Preussische Kiegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier: Mit Melodien [Reprint 2022 ed.] 9783112667941, 9783112667934

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Preussische Kiegslieder in den Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier: Mit Melodien [Reprint 2022 ed.]
 9783112667941, 9783112667934

Table of contents :
Vorbericht
Bey Eröfnung des Feldzuges 1756
Siegeslied nach der Schlacht bey Lowositz, den 1ten October 1756
Schlachtgesang bey Eröfnung des Feldzuges 1757
Schlachtgesang vor der Schlacht bey Prag, der 6ten May 1757
Siegeslied nach der Schlacht bey Prag, dm ten May 1757
Schlachtgesang vor dem Treffen bey Collin den 18ten Junius 1757
Lied nach der Schlacht bey Collin den 18ten Junius 17s7
Herausfordrungslied vor der Schlacht bey Roßbach am 4ten November 1777
Siegeslied nach der Schlacht bey Roßbach am 5ten November 1757
Siegeslied nach der Schlacht bey Lissa den 5ten December 1757
Lied an die Kayserin- Königin nach Wiedereroberung der Stadt Breslau am 19ten December 1757
Der Grenadier an die Kriegesmuse nach dem Siege bey Zorndorf den 25 August 1758
An dir Kriegesmuse nach der Niederlage der Russen bey Zorndorf

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in den

Feldzügen 1756 und 1757 von einem Grenadier.

Mir Melodieen. Berlinbey Christian Friedrich Vvß.

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*

Vorbericht. ' vÄ"K/

■jj D ^7>e Welt kennet bereits einen

Theil von diesen Liedern; und die feinern Leser ha­ ben so viel Geschmack daran gefunden, daß ihnen eine vollständige und ver­ besserte Sammlung derselben, ein an-

1 genehmes Geschenk seyn muß. ! )( *

Der

Der Verfasser ist ein gemeiner Solbat, dem eben so viel Heldenmuts) als poetisches Genie zu Theil geworben.

Mehr aber unter den Waffe«, als in j

der Schule erzogen, scheinet er sich 1 eher eine eigene Gattung von Ode ge­

macht, als in dem Geiste irgend einer schon bekannteir gedichtet zu haben.

Wenigstens, wenn er sich ein deut-' i scher Horaz zu werden wünschet, kann

1 er nur den Ruhm des Römers, als

ein lyrischer Dichter überhaupt, int' Sinne gehabt haben.

Denn die cha­

rakteristischen Schönheiten des Ho­

raz, setzen

den feinsten Hofmann

voraus; und wie weit ist dieser von einem

Ü.T——1___________---------------------------------------

T—

"

I

I einem ungekünstelten Krieger unter­ schieden! Auch mit dem pinbar bat er wei- > ter nichts gemein, als das anhal­ tende Feuer, und die yt£§/s*tä der Wortfügung. Von dem einzigen Tyrtaus könnte er die heroischen Gesinnungen, den! "! Geitz nach Gefahren, den Stolz für!" das Vaterland zu sterben, erlernt ; haben, wenn sie einem Preussen nicht eben so natürlich wären, als einem, Spartaner. Und dieser Heroismus ist die ganze | 1 Begeisterung unsers Dichters. Es ist! aber eine sehr gehorsame Begeiste)(3 rrmg

rung, die sich nicht durch wilde Sprnn-1

ge und Ausschweifungen zeigt, sondern I die wahre Ordnung der Begebenheiten

zu der Ordnung ihrer Empfindungen und Bilder macht. ! :

Alle seine Bilder sind erhaben, und alle sein Erhabnes ist naiv. Von dem I poetischen Pompe weis er nichts; und I

«v prahlen und

schimmern scheint er,

weder als Dichter noch als Soldat zu wollen. Sein Flug aber halt nie einerley Höhe.

Eben der Adler, der vor in

die Sonne sah, laßt sich nun tief her­ ab, auf der Erde sein Futter zu su­

chen; und das ohne Beschädigung seiner

nef Würde.

Antaus, um neue Kräfte

zu sammeln, mußte mit dem Fusse den Boden berühren können.

Sein Ton überhaupt, ist ernsthaft. Nur da blieb er »richt ernsthaft —

wo es niemand bleiben kann.

Derrn

was erweckt das Lachen unfehlbarer,

als grosse mächtige Anstalten mit einer

kleinen, kleinen Wirkung? Ich rede von den drolligten Gemählden des Roßbachischen Liedes.

Seine Sprache ist alter, als die Sprache der

jetztlebenden grösser»

Welt und ihrer Schriftsteller.

Denn

der Landmann, der Bürger, der Sol­

dat und alle die nidrigern Stande, die X4 wir

wir das Volk nennen, bleiben in den .Feinheiten der Rede immer, wenig-!

stens ein halb Jahrhundert, zurück. | Auch seine Art zu reimen, und jede i Zeile mit einer männlichen Sylbe zu

schliessen, ist alt.

In seinen Liedern

aber erhält sie noch diesen Vorzug, daß man in dem durchgängig mann-

! sichen Reime, etwas dem kurzen Ab­

1

setzen

der

kriegerischen

Trommete

ähnliches zu hören glaubet.

Nach diesen

Eigenschaften also,

wenn ich unsern Grenadier ja mit

Dichtern aus dem Alterthume verglei­ chen sollte, so müßten es unsere Bar­

den seyn. Vos

it,

r

r

4» Vos quoque, qui fort es animas belloque

peremtas Laudibus in longum vates dimittitis aevum,

Plurima fecuri fudiftis carmina Bardi*

Carl der grosse hatte ihre Lieder, so viel es damals noch möglich war, ge­ 4 sammelt, und sie waren die unschätz­ barste Zierde seines Büchersaals. Aber woran dachte dieser grosse Beförderer der Gelehrsamkeit, als er alle seine Bücher, und also auch diese Lieder, nach seinem Tode an dm Meistbie­ thenden zu verkaufen befahl? Konnte )( 5

ein

* LucanuS. >;s

-3= ein römischer Kayser der Armuth kein ander Vermachtniß hinterlassen"? —

O wenn sie noch vorhanden waren! Welcher Deutsche würde sich nicht,

noch zu weit mehrerm darum verste-. hen, als Hickes**?

Ueber die Gesänge der nordischem Skalden scheinet ein günstiger GecJj schick gewacht zu haben. Doch die [« Skalden waren die Brüder der Barden; ♦ Egtnh^rttuin vita Ctrcli M. cap« 33. Similiter & de libris — ttatuit, ut ab bis, qui eos habere vellent, justo pretio rcdimerentur, pietiumque in pauperes erogaretur.

1

** Georg. Hiclteßuf in Grammaticu Franco-T'neodisi4. c. I O utinam jam extaret augusta Caroli M. Bibliotheca , in qua delicias has fuas repofuit Imperator ! O quam lubens , quam jucundus ad extremes Caroli imperii fines proficifeerer, * ad legende antiqua illa, aut Barbara carmina ! j

T

-:Ä

den; und was von jenen wahr ist, inuß auch von diesen gelten.

Beyde

folgten ihren Herzogen und Königen

in den Krieg, und waren Augenzeu­ gen von den Thaten ihres Volks.

Selbst aus der Schlacht blieben sie nicht; die tapfersten und ältesten Krie­

ger schlossen ein Kreis um sie, undwa\ ren verbunden sie überall hinzubegleij tert, wo sie den würdigsten Stoffihrer

I künftigen Lieder vermutheten.

Sie

I waren Dichter und Geschichtschreiber I zugleich; wahre Dichter, feurige GeI schichtschreibek.

Welcher Held vor

; ihnen bemerkt zu werden das ©lud

: hatte, dessen Name war unsterblich i s-

I

I so unsterblich, als die Schande des Feindes, den sie fliehen sahen.

|

Hat man sich nun in den kostbaren Ueberbleibseln dieser nrakkey nordischen

Heldendichter, wie sie uns einige dä­ nische Gelehrte aufbehalten haben*,! umgesehen, und sich mit ihrem Geiste! und ihren Absichten bekannt gemacht; ' hat man zugleich das jüngereGeschlecht I von Barden aus

dem

schwäbi­

schen Zeitalter, seiner Aufmerksamkeit

werth geschätzt, und ihre naive Spra­ che, ihre ursprünglich deutsche Den­ kungsart studirt: so ist man einiger­ massen fähig über unsern neuen prens-

fischen * Andrea» Velleju» und Petrus Septimus.

i fischen Barden zu urtheilen.

Ande­

re Beurtheiler, besonders wenn sie von derjenigen Klaffe sind, welchen

die französische Poesie alles in allem ist, wollte ich wohl für ihn verbeten

haben.

Noch besitze ich ein ganz kleines Lied von ihm, welches in der Sammlung 4; keinen Platz finden konnte; ich werde «

wohl thun, wenn ich diesen kurzen Vorbericht damit

Er

bereichere.

^schrieb mir aus dem Lager vor Prag:

»Die Panduren lägen nahe an den „Werken der Stadt, in den Hölen der „Weinberge; als er einen gesehen,

„habe er nach ihn hingesungen:" War ih—■g-.gjaxws-—■■■

■ -

*

Was liegst du, nackender Pandur! Recht wie ein Hund im Loth? Und weisest deine Zähne nur? Und bellst? So beisse doch! Es könnte ein Heransfordrungslied I zum Zweykampf mit einem Panduren ! heissen.

i

Ich hoffe übrigens, daß er noch

i nicht das letzte Siegeslied soll gesun' gen haben. Zwar falle er bald oder spat; seine Grabschrift ist fertig: CtV*X.T6$ Kew Müg-ewv s^etTov fovgoy ETrtrot^cVO?.

Dey

I

Bey

J Eröfnung des Feldzuges 1756.

*\|

Bey Eröfnung des Feldzuges 1756.

! «n Z ®3vicg ist mein Lied! Weil alle Welt

w

Krieg will, so sey es Krieg!

Berlin sey Sparta! Preussens Held

Gekrönt Mit Ruhm und Sieg!

I

I

Gern will ich seine Thaten thun; Die Leycr in der Hand,

Wenn meine Nutzen Waffen ruhn. Und hangen an der Wand.

Auch stimm ich hohen Schlachtgesang

Mit seinen Helden an,

Dey Pauckcn und Trompeten Klang,

Zm Lärm von Roß und Mann;

Und

llnb streit', ein tapfrer Grenadier, Von Friedrichs Muth erfüllt! Was acht ich es, wenn über mir Kanonendonner brüllt?

Ein Held fall ich; noch sterbend droht

Mein Säbel in der Hand!

Unsterblich macht der Helden Tod, Der Tod fürs Vaterland!

Az

Auch

ät

Auch kömmt man aus der Welt davon. Geschwinder wie der Blitz; Und wer ihn stirbt, bekömmtznmLohn,

2>n Himmel hohen Sih!

Äöenn aber ich, als solch ein Held, Dir, Mars, nicht sterben soll.

Nicht glanzen soll im Sternenzelt:

So leb' ich dem Apoll! So

ido werd aus Friedrichs Grenadier, Dem Schutz,derRuhm desStaats;

So lern er deutscher Sprache Zier, Und werde sein Horatz.

Dann singe Gott und Friederich, Nichts kleiners, stolzes Lied!

Dem Adler gleich erhebe dich. Der in die Sonne sieht! «4

-H-



II

• l'TI-lf

I — — innres animos in Martin Bella

Versibus exacuo — —r

^■T- ir-rv^iji

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. r.—aa.Tr~;:g

Siegeslied nach der Schlacht bey Lowositz, dm itcti Ottobkk i')'6.

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L.

tfju.

II

donnerte, da floh der Feind?

Singt, Brüder, singet Gott! Denn Friederich, der Menschenfreund,

Hat obgesiegt mit Gott.

Bey Außig sahen wir den Held; Wie feurig brannten wir,

Zu flehn mit ihm in Siegesfeld! Nun stehen wir es hier.

------------■ !1.M!!

12

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§r ging, mit einer kleinen Schaar,

Den SiegeSwcg voran!

Und schlug, wo Feind zu schlagen war, Und macht uns reine Dahn!

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hatten Nacht, er aber nicht.

i ||

Du, hoher Paschkopoll! Sahst ihn, im Helden Angesicht, Den Mars, und den Apoll! Auf

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; 2s«f einer Trommel saß der Held, Und dachte seine Schlacht, 1 Den Himmel über sich zum Zelt,

Und nm sich her die Nacht.

@r dachte: „Zwar sind ihrer viel, „Fast billig ist ihr Spott! „Allein, war ihrer noch so viel, «So schlag ich sie mit Gott!» Da«

14

Das dacht er, sahe Morgenroth, Verlangen im Gesicht! Der gute Morgen, den er doch. Wie munter war er nicht!

Spranz auf von seinem Heldensitz, Sprach: „Eh noch Sonne scheint.

„Kommt, Helden! hinter Lowosih, „Zu sehen meinen Feind! Da

r

!

>.-s

Da kamen, Wilhelm, Bevern, Reith, Und Braunschweigs Ferdinand! Vier grosse Helden, weit und breit Durch ihren Muth bekannt-

Auch drangen andre Helden sich

Den grossen Helden nach.

Zu stehe» neben Friederich, Au horchen, was er sprach!

§rcy, wie ein Gott, von Furcht u. Graus,

Voll menschlichen Gefühls, Steht er, und theilt die Rollen aus

Des grossen Trauerspiels l

Dort, spricht er, stehe Reuterey,

Hier Fußvolk! — Alles steht

Zn grosser Ordnung, Schreckenfrey, Zudem die Soim aufgeht. So

I

*So stand, als Gott der Hm erschuf,

Das Heer der Sterne da;

Gehorsam stand es seinem Ruf Zn grosser Ordnung da!

/O

Die Sonne trat, mit Riesenschritt, Auf ihrer Himmelsbahn

Hervor, daß wir mit ihrem Tritt

Auf einmal vor uns sahn; D

Ein

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13

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§in unaufhörlich Kriegcshecr, Hoch über Berg und Thal, Panduren, wie der Sand am Meer,

Kanonen ohne Zahl

I Unb stnzten, Helden wohl erlaubt. Nm einen Augenblick;

Ein Haarbreit schlugen wir das Haupt, Doch keine» Fuß zurück! Denn



Denn '.var unser Vater ist nicht mehr,

Jedoch er starb ein Held,

Und steht nun unser Siegcsheer, Vom hohm Sternenzelt.

§r gieng voran, der edle Greiß! Voll Gott und Vaterland.

Sein alter Kopf war kaum so weiß. Als tapfer seine Hand.

Mit jugendlicher Heldenkraft Ergriff sie eine Fahn, Hielt sie empor an ihrem Schaft, Daß wir sie alle sahn;

Und sagte: „Kinder, Berg hinan,

„Auf Schanzen und Geschütz.',. Wir folgten Äle, Mann vor Mann,

Geschwinder wie der Blitz. Ach,

Äch! aber unser Batet fiel. Die Fahne sank auf ihn. Ha! welch glorreiches Lebensziel,

Glückseliger Schwerst«!

V | Dein Friederich hat dich beweint, Indem er uns gebot;

Wir aber stürzten in den Feind,

Zu rächen deinen Tod. £»■

*

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1

;

Du, Heinrich, wärest ein Soldat, II

Du fochtest Königlich! Wir sahen alle. That vor That,

Du junger Löw', auf dich!

Der Pommer und der Märker stritt.

Mit rechtem Christen Muth. Roth wardstinSchwerd,aufjedenSchritt

Floß dick Pandurenblut. AuS

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Nus sieben Schanzen jagten wir

Die Mützen von dem Bär. Da, Friedrich, gieng dein Grenadier

Ans Leichen hoch einhex.

I Dacht, in dem mörderischen Kampf,

Gott, Vaterland, und Dich,

j Sah/trefin schwarzemRauch nndDampf, Dich seinen Friederich. Und

I L.

Unb zitterte, warb fenerroth,

Zm kricgrischen Gesicht, (Er zitterte vor Deinem Tob,

Vor seinem aber nicht.)

verachtete die Kugelsaat, Der Stücke Donnerton,

Stritt wütender, that Heldenthat, Bis Deine Feinde floh». Nun

9?un dankt Er Gott für seine Macht, lind singt: Victoria! Und alles Blut aus dieser Schlacht

Fließt nach Theresia.

Und weigert sie auf diesen Tag, Den Frieden vorzuziehn; So stürme, Friedrich, erst ihr Prag,

Und dann führ uns nach Wien.

Schlachtgesang vor dem Treffen bey Collin den i8ten Junius 17$7.

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Schlachtgesang vor dem Treffen bey Collin den i8ten JuniuZ 1757.

, wie sie, die Geschlagene,

Noch trotzig Rache glühn!

D» fichvt nicht zittern, dmken: Geh, Geh', Preusse! doch nach Wien.

tr

------ ■ -'..»-"■■ll'-j

52 - —--------------

Auf hohen Felsen stehen sie,

II

Zn ihrem Adlernest,

Hohnlachend; Brüder, sehet sie. Sie träumen Siegesfest.

j


Sie wollen, hunderttausend Mann, \

Uns überwinden; Ha! Auf, Friedrich, auf! Mit uns hinan! i Mit uns, Victoria!

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&

Lied nach der Schlacht bey Collin

den izten Junius 17s7.

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Lied nach der Schlacht bey Collin den isten 3u«tuö i 7$ ?.

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s. Lied nach der Schlacht bey Collin, den igtcn Junius 1757. — fz

HerauöfordrnngSlied vor der Schlacht bey Roßbach am 4ten November 1757. — — — — 6i Siegeslied nach der Schlacht tos Roß­ bach, den sten November 17s7- 6s

4

Siegeslied nach der Schlacht bey Lissa, den ste« December 1757. — 99

; Lied an die Kayserin-Königin nach Wiedererobe» ung dcrStadt Breslau am 19UU December 1757- — 129

L-

T

r

Der Grenadier an die

Knegesmuse nach 6tm

Siege bey Zorndorf den - r August »758»

An dir

Kriegesmuse «ach der Niederlage der Russen bey Zorndorf.

** * Vs 7^

g Ä?as sichest du so schüchtern na6)

wir her? Scheut eine Kriegesmuse, die den Held So lies in feine Schlacht beglei­ tete/

Mit ihm auf Leichen unerschrocken

gieng, A 3

Wie

« Eie Engel Gotte« in Gewitter»

gehn. Ihn einzuholen, wo er war, zu seyn.

Zu forsche»

feine Thaten all.

über­

Bon Leich auf Leiche grosse Schritte that; Scheut eine solche Muse Blut zu sehn?

Stimm an, verewige den grossen Tag,

An welchem

Vater Friederich sein

Volk

Errettete,

durch

göttlichen

Ge­

sang!

Nimm die venvayste Leyer von der

Wand,

Und mische starken Kriegeston

dar­

ein. Und singe! Held, Soldat und Pa­ triot ,

«4

etc»

Steh um dich her

und höre, lauter

Ohr!

Bewundernd Gottes Thaten,

Frie­

drichs Muth,

Wenn

«r

fei»

Vaterland

zu retten

geht. Und lerne Gott und Friederich ver­

traun.

Denn standest du, Berlin! nicht halb verzagt, AK

Als

der

Rächer

gekrönte

nur

ver­

zog.

Und Mähren uns langsame Sieger, sah?

o

Vsr dritten Augen, Ueberwinder Daun! — Wir? yd« Hirst du lieber andrer Hü-

bius lagen wir unange­

Dich nennen? —

zwackt

«r Ki

Y

Sech«

va

I Sechs Wochen lang; und, alle Tau ' ! sende, Die btt beliebetest, durch einen Strich

Im Dsche deiner Thaten, in das Reich "r Der Schatten zu versetzen, lebten j hoch

I Utfb liessen deiner schönen Kayserin

I

> Tockayer, nach der Krieges Arbeit,

I

sich

I

Gllkr I

Gutschmeckcn, tranken auf des Hel­ den Wohl, Der Friederich ist, nicht Hannibal,

em Glaß; Und

du

rühretest

dich

in deinem

Nest,

jagte

dich

der

tapfere

.Hu­

sar, Zn

deine

hochverschanhte

Felsen­

burg, Auf welcher du, mit deinem Better Daun, Ein

Ein Graf wie du, der deine Thaten

thut, betrachtend uns, und deinen Hanni-

bal.

Oft" standest, dachtest, nie ersähest, wie Von dir ein Streich ihm ju versehen i

sey.

Du aber, guter alter Marschall!

warst In

SS

Zn

beinern

Frie­

Hectqr.

Troja,

drich selbst

Ewigkeit,

Gab deinem Namen

und

schrieb

Ein andrer

deine

Cäsar,

Thaten

an! Doch er und Reich und Moritz waren mehr

Als

Agamemnon,

LTejlor

und

Ulyß, hatten,

ohn

ein

ungeheures

Pferd,

Durch

7 —■—i------------ ■-*—i H — —■

Durch Muth dich überivunden, nicht

durch List,

Wofern nicht Gott der Herr gewollt,

daß wir Ablassen sollten.—

Aochgelobet sey,

Von

uns

und deinem Friederich, 0 Gott!

du auf unsern ebnen Sieges­

weg

Ein (vllmütz siclletcst Held,

und einen

Der wie ein braver Mann sich wehrete,

Zn seine hohen Wäll' und Mauren gabst! Den« gabst du eS in unsre Hand, so

war Kein Weg vor uns, als nach dem stol he« Wien, So hätten wir uns allzuweit ent­ fernt

Von unserm

Vaterlande, Schutz

dessen

Wir sind, nach dir, o Gott! So wäre wohl

Daö Ach und Weh, der Zarmuer, das Geschrey

! Oer Weiber und der Kinder, welche wir Zurück

gelassen hatten, spat

allzu

Uns nach erschollen. Friedrich hätte wohl Deo

Des Vaterlandes Ruf nm Rache nicht Zu rechter Zeit und Stunde da ge­ hört, Wo

umzukehren war! Darum o Gott!

Sey ewig hochgelobt von uns und ” 2hm,

Dem Züchtiger der Bosheit eines Volks, Das noch zu Menschen nicht gewor­ den ist. D

Dich

2 ich noch nicht kcinit, daher gezogen kam.

Heißhungriger als ein Heuschrecken Heer, Mit trägem aber giftgem Schnecken­ gang

Zn sein, o Gott! von dir gesegnet Land, Um

eine

Lebenlose ney

Wüster

Ei» Land des Fluches, eine Steppe, gleich Den

Den Steppen seiner Kayseri» daraus Zn machen. Langstnn zog es so da­ her. Wie durch fruchtbares Feld in Africa o

Gistvoller grosser Schlangen Heeres zieh»; Da steht auf beyden Seiten ihtes Zugs

Erstorbnes Gras, da steht, so weit umher D -

Als

fr Als

ihre

Bäuche

krichen,

alles

todt.

Von Memel bis «Lüstrin stand Frie­

drichs Land To da, verwüstet,

öde, traurig,

todt.

$l(lein der Held vernahm zu rech­ ter Zeit

In seinem Haus von Leinwand, auf der Bahn Oe^

•s

y

Des Steges,

deinen bangen

schwa

chen Ruf,

0 Vaterland,

zu Gott,

und ihm!

Und stracks A?ar sein Gedank' allein an dich! Er­ gab ' Dem griffet» Feind ein wenig Lust,

und flog.

Mir

elftem

kleinen

edtem

Helden-

Heer

Dahin,

wo

sein

gequältes

bangcs

Volk

Dz

Ncch

Nach ihm sich umsah; betete für ihn,

Und schwur geheim, in mancher To­ desangst,

Blieb ihm auch armes mattes Leben nur.

Trotz aller Feindes Wuth, getteu zu seyn Dir, Gott! und deinem Liebling, wel­

chem du Zuwieder

aller Welt,

mit

deiner

Macht Stecht

V:

Zr

Recht schaffest, Steg verleyhst.

Da

flog er hin! Kam an tu dir, du Sitz der Musen!

wo I Baumgarten Friedrichs

Weisheit

lehrt; hielt still