz Roder wonhafftig zu Kopffersul, Eis syn elich hußfraw beken uffenbar myt dyßem bryff ghen allermenglich, daz wyr vor u n ß all unser erben u n d erbnemen recht und redlich uff wydderkauff verkaüfft haben genwyrtich yn und myt macht u n d crafft dyßes bryffs eyn gulden gelts jerlichs zyns an und u f f u n s e r n hoff ziim Hetzlis genant myt aller zu und yngehorung ersucht und unersucht, acker u n d wysen nicht ußgeschlossen u n d auch uff zwen wyer gelegen ym Morer feit, genandt dye Mongeskappe, d a ß dan alles von dem closter zum Sehe zu lehe rüret, dem wyrdigen hern Henrichen Schelawg vicarien der Cappeln unser lieben frawen zu Steynbach und allen synen nachkommenden vicarien gerurter capein u n d vicary und wyr obgemelten verkeuffer gereden und geloben yn guten waren trwen vor u n ß unser erben und yrbnemen dem genanten unsern keüffern und allen synen nachkommenden vicarien den gerurten jerlichen czyns all j a r schon u n d gutlichen zu beczalen halp uff sant Michels dag u n d dye andere helff uff Walburgis on sewmnis u n d on der hern keuffer Scheden on alle geverde. Worden wyr aber an der beczalung der czyns sewmig, dye ny t ußrichten und beczalen ynmassen geschreben sthet, daz doch nyt syn sali, so mögen dye hern keüffer u n ß d a r u m b ermanen geistlich oder weltlich wye sye konden oder mögen und nemen sye den halben yren czyns zu der m a n u n g schaden, daz möglich schad heist oder wer, den gereden wyr yhn myt den zynsen zu beczalen, daz yhn benoget ungeverd. Wyr sollen u n d wollen auch alle dyewyle dyßer kauff wert keyn beswerung mher uff dye gnanten gutter thon noch gethan werden, darczu allezit dye dyßer kauff steth nicht vornemen daz dye hern keuffer a n dyßen yrem kauffczyns und guts recht wer zcu syn u n d czu thon, sye abczunemen aller anspruch, ynfals u n d hyndernys, so ufft und dick von weme d a ß noit geschit etc. D a r u m b so hat er obgenante her kauffer vor sich und ßynen nachkommende vicaren wol zcudangk gereicht und beczalt 12 gulden gelts, eynundzwenczig hohe bh. vor eyn gulden, dye wyr furter yn unsern kuntlichen nucz und frommen gewant haben, und wyr sagen den hern keüffern auch syn nachkommenden der beczalung vor unß, alle unser yrben u n d yrbnemen yn und myt macht dyß bryffs gantz quid, ledig und loiß an geverde. Wyr haben auch dye macht behalten, daz wyr den abgemelten jerlichen zyns myt 12 gulden gelts ogbenanter werung mögen wydder abkeuffen u n d losen, wylch czyt u n ß oder u n ß e m yrben u n d yrbnemen daz ebet, doch also daz

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dye ablosung eyn fyrteil jars verkündet werd dem vicarien, auch daz verkeuffer alle versessen czyns myt Scheden daruff ergangen czu bevor an myt der heübtsummen beczalen sollen, also dan u n d nyt eh, sal dißer bryff dot syn und crafftloß on alle geverde und orgelist etc. Des alles zu warem urkund und Sicherheit daz dyßer briff mytsampt allen stucken und artickeln stete und feste gehalden werd, haben wyr verkeüffer gebeten den geistlichen u n d ehrwyrdigen hern Jorgen von Wytterßhußen probst, Gerdrut von Mansbach eptissen, Anna Wenigen prioryssen und dye gantze samelung des junffrawenclosters zum Sehe lehenhern gemelter gutter dyßen bryff czu bewylgen und yhr yngesygel unten an dyßen bryff vor u n ß thun hengen und dysen kauff damyt czu bewylgen, den wyr probst, Gertrut, Anna u n d gancz samelung obgemelt u m b bette wyln also gethan, bekennen doch unschedlichen an unßern zynßen, kauffschafften u n d andern gerechtikeyt zu verschreben. Geben nach Christi unsers hern geburt duset f u n f f h u n d e r t yn dem czwelffte j a r , uff sondag nach Margarethe virginis.

1513 Mai 27

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Georg, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Hermann Fischer und seiner Frau Elisabeth genannte Äcker, die zur Schenkstatt gehören, im Augraben gelegen, Äcker im Nebelstrauch, die Mieß, den Mühlgraben bis an die Rosenwiese und 2 Wiesen im Griebels zum Leibgedinge. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.) fol. 10. Wir J o r g probst, Gerdrüth eptissenn u n d mit uns dy gantz samnung des jungfrauenclosters zum Sehe bekennen vor uns und alle unser nachkumen, das wir mit guthem wolbedachten m u t h und wyllen vorlassen habenn zcu rechtem lypgeding dy ecker lans, dy iczund zcu schenckstadt gehornn, gelegen in dem Awegrabenn, auch dy ecker gelegen bey dem Nebellstruch, dy Stangen H e n n ingehabt hat, und damit das wasser gnanth dy Muße, auch den molnteich biß an dy Raßenwyßen und dy zwenn wyßenfleckenn in dem Gryberts, domit den grunth wyvyl m a n des geroden kann, den bescheyden leuthen H e r m a n Fyscher, Elßen seiner elichen hausfrauen zcu irer beder leyb u n d lebenlangk und nicht lenger sich obgerurther guther zu gebrauchenn nach allem iren wyllen und nucz mit aller freyheyt der zinße. Dargegen uns dy obgerurthe zwen leyb unserm closter ubergeben habenn dy schenckstadt mitsampt haus schurnn stallung garten, wy sy in besiczung stedt dem closter, nach synem gevallen lassen bezcemen an eins iderman insage. Dy vorschreybung, dy gemelten darüber gehabt habenn, sali crafftloß und todt sein u n d kein macht nitt habenn. Dy obgerurthe zwen leyb sollen auch vorgemelte guther dem closter in guthem baw u n d weßen auffrichtlichen haltenn, auch

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zcuvor an den molntych anzcurichtenn, denselbigen mit feschenn beseczenn. Wan auch sulche vorgnanthe zwen leyb am leben nymer sein, dy Got fryße nach seinem verhengniß, alsdan sollen obgerurthe guther semlichen dem closter mit aller besserung lediglichen an eins idermans insage heimgefallen sein, ausgezogen dy fysch uff sulche zceit in dem molnnteich besaczt wernn und damit dy eker, dy do besemet wernn, sy damit lassen gezemen an vorhindernis des closters, alsdan so sali sulche verschreybung crafftloß todt und kein macht mher habenn, an wes handt er kemen mocht. Des alles zcu mer bekenthnis haben mir obgerurthe probst eptischen convent unser probstey convents sygell an dyßen bryff thun hencken. Datum anno Domini milesimo quingentesimo tricesimo, fry tags post Urbani.

1513 Juli 17

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Georg von Weitershausen, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee kommen mit Anna Rüdiger zu Marksuhl überein, daß diese eine Wiese, das Roet genannt, und eine andere Wiese auf dem alten Schorn lebenslänglich gegen einen Zins besitzen solle. Ausf. Perg. LHAWeimar. Durch Schnitt kassiert. An Pergstr. 2 Siegel: a) Propst Frauensee Abb. Nr. 11; b) Konvent Frauensee Abb. Nr. 2.

Wir George von Witerßhusen probst, Gerdrut von Mansbach eptisschin, Anna Wennigen priorisschin und die gantze samenunge des jungfrawenclosters zum Sehe bekennen vor uns und aller unser nachkomen gegen allermenlich, das wir mit wolbedachtem mute ubereinkomen sind mit Annen Rüdigern zcu Martsula gesessen umb eyne wiesen, die die Wenigen genant vor innegehat haben, das Roet genant an der Sehischen Awhe gelegin, uff wilche genante wiesen uns die genante frawe Anna zcwentzigk gulden getan hadt, damit die wiese von den Wenigen entlediget und erloset ist, an wilche wisen sie ein ander wisen rorende hat, in dem alten Schorn genant, davon sie uns alle jare reichet und gibitt fünf bemhisch, wilche genante wiesen allesampt das Rod und andere gelegen im alden Schorn sie innehaben sal und gebruchen ire libes lebtage nach orin allerbesten nütze. Und wan ors lebens nummer ist, so sollen die oberorten wiesen allenthalben gentzlich und gar unserm closter an entgeltnisse heimfallen, sich fortter nach dem besten zcu gebrüchen an ydermans inlage ader hindernisse. Und von der bemelten wiesen genant das Rot sal uns dye mergenante Anna jerlich uff Michaelis in unser closter und probstie ader wohin sie gewiset wirt, sibentzehinde halbin bemschen doringer lantwere zu zinse reichen und gebin an unsern schaden, doch mit solchem underscheide, das wir gemelten probst eptisschin und samenunge des klosters von uns und unser nachkomen Herman Rudiger und gedachte Annen sin eliche wertin ewiglichen sollen ein jargedechtnisse

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halten, wie das vormals in ordenunge eins ewigen testaments vormacht ist, u n d uff das allererlichst wir können begehin an alle geverde. Des zcu warem bekentnisse u n d steter vestir haldunge haben wir obgeschriben probst eptisschen u n d die gantze samenunge mit geredunge der gedachten frawin Annen solchs vorlassen ein gute rechte were zu sein, sie bie solchen wisen zcu handhaben und vorteydingen, unser probstie und samenunge beide ingesigel bie einander an dissen uffen briff thun hencken. Gegebin nach Cristi unsers hern gebort tausent fünfhundertunddrietzehin j a r e a m tage Allexii.

1514 Jan. 5 Fulda

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Hartmann, Abt des Stiftes Fulda, untersagt dem Georg von Weitershausen, Propst zu Frauensee, sich in die Verwaltungsangelegenheiten des Stiftes Hersfeld einzumengen. Druck: Ledderhose, Jurium Hassiae principum in abbatiam Hersfeldensem S. 138f. Notiz: Rommel, Phil. d. Großm. II S. 22. Zur Sache: siehe Büff, Gesch. d. Zist. Nkl. Frauensee u. Kreuzberg S. 9 u. die dort. Literaturhinweise, sowie Piderit, Denkwürd. v. Hersf. S. 130f. u. Demme, Chron. v. Hersf. I S. 45. H a r t m a n n u s Dei gracia ecclesiarum Fuldensis et Hersfeldensis abbas domine Auguste archicancellarius ordinis sancti Benedicti et a b b a t u m ordinis eiusdem per Germaniam et Galliam primas religioso devoto nobis dilecti Georgio de Witershusen preposito monsterii nostri zum Sehe vulgariter dicti Moguntine diocesios paternam in Domino charitatem. Ad nos fide dignorum relatione pervenit preter nostram de te opinionem seu verius commissionem licet d u d u m effluxis diebus prout palam constat sanctam regularis discipline obedientiam manibus nostris devoveras de conventus opidi nostri Hersfelt dispositione et provisione temerario et periculoso ausu te ingerere, ac inibi tua voluntate disponere et gubernare in anime tue salutis dispendium et regularis sanctimonie obedientiam non erubescas. Nos prout sancti legislatoris nostri regula edocemur temeritatem tuam supra dictam digna animadversione compescere, teque a semita erroris ad viam veritatis et discipline regulis reducere ex iniuncto nobis officio cupientes tibi in virtute sancte obedientie, et sub excommunicationis suspensionis et interdicti penis districte precipientes mandamus et horum serie requirimus, ut mox visis presentibus te ad locum regulärem tibi alias commissum et d e m a n d a t u m in monasterio nostro zum Sehe vulgariter dictum absque mora conferas gubernationi et regimini eiusdem monasterii nostri et personarum inibi Deos servientium fideliter pro Dei laude et gloria intendas, nec te extra limites eiusdem nostri monasterii zum Sehe nisi de nostra speciali voluntate et mandato ad alia loca convertas, quo magis personis in dicto monasterio

Nr. 398—399

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nostro Deo famulantibus debita et digna ministrentur obsequia necessaria, alioquin nisi huiusmodi nostro mandato per te paritum fuerit, nos in personam tuam sententias predictas excommunicationis, suspensionis et interdicti ex nunc prout ex tunc et ex tunc prout ex nunc Dei nomine in his scriptis nostra ordinaria et abbatialia auctoritate ferimus et promulgamus. I n quorum omnium et singulorum premissorum fidem et testimonium secretum nostrum presentibus est tergotenus impressum. Datum in opido nostro Fuldensi quinta mensis januarii, anno quingentesimo decimo quarto.

1514 Febr. 7

398

Georg von Weitershausen, angeblicher Verweser, und der Konvent des Stiftes Hersfeld beschuldigen [Abt Hartmann von Fulda], die Siegel des Stiftes, der Dechanei und des Konventes zu Hersfeld sowie der Propstei des Klosters auf dem St. Petersberg gegen den Willen der rechtmäßigen Besitzer hinterzogen zu haben. — Am dato haltenden uff den siebenden tag des monats februarii dieses lauffenden jahrs. Not. Instr. d. Priesters Kaspar Schaliis. Aufgeführt im Mandat des Abtes Hartmann von Fulda 1514 März 9 (Nr. 399). Druck: Schannat, Hist. Fuld. II Cod. Prob. S. 348 Nr. 249.

1514 März 9 Fulda

399

Erklärung des Abtes Hartmann von Fulda an alle Reichsstände gegen die Verunglimpfungen des Georg von Weitershausen, [ Verweser des Stiftes Hersfeld u. Propst des Klosters Frauensee]. Druck: Schannat, Hist. Fuld. II Cod. Prob. S. 348 Nr. 249. Notiz: Rommel, Phil. d. Großm. II S. 22. Zur Sache: s. die Urk. 1514 Jan. 5 (Nr. 397) u. 1514 Febr. 7 (Nr. 398). . . . für etliche jähren bey leben weyland des erwürdigen in Gott vatters hochgebohrnen fürsten und herrn unseren werthesten vorfahrers abts Johanßen seligen zu Fuld etc. lebliche gedechnnuß sein wir als desmahl seine liebe coadjutur auch dechand und capittel unsers stifts Fuld durch den erwürdigen in Gott vatter unsern lieben freund hern Volprechten etwan abt unsers stifts Herschfeld, itzt probst unsers closters zum Newenberge alhier bey unser statt Fulde gelegen mit sampt seinem capitel ersucht und gebetten worden, dem stift Herschfeld mit aller und iglicher zu- und eingehörung uns und dem unserm stift Fulde in zeit incorporiren zu lassen. . . . Als wir nun unser Schloß zu Eichem mit seiner zugeherung ingenomen, da ist dee mehrgedachte abt Volprecht etc. fur uns erschienen und uns seyner abtey insiegel wie sich gebührt offenlich zu handen gestalt, dergleichen hat uns 21 Kutber, Frauens«

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1514

Nr. 400

zu derselben zeit der gedachte Andres Marschalck alter dechant etc. die probstey zu sand Petersberg bey unser statt Herschfelt gelegen, die er d a n n neben der dechaney ingehabt mit den ihren ingesigel auch ubergeben . . . Wohl m a g es seyn, d a ß der oftgedachte Georg von Witterheusen sich im anfang dieser incorporation darein zu gehelen etlicher maßen widersetzet, aber über das ist er nachfolgents aus eygner bewegung unter dem obgenanten einnemen unsers stifts Herschfelt unerfordert u n d gantz unbezwungen in unses u n d unsers stiftes Herschfelts kloster Crutzberg zu uns komen mit demüthiger bitt, ihne zugehorsamen uns gnade aufzunehmen. . . . Des zu waren uhrkund ist dieser brieffunter unserm ufgerichten secret usgangen u n d übergeben in unser statt Fulda donnerstags nach dem suntage invocavit und Christi geburt funfzehenhundertundvierzehnden jare.

1514 Mai 28

400

Georg von Weitershausen, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verleihen dem Markus Rieneck und seiner Frau Anna die Hälfte des Lendersgutes zwischen dem Möhraer Feld und Kupfersuhl zu rechtem Erblehen. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.)fol.

19.

Zur Sache s. Urk. Nr. 401. Wyr Jorge von Wy ttershaußenn propst, Gerdruth von Mansbach eptissenn, Anna Wennigen priorissenn u n d mit uns dy gancze sammenung des j u m p frauenclosters zum Sehe bekennen vor uns und alle unser nachkumen ghen allermeniglichen, dy dyssen brieff sehen hören ader leßen, das mir geleyen lyehen belenen u n d bekennen, als lehnsrechtist,inundmit macht dyß brieffs dem ersamen M a r x Rynneck, Annen seiner eligen hausfrawenn allen iren erben und erbnemen das zwette teyl des guts gnant das Lenners, gelegen zwyschem Morischem feld und Kopfersaul mit aller zcu und ingehorung an acker wyßenn feldt und gestruch, wy dan von alders herkomen sindt u n d uns unserm closter zcu lehen rurende, von wylchem gnanten guth der gemelt M a r x u n d sein erben zcu rechten erbzcinßenn uff eynen iczligen sant Michaelis tag jerlichen in unser probstey reichen u n d geben sollen tryczen groschen und ein schneberger pfennig doringer werung, elff meczen korns und zcehen meczen habernn. Der obgemelte Marx, Anna sein elige hausfraw und alle ire erben u n d erbnemen mögen auch sulche gemelte guth des zwethen teyls mit seyner zcu u n d eingehorung wy obgerurth furlassen verkeuffenn und vorseczenn, alßo das sy das mit unserm wyln u n d gunst thun sollenn, auch unschedlichen uns unserm closter und probstey an lehenzcinsenn und aller geburligkeyt an schadenn. Wyr obgedachten probst, eptissenn sollen und wollen auch dy vorgemelten nach allem unserm vor-

Nr. 401

1514

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mögen bey gnanten unsern guthern hanthaben und vertedigunge wy ander unsers closters zcins u n d lehenleuth. Dy gemelten Marx, Anna sein hausfraw und ire erben und erbnemen sollen uns unserm closter eythafftig getrew und holt sey, auch unsern schaden zcu waren u n d bestes zcu prubenn als ein iczlicher seynem erbhernn schuldig u n d pflichtig ist sunder argelist und alles geverd. Des alles zcu merherm sicherheyt und bekentnißen haben mir obgnante probst eptissenn und gancze samenung unser probstey insygell vestelichenn an dyßen brieff thun henckenn, der gegeben ist nach Christi unsers hernn geburth tusent funffhundertundvirczhen jar, sontagnach unsers hernn hymelfarth.

1514 Mai 28

401

Georg von Weiterskausen, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verleihen dem Heinrich Wolff (Walpp) und seiner Frau Katharina den dritten Teil ihres Lendersgutes zwischen Möhra und Kupfersuhl zu rechtem Erblehen. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.) fol. 20. Zur Sache s. UrL Nr. 400, 430. Wir J o r g e von Wittershaußen probst, Gerdruth von Mansbach eptyssenn, Anna Wennigen priorissenn und mit uns dy gancze samenung des j u m p frauenclosters zcum Sehe bekennen vor uns und alle unser nachkumende ghen allermenniglich, dy dyßen brieff sehen hören ader leßenn, das mir geleyhen lyhen belenen u n d bekennen, a b lehnsrecht ist, in und mit macht dyß brieffs dem vorsichtigen Heinczen Walppenn, Kethen seiner eligen hausfrawen all iren erben und erbnemen das tritte teyl des guts gnant das Lenhers gelegen zwischen Morischem feld und Kopfersaul mit aller zcu und ingehorünge an acker wyßen felld und gestruch, wy dan von allers herkomen sindt und uns unserm closter zcu lehen rorende. Von welchem gnanten guth der gemelt Heincz u n d sein erbenn zcu rechten erbzcinßen uff eynen iczlichen santi Michels tagk jerlichen in unser probstey reychen und geben sollen sechs groschen und zwehen schneberger pfenning doringscher werung, funff meczen korns u n d sechs meczen habernn. Der obgemelte Heincz, K e t h sein elige hausfraw und alle ire erbenn und erbnemen mögen auch sulche gemelte guth des trytten teyls mit seyner zcw und ingehorung wy obgeruth verlassen vorkeuffen und verseczenn, alßo das sy das mit unserm wyllen und gunst thun sollenn, auch unschedlich uns unserm closter u n d probstey an lehenzcinßenn und aller geburligkeyt an schadenn. Wir obgedachten probst eptischenn etc. sollen und wollen auch den obgedachten Heinczenn, Kethen sein eligen hausfrawenn und ire erbenn nach unserm vermogenn bey gemeltem unsers closters guth zcu hanthabenn und vortre21*

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Nr. 402—403

tunge wy ander unsers closters zcins u n d lehenleuth. Dye gemelten Heincz, K e t h sein elige hausfrau u n d ire erben u n d erbnemen sollen uns unserm closter eithafftig getreu u n d holt sein, auch unsern schaden zcu warnen u n d bestes bruben, als ein iczlicher seynen erbhern schuldig und pflychtig ist sunder argelyßt und alles geverd. Des alles zcu mehrn sicherheyt und bekentnißenn haben mir obgnante probst, eptissenn u n d samenung unsers probstey insigell vestiglich an dyßen bryeff thun hencken, der do gegeben ist nach Christi unsers hernn geburth tusent funffhundertundvirczen jar, sontag nach unsers hern hymelforth.

1514 Sept. 3

402

Georg von Weitershausen, Propst des Klosters Frauensee, und die Äbtissin Gertrud von Mansbach bestätigen einen Vergleich zwischen den Pfarrern Werner Oßwald und Johann Külbach über das Pfarrhaus zu Salzungen. Abschr. Pap. StAMarburg 40. Hess. Kammernachtr. Frauensee 992. (16. Jhdt.). Item uf heut d a t u m anno etc. sintubireinkummen dye wyrdigenn hern her Werner Ostwalt pfernner zcw Husen unnd her J o h a n Külbach beyde wonhafftig zcw Salczungen sint ubireinkummen u m b das pfarhuß zw Husenn gelegen zu Salczungen an dem thorhus genant das ubirthor, als mit namen u m b 40 fl zcw seime lebenn langk. Vonn sulchenn vherczig fl der kewffer her J o h a n n Kolbach sal gebenn jherlichenn einem iglichenn pfharhen zcw Hwsenn 2 fl uf Walpurgis halb unnd Michahelis halb, sal der genant keuffer das hus inn zcimlichenn baw halten. Awch gerede ich vorgenanter kewffer ab ich uf die vorgenanten zinßzceyt seumig wurde, sal mich der egenante Werner ader iczlicher pfernner zw Hwsen ermanen, wye eß em ebenn ist. Des czw urkund habenn wir denn erwirdigen hern her Jorgen von Wyterßhusenn iczund zwezeit probst zcwm Sehe unnd dye erwirdigen in Got frawenn Gerdrut vonn M a n ß b a c h eptischenn des closters zcwm Sehe habenn wyr gebetenn u m m b ir ingesigel hiruff zcw drucken. Das ich dan obgemelter her Jorge vonn Witershusen mitsampt des ganczen konvents u m b fruntlicher bete willenn hir uf disßenn gegennwertigen brif vorwylliget. D a t u m dominica post Egidii, anno Domini tausennt f u n f f h u n d e r t u n n d yn dem vhierzenden etc.

[1499—1514]

403

Nikolaus Wenig, wohnhaft zu Dönges, schwört nach Entlassung aus dem Gefängnis Urfehde. Konz. Pap. StAMarburg 40. Hess. Kammernachtr. Frauensee 993, Urfehdebriefe 1527—1530.

Nr. 404

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1515

Zur Datierung: Volpert Riedesel von Bellersheim regiert als Abt von Hersfeld 1514, Propst Georg von Weitershausen zu Frauensee 1499—1520.

1493—

Ich Claß Wynge iczunt wonhafftychk zum Tengeß beken in dyssem uffen bryff vor allen den her vorkommet, sen ader hören lessen, nochdem ich dorch vorhandelunge von mynen hern Jorgen probest zum Sehe zu gefenkenysse ben und in heft deß hochverdyen in Got vaters und hern hern Volpers abtes deß styfttes zu Hersfelt kommen byn und myt gnaden durch meyn guden frunde daruß vordedingk byn, demnach han ich genant Claß Vynge vor mych und meyn erben und alle dy mynen vorlopt und vorlobe geenvortyg in craft dysses bryffes den iczunt genanten mynen g. h. syner genade styft und vorwanten meyn hern probest, daß closter zum Sehe mytsampt den syn daß ire ader dy erre nümmermer zu beschyedyen, eß sal ach nymant von mynervegen thun an gewerde. Vo ich ader meyn mytgeschreben hyrin brüchtlychk vorden, daß doch nyt syn sal und eyngerle beschinne teden myt vortten ader verken, so wel ich daß closter zum Se myt zehen gütten zynsgen fl rechtter pen vorvallen syn und allen schaden weder kerren, so dychk daß geschyt, daß ich Claß Wynge vy obenstet so zu halten vor mych und meyn mytbeschreben myt mynen lyplichen eynes gestattes eydes zu Got und syn helgen gesworen han, geloben und sweren daß in craft dysses bryfes an eynes rechten eydes stat unvorbriichlych zu hallden alles und ichlyches vy oben berurt ist und habe deß zu merer sycherheyt und steder haldunge gebeden den erbern und vesten junkern etc.

1515 Juni 21

404

Georg, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Johann Kohl und seiner Frau Margaretha ihren Hof zu Großenlupnitz zum rechten Leibgeding auf Lebenszeit. Abschr. Pap. StAMarburg К 496fol.

38 {16.

Jhdt.).

Zur Sache s. Urk. Nr. 380.

Wir George probest, Gerdrut ebtisschenn unnd mit uns dye gantz sampnung des junnffrauenclosters zcum Sehe bekennen fur unß und alle unsser nachkomen, das wyr semptlichen und einmutiglichen mit furgehabtem rayth verlassen und außgethan haben zcu rechten lipgeding unssern hoffzyu Grossenlupnitz mit aller seyner zcugeherung nichts ußgescheyden den bescheyden lüten Hansen Köln, Margrethen seyner elichen hüsfrauen zcu iren beyder und iglichs besunder libe und lebtage und nicht lenger in der gestalt, daß sye solchen hoff in guten bau und wesßen brengenn und halden sullen, als huß hoff acker und weßen, wie er daß bys anher innegehabt hait, alßo daß er uns und unsserm closter darvon alle jhar undt eyn itzlich jar besündern uff santh Michels tagk reichen und geben Sailen 22 malder

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1515

Nr. 405

fruchte mit nhamen 12 malder korns, 4 malder gersten u n d 6 malder haffers reyn schon u n d wol gefeydt alles isennachs masß und 2 geschock gr. landewerunge zcu iczlicher czyt zcu Isennach zcu betzallenn. Auch saill der bemelte hoffmans d a ß itztbenanthe getredich unß bey seyner eygen kost kegen Isennach füren, uns her daselbest hyngewyst wirt an d a ß closters schaden. Auch soll der hoffmann dem closter den teczmann deß jhares kegen Isennach füren. Woe aber m a n n den teczman wolt do lassen lygen, ßo sali der hoffman uff seynen boden uff der kemmitten geschick zcu bewaren, bys m a n deß bedorfftigk wer. Aisdan sali er in fur gein Isennach. Auch ist beredt, daß dye obberortten zcw libe den hoff bey syner fryheit behalden, wye her dye von alderß gehabt hait und keyn nourung, an wyssen willen und deß closters anhemen sullen, sunder inmassen wye er dan iczünth ingehort habt. W a n auch dye vilgemelten H a n ß Köln, Margreth sey elichenn husfrau an leben nymmer synt, dye Got nach synnem wollen fryste, ßo sayll obgenanter hoff mit aller syner zcugehorung dem closter lediglich wydder heymgefallen sein an einns yderman insage unversatzt u n d unbeswerth und dieße vorschribung sail gantz todt und machlosß seyn, an wesß hant er kommetht. Des alles zcu waren bekennis und vhesterdß haidüng habe wyr probest und eptissen unsser probistie und epty ingesigell zcu ende dysser verschribunge gedruck, dye gegeben ist nach Cristi unssers hern geburth thussen f u n f f h u n d e r t u n d X V jar, in dye Albani martiris.

1515 Dez. 21

405

Georg, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Johann Rosenberg den halben Hof Langendietz beim Josthof gegen einen jährlichen Zins auf Lebenszeit. Abschr. Pap. StAMarburg К 496 (16. Jhdt.) fol. 30. Wir Jorge probst, Gerdrüt ebtischenn, Anna priorin unde dye gantze sampnunge deß jungffrawenclosterß zcum Sehe bekennin in dießem offin briff vor unß unde alle unßer nachkommen vor allen dye dißen briff sehin hören adder leßin, daß wir mith wolbedachtem m ü t h unde eintrechtiglich verlasßen haben lyhen und vorlasßen in macht unde crafft diß briffeß unsernn hoff halb zu Langendytz genant zcu Sant Jost mit aller seyner zcu unde ingehorunge ersucht unde undersucht, wye d a ß namen gehaben magk dem vorsichtigen H a n ß e n Rosenbergk, Urseinn syner elichen husfrawenn unde alle irer beyder libeßerbenn, dye sye itzunt miteynander haben adder noch gewynnen müchten zcu aller irer libe unde lebtage unde eine nach todt deß andern, unde nicht lenger, alzo daß der obgemelte H a n ß e n Rosenbergk unde syn erben solchen halben h6ff, den sye dan gekaufft haben umbe Lorentzen

Nr. 406

1515

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Wysßen unde seyn erben sullen solchen höff halden mit gutem bowe unde besserunge an husünge schüren zcüne acker unde wyesßen, alß sich daß geborth zcu halden einß hoffß an geverde, doch mit solchem unterscheyt, daß unß der genante Rosenbergk seyn erben von sulchem höffe zcu zcynße sal geben uff eyn iden sant Michalß tag virdehalb malder körnß, virdehalb malder hafferß, zcwen michelßhan, eyn fastnachtßhüne, eyn schonbroth vor eyn bemschen uff wynachten, unde wan auch obgenanter Hanß Rosenberg unde seyn libeßerben nym an dem leben seynt, das Got nach synem willen verhalten, so sali solcher halber höff mit syner zcu unde ingehorunge an eynß idermanß insage unde widderrede dem closter lediglich heymfallen sin. Auch ßo haben wir sye in dye gunst gethan, daß her solchenn halben höff verlasßen, verkeuffen möge zcu siner libe lebtage unde nicht lenger, doch daß sye unß solchen höff zcum ersten anbietten sullen unde doch unß an schaden an tzinßen, an lehenn unde ander geburlichkeyt an geverde unde argelist. Auch sal der obgerurte Hanß Roßenberg unde syn libeßerben unß von sulchem halben hoffe eythafftig seyn unßernn schaden zcu warnen tage und nacht, wye daß eynem armen mag und undersasßen geburth seynem erbhern zcu thun. Darkegen wollen wir in vorteydinge unde hanthawen glich andern undersasßen deß closterß an geverde unde argelist. Auch ab sich irthumb begebe tzwischen im dem closter unde hoffeman unde seyn erben, sullen sye ersuchen eynen hernn von Hersfelt unde auch keyn wietter vorteyding haben dan an sulchen ende. Deß alleß zcu merer sicherheyt unde warem bekenteniß haben wir obgemeltter Jorge probst, Gerdruth ebtischenn, Anna priorin unde gantze sampnunge zcum Sehe dyß briff vorsigelt mith der probstey unde conventß ingesigel beyde hye angedrugkt vor unß unde alle unßer nachkommen eyn sulche stede und veste zcu halden etc. Gesehen nach Cristi unserß hernn geburth thusent fünffhundert unde im funffezehen jharnn, uff fritags deß heyigen appostels santh Thomaß.

[1515]

406

Notiz über Subsidienzahlung aus Frauensee; Vicaria domini Heinrici Milgi in capella prope corum monasterii in Lacu quondam Erhardi Sybothen habet 13 schog. Domarch. Erfurt. Registrum subsidii (Kollekturregister der von dem Klerus der Archidiakonate Beate Mark virginis, Severi, Dorla u. Jechaburg gezahlten Subsidien) Geistl. Gericht IV h 9fol. 53. Zur Datierung: Das Register ist datiert auf fol. 35: a n n o M ° V C X V . s. auch Harmappel, Das Gebiet des Archidiakonats Beatae Mariae virginis Erfurt am Ausgang des Mittelalters S. 18 Anm. 12. Zur Sache s. Urk. Nr. 379.

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1516—1517

1516 Juli 5

Nr. 407—408

407

Die Bürgermeister der Stadt Hersfeld bitten die Landgräfin Anna von Hessen, den Propst der Klöster Frauensee und Komberg, Georg Weitershausen, (Jorgenn vonn Wittershawsenn probstenn zum Sehe und Cornberge) zum Abt des Stiftes Hersfeld zu präsentieren. — D a t u m under unserm secret sonabents nach visitationis Marie virginis anno etc. X V I . Ausf. Pap. StAMarburg Ortsrep. Hersfeld. Paket 6. Pap. Verschl.Siegel. Nur schwach ausgeprägt, viell. Schannat, Client. Fuld. S. 204.

1517 März 19

408

Georg von Weitershausen, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verleihen dem Heinrich von Sünna und seiner Frau Elisabeth die Schergesmühle zu rechtem Erbzins. Abschr. Pap. StAMarburg К 496fol. 21 (16. Jhdt.). Zur Sache s. Urk. Nr. 424. Wyr George vonn Witterhausenn prabst, Gertrut vonn Mansbach eptißenn, Anna Wenik priorn u n d die ganze samnung des closters zum Sehe bekennen öffentlich vor uns u n d al unser nachkommenn in diessem offne briff vor alle die in sehen hören odder lesenn, das wir recht und retlich vererbt habenn u n d verlassenn unser mul und malstatt genant zum Scherches u n d lihn die Henrichen von Sun, Elsen seyner eliche wirttenn und i m erben u n d erbnemenn mit dem grünt der wisenn u n d die ecker daran gelegenn der genantte muln und m o b t a t bis an Curtten Taperttenn in aller der mas, als Henrich K r a n t z hat ingehat, auch soln sie hawen u n d holtzenn in des klosters geholz, doch das sie ein holczforster d a r u m b ansuchenn, wo sie solch holtz haben solnn. Von solcher muln und molstat soln die obgenanten Heinrich von Sun sein eliche hausfraw und ir erbenn dem closter obgemelt jerlich uff sant Michels tag in die probstey zw rechtem erbzins geben ein gulden 2 huner uff weinachten, ein schonbrot vor zwen bemsch ein fasnachthun u n d uff ostern zwey schock eyer. Auch soln sie und ir erben uns und unserm closter das sein getrewlich malenn vor andernn zw aller zeyt auch die vorgedachten zwey und ir erben etc. mögen auch solch mul und maistat verlassen, versetzen, verkeyffenn zw irer nottorfft, wen sie des gelangt, doch uns und unserm closter und probstey an unsern zinsen, len und andern gepurlickeyt an schaden, an geverde. Es soln auch die obgenantten u n d ir erbenn der moln und molstet uns u n d un c crm closter gelobt, getrew u n d holt sein im sein schaden zw warnen u n d bestes werbenn, wie m a n seinem rechtten erbhern pflichtig ist an geferde. Dargegenn wollen wir sie beschirmen und vorthedigen als ander unser arme leut auch soln die obgenanttenn zwey u n d ir

Nr. 409—410

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erbenn eyn keyn ander vortheyding suchenn den allein uns, adder wo wir sie hinweysenn und ob ein probst und muller zwispruchig worden, soln sie kein andern scheydrichter suchen was unsern gnedigen hern vonn Hersfelt. Dis alles zw rechtem bekentnis und warer urkunde haben mir obgedachttenn J a r g e probst, Gerdrut eptissenn Anna priorinn u n d gantze samnung unser probstey und des convents insygel beyde an dissenn briff wissentlich thun henckenn. D a t u m anno Domini millesimo quingentesimo decimo septimo, dornstag nach dem sontag oculi der heyigen fasten.

1517

409

Gertrud von Mansbach (Meusebach), Äbtissin des Klosters Frauensee (zum Sehe), in einer Urkunde [für die Stadt Erfurt]. Notiz: Seebach, Monasteriologia Thuringica Kap. 73 S. 332 Mscr. LHAWeimar (aus Erfurter Ratsprotokoll). Das Stück selbst im Stadtarch. Erfurt nicht auffindbar.

1518 Febr. 28

410

Georg, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Valentin Schlotzhauer die Wüstung zum Alberts bei Weißendiez gegen einen jährlichen £ins auf Lebenszeit. Abschr. Pap. StAMarburg К 496fol. 17 (16. Jhdt.). Wyr J o r g e probst, Gerdrut eptißenn, Anna priorin u n d mit uns die gancze sammenung deß junckfrauennclosters zum Sehe bekennen vor uns und alle unser nachkommenn, das mir mit wolbedachtem m u t vorthann habenn u n d verthun unser wustenung genant zu dem Albers stossenden an Wustendiczs mit alle seyner ihn und zugehoring nichts ausgescheydenn dem ersam Valttenn Schlaczheyber, Elsenn seyner hausfrauenn und irer beyder erbenn und erbnemenn in der gestalt, das sie sollenn haben die rodejar, welche rodejar sallen angehende uff nest Michaelis nach dato dis briffs und ausgehende anno X X I j a r e u n d solche wustening rumen u n d rodenn nach alle seynem gefallenn u n d die bauwen und besiczenn in der gestalt, wan obgenannttenn rodejar u ß sin, sollenn dan die oberurtte uns in unser probstey zu rechtem erbzins uns reichenn und gebenn uff eynenn ider sant Michels tag drey malder korn und drey malder haber, zwen michelshanen, faßnachtshun und eyn schonbrot vor 2 bemsch zu winachtenn. Wir Wullen auch dieselbis leut obgenannte Verthedingen und beschirmenn wie ander unser undersassen nach allem unser vermogenn. Die obgenannte sallen auch keynen ander vordethingen suchenn d a n eynen probst odder unsern gn. herrn vonn Hersfelt. W a n auch die obgenanten a m leben n ü m m e r sint, die Got nach seynem gotlichen willen fryst, so sali dye obgenante wustenung von dem

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1518

Nr. 411

closter auch widderempfangen werde an eynes idermans insage. Auch sollen sie dieselbigenn verseczenn und zu verkeyffenn hab. Des zu waren bekentnis habenn mir J o r g probst unser probstey sigel zu ende disseß briffs getruckt, des mir eptissenn pryorin u n d gancz sammung mit bruchen. D a t u m anno Domini millesimo quingentesimo decymo octavo, u f f h e u t sontag reminiscere.

1518 M ä r z 14

411

Georg von Weitershausen und der Konvent des Klosters Frauensee überlassen dem Heinrich Köhler und seiner Frau Eva vier Wiesen, zwei beim Lindich, zwei in der Sebach, sowie Äcker vor dem Trageis und bei Ettenhausen gegen einen jährlichen Zins. Abschr. Pap. StAMarburg К 496fol. 41 f . und 51. {16. Jhdt.). Wyr Jorge von Wittershausen probst und die gantze samenung des junckfrawenclosters zum Sehe bekennen vor uns u n d alle unser nachkomen in dießem offen brive, das wyr u m b sonderlichs notzes unsers closters willen verthann und vorlassen thun und verlassen haben in crafft dieses briffs den bescheiden leudten Heinczen Kolern, Eva seiner elichenn wyrttenn und allen yren erbenn zu rechtem erbe unser vyer wysenfleckenn, zwen gelegen under dem Linches a in der Awe u n d zwen gelegen under Sebach und 15 acker an ledden und an struchen vor dem Dracklos u n d in dem flure zu Ettenhausen gelegenn bey und u m b Curdt Dapperts ecker, die er auch vom closter zu rechtem erbe gehapt hat, inzuhaben und sich der zu geprauchen nach yrem nucze und gemache, von welchen wisen und eckern die gedachtenn uns und u n s e r n b gegeben u n d beczalt habenn funfthalb schock, die wyr furter in unsers closters nocze gewent haben u n d 0 sie sulcher som quidt ledig u n d loß in crafft dis brives. Die gedachten leudt Heincz und Eva und alle yre erbenn sollen uns unserm closter und nachkommen alle j a r und iglichen j a r e bsondern uff sanct Michels tagk gebenn in die probstey 24 bh. landtwerung. Die vylgedachten oder yre erbenn mogenn die genante wisenfleckenn u n d ecker verkeuffen, verseczenn u n d gebrauchenn, wie in das ebent nach allem yrem gemach u n d an eins ydermans insage und Widerrede, doch dem closter an seinen zinssen, lehnfreyheiten und herlikeiten an schadenn. Wyr wollen und sollen in recht werschafft thun, als dicke und vyl als gewonlichen u n d recht ist. Das daß alles also unvorpruchlichen stete u n d veste gehalden werden soll, so habenn wyr obgemelter probst unser probstey insigel an dyesenn offenn brive gehangenn, des wyr die gancze samenung also mit gebrauchenn und mit unserm willenn und wissenn gescheen ist, hyryn alle geverde vormidenn. D a t u m anno Domini millesimo quingentesimo decimo octavo, dominica laetare. a) fol. 51 hat: Lyndich.

b ) fol. 51 fügt hin ein: closter.

c) fol. 51 fügt hier ein: sagen.

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1518 Apr. 22

1518

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412

Verzeichnis der Zinseinkünfte der Äbtissin und des Konvents des Klosters Allendorf. Darunter: Z u m Sehe. Item ein gulden gekaufft milch zum Sehe, ist der alten eptissen gewest und ein verschribung darüber gegeben uff Petri kathedram. — Geben nach Cristi unsers lieben H e r r n geburt tusend f u n f f h u n d e r t und im achtzehenden j a r e uff donerstag nach misericordia Domini. Pergamentband 15 Blätter LHA Weimar. An Pergstr. 4 Siegel: a) Abt Hartmann von Fulda, viergeteilter Schild, darüber stehende Gestalt mit Stab in der Rechten, Legende: [S] abbatis ecclesie Fulden, b) Konvent Fulda (Schannat, Hist. Fuld. I. S. 33 rechts, c) Propstei Allendorf, Pieta, Legende: S. Ppositure allendorf apud Franckestei, d) Konvent Allendorf, stehende gekrönte Maria, Blick nach rechts mit Gegenstand in der Linken, Legende: S. CONVENTUS SACTMONIALIVM CENOBII I ALDENDORF.

1518 Sept. 29

413

Georg, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verleihen dem Johann Kuntz und seiner Frau Anna die Mühle zum Lindich mit 30 Ackern Land gegen einen jährlichen Erbzins. Abschr. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 4 Nr. 16. (16.Jhdt.). Wir Gorge probst, Gerdrudt eptischen, Anna priorissa unde mit unß die gancze samenung dez junffrawenclosterß czum Sehe bekennen vor unß unde alle unsser nachkomen mit dissem offin briff, daz wir mit wolbedachtem m u t h vorleben unde vorlassenn habenn unsser molen unde molstadt czum Lindich gelegen czu rechtem erbe mittsampt drissig agker landeß gelegen bey der strasß, die vor Marthsul gehet, byß herüber biß uff den rute wegk mitsampt den eckern die Grulich von Ettenhusen hadt innengehabt, darczu ein agker wessen gelegen bey der molen dem ersamen H a n ß Conczen, Annen siner elichen wirthin unde allen iren erben unde erbnemen, und wer dissen briff innehadt, mit irem wiln und wissen, doch in der gestalt, daz u n ß genanter moller und sin erbin unsserm closter reichen u n d geben soln uff ein yeder sant Michels tag czu rechtem erbzinsße funff guldin, 11 bh. vor ein guldin, ein fastnachtßhun, ein schoenbrodt vor 2 bh., ein schogk eier uff ostern. Darczu haben wyr inne gelassenne ein wyesenfleckin von unsser wyesen under der möln, die er dan sal innehaben, diewyl Curdt Moller lebt unde sin son, unde nicht lenger, darvon er u n ß in die probstie alle j a r geben sal czehen bh. landtwerung. Darczu hadt er ein agker wyesen dar besunder hadt er czu C u r d t Mollerß liep und seinß sonß, darvon gibet er 5 bh. in daz closter. Auch gibet er deß j a r ß ein orth in die probstie von wegen dez hoffmanß ime Lindich vor czwö satteln landeß, sint dem closter abegeczogin von siner wesen

332

1519

Nr. 414

jhensit dem wasser, die der hoffman noch innehadt, u n d sal sie czhune, daz m a n sie nicht vormenge under den hoff. Wir obgemelt probst unde samenung wollen auch den obgemelten moller unde sin erbin beschuczen nach allem unserm vormogen wie andere unssers closterß vorwanthen. Der obgenent moller u n d sin erbin u n d erbnemen sollen auch keinen vorttere vorthedinge suchen wan ein probst adder ein hern von Hersfeld. W a n auch der obgemelt Cordt Moller und sin son nummeher sintht und von todes wegen sinth abgegangen, so sollen die obgemelten wessenflecken mitsampt dem agker wyesen, die er in daz clostere vorzinsset, dem closter widder heimfallen unde der moller unde sin erbin kein gerechtikeitt d a r a n haben. Daz alleß czu warem bkentniß haben wyr probst und gancze samenung unsser probstie unde convent sygel anhn diessen briff thun hencken, der geben ist im j a r nach Cristus gepurdt thusent funfhundercht X V I I I j a r , in die Michaelis archangeli.

1519 März 15

414

Johann Gischel und seine Frau Angelika verkaufen vor Gertrud, Äbtissin, unddemKonvent des Klosters Frauensee einen Gulden Michelszins von ihren Gütern in Horschlitt dem Andreas Meuschen, Vikar des Heiligkreuzaltars in der Pfarrkirche zu Hersfeld. Ausf. Perg. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Kloster und Stifter, Hersfeld Paket 11. Siegel der Äbtissin ab. Wir Gertrud ebtissen mittsampt der prioryn u n d gantzer samenung des jungfrawenclosters zum Sehe bekennen in und mit crafft dys brieffs, das f u r uns komen sein die bescheiden Hans Gischell, Gele sein elich husfraw in Horßlat wonhafftig, bekanten vor sich u n d all ir erbenn, das sie eins uffrichtigen rechten kouffs verkeufft haben verkeuffen auch in crafft dys brieffs einen gulden jerlicher michelszins an gelde ader zweneundzwentzig schneberger bimgscher were fur den gulden, gezcalt uff und vonn iren guthen im dorff Horßlat u n d seiner veltmarg gelegen nemlich uff irem huße und hoffreiden doselbst zwischen Geylingen u n d Jorgen Gerlachs gelegen, item funffzehen agker bey dem borne zum Hunys, zwolff agker a m Breidenbachsen wege stossen uff Groshansen, vier agker mitt der hoffreiden aber vier agker dargegen über die Schopffwiesen, ungeverlich bey vier agker wiesen hinter Finzschen Hans schüren, welch gutter semptlich nicht meher zinsen d a n alleyn dem closter Sehe zwene schneberger uff sent Michels tag erblich u n d dieselbigen gutter allesampt und besundert mitt irenn zu u n d inghorungen dys keuffs recht underpfandt sein soln, dem wirdigen hern Andres Meuschen genant Schaliis besitzern der vicarei des heiligen crucis altar is in der pfarkirchen Hersfelt und all seinen nachkomen vicarienderselbigen vicarei fur zwentzig guter wolwichtiger reinischer gulden frangfurder werung, welch die verkeuffer von dem kouffer entpfangen u n d inen der quid, ledig u n d lois

Nr. 414

1519

333

gesagt haben, sagen inen der quidt, ledig und lois in und mitt crafft dys brieffs. Hierumb so geredden die verkeuffer vor sich und ire erben dem keuffer unnd seinen nachkomtenden den guldenzins, wie oben stett, all jorjerlich und ixlichs jers bsonder uff yeden sent Michels tag guttlich zu betzalen gen Hersfelt in ir gewarsam sonder des keuffers costen und schaden zu bringen und zu vergnügen. Ob sie aber ader ir erben daran soimig wurden, des doch nicht sein sal, so erleuben inen die verkeuffer sie und ir erben darumb geistlich ader weltlich zu fordren mitt ader an gericht zu pfenden zu den obgedachten guthern semptlich und sunderlich auch zu all der verkeuffer leiender und farender habe zu griffe. Solchs alles zu versetzen ader zu verkeuffen, wie inen eben ist, bisselang inen ir versessen zins auch möglicher und kontlich schad, so derhalb erwachsen were, gentzlich vergnügt und bezalet sei. Darwidder die verkeuffer sich nicht behelffen soln mitt schütz, schyrm, vorschrifft ader furschube der landtsfursten hern ader edelleutt mit keynem verbott komer ader geleit wie solchs namen hatt oder gewynnen mocht, dan was derhalb furgewendt wurd, is were mitt geistlichen oder weltlichen rechten, das sal alles nichtig und untoglich sein dem keuffer ader seinen nachkumen keinen schaden bringen. Demnach sie haben uns die verkeuffer gebettenn, dem keuffer und seinen nachkomen der zwentzig gulden heubtgelts und des gulden jerlicher michelszins uff gedachten guthern zu bewilligen und zu bekennen. Dweil wir dan Gertrud ebtissen derselbigen guther lehenfraw sein, sie von unserm closter zu lehen ruren, so bewilligen wir mitsampt unser prioryn und gantzer samenung in dissen verkouff und keuff und belennen dem keuffer und seinen nachkomen der zwentzig gulden heubtgelts und des guldenzins, wie oben stett, uff geachten guthern zu haben und zu erheben mitt erleubnus die verkeuffer, wie sie seumig wurden, zu pfenden und allenthalb zu geparen wie vergeschreben stett. Dowidder wir ader unser nachkomen dem keuffer und seinen nachkomen keinen intrag ader behindern thun soln noch enwoln. Ydoch haben inen die verkeuffer furbehalten, das sie ein virtel jars fur sent Michels tag welchs jors inen eben ist, solichen gulden jerlicher michelszins mit zwentzig guten wolwichtigen reinischen gulden widderumb ablosen mögen, welch ablosung und ubergebbung der zwentzig gulden gescheen sal alda in der sacristei der pfarkirchen Hersfelt doch also, das alle versessen zins kentlich costen und Scheden, und ouch wes nach verlauffener zceit sich geporn wil, dem keuffer und seinen nachkomen vor der ablosung gentzlich beczalt und ausgericht sein, alles trewlich und ungeverlich. Des in urkundt haben wir unser ingsiegill hiran vestiglich gehangen, doch unverschreben unsers closters zins und gerechtikeit. Datum dinstags nach invocavit, anno Domini millesimo quingentesimo decimo nono.

334

1519

1519 März 26

Nr. 415—416

415

Georg, Propst, und der Korwent des Klosters Frauensee überlassen dem Valentin Schlotzhauer eine Wiese am Steingraben bei Röhn und eine weitere Wiese in der Werra gegen einen Geldzins auf Lebenszeit. Abschr. Pap. StAMarburg К 496fol. 44 (16. Jhdt.). Wir Jorge probst, Gerdruth eptisse, Anna priorissenn und mit uns dy gancze samnung des junpfrauenclosters zcum Sehe bekennen vor uns und alle unsere nachkumen, das mir recht und redlichenn verlassen haben und verlassen unsere wyesen gelegen under dem Steingraben bober der Roner wyesenn, dy vormals Herman Rosenbergs und sein erben vorschreyben gewest, dem ersamen Valten Schlaczhauer, Elsen seiner elichen hausfrauen zcu ire beyd lyb und lebtag und nicht lenger, auch ein wysflecken gelegen under des Schwarczen Enders wyesenn in der Werre gelegen, sich der zcu gebrauchenn nach allem irem gefallenn irer beyder leben lang und nicht lenger. Doch das er uns von gnanten zwehen wyesenn sal gebenn uff ein iden sant Michels tagk in unser probstey 16 bemsch. Auch ist bereth, welchzceit des jars ein probst gnanten Valtenn ader seiner frauen sechzehn gulden gybt, sollen sy dem closter das wysfleck lasßen lygen under des Schwarzen Enders wysen gelegen und sich der nicht mher irrenn und szo sulchs geschieht, sal im als an vorgnanter zeins ein orth abgehenn. Auch szo magk er sulche wyßenn vorkeuffen ader vorseezenn, wy ime das gelybt, doch dem closter an seynen zeynsen, lehnschafftenn und gerechtigkeyt an schadenn, und wan mir beyde gemelte verstorbenn dy Goth nach seynem wyllen fryst, so sollen alsbald gnante zwo wysenn dem closter lediglichenn heimfalle ann menniglichs inredeunddyser bryefftodt seynn, an wes han (!) er kompt und kein macht mher habenn. Des alles zcu warem bekentnis und fester haltung haben mir Jorge probst und Gerdruth eptisse unser probstey und convents insygell uff dysenn bryeff gedruckt, der gegeben ist anno Domini tausent funffhundert und im X I X jar, sonnabeth post reminiscere in der heyligen fasten.

1519 Apr. 5

416

Adam Rüdiger genannt Gössel zu Marksuhl verschreibt mit seiner Frau Margaretha dem Nikolaus Mauer, Vikar des Hl. Leichnamsaltars in der Stiftskirche zu Eisenach, anderthalb rheinische Gulden von Haus und Hof in Marksuhl zwischen Nikolaus Teichmüller und Johann Heytrogk und von einer halben Hufe Land unter dem Dorf bei Judas Lückenhaus im Weyersfeld (Wyersfelde), von den Äckern bei Nikolaus Teichmüller im Lynfelde, von fünf Ackern auch bei Nikolaus Teichmüller im Bruch (Broche), von fünf Äckern im Rodischen Felde bei Nikolaus Teichmüller, einer Wiese im Weidich (Widich) zwischen Nikolaus Teichmüller, von einer Wiese bei der Mühle und einer bei

Nr. 417

1519

335

Nikolaus Teichmüller, von zehn Äckern auf dem Rode zwischen zwei Wegen neben Hermann Weiss (Wissen), von welcher halben Hufe 30 Groschen thüringer Währung zu Zins ins Kloster Frauensee fallen und von den 10 Äckern 18 Groschen thüringer Währung dem Kapitel zu Rasdorf. Gegebin nach Christi unserß herren geburt tusent funffhundertnuentzehin jhar, dinstags nach Ambrosy des heiligen bischoves und bichtigers. Ausf. Perg. LHAWeimar. Siegel des Grafen Sigismund von Kirchberg ab. Notiz: Döpel, Gesch. v. Marksuhl, S. 13f.

1519 Sept. 29

417

Georg von Weitershausen, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee verleihen das Fischwasser in der Werra dem Johann Bisser von Salzungen auf 23 Jahre unter genannten Bedingungen. Abschr. Pap. StAMarburg Ortsrep. Frauensee Paket 1. (16. Jhdt.), fasc. Geleit und Landstraßen. Wir disße hirnach geschreybbenn er Jorg vonn Wittirßhaußenn probst des jumgffrauennclosters zcum Sehe unnd wir Gerdraut vonn Manßbach eptischenn, Anna Wenigenn priorischenn unnd mit unns der gancz convent des icztgemeltenn closters bekennenn alle eyntrechtig vor uns unnd alle unnßer nachkommen, das wir mit guthem vorradt, rechter vornunfft unnd guther betrachtung vorleyenn unnd vorlasßenn habenn, lihin, lasßenn unnd bekennen in crafft unnd mit macht dicz briffs vor unns unßer convent unnd alle unßer nachkomenn unnßer fischwasßer in der Werha mit aller ßeyner zcu unnd ingehoring unnd vorzenn in allermasßenn das Peter Dann ingehabt hadt, das sich dann anhebet an der geistlichenn unnd andechtigen jumgffrauenn zcu Cruczpergk wasßer unnd zcucht dye Werha ennuffen uff der ßithenn keyenn Rohenn an des erbarn Hermenn vonn Beymelburgks unnd des amps Salczungenn wasßer bis an dye Hurnigenn Werha, welch Hurnigen Werha bey dem Kegenngrunde gelegen ist, dem bescheiden manne Hanßenn Bisßer, burger zcu Salczungenn, Katherina ßeyner elichenn wirthenn unnd allenn irenn erben dreyunndzwenczig jar unnd lenger nicht, das ßye sich des mogenn dye zceit lang gebruchenn genisßenn, unnd gebeßernn uff das allerbest, so ßye künden adder mögen, zcu irem bestenn nucz unnd wolgevhallenn an unßer unnd unßer nachkomenn unnd auch ßunstenn meniglichs insage unnd Widerrede an geverde. Hirumb unnd darvor ßo hadt unns der gedacht Hans Bisßer vor ßich ßeynn hausfrauen und erben uns unnd unßerm convent nuczlichen und wole zcu dangk darvor bezcalt unnd dargeleget zwentzig gut geschock hecczingßcher werung, darmit wir icztgemelten probst eptischen und ganczer convent das gemelte fischwasßer vonn eyner erblichen vorßuc-

336

Nr. 418

1519—1520

zung widder zcu unßerm closter und convent von dem obenangezceichet Peter Donn gelost unnd gekaufft haben unnd sagen gemelten Hanßen Bisßer ßeyn hausfrauen unnd erbenn sulcher bezcalung why gehört vor unns unnd alle unßer nachkomen in crafft dicz brives gancz frey, quit, ledig und loße an geverde. Wir gereden auch vor uns und unßer nachkomen dem gemelthen Hanßen Bisßer und ßeyn erben bey sulchem wasßer zcu handthaben, zcu vorthedigen, zcu schoczenn unnd zcu beschirmen dye oben angezceigten dreyundzwenczig jar lang glich als ander unßers closters undersasßenn uff das beste, so war künden adder mögen an geverde. Unnd darumb so sal ehr adder ßeyn erbenn alle jar jerlichen dye zceitlangk uff eynen idenn sant Michels abent uns adder unnßern nachkomen in unßer closter und convent reichen und geben eynen dinstfißch zehenn gnacken wert adder zcehen gnacken darvor, wilchs uns adder unßern nachkomen dan gefellig ist an geverde und nach ausgangk der oben angezeigten zeit der dreyunndzwenczig jar, ßo haben wir obengemelten probst, eptischen, priorißchen unnd gancz samenung uns und unßernn nachkomen das vorbehalten, das der gedacht Hans Bisßer adder ßeyn erben uns addir unßern nachkomen sulchangezceucht fißchwasßer widder gancz frey ledig an alle insage unnd an alle widderloßung heymfallenn lasßenn sale zcu unnßerm closter unnd convent und auch alsdan ßo sal diße vorschreybung gancz crafftlos thodt bey unnd ab ßeyn an geverde. Unnd des zcu waren bekenthenis unnd vhester halthung so haben wir obgemelten probst eptischen etc. und convent unßer der probstey und unßer des convents ingesigel hir unden an dißen brive thun wissiglichen hengen, der gegeben ist im jar unßers hern taußent funffhundert und im nunzcenstenn jar, uff sant Michels tag des heiligen erczengels.

[Zwischen 1519 Sept. 29 und 1520 Apr. 18]

418

Tod des Propstes Georg von Weitershausen: A N N O DNI MGCCCC O B I I T J E O R I V S DE W I T E R S H V S E N DNS PREPOS IN LAGV G Η ΑΙΑ R E I N PA. Grabstein im vormaligen Kloster Frauensee, seit Mitte des 19. Jhdts. verschwunden. Notiz:

Thür, sacra S. 539; Falckenstein, Thür. Chron. IIS.

1263.

Zur Datierung: 1519 Sept. 29 letztmalig Propst Georg urkundlich nachweisbar; 1520 Apr. 18 bereits Propst Johann Hill. In der Inschrift hat sicher zwischen der Jahreszahl u. dem Wort OBIIT ein größerer Zw^sc^enraum bestanden, der von der gedruckten Überlieferung nicht kenntlich gemacht wurde. Der Grabstein ist zweifelsohne bereits zu Lebzeiten des Propstes angefertigt u. der Raum für Jahr, Monat u. Tag hinter der Jahrhundertzahl freigelassen worden. Die Einmeißelung wurde nach der Beisetzung vergessen, wie dies mehrfach bei solchen Grabsteinen feststellbar ist.

Nr. 419—420

1[5]20 Apr. 28

1520

337

419

Johann Hill, Propst, und der Konvent des Klosters Frauensee bekennen, daß vor ihnen Heinrich Htibener und seine Frau Elisabeth dem Priester des Kalands im Gerstengau einen rheinischen Gulden jährlichen Zinses von anderthalb Hufe zu Dippach, die vom Kloster Frauensee zu Lehen geht, auf Wiederkauf verkauft haben. Abschr. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 11 Nr. 45. Wir J o h a n Hyll probst, Anna priorn unde die gancze samenung dez junffrauenclosters tzum Sehe bekennen vor uns u n d all unsser nachkommen mit dissem briff gegen allermenlich den von uns kommen ist Heincz Hubener unde hadt mit wissen und mit wiln recht u n d redelich vorkaufft und in crafft diss briffs vor sich, Elsen syn eliche wirthin vorkeuffernn und vor all ir erbenn einen rinschen gulden jerlichs tzinß uff vier tagetzidt des jares allewege nemlich alle froenfastenn eins ixlichenn jares ein ortht, diewile disser kauffstehet tzu betzalenn den bescheiden pristernn unde hern dez kalands im Gerstengaw u n d allen iren nachkommen an und uff anderhalber hübe landes mit aller tzugehorung im dorff und felde an behusung agker u n d weßen tzu Dippach gelegen, wilchs von unsserm closter zu lehen rortht, und jerlichen drie virtel kornß, ein schogk groschen, ein cloben flachß, drie p h u n d t waschs, tzwene michelshan, anderthalp ganß, anderthalp hun vor vaschnacht tzu rechtem erbezinß reichet vorhin unvorsatzt. Darumbe haben die hern keuffer nuczlich und wol bezalt czwelff rinsche gulden an doringer were etc. Auch hoben die vorkeuffer on die macht durch gunst by den hern keuffer vorbehalten, daz sy mögen den obgeschreben rinschen gulden der obgedachten lantwerung etc. wan in daz ebent ist, einß ixlichen jares etc. widderkeuffen etc. doch unß unsserm closter unde iderman an siner gerechtikeit an schaden. D a t u m anno Domini millesimo etc. X X jar, a m tage Vitalis etc.

1520 Dez. 15

420

Johann Hill, Propst zu Frauensee, und der Konvent bekennen, daß Heinrich Hübener vor ihnen dem Johann Wigandt und seinen Schwestern Anna und Elisabeth eine halbe Hufe Land mit Haus, Hof und Äckern zu Dippach für 41 rheinische Gulden verkauft hat. Abschr. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen. 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 11 Nr. 45. Wir J o h a n probist, Margaretha ebtischen, Anna priorn unde die gancze samenung dez junffrauenclosters zcum Sehe bekennen vor u n ß u n d unsser nachkommen mit dissem offen briff, daz vor unß kommen ist Heincz Hubener mit bericht, daz er vor sich, Elsen siner elichen husfrawen und all ir erbenn recht redelichen und erblich vorkaufft haben und in craft disses briffs 22 Rüther, Frauensee

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1520

Nr. 421—423

gegenwertig vorkaufften ein halbe huffe landes mit aller irer tzugehorung an agker wesen hussen unde hoffreide, orsucht und unersucht, nichteß daran usgeschlossenn gelegen inn dorff, felde und flore czu Dippach Haussen Wigant Annen unde Eben geswisternn und oren erbenn nemlich vor einundevirzick rinsche gulden an doringer lantwere dezselbigen kauffgeltes etc. vorkeuffern von den vorkeuffern (!) wol bezalt sie und haben sie der bezalung vorunß in crafft diß briffs quid, ledigk und loyß gesaget an geverde etc. Doch sint vorbehalten zinnß und renthten unß und unsserm closter jerlich uff Michahelis czu geben unde item soln auch unsserm closter und uns getrew und holt sin, unssern schaden czu warnen und bestes czu prubenn. Darkegen soln wir sie nach unsserm vormogen czuglich und recht schüren und schuczenn auch unssern zinssen lehnrechten unthetlich. Dez tzu rechter urkunde haben wir obgeschreben Johan probst, Margaretha ebtischen und gancze samenung unsserß closters probstie und conventß ingesigel an dissen briff thun hencken. Datum anno Domini millesimo quingentesimo vicesimo, sa[bba]to post Lucie.

1[5]20 Dez. 21

421

Johann [Hill], Propst [zu Frauensee], bekennt, daß vor ihm Hermann und Heinrich (Heincze) Crudtwin ein Haus zu Großenlupnitz (Grossenlupincz) aufgegeben haben mit der Bitte, dieses Agnes Werner zu rechtem Erbe zukommen zu lassen. — Datum anno Domini millesimo X X , Thome. Konz. Pap. StAMarburg 22a .Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 11 Nr. 45.

[15]20

422

Nikolaus {Claß) Cuntz läßt sein Haus samt Zubehör auf und bittet Johann [Hill], Propst [zu Frauensee], dieses dem Markus Niebergall (Nivergalt) zu verleihen, dergestalt, wie es Michael Erbe dem Jost Nailfeld (Nailffelt) vormals verliehen hatte. — Anno Domini X X . Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, HersfeldPaket 11 Nr. 45.

1[5]20

423

Die Witwe des [Heinrich] Röder verkauft den Hetzeberg (Heczelsbergk) samt Zubehör für 100 Schock und bittet Johann Hill (Hyll), Propst [zu Frauensee], ihn Johann Greulich (Grulichen) zu lehnen. — Anno Domini millesimo etc. X X . Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, HersfeldPaket 11 Nr. 45. Zur Sache s. Urk. Nr. 393, 394, 447.

Nr. 424—427

1520—1521

1[5]20

339

424

Nachdem Vit die Schergesmühle (Schergeßmolle) denen von Sünna (Sunen) abgekauft hat, hat er sie vom Kloster Frauensee zu Lehen empfangen, nun aber an Clasenn weiter verkauft. Johann [Hill], Propst [zu Frauensee], hat sie dem Käufer zu rechtem Erbe gelehnt, wie laut Kopiebuch Propst Georg zuvor mit Zinsen, Renten und Zubehör wie es Herkommen ist. A n n o Domini millesimo etc. X X . Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 11 Nr. 45. Zur Sache s. Urk. Nr. 408.

1[5]21 Jan. 5

425

Andreas Färber (Enderß Ferber) gibt sein Haus zu Möhra (More) auf und bittet, es Johann Hilger zu lehnen mit aller Gerechtigkeit. Dieser soll des Klosters treuer Mann sein und Z^m un 27 Gulden und bittet Propst Johann, diesen damit zu belehnen. Dies geschieht gemäß der alten Hauptverschreibung für die Wenig und Kratz und fällt dann der Propstei keim. Konrad Fack soll dem Kloster jährlich ungemahnt 7 Behmsche davon reichen. — Actum a n n o Domini millesimo etc. X X V , m a n t a g in ostern heiigen tagen. Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 11 Nr. 45.

[15]25 vor Apr. 24

470

Friedrich Jakob verkauft sein Haus und die Schwarze Grube an Bartholomäus Hemperlin. Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensaehen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 11 Nr. 45. Zur Datierung: Der ohne Monat u. Tag gebotene Eintrag im Konzeptbuch gehört vor Apr. 24. an welchem Tag die Eroberung des Klosters berichtet wird {s. Urk. Nr. 472). Zur Sache s. Urk. Nr. 443, 451, 468. Frieze J a c o b h a d t sein h u ß u n d e die Sczwarcze G r u b e vorkauff vor 10 Schilling 1 ortht Barthessen Hemperlin u n d Eilen siner elichen wirthen, wilchs h u ß mit sinen zugehorung genanten Barthes, Eilen siner husfrawen geluwen czu irer beider lib u n d leben lang u n d nicht lenger u n d

Nr. 471—472

1525

361

wan die czwei nicht meher am leben sein, so sal genant huß und Schwarcze Grube dem closter heimfaln und gefaln sein an allermenlichs inrede. Wers auch sache, daz genanter Barthes zum Sehe nicht kont bleiben, ßo mocht he daz huß vor sein gelt vorkeuffe und necht hocher doch mit sulcher libzocht, wie oben stheet. Actum anno etc. XXV.

[15Д25 vor Apr. 24

471

Konrad Bischof verkauft den halben Hof Hetzeberg an Johann Ackermann. Konz. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 11 Nr. 45. Zur Datierung: s. die Datierungsnotiz in Urk. Nr. 470. Zur Sache s. Urk. Nr. 458, 461, 466. Hetzelsbergk. Curt Bischoff hait den halben hoff sein teyl vorkauft Hanssen Agkerman, seiner husfrawen, kindern unde erbenn. Curdt hadt sein teyl dez hoffs mir Johan ufFgeben unde mich gebethen, genanten Hanssen Agkerman zu lynhen czu rechtem erbe mit gewonglichen zinssen dez closters, daz ich Johan probst also uffgenomen und gelegen unde bekant, bkenne unde lye im den halben hoff mit aller siner tzu unde ingehorung, wies Cordt Bischoffinne gehadt hadt, doch dem closter an schaden. Actum anno XXV etc.

[15]25 April 24 Weißensee

472

Sittich von Berlepsch, Amtmann zu Langensalza, berichtet dem Herzog Georg von Sachsen über die Entwicklung des Bauernaufstandes im westlichen Thüringen, darunter über die Eroberung des Klosters Frauensee. Ausf. Pap. LHADresden Lac. 8209 fol. 59. Allerhand alte Schriften 1524—44. Das auf gedr. Papsiegel ab. Druck: Geß, Felician: Akten u. Briefe zur Kirchenpolitik Herzog Georgs von Sachsen II. Bd. 1525—27. S. 116 Nr. 825. Wiewoll ich e. f. g. itzo am nehsten, was entberunge vorhanden undertheniglich angezeiget, doch nitt wytter erkunden zu thun vermeldet, habe ich doch zu stund kuntschafft ausgefertiget, auch dem amptman zu Wartburgk und schulteßen zu Eysenach geschrieben mit bitt auch yres wissens, dieser Sachen zu verstendigen. Daruff mir amtman, wie e. f. g. allenthalben aus seynem und meynem inligenden schriefften gnedigklichen zu vernhemen

362

Nr. 473

1525

geantworttet. Szo sagt die kuntschafft, das des graffen von Beichlingen leuthe im ampte Kreygenburgk alle uffgestanden, unangesehen das sie ym kurtzlichen zuvor huldunge gethan. Dieselbigen legen noch bey neunhundert starck zu Margkschula beynander und das closter zum Segen und Creutzburgk geplündert, vermudtlich die sammlunge als die stiffte Fulda und Hirsfeldt uberfallen, werden nhumals auch bey yn sein und furder vor Eysennach rucken, die sampt den von Gotha Creutzbergk und Waltershausen yr sache in achtunge haben. Dann es zeugt der buchnisch adell, auch andere aus steten und dorffern zu ros und fues yn starck zu und keren sich nach der fursten Sachssen landen. Was aber yr vornhemen sey, khan man nit eygentlich wissen. Doch ist zu besorgen, sie werden sich nit viell linder dann im stifft Fulda geschehen, im dem falh gegen dem adell und geistlichen halden. Es ist auch zu besorgen, das der von Molhausen anhangk welcher der Alstetter über funffzehenhundert in seyner vorzeichnis haben soll, mit ynen zufallen, . . . . Geschrieben seher ylende zu Wissensehe, montags fast spat nach quasimodogeniti anno XXV.

[15]25 Juni 16 Gräfinau Herzog Johann Besetzung

473

von Sachsen schreibt an Landgraf

des Klosters Frauensee durch Letzteren,

dadurch eingetretene Schmälerung seiner

Philipp

von Hessen wegen der

die Einsetzung

eines Vogtes und die

Hoheitsrechte.

Ausf. Pap. StAMarburg Pol. Arch. Lgr. Phil. Nr. 2539. d. Ausstell. Schild, darin Rautenkranz, darüber HH.

Aufgedr.Pap.verschl.siegel

Inh.-Ang.: Merx, Akten z. Gesch. d. Bauernkrieges IS. 572 Nr. 916. Landgraf Philipp antwortet 1525 Aug. 5, er habe im Bauernkrieg als Schirmherr des Stiftes Hersfeld dieses und dessen Kloster Frauensee ein- und in seinen Schutz genommen und bittet, ihm darin keinen Eintrag zu tun. Konz. StAMarburg Pol. Arch. Lgr. Phil. Nr. 2539. Inh. Ang. Merx a. a. 0. S. 572 Nr. 918.

Wir werden bericht, als ob das closter Sehe durch euer lieb eingenommen unnd mit einem voit vonn e. 1. wegenn bestellet wordenn sein soll unnd das derselb voitt die leutt, so daczu gehörig, in pflicht genommen. Dieweil wir unns dan versehen wollen, das solchs aus e. 1. bevel nit gescheenn ader derselben gemut sei, nachdem unnsern vorfaren loblicher gedechtnus und unns alwege die obrigkeit ann solchem closter zustenndig gewest unnd noch, so ist an e. 1. unser freuntlich bitt, e. 1. wolle solchs abwendenn unnd uns an unser obrigkeit keinen einhalt ader Verhinderung thun lassen, wie wir uns des und aller freuntschafft zu e. 1. versehen und genaigt sein wollen, solchs hinwiderumb gegen e. 1. zu verdienen. Datum Grefennaw, freitags nach corporis Cristi anno etc. XXV.

Nr. 474—475

[15]25 Aug. 21

1525

Kassel

363 474

Landgraf Philipp von Hessen bittet Abt Krafft von Hersfeld, da sich Herzog Johann von Sachsen vieler Rechte am Kloster Frauensee bemächtigt habe und die beiderseitigen Räte in Kürze zur Behebung der Differenzen zusammenkommen, um Ubersendung dei Urkunden und Erkundigung nach des Klosters Gerechtigkeiten, damit er diese gegenüber

dem Herzog wahrnehmen könne. — Datum Cassel, am montag nach assumptionis Marie virginis, anno XXV. Α usf. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 4 Nr. 15. Zur Sache: s. die wesentlich spätere Antwort des Abtes Krafft [Vor 1530Jan. 25] Nr. 499

[Ende 1525]

475

Johann Ißleib, Einwohner zu Berka, bittet den Kurfürsten Johann von Sachsen, ihm wieder in seinem Heimatort Wohnrecht zu geben und begründet, wie er dazu кат, einen Brief der aufrührerischen Bauern zum Propst nach Frauensee zu tragen. Ausf. Pap. LHAWeimar, Emest. Ges. Arch. Reg. N 879fol. 9. Auf gedr. Pap. Verschl. Siegel ab. Zur Sache s. Urk. Nr. 477.

Nachdem ich armer hybevor an e. f. g. ein bryffe lassenn gelangenn, weys ich armer nicht, ab her e. f. g. ist behendiget wordenn, dann mir armen ist kein antwort wordenn, darin ich dan meyn gebreichenn scholt unde unscholt layssenn vorzeichenn der uffrure vonn denn burren im Gerstengau geschenn, des ich armer dann vor e. f. g. sal vonn dem probest zchu dem Frauensehe vorclaget, wy dais ich armer also durch eynen bryffgetraigen sein burren suit waghaftigk gemacht. Dais sich dann in der warheyt nicht erfinden sal. Aber whar ist, dais mir eyn bryff gethann ist vom haupbtmann an denn probest. Hait sichs begebenn, also ich mit meynen nachewernn zchum hauffen komen bin unde denn handel eygentlich vorstanden, due hab ich zchum haubptman geredt, ich wult wider hein gehenn. Ist her nicht zchufryde gewest, ich wult dan einen bryff an den probest obgenant mit traigen undt behendigen. Habp ich geredt zchu im: So her myr an meynem leypb, gut unde erren keynen schaiden brengen, so wult ich innen mit traigen. Ist mir armer zchugesaiget: Her suit mir keynen schaiden brengenn. Also habp ich innen mit traigen. Ist der probest nicht heim gewest. Due habp ich innen zcweigen mhan im dorffe gethan, dais sie sulten innen dem probest thun. G. h. undt fürst, also bin ich armer zchue dem bryff kommen, dais sich dan in der warheyt nicht anders erfinden sal dan wy gehört. Hirumbe so byttende ich armer e. f. g. leutterlich durch Goittes willenn, dais e. f. g. wult uß gnadenn in dy sache sehenn, wy

364

1525—1526

Nr. 476—477

ich armer dan zchue den bryff kommenn bin undt mir armen u ß gnaden erlawenn undt vorgunnen, in meyn haus zchue meynem weyb undt meynen kleynnenn kinder seicher inngehenn undt meyn eckere zchu bessern.

1[5]25

476

Johann Hill, Propst zu Frauensee, übermittelt dem hessischen Vogt des Klosters ein Register der Klostereinkünfte. Ausf. Pap. StA Marburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Pak. 13 Nr.44. Wasserflecken. Anno Domini M° etc. X X V hab ich J o h a n n Hyll diesse register vorzeichnet unde m. g. h. von Hessen voydt czum Sehe aller zinsse und inkomene der probstie dem closter czu gudt vor andelaubt bis czu ußtragk der sachenn, auch was ich von schult von gelde unde fruchten habe noch ussen stheen, auch waß ich schuldig bin unde was ich mich der iczo bescheen, auch ist angeczeichet, was noch von lehen recht nett bescheen. Dißes alles uffenlich doch mir und eim ixlichen probst a n geverde zu und i n z u s c h [ . . . ] als von noden wurde, auch wil ich hiemit nichts ubergeben hab, dem stift an siner gerechtikeit mir auch unschedlich an der probstie, sundern wie oben stheet dem closter alles zu gudt etc.

[15]26 Jan. 18

Eisenach

477

Johann Metsch, Amtmann zu Hausbreitenbach, und Burkhardt Hund zum Altenstein übersenden dem Kurfürsten Johann von Sachsen die Niederschriften über die Vernehmung aufrührerischer Bauern des Amtes Hausbreitenbach. Darin Erwähnung des Zugs Berkaischer Bauern nach dem Kloster Frauensee. Ausf. Papier LHAWeimar, Ernest. Ges. Arch. Reg. N 906 fol. 1—5. Aufgedrückte 2 Verschlußsiegel abgefallen. Druck: Merx, Akten z. Gesch. d. Bauernkrieges I, 648f. Nr. 1046. Zur Sache s. Ork. Nr. 475. Die zcwenne von Bercka sagen, das Assmus Wolff auff nechst vergangen sontags geyn Bercka, alß m a n gepredigt haben, komen unnd zu ime Hansen Gebharten gesagt: Schwager, werden die nachparn, wan die predig a u ß ist, auch still stehen, dan ich weite sye gerne ansprechen. U f f welchs er ime j h a geanntwort. Alß nhu die predig a u ß gewest, hab er den mennern angezceigt, wie das er bey seinem a m p t m a n angegeben, alß ob er unnd pfaff H e r m a n zu inen gein Bercka komen u n n d sye gepetten haben solten, das sye die von Gerstungen auch uffbringen weiten, welchs er dach unnschuldigk were u n n d sye d a r u f f u m b Gottes willen gepetten, ime, waß er gehandelt, gezceugnis unnd kuntschafft geben weiten, uff welchs eynner der lahme schuster gnant angezeigt, wie das Asmus Wolff und pfaff H e r m a n zu ime in sein h a u ß komen

Nr. 478-479

1526

365

unnd Aßmus Wolff het inen gefragt, wo die nachparn weren. Daruff er geanntwort, das sye seins verstehens zcum Sehe weren. Daruff Aßmus gesagt: Wie kumpt eß, das sye uns keynen botten geschigt haben? Daruff er lachende gesagt: Sie haben euer villeicht vergessenn. Darzu Asmus gesagt: Szo seint wir keyn nucz hie unnd also uß seinem hause gegangen Nota. Obgschriebenne gzeugen seint heute dornstagks nach Anthonii etc. 26 sampt den hauptsachen durch uns Burkarten Hundt unnd Lipsen Metzschen an Stadt seiner vatters allhie zu Eysennach im zcolhoeffe verhört, in beywesen Hansen Bahners schultes daselbst unnd Bernharts von Uttenrode, amptmans zu Gerstungen und wie oben verzeichent bericht gethann.

[15]26 März 10

478

Margaretha Marschall von Marksuhl, früher Klosterfrau zu Frauensee, bittet den Landgrafen Philipp von Hessen um eine Abfindung. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 1. Generalia Paket 2. Abfindungen Ordenspersonen Nr. 46. Zur Sache s. Urk. Nr. 486.

Ich arme person fuge e. f. g. clagende wyssen, wy das ich über zwenzigk iare im closter Sehe gewest und mich nw nach inhalts des heyigen evangelions zu der heyigen ehe gegriffen und doch wy e. f. g. wol abnehmen, so ich uß dem closter kommen byn, meyn leybsnarung haben nicht magk. Bytt des e. f. g. mir armen hilff ader steure vom closter zu thun, ader das mir dy zinß, ßo von meyner waßen seligen Orthey von Aldenburgk off mich gestorben sint, meyn leben langk zu bruchen mochten folgen, auff das ich auch dester baß meyn leybsnarung bekommen mocht und nicht ßo elentlich verlassen wurde. Auch das mir wy den andern dy hyrauß kommen sint, geschehe. Des ich mich zu e. f. g. alles guths vortrost und vorsehe e. f. g. werde solchs behertzigen, das ich ßo lang im closter geweßen byn und mir zu hulff kommen. Datum sonabents nach oculi, anno etc. XXVI. E. f. g. untherdenige Margretha Marschalken zu Martsüla.

[15]26 Mai 17

479

Bernhard von Ütterodt, Amtmann zu Gerstungen, rechtfertigt sich gegenüber dem Vogt des Klosters Frauensee, Michael Flach, wegendes Einzugs von Gefallen, die der Nonne Katharina von Beenhausen zustanden. Ausf. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 13 Nr. 27. Pap. Verschl. Siegel des Ausstellers, rund, Schild, darin eine nach unten geöffnete Mondsichel, darüber stehend 2 nach rechts und links geöffnete Mondsicheln.

Ewer schreiben mir itzo gethann, wie ich etzliche zinß zw Herda understehe einzunheemen, dii inß kloister Sehe gehorenn soltenn von der von Ben-

366

1526

Nr. 4 8 0 - 4 8 1

hausenn etc., habe ich fernner seinß inhalts vorleßen und wil euch daruff nicht bergenn, d a ß ich garnichts biin gestenndigk, daß ich understehe zinß einzunhemenn dem bemellten kloister gehorigk. Eß ist aber offenbar u n d a m tage, d a ß von den von Benhaußenn etzliche zinß ufflebenlangk Katherin von Benhaußenn u n d furtter nicht hingelassent seindt u n d diiselbtige ist vor etzlichenn j a r n vorscheydenn. D a r u m b ich nicht unbillich alß ein rechter erbe sulche zinß zw mir genhomenn und bin euch nichts daran gestendigk. W h u ir aber d a r a n nicht begnugik, mögt ir mich an gelegen orten bescheidenn, wil ich euch weytter hirin gruntlich undericht gebenn. — D a t u m dornstags nach ascensionis Christi, anno etc. X X V I .

[15]26 Juni 20 Kassel

480

Landgraf Philipp von Hessen verschreibt den Geschwistern Margaretha und Elisabeth von Lehrbach, früher Äbtissin und Klosterjungfrau in Frauensee, für 150 Gulden die Stegwiese bei Tiefenort. Abschr. Pap. LHAWeimar (16.Jhdt.); StAMarburgK31fol.

67f.

(16.Jhdt.).

Zur Sache s. Urk. Nr. 481. Wir Philips von Gots genaden landgrave zu Hessen, grave zu Catzenelnbogen etc. bekennen öffentlich mit dießem brive vor uns und unser erben ghein allermeniglich, das wir unsern besondern lieben Margarethen und Loyßen von Lawerbach geschwistern geweßenen abrissen und closterjunckfrawen zum Sehe auß sonderm genedigen willen ein wießen, zu Dieffener bey der brücken gelegen, genant die Stegerwieße, so hievor zum closter Sehe gehörig geweßen, vor anderhalbhundert gulden, die wir inen zu irer enthaltung geben wollen, zugestelt, eingethan und vorschrieben haben, thun das, stellen inen soliche wießen zu hiemit u n d in krafft diesses brieffs, also das sie dieselben inhaben geprauchen nutzen und messen sollen und mögen, biß solang wir inen benente anderthalb hundert gulden bezalt und entricht haben, und so das gescheen ist, sol solliche wiesen an uns wieder gefallen und daselbst hyn zum Sehe gehörig sein an geverde, u n d des in urkunde haben wir unser secret innsigell hiran thun drücken. Geben zu Cassell, a m mitwochen nach Viti, anno etc. vicesimo sexto.

[15]26 Juni 24 Kassel

481

Landgraf Philipp von Hessen verschreibt den Geschwister Margarethe und Elisabeth, von Lehrbach,früher Äbtissin und Klosterjungfrau in Frauensee, zur Abfindung 50 Gulden von dem Hof zu Dönges. Abschr. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster und Stifter, Hersfeld Paket 13 Nr. 38.

Nr. 482—483

1256

Notiz: Rommel, Gesch. v. Hessen 6. Buch S. 292 Note. Büff, Gesch. d. ZistFrauensee u. Kreuzberg S. 10.

367

NKl.

Zw Sache s. Urk. Nr. 480. Wir Philips vonn Gots gnadenn lantgrave zw Hessen, grave zu Catzenelnbogen etc. bekennen öffentlich mit diessem brieff vor uns und unsere erben ghein allermeniglich, das wir unsern besunder lieben Margarheten unnd Leysen von Lauerbach geschwystern gewesenn abbatissin und closterjungfrawen zum Sehe aus sundern gnedigen willen uff unnd an unsern hoeff zum Thongiß geheisßen funfftzig gulden hauptgelts und darvon sechs virtell frucht parthim jerlicher gult, die ynen ein yeder besitzer solchs hoeffs aus unsernn renthen und gefeilen geben soll, gnediglich geben unnd verschrieben haben. T h u n das, geben und verschrieben inen solchs alßo hiermit unnd in crafft dieß brieffs, also das sie solche funfftzig gulden hauptgeldts daran habenn unnd darvon jerlichs zcyns sechs virtell frucht parthim haben, nutzen und nysßen sollen unnd magen, bissolange wir inen solche funfftzig gulden bezalen unnd entrichten unnd das so gescheen ist, soll solcher hoeff der jarphocht ledig und uns wie vor deßhalb unbeschwert widder gefallen sein ann geverde. Des in urkundt haben wir unser secret insigell hiran drucken lasßen. Geben zu Cassell, an son tag Johannis baptiste, anno etc. vicesimo sexto.

1526 Aug. 21 Speyer

482

Landgraf Philipp von Hessen und Abt Krafft von Hersfeld schließen wegen der von ersterem aus Anlaß der Niederschlagung des Bauernaufstandes gehabten Kosten, die mit 6000 Gulden veranschlagt sind, einen Vertrag, daß ihm dafür die Hälfte des Stiftes Hersfeld, der hersfeldische Teil an Berka und das ganze Kloster Frauensee bis zur Entrichtung der Summe verschrieben werden. — Geschehen zu Speyer, am eynundzweyntzigsten tag augusti, anno Domini millesimo quingentesimo vicesimo. Ausf. Pap. StAMarburg Pol. Arch. Lgr. Phil. Nr. 1962. Eigenh. Unterschriften des Abtes Krafft und Kanzlers Johann Feige.

1526 Sept. 24

483

Michael Hill, Schultheiß zu Vacha, bekennt, daß vor ihm und genannten Schöffen auf Erfordern des Vogtes Michael Flach von Frauensee der alte Heinrich Wolff, Bürger zu Vacha, eine Beschreibung der Grenze des Klosters Frauensee gegeben hat. Ausf. Pap. StAMarburg К 496fol. 65f. (16.Jhdt.). Auf gedr. Pap.siegel des Schultheißen Michael Hill ab. Ich Michell Hyll schaultheis zw Vach bekenn öffentlich unnd thu kaundtt menniglichem, das ich uff ersuchen Michell Flachs amptman zu closter Sehe

368

1526

Nr. 483

seiner begerd nach rechtlicher gerichtsordnung amptshalb erfordertth habe Heinrich Wolffenn den alttenn meynen amptsvorwantter inwoner zu Vach, in welchs behausung swacheit halb seines leibs uff heutth dato erscheinen seintt Georg Morchartt renthmeister samptt J a c o b Bogkstatten, Heintz Larbachen den zwene schoepffenn zu Vach und ich mittsamptt dem schreyber und gerichtsknecht, des hab ich in dieser aller beysein den benenten Heirch (!) Wolffenn uff vorhorung und anzüegk vorgedachts Michel Flachen amptman zum Sehe hoch und sverlich mitt gelubd unnd eydden beladenn daruff obgemeltter Heirch Wolff mitt auffgeracktten fingern und gelerttenn worttenn vor mir und in aller obgenantten gegenwertigheitt einen eydtt liplichen zu Goidtt dem almechtigenn gesvornn, alles was imhe vonn den landttleittungenn, so bey seinem gedenckenn in und umb das holtz zw closter Sehe in seiner gegenwertigkeit gesehen, bewost sey, zu sagenn unnd das niet zu unterlaissen wedder umb lieb, gunst, neidt, haß, freundtschafft oder feindtschafft noch umb keyner anderley ursach willenn, sondernn allein Goidtt unnd der gerechtigkeit zw forderung und sagtt also, wie volget: Imhe sey war kaundtt unnd wissenn, das eß uff ein zeitt geschenn, das der durchleuchtigenne hochgeporne furstenn unnd heran vonn Sachsenn u. g. h. geschickttenn unnd mitt inhen der probst zum Sehe samptt andern des closters vorwantten ein landttleittung gereittenn unnd gangenn seyenn, habe dieselbigenn Heirch Schroen als ein erfarender dieser sach gegen Oberkyselbach an Stangen Hansen weisen bey einen bierbaume gefortth und gesagtt, er sey von seinem vatter bericht worden, das das sehisch unnd kreynbergisch geheultz sich daselbst scheide, darbey eß bleibenn, darnach wer Heirch Schrön sampt andern mitt diesem Heirch Wolffenn über denn Ganßbergk herh hinder dem Kallenloch hingezogen nach dem born der in der weißen onder Springen leith über den fortth, volgents von dem bornn zu Springen durch den hoeff den graben hinuff do das vogttholtz und des probsts geheultz zusammenstoesß. Darnach als den graben hynuff kummen, wendt man sich den nach der Spießlydtten do stehen altte zeichen, sey er bericht, hab Hans Mentsch der amptman zu Haußbreitenbach in vorzeitten hinder dem probst auffgericht. Als er aber diesmals mittgewest und die Spießleidtten hynab zur rechtten handt kumen, sey Hans Mentzsch der amptman von den altten zeichen zur rechtten handt abgeritten unnd derprobstimhe nach. Hab er diser Wolff gesprochenn: "Herr, do dorfft ir nicht hinreitten, den die zeichen stehen do oben uff der leincken hanndtt." Daruff hab der amptman gesagt: "Her probst last euch in keinen zanck fhürenn, den eß sali doch bey den altten zeichenn blibenn." Darnach seint sey den graben hynab nach dem Reheis gezogen, von dan nach dem Weuntschenseuwlinschen feld hinder dem Hoelenbergk her nach Sehebach unnd nach einer weißen gnant die Foerthweisen, volgents von der Forthweisen nach dem Wolffsgarttenn, den haben sye zur rechttenn hanndt ligen laiß und den weißgrundt am Trages hinuff biß gegen dem Wustendietze uff

Nr. 484

1526

369

den wegk, von dem wege aber seyen sie so balde gegen dem Sehe heymengezogen und solliche landtleittung, wie hievor bemeltt, habe ich er gnantter Heirch Wolff der altt zweimall mit Heinriche Schroenen unnd einst mitt dem probst J o h a n Hylnn hylffenn volfhuerenn und sey zu allen dreymalnn nach außgang derselbigen landttleidttung von denjhenigen, die sie gethan haben endttlich beschlossenn, das alle das geheultz und feldtt was sie von Oberkyselbach beyneben Stangen Hansen weisen von dem bierbaum anhe biß widderu m b gegen dem Sehe, wie oben stoeckweiß vormeldtt gezoegenn seintt, gehör alle das, was zur leincken handtt gelegen, den fursten von Sachsenn und den von Herdda zu, aber dargegenn was zw der rechttenn hanndtt, ist alles dem closter Sehe zustendigk, wie des dan uff ein zeit Heinrich Schroen ein schrifftlich vorsigeltte chonde die landttleittung betreffenn, dem closter zu gudtt von sich geben, welche er Jorgen von Witherßhusen daßmall probst zugestellt wordenn. Die muß J o h a n Hyll, nehster probst gewest, noch in seiner gewalt habe, den er dieselbigen uff die letzttenn landttleittung bey imhe gehabt und vorlesenn lassenn, die dan vill meidung thuth vonn sollicher landttleittung. Uber dieß alles hiervorn sagtt auch villgnantter Heirch Wolff, das die von Berck unnd Gosperoide von alterßherr niet ferner den biß an den Dippspfadt ire vyhe gehuth habenn, den eß bey seinem gedencken geschenn, daß man bey Herman Ruedigern schaultheiß und wildtmeister zu Margksauwll und bey Ditzell Schaultheißen schaultheiße daselbst kein vyhe witthers dorfft weidenn den biß bey den Diepßpfadt. Wo aber die vonn Berck oder Goisperoidde hinüber den Dipspfadt getrybenn seyen, haben sey die vom Sehe vonn wegen des closters gepfandt, wie dan bey er Jorgenn von Witherßhußenn offtmals geschenn. Also vill wiß er Heinrich Wolff von obangezeugtten zwoenn Sachen zu sagen unnd ist erboitigk, wo dieß besage niet vor gnugksam woll angenummen werdden, will er ferners nachvolgen wie recht ist an alles geverd. Das sollichs alles wye inhalt vor mir erstgnantten schaultheißenn gescheen ergangen und volandtt ist, hab ich uff sag und bitt Heinrich Wolffs mein ingesigell hinden zu endt dieser schrifftt auffgetrucktt, doch myr unnd meynen erbenn unscheddelich. Datum uff mantagk nach Mathei apostoli, anno funffzehenhundertt zwayntzigk sechs.

1526 Dez. 21 Marburg

484

Landgraf Philipp von Hessen schließt mit Abt Krafft von Hersfeld einen Vertrag wegen der ihm im Bauernkrieg zu Schutz des Stiftes Hersfeld entstandenen Unkosten. Ausf. Perg. StAMarburg (A)Stift Hersfeld. An Pergstr. 4 Siegel: a) ab, b) Abt Krafft, rund, stehende Gestalt, rechts von ihr Schild mit Doppelkreuz, links Schild mit unkenntlichem Bild, Legende unleserlich, с) Konvent Hersfeld, rund, 2 sitzende, sich zugeneigte Gestalten über schräg gestelltem Schild mit Doppelkreuz im Dreipaß, Legende: S. HERS24 KOther, Fraueoaee

370

1527

Nr. 485—486

FELD [EN] ECCLIE AD CAVSAS XXVI, d) ab. (.B)Samtarchiü Schubl. 58 Nr. 22, dieselben Siegel, a,bu.d

ab.

Ausf. Inh. Angabe: Engelhard, Erdbeschr. III S. 227f. Zur Sache: s. Urk. 1526Aug. 21 Nr. 482. Nemlich so sullen unnd Wullen wir abbt CrafFt dechandt unnd capittell obgenant verschreiben unnd hiemitt in crafft dysses brieffs inn der allerbstendigsten crafftigsten forme maßs unnd gestaldt verschribben haben nemlich an der staidt Hersfeldt dieselbig staidt mitt gericht oberkeyth u n d dem czoll alles halb unnd d a n n Berka unser d a r a n gehabt teil gancz, darczu closter Sehe gantz mitt aller zugehorung innzuhaben zu nyessen und zcu geprauchen byßs uff widderablosung unnd entrichtung einer summen nemlich sechstausent reinischer geldtgulden, die vonn uns oder unsern nachkomen u n n d stifft seiner liebe unnd fürstlichen gnaden oder derselben erbenn an allen abschlagk der heubtsummen zu unser widderlosung, so die inen ein virteil jores zuvor verkündigt worden, entreicht sullen werden Geschehen zu Marpurgk am einundzwantzigsten tage des monats decembris, anno Domini millesimo quingentesimo vicesimo sexto.

[15]27 März 26

485

Johann von Geisa (Geiße), Kaplan zu Frauensee, und Balthasar Rüdiger von Rasdorf, Mitbruder des Klosters zu Vacha, bitten die Junker Jost von Weiters und Johann Sachsen, sich für sie beide beim Landgrafen von Hessen zu verwenden, daß er ihnen zu ihrer Abfindung etwas mitteile. — D a t t u m dinstag nach oculi, anno etc. X X V I I . Gleichz. Kopie LHA Weimar. Notiz: Stephan, Neue Stofflieferungen zur deutschen Gesch. 2. Heft S. 100; Büff, Gesch. d. £ist. Nkl. Frauensee u. Kreuzberg S. 10.

[15]27 März 26

486

Margaretha Marschall von Marksuhl, die 24 Jahre Nonne im Kloster Frauensee gewesen ist, sich aber jetzt verheiratet hat, bittet den Junker Jost von Weiters, da sie sich wegen Leibesgebrechen nicht selbst erhalten kann, sich beim Landgrafen Philipp von Hessen dafür zu verwenden, daß ihr dieser gleich den anderen Insassinnen des Klosters eine Summe Frucht und Geld zum Unterhalt reichen lasse. — D a t u m dinstags nach annunciationis Marie, anno etc. X X V I I . Ausf. Pap. LHA Weimar. Zur Sache s. Urk. Nr. 478.

Nr. 487—490

1527 Juni 13

1527

371

487

Revers der Katharina Orth oder Schützenmeisterin, vormals Nonne im Kloster Frauensee, über ihre Abfindung. — 1527 Donnerstags nach dem heiligen Pfingsttage. Notiz StAMarburg Repertorium über hess. Kirchensachen I г Verz. 2 fol. 221. Das Dokument, auf welches der Eintrag Bezug hat, ist verloren. Vermerk: Rommel, Gesch. v. Hessen 6. Buch Anm. S. 292; Büff, Gesch. d. Zist. Nkl. Frauensee u. Kreuzberg S. 10.

1527 Dez. 14

488

Revers der Martha von Weitershausen, vormals Nonne im Kloster Frauensee, über ihre Abfindung. — 1527 Sonnabend nach Mariae Empfängnis. Notiz StAMarburg Repertorium über hess. Kirchensachen I i Verz. 2 fol. 221. Das Dokument, auf welches der Eintrag Bezug hat, ist verloren. Vermerk: Rommel, Gesch. v. Hessen 6. Buch Anm. S. 292, wo die Abgefundene allerdings Agathe heißt; desgl. Büff, Gesch. d. £ist. Nkl. Frauensee u. Kreuzberg S. 10.

[15]27 Dez. 20

489

Bericht des Johannes Kremer, Propst zu Kreuzberg, an Rudolf von Weiblingen, Kammermeister zu Hessen, wie es zur Ze^> ils er im Kloster Frauensee war, mit der Gerechtigkeit über die Hof leute zu Burkardtroda gehalten wurde. Ausf. Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 2. Klöster u. Stifter, Hersfeld Paket 13 Nr. 33. Der a m p t m a n zwm Sehe haitt mich anegesucht als us uberm entpfell im brichtigünge zw geben, wie sichs mitt den von Burckharthenrödde den hoffluthen gehalthen habe, dw ich zwm Sehe gewest sihe. Gebe ich euch fruntlichen zw wissen, dwil ich zwm Sehe wahr, watz dorselwerst u m b e schuldt und schadden zw thün wahr, wartt ich angesucht, schickt ich nun des closters knecht darhin und dasselwige vorfertigen und niehmanths andders. Sie gyngen mins wissens auch zw der zeytt an keyn gericht, sunddern hilthen sich des closters gepott und vorpott, das dan her George von Withershüsen wol wither wissenclichen sein sultt. Ich wahr nicht lange dar. — D a t u m fritags vigilia Thome, anno etc. X X V I I .

1527 Dez. 21

490

Revers der Friederike von Buttlar, vormals Nonne im Kloster Frauensee, über ihre Abfindung. — 1527 Sonnabend sanct Thomastag des heiigen Zwölfboten. Notiz StAMarburg Repertorium über hess. Kirchensachen I i Verz. 2 fol. 221. Das Dokument, auf welches der Eintrag Bezug hat, ist verloren. Vermerk: Rommel, Gesch. v. Hessen 6. Buch Anm. A. 292; Büff, Gesch. d. %ist. Nkl. Frauensee u. Kreuzberg S. 10. 24'

372

[1527]

1527

Nr. 491

491

Verzeichnis der nunmehr an Hessen gefallenen Klostereinkünfte und Besitztümer, darunter die des Klosters Frauensee. Ausf. Pap. StAMarbwrg 22a. Kirchensachen Generalia Paket 1 fol. 329f. Zur Datierung: In demselben Paket fol. 9 findet sich folgende Notiz: Anno Domini tausent fünfhundert zwenzigundsiebenn auf den christabendt hat Johan Sachs der registrator die nachfolgende silberwergkh in meins gnedigen hernn khamern geliffert, wie er das us denn clostern allennthalben entfangen hat. — Die dann folgende Aufstellung enthalt nichts über Kloster Frauensee. I killich hat der vogt by ime. 1 roet samtcasel alt. All ander silberwerck und perlin hat der voigt m. g. h. ghein Cassel geliffert, so da erfunden ist. Nota: Der alt probst her Johan Hill hat nach bey ime all preveleigen, auch andere briff und siegel zue der probstey zustendig zu Hersfelt und wil die von sich nit geben sondern sagt, er hab solich den apt geliffert. Derglichen hat die aptischen die von Lawerbach hat nach die brive über die höbe zu Ron und Dunchis auch anter guter meher noch by ire, als der probst dem vogt bericht geben hat. Summa diß jars an gelt verrechent ungeverlich thut 133 golthen. Darneben ist nit verrechent noch gefallen nachgemelte zins nemlich 16 erffurdisch malter frucht partim zu Gebiß, thut ein erfurdisch malter vecher malter 4 malter, hebt der von Bechlingen. Derglichen zu Saltz 9 malter erfurdisch maß partim behelt der amptman zu Saltz und ander geltzins. 7 malter isenasch malter hebt der vorstender zu sanct Nicklaus uff zu Isenach, sein in zweien jaren nit geben. 2 isenisch malter zu Stackhusen heben die von Herde uff und behaltens. 5 bomisch zu Kruthusen heben die von Nesselnrodt uff. % fl sol. geben Philips Berck zu Saltzungen von 10 fl, gibt widder heuptgelt noch den zins. 30 groschen ye 4 den. vor 1 groschen sal geben Heintz Topper zu Saltzungen vor 6 gut geschock, gibt widder zins noch anders. Bernhart von Uterat amptman zu Gerstungen underzeucht sich etlicher zinsgelt und frucht zu Herde, nemlich geltzins, fruchtzins und lambsbuch etc. gibt sich dar als vor ein erben darvon einer jungfrauen genant die von Beinhusen. 2 % golden hat Milcher von Reckrodt von dem hofman zu Epgenel by Isenach ufgehaben, sagt er wol solichs by meinem gnedigen hern erlangen uß gnaden. Nota: zwen pflüge hat m. g. h. Henne uf dem hoff. Noch 1 pflüg hat m. g. h. uf den hoff zu Roen. So gehören zum Sehe zwey dorff und neun hoff mit zinsbarkeit und Zinsen, sonst gefaln noch ander zins von andern dorffen, findet man im erb und berechenten register. 7 % geschock soln gefaln zu Kindeinbrucken pencion daselbst von der pfar, hat vormalß der radt geben. 5 bomisch zu Wolffsberingen. 8 golden her Wernher Oßwalt pencion von der pastori in Husen inhalt einer incorporation by Husen. 2 golden 16 gnacken gefaln in Hersfelt hat m. g. h. dem probst doselbst sein lebenlang uß gnaden geben und soln darnach widderumb zum Sehe gefaln.

Nr. 4 9 2 - 4 9 4

1527—1528

[1527]

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Verzeichnis der Klostereinkünfte im Niederfürstentum Hessen. Ausf.Pap. StAMarburg 22a. Kirchensachen 1. Generalia Paket 2. Inventar und Abfindung der Ordenspersonen. Zur Datierung: s. die Datierung der voraufgehenden Urk. Nr. 491.

Verzeichnuß wie hoch sich die Klostergefell des Niderfurstenthumbs Heßen belauffen. Annabergerkloster 3100 fl, Breydenau 3410 fl, Carthauß 730 fl, Augustinerkloster Eschwege 1500 fl, Frauensehe 600 fl, Germerode 1800 fl, Helmerßhausen 1700 fl, Hasungen 3450 fl, Heyda 1820 fl, Herrnbreyttungen 1930 fl, Kömberg 1500 fl, Lippeisberg 1230 fl, Closter zu Vacha 250 fl, Weissenstein 1590 fl, Wilhelmskloster Witzenhausen 450 fl, Spießcappel 2710 fl, Heynerhof 1590 fl. Summa 29460 fl.

1528 Jan. 17

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Revers der Margaretha von Breitenbach gen. Breitenstein, vormals Norme im Kloster Frauensee, über ihre Abfindung mit 3 Vierteln Кот. — 1528 Freitags post

octavas Epiphanie. Notiz StAMarburg Repertorium über hess. Kirchensachen I i Verz. 2 fol. 221. Das Dokument, auf welches der Eintrag Bezug hat, ist verloren. Vermerk: Büff, Gesch. d. Zist. Nkl. Frauensee u. Kreuzberg S. 10.

[1528 Mai 6]

494

Aufstellung der Einkünfte des Klosters Frauensee anläßlich der bevorstehenden Verschreibung des Klosters an Adam von Beichlingen. Konz. Pap. StAMarburg Pol. Arch. d. Lgr. Phil. Beichlingen Nr. 1458. Zur Datierung: 1528 Mai 6 verschreibt Landgraf Phil, dem Grafen Adam v. Beichlingen das Amt Bickenbach u. das Kloster Frauensee, Konz. ebd. Die Verschreibung ist sicher nicht erfüllt worden, denn 1528 Mai 18 wird dem Genannten nur das Amt Bickenbach verschrieben; Abschr. Pap. StAMarburg К 26fol. 89'.

1000 golden stendiger inname. 1 gulden 10 schniberger 2 pf. erptzins, die ich nit ermanen kan jerlich zu Saltz, Wolffberingen und Kruthusen. Zwo schefferey zu Roen und zum Sehe, die mag mein g. h. mit furtter zu gemein jaren wol erhalten und steen m. g. h. zum halben theil zu haben beide im gemenge 800 schoff und hemel, darvon kan man jerlich geben zu m. g. h. theil 30 fl. vor hemel und mertinßschafF, 60 fl. vor woln, 4 fl. gefaln jerlich vor 24 lb. wachs, 3 oder 4 fl. und darüber kan die büß jars ertragen, 30 oder 35 fl. kan der furster uß holtz losen, wan er das jerlich zimlich verkaufft.

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Nr. 495

S u m m a r u m ungeverlich 224 fl. ungeverlich. Daruber Sailen die pfarren zu Saltzungen, Kindelbruck u n d Diffenart jerlich ins closter geben 25 golden, hat der voigt nit können ermanen. N o t a n d u m : 8 fl. gibt m a n jars etlichen nonnen zu leipgedinge, blibt ungeverlich 215 fl. K o r n : 228 virtel gefallen jerlich in sack. Daruber bliben jerlichen zu Gebis, zu Eysenach, zu Herde, zu D o r n d o r f f u n d Kisselbach hinderstendig an erptzins, das der voigt bißher nit hat können ermanen, 85 virtel korn und gersten. Von dem Se unstendig innam korn: 226 malter eigen gewechs zum Sehe, 121 malter eigen gewechs zu Roen. Summa unstendig 347 malter. Darvon gibt m a n jerlich zu leipgedinge etlichen nonnen 25 virtel. 53 virtel sint diß jars gesehet zum Sehe u n d Ron. 21 virtel gibt m a n jerlich zu pencion uff widderkauff. 40 virtel drescherloen. Blibt 380 virtel. Weis i n n a m : 3 malter 3 metzn gefaln jerlich in sack. 5 malter eigen gewechs. Summa 8 malter. I n n a m gersten: 10 malter gefaln jerlich in sack. 50 virtel eigen gewechs zum Sehee u n d Roen. Summa 60 virtel. Ußgifft: 8 virtel gesehet zum Sehe u n d Roen. 4 virtel drescherloen. Blibt 50 virtel. I n n a m haffern: 105 virtel stendig in sack. 226 virtel eigen gewechs zum Sehe. 94 virtel eigen gewechs zu Roen. Summa thut 375 virtel. Ußgifft: 65 virtel gesahet zum Sehe u n d Roen. 30 virtel drescherloen. S u m m a r u m thut 95 virtel. 5 malter leipgedingk den nonnen. Blibt 275 virtel. Erweiß: 5 virtel eigen gewechs. Summa per se. Ußgifft: ein virtel gesahet und dreschern geben. Blibt 4 virtel. 60 fastnachtshuner gefaln jars. 121 michelshan. 26 gens gefaln jerlich. 18 schonbrot ist ides eins schnibergers wert gefaln jerlich. 4 schock eiger gefaln jerlich. 7 cloben flachs gefaln jerlich. 4 metzen moens gefaln jerlich. 52 fischdinst ist ider ein schniberger gefaln jerlich.

[15]28 Aug. 16

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Protokoll über Zeugenaussagen von Einwohnern des Klosters Frauensee betreffend die Jurisdiktion daselbst, besonders im Frauenseer Wald. Ausf. Pap. StAMarburg Pol. Arch. d. Lgr. Phil. Nr. 2691. Bericht empfangen von den alten inwonere im ampt Sehe und alten holtzknechten die oberkeytt und das sehische geholtz betreffen uff sontagk nach Marien hymelfart anno etc. im X X V I I I iar. Erstlich sagt Peter Motzing, er sey firtzigk j a r zum Sehe gewest und sey yhm in den nicht anders bewost, wen sich eyn y r t h u m b ader zweytracht zwuschenn des closters undersassen gehalten haben, sie nymants anders angesucht dan eyn probst zum Sehe, der den sie doryn gantz mechtigk zu entscheidenn gehapt hatt u n d wo aber der probst zum Sehe sulche yrthumb nicht hatt kundt entrichtenn, hatt er sie vor eynen apt von Hersfelt gewest, als vor yrenn rechtem oberhernn, also vil yst yhm d a r u m b bewost undt sagt

Nr. 495

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weitter Peter Motzing, das yhm wol gedenck, do die Ritesel den Creienbergk haben ingehabt, das sie alwege die hohen gepot über halß undt heupt haben zu richten gehapt von wegen des stifft Hersfelt und sey uff ein zeit ein kyrmes zum Sehe gewest, do haben sich die inwoner und ander außlendischen daselbst verrant undt gehawben, des haben sich die Ritesel uff sulche zeit understanden zu richten und ein man zum Sehe, der bei sulcher handelung gewest, bey nacht zum Sehe geholt in seinem hauß und auff den Creyenberg gefurt. H a b sulcher man wider ledig solt werde, hab er sich mit yhn vertragen muß. Zum andernn sagt Peter Motzing weitter, er sey darbey und darneben gewest, das die hetszischenn uff ein zeit bey dem probst er Jorgen von Weyttershaussen und er Hans Golacker und die eisten mit sich und haben zwischenn des closters geholtz und dem Creienberschem geholtz ein anwandung gerittenn, wie dann die probst desselbigenn nach schein habenn meins Versehens bey yhm, aber in mitler zeit haben sich die Creyenberschem gar sehr in das closters geholtz gedrungen mit der gewalt, das yhnn die probst zu gering war, aber die Sebwischenn Aw und Zenhausenn und das Griffers und das Kalle Loch und die Kolgrubenn yst sonder all mittel des closters mit gründe und boden. Auch mir woll gedenckt, das die holtzknecht vom Sehe das geholtz ann den enden den von Saltzungen und ander anstossenn alwege gekaufft haben. Was uff die hohe Straß was heruff m. g. h. Zum drittenn sagt Peter Motzing weitter, yhm sey woll yhn bedenckenn, das uff ein zeit sey ein yrthumb gewest zwischen den von Beymelburgk und er Jorg von Wytterßhausenn probst zum Sehe und dem scholteis zu Eyssenach es umb die oberkeit des orts die sehische guter bedreffenn, das sich die partheyen zu allenn deyln uff eyn zeytt vereyniget haben eins gutlichen tags es umb dieselbigenn oberkeit wie angezeigt gen Obernrona und sagt der obgemelte Peter Motzing, das uff sulchen gehalten tagk sey ein underredung gescheen, das die heuptleudt und schultes zu Eyssenach die oberkeit in das ampt Wartburgk gehörig haben wollen. Zum andern das die von Beymelburgk dawider ein rede gehapt haben, es solt die oberkeytt uff den sehischen gutern in das ampt Creyenbergk gehörig zustehe. Darneben hab obgemelter probst auch ein eynsage und ein widerwill uff sulche zeit es umb die oberkeit wider die bartheien gesatzt. Doruff sagt Peter Motzing, das uff sulche zeit uff den gehalten tagk wie oben vermelt sey Ludwick von Beumelburgk erß furgeruckt vor denn probst er Jorgenn von Witterßhausen und gesagt wider yhn: Herr wem Scheidt yhr die oberkeit zu über die sehisch guter. H a b er Jorge von Wytterßhausen die antwortt yhm gebenn, er scheide sie nymant zu den, wem sie gehör. Abo vil sagt Peter Motzing hab er uff sulchenn gehalten tag gehortt. Zum vierden sagt Peter Motzing weitter, das yhm wol gedenck, das Johann

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von Wytterßhausenn, marschalck zu Herßfelt, Curdt Trubestein zu Sanct Jost hab gefencklich angenomen von wegen des apts von Hersfelt und gen Landeck in das gefencknus gesetzt, darumb das er eynem malsteyn hatt außgegraben und hynweck gefurt. Zum funfftenn sagt Stangen Henn zum Sehe, das yhm woll gedenck, das Johan von Weytterßhausenn, marschalgk, uff die zeit zu Hersfelt und eynenn mann, Curdt Trubestein zu Sanct Jost, gefencklich angenomen und ken Landeck in die straff gesatzt, welcher nach bey dem leben ist und im ampt Creyenberg sitzt. Zum sechstenn bericht Stangen Hen zum Sehe weitter, das yhm wol bewost sey und gedenckt fyrtzick jar zum Sehe wesens der hudt halben den Huffelbergk und Lindenaw bedreffen und spricht yhm sey nach woll bewost, das die von Gospenrode nye über den creutzweck haben hudten dorffen. Aber Adam Gessel sey ein wiltmeister uff die zeit gewest tzu Marxsaul, do haben sie sich bey yhm hyneyn gedrungenn, Weichs den gescheen ist ye Apel Bicker eyn wiltmeister wordenn ist. Ab sie yhm ein geschenck gethan habenn, das laß ich uff sich beruen aber Henrich Schade, der sey uff die zeit eyn holtzknecht gewest bey er Jorgenn von Weytterßhausenn, das yhm woll bewost sey, daß derselbige holtzknecht sie alwege wider zuruckgetriben hatt und sie über den creutzweck nie woll lassen hudtenn, aber sie haben denn mit willen eins probst aderr holtzknechts gethan, also vil sey yhm darumb bewost. Zum siebendenn sagt Stangenn Henn weiter, er sey zweyundfufftzig jar mit mit( !)haus zum Sehe gesessenn und daselbst gewont und sey yhm sulchs auch bewost wie Peter Motzing bericht von sich gebt, das sulchs bey seinen zeitten also gescheen sey und ergangenn und sey yhm woll bewost, da die von Beumelburgk den Creyenbergk yhngehapt haben, das sie sich understanden habenn gerechttikeytt ann der mull in der Sebwischen Aw zu haben, aber sie habenn yrer forderung apgedretten und ein probst hinfurter nytt weitter do zu bedrangen gehapt, do die pröbst ann sulchenn endenn yhr gerechttikeit haben vorgelegt und sagt Stangen Henn weytter mit bericht, das geholtz zu Tzenhausenn und Sebwischen Aw betreffen und das Griffers und die Hohe Straß sonder alle mittel alwege denn closter zustendig gewest, wie man dan des bey den pröbstenn noch woll konde und lantleittung finden kann, es sey yhn denn in den uffrur entwentt. Auch die holtzknecht alwege von wegenn es probst zum Sehe yhn yhr behege gehapt haben, auch den anstossende darumb her alwege sulch geholtz an den endenn verkaufft habenn, auch die forstknecht zum Sehe die von Diffenhart und Ettenhausenn an den enden alwege gepfent und zuruckgetribenn bey den probsten keiner doryn zu holtzenn, welcher aber darüber enyn gefaren ist, der hats mit willen des fursters gethann aber uff sein pfantrecht gefaren. Was heruff m. g. h., also vil sey yhm bewost.

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Zum achtenn sagt Hans Wolff, es sey yhm woll bewost, das sein vater mit den von Beumelburgk habe zu schickenn gehapt umb ein wisenn. Do habe er sich mus gebe yhn vertheding ken Eißenach und alle jar ein isenacher malter habernn gebenn, habe er anders vor den vonn Beumelburgk wolt pleybenn und sagt daruff, uff die zeytt hab er von keinem andernn oberherrn gewost dan von eynen apt zu Hersfelt. Zum neundten sagt Heintz Grewlich, er sey sechtzeenn jar zum Sehe ein hoffmeister gewest und sagt, das die hetzischen uff diser seidtenn des wassers zu Nidernrona nie kein gepott ader verbott gehapt haben allein die inwoner sich des closters gebott und verbott gehalten. Auch sey yhm bewost das sie nicht anders den verthedinghabern uff den hoeffen geben haben gen Eisenach und wer nytt geben hatt, den hadt man nicht verthedingt, also vyl ist yhm umb die oberkeit bewost, welchs die hetzischen an den ortten habenn wollenn. Zum zehendenn gibt Heintz Greulich weitter bericht der hudt halben zu Lindenaw und Huffelbergk und den Holnbergk belangen, das vor zeitten Heinrich Schade sey ein holtzknecht gewest bey er Jorgenn von Witterßhausen, welcher nach wonhafftig zu Berck ist, der alwege des orts von des closters wegenn hat zu erleyben und zu vorbytten gehapt, auch von des closters wegen die von Gospenrode gepfendt und sie über denn creutzweck nyt mit yrem fie darüber zu treiben, sie habens den mit willen eins probst zum Sehe gethann aber des holtzknechts. Wo sie darüber seyn befundenn worden, hatt sie der holtzfurster gepfant und mit sich sulche pfant gegen dem Sehe genomen. Haben sie pfandung wider haben wollen, haben sie willen mit dem probst ader holtzknecht gemacht. Zum elfftenn sagt Burckart zum Tenches, das yhm nit anders bewost sey, das sie kein andern oberhern gehapt habenn den eyn apt von Hersfelt nach laudt yhr vorschreibung, auch etlichen verthedingshabernn ken Eisenach geben, aber er habe sechs j a m keyn dargeben, solchs ist yhm bewost und nith anders, das der curfurst gerechtikeit da gehapt den den(!) verthedingshabern und haben sich alwege des closters verbot und gebot gehalten. Zum zwelfftenn sagt Curdt FackinderDackgrubenn, erhabesichmiteynem zum Sehe auff ein zeit geschlaen mit Clausen Trumbach, hab er dem schultesen zu Eisenach umb vertheding angesucht und dyweil er yn hatt verthedingt, hab er yhm ein gulden muß gebe und darnach nichts mehr, sunst hab er sich des closters gebott und verbott gehaltenn. Zum dreytzehenden sagt Wackestein zu Sanct Jost und spricht, das er keynen verthedingshaber ken Eisenach geben habe, den sich alleyn des closters gebott und verbott altzeit gehalten habe. Wo sie aber yrthumb und geprechen zwischen yhn bgeben haben, daß sie ein probst nit hatt vertragen künde, haben sie einen apt zu Hersfelt angesucht als vor yren oberherrn, der yhr doryn gantz mechtig zu entscheiden gewest ist.

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Zum fyrtzehenden sagt Glaus Haudt zu Sanct Jost, das er keinen hern bsucht habe den einen probst zum Sehe nach laudt seinen vorschreybung und sich altzeit des closter gebot und verbot gehalten und auch keinen verthedingshabernn geben. Wo sie aber yrthumb und gprechen zwischen yhn begeben haben, das sie ein probst nit hatt vertragen konde, haben sie einen apt zu Hersfelt angesucht als vor yren oberhern, der yr darin gantz mechtigk zu entscheiden gewest ist. Zum fufftzehenden sagt der moller zum Wilmers bey Sanct Jost und spricht, das er kein verthedingshabern gen Eysenach geben habe, man hat yhm auch keinen angefordert und sich alwege des closters gebott und verbott gehalten. Auch hatt er den marschalgk zu Landeck besucht umb eynen radt, wie er yhm doynn geradten sey, ob er ken Eissenach geen soll, do man sie gemant hatt ader nit. Hatt yhm der marschalgk sulchs verbottenn, den er weiß nit anders, sein b r i f f u n d sigel melden kein andernn obernhern zu suchen den ein apt zu Hersfelt. Des hab ich mich gehalten, bas nach sovil sey yhm auch bewost, das Johan von Weyttershausen, marschalgk zu Hersfelt, Trubestein zu Sanct Jost gefangen hatt umb ein malsteins willen und ken Landeck gefurt. Zum sechtzehenden gebenn die eisten im ampt Sehe bericht, das sich uff ein zeit bey er Jorgen von Weytterßhausenn probst, das man ein todten man mann(!) funden habe über dem closter Sehe bey der Straß hangen an einem bäum. Do haben die Hetzischen die oberkeit des orts haben wollenn, dergleichen die von Beumelburgk auch des orts die oberkeit zu haben und der probst, das sich ein widerwill der oberkeit halben habe begeben, das sie zugleich den todten leichnam abhawben las und uff die maistat begraben laß, damit keinen deil seins rechten soll entnomen sey. Zum siebentzehenden sagt Hans Zymerman zum Tenches unnd spricht, das sie bey den probsten den verthedingshabern ken Eissenach geben habenn, aber dyweil m. g. h. zu Hessenn das closter ingehapt habe, haben sie keinen meher geben und wan sie einen zanck ader hader gehabt haben, den ein probst nit hat konde vertragen, haben sie einen apt zu Hersfelt als vor yren oberheren angesucht, der yhr den zu entscheiden gantz mechtig gewest yst, also vil ist yhm bewost. Auch haben sie die schefferey vom closter yhm gemeng mit zum Tenches gehabt nach laudt yrer vorschreibung und ist 36 jar zum Sehe und zum Tenches gewest und sagt, das 19 jar sein, das Johan von Weitterßhausenn marschalgk zu Hersfelt gewest sey und hab Ciaisen Wenigen uff die zeit zum Tenches gefangen und kein Sehe gefurt umb etlich uberfarung, die er zum Tenches geübt hatt und hatt er wider folt loß werde, hadt er burgenn müssen versezenn, sulchs sey yhm woll bewost. Auch da die von Beumelburgk den Creyenbergk haben yhn gehapt, haben sie auch wollen gerechttikeyt an der Lingesmoll und Sebwischen Aw haben wollen, aber ein probst hatt yhn nie nichts daran gestehen woll.

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Zum achtzehenden sagt Adam zum Wustenditz, wie er zu dem vertheding komen sey, das yhm uff ein zeit von er Jorgen von Weittershausen probst zum Sehe ein zettel empfangen habe, welchen zettel er dem schultesen ken Eisenach procht. Do hatt in dem zettel gestanden durch er Jorgen vorbit, das der schultis Adam zum Wustenditz in vortheding nemen wol, des soll er yhm geben ein issanecher malter habern. Solchen habern hab er nicht geben, dyweils m. g. h. zu Hessenn das closter ingehapt hatt. Zum neuntzehenden gibt Adam vom Wustenditz weiter bericht und spricht, das uff ein zeit die knaben von Ettenhausen haben in der Sebwischen Aw an der weide gehutt und haben ein gerichtsordenung under yhnn angericht mit schepffen, wie sich das geburt. Do habe er einen hyrdten zum Wustenditz gehapt, den haben sie in eyn holtz gesatzt. Do habe er einen son, der ist uff die zeit ein knabe gewest, der habe die andern knaben gebetten, sie sollen den armen hyrtten mit fride lassenn. Do haben sie gesprochen, sie wollen yhm auch also thun. Do sie haben zu yhm gedocht, da sey er an einen bäum komen und mytt einem knuttel u m b sich geschlaen und angeferlich ein knaben an den kopff troffen, das haben die vonn Ettenhausen an dem gericht zu Diffenhort gerügt bey denn von Beumelburgk, gescheen ist bey 15 ader 16 jar angeferlich, da sulchs gerügt ist wordenn. H a b Herman von Beumelburgk seyn son kein Diffenhart an das gericht gebitten laß und als sein son an das gericht sey gebotten worden, habe er allmal er Jorgen von Weyttershausen uff die zeit probst zum zum(!) Sehe gewest angezeigt. Hat er yhm und seym sonn an das gericht geheen verbotten bey leibe und bey gutt, daselb nytt zu besuchenn und sulchs ist zum dritten mall also gescheen und der probst yhm sulchs alwege verbotten habe, sulch gericht nicht zu besuchen. Daruff habe er sich vor gewalt geforcht, das die von Beumelburgk mit der thatt ader gewalt etwas kegen yhm vornemen muchten und hab den schultesen zu Eisenach umb rath seins verthedings halben angesucht, was er darzu gerathen sey. Hatt er yhm den radt geben, er soll denn probst ansuchen und soll yhn fragenn, ab er yhm auch vor gewalt vertheding künde. Habe er yhm diese antwort gebenn, er kundt sich selbst nyt vor gewalt vertheding, wie er den yhn vor gewalt vertheding kondt. Doruff habe er dasselbige dem scholteis wider gesagt, des habe yhm der scholteis ein briff geben an die von Beumelburgk, yhn denselbigen zu prengen und daruff der scholteis wider yhn gesagt, kent yhn der probst nit verdeding, so wol er mich vertheding. Also vil sey yhm umb sulchs bewost. Zum 20. sagt Henchen von Vach, er sey sechs jar bey er Jorgenn von Weytterßhausen ein homeisster gewest zum Sehe und gedenck yhm woll, das er mit denn holtzknechtenn sey uff das geholtz gangen und die von Diffenhart und Ettenhausenn alwege zu Zehenhausen, was uff die Hohe Straß und Sebwischen Aw und im Grifferts gepfent haben, auch die von Saltzungen des orts, den ein probst hab es alwege zu vorbitten und zu erleyben von wegen

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des closters gehapt und die von Diffenhart und Ettenhausen an den enden nie kein gerechttikeytt gehapt sonder allein sich mit der gewalt hyneingedrungen uff yhr pfantrecht und sagt da die vonn Beumelburgk den Creyenbergk haben yhngehapt, unnd wen die von Diffenhart aber Ettenhausen haben in des closters geholtz zu schaden gefarenn und sie der holzfurster vom Sehe funden habe zu pfenden und sie sich der pfant gewegert haben, so habe der holtzfurster nachgefolgt gen Diffenhart und dasselbige angezeigt gegen den vonn Beumelburgk, haben sie yhm uff frischen fus pfant gebenn von denselbigen dettern. Sulchs ist bey er Jorgen von Weittershausung (!) vilmal gescheen und bey den von Beumelburgk, welchs Peter Lober zu Vach wol wissentlich ist, der uff sulche zeit ist ein holtzfurster gewest. Zum 21. sagt Herman Fischer, er sey 24 jar zum Sehe gesessenn bey er Jorgen von Weitterßhausenn und er Johann Hill unnd sey drey jar ein holtzfurster bey er Jorgenn von Wytterßhausenn gewest und das gehöltz nach seinem vormogenn gehegt und sagt, das er Tzenhausen und Sebwischen Aw und das Griffers und die Hohe Straß alwege von wegen des closters in seiner behege gehapt habe, auch den von Saltzungen und Diffenhart bey seinenn zeitten alwege der ortter holtz verkaufft, auch sie zum deyl doryn gepfent und die probst den Creyenberschen nie an den enden etwas zustendig gewest wie man den bey denn probstenn nach lantleittung und schein finden kan. Also vil ist yhm bewost. Zum 22. sagt Michel Alheidt, er sey drey jar bey den forigen probstenn ein holtzknecht gewest und nun f u n f f j a r bey m. g. h. zum Sehe ein holtzknecht gewest und das geholtz nach seinem vermögen gehegt und sagt, das yhnn die alte holtzknecht vor yhm gewest geweist haben, das die Sebwischen Aw und Tzenhausen und das Grifferts sie alwege yhn yhr hege gehapt waß uff die Hohe Strasse von wegen es pröbst der ortter gepfendt und den von Saltzungen und Diffenhardt und ander anstossenden das geholtz verkaufft. Dergleichen hab ich mich basher mich daselbigen auch gehalten und behegt, wie ich das funden habe und die alte holtzknecht vor mir sulchs ingehapt haben was heruff m. g. f. und hern. Zum 23. sagt Jorge Pfaffvon Rudtenhausen gelegen im ampt Kornberge, er sey uff ein zeit bey dem probst er Jorge von Wytterßhaußen sechß jar lang ein holtzfurster bey dem gnanten closter gewest und dasselbige nach seinem besten vermögen gehegt und sagt das yhm woll bewost sey, das er die Sebwischen Aw und Tzenhausen, was uff die Hohe Straß nach dem Hetzelß und oben hynein nach dem Hundesruck und nach dem wege der nach Nidernrona gehett von Wustenditz hinaus, alwege in seiner hege gehapt, auch das Griffers und in der Kolgruben die von Diffenhart alwege gepfant und sie wider zuruckgedrungen. Auch etlichen das geholtz und reisich ann den enden verkaifft, auch etlichenn uff yr pfantrecht hynein gefaren. Weitter sagt Jorg Pfaff, das yhm woll gedenck, do er ein holtzknecht zum Sehe gewest sey uff

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sulche zeit bey er Jorge von Weyttershausen, das sich die von Diffenhart geroddyrtt hedten das sie meyntten sy wollen mit der gewalt faren das yhm der probst hett ein jar lang ein gesellen zugebenn, damit er das geholtz deste besser verwaren konde und sagt daruff, das die von Diffenhart sich gegen yhm öffentlich off sulche zey tt hetten hören lassenn, sie wollen yhn thodtschlagen yhm holtz, wen er kem und wolt sie pfänden. Aber er hatt gleichwoll das geholtz in seinem behege gehalten und nichts desteweniger gepfent und etlich haben die pfant gelost und etliche haben sie auch nit gelost. Eß sovil sey yhm bewost. Zum 24. sagt Hentz Dopffer zum Hetzenberge, er sey achtundfyrtzigk jar zu Diffenhart gewest im ampt Creienberge und gibt bericht, yhm sey wol bewost, das keiner von Diffenhart hab yhn das Griffers ader gen Tzenhausen nach der Hohestraß auch nach der Kolgruben und nach dem Alberts keiner an den enden offenberlich in das closters geholtz geforen, er habs dan mit wissen es probst ader holtzfursters gethan und sagt Hentz Dopffer hyruff, das er auff sulche zeit seiner wonung zu Diffenhart vilmal mit ander seiner nachtparn uff yhr pfantrecht an sulchen ort gefaren. Welcher aber an sulchen ortten von dem furster zum Sehe sey bedretten worden, den habe er gepfent und sulche pfandung mit sich nach dem Sehe genommenn. Daruff wer sulche pfant wider hatt haben woll, der habe sich mit dem probst und holtzfurster vertragen mos und sagt das sulche newerung mit eindringung von den von Diffenhart bey er Johan Hill probst vil geschenn sey auch bey er Jorgen von Wytterßhausen. Also vyl sey yhm bewost. Zum 25. sagt Curdt Burckman in der Sebwischen Aw, yhm gedenck funffundfunffzick jarr zun Ettenhausenn und gibt bericht, yhm sey wol bewost, das keyner von Ettenhausen habe dorff in der Sebwischen Aw holtzen ader hawben, auch mit yrem fie nit an sulchen endenn zu hudtenn, sie habens denn mit willen es pröbst gethan ader holtzfurster zum Sehe und sagt daruff, die von Ettenhausenn haben sich bey er Jorgen von Weytterßhausen anfencklich an solchen ortten hyneyn gedrungen, aber er Johan Hyll probst habe sichs alwege beclagt und sie wider durch die holtzknecht in der Sebwischen Aw zuruckgetriben, auch sie zum deil pfenden laß, Weichs den vilmal bey seinen tagen gescheen sey und sagt weitter, das er bey seinen lebetagenn nie anders von ymant gehört habe, den das die Sebwischenn Aw mit grünt und boden holtz und felde dem closter Sehe zustendig sey und nymant anders. Alsevil sey yhm umb sulchs bewost. Zum 26. sagt Adam Gossel zu Sanct Jost und gibt bericht, er sey ein lange tzeitt des curfursten von Sachssen wiltmeister gewest und zu Marxsaul mit haus gewondt und sein wiltforst beritten nach seinem vermögen und sagt yhm sey wol bewost, das keiner von Ettenhausenn mitt yrem fie ader schaffenn über die Kubach treiben dörff nach der Sebwischenn Aw, den ein forster zum Sehe hett sie alwege zunruckgetriben und er dergleichen des wiltforst

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halbenn sulche menner von Ettenhausenn alwege an den enden zuruckgetriben, wie den den von Ettenhausen noch etlichen woll wissentlich yst. Auch zu Tzenhausen und yhm Griffers und nach der Hohen Stras und in der Kolgruben alwege dem closter Sehe zustendig gewest was heruff m. g. h. zu Hessenn. Alsovil sey yhm bewost. Zum 27. sagt Adam zu Springen yhm gedenck woll, das er ein lange zeit habe zu Ettenhausen gesessen und gibt bericht, er habe die schefferey daselbst ein lange zeit yhngehapt, aber er habe über die Kubach mit seinenn schaffen nach der Sebwischen Aw nit hudten dorff, er habe den sulchs heymlich gethann. Wo er doruber an sulchen ortten sey bedretten wordenn, habe yhn der furster zum Sehe gepfendt und zuruckgetriben, dergleichen die hetzischen wyltknecht des wyltberts halben yhn auch alwege zuruckgetriben, auch der probst yhn alwege an sulchen ortten nichts zustendigk gewest sonder allein sulch geholtz dem closter Sehe zustendig gehalten, wie den die von Ettenhausen wol selbst wissenn, das die Sebwischen Aw dem closter zustendig sey. Alsovil sey yhm bewost. Zum 28. gibt Herman Adam zu Springen berichtt, do sein vatter seligenn habe Wustenditz yhngehapt und Tzenhausen, das die probst das geholtz drumbher am Trackhaus hynauff was uff die Hohe Stras nach dem Hetzenberge und uff der Hohe Straß hyn furbas über den weck der nach Niddernrona gehett unnd uff dem ruck hynein, den man nent den Hundesruck und hinder einem holtz hyn nent man das Tomasholtz und under der Dackgruben über volgens an der want hynaus nach der Kolgruben und furtter von der Kolgruben hynein nach Obernkysselbach und nach einer wisen unden, über welche wisen itzunt Stangen Hen yhnhadt, die man nent die Junfferwissen und volgens von der Junffernwisen den Ganßbercka den graben hynan und fur der wilthecken hynaus hynder dem Kallen Loch hyn und hynein nach dem bornn, der und under Springen an der wisen ligt und volgens zu Springen den grünt hynan was uff den Dipspfadt, do scheiden sich drey holtzer, ist eins des curfursten zu Sachssen, das man nent das Voitholtz, yst das ander m. g. h. zu Hessen gehet hynein nach Vytzerode, das drit holtz uff die rechte handt das man nent den Hoffelberck, ist des closters Sehes, Weichs m. g. h. zu Hessen von wegen des closters Sehes zu dieser zeit auch zustendig ist. Alsovil sey yhm an den ortten bewost. Zum 29. gibt AdamSörmelch bericht, er sey vonn jugentauffzuDiffenhart im ampt Creienberge ertzogen wordenn und gedenck yhm wol, das keiner von Diffenhart bey seinen zeitten habe in das Griffers ader in die Kolgruben und nach der Hohe Straß gen Zenhausenn faren dorff, sie habens denn mit willenn es probst ader holtzfursters zunn Sehe gethann und sagt kurtzlich vor der auffrur, das sie sich hyneyn uff des closters geholtz mit der gewalt gar seer gedrungen haben, auch die amptleudt zum Creienberge sie sulchs geheissenn die menner zu Diffenhart an sulche ortt des geholtz zu farenn. Da-

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durch haben die menner die Vertröstung gehapt u n d sich in das closters geholtz of also gedrungen einer uff sein pfantrecht u n d die ander mit willen. Wey tter gibt Adam Saurmelch bericht, das yhm woll gedenck das ein malstein ober der Dockgruben uff der lincken seitten an der want nach Diffenhart zu gestanden habe, der sey vor kurtzen j a r e n ausgegrabenn u n d hynweck komenn. H a b er alwege von den alten gehortt, der soll das sehisch und das creienbersche geholtz und die grentze scheiden und gibt die anzeigung, er habe offt u n d dick uff sulchen stein gesessenn, do er der kue gehudt habe u n d sey ein hocher stein gewest, der habe oben ein creutz gehapt und uff iglicher seitten auch ein creutz. Alsovil sagt A d a m Saurmelch, sey yhm u m b solchs bewost. Z u m dreyssesten gibt Wylhelm Schwabee zu Dorffpreitenbach bericht und sagt, das uff ein zeit bey er J o h a n Hyll probst zum Sehe und bey dem erntvesten Hansen Metschen a m p t m a n zu Haußpreitenbach sey ein lantleyttung gezogenn zwischen des closters Sehes geholtz, welchs m a n nent das Landecker holtz, u n d zwischen der Kopffergrubenn hynein nach dem Relos zu dem deych u n d sagt das der a m p t m a n zu Hauspreitenbach und der probst zum Sehe uff sulcher lantleyttung sein yrrig worden, das das probst menner haben uff die lincke hantt hinder dem Landeckerholtz hynein getzogen, so sey Hans Metsch uff die rechte h a n d t nach des closters geholtz gezogenn. Do haben des probst menner einer angehabenn: Herr yhr must hieher reitten do steen die alten zeichen. Do habe sich Hans Metsch hören laß wider den probst: Herr reidt mir nach und lat euch in kein zanck füren, den es soll doch bey den alten zeichenn pleibenn. D a r u f f h a b obgemelter Wylhelm Schwabe alsobalde angehaben und gesagt: ye w a r u m b tzien mir nit die rechte lantleyttung u n d den alten zeichen nach, ists doch das geholtz gar sehisch was hynein nach dem Relos, was tzeit sich der probst über die wortt, die Wylhelm Schwabe geredt habe, das das geholtz sehisch sey. H a b yhnn H a n s Metsch u m b dieselbige wort u m b 15 gulden gebost und yhm das gericht verbotten, nit doryn zu wonenn. Sulchen bericht gibt Wylhelm Schwabe von sich, welchs er J o h a n Hyll auch wol wissentlich sey und dem gantzen gericht im ampt Preytenbach.

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Johann Bahner, Amtmann zu Wartburg, Schultheiß zu Eisenach, erstattet dem Kurfürsten Johann von Sachsen Bericht über seine Ermittlungen betr. die Gerechtigkeiten auf dem Kloster Frauensee. Abschrift Papier {16. Jhdt.) LHAWeimar Ernest. Ges. Arch. Reg. В 239fol. 61—65. Auff euer churfurstlich gnadenn bevehel haben wir unns derselbenn gerechtigkeyten uff dem closter Sehe, seynenn hoefenn unnd guthernn, sovil unns muglich zu erforschenn bevlissenn, die e. cf. g. wir inn volgenndem

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vertzeichnus thun ubersenndenn unnd wiewol etzliche alte menner bemrter unnd der lengstenn oder eldesten feile, breuche unnd ubung in denckseynn unnd wissenns furhannden, spurenn wir doch danebenn, das dieselbenn mit der zeit versterbenn unnd abgehenn. Darauß zu besorgenn, wo e. cf. g. vonn denn ubrigenn dere dinge so hernach verzeichennt, kuntschafft kunfftiger gedechtnus nicht nehemen lassenn noch sonnstenn mit unnserm gnedigen hern vonn Hessen zu vertrag komenn, das e. cf. g. hirauß an irenn gerechtigkeytenn abbruch unnd nachteyl entstehenn werdenn. Datum sonnabent nach Mauricii anno etc. 28. Hienach volgenn dye ubung, breuche unnd feile, welche sich bey menschengedechtnus auf des closters zcum Sehe guthern, hoefen unnd weldenn begeben unnd Erstlich dye obrickeyt der gerichte berurend Unngeferlich fur 40 jarenn habenn vier hessische mit namenn Gunther vonn Noethen, Scheel Peter, der Somer unnd Heintz vonn Guttern am Steinberge, Hubelberge gennsit Heylingerode etliche hecken Schlahe lassenn. Als dits Vippach, derzeit amptmann zu Wartburg, innen wordenn, hat er die heckenn zu hauenn obanngezeigte personen im closter Sehe gefanngenn geynn Eisennach gefurt, alda eyner im gefencknus gestorbenn. Die anndernn seynnt auff eynem wagenn verwarlich geynn Weymar geschickt. Bey diesenn geschichtenn ist eynn sechsischer wildtknnecht, Barthell Weispach gnant, gewest, welcher die zeit zcum Sehe gewonndt, Vippachen zcu diesem furnehmenn behulffig gewest. Fur etlichenn unnd dreissig jarenn hat einer eyn brentzeugk in eynem sacke darbey brot gelegenn hinter dem closter Sehe nebenn eyne teichrynne verborgenn unnd sich ins wirtshauß gesetzt, unnter des die schweynn denn brennzeugk außgewult, denen der hirte fundenn unnd als solchs dem schultissenn zu Eisennach, vorsehelich Konigissehe, anngesagt, hat er den verberger zcum Sehe im wirtshause fahen geynn Eysennach furenn unnd doselbstenn mit feure richtenn lassenn. Nahennt denn funfunndzweintzigk jarenn unngeferlich hatt eyner zcum Sehe hochtzeit gehapt unnd eynenn andernn geschlagen. Diesenn breutgam habenn drey sechsische wildtknecht gefangenn unnd sampt der braut geschennck geynn Eisennach gefurt. Unngeferlich fur zwilff jarenn als etzliche Marggrafische uffm Voigtholtz niddergeworffenn unnd die leuthe zcum Sehe zur volge erfordert. Dweyl sie aber darynnenn lessig unnd ungehorsam gewest, hatt inen Johann Oßwalt, derzeit schultis zu Eisennach, erstlich das vihe pfenndenn, auch über wenig tage darnach etliche menner fahenn unnd gein Eisennach furenn lassenn. Item die schennckenn zcum Sehe habenn allewege inns ampt Eisennach die gewilligtenn hulffe gutwillig gereicht unnd gebenn. Unngeferlich fur einunndzweintzigk jarenn hatt eynn Glaser Michell gnant

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unnfernne vonn Sanct Jobst eyne frauenn beraubt, derhalbenn er inn der glaßhuttenn, die nahennt bey Sännet Jobst gelegenn, gefanngen unnd geynn Eisennach gefurt wordenn. Huchhertze itziger freybot unnd Apel Pickericht habenn eynenn mann, Greulich gnent, am lichten tage sonnder alle scheu zcum Sehe im dorffe gefanngenn unnd geynn Eisennach gefurtt. Bey denn acht jarenn oder lennger hat Apell Pickericht Curdenn Bischoffenn auffm Hetzeisberge gefanngenn, geynn Margtsaula gefurt unnd dweyl derselbige alda umb das, so er gefangen, verbürgt, ist er weyter nicht gefurt sonndernn ledig gelassenn. Zwene knnabenn seynnt bey Scherchennsmuhl angebundenn todt fundenn, abgelost unnd gein Margtsaula gefurt unnd doselbstenn begrabenn worden. Unngeferlich fur sechs jarenn ist eynn knnabe bey Heylingerode auffm berge erschlagenn durch Apelnn Pickerichtenn auffgehobenn, geynn Margtsaula gefurt unnd alda zur erdenn bestadt wordenn. Allernechst beym closter Sehe ist eynn gehangener mann fundenn. Dennselbenn hatt Johann Oßwaldt abhaue unnd vergrabe lassenn. Konigissehe, etwa schultis zu Eisennach, soll fur denn funftzig jarenn drey ubeltheter zcum Sehe fahenn geynn Eisennach furenn und alda richte lassenn. Nahennt bey Wustenndietz ist eynne frau erfrorenn, auffgehabenn, geynn Margtsaula gefurt unnd doselbstenn begrabenn wordenn. Die menner zcum Sehe, zcu Springenn, Tenchis, Wustenndietz, Hetzelsbergk, Obern und Niddernn R