Suv sevut - die endzeitliche Wiederherstellung bei den Propheten

Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Kapitel I. Die Bedeutung der Phrase
Kapitel II. Die mit dem heilsprophetischen Terminus verbundenen Vorstellungen
Anhang

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Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft: 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. 35. 36. 37. 38. 39.

W. Frankenberg: Die Datierung der Psalmen Salomos. 1896. Mark 3.20 Ch. Torrey: Composition and Historical Valueof Ezra-Nehemia. 1896 2.40 A. v. Gall: Altisraelitische Kultstätten. 1898 5.— M. Lohr: Untersuchungen zum Buch Arnos. 1901 2.50 G. Diettrich: Eine jakobitische Einleitung in den Psalter in Verbindung mit 2 Homilien aus dem großen Psalmenkomm. des Daniel v. Salah. 1901 6.50 G. Diettrich: Isö'dädh's Stellung i. d. Auslegungsgesch. d. A. T., an s. Kommentaren zu Hosea, Joel, Jona, Sacharja usw. veranschaulicht. 1902 7.50 E. Baumann: Der Aufbau der Amosreden. 1903 2.40 G. Diettrich: Ein Apparatus criticus z. Pesitto z. Proph.Jesaia. 1905. 10.— E. Brederek: Konkordanz zum Targum Onkelos. 1906 . . . . 6.50 M. Lohr: Sozialismus und Individualismus im Alten Testament. 1906. 1.— J. Schliebitz: Isö'dädh's Kommentar z. Buche Hiob. Text und Uebersetzung. 1907 4.— M. Peisker: Die Beziehungen der Nichtisraeliten zu Jahve. 1907. 2.50 J. Müller: Beiträge zur Erklärung und Kritik des Buches Tobit. R. Stnend: Alter und Herkunft des Achikar-Romans u. sein Verhältnis zu Aesop. 1908 4.40 F. Lundgreen: Benutzung der Pflanzenwelt in der alttestamentl. Religion. 1908 5.— G. Westphal: Jahwes Wohnstätten nach Anschauungen d. Hebräer. 1908 11.— A. Kropat: Die Syntax des Autors der Chronik, verglichen mit der seiner Quellen. Ein Beitrag zur historischen Syntax des Hebräischen. 1909 4.— A. Merx: Der Messias oder Ta'eb der Samaritaner. 1909 . . . 5.— W. Brandt: Die jüdischen Baptismen oder das religiöse Waschen u. Baden im Judentum mit Einschluß d. Judenchristentums. 1910. 7.50 W. Brandt: Jüd. Reinheitslehre u. ihre Beschreibg. i. d. Evangelien 191 0 2.70 J. Hänel: Die außermasoretischen Uebereinstimmungen zwischen der Septuaginta und der Peschittha in der Genesis. 1911 . . 3.60 W. Frankenberg: Das Verständnis der Oden Salomos. 1911 . . 5.— J . Meinhold: 1. Mose 14. Eine historisch-kritische Untersuchung. 191 1 1.50 0 . Holtzmann: Der Tosephtatraktat Berakot. Text, Uebersetzung und Erklärung. 1912 7.— 0 . Eißfeldt: Der Maschal im Alten Testament 1913 . . . . 3.— W. Naumann: Untersuchungen über den apokryphen Jeremiasbrief. 1913 2.20 W. Frankenberg: Der Organismus d. semitischen Wortbildung. 1913. 6.50 Studien zur semitischen Philologie und Religionsgeschichte. J u l i u s W e l l h a u s e n zum 70. Geburtstag. Hrsg. v. K- M a r t i . 1914. 18.— 0 . Klein: Syrisch-griechisches Wörterbuch zu den vier kanon. E w . 1916 6.60 W. Coßmann: Die Entwicklung des Gerichtsgedankens bei den alttestamentlichen Propheten. 1915 7.— N.Messel: Die Einheitlichkeit der jüdischen Eschatologie. 1915. 6.50 W. Eichrodt: Die Quellen der Genesis, von neuem untersucht. 1916. 5.60 W.Baumgartner: Die Klagegedichte des Jeremias. 1917 . . . 5.— Abhandlungen zur semitischen Religionsgeschichte und Sprachwissenschaft. B a u d i s s i n - Festschrift, z. 70. Geburtstage. 1918. 28.— Beiträge zur alttestamentlichen Wissenschaft. Karl Budde zum 70. Geburtstag. Hrsg. von K. M a r t i . 1920 . . . . 9.— N. Messel: Der Menschensohn in den Bilderreden des Henoch. 1922. 2.80 H. Jahnow: Das hebr. Leichenlied im Rahmen der Völkerdichtung. 1923 9.— L. Köhler: Deuterojesaja (Jesaja 40—55) stilkrit. untersucht. 1923. 3.60 M. Lohr: Hexateuchproblem: I. Der Priesterkodex in der Genesis. 1924 —.80 G. Hölscher: Hesekiel, der Dichter und das Buch. 1924 . . . 10.—

DIE ENDZEITLICHE WIEDERHERSTELLUNG BEI DEN PROPHETEN VON

ERNST LUDWIG DIETRICH XilO. THEOL., DE. PHIL., P F A B R E B IN WACKERNHEIM BEI MAINZ

VERLAG VON ALFRED TÖPELMANN IN GIESSEN 1925

BEIHEFTE ZUR ZEITSCHRIFT FÜR DIE ALTTESTAMENTLICHE WISSENSCHAFT 40

Made in Germany Alle Hechte, Insbesondere das Bechi der Übersetzung, vorbehalten

MEINEM YATEE

V

Vorwort.

Vorwort. Vorliegende Untersuchung, die ich hiermit der Oeffentlichkeit übergebe, hat der Theologischen Fakultät Gießen im Sommer 1920 als Lizentiaten-Dissertation vorgelegen. Die Anregung zu dem Thema verdanke ich meinem Lehrer Herrn Prof. D. Dr. G U N K E L (jetzt in Halle). Von dem reichen Material, das mir aus den verschiedensten Quellen hauptsächlich für Kap. II, § 2 zu Gebote stand, konnte, mit Rücksicht auf den Umfang der »Beihefte«, nur ein kleiner Teil Aufnahme finden; ebenso mußte ein drittes Kapitel über die religionsgeschichtliche Bedeutung der Theorie von der Wiederherstellung durch die kurze Zusammenfassung am Schluß ersetzt werden. Durch die ungünstigen Zeitverhältnisse hat sich die Drucklegung lange verzögert, was ich bei der Beurteilung meiner Untersuchung zu berücksichtigen bitte. Daß es doch endlich zum Druck gekommen ist, verdanke ich dem freundlichen Interesse, das die Herren Prof. D. Dr. H A N S SCHMIDT Gießen und Prof. D. Dr. H U G O GRESSMANN-Berlin meiner Arbeit entgegenbrachten, sowie dem bereitwilligen Entgegenkommen des Herrn Verlegers Dr. A . TÖPELMANN. Allen diesen meinen Förderern sei an dieser Stelle nochmals Dank gesagt. W a c k e r n h e i m b. M a i n z , 5. Nov. 1924. Lic. Dr. Dietrich.

VI

Inhaltsverzeichnis.

Inhaltsverzeichnis. Seite

Vorwort Kapitel I.

V I—37

Die Bedeutung der Phrase

§ I.

Die bisherigen Hypothesen

§ 2.

Exegetische Untersuchung des Terminus

§ 3.

Grammatisch-etymologische Untersuchung des Terminus

Zusammenfassung Kapitel II. D i e m i t d e m h e i l s p r o p h e t i s c h e n denen Vorstellungen

I 12 28 36 Terminus

verbun-

§ 1.

Die Vorstellungen der Heilsprophetie

§ 2.

Die universalistisch-mythologische Theorie von der Wiederkehr der

Dinge Zusammenfassung Anhang: T a b e l l e d e r S y n o n y m a

38—62 38 51 60 63—66

Kapitel I.

§ i.

Die bisherigen Hypothesen.

I

K a p i t e l I.

Die Bedeutung der Phrase. § i.

Die bisherigen Hypothesen.

Bei der Untersuchung der Phrase handelt es sich zunächst um Ableitung und Bedeutung des Nomens niatf (oder i^atf) — ob nämlich na® »in die Gefangenschaft führen« zugrunde liegt und man daher übersetzt: »Gefangenschaft wenden, die Gefangenen zurückführen« — oder aber, ob ma® von ai® kommt und die Phrase demnach bedeutet: »die Wendung (des Geschicks) wenden« oder »eine Wiederherstellung wiederherstellen.« Beide Uebersetzungen sind in grammatischer, noch mehr aber in exegetischer Hinsicht mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden. Zwar läßt sich die erste philologisch dadurch rechtfertigen, daß eine Nominalbildung wie nur von naa>, nicht von ai® stammen kann, ferner insoweit, als in der Phrase das Hifil a-'tfn gebraucht wird; aber ganz ungewöhnlich ist daneben der überwiegende Gebrauch des Qal aw und dessen transitive Funktion. Ganz abgesehen vom Grammatischen, stellt sich dann in der Exegese heraus, daß »Gefangenschaft wenden« an einer ganzen Reihe von Stellen einen unpassenden Sinn ergibt, an anderen Stellen sich nur mit Mühe halten läßt. — Die zweite Uebersetzung »Wendung des Geschicks wenden« oder »wiederherstellen« befremdet schon dadurch, daß von ai® ein matt abgeleitet sein soll, während man von einem v» ein Nomen niatf *, auch im stat. constr., erwartet. Außerdem erlaubt es das Verb nur im Hifil,. die Phrase mit »Wendung wenden« zu erklären, nicht aber im Qal, das nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauch hier nur den Sinn ergeben könnte: »eine Rückkehr zurückkehren«, d . h . »zurückkehren« schlechthin, »sich wenden», was von der durch den Zusammenhang anscheinend geforderten Bedeutung »Geschick wenden« weit verschieden ist. Auch hier ist also, wie bei der ersten Uebersetzung, das intransitive Qal ai® das Haupthindernis. Gegen die zweite Auffassung spricht endlich noch, daß hie und da »Gefangenschaft wenden« das richtige zu sein scheint. Auch die T r a d i t i o n zeigt in der Erklärung der Phrase allgemeine

2

Kapitel I . Die Bedeutung der Phrase.

Unsicherheit. Die Abweichungen der griechischen, aramäischen, syrischen und lateinischen Uebersetzungen bezeugen, daß diese Unsicherheit schon frühzeitig eingesetzt hat. Die g r i e c h i s c h e n Uebersetzungen weichen sowohl unter sich, als innerhalb derselben Uebersetzung voneinander ab. L X X hat fast durchweg den Sinn »Gefangenschaft wenden« angenommen: éntaxpécpav xtjv aJxnaXwaíav 7 m a l 1 , Rechnung getragen«. S p ä t e r 8 nimmt er nicht nur, wie SCHWALLY 7 für die Ableitung und Aussprache, sondern auch für die Bedeutung an, daß neben dem urspr. V"V »Wendung wenden« durch Vermittlung mit tvatf »Gefangenschaft« auch die Bedeutung »die Gefangenen zurückführen« entstanden sei. 1) BARTH geht noch weiter und dehnt das von ihm entdeckte 21D »sammeln« auch auf einige andere Stellen aus, wo es außerhalb der Phrase vorkommen soll; die betreffenden Stellen erledigen sich jedoch durch die moderne Kritik auf einfachere Weise. 2) Vgl. KÖNIG, Lehrgebäude 2, 166 f., DlLLMANN, Komm, zum Buche Hiob 4 1891, S. 358 (»Fiktion«), SCHWALLY, ZAW VIII (1888), S. 200. Nur HUGO WINCKLEB (im folgenden besprochen) verteidigt BARTHS Auffassung. 3) A. a. O. 4) ZAW X (1890), S. 210, Note. 5) Hist.-krit. Lehrgeb. der hebr. Spr. (1891—97), 2, 166 f. 6) In seinem Hebr.-aram. Wörterbuch z. A T s. v. niaiP. 7) ZAW VIII, S. 200.

§ I.

Die bisherigen Hypothesen.

9

FRIEDRICH DELITZSCH erklärte früher 1 »Gefangenschaft wenden« für das Ursprüngliche, »wiederbringen, wiederherstellen« als abgeblaßte Bedeutung und vergleicht (obwohl damit die Schwierigkeiten der hebräischen Phrase nicht geklärt sind) die (an sich klare) assyrische Redensart turru ana aSrisu »an seinen Ort zurückbringen, wiederherstellen f . Später 2 leitet er n a » d. i. n i a » , ivnir» von a i » ab, unter Hinweis auf Wortverbindungen wie 'SS naa, in an usw. »Die richtige Lesung der Redensart«, heißt es dort, »kann nur auf philologischem W e g e entschieden werden.« n i a » , n " a » seien falsche Auflösungen eines urspr. n a » mit übergeschriebenem Vokalbuchstaben, das naitf oder n a ^ meinte. Das Nomen lautet also Haiti, na'tf (vgl. Ps 1261; dieser Hinweis stammt von EWALD). A b e r damit sind die Schwierigkeiten der Phrase nicht gelöst; befremdlich bleibt trotzdem die fast durchgängige Lesung n i a » w a r ) , die doch nun einmal die überlieferte ist, und vor allem die Transitivität des ai», die einen Vergleich mit den von DELITZSCH angeführten Wortverbindungen nicht zuläßt. Waren die bisherigen Hypothesen mehr zerstreute Anmerkungen und gelegentliche Notizen, so lieferte ERWIN PREUSCHEN die erste ausführliche Untersuchung der Phrase 3. Nicht nur unterzog er alle Belegstellen einer erneuten eingehenden Exegese, er versuchte sie auch chronologisch zu ordnen, um Entwicklung und Bedeutungswandel, sowie den Zeitpunkt der Entstehung der Redensart festzustellen. Er betont die Häufigkeit der Ableitung des niatf von natf in den alten Uebersetzungen und weist EWALDS und BARTHS Hypothese zurück. Die drei von ihm für die Untersuchung aufgestellten Prinzipien: jüdische Synagogenüberlieferung, grammatisch-etymologische Untersuchung des Substantivs rwtf, genaue E x e g e s e der Belegstellen, führen ihn zu dem Schluß: »"» heißt »Gefangenschaft wenden«, r i i a » ist von n a » abzuleiten, an jüngeren Stellen ist die Bedeutung der Phrase zu einer allgemeinen »Not, Unglück wenden« verblaßt — m. a. W . die Mehrheit in der alten Tradition hat das Richtige, und die bis auf EWALD vertretene Deutung wird erneuert und bestätigt. Trotzdem findet sich PREUSCHENS Ansicht in allen modernen Kommentaren so gut wie gar nicht; EWALDS Auffassung erfreut sich, weil mit geringeren Schwierigkeiten verknüpft, nach wie vor der meisten Anerkennung; daneben bestehen Kompromisse wie die Ansichten SCHWALLYS und KÖNIGS. Die bestehende Unsicherheit ist also durch 1) Das Buch Hiob 1902, zu Hiob 4210 (S. 139 f.). 2) »Die Lese- und Schreibfehler im A T « 1920, S. 57. 3) Z A W X V Kontroverse.«

(1895),

S.

I ff., unter

der Ueberschrift:

»nia» 31» —

eine

alte

IO

Kapitel I : Die Bedeutung der Phrase.

die bisherigen Hypothesen nicht beseitigt worden. Sie kranken gemeinsam an dem Fehler, daß jede sich nur auf den grammatischphilologischen Teil der Frage beschränkt hat, d. h. daß nur die Stellen berücksichtigt worden sind, die man in der Konkordanz unter now findet. Es fehlte jedesmal eine wesentliche, vielleicht die wesentlichste Seite: die Erforschung des Begriffs oder der Erfahrung, die die Phrase einschließt — die sich aber auch sonst vorfinden kann, ohne notwendig in die Worte vv gekleidet zu sein. M. a. W . es handelt sich hier offenbar um einen Terminus aus bestimmten Kreisen in bestimmten Verhältnissen, dazu noch, wie die Endung rn- zeigt, um ein Abstractum, dessen Sinn festzustellen die Etymologie allein nicht genügt. Erst dann kann man den Terminus zu verstehen hoffen, wenn diese Kreise und Verhältnisse, in denen er anscheinend eine Rolle gespielt hat, in Betracht gezogen werden. Die grammatischexegetische Untersuchung, so notwendig sie ist, bildet darum nur die eine Hälfte zur Lösung der Frage. A n Erklärungen der Phrase, die sie als Terminus würdigten — freilich nur wieder nach dieser Richtung — hat es, nach der Einseitigkeit der bisher genannten Hypothesen, auch nicht gefehlt; sie waren allerdings bei weitem seltener: HUGO WINCKLER 1 nennt zuerst einen terminus technicus: »Es handelt sich hier . . . einfach um die Erklärung einer Ausdrucksweise, zu welcher die Kenntnis der betr. Anschauungen oder Einrichtungen nötig ist . . . Die Erklärung dafür ist weder aus der Bibel noch aus etwaiger Kenntnis der hebr. Sprache zu entnehmen . . . c 2. Nach ihm handelt es sich um einen Terminus des Staatsrechts, nämlich den Ausdruck für die »Rückgängigmachung der Ausrottung Jerusalems als Stadt und Staat, die restitutio in integrum s . . . nicht auf die Gefangenen kommt es an, sondern auf die Herstellung und den Zustand eines Landes« 4 — womit WINCKLER sich der Auffassung EWALDS und BÖTTCHERS nähert, die »wiederherstellen« übersetzen. A b e r »völlig unabhängig ist diese Bedeutung von der sprachlichen Erklärung des betr. Ausdrucks vv, genau so unabhängig wie der staatsrechtliche Begriff eines Prätor zur Zeit des römischen Reiches von der Etymologie des Wortes« 5. Freilich schließt er sich in grammatischer Beziehung der oben erwähnten BARTHschen Hypothese an und verweist dabei auf assyr. niSi raphüti upahhir »die versprengten Einwohner brachte ich zu1) Mitteilungen der Vorderasial. Gesellschaft XI. Jahrg., 1906, S. 24 ff. 2) A . a. O. 27. 3) A. a. O. 24, vgl. 25 f. 4) A. a. O. 28. 5) A . a. O. 28, Anm.

§ i.

Die bisherigen Hypothesen.

II

sammen« = ich stellte das Land (nach der Kriegszeit) wieder her. V o n da ab verfällt e r 1 mit dem Rest seiner Erklärung dem Panbabylonismus: »Es muß, da es sich um einen allgemeinen orientalischen staatsrechtlichen Begriff handelt, die Uebersetzung des betreffenden Ausdrucks das Babylonisch-Assyrische sein, und das ist ana eääüti asbat

( a u c h utir

asbat)

»ich b e g r ü n d e t e n e u ( w i e d e r u m ) «

HERMANN GUNKEL e r k l ä r t v v

gelegentlich

8

von der

2.

literarischen

Gattung aus, innerhalb deren die Phrase gebraucht wird: aus der prophetischen Heilsweissagung oder der Bitte ums eschatologische Heil (der »prophetischen Liturgie«) und übersetzt dementsprechend »Geschick wenden« = wiederherstellen, nämlich das Volk Israel in der künftigen Heilszeit. Wer von neuem eine systematische Untersuchung der Phrase vornehmen will, hat die Fehler der bisherigen Hypothesen zu vermeiden ; d. h. er hat von der Tatsache, die WINCKLER und GUNKEL festgestellt haben, daß vv ein Terminus ist, auszugehen, alsdann eine ausführliche philologische und exegetische Erklärung zu versuchen und deren Ergebnis mit demjenigen der Untersuchung des Begriffs in Einklang zu bringen. Die Untersuchung gestaltet sich also auf folgende W e i s e : i. sie ist exegetisch: die Belegstellen sind nicht bloß text- und literarkritisch zu prüfen, sondern auch unter sorgfältiger Beobachtung des Zusammenhangs, der praktischen Gelegenheit, bei der v v gebraucht wird; ferner der Synonyme, Adverbien, Subjekte, Objekte, die den Ausdruck begleiten; 2. sie ist grammatisch-etymologisch; 3. sie ist religionsgeschichtlich; die in diesen Terminus gekleidete r e l i g i ö s e Erfahrung — und eine solche ist es, da es sich zunächst um prophetische Reden handelt, zweifellos — , ihre Verbreitung und Herrschaft ist zu erforschen sowohl in den alttestamentlichen Schriften als auch überall da, wo sich Aehnliches außerhalb des A T vermuten läßt. 1) Vgl. oben FRIEDRICH DELITZSCH. 2) Gegen diese Ableitung ist einzuwenden, daß ev'tp alsdann eine außerordentliche f r e i e Uebersetzung eines fremden Terminus wäre, während doch fremde Redensarten wie Wörter, als termini technici, bei der Uebernahme in eine andere Sprache entweder unverändert in ihrem fremden Gewand, als Fremd- und Lehnwörter, erscheinen, oder streng wörtlich übersetzt werden, vgl. assyr. iiadänu w mahäru, hebr. j n j l KW3, aram. 3.T1 303 »handeln«; assyr. mandattu, hebr. ."HS »Steuer«; assyr. temw, bibl.-aram. OES: »Edikt«; bei temi, DtJta lat,pastor, frz. pasteur »protest. Pfarrer« und patre »Hirt« usw. 3) Ausgew. Psalmen* 1917, zu Ps 8 5 5 u. 1264.

Kapitel I : Die Bedeutung der Phrase.

12

§ 2.

Exegetische Untersuchung des Terminus.

Hier taucht die schwierige F r a g e der Anordnung der Belegstellen auf. Das Ideal, die chronologische Reihenfolge, ergäbe von selbst einen Ueberblick über die Geschichte des Terminus im A T und die in ihm enthaltene religiöse E r f a h r u n g 1 ; aber da alle in Betracht kommenden Stellen, bis auf diejenigen in Hesekiel und vielleicht auch Thr 2 u, sehr schwer zu datieren sind, und ihre zeitliche Bestimmung bei den Forschern oft zwischen Jahrhunderten schwankt, muß^ man (namentlich bei Jeremia) überhaupt auf jedes Datum verzichten. Die chronologische Ansetzung m u ß sich also meist auf das übliche »vor- oder nachexilisch« beschränken, was für das Ergebnis freilich schon von Bedeutung sein kann. Die Möglichkeit, die Stellen nach Literaturgattungen zu ordnen, bleibt ebenfalls außer Betracht, da es sich bei fast allen Stellen 2 stets um zwei verwandte Arten desselben literarischen Genus handelt 3 . Ebensowenig kann man die Stellen nach den Subjekten der Phrase a n o r d n e n ; denn das Subjekt ist überall mn\ Es bleibt nur die Anordnung nach den mannigfaltig differenzierten Objekten: Das häufigste Objekt zu v v ist das V o l k (Israel, die Stämme, das Land); weniger häufig: die Dynastie Davids, Städte und Stadt Jerusalem; ein einziges M a l 4 : der Einzelne. Der Ausgangspunkt unserer Anordnung wird natürlich eine Stelle mit einem seltenen und ungewöhnlichen Gebrauch der Phrase, also mit dem Objekt des Einzelnen (Hiob 4210) sein; da hierbei zu hoffen ist, d a ß man den Terminus in einem nicht-terminologischen Charakter antrifft. Von da wird man über die Stellen mit weniger gebrauchten Objekten zu denen mit häufig angewandten übergehen. Es ergibt sich demnach folgende A n o r d n u n g : Objekt ist I. der Einzelne, Hiob 42 10. II. die Masse: a) S t a d t : Samaria, Sodom, Hes 10B3, die Zelte Jakobs, Jer 30 is, Jerusalem, Thr 214, Zion, Ps 1261 4; b) S t a a t : Dynastie Davids, Jer 33s«; c) L a n d : Jer 3244, 3311. 1) PKEÜSCHEN hat die chronologische Anordnung in seiner oben erwähnten Abhandlung durchzuführen versucht; aber es bleibt nur ein zweifelhafter Versuch. 2) Nur Hiob 42 10 liegt Erzählung, T h r 2 14 Leichenlied vor. 3) Ueberall handelt es sich um ein T u n Gottes am Ende, so daß die literarischen Gattungen entweder die Weissagung des Endes oder, liturgisch modifiziert, die Bitte ums E n d e bzw. den Hymnus auf Gott, der sie erfüllt hat (eschat. Hymnus) enthalten 4) Hiob 42 10.

§ 2.

Exegetische Untersuchung des Terminus.

d) Volk:

13

Aegypten, Hes 2914, Moab, Jer 4 8 « , Amnion, J e r 496, Elam, Jer 4989, die Exilierten, Jer 2914, der Rest des Hauses Juda, Zeph 2 7, Juda (u. Israel), Jer 33 7; (u. Jerusalem), Joel 4 i f f . ; J e r 312s; Israel, Am 9 1 4 , (u. Juda), J e r 3 0 s ; Jakob, Ps 8 5 2 ; (u. Israel), Hes 3926; das Volk allgemein, Hos 611, Ps 1 4 7 (537), Dtn 30 s, Zeph 320.

Hiob 4210. Die uns überlieferte Fassung des Buches schließt damit, daß Jahwe die Prüfungen Hiobs zurücknimmt: 1"IK irKT Ji hjüö1? avK1? "«pk b i »Jahwe verdoppelte alles, was Hiob gehabt hatte. Da kamen zu ihm alle seine Brüder und Schwestern und einstigen Bekannten . . . sie sprachen ihm Trost zu für alles Unheil, das Jahwe über ihn hatte kommen lassen . . . Jahwe aber segnete Hiobs Ende 1 mehr denn seinen Anfang«, nämlich Hiob erhielt wieder, wie vordem, Vieh, Kinderreichtum und dazu ein langes Leben. An der Spitze dieser Schilderung stehen die Worte svk 2 rrcw nK aw mm Es ist ganz unzweifelhaft, daß in der Ueberlieferung nur Aquilas bzw. des Symmachus Uebersetzung hier am Platze ist: »Jahwe stellte den Hiob wieder her«. Da Hiob noch mehr erhält als zuvor, könnte der Begriff noch weiter gefaßt werden, etwa: er wandte ihn zum Besseren, brachte ihn in Ordnung, vgl. CH? v. 11. — Das übliche »Gefangenschaft wenden» pflegt hier, wo kein eschatologischer Zusammenhang vorliegt, am ehesten zu versagen. Das verraten schon die alten Versionen, soweit sie m a r von na» herleiten, mit ihren Künsteleien, zu denen sie gerade hier genötigt sind 8 . Bezeichnenderweise steht r t f hier, wie auch sonst 4 , am Anf a n g der Aufzählung all der Einzelheiten, aus denen die Wiederherstellung besteht. Also ist es der zusammenfassende Terminus dafür. Hierzu paßt vorzüglich v. 11 D'JBb »ehemals«, OH? »Trost zusprechen«, und besonders die Gegenüberstellung des einstigen Lebens, mwn, und des neuen nach der Restitution, rmnK v. 12. I) Eig. Endteil, anderer Teil. 2) Q're. 3) S. o. § 1 z. St. Die richtige Uebersetzung ¿«¿oTpstjje xrjv dnooxpofpijv xo3 'I(i>ß kennen wir aus Symmachus ; aber schon vor ihm pflegt Aquila den Terminus so zu übersetzen. 4) Vgl. Jer 29 11 30 3 31 22 33 1 Hes 2925 Joel 4 1 Ps 85 1.

Kapitel I

14

Die Bedeutung der Phrase.

H e s 16 53. Die »Dirne« Jerusalem hat ihre Schwestern Samaria und Sodom an Bosheit so sehr übertroffen (v. 47), daß diese im Vergleich zu ihr gerecht erscheinen (v. 48 52) und der Wiederherstellung für wert erachtet werden. Auf diese Weise wird Jerusalem gestraft: es erlebt die Restitution der beiden verworfenen und verachteten Nachbarn und muß selbst »seine Schande tragen« (v. 64). — Dies ist der einzig mögliche Sinn, der dem echten Prophetengeist entspricht. Daher müssen im jetzigen Text als störende Einschübe die Verheißungen an Jerusalem v. 5 3 b 5 5 b 60—63 f. gestrichen werden In v. 5B wird tadellos klar definiert als »in seinen einstigen Zustand zurückkehren«, L X X ä7ioxaik'a'uaafrac, xa-frwg ^v flcit' «PX*¡SS bezeichnenderweise ist hier vor L X X kein ist hier also deutlich Terminus der Heilsprophetie: Das Ideal einer guten alten Zeit soll wiederkehren. Als zusammenfassender Ausdruck wird es drei Prädikaten vorangestellt: (von Städten), »DJ (von Weinbergen), n&p (von Gärten), im Sinn des Wiederherstellens. Der Abschnitt ist von

WELLHAUSEN

4

als unecht erwiesen und

mit Recht in die Zeit n a c h dem Exil gesetzt worden.

Dann be-

ll A. a. O. 65. 2) "iiv auch = wieder einmal. 3) Lies mit Aqu. Symm. Targ. Vulg. "VID3 'TDil »die mit der Herde ziehen« GIESEBEECHT. 4) Kl. Proph. (1898), 96.

§ 2.

Exegetische Untersuchung des Terminus.

25

zieht sich die Wiederherstellung auf die Abwendung der traurigen Zustände und des Druckes der Fremdherrschaft späterer Jahrhunderte. »6 parallel und findet P R E U S C H E N setzt w v hier dem aro-m bva w deshalb als entsprechende Bedeutung »Exil wenden«. Aber das '31 ittw »6 ist vielmehr dem anöis bu n-nrtsr gegenüberzustellen. Bei den Ausdrücken »Einpflanzen« und »Ausreißen« ist selbstverständlich an das Exil zu denken; aber V"V bezieht sich zunächst auf v. 14; nach v. 15 ist die Rückkehr aus dem Exil dabei eingeschlossen, v. IS redet schon von den Segnungen der Heilszeit; das Exil muß also v. 14 schon eingetreten sein. »Siehe Tage kommen, spricht Jahwe, da soll der Pflüger dem Schnitter folgen, und der Traubenkelterer dem Säemann, und triefen sollen die Berge von Most, und alle Hügel sollen überfließen; und ich will w i e d e r h e r s t e l l e n mein Volk Israel: und sie sollen wiederaufbauen zerstörte Städte und (darinnen) wohnen, und 1 sollen pflanzen Weinberge und trinken ihren Wein, und sollen Gärten anlegen und ihre Früchte genießen. U n d 2 ich will sie einpflanzen in ihr Land, und sie sollen nicht mehr ausgerissen werden aus dem Land, das ich ihnen gegeben habe, spricht Jahwe, dein Gott.« Ps 85 2. Wie Ps 126, ist auch dieser Psalm eschatologisch: Die Liturgie 3 stellt das Heil und die endzeitliche Herrlichkeit dem Leid der Gegenwart in ergreifender Weise gegenüber. Auch hier paßt die Erwähnung der Gnade Jahwes, der Gerechtigkeit, des Friedens, der Fruchtbarkeit, nicht auf die nachexilische Zeit oder auf irgendeinen sonstigen historischen Zustand, sondern allein auf die endzeitliche Restitution. Synonym zu b>"0 ist hier nan »begnaden«. Charakteristisch für den Sinn der Phrase ist ferner, daß alle folgenden Prädikate eine Rückgängigmachung früheren Unheils bezeichnen, wobei »begnaden« und »wiederherstellen« als allgemeine Ausdrücke voranstehen. 1) Vgl. von hier ab J e s 62 8 f. 65 21 f. 2) Von hier ab halte ich die Diktion für prosaisch. 3) So GUNKEL, Ausgew. Ps.

4

( 1 9 1 7 ) z. St., gegen DUHM (»Opfergesang«).

26

Kapitel I : Die Bedeutung der Phrase.

»Du hast, Jahwe, dein Land begnadet, Deines Volkes Schuld verziehen, All deinen Grimm zurückgenommen,

Jakob w i e d e r h e r g e s t e l l t , all ihre Sünde bedeckt, dich abgewandt 1 von deiner Zornesglut«. Hes 8926. Parallel zu finden wir in dieser Heilsweissagung wiederum onn. Wenn man hier »wiederherstellen« übersetzt, so kann man sich, vorausgesetzt, daß man die Stelle nicht Hesekiel abspricht, auf Hes 16 63 berufen, wo unbedingt »wiederherstellen« gemeint ist; an sich wäre die Stelle nicht entscheidend. »So spricht der Herr Jahwe: Nun will ich Jakob w i e d e r h e r s t e l l e n (oder: Jakobs E x i l w e n d e n ) und mich des ganzen Hauses Israel erbarmen« usw. Hos 6 n. Der Vers steht inmitten eines corrumpierten Textes 2 . Es kommt auf die Worte ,öü matP "owa an; dazu gehört wohl noch der ganze abrupt erscheinende Anfang von cap. 7 : wia8. Mag der ganze Vers — wegen .-mr — ein Zusatz sein oder nicht, jedenfalls läßt sich über die Stelle nichts Sicheres ausmachen. Wir haben wohl den Rest einer Verheißung vor uns: »Wenn ich w i e d e r h e r s t e l l e mein Volk, wenn ich heile Israel . . .« P s 14 7 (53 7). Offenbar ein Stoßseufzer, über dessen Zusammenhang mit dem Vorhergehenden sich wegen der Schwierigkeiten dieses Psalms nichts aussagen läßt 4. Vielleicht ist der Psalm eschatologisch; sein Inhalt scheint auf prophetische Gedanken zurückzugehen. Der Stoßseufzer erwächst alsdann aus dem Eindruck der trüben Gegenwart, während vorher von der Vernichtung der Gottlosen in der Endzeit die Rede war. — Auch hier läßt sich für keine der beiden Uebersetzungen »Gefangenschaft wenden« und »wiederherstellen« ein zwingender Grund finden. Jedenfalls ist im eigentlichen Psalm nicht von Exilierung die Rede. »O daß doch von Zion käme Israels Heill Wenn Jahwe sein Volk w i e d e r h e r s t e l l t , dann jauchze Jakob, freue sich Israel! Dtn 30 8. Segen oder Fluch sind dem Volk im Gesetz vorgelegt: es hat die Wahl. Ist aber der Fluch in Erfüllung gegangen — der Schreiber lebt nach dem Exil und schaut die jämmerliche Gegenwart — dann kann die Wiederherstellung, in diesem Fall Ab1) L X X ÄrcSoTpEiJjas omö ¿pffjS $t>|ioiJ 000. 2) WELLHATJSEN, Kl. Proph. (1898) z. St. 3) Lies aber 'XIHS, entsprechend dem 'SiBD. KS5"1 als Synonym zu 4) DUHM erklärt den Psalm für das Produkt einer späteren Zeit.

Jer 33 s usw.

§ 2.

27

Exegetische Untersuchung des Terminus.

Wendung des Fluches, w v , nur nach vorausgegangener Buße und Bekehrung erfolgen. Die Rückkehr der Exilierten bildet hier, wie sonst oft, nur e i n e Hoffnung unter anderen 1 . Also kann man mit gutem Recht »wiederherstellen« übersetzen, im Sinne von: den Fluch wieder gutmachen — wenn auch das Sammeln der Zerstreuten und die Heimführung des Volkes die Auffassung »Exil wenden« nicht ausschließen. Freilich in der ältesten Tradition 2 findet sich hier weder die eine noch die andere Erklärung; doch spricht ebendort zugunsten des »wiederherstellen« die Ableitung des map von aitp. (v. I). »Und es soll g e s c h e h e n w e n n über dich kommen werden all diese Dinge [der Segen und der Fluch, den ich dir vorgelegt] 3, und du dir's zu Herzen nehmen wirst unter all den Völkern, wohin dich Jahwe dein Gott zerstreut hat, (2) und dich bekehren wirst zu Jahwe deinem Gott und seiner Stimme gehorchen wirst nach allem, was ich dir heute befehle: du und deine Kinder mit deinem ganzen Herzen und deiner ganzen Seele: (3) dann (erst) wird Jahwe dein Gott dich wiederherstellen und sich deiner erbarmen« usw. Zeph 3 20 findet sich im Zusammenhang einer eschatologischen Verheißung. P R E U S C H E N stimmt hier der ansprechenden Vermutung W E L L H A U S E N S bei, der den Vers für eine Dublette zu v. 19 hält, so daß das unbegreifliche antra aus Dmatp ai»a verstümmelt w ä r e F ü r die Deutung des ist ausschlaggebend K^rt und pap; dem »Heimbringen« und »Sammeln« entspricht »Gefangenschaft wenden« hier besser als »wiederherstellen«. »Zu jener Zeit will ich euch heimbringen, und zu jener Zeit 5 will ich euch sammeln. Denn ich will euch zum Ruhm und Preis machen bei allen Völkern der Erde, wenn ich euer E x i l vor euren Augen w e n d e , spricht Jahwe.« Die exegetische Untersuchung ergibt also folgendes: ww erscheint ü b e r w i e g e n d in eschatologischem Zusammenhang, als 1 ) Auch

hier das synonyme Drn.

abermalige Besitznahme

des Landes,

v. 6 führt in die Heilszeit; Grundgedanke ist

v. 6 prophezeit Unheil für Israels Feinde, v. 9

die materielle Restitution mit dem bezeichnenden Zusatz "prÜK

toto

U M « »(Jahwe

wird sich wieder über dich freuen), wie er sich über deine Väter gefreut hat.«

HJltPtnaa Jer 337, 3311. inttlp1? ai» Hes 16 63.

2) S. o. S . 6. 8. 9. 3) Glosse, da unter den »Dingen« nur Flüche gemeint sind. 4) WELLHAUSEN, K l . Proph. 5) Lies entspr. d. ersten Vershälfte mit WELLHAUSEN

D3nK

M

ni>3.

Vgl.

K a p i t e l I : Die Bedeutung der Phrase.

28

Terminus der Heilsprophetie: als solcher bedeutet es »wiederherstellen wie einst«, d. h. es enthält die Hoffnung auf d i e W i e d e r k e h r d e r g u t e n a l t e n Z e i t d e s e i g n e n V o l k e s . In einigen s p ä t e r e n Stellen bedeutet es, wie es scheint, »Exil wenden«; die Ableitung des rnatp hat also gewechselt. Zweimal erscheint es n i c h t als Terminus: in Hiob und Threni x , wo die Bedeutung zu einem allgemeinen »in Ordnung bringen« (physisch oder moralisch) erweitert ist. An einzelnen Stellen endlich läßt der farblose Zusammenhang keine Entscheidung zu. Aus Hes 16 geht jedenfalls hervor, daß die Phrase in ihrem t e r m i n o l o g i s c h e n Sinn schon v o r dem Exil gebräuchlich ist. § 3. Grammatisch-etymologische Untersuchung des Terminus. Rein äußerlich lassen sich im jetzigen masoretischen Text zwei Schreibungen für das Nomen mar, den zweiten Bestandteil der Phrase, auf deren Ableitung es hauptsächlich ankommt, feststellen: Neben dem überwiegend gebrauchten ms» findet sich mar. Die Tradition schwankt also in den Endungen -üth und -Uh. An einzelnen Stellen wird durch Q"re bald mar für mar, bald mar für mar gefordert. Ps 85 2 124 4 Zeph 2 7 verlangt das Q e re mar, Jer 29 14 49 89 Hes 165s (2 mal) Hes 3925 Job 4210 Threni 214 hat das Knhib trat und liest das Q're dafür mar. Einmal findet sich auch die Schreibung mar direkt als K e thib, wofür kein Q e re mar gefordert wird, nämlich Hes 16 bs2. Ps 1261 findet sich die merkwürdige Form na"r, in der E w a l d 3 mit Unrecht einen Beweis für die Ableitung von a m > erblickt, weil dafür selbstverständlich mar zu lesen ist. Sollte sich in dem Wechsel von mar und mar vielleicht irgendein Unterschied zwischen zwei Ableitungen oder Bedeutungen der Phrase in der Tradition erhalten haben? P r e u s c h e n hat in seiner Untersuchung 4 gezeigt, daß, wie so manche Eigentümlichkeit des hebr. Textes, so auch diese Erscheinung lediglich auf planloser Laune und Willkür der M a s o r e t e n beruht. So z. B. ist an Stellen, wo das Nomen sicher von air abzuleiten ist 5 , mar geschrieben, und an solchen, wo es »Gefangenschaft« bedeutet, mar6 und

1) Indirekt

auch in P s 1264,

wo sich das O b j e k t C p ' B X mit

bringen läßt. 2) A b e r in dem v e r d e r b t e n

-pmar I

3) Jahrbb. f. d. bibl. Wissensch. V , 126 f. 4) A . a. O . 13

5) Z. B . T h r e n i 2 14.

ff.

6) Z. B . Jer 48 47, wo gar noch

s

ar

vorausgeht!

in Verbindung

§ 3- Grammatisch-etymologische Untersuchung des Terminiis.

29

umgekehrt. Der Wechsel der Endungen -üth und 4th ist bekanntlich auch sonst nachweisbar, vgl. mtpan K e thib — misan Q e re rnDin K e thib — mo-in Q"re mntf — rnntf mia-in — manri PREUSCHEN erklärt diese Unsicherheit aus der verschiedenen Auflösung der vokallos geschriebenen Endung n, bei matP — M i also aus verschiedener Lesung der Schreibung natP. Es ist vielleicht auch noch mit der Möglichkeit zu rechnen, daß die Masoreten des l und ' schon in den ältesten Formen der Quadratschrift verwechselt haben. In diesem Fall ist aber wohl mehr als bloß äußere Verwechslung der Endungen für die Masoreten Ursache der doppelten Schreibung gewesen: Da sie gemäß der späteren jüdischen Tradition — wie in einigen jungen Stellen des A T schon zu beobachten ist, und wie es die L X X und das Targum gewöhnlich auffassen — rvo» als »Gefangenschaft« verstanden, also von natf ableiteten, so lag es ihnen nahe, das überlieferte ma® stets mit dem wirklich von na» stammenden Nomen (nva» »Gefangenschaft« zu verwechseln und zu vermengen. Da sich nun außerhalb der Phrase nur rrato, nie maw findet, so ist mar als die ursprüngliche Form anzunehmen; wäre nämlich ff» innerhalb der Phrase das ursprüngliche gewesen, ßo hätte keine Verwirrung entstehen können, da ja dazu kein matt' existierte. A u s dieser Erkenntnis ergibt sich freilich vorläufig noch nichts für die A b l e i t u n g des Nomens; wohl aber ist diese Feststellung sehr wichtig für den weiteren Gang der Untersuchung, da nun an von den Bildungen auf m~ (wie r m n , rrntw) abgesehen werden kann. Weiter ist die Frage aufzuwerfen, ob das Afformativ ni- einen Rückschluß auf die Bedeutung und demgemäß die Ableitung des niatf gestattet. Bei den Bildungen auf r > haben wir im Hebr. zweierlei Klassen zu unterscheiden: I. echt hebräische Bildungen, bei denen das m- nichts weiter als die Verbindung des fem. n mit dem zum Stamm gehörigen 1 darstellt: daher uns im älteren Hebräisch Nomina auf m- eigentlich nur von Verben (od. r 1 ?) begegnen; 2. die aus dem Aramäischen entlehnte (urspr. Infinitiv-) Endung rn-, vornehmlich zur Bildung von Abstrakten verwendet, z. B. niiöb«, rrrfr, maba usw. Die erste Art, m- von od. vb, läßt sich wiederum in zwei Klassen einteilen: a) in solche, die unter "dem ersten Radikal ein unveränderliches ä zeigen, wie rilbä, mtn, nun usw. (so auch im Bibl.-Aram. «nibä); b) in solche, bei denen ein ursprüng-

K a p i t e l I : Die Bedeutung der Phrase



liches ä schon im stat. absol. zu S e wä verflüchtigt ist, wie ^lö"1, W3», nffiS, n n e (ebenfalls im Bibl.-Aram.: Krnin). In grammatischer Hinsicht würde also einer Ableitung des mair von nair nichts im Wege stehen, ja diese würde sich sogar empfehlen, da die spezifisch h e b r ä i s c h e n Bildungen a u f m - n u r von Stämmen , 1 " ? od. l"1? denkbar sind. Es ist jedoch auch möglich, daß das m- in niatf die aramäisch-hebräische Abstraktionsendung ist, die sich in der späteren Zeit je länger desto häufiger zeigt, bis sie im Neuhebräischen im weitesten Umfang gebraucht wird, und daß dann in diesem Fall eine Bildung von V'ö vorliegt, mair also von a w stammt. Wir finden, entsprechend dem seltenen Vorkommen dieser Abstraktionsendung im älteren Hebräisch, eine Nominalbildung auf m- von Stämmen i"r außerordentlich spärlich belegt. m l ? von rfc, man 1 von a n — bei rvnu ist man im Zweifel, ob es unter tiu oder unter •t»'' gehört 2 . Aber es wäre übereilt, aus der Seltenheit der Nomina auf m- von Verbis den Schluß ziehen zu wollen, eine Bildung rnaii von aw sei u n m ö g l i c h . Wir finden an sonstigen Verbalstämmen, starken und schwachen, die Abstraktionsendung ni- ohne Unterschied angefügt — daß sie sich bei i"r seltener findet, beruht auf reinem Zufall der Ueberlieferung und liegt lediglich daran, daß diese aramäische Endung Uberhaupt im biblischen Hebräisch noch wenig gebraucht wird. Es ist nicht einzusehen, warum gerade den Stämmen i"v die Nominalendung n?- vorenthalten worden sein soll; zudem genügt das oben genannte niib, wahrscheinlich 3 von nb, wenigstens die Möglichkeit zu erweisen. Es muß also zugegeben werden, daß von 3«> ein Abstraktum fiötf gebildet werden konnte. In lexikalischer Hinsicht ist die Ableitung des r?ae> von natf sogar unwahrscheinlich, da sich außerhalb der Phrase für »Gefangenschaft« nie matf findet. Bedenklich dagegen ist die abnorme Verflüchtigung des ä, die bei der Ableitung von nntf auffallen m u ß ; man erwartet ja ein ms«? mit umwandelbarem ä, statt dessen aber finden wir überall waiö mit S e wä überliefert. Man verweist auf das erwähnte rmb, das von abgeleitet wird — allein der Fall ist zu vereinzelt 4, als daß man nicht auch einen Punktationsfehler oder eine Laune der Masoreten annehmen könnte. Vokalverflüchtigung treffen wir auch in I^J, von mr, 1 ) Dies noch textkritisch verdächtig. 2) Besser

mit ZLMMEBN

3) Es

nicht

zum letzteren zu rechnen,

vgl. G E S -BUHL, Wb.

16

s. v.

nm ist

nehmen. 4) Nur Prov 4 24.

unbedingt

nötig,

eine

nicht überlieferte Nebenform n b *

anzu-

§ 3- Grammatisch-etymologische Untersuchung des Terminus.

31

das, trotz Ableitung von 1"», sein ä verflüchtigt: stat. constr. J1i| (2mal), suff. ^ i ] (imal). Man könnte auch denken an c w , stat. constr. 'ö;, von DI% also ebenfalls mit abnormer Verflüchtigung. BARTH 1 erklärt diese Erscheinung aus falscher Analogiebildung: ähnlich und verwandt klingende Bildungen wie fixa, Jton, können hier den falschen stat. constr. veranlaßt haben 2. E s sei auch an den stat. constr. der Nominalform Wtäjj erinnert, dessen Vokalisation eingewirkt haben kann. Daraufhin könnte man versucht sein, auch das S"wä in rvaitf als falsche Analogiebildung eben zu den verwandt klingenden, aber von ganz anderem Stamme gebildeten Nomina niö^, nw, nr® zu verstehen. Dennoch kann m. E . not» unmöglich die u r s p r ü n g l i c h e Aussprache darstellen: denn hätte man es von vornherein analog jenen Bildungen von (1"1?) ausgesprochen, so hätte man es auch von Anfang an als eine Ableitung von na®, nicht von »tf, empfunden und rvotr als »Exil« verstanden 3 . Die Untersuchung der Belegstellen jedoch hat ergeben, daß das erst ganz spät der Fall gewesen sein kann, und daß die älteren Quellen durchaus die Bedeutung »Wiederherstellung« voraussetzen, d. h. aber die Ableitung von nvö. Auch wäre einer solchen Analogiebildung, so leicht sie an sich möglich gewesen wäre, das ständige Zusammensprechen des rmtP mit 3NP hinderlich gewesen: denn das 311P mußte doch fortwährend das Gefühl für die richtige Ableitung des Nomens und dementsprechend für die richtige Aussprache (mit ä) und für die richtige Bedeutung wachhalten. Die Aussprache mit S'wa anstatt mit unveränderlichem ä, kann nur das Mißverständnis einer späteren Zeit darstellen, in der das Gefühl für die l e b e n d e Sprache im Schwinden begriffen war, die gesprochene Sprache nur dürftig oder gar nicht mehr existierte, und wo man, ohne Beleidigung des Sprachgefühls, das mal» trotz seiner beständigen Verbindung mit aittf von ¡"Dtf ableiten konnte. Einem jeden, der das Hebräische nicht am Alten Testament, sondern als lebende Sprache gelernt hätte und die Phrase v"v zum ersten Mal in einem unvokalisierten hebräischen T e x t anträfe, würde es sich als selbstverständlich aufdrängen, daß rvfiB mit dem vorhergehenden aw 1) Nominalbildung in den semit. Sprachen (1889—1891) § 197 b. 2) Wie ja auch Q'ÖJ, "W sich schwerlich anders erklären läßt als aus Analogie zu BW,

u. dgl. 3) Die Vermutung ScHWALLYs in Z A W X ( I 8 9 O ) , 210, Note; »NI3$ könnte auch

auf eine mit 3 ©

gleichbedeutende Nebenform rottf (wie i n und '"HS) zurückgehen

und v o n j e h e r JUStf gelautet haben« — scheint mir zu schwierig, da ein ¡"Dtt> * »zurückkehren«, anders als HlSt, eine philologische Konstruktion darstellt und nirgends belegt ist.

K a p i t e l I : D i e B e d e u t u n g der

32

Phrase,

in Zusammenhang zu bringen und not!? zu lesen sei. Die Ableitung des nnw von na» nebst falscher Aussprache konnte nur denen unterlaufen, die nicht mehr in der Sprache lebten, sondern von außen an sie herantraten und über so manche Wörter und Wendungen bereits zu reflektieren gezwungen waren. Falsche Auffassung und Aussprache dürfte sich in unsern Quellen am ersten an Stellen wie Jer 48 47, 49 6 39 zeigen, wo ein Redaktor das V ' ü pedantisch eingefügt hat in einem Sinn, der an alten echten Stellen wie Hes 16 63 vollkommen scheitert. Sie läßt sich weiter verfolgen in L X X mit ihrem a£xi*aXü)aia und in den Targumim mit ihrem NnV?s. Daneben hielt sich aber auch noch das alte richtige Verständnis des Nomens als »Wiederherstellung« (oder »Wendung«), also die Ableitung von aii, wie Aquila mit ¿TuaipocpT) bezeugt. Noch Hieronymus hat zwischen der falschen und richtigen Tradition geschwankt. Die Masoreten aber entschieden sich, dem Targum entsprechend, für die falsche Bedeutung »Exil«, die an einigen Stellen die passende war, und dehnten pedantisch die verkehrte Aussprache h o b * auf alle Stellen aus, wobei ihnen noch eine beständige Verwechslung des h o b ? »Wiederherstellung« mit »Gefangenschaft«, einer ganz regelrechten Weiter- und Nebenbildung zu ot£> und ¡tob?, unterlief, was zur Folge hatte, daß nicht nur nett v

mit S e wä gelesen wurde, sondern selbst im Text mit h o b > den Platz tauschte, woraus nach meiner Ansicht die jetzigen K'thib und Q e re herrühren, die, wie oben gezeigt, ganz willkürlich zwischen beiden Formen schwanken. Es ergibt sich also für die grammatisch-etymologische Untersuchung des Nomens, daß seine ursprüngliche Form und Aussprache h o b ? lautet, und zwar überall da, wo es nach der exegetischen Feststellung »Wiederherstellung« bedeutet; die Lesung notf dagegen verdanken wir den Späteren, die um die Zeit des Absterbens der biblischen Sprache falsche Ableitung und Vokalisierung verursachten. Die zweite Schwierigkeit, die besteht, mag man nun map von Slit? oder von na» ableiten, betrifft die Transitivität des Qal von aw, das neben dem H i f i l 1 ü b e r w i e g e n d gebraucht wird. Daß das Qal aw> auch transitiv gebraucht werden könne, ist erstens nicht recht einzusehen, wo ein Pölel und besonders das Hif'il a"tfn sonst stets die transitive Funktion übernehmen; zweitens sind die Stellen, an denen sich transitiver Gebrauch des aw Qal außerhalb der Phrase finden solle, alle von der Kritik angezweifelt: i) a ' t f n Joel

41.

6mal

im

Text,

3 mal

als Q « r ê ;

a ' W K f. K ' t h î b

aWK

Jer

33 26

4939

§ 3- Grammatisch-etymologische Untersuchung des Terminus.

33

Num xo 36 ist entsprechend dem nttip (v. BB) unbedingt mit BUDDE 1 natf, also Imperativ v. 3t£>\ zu lesen — was übrigens auch dem kurz vorher gebrauchten nu »sich niederlassen« synonym ist. Mit nsiiP ist nichts anzufangen. Mich 2 8 findet sich ein part. pass. v. in dem Ausdruck höh1?» raitf, gewöhnlich übersetzt: »die mit dem Kriege nichts zu tun haben«. Aber WELLHAUSEN 2 liest .'lörfett 'STF »Kriegsbeute«. Jedenfalls ist der Text nicht in Ordnung und die Form vereinzelt. In der Verheißung Nah 2 s ist die erste Vershälfte im masoretischen Text offensichtlich nicht in Ordnung. Vielleicht ist nach dem Rhythmus der zweiten Vershälfte das nx mm mit HAUPT 3 zu streichen, zu und statt PKJ wegen des nachfolgenden omnat mit GUNKEL * lesen, so daß der Vers lautet: SX-iif [su apy ism atf "3 ir,nii> cmnati oppä nippa TOBN, ep» ¡ro, ep» "|BN das Wahrscheinlichere ist, dann setzten diese Stellen eine Phrase D'JBTOBvoraus, die dem W® in der Konstruktion, freilich nicht in der reflexiven Bedeutung, wie sie jene Phrase enthält, entspräche. Es lassen sich auch hier die Schwierigkeiten nicht leugnen, z. B. daß "pn dem ai® nicht ganz entspricht, als es vorwiegend transitiv und nur selten intransitiv gebraucht wird, aiw aber zunächst intransitiv ist und dann erst als transitiv nachgewiesen werden soll; ferner, daß ip» TOB oder epi> TOBFI »er wandte s i c h « reflexiven, ttrw aber aktiven Sinn hat. Nicht hierher gehören Verben, die, wie das an sich intransitive aao eig. »sich drehen, herumgehen« in der Bedeutung »umgeben«, nur einen frei untergeordneten acc. des Ortes nach sich haben 4 . 1) A . a. O. 2) Vgl. im Arab. das verwandte afäka od. afika »lügen« (== verdrehen, umkehren I), sowohl in trans. als intrans. Form, daneben afaka, »umwenden«, 3) Freilich könnte ipi> auch ein aec. limit. od. Ergänzung eines inneren Objekts sein und das ,"13 B wäre dann trotzdem intransitiv. 4) Vgl. GES.-KAUTZSCH, Hebr. Gramm. 2 » § 1 1 8 .

§ 3- Grammatisch-etymologische Untersuchung des Terminus.

35

So dürfte noch nach weiteren Parallelen, nämlich in andern Sprachen, gesucht werden. Dort findet sich öfter die passive und aktive, intransitive und transitive Bedeutung bei den Verben des »Wendens, Kehrens« in e i n e r Form vereinigt: Hier ist für unsere Frage sehr charakteristisch arab. raga'a, das sowohl rediit, reversus est (so gewöhnlich) als auch reduxit b e d e u t e t d e s g l e i c h e n 'äda (med. w) »er kehrte zurück« und »er wiederholte«. So heißt es im Qoran 2091 a-fa-ld jarauna alla jargi'u ilaihim qaulan »sehen sie nicht, daß er ihnen keine Rede zurückgibt?« — ebenda 575 passivisch turga'u 'l-umüru »die Befehle werden zurückgebracht«. Aehnliches, freilich mit Umbiegung des Transitiven zum Intransitiven, läßt sich im Griechischen beobachten: ixpoms HOM. Ilias 16 657 im Sinn von itpajteTo »er wandte sich« —