Schachmatt: Eine lehrreiche Plauderei für Fortgeschrittene über den Mattangriff im Schach [3., verb. u. erw. Aufl. Reprint 2019] 9783111487724, 9783111121147

169 55 29MB

German Pages 113 [116] Year 1966

Report DMCA / Copyright

DOWNLOAD FILE

Polecaj historie

Schachmatt: Eine lehrreiche Plauderei für Fortgeschrittene über den Mattangriff im Schach [3., verb. u. erw. Aufl. Reprint 2019]
 9783111487724, 9783111121147

Table of contents :
Vorwort zur 1. und 2. Auflage
Vorwort zur 3. Auflage
Inhaltsverzeichnis
I. In der Optik des Bildes
II. In den ersten 12 Zügen
III. Im Wirbel des Mittelspiels
IV. Mit nur wenigen Steinen
V. In Rätseln aus der Partie
VI. Auf dem kürzesten Wege
VIII. Neues vom Matt-Schauplatz

Citation preview

SCHACHMATT Eine lehrreiche Plauderei für Fortgeschrittene über den Mattangriff im Schach

von KURT RICHTER

Mit 37 Teil- und 257 Volldiagrammen 3., verbesserte und erweiterte Auflage

XBHB'

W A L T E R D E G R U Y T E R & CO. B E R L I N 1966

© Copyright 1950, 1958, 1965 by Walter de Gruvter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlasshandlung, J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung, Georg Reimer, Karl J. Trübner, Veit & Comp., Berlin 30 — Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von Mikrofilmen und der Übersetzung, vorbehalten — Printed in Germany — Archiv-Nr. 5320652 — Druck: W. Hildebrand, Berlin 65 Umschlag: U. Hanisch, Berlin

Vorwort zur 1. und 2. Auflage Können Sie matt setzen ? Eine überflüssige Frage, denn welcher Schachspieler könnte das nicht! Und doch wird das Mattbild oft genug nicht gesehen, der Weg zum Matt oft genug nicht gefunden. Deshalb bemüht sich dieses Buch, den Blick für das Mattbild und den Sinn für die Mattkombination zu schärfen. Das Primäre beim Mattangriff ist jedenfalls das Mattbild; denn ohne dieses ist keine Mattkombination denkbar. Hier liegt das Mattbild nach 1. böf Ko8 2. b7f Ka7 8. b8Df klar auf der Hand; die Mattführung bereitet keinerlei Schwierigkeiten. Es ist aber etwas ganz anderes, in der praktischen Partie nach solchen Mattbildern zu fahnden. Wenn man weiß, daß in der Partiestellung rechts oben die Rettung für Weiß in dem vorher abgebildeten Matt besteht, dann ist die Fortsetzung nicht schwer zu finden. Berlin, April 1960

Wenn man es aber nicht weiß und erst selbst alles durchdenken und erforschen soll, dann häufen sich die Schwierigkeiten und Irrtümer. Dörnte

mtm mm m m IP

äim e s wm mB. gp

§§

¡ü1 H

¡¡p

¡g§



E r i k R i c h t e r (am Zuge) (S. Seite 60.) Der Verfasser hat dieses Hauptthema der Schachpartie in unterhaltender Form von allen nur möglichen Seiten beleuchtet. Wer diese Schrift nicht nur flüchtig liest, sondern eingehend studiert, ist am Schluß um manche Erfahrung reicher. Kurt Richter

Vorwort zi Einige kleine Änderungen bzw. Verbesserungen wurden in dieser Auflage vorgenommen. Neu hinzugekommen ist ein V I I I . Abschnitt: „ N e u e s vom Mattschauplatz", was sich wie „Kriegsschauplatz" anhört und praktisch auch so zu verstehen ist. Denn das eigentliche Kampfgebiet im Schachspiel ist immer noch der Mattangriff, das Mattnetz bzw. die Mattsituation. Wie wertvoll es für die eigene Praxis ist, sich mit solchen Dingen eingehender zu befassen, mag auch noch der folgende lehrreiche Vergleich dartun: Broudehoux—M. Keller

I i i .

m

i • ¡ r f l i * i

m w w §i mt f

2. T h S f l K h S : 3. D h ö f KffS 4. f?6 mit undeckbarem Matt. Ob bei dieser hübschen Kombination nicht der frühere Weltmeister Dr. Aljechin Pate gestanden hat ? In meinem Buche „ K o m b i n a t i o n e n " ist folgende Stellung angeführt (Dr. Aljechin — Mindeno, Simultanspiel in Holland 1933). Auch hier ein voraufgegangenes Figurenopfer und nun der Kampf um das Fluchtfeld f7! 1. g6? nämlich, um nach Dg6: mit 2. Dc4f Schwarz zu Tf7 oder Df7 zu zwingen, und dann mit 3. T h 8 mattzusetzen, scheitert an 2. . . . (16—d5!

# Iii KP •

•È

Ijf

I

(Europa-Fernturnier 1964/65. Nach „Fernschach") Weiß hatte eine Figur geopfert und eine gewinnverheißende Angriffsstellung erlangt. Indessen schlägt 1. Th8f ? K h 8 : 2. Dhöf Kg8 3. g6 noch nicht durch, da sich Schwarz mit 3. . . . Sf6! 4. ef6: gf6: ausreichend verteidigt. Deshalb 1. Sd6! (Ablenkung des Se4!) 1 . . . . Sd6: (Es drohte D h 7 f ) und nun Berlin, November 1965

3. Auflage

Aber nach 1. Se5U de5: (Wenn De5:, so Damentausch und g5—g6) geht 2. g6! Dg8: 3. Dc4+!, denn nun ist Schwarz zur Verstellung von f7 genötigt und 4. Th8 setzt Matt. Das schachliche Unterbewußtsein registriert solche Fälle und regt den Spieler in der eigenen Praxis entsprechend an. Und das ist der Hauptzweck solcher Bücher. Kurt

Richter

Inhaltsverzeichnis Vorwort I. In der Optik des Bildes Das M a t t b i l d (Mit leichten Figuren. Mit leichten und schweren Figuren. Der Bauer gibt Matt. Das Matt aus der Ferne.) Das Mattnetz (Das Umwandlungsnetz. Das weitgespannte Netz. Das Netz des Zugzwanges. Lösungen.)

3 7 7

11

II. In den ersten 12 Zügen Das S e e k a d e t t e n - T h e m a K a t a s t r o p h e n auf schrägen Linien K u n t e r b u n t der M a t t b i l d e r (Variationen des erstickten Matts. Das Mattbild der drei leichten Figuren. Das Matt des verlassenen Königs. Zweimal Matt auf f7.)

16 16 19 23

F r e i e B ahn dem M a t t a n g r i f f (Durchbruch in der f-Linie. Freilegung der e-Linie. Kleiner Lehrkurs über Doppelschach. Ein interessanter Bauernzug. Ablenkung der Schutzfigur.)

27

III. Im Wirbel des Mittelspiels Mattgefährdete Gebiete (Auf offenen Linien. Die Bedeutung der achten Reihe. Läufer bedrohen die Rochadestellung. Die Springer im Rochadegebiet.)

31 31

L e i t m o t i v e der M a t t k o m b i n a t i o n e n (Ins Mattnetz getrieben. Hindernisse beseitigt. Den Gegner beschäftigt. Den Weg gebahnt. Angriff durch Abzug. Das Spiel auf die zwei Schwächen.)

40

D a s s c h ö n e und o r i g i n e l l e M a t t (Der Glanz des Damenopfers. Ersticktes Matt mit der Dame. Zwei Springer setzen Matt. Ein leichtsinniger König. Mattangriff am Rande. Mattangriff in der Mitte. Matt durch Sb8—c6. Von f2 bis h8! Sieben Bauern gegen keinen! Das magische Feld f6. Opferreigen.)

52

IV. Mit nur wenigen Steinen Der e i n g e k l e m m t e König Vorbereitung des M a t t n e t z e s Die S p r i n g e r beim M a t t n e t z Die M a t t d r o h u n g als T r u m p f Bunte Reihe (Zugzwang regiert. Ohnmacht einer Dame. Das Wunder. Die Treppe. Der Durchbruch. Das Duell. Sich selbst betrogen. Ein Danaergeschenk.) „Der Opferkönig von B r e m e n "

69 59 62 63 66 67

73

V. In Rätseln aas der Partie (30 Aufgaben aus der Praxis nebst Lösungen.)

74

VI. Aul dem kürzesten Wege 82 W a s i s t ein S c h a c h p r o b l e m ? 82 (Das Problem — ein Rätsel. Das Problem — ein Kunstwerk. Das Problem — eine Wissenschaft.) K l e i n e r S t r e i f z u g d u r c h ein g r o ß e s G e b i e t 89 (Umwandlungspointen. Der Kreuzschlag. Raumfragen im Schachproblem. Der Opferrekord. Drollige Stellungsbilder. Springer-Galoppaden. Schritt für Schritt.) VII. Hundert Jahre Mattgedanken

96

Die M a t t k o m b i n a t i o n

96

VIII. Neues vom Matt-Schauplatz

97

(Am Rande des Verderbens. Das tödliche Abzugsschach. Die stillen Züge. Mattsetzende Schachjugend. Sturm und Drang. W a r u m ein Fehler ? Gligorics „Vluggertje". Noch ein Seekadett. Erinnern Sie sich ? Matt im „Fernzug". Wie sich die Bilder gleichen. Eine kühne Behauptung. Die dreifache Pointe. Der fixierte Turm. Die elegante Verkleidung. Die Nebenlösung. Auf Selbstmatt gespielt. Wer hat den stärkeren Trumpf ? Ein MattbilderS t r a u ß . Der überrumpelte Großmeister. Teils Geschoß. „ K a y s e r "

und

König. Der Trugschluß. Fast eine Hexerei. Matt-Technik. Ein Kavaliersdelikt. Ohne „Basis" geht es nicht. Im Bauerngatter. „Zwei" stärker als „drei". Die Mattfalle des Altmeisters. Mattbilder mit Knalleffekt.)

I. In der Optik des Bildes Das Matt — das Ziel der Schachpartie, der Sinn aller Züge, die Freude des Anfängers und Meisters! Das Matt zu erkennen, wenn es sich bietet, ist die Grundbedingung für das Spielen überhaupt. Kombinationen mit dem Endeffekt des Matts kann nur der sehen und erfinden, der Mattbilder kennt und im Geiste vorausschauen kann. Unser erster Abschnitt soll deshalb dem Mattbild bzw. Mattnetz gewidmet sein und den Blick für Mattkombinationen schärfen sowie die Phantasie anregen helfen.

HP

••

Ws

m •

m a

mmf b

b

w/a/yy//

i ® ÄII

vyyffyiw

e

f

g

a

h

¡11™ f

g

h

3

3

2

2

1 e

f

g

h

HP IUP «1

#111 «1

mam.

f

g

h

1JI

BP Ü I

^

Hüi

MB.



• t e

d

e

¡•T

vyyyyyß//

w/y/yy/fo



c

H

• I ,

wm

a



b e d



• • SL • • •• B •• ¡¡IIÜJ B M H ÜB m •

J ü

V/vy/vyy/*

H •

www.

Mit leichten Figuren



1 •

•• ••

wm

Das Mattbild

Ä

• •

mm

b

B

1 a

b

c

d

e

f

ü ü c

BP

wm

g

h

tPSP

B

ei d

f

g

h

m m m

vm

mm

¡¡§ •

.

V

mm u



a

• c

b

• e

d

i

f

HP

i §

« 1

m

•P

H

g

%t i l i

Ü P I I I

• •• m m• • m

• • WM.

V

HP

Hü M i

H

a

h

b

ÜP Ä ü c d

e

f

g

h

M i t l e i c h t e n und schweren

• mm i mm .• a Figuren

i

«

i

w b

ü ¡

d

e

f

g

I a

b

« I c

d

• • ¡ Ü

m

b

c

d

e

f

g

h

e

f

g

w f M

imp « i

P P « I

HP

¡¡P a

a

b

b

c

c

d

d

h

« 1

H

i

i

§§



h



áii

H l



m m m • • • • n m •m •u • a

HÜ m i

imp

,

c



« c ü

m

e

H g h

f

e

f

g

h

10 (Die nachstehenden 4 Mattbilder stammen von Mendheim aus dem Jahre 1814; auch damals wußte man also schon das Mattbild zu schätzen und seine Schönheit zu würdigen.)

m HP «i mm m¡¡¡pHWMS wË m m iH m§m11

8 7 6 5

a

b

c

d

e

f

g

h

4 3 2 1

a

b

o

d

e

f

g

h

¡H üi¡¡¡gH Hü wm Wm a

b

o

d

e

f

g

Hier setzt Dal—a8 matt!

•/V

H H a

a

b

c

d

e

f

g

h

h

b

c

d

WM Wk i Wm l®§ MM

ÉHH e f

g

H h

Und hier der lange Diagonalzug Dal—h8.

H

isip §

m D a s M a t t a u s der F e r n e Mit dem Nächstliegenden beschäftigt, übersieht der Schachfreund oft die Drohung aus der Ferne. Auch hier liefert das Mattbild überraschende Beiträge.

H

wm. ww m. Wm a

b

c

d

e

f

g

Matt durch Db2—h2.

h

11

2. (Nach W. von Holzhausen)

m

8. (Nach J. Dobrusky)

• %•

XI H

'W

In diesem Bild: Matt durch Dg7-gl.

¡¡§ a

b



c

¡ü J§ Ipü n Hl B mm. • B& B* a b o d e f g h

Ein „Fernmatt" auf h8 (Dhl—h8). Das Mattnetz Mit dem „Mattbild" wird das „Mattnetz" zugezogen. Es ist für die Schachpartie von ebenso großer Bedeutung, das Mattbild zu sehen, als zu erkennen, ob ein Mattnetz unzerreißbar ist oder der bedrängte König nicht doch noch durch eine Masche entschlüpfen kann. Wir legen hier eine Anzahl fertiger Mattnetze zur Übung vor. Das Umwandlungsnetz 1. (Nach L. Noack) a b c d e f g h

B B B ¡¡p ¡§t B • •

••• • * • H liilÜP B • mm mm

WB

Schwarz am Zuge; Weiß setzt matt.

'ü Auch hier: Schwarz am Zuge; Weiß setzt matt. Das sind verhältnismäßig einfache Beispiele des Matts durch Bauernumwandlung. Es folgen nun aber zwei Mattnetze, in denen der schwarze König eine große Anzahl Fluchtfelder hat und auf fast allen durch das gleiche Umwandlungsmatt mattgesetzt wird. 4. (Nach S. Loyd. 6 Fluchtfelder)

mm. mim wm €M 7 wm. # r 6 mm mm wmz mm. 5 WtW/.Wim mr 4 VMW/. mm wZww 3 VWW///.mmwwyyyy//.. 2 mw/ys// W/WM'. mm 1 y///Zyyyy. vy/ymw. wy/VMs/

8

mB

jfm B

SS

a

b

o

d

e

f

g

h

12

6. (Nach W. A. Shinkman. 7 Fluchtfelder!)

8 wm £ H Ä H ¡pp 7 ^Slü mm mm & MM 6 Wm m m wm; ÜÜP 5 §P ö WM Wm H P 4 m mm ISP 3w Iii • mtm mm 2 J§ J§ ü 1 w Www ¡B WWW'/ wm. %M





b

c

d

e

f

g

h

In beiden Stellungen mag der schwarze König sich wenden, wohin er will — er kann dem Umwandlungsm a t t nicht entfliehen. Das weitgespannte Netz Das Mattnetz ist aber nicht nur beim Umwandlungsmatt so weitgespannt ; es gibt auch andere interessante Formen. 6. (Nach J. Drtina)

8 H P mm 7 £ H¡1! 6 ¡11 im 5 Hl B 4 ¡JF¡¡¡pIii Ü Ü P 3 • mm 2 ¡¡¡1 ¡¡p B 1 illl iiil





(iy&jf rr^hn





a

7. (Nach A. Bayersdorfer)

• ••

a b c d e f g h Schwarz am Zuge; er zappelt hilflos im Netz der vier weißen Figuren.

¡g§§

B





||||§ a b c d e f g h Das weite Mattnetz; auf wieviel Feldern ist der schwarze König matt? 8. (Nach A. Bayersdorfer)

11

• ••

B HPB s B ¡¡¡¡pB HP * m • B s B MW * B UP

a b c d e f g h Das gleiche wie oben; welche Felder sind es hier? (Siehe Bild auf nächster Seite) Hier lernen wir eine besondere Art des Mattnetzes kennen: den Bereich des Abzugsschachs! Der schwarze Turm, frei beweglich, ist trotzdem gegen das doppelt drohende weiße Abzugsmatt machtlos.

13 9. (Nach Paul Heuäcker) 8

i

7

,„ illlf B 6 ¿ 1 I ,



¡§p

B

¡up B

ÉS

mag der Schachfreund seinen (Matt)Blick schärfen. Bei allen heißt es: Schwarz zieht — und setzt dann matt.

Weiß

* '

5

11. (Nach W. J. Baird)

4

§§

3 2 1 a

b

c

X d e

f

g

6

it ^fÉti. ^ Wm,y

J§ • aB H H Iii • HP Wfmm • Ä ' m B H HP H H



Rueb (Fernpartie, 1908/09)

Wie im vorigen Bild, so wird auch hier der König am Rande matt, doch vollzieht sich sein Schicksal zwangsläufiger. 1. T b l f » . „Unglaublich!", lesen wir irgendwo. In der T a t ist es unwahrscheinlich, daß Weiß bei dem geringen Material noch einen ganzen Turm opfern kann. Aber es geht! 1. . . . . Ka4:. Bei Kc6 2. Sb4| ginge der Bd5 verloren. Lieber begibt sich der schwarze König daher in das Mattnetz! 2. Sc8f Ka5 (Ka3 3. L c l f ) 3. Ld2. Droht mit Sd5+ Ka4 K c 4 ! Schluß zu machen. 3 Sc5+. Noch ein verzweifelter Versuch. 4. dc5: Lf6 6. Sd5f

Ka4 6. Tb4f Ka8 7. Kc2l. Wie vorhin, so bringt auch jetzt ein stiller Königszug die Entscheidung. Der Ring ist geschlossen; auf Te2 führt 8. Tb3f zum Matt. Der Rand ist also, das konnten wir j a schon bei früherer Gelegenheit feststellen, in besonderem Maße mattgefährdetes Gebiet. Der König kann natürlich auch in der Brettmitte mattwerden; dabei ergeben sich mitunter originelle Bilder. Mattangriff in der Mitte Soldatenkofi

I ÉffÉ i

•I ܧ i i mm i H HLWIM H 81 H H 11 & IL H 'MMHL

•s



j *

1

• É • • m

mm

N. N. (Nizza 1928) I)d2f. Die Jagd beginnt! 2. 1 Kf3 Df2f 3. Ke4:. Oder 3. Kg4 höf 4. Kh3 g5! 5. g3! e5, gefolgt von d5, mit vielen Drohungen. 8 t 4. Sf3 Dg6f 5. Ke5 Dlöf 6. Kd6. Falls 6. Ke4, so D f 5 f . Solche Königsreise kann j a nicht gut enden! 6 De7+ 7. Ke5. Putzig ist 7. Kc7 S a 6 f ! . 7 d6f 8. Ke4 f 5 f . Eine pikante Schlußstellung ! Gab es hier ein originelles Bauernmatt zu sehen, so wird Weiß nun durch den — „Entwicklungszug" Sb8—c6 mattgesetzt.

56 Matt durch Sb8— c6 Kronsbein

Ä ÜIÜ W B B Y H 'M(M B i Wm-.^,

J§ '

jj

mm

B

'¿¡¡Mb

mm

mm

• • 15 B

i

m .



Ä"mm// fl Bf H

B ÄH ÉHH

è

WS m ,

a

Rick (Frankfurt a. M. 1938) In ungünstiger Lage erzielte Schwarz mit einem Verzweiflungsopfer einen unverhofften Erfolg. 1 LI2+? 2. Kf2: Dd4f 3. Le3H. Selbstverständlich mußte K e l ! geschehen. 3 Sg4f 4. Kf3 De3f 5. Kg4: höf 6. Kf5 D i 4 | 7. Ke6 Df7+ 8. Ke5: Sc6+. Humor im Schach! Witziger noch ist der nun folgende Siegeszug des f-Bauern. Von 12 bis h8! Th.

I B

/

t m

i MM4PHS m i mm mm

i mm

ü

m

& H

¡1

Ä

•i m i mm

& B

*

o

n i jjjfp^

Ä 11

Spengler (Beuna 1937)



1.14 b6?. „Schwarz stand nach dem Aufzug des weißen f-Bauern unter der Hypnose des Damengewinns, verringerte dadurch sein Blickfeld und sah die zahlreichen Lacher auf der Seite des Gegners!" (Sp.) 2. Ie5:! Leo. Die Dame wäre „hin". Nur schade, daß es den schwarzen König schneller ereilt! 3. eI6+ Kf8 4. fg7* Kg8 5. gh8: D f . Loyds Exzelsiorvorwurf auf die Partie übertragen! Ein solcher Siegeszug eines Bauern ist in der Partie fast ohne Vorbild. Ebenfalls noch nicht „dagewesen" dürfte folgende phantastische Stellung sein. Sieben Bauern gegen — keinen! Dr. Ruchti i p

n

B B

B Iii

•»

B

B è B B à

W^lgl

UP

• ÉÉf B B i • &B B % ü • ÜP B •I Ü è ¡ ü

/

• B ¡P B B B

¡ U

iHS

B

fi

Marfels (Mannheim 1936) Weiß h a t Qualität und sieben Bauern mehr — also ein erdrückendes Übergewicht. Diese k a u m glaubhafte Position entstand aus einem „Elefantengambit(!)" (Für den, der dieses Gambit etwa nicht k e n n t : 1. e4 f5 2. ef5: Kf7 3. Dh5f g6 4. f g 6 + K g 7 5. gh7:. Freilich möge man uns nicht der Propaganda hierfür verdächtigen!)

57

Weiß hat trotz seines materiellen Vorteils kein leichtes Spiel, denn die schwarzen Figuren, insbesondere Läufer und Dame, stehen vorzüglich. Es geschah 1 Tc7 2. Lfl Te7 3. Lh8. E r sieht nicht den rettenden Zug 3. Ld3!, der mindestens remis sichert. Die Idee ist, auf 3 Ld3: mit 4. Dh6f zum Gegenspiel zu kommen. 3. . . . . Sg8 4. Th2 Dd2fII. Ein plötzlicher Mattüberfall! Ob nun der eine oder der andere Turm schlägt: Weiß wird matt, einmal durch T e l f , das andere Mal durch Se2f. Merkwürdig ist die traurige Rolle, die die 7 weißen Bauern spielen; es ist, als wären sie gar nicht da! Da wir schon einmal bei Merkwürdigkeiten sind: in dem nächsten Schlußspiel ist das Feld f6 in ganz ungewöhnlichem Maße die Operationsbasis der weißen Figuren. Das magische Feld 16 Bruins

I

i



JJ

i wm

HU &H H

â H

}

HÜP igp

• JJ

H

/

mm

m



n

wm o é» mm

•§

«% i

mm mm.

ÛP



:

; :â â

Wk

Muilwijk (Utrecht 1940) Mit 1. Tf6! erschien die erste weiße Figur auf f6. Nimmt Schwarz das Opfer an, verliert er die Dame. Ant-

wortet er aber 1 Le7, so ist 2. Tb6 stark. Deshalb : 1 Lc7 2. Tall h5 8. T6I5. Der Turm macht dem Springer Platz. Zugleich wird damit Bh5 erobert, denn auch auf 3 Dh4 käme 4. Thö:. Schwarz h a t sich aber etwas bei 2 h5 gedacht. 3. . . . . De7 4. Th6: Sf4. Aha! Aber auch das h a t t e Weiß berücksichtigt. 5. S!6f. Die zweite Figur auf f6! Der Zug ist hübsch; wir haben hier aber ein lehrreiches Beispiel für eine Zugumstellung vor uns. Erst 5. Tf4:! Lf4: und jetzt 6. Sf6f war genauer und h ä t t e bei gf6 : zu einem hübschen Matt geführt : 7. D g 4 f L g 5 8. Dg5f ! ! fgö : 9. T h 8 f . 5 D!6:! 6. T14:! De7 7. TI6!. Zum drittenmal sehen wir eine weiße Figur auf f6. Weiß verhindert damit f7—f6 und Flucht des schwarzen Herrschers über f7. Der Turm ist natürlich nicht zu nehmen. 7 TIe8 8. e4 Dd7 9. Td5 De7 10. Dg4 Tad8 11. Th5 Td4. Verzweiflung; es drohte Th8f Kh8: T h 6 | und Dg7$. 12. Tîh6 Ï6. Endlich das Luftloch, jedoch: zu spät! 13. Dgß! und 14. Th8f. Wir beschließen diese Reihe mit zwei schönen Schlußspielen, in denen eine Serie überraschender Opfer zum (Matt-) Ziel führt. Opterreigen (Siehe Bild auf nächster Seite) 1. Se5:l. Motiv bekannt, aber die Folgen sind hier doch einzigartig schön ! 1 Ldl: 2. Sd7. „Dieser Zug hat eine Geschichte : nachdem Schwarz die weiße Dame genommen hatte,brach sein Gegner die Partie ab, weil er zum Zuge mußte. Auf dem Wege zum Bahnhof ,sah' er die folgende zwingende Mattführung. E r eilte zurück und

68 Tribius

X ¡ü

H

H

i

i JHH mm

löl

s

i

mm fflm

W mm

ä

WM

i

i

ISP

Dl

Ohne die Beschwernisse eines solchen Heimweges kam Weiß in dem nun anschließenden Spiel zu einem prächtigen Opferfeuerwerk.

¡¡¡gl

Kranenberg m

P 1 H ü

W mm mm £ 0k ipsp mm H

WM, ^ l ü ü

M

' l ü « ^ ! ' W, ¡¡¡S

m

Rüster (Magdeburg 1925) machte die folgenden Züge a tempo. Allerdings verpaßte er dadurch seinen ,Zug' bei der Eisenbahn und hatte nun das Vergnügen, die mehrere Kilometer lange Strecke bei heftigem Schneetreiben in finsterer Nacht zu Fuß zurückzulegen. — Schachbegeisterung!" So vermeldet die Chronik. Es folgte 2 Le7 (Das Einzige!) 3. S4I6f! Lf6: 4. Te8+! De8: 5. Sf6$. Wir glauben, daß diese Kombination schon den langen Fußmarsch wert war.

Panke (Schmollenhagen 1937) 1. Sd4:! (Öffnung der e-Linie!) 1 ed4: 2. De2f Kf8 3. T f 7 f ! K!7: 4. Lc4f K18 (Kg6Dg4t) 5 . I g 5 ! S ! 6 (Dg5: T f l f ) 6. TI1 Sbd7 7. De6! De8 8.TI6+! SI6: 9. D f 6 f ! gf6: 10. L h 6 f . Der Nachspielende fühlt sich in die Zeiten Anderssens und Morphys zurückversetzt.

IV. Mit nur wenigen Steinen Die Eröffnung und das Mittelspiel haben wir glücklich überstanden — und nun im Endspiel dürfen wir aufatmen, denn bei dem reduzierten Material sind doch Mattgefahren kaum noch zu befürchten. Unterschätzen wir diese aber nicht! Selbst mit nur wenigen Steinen lassen sich mancherlei Mattbilder zusammenbauen. Was sich dabei so alles ergeben kann, soll die folgende kleine Auswahl aus Partiestellungen und Studien zeigen.

Der eingeklemmte König Bei verringertem Material spielen Rand und Ecken eine gewichtige Rolle, spart der Angreifer doch durch diese natürlichen Hindernisse wertvolle Angriffskräfte. Weiß gewinnt — Von das wird manchem Horwitz unwahrscheinlich („Schachklingen. Sind doch aufgaben") bei gleichem Mate8 ¡¡Mi rial sogar ungleiche Läufer vorhanden. Aber die einge6 ¡¡¡88 klemmte Stellung des schwarzen Königs (und allerdings auch die des Läufers !) ermöglichen Weiß einen unverhofften Mattangriff: 1. Lc2f Kaö 2. b4f Ka6 8. Kc6! Ka7. Nun ist der Läufer a b c ganz tot; La7 ? durfte Weiß gewinnt ja wegen 4. L d 3 f

nicht geschehen. 4. Ld8 Ka8 5. Le4! Die Abzugsvorrichtung wird hergestellt. 5 Ka7. Auf La7 folgt 6. K c 7 * . 6. b5 Ka8 7. b6! cb6: 8. Kb6$. Der schwarze König, am Rande und in der Ecke sowie schließlich auch durch seinen eigenen Läufer behindert, war gegen die Katastrophe wehrlos. Sehr bemerkenswert ist in dieser Hinsicht auch das folgende Endspiel des jetzigen Weltmeisters Botwinnik. Botwinnik



ÄH 4m J§ Iii H mm j j j MMi III 4m jj B 11 i ÜP i Iii äm ¡ j wk B mm * H i HÜP ä' B IUP B 4m H i§§f

H

mm

w m .

§§ §§

• • •

Dr. Tartakower (Groningen 1946)

Schwarz hat, bei gleichem Material, dieses Endspiel bewußt auf die Mattstellung des in der Ecke eingeklemmten weißen Königs angelegt. Weil die weißen Freibauern so weit zurück sind, glückt ihm sein Vorhaben um einen Zug! 1. Sc4+. (Es drohte h4, g3 und g 2 f . ) 1 Kd6 2. Se8f Ke4 8. a4 Kd8. (Aufs neue mit einer gewaltigen Drohung: K e 2 x f 2 nebst g4—g3— g2=f=.) 4. Sd5. (Bei 4. a5 Ke2 5. a6 Kf2:

60 der schwarze Turm Zeit braucht, bis er wieder freie Fahrt gewinnt, zu einer blitzschnellen Umgehung auszuholen. 2 Th8 8. Tgl Ta8 4. Tg8! nebst Matt im nächsten Zuge. Die Randstellung des schwarzen Königs liefert auch in dem anschließenden Partieschluß das Motiv zum Mattangriff.

6. a7 g3 7. Sdlf Ke2 8. Sc3f Kd3 9. a8D g2f kommt Weiß um einen Zug zu spät.) 4 Ke2 5. S f 4 | Kt2: 6. Sh8:f Kllt (Sehr fein gespielt. Schwarz verzichtet auf den Springer und hält lieber das Matt auf g2 in der Stellung.) 7. St4 g8 8. Sg2. (Bei 8. aö h4 9. a6 h3 wird das Matt auf g2 effektiv.) 8 Kf2 9. aö h4 10. St4 E l l 11. Sg2 h3 IS. Se8f Kf2 18. Sg4f Ke2. Weiß gab auf; Schwarz hat sein Ziel, das Matt auf g2, erreicht. Ein sehr schönes Endspiel. In der nun folgenden Studie gleicht die schwarze Königsstellung einem verwunschenen Schlosse, zu dem es keinen Eingang gibt.

Dornte

w

Von Dr. A. W o t a w a (Wiener Schachzeitung, 1935)

M |f§f|mm wm. wm wm

wm

mk

Hi • i ¡u B ä jU i 131 W m wm.

Weiß zieht und gewinnt Der schwarze König scheint unangreifbar; die einzige Schwäche verteidigt der schwarze Turm genügend. Der Angriff erfolgt jedoch gerade an einer Stelle, an der sich Schwarz gesichert glaubte. 1. Ta8! Zwingt den feindlichen Turm zunächst auf ein ungünstiges Feld. 1 Th6 2. T a l ! Um nun, wo

§§ wm B B IH P B • II•ii IÉ B i •millB ém ¡¡§È ¡1 H 111 B Él B U p Él • • •• •• H B HP B Erik Richter (Berlin 1939)

Wie soll Weiß die gegnerischen Freibauern aufhalten? Auf der verzweifelten Suche nach Rettung kam ihm plötzlich der erlösende Gedanke: 1. Kd6! d2 2. Kc7! dlD 3. Ta6f!t ba6: 4. b6f Ka8 5. b7f Ka7 6. b8D=f. Der Mattangriff ist stärker als alle anderen Bedrohungen, also auch als Freibauern! Hierzu noch ein weiteres Beispiel. (Siehe Bild auf nächster Seite) Drei verbundene Freibauern sind stark; sie nehmen es mitunter sogar mit einem Turm erfolgreich auf. Hier aber ist der Doppelbauer eine Schwäche der schwarzen Stellung. Um diesen zu schützen, muß sich der schwarze

61 Von J. K r e j c i k („1000 Endspiele")

/¡MM. Mwim.

Weiß zieht und gewinnt König am Rande einklemmen und mattsetzen lassen. 1. Lb2 Kb4 2. Kd3! Ein nicht leicht zu findender Tempozug. Das verführerische 2. La3f!? führt nur zum Remis: Kc4! (nicht Ka3:? 3. Kc3! b2 4. S c 2 f ) 3. Ke3 Kc3 4. Ld6 a3 5. La3: b2 usw. 2 a8 8. Lc8f Ka4. Andernfalls fällt Bb3. 4. Kc4 b2 5. Sb8! und matt im nächsten Zuge. Ein richtiges Schachrätsel wird uns nun aufgegeben. Von A. H e r b e r g (3. Preis, 1941) ÜHf

ilii i^ili

i

•I I I

H ÜB wmlk HP ö l

mmih



WM



m

&

JHH wtmv/i

mm m

flj 11 & H

Weiß zieht und gewinnt

Wie in der Studie von Hansdorf mutet auch hier die Forderung im ersten Augenblick absurd an. Bei gleichem Material ist wegen des Freibauern eher Schwarz vorzuziehen — und doch ist dieser infolge seiner eingeklemmten Königsstellung total verloren ! 1. h5J vollendet die Einschließung. Bei 1 Se7 würde sich nun in 2. La3! der Witz der Studie zeigen: wegen 3. L f 8 f ! müßte der Springer stillhalten bzw. sich auf g6 opfern. Deshalb: 1 c5 2. Leöt Hält den Springer weiterhin gefangen (Se7 3. Ld6!). 2 c4 8. Lc8J Bei anderen Läuferzügen rettet sich Schwarz durch c3! 4. Lc3: Sf6f! 5. Lf6: mit Patt! 8. . . . . Se7. Nun muß er! 4. Lb4 SIS. Noch ein Versuch. 5. Kf5:? Kh5: führt nur zum Remis. 5. Ld2f Aber dieses Zwischenschach klärt die Lage. 5 Kg7 6. Kf5:, und gewinnt. Ein Mattsieg war es also nicht, und doch bildete eine hübsche Mattstellung den Hauptinhalt des Stückes! Wir beschließen den Abschnitt mit einer drolligen Stellung, die einen auf der 7. Reihe eingeklemmten König zeigt. Von K l i n g und H o r w i t z

B §i§B i ¡1i1 H B B• B Wm lll i" B B B HÜPB B B ä'«1 •1 • • • •p pr pr• 41 B ¡¡P B B mm

mm Weiß zieht und gewinnt

62 Nach 1. Sgöf! Ig5: 2. Se&f E f 6 8. Sg4f! KI7 4. eö! erweist sich die gesamte feindliche Streitmacht außerstande, das Matt durch 5. Sh6 zu verhindern. Ein humorvolles Beispiel von Selbstbehinderung!

setzung zu sehen. Es kommt deshalb darauf an, den Turm m i t T e m p o auf die a-Linie zu befördern, was mit Hilfe eines verblüffenden Damenopfers gelingt: 1 Daö-f-1! 2. Ka5: Ta2+ 8. Kb4 a 5 f . Sehr überraschend.

Vorbereitung des Mattnetzes

War hier die Kombination ungewöhnlich und dem Auge wohlgefällig, so zeigt sie sich nun in einer ganz einfachen Form.

Das Mattnetz ist ausgeworfen — es fehlt nur noch eine Kleinigkeit, um es zu schließen. Entweder hat der Angreifer in diesem Falle Zeit zu einem stillen Zuge — oder aber, er verschafft sich das notwendige Tempo durch Schachgebote mit oder ohne Figurenopfer. Mitunter trifft auch beides zusammen, wie in unserer letztabgebildeten Stellung.

N. N.

m II B B WM ¡¡¡¡i §¡1 B B 4m B • • «1 H •s & B wm B B ¡11U ¡ p B H B »i & P¡•p äfli wak S B B X •i fli Wm

fl

J . Podgorny

m ifi X • • u Ji u fli i • im• • i H H P • Y• B• • &• • u n Wm

mm

m

m

Äü

A. Syversen (Fernpartie 1933) Ein Grenzfall zwischen Mittel- und Endspiel! Mit 1 Ta2: würde Schwarz a5=t= drohen, aber Weiß käme mit 2. Tc6+ selbst ans Ruder. Auch nach 1 aöf 2. Ka3 ist keine Fort-

WiM

wm

R. L'hermet (1906)

In dieser Stellung besteht das Problem darin, den Turm ohne Zeitverlust auf die h-Linie zu bringen, um so das Mattnetz zu schließen. Das geschieht auf partiegemäßem Wege durch ein paar Schachgebote: 1. Le4+ Kg5 2. Tg7f! Kh6 8 . T h 7 f K g 5 4 . h 4 f . Es muß also nicht immer ein Figurenopfer sein! Auch in der hierunter abgebildeten Studie wird ein Stein (in diesem Falle ein Bauer) erst durch Schachgebote ,,in Stellung" gebracht.

63 Von A. S e l e s n i e w (1912) IFP

s

Bf

m

B

ß

Iii V HP

i

&

Weiß zieht u n d gewinnt 1. h8f Kgö 2. h4f Kg4. Nun steht der weiße Bauer richtig. Der schwarze König d u r f t e sich keinem Turmschach aussetzen. 8. TI8! Droht Tf4=(=. 8 Tb2f. Tg3+ 4. Kf2 a2 5. b8D verliert ebenfalls. 4. T!2 TI2+ 5. K12: a2 6. b8D a l D . Vielleicht h a t Schwarz noch einige Hoffnungen (7. D f 4 f ? Kh3!)? Jedoch: 7. D c 8 f l Mit stillen Zügen kann mitunter auch das Mattnetz erfolgreich vorbereitet werden.



Dr. B.



ÄH

Www. Wm WiM/.www> W//.m WWW/

I m Remissinne scheinen die schwarzen Bauern als Gegengewicht gegen den weißen Springer auszureichen. I n Wirklichkeit aber ist Schwarz nach 1. Sg8! gegen die weiße Königswanderung nach g6 und dann Sf5+ wehrlos.

Der Springer beim Mattnetz Eine prächtige Figur beim Mattangriff ist der Springer; das läßt sich gerade bei geringem Figurenmaterial sehr schön sehen. Wir beginnen mit einer ganz einfachen Stellung.

N. N.

s üp B B ¡HS Mi• B Iii • mm • • I B B üp 4M mm u B B B B • m B mm B B mm

JlH

ig®

Ä

JHP

Iii

ÄP

Dr. Krejcik (Wien 1939)

WWW/.

B H HPi B i u B |P i B WWW/

WWW/

VVVMV/%'

Bethge (Frankfurt a. M. 1922)

Weiß schlug Remis vor; Schwarz lehnte ab und beging, wie so oft, den entscheidenden Fehler. 1. Te6f K h 5 i 2. Te6+!! S oder Te5: 8. S I 4 f . Ein typisches Springermatt! In etwas komplizierterer F o r m wiederholt sich diese Wendung nachstehend.



Schelfhout

• u

1•

5S



i

n>

SPP • . B ft

Ä

iSP

ig B

Kmoch (Amsterdam 1934) Mit 1 Tg6 deckte Schwarz das Matt auf g6, erlag aber nun mit 2. Tföft Lfo: 8. SI4f einem Springermatt, an dem diesmal beide weiße Springer beteiligt sind. Opferte sich aber vorhin der Turm, um einen störenden schwarzen Bauern zu beseitigen, so t a t er es hier, um seinem Springer das Mattfeld mit Tempo freizumachen. Das Zweispringermatt ist auch ein beliebtes Studienthema. Von P a u l H e u ä c k e r (Deutsche Schachblätter 1937)

n

Äl m Iii B §J B B H P B ÜJ§¡1 im. WB. B Wm mW/.

www

mfim

m

VfMß.

WM

*

wy/w/yß 1

«i

wiyfiw

||||||



m

wyyyyyfr

*M

Weiß zieht und gewinnt

1. e6! Sc« 2. e7f! Se7: 8. Sf4l. Eine der seltenen Stellungen, in denen zwei Springer das Matt e r z w i n g e n , weil der schwarze König durch seinen eigenen Springer an der Flucht gehindert wird. Es droht 4. S e 6 t ; der Se7 darf wegen Sg6f nicht ziehen. Also ist 3. . . . . Sc5 (oder Sd4) erzwungen, wonach Weiß mit 4. Kh8! Zugzwang herstellt. Schwarz wird entweder auf e6 oder g6 mattgesetzt. Eine andere Ausnahme, in der ein Springer (bzw. zwei Springer) das Matt erzwingen können, entsteht, wenn der Verteidiger noch übef einen Bauern verfügt. Hier wird Besitz zum Verhängnis, denn gerade dieser Bauer muß seinem König das letzte Fluchtfeld verstellen! Von W. v o n H o l z h a u s e n (,, Schachendspiele'') 4 3 2 1

wm

B WtM B wm> B B B im B B mm gm

Äl

» i

Mit 1. Sa8t ba8: wird der Bauer auf die für seinen König verderbliche Linie gezwungen. Nun folgt "ein typisches Tempospiel: 2. Kc2 Ka2! 8. Se2! Kai 4. Sei a2. Ob er will oder nicht! 5. Sb8f. Selten sind die Fälle, in denen ein Bauer Springer werden muß, um das M a t t zu erzwingen. Wohl die knappste Darstellung dieser Idee zeigt die folgende Studie.

65

Von P a u l H e u ä c k e r (Neue I. Z. 1938)

jjj K Si ü Iiiü ä! Imk 4k¡JJ • ÄH 1111ÜP HP B HP 4M 4MSP•I ¡§ I §§§1¡ Wm, Äf PHÄ Wm. WMb mm

wm.

wm

wm

wm

Wm.

Weiß zieht und gewinnt

Mit 1. c8D? könnte Weiß höchstens verlieren, denn nach Talf nebst T h l : behält Schwarz mehr als genug Material für die Dame. Deshalb: 1. Lc6:l Ta6. Die einzige Verteidigungsidee. Nach 1 Sc6: 2. c8D muß Weiß durch den h-Bauern gewinnen, denn Th2: geht nicht wegen 3. Dc6:. Bei 1. . . . . Ta6 aber hofft Schwarz auf 2. c8D mit Tc6f gar noch zu siegen. Indessen . . . . 2. c8Sf!. Weiß macht sich einen Springer, und Schwarz ist matt, denn der Turm versperrt seinem König das letzte Fluchtfeld. Ein witziges Schlußspiel bringt nun das Umwandlungsthema in anderer Beleuchtung. (Siehe Bild rechts oben) Dem oberflächlichen Blick sehen die schwarzen Freibauern gefährlicher aus als die weißen. Schwarz droht sogar mit g l D T g l : d l D zu gewinnen. In Wirklichkeit aber siegt Weiß durch einen plötzlichen Mattüberfall! l . T a l l dlD 2. Ta7f Kb6: (Erzwungen!) 8. c8Sf!. Der Witz! Bei 3. c8D? gewinnt 5

Richter. Schachmatt

(1912 gespielt; Näheres unbekannt)

mp IiiHüPB M B BMiB jui B B i B B BM HP WW iigB B B 1HP B w 4MHPi'B B B s m 4M 4m

4m

wm

mm

wm

Wm.

Schwarz. Der Springer setzt zwar nicht matt, aber er treibt den schwarzen König in das Mattnetz. 8 Kc6 4. b 6 f . Wir lassen nun eine Art Rekordstudie folgen, in der Weiß nacheinander drei Springer (!) wählen muß, um den Sieg zu erringen — gewiß keine alltägliche Angelegenheit! Von B e r n h a r d G a e r t h s „Das Matt", 1942

B IUPB B Bi 4M iü a Bi' B B M P & f®i 4 II 4MH M P iB a B• B {PB B 4M!Ü V¡ff ÄB ' 4MüüB¡¡P Iii 4m

W mm

Mi

W M

4m

vyyyy/w

wywyy//

Weiß zieht und gewinnt

Die Stellung ist reich an Bauern, aber diese sind themabedingt. Schwarz

66 droht mit g l D oder h l D nebst D b l mattzusetzen; deshalb verstopft Weiß mit 1. L e i ! (Droht Lb4$) L e i : zunächst die erste Reihe. Er hat damit die notwendige Zeit gewonnen, auch mit seinen Freibauern zu marschieren. 2. d7!hlD! 3.d8S! (Nicht d8D?Lc3, und Schwarz gewinnt.) Um jetzt die Mattdrohung zu parieren, muß Schwarz die Dame wieder hergeben. 3 Dh7 4. Sb7+ Db7: 5. cb7: glD. Aber sofort hat er wieder eine neue! 6. b8S! . . . . und Weiß einen neuen Springer! (Nach b8D? Lc3 kommt Schwarz wieder zuerst.) Abermals muß Schwarz jetzt die Dame opfern, um dem Matt durch Sc6 zu entgehen. 6 Dc5 7. Sc6f Dcö: 8. dc6: g8. Die dritte Dame setzt sich in Marsch 9. c7 und der dritte Springerebenfalls! 9 g2 10.c8S! (Nicht c8D? g l D 11. Del Dil, zum Vorteil von Schwarz.) 10 glD 11. Sd6. Endlich ist Schwarz überwältigt. Gegen das Matt durch Sb7 ist nichts mehr zu erfinden. Humor im Schach!

Die Mattdrohung als Trumpf Nikolussi

wm I I wm W éÊ §¡¡1 wM WM. ü 2 ¡§¡1 i 1Pü afa i i l ggi m



§§ ÉÉûP

»m

IUP

¡È®

11 HP 1gp MB 1 Èli



Ë P um

t mm wm mm mm ü ÉSll ÉN

Dr. L. (Silandro 1937)

Mit Hilfe einer Mattdrohung kann der Spieler im Endspiel (und nicht nur hier!) Zeit oder Material gewinnen und damit den Kampf entscheiden. Weiß wollte sich nicht in eine Fesselung begeben und deckte deshalb nicht den Sd6 durch Td7, sondern spielte mit 1. Tb7i auf Gegenangriff. Nun aber verlor er mit 1 Sd6! ganz unerwartet eine Figur. Wegen der Mattdrohung Sf4f nebst T d l f hat Weiß keine Zeit, den Sd6 zu retten, denn auch auf 2. KI1 käme natürlich 2 SI4 mit der gleichen Mattdrohung. Ein eigenartiger Tempogewinn! Die Mattdrohung ist oft das letzte Mittel, einen nicht mehr aufzuhaltenden Freibauern dennoch aufzuhalten! Von F. S i m h o v i c i (Quelle unbekannt)

B 0

I

H

H

¡¡¡I 11 'MtM ill H t • MB



B

mm i mm i •Iii B