Schriften des Vereins für die Geschichte Berlins [33]

Table of contents :
Ein Leichenbegängnis zu Berlin im Jahre 1588
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Ein Leichenbegängnis zu Berlin im Jahre 1588
Zur Rechtsgeschichte Berlins
Friedrich Holtze, "Das juristische Berlin beim Tode Friedrichs des Großen"
Dr. Heinrich Nelson, Rechtsanwalt am Kammergericht, "Die Strafvollstreckung zu Berlin im Jahrhundert der Aufklärung"
Dr. Korn, Rechtsanwalt am Kammergericht, "Ein Blick in deir Vergangenheit des Anwaltstandes der Mark Brandenburg"
Max Jacobsohn, Rechtsanwalt und Notar zu Berlin, "Einzug der freien Advokatur in Berlin"
Andreas Tharaeus, Klage der Gerste und des Flachses
preface
Eine erbermliche Klage der lieben Frau Gerste, und ihres Brudern Herrn Flachs ...
Anmerkungen
Berliner Wortschatz zu den Zeiten Kaiser Wilhelms I.
preface
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Schriften 7e38

Vereins für die Geschi und viel, Des andern auch geden>en wil Als Jacob Pfulen zur andern seid

Jn namen und an stad der ehr

Zu Brandenburg Churfürftlich gnad Görg Ribbeck, Hoffmeister und Raht Gefolgt ist, neben ihm auch baldt Dex Edle, Ehrentvest, wolgestalt

| 5 Augustus .Gerßdorff, der jungn

Seiner Ehrntvest, dem auch kein freud

Herrn

*) Das sehr entstellende Trauerkostüm jener Zeit ist in manchen Abbildungen

erhalten. * Man vergleiche z. B. die Kupferwerke über das Leichenbegängniß ves

Großen Kürfürsten.

XX) Christian Distelmeier, geboren 1552, wurde bald nach vem Tode seines Vaters dessen Nachfolger als Kanzler, er starb genau 24 Jahre nach diesem

Begräbnißtage.

XXX) Johann v. Kötteritsch haite im Jahre 1572 die ältere Tochter Chavitas des Kanzlers, Jakob v. Pfuel einige Jahre später die jüngere

Elisabeth geheirathet.

T) Christian Distelmeier hatte keine Söhne, v. Kötteritsch dagegen zwei: Johann und Gottfried, v. Pfuel drei: Jakob, Lampert und Christian

Mit abgesanter zu den Ehren Des begrebnis do an ihre stat,

Der gnaden hoch darauff eintrat

Graff Rochius Herr von Lynar*)

Und mancher lieber frommer Mann, Dem sc und abscheidt, Und vielen war von herten leidt,

Dem zur andern hand ging schön beydar Der Graff von Zollern jung und klein Ihm ganß zierlich anstehent fein,/**) Darauff mehr folgten gant trüblih

Auch hetten drob ihr weh und klag, Wol tausent Menschen ich erfag, Die dieser Leiche folgen thetn Und all mit gros betrübnis hettn. Damit ich aber nunmehr kom

Wie die regieren mit das Land, Weils aber geb zu aller hand Zu erzehln zu lan> jdes person, So wirds niemand vor übel han, Das ich nicht jglichen vor sich nen,

Wie weiter sonders grossen schmerkn Jolgen solln und betrübtes herken Die Frau Canklerin und ihr Kind,+)

Die Hoff und Land Reht sittiglich, Auff dis, da ichs gelassen schon,

Weil sonst ist kund und allen den,

Die Töchter all und die ihr sind Von Töchtr Kindern geboren an, Do thet es erst an weinen gän

An stad Churfürstlich Gnaden***)

Das viel der leut auch fingen an

Wer jekt sißt mit im regiment Und schreien, klagen jämmerlich, Des Cammergerichts, auch andr endt Welc hat Gegeben und wol ward ein stund,

Und vorher ein vormanung than Zum Vol> zusamen in gemein, Das es billich und recht thet sein

Hetten an, und war in all mitleidt Welcher die Leichpredigt gefangen an

Ehe jederman folgt und recwurst. Schweinfurt 1666. 40 Bl. Ciija bis D4a: Martyrologia Hordei (Berlin Yy 2251. Eine Ausgabe

von 1689 bei Liebrecht, Englische Studien 3, 338). =- Aus der Biere-logia ce. 1700

S. 8 bis 46 (Schaubühne menschlicher Gewohn- und Thorheiten Nr. 3. Berlin B.D. 80. 8148) ist der Abdruck bei Schranka, Ein Buch vom Bier 1886 S. 467

bis 483, geschöpft. Vergl. auch Grässe, Bierstudien 1872.

40)

mindestens bis ins 17. Jahrhundert zurückreichenden Verherrlichungen des

Junkers Hans Gerstenkorn (Sir John Barley-corne) hier einzugehen, muß ich mir leider versagen; die muntere Ballade von Robert Burns,

die manche Gemeinsamkeit mit unserem Tharäus darbietet, ist ja in mehreren Verdeutshungen verbreitet. *)

Für den zweiten Theil von Tharäus' Werk (1539) als Quelle gedient. J< theile sie deShalb nach dem Straßburger Druek von 1546 Bl. 133b zur

Vergleichung mit:**)

Also ist der Flachs ein gemartert Kraut im teütschen Landt, bede von Reichen vnd Armen, den Armen zur Notdurfft, den Reichen zum Wollust, ja den edlen Fürstin und Gräffin kein Schandt, damit zu kurkweilen. Die Plag vnd Marter des Flachs seindt vnzalbar. Erstlich mit ropffen vnd reffen, dann schwerlich ertren>t werden, darnoch auff der Heiden gedört, von newem gedvoschen vnd geschlagen werden; dann muß er sich lassen zerbrechen vnd schwingen; von diser Marter muß er durch die stehele Spieß der Ygeln oder Hecheln geschleifft sein ; nach diser Plag verbindt man jn ein Weil, thut jn wider auff, zeücht jn von einander, henc>t jn an den Galgen des Ro>ens, da würt er

gefüst, geledt vnd durc< die Finger gezogen, wider auffgewicklet, schnabs abge-

haspelt, darnach von newem mit sieden vnd braten gemartert, ins kalt Badt vom

warmen gefürt, widerumb gehen>t, gedörrt vnnd mit Kolben geplawt, vber den

Stoc> gelegt, mit vmbtreiben auff runde Kugel gewunden, abgespult, außgestreckt, al3dann durch die enge Strassen der Weber geschirr gefürt, in ein Verbündtnuß verknüpfft, mit fluchen vnd schelten durch einander geweben. Noch ist er dem Vngefel nicht entvrunnen, muß aller erst von den Schneidern vnd Negerin zerschnitten vnd zerstochen werden; kumpt er dann nach der marter zu den Ehren, eilens8 beklagen

sich die kranke gute Döchter vnd allerley Gesindt, die wöllen allesampt seiner nit

entperen; do würt er zu Windeln, zu Pflastern vnd zulest zu Arßwüschen gemacht. Vnd so jederman vermeint, es sei gar mit jm auß, kompt er doch nach aller Vnehre widerumb herfür, doc< nit on Plagen der Wasser mülen ; in denselben würt er zerschnitten, gedretten, gestampfft, erdrenc>t vnd erhen>t; hoch vnd nider begeren al8dann seiner von newem. Gr würt gehorsam dem Keiser vnd dem Hirten, zu Land vnd auff dem Wasser, zu Nu vnd Schaden, wie man jn brauchen will. Der Todt vnd Absterben geschicht jm vom Fewer vnd Meußen, die fressen jn gar. Also muß der gutt Flachs vnd was seins geschlechts ist, vmbkommen.

Diese knappe Aufzählung hat Tharäus in eine ausführliche

Schilderung dex Gewinnung und Verarbeitung des Flachses, wie ev sie in dex Mark vor Augen hatte, umgewandelt. Den 38 Plagen des

*) Hone, Every day book 1 (1826). Roxburghe ballads ed. by Chappell

and Ebsworth 2, 28.372.379 (1874). 7, 587f. (1893). Schranka, Buch vom Bier S.463. *X) Abgedruckt auch bei Dornavius 1, 239, Acerra philologica 1650

S: ZU (3, nr. 100) und Thisabo Redtschor, Allmodische Sitten - Schule 1680

41

-

Flachses, die er gleich den 20 Martern der Gerste durheit,

Nicht durch vns, sondern durch Boßheit Zur Ausbreitung der Keßzerey, Darzu denn vnser lieber Gott Vn3 wahrlich nicht geschaffen hatt. Nu will ich, Schwester, dieser Sachn Vnd meiner Klag ein Ende machn.

Vnd, wie es anlest sehen sich,

Bißweilen auch was lächerlich,

Doch vnter jhrem Scherte fein Etlich Lehren verborgen sein.

60 % V. 1129-1172. x

Also mag ich auch sagen recht, Daß vnter dem Getichte schlecht Nüßlich Lehren verborgen sein ; Die will ich kürzlich führen ein. It nur ein kleine Weile drauff!

i

Erstlich sehn wir auß dem Geticht, Daß Gott die Erd hab zugericht, [230b] Daß sie vns muß speisen vnd trenckn,

Gutt Wein vnd guttes Bier einschen>n, Kleiden vnd auch fein warm bedeckn, Dadurch zur Gottesfurk kan er vns zwingn Vnd wieder zum Gehorsam bringn Al35 durch ein große Hungerßnoth. Darumb so spricht der liebe Gott:

„Seht zu ihr Menschen, wies euch geht!

Vbel auff ewern Feldt es steht;

Ihr habt den Acer woll gerührt

Vnd auch viel Samen rauff geführt,

Doh wenig habt jhr eingebracht. Dessen jhr jo gar nicht lacht. Ihr esset beyde früe vnd spatt

Vnd könnet doch nicht werden satt, Ihr trinkt auch woll auff dieser Erdn Vnd könnet doch nicht trunken werdn. Ihr kleidet euch, jhr deckt euch zu, Habt doch für Kälte gar kein Ruh.“

Weiter vnd auch am andern Orth

Spricht auch vnser Herrgott forth:

Jedoch wenn wir noch Buße thun „Hör, Mensch, wenn du nicht folgen wilt Vnud gleubn an Christum, Gottes Sohn, Meim Wort, alßdann der Fluch dir gilt.

Führen ein sfromb gottfürcen8 ebn, Gott wird ein reiches Jahr vns gebn. So wollen sie nicht dienen mehr, [231a]

Wann man sie mit eim Wort verlegt,

31] % V. 1219--1268. %

% V. 1269-1310. %

E53 will auch sonst der Handtwer>smann Er wird dich eins darniedr schmeissn In wollfeilr Zeit kein guttes than; Vnd dir den Halß voll Geldes scheissn, Gin jeder frist vnd seusst sich voll Weil dein Geiß alles nach sich zeucht Vnd stellet sich, als wer er toll.

Vnd dir das Maul nach Gelde veucht.

Da muß denn Gott selbst greiffen dvein Vnd solchn Teuffels gemästen Säwn Etwas höher schütten die Klewn. Manfindet auch in diesem Landt

Hunger vnd andre Beschwerung, Als nemblich vnser Sünde schwer, Darneben auch der Wucherer. Jedoch in solcher thewren Zeit

Die nur nach dem Getreide lauffn. Wenn3 wollfeil ist, sie es auffkauffn, Schütten es auff, verwahrens woll

Daß sie durc< solche Hungersnoth Zur Buße rufft der fromme Gott, Daß sie sich sollen zu jhm kehrn,

Cin klemme vnd sehr theure Zeit,

Den kleinen Vorrath segnen woll,

Ihr Getreid mögen hoch außbringn,

Dann wie vn3 Gottes Wort bericht,

Hoffart, Vnzucht, andr Sünd vnd Schandpt Daß sag ich dir, du Menschenkindt, Vberschwemmen daß gante Landt Daß diß die zwo Vrsachen sindt, Vnd schreyen biß in Himmel rein. Daher kömpt alle Thewerung,

Manchen Kornjüden weit bekandt,

Vnd warten, daß nur kommen soll

Daß sie nach jhrer Glegenheit

Wie sie selbst wolln, die Armen zwingn. I< habs gehört zu mehrer Frist, Ihr bester Gsang nur dieser ist, Wenn mansingt: „Komheiliger Geist“; Gilt Korn vnd Gerst am allermeist. Ja traun wissens die Schinder woll, Daß der Ackermannseen soll, So ist kein Gerst auffm Boden sein,

Sollen wissen from Christenleut,

So will ex Brodt vnd Bier beschern,

Daß man damit zukommensoll“ [231b]

So ist sein Handt noch kürker nicht. Mit Sorgen solln wir vns nicht plagn, In keiner Thewrung nicht verzagn, Am allermeisten trachten fort

Nach Gottes Reich vnd seinem Wort; Daß täglich Brodt soll vn3 denn alln

Was jhm im Hauß mag nötig sein.

Nach Notturfft auch darnach zufalln, Wie auch der König David spricht, Er habs sein Tag gesehen nicht Ein frommen Menschen betteln Brodt, Der steiff vertrawt dem lieben Gott, Der auch nach seiner Glegenheit Treibet fleißig seine Arbeit. Ia Christus selber spricht gar ebn: Weil vns Gott hat die Seel gegebn, Darzu den Leib so fein sovmirt, Mit Gaben mancherley geziert,

Kan er kein Gerst noc< Roggen schonen, Er muß es verkauffn, wie er kan.

Daß wir erhaltn daß zeitlich Lebn? Warlich wer solches gleubet nicht,

Abr der Kornjüd thut sich nicht shemn,

Ja in der Lufft die Vöglein klein

Der Roggen ist verzehrt gar rein, Verfüttert mit Pferden vnd Schwein,

Beym Wuchrer muß- ers suchn allein.

Der hat zuuor (mer> mich gar ebn) Dem Bawer für ein Scheffel gebn Zehn Groschn, als ers verkauffen solt, Wo er die Herschafft zahlen wolt, Darneben auch wol kauffen ein,

Ja wenn er soll daß Gesindt lohnen,

Also bleibt ex ein armer Mann,

Darff ein vnd zwenzig Groschen nemn, Wenn ers jhm etwa borgen soll Ein halbes Jahr, daß merc>et woll.

Solt er vns nicht ein Stü> Brodts gebn,

Ist ein verzweiffelt Bösewicht.

Vnd auff dem Feldt die Blümelein Die hat der Herre vnuerlett Vn3 zu Schulmeistern fürgesegt,

Cy, schind vnd wuchr ins Teuffels Nahmn! Daß wir dieselben solln anschawn,

Der gebe dir den Lohn auch, Amn.

Von jhnen lehrnen Gott vertrawn.

62 %* V. 1311-1356. %

Die Vögel treiben nicht zu Ar,

Noch speist sie Gott, daß sie sind wacky, Darneben frölich vnd sehr fein

Lobn Gott mit jhren Züngelein. Mansicht nicht, daß den Blumen wa = Dode, Puppe, junges Mädchen. 99. Sanct Lorenß = 10. August.

106. Val. Coler, Oeconomia 1632 S. 285b: „Es vermieten sich etlihe Tagelöhner zu den Bawren von Johannis bis auff Jacobi vnd

helffen jhnen im Ohst mit meihen oder abhawen des Getreydes, binden, einführen, dreschen vnd allen, wozu man sie bedarff. Etliche halten Tagelöner vnd geben jhnen einen Tag ein gewiß Geldt, Cssen vnd Trinken darzu. Etliche verdingen allein das Abmeihen. Etliche handeln mit jhnen vmb die 10. 11. 12. Mandel.“

123. 252. Runcus = grober Menscoben, so'groß wie ein Kossäthen- ausbleeken (ble>en) die Zunge, die

backofen;

wie'n

Achtzig-Dhalerpferd

Zunge heraussteen.

Mutter, Anna

(früher ein hoher Preis für stattlihe bleekt mix immer de Zunge aus! Pferde). Er bekimmert sich um alle ausbuddeln, ausgraben. A.ufjänge un kennt seinen eijenen nich. Ausbund, 1. Wildfang; 2. Heros, 3. B.

Mit'n A. int Jesicht schpringen, kek

von Gelehrsamkeit; v. Unband.

entgegentreten. Aus'm verzagten A. ausbürschten, Hut und Kleider reinigen. kommt keen fröhlicher F=. Den A. ausdhun, austhun, in Pflege geben. auskühlen. A.krabbe, A.krete, kleines ausdragen, det is 'n ausjedragener Wesen. Allens in A. stehen enem Junge! Das ist ein tüchtiger Kerl.

andern, Alles schenken. ausdreiben, austreiben. Den wer ik Art Familien-, Herkommen, 1. er schläft ve Nükken ausvdreiben. janz aus de Art, er weicht ganz vom ausenanderbrvingen, Kämpfende trenHerkommen ab; 2. Art läßt nich von nen, z. B. Hunde. Art. 3. Also uff die Art? So? (ironisch). ausessen, büßen. Wat Du Dir injebrockt, Asche unjebrannte, mit =- laugen, mit mußt De ooc< ausessen.

Holzstüken prügeln. ausfahren, außer sich gerathen ; aus die Aschenbrödel, eine unterdrückte FrauensHaut fahren.

person. Die Jule is der Aschenbreedel ausfallend werd en, beleidigen. Werden in de Familie, die jeht den janzen Dag Se man nich ausfallend. wie ne Sau rum. (einerarius, der ausfasern, 1. Fäden ausziehen; 2. FäKüchenjunge, der in Asche brodelt.) den verlieren. Det Band fasert aus. aschjrau, unglaublich. Bis in die asch- ausfejen, leermachen, 1. dex Saal war jraue Pechhütte, bis in das Unglaubliche. wie ausjefeejt, als de Pollezei kam; Ast, Buckel ; -:v. RPuckel. Der lacht sh 'm 2. det findt sich beit Ausfejen, das

Ast, lacht sich bucklich.

Atmosfäre, Luft.

stänkrije Atmosfeere.

Heit is ne sehr

findet sich später, das wird sich schon machen lassen.

ausfressen,

ausessen.

Wat hast De

Atzen der, das Stück (Eßwaare); jibb denn nu wieder ausjefressen (verbrochen)? mir'n Atzen ; v. Schtazen, Bazzen. ausfihren (ausführen), 1. stehlen. Wer Aßzung die, die Speise. hat mir die Cijarren ausjeführt? 2. Ex Au, Au! 1. Au weh, (meine) Backe! hat se ausjefihrt, =- sie spazieren geführt. Au Wetter! (fam. Aua!) ausfillen, 1. ausschöpfen ; 2. erfüllen. Ui; v. Uff:

Der füllt den RNo> un den Lehnstuhl aus.

Aujüst finden.

23 ausreimen, ausräumen, (die Senkgrube, ausseßzen, 1, äausseten, 3. B. een Kind; die Nase) entleeren. v. popeln.

2. wat haste an mir (oder dran) aus-

Ausrede die, die Ausrede. Det sind zuseßzen (zu tadeln)? faule AuSreden. v. faule Fische. austoben, sich satt stürmen. ausreden sich, 1. sich ausreden; 2. lassen -muß austoben.

Jugend

Sie mir voch ausreden; 3. man kann austrommeln, sich gegen einen Lehrer sich de Lunge ausreden; 4. det laß ik oder Redner mit Poltiern empören. mir nich ausreden, ich bleibe dabei. austrompeten, bekannt machen.

ausröchern,

ausräuchern, vertreiben auStrudeln, auswürfeln (die Zeche).

(den Liebsten); v. rausjraulen. austunken, die Sauce mit Brotstücken ausrücen, entfliehen. v. auskraßen. ausessen. ausschieben, auf der Kegelbahn Gewinne austutschen, mit Lust austrinken. auSspielen, z. B. Jänse. auswachsen, 1. ausjewachsen sein, Keime ausschlagen, 1. abschlagen (det Mittreiben, 3. B. Kartoffeln im Vorrathsdrinken); 2. tapezieren. Der Sarg war keller; 2. erwachsen sein; 3. det is ja mit Krepp ausjeschlagen; 3. mit de zum Auswachsen (langweilig). Beene hinten un von vorne, mit den auswischen eens, 1. einen (Schlag) ver-

Füßen springen; 4. den janzen ausjeschlagenen Dag, den ganzen Tag (nah

der Uhr). ausschmieren, (Oefen) repariren.

eten, heimlich versezen; 2. auslöschen, wat uff de Tafel schtand (beim Wirth).

auswringen, nasse Wäsche auspressen. ausza>en, mit Spitzen versehen.

ausscen; 3. der hut.) Erste beste, beliebige ; irgend Jemand. Bikling, Bückling. 1. Verbeugung.

betimpeln, betrügen, übervortheilen.

2. Bicklingee! Bicklingee! (Das Haus

Bette, 1. Bett; 2. die Betten machen, gegenüber vom Grauen Kloster hieß in Ordnung bringen ; 3. zwee uffjemachte 1825 der Bücling.) Betten mitkriejen, zur Ausstattung zwei Biele die, Bieleken das, das kleine Kind. vollständige Betten. Cie doc< mal die kleene Biele (fam.). Bettel ver, 1. das werthlose Ding. Biene, 1. Biene; 2. wie 'ne Biene, ge2. uffn Bettel jehn, auf das Betteln st. Det Kind looft wie 'ne Biene,

ausgehn. Bettelbrief, Geldgesuch. Bettelbrod, Gnadenbrod. Betteldanz, Lärm. Bettelkusine, bettelnde Person.

flink. Er hat'n Köppken wie 'ne Biene, einen dicken Kopf. Bierbaß, tiefe, rauhe Stimme; v. Kellerbaß. Bierbruder, Freund des Bieres. Bierfiddlexr, Wirthöhausmusikant.

Bettelmann, Bettler. Bettelpakaasche (sch weich), Gesindel Bierneeje, Bierneige, Rest. (bagage). Biexvreise, ein Rundgang durch möglichst Bettelschtaat, werthloser Flitterstaat. viel Bierlokale. Bettelschtolz, Hochmuth eines Armen. Bierschänker, Kellerwirth.

Bettelvoo in ver Hand, Gigiune muß „man keene Angst haben.

die stets paarweise umhergingen, den Bild, Bilder, Bildnisse. 1. „„Zmmer wech Bettlern aufzulauern und dieselben naß, dem Ochsenkopf zu bringen. Höchst verhaßt und oft geprügelt von den Ber-

2" de Bilder, ihv koofi den ollen Fritzen doch nich!“ sagt der StraßenSiÜDELHANDIEr zu ven gaffenden. Kindern.

19. Jahrhunderts.

Sache. 3. Schnurr oder Rerr 'n ander

linern bis zum zweiten Drittel des 6:

.

Bettelweib, Beitlerin. Bettzieche, Ueberzug.

2. Det is'n ander Bild, eine andre Bild, Nachahmung eines

-

(Brennglas 1845).

Guckkästners

bildscheen, bildhibsch, bildschön.

bezehmen (bezähmen) sich, sich nicht Billjett det, Billet, Eintrittskarte, Plur.

erlauben. Ik bezehme mir keene Billjette, Billjetts, Billjetter. Flasche Bier, und Ihr sauft Wein? Bimmel-Bolle (Ausrufer der Meierei Bezirk, Stadttheil; Bezirkövorschteher, Caxl Bolle in Alt-Moabit, seit 1881).

Vorsteher eines Berliner Stadttheils. bi, für bei. Anton schte>'n Dejen bi.

Pimmelei, Klingeln. bimmeln, klingeln. bibberbusig, mit hochathmender Brust. Bimpse, Prügel. Det jibt Bimpfse. bibbern, beben (vor Kälte). Zibbern bimpsen, hauen (Bimöstein). un bibbern, zittern un beben.

bibbertittig, mit bebender Brust.

Binde, 1. Halsbinde; 2. hinter de Binde

jießen, trinken; 3. bei de Binde kriejen,

28 an de Kehle; v. Kanthaken, Schlaf-

wohl lange nicht blaue Flecke gehauen

binden, 1. binden; 2. Dir wer ik nih Allens uff de Nese binden, Dir theile im nicht Alles mit; 3. an't Been binden, preisgeben, wagen. Birjerbrief, Bürgerbrief. Eenen jelben

Blaue rin reden, ins Gelac, 1. Bo>; 2. oller Bock, verliebter Boomwolle, 1. Baumwolle. Det Kind Mensc.

Borreebolle, Zwiebel (Porree; Lauch

bo>beenig, steifbeinig, eigensinnig. un Zwiebel sind Suppenjrünet). boden, sich auf die Hinterbeine stellen. borschtig, böse, ärgerlich.

bo>ig, widerwillig. Det Pferd, det Kind Boxschtwisch, Handfeger. - is. bockig, halsstarrig.

bo>lederne Hosen, ziegenlederne Hosen.

Bocd>schpringe, Uebergriffe (Kapriolen). boddern, im Schlamm, Schnee waten.

Borsdorfer, Borschdorfer. 1. Gin wein-

säuerlicher Lieblings-Apfel der Berliner.

2. Een Jesicht wie'n Borsdorfer Appel,

weiß und roth.

-4 07

bossig, borstig, wüthend. Böttcher,

Bättc, Leibro>, Sonntagsroc>k. Bratensc Holz zum Puffen, um Confiefcspfeifenmachergeselle, als sehr Cadett, Cadett, Kaldaunenschlukker, langes Wort den Kindern vorgesprochen. Hosen ohne Unterfutter, Mit'n rothen Kragen, Haben nischt im Magen.

contreer, cuntreer, 1. unglücklich. Mir jeht Allens contreer; 2. O contreer, im Jejentheil! im Gegentheil.

92 coram nehmen, ins Verhör nehmen; v.' Jebet.

Corps der Rache, jämmerliche oder sc jeschlagen, du bist wohl vor den Kopf geschlagen. Damenbrett, Dame spielen, das Brettspiel, Dambrett. Dämtlac, dummer Mensch. vämlich, 1. vumm; 2. dämlich kommen,

frech sein.

damit beschäftigt; 2. da muß if doch Damm, 1. Fahrweg. Er schtand mitten dabei sind? Wenn: Has geschehen joll, wird man es mit mir zu thun be-

kommen.

uffn Damm; 2. uffn Damm sein, gesund fei

N

.

Dach ver, der Tag. 1. Am, bei Dage. 2. Alle Dammelei, Scherze, Schäfern. Dage. 3. Geenes scheenen Dages. 4. Nanu dammeln, schäfern, scherzen; v. dalbern. wird's Dach! das ist ja eine schöne dämmern, 1. dämmern; 2. klar werden. Aufklärung. 5. Den Dach iber, während Nu dämmert et mir! v. Licht uffjehn,

04 (Seefensieder) ; 3. zurückschlagen.

wer if dämmern.

Den

jen; 5. nu bitte ick eenen um dausend

Achtjroschenschtike? Jst das möglich ?

Dämpfer der; eenen Dempfer druff- Dausendkinstler, Dausendsassa. segen, demüthigen, beruhigen. davor können, 1. dafür können, Schuld

dana, 1. darnach; 2. et is zwar billig, aber et is 'o< danach, demgemäß. dana< fragen, 1. danach fragen. Du hast'n Quark oder 'n Dre> danach zu fragen, kein Recht, keine Veranlassung; 2. für wichtig halten. Jk frage den

Deibel danach, nichts darnach.

danken, 1. danken; widern ; 3. ik danke lands ; 4. du wirst wenn de so wat zu

sein; 2. harmlos, dumm sein. Na, du Fkannst woll ooch nich davor? 3. ik kann mnich davor, det de Padden keene Haare haben, ich bin nicht Schuld. =-koofen, 1. dafür kaufen; 2. wat ik mir davor koofe! Das ist für mich

ganz gleichgültig.

2. einen Gruß er- daweile, unterdessen. Daweile loof im Namen Deutsc. (Brennglas, TI p. 61.) fressen krijst. dazükommen, 1. ik kam jrade dazu, als

Danzboden, Tanzsaal. (Wollen zum Zimmermann schikfen,

Zimmermann soll'n Danzboden flikken,

Danzboden hat'n Loch!)

sie ihn wechbrachten, 2. (Acc. auf zu) erlangen, erreichen. Der is ooch dada-

zujekommen wie ne blinde Hinne zu't

Jerstenkorn.

dasißzen, 1. dasizen; 2. dasigen mit'n De>el, Kopfbeded>ung. dicken Kopp, betrogen, verlassen dasizen. De>eljlas, det. Das Glas mit einem Daubenfacter, Taubenliebhaber. Deckel; v. Henkeljlas. Daubenmist, Taubenmist.

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fin" Daubennist: vifeien, "vem aml 2. Te0sfe-, BOTE (Smi

Der "Bars

Deejenknopp, ; det is 'n oller deitscher

rin un raus.

Deemel, 1. Kopf; 2. ik habe mir meinen

Daubenschlag, Taubenschlag. Det is Dejenknopp, biederer Deutscher. wie in'n Daubenschlag, ewig jeht det Deej-Molle, Teigmulde. Daum, Daumen; 1. Daumen; 2. den

Deemel geschtoßen.

Daum kneifen, damit man jewinnt; Deemelskopp, Dummkopf.

3. den Daum rihren, Geld spenden; Deemlac>, dummer Mensch ; v. Deeselac>k. 4. Eenen den Daum ufft Ooje setzen,

Jemanden zwingen. 5 Det is der Daumen,

Der schüddelt die Pflaumen, Der rapt se uff,

Dex dragt se rin Un det kleene Luder frißt se uff;

(Abzählen an den 5 Fingern.) daumdic>, daumendick. Daus, 4. Tausend, Gi der Daus! Pot-

tausend! 2. As im Kartenspiel (drei Däuser); engl. deuce, frz. deux, die höchste Zahl im alten frz. Kartenspiel. Dausend, 1. Tausend ; 2. Ei der Dausend ; 3. zu Dausenden ; 4. in dausend Schti>e, in unzählige Bruchtheile scfellig, 3 gefühllos.

Der Bengel is

DUB4 mix mal watt, wage es einmal; 15. Dikkopp, Difopf.

Mutter, der will mir wat dhun! 16. der Di>nesig, stolz. 1. der diknesige Kerl;

weeß nich, wie det dhut, wenn man Allens

WDE

verliert.

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ZUE

„.,

u DRES RBGRiN . M t Dhire 8

fallen;

3.

is

9 dev will ven Dienesigen schpielen. .

2260

.

Dickste, 1. diste; 2. der hat'n Didsten.

gegeben; 3. det dickste Ende kommt noch.

draußen wie

ERDEN

RIISIITS

SRE

vor de Dhire. Das ist dasselbe; 4. dievisch, 1. diebisch; - panhaie S-ehe:

ECenen die Dhüre weesen; 5. mach die Diener, "1. Diener; 2. Diener machen,

Dhüre zu! (Thier heißt stets Thier);

6. mit dem kann man Dhüren inxennen.

:

Er ist furchtbar dumm. Oie .

Hin

dichte, 1. dicht; 2. dichte zumachen, fest

Verbeugung machen; 3. Ihr Diener!

Jehorsamer Diener!

REER 1.Ihrdiegehorsamer Diener. Gesindestellung; 2.

Dienst der,

M

.

wes

werth;3.iewn68.NermerButSol:irie

schlossen; 4. nich so dichte ran; v. zehn Schritt vom Leibe.

in i SEIT BUEREGE vie fist EDU ur:

Sause Tommi

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?

;

3

ENDUNG dienstbaver Jeist, Untergebener. ST Dienstbolzen, Dienstsprite, Dienst-

dice durch, in einer glücklichen Lage; mädchen 4. immer dicke durch! Immex vorwärts bieser, 1. vet war vor viesen (vas "wr

ohne Zaudern; D . 02260 feste DLs

früher) ; 2. Dieser un Jener, der Teufel.

veni, : em:

Dings, Dinge, 1. fröhlich un juter Dinge,

5. Nu sitz ik da mit'n dicken Kopp. Nun

Hol Dich Dieser und Jener.

bin ich in Verlegenheit; 6. dicht; v. Ding. Dinger, Dingo: vy. Dinge.

mannsdie>.

ie -

fa sen,

Mang dendicksten Haufen ;

: DU job engeJaben: Ix Donfen

han ik dicke; 8. den Kopp die machen.

heiter un froh ; 2. kleene Dinger, kleine

Wesen; 3. dummet Ding, dummes

Syrien u SUPER hervorrufen.

Mädchen, Backfisch; 4. dumme Dinger, unerfahrene Mädchen ; 5. nich mit rechten

jemacht; 9. eenen dien Bauch haben.

trügereien.

bauch, ein fetter Mann; 11: die

Ding! vesgleichen z. B. I> gratulire!

schaft (intim) ; dicke Freinde , vertraute

I< a 0 2

Lende, der Schenkel; v. Kaschunke.

eich Namen mansich nicht besinnen

DU host Boten 0199 AEI ZIEHEN

Dingen zujehn, Hexereien oder Be*

in anderen Umständen sein; 10. Dicel- Ding det, 1. vas Ding; 2. ooch so'nn kriezen, satt, zuwider bekommen. 12-078

Antwort: Ooch sonn Ding; 3. immer

un fett; 13. durch dick un dünn (Wald guter Dinge sind ; 4. ver Geschlechtstheil. und Wiese, Wasser und Weide) foljen, treu Diltgeich: det. 583. Bing WREN WFO 3 HL DEES j" APRWANT det Din erich? Wie h zent doch det heeß

)]

Freunde 5 45: Din "Ks MN Dine,! KON SNEA Ort,ti auf korpulent ; 16. det dicke Fleesch, die | /

Dier, vertrauliche Anrede an einen Disc draus machen. doppelsohlig, mit zwei Sohlen. draus werden, dadraus werden, daraus Dösel, dummer Mensch. So'nn Dösel! werden, 1. Wat soll dadraus werden? v. Rindsvieh, Esel. 2. Jott sejne deine Studija Dösela>, dummer Menscmäuser, Du>meiser, Schleicher, vdurch, gänzlich. 6 Der is allens durch, Scheinheiliger. ist exfahren. 7. Der is alle Schulen Dudelei, Musik (des Leierkastens). durch, der ist schlau. 8. Alleweile sind dudeln, Musik machen, tönen. wir durch, gerettet. Dudelsa>; v. Piepboch. Den Himmel duren, nicht vom Bäder gebacen.

dusemang, sacht (doucement). immer dusemang!

Man Gekrippel, =-krüppel, Ehemann. Gel, Oel.

Der Eel, das Oel.

Dussel (ss weich), Dummheit ; oller Dussel, Gelfunzel, Oellampe, olle EGelfunzel. dummer. Mensc< ; v. Dusel.

dusselig (ss weich), dumm.

Gen, eene, eens8, ein, eine, eines. Um

Een3 essen wir. Um Ein Uhr.

03 7“

Gene, eine (Flasche Bier). Schenken Se Gi, Ei. 1. Wie aus't Ei jepellt. Wie no< eene in! aus einem Gi geschält, so sauber. Gener, einer (ein Schnaps). Schenken SC 2. Det Ei will klijer sind, als die Hinne. no< eenen in!

eenjal, einjal, gleich, egal. mir Allens eenejaal!

Det is

Gier, 1. sich um unjelejte Gier bekimmern.

UmDinge, die uns nichts angehn. 2. Uff Eier jehen, vorsichtig gehen.

Cenmal, 1. een vor alle mal; 2. mit eisern, unverwüstlich.

eenmal, plötlich.

Een eiserner Magen,

Cens, Eins, einerlei.

Kann Allens verdragen.

1. Et is mir Allens eens, Gisb.een, 1. Eisbein, Schweinefuß ; 2. die Et is mir Allens een5, EisSbeene kni>en (Drohung, Jemandem Ob ik Jeld hab, oder keens. die Füße zu zerschlagen). 2. Sein Eens un Alles oder sein Een Gisboc>, Eisbrecher. un Allens. Sein ganzes Glück; v. Woll Gisen, 1. rennen. Er eiste, wat ex konnte.

und Wehe, Puppe. 3. Ein Seidel Bier. 2. Eis aufhauen. Rellner, no< eens! 4. eens jeben Eisen altet, 1.. alte Jungfer; 2. mang

(einen Schlag). Jibb'n eens! Gieb det alte Eisen jeschmissen, pensionirt; ihm eins. 3. zusammenhauenwie kaltet Eisen, sehr Cens, 1. Eins. Es is halb Gens. Es schlagen; 4. er muß den janzen Dag ist 121/23 Uhr; 2. in eens wech, ohne eene Schtange Eisen rejiren. Er muß Unterbrechung; 3. eens, zwee, drei! den ganzen Tag die Nähnadel führen. denn is et fertig. eiserfle>ig, eifersüchtig. Du bist ja Censig! fure, Eisenfle>e in dex Wäsche. eenzeln, einzeln. Genzeln Jeld, klein --kasten, =-zeig, Eisengeräthschaften.

Geld. eenzig., einzig. 1. Genzig un alleene. 2. Na, det is ja eenzig, sonderbax!.

Et liejt in'n Eiserkasten, in dem Kasten für Gisenhandwerkzeug, der in jeder bürgerlichen Haushaltung in Berlin zu

Cer (frz. air). Der jibt sich'n vechtet Ceer! sein pflegt. Cete pateete, auch eete puttete. Sehr =--schwärze, Cisenfärbemittel. prüde, vornehm sich benehmen (air de Gkel, unangenehmer Mensch. Sie,ollerEkel ! Pathetique); v. öte.

efeln, sich etwas rinekeln.

Essen mit

Che, gesprochen E-e, E&, 1. wilde; 2. pol» Widerwillen. mische (Concubinat). eflig, 1. unangenehm; 2. sehr. Det is Ehle, Elle. 'N Ehlener drei, wörtlih: eklig dheier, sehr theuer ; 3. ik bin eklig, Ein Ellen ihrer drei, d. h. eiwa 3 Ellen. ich ekle mich leicht. hrbar, ernst. Wie'ne Tepperschirze, elbe, eilf, 1. um elben, um eilf; nach Töpferschürze.

Ehrlich, ehrlich.

Wat Ehrlichet, sehy

viel. Dex rennt wat Ehrlichet, der liejt

oder vor elben; 2. det hält von Elben

bis Mittag, kaum eine Stunde, so wenig haltbar.

etschen, beschämen,.

wat Ehrlichet zusammen. Glefantenlaus. Eine Apothekenfrucht, Chrentitel, Schimpfnamen. die in einem Säckchen gegen Rheumaehtsc von meine

Elsterooje, Elsterauge, Hühnerauge. Großgroßtante. eltern, älter aussehen. Der hat seit'n GIVSTNPD: Erbsenfinpe: n=

7

1

DIRT

IINN

2.1.

Jahr ochsig jeeltert, sieht feit einem Jahre

.

Hudeitenn aer aus: .

INNE

nD

Grdboden, Boden.

8

So is't noch keenen

:

2

Menschen uff Jottes Grdboden jejangen (Brennglas I1, p. 106).

Emm, Wm. Hesonvers beim Zank, wenn erd reisten sich, wagen. Erdreiste Dir die Hökerin Jemand Er nennt. (Brenn-

+4 bloß noch een Maal!

glas 11, 159. Erfner, Erker. Det Haus hat'n Erkner. Emmer, Eimer, uff'n Emmersißen, in eykundijen sich, bei der früheren DienstVerlegenheit sein: Da war Napolion herrschaft nach Charakter und Aufuff'n Emmer. führung Nachfrage halten.

Emmerweib, Eimerfrau, die die Nacht- erleben, 1. erleben; 2. da kannste wat eimer fortträgt. (Die Emmerweiber erleben! Da wirst du etwas erfahren, klickten friher ihre Emmer bei de sehen, fühlen. Drohung. Jumfernbricke in de Spree.) EGrmel, Aermel, 1. aus'n Grmel schütteln, Endeken, Endhen, eine kleine Strecke. ohne Vorbereitung vortragen; 2. den Enge, eng.

Een enget Schühken un een

GEvmel le>en (Verachtung ausdrückende

Pommersch Beeneken. (Enge Schuh Redensart). v. Aermel. bei großen Füßen!) Ernst, 1. Js det Ernst oder Schpaß? Engel, Engelken, Engelchen, 1. Mein Antwort: Ernust.. Na denn ist't jut, Engelken. Weisheitsspruch: Vor de denn sonnen Schpaß laaß ik mir nich

Hochzeit: Holder Engel, Rosenmund. jefallen; 2. Js dett Jhr Ernst? Jst Nach de Hochzeit: Dicke Töle, Schweine“ das wirklich Jhre Meinung? hundz 2. Et fliejt'n Engel durch de erobern, ene Eroberung machen, einen Schtube (sagt man, wenn ein plötzliches

Freier gewinnen.

Stillschweigen in einer Gesellschaft statt- Erste der, Erschte, 1. der erste Tag im

findet); v. windstill, wie beim Hafersäen.

Engländer, ein englisirtes Pferd, dessen

Schweif gestußt und hochgewöhnt ist. englisch, englisch, 1. die englische Krank: heit, Rhachitis ; 2. Dazu jeheexrt 'ne engelsche Jeduld ; v. himmlisch.

Fnte, Ente.

1. Watschelnder Mens,

denn kommik noch'n mal, venn kommt

ne janze Weile jar nischt, denn kommen

de Andern, un wenn denn noc< wat üibrig is, -- denn kommst Du dran;

Die hat'n Entenschtiez jejessen d. h. ist 4. erst jlicklich, erst ohne Unfall; 5. Aber sehr geschwäßig. ik erscht, aber der erscht, ich noh mehr, Enter der, das Männchen der Ente; noch besser, der noch mehr. v. Entrich; Jänserich, Nonnerich. Erzbedriger, erzdämlich, Erzdieb, erzEntrich der, das Män "en der Ente; dumm, erzfaul, Erzfaulpelz, Erzjaunevr, v. Enter, Jänserich. Erzjeizhals, Erzjrobian, Erzknauser, GrzEntziffern, erkennen, lesen. Jk kann knicker, Erzliejner, Grznarr, Gräschuft, den Brief nich entziffern. Erzseifer, CErzspieler, GCErzschpitßbube entzwee, entzwei, entzweeig, entzweeiger, (Hauptdieb u. s. w.).

entzweerig.

Erzen, Er sagen. Verächtliche Behand-

-

105

lung ausdrückend. (Im 18. Jahrhundert

-

Wörter, deren Abstammung Pf erfordert,

allgemeine Anrede in Berlin). Hör Er werden im Berlinischen mit F gesprochen. mal. Wie kann Er sich unterschiehn! Fachwerk, nichtmassiver, sondern Holzbau. Wat, Sie wollen mir Er heeßen? Wer Fackeldanz, Faceltanz. (Bei Hof-

is Ihr Er! trauungen tragen die Minister Kerzen.) Eselei, Dummheit. fadeln, 1. warten, zaudern; 2. nich lange Cselsohren, Kniffe in den Büchern. fackeln, nicht lange prüfen, untersuchen Cspenloob, Espenlaub. Zittern wie (nicht lange mit Fackeln beleuchten, Espenloob, beben; v. zibbern un sondern sogleich zugreifen, den Degen bibbern, puppern. ziehen 2c.). Sssen, 1. Vor det Cssen hängt man's Fahne, 1. Fahne; 2. Kleid ; 3. Schleier. Maul, un nach det Essen is man faul; Na die mit ihve blaue Fahne! 2. Nach det Cssen sollst Du ruhn, eene Fahrdocter, ein Arzt mit Gespann; v.

Stunde jar nischt dhun.

Loofdocter.

wenn nu man erst gefeilt wäre.

se fallen, missen se jenommen wer'n. --

Sssen, essen, 1. Det kann der Mann essen, Falle, Falle, List. Det is ne Falle, wenn die Frau in Wochen is, das ist falle nich vin. ein gutschmed>dendes Gericht; 2. det esse fallen, 1. fallen; 2. (von Thieren) if vox mein Leben jern, is mein Liebsterben. Se fallen jut, sagt der Schinder ; lingsgericht; 3. na, jejessen weere nu, 3. nach der Reihe darankommen. Wie

Sssig sind, verdorben, verloren sein. Det is Cssig, das ist mißglückt. Essigsauer, heimtückischer Kniestoß gegen das

wWie't fällt, so bullert's, eine Auswahl, ein Aussuchen findet nicht statt. Die Aeppel wer'n nich ausjeklaut; 4. fällt,

Gesäß. Der hat mir eenen Essigsauer wat fällt! Möge fallen, was da wolle ! jejeben, den krijt er wieder. falscen.

der Berliner nicht).

arme Wurm

nicht begreifen; 4. faß ihn! faß! Alle fehlen, 1. fehlen; 2. Wat fehlt Dir? faß! Heßruf für Hunde. Woran leidest Du? 3. Det fehlte jrade Fastelabend? Dienstag vor Aschermitt?€ mnoch! Nun kommt noch der unerwünschte woch. Uff Fastelabend jibt et Bratz Zufall; 4. weit jefehlt, fehlgeschossen ;

un Punsch. Fehlribbe, Rindfleisch, Weichtheile. fasten, gar nichts essen (Fastenspeise kennt Fehneken, Fähnchen, Kleidchen. Det Faßbinder,

nur

in

der

Redenöart:

hat

man

jo'n

Fehneken an, dünnes Kleidchen.

dinnet ;

Rennen wie'n Faßbinder, eilen wie ein Feier, 1. festliche Feier; 2. Feuer; v.

hausirender Böttcher. (Der Ruf lautete: Haben Se nix zu binden? Er trug

RNeifen am Arme und ein Beil im

Scurzsfell.) Fatzke, einfältiger Mensch; v. Dusche, Faßke, Hannefatzke.

Der Bräutigam

Flamme. Kinder, die mit Feier schpielen, pinkeln in (Berliner Sprich-

wort); 3. wenndet Feier uff de Nägel

brennt, wenn die dringendste Noth ist; 4. der hat Feier im M--, der Stuhl,

wo er gesessen hat, ist warm; 5. vor

is'n Faßzke Domino. faul, 1. scer, Militärbäker; --bette, --flasche, --jeejer, =scheer.

einen be- Feldhiter, Feldwächter.

sonderen, die übrigen einen gemeinsamen Fell, 1. Fell; 2. Dir wer ik jleich Ueberzug haben. det Fell losmachen, prügeln ;. 3. Eenem

Faxen, Kunststüke, Scherze, Umstände

(facetiae). Faxenmacher, Witzbold. Mach man nich erst lange Faxen. 'e und schmierije Butter, dem Geldein die Tasche. Raus aus deFikke! beides schlechte Subjekte, die zusammenHeraus mit vem Gelde. (Fuge, Figge.) passen; 3. mit unreinem Teint, die Fidibus, Tabaksanzünder aus Papier heiratht den finnijen Louis.

(61 de bois, ursprünglich Holzspan).

fiddeln, geigen, hin- und hergeigen.

Fiduz haben, Lust und Muth haben. (Bducia.)

finwe jrade jehn lassen, eine Sache gleich-

giltig verwalten ; nich bis finwe zählen

können, sehr einfältig sein; mit finwe

in de zehne dividiren, mit der Hand in

Fieke, Sophie; Fike, Fik. |

Floh der, Flehe die, der Floh, die =-ro>, ein enger Frauenro>. Flöhe. Det beste vonnen Floh is, det ex fragen, 1. fragen; 2. wer ville fragt, krijt keene Hufeisen dreejt. Flöhenlappen, ville Antwort; 3. det freejt sich noch, Flanell- oder Frieslappen; (Brenndas ist zweifelhaft ; 4. da frag ik Eenen! glas 1, 72.) das ist erstaunlich.

Flohdrec>, Flohfle>k. Det Laaken soll jewaschen sind? det is ja janz voll Flohdreck. Flöhenfrize, ein Mensch mit Flöhen; v. Flöhenmajor. Flöhenmajor, ein Erwachsener, der mit Flöhen behaftet ist. Flöhenmüße, einfältiger Mensch.

Flöhenpaukert, ein Kind voller Flöhe. Flor, Flor, 1. in Flor jehen, in Traueranzug gehn; 2. in Flor schtehen, in

Franzwein alter, abgelagerter franzö sischer Wein. Fraß, warmes Cssen; famoser Fraß. Fraße, Gesicht, häßliches Gesicht. Fraßenjesichte, häßliches Gesicht. Fratzen schneiden, Gesichter schneiden, das Gesicht verziehen. Frau, 1.Frau; 2. heda, junge Frau, sind se

nich de olle Müllern? 3. det kann Cenen passiren, der Frau un Kinder hat, es kann Jedem passiren. |

Blüthe stehen. Frauensvolk, das weibliche Geschlecht ; Flöz, Fleez, grober Mensch. (Flacius wv. MannsSvolk.

JUyricus, reform. Theologe1520--1575).

Det Frauensvolk doogt nischt.

Flüchtel, Flichtel, Flügel; de Flichtel Na, aber det Mannsvolk woll? beschneiden, beschränken. Det doogt erst vecht jar nischt. * Flunsc.

„.

frihe, früh. 1. In aller Frihe, sehr früh.

Gesichte herum fechten.

Fuhrfnecht (Scedhaler, Zauberthaler, der andere wort, Liebe is'n Verhältnißwort, Heber erzeugt. amme is'n Umschtandswort. hed>en, sich vermehren. Na, die Familie,

Haus, 1. Haus; 2. von Haus und Hoff

die hecken fürchterlich ; v. jungen.

loofen, davon gehen; 3. zu Hause jehn, Heede die, Heide, Haide. Die Hasennach Hause gehn. In Kneipen in später heide ein Wäldchen am Kreuzberge vor Stunde Zu Zu Zu

wird oft gesungen : Hause jehn wir nich, Hause jehn wir nich, Hause jehn wir : lange nich, :

Zu Hause jehn wir nich.

Herr Wirth, noc< ne Schtehweiße! 4. Wo is 'n der zu Hause? 5. Dhun Se, als wenn Se zu Hause wären;

6. Uff den hätt ik Häuser jebaut! Uff den können Se Häuser baun, Zutrauen haben; 7. von Hause aus, ursprünglich; 8. Na, ollet Haus! alter Freund ; 9.der is in Berlin zu Hause, wohnt in

dem Halleschen Thore. heeren, 1. hören ; 2. det läßt sich heeren. Das klingt annehmbar; 3. eener läßt sich heeren,

es

tritt einer auf als

Redner, Schauspieler, Sänger ; 4. Von Heeren sagen Und wieder sagen

Wird man ufft Maul jeschlagen;

5. det ihm Heeren un Sehen verjing ; 6. heern se mal. Hören Sie einmal; 7. zu den Topp muß man heernsemal sagen. Man muß mit dem Topfe sich

in Acht nehmen. Berlin; 9. der is in de Bibel zu Hause, Heering, Häring. Neie, jrüne, saure, er kennt sie genau. Salz-, Matjes-, Brat-Heeringe. (Kalte hausbacen, grob, derbe Kartoffeln un warmen Heering.) Hausdrache, ein böses Weib; v. Zank- Heeringsseele, die Blase des Härings. tippe, Zankdeibel. (Vom Volk an die Zimmerdecke ge-fknec an.

Er tau-

=-friejen, hinbekommen.

Krieje ik'n

-+lassen,

=-loofen,

penn hin? Jangen, . [ehen,

--lejen.

melt nach Hause (gleichsam tanzend); 4. weeß der (liebe) Himmel! 9. Menschen wollt Jhr sein,

missen, nothwendigen Besuch machen. --reechen; -=--reißen. -=-sc,

Bier is alleweile jar keen Hoppen, ein Haschespiel, bei dem die Niedersondern bloß bittere Droppen dreinter ; gefauerten frei bleiben. | 2. an den is Hoppen un Malz ver- hucken, 1. niederkauern; v. Hue jilt;

loren, bei dem ist Alles hoffnungslo8s.

Hoppensc dragen, einen Menschen auf Horn, Herner, 1. Horn; 2. die dollen

Herner abloofen,

dem Rücken tragen; v. Hackepac>.

Jugendübermuth; Hudescheese (ehaise) dragen, ein Kind

3. Herner ufseten ; 4. die Herner weisen; so tragen, daß es auf den zusammenv. die Zähne. gelegten Händen zweier Anderer sitt. Horno, --bulle, --jeejer, --keeter, er lebt wie een Hund, er ißt schleht; rel, --hengst, ein unkeuscher Mann. 14. damit lot man keenen Hund aus'n Hurenmens< det, die Frauenzimmer.

kurzer-Trab

Ofen; 15. der Knüppel liejt beim Hunde; Hurenpakasche, liederliche Gesellschaft. 16. die leben wie Hund un Kate; husch, husc
een Schtic> Brot. Hundekälte, starker Frost; =leben,

2. Bei die jeht Allens husch husch mit'n

halben Ma--, oberflächlich und nichts gründlich.

eine mühselige, schlechte Lebenswcise; Husche die, der nur kurze Zeit anhal--töse- die, der Hund; --drapp, tende Regen; v. Juß, Dreesch,

=-junge (Sc, ibere>s. 1. In der Diagonale; 2. getödtet, iberecks (um die C>e) bringen,

umbringen.

Jhr und Guch sagt man im Voigtlande (aber bei Gebildeten Jhnen und Sie).

Ihrentwejen, Jhretwegen.

iberibermorjen, überübermorgen, der Jhtzen, izen, wegnehmen; v. schtriezen, Tag nac< Uebermorgen;

jestern.

v.

vorvor-

Iberjeben. 1. überjeben; 2. aus dem

Magen ausspeien.

schtibiten.

Siel; Sgel-

1. Igel; 2. Blutegel. Der

sauft wie'n Jjel.

Der trinkt wie ein

Blutegel. Schwein-Jijel, Sau-Jijel sind

iberjießen, 1. übergießen; 2. heiß werSchimpfwörter. den. Et iberjoß mir janz heeß, als ik Jk, ich. det sah. Iklei, ein kleiner Spreefisch, den die

-=hopfen, überhüpfen, überspringen. Knabenmit einer Nadel angeln (Uekeleye). --huppsen, überspringen, übergehen. immer, 1. immer; 2. immer mit'n Hut! -*lug, überklug; v. superklug, neejenz RedenSart: Man muß den Hut aufbeflug, neunmal klug.

halten! 3. Jehn Se man immer voran.

-=-[laden, überladen (den Magen). Gehen Sie einstweilen voran. -=-lejen, 1. überlegen; 2 besprechen. immerzu, 1. vorwärts, weiter; 2. beDet hast du wieder

nich

mit

mir

iberlejt. iberlejen, ein Kind auf das Gesäß schlagen. Ik hab'n vorhin iberjeleit; v. schtramme Hosen. iberlernen, überlesen, Uebersichtnehmen. iberlesen, durchsehen, überlesen. Iberrest, Ueberrest. Ottilie is det Kakelnest, Die krijt den janzen Jberrest. (Aus dem Volksliede: „Herr Schmidt, wat krijt de Jule, Ottilie 2c. mit.“)

ständig; 3. man immerzu! Nur immer

weiter! 4. Immerzu (un alle Dage). impfen, imfen, impfen. Det Jmfen is vor de Kaze. inbakern, inballern, einheizen. inbilden, sich wat, sich etwas einbilden. 1. Bilde dir jo nischt in! 2. bilde dir man keene Schwachheit in, mache dir keine thörichten Hoffnungen. inbro>en, einbrocken, sich vergehen. Der hat sich 'ne scheene Suppe injebro>t.

Der hat sich ein grobes Ver-

=ro>, Ueberro>, einfacher OberroX sehen zu Schulden kommen lassen. (nicht Ueberzieher). indeß, indessen, während. Jndeß ik in iberschnappen, 1. wahnsinnig werden. de Kirche jehe, bleibst du beit Kind. Schnappe man nich iber!

Infahrt, Einfahrt, Thorweg ; v. Uffahrt.

=plantschen, überschütten, übergießen. Infall, plur. JInfelle, Einfall, Ein-

=-sc< wapp en ,überspriten ; v.schwappen. =“schtudiren, überstudiren, den Kopf

sern, überzuckern. Inholung, feierliche Einholung z.B. 1861.

27

4...

injekladderte Haare, verwirrte Haare. insacken, in die Tasche ste>en (Geld),

injeprumpfst voll, gepfropft voll. einnehmen. injerejnet, eingeregnet. Durch Regen insc; Sc is j=. -

still! 3. Jaja, ik weeß schon; v. ne doch. jalstrich, jalsdrvich, ein unangenehmer,

Jabruder, ein Vertreter, der stets zu: Jammexrholz, Guitarre. - stimmt.

Jammerlappen, Jammerjestell, ein

jachern, scherzen, jagen, spielen, ausjämmerlicher Mensch. gelassen lustig sein. jammerschade! sehr zu bedauern. Jae, Jace. 1. Det is Jace wie Hose, jampeln, begierig sein; v. zappeln. das ist ganz gleich.

2.

Dir wer ik jang un jeebe, gebräuchlich.

-

jleich de Jacke auskloppen, du wirst Jang, Jenge, Gang. 1. Im Jange, sogleich Hiebe bekommen. 3. Det is ne alte Jacke, das ist bekannt. 4. Aus de

Jace jehn, aus der Haut fahren. Jacdenfett, 1. Prügel; 2. Sem, Ham, "„Japhet (Jackenfett). -

im Betriebe sein. 2. Jn Jange bringen, uf'n Jang, in Betrieb bringen.

3. Ik habe noch'n Jang, eine Besorgung. 4. Det is een Jang, das ist auf demselben Wege; v. abmachen.-

(92

Jänse die, 1. die Gänse; 2: Jans die,

rassierschtraße. (H. Vogt, Die Straßen-

dummes Frauenzimmer.

namen Berlins, 1886 )

Jänsekleen, Gänseklein: Füße, Flügel, Jassenlaufen det, 1. das Gassenlaufen,

Hals, Kopf, Magen, Herz. Schwarzsauer

pie militärische Durchpeitschung bi81806;

Jänsekopp, Dummkopf. Jänsemarsch, je Einer. hinter dem Andern. Jänseschtiez, das Hintertheil der Gans;

.

es 1“4

jeden sich, sich freuen, schadenfroh sein. Det hat mir jejekt.

mehr. 4. hin jeheeren, seine Stelle haben.

Jedanke, Gedanke. 1. In Jedanken, zer- jeheerig, gehörig, wie es Recht ist. Dem

streut (etwas fallen lassen, liejen lassen). 2. Keen Jedanke! durchaus nicht. jedemft, gedämpft. Mit jedemfter

hab ik't janz jeheerig jejeben! den habe ich tüchtig getadelt. 2. Jeheerige Keile, tüchtige Hiebe. Schtimme: Sie leben hoch! jeheim. Du, det is'n Jeheimer (Polizist)! Jedudel, Musik; v. dudeln. Jeheimerath5viertel, reiche StadtJefallen der, Gefallen, Gefälligkeit. gegend jenseit des Landwehrkanals. 1. Eenen Jefallen dhun. 2. Na dhu mir

=- kneipe,

Weißbierlokal

von

Paepke,

Gener den Jefallen! das ist seltsam! Jerusalemerstr. 8. jefallen, 1. gefallen ; 2. sich wat jefallen Jeheimniß, Geheimniß. (Det sind jelassen, ertragen; 3. na, det laß ikmir heime Nisse!) jefallen! das ist schön: 4. sowat läßte jehn, 1. gehn; 2. det jeht nich (lenger!) dir jefallen? das erträgst du? v. rin: fallen; 5. na weeßte, du kannst mir jefallen! 6. Det kennte mir jefallen! 7. Det brauch ik mir nich zu jefallen zu jelassen. 8. Jefällt mir sehr bum

(Posse:

1881).

„Die wohlthätigen Frauen“,

jefaßt, gefaßt, bereit. Sich jefaßt machen. Sei ja druff jefaßt. jefehrlich, 1. gefährlich; 2. sehr. Sih jefehrlich haben, Aufhebens machen. Na habe dir mannich so jefehrlich. Jeflunker, Sc kriejen, sich sehr ärgern.

v. Irölerei. jelingen, jelungen, 1. gelingen. Det Jekabbel det, der Streit, der Kampf. soll ihm nich jelingen; 2. det is ne Jeklappere det, das Klappern. Det jelungene Jesellschaft! Der Kerl, der

Dhirenjeklappere heert heite nich uff, das Wig is jelungen! eigenthümlich. Thürenschlagen. jelten, gelten. "Det jilt nich, ist nicht jeklatscht, besiegt. erlaubt. Der Schein gilt nischt, hat Jeklimper det, das Klimpern, Geräusch keine Gültigkeit. ves Metalls, Geldes, Glases, Klaviers. Jemächte, Gemächt, Scham.

Jekribbel un Jewibbel, Gewimmel; jemahlen, 1. gemahlen, 2. gemalt. Der v. Jekrabbel. hat Backen wie jemalen, rothe schöne

Jekrigel(e), schlechte, undeutliche Schrift. Wangen: = Jelach vet, nur in der Redensart: in't jemeiert, angeführt.

Jelach rin, unbesonnen. (In's Gelag.) ienärbte Schtiebel, Leder. Wo das jela>meiert; v. jemeiert. Leder mit der Aasseite nach innen»

jelassen haben, hingebracht haben, hini

gelegt haben. Wo hasten det jelassen?

jelb, gelb.

un Erjer.

it dr Anseit 00) na Anbei getragen wird, daher haltbarer und aiserpichler

1. Jelb un jrin vor Neid JEMAUTGe Der 08 2. Eenen jelben Birjerbrief 3

iu ]

RIE Der

7,008 "Diffe

ew

haben, als ein bestrafter Mensch nicht + Damien: "E hlmaaß DiE N den weißen Bürgerbrief bekommen. Se eee Donna: RZ WENEENG schtehn uf de Schenke. Xeld, Geld. 1. Jeld“ is de Losung! jemein, gemein. 2. Vor Jeld krijt man Schweinebraten. Jemine, Herr Je mi ne, Herr Jejus,

3::-Zk bin nich. -bei Jelde. 4. Jelder, Summen.

5. Dajeb. ich Jeld drum

das wäre mir sehr lieb.

6. Jeld wie

ach weh! 4D Jemine (Jesu domine.)

; mmerlich, jemmerlicher Kerl, t, ganz

4 Det is nischt jenaues

(liederliche

Dirne). 5. Js vet 't Jenäuste, der billigste Preis?

Jener juter, ein Gewisser.

jenießen, 1. genießen; 2. Det kennen

se jenießen (die schönste Keile), das kann geschehen.

sauber. iennen, jönnen, gönnen. 1. Det Brod jelejen, gelegen. Daran is nischt jelejen, fällt mir runter, et war mir nich je-

das ist nicht wichtig. jeliefert, verloren. Der is jeliefert. jelinde, gelinde. 1. Jelinde jesagt, er

jönnt ; 2. Doch dem Juten is't jejonnen, Wennsich Abends senkt die Sonnen,

126 Daß er in sich jeht un denkt, Wo man eenen Juten schenkt.

jenüjen; das jenügt (Aus der Posse „Unsere Frauen“). ienung, jenu, Jepec>, 1. Gepäck. nich recht jescheidt! 2. Ik habe keenen Itzik, bleib bei's Jepäck jescheiten (brauchbaren) Hut mehr. De3 nischt kommt we; Jeschepf, Jeschöpf, 1. Geschöpf; 2. v. Itzig bleib bei'm Wogen!

2. Ik

bin heite ohne Jepä>, ohne Ehehälfte.

Schimpfwort; v. Kreatur.

Jeschöpf.

So'nfaulet

Jepladdere, das Plätschern des Regens. Jeschichte, 1. Geschichte, Jeschichten erJeplärr, Jeplerre, Gesang, Geplärr. zehlen; 2. die janze Jeschichte is nich Jepoltere, das Poltern, Lärmen. 6 Fennije werth. Die ganze Sache ist Jeprudel, schlechtes Arbeiten. nichts werth; v. Krempel. 3. Mach jeprumst, jerammelt voll, gepreßt voll.

man keene Jeschichten, werde nur nicht

Jequadele, Jequatsche, unnüße Reden. frank. 4. Faule Jeschichten, Schwindel. Jequadvere, unnüße, dumme Reden. Jeschirr, 1. Porzellans und KüchenJerathewohl, Zufall. Uff Jexathewohl, geschirr; 2. Pferdegeschirr; 3. HandVersuchsweise. werkszeug der Bauhandwerker. jerben, 1. prügeln; v. durchjerben; 2. Jeschit, Geschüß, det Jeschit is uffLeder gar machen; 3. erbrechen. gefahren: Besen, Leiter 2c. zum ReineJerbertöle, Gerberhund. Nur in der machen sind bereit. Redengart: Kotzen wie 'ne Jerbertöle, Jeschmadder, schlechtes Schreiben.

starkes Erbrechen haben.

Jesc mit haben! jo jeh er! 3. Man jo nich! Nur gar Das. wird nichts! 3. Wenn't Jlik jut nicht! is! Wenn es glückt! Johanni, der 24. Juni. Lang wie der Jli>s8fall, =-kind, =ritter, Glü>ksDach vor Johanni, sehr lang. fall, =-kind, --ritter. Jold, Gold, 1. treu wie Jold; 2. von Jlied, Jlieder, Glied, 1. Jlied vor Jold, aus Gold gefertigt; 3. die Jlied, gliedweise; 2. die Jlieder inzschtarrte iber un diber von Jold, sie reiben, Einreibungen machen an Händen

und Füßen; 3. ik zittere an alle Jlieder; 4. ver Schre is mir in de Ilieder

war überall mit Gold geziert; 4. da

15 det Zeich. ja Jold jegen den sein't, da ist ja das Zeug bei Weitem besser,

129 als

dessen!

5.

Cen Haufen

Jold, '

bei, is det ne Rietsche!

Menschenkoth ; v. Joldjrube; 6. ja, det hat bei Jold jelejen, sicht aus wie Gold. Jolddochter, Goldtochter.

Einen solchen

Hut habe ich noc< nicht gesehen; 22. ih Jott bewahre! Daran ist nicht zu denken; 23. weeß Jott! Wirklich! Wahrhaftig! 24. Jott behite un be-

Joldfisch, eine reiche Braut.

wahre eenen Menschen! 25. Das reene

Joldfuchs, 1. Friedrichsdor; 2. goldWort Jottes, guter Schnaps. gelbes Pferd. Jotieswort, 1. Bibel; 2. Jotteswort Joldjrube, 1. Goldgrube, ein gutes vom Lande, Landgeistlicher. Geschäftslokal ; 2. Apartementgrube. Jottseibeiuns der, der leibhaftige Joldkind, Goldkind (herzensgut). Teufel.

Joldleiste, schmaler langer Sechserkäse. jottsjämmerlich, jott5sjämmerliche Joldsöhneken, Goldsöhnen, ju>en, 1. wem't juckt, der kratze sich; 2. vem juckt det Fell, der Puckel,

der will Hiebe haben. Jrund, Jrinde, Grund, 1. Jrund un Boden, Landbesitz; 2. zu Jrunde jehn, Art Schnaps. untergehen; 3. in Jrund un Boden Irindling, der Gründling, ein kleiner wvungenirt, gründlich ruinirt. Spreefisch ; v. Jklei. jeundehrlich, durchaus ehrlich; =-je-

Jrinefiest, ein immerwährend lächelnder lehrt; =-jütig. Mensch. JIrundsuppe, Bodensatz, Schlamm. jrinen, jejrint, 1. grünen; 2. lächeln. Jruuz, Jrus, zerbröcelter Torf, Reste Wat jrinste'n schon wider?

v. jrinsen.

von Kohlen; v. Torfjruuz, Kaffejrus.

jrinnesig, naseweis. Du jrinnesige Krete. Jubeljahre alle, höchst selten. Alle Irinschnabel,

unerfahrener

junger

Mensch. Wat will denn so'n =-? jxinsen, hämisch, unangenehm lächeln.

Jubeljahre mal kommt een Kunde.

Ju, Geschmac> (goüt). Det is nich nach meinem Ju.

(31 Juchhei, Juchheh, Juchhe. ECen' Was ist eine feine Sache für einen quaddrijet Juchheh, ein dünner Kaffee; Nichtkenner. v. Schusterlurke, Plemper, Lurke, Ab- Juste, Justeken, Auguste. 1. Juste, die sc, mit Zuckerguß (Chemänner, Judenhaus,

nur

in der Redenöart:

aus der Konditorei von Chmann in der

jehst'n hin? (Antwort: Judenmeechens

jut werden, sich versöhnen, beruhigen;

Judentempel, Synagoge. Jnnen Juden-

reden, sprachfertig sein, guter Redner

denn wird man rausjeschmissen. jüh! vorwärts, Zuruf an Pferde. Nanu jüh. Na denn man immer jüh! Jumfer, Jungfrau, unter uns Jumfern, unter uns, entre nous (Herren).

9. ville zu jut (viel zu gut), vor disse Welt; 10. der dhut sich wat druff zu Jute, rühmt sich; 11. sind se so jut un ricken se 'n bisken hin. Seien Sie so gut etwas zu rücken; 12. jut un jerne,

Willkommen wie de Sau in't JudenFriedrichstr. 47). haus , verhaßt. iut, gut. 1. Eenen jut sind, jemand Judenmeejen, Judenmädchen. Wo lieben; 2. jut sajen, bürgen: 3. wieder

beschneiden!) Judenschule, Synagoge. Det is ja hier wie in de Judenschule, hier lärmt ja Alles durcheinander.

iempel derf man keenen Hul abnehmen,

Jumfernheede, Jungfrauenhaide, früher dem 1239 gegründeten Benediktiner“ Nonnenkloster in Spandow zugehörig, im Nordwesten Berlins bei Charlotten-

burg.

jun, guten; v. jut. Jun'n Morrjen! Jun Abend! Jungsc schlecht; 18. det liebe Jut, das liebe Brod. Det liebe Jut muß mannich

uff de Erde liejen lassen, nich uffen Disch verkehrt lejen un nich veraasen ;

19. laßen se't man jut sind. Seien Sie versichert, das kommt ganz anders ; 20. der hats jut, er hat gute Pflege;

21. den Dhaler habense jut. Sie haben

einen Thaler zu fordern; 22. lieber 'n bisken jut un een Jahr länger.

Gut

wund lange wünsche ich mir; 23. bei uns heest et: juten Dach und juten Wech, undamit hat et een Ende. Wir grüßen uns nur flüchtig; 24. jut dem Dinge.

Also

weiter

(Uebergangssormel

bei

Grzählungen) ; 25. also des war jut. yr

139 Also des is jut. Also weiter. (Beliebte Kakeln, 1. gackern. Uebergangsformel in der Erzählung); 2. schwagen.

Die Hinne kakelt ;

96. vor jut erkleeren, als richtig aner- Kakelnest, das jüngste Kind.

kennen; 27. det mißte nich jut sind. Kalascds, 1. Scherz (joeus); 2. Schmutz, Unrath. Bringe den Jux raus.

fremder Hülfe arbeiten; 4. Ojen wie'n jestochnet Kalb haben. Kalbachner der, ein weißes, geädertes Marmorkügelhen, ein weißer Murmel.

G.

Kälbern,

1. sich kindisch benehmen ;

2. sich erbrechen ; v. kotzen. K. Dieser Buchstabe wird wie im Kalc wurde er wie Hochdeutschen gesprochen (oder wie das der Kalch an de Wand, er wurde bleich. C imLateinischen vor a, 9,u, 3. B. Cato). Kaldaune, 1. Gedärme; 2. Magen,

Kabache, Loch, Höhle, Spizbubenherberge, Leib. Sich de Kaldaune vollschlajen, niedriges schlechtes Haus (poln.). fich den Magen füllen. Kabbelei, Streit, Wortwechsel. Kaleika, Spaß, Unsinn. kabbeln fich, streiten. Kalender machen, Grübeln, Grillen

Kabolzen, kopfüber fallen, poltern.

fangen.

stürmen. Kabolzschießen, Purzelbaum schlagen;

anjezogen ; 2. kalt schtellen, sien lassen ; 3. Aujust mit de kalte Hand; 4. kalte

Kabolzjagd die, das wilde Kopfüber- kalt, kalt. v. Radschlagen.

Hände,

1. Jmmer kalt Blut un warm

warme Liebe; 5. kaltmachen,

Kabrusche, Gesellschaft, Verschwörung tödten. (jüd.). Kamaschenhengst, Offizier, der peinKabuse, 1. Verschlag, kleine Kammer lich auf Kleinigkeiten hält. (wie im Holländischen und Englischen) ; Kamaschendienst, Friedenssoldaten2. Schiffswohnung auf den Spreekähnen. dienst.

Ka=, Kindersprache: Koth.

K--frige, Kamisohl, kurze Jacke (camisia, Hemd).

K=tliese, unreinlicher Junge, Mädchen. Kamm, 1. Obertheil des Rindfleisches ; ka=-, Koth von sich geben. v. Oberschale, Fehlribbe, Schwanzschti>; Kadett, Kadett. DieStraßenjungen schreien: 2. iber eenen Kamm scheeren, gleichKadett, Kadett, Kaldaunenschlücker, artig behandeln; 3. »der is mit dem Hosen ohne Unterfuiter, iber eenen Kamm jeschoren, die find Mit'n rothen Kragen, beide gleich viel (nichts) werth. Haben nischt in Magen. Kannibalisch, groß, = Hunger. Kaff, Unsinn (Spreu, leere Hülse). Kannone, Kanone. 1. Unter der (aller) Kaffe, Kaffee (arab. Kahwan). Kanone. Unter der Kritik; 2. besoffen Kaffeklappe, verrufenes Nachtlotkal. wie 'ne Kanone; 3. Kanonen, steife

Kaffer, 1. ungebilveter Mensch (jüd.); PReiterstiefeln, wie sie Napoleon tvug. 2. Lehrer. Kannonenschtöppsel, di>er Junge.

kahmig, schimmlich (Wein, Essig).

Kanschu, Kantschu, Peitsche.

133 Kanten der, 1. das Ende des Brots.

Ik Kattoffel, 1. Kartoffel; 2. Taschenuhr;

esse jexne den Kanten vons Bvot; v.

3. dice Nase.

Kerschte, Krume; 2. der Rest einer Kättrine, Kathrine. 1. Katharine; 2. Weißen. die schnelle Kattrine (Cholerine, ReiniKanthaken, Haken zum Umkanten der gung, Auswurf), Durchfall haben. Balken. CEnen beim Kanthaken (Roc>- Katzbaljen, sich balgen zum Vergnügen. kragen) friejen ; v. Schlaffitthen. Katzbaljerei, das Balgen.

Kapiren, fassen, begreifen (lat. capere). Katze, 1. die Kaze in'n Sac koofen. Kapittelfeste, fest, gerüstet, zuverlässig; Unbesehen kaufen; 2. falsche Kage v. tafktfest. kappitteln, schelten; v. abkappitteln. Käppsel, Käppchen, Hausmüße. Karangzett schtehn, in Gefahr des gänzlichen Verlustes, Bankrotts. 47 (qua< rante gept) war der vorletzte Point

im deutschen Billardspiel.

Karbattsc,

geringe

Sache.

Zehn

2. große Bürste. kardätschen, abbürsten mit Seife und Wasser. Karline, 1. Karoline; 2. die Schnap3flasche, die in der Tasche getragen wird; 3. Billardkugel. Karnickel, Kannickel, Kaninchen. Un-

Dhaler is keen Katzzendrec>. =-dreckrvig, 1. zu Muthe sind, schlimme Empfindungen haben; 2. spitz im Reden. -=-freindlich, voll falscher Freundlichkeit. =“jammer, entzündeter Magen nach Schwelgerei.

nidel hat anjefangen. Karpen, Karpfen; v. Schneiderkarpen,

Kindern gegessen wird. =-kopp, Kaßenkopf. Schlag gegen den

Karre, 1. Karre; 2. nu jeht de Karre. Nun gehts gut; 3. de Karre innen Dreck schieben ; 4. de Karre außen Dre&X

--liebe, Falschheit. Vorne lecken, hinten kraßen. =-musike, Schimpfständct's Dir.

Doppelkinn (Kader).

Kechin, Köchin.

Die Kechin war heit

Katerschtiec , Katersteg. Uffn Katerschtich verliebt, das Cssen hat zuviel Salz. jehn, auf Liebschaft gehen. Keeber, 1. Käfer; 2. Unruhe, üble Laune. kathoolsc; 4. Wenn Einer fällt: Schtiel; 5. zwei Kegel: Hohoh oder Hopphopp; 68. wenn der König und ein Kegel fallen: Papa hat jeheirathet; 7. wenn Drei fallen: Schusterschemmel oder Schemmel ; 8. wenn vier fallen: Karree; 9. wenn

Fünf fallen:

Batalljoon;

Kiekel, Küchlein ; v. Kuk. Kiekelkakel Bratwurscht! Ac< was, wunnüße Reden! Kiekelkorb, Hühnerkorb. kieken, sehen, gucken. Nukiek mal Eener man! Kannste nich kieken? Kieker, Augen. 1. uffen Kieker haben» beobachten ; 2. meine Kiekers wollen nich mehr recht.

10. wenn Kiekindewelt der, der Neuling.

1 35 Kielkrvopp, gierig. Gieriger Mensch; v. Kirschkuchen, 1. Kirschkuchen; 2. Ja Jierschlung. Kixschkuchen! Nein, Nein! Das könnte Kien, Kiehn. 1. Det is der veene Kien,

das ist vorzüglich gut (ohne Blaak; v.

dir gefallen; v. Ja Kuchen = Nein.

= =-jesichte, häßliches Gesicht. Ollet

„Bär“ 1881, Nr. 13). Er is eklih abjeknabbertet K. (po>ennarbig). uffn Kien. Er paßt hellisch uffn Kien, Kirste; v. Kerschte, Kurschte, Kruste. paßt sehr auf. Kittneesig, naseweis; v. spürnäsig. Kienappel, Tannapfel, Kiefernzapfen. Kitzeln, 1. kizeln; 2. det würde ihn

Kiepe die, 1. Rückentragekorb ; 2. Hut. figeln, freuen ; v. je>en: 3. nich kißeln! Kies, Geld. 1. Der Olle hat Kies; 2. nicht beleidigen. Kies in de Molle, Geld in der Tasche; kißlich, 1. kißlich ; 2. veizbar; 3. schwierig, 3. Kies is de Hauptsache. häklig, heifel. Det is ne kißzliche Sache.

kiesätig, v. küsätig, wählerisch im Essen Kixder, hörbarer Fehlstoß,z.B. beimBillard. (fiesen, küren). Klabastern, mit Geräusch gehen; v. Kieterbietern, tauschen. klötern. Nach Rixdorf rausklabastern.

Kieß, ärmliche Gegend (eigentl. Fischer- Klabberjaß, ein Karienspiel.

dorf); im Wendischen: Vorstadt. Kla>, 1. Schande. Die hat'n Klack! Kiff, alter Hut. Die Person hat einen Schandfle>; 2. da! Kikerikikiki, Hahnruf. Klac>, liejt et an ve Erde; v. Bauß. Kind, 1. ver is wie'n Kind im Hause; Kla>ern, in nassen Häufchen hörbar hin2. sich wie'n Kind frein; 3. sie weinte fallen, träufeln ; v. kle>ern, kickern. wie een Kind ; 4. ik bin doch keen Kind. Kla>s, Haufen.

GEenen Klacks Reis

I< habe doch Verstand ; 5. der is een uffdhun. GEenen Klacks Butter. Kind des Dodes, wer an mir rankommt; Klafittken, Klavittchen, Kleid. Genen 6. da is der 'n Kind jejen, der ist ihm beit Klafittken kriejen. Jemanden bei untergeordnet; 7. wie so'n kleen bescen, gefauert sitzen. Dukluckst den und Gewalt, mit Glanz; v. Schwade. janzen Dach? Knac>s, ein Bruch (det Rad wav enzwee). Kludern, in der Flasche rauschen. Knall, Schall. 1. Knall un Fall, plößlich, Kluft, Klufft, Kleidung. Sie hatman wie der Fall des Wildes dem Knall eene Klufft. der Büchse folgt!

flug machen,.

Klug, klug. 1. Du bist woll nich kluch?

=-brief, =-erbsen, =-jummi.

E3 ist nicht möglich! 2. daraus wer ik =-peitsche, Heßpeitsche. nichkluch! 3. det Ei is kliejer als de Hinne; ==s< ote, Ohrfeige. 4. der Kliejste schweijt, jibt nach ; 5. eenen Knaphans, Knapphans, Kleinkrämer,

wirst ooch nich klug. Alle Erfahrungen Knapp, 1. kaum. Er war knapp vorbei, sind bei dir vergeblich ; 6. klug plaudern ran, rin; 2. dürftig, et jeht knapp ; 3. oder schna>en, kannegießern. Schtille mit knapper Noth, kaum, mit genauer sien un klug plaudern, det jefällt dir; Noth; 4. er dankt knapp. Ev erwiedert 7. der is so klug wie'n Mensch, er ist kaum den Gruß. schlau; 8. if kann nich draus klug Knappe die, seidene Quaste am Peitschenwerden.

I< kann den Sinn nicht er-

kennen ; 9. du hast klug reven.

ende zum Knallen eingerichtet.

Dich Knappsen, so wenig wie möglich geben.

betrifft das Unglück nicht ; 10. so klug Naknappse man nich jo. 4 wie vorher. Es hat nichts geholfen. Knarre, 1. Uhr; 2. Gewehr; 3. Lärmen„schmus, --sc Brod ; v.

Klump, Klumpen, 1. Haufen. Vor Knorren, Knubben. de Dhüre lijt'n Klumpen Dre>, bring'n Knaul det un der, das Knäul (Wolle). mal we; 2. in eenen Klump fahren vor Knauser, Geizhals. Schre, zusammenschre>en; 3. det is'n Knausern, geizen.

Klump Unjlie>, einunansehnlicherMensch ; Knautschen, Zeug, Papier 2c. zerdrücken; 4. innen Klump fallen, zusammenbrechen.

v. knittern, inknautschen.

Det Faß ful in Klump; 5. uf'n Klump Knebel, Fingerknöchel. schtehn. Auf. einem Haufen stehen. Knechsel, Fuß-Knöchel. Klumpattsch reden, Unsinn reden. Knibbvelig, mühsam, feine Arbeit.

Klumpsa>, ein Spiel, wobei mit einem Knickebeen aus Beeskow, 1. Jemand Knoten im Schnupftuch geschlagen wird. Der Klumpsäck jeht rum

'

vom Lande; 2. Jemand, der mit den Knieen wanlt.

Seht eich nich um. Knicken, einbrechen. Dir kni> ik die Kluntern, beschmußen, beim Gehen det Eisbeene. Kleed. Knicker, 1. Geizhals; 2. Sonnenschirm Klut, Stü> Erde; = a=-, di>es Gesäß.

Huhn ohne Schweif.

Knabbern, nagen.

Knabber, knabber, kneisken

Wer knabbert an mein Heisken,

fragt die Hexe im. Pfefferkuchenhause.

zum Umpknicken.

Knicschtiebel (Sch.), Kerl, alter Herr.

fniebeln, Brot durch Schneiden. ver-

unstalten.

Kniee die, das Knie. 1. Uffde Knie schauern,

knieend scheuern. 2. Derkann vormiruffde

„38

-

FE.

Knie liejen, unerbittlich sein. 3. Jber't Knie-

brechen, flüchtig behandeln: 4. Vor Schre&X

in de Knie schießen, zusammensinken.

Knief, Taschenmesser (frz. canik).

haben, Schwierigkeit haben. Da hackt

der Knoten, daran liegt es.

3. Mach

Dir 'nen Knoten in de Beene (Zuruf

an Langbeinige).

Knierieminalrath, Schuhmacher; scherz Knubbe. Fast nur. in der Redensart: haftes Wortspiel mit Kriminalrath. vor Knubbe liejen, festliegen ; v. Knubben. Kniff, 1. List. Kniffe un Fiffe; 2. Kniffe Knubben der, kurzes, ästiges Stück Holz ; in't Buch machen, Zeichen und Falten vv. Schtubben, und: vor Knubbe liejen. ins Buch machen. Knuddel, 1. Verhärtung im Fleische ;

knifflich, 1. mühsam, schwer hevauszubrin?

2. Knollen; 3. Feldknudel, gewöhnliche

lihet aus Markjrafens Rennschteen, etwas besonder8 Delikates.. (Uralte Berliner RedenSart, besonders in alten Familien: Ihr mechtet alle Dage wat Knifflichet aus Markjrafens Rennschteen). Knippel, Knüttel. Ik komme jleich mit'n Knippel damang! fknippeldic>kevoll, gedrängt voll. knippern, knüpfen ; v. anknippern. Knippkieler, ThonkügelchenzumSpielen;

Knudel der, das unregelmäßige Knäuel, Haufen zusammengedrückter Sachen. knudeln, zusammendrücken. knudeln, jeknudelt, 1. unordentlich binden, unordentlich befestigen. Det Halsduch is ooch vecht jeknudelt; v. umknudeln; 2. kneten, weibliche. Handarbeit liederlich handhaben ; v. prudeln, Knuff, Fauststoß. Knüffe un Püffe. knuffen, stoßen mit der Faust; v. buffen.

gen. 'ne kniffliche Arbeet. 2. Wat Kniff?

Taube.

knippsen, 1. einen Schnit mit der Spige liejt bein Hund;v. Murmel.

Knüppel.

1. Holzstab.

Der Knüppel

der Scheere machen; 2. mit den Fingern Weißbrötchen. ein Geräusch machen, schnalzen. Knupps, Stoß, Schaden. Eenen Knupp3 Knirps, kleiner Mensch. wechhaben, wechkriejen, z. B. Bruch. Knirvrfix, kleiner Mensch. fnurpsen, hörbar mit den Zähnen zerKnoblauc vor Prügeleien; 2. Schw. für Frauenzimmer. Fauler Knochen; 3. sich de Knochen verfrieren, sich die Glieder erfrieren; 4. hauen, det er seine Knochen innen Schnuppduch zu Hause dreegt, die

2. Peitsche, Knute. Die Knute kriejen. Knuutscen; v.klo>en.Knochen zerschlagen, Drohung; 5. mit koddern, waschen, kleine Wäsche. Halte deine koddrije lieit mix in de Knochen (Krankheit). Schnauze! Denseine koddrije Schnauze

jesunde Knochen davonkommen; 6. det koddrig, 1. frech. fnochendro>en,

Knoobloch,

ganz

Knoblauch.

tro>den.

De

muß man ooch mal apart dodtschlajen,

Gene. Zehe Kohl, 1.langweiligeRede (eramberepetita

Knoobloch an de Balletten, ein Doldenzs

theil Knoblauch muß an die Bouletten.

wmors est) zum Sterben ; 2. det macht oö
2. jefehrlich is't an'n Leim zu lecken, liebe, lieb, gut,. untern Leierkasten, komm gut heim!

den guten Willen.

gefährlich ist's, den Leu zu wecken (Schiller); 3. uff den Leim (Vogelleim) jeh ik nich.

gesendet: Seine liebe Noth haben; det liebe Brot, det liebe Jut, du liebe Zeit, du lieber Himmel, du lieber

Leim, 1. aus'n Leim. jehn, zerbrechen,

Wer kann vor de

Liebe (vor seine Jefühle!).

Leumdiejel, 1. Leimtiegel; 2 Tischler Jot , die liebe-

Leine, 1. Waschleine. Leine ziehn, die Bettken, den lieben langen Dach, die Wajchleine an die Haken spannen; liebe Sonne, die liebe lange Nacht; 2. der hat Leme jezogen, ist entflohen. pet liebe Leben; det is det liebe Leiven Zieh Leine! Geh ab; 3. an de Leine (vort sieht es aus, wie in der Passion haben; v. Schtrippe. der leidende Christus). Leipziger Lerche» 1. ein knotenartiges lieben, lieben; v. pussiren. Gebäck; 2 Lerche. Lieben kann ik Dir. immer, Leite, 1. Leute; 2. wir sind jeschiedene Heiwrathen dhu ik Dir nimmer. Leite. Wir sind Feinde; 3. sich in de lieber, lieberst, 1. lieber haben wie, vorLeite schicken ; 4. so freejt man de Leite

ziehen ; 2. lieber essen, vorziehen ; 3. man

-=-lahm, müde.

=-disc, stark wie ein Schenkel; Lieblingssachen, 3. B. Lieblingsbeen, Lepperei, Läpperei, Bagatelle; v. Lap: palje.

-=jeschi is enzwei,

Lulaatsc,

unreiner

Körper.

Lustig, 1. lustig; 2. sich lustig machen, madig machen, blamiren, herunterseten. wißeln; 3. sich mal lustig machen, Magen, Magen, 1. eenen juten Magen amüsiren; 4. det sieht hier lustig aus, haben. Viel vertragen können; 2. en liederlich. (Die Schtiebeln sehn lustig iterner Magen. Ein gut verdauender aus, du bist woll durch den dicsten Dres jein; 5: Iuffig..vie' Ma

M.; 3. in'n Magen haben, nicht ertragen können (det Soldatenspielen) ;

de Aaloogen.

wünsche eine gesegnete Mahlzeit.

fäber. 4. Berliner Magen lutschen, saugen am Lutschbeutel (Zulp). Kann Allens vertragen. Lutschmich el; ein Kind, das gern lutscht. =- pflaster. Eine große Stulle. Luusckedei, nacktes Kindlein.

Nac>endig, nat; v. splinterfasernackt.

Det ik'n Narr wäre! Da

müßte ich ja ein Thor sein.

-=- jedem Narren jefällt seine Kappe.

Jeder hat seine Eigenthümlichkeit.

Nagel, Nagel. 1. An den Nagel hängen, Nase, v. Näse, 1. unter die Nase reiben, aufgeben; 2. den Nagel uf den Kopp überführen; 2. immer de Nase lang, treffen, das Richtige treffen; 3. enen

Nagel im Kopp haben, hochmüthig sein; 4. Nagel zut Sarg, Beitrag zum Todtgrämen; 5. du hast so lange Neejel, det du deine Jroßmutter aus de Erde kratzen kannst; 6. det Feier brennt ihm uf de Näjel, es ist höchste Zeit; 7. nih det Schwarze unter'n Nagel, nicht das Geringste werth sein.

-=-probe.

Bis uf die N., ganz aus-

getrunfen, so daß das umgefehrie Glas

geradeaus; 3. an de Nase ansehn, an-

merken; 4. der steckt seine Nase in jeden Dre>; 5. det schtecht ihn in de Nase. Das möchte er gern haben, er ist danach

begierig. 6. über die Nase sehen. Na die soll (6Wochen) über die Nase sehn un bar-

fuß zu Bette jehn! 7. in de Nase fahren, aufregen ; 8. alle Nase lang, alle Augenbli> ; 9. faß dir an deine Nase, denke an deine Fehler; 10. vor de Nase weg-

schnappen, zuvorkommen im Nehmen;

nicht einen nassen Fleck auf dem Daumen: nagel zeigt. nagelnei, ganz neu; v. funkelnagelnei.

1. uf der Nase vumdanzen, jemanden frech behandeln; 12. faß dir an die Nase, denn hast du Fleesch jenug.

schmidt. Nähdeibel, Nähteufel. Den Nähdeibel haben, wie besessen nähen.

1. Wenn sich Herz un Mund dhut laben, Muß die Nase oo< wat haben. Lob des Schnupfens, angewandt, wenn

Nageljcen, neugebacken. Det is der Nassauer, 1. ein Mensch der nicht zahlt neijebackene Offzier, Rath, Inschpekter. für Genüsse; v. Potödammer. 2. Negen- neilich, neulich. schauer.

naß, 1. umsonst, vor naß, per naß; 2. naß

neine, neun. Davon nach neine. Davon

später (nach dem militär. Zapfenstreich).

wie ne jebadte Kaze, wie'n bejoßner Neinmal, neunmal.

Det is der Nein-

Pudel; 3. noch naß, nich dro>en hinter

malkluge, Superkluge.

v. jriner Junge.

Die Zahl heißt „Jroßmutter“, so daß

ve hren sind, jung, unerfahren sein; neinzig, neunzig. Neinzig= Jroßmutter !

Naturforscher, Kehrichtsucher, Knochen«

zim Lottospiel nicht 90, sondern Groß-

doch, -.,e

sucher, Lumpensammler.

mutter gesagt wird ; v. 88 Bäckerschild.

Naute, ein scheibenförmiges Gebä> für nelig, nölig, langsam. Kinder aus Syrup und Mohn (jüd.).

nennen, vet nennt ve Welt Jli>! Das

ne, nee (lang gesprochen), 1. nein; 2.ne

(wenn der 7. Junge geboren wird).

'ne (kurz gesprochen), eine.

soll Glück sein und ist das Gegentheil

Nein; v. ja doch; 3. denkste ne? Meinst Nest, 1. Bett. Jeh in't Nest. Mach, det du, es sei nicht so? 4. „Nö“ in gutmüthig pe in't Nest kommst; 2. kleine Stadt; abwehrendem Ton; „nee“ hat scharf 3, sie war eben aussen oder aus't Nest

ameisen BePmmngeine nen Miedenen Ren

(Bett) jekommen, jekrochen.

Nestkiekel, Nestküchlein, as jüngste Kind.

Neeje, Neige. Der Wirth drinkt de Neumann. Na so muss't kommen, sagt Bierneejen, davon is er so dice. Neumann, sieben Häuser un keene Schlafneelen, nölen, jenölt, langsam, faul, stelle. |

nachlässig, nicht schnell fein.

Reelsuse,

Nölsuse,

ein

Mensch ; v. nusselig, nusseln ; Nölflöte,

=-spinne, --peter, --frike.

nich, nicht. Jo nich sehn! Ja nicht!

langsamer Nickel der (Schw.)..

Bei Frauensleuten :

det Nickel; v. Saunicel.

Nicken, Nücken, Launen.

1. Det Ferd,

5,0 + 33

der Kerl hat Nikken; 2. dir wer (werde) if die Nikken ausdreiben.

gut; 4. det hat keene Noth. Das wird sich finden; 5. seine liebe Noth, viele

jahender oder einschlafender Mensch.

8. aus der Noth . 'ne Tugend machen;

nien, schlummern (im Sitzen). Nickkopp, Nickfopf, ein niender, beNiepe die, männl. Glied eines Kindes.

nippe, genau. Die hört so nippe.

nischt, nichts.

1. Vor nischt is nischt.

Mühe haben ; 6. die schwere Noth kriejen. Fluch; 7. mit knapper Noth, kaum; 9. Noth bricht Eisen.

Nothjroschen zurücklejen. machen. ;

Für nichts ift nichts; 2. mir nischt, dir 28- nun.

nischt, ohne Weiteres; 3. um nischt un

Ersparnisse

ASIEREET

1 m auf Guruf;

,

Mmm

NEN 4 FIS 3. nu kannste

EE EIT ir ZT Ea 8% nüchtern, 1. nicht betrunken; 2 du bist wieder nischt, ohne alle Ursache; 4. da

zurichten ; 5. Det soll noch nischt sind? Das wäre 19h unbedeutend? 6 däraus

:

NIET

ECHT

x

199 ZME du bist vorlaut; 3. ges hin ERERÜE ei

wird nischt. Das geschieht nicht.

WEIN: M eschäf x sißen, langsam

weber der böhmischen Kolonie).

Nudel, zusammengerollter Teig.

Noaweßt, Nowaweß, ein Flecken vox IEE RI nuffein: . Potsdam. Det is'n Noaweßter (Leine- nuddeln, langsam sein; v. nusseln. noch, 1. der is noch zu haben, d. h. der

2 Nudel, glatt.

zeigt, daß er auf Freiersfüßen geht, sagt Nu>kelfrite,

ein

langsamer,

Wie

stiller

man, wenn Jemandem das Tuch aus Mensc. Päch ; v. Schwein. 3. Pech jeben, fliehen. Peter, 1. Peter; 2. schwarzer Peter, ein -Fflaster uffs Maullejen, den Mund Kartenspiel, bei welchem dem Verlierenverschließen. den. mit Kohle ein Schnurrbart ins --hengst, 1. Schuster; 2. Pechvogel. Gesicht gemalt wird ; 3. Peter Meffert, -“hütte. Nur in der Redenzsart: bis in Antwort auf die Frage: Wo jehsten hin? die aschjraue Pechhütte, bis ins UnendBei Peter Mefferten (wo es musft, stinkt). liche, übertrieben. petern, mit einer Spitze bohren, unter+appe; v. Pichkappe, aus de Pechkappe suchen. Petern in det Schloß, in't Ohr; schpringen. v. polken.

=licht, schlechtes Licht, nichts. pechrabenschwarz, dunkelfarbig.

Petze die, der Denunciant, namentlich in der Schule und Familie. Reden, Graswurzel, Unkraut. peßen, Peßer, anzeigen, Angeber. Pedenkopp, falsches Haar. Pfarre, Farre. Erst de Pfarre un denn Peekelfleesch, Pökelfleisch. Donnerstag de Quarre: Erst Brod, dann heirathen. jibt's dicke Erben mit Reekelfleesch. pfeffern, feffern, 1. pfeisern;: 2.:3e-

Pegel, Bauch. Sich'n Pejel vollfreffen.

feffert, unangenehm thener.

Retle “1. Haut; -2..cenen uff. de. Belle Pfefferschote, Fefferschote, 1. Pfeffer-

sien; 3. uff de Pelle rien, bedrängen ; schote ; 2. eene Fefferschote kriejen, eine 4. zieh dir wat uff de Relle, zieh dir Ohrfeige bekommen. eine Jae an; 5. eenen nich von de Pfeife, Feife, Pfeife. Nach den seine

Pelle jehn, beständig begleiten. pellen, schälen; v. abpellen, auspellen.

Jeife soll ik woll danzen? nach dessen Willen soll ich mich wohl richten?

Pellkartoffeln, Pellatoffeln, Kar- pfeifen, feifen, 1. pfeifen; 2. eenen

toffeln mit Schalen. Pellkartoffeln mit feifen, sich betrinken; 3. usft lezte Loch Heringssc in Form einer Acht, sein; 4. wieder uss'n Posten sind, wieder Bräzel (bracellae sich verschlingende gesund sein; 5. Menge.

Er kann 'n

Arme) Scherz: Det is mir 'ne Prezel,

Posten verdragen; 6. Korpulentes Frauenein Räthsel. zimmer. Prezelbeene, Bäcerbeine, frumme Pote, 1. Pfote; 2. Fuß, tritt Dir erst die Beine (durch Arbeiten im Stehen). Poten ab, reinige erst die Füße; 4. Pote Priem, 1. Schusterpfriem ; 2. Kautabak. geben (Hundekunststück).

Potejrau, Potejrah, Podagra.

-tobak - =--, Kautabak.

Priem, Pfriemen; Schusterpriem.

Potenjevicht det, das Packet Strümpfe Prise, 1. Prise, soviel man mit den zum Waschen (eine Mahlzeit Strümpfe). Fingerspitzen fassen kann; 2. det is ne Potete, v. ete potete, Ziererei, pathetisck! s
7. wie Jott scheen, 1. schön; 2. det is ne scheene

der Herr den Schaden besieht, bei

Jegend! Das ist sehr übel; 3. scheene

pr wies.

dhun, karessiren; 4. scheene raus (mit 2. det is'n Schi>sal mit den Jungen! 70 und einem Freiloo8). Glücklich davon Eine Sorge, ein Unglück. gefommen; 5. na, det were noch schenner! schieben, schieben. 1. Die Schuld uff 6. vet derxf ik nich, denn wirde se mir

andre; 2. die Karre in'n Dre>.

Eme

kündigen ihre Anwesenheit durch Hammerschläge gegen ihre Karre an

3. sich -- lachen; 4. -- geladen, betrunken; 5. -- ist englisch, -- is Mode!

scheene (mich bestrafen)! 7. eenes scheenen Sache verfahren; 3. sieh' mal, wie Dages ; 8. det schmec>t scheene (gut). die schiebt d. h. laatschig geht. 5 uff der,

das Schluchzen.

334

Sandmann.

habe den Schluckuff, wer denkt an mir?

sieben ; 2. alle beede von eenen Scla, 1. 60 Stück; 2. sehr viel. Jk eenen der Schnabel jewachsen is. habt ihm schon Scho> mal verboten.

schnappen. Et hat jeschwappt, aufgehört.

=-donnerwetter,

--schweven oth,

Schnapp3pulle, Branntweinflasche ; v. Flüche. Karline. Schorrschteen, Schornstein, 1. Allens

Schnauze die, 1. Mund; Schnauze!

schweig! 2. Thiermaul ; 3. halt deine jottlose Schnauze! 4. kannste nich deSchnauze uffdhun ? 5. halt de Schnauze, wenn de mit mir schprichst; 6. de Schnauze uffreißen , Jemanden anschreien.

Schnede,1.langsamer Mensch ; 2.Schne>ke.

Schnecke, Pumpee,

durc< den Schorrjchteen jehn lassen,

Alles verzehren; 2. det kannste innen Schorrschteen schreiben, die Schuld wird nie bezahlt; 3. durch den Schorrschteen jefallen sind, schwarze Haare haben ; 4. wovon soll denn der Schornschteen

roochen (wenn nicht vom Verdienst) ?

Schorrschtenfejer, Rauchfangkehrer.

Schte> deine vier Hörnerkens raus, Schorrschtensfejer, Sonst schmeiß ic> dir in'n Jraben, Klinkendreejer, Denn fressen dir die Raben, Uffjehangen, Unfressen dir die Raben nich, Wiederjefangen. Hoho, Denn fressen dir die Millermücen, Nach Sctralow! Tie sigen uff deinen Rücken. Schpac>, zusammengetrocknet, leck. Schneekönig. Ex freut sich wien =. Sc, Stü>. 1. hinschlagen wie'n Schtick Sc Holz, S. (Kuchen) ab; v. Atzen. sehr dumm. schtehen, 1. steden; 2. stechen; 3. die schti>end voll, gepreßt voll. Köppe zusammenschtechen,

zusammen- Schtiebel, 1. Stiefel ; 2. er kann eenen

steken ; 4. dahinter stecht wat; 5. im Drec> s.; 6. s. bleiben bei't Reden, verstummen ; 7. ik schteche Dir eene,

juten Stiebel verdragen. Er ist ein tüchtiger Trinker ; 3. die Schtiebeln knarren, sie sind noch nicht bezahlt.

Nase in't Buch s., lernen; 9. wo schtecht

den Zehen entzwei. 5. In een' Stiebel,

ich gebe Dir eine Ohrfeige;

8. die * 4. Der Stiebel hat Hunger, ist vorn an

ihr denn? 10. Allens muß man Dir in

in einem Zug. 6. Der schreibt m' juten

de Hände s., geben; 11. det laß if nih Stiebel (Stil). [.; 12. wir missen uns s., wir haben Schtiefliebste die, Nebengeliebte bei gleiche Augen beim Würfeln; 13. det Yorheiratheten. schtecht ihn in de Oojen, in de Nese, Schtiejlitz, Stieglitz; v. das wünscht er, gefällt ihm. Fritze, Schtiejlite, Zchteen, 1. Stein; 2. eenen S. in't Dein Zeisig is dodt.

Brett haben, gut angeschrieben bei

Er liejt unter de Banke

Jemandem sein; 3. det i8'n Droppen

Un frümelt sein Brod.

uff'n heeßen S., das ist ungenügend; 5 4: 54,1, Dummkopf. So'nrichtiger =4. det kann eenen S. erbarmen ; 5. da

;

2

,

4:

is mir'n S. von't Herz jefallen;

6. er

schweert S. un Been! Er betheuert es.

GIN

;

;

Schtiez,

.

NE

ISLE

Hintertheil

beim

ED

S

Vogel;

Entenschtiez, Jänse-- gegessen haben. E

.

Siete % WE

GUETE

:

v.

:

Schtieze, Stüße für die Waschleine.

schteenalt, sehr alt; =-hart, =-1eim. 7,7 5 schtehn, stehen, 1. sich jut s., gute Ein- Stift, Leprüng: | . ä 4 R 2. f, Kloß. 1. Wie'n Schto> Dein S. kommt rin. schtehn, unbeholfen sein; 2. so dumm schterten, stärken. 1. Na, Jott schtärke! wie'n Schto>; 3. über Schto> un Blo; Gott bewahre! 2. Wäsche schterken. 4. ver is längst iber Schto> un Schtein.

Es We

Schto>beehme, Stock>böhme. Cin Böhme, der nicht Deutsch versteht. sblind, ganz blind.

= deemlich, -- dämlich, ganz dumm.

-=- doob, -- doof, sto>taub. - Dumm, ganz dumm.

Gleichmäßig arbeiten; 4. uffen Schtrich jehen. Auf Liebschaften ausgehen; 9. eenen Schtrich: durch de Rechnung. Verrechnet, Querstrich ; 6.

eenen uffen Schtrich haben (Strih und Korn bei Schußwaffen), erzürnt sein; 7: det jeht

-=- steif, ganz steif. nach'n Schtrich, das geht nach der Regel ; -4till, ganz still; v. mäuSc; 2. böser Mensch. Der -- finster, ganz finster. Junge is 'n Schtri ; 3. Schtrikke sche--. Sto>fisch, 1. Stockfisch; 2. dummer, Schtri>en. Kinderreim beim Stricken:

steifer Mensch. Schtoobhemde, --kittel, Reisehemde.

s< topp, halt (von der Marine seit 1860). sc alle an de Schtrippe. Sie hat sie alle gefesselt, in ihrem Einflusse; 3. das zu einem Glase Weißbier gehörige Glas

Kümmelbranntwein.4. Etrejent Strippen (in Strichen).

jeht wie der Stor< in' Salat. S, stotternder Mensch. ichtramm, stramm. 1. Die Hosen eenen

schtramm

ziehn.

Einen

aushauen;

2. een s. Dujerechter --! (Erstaunen.)

=“-wisch, ein Wisch von Stroh zum Scheuern, oder als Signal auf eine

Stange geste>t (an Eisluhmen).

-=-wittwe, =wittwer. Ein Chemann, per zufällig ohne Frau ist.

scen. 6. Schtrumpenbänder.

Schtrich, 1. Strih; 2.: Rausch. Der Schtrunzel, gemeines Frauenzimmer: hat heit'm Schteich; 3. Schtrich halten. Schtubben ver, 1. der Baumstumpf;

=-/4180>-=2. uff'n ollen Schtubben is jut ruhn. Schuß, Schisse. 1. Schuß, Schüsse: Ein Mädchen thut gut, einen älteren 2. in'n Schuß, in heftiger Bewegung; Mannzu heirathen. 3. du krisst woll'n Schuß (Anfall)?

Schtubenhoder, ein Mensch, der niht ausgehen mag.

Schtuffnese, Schtup3--, kleine Nase; v. Mopsnese, aufgeworfene Nase.

4. Nanu schuß un lo8! Nun vorwärts3; 5. Jk bin schuß mit Dir, will nichts von

Dir wissen.

Schwade, 1. Schwarte; 2. der muß

Schtulle die, Brotschnitte. Mutter, 'ne hungern, vet ihm de Schwave kna, Schtulle! ver muß strenge hungern; 3. Suade, Schtummel, Rest eines zylinderförmigen PFevefluß; v. Schneizken. Körpers, 3 B. Cigarre, Arm, Fuß, sc, Lausekerl; v. schubben.

Schwamm, 1. Shwamm; 2. den janzen

Schubbserei, Drängen, Stoßen.

Sc 3. den janzen Dag muß man de Hände Ne in de. Tasche haben. Beständig Geld

taalen, gedehnt sprechen, sich zieren. Tabagie, Weißbiexrlokal. Tach, v. Dag, Dach, Tag. Tach ooch. Ju'n Dach! Guten Tag!

Tachtel, Ohrfeige.

ausgeben; 4. eene Faust in de Tasche machen. Heimlich wüthend sein; +5. ex flappt zusammen wie'n Taschenmesser, wird schlapp.

Tasse, Kaffeetasse. 1. Uff sechzehn Tassen

Tafelschteen, Schiefergriffel zum Schreifuffzehn Bohnen. Schwacher Kaffee ; ben auf der Schultafel. 2. Tassenkopp, Obertasse. tahlen, unnüße, gezierte Worte brauchen. tauschen, 1 wer Lust hat zu tauschen, Takelliese, putliebendes Frauenzimmer. hat ooc< Lust zu bedriejen; 2. der

taktfest, 1. zuverlässig; 2. widerstand8stauscht mit Keenen. Er hat es besser fähig; 3. ta> machen, v. tien. Kindersprache: Tort, Aerger. Nur in der Redensart: die Uhr macht ticta>. ver dhut mir Allens zum Tort, zum Tiene, ein offenes, am Boden breiteres Possen.

Faß; v. Feiertiene und Zober. Traascd. Der hat'n richtjen Turkel.

friejen, Vorwürfe bekommen. Tute, 1. Düte; 2. eine Pfefferkuchen rolle ;, v. Tiete.

tutschen, trinken, saugen; v. lutschen. Twall, unbeholfenes Wesen.

=-jedunsen, aufgedunsen, geschwollen im Gesicht. =-jereimt, aufgeräumt, guter Dinge.

--“haben, 1. eine Kopfbedeckung tragen. Nischt uffhaben, im bloßen Kopf gehen ;

2. häusliche Schularbeiten zu lösen haben.

Heit haben wir ville uff; 3. aufgegessen haben. Haste't all uff? Hast Du es

136

schon aufgegessen? Er hat seins uff; uffschte>en, aufgeben, aufhören.

v. aushaben ; 4. uff sich haben, bedeut- -=-schtöbern, 1. entdecken, auffinden ; sam sein. Det hat nischt uff sich. Det 2. aus dem Bette jagen. hat nich ville uff sich. Uffwarteschtelle, eine Stelle zur Auf-

ufffeschern, aufjagen.

wartung d.h. Bedienung während einiger

=fleeren sich, sich aufklären, 1. vom Stunden des Tages. Wetter; 2. det kleert sich schon janz dicke Uffwaschen. Det is een Uffwaschen, ein

uff, d. h. es bleibt bewölkt (ironisch). gleichzeitiges Abmachen. =?nippern, Knoten ösen. uffziehen, 1. die Uhr, die Brücke ; 2. zum -tnöppen, auffnöpfen. De Ohren --. Narven halten; 3. andre Seeten, andere -fkrämp eln, den Rand umlegen, z. B. Saiten aufspannen; 4. auf Wache ziehen. Hosen, Aermel aufsstreifen.

2

-friejen, 1. aufbekommen; 2. aufessen Uhle, 1. Eule, Den soll De Uhle hten? können. Jk kann det Essen nich usf2. Uhlen un Apen oder Uhlen un Aken friejen ; 3. öffnen. Ik kann ve Dhüre schreiben, machen, unleserlich schreiben.

nich ufffriejen ; 4. Arbeitsaufgaben beDer malt --, lauter Eulen und Affen. kommen. Habt ihr ville uffgekricht? um, 1. um un dum rennen, über den, v. uffhaben. Haufen rennen, stoßen; 2. wat ik umm =-möbeln, =-meebeln, schelten. un an mir habe, wie ich gehe und

= muden, widersprechen. Gee

9

4

“muben, Fehler KOR 3

Uffnäher, Verkürzungsfalte am Rocke.

sehe: 3: 2425 Um Dir muß ik nu Schaden leiden;

4. wenn't um un dum

fommt (schließlich) ; 5. Allens um un

dum kehren, Alles durchsuchen; 6. det

uffrapen, aufraffen (Läuse, Flöhe). is sehe um, ein großer Umweg. =rappelnsich, 1. sich aufraffen; 2. sich umjekehrt, entgegengesetzt. 1. Umjekehrt zu größerem Wohlstande heraufarbeiten. zuirpv'n Schuh draus. Umgekehrt ist es =röfeln,

veefeln,

3. B. Strümpe.

richtig; 2. er is wie umjekehrt, bekehrt.

Das Garn wieder auslösen.

=-hauen, fallen.

Maul so uff! Schrei nicht so!

= kippen, umschlagen, das Gleichgewicht

= reißen, 1. öffnen, weit, heftig öffnen. Alle Dhüren --; 2. reiß nih Dein

=sc. uffihren. Üble Gerüche verbreiten. Usinger, (Schw.) Schlesier.

unjebetne Jäste sezt man hintern Feier- Ute, nur in der Redensart: die denkt heerd. | ooch, se is ve Frau Uten! Sie brüstet fich. unjedunken, unvermuthet. Er kommt uzen, necken, hänseln. Se woll'n mir unjedunken mal mit ran, ehe mansichs wohl uzen? Wenn Se mir uzen wollen, versieht. venn suchen Se sich man 'n andern aus.

unjeschlacht, flegelhaft, unartig, ungeschickt; v. ausarten. unjewaschen, 1. böse. Unjewaschenet Maul ,

böse Zunge;

23.

2. unjereimt, V, V, gesprochen wie F. =- Fir, für und

thöricht. Unjewaschnet Zeig reden. unjut, ungütig. Nischt vor unjut!

Nichts übel nehmen.

Unke olle, altes, Böses prophezeiendes Weib. Alte Hexe. Besoffen wie 'ne=. Unmensc, Kutscherruf zu ven Pferden.

beeden haden. ewig zusammen; 2. zusammenjekrazt aus alle Winkel,

zu-

-=-maviken, Zopfmariechen. Ein Frauen-

fammengesucht; 9: zusammenschrumpeln,

Zu, zu. Man zu, man immer zu, vor-

vedt wat zusammen! 6. die Milch (der

zimmer, dem eine Flechte des Haars

hinten herabhängt.

wärts.

Na-denn man zu, los!

einschrumpfen ; 4. sich hellisch zusammen-

nehmen. Alle Fräie aufbieten ; 5. der Kaffee) looft zusammen, gerinnt.

zu'n, zu den, zu dem; zu's, zu das, zu zuschanzen, verschaffen, beisteuern. dem; zu't, zu det, zu das, zu dem: zuseßen, 1. bis uff't Blut quälen, malZucht, Zuchten. Lärm, Unarten. trätiren ; 2. hinzusetzen ; 3. seze Muttern Zuch der, die Zije, der Zug. 1. Wind. nich so zu! Quäle Muttern nicht. IJ8 det hier'n Zuch; 2. hat der'n Zuch Zuß, Zitze. Keen Zut un keenen Fuß. am Leibe! Kann der trinken! 3. eenen

Mager am ganzen Körper.

uff'n Zuch haben, scharf beobachten; zuziehen, 1. schließen. Zieht de Jardine

4. Uff'n Zuch bringen; v. uff'n Drab; 5. Nanu, Zug und los! Angefangen! Zu >, Bewegung. Keenen Zuk un keenen Muc.

zu; 2. in einen Dienst treten. Am Zweeten zieht det neie Meechen zu. Am Zweiten des Quartals tritt die neugemiethete Magd 1hren Dienst an.

Zudammen, =-dämmen, ausfüllen. Zwacen, abnehmen, abziehen, wegreißen. Da kann man de Schpree mit zudammen. Zwangsanleihe; v. Sardellensemmel.

Zudecken, verhauen, betrügen, ins Un- zweedoppelt, doppelt. glück bringen. Zweemal, Zweimal. 1. Willst du det? Zug, 1. Eisenbahnzug. Der is mit'n lezten Zug oder mit'n Laternenzug jekommen. - Er ist nicht eingeweiht, Dumm; 2. Wind, der durch Luftströmung in

Gebäuden, Wagen2c. entsteht.

zuhaben, geschlossen haben. Der Kaufmann hat unter de Kirche zu. zu Hause sind, 1: im Hause, zu sprechen; 2. nach Hause; 3. wohl bewandert;

4. wie zu Hause, befreundet.

Zulangen, zugreifen bei Tische.

Zule, liederliches Frauenzimmer.

zumachen, schließen. Macht de Dhüre zu!

Antwort: Nich eenmal, zweemal! Bereitwilligkeit bezeichnend ; 2. det laaßt mer fich nich zweemal sajen, das thut er gern und eilig; 3. wir zwee beede.

Zwickmülle, Zwickmühle. 1. Im Brett-

spiele eine solche Stellung der Damen-

steine, daß bei jedem Zuge der Gegner mnothwendig einen Stein verlieren muß ; 2. ein Geschäft oder Lage, in der die

Gegner ebenso unglücklich situirt sind.

zwiebeln, peinigen.

Zwielicht, Dämmerung; v. Schummer-

schtunde.

Zunge, 1. ausblecen, herausste>en; zwitschern, eenen Schnaps trinken. 2. es schwebt mir uff de Zunge; 3. die zwölbe, zwölf. Um zwölben.. Um zwölf Zunge is dem jelöst. Er spricht gutz; Uhr. 4. sie is lang jenug zum Lecken ; 5. sich

Gedructin der Königlichen Hofbuchdru>erei von E.S. Mittler& Sohn, Berlin 8W12, Kochstr. 68 271

Stadtbücherei Steglitä Hauptstelle

FX Dies „Qianttte Oranewsldate-