Platos Ideenlehre: Eine Einführung in den Idealismus 9783787330980, 9783787313310

Als Paul Natorp 1903 die erste Ausgabe von "Platos Ideenlehre" vorlegte, begründete er eine neue Epoche der Pl

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Platos Ideenlehre: Eine Einführung in den Idealismus
 9783787330980, 9783787313310

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PAU L N AT O R P

Platos Ideenlehre Eine Einführung in den Idealismus

FELIX MEINER VERLAG HAMBURG

Sonderausgabe aus der Reihe „Philosophische Bibliothek“ (Band 471)

Bibliographische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über ‹http://dnb.ddb.de› abrufbar.

www.meiner.de © Felix Meiner Verlag 2004. Alle Rechte vorbehalten. Dies betrifft auch die Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht §§ 53 und 54 URG ausdrücklich gestatten. Umschlaggestaltung: Jens-Sören Mann Gesamtherstellung: Druckerei C. H. Beck, Nördlingen Printed in Germany

I N H A LT

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

vi

Vorwort zur ersten Auflage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

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Zur zweiten Auflage . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

xii

Erstes Kapitel. Apologie und Krito. Protagoras. Laches. Charmides . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

1

Zweites Kapitel. Meno und Gorgias . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

29

Drittes Kapitel. Phaedrus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

53

Viertes Kapitel. Theaetet. Euthydem. Kratylus . . . . . . . . . . . . . .

90

Fünftes Kapitel. Phaedo und Gastmahl . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129 Sechstes Kapitel. Der Staat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 179 Siebentes Kapitel. Parmenides . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221 Achtes Kapitel. Der Sophist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 278 Neuntes Kapitel. Philebus und Der Staatsmann . . . . . . . . . . . . 312 Zehntes Kapitel. Timaeus und die Gesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . 355 Elftes Kapitel. Aristoteles und Plato . . . . . . . . . . . . . . . . . 384 Zwölftes Kapitel. Die Aristotelische Kritik der Ideenlehre . . . . . 419 Metakritischer Anhang (1920), Logos–Psyche–Eros . . . . . . . . 457 Anmerkungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 514 Namen- und Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 535

VO R B E M E R K U N G

Als Paul Natorp 1903 die erste Ausgabe von Platos Ideenlehre vorlegte, begründete er eine neue Epoche der Platoforschung: die Epoche der – im Kantischen Sinne – „idealistischen“ Auslegung der Platonischen Dialoge, die deren Mitte und Ziel erstmals im Begriff der „Idee“, in der „Entdeckung des Logischen“ ausmachte. Natorps Gleichsetzung der Philosophie Platos mit der Entfaltung der Ideenlehre blieb seither für die Auseinandersetzung mit den Dialogen Platos bestimmend; sein großes Platonbuch gilt noch heute als die herausragende und maßgebende Einführung in dessen Werk und den philosophischen Idealismus. Für Natorp selbst stand seine Arbeit an Plato in unmittelbarem Zusammenhang mit der Arbeit an seiner eigenen Philosophie (vgl. sein Vorwort zur 2. Auflage von 1921; S. XII): so sehr sein großes Buch sich als Hinführung zu Platon verstand, so sehr bildet die Ausarbeitung von Platos Ideenlehre auch einen originären Teil der Philosophie Paul Natorps. Im neunzigsten Jahr nach Erscheinen der Erstausgabe von Platos Ideenlehre erschien es uns daher aus doppeltem Grunde angebracht, die Neuausgabe des Werks, das seither nicht nur das Platon-Bild (sondern auch den Begriff von Philosophie!) nachhaltig prägte, in die „Philosophische Bibliothek“ aufzunehmen, in die Reihe der großen Texte der philosophischen Tradition. Die Neuausgabe bietet den Text nach der zweiten Auflage von 1921. Der Verlag

Vorwort zur ersten Ausgabe. Marburg, im Oktober 1902. Dies Buch möchte allen denen in die Hände kommen, welchen es Bedürfnis ist, sich einen vollen Begriff davon zu verschaffen, was der Name PLATO der Menschheit bis dahin bedeutet hat und ferner bedeuten muß. Nicht als ob alles, was PLATO denkwürdiges geäußert hat, in diesem Buche niedergelegt wäre. Aber es will den Leser in das Zentrum der platonischen Gedankenwelt versetzen, damit er fortan auch, was von ihren mehr peripherischen Gebieten ihm bekannt wird, auf dies Zentrum beziehen und so erst ganz im eignen Sinne PLATOS verstehen lerne. Dies Zentrum ist und wird immer bleiben: die Lehre von den Ideen. Zwar sind nicht wsnige heute der Meinung, daß das nicht der ewigste, vielleicht sogar der vergänglichste Teil der geistigen Hinterlassenschaft PLATOS sei. Sieht man auch von denen ganz ab, welchen die schriftstellerische Form alles, der Stoff nur dienend ist, so mögen doch auch, was diesen betrifft, manchem die ethischen und sozialpädagogischen Aufstellungen PLATOS für unsre Zeit wichtiger und anteilswürdiger erscheinen als das, was den Gegenstand dieser Darstellung fast ausschließlich bildet: die Dialektik. Am meisten aber möchte diese Begrenzung unsrer Aufgabe gegen die der Verteidigung bedürfen, welche überhaupt nicht dies oder jenes, sondern alles in allem, welche die volle Persönlichkeit PLATOS wie in einem eindrucksvollen Monument vor sich hingestellt sehen möchten; statt daß dies Buch nur Sache und immer wieder Sache bringt. Aber nur aus der Sache und nur aus dem Zentrum der Sache ist das Verständnis einer Persönlichkeit wie die PLATOS zu gewinnen. Die Form aber - das sollte man aus PLATO selbst gelernt haben - ist nur zu begreifen und hat zuletzt nur Wert als Form ihres Inhalts. Will man, daß das Altertum uns lebe,

VIII

Vorwort

in den Mittelzu stellen; so was PLATO die sein Name bedeutet, zu seine schriftstellerische oder, geradezu ist nur von da aus, nimmer ohne das zu verstehen. Also zum zentralen sachlichen Verständnis der Werke PLATos möchte dies Buch eine Hilfe bieten. Nur eine der beste Teil der Arbeit verbleibt dem Leser. Als ein Studienwerk will dies Buch werden. Es setzt voraus, daß man zu Kapitel die darin behandelten Schriften PLATos liest, und Arbeit sie sich zum Verständnis zu bringen die lieh will das Buch der innerste Gehalt dieser Werke damit nicht wohl gar unbeachtet bleibt. Erst in letzter Stunde - das heißt vor einem während die Materie zu dem Buche bereit lag - habe ich zu dieser aber seitdem mich mehr und mehr in der befestigt, daß sie und heilsam war; nicht bloß im Interesse der Einheit der Darstellung, die bei Versuch einer der so1>m:sc111en Aufgabe worden sondern namentlich aus diesem Grunde: mit der philologischen an der ich auch diese fünfzehn Jahre hindurch mich nach meinen Kräften

werden mußte, wie es hier

ist. Es ist das Verständnis des unsrem man muß es sagen, und welches ihm eine absolute man ae111man, es müßte schon längst sein durch die erstaunliche die man seit einem Menschenalter daran hat, KANT zu verstehen. Aber es müssen wohl ganz besondere die es daß

Vorwort

IX

man ilber ihn zu Einigung, trotz so heißen Be"'"'""'""" ersichtlich nicht ist. Es mag zuletzt die hoch historische KANTS sein, welche ein reines und ganzes Verständnis seiner philosophischen Leistung zu einer so schweren Sache macht. In PLATO ist der Idealismus urwüchsig, autochthon. Aus der schlichten sokratischen Entde,~kumg des wächst er hervor mit einer inneren Notder kein Denken sich leicht entziehen kann. Und auf keiner Stufe verhärtet er sich zur scholastischen bis zuletzt verbleibt er in i"''"""-"„"' Beweglichkeit. Darin der unauslöschliche Reiz, darin der didaktische Wert des Platostudiums. Die Ein•u•fftJlH>< in PLATO ist die doch bei ihm zuerst ihr ganzer Die nuos4:>p11ie aber, nach diesem ihrem strengsten historischen Begriff, ist keine andre als: der Idealismus. Also ist es nicht eines historisch der Ideenlehre PLATOS sich in den Idealismus. PLAros •u''"'"""lJLltnen1:eiis, dem Buche zu entnehmen. Es mag aber selbst nicht ohne Wert daß hier einmal die sachlichen Kriterien allein verwendet und von allem namentlich soweit es dem Streit '"'"„"'!';'' so abgesehen worden ist. Im bieten manches zur die im des genannten früheren andres wurde für örterung "rn"11r•1rorp,;:·t„11 Schließlich aber ist die sachliche Deutung des Inhalts nicht derart abder Schriften von ihrer zeitlichen '"'"·'l'"'"'' daß, wer über die letztere andre Ansichten hegt, dadurch würde, sich die Was nun diese betrifft, so war aus den während die herrschende .u"''"''""""''"'

von ARISTOTELES Zwar sind der schon

· so allen voraus ZELLER Studien" (S. 259, 261). dieser einflußreiche Forscher hat sich später durch die Meinung des AmsrOTELES mehr und mehr „„fr•.-ra•n nehmen lassen. Es schien zu unglaublich, daß ein Philosoph dieses der Jahre zu den Füßen PLATos gesessen diesen in seiner Kernlehre falsch verstanden haben sollte. Erst die u1>or10Nm hat für den Jdealismus PLATOS volles Verständnis gezeitigt. Ich stehe nicht an, HERMANN CoHEN als den zu nennen, der uns, geöffnet hat. wie für so für PLATO die heit in den einer bestimmten Schule wird man mir deshalb nicht vorwerfen n v u u v u

Vorwort

leicht

daß in der

XI des Einzelnen wir mehrverschiedenen Schlüssen

Ideenlehre seine erste, unmißverständlichste den Leser hier nur die Bitte: er lese so unbefangen, wie er vermag, PLATO selbst und diese ; er sich dabei an was in den Büchern steht, sei es über den Idealismus PLATOS oder KANTS oder vollends seiner schlimmen Nachfolger von heute. Eben darum mußte ich so viel als PLATO selbst zu Worte kommen lassen. Um aber nicht bloß für zu haben - für andre heißt es ja heute wieder: grneca sunt, non leguntur - , mußte ich mich deutsch reden zu lassen. Ich bin mir sehr damit die · aber entgeht man wenn und dann zu deutsch seine Schlüsse daraus zieht? - Der T Aufmerksamkeit worden. tsm·ec1r1t111ue:11 Terminis der heutigen wo es nützlich schien, das ; in einzelnen Fällen habe Doxa, in Termini der Ursprache, wie Logos, unsre Sprache herüberzunehmen. Genaue Auskunft über alles Terminologische gibt das Register, welches dem Philoeinen Teil dessen bieten will, was der weil er nicht bloß für bestimmt war, nicht sagen zu dürfen, bieten durfte. Ich glaube ohne daß manche Artikel des ersetzen. der Literatur. Sie ist äußerst sparsam zitiert und auch indirekt nicht in weitem berücksichtigt. Daß ich sie kenne und aus ihr gelernt habe, dafür brauche ich wohl nicht erst meine früheren Arbeiten als Zeugen anzurufen ; Kenner werden es ohne das überall aber wird man Die Absicht "V'"""'. es sollte der Leser möglichst unmittelund mit den mancherlei über PLATO nicht mehr als Ich habe geschwankt, ob ich eine Literaturübersicht voraus-

XII

Vorwort

schicken oder ich habe davon es an Hilfsmitteln zu ihrer Auffindung nicht eher eine beschränkte fassende ausfallen oder scheinen konnte.

weil

Der meiner seit dem ersten Erscheinen dieses Buches hat mich in wesentlichen Stücken zu neuen Diese in die alte hinein zu verweben erschien mir nicht richtig. Es wäre ein Gemisch in dem weder das Alte noch das Neue können. So entschloß ich mich an des Buches (von zu des „Sophisten" das Neue in in einem und einer nicht großen Zahl von Alltm~arll:urage:n Von der Art und meiner neuen Aufdes Anhangs Rechenschaft. Eine umfassende Neudarstellung des ganzen PLATO wenn Zeit und Kraft bleibt, noch zu liefern. Für mich steht schon seit die Arbeit an PLATO in genauem ZusammenPhilosophie. Ich vermöchte mit der an meiner nicht zu sagen, ob mehr das tiefere Durchdenken der s,,,„t.,.mzum reineren Verständnis PLATOS geholfen oder Mein Glaube aber daß dies das Schicksal nicht ...„,..,,.„„ sondern der Und nun denn - in medias res!

ERSTES KAPITEL.

Apologie undKrito. Protagoras. Laches. Charmides. Einleitung. Das Wort liNa, Idee, begegnet als fest geprägter Terminus der philosophischen Kunstsprache PLATOS nicht in dessen frllhesten Schriften. In diesen fehlt das Wort entweder ganz, oder es findet sich nur in loserer, mehr dem gemeinen Sprachgebrauch sich anschließender Verwendung. Als Abstraktum vom Verbalstamm id-(vid-), sehen, abgeleitet, bedeutet es, gleich dem ebendaher stammenden el!Jor;, für gewöhnlich die Gestalt, in der eine Sache sich dem Betrachtenden darstellt, das Ansehen, den Anblick, den sie ihm bietet. Von der äußeren, sinnlichen Gestalt überträgt sich der Gebrauch beider Wörter auf die innere, dem geistigen Auge sich darstellende: die Artung, Qualität im weitesten Sinn; wenn von Übertragung überhaupt zu reden ist, und nicht vielmehr, wie der Zusammenhang mit elrtivm, wissen, und Ableitungen aus derselben Wurzel in verwandten Sprachen nahe legen, das Wort schon von seinem Ursprung her ebenso gut, ja mehr das innere Bild einer Sache, als ihren äußeren An• blick bedeutet hat. Die Erinnerung an die verbale Herkunft ist aber gerade im platonischen Gebrauch von lafo noch kräftig. Sehr oft ist bei diesem Wort, im Unterschied von eiao,, nicht bloß passivisch an das Gesehene, den Anblick, den die Sache bietet, sondern mindestens zugleich aktivisch an das Sehen, die Sicht oder Hinsicht, den Anblick als Tätigkeit des Blickenden zu denken. So war dies Wort wie ausersehen, um die Entdeckung des Logischen, d. i. der eigenen Gesetzlichkeit, kraft deren das Denken sich seinen Gegenstand gleichsam hinschauend gestaltet, nicht als gegebenen bloß hinnimmt, in ihrer ganzen Ursprilnglichkeit und lebendigen Triebkraft auszudrücken und dem Bewußtsein festzuhalten. Diese Entdeckung aber, PLATOS unvergeßliche Tat, deren, wenn es sein könnte, erschöpfende Darstellung dies Buch ·sieb

2

Erstes Kapitel

war vorbereitet durch die große des SOKRATES: in allem nach dem zu Das mußte wohl als das Nächstliegende sich der erst erwachenden logischen Reflexion aufdrängen: wie viele oft weit verstreute dieselbe z. B. Diese selbige muß doch etwas Selbiges, auf alle diese sonst verschiedenen identisch Zutreffendes worin sie unbeschadet ihrer bestimmten Seite in einer dasselbe sind. Für den identischen Sinn gemeinsamen als in unseren wird, Ausdruck zu schaffen. Als solcher bot zunächst dar die identische der Sache, der eine und „Anblick", den die vielen, verschiedenen uc'~"'u"w1. zu dem auf dies erhabene Ziel wissenschaftlich - sittlichen Verein, der um ihn sich zu bilden allüberall deutlich zu erkennen: PLATO beginnt. Es ist im nimmt schon jetzt eine scharf bestimmte, hart aber eben durch die Wucht der Selbstbehauptung sich zusehends befestigende im Leben Athens ein. Er ist bereits und gerade in dieser Er hat einen zwar noch kleinen ab rasch wachsenden Anhang hinter sich. Aber kann was der von sittlicher Lehre ent· mit dem der Wissenschaft wirklich auftreten? Jedenfalls die formalen Erfordernisse der Wissenschaft Die unsachliche Weise des gewöhnlichen ist mit w ~lllt!!eiaw:ir Wahrheit, man darf sagen, für alle Zeiten daß man durch durch Stimmenzählen zu entscheiden meint; daß man die Person des statt die Sache ( ra i'Jna, 495 A) zu sich willig dem Logos, der logischen wie ein Kranker dem Arzt, darzubieten D, 505 C), und immer redlich damit doch die Wahrheit zum Vor1u1:1utuo~ Gut ist. Bei unverdrossenem Denken

Die logische (sehr ähnlich 482 C, 490 E, 491 498 E). kommt zu häufiger Verwendung, sondern namentlich die Definition, das Verfahren mit überhaupt hat eine Sicherheit und Bestimmtheit im mit den

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Zweites Kapitel

erreicht (darüber bes. 463 C, vgl. Men. 71 B, 86 E). Neben dem Verbum „definieren" findet sich auch schon das Substantivum „Definition", definierter Begriff, IJpnr; (488D; es handelt sich um das Zusammenfallen der Begriffsgrenzen). Die möglichen Fehler beim CD), die Vermischung von Definieren, der zu weite Begriff Begriffen (465 C), der Gegensatz (495E u. ff; man beachte die induktive Erläuterung), auch schon das Prinzip, daß die Gegensätze nicht „zugleich" stattfinden („zu gleicher Zeit und am gleichen Ort", 496E), das Verhältnis über- und untergeordneter Begriffe (Arten, e!lJr;. oder Teile, µ6pia, 454 E, 463 B, 464 B), mithin die Einteilung, die Entsprechung der Begriffe (464 C, 465 D), Proportionen unter Begriffspaaren, nach dem Vorbild der geometrischen Proportion (465 BC), das alles kommt, zum Teil ausführlich, zur Bereits an die spätere Terminologie der Ideenlehre streift der Ausdruck der Präsenz des Prädikats im Subjekt (rrapouola., rrapzlJJai), mehr noch der Begriff als die Grundgestalt, Eidos, im „Hinblick" worauf man das Einzelne bestimmt (503 E, vgl. Men. 72 C), oder als Musterbild (11:apd1eqµa, 525 BC). Und so kommt zur schärfsten Ausprägung der Gegensatz rational begründeter „Kunde" (n€11117, hier fast ganz im Sinne von „Wissenschaft") gegen die der rationalen Grundlage entbehrende bloße Erfahrung (tµrmpfo) oder Routine (r:piß~, µeUr:r;, 462B, 463 466E). Das Merkmal echter „Kunde" ist die Einsicht aus dem Grunde (h!ro~), der Ursache (alrla}, der Natur (\06011;) des Gegenstands (465A, 501A); sie weiß Rechenschaft zu geben von ihren Behauptungen (..l6rov aouvai 501A); wogegen die Empirie (nach dem uns schon bekannten Begriff, siehe oben S. 22f.) sich begnügt mit der Wahrung der Erinnerung an das, was „gewöhnlich geschieht"; sie ist irrational (iUorov r:pärµa 465A), sie geht ohne Begründung, ohne Berechnung (der Konsequenzen 466E), kurz unlogisch, unwissenschaftlich (dh1rwi;, dr:i111w>:) zu Werke, sie beruht auf einem bloßen Tasten und glücklichen Treffen (464C: „spürend, ich meine nicht sondern bloß [durch gut Glück] treffend": wo alaNdvea/Jae ähnlich unbestimmt gebraucht ist wie Phaedr. 271 E); sie beruht bloß auf angeborener Treffsicherheit (463A, te, wiewohl nicht der „Idee" ist. zuletzt der .,,v,.~„„v.„ ruJ''"'""uu.1111:. so daß die Schönheit der sinnlichen Gestalt zum bloßen Gleichnis der Gestalt, der Idee als wird. Auch noch hier bewährt sich der Unterschied und zugleich die des Phaedrus zum Gorgias. Da war die Idee wesentlich dem Inhalt nach verstanden als das Gute: Vernunft. Und diese stehen auch im Phaedrus obenan (247 250 aber das Gute Vernunft) hat kein hell erkennbares irdisches Gleichnis, während das Schöne, d. h. nach unsrer das Formale der inneren Ein sein sinnliches Gleichnis dem hellsten unsrer dem Gesicht, darbietet in der schönen Gestalt. Man kann über die JJouutui:: nn·crP.nown bei PLATO wiederkehrenden sein. Zu einem klaren Verständnis würde man wenn man daß das Objekt der das Unbedingte,

Phaedrus

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die unbedingte als das letzte Ziel des reinen Denkens, freilich ganz unerreichbar über allem Sinnlichen aber die Methode der der des Mannigund damit der Fortschritt vom Be· zu immer radikaleren auch im Sinnlichen ist, namentlich dem Triebe der künstlerischen der auch ein Trieb der Vereinheitlichung des ,vu111111!! von Haus aus zu Grunde liegt. Aber gestehen, daß dies hier im Fall "'""""l· nur im Gleichnis bestimmt genug zum Ausdruck gekommen ist. Ja es scheint die dieser Deutung auf ernste Hindernisse zu stoßen. Sonst nämlich sind in dieser des Phaedrus Idee und in schroffster und so bleibt es eine unwie das als überder Besonnenheit auf hehrem Sockel aufhaben ' doch im Sinnlichen sein deutliches soll. In Fall aber bleibt daß die Liebe als Metapher des Triebes und zwar der Gemeinschaft in diesem Triebe in genauer Beziehung „v~mo•a ist zum Schönen der Gtistalt als der Idee und zwar in der der Form. Und so bildet auf alle Weise die Phiio nicht dem Stoff das Thema auch dieser Rede von der Liebe und dem ~v.uv•uw.,, während dasselbe ohne Gleichnis, zum Ausdruck kommt im der Dialektik und ihres Objektes, der wie der Schlußteil ihn entwickelt. So ist die innere Einheit beider Teile des dem

des Schönen. ganzen man anderwärts zusamrneng:.es so folgt daraus, er nach er unmittelbar nach ihm verfaßt eine Reihe von die einzeln vorzuführen nach dem heutigen Stande der kaum mehr nötig ist. Es auch für den Leser der ""·~;..,,0 ~ zu sagen, daß der Phaedrus nach Inhalt und Form, und so auch hinsichtlich der und stilistischen über die ganze Reihe

60

Drittes Kapitel

der bisher betrachteten Schriften unwidersprechlich weit hinaus. so daß es begreiflich wenn manche neuere Forscher ihn selbst um Jahrzehnte vom Gorgias abrücken zu müssen Dagegen nun aber eine Reihe nicht l'.w.uvc;, nötige1n, den

die, wenn auch über das ganze stehenden Schriften Nur davon ist im Meno und Gorgias, und auch da nur in der mehr verhüllenden als enthüllenden der vorangedeutet, das meiste kehrt 1u.,„.„„u Datums als alle bisher von uns betrachteten wieder. Dies läßt nur eine von zwei .1p·rnr•m''" ein hervorhebenswerter Ansatz zu weiteren Auch, was die Probe die der Unsterblichkeitsbeweis von der Art dieser sei h..,„„;h„ml daß ohne die dialektischen Forderungen des Phaedo der nach zu ,doch in der ""iE\"''"""'""'u Tendenz mit diesem übereinstimmt. Das dort freilich ganz anders dialektisch der des Grundbestandes des Seins in der ist in der Tat auch hier leitend. Kein Wunder zwar, da eben dies Motiv schon in der vorsokratischen fortwährend mehr als einmal auch schon zu genugena war. Auch die der Kosmologie, auf die der Gorgias bereits hindeutete, bleibt zwar, wie schon bemerkt, im Phaedrus auffallend aber we:m~~sttfüs sein in dem, was von der H.,,.w„•an:na gesagt wird; denn diese Bewegung ist uneisföx·mig in sich zurücklaufende und damit sich immer identisch erhaltende tägliche Bewegung des Himmelszu wie PLATO sie auch sonst seiner hat. der Kosmologie mit der „~'"""'"'"" zu Bedenken, die den Phaedrus besonders träfen, keinen Anlaß, da sie ähnlich auch von Pu.To

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Drittes Kapitel

Schon bedenklicher sind die Wirrnisse der Die Seele wird uuc;111at1µc hier entwickelten ..,„.u"'"""u''"' und zwar unleugbar als bewegendes im im Raum zuhier so, daß der Seele selbst Ort am deutlichsten in den in der Seele nur als innere, nicht räumliche verstanden die räumlichen daher zwar von ihr cr1>uri1eLrt des aber nicht indem sie selbst räumlich bewegt wird. Im Phaedrus lli:!.l~tl~.tJ11 ist die da sie Ort und im Raume hat, im Grunde körperlich oder doch sie wiederum scheint von nach verschiedenen andern ganz und gar unabhängig sein zu sollen. Es soll allem ferner auch auf die göttliche Seele, der eine Verbindung mit dem wenn ich nicht irre ist hier ao,res1orocntm wird (246 C), dennoch die die doch keinen andern Sinn haben kann als der reinen Vernunft gegen die sinnlichen bedingten Funktionen der Seele. In dem allen der Metaphern im Einzelnen ist nicht bloß die sondern die selbst sind nicht Doch würde man über solche einzelnen wenn nur die Klarheit des letzten Grundhinwegsehen dadurch nicht würde. Aber sie wird getrübt durch die hier durchgehende psychologischer mit rein dialektischen. Es ist wahr, daß PLATO seine mit dem Gedankenkreis der Orphik psychologischen auch auch im Phaedo und Staat mit der Ideenlehre enger verknüpft, als im Interesse einer reinen Durchführung der letzteren erwünscht ist. Aber doch ist in diesen beiden Werken das vom Dialektischen weit mehr und besich das letztere schließlich in heit, als im Phaedrus. Sonst wird eher ~~, w~"· der Erkenntnis des reinen erst daß sie von der Sinnlichkeit, also urund in letzter Instanz frei sein müsse; hier dagegen die Dialektik geradezu in die der Psychologie, indem die reine der Seele von allem (obgleich sie im Körper eingeführt

Phaedrus

87

war) zur Bedingung wird für die Schau des reinen Seins. Und es scheint dabei das reine Sein der erkennenden Seele gegenüberzustehen nicht ein sondern ein sondern im Überraum, aber doch ans räumlich und SO, trotz der uvuuho"h.'~uhtitrlcm lh11m über es, doch tatsächlich ihm bedenklich nahe ~ö""''''' wie der des daß der nicht bloß das Instrument mit dessen Hilfe wir das Sein erblicken, so daß wir dieses doch nur abbildlich erkennten, sondern in ihm das Sein urvielmehr als bloß oder der noch realistisch deutbare des daß das letzte Objekt des reinen Denkens über das Sein überhaupt hinaus sei, wäre im Gedankenzusammenhang des Phaedrus nicht wohl So sicher also die Tendenz zum Idealismus auch hier zu erkennen ist, die Reinheit des Idealismus wie sie sich im Phaedo und nicht bloß in jenen ausist nicht erreicht. Es ist die Gefahr der Transzendenz, gegen die der Phaedrus keinen ausreichenden Schutz bietet. Gewiß soll auch hier die Methode das Letzte aber scheint es nicht anders? Verrät sich nicht allenthalben die Unentwickeltheit gerade der Methode? Die des ist aber glaubt nicht PLATO in Wege der Abstraktion aus dem Sinnlichen (249B) zu gewinnenden doch etwas wie Eine Erkenntnis reiner Vernunft hauptet, von aller Sinnlichkeit sich scheidend, das übersinnliche Sein in einer und damit in seiner absoluten erfaßt, erhaben ob räumlicher Geteiltheit, ob zeitlichem Wechsel der sinnlichen ErDas Verstehen des Sinnlichen aber ist nur Wiederbesinnung auf das dereinst rein Geschaute. Das Wesen ist wohl irgendwie in der sonst könnte es nicht daraus erkannt werden; aber es ist darin nur als im schlechten Abbild, und wäre nicht daraus zu wäre es nicht voraus schon erkannt, nämlich durch die reine Vernunft - vor diesem Leben. Was aber in das reine Wesen nicht aufgeht, wird als Schein verworfen, es ist kein sondern nicht nur kein rein der Nachfrage. Es wird so schlechthin

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Dritt.es Kapitel

wie nur je ein der eleatischen Schule hat Erscheinen Nichtsein zu setzen. Zu Grunde liegt bei allem die der Denkfunktion und nichts andres. Ja man darf sagen, das Transzendentale zu Grunde. Aber wird nicht das Transzendentale hier zum Transzendenten - das methodisch zum überragenden en Sein? Das Gesetz der Einheit ist gedacht, aber es ist gedacht nicht rein als Ge setz für die Erkenntnis des in der sondern als auch für sich selbst zu erkennender Ge der Erfahrung; als das auch für sich „ist". Das Transzendentale lag im Transzendenten schon bei den Eleaten, die nur darum die Führer der Dialektik werden konnten; aber in der zum Transzendenten konnte es seine die der Gestaltung von nicht entfalten. PLATO, zum Entwurf seiner ~·~._„„„., durch die Eleaten zu an der sie waren. Er ist nicht gei;;cn1en.ert aber keine seiner Schriften zeigt ihn der 1lt. ja im wird.

106

Viertes Kapitel

Aber es soll vorerst der Relativismus seinen voll auskosten. Selbst die aller die Grundbedes Mathematischen: Größer, werden in den Strudel der Relativität Gerade an ihnen wird das Problematische der Tatsache der Relativität stark zum Ausdruck gebracht: wie sie es über unsre Beunsre schlichtesten als seltsame Phänomene in uns (;·~tirnmmn A kann im Moment 1, die Be-

Phaedo

159

nicht-A im Moment 2 eben weil der Moment 2 den Moment 1 negiert, denn was gewesen, das ist nicht mehr. Darin etwas wie eine transzendentale Deduktion der Zeit: die durch die Zeit ist die dafür, daß kontradiktorische Prädikate von demselben Subjekt auch in identischer Beziehung zulässig sind. Zeit besagt und ist zuletzt nur diese im (logischen) Bewußtsein. Wir sagen doch nicht das Zunoch nicht sind. Wo anders sollte da vollends und verneinenden Setzung im Denken? Hiermit ist nun schon so viel erreicht: daß nicht nur die reinen Denkse in sich den Widerspruch nicht dulden, sondern auch in der Anwendung aufs Gegebene (ro ev ~µ!v, 102 103 B, bei PLATO stets Ausdruck für das Gebiet der also im Urteil, ein Widernicht obwaltet, da die an sich kontradiktorischen Prädikate der entweder gar nicht auf einander treffen schieden ist), oder wirklich Eins dem Andern Platz in keinem Fall beide in derselben mit einander bestehen sollen. Durch die eben werden sie in verschiedene die Zeitstellen - au:seunm1de:rg1jst~jllt. Aber wird denn nicht tatsächlich stets - wie SoKRATES selbst an einer früheren Stelle des (70 hatte - aus A nicht-A? - Dieser Einwand eines unverbesserlichen unter den Zuhörern beweist nur dessen völliges Nichtverstandenhaben. Aus dem Subjekt mit dem Prädikat A wird dasselbe Subjekt mit dem Prädikat aber das Prädikat A wird nicht zum sondern A bleibt A, nicht-A bleibt sowohl an sich wie uns", d. h. sowohl im reinen Urteil als im m"""""'''""'n e) Hier nun noch eine nahe. Die Bestimmtheiten selbst bleiben. Sie wie ja schon immer logisch deduziert war; und das nicht bloß in der reinen Setzung, sondern ebenso in der also im Werden und en; wenn eine Bestimmtheit Subjekt entschwindet, sie nicht sondern sich nur auf eine andre Stelle arnoH~llJH

UvJLHUHO;ci,

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Fiinftes Kapitel

haben wird. Diese allgemeine Voraussetzung, daß das Eidos selbst nicht untergeht, nicht nur nicht für das reine Denken, sondern auch nicht im Wechsel des Geschehens, wird zwar nicht ausdrücklich und allgemein formuliert, aber der nachfolgende Beweis der Unsterblichkeit, der das Ziel der ganzen Untersuchung bildet, fufü unwidersprechlich auf dieser Voraussetzung und wäre ohne sie ganz unverständlich. Und wahrlich nicht diese logische Grundlage des Beweises, sondern allenfalls nur das ist anfechtbar, daß "Leben" schlechtweg als ein solches Eidos angesehen wird, das gleichsam in unveränderter Quantität beharren und nur von einer Stelle auf eine andre sich übertragen müsse. Allgemein aber muß, jener logischen Voraussetzung zufolge, das Werden und Geschehen als bloßer Stellenwechsel irgendwelcher in ihrem Grundbestand unveränderlicher Bestimmtheiten gedacht werden, welches nun auch diese sein mögen. Was aber sind die letzten Subjekte? Nichts als die für sich leeren Stellen, zwischen denen die Bestimmtheiten sich austauschen. Denn alles, wodurch sie sonst definiert würden, wären ja wiederum solche Bestimmtheiten, die an sich nicht an diese und diese Stelle gebunden sind, sondern ihre Stellen wechseln können. So kommt man genau auf die bekannten Voraussetzungen des viel späteren Dialogs Timaeus (daselbst p. 49 ff.), wo als das letzte „Diese" {nfo'e), das heißt das letzte Subjekt, dem irgendwelche qualitativen Bestimmtheiten beizulegen sind, zugleich als das letzte Beharrliche (µ6v1,mw) sich der Raum (rrhro~ oder zwpa) herausstellt, als das System eben dieser Stellen, in welche die - ganz wie hier als Formen (11op'f~) oder Ideen (1Jfo) bezeichneten Bestimmtheiten eintreten und aus denen sie wieder austreten. Das ist die alles „aufnehmende" Wesenheit, die immer dieselbe bleibt, nie aus ihrer Funktion (eines reinen Stellensystems) heraustritt, alle Gestaltung annimmt, selbst keine hat (sie ist „ungestaltet durch alle die Ideen, d. i. Gestaltungen, die sie aufnehmen soll"), „in welche eingehend und aus welcher wieder austretend die Nachbilder der reinen Denkbestimmungen sich gleichsam abdrücken". Hier im Phaedo, wie gesagt, ist noch nicht ganz in ausdrücklicher Formulierung dasselbe erreicht, aber alle Prämissen zu dieser Folgerung liegen bereit. Auch begegnen schon dieselben Ausdrücke des Aufnehmenden, des Trägers der Form oder Idee, des Ein- und Austretens der Bestimmtheiten (103-105, wieder-

Phaedo

161

holentlich). Das gegenseitige Platzmachen, Raumgeben (fm:sx1.wpeiv) fordert als Grundlage einen Raum (f.w,oa). Und der Raum war ja schon im Theaetet (153 DE) als ein Prinzip der Ordnung für die Erscheinungen, das eine Bestimmtheit der empirischen Aussage ermöglichen würde und das daher der konsequente, sozusagen absolute Relativismus ablehnen müßte, angedeutet worden. Wäre die Betrachtung vollständiger durchgeführt, so hätten wir darin genau die transzendentale Deduktion des Raumes, die der obigen der Zeit entspräche und zu ihr die notwendige Ergänzung bildete. Zugleich aber hätte das Prinzip der Erhaltung, das vorher als ein letztes Postulat wie in der Luft zu stehen schien, ein erstes Fundament zu seiner logischen Begründung schon erreicht. Es muß jetzt, aus logischer Notwendigkeit, sich erhalten, 1. das Stellensystem, 2. die Substanz des Geschehens . Es ist damit der Wissenschaft der Erfahrung die Aufgabe gestellt: alles Geschehen in Gleichförmigkeiten des Geschehens also darzustellen, daß derselbe Grundbestand des Seins in aller Veränderung erhalten bleibt. Ein erster Schritt in dieser Richtung war die Vorschrift, die PLATO den Astronomen seiner Schule gab: die scheinbaren Ungleichförmigkeiten der Gestirnbahnen auf Gleichförmigkeiten, nämlich regulär angeordnete Kreisbahnen zurückzuführen, als auf eine Hypothesis, welche die "Erscheinungen wahrt" (ra LES. von diesen vor allem ohne falrtischen Anhalt

Parmenides

235

die über Menschheit und im Philebus stehen friedlich neben dem Schönen und Guten Mensch und Ochs. Es sollen ferner nach dem die des Handelns und Geschehens vom logischen Sein ausg•esc~hl•DSE;en sein. Und mit den menschlichen zusammen die Klasse der technischen Kt>m»n"' man erinnert sich des W eberschiffs aus dem Kratylus und der Bettstelle aus dem letzten Buch des Staats. Die bezügliche Methode nach der ersteren deutlich die teleologische. Wie aber könnten selbst Haar, Lehm und Kot sich der Herrschaft der Methode wenn dabei etwa an ein Gesetz der chemischen Zusammens so wie AmsTOTELES des EMPEDoJU.Es über ein bestimmtes der Stoffe im Knochen, also eine entfernte chemischen als eine der frühesten seines mit Recht bemerkenswert findet? Also nicht die schrankenlose Ausdehnung der Idee auf alle Arten wissenschaftlicher Probleme ist an sich sie ist im eine unausweichliche Aber wer sie eben nicht versteht als alle Gebiete wissenschaftlicher Aufgaben, sondern als leere der ge:Q;e!}er1en der gemeinen für den ist keine vor dem „Abgrund des Geschwätzes'! So wir das nur allzu knapp verstehen zu dürfen. Zweitens und hauptsächlich wird das Teilhaben der Eran den Ideen in Anspruch genommen. Wie man weiß, hat sich ARISTOTELES darüber ganz besonders --·,.,,v„·~· daß PLATO und die Seinen es zu untersuchen überlassen" was unter dem Teilhaben sei. Im Phaedo war es mit gestellt. Die Teilhabe bedeutet die Prädikation, und zwar die durch das Verfahren der Deduktion, durch die der in den bis zu den wahren, letzten a.""":;01.„ den Grundsätzen oder zurück gesicherte Prädikation. ist die eine jeder Ausdruck reiner Gedankenwie 1

(so

Und auch neuere Darsteller

GOMPERZ,

s.

321.)

PLATOS

kopieren ihn darin getreulich

236

Siebentes Kapitel

beziehungen unvermeidlich Buchstäblich wie sie unter genommen, würde sie eine Dingen und so wird unentrinnbar der sie der sich unter den Ideen nur zu denken vermag. Genau diese der Teilhabe aber als einer selbst ~„ ...... ~. Beziehung unter zwei Arten von ist es, welche durch zermalmt wird. Und indem die Kritik des PARMENIDEB SoKRATEB gegen diese Kritik ganz wehrlos ist, beweist er, daß er sich unter der Teilhabe nichts als eine solche Beziehung hat. a) Das Große u. s. f. soll groß usw. sein des t::icliönen. Großen u. s. f. durch Teilhabe an dem Bekommt also von diesen jedes sein Teil ab? Oder etwa das Ganze'? Dann wäre dies Ganze in jedem der die daran es müßte also in diesen die doch von einander sind, gleichzeitig als eins und dasselbe also von sich selbst getrennt sein. SoKRATEs sucht den zuerst nicht ganz zu parieren durch den des das vieler ohne dadurch Orten zugleich und in allem eins und dasselbe selber oder zu werden. Er hätte mehr dürfen: es sei sogar in allem ganz, denn wo es en. es ganz So verhält es sich allgemein bei Die Identität der wird nicht gehindert durch räumliche Aber nicht einmal bis dahin erhebt sich die der Idee, die SoKRATEs vertritt. Sie soll schlechthin ein sondern sein. Als solches aber müßte sie nicht bloß mindestens quantitativ mithin teilbar ""''""""T werden. Daher weiß SoKRATES seine nicht festsondern gibt sie alsbald wieder ihm mit einem neuen, wieder zur "''"'""""cu antwortet: Du denkst es, Vielen" wie ein Zelt, das über viele Menschen ganz, sondern nur je zu ein solches ist aber nicht über einem Teil. SoKRATES weiß darauf nichts zu antworten und verfällt also dem um••m>~ sich bei den als der Idee: Gleich, Kleiner. Versteht man das Kleinere usw. wiederum als ein Kleineres usw„ so ist z. B. ein Teil des Gleichen nicht mehr

Parmenides

237

s. f.

Nicht einmal gegen diese ziem"vl""'"u""'"'' deductio ad absurdum findet SoKRATES Rat. Er wäre mit seinem Witz schon ganz zu brächte nicht PARMENIDEB selbst ihn erst wieder auf Er erinnert ihn, woher die Einheit der Idee kam und was sie bedeutete. Sie bedeutete die Einheit des Bewußtseins. Es ist die Einheit, die uns indem auf das Viele hinsehend, es in dieser bestimmten als ein Bestimmtes erkennen. So ersehen wir sie d. h. diese (Wfo} oder diesen Anblick .te!l(ensta.na nur dem erkennenden Bewußtsein . •~ •. „ •. ~•.„„ waren die Bedenken ganz leicht aufzulösen. Die Einheit des Bewußtseins wenigstens ist kein auf das wie Ganzes und Teil fänden. Das Urverhältnis, das überhaupt allem auch vom Ganzen und Teil, zu Gmnde liegt, läßt sich nicht messen an die auf ihm erst beruhen. Was das muß es auch für die Letzte ist für das Bewußtsein Erkenntnis sein. Aber auch hier weiß der Hang zur .u1.11"11"' rung zu stiften. Man braucht nur das Einheit wieder nach Art eines sinnlichen „:muo1"'" zu denken nicht vermieden-, so ist wieder soeben gewonnen schien. Diese neue Verdinglichung der Idee trifft der Einwurf: b) Werden das Große (das worin alle und die großen als zweierlei denen von neuem ein Verhältnis der so muß eine wiederum höhere Einheit des Gesichtspunktes unter der beide sich und so ins Unendliche, immer wiederum die höhere Einheit als ein neues sogar in feinster das schon im letzten Buche mit Spott von PLATO abgefertigt wurde. Es wird bei ARISTOTELES stets als allbekannt vorausgesetzt; der ein Schüler des soll es einer Notiz des ALE:u..>rnER von zu A1usTOTELEs 1 9) zuerst haben. Das ist unentrinnbar für jeden,

238

Siebentes Kapitel

der sich nicht klar gemacht hat, daß die Denkeinheit, als Funktion, für PLATO diejenige letzte Voraussetzung der Erkenntnis ist, die durchaus nichts andres sich voraus setzen kann, weil dessen, worin das Denken überhaupt wurzelt, auch aller Gedanke aufhört. c) SoKRATES aber hat sich das eben nicht klar gemacht, und so versucht er einen letzten Ausweg, um dem Einwand zu entgehen, nämlich den der vollständigen Subjektivierung der Idee. Sie sei eben nur Gedanke und habe kein andres Sein als im Bewußtsein, das sie denkt. So kann sie ihre Einheit unangreifbar behaupten. Das ist immerhin ein großer Fortschritt. Es wird doch nun nicht mehr die Einheit, die nur die des Denkens ist, mit den Dingen draußen in eine Reihe gestellt; sie soll, allen ständen gegenüber, vielmehr das bezeichnen, dem allein sie Gegenstände sind. Aber doch noch wird dabei den Ideen eine eigne und zwar vielfältige Existenz zugeschrieben, nämlich in den vielen „Bawußtseinen", wie neuere psychologisierende Erkenntnistheoretiker in freilich peinlicher Sprachverrenkung zu sagen genötigt werden; hier: b o bereits angewandte. Schon im Phaedrus, bei der ersten ausdriicklichen Einführung der "dialektischen" Methode, wurden die Antilogieen des Z1rno als erste Proben dieser Methode hervorgehoben. Nur ist die Antilogie nicht bloß in den empirischen Aussagen, sondern in den reinen Begriffen selbst und deren Wechselbeziehungen zu verfolgen. Damit nimmt PARME:>mEs die dreiste Herausforderung auf, mit der der junge SmrnATEs die Verhandlung eröffnet hat. Die Dreistigkeit allerdings ist ihm vergangen; sie wenn er zu hören bekommt, wird ibm noch mehr wie buchstäblich ihm seine Forderung: die reinen Begriffe selbst sich mischen nnd wieder scheiden zu lassen, durch PARMENIDES erfüllt wird. Für ihn ist es nur demütigende

Parmenides

243

denn welches große Resultat daraus soll, ahnt er nicht von fern. othetisches, in genaue BeDas Verfahren als zu der im Phaedo entwickelten Methode der Deduktion aus den reinen des Erkennens. Man hat Zweifel ob die im Parmenides der Dialektik, wie er sie sonst auch nur verder Phaedo und auch der Staat einbar sei. Allerdings nur von Deduktion. Aber doch wird oft genug auch die Möglichkeit beachtet, aus falschen Prämissen Konsequenzen die nur den Sinn haben, den Fehler der Prämissen aufzudecken. Und im Theaetet hat PLATO mit äußerster Freiheit das pro und contra Auch dort blieb die Auflösung der Aooriieen Scharfsinn des Lesers überlassen, dem nur hier und da deutliche, aber nur für den aufmerksam folgenden Leser deutliche Winke zu llilfe kamen. Der Parmenides erweitert und noch diese besondere des Verfahrens, aber \'erläßt nicht seine Grundlage. Es ist sogar die reinste Dardes im Staat Geforderten: daß die Deduktion von durch nur reine fortschreite und in solchen ende. Nachdem aber einmal, seit dem Th.ea,etet, als ebenso reine Denkfunktionen Verneinung und wie Bejahung und Identität anerkannt waren, wie hätte das Verfahren durch reine sich der kontradiktorischen überhaupt entziehen dürfen? nur so konnte der Zweck der ganz erreicht werden. die über die und die im wie sie zur .uoua.uui'u"'~ bestimmten Problems etwa erforderlich über die Grundbegriffe soll Klarheit gewonnen indem nicht bloß die Urbegriffe werden. Das war nur sondern auch die in diesen liegenden logischen Beziehungen in, wenn (136D iM. rrd1rrwv iltef;6oou) sowohl Aufhebung ist ja auch eine Art der Ableitung die daraus entwickelt wurden. Aber ist das nicht ein ja unendliches Ge11chäft? Nicht, wenn es ein geschlossenes System der reinen Begriffe So aber wird es sich in der Ausführung herausstellen. Auch so bleibt es eine wie mJE

244

Siebentes Kapitel

ein Titan des Geistes sie sich stellen konnte. Und titanisch auch wenn ein abschließendes Resultat nicht bliebe der was ja diese bloße auch gar Also die kontradiktorische ist nur die zwingende der Allseitigkeit der des hypothetischen Verfahrens mit den reinen tseg:rrrre:n. dieser Absicht aber ist: der Hinweis auf die des der reinen Bedie Größe des den der Parmenides bedeutet, nicht ferner verkannt werden. nun konnte an sich echte Zum gleich dienen. Jeder wird, richtig entwickelt, mit ''"''"'''"'• '""'"'""'" Nn,ture1n•rl•.,.,~·-„ auf alle andern führen. PARMENIDES aber zum den seiner Philosophie, den Begriff des Einen. Es ist unter diesem Einen mit ZELLER sogleich die Einheit der Idee üb zu verstehen, so daß es nicht von der die von weder die Art der Einführung läßt es in der Eindient zum Aus-

Bestimmende

=

x.

nicht das zu Es wird sich allerdings im schließlichen aber eben dies soll die 1l'f•~""

schon zu Grunde sind ja bisher zweifelhaft, sie sollen gegen den Zweifel, der diese ganz neue Untersuchung noterst werden. Radikal dürfte das Verhältnis des Einen zur Idee sich in Weise klarstellen lassen. Als Grundbegriff ist die nur dadurch zu daß sie ein AusEinheit einer der vielen an sich gleichberechtigten Ausdrücke der Denkfunktion überhaupt ist. Aber auch alle andern die Identität, die ja auch ""'""~""'"• die die und so fort, sind Ausdrücke. Also PLATOS

Parmenides

245

könnte echten Grundbegriff gleich gut begonnen werden. Es wird wie wir im Philebus hören dasder Funktion (bm'i ..lOrwv), selbe Eins und Vieles nie alternde des {rwv Mrwv aürwli d{:)dvan!v

n

iral drf;pwv

Es heißen daher die Ideen ebenda 15 Und so erscheint in den Berichten des ArusTOTELEs über die der Ideen überGestalt der Ideenlehre als das letzte haupt Eine" (s. bes. Metaph. I 7, 988 bin.). Es hat also gewiß logischen Funktion bei PLATO dieser Ausdruck der vor andern einen Aber an sich hätten die werden "''°'"umuccuuc,,c"'"• oder oder sogar VeränDie reinen Denkfunktionen sind sämtlich nur verschiedene Ausdrücke der reinen Denkfunktion, welche je eine besondere Seite an dieser herausheben. Also ist im Grunde der Streit ob das Eine die oder eine Idee vertreten solle. Es vertritt die indem es eine Idee vertritt. Aber doch wird man gut tun, zunächst das Letztere vorauszusetzen; denn von diesem einen soll erst auf alle Ausdrücke der Denkfunktion hingeführt, es soll in der "'""'"ui;,vu durch sie alle und dem Nachweis ihrer logischen Wechselbedi e Denkfunktion selbst erst nicht aber von Anfang an zu Grunde als hätte man sie schon. Es wird nun die Untersuchung über das Eine, dem Plane kontradiktorisch Es soll werden, was 1. wenn das Eine ist (die Funktion der Einheit geund 2. wenn sie nicht ist sie auf· JZeJ1or1en wäre, nicht sollte), und zwar, was in beiden 2. für das Nicht-Eine Fällen sich ergibt 1. für das Eine oder Dieser absichtlich unbestimmte Ausdruck bedeutet vorerst nur das außerhalb des Gebietes dieser bestimmten ""'i"'"''"'"' Gebiet des welches hernach deutlich

zu WO STALLBAUM 1v~"

260

Siebentes Kapitel

Unterschied

es somit von ihm ErVo;~stellung, Benennung, Erklärung, welche Akte alle wir ja auch eben in Hinsicht seiner ausgeübt haben. VERMITILUNG ZWISCHEN I UND II

(KAP. 21).

Die erste Thesis und Antithesis ist von PLATO nicht nur am breitesten drei und acht den sechs folgenden Deduktionen nur je ein ·~~· ... ••v• ist), sondern es ist in diesem Fall noch ein besondrer der ersichtlich bestimmt zwischen den sich schroff kontradiktorisch t;r1~et>m:sse:n beider Deduktionen anzubahnen und zugleich über die Absicht der etwas mehr Licht zu verbreiten. Die erste Deduktion bewies, daß das Eine weder Eins noch Vieles usw. ist, noch die daß es sowohl Eins als Vieles usw. ist und so auf alle nach allen möglichen ist. Das Erstere kam dadurch daß

mit andern reinen so zwar, daß auch die kontradiktorischen H"tim•n nämlich von ihm Es können aber beide einander verneinenden nur unter einer mit einander daß das Eine in einem, das Andre in einem andern Dieser ist so, ohne nähere noch nicht verständlich. Denn erstens hatte die Thesis zuletzt überhaupt sich selbst aufgehoben; es daß bei der absoluten Isolierung des Einen auch das jedenfalls im Sinne der .1glichckeit der angedeutet, da die nichts andres als das Gebiet der Bezüglichkeit bedeutet. Aber doch blieb das wahre Verhältnis der reinen zum x der Ernoch ja verschoben. Das Andre zum Einen konnte noch scheinen bloß die andern !!HncJris11m die andern Stücke der Denkmaschine zu wie wenn in der der Erkenntnis nur die bekannten Größen, nämlich die eignen des und nicht auch das :r stände, das erst die für die eleatische Denkweise ruhenden die Räder der Maschine in s„hw11na Deutlicher gesprochen: Nicht bloß auf überhaupt, die immerhin auch an den ruhenden Maschinenteilen wiesen werden auf statische Beziehungen der Denksetzungen, sondern auf e, d. i. auf wechsich fortentwickelnde He:ziEihtmg:en selnde, auf kommt es an, und wieder auf den methodischen Zu~~.uuu~.„„~„„ in diesem auf die bestimmte Richtung dieser Fortentwicklung, die durch den unsichtbaren, stets gegegebenen Punkt, das x der unendlichen Ke,chnung bezeichnet wird. War also die Totenstarre der eleatischen Ansicht der Erkenntnis zwar überso blieb doch auch die zweite Ansicht noch auf einer mittleren Stufe der Abstraktion die wieder überwunden werden muß. Sie wird indem die Frage sich indem nicht mehr das sondern das Andre oder Nicht Eine als gilt, dem die reinen Denkbestimmungen mitsamt woraus sie alle hergeleitet dem Einen der Reihe nach sind. Und hierbei enthüllt sich nun dies Andre schon deutlich als der Korrelat begriff zum zur mithin als die Materie der Erdes Philebus, das sich Unbestimmte, zu '-'""uuuu'"""'"•

266

Siebentes Kapitel

Das sich so: Das Andre ist nicht das aber es muß doch auch wiederum seiner nicht ganz beraubt sondern an ihm teilhaben. Schon in daß das ~„.~ •• ,.., •• v„,v diesem Ausdruck hat man darauf zu Problem des in dem sich ja die der der barg, mit voller Absichtlichkeit hier wieder aufgenommen wird, um endlich seiner klarsten Lösung zu werden. - Als nicht schlechthin Eines muß es Teile haben, Teile aber sind Teile eines also eines denn das Ganze das „Eine aus Vielen". Der Bedes Ganzen wird sehr genau umschrieben als der Einheit" (,wii; -:nih~ lrJfor; 157 D) oder (Evor; rwo;), welches „aus den gesamten ein (Geist" u;;:liv-;wv g, di.zw~ F/IMk). Dasselbe gilt wiederum von jedem Teil, denn besagt schon , welches, abgesondert von den Andern, für sich ist. An der Einheit aber hat es Teil, indem es selbst etwas Andres ist als Eins, sonst hätte es nicht daran Eins. - Man nach ein an ihm dem Ganzen wie auch Eins selber zu, dem Teil, denn ist ein Ganzes, dessen Teile die und diese wiederum sind ein Teil des welches Ganzen Teile es eben sind. Also als verschieden vom Einen haben sie Teil an ihm. Als von ihm verschieden aber sind nicht etwa der sie im Sinne des mehr als die vielmehr den Begriff des Ganzen gibt. Und zwar grenzenlos Vieles muß das am Einen Teilnehmende nicht mehr was der Teilhabe sein soll) werden. Denn nicht indem es Eines ist, noch indem es am Einen bereits Teil h eben wann es Teil nehmen (seiner leilhaft daran teilnimmt. - Bei diesem „ Wann" muß man sich der feinen Unterscheidungen des vorigen erinnern. Es handelt sich genau wieder um das Stadium des Eintritts der reinen Denkfunktion in das Gebiet der bezüglichen um das ru des dort) von Seiten der reinen Funktion urn11uJc1;;, sondern von Seiten des zu des selbst ausgedrückt wird.

Parmenides

267

weiter: als Mehrheit (Mannigfaltigkeit), in der kein Eines ist (d. b. bestimmt d. i. als unbestimmte Dieser Begriff wird dann noch immer feiner herausgearbeitet. Nimmt man im Denkprozeß man beachte die wiederholten Hinweise daß alles hier Beschriebene im Prozeß des Denkens und sonst zu suchen ist) von diesem nur das weg, so muß doch das Weggenommene, da es ja nicht an der Einheit teilhaben soll, wieder ein (im d. h. Mannigfaltiges sein und nicht Eins. Wenn man nun so stets wieder von der Denkform verschiedene Natur" (das Korrelatum der hier der -····--~··, an und für sich i. in ihrer Verschiedenheit und zufaßt, so Korrelation zur Denkform wie viel (oder von ihr im hat, dies ein grenzenlos sein. Andrerseits haben die nachdem jeder ein Teil damit nunmehr Begrenzung gegen einander und gegen das Ganze gewonnen, und das Ganze gegen die Teile. Also hat das als Eine" die daß aus dem Einen und eine (gleichsam zeugende) Gemeinschsft was in ihnen stimmung, Determination) zuwege bringt, seine für sich Grenzenlo eit (Unbestimmtheit, Indeterals Eine", als Ganzes und in vHb,Cdcrml!Ql"t1t ve1rac1no,e1t sich durch das Zuständen also entsteht die falsch an diesen Phänomenen? - Zu""'"''·""'"' daß wohl die Erwartung nung oder allgemein das Urteil wahr oder falsch sein die Lust- und selbst. Man Fall Unlust. Aber das entscheidet noch denn auch, urteilt, urteilt in er hat positiv die es verhalte sich so; darum ist doch das Urteil falsch in Hinsicht des sofern das Gemeinte eben nicht stattfindet. Es auch die Lust und Unlust, sie zweifellos wirklich Lust bezw. Unlust dennoch woran man Lust falsch sein kann in Hinsicht des oder Unlust sofern eben dies Objekt nichts Wahrhaftes etwas meint, das nicht sofern die Lust und Unlust wirklich ist. Sollte nicht in diesem Sinne z. B. dem Irren und Träumenden weil ihren gemeinten Gegenstand verfehlende Lust und Unlust zuzuschreiben sein (36C ff.)? Wahrheit und Falschheit sind Qualitäten des uns bekannte BestimAber sind nicht auch Lust- und die ihren Gegenstand verfehlen, von den auf ihren Gegenstand in Sinne verschieden? Das sich auf folgendem Wege. In den Wahrnehmungen und wird also die des Urteils der ungleichen desselben aus verschiedener Entfernung (38 B ff). Man sagt in solchem Falle zu sich selbst: das ist wohl das und das, und findet es nachher anders. Als solche (hlro•) kennen wir längst den Gedanken (iJuf.vma) innere und das ihn zum Abschluß Urteil (se:ns1c:mu e HtrUeIL

Und

CTPlrPf'htl'Artfof

Dagegen sind von den Lüsten nur die (oben nachgewiesenen) reinen mit Vernunft und Einsicht Vollends erweist sich diese Einschränkung notwendig unter dem Gesichtspunkt der Wahrheit. Ohne Wahrheit aber kann überhaupt weder etwas noch, nachdem es geworden sein (64B). des Guten vollständig, als ein Universum (x611µm::: als reine die den beseelten soll, mende Grund des Guten (arnw, die Natur des Maßes, der ohne die eine Mischung sich selbst und ihre Bestandteile verdirbt, vielmehr eii:l:entlic:h keine (d. h. innere Vereinigung),

Neuntes Kapitel

sondern nur eine lose Zusammenmengung zustande kommt. Schon hiermit aber nähert sich der Begriff des Guten dem des denn auf Maß und Symmetrie beruht ebensowohl Schönheit als Güte. Nimmt man dazu noch das nach den des der „Befrüheren Beweisen auf demselben stilnrrmn1iz des Unbestimmten" beruhende Merkmal der Wahrheit, so ist, wenn auch nicht in einer Idee, doch in den dreien zusammen nicht 11uv das Gute definiert. (ofov e11) als Dies Dreies also in Eins Grund für die (Auswahl und Bestandteile der Mischung und dafür, daß eben sofern sie dies, als das Gute, in sich hat, selber gut ist (65 A). Daß aber in diesen drei Rücksichten die Vernunft vor der Lust den hat, also in der Mischung beider (was zu beund nicht diese der beherrschende Faktor weisen stand) sein muß, folgt nun leicht. Erstlich ist Vernunft mit Wahrheit entweder identisch oder ihr nächstverwandt. Gesetz und Maß aber kommt ihr ebenso zweifellos zu; und damit auch Schönheit. kann dies alles nicht werden. Von der Lust Somit ist schließlich dem das Höchste das Volldes Maßes, das Zweite kom1nenheit. Lmt1a1t1~1:1UHF; Gott das Merkmal der Schönheit der Güte hUj""'''"' vo:rautsiriese:tzt (25 E

ffaa xala 11:d11ra

Diese sein. Hat es aber wohl welche Wahrscheinlichkeit, daß PLATO in zwei zeitlich sich so nahestehenden und sachlich sich so genau auf einander beziehenden Schriften den identischen Grund des Schönen und Guten nicht einfach und mit sich selbst hier wie dort, verübereinstimmend angenommen, sondern neben wie es ihm einfiel oder im augenblicklichen Zusammenhang war, einmal in einer das andre Mal in dem abstrakten oder nur göttlichen in den Wissenschaften konkreten Prinzip des Maßes sollte gesucht haben? Diese Übereinstimmung beweist vielmehr undaß der liehe Weltbildner e des Maßes selbst vertreten muß, so daß mit wie dieses Ursache des Schönen und Rechte des Seins und der Wahrheit werden durfte. Die Koinzidenz nämlich des Grundes des Guten und Schönen sich schon ummu„. mit dem des Seins und der Wahrheit daß die Maßbestimmtheit das Werden (des Seins) und die Wissenschaft begründen sollte; wenn sie hieß es, so ist die und wenn die Wissenschaft, so ist auch wenn eins von beiden nicht, ist auch das andre nicht. der der welt, ihr 270 A), dem ein immer gleiches also Sein im Sinne wird (269 D), ist es von dem den Menschen die Künste verliehen wurden mit dem Feuer (274 C wie Phil. 16 bis auf diese mythologische Einkleidung sogar erstreckt beider Dialoge). Also das ies1et•~esorc1mm11 des Guten und Schönen, sei es nun oder bloß als abstraktes ist zu1~1e1cn der Wahrheit der oder Gestaltung nnArt•Rnnt_ "'VLLUVWv•

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Der Staatsmann

sollte nach einer andern als unsrer obigen Auffassung, ist.nicht für den Philebus abzusehen. Jedenfalls wird, wer unsre gelten sie dieser durchgehenden auch für den Staatsmann nicht ablehnen können. fanden wir diese Ansicht schon im o. S. 48 Weist nun in allen bisher berührten Punkten der Staatsmann "°"""'"~'""·"'"" auf den Philebus voraus, so sei von seinem ""'i"'"' welches die sekundäre Ursache des Werdens und

Die Gesetze

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Gleichbedeutend: welches von beiden ist das Erste der Entnach, und welches von beiden gebietet am über die und wechselnden Stoffe? Wenn die so verdient vielmehr ""''·"'"Ja, denn damit will man doch das Erste nach bezeichnen (892 C). Die (893 B) hält sich ganz in bekannten Bahnen. Es existiert nicht bloß oder bloß sondern beides. Ruhe und Bewegung setzen einen Raum oder Sitz wie Phil. und Tim.) voraus (893 In Hinsicht der zunächst, dann auch nach andern KUCkl>ICllt sondern sich die mancherlei Arten der nicht als zehn hier unterschieden werden. Für Beweis kommt aber nur der Unterschied der sich auf Andres '"'''""''anLrT ein "Prinzip" könnte überwas einen der in sich (896 Leben aber ist gleichbedeutend mit überhaupt der der Werden und der der Grund (r1irE11) oder das Prinzip, der Seele waltet auch über den Be(dpt~) aller wegungen des Himmels, (wie im Timaeus und nung der die (897 C). Die Einheit des unwandelbar sich alle Proportionen genau innehaltenden Kreislaufs des Universums um ein ruhendes Zentrum kann nur dem Walten der Vernunft werden; vielmehr die Vernunft der diese Einheit der Weiterhin wird auch den einzelnen Gestirnen eine Seele zugeschrieben; und so ist von Göttern voll" (899 Genaueres da die Seele unsichtbar ist, sich nicht ausmachen läßt. Die völlige des dieses (oben S. 81), wo nur Beweises mit dem im Phaedrus noch die weitere der Unsterblichkeit der Seele daraus bedarf nur der Welches ist nun hiernach die Priorität der Seele? Was besagt es genau, daß sie

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Zehntes Kapitel

Ursache, Prinzip der Bewegung und damit des Werdens und Vergehens und der Veränderung sei? Ursache oder Prinzip im Sinne eines schlechthin Unwandelbaren, wie die Ideen, ist sie jedenfalls nicht, denn sie selbst unterliegt der Veränderung; nur durch die ihr eigentümlichen, inneren Bewegungen (Gedanken, Willensentschlüsse u.s.w„ 897 A), als Bewegungen erster Ordnung (rrpwr:ou,orr;l xi~~aw;), werden die körperlichen als Bewegungen zweiter Ordnung (lfon:epoupro1) hervorgerufen. Damit ist nebenbei die endgültige Aufhellung der Primär- und Sekundärursachen des Timaeus gegeben. Die Ursache besteht also hier selbst in Bewegungen, sie ist selbst Geschehen, Veränderung, nämlich primäres Geschehen, primäre Veränderung. Darin liegt eine gewisse Abweichung von früheren Aufstellungen über die Gründe oder die Prinzipien; aber die Abweichung betrifft im Grunde nur den Gebrauch des Wortes Grund oder Prinzip. Diese Ausdrücke wurden sonst, überwiegend wenigstens, auf das Unwandelbare, die Ideen bezogen, während sie hier, wie übrigens nicht ganz selten auch in früheren Schriften, mehr dem Sprachgebrauch der vorsokratischen Naturphilosophie entsprechend, auf das Erste im Gebiete des Werdens oder der Veränderung selbst angewandt werden. Diese Schwankung der Wortbedeutung von „Grund" oder "Prinzip" ist aber sehr natürlich und sozusagen allgemein. Beide Ausdrücke bedeuten an sich nicht mehr als: das Erste, Primäre, als Voraussetzung die Folge Bestimmende; es fragt sich dann erst: in welchem Gebiete das Erste, Voraufgehende? Hier nun bleibt die Betrachtung absichtlich im Gebiete des Werdens stehen und geht absichtlich nicht auf solche Gründe oder Prinzipien zurück, die dem Werden i1 berhaupt logisch vorausliegen. Aber keineswegs sind solche darum ausgeschlossen. Man kann, mit andern 'Vorten, als Grund eines Geschehens das Gesetz nennen, nach dem es geschieht, oder das voraufgehende Geschehen, mit dem es im Gebiete des Geschehens selbst als gesetzmäßige Folge zusammenhängt. In jenem Sinne ist die Idee der Grund, in diesem sind es etwa die Bewegungen der Seele, auf welche, wie PLATO bewiesen zu haben glaubt, die äul~eren, körperlichen Bewegungen erst erfolgen. Die eine Behauptung widerstreitet keineswegs der andern. Sonst würde der Phaedrus mit sich selbst in Widerstreit sein, wenn er einerseits die Selbstbewegungen der Seele als Prinzip (indirekt auch als Grund oder Ursache: 1119zv xnrr;i9bm1 ;e.,,~11erm, 245 E) ansetzt, andrerseits, in demselben Zusammen-

Die Gesetze

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nang, die über alles Werden erhabenen, schlechthin Ideen doch wahrlich als letzte Erklärungsprinzipien, im höchsten Sinne als Grund (in der Metapher des Urbilds, dem die Ernachgebildet 250 A 251 A) behauptet. 2. Mathematik und Astronomie

817 E-822

wenn neben Mathematik und Astronomie die Ebenso sonst als krönende Zinne hoch über beide erhobene Dialektik daraus keine Preisgebung des gefolgert werden. Allenfalls beweist sich auch darin wieder das Verständnis für das selbnicht bloß dem der Methode Interesse der konkreten Wissenschaften. Aber das Verfahren welches für diese ist durchaus kein als welches früher eben aus den Gesi kten der Dialektik diesen \Vissenschaften zum Gesetz gemacht wurde. Also ist die Dialektik auch hier vielmehr vorausgesetzt als beiseite geschoben. Es werden überhaupt nur zwei besondere dieser Wissenschaften und auch diese nur als kurz erörtert. Es ist zuerst, in den rein mathematischen \Vissenschaften, das Problem des lnkommensurabeln. Dieses wurde im Theaetet schon berührt, und es hat für PLATO unverkennbar eine tiefe dialektische Wurde auch sein mit den Prinausdrücklich bei den Pythagoreern, denen PLATO sie entlehnt, zu den mathematischen Begriffen des Kommensurabeln und Instanden, im Grunde nur eine dieser mathematischen waren. Die der Zahl- und Maßverhältnisses im Philebus selbst (r1 rE ;rtp liv i:p(K dm,~111)„ 1 Ges. 820 C ra niiv an die Kommensurabilität besonders zu denken, da diese, wie gesagt, schon bei den den wesentlichen Sinn des Prinzips des ausmachte. Nimmt man diese Beziehung an, so weist die dieses Problems auf den Zusammen-

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Zehntes Kapitel

hang der Mathematik mit der Dialektik, und zwar in der im Philebus erreichten Gestalt, deutlich genug hin. Das andre, der Astronomie angehörige Problem (821 B ff„ bes. 822 A) deckt sich wesentlich mit der Aufgabe, welche nach dem Zeugnis des S1MPL1crns (zu AmsTOTELEs de caelo 292 b V,) PLATO den Astronomen seiner Schule stellte und zu deren Lösung sie ihre besten Kräfte einsetzten: die Hypothesen zu finden, gemäß welchen die scheinbar irregulären Bewegungen der Planeten sich als streng regelmäßig, ohne Widerspruch gegen die Phänomene, darstellen. PLATOS Andeutung der Lösung dieser Aufgabe hier in den Gesetzen bleibt freilich dunkel, und es ist nicht dieses Orts, ist vielleicht überhaupt nicht möglich zu ganz sicherer Entscheidung zu bringen, ob PLATO die von seinem Schüler HERAKLIDEH nicht geradezu vertretene, aber als Möglichkeit bestimmt ins Auge gefasste und erörterte Hypothese der Axendrehung der Erde in der Weltmitte im Sinne hat, oder vielmehr eine Drehung der Erde um einen andern Zentralkörper sei es das pythagoreische Zentralfeuer oder die Sonne, oder ob er wohl gar beide Hypothesen verband und damit geradezu die der kopernikanischen gleichkommende Entdeckung des ARISTARCH von Samos vorwegnahm.1 Wie dem auch sei, in jedem Falle beweist schon die Formulierung der Frage, daß PLATO ganz inmitten der großzügigen astronomischen Forschung jener Tage stand. Aber wiederum wäre es unberechtigt, den Zusammenhang dieser Formulierung mit der Dialektik und der auf diese gestützten Wissenschaftslehre des Staats sowie mit den dialektischen Prinzipien des Philebus und Timaeus auch nur in den Hintergrund zu schieben. Dieser Zusammenhang drängt sich geradezu auf, sobald man sich nur des im zehnten Buch der Gesetze selbst Gesagten erinnert: daß die immer identisch beharrende, stets die gleichen Proportionen, die gleiche gesetzliche Ordnung innehaltende Bewegung der Himmelskörper die Vernunft des Weltalls beweise, während eine ungeordnete, gesetzlose Bewegung ein Beweis der Unvernunft wäre. Der Gegensatz identischer Beharrung und ewigen Wechsels ist doch wahrlich ein Problem, fast muß man sagen, das Problem aller Probleme der platonischen Dia') Man sehe über diese Frage den Kommentar von CONSTANTJN RITTER S. 229 ff. und dessen Schrift "Platons Stellung zu den Aufgaben der Naturwissenschaft" (Heidelberg 1919).

Die Gesetze

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lektik. Die aber des Gesetzes in den selbst war die Bestimmung des war das Sein des war die Vernunft des Alls im Philebus und im Timaeus. Auf Grund der Voraussetzung der des wurde im Staat (529 D) bereits Gesetzes in den die Aufgabe die wahren Rhythmen der und Gestalten der Bahnen der nicht aus den Phänomenen sondern, ohne Widerspruch gegen die Phänomene, theoretisch zu deduzieren. Oder will man zwischen dem Staat und den Gesetzen etwa den Unterschied annehmen, daß nach dem Staat das Gesetz nicht bloß rein theoretisch werden Phänomenen der Sinne während die Gesetze umgekehrt auf Theorie ganz verzichten und das Gesetz selbst in den Phänomenen auffinden wollen? Aber weder kann jenes die des Staats noch dieses Stelle des Staats die der Gesetze sein. Auf den Sinn ist nach dem in VI nicht mehr nötig zurückzukommen.1 In den Gesetzen aber ist es genau die ganze zielt: daß die unmittelbare =•„"~""':"' Sinne - Kr.rniAs beruft sich (821 C) auf das, was man stets mit eine GottesAnstoß gegen das lästerung, das heißt, als ein Postulat der der Ordnung des Alls; die nämlich, daß die der Planeten wirklich, zu besagen ohne Gesetz wie sie scheinen (822B 'faiverai o± r:oi.M.:; o>)x tlp1~w:; (J o; r1 ~ s ~ a i). \Vas anders sollte als die Theorie der wohl diesen falschen Schein die zu eben diesem Zweck eben hierdurch als unentbehrlich bewiesen wird? Und wenn nun die hier in der durch SrnPLicm:> überlieferten Fasnimmt auf das Verfahren der Hypoder theoretischen Grundlegung, wenn in erwünschter Klarheit der Erweis der keit mit den Phänomenen gefordert, wenn die astronomische unterworfen wird, ausdrücklich der Erscheinungen zu wahren" nicht umzustoßen, ') Vgl. auch

RITTER,

in der oben angeführten Schrift S. 76-83.

Elftes Kapitel

384

ra

''"'"'"""~ aus seinen als eine unendliche. Die vollstänDetermination des ist zwar erst sein vollständig determinierter wäre seine erschöpfende Erkenntnis. Aber die die durch das x, den Gegenstand, der Erkenntnis ist für sie keiner abschließenden der führt gleichsam auf eine Rechnung ins was immer unsre Erkenntnis als vu·~•ucu~•v =X aufstellen mag, sind daher stets

388

Elftes Kapitel

Deshalb nimmt der Kritizismus seinen Standpunkt und nicht im Ziele (dem sätzlich im Wege daß von der Erkenntnis aus das oder nämlich das Sein der nicht vom Sein aus, als hätten wir es, die Erkenntnis verständlich zu machen sei. Der .._,~„HJ1w.­ tismus nimmt für daß dus x der wenn auch bisher sei, also kann er vom '""-''"""' als hätten wir ihn, und kann sagen, daß die sich nach ihm, als dem das zwar noch aber doch in Sehweite „zu richten" nicht an sich habe. Das bedeutet es ihm, daß der nicht bloß von Gnaden der Erkenntnis. was er Indem aber nun dies ihm als Vorannahme vermag er schließlich sich in die Meiallem voraus nung des Kritizismus überhaupt nicht zu versetzen. Er wird seiner über die Erkenntnis doch wieder unterschieben, und nun vereine dogmatische S „„„~.„,„, diese von seiner eines gegebenen Seins aus - als könne diese gar werden, müsse vielmehr der Meinung des Kritizismus obwohl •u••~'"" zu Grunde - zu entwurzeln. Dagegen wird es für den Kritizismus leicht sein, das Sein des vv'>g11cn ""'"h'""cron bleiben können, wenn nicht für ihn subjektiv sich in eine andre als die mau"''""''"" Ansicht über Erkenntnis und über-

von Haus aus so

2. Metaphysik.

Dieser psychologischen Antwort auf vielmehr auf die fundamentale logische die metaphysische primäre der ErkenntGrundlehre: daß der nis die Substanz, nämlich die sinnlich konkrete Einzelsubstanz sei. Man rühmt so gern den gesunden des AmsToTELES in auf genaue Determination, in zu unbestimmter Allgemeinheiten besonders in der Sein Ruhm in dieser Hinsicht soll ungeschmälert bleiben. Er folgt darin mit Verstande der von PLATO in seiner zweiten Periode bereits eingeschlagenen Richtung, und er ist in der Durchführung dieses Grundsatzes über PLATO ohne Zweifel vielfach hinausgekommen. Aber hier handelt es sich nicht um die der um die sich bei so was fehlerhaft bleibt, doch, alles in allem genommen, hohe und seltene Verdienste erworben hat. Sondern es handelt sich um die die an seine dürfen: Hat AmsTOTELKS begriffen, daß das Einzelne genau so nur das Einzelne des wie das Allgemeine das des Einzelnen ist? Daß das 11etrenn:t. neben" dem Allgemeinen wie, nach seiner Mahnung, das Allgemeine ra xaDixaar:a)? Daß dies neben" dem Einzelnen (rwpk, und Einzelnen nur in des nur aus der Erkenntnis und ihrem dem Gesetz der Gesetzlichkeit selbst als daß es, nach der und nie Sel:zmilge:n des Denkens

Aristoteles und Plato

399

uns" welche in dieser unaufheblichen Korrelation ihren Ausdruck findet? Daß also das Einzelne etwas für sich nur ist in der es vereinzelnden so wie das Allgemeine nur im allgemeinen Gesichtspunkt des Denkens? Daß das Einzel„an sich", von der Erkenntnis und dem Gesetz ihrer Methode, ebenso unverständlich ist wie das allgemeine "an sich", dessen Behauptung er PLATO zum Vorwurf macht? Nein, er weiß das nicht. Sondern nach seiner sind die schlechthin an sich, das gen hat nur Bedeutung in der Erkenntnis, als Mittel, von dem existierenden mehr und mehr in den Besitz der Erkenntnis zu War in subjektiv psychologischer sinnlich Einzelne die Potenz unter logischem Gesichtsdes Allgemeinen, so wird vielmehr das Allgemeine zur bloßen Potenz des Einzelnen. Ihre volle Aktualität erreicht die Erkenntnis wenn sie das Einzelne erfaßt hat, und nur Möglichkeit, nur „Materie" dieser Erkenntnis des Einzelnen ist das vor dem Einzelnen. Daß das x der der soweit es nur ist durch die reinen Methodenbegriffe des '-'""n.""·~· die insofern schlechthin, logisch und sachlich, vordaß die reine Gesetzeserkenntnis, die durch diese allein vollgültige das x der aber durch die Mittel des reinen Denkens zu bestimmen mithin kenntnis überhaupt nur ist als hypothetische, als bloße Stufe einer unendlichen das kommt in keiner Weise zur Klarheit. Vielmehr ist ARISTOTELES in der GrundanKonkrete der Erkenntnahme, daß nur das nis sein könne, derart daß er der Behaupdas echte Objekt der Erkenntnis sei vielmehr die der Inhalt der reinen keinen andren Sinn weiß, als daß PLATO aus dem für sich existi über welches törichte über Triumphe durch ganze Bücher seiner hindurch zu feiern. Daß für ARISTOTELES das Einzelding und zwar das J!:r·st~reii~e die Allgemeinheiten, bis zu den höchsten nur in und an den und von ihnen

400

Elftes Kapitel

durch Abstraktion abzulernen sind, lehrt in Deutder Man hat sich Schwieriglichkeit sein woher ARISTOTELES dies System keiten mit der hat, von dem er überall so unbefangen Gebrauch macht, und das er, wie schon gesagt, nirgends auch nur mit einer Silbe zu für befindet. Dies versteht bis auf die genaue Zahl und der zu:sarnnier1ge:st1mten Begriffe, auf die einfachste Weise aus die eben für ARISTOTELES eine unbedingte, gar h•rtHcrtt11cr Vorannahme ist: die sind , und an ihnen sind die Was hieße es auch, daß wenn uns nicht damit auch " 0 ' 70 '' 0 ~ sind? Deshalb steht an der Spitze die des oder der Substanz; aus keinem und als Dinge, gegebenen weil eben nun unterscheiden sich (sind uls untersctue1Cl.er1} zuerst der Qualität nach; denn vor allem und in Fall, nach werden sie als verschiesofern der und benannt. Gleich Dinge dene aber unterscheiden sich noch der Zahl nach, wie die und Plural beweist. Das nämlich und nichts durch den Andres bedeutet die aristotelische Kategorie der : die Anzahl gleich qualifizierter für sich seine bestimmte, absolute besteht das heißt ist m11:ge:1rer>en zwar mit dem aber mit den Dingen, die des einen mit dem andern nach Qualität und Quantität, welche den Sinn der vierten der der Relation, ausmacht. Damit ist das selbst und sind die Dinge fertig. So und nicht anders ist das Ding und sind gegeben. Aber ihre in bestimmter teilt ihnen noch weitere Merkmale zu. Die fundamentalen des als existierenden sind aber nach Lehre des ArusToTELEs die Gegebenheit im Wo und Wann, im bestimmten Ort und Zeitpunkt. Diese, und nicht etwa allge1me1m den Raum und die setzt daher ARISTOTELES ro1crArt•ht als fünfte und sechste an; und zwar steht der Ort voran, weil der Ort die konkreteste Form der des

Aristoteles und Plato

401

Einzelnen ist, während die Zeitstelle erst in der Aufreihung, gleichsam Zählung der Momente des Existierens, der sukzessiven Gegebenheiten, sich einstellt. In der Zeit aber zeigen sich die Dinge gegen einander veränderlich oder beharrend. Die Veränderlichkeit wird nun wiederum nicht als eine Allgemeinheit filr sich, sondern durchaus als den gegebenen Dingen anhängende Bestimmung, daher als Tun des einen, Erleiden des andern, und zwar dies, eben weil die Betrachtung an den einzelnen Dingen haftet und haften bleiben soll, als zwei getrennte Aussageweisen, nicht etwa im kantischen Sinne als die eine Relation von Ursache und Wirkung, angesetzt. Diesen zwei Arten der Zustandsänderung entsprechen endlich zwei Arten der Beharrung, von denen also die eine (wie die aristotelischen Beweise bestätigen) der aktiven, die andre der passiven Veränderung gegenübersteht. So wird die Zehnzahl der Kategorieen fertig; das System ist geschlossen, nichts fehlt und nichts ist zu viel, obwohl in der Anwendung nicht immer alle zehn Kategorieen, sondern je nach der Natur des Problems andre und andre Gruppen von diesen in Frage kommen. Zur Kritik sei nur Eines bemerkt. KANT durfte als Resultat der großen Revolution der Wissenschaft, durch welche der Aristotelismus entthront wurde, aussprechen: daß Dinge „ganz und gar aus Verhältnissen bestehen"; unter welchen zwar „selbständige und beharrliche" sind, dadurch (erst) uns ein „bestimmter Gegenstand" gegeben wird. Die These wäre, in vollem Einklang mit KANT, dahin zu verschärfen: daß der empirische Gegenstand sich der wissenschaftlichen Betrachtung in eine Unendlichkeit von Relationen auflöst. Nun fordert gewiß die Bestimmung einer Relation Termini, Beziehungspunkte, zwischen denen sie gesetzt wird. Aber eben diese sind uns nie absolut gegeben, sondern sie sind jederzeit nur hypothetisch ansetzbar, und nur die schrittweis sich vertiefende Erkenntnis der Relationen selbst, unter denen die Zeitrelationen des Geschehens, die „Gesetze" im engeren Sinne der Naturgesetze, die letztentscheidenden sind, führt zu entsprechend genaueren Ansetzungen der Termini. Somit ist das Ding, im Sinne der unzerstörlich beharrenden Existenzgrundlage, nicht nur nicht das Erstgegebene, sondern es ist das Allerletzte, was unsrer Erkenntnis zur Aufgabe gestellt ist; es bezeichnet vielmehr das ideelle Ziel ihrer unendlichen Bahn als den ersten Ausgangspunkt. Gerade die Forschung nach dem wahren Subjekt der Bewegung, nach der

402

Elftes Kapitel

hat je weiter sie vordrang, nur umso erwiesen. Selbst in A.Rrs·roTELEs Zeit wäre eine so vollkommene Täuin dieser Frage, wie sein und seine ganze Lehre von der die Zentrallehre seiner Fundamentalphilosophie, sie nicht gewesen, wenn A.R1sToTELEs der Bahn PLATOS nur darin treu nach den des die Wissenschaft und nur sie zu auszeichnendsten J:!J1~~e11tscltlat des ist aber darum nicht seiner zum gewo1rd1fln. daß er, statt zu weit Vertrauen der Erkenntnisarbeit welche vor aller Wissenschaft die gemeine Vorstellung vollbracht hat. Ihren bekundet vor allem die Sprache. Dieser gegeben; sie sind die sicheren (urroxi;fµi;11a) jeder über RelaZwar die lehrt, daß sie sich die beharrenden nur für den nächsten Bedarf der sich ~''""m'u'Jm1, dann so festhält, wie sie einmal gedacht waren, bis eine unbedingte der der ersten Vorausvon Dingen sich einstellt. Ihr macht es keine auch auszusagen, das heißt, sie als sondern sogar der Nichtin der Tat, daß das Ding in existenz zu brauchen. unserm Gedanken auch indem wir die Nichtexistenz von ihm aussagen. Diese äußerste Naivität des Dogmatismus vermochte nun zwar ein ARISTOTELES nach allem, was seit den worden war, Eleaten über Sein und Nichtsein nicht mehr festzuhalten. Aber doch, was ist schließlich seine potenzielle Existenz, die einer der er selbst dürfte der Eckstein seiner sich kaum sträuben, wenn wir Philosophie was ist sie anders als eine bloß verschämtere der was das Form desselben war, ehe es war, und was es zu sein fortfährt, nachdem es au:rgeno:rt hat zu sein? Wie kommt ARISTOTELES zu diesem Seins? Er soll den der soi~en1annnm Materie erAmsroTELES erkennt in dieser richtig setzen und

Aristoteles und Plato

den

des

vor seiner Bestimmung" aber ohne den scharfen Sinn des x der in der allein dies Unbestimmte, als nämlich methodischen Sinn zu sich in die genetische Ansicht von der Erkenntnis zu versetzen. Sondern eben weil dies Unbestimmte doch irgendwie d. i. existieren er für es einen positiveren als PLATO habe. Woraus das bestimmte Sein das sei nicht schlechthin das Nichtsein dieser Bestimmtheit (der , sondern die Mangel, die dieses bestimmten Seins. Es wird nicht sondern es wird nur, was werden also mußte die Möglichkeit dies Bestimmte zu werden - die ebensowohl die Möglichkeit es nicht zu werden bedeutet - in dem Zustand als ein wenn auch niederer Grad von Beals etwas als eine Art Halbsein vorhanden sein. Man könnte dies in dem Sinne zu deuten: daß das zu Bestimmende nicht bloß das Unbestimmte, sondern zu. das Bestimmbare besagt, dessen genauer Sinn dann natürlich davon abhängt, als was es hernach bestimmt wird. So ist das x der voraus nämlich durch die Bestimmtheit seiner zu den ge. .,.v•vv••v~ Größen; es ist in Hinsicht ihrer ~v•.•v•••..., sondern stets in begriffliche Grenzen wenn auch innerhalb dieser Grenzen variabel. So möchte der aristotelische sich in vielen seiner Anwendungen in einen kritisch haltbaren Sinn vielleicht umlassen. Auch hat ARISTOTELES wenigstens für eine fundamental des uu.u"'"uLuL•nntH (1081 b toff.). Mag man die Einheiten unterschiedslos setzen oder wodurch immer eine Zahl wird daraus nur durch z. B. 2 aus 1 1, 3 durch Zusatz einer weiteren _„.•••.V„, und so fort. Man kann es also gar nicht ausschließen, diese ein Teil der Vierdaß die Zweiheit ein Teil der heit wird und so fort. Oder soll 4 etwa aus 2 2 so müßte man zwei Zweiheiten in ihr setzen, außer der Zweiheit an sich, und so fort. Das alles sind unhaltbare Fiktionen (1081 b 30). Ferner 992 a 2-10: Die Einheiten wären gar nichts Gleichmehr, das Wort "Eins"wäre unendlich „~.~~·~"·"'- i:rebiraulcht. 1) So möchte die dritte Annahme noch am erträ~~licl:ls1:e scheinen: die Einheiten Idealzahl seien unter sich und dagegen ungleichartig und unaddierbar zu andern Idealzahl. Aber der Grundfehler daß die Idealzahlen hinsichtlich ihrer ~o::„ua•011c werden wie die und daß uHoHJiu.r,·r••~•,·~" und Addierbarkeit der Einheiten, welche dieser nicht

+

Zunächst läßt sich die Gleichartigkeit der Teile innerhalb jeder Idealzahl nicht wenn doch diesen Teilen auch wieder ihre besondere ncrr1n11"h'"" wenn z. B. die Vierheit aus zwei Ideen vertreten, bestehen soll. (Dies

452

Zwölftes Kapitel

dunkel 1082 a s. Ferner (1. 15-26): die Zweiheit soll etwas für sich sein außer den zwei Einheiten. Wie besteht sie dann doch aus oder wie sind sie in ihr geeint? Bei Einheiten kann die Zweiheit nichts außer den zwei Einheiten sein. - Sodann immerhin die zwei Zweiheiten in der Vier(a 26-b heit zugleich so ist doch die Vier an sich früher als die beiden Vieren in der Acht an durch jene erst also sein soll. Dasselbe von den beiden Zweiheiten in der Vierheit, im Verhältnis zur ursprünglichen Zweiheit, und schließlich von den Einheiten in der Zweiheit gegenüber der un•i.iruu,~wcu

wie überilUJl~CllvllHCU Punkt der Erdie Lehre von der womit der ganzen Absicht dieses """''""'~' auch zur Spezialuntersuchung PLATOS Neues bei· wird. Nicht ist, daß die Doxa eine mittlere Stellung einnehmen soll zwischen Aisthesis und Über den genauen Sinn dieser Mittelstellung aber lauten die PLATos selbst in den .vauncuuu1;.:,

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1) Politic. 283 DE xcmi T~Y ~· r ~ > ti (f ~ tJ) 6µ

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Soph. 256B, 257 A, 259A.

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474

Anhang

eu1gE~ne1nd

mit diesem Die Doxa scheint in ziemlich weiten Abständen zu schwanken 1. der rein verzwischen drei kaum vereinbaren neinenden des Scheinens aber nicht des l!e:[elJerien Fall vielleicht doch blinden der eines gegen Wahrheit und Falschheit nur invorbehaltenden Dafür-

die selbst", nachdem sie sich hat: Ist es oder ist es nicht? Ja oder Nein? sich der entrafft und zur bestimmten es es ist nicht. Die so verstandene Doxa ist mit 1u.:,uu."'"''• aber ihre unmittelbare Vorstufe, während die Doxa erster Bedeutung ihr ganz auf sie schroff gegensätzlich __ ,__ „,_ die zweite indifferent zu ihr keinesfalls sie einschließt. Zur Id.ee nun tritt die Doxa in eine bedeutsame ohne Zweifel zuerst im Meno. Indem hier die neu gewonnene tiefe Einsicht der Urerschlossenheit des Seins im eignen Grunde der sich wird die Doxa ,„,.u,,„u zum Ausdruck des ßllllPte>rtaucniens aus diesem des Hervorbrechens also je eines ein:u.ilnen Strahls aus dem Llchte des in das in dem die sonst ratlos in der Irre um endlich auf Wahrheit und Erkenntnis ganz verzweifelnd stille zu Verzicht tun, nicht umsonst suchen zu was doch, träfe man es selbst durch gut Glück, sich nie sicher erkennen lassen würde als eben was man suchte. So aber wird selbst ist die Wahrheit der Onta klar: In uns, in der (86 A), sind die rechten oder wahren geweckt zu werden haben, um zu werden, In dem so im Seeleninnern hervorbrechenden Llchte mag dann der damit begnadete Mensch, ergrundunhewußt, doch sicher seinen wandeln und Andern freilich stets in den vereinzelten Lichtblitz aus der Höhe und die ihm darin zuteil gewordene Erleuchtung nur allzubald wieder zu der er zuvor war, dahin zu verlieren und als derselbe Dagegen schützt nur die bindende, Ifün:uig·1:::nu,e Arbeit des beziehenden, Rechenschaft Denkens, das

Logos -

Psyche -

Eros

475

durch und Antwort, uTuu,u11~~Lu114 Gründe in die erst werden. Diese bleibt daher von der Doxa B), obgleich der nach auf sie"'"';..""'"''" Die Doxa selbst aber ist hier entschieden auf ihre so recht wie rnm•lraln.t aber auch das Andre sein. hüllt sie in Fall; nichts kann er1>c1Jteu11e11. wie auch aber was es ist und wie kann nicht sie sondern nur das hinterher kommende Urteil des Rechen-

in KANTS Sinne, dürfte sie kaum ~01uuJt11 der eine materiale ~~'~""" •A"'"' die Formung durchaus der scharf von ihr ge:sct1ieH>A

HEINRICH FRIEDEMAN N: die Kunst, Berlin 1914) 1). zahlreichen

seine FRrnDEMANN zählt zu den nicht die bei entschiedener Buch doch dessen wesentliche , nicht "'"' ,lw.Uxrm•). 151 C (b) lßl B (ac) 161 E (i;vµmwa ii rov i51aUyeafJm "caywaeia). 167 E 1owlsy6wvo,- -cf.164C)95. 169A(c)C 17c•D

owvoeta!Jai, cf. So. 263 E 2ß4 A 11'''1.ii> fovri1v öufAoyo;) 113 cf. 133. - Phdo. 6300 640 (d) 73A 75 D (b) 76 B lc) 78D (b 100 E ipoi xai CLV.ce an•o"c"·vcwvm cf. 101 CD Verständigung mit sich selbst 96 E Ol'Y. a:rroiJlxo1u" 133. - Gstm. 194D (a) 200E (di ~02A 203A 213E 2150 ff. D ff. -- Staat l 328 BD (a) C(b) (bc)343A 344D(c) 34'' B (standhalten) 346 A ;rn'!a ö6gav d:ro"efrov) 348 B 350 D -- V 454A - VI 487B (b) 51 owJ.. iJ1,,.ci1m, cf. fJ37 D) C J 93. - VII 525 D f,26 A (ai 528 A 53rn 5330 53± B(c) E (b) S. 2lß. VIII 558 D (ü%0TEIYW; Pa. 1B5 0 (r. r. ll. Mn·a1uv, D &ooJ.wr.ia) 240. 242. - So. 217 0 (a h) 230AB (cb) 237BC (bd). Phi. 24 E (b d). - Staatsm. 233 D '.'.87 A (öw?.exHuwdgo1;:) 286 A (c). - Motiv der Unterredung (Verständigung mit andern und mit sich selbst) auch bei ARIST., 40:>. II. Begriff der „Dialektik'', vorbereitet im Meno, 32 f.; eingeführt im Phdr., 63 ff. cf. 53; warum hier zuerst, 72, vgl. Herm. 35, 406 ow}.sxwak, OtaAcxrtxOv eUJO; 266 C; 276 E; 11.h huar], re xai 129 C; )'hoc; auch 135 A) 230 ff. (Korrelatum des d/Joc;, 245. 26[>. 267. auch 149E 159 160 So. BC 248A 249D GD 106. 129. Ti. (50}1~

51A

Phi.

3:rn

B

20AC

51 E

3·zo. Ti. (37 t~ 38 A (ß8E t;9A d'/J17, Einheit n. heit des negrH1',m11u1 cl;

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265 D tl;~ µlm• löiav OVYO273 E; 266 B d; !:'v xat bri

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E eiaoc;). So. (264 Öto'lOf'>mvv. 267 D rri; ""''

217 A )'in7). Sttsm. (258 CE 262 BE dist. µ!.[Jo;, 263 B jedes eloo; auch ein .uieo;, nicht umgekehrt. 285 A >wr' Otmgt"lofJat 1 B Owq;o120.:; :ulaa; CJat:CEf!

hv .i:.-l'Oeat

XllVtat,

rWi1 i.Oywv ai•iWv :rr&fJoc;

E; lvOq xai bc ;rolAWv yoµirwv elvm . navTO; fx&.oTarn 10v detVµUv :iTciYra -iOv µrr:a;V ToV dJTiieov TB xai roV ivO;, 16 D; xara .navrO; EvOq xai O,nolov :-eal taVroV„

c

19 Bl 318 - 320. ferner: 23C atn>av•aY6·vTB, ebenda ovala - ln.) 217. - Pa. (134 A- C ln. avr~ ö lan rijr; ö lmw aJ.1/{}s{a>, ~ nae' ~µi>' Tij> :n:.

>i. -

Erkenntnisbegriffe als eigne Klasse von Grundbegriffen, 142A 1550 vgl.

546

Namen- nnd Sachregister.

So. 260Aff.) 249f. 259. 300f. n, 160A, Atv,6uevov µ~

Erotik. Philosophie als Liebeskunst

elvm)

begründet, s. u. - So. (248 DE r•rvwaxttY r•rvwaxe,uO;

"'eor; µÜl}eµivovr; i:-11«iv)

:rcano,317.

Idealismus. (Grundsatz des I. ausgesprochen im Phdo.) 133. 154. 163. (Methodischer I. gegen dogmatischen) 154; (psychologischen) 233. (Idealistisches Grundprinzip der Philosophie PLATOS im Gstm. n. Staat) 83 f. (im (allg.) 456. (Nicht der I. die Schuld an der der Natnrwisgen159. 212. (ARISTOTELES sich in den Gesichtspunkt mE1tn,ou1scr1en I. zu versetzen) 147. (Kritischer I. gegen dogmatischen Monismus) 445. Idee, l/Ha u. eli'fo,; vor PL. nach TAYLOR DLZ 1673 ff. lilia 1 f. (µla (Ideen Gesetze, nicht 74f. 154f. 221ff. 369. 473. 532 u. ö. Mh. 73. (Keime im Pro.) 22. (Cha.) 29. 49f.

C in Erscheinung als u. Sterbliches, vermittelt durch die (),&ie„to,; des 202 E 168. (Das Schöne l:rcun~µn, 211 A) 172. erutrn1nnawll11.1 178 •

I.

551

Namen- nnd Sachregister. Staat (369 A etwa •Bild ;

mische Bewegung des redie Zeit, 37 D ff.) 363 f. C 898A die Weltbeweist die Verebenso 966 E 967 B D) 377ff.

Kritizismus s. Dogmatismus. Krohn 283.

Lachelier 333. Lehren und Lernen. Problem des L. u. L.) 7. (Ha.npt19 Eff. 33AB. Pro.319 Aff. 327E 328E 361.AB. Men. 89E 93B 95E. des Problems durch die

der Qualitäten) 439.

87 B (J,µwv 97vaew>. 537 C olxE).l.wv i-cüv µaih]µ&iwv xal roii ÖVT:o~ g;Vaewf;. 597 ~ rj Ev ~V?a ,x~lvfJ! C, D, µiav avw w ev TrJ rp. exaarov) 1S2D naeaoetrT$

"aÄoii (476B

ro

iv •fl pvae< = The. 176 E .vgJ""''"' N„ Phdo. 97E 109A) der Sekundärursachen Ti. :vovq und av&yx'I 47E vgl. 68E 364f.

155A.Go. 481D482A484C485A-D 486A487C500C526C) 44f. GD 139. (Phdr. 239B 248D 249AC 252E 256 A 259D 261 A 278D. - Ph. als 58 ff. Philol. 2, 437-444; Ph. der Form nach = Dialektik) 64. anf die dialektisch Gecf. St.474-480} J.so•KRA.TE:sJ Herrn. a. a. O. 164CD vgl. (Vlx.a.ta, Gegensatz: 06/;a>'m - Reines Sein und reine Erkenntnis letzte 83. The. 172 B

S. 125 f. Ebenda nea!;„, efa elooq TWV wie The. 155E. - 388BC Name •ij;;; 431D (a); 424A (fJ und b). övm (a). - 439 D avn\ ... EXa av d11, 440B tl fon (dl. Phdo. 65 C (ab) D (a) 66A (a) 66C 137f. 76D ({J) 77A 92D ({J) 134. 77 A (d). 78D ({Jb) 134. 79 A ovo dorJ OE lfvr:ror;

(f), 368. oVoia, J.6yo:;, i'ivoµa (ß), 376. 966 E &ivaov ovatn.v (tl) 378. Zur Statistik der versch. Gebrauchsweisen vgl. Arch. 12, 169. - Sein u. Erkennen (allg.) 385 ff. Das Sein der Ideen, wie zu verstehen? Mh. 27, 617. Vgl. S. 410f. 427. zureichend be· der Ideen als ebenda. Aussage\ 111. 127 ff. ÜPI 3 ff. (ovda.) ebda. 37 m. Anm. (S. n. Logos) ebda. ßf. 12. 19ff. 24ff. r:l t}v slvm, 2. 405. ov 1i ov, 391 f. 398ff. Kategorie der Substanz 400. Nur Substanzen als Grnmllage zu denken, 418 f. 423 f. 444. 446f. Selbsterkenntnis. (Charm.) 24 ff. (Men.) 29. 31. 35. (Phdo.) Hi6. (Gstm.) 179. Sitnmias 131. 135. 161. 382. 383. 434. 437.

Cha.

S. und Verstand zuerst Phdr. 249 C) 67. (S. untersucht im The.) 91. 101-110. 480f. (Sinne nur Werkzeug; bloß vermittelnd, (lt' ov, nicht

566

Namen- und Sachregister.

The. 184 C ff. 185 E Phdo. 65 B D 79 C) r ll,Y"''uw,grncmoo Korrelat (Kritik der Sinne 137. Sinnlich(Positive Anerkennung keit auch im Phdo.) 141. dem Sinnlichen wird der wonnen) 143 f. (Das zweite Gattung des Seins) 148f. (öearo,; r6no,; 81 C, alafJYJr6v 83 B. Auch 99E arafJ'lav; Myo und i!mm~µ'I im All) 361. und vov; 6v 'f'VXfi allein primäre Ursache, 46D: Perioden des 47 B. - v. und 48A) 364. 966E 967B 892B; vov "r""I"''• 898A :n:•efo∨. vovq = setzmäßige Bewegung, so 967D ele-riµEvov lv zot!)' äai-got; voVv 1Wv

ovrnw) 379 ff.

Praktische, 1io1·i,

"· fordert

eine die 28B; Ursprung des r•rvoµ