Straßen und Plätze: Ein archäologisch-historischer Streifzug 3851611039, 9783851611038, 9783851611045

Der siebente Band der Monografien der Stadtarchäologie Wien bietet ein spannendes Spektrum von zehn, aus einer Tagung he

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German, English Pages 250 [252] Year 2013

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Straßen und Plätze: Ein archäologisch-historischer Streifzug
 3851611039, 9783851611038, 9783851611045

Table of contents :
Vorwort 7
Alfred Schäfer / Straßenerschließung in der südlichen Vorstadt der Colonia Claudia Ara Agrippinensium – Köln 9
Thomas Frank / Dendrochronologie der römerzeitlichen Holzfunde vom Waidmarkt in Köln 23
Georg Breitner, Maja Bettina Bremen / Das römische Straßennetz in Trier: Perspektiven neuer Forschungen 33
Matthias Flück / '...wohl aber passierte hier manches Kriegerhäuflein die Heerstrassen und die Fähren...'. Straßen und Plätze in und um das römische Legionslager Vindonissa (Windisch, Schweiz) 43
Julia Kopf, Karl Oberhofer / Alte und neue Forschungsergebnisse zur Hauptstraße der römerzeitlichen Siedlung Brigantium/Bregenz 65
Ronald Risy / Straßen und Plätze in und um Aelium Cetium – St. Pölten, Niederösterreich 89
Michaela Kronberger, Martin Mosser / Die Straßen von Vindobona 107
Christian Gugl / Straßen und Platzanlagen in römischen Lagervorstädten, aus Carnuntiner Sicht betrachtet 157
Sergiy Taranenko / Streets and Roads in Kyiv from the 10th to the 13th Century: Procedure of Identification 181
Martin Mosser, Ingeborg Gaisbauer, Sigrid Czeika, Sabine Jäger-Wersonig / '...es ist ser ibler weg gewest...'. Alte Wegeverbindungen südlich von Wien 201
Anhang 247
Abkürzungsverzeichnis 247
AutorInnen 249

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Monografien der Stadtarchäologie Wien

Museen der Stadt Wien – Stadtarchäologie

Monografien der Stadtarchäologie Wien Band 7

Ingeborg Gaisbauer/Martin Mosser (Bearb.)

Straßen und Plätze. Ein archäologisch-historischer Streifzug

Wien 2013

Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar. Bibliographic information published by Die Deutsche Bibliothek Die Deutsche Bibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data is available in the Internet at http://dnb.ddb.de. Impressum Herausgeber: Stadtarchäologie Wien. Leitung: Karin Fischer Ausserer Umschlag: Fotos: Wien, Knoten Inzersdorf: Stadt Wien, MA 41 – Stadtvermessung; Wien, Freyung, mittelalterliches Pflaster: Christine Ranseder Umschlaggestaltung: Martin Mosser, Christine Ranseder Redaktion: Ursula Eisenmenger-Klug, Ute Stipanits Gestaltung: Christine Ranseder Satz: Roman Jacobek Druck: Robitschek & Co. Ges.m.b.H., 1050 Wien Auslieferung/Vertrieb: Phoibos Verlag Anzengrubergasse 16/9, A-1050 Wien, Austria Tel.: (+43) 1/544 03 191; Fax: (+43) 1/544 03 199 http://www.phoibos.at offi[email protected] Kurzzitat: MSW 7 © Museen der Stadt Wien – Stadtarchäologie Druckausgabe: ISBN 978-3-85161-103-8 E-Book (PDF): ISBN 978-3-85161-104-5; DOI http://dx.doi.org/10.7337/3851611045 Wien 2013

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

7

Alfred Schäfer, Straßenerschließung in der südlichen Vorstadt der Colonia Claudia Ara Agrippinensium – Köln

9

Thomas Frank, Dendrochronologie der römerzeitlichen Holzfunde vom Waidmarkt in Köln

23

Georg Breitner/Maja Bettina Bremen, Das römische Straßennetz in Trier: Perspektiven neuer Forschungen

33

Matthias Flück, „… wohl aber passierte hier manches Kriegerhäuflein die Heerstrassen und die Fähren …“. Straßen und Plätze in und um das römische Legionslager Vindonissa (Windisch, Schweiz)

43

Julia Kopf/Karl Oberhofer, Alte und neue Forschungsergebnisse zur Hauptstraße der römerzeitlichen Siedlung Brigantium/Bregenz

65

Ronald Risy, Straßen und Plätze in und um Aelium Cetium – St. Pölten, Niederösterreich

89

Michaela Kronberger/Martin Mosser, Die Straßen von Vindobona

107

Christian Gugl, Straßen und Platzanlagen in römischen Lagervorstädten, aus Carnuntiner Sicht betrachtet

157

Sergiy Taranenko, Streets and Roads in Kyiv from the 10th to the 13th Century: Procedure of Identification

181

Martin Mosser/Ingeborg Gaisbauer/Sigrid Czeika/Sabine Jäger-Wersonig, „… es ist ser ibler weg gewest …“. Alte Wegeverbindungen südlich von Wien

201

Anhang Abkürzungsverzeichnis AutorInnen

247 247 249

Vorwort

7

Vorwort Im Bestreben, sich über stadtarchäologische Themenkomplexe und Fragestellungen mit vergleichbaren Institutionen auszutauschen, initiierte in den Jahren 2008 und 2009 das Budapester Aquincum Museum gemeinsam mit dem Wien Museum und der Stadtarchäologie Wien zwei Workshops in den jeweiligen Städten. Der intensive Erfahrungsaustausch berührte neben Fragen der Organisation, rechtlichen Gesichtspunkten und Öffentlichkeitsarbeit vor allem auch wissenschaftliche Aspekte, die durch die relativ gut vergleichbare historische Entwicklung von Budapest und Wien zu neuen Anregungen und Forschungsansätzen führten.1 Fragen zur Siedlungsentwicklung, die Kontinuitätsproblematik und schließlich spezielle, auf die typisch städtische Infrastruktur ausgelegte Themen wie Stadtbefestigung, Wasser- und Rohstoffversorgung, Architektur und Verkehr etc. sind Inhalte, die von den beiden Veranstaltern in der Folge auch mit Institutionen anderer vergleichbarer Städte diskutiert werden wollten. Hierzu bot sich der jährlich von der Stadtarchäologie Wien veranstaltete Kongress (Conference on Cultural Heritage and New Technologies) mit einer eigenen „stadtarchäologischen“ Session geradezu an. Im Jahr 2010 gelang erstmals das Vorhaben, entsprechende Themen aus der Sichtweise von Archäologen verschiedener mitteleuropäischer Städte in Überblicksreferaten zu präsentieren.2 In der Schlussdiskussion waren es die beiden Schweizer Tagungsteilnehmer Dölf Wild und Armand Baeriswyl, die den Vorschlag unterbreiteten, für eine kommende Konferenz als Spezialthema aus stadtarchäologischer Sicht sich dem Themenkomplex „Straßen und Plätze“ zu nähern. Die Idee wurde von den Veranstaltern bereitwillig aufgenommen und ein Jahr später in die Tat umgesetzt. Unverhofft konnte gerade im Jahr 2011 die Stadtarchäologie in Wien durch zwei recht spektakuläre Straßenneufunde einen neuen Forschungsschwerpunkt setzen, der – fast zufällig – ausgezeichnet zum Tagungsthema passen sollte. Zahlreiche nationale und internationale Beiträge regten zu Erfahrungsaustausch und intensiven Diskussionen an, die schließlich, neben der üblichen Veröffentlichung der Tagungsbeiträge,3 zur Idee einer eigenen ausführlichen Sammelpublikation zum Thema „Straßen und Plätze“ führten. In diesem Kontext waren durchaus auch epochenübergreifende Artikel eingeplant, in denen auf bestimmte Themenkomplexe fokussiert werden sollte. Folgende Punkte sollten besondere Beachtung finden: 1) Kontinuität und/oder Diskontinuität von Straßen und Plätzen; kurzfristige oder langfristige Nutzung von Wegenetzen; warum werden Straßen und Plätze aufgegeben, warum weitergenutzt? 2) Funktionalität: Welchen Zweck erfüllen Straßen und Plätze innerhalb/außerhalb eines Siedlungsraumes? Probleme der Interpretation archäologischer Überreste von Wegen, Straßen und Plätzen. Wie sehen ihre Oberflächen aus? Wovon hängt ihre Gestaltung ab? Welche Entwicklungen sind erkennbar? Welche Funde wurden geborgen und welche Merkmale weisen sie auf? Frage nach dem Verlauf der Straßen und ihrer Beeinflussung durch die Geländeform. Wie können Straßenverläufe bzw. Wegenetze in Städten und ihrem Umland rekonstruiert werden? 3) Methodik: Welche archäologisch/historischen „Werkzeuge“ stehen zur Verfügung, um Straßen und Plätze interpretieren zu können. Stichwort: archäologische Methoden (Grabung, Luftbildauswertung, Georadar …), naturwissenschaftliche Analysen, Quellenkunde, rechtliche Fragestellungen (Eigentumsverhältnisse: öffentlich/privat); Begriffsdefinitionen. Auch wenn nicht alle hier angeführten Punkte von den AutorInnen gleichermaßen abgedeckt werden konnten, so ist in den hier vorliegenden Aufsätzen doch in gewisser Weise ein roter Faden zu erkennen, indem die genannten Fragestellungen zur Diskussion gebracht werden. Dass der chronologische Schwerpunkt auf Verkehrswegen der Römerzeit, der geografische auf dem mitteleuropäischen Raum liegt, war nur bedingt so

1

2

3

Vgl. Vindobona–Aquincum. Probleme und Lösungen in der Stadtarchäologie. Budapest, 20.–22.11. 2008. Aquincum Nostrum II 5 (Budapest 2009); Vindobona–Aquincum. Herausforderungen und Ergebnisse in der Stadtarchäologie. Wien, 3.–4.12. 2009. Aquincum Nostrum II 6 (Budapest 2010). Proceedings of the 15th International Conference on Cultural Heritage and New Technologies, November 15–17, 2010 (Wien 2011) 11–105. Proceedings of the 16th International Conference on Cultural Heritage and New Technologies, November 5–7, 2011 (Wien 2012).

8

Vorwort

geplant und ergab sich in dieser Form durch die entsprechenden Ab- und Zusagen der Beitragenden. Auffallen wird, dass Wien mit zwei im Durchschnitt weit ausführlicheren Aufsätzen vertreten ist. Wir hoffen, dass die MitautorInnen ein Nachsehen mit den OrganisatorInnen der Publikation haben, welche hier den „Heimvorteil“ nutzten, um einerseits den neuesten Forschungsstand zu den römischen Straßen im Wiener Raum zusammenzufassen und andererseits eine für Wien bislang einmalige, vollständig vorgelegte archäologische Dokumentation eines spätmittelalterlich/neuzeitlichen Straßenabschnittes zu präsentieren. Darüber hinaus sind Beiträge zu den Straßen bzw. spezifischen Platzanlagen von drei römischen Legionsstandorten (Vindonissa, Vindobona und Carnuntum) enthalten, im Weiteren wurden für die Städte Köln, Trier, Bregenz und St. Pölten das jeweilige noch rekonstruierbare römische Straßennetz, zum Teil anhand von Fallbeispielen jüngerer Grabungen, analysiert. Dabei konnte vielfach Bezug auf teilweise vorhandene mittelalterliche Weiternutzungen genommen werden, wobei das im Mittelalter entstandene, archäologisch nachweisbare Straßennetz von Kiew in diesem Rahmen eine Sonderstellung einnimmt. Wir hoffen, dass mit diesem Buch für alle Interessierten ein überaus spannender und lesenswerter Querschnitt zum Thema „Straßen und Plätze“ vorliegt, der trotz vieler dazu bereits erschienener Publikationen aufgrund der genannten Schwerpunktsetzungen zu stadtarchäologischen Themen zahlreiche neue wissenschaftliche Aspekte aufgreift und weiterentwickelt. Ingeborg Gaisbauer/Martin Mosser/Sylvia Sakl-Oberthaler

Straßenerschließung in der südlichen Vorstadt der Colonia Claudia Ara Agrippinensium – Köln

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Straßenerschließung in der südlichen Vorstadt der Colonia Claudia Ara Agrippinensium – Köln Alfred Schäfer In seiner Lobrede auf die Größe Roms hebt der kleinasiatische Rhetor Aelius Aristides die äußere Grenzlinie des Imperium Romanum hervor, die beweglicher und leichter zu bewachen sei als die Umwallung einer Stadt (Aristeid. Efi|