The Chronicle History of King Leir and his three daughters / Die wahrhafte Chronikengeschichte von König Leir und seinen drei Töchtern [Reprint 2021 ed.] 9783112399668, 9783112399651

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The Chronicle History of King Leir and his three daughters / Die wahrhafte Chronikengeschichte von König Leir und seinen drei Töchtern [Reprint 2021 ed.]
 9783112399668, 9783112399651

Table of contents :
ACTUS I
Einleitung
Erste Szene
Zweite Szene
Dritte Szene
Vierte Szene
Fünfte Szene
Sechste Szene
Siebente Szene
Achte Szene
Neunte Szene
Zehnte Szene
Elfte Szene
Zwölfte Szene
Dreizehnte Szene
Vierzehnte Szene
Fünfzehnte Szene
Sechzehnte Szene
Siebzehnte Szene
Achtzehnte Szene
Neunzehnte Szene
Zwanzigste Szene
Einundzwanzigste Szene
Zweiundzwanzigste Szene
Dreiundzwanzigste Szene
Vierundzwanzigste Szene
Fünfundzwanzigste Szene
Sechsundzwanzigste Szene
Siebenundzwanzigste Szene

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The

true Chronicle History of King Leir and his three daughters

Die

wahrhafte Chronikengeschichte von König Seit und seinen drei Töchtern

Äbersetzt von

Professor Dr. {Rudolf Fischer

(Ale Manuskript gedruckt. — Alle Rechte Vorbehalten)

Zeparat-Abzug aus

Die Quellen zu Shakespeare Herausgegeben von der

Deutschen Shakespeare-Gesellschaft

9Tr. 1: King Lear welche Anfang 1914 erscheinen soll bei

Ä. Marcus und E. Webers Verlag

(Dr. jur. Älbert klhn)

in Bonn

ACTUS I

Enter King Leir and Nobles.

Leir. Thus to our griefe the obsequies performd Of our (too late) deceast and dearest Queen, Whose soule I hope, possest of heavely ioyes, Doth ride in triumph ’mögst the Cherubins; Let vs request your graue aduice, my Lords, For the disposing of our princely daughters, For whom our care is specially imployd, As nature bindeth to aduance their States, In royall marriage with some princely mates: For wanting now their mothers good aduice, Vnder whose gouernment they haue receyued A perfit patterne of a vertuous life: Lest as it were a ship without a Sterne, Or silly sheepe without a Pastors care; Although our seines doe dearely tender them, Yet are we ignorant of their affayres: For fathers best do know to gouerne sonnes; But daughters Steps the mothers counsell turnes. A sonne we want for to succeed our Crowne, And course of time hath cancelled the date Of further issue from our withered loynes: One foote already hangeth in the graue, And age hath made deepe furrowes in my face: The world of me, I of the world am weary, And I would fayne resigne these earthy cares, And thinke vpon the welfare of my soule: Which by no bester meanes may be effected, Then by resigning vp the Crowne from me In equall dowry to my daughters three. Skalliger. A worthy care, my Liege, which well declares, The reale you bare vnto our quondatn Queene: And since your Grace hath licens’d me to speake, 1 censure thus; Your Maiesty knowing well, What seuerall Suters your princely daughters haue, To make them eche a loynter more or lesse, As is their worth, to them that loue professe.

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Erste Szene Leit's Schloß. Es treten auf der König Leir, Perillus, Skalliger und Gefolge.

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Leir. So haben gramvoll wir die Leichenfeier Begangen für die teure Königin. In Himmelsfreuden wandelt jetzt die Frühverblasstc Mit Cherubim — als Geist voll Glorie. — Nun fordern, Lords, von Euch wir ernsten Rat Für unsre Töchter, die Prinzessinnen. Natur erheischt von uns besondre Sorge: In königlichem Ehbund soll ihr Rang Sich höh'n durch einen prinzlichen Gemal. Verloren haben sie der Mutter Rat, Die wahrend ihrer Führung ihnen war Ein Musterbild für tugendreiches Leden. Nun gleichen sie dem steuerlosen Schiff, Versprengten Schafen sonder Hut des Hirten, Obschon wir selber treulich ihrer warten, Weil wir so recht nicht wissen, was sie brauchen. Denn Vater mögen Söhne bestens ziehn, Doch es berät der Mutter Wort die Töchter. — Ium Erben heischt die Krone einen Sohn; Mit unserm Alter aber ist dahin Die Hoffnung auf den Sprossen unsres Bluts: Mit einem Fuß schon stehen wir im Grab Und tief hat unsre Stirn die Zeit durchfurcht. Die Welt ist meiner satt, ich bin's der Welt, Abstreifen möcht ich gern die irdschen Sorgen, Um einzig meiner Seele Heil zu fördern. Dieß zu erreichen gibts kein bessres Mittel. Als daß der Krone ich für mich entsage. Um damit auszustatten meine Töchter. Skalliger. Die Sorge adelt Euch, mein Fürst, und zeigt, Wie Ihr die weiland Königin geliebt; Und weil Ihr gnädig mir erlaubt zu sprechen, So sag' ich dieß: es werben — wie Ihr wisst — Derschied'ne Freier um Eurer Töchter Hand; Gebt jeder, grad nach ihrem Wert, ein größer, Ein minder Teil als Mitgift für den Gatten.

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Leir. No more, nor lesse, but euen all alike, My reale is fixt, all fashiond in one mould: Wherefore vnpartiall shall my censure de, Both old and young shall haue alike for me. Noble. My gracious Lord, 1 hartily do wish, That God had lent you an heyre indubitate, Which might haue set vpon your royall throne, When fates should loose the prison of your iife, By whose Succession all this doubt might cease; And as by you, by him we might haue peace. But after-wishes euer come too late, And nothing can reuoke the course of fate: Wherefore, my Liege, my censure deemes it best, To match them with some of your neighbour Kings, Bordring within the bounds of Albion, By whose vnited friendship, this our state May be protected ’gainst all forrayne hate. Leir. Herein, my Lords, your wishes sort with mine, And mine (I hope) do sort with heauenly powers: For at this instant two neere neyghbouring Kings Of Cornwall and of Cambria, motion loue To my two daughters, Gonorill and Ragan. My youngest daughter, fayre Cordella, vowes No liking to a Monarch, vnlese loue allowes. She is sollicited by diuers Peeres; But none of them her partiall fancy heares. Yet, if my policy may her beguyle, Ile match her to some King within this Ile, And so establish such a perfit peace, As fortunes force shall ne’re preuayle to cease. Perillus. Of vs & ours, your gracious cafe, my Lord, Deserues an euerlasting memory, To be inrot’d in Chronicles of fame, By neuer-dying perpetuity: Yet to become so provident a Prince, Lose not the title of a iouing father: Do not force loue, where fancy cannot dwell, Lest streames being stopt, aboue the banks do swell. Leir. I am resolu’d, and euen now my mind Doth meditate a sudden stratagem, To try which of my daughters loues me best: Which till 1 know, I cannot be in rest. This graunted, when they ioyntly shall contend, Eche to exceed the other in their loue: Then at the vantage will I take Cordella, Euen as she doth protest she loues me best,

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Leir. Nicht mehr, nicht minder, fonbcm völlig gleich — Das ist mein fester Will', ein Mah für alle. Drum falle unparteiisch unser Schiedspruch: 40 Ob älter oder jünger gilt uns gleich. Edler. Mein gnäd'ger Fürst, von Herzen wünscht' ich Euch, Es hatte Gott den undestritt'nen Erben Verliehen Eurem Tron für jene Zeit, Da Euch das Schicksal lösen wird des Lebens Fesseln; 45 Kein Zweifel blieb', wer nach Euch folgen sollte. Und — wie durch Euch — war Ruh durch ihn gesichert. Doch leere Wünsche kommen stets zu spät Und Niemand hält den Lauf des Schicksals auf. Darum, mein Herr, halt ich für's Beste dieh: 50 Wählt Fürsten aus der Nachbarschaft zu Schwiehern, Angrenzend unserm Reiche Albion, Daß solcher Freundschaftsbund den eig'nen Staat Beschirme vor dem Hah der vielen Fremden. Leir. Hierin, Ihr Herren, stimmt Euer Wunsch zu meinem 55 Und meiner — hoff' ich — zu des Himmels Mächten. Gerade jetzt erklärten ihre Liebe Der König Comwalls und von Cambrien Den zweien Töchtern Gonorill und Ragan. Die jüngste, Schön-Cordella aber schwört, 60 Der Fürst wär ihr nur recht, den sie auch liebte. Umworben wird sie von verschiednen Edlen, Doch keiner hat bislang ihr Herz gewonnen. Könnt' ich sie bloß mit Klugheit fein umspinnen, Ich gäb von England einen König ihr 65 Und wollte so solch festen Frieden hier begründen, Daß auch Fortuna ihn nie stören sollte. Perillus. Mein Fürst, daß Ihr so gnädig sorgt für uns, Verdient als immerwährend Angedenken Den Ehrenplatz in Eures Ruhmes Chronik 70 Zu unvergänglich-ewigem Bestand. Doch weil so sorglich Ihr als Herrscher denkt, Vergeht nicht auf den liebevollen Vater: Erpresset Liebe nicht, wo Neigung fehlt — Gehemmt bedroht der Strom das eig'ne Ufer. 75 Leir. Ich bin entschlossen. Eben jetzt ersinnt Mein Geist den raschen Plan. Ich will erproben, Wer mich am meisten liebt von meinen Töchtern. Nicht ruhen kann ich, bis ich's sicher weih. Gesetzt den Fall: sie alle mühen sich, 80 Zu überbieten ihre Lieb' zu mir; Da überrumple ich Cordella. Gerade da sie sagt, sie lieb' am meisten,

4 ile say, Then, daughter, graunt me one request, To shew thou louest me as thy sisters doe, Accept a husband, whom my seife will woo. This sayd, she cannot well deny my sute, Although (poore soule) her sences will be mute: Then will I tryumph in my policy, And match her with a King of Brittany.

Skalliger.

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Ile to them betöre, and bewray your secrecy.

PeriUus. Thus fathers think their children to beguile, And oftentimes themselues do first repent, When heauenly powers do frustrate their intent. (Exeunt.)

Enter Gonorill and Ragan.

GonoriU. I maruell, Ragan, how you can indure To see that proud pert Peat, our youngest sister, So slightly to account of vs, her elders, As if we were no bester then her seif! We cannot haue a quaynt deuice so soone, Or new made fashion, of our choyce inuention; But if she like it, she will haue the same, Or study newer to exceed vs both. Besides, she is so nice and so demure; So sober, courteous, modest, and precise, That all the Court hath worke ynough to do, To talke how she exceedeth me and you. Ragan. What should I do? would it were in my power, To find a eure for this contagious ill: Some desperate medicine must be soone applyed, To dimme the glory of her mounting fame; Els ere’t be long, sheele haue both prick and praise, And we must be set by for working dayes. Doe you not see what seuerall choyce of Suters She daily hath, and of the best degree? Say, amongst all, she hap to fancy one, And haue a husband when as we haue none: Why then, by right, to her we must giue place, Though it be ne're so much to our disgrace.

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Sag' ich: erfülle mir die eine Bitte, (ate Zeichen deiner großen Lieb zu mir) 85 Nimm den zum Gatten, den ich dir gewählt. Und das kann sie mir füglich nicht verweigern. Bleibt auch das Herz der Armen leer an Neigung. Dann triumfirt mein kluges Spiel durchaus: Ich geb zur Frau sie einem Brittenfürsten. Stalliger (für fi*). 90 Erst aber lauf ich zu den Andern, um ihnen dein Geheimnis zu verraten. (Alle ab bis auf Perillus.)

Perillus. So glauben Däter Kinder zu betören! Doch oftmals packt darob die Neu sie an, Wenn Himmelsmächte kreuzen ihren Plan. (Ab.)

Zweite Szene Leirs Schloß. Es treten auf (5 0 nc> riU und Raga,..

Gonorill. Ich wund're mich, wie du es kannst ertragen, Daß unsre jüngste Schwester gleich sich stellt Uns älteren, als wären wir nicht besser Als dieses dreiste, arg-verwöhnte Ding. 5 Kaum haben wir ein seltenes Prunkgewand, Kaum modisch-neue Kleider, selbsterfund'ne, So hat sie's auch, wenn's etwa ihr gefällt, Ja sticht mit Neuestem uns beide aus. Zudem ist sie so hübsch und so bescheiden, 10 So ehrbar, höfisch, sittsam und genau, Daß unser Hof nichts andres find't zu reden, Als wie sie mich und dich in Schatten stellt. Ragan. Was soll ich tun? Wür's bloß in meiner Macht, Uns zu bewahren vor solch arger Pest! 15 Nasch muß zu tötlicher Arznei man greifen, Um ihres blühenden Nuhmes Glanz zu trüben, Sonst hat gar bald sie Ruf und Preis — Und wir sind in den Winkel dann gestoßen. Siehst du denn nicht, wie sich verschiedene Werber 20 Ihr täglich nahn, und solche bester Art? Nimm an, sie fänd einmal Geschmack an Einem Und käme so zum Gatten, der uns fehlt. Was dann? Wir müssten rechtens vor ihr weichen, Gerieth' uns dieß auch noch so sehr zur Schande.

5 Gonorill. By my virginity, rather then she shall haue 35 A husband betöre me, Ile marry one or other in his shirt: And yet I haue made halse a graunt already Of my good will vnto the King of Cornwall. Ragan. Sweare not so deeply (sister) here coiheth my L. Skaliiger. 30 Something his hasty comming doth Import. Enter Skaliiger.

Skaliiger. Sweet Princesses, I am glad 1 met you heere so luckily, Hauing good newes which doth concerne you both, And craueth speedy expedition. Ragan. For Gods sake teil vs what it is, my Lord, 35 I am with child vntill you vtter it. Skaliiger. Madam, to saue your longing, this it is: Your father in great secrecy to day, Told me, he meanes to marry you out of hand Vnto the noble Prince of Cambria; 40 You, Madam, to the King of Cornwalls Grace: Your yonger sister he would fayne bestow Vpon the rieh King of Hibernia: But that he doubts, she hardly will consent; For hitherto she ne’re could fancy him. 45 If she do yeeld, why then, betweene you three, He will deuide his kingdome for your dowries. But yet there is a further mystery, Which, so you will conceale, I will disclose. Gonorill. What e’er thou speakst to vs, kind Skaliiger, 50 Thinke that thou speakst it only to thy seife. Skaliiger. He earnestly desireth for to know, Which of you three do beare most loue to him, And on your loues he so extremely dotes, As neuer any did, I thinke, before. 55 He presently doth meane to send for you, To be resolu’d of this tormenting doubt: And looke, whose answer pleaseth him the best, They shall haue most vnto their marriages. Ragan. 0 that I had some pleasing Mermayds voyce, 60 For to inchaunt his sencelesse sences with! Skaliiger. For he supposeth that Cordella will (Striuing to go beyond you in her loue) Promise to do what euer he desires: Then will he Straight enioyne her for his sake, 6$ The Hibernian King in marriagc for to take. This is the summe of all I haue to say; Which being done, I humbly take my leaue,

25 Gonorill. So wahr ich Jungfrau Dor mir vermahlt, nahm' ich den nächsten besten, wie er steht Obgleich ich mich schon halb und Freiwillig Cornwalls König zum

bin — eh' daß sie sich

und geht, halb versprochen Gemahl.

zoRagan. Beschwör es nicht! — Hier kommt Lord Skattiger Und irgendwas bedeutet mir sein Hasten. Es kommt Skalliger.

Skalliger. Euch, schöne Damen, glücklich-schnell zu treffen, Freut mich, denn gut ist meine Post und wichtig Und heischet eilige Erledigung. 35 Rag an. Um Gottes Willen, sagt uns, was es ist. Ich fühl mich schwanger, bis Ihr Euch entbunden. Skalliger. Zu stillen Eure Sehnsucht, Herrin, hört: In großer Heimlichkeit sprach Euer Vater Heut so zu mir: er wolle Euch vermahlen 4" Dem hohen Herrn von Cambria und Euch, Prinzeß, der Hoheit, Cornwalls König; Die jüngste Schwester möcht' er gerne geben Dem reichen König von Hibernia, Rur daß für ihre Zustimmung er bangt, 45 Weil sie den König bisher noch nicht liebt. Doch gibt sie nach, will zwischen allen Dreien Sein Königreich als Mitgift er verteilen. Und ferner noch bestehet ein Geheimnis, Das ich, so Ihr nur schweigt, enthüllen will. 50 Gonorill. Was du auch immer zu uns sprichst, mein Freund, Glaub' mir, du sprichst das wie zu deinem Selbst.

Skalliger. Gar ernstlich wünscht er sicher zu erkunden, Wer von Euch dreien ihn am meisten liebt — Er ist in Eure Lieb so sehr vernarrt,

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Wie keiner noch zuvor, soweit ich denke. Er will auch ohn' Verzug Euch holen lassen, Um seiner gweifelsqual sich zu entledigen. Und merkt: weß Antwort ihm am besten bäucht, Die soll das meiste in die Eh' bekommen.

soRagan. O daß ich doch Sirenenzungen hätte! Bezaubern wollt ich ihm sein hirnlos Hirn. Skalliger. Und er nimmt von Cordcllen an, sie werd' (Gewillt zu überbieten Eure Liebe) Versprechen, jeden Wunsch ihm zu erfüllen. 65 Dann denkt er, straks den Witten ihr zu beugen, Daß sie zum Gatten nähme den Hiberner. — Das ist nun alles, was ich hab zu sagen, Und wett's gesagt, bitt' ich um Abschied jetzt

6 Not doubting but your wisdomes will foresee, What course will best vnto your good agree. GonoriU. Thanks, gentle Skailiger, thy kindnes vndeserued, Shall not be vnrequited, if we liue.

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(Exil SkaUiger.)

Ragan. Now haue we fit occasion offred vs, To be reueng’d vpon her vnperceyu’d. GonoriU. Nay, our reuenge we will inslief On her, Shall be accounted piety in vs: 1 will so flatter with my doting father, As he was ne’re flattred in his life. Nay, I will say, that if it be his pleasure, To match me to a begger, I will yeeld: For why, I know what euer I do say, He meanes to match me with the Cornwall King. Ragan. Ile say the like: for I am well assured, What e’re I say to please the old mans mind, Who dotes, as if he were a child agayne, I shall inioy the noble Cambrian Prince: Only, to feed his humour, will suffice, To say, I am Content with any one Whom heele appoynt me; this will please him more, Then e’re Apolloes muslke pleased louc. GonoriU. I smile to think, in what a wofull plight Cordella will be, when we answere thus: For she will rather dye, then giue consent To ioyne in marriage with the Irish King: So will our father think, she loueth him not, Because she will not graunt to his desire, Which we will aggrauate in such bitter termes, That he will soone conuert his loue to hate: For he, you know, is alwayes in extremes. Ragan. Not all the world could lay a bester plot, 1 long till it be put in practice. (Exeunt.)

Enter Leir and Perillus.

Leir. Perillus, go seeke my daughters, Will them immediately come and speak with me. Perillus. I will, my gracious Lord. (Exil.)

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Und zweifle nicht, dah Ihr in Eurer Weisheit Erschaut den Weg, der Euch zum Dorteil führt. Sonorill. Dank, lieber Skalliger! Ist deine Güte Auch unverändert, nicht unvergolten beibt sie. (€5talliger ab.) Ragan. Run beut sich günstige Gelegenheit Um uns ganz unbemerkt an ihr zu rächen. -zGonorill. Roch mehr! Die Rache, die wir nehmen, wird Als unser kindlicher Gehorsam gelten. Ich will so schmeicheln dem vernarrten Vater, Wie ihm sein Lebtag nie geschmeichelt worden. Ja, ich will sagen, daß, wär's ihm Vergnügen 8o Mich einem Bettler anzutrau'n, ich folgte — Weih ich doch wol, was immer ich auch sag, Daß er mich Cornwalls König will vermahlen. Ragan. Und Gleiches sage ich, denn sicher bin ich, Was ich auch sag als Schmeichelei dem Alten, 85 Der so vernarrt, als wär zum Kind er worden — Ich werd als Cambriens Gattin mich ergehen. Bloh um in gute Laune ihn zu bringen, Will ich erklären, dah mir jeder recht, Den er bestimmt, was mehr ihn freuen wird y> Als Jeus Apollos Leier hat erfreut. Gonorill. Ium Lachen reizt mich, wenn ich denk, wie schlimm Cordelia dran wird sein ob unserer Antwort. Denn lieber wird sie sterben als freiwillig Der Eh' mit Irlands König beizustimmen. 95 Drum wird der Vater ihre Lieb' bezweifeln, Weil seinem Wunsch sie sich nicht fügen will. Mit bittern Worten lasst uns dieß bemängeln, Daß seine Lieb' sich rasch in Haß verwandle. Du weiht, er neigt ja stets zur Übertreibung. »oo Ragan. Wer könnte besser eine Falle legen! Ich fieb're, sie in Wirksamkeit zu sehn. (Beide ab.)

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Dritte Szene Leirs Schloß. (Ee treten auf Leir und Perillus. Leir. Perillus geh und such mir meine Töchter, Ich will sie unverzüglich sehn und sprechen. Perillus. So sei's, mein gnäd'ger Herr! (Ad.)

7 Leir. Oh, what a combat feeles my panting heart, ’Twixt childrens loue, and care of Common weale! s How deare my daughters are vnto my soule, None knowes, but he, that knowes my thoghts & secret deeds. Ah, little do they know the deare regard, Wherein I hold their future state to come: When they securely sleepe on beds of downe, io These aged eyes do watch for their behälfe: While they like wantons sport in youthfull toyes, This throbbing heart is pearst with dire annoyes. As doth the Sun excceed the smallest Starre, So much the fathers loue exceeds the childs. 15 Yet my complaynts are causlesse: for the world Affords not children more conformable: And yet, me thinks, my mind presageth still I know not what; and yet I feare some ill. Enter Peritlus, with the three daughters.

Well, here my daughters come: I haue found out A present meanes to rid me of this doubt. Gonorill. Our royall Lord and father, in all duty, We come to know the tenour of your will, Why you so hastily haue sent for vs? Leir. Deare Gonorill, kind Ragan, sweet Cordelia, Ye florishing branches of a Kingly stocke, Sprung from a tree that once did flourish greene, Whose blossomes now are nipt with Winters frost, And pale grym death doth wayt vpon my Steps, And summons me vnto his next Assizes. Therefore, deare daughters, as ye tender the safety Of him that was the cause of your first being, Resolue a doubt which much molests my mind, Which of you three to me would proue most kind; Which loues me most, and which at my request Will soonest yeeld vnto their fathers best. Gonorill. I hope, my gracious father makes no doubt Of any of his daughters loue to him: Yet for my part, to shew my zeale to you, Which cannot be in windy words rehearst, I prize my loue to you at such a rate, I thinke my life inferiour to my loue. Should you inioyne me for to tye a milstone About my neck, and leape into the Sea, At your command I willingly would doe it: Yea, for to doe you good, I would ascend The highest Turret in all Brittany, And from the top leape headlong to the ground:

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fielt. O, wie verspürt mein pochend Herz den Kampf Don Vaters fiied und Sorge für den Staat! Wie wert mir meine Töchter, das weih bloß, Wer mein geheimes Tun und Denken kennt. Nur wenig ahnen sie die Sorglichkeit, Womit ich ihren künftigen Stand bedenk. io Wenn ruhig sie in Daunenbetten schlafen, Späh'n diese alten Augen aus für sie; Wenn sie in kind'schem Spiel den Tag verscherzen. Durchzuckt grausame Qual mein bebend Herz. Wie von der Sonn ein Sternchen überragt wird, 15 So überragt fein Kind an fiieb der Vater. Doch grundlos ist mein Klagen, denn wo gäb's Noch Kinder, die so folgsam wie die meinen? Und doch, deucht mich, mein Geist verkünde mir, Ich weih nicht, was; und doch befürcht ich übles.

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Ls kommt Perlllus mit den drei Töchtern.

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Nun wol, da kommen sie. Ein Mittel hab ich, Mich rasch von meinen Zweifeln zu befreien. Gonorill. Erhab'ner Herr und Vater, pflichtgemäh Nah'n wir, zu hören Eures Willens Grund, Warum so eilig wir hieher befohlen. fieir. Liebreiche Gonorill, fügsame Ragan, Holde Cordella, Dlütenzweige seid Ihr Dom Königsstamm, der einst auch selber grünte; Doch jetzt hat Winterfrost die Kraft gebrochen, Grimm schleicht der bleiche Tod im Rücken mir Und fordert mich demnächst vor seine Schranken. Darum, Ihr theuren Töchter, — lieb-besorgt Für dessen Wol, der Euch das Leben schenkte — Den Zweifel löset mir, der mich bedrückt: Wer von Euch dreien als gütigst sich erprobt, Wer mich am meisten liebt und wer — verlang ich's — Am schnellsten dem Geheih des Vaters folgt. Gonorill. Ich hoff, mein gnad'ger Vater zweifelt nicht An unser aller Kindeslieb für ihn. Grad ich — um meinen Eifer zu bezeugen, Den wind'ge Worte nicht umschreiben können Ich werte meine fiieb zu Euch so hoch, Dah leichter mir mein Leben wiegt als meine Liebe. Befehlt, dah — einen Mühlstein um den Hals — Hinein ins Meer ich selbst mich stürzen soll, Auf dieh Gebot hin willig würd' ich's tun. Fürwahr, wär's Euch zum Heil, ich würd' erklimmen Den höchsten Turm von ganz Brittanien, Dom First mich Häuptlings in die Tiefe schleudern.

8 Nay, more, should you appoynt me for to marry The meanest vassayle in the spacious world, Without reply I would accomplish it: In briete, commaund what euer you desire, And if 1 fayle, no fauour I require. Leir. 0, how thy words reuiue my dying soule! Corddia. 0, how 1 doe abhorre this flattery! Leir. But what sayth Ragan to her fathers will? Rogan. O, that my simple vtterance could suffice, To teil the true Intention of my heart, Which burnes in reale of duty to your grace, And neuer can be quench’d, but by desire To shew the same in outward forwardnesse. Oh, that there were some other mayd that durst But make a challenge of her loue with me; Ide make her soone confesse she neuer loued Her father halse so well as I doe you. I then, my deeds should proue in playner case, How much my reale aboundeth to your grace: But for them all, let this one meane suffice, To ratify my loue betöre your eyes: I haue right noble Suters to my loue, No worse then Kings, and happely 1 loue one: Yet, would you haue me make my choyce anew, Ide bridle fancy, and be rulde by you. Leir. Did neuer Philomel sing so sweet a note. Cordelia. Did neuer flatterer teil so false a tale. Leir. Speak now, Cordella, make my ioyes at full, And drop downe Nectar from thy hony lips. Cordella. I cannot paynt my duty forth in words, 1 hope my deeds shall make report for me: But looke what loue the child doth owe the father, The same to you I beare, my gracious Lord. Gonorill. Here is an answere answerlesse indeed: Were you my daughter, I should scarcely brooke it. Ragan. Dost thou not blush, proud Peacock as thou art, To make our father such a slight reply? Leir. Why how now, Minion, are you growne so proud? Doth our deare loue make you thus peremptory? What, is your loue become so small to vs, As that you scorne to teil vs what it is? Do you loue vs, as euery child doth loue Their father? True indeed, as some, Who by disobedience short their fathers dayes, And so would you; some are so father-sick, That they make meanes to rid them from the world;

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Ja würdet Ihr zum Gatten mir bestimmen Den ärmlichsten Vasallen der weiten Welt Ohn' Widerrede würde ich sein Weib. Kurzum, befehlt, was immer Euer Wunsch, Und zaudre ich, entzieht mir Eure Gunst. Leir. O wie solch Wort mir neu belebt den Geist! 5s Cordella (für sich). O wie die leere Schmeichelei ich haß. Leir. Doch was sagt Ragan zu des Vaters Wunsch? Ragan. O daß mir meine schlichte Red' genügte, Die treue Meinung zu enthüll'n des Herzens. Das flammt vor Eifer für Euer Gnaden Dienst 60 Und kann gelöscht nur werden durch den Wunsch, Den Eifer zu beweisen durch die Tat. — O daß es eine Andre gab', die wagte, Herauszufordern mich mit ihrer Liebe. Gar bald mufft sie gesteh'n, nicht halb sol stark 65 Liebt' ihren Vater sie, als ich Euch liebe? Dann würden meine Taten klar erweisen, Wie reich mein Eifer ist für Euer Gnaden. — Statt dessen lasst dieß Eine Euch genügen, Um zu beträft'gen meine Lieb' vor Euch: 70 Es werben edle Freier um diese Hand Und Kön'ge sinds und wirklich lieb ich Einen; Doch war es Euer Wunsch, daß neu ich wählte, Ich drosselte mein Herz, ließ Euch die Wahl. Leir. Sang jemals Philomel solch süßes Lied? 7s Eordella (für sich). Sprach jemals Schmeichelei so falschen Spruch? Leir. Sprich nun Cordella, kröne meine Freuden, Laß Neckar von den Honiglippen träufeln. Cordella. Ich kann nicht meine Pflicht mit Worten schminken, Ich hoff', daß meine Taten für mich zeugen. 80 Die Liebe, die das Kind dem Vater schuldet, Ich hege sie für Euch, mein güt'ger Herr. Gonorill. Die Antwort dünkt mich unverantwortlich; Wärst' meine Tochter du, nicht würd ich's dulden. Rag an. Errötest du nicht, stolzer Pfau, vor Scham, 85 Solch nicht'ges Wort dem Vater hinzuwerfen? Leir. Wie bist, mein Liebling, du so stolz geworden? Isfs Unsre Lieb', die dich so kühn gemacht? Ist deine Lieb' zu Uns so klein geworden, Daß du verschmähst zu sagen, was sie ist? — 90 Du liebst Uns bloß, wie and're Kinder auch Die Väter lieben? Meiner Treu, wie solche, Die, unfügsam, der Väter Tage kürzen. Das tätest du! — Etwelche sind der Väter So überdrüssig, sie aus der Welt zu schaffen.

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9 And so would you: some are indifferent, Whether their aged parents iiue or dye; And so are you. But, didst thou know, proud gyrle, What care I had to foster thee to this, Ah, then thou wouldst say as thy sisters do: Our life is lesse, then loue we owe to you. CordeUa. Deare father, do not so mistake my words, Nor my playne meaning de misconstrued; My toung was neuer vsde to flattery. GonoriU. You were not best say I flatter: if you do, My deeds shall shew, I flatter not with you. I loue my father bester then thou canst. Cordella. The prayse were great, spoke from anothers mouth: But it should seeme your neighbours dwell far off. Rogan. Nay, here is one, that will confirme as much As she hath sayd, both for my seife and her. I say, thou dost not wish my fathers good. Cordella. Deare father— Leir. Peace, bastard Impe, no issue of King Leir, I will not heare thee speake one tittle more. Call not me father, if thou loue thy life, Nor these thy sisters once presume to name: Looke for no helpe henceforth from me nor mine; Shift as thou wilt, and trust vnto thy seife: My Kingdome will 1 equally deuide ’Twixt thy two sisters to their royall dowre, And will bestow them worthy their deserts: This done, because thou shalt not haue the hope, To haue a childs part in the time to come, I presently will dispossesse my seife, And set vp these vpon my princely throne. Gonorill. I euer thought that pride would haue a fall. Ragan. Plaine dealing, sister: your beauty is so sheene, Youd need no dowry, to make you be a Queene.

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(Exeunt Leir, Gonorill, Ragan.)

Cordella. Now whither, poore forsaken, shall 1 goe, When mine owne sisters tryumph in my woe? But vnto him which doth protect the Lust, In him will poore Cordella put her trust. These hands shall labour, for to get my spending; And so Ile Iiue vntill my dayes haue ending. Perillus. Oh, how 1 grieue, to see my Lord thus fond, To dote so much vpon vayne flattering words. Ah, if he but with good aduice had weyghed,

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Das tätest du! — Und andern gilt es gleich. Ob tot die greisen Eltern oder lebend. Und so bist du! — Doch kenntest, Stolze, du Die Mühe, die ich hatt dich aufzuzieh'n. Dann sprächest du wie deine Schwestern sprechen: „Mehr als das Leben gilt uns uns're Liebe!"

Lorbella. Verkennt nicht meine Motte, teurer Vater, Unb gebt nicht krummen Sinn der graden Rede. Das Schmeicheln hat mein Mund niemals geübt. Z05

Gonorill. Dir steht's nicht zu, mich Schmeichlettn zu heißen, Denn meine Taten werden es bezeugen: Ich lieb ben Vater mehr als du vermagst.

Lordella. Das Lob wär groß, käm es von andern Lippen, Doch wohnen deine Zeugen, scheints, gar fern. 110

Rag an. Rein, hier steht eine, die vollauf erhättet, Was sie gesagt, und das für mich und sie. Ich sag, du wünschst nichts Gutes unserm Vater.

Cordella.

O teurer Vater —

Leir. Still Bastard, Balg, nicht Sproß vom König Leirr Don dir will keine Silbe mehr ich hören. »5 Renn mich nicht Vater, ist dir dein Leben lieb. Roch wag es, die als Schwestern anzureden. Erhoff dir weiter keine Hülf von uns, Geh, wo du willst) bau einzig nur auf dich! Mein Königreich geb ich zu gleichen Teilen ho Als königliche Mitgift deinen Schwestern, Um nach Verdienst sie würdig zu beschenken. Damit dir aber keine Hoffnung bleibe, In Zukunft zu erhalten deinen Anteil, Will allsogleich ich selber mich enteignen, i*5 Um die auf meinen Fürstentton zu sehen.

Gonorill. Nie, dacht ich, käme Stolz so rasch zu Fall.

Ragan. Run, rund heraus: so schön ist Schwesterlein, Wird bald auch ohne Mitgift Kön'gin sein! (Ab Leir, Gonorill und Aagan.)

Cordelia. Verstoßen muß ich auf den Weg mich machen; iso Nicht zu den Schwestern, die mein Leid verlachen. Allein zu Gott, der die Gerechten schützt, Weil einzig seine Hilf in Rot uns nützt! Bloß was ich mir erwerb mit diesen Händen, Wird mir die Tage fristen, bis sie enden. (Lordella ab.)

iS5 Derillus. O, wie beklag ich's, daß mein Herr vernartt ist. So sehr zu lieben leere Schmeichelei. Hätt er mit klarem Urteil doch erkannt

IO The hidden tenure of her humbie Speech, Reason to rage should not haue giuen place, Nor poore Cordella süsser such disgrace.

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(Exit.)

Enter the Galliern King with Mumford, and three Nobles more.

King. Disswade me not, my Lords, I am resolu'd, This next fayre wynd to sayle for Brittany, In some disguise, to see if flying fame Be not too prodigall in the wondrous prayse Of these three Nymphes, the daughters of King Leir. If present view do answere absent prayse, And eyes aliow of what our eares haue heard, And Venus stand auspicious to my vowes, And Fortune fauour what I take in hand; I will returne seyz’d of as rieh a prize As lason, when he wanne the golden fleece. Mumford. Heauens graut you may; the match were ful of honor, And well beseeming the young Gallian King. I would your Grace would fauour me so much, As make me partner of your Pilgrimage. I long to see the gallant British Dames, And feed mine eyes vpon their rare perfections: For till I know the contrary, Ile say, Our Dames in Fraauce are far more fayre then they. King. Lord Mumford, you have saued me a labour, In offring that which I did meane to aske: And I most willingly accept your Company. Yet first I will inioyne you to obserue Some few conditions which I shall propose. Mumford. So that you do not tye mine eyes for looking After the amorous glaunces of fayre Dames: So that you do not tye my toung from speaking, My lips from kissing when occasion serues, My hands from congees, and my knees to bow To gallant Gy ries; which were a taske more hard, Then flesh and bloud is able to indure: Commaund what eise you please, I rest Content. King. To bind thee from a thing thou canst not leaue, Were but a meane to make thee seeke it more: And therefore speake, looke, kisse, salute for me; In these my seife am like to second thee.

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Ihrer bescheidnen Red verborgnen Kern. Dann hatt Vernunft der Wur nicht Platz gemacht, Noch wär Cordella jetzt in Dann und Acht. (Ad.)

Vierte Szene Am Hof zu Frankreich. Es treten auf der König Galliens mit Mumford und außerdem drei Edle.

König. Nicht widersprecht mir, Lords, ich bin entschlossen. Mit nächstem guten Wind schiff ich nach England, Verkleidet, um zu sehn, ob Fama nicht Gar zu verschwendrisch war mit Wunderlob 5 Den dreien Nymphen, Leirs edlen Töchtern. Wenn nahes Schaun das ferne Lob erhärtet. Das Aug bestätigt, was das Ohr gehört, Wenn Venus meinen Wünschen gnädig ist, Fortuna mir begünstigt meinen Plan — 10 Komm ich zurück mit einem Preis so hoch Wie Jason, als das goldne Vließ er bracht. Mumford. Der Himmel gebe! Die Heirat wäre ehrenvoll. Würd gut anstehn dem jungen Gallerkönig. Ich wollt, Eur Gnaden schenkte mir die Gunst 15 Mich mitzunehmen auf die Pilgerfahrt. Gern möcht die prächtigen Brittinnen ich sehn, Das Aug erfreun an ihrer Herrlichkeit, Denn, bis das Gegenteil mich überzeugt, Halt unsre Franzin ich für weitaus schöner. *0 Bönig. Lord Mumford, du hast mir erspart die Müh Des Angebots, das ich schon machen wollte: Deine Begleitung ist mir ganz genehm. Doch erst verpflicht ich dich zur Folgeleistung In ein paar Punkten, die du hören sollst. -5 Mumford. Nur daß Ihr meinen Augen nicht verwehrt Zu lugen nach galanter Damen Schönheit, Noch meiner Jung verwehrt verliebtes Plaudern, Den Lippen Küsse, so sie der Zufall beut, Der Hand das Streicheln und dem Knie das Beugen 30 Dor netten Mädchen! Solch Verbot war härter. Als Fleisch und Blut in mir ertragen könnten; Befehlt, was sonst Ihr wollt, ich bins zufrieden. König. Dir zu entziehn, was du nicht lassen kannst, Wär nur ein Mittel, deine Gier zu stacheln. 35 Und darum sprich, schau, küss' und grüß' für mich, Hierin räum ich dir gern den Vorrang ein. —

II Now heare thy taske. I Charge thee from the time That first we set sayle for the Brittish shore, To vse no words of dignity to me, But in the friendliest maner that thou canst, Make vse of me as thy companion: For we will go disguisde in Palmers weeds, That no man shall mistrust vs what we are. Mumford. If that be all, Ile fit your turne, I warrant you. I am some kin to the Blunts, and 1 think, the klontest of All my kindred; therefore if 1 bee too blunt with you, Thank your seife for praying me to be so. King, Thy pleasant Company will make the way seeme short. It resteth now, that in my absence hence, I do commit the gouernment to you My trusty Lords and faythfull Counsellers. Time cutteth off the rest I haue to say: The wynd blowes fayre, and I must needs away. Nobles. Heauens send your voyage to as good effect, As we your land do purpose to protect.

s, denn sie beklagt Ahr Schicksal wie auch ihres Vaters Hätte. Cordella (für sich). Das reiche Kleid passt schlecht zu meiner Not, Mit dürftigem Gewand will ich*s vettauschen. Mumford (seitwärts — für sich). Hätt ich ein Königreich in meinen Händen, Ich gäb^s dahin für einer Stallmagd Kittel, Wenn unter uns wir unsre Kleider tauschten. Lordella (für sich). Ich will mich meiner Nätherei befleißigen. Um so mein Leben mir zu fristen. Mumford (seitwärts — für sich). Wie brav! Willi- Gott, so kriegst du meine Kundschaft. Bei Sankt Denis beschwör \d)’s feierlich: Für Hemd und Nachtzeug, das am Leib ich ttage. Cordella (für sich). Ich will mich weihin dem Leben einer Jungfrau. Mumford (seitwärts — für sich). Dann, wahrlich, kriegst du meine Kundschaft nicht. König (seitwärts). Ich kann nicht länger dastehn ohn ein Wott, Denn tu ich es, so bricht mein Herz in Stücken.

17 Mumford. Sblood, Wil, I hope you are not in love with my Sepster. ♦