Paul Celan - Collected verse

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Paul Celan - Collected verse

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Paul Celan Collected verse

Mohn und Gedächtnis

Poppy and Memory

ein lied in der wüste

Ein Kranz ward gewunden aus schwärzlichem Laub in der Gegend von Akra: dort riß ich den Rappen herum und stach nach dem Tod mit dem Degen. Auch trank ich aus hölzernen Schalen die Asche der Brunnen von Akra und zog mit gefälltem Visier den Trümmern der Himmel entgegen. Denn tot sind die Engel und blind ward der Herr in der Gegend von Akra, und keiner ist, der mir betreue im Schlaf die zur Ruhe hier gingen. Zuschanden gehaun ward der Mond, das Blümlein der Gegend von Akra: so blühn, die den Dornen es gleichtun, die Hände mit rostigen Ringen. So muß ich zum Kuß mich wohl bücken zuletzt, wenn sie beten in Akra … O schlecht war die Brünne der Nacht, es sickert das Blut durch die Spangen! So ward ich ihr lächelnder Bruder, der eiserne Cherub von Akra. So sprech ich den Namen noch aus und fühl noch den Brand auf den Wangen.

a song in the desert

A wreath was woven from blackening leafage in the region of Acra: there I pulled my black stallion around and jabbed at death with my rapier. And from wooden vessels did I drink the ash of the wells of Acra while with lowered visor I rode toward the ruins of the heavens. For dead are the angels and blinded was the Lord in the region of Acra, and there is no one who would guard while I sleep those laid to rest here. Battered and profaned, the moon, the little flower from the region of Acra: thus bloom, just as the thorns do, the hands with their rusty rings. Thus in the end I’ll have to bend down for the kiss, when they pray in Acra … O flawed was night’s brigandine, the blood is seeping through the clasps! Thus became I her smiling brother, the iron cherub of Acra. Thus do I still utter the name and still feel the burn on the cheeks.

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Nachts ist dein Leib von Gottes Fieber braun: mein Mund schwingt Fackeln über deinen Wangen. Nicht sei gewiegt, dem sie kein Schlaflied sangen. Die Hand voll Schnee, bin ich zu dir gegangen, und ungewiß, wie deine Augen blaun im Stundenrund. (Der Mond von einst war runder.) Verschluchzt in leeren Zelten ist das Wunder, vereist das Krüglein Traums – was tuts? Gedenk: ein schwärzlich Blatt hing im Holunder – das schöne Zeichen für den Becher Bluts.

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At night your body’s brown from God’s fever: my mouth swings torches above your cheeks. Be not swayed, to whom no lullaby’s sung. The hand full of snow, I came to you, and unsure, how your eyes go blue in the hours’ round. (The erstwhile moon was rounder.) Sobbed out in empty tents is the wonder, iced over the little jar of dreams—what does it do? Remember: a blackening leaf hung in the elder— the alluring sign for the beaker of blood.

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Umsonst malst du Herzen ans Fenster: der Herzog der Stille wirbt unten im Schloßhof Soldaten. Sein Banner hißt er im Baum – ein Blatt, das ihm blaut, wenn es herbstet; die Halme der Schwermut verteilt er im Heer und die Blumen der Zeit; mit Vögeln im Haar geht er hin zu versenken die Schwerter. Umsonst malst du Herzen ans Fenster: ein Gott ist unter den Scharen, gehüllt in den Mantel, der einst von den Schultern dir sank auf der Treppe, zur Nachtzeit, einst, als in Flammen das Schloß stand, als du sprachst wie die Menschen: Geliebte... Er kennt nicht den Mantel und rief nicht den Stern an und folgt jenem Blatt, das vorausschwebt. ›O Halm‹, vermeint er zu hören, ›o Blume der Zeit‹.

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For naught you draw hearts on the window: The Duke of Stillness recruits soldiers in the castle courtyard. He hoists his banner in the tree—a leaf that blues for him when it autumns; he shares the stalks of melancholy among the host and the flowers of time; with birds in the hair he goes forth to bury the swords. For naught you draw hearts on the window: there’s a God among the hosts, wrapped in the coat that once sank from your shoulders on the staircase, at night time, once, when the castle stood in flames, when you spoke like the humans: Beloved... He knows not the coat and didn’t call the star and follows the leaf that floats ahead. “O stalk,” he thinks he hears, “O flower of time.”

marianne

Fliederlos ist dein Haar, dein Antlitz aus Spiegelglas. Von Auge zu Aug zieht die Wolke, wie Sodom nach Babel: wie Blattwerk zerpflückt sie den Turm und tobt um das Schwefelgesträuch. Dann zuckt dir ein Blitz um den Mund – jene Schlucht mit den Resten der Geige. Mit schneeigen Zähnen führt einer den Bogen: O schöner tönte das Schilf! Geliebte, auch du bist das Schilf und wir alle der Regen; ein Wein ohnegleichen dein Leib, und wir bechern zu zehnt; ein Kahn im Getreide dein Herz, wir rudern ihn nachtwärts; ein Krüglein Bläue, so hüpfest du leicht über uns, und wir schlafen … Vorm Zelt zieht die Hundertschaft auf, und wir tragen dich zechend zu Grabe. Nun klingt auf den Fliesen der Welt der harte Taler der Träume.

marianne

Your hair lacks lilacs, your face is mirror-glass. From eye to eye the cloud drifts, like Sodom toward Babel: like leafage it shreds the tower and rages around the sulfur-bush. Then lightning flickers at your mouth— that ravine with the violin’s remnants. With snowy teeth someone guides the bow: oh the sedge sounded finer! Beloved, you too are the sedge and we all, the rain; your body a wine sans pareil, and we’re ten who imbibe; a boat in the grains of your heart, we row it nightward; a little jug of blueness, so you hop over us lightly, and we sleep … Before the tent the hundred pull up, and carousing we carry you to the grave. Now the hard thaler of dreams resounds on the flagstones of the world.

talglicht

Die Mönche mit haarigen Fingern schlugen das Buch auf: September. Jason wirft nun mit Schnee nach der aufgegangenen Saat. Ein Halsband aus Händen gab dir der Wald, so schreitest du tot übers Seil. Ein dunkleres Blau wird zuteil deinem Haar, und ich rede von Liebe. Muscheln red ich und leichtes Gewölk, und ein Boot knospt im Regen. Ein kleiner Hengst jagt über die blätternden Finger – Schwarz springt das Tor auf, ich singe: Wie lebten wir hier?

tallowlight

The monks with hairy fingers laid open the book: September. Jason now throws snow at the sprouting seed. A necklace of hands the forest gave you, so dead you walk the rope. A darker blue becomes part of your hair, and I speak of love. Shells I speak and light clouds, and a boat buds in the rain. A little stallion gallops over the leaf-turning fingers— Black the gate leaps open, I sing: How did we live here?

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Die Hand voller Stunden, so kamst du zu mir – ich sprach: Dein Haar ist nicht braun. So hobst du es leicht auf die Waage des Leids, da war es schwerer als ich … Sie kommen auf Schiffen zu dir und laden es auf, sie bieten es feil auf den Märkten der Lust – Du lächelst zu mir aus der Tiefe, ich weine zu dir aus der Schale, die leicht bleibt. Ich weine: Dein Haar ist nicht braun, sie bieten das Wasser der See, und du gibst ihnen Locken … Du flüsterst: Sie füllen die Welt schon mit mir, und ich bleib dir ein Hohlweg im Herzen! Du sagst: Leg das Blattwerk der Jahre zu dir – es ist Zeit, da du kommst und mich küssest! Das Blattwerk der Jahre ist braun, dein Haar ist es nicht.

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The hand full of hours, so did you come to me—I said: Your hair is not brown. So you lifted it easily onto the scales of grief; there it lay, heavier than I … They come to you on ships loaded down with it, they put it up for sale on the markets of lust — You smile at me from the depths, I weep toward you from the scale that stays light. I weep: Your hair is not brown, they offer the water of the sea, and you give them locks of hair … You whisper: They do fill the world with me now, and for you I remain a narrow pass through the heart! You say: Treat yourself to the foliage of the years— it’s time you came closer and kissed me! The foliage of the years is brown, your hair is not.

halbe nacht

Halbe Nacht. Mit den Dolchen des Traumes geheftet in sprühende Augen. Schrei nicht vor Schmerz: wie Tücher flattern die Wolken. Ein seidener Teppich, so ward sie gespannt zwischen uns, daß getanzt sei von Dunkel zu Dunkel. Die schwarze Flöte schnitzten sie uns aus lebendigem Holz, und die Tänzerin kommt nun. Aus Meerschaum gesponnene Finger taucht sie ins Aug uns: eines will hier noch weinen? Keines. So wirbelt sie selig dahin, und die feurige Pauke wird laut. Ringe wirft sie uns zu, wir fangen sie auf mit den Dolchen. Vermählt sie uns so? Wie Scherben erklingts, und ich weiß es nun wieder: du starbst nicht den malvenfarbenen Tod.

half night

Half night. With the daggers of the dream fixed in the spitting eyes. Don’t scream from pain: the clouds flutter like towels. Like a silken rug it was stretched between us, so that there be dancing from darkness to darkness. They carve for us a black flute from living wood, and now the dancer comes. Fingers spun from spume she dips into our eye: would one eye still want to weep? None. So she blissfully whirls around, and the fiery drum resounds. Rings she throws at us, we catch them with our daggers. Is that how she weds us? It sounds like shards, and I know it once again: you did not die the mallow-colored death.

dein haar überm meer

Es schwebt auch dein Haar überm Meer mit dem goldnen Wacholder. Mit ihm wird es weiß, dann färb ich es steinblau: die Farbe der Stadt, wo zuletzt ich geschleift ward gen Süden … Mit Tauen banden sie mich und knüpften an jedes ein Segel und spieen mich an aus nebligen Mäulern und sangen: ‘O komm übers Meer!’ Ich aber malt als ein Kahn die Schwingen mir purpurn und röchelte selbst mir die Brise und stach, eh sie schliefen, in See. Ich sollte sie rot dir nun färben, die Locken, doch lieb ich sie steinblau: O Augen der Stadt, wo ich stürzte und südwärts geschleift ward! Mit dem goldnen Wacholder schwebt auch dein Haar überm Meer.

your hair over the sea

Your hair too hovers above the sea with the golden juniper. With it, it turns white, then I dye it stone-blue: the color of the city where last I was dragged to the south … With ropes they bound me and tied a sail to each one and spat upon me from foggy mouths and sang: “O come over the sea!” But I as a pinnace paint the wings purple and rattled the breeze to myself and, ere they slept, put to sea. I was to dye them red, your locks, but loved them stone-blue: O eyes of the city, where I fell and was dragged southward! With the golden juniper your hair too hovers above the sea.

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Espenbaum, dein Laub blickt weiß ins Dunkel. Meiner Mutter Haar ward nimmer weiß. Löwenzahn, so grün ist die Ukraine. Meine blonde Mutter kam nicht heim. Regenwolke, säumst du an den Brunnen? Meine leise Mutter weint für alle. Runder Stern, du schlingst die goldne Schleife. Meiner Mutter Herz ward wund von Blei. Eichne Tür, wer hob dich aus den Angeln? Meine sanfte Mutter kann nicht kommen.

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Aspen tree, your leaves gaze white into the dark. My mother’s hair ne’er turned white. Dandelion, so green is the Ukraine. My fair-haired mother did not come home. Rain cloud, do you dally by the well? My quiet mother weeps for all. Round star, you coil the golden loop. My mother’s heart was seared by lead. Oaken door, who ripped you off your hinges? My gentle mother cannot return.

aschenkraut

Zugvogel Speer, die Mauer ist längst überflogen, der Ast überm Herzen schon weiß und das Meer über uns, der Hügel der Tiefe umlaubt von den Sternen des Mittags – ein giftleeres Grün wie des Augs, das sie aufschlug im Tode … Wir höhlten die Hände zu schöpfen den sickernden Sturzbach: das Wasser der Stätte, wo’s dunkelt und keinem gereicht wird der Dolch. Du sangst auch ein Lied, und wir flochten ein Gitter im Nebel: vielleicht, daß ein Henker noch kommt und uns wieder ein Herz schlägt; vielleicht, daß ein Turm sich noch wälzt über uns, und ein Galgen wird johlend errichtet; vielleicht, daß ein Bart uns entstellt und ihr Blondhaar sich rötet … Der Ast überm Herzen ist weiß schon, das Meer über uns.

cineraria

Migrant bird spear, the wall flown over long ago, the branch above the heart white already and the sea above us, the hill of the depth enleafed by the stars of noonday— a poison-empty Green like that of the eye she opened in death … We hollowed the hands to scoop the oozy torrent: the water of the places where it’s dark and the dagger is handed to no one. You sang a song too, and we wove a lattice in fog: maybe a hangman will still come and make our heart beat again; maybe a tower will roll over us still, and a gallows will raise the roof; maybe a beard will disfigure us and her fair hair turn red … The branch over the heart is white already, the sea over us.

das geheimnis der farne

Im Gewölbe der Schwerter besieht sich der Schatten laubgrünes Herz. Blank sind die Klingen: wer säumte im Tod nicht vor Spiegeln? Auch wird hier in Krügen kredenzt die lebendige Schwermut: blumig finstert sie hoch, eh sie trinken, als wär sie nicht Wasser, als wär sie ein Tausendschön hier, das befragt wird nach dunklerer Liebe, nach schwärzerem Pfühl für das Lager, nach schwererem Haar … Hier aber wird nur gebangt um den Schimmer des Eisens, und leuchtet ein Ding hier noch auf, so sei es ein Schwert. Wir leeren den Krug nur vom Tisch, weil uns Spiegel bewirten: einer springe entzwei, wo wir grün sind wie Laub!

the secret of the ferns

In the vault of swords the shadows’ leafgreen heart gazes at itself. Naked are the blades: who in death wouldn’t linger before mirrors? Here too live melancholia’s served up in jars: flowery it darkens upward before they drink, as if it were not water, as if it were a daisy here, queried for a darker love, for a blacker pillow for the bunk, for heavier hair … But here there’s dread only for the shimmer of the iron, and if anything still shines here, let it be a sword. We empty the jar from the table only because mirrors host us: let one of them split in twain where we’re green as the leaves.

der sand aus den urnen

Schimmelgrün ist das Haus des Vergessens. Vor jedem der wehenden Tore blaut dein enthaupteter Spielmann. Er schlägt dir die Trommel aus Moos und bitterem Schamhaar; mit schwärender Zehe malt er im Sand deine Braue. Länger zeichnet er sie als sie war, und das Rot deiner Lippe. Du füllst hier die Urnen und speisest dein Herz.

the sand from the urns

Moldgreen is the house of forgetting. Before each of the blowing gates your beheaded minstrel blues. For you he beats the drum made of moss and bitter pubic hair; with festering toe he draws your brow in the sand. Longer he draws it than it was, and the red of your lip. You fill up the urns here and nourish your heart.

die letzte fahne

Ein wasserfarbenes Wild wird gejagt in den dämmernden Marken. So binde die Maske dir vor und färbe die Wimpern dir grün. Die Schüssel mit schlummerndem Schrot wird gereicht über Ebenholztische: von Frühling zu Frühling schäumt hier der Wein, so kurz ist das Jahr, so feurig der Preis dieser Schützen – die Rose der Fremde: dein irrender Bart, die müßige Fahne des Baumstumpfs. Gewölk und Gebell! Sie reiten den Wahn in den Farn! Wie Fischer werfen sie Netze nach Irrlicht und Hauch! Sie schlingen ein Seil um die Kronen und laden zum Tanz! Und waschen die Hörner im Quell – so lernen sie Lockruf. Ist dicht, was du wähltest als Mantel, und birgt es den Schimmer? Sie schleichen wie Schlaf um die Stämme, als böten sie Traum. Die Herzen schleudern sie hoch, die moosigen Bälle des Wahnsinns: o wasserfarbenes Vlies, unser Banner am Turm!

the last flag

A water-colored quarry is hunted in the dusking Marches. So tie on the face mask and dye your eyelashes green. The dish with dozing shot is proferred over ebony tables: wine foams here from spring to spring, so short is the year, so fiery the prize of these sharpshooters—the rose of the unknown: your erring beard, the tree stump’s idle flag. Cloud-billows and baying! They’re riding delusion into the ferns! Like fishermen they cast nets after will-o’-the-wisp and thin air! They sling a rope around the crowns and invite to the dance! And wash the horns in the spring—thus they learn lure-calls. Is what you choose as coat leak-proof and does it salvage the radiance? They slink like sleep around the trunks, as though offering dream. The hearts they fling up high, the mossy balls of madness: O water-colored fleece, our own banner on the tower.

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Ein Knirschen von eisernen Schuhn ist im Kirschbaum. Aus Helmen schäumt dir der Sommer. Der schwärzliche Kuckuck malt mit demantenem Sporn sein Bild an die Tore des Himmels. Barhaupt ragt aus dem Blattwerk der Reiter. Im Schild trägt er dämmernd dein Lächeln, genagelt ans stählerne Schweißtuch des Feindes. Es ward ihm verheißen der Garten der Träumer, und Speere hält er bereit, daß die Rose sich ranke … Unbeschuht aber kommt durch die Luft, der am meisten dir gleichet: eiserne Schuhe geschnallt an die schmächtigen Hände, verschläft er die Schlacht und den Sommer. Die Kirsche blutet für ihn.

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A crunching of iron shoes there is in the cherry tree. Out of helmets summer foams up for you. The blackish cuckoo with diamantine spur draws his image on the gates of the sky. Bareheaded the rider towers above the foliage. On his shield he bears your dusking smile nailed to the enemy’s steel sweatband. He was promised the garden of the dreamers, and spears he holds at the ready, that the rose may ramble … But shoeless through the air comes he who resembles you most: iron shoes strapped to frail hands, he sleeps through the battle and summer. The cherry bleeds for him.

das gastmahl

Geleert sei die Nacht aus den Flaschen im hohen Gebälk der Versuchung, die Schwelle mit Zähnen gepflügt, vor Morgen der Jähzorn gesät: es schießt wohl empor uns ein Moos noch, eh von der Mühle sie hier sind, ein leises Getreide zu finden bei uns ihrem langsamen Rad … Unter den giftigen Himmeln sind andere Halme wohl falber, wird anders der Traum noch gemünzt als hier, wo wir würfeln um Lust, als hier, wo getauscht wird im Dunkel Vergessen und Wunder, wo alles nur gilt eine Stunde und schwelgend bespien wird von uns, ins gierige Wasser der Fenster geschleudert in leuchtenden Truhen –: es birst auf der Straße der Menschen, den Wolken zum Ruhm! So hüllet euch denn in die Mäntel und steiget mit mir auf die Tische: wie anders sei noch geschlafen als stehend, inmitten der Kelche? Wem trinken wir Träume noch zu, als dem langsamen Rad?

the banquet

Drained be the night from the flasks in temptation’s high rafters, the threshold be ploughed with teeth, before dawn choler be sowed: a moss may yet shoot up for us, before they’ll arrive from the mill to find a quiet grain among us, their slow wheel … Under the poisonous skies there lie other, likely fallower, stalks, there the dream is coined different than here where we throw dice for pleasure, than here, where in darkness oblivion and wonder are traded, where all’s valid but for an hour and is spat at by us in our revels, hurled into the windows’s avid water in luminous coffers—: it bursts on the pavement of humans, for the glory of clouds! Now wrap yourselves in your coats and climb on the tables with me: how else to sleep now except standing up, amidst the chalices? To whom shall we still drink our dreams, if not to the slow wheel?

dunkles aug im september

Steinhaube Zeit. Und üppiger quellen die Locken des Schmerzes ums Antlitz der Erde, den trunkenen Apfel, gebräunt von dem Hauch eines sündigen Spruches: schön und abhold dem Spiel, das sie treiben im argen Widerschein ihrer Zukunft. Zum zweitenmal blüht die Kastanie: ein Zeichen der ärmlich entbrannten Hoffnung auf Orions baldige Rückkunft: der blinden Freunde des Himmels sternklare Inbrunst ruft ihn herauf. Unverhüllt an den Toren des Traumes streitet ein einsames Aug. Was täglich geschieht, genügt ihm zu wissen: am östlichen Fenster erscheint ihm zur Nachtzeit die schmale Wandergestalt des Gefühls. Ins Naß ihres Auges tauchst du das Schwert.

dark eye in september

Stonehood Time. And lusher do the locks of pain well up around earth’s face, the drunk apple, browned by the breath of a sinful saying: fair and averse to the game they play in the baleful afterglow of their future. A second time the chestnut blooms: a sign of the poorly enkindled hope for Orion’s quick return: the star-clear fervor of heaven’s blind friends calls him near. Unconcealed at the gates of the dream a lonely eye contends. What happens daily is all it needs to know: at the eastern window nomad-figure of feeling. Into the wet of its eye you dip your sword.

der stein aus dem meer

Das weiße Herz unsrer Welt, gewaltlos verloren wirs heut um die Stunde des gilbenden Maisblatts: ein runder Knäuel, so rollt’ es uns leicht aus den Händen. So blieb uns zu spinnen die neue, die rötliche Wolle des Schlafs an der sandigen Grabstatt des Traumes: ein Herz nicht mehr, doch das Haupthaar wohl des Steins aus der Tiefe, der ärmliche Schmuck seiner Stirn, die sinnt über Muschel und Welle. Vielleicht, daß am Tor jener Stadt in der Luft ihn erhöhet ein nächtlicher Wille, sein östliches Aug ihm erschließt überm Haus, wo wir liegen, die Schwärze des Meers um den Mund und die Tulpen aus Holland im Haar. Sie tragen ihm Lanzen voran, so trugen wir Traum, so entrollt’ uns das weiße Herz unsrer Welt. So ward ihm das krause Gespinst um sein Haupt: eine seltsame Wolle, an Herzens Statt schön. O Pochen, das kam und das schwand! Im Endlichen wehen die Schleier.

the stone from the sea

The white heart of our world, without violence did we lose it today at the hour of the yellowing corn leaf: a round tangle, so it rolls easily from our hands. What remains for us is to spin the new, the reddish wool of sleep at the sandy burial site of the dream: a heart no longer, though still the mane of the stone from the depth, the meager ornament of its forehead, that thinks on mussel and wave. Maybe, so that at the gate of that city in midair a nightly will will raise it, opening its eastern eye above the house where we lie, the blackness of the sea around our mouths and the tulips from Holland in our hair. They carry lances ahead, as we carried dream, as the white heart of our world rolls from our hands. Thus the curly gossamer around its head: a strange wool, beautiful instead of a heart. O knocking, it came and it left! In finitude, the veils wave.

erinnerung an frankreich

Du denk mit mir: der Himmel von Paris, die große Herbstzeitlose … Wir kauften Herzen bei den Blumenmädchen: sie waren blau und blühten auf im Wasser. Es fing zu regnen an in unserer Stube, und unser Nachbar kam, Monsieur Le Songe, ein hager Männlein. Wir spielten Karten, ich verlor die Augensterne; du liehst dein Haar mir, ich verlors, er schlug uns nieder. Er trat zur Tür hinaus, der Regen folgt’ ihm. Wir waren tot und konnten atmen.

remembrance of france

You, think with me: the sky of Paris, the great autumn crocus … We bought hearts from the flower girls: they were blue and blossomed in the water. It started to rain in our room, and our neighbor came, Monsieur le Songe, a thin little man. We played cards, I lost the pupils of my eyes; you lent me your hair, I lost it, he struck us down. He left by the door, the rain followed him. We were dead and could breathe.

chanson einer dame im schatten

Wenn die Schweigsame kommt und die Tulpen köpft: Wer gewinnt? Wer verliert? Wer tritt an das Fenster? Wer nennt ihren Namen zuerst? Es ist einer, der trägt mein Haar. Er trägts wie man Tote trägt auf den Händen. Er trägts wie der Himmel mein Haar trug im Jahr, da ich liebte. Er trägt es aus Eitelkeit so. Der gewinnt. Der verliert nicht. Der tritt nicht ans Fenster. Der nennt ihren Namen nicht. Es ist einer, der hat meine Augen. Er hat sie, seit Tore sich schließen. Er trägt sie am Finger wie Ringe. Er trägt sie wie Scherben von Lust und Saphir: es war schon mein Bruder im Herbst; er zählt schon die Tage und Nächte.

chanson of a lady in the shadows

When Lady Taciturn comes and beheads the tulips: Who wins? Who loses? Who goes to the window? Who says her name first? There is someone who wears my hair. He wears it as one wears the dead on one’s hands. He wears it as heaven wore my hair in the year when I loved. He wears it that way out of vanity. He’s the one who wins. He doesn’t lose. He doesn’t go to the window. He does not say her name. There is someone who has my eyes. He has them ever since the gates closed. He wears them on his fingers like rings. He wears them like shards of lust and sapphire: he was my brother in autumn already; he’s already counting the days and the nights.

Der gewinnt. Der verliert nicht. Der tritt nicht ans Fenster. Der nennt ihren Namen zuletzt. Es ist deiner, der hat, was ich sagte. Er trägts unterm Arm wie ein Bündel. Er trägts wie die Uhr ihre schlechteste Stunde. Er trägt es von Schwelle zu Schwelle, er wirft es nicht fort. Der gewinnt nicht. Der verliert. Der tritt an das Fenster. Der nennt ihren Namen zuerst. Der wird mit den Tulpen geköpft.

He’s the one who wins. He doesn’t lose. He doesn’t go to the window. He is the last to say her name. There is someone who has what I said. He wears it under his arm like a bundle. He wears it like the watch wears its worst hour. He wears it from threshold to threshold, he does not throw it out. He does not win. He loses. He goes to the window. He is the first to say her name. He is beheaded with the tulips.

nachtstrahl

Am lichtesten brannte das Haar meiner Abendgeliebten: ihr schick ich den Sarg aus dem leichtesten Holz. Er ist wellenumwogt wie das Bett unsrer Träume in Rom; er trägt eine weiße Perücke wie ich und spricht heiser: er redet wie ich, wenn ich Einlaß gewähre den Herzen. Er weiß ein französisches Lied von der Liebe, das sang ich im Herbst, als ich weilte auf Reisen in Spätland und Briefe schrieb an den Morgen. Ein schöner Kahn ist der Sarg, geschnitzt im Gehölz der Gefühle. Auch ich fuhr blutabwärts mit ihm, als ich jünger war als dein Aug. Nun bist du jung wie ein toter Vogel im Märzschnee, nun kommt er zu dir und singt sein französisches Lied. Ihr seid leicht: ihr schlaft meinen Frühling zu Ende. Ich bin leichter: ich singe vor Fremden.

nightbeam

The hair of my evening beloved burned most brightly: to her I sent the coffin made of the lightest wood. It is swayed by waves like the bed of our dreams in Rome; it wears a white wig like I and speaks hoarsely: it talks like I do when I grant entry to hearts. It knows a French song about love, I sang it in autumn, when I tarried on journeys in Lateland and wrote letters to morning. A gorgeous skiff is that coffin, carved from the timber of emotions. I too sailed it downbloodstream, when I was younger than your eye. Now you are as young as a dead bird in March snow, now it comes to you and sings its French song. You are light: you sleep my spring to its end. I am lighter: I sing before strangers.

die jahre von dir zu mir

Wieder wellt sich dein Haar, wenn ich wein. Mit dem Blau deiner Augen deckst du den Tisch unsrer Liebe: ein Bett zwischen Sommer und Herbst. Wir trinken, was einer gebraut, der nicht ich war, noch du, noch ein dritter: wir schlürfen ein Leeres und Letztes. Wir sehen uns zu in den Spiegeln der Tiefsee und reichen uns rascher die Speisen: die Nacht ist die Nacht, sie beginnt mit dem Morgen, sie legt mich zu dir.

the years from you to me

Your hair waves again when I weep. With the blue of your eyes you set the table of our love: a bed between summer and autumn. We drink what someone brewed, who was neither I, nor you, nor a third: we lap up an emptiness and a vastness. We see ourselves in the mirrors of the deepsea and hand ourselves the dishes faster: the night is the night: it begins with the morning, it lays me down next to you.

lob der ferne

Im Quell deiner Augen leben die Garne der Fischer der Irrsee. Im Quell deiner Augen hält das Meer sein Versprechen. Hier werf ich, ein Herz, das geweilt unter Menschen, die Kleider von mir und den Glanz eines Schwures : Schwärzer im Schwarz, bin ich nackter. Abtrünnig erst bin ich treu. Ich bin du, wenn ich ich bin. Im Quell deiner Augen treib ich und träume von Raub. Ein Garn fing ein Garn ein : wir scheiden umschlungen. Im Quell deiner Augen erwürgt ein Gehenkter den Strang.

in praise of distance

In the springs of your eyes live the delirious sea’s fishermen’s nets. In the springs of your eyes the sea keeps its promise. Here I, a heart that dwelled among humans, throw off my clothes and the luster of an oath: Blacker in black, I am more naked. Only as a renegade am I faithful. I am you when I am I. In the springs of your eyes I drift and dream of plunder. A net snared a net: embracing, we separate. In the springs of your eyes a hanged man strangles the rope.

das ganze leben

Die Sonnen des Halbschlafs sind blau wie dein Haar eine Stunde vor Morgen. Auch sie wachsen rasch wie das Gras überm Grab eines Vogels. Auch sie lockt das Spiel, das wir spielten als Traum auf den Schiffen der Lust. Am Kreidefelsen der Zeit begegnen auch ihnen die Dolche. Die Sonnen des Tiefschlafs sind blauer: so war deine Locke nur einmal: Ich weilt als ein Nachtwind im käuflichen Schoß deiner Schwester; dein Haar hing im Baum über uns, doch warst du nicht da. Wir waren die Welt, und du warst ein Gesträuch vor den Toren. Die Sonnen des Todes sind weiß wie das Haar unsres Kindes: es stieg aus der Flut, als du aufschlugst ein Zelt auf der Düne. Es zückte das Messer des Glücks über uns mit erloschenen Augen.

the whole life

The suns of half sleep are blue like your hair an hour before dawn. They too grow fast like the grass over the grave of a bird. They too are tempted by the game we played as a dream on the ships of desire. At the chalk cliffs of time they too are met by the daggers. The suns of deep sleep are bluer: your lock was such only once: I sojourned as a nightwind in the venal lap of your sister; your hair hung in the tree above us, but you were not there. We were the world, and you were a shrub at the gates. The suns of death are white like the hair of our child: it stepped forth from the flood when you pitched a tent on the dune. It wielded the knife of happiness above us with extinguished eyes.

spät und tief

Boshaft wie goldene Rede beginnt diese Nacht. Wir essen die Äpfel der Stummen. Wir tuen ein Werk, das man gern seinem Stern überläßt; wir stehen im Herbst unsrer Linden als sinnendes Fahnenrot, als brennende Gäste vom Süden. Wir schwören bei Christus dem Neuen, den Staub zu vermählen dem Staube, die Vögel dem wandernden Schuh, unser Herz einer Stiege im Wasser. Wir schwören der Welt die heiligen Schwüre des Sandes, wir schwören sie gern, wir schwören sie laut von den Dächern des traumlosen Schlafes und schwenken das Weißhaar der Zeit… Sie rufen: Ihr lästert! Wir wissen es längst. Wir wissen es längst, doch was tuts? Ihr mahlt in den Mühlen des Todes das weiße Mehl der Verheißung, ihr setzet es vor unsern Brüdern und Schwestern – Wir schwenken das Weißhaar der Zeit. Ihr mahnt uns: Ihr lästert!

late and deep

Spiteful like golden speech this night begins. We eat the apples of the mute. We are doing a job one prefers to leave to one’s star; we stand in the autumn of our linden as a flag’s pensive red, as burning guests from the south. We swear upon Christ the New to marry dust to dust, the birds to the wandering shoe, our heart to a stair in the water. We swear to the world the holy oaths of the sand, we swear them easily, we swear them loudly from the rooftops of dreamless sleep and wave the white mane of time … They yell: You blaspheme! We’ve known it all along. We’ve known it all along, but so what? You grind in the mills of death the white meal of the Promise, you set it before our brothers and sisters— We wave the white mane of time. You caution us: You blaspheme!

Wir wissen es wohl, es komme die Schuld über uns. Es komme die Schuld über unser aller warnenden Zeichen, es komme das gurgelnde Meer, der geharnischte Windstoß der Umkehr, der mitternächtige Tag, es komme, was niemals noch war! Es komme ein Mensch aus dem Grabe.

We know it well, let guilt come down on us. Let guilt come down on us all our forewarning signs, let the gurgling sea come, the armored gust of the wind of a turning the midnight day, let come what never yet was! Let a man come forth from the grave.

corona

Aus der Hand frißt der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde. Wir schälen die Zeit aus den Nüssen und lehren sie gehn: die Zeit kehrt zurück in die Schale. Im Spiegel ist Sonntag, im Traum wird geschlafen, der Mund redet wahr. Mein Aug steigt hinab zum Geschlecht der Geliebten: wir sehen uns an, wir sagen uns Dunkles, wir lieben einander wie Mohn und Gedächtnis, wir schlafen wie Wein in den Muscheln, wie das Meer im Blutstrahl des Mondes. Wir stehen umschlungen im Fenster, sie sehen uns zu von der Straße: es ist Zeit, daß man weiß! Es ist Zeit, daß der Stein sich zu blühen bequemt, daß der Unrast ein Herz schlägt. Es ist Zeit, daß es Zeit wird. Es ist Zeit.

corona

Autumn eats its leaf out of my hand: we are friends. We shell time from the nuts and teach it to walk: time returns to the shell. In the mirror is Sunday, in the dream we sleep, the mouth speaks true. My eye goes down to my lover’s sex: we gaze at each other, we speak of dark things, we love each other like poppy and memory, we sleep like wine in the seashells, like the sea in the moon’s blood-beam. We stand and embrace at the window, they watch us from the street: it is time, for this to be known! It is time that the stone took the trouble to bloom, that unrest’s heart started to beat. It’s time for it to be time. It is time.

todesfuge

Schwarze Milch der Frühe wir trinken sie abends wir trinken sie mittags und morgens wir trinken sie nachts wir trinken und trinken wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete er schreibt es und tritt vor das Haus und es blitzen die Sterne er pfeift seine Rüden herbei er pfeift seine Juden hervor läßt schaufeln ein Grab in der Erde er befiehlt uns spielt auf nun zum Tanz Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts wir trinken dich morgens und mittags wir trinken dich abends wir trinken und trinken Ein Mann wohnt im Haus der spielt mit den Schlangen der schreibt der schreibt wenn es dunkelt nach Deutschland dein goldenes Haar Margarete Dein aschenes Haar Sulamith wir schaufeln ein Grab in den Lüften da liegt man nicht eng Er ruft stecht tiefer ins Erdreich ihr einen ihr andern singet und spielt er greift nach dem Eisen im Gurt er schwingts seine Augen sind blau stecht tiefer die Spaten ihr einen ihr andern spielt weiter zum Tanz auf Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts

deathfugue

Black milk of morning we drink you evenings we drink you at noon and mornings we drink you at night we drink and we drink we dig a grave in the air there one lies at ease A man lives in the house he plays with the snakes he writes he writes when it darkens to Deutschland your golden hair Margarete he writes and steps in front of his house and the stars glisten and he whistles his dogs to come he whistles his jews to appear let a grave be dug in the earth he commands us play up for the dance Black milk of dawn we drink you at night we drink you mornings and noontime we drink you evenings we drink and we drink A man lives in the house he plays with the snakes he writes he writes when it turns dark to Deutschland your golden hair Margarete Your ashen hair Shulamit we dig a grave in the air there one lies at ease He calls out jab deeper into the earth you there and you other men sing and play he grabs the gun in his belt he draws it his eyes are blue jab deeper your spades you there and you other men continue to play for the dance Black milk of dawn we drink you at night

wir trinken dich mittags und morgens wir trinken dich abends wir trinken und trinken ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete dein aschenes Haar Sulamith er spielt mit den Schlangen Er ruft spielt süßer den Tod der Tod ist ein Meister aus Deutschland er ruft streicht dunkler die Geigen dann steigt ihr als Rauch in die Luft dann habt ihr ein Grab in den Wolken da liegt man nicht eng Schwarze Milch der Frühe wir trinken dich nachts wir trinken dich mittags der Tod ist ein Meister aus Deutschland wir trinken dich abends und morgens wir trinken und trinken der Tod ist ein Meister aus Deutschland sein Auge ist blau er trifft dich mit bleierner Kugel er trifft dich genau ein Mann wohnt im Haus dein goldenes Haar Margarete er hetzt seine Rüden auf uns er schenkt uns ein Grab in der Luft er spielt mit den Schlangen und träumet der Tod ist ein Meister aus Deutschland dein goldenes Haar Margarete dein aschenes Haar Sulamith

we drink you at noon we drink you evenings we drink you and drink a man lives in the house your golden hair Margarete your ashen hair Shulamit he plays with the snakes He calls out play death more sweetly death is a master from Deutschland he calls scrape those fiddles more darkly then as smoke you’ll rise in the air then you’ll have a grave in the clouds there you’ll lie at ease Black milk of dawn we drink you at night we drink you at noon death is a master from Deutschland we drink you evenings and mornings we drink and drink death is a master from Deutschland his eye is blue he strikes you with lead bullets his aim is true a man lives in the house your golden hair Margarete he sets his dogs on us he gifts us a grave in the air he plays with the snakes and dreams death is a master from Deutschland your golden hair Margarete your ashen hair Shulamit

auf reisen

Es ist eine Stunde, die macht dir den Staub zum Gefolge, dein Haus in Paris zur Opferstatt deiner Hände, dein schwarzes Aug zum schwärzesten Auge. Es ist ein Gehöft, da hält ein Gespann für dein Herz. Dein Haar möchte wehn, wenn du fährst – das ist ihm verboten. Die bleiben und winken, wissen es nicht.

traveling

There is an hour that makes dust your escort, your house in Paris your hands’ sacrificial altar, your black eye the blackest eye. There is a homestead where a team for your heart pulls up. Your hair wants to waft when you ride—but that’s forbidden. Those who stay and wave don’t know it.

in ägypten

Du sollst zum Aug der Fremden sagen: Sei das Wasser. Du sollst, die du im Wasser weißt, im Aug der Fremden suchen. Du sollst sie rufen aus dem Wasser: Ruth! Noëmi! Mirjam! Du sollst sie schmücken, wenn du bei der Fremden liegst. Du sollst sie schmücken mit dem Wolkenhaar der Fremden. Du sollst zu Ruth und Mirjam und Noëmi sagen: Seht, ich schlaf bei ihr! Du sollst die Fremde neben dir am schönsten schmücken. Du sollst sie schmücken mit dem Schmerz um Ruth, um Mirjam und Noëmi. Du sollst zur Fremden sagen: Sieh, ich schlief bei diesen!

in egypt

You shall say to the eye of the stranger: Be the water. You shall seek those you know to be in the water, in the stranger’s eye. You shall call them forth from the water: Ruth! Naomi! Miriam! You shall adorn them, when you lie with the stranger. You shall adorn them with the stranger’s cloudhair. You shall tell Ruth and Miriam and Naomi: See, I sleep with her! You shall adorn the stranger next to you most beautifully. You shall adorn her with the sorrow for Ruth, Miriam, and Naomi. You shall tell the stranger: See, I slept with these!

ins nebelhorn

Mund im verborgenen Spiegel, Knie vor der Säule des Hochmuts, Hand mit dem Gitterstab: reicht euch das Dunkel, nennt meinen Namen, führt mich vor ihn.

into the foghorn

Mouth in the hidden mirror, Knee before the column of pride, Hand with the stanchion: hand yourselves the darkness, say my name, lead me to him.

•••

Vom Blau, das noch sein Auge sucht, trink ich als erster. Aus deiner Fußspur trink ich und ich seh: du rollst mir durch die Finger, Perle, und du wächst! Du wächst wie alle, die vergessen sind. Du rollst: das schwarze Hagelkorn der Schwermut fällt in ein Tuch, ganz weiß vom Abschiedwinken.

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Of the blue, that still seeks his eye, I’ll be the first to drink. From the trace of your foot I’ll drink and I’ll see: you roll through my fingers, pearl, and you grow! You grow like all who are forgotten. You roll: melancholia’s black hailstone falls into a cloth, all white from waving goodbye.

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Wer wie du und alle Tauben Tag und Abend aus dem Dunkel schöpft, pickt den Stern aus meinen Augen, eh er funkelt, reißt das Gras aus meinen Brauen, eh es weiß ist, wirft die Tür zu in den Wolken, eh ich stürze. Wer wie du und alle Nelken Blut als Münze braucht und Tod als Wein, bläst das Glas für seinen Kelch aus meinen Händen, färbt es mit dem Wort, das ich nicht sagte, rot, schlägts in Stücke mit dem Stein der fernen Träne.

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Who like you and all doves scoops day and evening from the darkness, picks the star from my eyes before it twinkles, tears the grass from my eyebrows before it turns white, slams the door shut in the clouds before I fall. Who like you and all carnations needs blood as coin and death as wine, blows the glass for its cup from my hands, colors it red with the word I didn’t say, smashes it to pieces with the stone of the distant tear.

brandmal

Wir schliefen nicht mehr, denn wir lagen im Uhrwerk der Schwermut und bogen die Zeiger wie Ruten, und sie schnellten zurück und peitschten die Zeit bis aufs Blut, und du redetest wachsenden Dämmer, und zwölfmal sagte ich du zur Nacht deiner Worte, und sie tat sich auf und blieb offen, und ich legt ihr ein Aug in den Schoß und flocht dir das andre ins Haar und schlang zwischen beide die Zündschnur, die offene Ader – und ein junger Blitz schwamm heran.

stigma

We slept no more, for we lay in melancholia’s clockwork and bent the hands like rods, and they sprang back and whipped time and drew blood, and you spoke a budding dusk, and twelve times I said you to the night of your words, and it opened and stayed ajar, and I put one eye in its lap and braided the other into your hair and looped the fuse between the two, the open vein — and a young lightning bolt swam along.

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Wer sein herz aus der Brust reißt zur Nacht, der langt nach der Rose. Sein ist ihr Blatt und ihr Dorn, ihm legt sie das Licht auf den Teller, ihm füllt sie die Gläser mit Hauch, ihm rauschen die Schatten der Liebe. Wer sein Herz aus der Brust reißt zur Nacht und schleudert es hoch: der trifft nicht fehl, der steinigt den Stein, dem läutet das Blut aus der Uhr, dem schlägt seine Stunde die Zeit aus der Hand: er darf spielen mit schöneren Bällen und reden von dir und von mir.

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He who rips his heart from his breast at night, reaches for a rose. His are its leaf and its thorn, for him it lays its light on the plate, for him it fills the glasses with breath, for him whir the shadows of love. He who rips his heart from his breast at night and hurls it upward: he does not miss, he stones the stone, for him blood rings from the clock, his hour knocks time out of his hand: he may play with lovelier balls and talk of you and of me.

kristall

Nicht an meinen Lippen suche deinen Mund, nicht vorm Tor den Fremdling, nicht im Aug die Träne. Sieben Nächte höher wandert Rot zu Rot, sieben Herzen tiefer pocht die Hand ans Tor, sieben Rosen später rauscht der Brunnen.

crystal

Not on my lips seek your mouth, not outside the gate the stranger, not in the eye the tear. Seven nights higher, red wanders to red, seven hearts lower, the hand knocks at the gate, seven roses later, rustles the fountain.

totenhemd

Was du aus Leichtem wobst, trag ich dem Stein zu Ehren. Wenn ich im Dunkel die Schreie wecke, weht es sie an. Oft, wenn ich stammeln soll, wirft es vergessene Falten, und der ich bin, verzeiht dem, der ich war. Aber der Haldengott rührt seine dumpfeste Trommel, und wie die Falte fiel, runzelt der Finstre die Stirn.

shroud

What you of gossamer wove, I wear in honor of stone. When in the dark I wake the screams, it wafts above them. Often, when I should stammer, it throws forgotten creases, and who I am forgives the one I was. But the attleheapgod beats his dullest drum, and just as the crease runs, the Dark One frowns.

auf hoher see

Paris, das Schifflein, liegt im Glas vor Anker: so halt ich mit dir Tafel, trink dir zu. Ich trink so lang, bis dir mein Herz erdunkelt, so lange, bis Paris auf seiner Träne schwimmt, so lange, bis es Kurs nimmt auf den fernen Schleier, der uns die Welt verhüllt, wo jedes Du ein Ast ist, an dem ich hänge als ein Blatt, das schweigt und schwebt.

on the high seas

Paris, a tiny ship, lies at anchor in the glass: and so I feast with you, drink to you. I drink until my heart endarkens for you, until Paris swims on its tear, until it sets course for the distant veil that shrouds the world for us, where every You is a branch, from which I hang, a leaf, that in silence sways.

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Ich bin allein, ich stell die Aschenblume ins Glas voll reifer Schwärze. Schwestermund, du sprichst ein Wort, das fortlebt vor den Fenstern, und lautlos klettert, was ich träumt, an mir empor. Ich steh im Flor der abgeblühten Stunde und spar ein Harz für einen späten Vogel: er trägt die Flocke Schnee auf lebensroter Feder; das Körnchen Eis im Schnabel, kommt er durch den Sommer.

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I am alone, I put the ashflower in the glass full of ripe blackness. Sistermouth, you speak no word that survives before the windows, and what I dreamed climbs soundlessly up on me. I stand in the gauze-pile of the withered hour and spare some pine sap for a late bird: it carries the snowflake on a feather red as life; a kernel of ice in the beak, it gets through summer.

die krüge

für Klaus Demus

An den langen Tischen der Zeit zechen die Krüge Gottes. Sie trinken die Augen der Sehenden leer und die Augen der Blinden, die Herzen der waltenden Schatten, die hohle Wange des Abends. Sie sind die gewaltigsten Zecher: sie führen das Leere zum Mund wie das Volle und schäumen nicht über wie du oder ich.

the jars

for Klaus Demus

At the long tables of time God’s jars are boozing. They drain the eyes of the seeing and the eyes of the blind, the hearts of the governing shadows, evening’s hollow cheek. They are the mightiest boozers: they raise to their lips the empty as well as the full and don’t brim over like you or I.

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Nachts, wenn das Pendel der Liebe schwingt zwischen Immer und Nie, stößt dein Wort zu den Monden des Herzens und dein gewitterhaft blaues Aug reicht der Erde den Himmel. Aus fernem, aus traumgeschwärztem Hain weht uns an das Verhauchte, und das Versäumte geht um, groß wie die Schemen der Zukunft. Was sich nun senkt und hebt, gilt dem zuinnerst Vergrabnen: blind wie der Blick, den wir tauschen, küßt es die Zeit auf den Mund.

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At night, when the pendulum of love swings between Always and Never, your word accosts the moons of the heart and your tempest-blue eye hands heaven to the earth. From afar, from a dream-blackened grove the exhaled wafts about us, and what’s been neglected roams, large as future’s outlines. What now sinks and rises is meant for what lies buried deep down: blind like the gaze we exchange, it kisses time on the mouth.

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So schlafe, und mein Aug wird offen bleiben. Der Regen füllt’ den Krug, wir leerten ihn. Es wird die Nacht ein Herz, das Herz ein Hälmlein treiben – Doch ists zu spät zum Mähen, Schnitterin. So schneeig weiß sind, Nachtwind, deine Haare! Weiß, was mir bleibt, und weiß, was ich verlier! Sie zählt die Stunden, und ich zähl die Jahre. Wir tranken Regen. Regen tranken wir.

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So sleep, and my eye will remain open. The rain filled the jar, we emptied it. Night will grow a heart, the heart, a little stalk — But it’s too late to mow, reaperess. So snow white is, nightwind, your hair! White, what remains for me, white, what I lose! She counts the hours, and I count the years. We drank rain. Rain we drank.

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So bist du denn geworden wie ich dich nie gekannt: dein Herz schlägt allerorten in einem Brunnenland, wo kein Mund trinkt und keine Gestalt die Schatten säumt, wo Wasser quillt zum Scheine und Schein wie Wasser schäumt. Du steigst in alle Brunnen, du schwebst durch jeden Schein. Du hast ein Spiel ersonnen, das will vergessen sein.

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So you have become as I never knew you: your heart beats everywhere in a land of fountains, where no mouth drinks and no shape seams the shadows, where water pretends to well and presence like water foams. You step into the fountains all, you float through all pretense. You have contrived a game that wants to be forgotten.

die feste burg

Ich weiß das abendlichste aller Häuser: ein viel tiefres Aug als deines hält dort Ausschau. Vom Giebel weht die große Kummerfahne: ihr grünes Tuch – du weißt nicht, daß du’s webtest. Auch fliegts so hoch, als hättst nicht du’s gewebt. Das Wort, von dem du Abschied nahmst, heißt dich am Tor willkommen, und was dich hier gestreift hat, Halm und Herz und Blume, ist längst dort Gast und streift dich nimmermehr. Doch trittst in jenem Haus du vor den Spiegel, so sehen drei, so sehen Blume, Herz und Halm dich an. Und jenes tiefre Aug, es trinkt dein tiefes Auge.

the mighty fortress

I know the most eveningly of all houses: an eye much deeper than yours keeps lookout there. From the gable the great sorrow-flag waves: its green cloth—you don’t know it’s you who wove it. And yet it flies so high as though it wasn’t you who wove it. The word from which you took leave welcomes you at the gate, and what brushed against you here, stalk and heart and flower, have long been guests there and will graze you never more. But if in that house you face the mirror, then the three, then flower, heart and stalk will gaze at you. And that deeper eye, it drinks your deep eye.

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Der Tauben weißeste flog auf: ich darf dich lieben! Im leisen Fenster schwankt die leise Tür. Der stille Baum trat in die stille Stube. Du bist so nah, als weiltest du nicht hier. Aus meiner Hand nimmst du die große Blume: sie ist nicht weiß, nicht rot, nicht blau – doch nimmst du sie. Wo sie nie war, da wird sie immer bleiben. Wir waren nie, so bleiben wir bei ihr.

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The whitest of doves took off: I may love you! In the faint window sways the faint door. The quiet tree stepped into the quiet parlor. You’re so near, as if you didn’t dwell here. From my hand you take the great flower: It’s neither white nor red nor blue—yet you take it. Where it never was, there it will forever be. We never were, so we will be with it.

schlaf und speise

Der Hauch der Nacht ist dein Laken, die Finsternis legt sich zu dir. Sie rührt dir an Knöchel und Schläfe, sie weckt dich zu Leben und Schlaf, sie spürt dich im Wort auf, im Wunsch, im Gedanken, sie schläft bei jedem von ihnen, sie lockt dich hervor. Sie kämmt dir das Salz aus den Wimpern und tischt es dir auf, sie lauscht deinen Stunden den Sand ab und setzt ihn dir vor. Und was sie als Rose war, Schatten und Wasser, schenkt sie dir ein.

sleep and nourishment

Night’s breath is your sheet, darkness lies down beside you. It touches your ankle and temple, it wakes you to life and to sleep, it tracks you in word, wish, and thought, it sleeps with each one of these, it lures you out. It combs the salt from your eyelashes and serves it up to you, it listens for the sand in your hours and sets it in front of you. And what it was as rose, shadow and water, it pours for you.

der reisekamerad

Deiner Mutter Seele schwebt voraus. Deiner Mutter Seele hilft die Nacht umschiffen, Riff um Riff. Deiner Mutter Seele peitscht die Haie vor dir her. Dieses Wort ist deiner Mutter Mündel. Deiner Mutter Mündel teilt dein Lager, Stein um Stein. Deiner Mutter Mündel bückt sich nach der Krume Lichts.

the traveling companion

Your mother’s soul sails ahead. Your mother’s soul helps navigate the night, reef after reef. Your mother’s soul whips on the sharks before you. This word is your mother’s ward. Your mother’s ward shares your cot, stone by stone. Your mother’s ward bends down toward the crumb of light.

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Augen: schimmernd vom Regen, der strömte, als Gott mir zu trinken befahl. Augen: Gold, das die Nacht in die Hände mir zählt’, als ich Nesseln pflückt’ und die Schatten der Sprüche reutet’. Augen: Abend, der über mir aufglomm, als ich aufriß das Tor und durchwintert vom Eis meiner Schläfen durch die Weiler der Ewigkeit sprengt’.

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Eyes: shining from the rain streaming down when God ordered me to drink. Eyes: gold, that night counted into my hands, as I gathered nettles and uprooted the sayings’ shadows. Eyes: evening, that glowered above me as I tore open the gate and, wintered through and through by my temples’ ice, hurtled through eternity’s hamlets.

die ewigkeit

Rinde des Nachtbaums, rostgeborene Messer flüstern dir zu die Namen, die Zeit und die Herzen. Ein Wort, das schlief, als wirs hörten, schlüpft unters Laub: beredt wird der Herbst sein, beredter die Hand, die ihn aufliest, frisch wie der Mohn des Vergessens der Mund, der sie küßt.

eternity

Rind of the nighttree, rustborn knives whisper the names, time, and hearts to you. A word that slept, when we heard it, slips under the foliage: autumn will be eloquent, more eloquent, the hand, that gathers it, fresh like the poppy of forgetting, the mouth that kisses it.

brandung

Du, Stunde, flügelst in den Dünen. Die Zeit, aus feinem Sande, singt in meinen Armen: ich lieg bei ihr, ein Messer in der Rechten. So schäume, Welle! Fisch, trau dich hervor! Wo Wasser ist, kann man noch einmal leben, noch einmal mit dem Tod im Chor die Welt herübersingen, noch einmal aus dem Hohlweg rufen: Seht, wir sind geborgen, seht, das Land war unser, seht, wie wir dem Stern den Weg vertraten!

breakers

You, hour, you flutter in the dunes. Time, made of fine sand, sings in my arms: I lie next to it, a knife in my right hand. Just foam, wave! Fish, dare come out! Where there’s water, one can live once more, once more in chorus with death to sing the world hither, once more to call out from the defile: See, we are salvaged, see, the land was ours, see, how we obstructed the star’s path!

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Aus Herzen und Hirnen sprießen die Halme der Nacht, und ein Wort, von Sensen gesprochen, neigt sie ins Leben. Stumm wie sie wehn wir der Welt entgegen: unsere Blicke, getauscht, um getröstet zu sein, tasten sich vor, winken uns dunkel heran. Blicklos schweigt nun dein Aug in mein Aug sich, wandernd heb ich dein Herz an die Lippen, hebst du mein Herz an die deinen: was wir jetzt trinken, stillt den Durst der Stunden; was wir jetzt sind, schenken die Stunden der Zeit ein. Munden wir ihr? Kein Laut und kein Licht

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From hearts and brains sprout the stalks of night, and a word, spoken by scythes, bends them into life. Mute like them we waft toward the world: our gazes, exchanged to be consoled, fumble forward beckon us darkly. Gazeless your eye into my eye now silences itself, wandering I raise your heart to my lips, you raise my heart to yours: what we drink now quenches the thirst of hours, what we are now, the hours pour into time’s cup. Does it like how we taste? No sound and no light

schlüpft zwischen uns, es zu sagen. O Halme, ihr Halme. Ihr Halme der Nacht.

slips between us, to tell us. O stalks, you stalks. You stalks of night.

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Unstetes Herz, dem die Heide die Stadt baut inmitten der Kerzen und Stunden, du steigst mit den Pappeln hinan zu den Teichen: im Nächtlichen schnitzt dort die Flöte den Freund ihres Schweigens und zeigt ihn den Wassern. Am Ufer wandelt vermummt der Gedanke und lauscht: denn nichts tritt hervor in eigner Gestalt, und das Wort, das über dir glänzt, glaubt an den Käfer im Farn.

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Unsteady heart, for which the heath builds the town amidst the candles and the hours, you step with the poplars down to the ponds: there at night the flute whittles her silence’s friend and shows him to the waters. On the shore hooded thought wanders and listens: for nothing steps forth under its own shape, and the word that shines above you has faith in the beetle under the ferns.

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Sie kämmt ihr Haar wie mans den Toten kämmt: sie trägt den blauen Scherben unterm Hemd. Sie trägt den Scherben Welt an einer Schnur. Sie weiß die Worte, doch sie lächelt nur. Sie mischt ihr Lächeln in den Becher Wein: du mußt ihn trinken, in der Welt zu sein. Du bist das Bild, das ihr der Scherben zeigt, wenn sie sich sinnend übers Leben neigt.

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She combs her hair as one combs that of the dead: she carries the blue shard under her shirt. She carries the world shard on a string. She knows the words, but only smiles. She mixes her smile in the cup with the wine: you have to drink it, to be in the world. You are the image the shard shows to her, when in contemplation she leans over this life.

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Da du geblendet von Worten ihn stampfst aus der Nacht, den Baum, dem sein Schatten vorausblüht: fliegt ihm das Aschenlid zu, darunter das Auge der Schwester Schnee zu Gedanken verspann – Nun ist des Laubes genug, Windhauch und Spruch zu erraten, und die Sterne, gehäuft, stehn jetzt im Spiegel der Zeit. Setze den Fuß in die Mulde, spanne das Zelt: sie, die Schwester, folgt dir dahin, und der Tod, aus der Lidspalte tretend, bricht zum Willkomm euch das Brot, langt nach dem Becher wie ihr. Und ihr würzt ihm den Wein.

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As you blinded by words stamp it out of the night: the tree, whose shadow blossoms ahead— its ashlid slams shut, below it the sister’s eye spun snow into thoughts— Now there’s enough foliage, to puzzle out windbreath and saying, and the stars, heaped, now stand in the mirror of time. Set your foot in the hollow, rig the tent: she, the sister, follows you there, and death, stepping forth from the lidslit, breaks bread to welcome you, reaches for the cup as you do. And you two spice his wine.

landschaft

Ihr hohen Pappeln – Menschen dieser Erde! Ihr schwarzen Teiche Glücks – ihr spiegelt sie zu Tode! Ich sah dich, Schwester, stehn in diesem Glanze.

landscape

You tall poplars—humans of this earth! You black ponds of happiness—you mirror them to death! I saw you, sister, stand in that radiance.

stille!

Stille! Ich treibe den Dorn in dein Herz, denn die Rose, die Rose steht mit den Schatten im Spiegel, sie blutet! Sie blutete schon, als wir mischten das Ja und das Nein, als wirs schlürften, weil ein Glas, das vom Tisch sprang, erklirrte: es läutete ein eine Nacht, die finsterte länger als wir. Wir tranken mit gierigen Mündern: es schmeckte wie Galle, doch schäumt’ es wie Wein – Ich folgte dem Strahl deiner Augen, und die Zunge lallte uns Süße … (So lallt sie, so lallt sie noch immer.) Stille! Der Dorn dringt dir tiefer ins Herz: er steht im Bund mit der Rose.

silence!

Silence! I drive the thorn into your heart, because the rose, the rose stands with the shadow in the mirror, and bleeds! It bled already when we mixed the Yes and the No, when we sipped it, because a glass that jumped from the table rang out: it rang in a night that darkened longer than we. We drank with greedy mouths: it tasted like bile, yet it foamed like wine— I followed the beam of your eyes, and the tongue babbled something sweet … (So it babbles, so it still and always babbles.) Silence! The thorn drives deeper into your heart: it is in league with the rose.

wasser und feuer

So warf ich dich denn in den Turm und sprach ein Wort zu den Eiben, draus sprang eine Flamme, die maß dir ein Kleid an, dein Brautkleid: Hell ist die Nacht, hell ist die Nacht, die uns Herzen erfand hell ist die Nacht! Sie leuchtet weit übers Meer, sie weckt die Monde im Sund und hebt sie auf gischtende Tische, sie wäscht sie mir rein von der Zeit: Totes Silber, leb auf, sei Schüssel und Napf wie die Muschel! Der Tisch wogt stundauf und stundab, der Wind füllt die Becher, das Meer wälzt die Speise heran: das schweifende Aug, das gewitternde Ohr, den Fisch und die Schlange – Der Tisch wogt nachtaus und nachtein, und über mir fluten die Fahnen der Völker, und neben mir rudern die Menschen die Särge an Land, und unter mir himmelts und sternts wie daheim um Johanni! Und ich blick hinüber zu dir,

water and fire

So I threw you in the tower and spoke a word with the yews, from which shot a flame that measured you for a dress, your wedding dress: Bright is the night, bright is the night that invented hearts for us, bright is the night! It shines far over the sea, it awakens the moons in the narrows and lifts them on foaming tables, it washes them clean of time for me: Dead silver, revive, be bowl and cup like the shell! The table billows up and down the hours, the wind fills the cups, the sea rolls along the food: the wandering eye, the storming ear, the fish and the serpent— The table billows night in, night out, and above me the flags of the nations flutter, and next to me humans are rowing the coffins ashore, and under me it skys & it stars like once at home around St. John’s! And I look over at you,

Feuerumsonnte: Denk an die Zeit, da die Nacht mit uns auf den Berg stieg, denk an die Zeit, denk, daß ich war, was ich bin: ein Meister der Kerker und Türme, ein Hauch in den Eiben, ein Zecher im Meer, ein Wort, zu dem du herabbrennst.

the fire-besunned: think of the time when night climbed the mountain with us, think of the time, think, that I was what I am: a master of prisons and towers, a breath in the yews, a reveler in the sea, a word you burn down toward.

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Zähle die Mandeln, zähle, was bitter war und dich wachhielt, zähl mich dazu: Ich suchte dein Aug, als du’s aufschlugst und niemand dich ansah, ich spann jenen heimlichen Faden, an dem der Tau, den du dachtest, hinunterglitt zu den Krügen, die ein Spruch, der zu niemandes Herz fand, behütet. Dort erst tratest du ganz in den Namen, der dein ist, schrittest du sicheren Fußes zu dir, schwangen die Hämmer frei im Glockenstuhl deines Schweigens, stieß das Erlauschte zu dir, legte das Tote den Arm auch um dich, und ihr ginget selbdritt durch den Abend. Mache mich bitter. Zähle mich zu den Mandeln.

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Count the almonds, count what was bitter and kept you awake, count me among them: I searched for your eye, when you opened it and no one looked at you, I spun that secret thread, along which the dew you thought slid down to the jars, watched over by a saying that found its way to no one’s heart. Only there did you wholly enter the name that is yours, did you step sure-footed toward yourself, did the hammers swing free in the belfry of your silence, the overheard reach you, the dead put its arm around you too, and all three of you walked through the evening. Make me bitter. Count me among the almonds.

Von Schwelle zu Schwelle für Gisèle

Threshold to Threshold for Gisèle

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Ich hörte sagen, es sei im Wasser ein Stein und ein Kreis und über dem Wasser ein Wort, das den Kreis um den Stein legt. Ich sah meine Pappel hinabgehn zum Wasser, ich sah, wie ihr Arm hinuntergriff in die Tiefe, ich sah ihre Wurzeln gen Himmel um Nacht flehn. Ich eilt ihr nicht nach, ich las nur vom Boden auf jene Krume, die deines Auges Gestalt hat und Adel, ich nahm dir die Kette der Sprüche vom Hals und säumte mit ihr den Tisch, wo die Krume nun lag. Und sah meine Pappel nicht mehr.

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I heard it said, there is in the water a stone and a circle and above the water a word that lays the circle around the stone. I saw my poplar go down to the water, I saw its arm reach down into the depth, I saw its roots beg skyward for night. I did not hurry after it, I picked up from the ground only the crumb that has your eye’s shape and nobility I took the chain of sayings off your neck and with it framed the table where the crumb now lay. And saw my poplar no more.

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Im Spätrot schlafen die Namen: einen weckt deine Nacht und führt ihn, mit weißen Stäben entlangtastend am Südwall des Herzens, unter die Pinien: eine, von menschlichem Wuchs, schreitet zur Töpferstadt hin, wo der Regen einkehrt als Freund einer Meeresstunde. Im Blau spricht sie ein schattenverheißendes Baumwort, und deiner Liebe Namen zählt seine Silben hinzu.

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In late-red the names sleep: one, your night wakes and leads, with white staffs groping along the heart’s south wall, under the pine trees: one, of human size, walks toward the potter’s town, where rain comes to visit as friend of a seahour. In the blue it speaks a shadow-promising treeword, and your love’s name adds its own syllables.

leuchten

Schweigenden Leibes liegst du im Sand neben mir, Übersternte. ....... Brach sich ein Strahl herüber zu mir? Oder war es der Stab, den man brach über uns, der so leuchtet?

to shine

With body silent you lie in the sand beside me, you: starred-over. ....... Did a beam break through to me? Or was it the staff they broke over us that shines so bright?

gemeinsam

Da nun die Nacht und die Stunde, so auf den Schwellen nennt, die eingehn und ausgehn, guthieß, was wir getan, da uns kein Drittes den Weg wies, werden die Schatten nicht einzeln kommen, wenn mehr sein soll als heute sich kundtat, werden die Fittiche nicht später dir rauschen als mir – Sondern es rollt übers Meer der Stein, der neben uns schwebte, und in der Spur, die er zieht, laicht der lebendige Traum.

together

As now night and the hour, naming on the thresholds what enters and leaves, countenanced what we did, as no third showed us the way, the shadows will not come singly, should there be more than revealed itself today, the wings won’t roar later for you than for me— But over the sea the stone shall roll, the one hovered near us, and in the spoor it traces the living dream spawns.

mit äxten spielend

Sieben Stunden der Nacht, sieben Jahre des Wachens: mit Äxten spielend, liegst du im Schatten aufgerichteter Leichen – o Bäume, die du nicht fällst! –, zu Häupten den Prunk des Verschwiegnen, den Bettel der Worte zu Füßen, liegst du und spielst mit den Äxten – und endlich blinkst du wie sie.

playing with axes

Seven hours of night, seven years of being awake: playing with axes, you lie in the shadow of erected corpses —o trees that you don’t fell!— at their heads the pomp of the silenced, the word trash at their feet, you lie there and play with the axes— and finally you blink like them.

das schwere

Das Schwere, das du mir zuwarfst: es macht mir den Stein nicht gewogen, der aufklafft, wenn ich mit murmelndem Finger in sein von Tiefen gekämmtes Haar greif. Dich nur neigt zu mir hin, was du geworfen. Rede von Blei. Rede von Blei, sobald uns der Mond glänzt. Strähle mein Pferd. Strähle mein Pferd, wenn die Hand hier das Brot bricht. Reit’s an den Tisch hier zur Tränke.

the load

The load you threw at me: it does not dispose me well toward the stone that gapes when with murmuring finger I grab for its depth-combed hair. Only you’re bent toward me by what you threw. Speak of lead. Speak of lead, as soon as the moon shines for us. Curry my horse. Curry my horse, when the hand here breaks the bread. Ride it to the table here to the trough.

ein körnchen sands

Stein, aus dem ich dich schnitzt, als die Nacht ihre Wälder verheerte: ich schnitzt dich als Baum und hüllt dich ins Braun meines leisesten Spruchs wie in Borke – Ein Vogel, der rundesten Träne entschlüpft, regt sich wie Laub über dir: du kannst warten, bis unter allen den Augen ein Sandkorn dir aufglimmt, ein Körnchen Sands, das mir träumen half, als ich niedertaucht, dich zu finden – Du treibst ihm die Wurzel entgegen, die dich flügge macht, wenn der Boden von Tod glüht, du reckst dich empor, und ich schweb dir voraus als ein Blatt, das weiß, wo die Tore sich auftun.

a grainlet of sand

Stone, from which I carved you, while night wreaked havoc on its forests: I carved you as a tree I wrapped you into the brown of my softest saying as if in bark— A bird, slipped out of the roundest tear, stirs like foliage above you: you can wait, until among all the eyes a sandgrain glimmers up to you, a grainlet of sand that helped me dream, when I dove down to find you— You drive the root toward it, that fledges you, when the ground glows with death, you rear up, and I float ahead of you as a leaf that knows where the gates open.

strähne

Strähne, die ich nicht flocht, die ich wehn ließ, die weiß ward von Kommen und Gehen, die sich gelöst von der Stirn, an der ich vorbeiglitt im Stirnenjahr –: dies ist ein Wort, das sich regt Firnen zulieb, ein Wort, das schneewärts geäugt, als ich, umsommert von Augen, der Braue vergaß, die du über mich spanntest, ein Wort, das mich mied, als die Lippe mir blutet’ vor Sprache. Dies ist ein Wort, das neben den Worten einherging, ein Wort nach dem Bilde des Schweigens, umbuscht von Singrün und Kummer. Niedergehn hier die Fernen, und du, ein flockiger Haarstern, schneist hier herab und rührst an den erdigen Mund.

lock

Lock, that I didn’t braid, that I let blow, that turned white from coming and going, that parted from the forehead, past which I slid in the year of foreheads—: this is a word that bestirs itself for the love of firn, a word that gazes snow-ward, as I, ensummered by eyes, forgot the brow you tautened above me, a word that avoided me, when my lip bled from language. This is a word that walked along beside the words, a word after the image of silence, ambushed by evergreen and sorrow. Here the distances descend, and you, a flaky comet’s tail, snow down, here, and touch the earthy mouth.

aus dem meer

Wir haben begangen das Eine und Leise, wir schossen hinab in die Tiefe, aus der man der Ewigkeit Schaum spinnt – Wir haben ihn nicht gesponnen, wir hatten die Hände nicht frei. Sie blieben verflochten zu Netzen – von obenher zerren sie dran … O messerumfunkelte Augen: wir fingen den Schattenfisch, seht!

out of the sea

We have tread on the One and the Quiet, we shot down into the depths, from which one spins eternity’s foam— We did not spin it, our hands were not free. They were woven into nets— from above they tug at them … O eyes, knives flashing around you: we caught the shadowfish, see!

zwiegestalt

Laß dein Aug in der Kammer sein eine Kerze, den Blick einen Docht, laß mich blind genug sein, ihn zu entzünden. Nein. Laß anderes sein. Tritt vor dein Haus, schirr deinen scheckigen Traum an, laß seine Hufe reden zum Schnee, den du fortbliest vom First meiner Seele.

biform

Let your eye in the chamber be a candle, the gaze a wick, let me be blind enough to light it. No. Let it be otherwise. Step out of your house, harness your skewbald dream, let its hoofs talk to the snow that you blew off the ridge of my soul.

fernen

Aug in Aug, in der Kühle, laß uns auch solches beginnen: gemeinsam laß uns atmen den Schleier, der uns voreinander verbirgt, wenn der Abend sich anschickt zu messen, wie weit es noch ist von jeder Gestalt, die er annimmt, zu jeder Gestalt, die er uns beiden geliehn.

distances

Eye to eye, in the cool, let’s also begin suchlike: together let’s breathe the veil that hides us from each other, when evening sets up to measure how far it still is from each shape it assumes to each shape it has loaned us both.

wo eis ist

Wo Eis ist, ist Kühle für zwei. Für zwei: so ließ ich dich kommen. Ein Hauch wie von Feuer war um dich – Du kamst von der Rose her. Ich fragte: Wie hieß man dich dort? Du nanntest ihn mir, jenen Namen: ein Schein wie von Asche lag drauf – Von der Rose her kamst du. Wo Eis ist, ist Kühle für zwei: ich gab dir den Doppelnamen. Du schlugst dein Aug auf darunter – Ein Glanz lag über der Wuhne. Nun schließ ich, so sprach ich, das meine –: Nimm dieses Wort – mein Auge redet’s dem deinen! Nimm es, sprich es mir nach, sprich es mir nach, sprich es langsam, sprich’s langsam, zögr es hinaus, und dein Aug – halt es offen so lang noch!

where there’s ice

Where there’s ice, it’s cool for two. For two: so I let you come. A breath as of fire was around you— You came from where the rose is. I asked: what did they call you back there? You told it to me, that name: a glare as of ashes coated it— From where the rose is you came. Where there’s ice, it’s cool for two: I gave you the double name. You opened your eye beneath it— A luster lay over the hole in the ice. Now I close, is what I said, my own—: Take this word—my eye spoke it to yours! Take it, repeat it after me, repeat it after me, say it slowly, say it slowly, draw it out, and your eye—keep it open the while!

von dunkel zu dunkel

Du schlugst die Augen auf – ich seh mein Dunkel leben. Ich seh ihm auf den Grund: auch da ists mein und lebt. Setzt solches über? Und erwacht dabei? Wes Licht folgt auf dem Fuß mir, daß sich ein Ferge fand?

from darkness to darkness

You opened your eyes—I see my darkness live. I see to the bottom of it: there too it’s mine, and lives. Does this carry across? And withal wake up? Whose light follows on my heels, that a ferryman was found?

in gestalt eines ebers

In Gestalt eines Ebers stampft dein Traum durch die Wälder am Rande des Abends. Blitzendweiß wie das Eis, aus dem er hervorbrach, sind seine Hauer. Eine bittere Nuß wühlt er hervor unterm Laub, das sein Schatten den Bäumen entriß, eine Nuß, schwarz wie das Herz, das dein Fuß vor sich herstieß, als du selber hier schrittst. Er spießt sie auf und erfüllt das Gehölz mit grunzendem Schicksal, dann treibts ihn hinunter zur Küste, dorthin, wo das Meer seiner Feste finsterstes gibt auf den Klippen: vielleicht daß eine Frucht wie die seine das feiernde Auge entzückt,

in the shape of a boar

In the shape of a boar your dream stomps through the woods at evening’s edge. Lighteningwhite like the ice, from which it broke forth, are its tusks. A bitter nut it rooted up from beneath the foliage, that its shadow tore from the trees, a nut, as black as the heart, that your foot kicked along, when you walked here yourself. Spearing it fills the thicket with grunting fate, then something drives it down to the coast, where the sea throws its darkest feast on the cliffs: maybe a fruit like his delights the feasting eye

das solche Steine geweint hat.

that has wept such stones.

bretonischer strand

Versammelt ist, was wir sahen, zum Abschied von dir und von mir: das Meer, das uns Nächte an Land warf, der Sand, der sie mit uns durchflogen, das rostrote Heidekraut droben, darin die Welt uns geschah.

breton beach

Gathered is what we saw, from your and my leave-taking: the sea that beached nights for us, the sand that flew through them with us, the rust-red heather above, wherein the world happened for us.

gut

Gut, daß ich über dich hinflog. Gut, daß auch ich mir erklang, als der Himmel dir quoll aus den Augen. Gut, daß ich sah, wessen Stern darin glomm – Gut, daß ich dennoch nicht aufschrie. Denn nun gellt dir die Stimme im Ohr, die mich wild vor sich herstieß. Und der mich peitschte, der Regen, meißelt dir jetzt einen Mund, der spricht, wenn die Sterne schrumpfen, der schwillt, wenn die Himmel verebben.

good

Good, that I flew above you. Good, that I resounded for myself too when the sky welled from your eyes. Good, that I saw whose star smoldered in there— Good, that despite this I didn’t cry out. For now in your ear shrills the voice that wildly pushed me ahead of itself. And what whipped me, the rain, now chisels you a mouth that speaks when the stars shrink, that swells when the heavens ebb away.

zu zweien

Zu zweien schwimmen die Toten, zu zweien, umflossen von Wein. Im Wein, den sie über dich gossen, schwimmen die Toten zu zwein. Sie flochten ihr Haar sich zu Matten, sie wohnen einander bei. Du wirf deinen Würfel noch einmal und tauch in ein Auge der Zwei.

by twos

The dead swim by twos, by twos, girdled by wine. In this girdle of wine, the dead, they swim by twos. They braided their hair into mats, they live toward each other. You, throw once more your die and dive into the two’s eye.

der gast

Lange vor Abend kehrt bei dir ein, der den Gruß getauscht mit dem Dunkel. Lange vor Tag wacht er auf und facht, eh er geht, einen Schlaf an, einen Schlaf, durchklungen von Schritten: du hörst ihn die Fernen durchmessen und wirfst deine Seele dorthin.

the guest

Long before nightfall the one who exchanged greetings with darkness stops over with you. Long before daylight he wakes and kindles, before leaving, a sleep, a sleep, echoing with footsteps: you hear him surveying the distances and throw your soul over there.

grabschrift für françois

Die beiden Türen der Welt stehen offen: geöffnet von dir in der Zwienacht. Wir hören sie schlagen und schlagen und tragen das ungewisse, und tragen das Grün in dein Immer. Oktober 1953

epitaph for françois

Both doors of the world stand open: opened by you in the twinight. We hear them slam and slam and bear uncertainty, and bear the Green into your Ever. October 1953

aufs auge gepfropft

Aufs Auge gepfropft ist dir das Reis, das den Wäldern den Weg wies: verschwistert den Blicken, treibt es die schwarze, die Knospe. Himmelweit spannt sich das Lid diesem Frühling. Lidweit dehnt sich der Himmel, darunter, beschirmt von der Knospe, der Ewige pflügt, der Herr. Lausche der Pflugschar, lausche. Lausche: sie knirscht über der harten, der hellen, der unvordenklichen Träne.

grafted on your eye

Grafted on your eye is the shoot that showed the woods the way: sister to the glances, it sprouts the black one, the bud. Skywide the eyelid stretches toward this spring. Lidwide the sky spreads, below, sheltered by the bud, the Eternal One ploughs, the Lord. Listen to the ploughshare, listen. Listen: it grates across the hard, the bright, the immemorial tear.

der uns die stunden zählte

Der uns die Stunden zählte, er zählt weiter. Was mag er zählen, sag? Er zählt und zählt. Nicht kühler wirds, nicht nächtiger, nicht feuchter. Nur was uns lauschen half: es lauscht nun für sich allein.

he who counted the hours for us

He who counted the hours for us, he keeps on counting. What’s he counting, tell? He counts and counts. It doesn’t get cooler, nor more nightly, nor moister. Only what helped us listen: it now listens for itself alone.

assisi

Umbrische Nacht. Umbrische Nacht mit dem Silber von Glocke und Ölblatt. Umbrische Nacht mit dem Stein, den du hertrugst. Umbrische Nacht mit dem Stein.

Stumm, was ins Leben stieg, stumm. Füll die Krüge um.

Irdener Krug. Irdener Krug, dran die Töpferhand festwuchs. Irdener Krug, den die Hand eines Schattens für immer verschloß. Irdener Krug mit dem Siegel des Schattens.

Stein, wo du hinsiehst, Stein. Laß das Grautier ein.

Trottendes Tier. Trottendes Tier im Schnee, den die nackteste Hand streut. Trottendes Tier vor dem Wort, das ins Schloß fiel. Trottendes Tier, das den Schlaf aus der Hand frißt.

Glanz, der nicht trösten will, Glanz. Die Toten – sie betteln noch, Franz.

assisi

Umbrian night. Umbrian night with the silver of bell and olive leaf. Umbrian night with the stone you carried hither. Umbrian night with the stone.

Dumb, what rose into life, dumb. Decant the jugs.

Earthen jug, Earthen jug, onto which the potter’s hand grew. Earthen jug, which a shadow’s hand plugged up forever. Earthen jug with the seal of a shadow.

Stone wherever you look, stone. Let the donkey in.

Trotting animal. Trotting animal in the snow the most naked hand spreads. Trotting animal before the word that clicked shut. Trotting animal that laps sleep from a hand.

Splendor, that will not console, splendor. The dead—they’re still begging, Francis.

auch heute abend

Voller, da Schnee auch auf dieses sonnendurchschwommene Meer fiel, blüht das Eis in den Körben, die du zur Stadt trägst. Sand heischst du dafür, denn die letzte Rose daheim will auch heut abend gespeist sein aus rieselnder Stunde.

tonight too

Fuller, as snow also fell on this sun-soaked sea, the ice blooms in the baskets you carry to town. Sand you demand in exchange, for the last rose back home wants to be fed tonight too by a trickling hour.

vor einer kerze

Aus getriebenem Golde, so wie du’s mir anbefahlst, Mutter, formt ich den Leuchter, daraus sie empor mir dunkelt inmitten splitternder Stunden: deines Totseins Tochter. Schlank von Gestalt, ein schmaler, mandeläugiger Schatten, Mund und Geschlecht umtanzt von Schlummergetier, entschwebt sie dem klaffenden Golde, steigt sie hinan zum Scheitel des Jetzt. Mit nachtverhangnen Lippen sprech ich den Segen: Im Namen der Drei, die einander befehden, bis der Himmel hinabtaucht ins Grab der Gefühle, im Namen der Drei, deren Ringe

in front of a candle

Of chased gold, just as you bade me, mother, I shaped the candlestick, from which she darkens up to me amidst splintering hours: your deadness’s daughter. A slender figure, a slim almond-eyed shadow, mouth and sex danced around by sleep creatures, she floats out of the gaping gold, she soars up to the peak of Now. With nightdraped lips I speak the blessing: In the name of the three, who feud with each other until heaven dives down into the grave of feelings, in the name of the three whose rings

am Finger mir glänzen, sooft ich den Bäumen im Abgrund das Haar lös, auf daß die Tiefe durchrauscht sei von reicherer Flut –, im Namen des ersten der Drei, der aufschrie, als es zu leben galt dort, wo vor ihm sein Wort schon gewesen, im Namen des zweiten, der zusah und weinte, im Namen des dritten, der weiße Steine häuft in der Mitte, – sprech ich dich frei vom Amen, das uns übertäubt, vom eisigen Licht, das es säumt, da, wo es turmhoch ins Meer tritt, da, wo die graue, die Taube aufpickt die Namen diesseits und jenseits des Sterbens: Du bleibst, du bleibst, du bleibst einer Toten Kind, geweiht dem Nein meiner Sehnsucht, vermählt einer Schrunde der Zeit, vor die mich das Mutterwort führte, auf daß ein einziges Mal erzittre die Hand, die je und je mir ans Herz greift!

shine at my finger, as often as I loosen the hair of the trees in the abyss, so that a richer flood roar through the depths—, in the name of the first of the three, who cried out when the need arose to go live where before him already his word had been, in the name of the second, who looked on and wept, in the name of the third, who heaps white stones in the center,— I absolve you of the Amen that deafens us, of the icy light that bounds it, there where tower-high it steps into the sea, where the gray one, the dove, pecks up the names on either side of dying: you remain, you remain, you remain a dead woman’s child, hallowed to the No of my yearning, wed to a fissure in time, where the motherword led me, so that just once the hand might tremble that again and again grasps at my heart!

mit wechselndem schlüssel

Mit wechselndem Schlüssel schließt du das Haus auf, darin der Schnee des Verschwiegenen treibt. Je nach dem Blut, das dir quillt aus Aug oder Mund oder Ohr, wechselt dein Schlüssel. Wechselt dein Schlüssel, wechselt das Wort, das treiben darf mit den Flocken. Je nach dem Wind, der dich fortstößt, ballt um das Wort sich der Schnee.

with a changing key

With a changing key you unlock the house in which the snow of the unsaid drifts. Depending on the blood that spurts from your eye or mouth or ear, your key changes. Your key changes change your word allowed to drift with the flakes. Depending on the wind that pushes you away, the snow cakes around the word.

hier

Hier – das meint hier, wo die Kirschblüte schwärzer sein will als dort. Hier – das meint diese Hand, die ihr hilft, es zu sein. Hier – das meint jenes Schiff, auf dem ich den Sandstrom heraufkam: vertäut liegt es im Schlaf, den du streutest. Hier – das meint einen Mann, den ich kenne: seine Schläfe ist weiß, wie die Glut, die er löschte. Er warf mir sein Glas an die Stirn und kam, als ein Jahr herum war, die Narbe zu küssen. Er sprach den Fluch und den Segen und sprach nicht wieder seither. Hier – das meint diese Stadt, die von dir und der Wolke regiert wird, von ihren Abenden her.

here

Here—that means here, where the cherry blossom wants to be blacker than there. Here—that means this hand that helps it to be so. Here—that means the ship on which I came up the sandstream: towroped it lies in the sleep you strewed. Here—that means a man I know: his temple is white as the embers he doused. He threw his glass at my forehead and came, after a year had passed, to kiss the scar. He uttered curse and benediction and hasn’t spoken since. Here—that means this city, that is governed by you and by the cloud, from its evenings.

stilleben

Kerze bei Kerze, Schimmer bei Schimmer, Schein bei Schein. Und dies hier, darunter: ein Aug, ungepaart und geschlossen, das Späte bewimpernd, das anbrach, ohne der Abend zu sein. Davor das Fremde, des Gast du hier bist: die lichtlose Distel, mit der das Dunkel die Seinen bedenkt, aus der Ferne, um unvergessen zu bleiben. Und dies noch, verschollen im Tauben: der Mund, versteint und verbissen in Steine, angerufen vom Meer, das sein Eis die Jahre hinanwälzt.

still life

Candle by candle, shimmer by shimmer, glow by glow. And this here, below it: an eye, unpaired and closed, lidding the late that dawned without being evening. Before it, the strange, whose guest you are here: the lightless thistle, with which darkness gifts its own, from afar, to remain unforgotten. And this too, marooned in deafness: the mouth, petrified and doggedly sunk into stones, summoned by the sea that rolls its ice up the years.

und das schöne

Und das schöne, das du rauftest, und das Haar, das du raufst: welcher Kamm kämmt es wieder glatt, das schöne Haar? Welcher Kamm in wessen Hand? Und die Steine, die du häuftest, die du häufst: wohin werfen sie die Schatten, und wie weit? Und der Wind, der drüber hinstreicht, und der Wind: rafft er dieser Schatten einen, mißt er ihn dir zu?

and the beautiful

And the beautiful you tore out, and the hair you tear out: what comb combs it smooth again, the beautiful hair? What comb in whose hand? And the stones you heaped up, that you heap up: where do they cast their shadows, and how far? And the wind that sweeps over it, and the wind: does it grab one of these shadows, does it allot it to you?

waldig

Waldig, von Hirschen georgelt, umdrängt die Welt nun das Wort, das auf den Lippen dir säumt, durchglüht von gefristetem Sommer. Sie hebt es hinweg und du folgst ihm, du folgst ihm und strauchelst – du spürst, wie ein Wind, dem du lange vertrautest, dir den Arm ums Heidekraut biegt: wer schlafher kam und schlafhin sich wandte, darf das Verwunschene wiegen. Du wiegst es hinab zu den Wassern, darin sich der Eisvogel spiegelt, nahe am Nirgends der Nester. Du wiegst es hinab durch die Schneise, die tief in der Baumglut nach Schnee giert, du wiegst es hinüber zum Wort, das dort nennt, was schon weiß ist an dir.

forested

Forested, bellowed by stags’ roars, the world now besets the word that, lingering, seams your lips, annealed by an eked out summer. It lifts it away and you follow it, you follow it and stumble—you feel that a wind you had trusted so long bends your arm around the heather: who came from sleep and turned sleepward may cradle the enchanted. You cradle it down to the waters where the kingfisher’s mirrored, close to the Nowhere of nests. You cradle it down through the firebreak, that deep in treeheat hungers for snow, you cradle it over to the word, that names what of you is already white.

abend der worte

Abend der Worte – Rutengänger im Stillen! Ein Schritt und noch einer, ein dritter, des Spur dein Schatten nicht tilgt: die Narbe der Zeit tut sich auf und setzt das Land unter Blut – Die Doggen der Wortnacht, die Doggen schlagen nun an mitten in dir: sie feiern den wilderen Durst, den wilderen Hunger … Ein letzter Mond springt dir bei: einen langen silbernen Knochen – nackt wie der Weg, den du kamst – wirft er unter die Meute, doch rettets dich nicht: der Strahl, den du wecktest, schäumt näher heran, und obenauf schwimmt eine Frucht, in die du vor Jahren gebissen.

evening of the words

Evening of the words—dowser in stillness! One step and another, a third, whose trace your shadow doesn’t erase: time’s scar opens and floods the land with blood— The mastiffs of Wordnight, those mastiffs now bay right inside you: they celebrate the wilder thirst, the wilder hunger … One last moon leaps to your rescue: but the long silver bone —bare as the path you trod— it throws among the hounds doesn’t save you: the beam you woke up foams toward you, and floating on top is a fruit you bit into, years ago.

die halde

Neben mir lebst du, gleich mir: als ein Stein in der eingesunkenen Wange der Nacht. O diese Halde, Geliebte, wo wir pausenlos rollen, wir Steine, von Rinnsal zu Rinnsal. Runder von Mal zu Mal. Ähnlicher. Fremder. O dieses trunkene Aug, das hier umherirrt wie wir und uns zuweilen staunend in eins schaut.

the slope

You live next to me, like me: as a stone in night’s sunken cheek. Oh this slope, beloved, down which we ceaselessly roll, we stones, from runnel to runnel. Rounder each time. More alike. More alien. Oh this drunken eye, that roams around here as we do and at times, amazed, stares us into one.

ich weiss

Und du, auch du –: verpuppt. Wie alles Nachtgewiegte. Dies Flattern, Flügeln rings: ich hörs – ich seh es nicht! Und du, wie alles Tagenthobene: verpuppt. Und Augen, die dich suchen. Und mein Aug darunter. Ein Blick: ein Faden mehr, der dich umspinnt. Dies späte, späte Licht. Ich weiß: die Fäden glänzen.

i know

And you, you too—: pupated. Like all that’s night-cradled. This flitting, a-fluttering all around: I hear it—I don’t see it! And you, like all that’s day-removed: pupated. And eyes that search for you. And my eye among them. A gaze: one thread more that spins you in. This late, late light. I know: the threads shine.

die felder

Immer die eine, die Pappel am Saum des Gedankens. Immer der Finger, der aufragt am Rain. Weit schon davor zögert die Furche im Abend. Aber die Wolke: sie zieht. Immer das Aug. Immer das Aug, dessen Lid du aufschlägst beim Schein seines gesenkten Geschwisters. Immer dies Aug. Immer dies Aug, dessen Blick die eine, die Pappel umspinnt.

the fields

Always the one, the poplar at thought’s seam. Always the finger, raised at field’s margin. Far before already the furrow hesitates evenings. But the cloud: it drifts. Always the eye. Always the eye, whose lid you open at the gleam of its closed sister. Always this eye. Always this eye, whose gaze pupates the one, the poplar.

andenken

Feigengenährt sei das Herz, darin sich die Stunde besinnt auf das Mandelauge des Toten. Feigengenährt. Schroff, im Anhauch des Meers, die gescheiterte Stirne, die Klippenschwester. Und um dein Weißhaar vermehrt das Vlies der sömmernden Wolke.

remembrance

Fig-nourished be the heart wherein the hour remembers the dead one’s almond-eye. Fig-nourished. Sheer, in sea’s breath, the shipwrecked forehead, the klippe-sister. And around your white hair grows the fleece of the summering cloud.

nächtlich geschürzt

für Hannah und Hermann Lenz

Nächtlich geschürzt die Lippen der Blumen, gekreuzt und verschränkt die Schäfte der Fichten, ergraut das Moos, erschüttert der Stein, erwacht zum unendlichen Fluge die Dohlen über dem Gletscher: dies ist die Gegend, wo rasten, die wir ereilt: sie werden die Stunde nicht nennen, die Flocken nicht zählen, den Wassern nicht folgen ans Wehr. Sie stehen getrennt in der Welt, ein jeglicher bei seiner Nacht, ein jeglicher bei seinem Tode, unwirsch, barhaupt, bereift von Nahem und Fernem. Sie tragen die Schuld ab, die ihren Ursprung beseelte, sie tragen sie ab an ein Wort,

pursed at night

for Hannah and Hermann Lenz

Pursed at night the flowers’ lips, crossed and mingled the spruces’ trunks, the moss, turned gray, the stone, shaken, roused to infinite flight, the jackdaws above the glacier: this is the region where those we caught up with rest: they will not name the hour, nor count the flakes, nor follow the waters to the weir. They stand apart in the world, each one next to his night, each one next to his death, surly, bareheaded, frostbit by all that’s close and faraway. They work off the guilt that ensouled their origin, they hand it off to a word,

das zu Unrecht besteht, wie der Sommer. Ein Wort - du weißt: eine Leiche. Laß uns sie waschen, laß uns sie kämmen, laß uns ihr Aug himmelwärts wenden.

that exists unjustly, like summer. A word—you know: a corpse. Let us wash it, let us comb it, let us turn its eye toward the sky.

auge der zeit

Dies ist das Auge der Zeit: es blickt scheel unter siebenfarbener Braue. Sein Lid wird von Feuern gewaschen, seine Träne ist Dampf. Der blinde Stern fliegt es an und zerschmilzt an der heißeren Wimper: es wird warm in der Welt, und die Toten knospen und blühen.

eye of time

This is the eye of time: it looks askance under seven-colored brow. Its lid is washed by fires, its tear is steam. The blind star flies toward it and melts on the hotter eyelash: the world warms up, and the dead bud and bloom.

flügelnacht

Flügelnacht, weither gekommen und nun für immer gespannt über Kreide und Kalk. Kiesel, abgrundhin rollend. Schnee. Und mehr noch des Weissen. Unsichtbar, was braun schien, gedankenfarben und wild überwuchert von Worten. Kalk ist und Kreide. Und Kiesel. Schnee. Und mehr noch des Weissen. Du, du selbst: in das fremde Auge gebettet, das dies überblickt.

wingnight

Wingnight, come from afar and now forever spanned above chalk and limestone. Gravel, rolling abyssward. Snow. And still more of the white. Invisible, what seemed brown, thought-colored and wild overgrown with words. Limestone is, and chalk. And gravel. Snow. And more of the white. You, yourself: embedded in the alien eye, that overlooks all this.

welchen der steine du hebst

Welchen der Steine du hebst – du entblößt, die des Schutzes der Steine bedürfen: nackt, erneuern sie nun die Verflechtung. Welchen der Bäume du fällst – du zimmerst die Bettstatt, darauf die Seelen sich abermals stauen, als schütterte nicht auch dieser Äon. Welches der Worte du sprichst – du dankst dem Verderben.

whichever stone you lift

Whichever stone you lift— you lay bare those in need of the stones’ shelter: naked, they now renew the intertwining. Whichever tree you fell— you craft the bedstead on which the souls clot up again, as if this eon too did not convulse. Whichever word you speak— you thank perdition.

in memoriam paul éluard

Lege dem Toten die Worte ins Grab, die er sprach, um zu leben. Bette sein Haupt zwischen sie, laß ihn fühlen die Zungen der Sehnsucht, die Zangen. Leg auf die Lider des Toten das Wort, das er jenem verweigert, der du zu ihm sagte, das Wort, an dem das Blut seines Herzens vorbeisprang, als eine Hand, so nackt wie die seine, jenen, der du zu ihm sagte, in die Bäume der Zukunft knüpfte. Leg ihm dies Wort auf die Lider: vielleicht tritt in sein Aug, das noch blau ist, eine zweite, fremdere Bläue, und jener, der du zu ihm sagte, träumt mit ihm: Wir.

in memoriam paul éluard

Lay the words into the dead man’s grave the words he spoke in order to live. Pillow his head among them, let him feel the tongues of longing, the tongs. Lay the word on the dead one’s lids, the word he refused to the one who said thou to him, the word, past which his heart’s blood leaped, when a hand, as naked as his own, knotted the one who said thou to him, into the trees of the future. Put this word on his eyelids: maybe into his eye, which still is blue, a second, stranger blueness will step, and the one who said thou to him dreams with him: We.

shibboleth

Mitsamt meinen Steinen, den grossgeweinten hinter den Gittern, schleiften sie mich in die Mitte des Marktes, dorthin, wo die Fahne sich aufrollt, der ich keinerlei Eid schwor. Flöte, Doppelflöte der Nacht : denke der dunkeln Zwillingsröte in Wien und Madrid. Setz deine Fahne auf Halbmast, Erinnrung. Auf Halbmast für heute und immer. Herz : gib dich auch hier zu erkennen, hier, in der Mitte des Marktes.

shibboleth

Together with my stones grown big with weeping behind the bars, they dragged me out into the middle of the market, that place where the flag unfurls to which I swore no kind of allegiance. Flute, double flute of night: remember the dark twin redness of Vienna and Madrid. Set your flag at half-mast, memory. At half-mast today and forever. Heart: here too reveal what you are, here, in the midst of the market.

Ruf ’s, das Schibboleth, hinaus in die Fremde der Heimat: Februar1. No pasarán. Einhorn: du weisst um die Steine, du weisst um die Wasser, komm, ich führ dich hinweg zu den Stimmen von Estremadura.

Call the shibboleth, call it out into your alien homeland: February. No pasarán. Unicorn: you know about the stones, you know about the water, come, I shall lead you away to the voices of Estremadura.

wir sehen dich

Wir sehen dich, Himmel, wir sehn dich. Pocke um Pocke treibst du hervor, Pustel um Pustel. So mehrst du die Ewigkeit. Wir sehen dich, Erde, wir sehn dich. Seele um Seele setzest du aus, Schatten um Schatten. So atmen die Brände der Zeit.

we see you

We see you, Heaven, we see you. Pockmark by pockmark you shoot forth pustule by pustule. Thus you increase eternity. We see you, Earth, we see you. Soul by soul you set out, shadow by shadow. Thus they breathe, time’s fires.

kenotaph

Streu deine Blumen, Fremdling, streu sie getrost: du reichst sie den Tiefen hinunter, den Gärten. Der hier liegen sollte, er liegt nirgends. Doch liegt die Welt neben ihm. Die Welt, die ihr Auge aufschlug vor mancherlei Flor. Er aber hielts, da er manches erblickt, mit den Blinden: er ging und pflückte zuviel: er pflückte den Duft – und die’s sahn, verziehn es ihm nicht. Nun ging er und trank einen seltsamen Tropfen: das Meer. Die Fische – stießen die Fische zu ihm?

cenotaph

Strew your flowers, stranger, strew them confidently: You hand them down to the depths, the gardens. He who was supposed to lie here, lies nowhere. But the world lies next to him. The world that opened its eye on all sorts of arrays. He, however, having seen a lot, sided with the blind: he went and gathered too much: he gathered the scent— and those who saw it, did not forgive him. Now he went and drank a peculiar dram: the sea. The fish— did the fish run into him?

sprich auch du

Sprich auch du, sprich als letzter, sag deinen Spruch. Sprich – Doch scheide das Nein nicht vom Ja. Gib deinem Spruch auch den Sinn: gib ihm den Schatten. Gib ihm Schatten genug, gib ihm so viel, als du um dich verteilt weißt zwischen Mittnacht und Mittag und Mittnacht. Blicke umher: sieh, wie’s lebendig wird rings – Beim Tode! Lebendig! Wahr spricht, wer Schatten spricht. Nun aber schrumpft der Ort, wo du stehst: Wohin jetzt, Schattenentblößter, wohin? Steige. Taste empor. Dünner wirst du, unkenntlicher, feiner! Feiner: ein Faden,

speak, you too

Speak, you too, speak last, have your say. Speak — But do not split the No from the Yes. Give your saying also meaning: give it its shadow. Give it enough shadow, give it as much as you know to be parceled out between your midnight and midday and midnight. Look around: see how it all comes alive— At death! Alive! Speaks true, who speaks shadows. But now the place you stand on shrinks: Where to now, shadow-stripped one, where to? Climb. Grope your way up. You’ll grow thinner, more unrecognizable, finer! Finer: a thread

an dem er herab will, der Stern: um unten zu schwimmen, unten, wo er sich schimmern sieht: in der Dünung wandernder Worte.

along which it wants to alight, the star: so as to swim further down, down where it sees itself gleam: in the swell of wandering words.

mit zeitroten lippen

Im Meer gereift ist der Mund, dessen Worte der Abend hier nachspricht im Angesicht seiner Länder. Murmelnd spricht er sie nach, mit zeitroten Lippen. Mund, gezeitigt vom Meer, vom Meer, wo der Thun schwamm im Glanze, der menschenher strahlt. Silber des Thuns, den der Strahl traf, Spiegelsilber des Thuns: aufscheint den Augen die zweite, die wandernde Glorie der Stirnen. Silber und Silber. Doppelsilber der Tiefe. Rudre die Kähne dorthin, Bruder. Wirf deine Netze danach, Bruder.

with time-red lips

Ripened in the sea is the mouth, its words evening repeats here in the face of its lands. It repeats them mumbling with time-red lips. Mouth, time-tamed by the sea, by the sea where the tuna swam in the shimmer shining over from the human. Silver of the tuna the beam hit, mirror-silver of the tuna: lights up for the eyes the second, the wandering glory of the foreheads. Silver and silver. Double silver of the depths. Row the boats over there, brother. Throw out the nets over there, brother.

Zieh es herauf, wirf es uns in die Häuser, wirf est uns auf die Tische, wirft es uns auf die Teller Sieh, unsre Lippen schwellen, zeitrot auch sie wie der Abend, murmelnd auch sie und der Mund aus dem Meer taucht schon empor zum unendlichen Kusse.

Pull it up, throw it into our houses, throw it onto our tables, throw it onto our plates— See, our lips swell, time-red they too, like evening, mumbling, they too— and the mouth from the sea already breaks surface for the unending kiss.

argumentum e silentio für René Char An die Kette gelegt zwischen Gold und Vergessen: die Nacht. Beide griffen nach ihr. Beide ließ sie gewähren. Lege, lege auch du jetzt dorthin, was heraufdämmern will neben den Tagen: das sternüberflogene Wort, das meerübergossne. Jedem das Wort. Jedem das Wort, das ihm sang, als die Meute ihn hinterrücks anfiel – Jedem das Wort, das ihm sang und erstarrte. Ihr, der Nacht, das sternüberflogne, das meerübergossne, ihr das erschwiegne, dem das Blut nicht gerann, als der Giftzahn die Silben durchstieß.

argumentum e silentio for René Char Shackled between Gold and Forgetting: Night. Both grabbed for her. Both she let have their way. Lay, you too now lay down what wants to arise at dawn along with the days: the word, star-overflown, sea-drenched. To each, the word. To each the word that sang to him, when the pack jumped him from behind— To each the word, that sang to him and froze. To her, to night, the star-overflown, the sea-drenched, to her, the word silence won, whose blood did not curdle when the poison fang pierced its syllables.

Ihr das erschwiegene Wort. Wider die andern, die bald, die umhurt von den Schinderohren, auch Zeit und Zeiten erklimmen, zeugt es zuletzt, zuletzt, wenn nur Ketten erklingen, zeugt es von ihr, die dort liegt zwischen Gold und Vergessen, beiden verschwistert von je – Denn wo dämmerts denn, sag, als bei ihr, die im Stromgebiet ihrer Träne tauchenden Sonnen die Saat zeigt aber und abermals?

To her, the word silence won. Against the others, who soon, whored about by the knacker’s ears, climb time and eras too, it bears witness at the last, at the last, when only chains ring out, it bears witness to her who lies there between Gold and Forgetting, ensistered to both from the beginning— For where does it dawn, tell, except with her, who in the river basin of her tears shows the seed to diving suns again and yet again?

die winzer

für Nani und Klaus Demus Sie herbsten den Wein ihrer Augen, sie keltern alles Geweinte, auch dieses: so will es die Nacht, die Nacht, an die sie gelehnt sind, die Mauer, so forderts der Stein, der Stein, über den ihr Krückstock dahinspricht ins Schweigen der Antwort – ihr Krückstock, der einmal, einmal im Herbst, wenn das Jahr zum Tod schwillt, als Traube, der einmal durchs Stumme hindurchspricht, hinab in den Schacht des Erdachten. Sie herbsten, sie keltern den Wein, sie pressen die Zeit wie ihr Auge, sie kellern das Sickernde ein, das Geweinte, im Sonnengrab, das sie rüsten mit nachtstarker Hand: auf daß ein Mund danach dürste, später – ein Spätmund, ähnlich dem ihren: Blindem entgegengekrümmt und gelähmt – ein Mund, zu dem der Trunk aus der Tiefe emporschäumt, indes der Himmel hinabsteigt ins wächserne Meer,

the vintagers

for Nani and Klaus Demus They harvest the wine of their eyes, they press all the weepings, this too: night wants it thus, the night they lean on, the wall, thus the stone demands it, the stone, across which their walking cane speaks into the answer’s silence— their walking cane that once, once only in autumn, when the year swells deathward, as a grape, that once only speaks through muteness, down into thought’s mineshaft. They harvest, they press the wine, they press time like their eye, they cellar the seepings, the weepings, in the sungrave, readied by nightstrong hand: so that a mouth may thirst for it, later— a latemouth, like to theirs: bent toward blindness and lame— a mouth to which the drink foams up from the depths, while the sky descends into the waxen sea,

um fernher als Lichtstumpf zu leuchten, wenn endlich die Lippe sich feuchtet.

to shine from afar as a candle-stub, when at last the lip moistens.

inselhin

Inselhin, neben den Toten, dem Einbaum waldher vermählt, von Himmeln umgeiert die Arme, die Seelen saturnisch beringt: so rudern die Fremden und Freien, die Meister vom Eis und vom Stein: umläutet von sinkenden Bojen, umbellt von der haiblauen See. Sie rudern, sie rudern, sie rudern –: Ihr Toten, ihr Schwimmer, voraus! Umgittert auch dies von der Reuse! Und morgen verdampft unser Meer!

islandward

Islandward, next to the dead, to the dugout forest-wise wed, arms vultured around by skies, souls ringed saturninely: thus row the strangers, the free, the masters of ice and of stone: chimed in by sinking buoys, barked at by sharkblue seas. They row, they row, they row—: You the dead, you the swimmers, onward! This too, trapped by the bownet! And tomorrow our sea turns to steam!

Sprachgitter

Speechgrille

•••

Stimmen, ins Grün der Wasserfläche geritzt. Wenn der Eisvogel taucht, sirrt die Sekunde: Was zu dir stand an jedem der Ufer, es tritt gemäht in ein anderes Bild. * Stimmen vom Nesselweg her: Komm auf den Händen zu uns. Wer mit der Lampe allein ist, hat nur die Hand, draus zu lesen. * Stimmen, nachtdurchwachsen, Stränge, an die du die Glocke hängst. Wölbe dich, Welt:

•••

Voices, scratched into the water surface’s green. When the kingfisher dives, the second saws: What stood toward you on each of the banks steps mown into another image. * Voices from the nettlepath: Come to us on your hands. Whoever is alone with the lamp, has only the hand to read from. * Voices, night-veined, ropes you hang the bell from. Vault yourself, world:

Wenn die Totenmuschel heranschwimmt, will es hier läuten. * Stimmen, vor denen dein Herz ins Herz deiner Mutter zurückweicht. Stimmen vom Galgenbaum her, wo Spätholz und Frühholz die Ringe tauschen und tauschen. * Stimmen, kehlig, im Grus, darin auch Unendliches schaufelt, (herz-) schleimiges Rinnsal. Setz hier die Boote aus, Kind, die ich bemannte: Wenn mittschiffs die Bö sich ins Recht setzt, treten die Klammern zusammen. * Jakobsstimme:

When the deathmussel swims up, the bell will want to chime. * Voices, from which your heart recoils into your mother’s heart. Voices from the gallows tree, where latewood and earlywood again and again exchange their rings. * Voices, throaty, in the debris where Endlessness too shovels, (heart-) slimy runoff. Child, lower the boats here that I manned: When midships the squall bestows itself, the brackets will batten. * Jacobsvoice:

Die Tränen. Die Tränen im Bruderaug. Eine blieb hängen, wuchs. Wir wohnen darin. Atme, daß sie sich löse. * Stimmen im Innern der Arche: Es sind nur die Münder geborgen. Ihr Sinkenden, hört auch uns. * Keine Stimme – ein Spätgeräusch, stundenfremd, deinen Gedanken geschenkt, hier, endlich herbeigewacht: ein Fruchtblatt, augengroß, tief geritzt; es

The tears. The tears in the brothereye. One hung in, grew. We live in it. Breathe, so it can drop. * Voices inside the ark: Only the mouths are salvaged. You who drown, hear us too. * No voice—a late noise, hour-estranged, gift for your thoughts, here, at last wakened here-ward: a carpel, eye-sized, deeply scratched,

harzt, will nicht vernarben.

resins, will not scar over.

zuversicht

Es wird noch ein Aug sein, ein fremdes, neben dem unsern: stumm unter steinernem Lid. Kommt, bohrt euren Stollen! Es wird eine Wimper sein, einwärts gekehrt im Gestein, von Ungeweintem verstählt, die feinste der Spindeln. Vor euch tut sie das Werk, als gäb es, weil Stein ist, noch Brüder.

confidence

There will be one more eye, a strange one, beside ours: mute under stone lid. Come, drill your mineshaft! There will be an eyelash, turned inward in the stone, steeled by the unwept, the finest of spindles. In front of you it does its work, as if, because stone exists, there still were brothers.

mit brief und uhr

Wachs, Ungeschriebnes zu siegeln, das deinen Namen erriet, das deinen Namen verschlüsselt. Kommst du nun, schwimmendes Licht? Finger, wächsern auch sie, durch fremde, schmerzende Ringe gezogen. Fortgeschmolzen die Kuppen. Kommst du, schwimmendes Licht? Zeitleer die Waben der Uhr, bräutlich das Immentausend, reisebereit. Komm, schwimmendes Licht.

with letter and clock

Wax, to seal the unwritten that guessed your name, that enciphers your name. Will you come now, swimming light? Fingers, waxy they too, pulled through strange painful rings. Melted away, the tips. Will you come, swimming light? Empty of time, the clock’s honeycomb, spousal, the bee-thousands, ready to travel. Come, swimming light.

unter ein bild

Rabenüberschwärmte Weizenwoge. Welchen Himmels Blau? Des untern? Obern? Später Pfeil, der von der Seele schnellte. Stärkres Schwirren. Näh’res Glühen. Beide Welten.

below a painting

Crowswarmed wheatwave. What sky’s blue? The one below? The one above? Late arrow, shot from the soul. Stronger whirring. Nearer glowing. Both worlds.

heimkehr

Schneefall, dichter und dichter, taubenfarben, wie gestern, Schneefall, als schliefst du auch jetzt noch. Weithin gelagertes Weiß. Drüberhin, endlos, die Schlittenspur des Verlornen. Darunter, geborgen, stülpt sich empor, was den Augen so weh tut, Hügel um Hügel, unsichtbar. Auf jedem, heimgeholt in sein Heute, ein ins Stumme entglittenes Ich: hölzern, ein Pflock. Dort: ein Gefühl, vom Eiswind herübergeweht, das sein tauben-, sein schneefarbenes Fahnentuch festmacht.

homecoming

Snowfall, thicker and thicker, dove-colored, like yesterday, snowfall, as if you were asleep even now. Far layered whiteness. Over it, endless, the sledtracks of the lost. Underneath, salvaged, bulging up, what hurts the eyes so much, hill after hill, invisible. On each, brought home into its today, an I that slid into muteness: wooden, a stake. There: a feeling, blown over here by the icewind, fastening its dove-, its snow-colored flagcloth.

unten

Heimgeführt ins Vergessen das Gast-Gespräch unsrer langsamen Augen. Heimgeführt Silbe um Silbe, verteilt auf die tagblinden Würfel, nach denen die spielende Hand greift, groß, im Erwachen. Und das Zuviel meiner Rede: angelagert dem kleinen Kristall in der Tracht deines Schweigens.

below

Brought home into forgetting the host-conversation of our slow eyes. Brought home syllable by syllable, distributed over the dayblind dice, the gaming hand grabs for, large, while waking up. And the too-much of my talk: taken up by the small crystal tracht of your silence.

heute und morgen

So steh ich, steinern, zur Ferne, in die ich dich führte: Von Flugsand ausgewaschen die beiden Höhlen am untern Stirnsaum. Eräugtes Dunkel darin. Durchpocht von schweigsam geschwungenen Hämmern die Stelle, wo mich das Flügelaug streifte. Dahinter, ausgespart in der Wand, die Stufe, drauf das Erinnerte hockt. Hierher sickert, von Nächten beschenkt, eine Stimme, aus der du den Trunk schöpfst.

today and tomorrow

So I stand, stony, toward the distance I led you into: By drift sand washed out, the two caves below the brow-seam. Espied darkness inside. Beaten through by silently swung hammers, the spot, where the wing’eye grazed me. Behind, recessed in the wall, the step, on which what’s remembered squats. From there seeps, gifted by nights, a voice, from which you ladle the drink.

schliere

Schliere im Aug: von den Blicken auf halbem Weg erschautes Verloren. Wirklichgesponnenes Niemals, wiedergekehrt. Wege, halb – und die längsten. Seelenbeschrittene Fäden, Glasspur, rückwärtsgerollt und nun vom Augen-Du auf dem steten Stern über dir weiß überschleiert. Schliere im Aug: daß bewahrt sei ein durchs Dunkel getragenes Zeichen, vom Sand (oder Eis?) einer fremden Zeit für ein fremderes Immer belebt und als stumm vibrierender Mitlaut gestimmt.

streak

Streak in the eye: the lost caught halfway by the gaze. True-spun Never, returned. Paths, halfed—and the longest. Threads walked on by souls, glasspoor, rolled backward and now by the Eye-you on the steady star above you veiled in white. Streak in the eye: that a sign carried through darkness be salvaged from the sand (or ice?) of a strange time for an even stranger Always enlivened and tuned as a mutely vibrating consonant.

tenebrae

Nah sind wir Herr, nahe und greifbar. Gegriffen schon, Herr, ineinander verkrallt, als wär der Leib eines jeden von uns dein Leib, Herr. Bete, Herr, bete zu uns, wir sind nah. Windschief gingen wir hin, gingen wir hin, uns zu bücken nach Mulde und Maar. Zur Tränke gingen wir, Herr. Es war Blut, es war, was du vergossen, Herr. Es glänzte. Es warf uns dein Bild in die Augen, Herr,

tenebrae

We are near, Lord, near and graspable. Grasped already, Lord, clawed into each other, as if each of our bodies was your body, Lord. Pray, Lord, pray to us, we are near. Windbent we went there, we went there to bend down over crater and maar. To the trough we went, Lord. It was blood, it was what you spilled, Lord. It shone. It cast your image into our eyes, Lord.

Augen und Mund stehn so offen und leer, Herr. Wir haben getrunken, Herr. Das Blut und das Bild, das im Blut war, Herr. Bete, Herr. Wir sind nah.

Eyes and mouths gape, so open and empty, Lord. We have drunk, Lord. The blood and the image that was in the blood, Lord. Pray, Lord. We are near.

blume

Der Stein. Der Stein in der Luft, dem ich folgte. Dein Aug, so blind wie der Stein. Wir waren Hände, wir schöpften die Finsternis leer, wir fanden das Wort, das den Sommer heraufkam: Blume. Blume - ein Blindenwort. Dein Aug und mein Aug: sie sorgen für Wasser. Wachstum. Herzwand um Herzwand blättert hinzu. Ein Wort noch, wie dies, und die Hämmer schwingen im Freien.

flower

The stone. The stone in the air that I followed. Your eye, as blind as the stone. We were hands, we scooped the darkness empty, we found the word that came up the summer: flower. Flower—a blindman’s word. Your eye and my eye: they ensure water. Growth. Heartwall by heartwall refoliates. One more word, like this one, and the hammers will swing free.

weiss und leicht

Sicheldünen, ungezählt. Im Windschatten, tausendfach: du. Du und der Arm, mit dem ich nackt zu dir hinwuchs, Verlorne. Die Strahlen. Sie wehn uns zuhauf. Wir tragen den Schein, den Schmerz und den Namen. Weiß, was sich uns regt, ohne Gewicht, was wir tauschen. Weiß und Leicht: laß es wandern. Die Fernen, mondnah, wie wir. Sie bauen. Sie bauen die Klippe, wo sich das Wandernde bricht, sie bauen weiter: mit Lichtschaum und stäubender Welle.

white and light

Sickledunes, uncounted. In the windshadow, a thousandfold: you. You and the arm, with which naked I grew toward you, lost one. The rays. They blow us into a heap. We wear the shine, the pain and the name. White, what moves for us, weightless, what we barter. White and light: let it wander. The distances, moon-close, as we are. They build. They build the cliff, where what wanders breaks, they keep building: with lightspume and spraying wave.

Das Wandernde, klippenher winkend. Die Stirnen winkt es heran, die Stirnen, die man uns lieh, um der Spiegelung willen. Die Stirnen. Wir rollen mit ihnen dorthin. Stirnengestade. Schläfst du? Schlaf. Meermühle geht, eishell und ungehört, in unsern Augen.

What wanders, signaling from the cliffs. The foreheads it beckons, the foreheads that were lent to us, for the sake of the mirroring. The foreheads. We roll with them over there. Forehead coasts. Are you asleep? Sleep. Seamill turns, icebright and unheard, in our eyes.

sprachgitter

Augenrund zwischen den Stäben. Flimmertier Lid rudert nach oben, gibt einen Blick frei. Iris, Schwimmerin, traumlos und trüb: der Himmel, herzgrau, muß nah sein. Schräg, in der eisernen Tülle, der blakende Span. Am Lichtsinn errätst du die Seele. (Wär ich wie du. Wärst du wie ich. Standen wir nicht unter einem Passat? Wir sind Fremde.) Die Fliesen. Darauf, dicht beieinander, die beiden herzgrauen Lachen: zwei Mundvoll Schweigen.

speechgrille

Eyeround between the bars. Flitterbug lid rows upward, frees a gaze. Iris, swimmer, dreamless and dim: the heavens, heartgray, must be near. Slanted, in the iron socket the smoldering splinter. By its light-sense you guess the soul. (Were I like you. Were you like me. Didn’t we stand under one trade wind? We are strangers.) The flagstone. On them, close together, the two heartgray pools: two mouthfuls of silence.

schneebett

Augen, weltblind, im Sterbegeklüft : Ich komm, Hartwuchs im Herzen. Ich komm. Mondspiegel Steilwand. Hinab. (Atemgeflecktes Geleucht. Strichweise Blut. Wölkende Seele, noch einmal gestaltnah. Zehnfingerschatten — verklammert.) Augen weltblind, Augen im Sterbegeklüft, Augen Augen : Das Schneebett unter uns beiden, das Schneebett. Kristall um Kristall, zeittief gegittert, wir fallen, wir fallen und liegen und fallen. Und fallen : Wir waren. Wir sind. Wir sind ein Fleisch mit der Nacht. In den Gängen, den Gängen.

snowbed

Eyes, worldblind, in the deathcliffs: I come, hardgrowth in the heart. I come. Moonmirror rockwall. Downward. (Breathflecked lightglow. Blood streaks. Clouding soul, once more near-shapely. Tenfingershadow—gripclasped.) Eyes worldblind, eyes in the deathcliffs, eyes, eyes. The snowbed under us both, the snowbed. Crystal after crystal, meshed timedeep, we fall, we fall and we lie and we fall. And fall: We were. We are. We and the night are one flesh. In the passageways, the passageways.

windgerecht

Tafelwand, grau, mit dem Nachtfries. Felder, windgerecht, Raute bei Raute, schriftleer. Leuchtassel klettert vorbei. Gesänge: Augenstimmen, im Chor, lesen sich wund. (Ungewesen und Da, beides zumal, geht durch die Herzen.) Später: Schneewuchs durch alle Gehäuse, frei ein einziges Feld, das ein Lichtschein beziffert: die Stimmen. Die Stimmen: windgerecht, herznah, brandbestattet.

windtrue

Tablewall, gray, with nightfrieze. Fields, windtrue, square after square empty of writing. Lightipede climbs past. Chants: Eyevoices, as choir, read themselves sore. (Never-been and Here, both at once, go through the hearts.) Later: snowgrowth through all enclosures, just one field free, it numbers a lightdazzle: the voices. The voices: wind true, heartnear, cremation-buried.

nacht

Kies und Geröll. Und ein Scherbenton, dünn als Zuspruch der Stunde. Augentausch, endlich, zur Unzeit: bildbeständig, verholzt die Netzhaut -: das Ewigkeitszeichen. Denkbar: droben, im Weltgestänge, sterngleich, das Rot zweier Münder. Hörbar (vor Morgen?): ein Stein, der den andern zum Ziel nahm.

night

Gravel and detrital. And a shardtone, thin, the hour’s exhortation. Gaze-trade, finally, at untime: imagefast, lignified, the retina—: the eternity-sign. Thinkable: above, among the world-gears, starlike, the red of two mouths. Audible (before dawn?): a stone, that took the other as its aim.

matière de bretagne

Ginsterlicht, gelb, die Hänge eitern gen Himmel, der Dorn wirbt, um die Wunde, es läutet darin, es ist Abend, das Nichts rollt seine Meere zur Andacht, das Blutsegel hält auf dich zu Trocken, verlandet das Bett hinter dir, verschilft seine Stunde, oben, beim Stern, die milchigen Priele schwatzen im Schlamm, Steindattel, unten gebuscht, klafft ins Gebläu, eine Staude Vergänglichkeit, schön, grüßt dein Gedächtnis. (Kanntet ihr mich, Hände? Ich ging den gegabelten Weg, den ihr wiest, mein Mund spie seinen Schotter, ich ging, meine Zeit, wandernde Wächte, warf ihren Schatten – kanntet ihr mich?) Hände, die dornumworbene Wunde, es läutet,

matière de bretagne

Gorselight, yellow, the slopes pus skyward, the thorn woos the wound, in it the bell rings, it’s evening, the Nothing rolls its seas in worship, the bloodsail heads toward you. Dry, silted up, the bed behind you, sedgechoked, its hour, above, next to the star, the milky tidal inlets yack in the mud, stone-mussel below, tufted, gapes into the blue, a shrub of transience, pretty, greets your memory. (Did you know me, hands? I walked the forked path that you showed, my mouth spit its gravel, I walked, my time, a wandering snow cornice, cast its shadow—did you know me?) Hands, the thornwooed wound, it rings,

Hände, das Nichts, seine Meere, Hände, im Ginsterlicht, das Blutsegel hält auf dich zu Du du lehrst du lehrst deine Hände du lehrst deine Hände du lehrst du lehrst deine Hände schlafen

hands, the Nothing, its seas, hands, in gorselight, the bloodsail heads toward you. You you teach you teach your hands you teach your hands you teach you teach your hands to sleep

schuttkahn

Wasserstunde, der Schuttkahn fährt uns zu Abend, wir haben, wie er, keine Eile, ein totes Warum steht am Heck. ....... Geleichtert. Die Lunge, die Qualle bläht sich zur Glocke, ein brauner Seelenfortsatz erreicht das hellgeatmete Nein.

rubble scow

Waterhour, the rubble scow ferries us into evening, we, like it, are in no hurry, a dead Why stands at the stern. ....... Lightened. The lung, the jellyfish swells into a bell, a brown soul-extension reaches the bright-breathed No.

köln, am hof

Herzzeit, es stehn die Geträumten für die Mitternachtsziffer. Einiges sprach in die Stille, einiges schwieg, einiges ging seiner Wege. Verbannt und Verloren waren daheim. Ihr Dome. Ihr Dome ungesehn, ihr Ströme unbelauscht, ihr Uhren tief in uns.

cologne, am hof

Hearttime, the dreamed ones stand for the midnight cipher. Something spoke into the stillness, something was silent, something went its way. Exiled and Lost were at home. You cathedrals. You cathedrals, unseen you streams, unheard you clocks, deep in us.

in die ferne

Stummheit, aufs neue, geräumig, ein Haus –: komm, du sollst wohnen. Stunden, fluchschön gestuft: erreichbar die Freistatt. Schärfer als je die verbliebene Luft: du sollst atmen, atmen und du sein.

into the distance

Muteness, anew, spacious, a house—: come, you shall dwell. Hours, staggered curse-handsome: within reach, the sanctuary. Sharper than ever the remaining air: you shall breathe, breathe and be you.

ein tag und noch einer

Föhniges Du. Die Stille flog uns voraus, ein zweites, deutliches Leben. Ich gewann, ich verlor, wir glaubten an düstere Wunder, der Ast, rasch an den Himmel geschrieben, trug uns, wuchs durchs ziehende Weiß in die Mondbahn, ein Morgen sprang ins Gestern hinauf, wir holten, zerstoben, den Leuchter, ich stürzte alles in niemandes Hand.

one day and one more

Foehnish You. Stillness flew ahead of us, a second, clear life. I won, I lost, we believed in somber wonders, the branch, quickly written into the sky, carried us, grew through the drifting white into the moon-orbit, a morning leaped up into yesterday, we retrieved the candlestick, scattered, I crashed everything into no-one’s hand.

in mundhöhe

In Mundhöhe, fühlbar: Finstergewächs. (Brauchst es, Licht, nicht zu suchen, bleibst das Schneegarn, hältst deine Beute. Beides gilt: Berührt und Unberührt. Beides spricht mit der Schuld von der Liebe, beides will dasein und sterben.) Blattnarben, Knospen, Gewimper. Äugendes, tagfremd. Schelfe, wahr und offen. Lippe wußte. Lippe weiß. Lippe schweigt es zu Ende.

at mouth level

At mouth level, palpable: darkgrowth. (Don’t need to search for it, light, you remain the snowsnare, you hold your prey. Both count: the touched and the untouched. Both speak with guilt about love, both want to be and to die.) Leafscars, buds, eyelashes. Gazings, day-alien. Involucre, true and open. Lip knew. Lip knows. Lip silences it to the end.

eine hand

Der Tisch, aus Stundenholz, mit dem Reisgericht und dem Wein. Es wird geschwiegen, gegessen, getrunken. Eine Hand, die ich küßte, leuchtet den Mündern.

a hand

The table, from hourwood, with the rice dish and the wine. There’s silence, eating, drinking. A hand that I kissed lights the way for the mouths.

aber

(Du fragst ja, ich sags dir:) Strahlengang, immer, die Spiegel, nachtweit, stehn gegeneinander, ich bin, hingestoßen zu dir, eines Sinnes mit diesem Vorbei. Aber: mein Herz ging durch die Pause, es wünscht dir das Aug, bildnah und zeitstark, das mich verformt –: die Schwäne, in Genf, ich sah’s nicht, flogen, es war, als schwirrte, vom Nichts her, ein Wurfholz ins Ziel einer Seele: soviel Zeit denk mir, als Auge, jetzt zu: daß ichs schwirren hör, näher – nicht

but

(You do ask, so I tell you:) Beampath, always, the mirrors, nightwide, stand against each other, I am, pushed toward you, of one mind with this Done-With. But: my heart crossed the interlude, wishes you the eye, image-close and time-strong, that distorts me—: the swans in Geneva, I didn’t see, flew, it was as if there whirred, out of the Nothing, a boomerang targeting a soul: that much time allow me now, as an eye: that I may hear it whir, closer—not

neben mir, nicht, wo du nicht sein kannst.

next to me, not where you cannot be.

allerseelen

Was hab ich getan? Die Nacht besamt, als könnt es noch andere geben, nächtiger als diese. Vogelflug, Steinflug, tausend beschriebene Bahnen. Blicke, geraubt und gepflückt. Das Meer, gekostet, vertrunken, verträumt. Eine Stunde, seelenverfinstert. Die nächste, ein Herbstlicht, dargebracht einem blinden Gefühl, das des Wegs kam. Andere, viele, ortlos und schwer aus sich selbst: erblickt und umgangen. Findlinge, Sterne, schwarz und voll Sprache: benannt nach zerschwiegenem Schwur. Und einmal (wann? auch dies ist vergessen): den Widerhaken gefühlt, wo der Puls den Gegentakt wagte.

all souls

What have I done? Inseminated the night, as if there could be more, nightlier than this one. Birdflight, stoneflight, a thousand described orbits. Gazes, looted and plucked. The sea, tasted, drunk dry, dreamed away. One hour soul-eclipse. The next one, an autumn light, burned offering to a blind feeling that came this way. Others, many placeless and heavy with themselves: glimpsed and dodged. Erratics, stars, black and full of language: named after an oath silence-shredded. And once (when? this too is forgotten): the barbed hook, felt where the pulse dared the counterbeat.

entwurf einer landschaft

Rundgräber, unten. Im Viertakt der Jahresschritt auf den Steilstufen rings. Laven, Basalte, weltherzdurchglühtes Gestein. Quelltuff, wo uns das Licht wuchs, vor dem Atem. Ölgrün, meerdurchstäubt die unbetretbare Stunde. Gegen die Mitte zu, grau, ein Steinsattel, drauf, gebeult und verkohlt, die Tierstirn mit der strahligen Blesse.

sketch for a landscape

Roundgraves, below. In quarter-time of yearspace on the steep scarps all around. Lavas, basalts, worldheartheattraversed rocks. Calc-tufa, where light grew for us, before breath. Oilgreen, seasprayed, the inaccessible hour. Toward the center, gray, a stonesaddle, on it, warped and charred, the beastbrow with the radiant blaze.

ein auge, offen

Stunden, maifarben, kühl. Das nicht mehr zu Nennende, heiß, hörbar im Mund. Niemandes Stimme, wieder. Schmerzende Augapfeltiefe: das Lid steht nicht im Wege, die Wimper zählt nicht, was eintritt. Die Träne, halb, die schärfere Linse, beweglich, holt dir die Bilder.

one eye, open

Hours, Maycolored, cool. The no longer to be named, hot, audible in the mouth. No one’s voice, again. Painful eyeball-depth: the lid does not stand in the way, the lash does not count what enters. The tear, half, the sharper lens, mobile, brings you the images.

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Oben, geräuschlos, die Fahrenden: Geier und Stern. Unten, nach allem, wir, zehn an der Zahl, das Sandvolk. Die Zeit, wie denn auch nicht, sie hat auch für uns eine Stunde, hier, in der Sandstadt. (Erzähl von den Brunnen, erzähl von Brunnenkranz, Brunnenrad, von Brunnenstuben – erzähl. Zähl und erzähl, die Uhr, auch diese, läuft ab. Wasser: welch ein Wort. Wir verstehen dich, Leben.) Der Fremde, ungebeten, woher, der Gast. Sein triefendes Kleid. Sein triefendes Auge.

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Above, noiseless, the travelers: vulture and star. Below, after everything, we, tallying ten, the sandpeople. Time too, why shouldn’t it, has an hour for us, here, in the sandcity. (Tell of the wells, tell of the well-wreath, well-wheel, the well-parlors—tell. Tally and tell, the clock, this one too, runs down. Water: what a word. We understand you, life.) The stranger, unbidden, from where, the guest. His dripping garb. His dripping eye.

(Erzähl uns von Brunnen, von – Zähl und erzähl. Wasser: welch ein Wort.) Sein Kleid-und-Auge, er steht, wie wir, voller Nacht, er bekundet Einsicht, er zählt jetzt, wie wir, bis zehn und nicht weiter. Oben, die Fahrenden Bleiben unhörbar.

(Tell us of wells, of— tally and tell. Water: what a word.) His garb-and-eye, he stands, like us, full of night, he betokens insight, he now counts, as we do, up to ten and no further. Above, the travelers remain inaudible.

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Die Welt, zu uns in die leere Stunde getreten: Zwei Baumschäfte, schwarz, unverzweigt, ohne Knoten. In der Düsenspur, scharfrandig, das eine freistehende Hochblatt. Auch wir hier, im Leeren, stehn bei den Fahnen.

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The world, joining us in the empty hour: Two tree trunks, black, unbranched, without nodes. In the contrail, sharp edged, the one freestanding spathe. We too, here in the emptiness, stand by the banners.

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Ein Holzstern, blau, aus kleinen Rauten gebaut. Heute, von der jüngsten unserer Hände. Das Wort, während du Salz aus der Nacht fällst, der Blick wieder die Windgalle sucht: – Ein Stern, tu ihn, tu den Stern in die Nacht. (– In meine, in meine.)

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A woodstar, blue, built of small rhombs. Today, by the youngest of our hands. The word, while you, salt, fell from the night, the gaze again seeks the rainbow’s lightfoot: —A star, put it, put the star into the night. (—Into mine, into mine.)

sommerbericht

Der nicht mehr beschrittene, der umgangene Thymianteppich. Eine Leerzeile, quer durch die Glockenheide gelegt. Nichts in den Windbruch getragen. Wieder Begegnungen mit vereinzelten Worten wie: Steinschlag, Hartgräser, Zeit.

summer report

The no longer trodden, the skirted thyme-carpet. An empty line, aslant the cross-leaved heath. Nothing carried into the windbreak. Again, encounters with single words like: rockfall, hardgrass, time.

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Niedrigwasser. Wir sahen die Seepocke, sahen die Napfschnecke, sahen die Nägel an unsern Händen. Niemand schnitt uns das Wort von der Herzwand. (Fährten der Strandkrabbe, morgen, Kriechfurchen, Wohngänge, Windzeichnung im grauen Schlick. Feinsand, Grobsand, das von den Wänden Gelöste, bei andern Hartteilen, im Schill.) Ein Aug, heute, gab es dem zweiten, beide, geschlossen, folgten der Strömung zu ihrem Schatten, setzten die Fracht ab (niemand schnitt uns das Wort von der – –), bauten den Haken hinaus – eine Nehrung, vor ein kleines unbefahrbares Schweigen.

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Lowwater. We saw the acorn-barnacle, saw the limpet, saw the nails on our hands. No one cut the word from our heart wall. (Tracks of green crab, tomorrow, creep-furrows, crawlways, windsketch in gray ooze. Fine sand, coarse sand, that peeled off the walls, next to other hard-parts, in the shell-sediments.) An eye, today, gave it to the second, both closed, followed the current to their shadow, set down the freight (no one cut the word from our— —), built the hook farther out—sand spit, before a small unnavigable silence.

bahndämme, wegränder, ödplätze, schutt

Lichtgewinn, meßbar, aus Distelähnlichem: einiges Rot, im Gespräch mit einigem Gelb. Die Luftschleier vor deinem verzweifelten Aug. Das letzte reitende Sandkorn. (Die Augärten, damals, das gelächelte Wort vom Marchfeld, vom Steppengras dort. Das tote Ringelspiel, kling. Wir drehten uns weiter.) Der Sandkornritt, das Auge, ihm zugewandt. Die Stundentür und ihre Geräusche.

embankments, roadsides, vacant lots, rubble

Lightgain, measurable, out of thistle-likeness: some red, in conversation with some yellow. The airveils before your despairing eye. The last riding sandgrain. (The Augarten, back then, the smiled word about Marchfeld, the steppe grass there. The dead merry-go-round, ding. We kept on turning.) The sandgrain-ride, the eye, turned toward it. The hourdoor and its noises.

engführung

* Verbracht ins Gelände mit der untrüglichen Spur: Gras, auseinandergeschrieben. Die Steine, weiß, mit den Schatten der Halme: Lies nicht mehr—schau! Schau nicht mehr—geh! Geh, deine Stunde hat keine Schwestern, du bist— bist zuhause. Ein Rad, langsam, rollt aus sich selber, die Speichen klettern, klettern auf schwärzlichem Feld, die Nacht braucht keine Sterne, nirgends fragt es nach dir. * Nirgends

Fragt es nach dir—

stretto

* Displaced into the terrain with the unmistakable track: Grass, written asunder. The stones, white, with the stalks’ shadows: Stop reading—look! Stop looking—go! Go, your hour has no sisters, you are— are at home. A wheel, slowly, rolls out of itself, the spokes climb, climb on a blackish field, night needs no stars, nowhere are you asked after. * Nowhere

are you asked after—

Der Ort, wo sie lagen, er hat einen Namen—er hat keinen. Sie lagen nicht dort. Etwas lag zwischen ihnen. Sie sahn nicht hindurch Sahn nicht, nein, redeten von Worten. Keines erwachte, der Schlaf kam über sie. *

Kam, kam. Nirgends

fragt es— Ich bins, ich, ich lag zwischen euch, ich war offen, war hörbar, ich tickte euch zu, euer Atem gehorchte, ich bin es noch immer, ihr schlaft ja.

The place where they lay, it has a name—it has none. They didn’t lie there. Something lay between them. They didn’t see through it. Didn’t see, no, talked of words. None woke up, sleep came over them. *

Came, came. Nowhere

asked after— It’s me, me, I lay between you, I was open, was audible, I ticked toward you, your breath obeyed, I am still the one, as you’re asleep.

*

Bin es noch immer—

Jahre. Jahre, Jahre, ein Finger tastet hinab und hinan, tastet umher: Nahtstellen, fühlbar, hier klafft es weit auseinander, hier wuchs es wieder zusammen—wer deckte es zu? * Deckte es zu—wer? Kam, kam. Kam ein Wort, kam, kam durch die Nacht, wollt leuchten, wollt leuchten. Asche.

*

Am still the one—

Years. Years, years, a finger feels down and up, feels around: seams, palpable, here they gape wide open, here it grew together again—who covered it up? * Covered it up—who? Came, came. Came a word, came, came through the night, wanted to shine, wanted to shine. Ashes.

Asche, Asche. Nacht. Nacht-und-Nacht.—Zum Aug geh, zum feuchten. * Zum Aug geh, zum feuchten— Orkane. Orkane, von je, Partikelgestöber, das andre, du weißts ja, wir lasens im Buche, war Meinung. War, war Meinung. Wie faßten wir uns an—an mit diesen Händen?

Ashes, ashes. Night. Night-and-night.—To the eye, go, to the moist. * To the eye go, to the moist— Hurricanes. Hurricanes, from whenever, particle flurries, the other, you know this, we read it in the book, it was opinion. Was, was opinion. How did we grasp each other—with these hands?

Es stand auch geschrieben, daß. Wo? Wir taten ein Schweigen darüber, giftgestillt, groß, ein grünes Schweigen, ein Kelchblatt, es hing ein Gedanke an Pflanzliches dran— grün, ja hing, ja, unter hämischem Himmel. An, ja, Pflanzliches. Ja. Orkane, Partikelgestöber, es blieb Zeit, blieb, es beim Stein zu versuchen—er war gastlich, er fiel nicht ins Wort. Wie gut wir es hatten: Körnig,

And it stood written that. Where? We put a silence over it, poison-stilled, huge, a green silence, a sepal, a thought of plant life hung from it— green, yes hung, yes, under spiteful skies. Of, yes, plant life. Yes. Hurricanes, particle flurries, there remained time, remained, to try it with the stone—it was hospitable, it didn’t interrupt. How good we had it: gritty,

körnig und faserig. Stengelig, dicht; traubig und strahlig; nierig, plattig und klumpig; locker, verästelt—: er, es fiel nicht ins Wort, es sprach, sprach gerne zu trockenen Augen, eh es sie schloß. Sprach, sprach. War, war. Wir ließen nicht locker, standen inmitten, ein Porenbau, und es kam. Kam auf uns zu, kam hindurch, flickte unsichtbar, flickte an der letzten Membran, und die Welt, ein Tausendkristall, schoß an, schoß an.

gritty and stringy. Stalky, dense; clustery and raying; knobbly, level and clumpy; loose, branching—: he, it did not interrupt, it spoke, liked speaking to dry eyes, before it closed them. Spoke, spoke. Was, was. We did not let go, held tight in the midst, a pore-structure, and it came. Came up to us, came right through, sewed invisibly, sewed at the last membrane, and the world, a thousandcrystal, formed, formed.

*

Schoß an, schoß an.

Dann— Nächte, entmischt. Kreise, grün oder blau, rote Quadrate: die Welt setzt ihr Innerstes ein im Spiel mit den neuen Stunden.—Kreise rot oder schwarz, helle Quadrate, kein Flugschatten, kein Meßtisch, keine Rauchseele steigt und spielt mit. * Steigt und spielt mit— In der Eulenflucht, beim versteinerten Aussatz,

* Formed, formed Then— Nights, separated out. Circles, green or blue, red squares: the world puts its innermost into play with the new hours.—Circles red or black, bright squares, no flight shadows, no plane table, no smokesoul rises and plays along. * Rises and plays along In owlflight, near petrified leprosy,

bei unsern geflohenen Händen, in der jüngsten Verwerfung, überm Kugelfang an der verschütteten Mauer: sichtbar, aufs neue: die Rillen, die Chöre, damals, die Psalmen. Ho, hosianna. Also stehen noch Tempel. Ein Stern hat wohl noch Licht. Nichts, nichts ist verloren. Hosianna. In der Eulenflucht, hier, die Gespräche, taggrau,

near our fled hands, in the latest fault lines, above the bullet trap on the ruined wall: visible, again: the furrows, the choirs, back then, the psalms. Ho, hosanna. The temples still stand. A star still has its light. Nothing, nothing is lost. Hosanna. In the owlflight, here, the conversations, daygray,

der Grundwasserspuren. * (–—taggrau, der Grundwasserspuren— Verbracht ins Gelände mit der untrüglichen Spur: Gras. Gras, auseinandergeschrieben.)

of groundwater tracks. * (—daygray, of groundwater tracks— Discarried into the terrain with the unmistakable track: Grass. Grass, written asunder.)

Die Niemandsrose Dem Andenken Ossip Mandelstamms

NoOnesRose To the memory of Osip Mandelstam

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Es war Erde in ihnen, und sie gruben. Sie gruben und gruben, so ging ihr Tag dahin, ihre Nacht. Und sie lobten nicht Gott, der, so hörten sie, alles dies wollte, der, so hörten sie, alles dies wußte. Sie gruben und hörten nichts mehr; sie wurden nicht weise, erfanden kein Lied, erdachten sich keinerlei Sprache. Sie gruben. Es kam eine Stille, es kam auch ein Sturm, es kamen die Meere alle. Ich grabe, du gräbst, und es gräbt auch der Wurm, und das Singende dort sagt: Sie graben. O einer, o keiner, o niemand, o du: Wohin gings, da’s nirgendhin ging? O du gräbst und ich grab, und ich grab mich dir zu, und am Finger erwacht uns der Ring.

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There was earth inside them, and they dug. They dug and dug, thus did their day go, their night. And they did not praise God, who, so they heard, wanted all this, who, so they heard, knew all this. They dug and heard nothing more; they didn’t grow wise, invented no song, thought up no language for themselves. They dug. A stillness came, a storm too came, all the seas came. I dig, you dig, and the worm too digs, and what sings over there says: they dig. O one, o no one, o noone, o you: Where did it lead, as it led nowhere? O you dig and I dig, and I dig myself toward you, and on our finger the ring awakens.

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Das Wort vom Zur-Tiefe-Gehn, das wir gelesen haben. Die Jahre, die Worte seither. Wir sind es noch immer. Weißt du, der Raum ist unendlich, weißt du, du brauchst nicht zu fliegen, weißt du, was sich in dein Aug schrieb, vertieft uns die Tiefe.

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The word about going-into-the-depth, that we have read. The years, the words since then. It is still and always us. You know, space is infinite, you know, you don’t need to fly, you know, what wrote itself into your eye deepens the depth for us.

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Bei Wein und Verlorenheit, bei beider Neige: ich ritt durch den Schnee, hörst du, ich ritt Gott in die Ferne – die Nähe, er sang, es war unser letzter Ritt über die Menschen-Hürden. Sie duckten sich, wenn sie uns über sich hörten, sie schrieben, sie logen unser Gewieher um in eine ihrer bebilderten Sprachen.

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With wine and lostness, with both dwindling: I rode through the snow, you hear? I rode God into the far—the near, he sang, ’twas our last ride over the human-hurdles. They ducked, when they heard us overhead, they wrote, they lied our neighs into one of their pixilated lingos.

zürich, zum storchen

für Nelly Sachs Vom Zuviel war die Rede, vom Zuwenig. Von Du und Aber-Du, von der Trübung durch Helles, von Jüdischem, von deinem Gott. Davon. Am Tag einer Himmelfahrt, das Münster stand drüben, es kam mit einigem Gold übers Wasser. Von deinem Gott war die Rede, ich sprach gegen ihn, ich ließ das Herz, das ich hatte, hoffen: auf sein höchstes, umröcheltes, sein haderndes Wort – Dein Aug sah mir zu, sah hinweg,

zürich, zum storchen

for Nelly Sachs Our talk turned on the Too Much, on the Too Little. On you on and-yet-you, on blurring through brightness, on Jewishness, on your God. On that. On the day of an ascension, the Minster stood over there, it came with some gold across the water. There was talk of your God, I spoke against him, I let the heart I had hope: for his highest, his death-rattled, his contending word— Your eye looked at me, looked away,

dein Mund sprach sich dem Aug zu, ich hörte: Wir wissen ja nicht, weißt du, wir wissen ja nicht, was gilt.

your mouth spoke across to the eye, I heard: We just don’t know, you know, we just don’t know, what counts.

selbdritt, selbviert

Krauseminze, Minze, krause, vor dem Haus hier, vor dem Hause. Diese Stunde, deine Stunde, ihr Gespräch mit meinem Munde. Mit dem Mund, mit seinem Schweigen, mit den Worten, die sich weigern. Mit den Weiten, mit den Engen, mit den nahen Untergängen. Mit mir einem, mit uns dreien, halb gebunden, halb im Freien. Krauseminze, Minze, krause, vor dem Haus hier, vor dem Hause.

threesome, foursome

Curly mint, mint, curly, before the house here, before the hour. This hour, your house, its conversation with my mouth. With the mouth, with its silence, with the words that refuse themselves. With the wide, with the narrow stations, with the nearby devastations. With me alone, with us three, half-bound, half-free. Curly mint, mint, curly, before the hour here, before the house.

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Soviel Gestirne, die man uns hinhält. Ich war, als ich dich ansah – wann? –, draußen bei den andern Welten. O diese Wege, galaktisch, o diese Stunde, die uns die Nächte herüberwog in die Last unsrer Namen. Es ist, ich weiß es, nicht wahr, daß wir lebten, es ging blind nur ein Atem zwischen Dort und Nicht-da und Zuweilen, kometenhaft schwirrte ein Aug auf Erloschenes zu, in den Schluchten, da, wo’s verglühte, stand zitzenprächtig die Zeit, an der schon empor- und hinabund hinwegwuchs, was ist oder war oder sein wird –, ich weiß, ich weiß und du weißt, wir wußten,

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So many constellations, displayed to us. I was, when I looked at you—when?— outside with the other worlds. O, these paths, galactic, O this hour that billowed the nights over to us into the burden of our names. It is, I know, not true, that we lived, a mere breath blindly moved between there and not-there and sometimes, comet-like an eye whizzed toward extinguished matter, in the canyons, there where it burned out, stood tit-gorgeous time, along which grew up and down & away what is or was or will be—, I know, I know and you know, we knew,

wir wußten nicht, wir waren ja da und nicht dort, und zuweilen, wenn nur das Nichts zwischen uns stand, fanden wir ganz zueinander.

we didn’t know, for we were there and not there, and sometimes, when only Nothingness stood between us, we found truly together.

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Dein Hinübersein heute Nacht. Mit Worten holt ich dich wieder, da bist du, alles ist wahr und ein Warten auf Wahres. Es klettert die Bohne vor unserm Fenster: denk wer neben uns aufwächst und ihr zusieht. Gott, das lasen wir, ist ein Teil und ein zweiter, zerstreuter: im Tod all der Gemähten wächst er sich zu. Dorthin führt uns der Blick, mit dieser Hälfte haben wir Umgang.

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Your Having crossed over tonight. With words I brought you back, here you are, all is true and a waiting for the true. The bean climbs in front of our window: think of who grows up near us and watches it. God, we read it, is a part and a second one, scattered: in the death of all the mowed ones he grows toward himself. That’s where our gaze leads us, with this half we stay in touch.

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Zu beiden Händen, da wo die Sterne mir wuchsen, fern allen Himmeln, nah allen Himmeln: Wie wacht es sich da! Wie tut sich die Welt uns auf, mitten durch uns! Du bist, wo dein Aug ist, du bist oben, bist unten, ich finde hinaus. O diese wandernde leere gastliche Mitte. Getrennt, fall ich dir zu, fällst du mir zu, einander entfallen, sehn wir hindurch: Das Selbe

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To both hands, there where the stars grew for me, far from all skies, near all skies: How it wakes there! How the world opens for us, straight through us! You are where your eye is, you are above, are below, I find my way out. O this wandering empty hospitable Middle. Separated, I accrue to you, you accrue to me, we devolve to each other, we see through: The same

hat uns verloren, das Selbe hat uns vergessen, das Selbe hat uns – –

has lost us, the same has forgotten us, the same has us—

zwölf jahre

Die wahrgebliebene, wahrgewordene Zeile: … dein Haus in Paris – zur Opferstatt deiner Hände. Dreimal durchatmet, dreimal durchglänzt. ....... Es wird stumm, es wird taub hinter den Augen. Ich sehe das Gift blühn. In jederlei Wort und Gestalt. Geh. Komm. Die Liebe löscht ihren Namen: sie schreibt sich dir zu.

twelve years

The line that stayed true, that became true: … your house in Paris—into the sacrificial altar of your hands. Three times breathed-through, three times shone-through. ....... It grows mute, it grows deaf behind the eyes. I see the poison bloom. In whatever word or shape. Go. Come, Love erases its name: it writes itself toward you.

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Mit allen Gedanken ging ich hinaus aus der Welt: da warst du, du meine Leise, du meine Offne, und – du empfingst uns. Wer sagt, daß uns alles erstarb, da uns das Aug brach? Alles erwachte, alles hob an. Groß kam eine Sonne geschwommen, hell standen ihr Seele und Seele entgegen, klar, gebieterisch schwiegen sie ihr ihre Bahn vor. Leicht tat sich dein Schoß auf, still stieg ein Hauch in den Äther, und was sich wölkte, wars nicht, wars nicht Gestalt und von uns her, wars nicht so gut wie ein Name?

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With all my thoughts i left the world: and there you were, you my quiet, you my Open one, and— you received us. Who says that everything died for us when our eyes broke? Everything awoke, everything began. A large sun came swimming, brightly did soul and soul stand toward it, clear, commandingly their silence drew its orbit. Easily your lap opened, calmly a breath rose into the ether, and what cloud-cambered, wasn’t it, wasn’t it a shape we projected before us, wasn’t it as good as a name?

die schleuse

Über aller dieser deiner Trauer: kein zweiter Himmel. ....... An einen Mund, dem es ein Tausendwort war, verlor — verlor ich ein Wort, das mir verblieben war: Schwester. An die Vielgötterei verlor ich ein Wort, das mich suchte Kaddisch. Durch die Schleuse mußt ich, das Wort in die Salzflut zurück — und hinaus- und hinüberzuretten: Jiskor

the sluice

Above all this grief of yours: no second heaven. ....... To a mouth, for which it was a thousandword, I lost— I lost a word that had remained with me: sister. To the many gods I lost a word, that searched for me: Kaddish. Through the sluice I had to go, so as to save the word, back to and across and over the saltflood: Yizkor.

•••

Stumme Herbstgerüche. Die Sternblume, ungeknickt, ging zwischen Heimat und Abgrund durch dein Gedächtnis. Eine fremde Verlorenheit war gestalthaft zugegen, du hättest beinah gelebt.

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Mute autumn odors. The aster, unbent, passed between homeland and abyss through your memory. A strange lostness was palpably present, you could almost have lived.

eis, eden

Es ist ein Land Verloren, da wächst ein Mond im Ried, und das mit uns erfroren, es glüht umher und sieht. Es sieht, denn es hat Augen, die helle Erden sind. Die Nacht, die Nacht, die Laugen. Es sieht, das Augenkind. Es sieht, es sieht, wir sehen, ich sehe dich, du siehst. Das Eis wird auferstehen, eh sich die Stunde schließt.

ice, eden

There is a land called Lost, a moon grows in its reeds, what with us died by frost glows all around and sees. It sees, for it has eyes, earths each one, and bright. The night, the night, the lyes. This eye-child’s gift is sight. It sees, it sees, we see, I see you, you see. The ice will resurrect, ere this hour can defect.

psalm

Niemand knetet uns wieder aus Erde und Lehm, niemand bespricht unsern Staub. Niemand. Gelobt seist du, Niemand. Dir zulieb wollen wir blühn. Dir entgegen. Ein Nichts waren wir, sind wir, werden wir bleiben, blühend: die Nichts-, die Niemandsrose. Mit dem Griffel seelenhell, dem Staubfaden himmelswüst, der Krone rot vom Purpurwort, das wir sangen über, o über dem Dorn.

psalm

NoOne kneads us again of earth and clay, noOne conjures our dust. Noone. Praised be thou, NoOne. For your sake we want to flower. Toward you. A Nothing we were, we are, we will remain, flowering: the Nothing-, the NoOnesRose. With pistil soul-bright, stamen heaven-desolate, the corona red from the scarlet-word, that we sang above, O above the thorn.

tübingen, jänner

Zur Blindheit überredete Augen. Ihre – »ein Rätsel ist Reinentsprungenes« –, ihre Erinnerung an schwimmende Hölderlintürme, möwenumschwirrt. Besuche ertrunkener Schreiner bei diesen tauchenden Worten: Käme, käme ein Mensch, käme ein Mensch zur Welt, heute, mit dem Lichtbart der Patriarchen: er dürfte, spräch er von dieser Zeit, er dürfte nur lallen und lallen, immer-, immerzuzu.

tübingen, jänner

Eyes convinced to go blind. Their—“a riddle is pure source”—, their remembrance of swimming Hölderlin-towers, gullcircled. Visits of drowned carpenters by these diving words: If, if a man, if a man was born, today, with the lightbeard of the patriarchs: he could, speaking of these days, he could but babble and babble, all-all, way-ways agagain.

(»Pallaksch. Pallaksch.«)

(“Pallaksch. Pallaksch.”)

chymisch

Schweigen, wie Gold gekocht, in verkohlten Händen. Große, graue, wie alles Verlorene nahe Schwestergestalt: Alle die Namen, alle die mitverbrannten Namen. Soviel zu segnende Asche. Soviel gewonnenes Land über den leichten, so leichten Seelenringen. Große. Graue. Schlackenlose. Du, damals. Du mit der fahlen, aufgebissenen Knospe.

alchemical

Silence, cooked like gold, in charred hands. Great, gray, close, like all that’s lost, sistershape: All the names, all the also burned names. So much ash to be blessed. So much land won above the light, so weightless soulrings. Great. Gray. Cinderless. You. Back then. You with the livid bit-open bud.

Du in der Weinflut. (Nicht wahr, auch uns entließ diese Uhr? Gut, gut, wie dein Wort hier vorbeistarb.) Schweigen, wie Gold gekocht, in verkohlten, verkohlten Händen. Finger, rauchdünn. Wie Kronen, Luftkronen um – – Große. Graue. Fährtelose. Königliche.

You in the wine-flood. (Isn’t it true, us too this clock did release? Good, good, how your word died past here.) Silence, cooked like gold, in charred, charred hands. Finger, smoke-thin. Like crowns, aircrowns around— Great. Gray. Traceless. Regal.

•••

eine gauner- und ganovenweise gesungen zu paris emprès pontoise von paul celan aus czernowirz bei sadagora Manchmal nur, in dunkeln Zeiten, Heinrich Heine, An Edom Damals, als es noch Galgen gab, da, nicht wahr, gab es ein Oben. Wo bleibt mein Bart, Wind, wo mein Judenfleck, wo mein Bart, den du raufst? Krumm war der Weg, den ich ging, krumm war er, ja, denn, ja, er war gerade. Heia. Krumm, so wird meine Nase.

•••

a gonif- and gangster-ditty sung in paris emprès pontoise by paul celan from czernowitz near sadagora Only sometimes, in dark times, Heinrich Heine, “An Edom” Back then, when there still were gallows, then too, isn’t it true, there was an Above. Where’s my beard, wind, where my Jew’s-patch, where my beard, that you tussled? Crooked was the path I took, crooked it was, yes, because, yes, it was straight. Hey-ho. Crooked, like my nose becomes.

Nase. Und wir zogen auch nach Friaul. Da hätten wir, da hätten wir. Denn es blühte der Mandelbaum. Mandelbaum, Bandelmaum. Mandeltraum, Trandelmaum. Und auch der Machandelbaum. Chandelbaum. Heia. Aum.

Envoi Aber, aber er bäumt sich, der Baum. Er, auch er steht gegen die Pest.

Nose. And we made our way to Friuli. There we’d have, there we’d have. For it blossomed, the almond tree. Almondtree, Talmundree. Almondream, Traumandtree. Also the Junipertree. The Candletree. HeyaAum.

Envoi. But, but it rears up, the tree. It, it too stands against the Plague.

flimmerbaum

Ein Wort, an das ich dich gerne verlor: das Wort Nimmer. Es war, und bisweilen wußtest auch du’s, es war eine Freiheit. Wir schwammen. Weißt du noch, daß ich sang? Mit dem Flimmerbaum sang ich, dem Steuer. Wir schwammen. Weißt du noch, daß du schwammst? Offen lagst du mir vor, lagst du mir, lagst du mir vor meiner vorspringenden Seele. Ich schwamm für uns beide. Ich schwamm nicht. Der Flimmerbaum schwamm.

flimmertree

A word, to which I lost you gladly: the word Never. It was, and at times you too knew it, it was a freedom. We swam. Do you remember that I sang? With the flimmertree I sang, the rudder. We swam. Do you remember that you swam? Open you lay before me, lay for me, lay before me before my forward jumping soul. I swam for both of us, I didn’t swim. The flimmertree swam.

Schwamm er? Es war ja ein Tümpel rings. Es war der unendliche Teich. Schwarz und unendlich, so hing, so hing er weltabwärts. Weißt du noch, daß ich sang? Diese – o diese Drift. Nimmer. Weltabwärts. Ich sang nicht. Offen lagst du mir vor der fahrenden Seele.

Did it swim? There was a pool around us, yes. It was the endless pond. Black and endless, thus it hung, thus it hung worlddownward. Do you remember that I sang? This— o this drift. Never. Worlddownward. I didn’t sing. Open you lay before the traveling soul.

erratisch

Die Abende graben sich dir unters Aug. Mit der Lippe aufgesammelte Silben – schönes, lautloses Rund – helfen dem Kriechstern in ihre Mitte. Der Stein, schläfennah einst, tut sich hier auf: bei allen versprengten Sonnen, Seele, warst du, im Äther.

erratic

The evenings dig themselves under your eye. With the lip gathered syllables—beautiful, soundless round— help the crawlstar in their midst. The stone, once temple-close, now opens here: with all the scattered suns, soul, you were, up in the ether.

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Einiges Handähnliche, finster, kam mit den Gräsern: Rasch – Verzweiflungen, ihr Töpfer! –, rasch gab die Stunde den Lehm her, rasch war die Träne gewonnen –: noch einmal, mit bläulicher Rispe, umstand es uns, dieses Heute.

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Something handLike, dark, came with the grasses: Quickly—despairs, you potters!—, quickly the hour offered the clay, quickly the tear was won—: once more, with bluish panicle, it stood around us, this Today.

… rauscht der brunnen

Ihr gebet-, ihr lästerungs-, ihr gebetscharfen Messer meines Schweigens. Ihr meine mit mir verkrüppelnden Worte, ihr meine geraden. Und du: du, du, du mein täglich wahr- und wahrergeschundenes Später der Rosen –: Wieviel, o wieviel Welt. Wieviel Wege. Krücke du, Schwinge. Wir – – Wir werden das Kinderlied singen, das, hörst du, das mit den Men, mit den Schen, mit den Menschen, ja das

… whispers the fountain

You prayer-, you blasphemy-, you prayersharp knives of my silence. You my with me crippling words, you my straight ones, And thou: thou, thou, thou my daily true- and truerflayed Later of the Roses—: How much, oh how much world. How many ways. You crutch, you wing. We— We will sing the children’s song, the one, listen, the one with the hu, with the mans, with the humans, yes the

mit dem Gestrüpp und mit dem Augenpaar, das dort bereitlag als Träne-undTräne.

one with the brushwood and with the pair of eyes that lay ready there as tear-andtear.

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Es ist night mehr diese zuweilen mit dir in die Stunde gesenkte Schwere. Es ist eine andre. Es ist das Gewicht, das die Leere zurückhält, die mitginge mit dir. Es hat, wie du, keinen Namen. Vielleicht seid ihr dasselbe. Vielleicht nennst auch du mich einst so.

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It is no longer this heaviness sunk at times with you into this hour. It is another one. It is the weight that holds back the emptiness, that accompanies you. Like you, it has no name. Maybe you are the same. Maybe some day you’ll call me that too.

radix, matrix

Wie man zum Stein spricht, wie du, mir vom Abgrund her, von einer Heimat her Verschwisterte, Zugeschleuderte, du, du mir vorzeiten, du mir im Nichts einer Nacht, du in der Aber-Nacht Begegnete, du Aber-Du –: Damals, da ich nicht da war, damals, da du den Acker abschrittst, allein: Wer, wer wars, jenes Geschlecht, jenes gemordete, jenes schwarz in den Himmel stehende: Rute und Hode –? (Wurzel. Wurzel Abrahams. Wurzel Jesse. Niemandes

radix, matrix

As one speaks to stone, as you, to me from the abyss, from a homeland, ensistered. Herethrown, you, you pretime for me, you to me in a night’s nothing, you in the but-night encountered, you But-You—: Back when, when I wasn’t there, back when, when you paced off the field, alone: Who, who was it, that Geschlecht, the murdered one, the one standing black into the sky: Rod and testicle—? (Root. Abraham’s root. Jesse’s root. NoOne’s

Wurzel – o unser.) Ja, wie man zum Stein spricht, wie du mit meinen Händen dorthin und ins Nichts greifst, so ist, was hier ist: auch dieser Fruchtboden klafft, dieses Hinab ist die eine der wildblühenden Kronen.

root—o ours.) Yes, as one speaks to stone, as you with my hands grab there and onto nothingness, so is, what’s here: this fertile floor too gapes, this Downward is one of the wildblooming crowns.

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Schwarzerde, schwarze Erde du, Stundenmutter Verzweiflung: Ein aus der Hand und ihrer Wunde dir Zugeborenes schließt deine Kelche.

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Blackearth, black earth, you, hourmother Despair: Something born you-ward from the hand and its wounds, shuts your calyces.

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Einem, der vor der Tür stand, eines Abends: ihm tat ich mein Wort auf –: zum Kielkropf sah ich ihn trotten, zum halbschürigen, dem im kotigen Stiefel des Kriegsknechts geborenen Bruder, dem mit dem blutigen Gottesgemächt, dem schilpenden Menschlein. Rabbi, knirschte ich, Rabbi Löw: Diesem beschneide das Wort, diesem schreib das lebendige Nichts ins Gemüt, diesem spreize die zwei

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To one who stood before the door, one evening: to him I opened my word—: toward the changeling I saw him trot, toward the halfsheared, the brother born in the grunt’s begrimed boot, him with the bloodied godmember, the chirping manikin. Rabbi, I rasped, Rabbi Löw: This one’s word, circumcise it, for this one, write the living Nothing on his spirit, spread this one’s two

Krüppelfinger zum heilbringenden Spruch. Diesem. ....... Wirf auch die Abendtür zu, Rabbi. ....... Reiß die Morgentür auf, Ra- –

cripplefingers into the redemptive saying. For this one. ....... The evening door too, slam it shut, Rabbi. ....... The morning door, throw it open, Ra- —

mandorla

In der Mandel – was steht in der Mandel? Das Nichts. Es steht das Nichts in der Mandel. Da steht es und steht. Im Nichts – wer steht da? Der König. Da steht der König, der König. Da steht er und steht.

Judenlocke, wirst nicht grau.

Und dein Aug – wohin steht dein Auge? Dein Aug steht der Mandel entgegen. Dein Aug, dem Nichts stehts entgegen. Es steht zum König. So steht es und steht.

Menschenlocke, wirst nicht grau. Leere Mandel, königsblau.

mandorla

In the almond—what stands in the almond? Nothingness. What stands in the almond is Nothingness. There it stands and stands. In Nothingness—what stands there? The King. There the King stands, the King. There he stands and stands.

Jew’s curl, you’ll not turn gray.

And your eye—whereto stands your eye? Your eye stands facing the almond. Your eye, it stands facing Nothingness. It stands by the King. So it stands and stands.

Human curl, you’ll not turn gray. Empty almond, royal-blue.

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An niemand geschmiegt mit der Wange – an dich, Leben. An dich, mit dem Handstumpf gefundnes. Ihr Finger. Fern, unterwegs, an den Kreuzungen, manchmal, die Rast bei freigelassenen Gliedern, auf dem Staubkissen Einst. Verholzter Herzvorrat: der schwelende Liebes- und Lichtknecht. Ein Flämmchen halber Lüge noch in dieser, in jener übernächtigen Pore, die ihr berührt. Schlüsselgeräusche oben,

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Cheek to cheek with no one— with you, life. With you, found with the handstump. You fingers. Far away, under way, at the crossroads, sometimes, resting by relaxed limbs on the dustpillow Once. Lignified heartstock: the smoldering love- and light-servant. A little half lie flame still in this, in that tired-out pore, that you touch. Noise of keys overhead,

im AtemBaum über euch: das letzte Wort, das euch ansah, soll jetzt bei sich sein und bleiben. ....... An dich geschmiegt, mit dem Handstumpf gefundenes Leben.

in the breathtree above you: the last word that looked at you shall now be and stay with itself. ....... Cheek to cheek with you, with the handstump-found life.

•••

Zweihäusig, Ewiger, bist du, unbewohnbar. Darum baun wir und bauen. Darum steht sie, diese erbärmliche Bettstatt, – im Regen, da steht sie. Komm, Geliebte. Daß wir hier liegen, das ist die Zwischenwand –: Er hat dann genug an sich selber, zweimal. Laß ihn, er habe sich ganz, als das Halbe und abermals Halbe. Wir, wir sind das Regenbett, er komme und lege uns trocken. ....... Er kommt nicht, er legt uns nicht trocken.

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Dioecious, eternal, you are, uninhabitable. Therefore we build and build. Therefore it stands, this wretched bedstead,—in the rain, is where it stands. Come, beloved. That we lie here, that is the partition—: He then has enough by himself, twice. Let him be, let him have all of himself, as one half and then again as one half. We, we are the rainbed, let him come and bed us dry. ....... He doesn’t come, he doesn’t bed us dry.

sibirisch

Bogengebete – du sprachst sie nicht mit, es waren, du denkst es, die deinen. Der Rabenschwan hing vorm frühen Gestirn: mit zerfressenem Lidspalt stand ein Gesicht – auch unter diesem Schatten. Kleine, im Eiswind liegengebliebene Schelle mit deinem weißen Kiesel im Mund: Auch mir steht der tausendjahrfarbene Stein in der Kehle, der Herzstein, auch ich setze Grünspan an an der Lippe. Über die Schuttflur hier,

siberian

Bowprayers–you didn’t join in, they were, you think so, yours. The ravenswan hung before the early asterism: with corroded eyelid-fissure a face stood–even under this shadow. Little bell, left lying in the icewind with your white pebble in the mouth: Stuck in my throat too, the millenniumcolored stone, the heartstone, I too raise verdigris on my lip. Over the scree plain here,

durch das Seggenmeer heute führt sie, unsre Bronze-Straße. Da lieg ich und rede zu dir mit abgehäutetem Finger.

through the sedgesea it leads today, our bronze-road. There I lie and talk to you with flayed finger.

benedicta

Zu ken men arojfgejn in himel arajn Un fregn baj got zu’s darf asoj sajn? Jiddisches Lied Getrunken hast du, was von den Vätern mir kam und von jenseits der Väter: – –, Pneuma. Gesegnet seist du, von weit her, von jenseits meiner erloschenen Finger. Gesegnet: Du, die ihn grüßte, den Teneberleuchter. Du, die du’s hörtest, da ich die Augen schloß, wie die Stimme nicht weitersang nach: ’s mus asoj sajn, Du, die du’s sprachst in den augenlosen, den Auen:

benedicta

Tsu ken men aroyfgeyn im himl arayn Un fregn bay got tsu s’darf azoy zayn? Yiddish song Drink you did, what came to me from the fathers and from beyond the fathers: ——, pneuma. Blessed be you, from afar, from beyond my extinguished finger. Blessed: You, who greeted it, the tenebrae lamp. You, who heard it, as I closed my eyes, how the voice stopped singing after: s’mus azoy zayn. You, you who said it in the eyeless, the open fields:

dasselbe, das andere Wort: Gebenedeiet. Getrunken. Gesegnet. Gebentscht.

the same, the other word: Beblessed. Drunk. Blessed. Gebentsht.

à la pointe acérée

Es liegen die Erze bloß, die Kristalle, die Drusen. Ungeschriebenes, zu Sprache verhärtet, legt einen Himmel frei. (Nach oben verworfen, zutage, überquer, so liegen auch wir. Tür du davor einst, Tafel mit dem getöteten Kreidestern drauf: ihn hat nun ein – lesendes? – Aug.) Wege dorthin. Waldstunde an der blubbernden Radspur entlang. Aufgelesene kleine, klaffende Buchecker: schwärzliches Offen, von

à la pointe acérée

The ores are exposed, the crystals, the druses. Some unwritten, solidified into language, lays open a sky. (Upward faulted, outcrop, crosswise, thus we too lie. Door you stood before once, chalkboard, with the slain chalkstar on it: it now belongs to a—reading?—eye.) Paths to get there. Forest-hour along the blubbering wheelspoor. Gathered small, gaping beechnuts: blackish openness, queried

Fingergedanken befragt nach – – wonach? Nach dem Unwiederholbaren, nach ihm, nach allem. Blubbernde Wege dorthin. Etwas, das gehn kann, grußlos wie Herzgewordenes, kommt.

by fingerthoughts about— about what? About the unrepeatable, about it, about everything. Blubbering paths to get there. Something that can walk, without a greeting, as if turned into a heart, comes.

•••

Die hellen Steine gehn durch die Luft, die hellweißen, die Lichtbringer. Sie wollen nicht niedergehen, nicht stürzen, nicht treffen. Sie gehen auf, wie die geringen Heckenrosen, so tun sie sich auf, sie schweben dir zu, du meine Leise, du meine Wahre –: ich seh dich, du pflückst sie mit meinen neuen, meinen Jedermannshänden, du tust sie ins Abermals-Helle, das niemand zu weinen braucht noch zu nennen.

•••

The bright Stones pass through the air, the brightwhite, the lightbringers. They don’t want to come down, nor fall, nor hit. They open up like humble dog roses, that’s how they open, they float toward you, my quiet one, you, my true one—: I see you, you gather them with my new, my everyman’s hands, you put them into the Bright-Again no one has to weep for or name.

anabasis

Dieses schmal zwischen Mauern geschriebne unwegsam-wahre Hinauf und Zurück in die herzhelle Zukunft. Dort. Silbenmole, meerfarben, weit ins Unbefahrne hinaus. Dann: Bojen-, Kummerbojen-Spalier mit den sekundenschön hüpfenden Atemreflexen –: Leuchtglockentöne (dum-, dun-, un-, unde suspirat cor), aus-

anabasis

This narrow, written-between-walls impassably-true Upward and Back into the heartbright future. There. Syllablepier, seacolored, far into the unchartered. Then: buoys-, sorrowbuoys-cordon with the pretty-as-seconds caroming breathreflexes—: luminous belltones (dum-, dun-, un-, unde suspirat cor), unleashed, re-

gelöst, eingelöst, unser. Sichtbares, Hörbares, das freiwerdende Zeltwort: Mitsammen.

deemed, our. Visible, audible, the freed tentword: Gathered together.

•••

Ein Wurfholz, auf Atemwegen, so wanderts, das Flügelmächtige, das Wahre. Auf Sternenbahnen, von Weltensplittern geküßt, von Zeitkörnern genarbt, von Zeitstaub, mitverwaisend mit euch, Lapilli, verzwergt, verwinzigt, vernichtet, verbracht und verworfen, sich selber der Reim, – so kommt es geflogen, so kommts wieder und heim, einen Herzschlag, ein Tausendjahr lang innezuhalten als einziger Zeiger im Rund, das eine Seele, das seine Seele beschrieb,

•••

A boomerang, on breathroutes, as it wanders, the wingmighty, the True. On starorbits, kissed by world-splinters, by timekernels scarred, by timedust, coorphaned with you, Lapilli, dwarfed, diminished, destroyed, displaced and discarded, by itself the rhyme,— thus it comes flying, thus it comes again and home, a heartbeat, a millennium long to stop as the only clockhand in the circle, that a soul, that his soul described,

das eine Seele beziffert.

that numbers one soul.

hawdalah

An dem einen, dem einzigen Faden, an ihm spinnst du – von ihm Umsponnener, ins Freie, dahin, ins Gebundne. Groß stehn die Spindeln ins Unland, die Bäume: es ist, von unten her, ein Licht geknüpft in die Luftmatte, auf der du den Tisch deckst, den leeren Stühlen und ihrem Sabbatglanz zu – – zu Ehren.

havdalah

On the one, the only thread, on it you spin—you, ensnared by it, into the open, and on, into the bound. Large the spindles stand into unland, the trees: there comes, from below, a light knitted into the airmat, on which you set the table, for the empty chairs and their sabbath radiance in— in honor.

le menhir

Wachsendes Steingrau. Graugestalt, augenloser du, Steinblick, mit dem uns die Erde hervortrat, menschlich, auf Dunkel-, auf Weißheidewegen, abends, vor dir, Himmelsschlucht. Verkebstes, hierhergekarrt, sank über den Herzrücken weg. Meermühle mahlte. Hellflüglig hingst du, früh, zwischen Ginster und Stein, kleine Phaläne. Schwarz, phylakterienfarben, so wart ihr, ihr mitbetenden Schoten.

le menhir

Increasing stone-gray. Grayfigure, eyeless you, stone-gaze, with which earth brought us forth, human, on dark-, on wild-rosemary-paths, evenings, in front of you, heaven’s abyss. Concubined, carted over here, sunk away over the heartback. Seamill milled. Bright-winged you hung, early, between broom-bush and stone, little night moth. Black, phylacterycolor, thus you were, you, alsopraying siliquae.

nachmittag mit zirkus und zitadelle

In Brest, vor den Flammenringen, im Zelt, wo der Tiger sprang, da hört ich dich, Endlichkeit, singen, da sah ich dich, Mandelstamm. Der Himmel hing über der Reede, die Möwe hing über dem Kran. Das Endliche sang, das Stete, – du, Kanonenboot, heißt »Baobab«. Ich grüßte die Trikolore mit einem russischen Wort – Verloren war Unverloren, das Herz ein befestigter Ort.

afternoon, with circus and citadel

In Brest, before the flaming rings, in the tent, where the tiger sprung, there I heard how you, Finitude, sung, there I saw you, Mandelstam. The sky hung over the roadstead, the gull hung over the crane. The Finite sung, the Steady,— you, gunboat, are named “Baobab.” I greeted the tricolor with a Russian word— Lost was Unlost, the heart an anchored place.

bei tag

Hasenfell-Himmel. Noch immer schreibt eine deutliche Schwinge. Auch ich, erinnere dich, Staubfarbene, kam als ein Kranich.

by day

Hare-pelt sky. Still and always a clear wing writes. I, too, remember, dustcolored one, came as a crane.

kermorvan

Du Tausendgüldenkraut-Sternchen, du Erle, du Buche, du Farn: mit euch Nahen geh ich ins Ferne, – Wir gehen dir, Heimat, ins Garn. Schwarz hängt die Kirschlorbeertraube beim bärtigen Palmenschaft. Ich liebe, ich hoffe, ich glaube, – die kleine Steindattel klafft. Ein Spruch spricht – zu wem? Zu sich selber: Servir Dieu est régner, – ich kann ihn lesen, ich kann, es wird heller, fort aus Kannitverstan.

kermorvan

You, little common-centaury-star, you alder, you beech, you fern: with you, near ones, I go far away,— we fall into your, homeland’s, snare. Black the cherry laurel hangs near the bearded date-palm trunk. I love, I hope, I believe— the little stone-date gapes. A saying says—to whom? To itself: Servir Dieu est régner,—I can read it, I can, it is becoming brighter, leaving Kannitverstan.

•••

Ich habe Bambus geschnitten: für dich, mein Sohn. Ich habe gelebt. Diese morgen fortgetragene Hütte, sie steht. Ich habe nicht mitgebaut: du weißt nicht, in was für Gefäße ich den Sand um mich her tat, vor Jahren, auf Geheiß und Gebot. Der deine kommt aus dem Freien – er bleibt frei. Das Rohr, das hier Fuß faßt, morgen steht es noch immer, wohin dich die Seele auch hinspielt im Ungebundnen.

•••

I have cut bamboo: for you, my son. I have lived. This hut, to be carriedaway tomorrow, it stands. I did not help build it: you don’t know into what kind of vessels I put the sand around me, years ago, on behest and command. Yours comes from the open—it remains free. The culm taking root here will still stand, tomorrow, wherever your soul may cast you in the boundless.

kolon

Keine im Licht der WortVigilie erwanderte Hand. Doch du, Erschlafene, immer sprachwahr in jeder der Pausen: für wieviel Vonsammengeschiedenes rüstest du’s wieder zur Fahrt: das Bett Gedächtnis! Fühlst du, wir liegen weiß von Tausendfarbenem, Tausendmündigem vor Zeitwind, Hauchjahr, Herz-Nie.

colon

No in the light of the wordvigil reconnoitered hand. Yet you, sleeping one, always speechtrue in each of the pauses: for how much Togetherseparated do you ready once more for the journey: the bed Memory! Do you sense it, we lie white from thousandcolored, thousandmouthed pretimewind, breathyear, heart-never.

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Was geschah? Der Stein trat aus dem Berge. Wer erwachte? Du und ich. Sprache, Sprache. Mit-Stern. Neben-Erde. Ärmer. Offen. Heimatlich. Wohin gings? Gen Unverklungen. Mit dem Stein gings, mit uns zwein. Herz und Herz. Zu schwer befunden. Schwerer werden. Leichter sein.

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What happened? The stone stepped out of the mountain. Who woke up? You and I. Language, language. Co-star. By-earth. Poorer. Open. At home. Where did it lead? Toward unfaded. With the stone it went, with us two. Heart and heart. Judged too heavy. Become heavier. Be lighter.

in eins

Dreizehnter Feber. Im Herzmund erwachtes Schibboleth. Mit dir, Peuple de Paris. No pasarán. Schäfchen zur Linken: er, Abadias, der Greis aus Huesca, kam mit den Hunden über das Feld, im Exil stand weiß eine Wolke menschlichen Adels, er sprach uns das Wort in die Hand, das wir brauchten, es war Hirten-Spanisch, darin, im Eislicht des Kreuzers »Aurora«: die Bruderhand, winkend mit der von den wortgroßen Augen genommenen Binde – Petropolis, der Unvergessenen Wanderstadt lag auch dir toskanisch zu Herzen. Friede den Hütten!

in one

February 13. In heart’s mouth awakened shibboleth. With you, Peuple de Paris. No pasarán. Lambs to the left: he, Abadias, the old man from Huesca, came with his dogs across the field, in exile stood white cloud of human nobility, spoke the word into our hand, the one we needed, it was shepherd’s Spanish, in it, in the icelight of the cruiser “Aurora”: the brotherhand, waving the blinders pulled off the wordwide eyes—Petropolis, the unforgotten wander-city lay tuscanly on your heart too. Peace to the huts!

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Hinausgekrönt, hinausgespien in die Nacht. Bei welchen Sternen! Lauter graugeschlagenes Herzhammersilber. Und Berenikes Haupthaar, auch hier, – ich flocht, ich zerflocht, ich flechte, zerflechte. Ich flechte. Blauschlucht, in dich treib ich das Gold. Auch mit ihm, dem bei Huren und Dirnen vertanen, komm ich und komm ich. Zu dir, Geliebte. Auch mit Fluch und Gebet. Auch mit jeder der über mich hinschwirrenden Keulen: auch sie in eins geschmolzen, auch sie phallisch gebündelt zu dir, Garbe-und-Wort.

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Crowned out, spat out into the night. Under what stars! All grayhammered hearthammersilver. And Berenice’s mane, here too,—I braided, I unbraided, I braid, unbraid, I braid. Blue ravine, into you I drive the gold. With it too, with what’s spent on whores and wenches, I come and I come. To you, loved one. With curses and prayer too. And too with each of the bludgeons whizzing above me: they too fused into one, they too phallically bundled for you, sheaf-and-word.

Mit Namen, getränkt von jedem Exil. Mit Namen und Samen, mit Namen, getaucht in alle Kelche, die vollstehn mit deinem Königsblut, Mensch, – in alle Kelche der großen Ghetto-Rose, aus der du uns ansiehst, unsterblich von soviel auf Morgenwegen gestorbenen Toden. (Und wir sangen die Warschowjanka. Mit verschilften Lippen, Petrarca. In Tundra-Ohren, Petrarca.) Und es steigt eine Erde herauf, die unsre, diese. Und wir schicken keinen der Unsern hinunter zu dir, Babel.

With names, steeped in every exile. With names and seeds, with names, dipped in all the chalices, brimful with your king’s blood, Human,—in all chalices of the great ghetto-rose, from which you look at us, immortal from so many dead who died on dawnpaths. (And we sang the Warszawianka. With reedy lips, Petrarch. Into tundra-ears, Petrarch.) And an earth rises up, ours, this one. And we’ll send not a single one of ours down to you, Babel.

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Wohin mir das Wort, das unsterblich war, fiel: in die Himmelsschlucht hinter der Stirn, dahin geht, geleitet von Speichel und Müll, der Siebenstern, der mit mir lebt. Im Nachthaus die Reime, der Atem im Kot, das Auge ein Bilderknecht – Und dennoch: ein aufrechtes Schweigen, ein Stein, der die Teufelsstiege umgeht.

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Where the word, that was immortal, fell for me: into the heaven’s ravine behind the forehead, that is where goes, led by spittle and litter, the sevensisters’ starflower that lives with me. In the binnacle, the rhymes, the breath, in mud, the eye an imageknave— And yet: an upstanding silence, a stone, that skirts the devil’s stairway.

les globes

In den verfahrenen Augen – lies da: die Sonnen-, die Herzbahnen, das sausend-schöne Umsonst. Die Tode und alles aus ihnen Geborene. Die Geschlechterkette, die hier bestattet liegt und die hier noch hängt, im Äther, Abgründe säumend. Aller Gesichter Schrift, in die sich schwirrender Wortsand gebohrt – Kleinewiges, Silben. Alles, das Schwerste noch, war flügge, nichts hielt zurück.

les globes

In the muddled eyes—read there: the sun’s, the heart’s ecliptics, the gorgeously whizzing Fornothing. The deaths and everything they gave birth to. The generation-chain, that lies buried here and that still hangs here, in the ether, edging the abysses. All the faces’ writing, into which whirring wordsand drilled—Mini-eternal, syllables. Everything, even the heaviest, was fledged, nothing held back.

huhediblu

Schwer-, Schwer-, Schwerfälliges auf Wortwegen und -schneisen. Und – ja – die Bälge der Feme-Poeten lurchen und vespern und wispern und vipern, episteln. Geunktes, aus Hand- und Fingergekröse, darüber schriftfern eines Propheten Name spurt, als An- und Bei- und Afterschrift, unterm Datum des Nimmermenschtags im September –: Wann, wann blühen, wann, wann blühen die, hühendiblüh, huhediblu, ja sie, die Septemberrosen? Hüh – on tue … Ja wann? Wann, wannwann,

huhediblu

Clum-, clum-, clumsiness on wordpaths and -swaths. And—yes— the Vehmic poets’ bastard offspring lurch and vesper and viper, epistle. Toadied stuff, out of hand- and fingertripe, above it scripture-distant a prophet’s name spoors, as ad- and by- and afterwrit, under the date of the nolongerhumanday in September—: When, when do they bloom, when, will they bloom, the, hühendibloom, hudediblue, yes them, the Septemberroses? Hüh – on tue … Yes, when? When, whenwhen,

Wahnwann, ja Wahn, – Bruder Geblendet, Bruder Erloschen, du liest, du liest und du, dies hier, dies: Disparates –: Wann blüht es, das Wann, das Woher, das Wohin und was und wer sich aus- und an- und dahin- und zu sich lebt, den Achsenton, Tellus, in seinem vor Hellhörigkeit schwirrenden Seelenohr, den Achsenton tief im Innern unsrer sternrunden Wohnstatt Zerknirschung? Denn sie bewegt sich, dennoch, im Herzsinn. Den Ton, oh, den Oh-Ton, ah, das A und das O, das Oh-diese-Galgen-schon-wieder, das Ah-es-gedeiht, auf den alten

Delusionwhen, yes, delusion,— Brother Blinded, brother Extinguished, you read, you read and you, this here, this: Disparateness-: When will it bloom, the When, the Wherefrom, the Whereto and What, and who lives out of- and to- and toward-oneself, the axistone, Tellus, in its soulear whirring from keen hearing, the axistone deep in the inside of our starround dwelling Contrition? For it moves, nevertheless, with heartsense. The tone, oh, the Oh-tone, ah, the A and the O the Oh-these-gallows-already-again, the Ah-it-thrives, on the old mandrake-acres it prospers,

Alraunenfluren gedeiht es, als schmucklos-schmückendes Beikraut, als Beikraut, als Beiwort, als Beilwort, adjektivisch, so gehn sie dem Menschen zuleibe, Schatten, vernimmt man, war alles Dagegen – Feiertagsnachtisch, nicht mehr, –: Frugal, kontemporan und gesetzlich geht Schinderhannes zu Werk, sozial und alibi-elbisch, und das Julchen, das Julchen: daseinsfeist rülpst, rülpst es das Fallbeil los, – call it (hott!) love. Oh quand refleuriront, oh roses, vos septembres?

as unadorned-adorning added weed, as adjected-weed, as adjective-word, as axeword, adjectival, thus do they attack the human, shadows, one perceives, all was against— holidaydessert, no longer,—: Frugal, up-to-date and in all legality Schinderhannes goes to work, sociable and alibi-elfish, and lil’ Julia, lil’ Julia, daseinsfat belches, a belch releases the guillotine,—call it (hott!) love. Oh quand refleuriront, oh roses, vos septembres?

hüttenfenster

Das Aug, dunkel: als Hüttenfenster. Es sammelt, was Welt war, Welt bleibt: den WanderOsten, die Schwebenden, die Menschen-und-Juden, das Volk-vom-Gewölk, magnetisch ziehts, mit Herzfingern, an dir, Erde: du kommst, du kommst, wohnen werden wir, wohnen, etwas – ein Atem? ein Name? – geht im Verwaisten umher, tänzerisch, klobig, die Engelsschwinge, schwer von Unsichtbarem, am wundgeschundenen Fuß, kopflastig getrimmt vom Schwarzhagel, der auch dort fiel, in Witebsk, – und sie, die ihn säten, sie

hutwindow

The eye, dark: as hut window. It gathers what was world, remains world: the WanderEast, the floating ones the humans-and-Jews, the people-of-the-clouds, magnetically it pulls, with heartfingers, at you, earth: you come, you come, dwell we will, dwell, something —a breath? a name?— wanders around in the orphaned, dancingly, klunkily, the angelswing, heavy from invisibles, at the mauled foot, topheavily trimmed by blackhail, that fell also there, in Vitebsk, —and they, who sowed it, they

schreiben ihn weg mit mimetischer Panzerfaustklaue! –, geht, geht umher, sucht, sucht unten, sucht droben, fern, sucht mit dem Auge, holt Alpha Centauri herunter, Arktur, holt den Strahl hinzu, aus den Gräbern, geht zu Ghetto und Eden, pflückt das Sternbild zusammen, das er, der Mensch, zum Wohnen braucht, hier, unter Menschen, schreitet die Buchstaben ab und der Buchstaben sterblichunsterbliche Seele, geht zu Aleph und Jud und geht weiter, baut ihn, den Davidsschild, läßt ihn aufflammen, einmal, läßt ihn erlöschen – da steht er, unsichtbar, steht bei Alpha und Aleph, bei Jud,

wrote it away with mimetic bazooka fist!—, goes, goes around, seeks, seeks below, seeks above, far away, seeks with the eye, takes down Alpha Centauri, Arcturus, takes the beam too, from the graves, goes to ghetto and Eden, gathers the constellation, that he, a human, needs for dwelling, here, among humans, paces off the letters and the letters’ mortalimmortal soul, goes to aleph and yod and goes further, builds it, the Davidshield, lets it flare up once lets it flame out—there it stands, invisible, stands with alpha and aleph, with yod,

bei den andern, bei allen: in dir, Beth, – das ist das Haus, wo der Tisch steht mit dem Licht und dem Licht.

with the others, with them all: in you, Beth,—which is the house, where the table stands with the light and the light.

die silbe schmerz

Es gab sich Dir in die Hand: ein Du, todlos, an dem alles Ich zu sich kam. Es fuhren wortfreie Stimmen rings, Leerformen, alles ging in sie ein, gemischt und entmischt und wieder gemischt. Und Zahlen waren mitverwoben in das Unzählbare. Eins und Tausend und was davor und dahinter größer war als es selbst, kleiner, ausgereift und rück- und fortverwandelt in keimendes Niemals. Vergessenes griff nach Zu-Vergessendem, Erdteile, Herzteile schwammen, sanken und schwammen. Kolumbus, die Zeit-

the syllable pain

It gave itself into Your hand: a You, deathless, on which all that was I came to itself. Wordfree voices drove around, empty-forms, all went into them, mixed and unmixed and again mixed. And numbers were interwoven with the uncountable. One and a thousand and what before and after was larger than itself, smaller, matured and back- and forthtransformed into a germinating Never. Forgotten grabbed for the To-be-forgotten, continents, heartinents swam, sank and swam. Columbus, eyeing the autumn-

lose im Aug, die MutterBlume, mordete Masten und Segel. Alles fuhr aus, frei, entdeckerisch, blühte die Windrose ab, blätterte ab, ein Weltmeer blühte zuhauf und zutag, im Schwarzlicht der Wildsteuerstriche. In Särgen, Urnen, Kanopen erwachten die Kindlein Jaspis, Achat, Amethyst – Völker, Stämme und Sippen, ein blindes Es sei knüpfte sich in die schlangenköpfigen FreiTaue –: ein Knoten (und Wider- und Gegen- und Aber- und Zwillings- und Tausendknoten), an dem die fastnachtsäugige Brut der Mardersterne im Abgrund buch-, buch-, buchstabierte, stabierte.

colchis, the motherflower, murdered masts and sails. Everything set forth, free, discovery-eager the windrose wilted, exfoliated, an ocean bloomed by scores and by days, in the blacklight of the wildrhumbslines. In coffins, urns, canopic jars little babes awoke: jasper, agate, amethyst—peoples, tribes and clans, a blind Let there be knotted itself into the serpentheaded freehawsers—: a knot (and contra- and counter- and yet- and twin- and thousand-knot), on which the carnivalsuckling brood of the polecatstars in the abyss book-, book-, bookstaved, staved.

la contrescarpe

Brich dir die Atemmünze heraus aus der Luft um dich und den Baum: so viel wird gefordert von dem, den die Hoffnung herauf- und herabkarrt den Herzbuckelweg – so viel an der Kehre, wo er dem Brotpfeil begegnet, der den Wein seiner Nacht trank, den Wein der Elends-, der Königsvigilie. Kamen die Hände nicht mit, die wachten, kam nicht das tief in ihr Kelchaug gebettete Glück? Kam nicht, bewimpert, das menschlich tönende Märzrohr, das Licht gab, damals, weithin? Scherte die Brieftaube aus, war ihr Ring

la contrescarpe

Break the breathcoin out of the air around you and the tree: that much is asked of him whom hope carts up and down along the hearthumpway—that much at the curve where he meets the breadarrow, that drunk the wine of his night, the wine of the misery-, the kingsvigil. Didn’t they come along, the hands that guarded, didn’t it come along, the deep in the calix-eye embedded happiness? Didn’t it, eyelashed, come, the human-sounding march-ear, that shed light, back then, all around? Did the carrier pigeon sheer off, was her ring

zu entziffern? (All das Gewölk um sie her – es war lesbar.) Litt es der Schwarm? Und verstand, und flog wie sie fortblieb? Dachschiefer Helling, – auf Taubenkiel gelegt ist, was schwimmt. Durch die Schotten blutet die Botschaft, Verjährtes geht jung über Bord: Über Krakau bist du gekommen, am Anhalter Bahnhof floß deinen Blicken ein Rauch zu, der war schon von morgen. Unter Paulownien sahst du die Messer stehn, wieder, scharf von Entfernung. Es wurde getanzt. (Quatorze juillets. Et plus de neuf autres.) Überzwerch, Affenvers, Schrägmaul mimten Gelebtes. Der Herr trat, in ein Spruchband gehüllt, zu der Schar. Er knipste sich ein Souvenirchen. Der Selbst auslöser, das warst

decipherable? (The cloud -mass around her—it was readable.) Did the flock permit it? And understood, and flew as she stayed away? Rooftile slipway,—on pigeonkeel lies what swims. Through the bulkheads the message bleeds, what’s beyond expiration date goes early overboard. Via Kraków you came, at the Anhalter railway station smoke flowed towards your gaze, it already belonged to tomorrow. Under paulownias you saw the knives stand, again, sharpened by distance. There was dancing. (Quatorze juillets. Et plus de neuf autres.) Überdwarf, apeverse, slant mouth mimed life stuff. The lord, wrapped in a banner, stepped among the assembled. He snapped a little souvenir. The self timer, that was

du. O diese Verfreundung. Doch wieder, da, wo du hinmußt, der eine genaue Kristall.

you. Oh this disfriending. Yet again, there where you must go, the one accurate crystal.

•••

Es ist alles anders, als du es dir denkst, als ich es mir denke, die Fahne weht noch, die kleinen Geheimnisse sind noch bei sich, sie werfen noch Schatten, davon lebst du, leb ich, leben wir. Die Silbermünze auf deiner Zunge schmilzt, sie schmeckt nach Morgen, nach Immer, ein Weg nach Rußland steigt dir ins Herz, die karelische Birke hat gewartet, der Name Ossip kommt auf dich zu, du erzählst ihm, was er schon weiß, er nimmt es, er nimmt es dir ab, mit Händen, du löst ihm den Arm von der Schulter, den rechten, den linken, du heftest die deinen an ihre Stelle, mit Händen, mit Fingern, mit Linien, – was abriß, wächst wieder zusammen – da hast du sie, da nimm sie dir, da hast du alle beide, den Namen, den Namen, die Hand, die Hand, da nimm sie dir zum Unterpfand, er nimmt auch das, und du hast wieder, was dein ist, was sein war,

•••

Everything is different from what you think, from what I think, the flag still flutters, the little secrets are still secret, they still throw shadows, on this you live, I live, we live. The silver coin on your tongue melts, it tastes of tomorrow, of forever, a road to Russia rises into your heart, the Karelian birch has waited, the name Osip comes toward you, you tell him what he already knows, he takes it, he takes it off you with hands, you detach his arms from their shoulder, the right, the left, you fasten yours in their stead, with hands, with fingers, with lines, —what tore off, grows back together again— you have them now, so take them now, you have them both, the name, the name, the hand, the hand, there, take them as your pledge, he takes that too, and you have again what’s yours, what was his,

Windmühlen stoßen dir Luft in die Lunge, du ruderst durch die Kanäle, Lagunen und Grachten, bei Wortschein, am Heck kein Warum, am Bug kein Wohin, ein Widderhorn hebt dich – Tekiah! – wie ein Posaunenschall über die Nächte hinweg in den Tag, die Auguren zerfleischen einander, der Mensch hat seinen Frieden, der Gott hat den seinen, die Liebe kehrt in die Betten zurück, das Haar der Frauen wächst wieder, die nach innen gestülpte Knospe an ihrer Brust tritt wieder zutag, lebens-, herzlinienhin erwacht sie dir in der Hand, die den Lendenweg hochklomm, – wie heißt es, dein Land hinterm Berg, hinterm Jahr? Ich weiß, wie es heißt. Wie das Wintermärchen, so heißt es, es heißt wie das Sommermärchen, das Dreijahreland deiner Mutter, das war es, das ists, es wandert überallhin, wie die Sprache,

windmills push air into your lungs, you row through the canals, lagoons, and grachten, in wordlight, no Why at the stern, no Where-to at the bow, a ram’s horn lifts you —Tekiah!— like a trumpet blast above nights into day, the augurs maul each other, man has his peace, god has his, love returns to the beds, the hair of the women grows back, the inturned bud on their breasts rises to day again, toward life-, toward heart-lines it wakens in your hand, that rose along the loinpath,— what is it called, you country behind the mountain, behind the year? I know what it’s called. Like the Winter’s Tale, it is called, it is called like the Summer’s Tale, your mother’s Three-Year-Land, that’s what it was, what it is, it wanders everywhere, like language,

wirf sie weg, wirf sie weg, dann hast du sie wieder, wie ihn, den Kieselstein aus der Mährischen Senke, den dein Gedanke nach Prag trug, aufs Grab, auf die Gräber, ins Leben, längst ist er fort, wie die Briefe, wie alle Laternen, wieder mußt du ihn suchen, da ist er, klein ist er, weiß, um die Ecke, da liegt er, bei Normandie-Njemen – in Böhmen, da, da, da, hinterm Haus, vor dem Haus, weiß ist er, weiß, er sagt: Heute – es gilt. Weiß ist er, weiß, ein Wasserstrahl findet hindurch, ein Herzstrahl, ein Fluß, du kennst seinen Namen, die Ufer hängen voll Tag, wie der Name, du tastest ihn ab, mit der Hand: Alba.

throw it away, throw it away, then you’ll have it again, like that pebble from the Moravian swale your thought carried to Prague, to the grave, all the graves, into life, it’s long gone, like the letters, like all the lanterns, you must search for it again, there it is, it’s small, it lies there, [um die Ecke, da liegt er] near Normandy-Niemen—in Bohemia, there, there, there, behind the house, in front of the house, white it is, white, it says: Today—counts. White it is, white, a watersurge rushes through it, a heartsurge, a river, you know its name, the banks hang heavy with day, like the name, you scan it, with your hand: Alba.

und mit dem buch aus tarussa







Все поэты жиды Marina Tsvetaeva

Vom Sternbild des Hundes, vom Hellstern darin und der Zwergleuchte, die mitwebt an erdwärts gespiegelten Wegen, von Pilgerstäben, auch dort, von Südlichem, fremd und nachtfasernah wie unbestattete Worte, streunend im Bannkreis erreichter Ziele und Stelen und Wiegen. Von Wahr- und Voraus- und Vorüber-zu-dir-, von Hinaufgesagtem, das dort bereitliegt, einem der eigenen Herzsteine gleich, die man ausspie mitsamt ihrem unverwüstlichen Uhrwerk, hinaus

and with the book from tarussa







Все поэты жиды Marina Tsvetaeva

About the constellation of the Dog, of the brightstar in it and the dwarflight, that also weaves at the earthward mirrored paths, about pilgrim staffs, there too, about southern matters, foreign and nightfibernear like unburied words, roving in the fixed circle of realized goals and stelae and cradles. About True- and Ahead- and Over-to-you-, about the upward-said that lies ready there, resembling one of one’s own heartstones, that one spat out together with their undestructible clockwork, out

in Unland und Unzeit. Von solchem Ticken und Ticken inmitten der Kies-Kuben mit der auf Hyänenspur rückwärts, aufwärts verfolgbaren Ahnenreihe Derervom-Namen-und-SeinerRundschlucht. Von einem Baum, von einem. Ja, auch von ihm. Und vom Wald um ihn her. Vom Wald Unbetreten, vom Gedanken, dem er entwuchs, als Laut und Halblaut und Ablaut und Auslaut, skythisch zusammengereimt im Takt der Verschlagenen-Schläfe, mit geatmeten Steppenhalmen geschrieben ins Herz der Stundenzäsur – in das Reich, in der Reiche weitestes, in den Großbinnenreim jenseits

into Unland and Untime. Of such ticking and tocking amidst the gravel-cubes with the on Hyena-spoors backward, upward trackable ancestorrow of Thoseof-the-names-&-hisroundravine. About a tree, about one. Yes, about it too. And about the forest around it. About the forest Untread, about the thought from which he grew, as sound and halfsound and ablaut and auslaut, scythianly rhymed together in the cadence of the marooned foreheads, with breathed-in steppestalks written into the heart of the hour-caesura—in the realm, in the vastest of the realms, in the great internal rhyme beyond

der Stummvölker-Zone, in dich Sprachwaage, Wortwaage, Heimatwaage Exil. Von diesem Baum, diesem Wald. Von der Brückenquader, von der er ins Leben hinüberprallte, flügge von Wunden, – vom Pont Mirabeau. Wo die Oka nicht mitfließt. Et quels amours! (Kyrillisches, Freunde, auch das ritt ich über die Seine, ritts übern Rhein.) Von einem Brief, von ihm. Vom Ein-Brief, vom Ost-Brief. Vom harten, winzigen Worthaufen, vom unbewaffneten Auge, das er den drei Gürtelsternen Orions – Jakobsstab, du, abermals kommst du gegangen! – zuführt auf der Himmelskarte, die sich ihm aufschlug.

the mute-peoples’ zone, into you, language-scale, word-scale, homescale: exile. About this tree, this forest. About the bridgeashlar, from which he ricocheted into life, fullyfledged from wounds,—from Pont Mirabeau. Where the Oka doesn’t flow along. Et quels amours! (Cyrillic, friends, that too I rode over the Seine, rode it across the Rhine.) About a letter, about that. About the One-Letter, the East-letter. About the hard, the tiny wordpile, about the unarmed eye, that he brings to Orion’s three belt-stars—Jacob’s staff, you, here you come again!— on the star map that opened for him.

Vom Tisch, wo das geschah. Von einem Wort, aus dem Haufen, an dem er, der Tisch, zur Ruderbank wurde, vom Oka-Fluß her und den Wassern. Vom Nebenwort, das ein Ruderknecht nachknirscht, ins Spätsommerohr seiner hellhörigen Dolle: Kolchis.

About the table, where this happened. About a word, from the pile, on which it, the table, became rowing bench, from the river Oka and its waters. About the adverb a galley slave gnashes, into the latesummerear of his keeneared oarlock: Colchis.

•••

In der Luft, da bleibt deine Wurzel, da, in der Luft. Wo sich das Irdische ballt, erdig, Atem-und-Lehm. Groß geht der Verbannte dort oben, der Verbrannte: ein Pommer, zuhause im Maikäferlied, das mütterlich blieb, sommerlich, hellblütig am Rand aller schroffen, winterhart-kalten Silben. Mit ihm wandern die Meridiane: angesogen von seinem sonnengesteuerten Schmerz, der die Länder verbrüdert nach dem Mittagsspruch einer liebenden Ferne. Allerorten ist Hier und ist Heute, ist, von Verzweiflungen her, der Glanz,

•••

In the air, there your root remains, there, in the air. Where Earthliness clots, terrestrially, breath-and-clay. Tall he walks up there, the banned, the burned one: a Pomeranian, at home in the Cockchafersong, that remained motherly, summerly, brightblooded at the edge of all harsh hardwintercold syllables. With him the meridians wander: sucked in by his sun-steered pain, that partners the countries after the noonday spell of a loving distance. Everywhere is Here and is Today, is, made of despairs, radiance,

in den die Entzweiten treten mit ihren geblendeten Mündern: der Kuß, nächtlich, brennt einer Sprache den Sinn ein, zu der sie erwachen, sie –: heimgekehrt in den unheimlichen Bannstrahl, der die Verstreuten versammelt, die durch die Sternwüste Seele Geführten, die Zeltmacher droben im Raum ihrer Blicke und Schiffe, die winzigen Garben Hoffnung, darin es von Erzengelfittichen rauscht, von Verhängnis, die Brüder, die Schwestern, die zu leicht, die zu schwer, die zu leicht Befundenen mit der Weltenwaage im blutschändrischen, im fruchtbaren Schoß, die lebenslang Fremden, spermatisch bekränzt von Gestirnen, schwer in den Untiefen lagernd, die Leiber zu Schwellen getürmt, zu Dämmen, – die Furtenwesen, darüber der Klumpfuß der Götter herübergestolpert kommt – um

into which the Sundered step with their blinded mouths: the kiss, at night, burns the meaning into a language they waken to, they—: come home into the uncanny ban-beam, that gathers the dispersed, those led through the stardesert soul, the tentmakers up above in the space of their gazings and ships, the tiny sheaves of hope, wherein there’s a rustle of archangelwings, of fate, the brothers, the sisters, those found too light, too heavy, too light with the world scales in the blooddefiled, in the fertile womb, the lifelong strangers, spermatically crowned by constellations, heavily camped out in the shallows, the bodies piled up into thresholds, dams,—the ford-creatures, over which the clubfoot of the gods comes stumbling—by

wessen Sternzeit zu spät?

whose star-time too late?

Atemwende

Breathturn

••• Du darfst mich getrost mit Schnee bewirten: sooft ich Schulter an Schulter mit dem Maulbeerbaum schritt durch den Sommer, schrie sein jüngstes Blatt.

••• You may confidently serve me snow: as often as shoulder to shoulder with the mulberry tree I strode through summer, its youngest leaf shrieked.

•••

Von Ungeträumtem geätzt, wirft das schlaflos durchwanderte Brotland den Lebensberg auf. Aus seiner Krume knetest du neu unsre Namen, die ich, ein deinem gleichendes Aug an jedem der Finger, abtaste nach einer Stelle, durch die ich mich zu dir heranwachen kann, die helle Hungerkerze im Mund.

•••

By the undreamt etched, the sleeplessly wandered-through breadland casts up the life mountain. From its crumb you knead anew our names, which I, an eye similar to yours on each finger, probe for a place, through which I can wake myself toward you, the bright hungercandle in mouth.

•••

In die Rillen der Himmelsmünze im Türspalt preßt du das Wort, dem ich entrollte, als ich mit bebenden Fäusten das Dach über uns abtrug, Schiefer um Schiefer, Silbe um Silbe, dem Kupferschimmer der Bettelschale dort oben zulieb.

•••

Into the furrows of the heavenscoin in the doorcrack you press the word from which I rolled, when I with trembling fists the roof over us dismantled, slate for slate, syllable for syllable, for the copperglimmer of the beggingcup’s sake up there.

•••

In den Flüssen nördlich der Zukunft werf ich das Netz aus, das du zögernd beschwerst mit von Steinen geschriebenen Schatten.

•••

In the rivers north of the future I cast the net, which you hesitantly weight with shadows stones wrote.

•••

Vor dein spätes Gesicht alleingängerisch zwischen auch mich verwandelnden Nächten, kam etwas zu stehn, das schon einmal bei uns war, unberührt von Gedanken.

•••

Before your late face, a loner wandering between nights that change me too, something came to stand, which was with us once already, untouched by thoughts.

•••

Die Schwermutsschnellen hindurch, am blanken Wundenspiegel vorbei: da werden die vierzig entrindeten Lebensbäume geflößt. Einzige Gegenschwimmerin, du zählst sie, berührst sie alle.

•••

Down melancholy’s rapids past the blank woundmirror: There the forty stripped lifetrees are rafted. Single counterswimmer, you count them, touch them all.

•••

Die Zahlen, im Bund mit der Bilder Verhängnis und Gegenverhängnis. Der drübergestülpte Schädel, an dessen schlafloser Schläfe ein irrlichternder Hammer all das im Welttakt besingt.

•••

The numbers, in league with the images’ doom and counterdoom. The clapped-on skull, at whose sleepless temple a willof-the-wisping hammer celebrates all that in worldbeat.

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Wege im Schatten-gebräch deiner Hand. Aus der Vier-Finger-Furche wühl ich mir den versteinerten Segen.

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Paths in the shadow-break of your hand. From the four-finger-furrow I root up the petrified blessing.

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Weissgrau ausgeschachteten steilen Gefühls. Landeinwärts, hierherverwehter Strandhafer bläst Sandmuster über den Rauch von Brunnengesängen. Ein Ohr, abgetrennt, lauscht. Ein Aug, in Streifen geschnitten, wird all dem gerecht.

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Whitegray of shafted, steep feeling. Landinward, hither drifted sea oats blow sand patterns over the smoke of wellchants. An ear, severed, listens. An eye, cut in strips, does justice to all this.

•••

Mit erdwärts gesungenen Masten fahren die Himmelwracks. In dieses Holzlied beißt du dich fest mit den Zähnen. Du bist der liedfeste Wimpel.

•••

With masts sung earthward the sky-wrecks drive. Onto this woodsong you hold fast with your teeth. You are the songfast pennant.

•••

Schläfenzange, von deinem Jochbein beäugt. Ihr Silberglanz da, wo sie sich festbiß: du und der Rest deines Schlafs – bald habt ihr Geburtstag.

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Templeclamps, eyed by your malar bone. Its silverglare there where they gripped: you and the rest of your sleep— soon will be your birthday.

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Beim Hagelkorn, im brandigen Maiskolben, daheim, den späten, den harten Novembersternen gehorsam: in den Herzfaden die Gespräche der Würmer geknüpft –: eine Sehne, von der deine Pfeilschrift schwirrt, Schütze.

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Next to the hailstone, in the mildewed corncob, home, to the late, the hard November stars obedient: In the heartthread, the knit of worm-talk—: a bowstring, from which your arrowscript whirrs, archer.

•••

Stehen, im Schatten des Wundenmals in der Luft. Für-niemand-und-nichts-Stehn. Unerkannt, für dich allein. Mit allem, was darin Raum hat, auch ohne Sprache.

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To stand, in the shadow of the stigma in the air. Standing-for-no-one-and-nothing. Unrecognized, for you alone. With all that has room in it, even without language.

•••

Dein vom Wachen stößiger Traum. Mit der zwölfmal schraubenförmig in sein Horn gekerbten Wortspur. Der letzte Stoß, den er führt. Die in der senkrechten, schmalen Tagschlucht nach oben stakende Fähre: sie setzt Wundgelesenes über.

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Your dream, butting from the watch. With the wordspoor carved twelve times helically into its horn. The last butt it delivers. In the vertical narrow daygorge, the upward poling ferry: it carries sore readings over.

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Mit den Verfolgten in spätem, unverschwiegenem, strahlendem Bund. Das Morgen-Lot, übergoldet, heftet sich dir an die mitschwörende, mitschürfende, mitschreibende Ferse.

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With the persecuted in late, unsilenced, radiating league. The morning-plumb, gilded, hafts itself to your coswearing, coscratching, cowriting heel.

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Fadensonnen über der grauschwarzen Ödnis. Ein baumhoher Gedanke greift sich den Lichtton: es sind noch Lieder zu singen jenseits der Menschen.

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Threadsuns above the grayblack wastes. A treehigh thought grasps the light-tone: there are still songs to sing beyond mankind.

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Im Schlangenwagen, an der weißen Zypresse vorbei, durch die Flut fuhren sie dich. Doch in dir, von Geburt, schäumte die andre Quelle, am schwarzen Strahl Gedächtnis klommst du zutag.

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In the serpentcoach, past the white cypress, through the flood they drove you. But in you, from birth, foamed the other spring, up the black ray memory you climbed to the day.

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Harnischstriemen, Faltenachsen, Durchstichpunkte: dein Gelände. An beiden Polen der Kluftrose, lesbar: dein geächtetes Wort. Nordwahr. Südhell.

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Slickensides, fold-axes, rechannelingpoints: your terrain. On both poles of the cleftrose, legible: your outlawed word. Northtrue. Southbright.

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Wortaufschüttung, vulkanisch, meerüberrauscht. Oben der flutende Mob der Gegengeschöpfe: er flaggte – Abbild und Nachbild kreuzen eitel zeithin. Bis du den Wortmond hinausschleuderst, von dem her das Wunder Ebbe geschieht und der herzförmige Krater nackt für die Anfänge zeugt, die Königsgeburten.

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Wordaccretion, volcanic, drowned out by searoar. Above, the flooding mob of the contra-creatures: it flew a flag—portrait and replica cruise vainly timeward. Till you hurl forth the wordmoon, out of which the wonder ebb occurs and the heartshaped crater testifies naked for the beginnings, the kingsbirths.

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(Ich kenne dich, du bist die tief Gebeugte, ich, der Durchbohrte, bin dir untertan. Wo flammt ein Wort, das für uns beide zeugte? Du – ganz, ganz wirklich. Ich – ganz Wahn.)

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(I know you, you are the deeply bowed, I, the transpierced, am subject to you. Where flames a word, would testify for us both? You—all, all real. I—all delusion.)

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Weggebeizt vom Strahlenwind deiner Sprache das bunte Gerede des Anerlebten – das hundertzüngige Meingedicht, das Genicht. Ausgewirbelt, frei der Weg durch den menschengestaltigen Schnee, den Büßerschnee, zu den gastlichen Gletscherstuben und -tischen. Tief in der Zeitenschrunde, beim Wabeneis wartet, ein Atemkristall, dein unumstößliches Zeugnis.

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Eroded by the beamwind of your speech the gaudy chatter of the pseudoexperienced—the hundredtongued perjurypoem, the noem. Evorsioned, free the path through the menshaped snow, the penitent’s snow, to the hospitable glacier-parlors and -tables. Deep in the timecrevasse, in the honeycomb-ice waits, a breathcrystal, your unalterable testimony.

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Vom grossen Augenlosen aus deinen Augen geschöpft: der sechskantige, absageweiße Findling. Eine Blindenhand, sternhart auch sie vom Namen-Durchwandern, ruht auf ihm, so lang wie auf dir, Esther.

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By the great Eyeless scooped from your eyes: the sixedged, denialwhite erratic. A blind man’s hand, it also starhard from name-wandering, rests on him, as long as on you, Esther.

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Singbarer Rest – der Umriß dessen, der durch die Sichelschrift lautlos hindurchbrach, abseits, am Schneeort. Quirlend unter Kometenbrauen die Blickmasse, auf die der verfinsterte winzige Herztrabant zutreibt mit dem draußen erjagten Funken. – Entmündigte Lippe, melde, daß etwas geschieht, noch immer, unweit von dir.

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Singable remnant—the outline of him, who through the sicklescript broke through unvoiced, apart, at the snowplace. Whirling under cometbrows the gaze’s bulk, toward which the eclipsed, tiny heart-satellite drifts with the spark caught outside. —Disenfranchised lip, announce, that something happens, still, not far from you.

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Flutender, großzelliger Schlafbau. Jede Zwischenwand von Graugeschwadern befahren. Es scheren die Buchstaben aus, die letzten traumdichten Kähne – jeder mit einem Teil des noch zu versenkenden Zeichens im geierkralligen Schlepptau.

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Flowing, bigcelled sleepingden. Each partition traveled by graysquadrons. The letters are breaking formation, the last dreamproof skiffs— each with part of the still to be sunken sign in the towrope’s vulturegrip.

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Zwanzig für immer verflüchtigte Schlüsselburg-Blumen in deiner schwimmenden linken Faust. In die Fischschuppe geätzt: die Linien der Hand, der sie entwuchsen. Himmels- und Erdsäure flossen zusammen. Die Zeitrechnung ging auf, ohne Rest. Es kreuzen – dir, schnelle Schwermut, zulieb – Schuppe und Faust.

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Twenty forever evaporated Schlüsselburg-primroses in your swimming left fist. Into the fishscale etched: the lines of the hand from which they grew. Heaven- and earthacid flowed together. The timereckoning worked out, without remainder. Cruising —for your, quick melancholy, sake— scale and fist.

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Keine Sandkunst mehr, kein Sandbuch, keine Meister. Nichts erwürfelt. Wieviel Stumme? Siebenzehn. Deine Frage – deine Antwort. Dein Gesang, was weiß er? Tiefimschnee, Iefimnee,

I – i – e.

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No sandart anymore, no sandbook, no masters. Nothing in the dice. How many mutes? Seventen. Your question—your answer. Your chant, what does it know? Deepinsnow, Eepinno, I—i—o.

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Helligkeitshunger – mit ihm ging ich die Brotstufe hinauf, unter die Blindenglocke: sie, die wasserklare, stülpt sich über die mitgestiegene, mitverstiegene Freiheit, an der einer der Himmel sich sattfraß, den ich sich wölben ließ über der wortdurchschwommenen Bildbahn, Blutbahn.

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Brightnesshunger—with it I walked up the breadstep, under the blindnessbell: it, waterclear, claps itself over the freedom that climbed with me, that misclimbed too high, on which one of the heavens gorged itself, that I let vault above the worddrenched image orbit, blood orbit.

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Als uns das Weisse anfiel, nachts; als aus dem Spendekrug mehr kam als Wasser; als das geschundene Knie der Opferglocke den Wink gab: Flieg! – Da war ich noch ganz.

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When whiteness assailed us, at night; when from the libation-ewer more than water came; when the skinned knee gave the sacrificebell the nod: Fly!— Then I still was whole.

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Hohles Lebensgehöft. Im Windfang die leergeblasene Lunge blüht. Eine Handvoll Schlafkorn weht aus dem wahrgestammelten Mund hinaus zu den Schneegesprächen.

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Hollow lifehomestead. In the windtrap the lung blown empty flowers. A handful sleepcorn drifts from the mouth stammered true out toward the snowconversations.

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Über drei im meertrunkenen Schlaf mit Braunalgenblut bezifferte Brustwarzensteine stülp deinen sich von der letzten Regenschnur losreißenden Himmel. Und laß deine mit dir hierhergerittene Süßwassermuschel all das hinunterschlürfen, bevor du sie ans Ohr eines Uhrschattens hältst, abends.

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Over three in seadrunken sleep with brownalgae-blood ciphered breastnipplestones clap your from the last raincord breaking loose sky. And let your freshwatermussel that rode with you to this place lap all that up, before you hold her to the ear of a clock’s shadow, evenings.

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Am weissen Gebetriemen – der Herr dieser Stunde war ein Wintergeschöpf, ihm zulieb geschah, was geschah – biß sich mein kletternder Mund fest, noch einmal, als er dich suchte, Rauchspur du, droben, in Frauengestalt, du auf der Reise zu meinen Feuergedanken im Schwarzkies jenseits der Spaltworte, durch die ich dich gehn sah, hochbeinig und den schwerlippigen eignen Kopf auf dem von meinen tödlich genauen Händen lebendigen Körper. Sag deinen dich bis in die Schluchten hinein-

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On the white philactery—the Lord of this hour was a wintercreature, for his sake happened what happened— my climbing mouth bit in, once more, when it looked for you, smoketrace you, up there, in woman’s shape, you on the journey to my firethoughts in the blackgravel beyond the cleftwords, through which I saw you walk, highlegged and the heavylipped own head on the by my deadly accurate hands living body. Tell your fingers accompanying you far in-

begleitenden Fingern, wie ich dich kannte, wie weit ich in dich ins Tiefe stieß, wo dich mein bitterster Traum herzher beschlief, im Bett meines unablösbaren Namens.

side the crevasses, how I knew you, how far I pushed you into the deep, where my most bitter dream slept with you heart-fro, in the bed of my inextinguishable name.

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Erblinde schon heut: auch die Ewigkeit steht voller Augen – darin ertrinkt, was den Bildern hinweghalf über den Weg, den sie kamen, darin erlischt, was auch dich aus der Sprache fortnahm mit einer Geste, die du geschehn ließt wie den Tanz zweier Worte aus lauter Herbst und Seide und Nichts.

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Go blind today already: eternity too is full of eyes— wherein drowns, what helped the images over the path they came, wherein expires, what took you too out of language with a gesture that you let happen like the dance of two words of just autumn and silk and nothingness.

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Engholztag unter netznervigem Himmelblatt. Durch großzellige Leerstunden klettert, im Regen, der schwarzblaue, der Gedankenkäfer. Tierblütige Worte drängen sich vor seine Fühler.

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Latewoodday under netnerved skyleaf. Through bigcelled idlehours clambers, in rain, the blackblue, the thoughtbeetle. Animal-bloodsoming words crowd before its feelers.

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Heute: Nächtliches, wieder, feuergepeitscht. Glosender Nacktpflanzenreigen. (Gestern: über den rudernden Namen schwebte die Treue; Kreide ging schreibend umher; offen lag es und grüßte: das wassergewordene Buch.) Den Eulenkiesel erlost – vom Schlafsims blickt er herunter aufs Fünfaug, dem du verfielst. Sonst? Halb- und Viertelverbündete auf der Geschlagenen-Seite. Reichtümer an verloren-vergällter Sprache.

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Today: nightthings, again, fire whipped. Glowing naked-plants-dance. (Yesterday: above the rowing names floated faithfulness; chalk went around writing; open it laid and greeted: the turned-to-water book.) The owl-pebble raffled— from the sleep-cornice he looks down upon the five-eye, to whom you devolved. Otherwise? Half- and quarterallies on the side of the beaten. Riches of lost-soured language.

Wenn sie den letzten Schatten pfählen, brennst du die schwörende Hand frei.

When they impale the last shadow, you burn the vowing hand free.

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Mittags, bei Sekundengeflirr, im Rundgräberschatten, in meinen gekammerten Schmerz – mit dir, Herbeigeschwiegene, lebt ich zwei Tage in Rom von Ocker und Rot – kommst du, ich liege schon da, hell durch die Türen geglitten, waagrecht –: es werden die Arme sichtbar, die dich umschlingen, nur sie. Soviel Geheimnis bot ich noch auf, trotz allem.

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Midday, with seconds’ flurry, in the roundgraveshadow, into my chambered pain —with you, hithersilenced, I lived two days in Rome on ocher and red— you come, I already lie there, gliding light through the doors, horizontal—: the arms holding you become visible, only they. That much secrecy I still summoned, in spite of all.

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Unter die Haut meiner Hände genäht: dein mit Händen getrösteter Name. Wenn ich den Klumpen Luft knete, unsere Nahrung, säuert ihn der Buchstabenschimmer aus der wahnwitzig-offenen Pore.

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Sown under the skin of my hands: your name comforted by hands. When I knead the lump of air, our nourishment, it is leavened by the letters’ shimmer from the lunatic-open pore.

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Das Stundenglas, tief im Päonienschatten vergraben: Wenn das Denken die Pfingstschneise herabkommt, endlich, fällt ihm das Reich zu, wo du versandend verhoffst.

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The hourglass, deep in paeony shadow, buried: When Thinking comes down the Pentecost-lane, finally, it inherits that empire, where you, mired, test the wind.

hafen

Wundgeheilt: wo-, wenn du wie ich wärst, kreuzund quergeträumt von Schnapsflaschenhälsen am Hurentisch – würfel mein Glück zurecht, Meerhaar, schaufel die Welle zuhauf, die mich trägt, Schwarzfluch, brich dir den Weg durch den heißesten Schoß, Eiskummerfeder –, wohin kämst du nicht mit mir zu liegen, auch auf die Bänke bei Mutter Clausen, ja sie weiß, wie oft ich dir bis in die Kehle hinaufsang, heidideldu, wie die heidelbeerblaue Erle der Heimat mit all ihrem Laub, heidudeldi,

harbor

Sorehealed: where—, when you were like me, crissand crossdreamt by schnappsbottlenecks at the whore table —cast my happiness aright, Seahair, heap up the wave, that carries me, Blackcurse, break your way through the hottest womb, Icesorrowpen—, whereto didn’t you come to lie with me, even on the benches at Mother Clausen’s, yes, she knows, how often I sang all the way up into your throat, hey-diddle-doo, like the bilberryblue alder of homeland with all its leaves, hey-doodle-dee,

du, wie die Astralflöte von jenseits des Weltgrats – auch da schwammen wir, Nacktnackte, schwammen, den Abgrundvers auf brandroter Stirn – unverglüht grub sich das tiefinnen flutende Gold seine Wege nach oben –, hier, mit bewimperten Segeln, fuhr auch Erinnrung vorbei, langsam sprangen die Brände hinüber, abgetrennt, du, abgetrennt auf den beiden blauschwarzen Gedächtnisschuten, doch angetrieben auch jetzt vom Tausendarm, mit dem ich dich hielt, kreuzen, an Sternwurf-Kaschemmen vorbei, unsre immer noch trunknen, trinkenden, nebenweltlichen Münder – ich nenne nur sie –, bis drüben am zeitgrünen Uhrturm

you, like the astral-flute from beyond the worldridge—there too we swam, nakednudes, swam, the abyssverse on the fire-red forehead—unconsumed by fire the deepinside flooding gold dug its paths upward—, here, with eyelashed sails, remembrance too drove past, slowly the conflagration jumped over, cut off, you, cut off on the two blueblack memorybarges, but driven on now also by the thousandarm, with which I held you, they cruise, past starthrow-dives, our still drunk, still drinking byworldly mouths—I name only them—, till over there at the timegreen clocktower

die Netz-, die Ziffernhaut lautlos sich ablöst – ein Wahndock, schwimmend, davor abweltweiß die Buchstaben der Großkräne einen Unnamen schreiben, an dem klettert sie hoch, zum Todessprung, die Laufkatze Leben, den baggern die sinngierigen Sätze nach Mitternacht aus, nach ihm wirft die neptunische Sünde ihr kornschnapsfarbenes Schleppseil, zwischen zwölftonigen Liebeslautbojen – Ziehbrunnenwinde damals, mit dir singt es im nicht mehr binnenländischen Chor – kommen die Leuchtfeuerschiffe getanzt, weither, aus Odessa, die Tieflademarke, die mit uns sinkt, unsrer Last treu, eulenspiegelt das alles

the net-, the numberskin soundlessly peels off—a delusion-dock, swimming, before it, off-world-white the letters of the tower cranes write an unname, along which she clambers up, to the deathjump, the cat, the trolley, life, which the sensegreedy sentences dredge up, after midnight, at which neptunic sin throws its cornschnapps-colored towrope, between twelvetoned lovesoundbuoys —draw well winch back then, with you it sings in the no-longerinland choir— the beaconlightships come dancing, from afar, from Odessa, the loadline, which sinks with us, true to our burden, owlglasses all this downward, upward, and why not? sorehealed, where—, when—

hinunter, hinauf und – warum nicht? wundgeheilt, wo-, wenn – herbei und vorbei und herbei.

hither and past and hither.

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Schwarz, wie die Erinnerungswunde, wühlen die Augen nach dir in dem von Herzzähnen hellgebissenen Kronland, das unser Bett bleibt: durch diesen Schacht mußt du kommen – du kommst. Im Samensinn sternt dich das Meer aus, zuinnerst, für immer. Das Namengeben hat ein Ende, über dich werf ich mein Schicksal.

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Black, like the memory-wound, the eyes dig toward you in the by heart-teeth lightbitten crownland, that remains our bed: through this shaft you have to come— you come. In seedsense the sea stars you out, innermost, forever. The namegiving has an end, over you I cast my lot.

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Hammerköpfiges, im Zeltgang, neben uns her, der doppelten, langsam strömenden Rotspur. Silbriges: Hufsprüche, Schlafliedgewieher – Traumhürde und -wehr –: niemand soll weiter, nichts. Dich unter mir, kentaurisch gebäumt, münd ich in unsern hinüberrauschenden Schatten.

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Anvilheadedness, at palfrey pace, alongside us, of the double slowly streaming redtrack. Silvery: Hoofsayings, lullabyneighing—dreamhurdle and -weir—: no one shall go farther, nothing. You under me, centaurishly rearing, I empty into our acrossroaring shadow.

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Landschaft mit Urnenwesen. Gespräche von Rauchmund zu Rauchmund. Sie essen: die Tollhäusler-Trüffel, ein Stück unvergrabner Poesie, fand Zunge und Zahn. Eine Träne rollt in ihr Auge zurück. Die linke, verwaiste Hälfte der Pilgermuschel – sie schenkten sie dir, dann banden sie dich – leuchtet lauschend den Raum aus: das Klinkerspiel gegen den Tod kann beginnen.

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Landscape with urnbeings. Conversations from smokemouth to smokemouth. They eat: the bedlamite’s truffle, a piece unburied poetry, found tongue and tooth. A tear rolls back into its eye. The left, orphaned half of the pilgrimmussel—they gave it to you, then they bound you— listening it illuminates the space: the clinker game against death can begin.

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Die Gauklertrommel, von meinem Herzgroschen laut. Die Sprossen der Leiter, über die Odysseus, mein Affe, nach Ithaka klettert, rue de Longchamp, eine Stunde nach dem verschütteten Wein: tu das zum Bild, das uns heimwürfelt in den Becher, in dem ich bei dir lieg, unausspielbar.

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The jugglerdrum, from my heartpenny loud. The rungs of the ladder, up which Ulysses, my monkey, clambers toward Ithaca, rue de Longchamp, one hour after the spilled wine: add that to the image, which casts us home into the dice-cup, where I lie by you, unplayable.

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Wenn du im Bett aus verschollenem Fahnentuch liegst, bei blauschwarzen Silben, im Schneewimperschatten, kommt, durch Gedankengüsse, der Kranich geschwommen, stählern – du öffnest dich ihm. Sein Schnabel tickt dir die Stunde in jeden Mund – in jeder glöcknert, mit glutrotem Strang, ein SchweigeJahrtausend, Unfrist und Frist münzen einander zutode, die Taler, die Groschen regnen dir hart durch die Poren, in Sekundengestalt fliegst du hin und verrammelst die Türen Gestern und Morgen, – phosphorn, wie Ewigkeitszähne, knospt deine eine, knospt auch die andere Brust, den Griffen entgegen, unter

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When you lie in the bed of missing bunting, by blueblack syllables, in the shadow of snowlashes, through thought-showers the steely crane comes swimming— you open yourself to him. His bill ticks you the hour into each mouth—in each chimes, with bloodred bell-rope, a silencemillennium, the hour and the reprieve coin each other to death, the taler, the groschen rain hard through your pores in the shape of a second you fly there and barricade the doors Yesterday and Tomorrow,—phosphorous like eternity-teeth, buds your one, then your other breast, toward the grips, under

den Stößen –: so dicht, so tief gestreut ist der sternige KranichSame.

the strokes—: so tightly, so deeply sown is the starry craneseed.

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Hinterm kohlegezinkten Schlaf – man kennt unsre Kate –, wo uns der Traumkamm schwoll, feurig, trotz allem, und ich die Goldnägel trieb in unser nebenher sargschön schwimmendes Morgen, da schnellten die Ruten königlich vor unserm Aug, Wasser kam, Wasser, bissig gruben sich Kähne voran durch die Großsekunde Gedächtnis, es trieb das Getier mit den Schlamm-Mäulern um uns – so viel fing noch kein Himmel –, was warst du, Zerrissene, doch wieder für eine Reuse! –, trieb das Getier, das Getier, Salzhorizonte bauten an unsern Blicken, es wuchs ein Gebirg weit hinaus in die Schlucht, in der meine Welt die deine aufbot, für immer.

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Behind coalmarked sleep —our cottage is known— where our dreamcrest swelled, fiery, despite all, and I drove the goldnails into our coffin-beautiful morning swimming alongside, there the rods dipped royally before our eye, water came, water, savagely the skiffs bit through the grand-second memory, the mud-muzzled beasts drifted around us —that much no heaven caught yet—, what a weir, torn one, you were, once again!—, the beasts, the beasts, adrift, salthorizons were building on our glances, a mountain grew far outward into the ravine, where my world summoned yours, forever.

in prag

Der halbe Tod, großgesäugt mit unserm Leben, lag aschenbildwahr um uns her – auch wir tranken noch immer, seelenverkreuzt, zwei Degen, an Himmelssteine genäht, wortblutgeboren im Nachtbett, größer und größer wuchsen wir durcheinander, es gab keinen Namen mehr für das, was uns trieb (einer der Wievielunddreißig war mein lebendiger Schatten, der die Wahnstiege hochklomm zu dir?), ein Turm, baute der Halbe sich ins Wohin, ein Hradschin aus lauter Goldmacher-Nein, Knochen-Hebräisch, zu Sperma zermahlen,

in prague

Half-death, suckled on our life, lay ash-image-true around us— we too kept on drinking, soul-crossed, two swords, stitched to heavenstones, born of wordblood, in the nightbed, larger and larger we grew, intergrafted, there was no name left for what urged us on (one of thirtyand-how-many was my living shadow, who climbed up the delusion-stairs to you?), a tower, the half-one built into the Whither, a Hradčany all of goldmaker’s No, bone-Hebrew, ground to sperm,

rann durch die Sanduhr, die wir durchschwammen, zwei Träume jetzt, läutend wider die Zeit, auf den Plätzen.

ran through the hourglass, through which we swam, two dreams now, tolling against time, on the squares.

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Von der Orchis her – geh, zähl die Schatten der Schritte zusammen bis zu ihr hinterm Fünfgebirg Kindheit –, von ihr her, der ich das Halbwort abgewinn für die Zwölfnacht, kommt meine Hand dich zu greifen für immer. Ein kleines Verhängnis, so groß wie der Herzpunkt, den ich hinter dein meinen Namen stammelndes Aug setz, ist mir behilflich. Du kommst auch, wie über Wiesen, und bringst das Bild einer Kaimauer mit, da würfelten, als unsre Schlüssel, tief im Verwehrten, sich kreuzten in Wappengestalt, Fremde mit dem, was wir beide noch immer besitzen an Sprache,

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Starting from the orchis— go, count the shadows of the steps up to it behind the five-mountain childhood—, from it, I win the half-word for twelfth-night, from it comes my hand to grab you forever. A little doom, as big as the heartdot I set behind your my name stammering eye, is helpful to me. You also come, as if over meadows, and bring along the image of a quaywall, there—when our keys, deep in the refused, crossed each other heraldically— strangers play dice with what we both still own of language,

an Schicksal.

of destiny.

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Halbzerfressener, maskengesichtiger Kragstein, tief in der Augenschlitz-Krypta: Hinein, hinauf ins Schädelinnre, wo du den Himmel umbrichst, wieder und wieder, in Furche und Windung pflanzt er sein Bild, das sich entwächst, entwächst.

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Halfgnawed, maskmiened corbel stone, deep in the eyeslit-crypt: Inward, upward into skull’s inside, where you break up heaven, again and again, into furrow and convolution he plants his image, which outgrows, outgrows itself.

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Aus Fäusten, weiß von der aus der Wortwand freigehämmerten Wahrheit, erblüht dir ein neues Gehirn. Schön, durch nichts zu verschleiern, wirft es sie, die Gedankenschatten. Darin, unverrückbar, falten sich, heut noch, zwölf Berge, zwölf Stirnen. Die auch von dir her sternäugige Streunerin Schwermut erfährts.

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From fists, white from the truth hammered free of the wordwall, a new brain blooms for you. Beautiful, to be veiled by nothing, it casts them, the thoughtshadows. Therein, immovable, fold up, even today, twelve mountains, twelve foreheads. Vagabond Melancholy, also stareyed by way of you, hears of it.

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Schwirrhölzer fahren ins Licht, die Wahrheit gibt Nachricht. Drüben die Uferböschung schwillt uns entgegen, ein dunkler Tausendglanz – die auferstandenen Häuser! – singt. Ein Eisdorn – auch wir hatten gerufen – versammelt die Klänge.

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Bullroarers whizz into the light, truth sends word. Yonder, the shore’s slope swells toward us, a dark thousand-brightness—the ressurected houses!— sings. An icethorn—we too had called— gathers the tones.

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Abends, in Hamburg, ein unendlicher Schuhriemen – an ihm kauen die Geister – bindet zwei blutige Zehen zusammen zum Wegschwur.

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Evening, in Hamburg, an endless shoelace—at which the ghosts gnaw— binds two bloody toes together for the road’s oath.

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Bei den Zusammengetretenen Zeichen, im worthäutigen Ölzelt, am Ausgang der Zeit, hellgestöhnt ohne Laut – du, Königsluft, ans Pestkreuz genagelte, jetzt blühst du –, porenäugig, schmerzgeschuppt, zu Pferde.

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At the assembled signs, in the wordmembraned oiltent, at the outlet of time, groaned into brightness soundlessly —you, royal air, nailed to the plague-cross, now you bloom—, pore-eyed, pain-scaly, on horseback.

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Das aufwärtsstehende Land, rissig, mit der Flugwurzel, der Steinatem zuwächst. Auch hier stürzen die Meere hinzu, aus der Steilschlucht, und dein sprachpockiger, panischer Ketzer kreuzt.

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The upward-standing country, cracked, with the flightroot, to which stonebreath accrues. Here also the seas rush in, out of the steep ravine, and your speechpocked, panic heretic cruises.

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Das umhergestossene Immer-Licht, lehmgelb, hinter Planetenhäuptern. Erfundene Blicke, Sehnarben, ins Raumschiff gekerbt, betteln um Erdenmünder.

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The pushed-around ever-light, loam yellow, behind planetheads. Invented looks, seescars, carved into the spaceship, beg for earthmouths.

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Aschenglorie hinter deinen erschüttert-verknoteten Händen am Dreiweg. Pontisches Einstmals: hier, ein Tropfen, auf dem ertrunkenen Ruderblatt, tief im versteinerten Schwur, rauscht es auf. (Auf dem senkrechten Atemseil, damals, höher als oben, zwischen zwei Schmerzknoten, während der blanke Tatarenmond zu uns heraufklomm, grub ich mich in dich und in dich.) Aschenglorie hinter euch DreiwegHänden.

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Ashglory behind your shaken-knotted hands at the threeway. Pontic erstwhile: here, a drop, on the drowned rudder blade, deep in the petrified oath, it roars up. (On the vertical breathrope, in those days, higher than above, between two painknots, while the glossy Tatarmoon climbed up to us, I dug myself into you and into you.) Ashglory behind you threeway hands.

Das vor euch, vom Osten her, Hingewürfelte, furchtbar. Niemand zeugt für den Zeugen.

The cast-in-front-of-you, from the East, terrible. No one bears witness for the witness.

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Das Geschriebene höhlt sich, das Gesprochene, meergrün, brennt in den Buchten, in den verflüssigten Namen schnellen die Tümmler, im geewigten Nirgends, hier, im Gedächtnis der überlauten Glocken in – wo nur?, wer in diesem Schattengeviert schnaubt, wer unter ihm schimmert auf, schimmert auf, schimmert auf?

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The written hollows itself, the spoken, seagreen, burns in the bays, in the liquified names the dolphins dart, in the eternalized Nowhere, here, in the memory of the overloud bells in—where only?, who pants in this shadow-quadrat, who from beneath it shimmers, shimmers, shimmers?

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Cello-einsatz von hinter dem Schmerz: die Gewalten, nach Gegenhimmeln gestaffelt, wälzen Undeutbares vor Einflugschneise und Einfahrt, der erklommene Abend steht voller Lungengeäst, zwei Brandwolken Atem graben im Buch, das der Schläfenlärm aufschlug, etwas wird wahr, zwölfmal erglüht das von Pfeilen getroffene Drüben, die Schwarzblütige trinkt

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Cello-entry from behind pain: The powers, escheloned as the counterheavens, roll inexplicables before approach lane and arrival, the scaled evening stands full of lungbranches, two blaze-clouds of breath dig in the book which the temple-din opened, something comes true, twelve times glows the arrow-riddled yonder, she, blackbiled, drinks

des Schwarzblütigen Samen, alles ist weniger, als es ist, alles ist mehr.

the blackbiled’s seed, all is less, than it is, all is more.

frihed

Im Haus zum gedoppelten Wahn, wo die Steinboote fliegen überm Weißkönigs-Pier, den Geheimnissen zu, wo das endlich abgenabelte Orlog-Wort kreuzt, bin ich, von Schilfmark Genährte, in dir, auf Wildenten-Teichen, ich singe – was sing ich? Der Mantel des Saboteurs mit den roten, den weißen Kreisen um die Einschußstellen – durch sie erblickst du das mit uns fahrende

frihed

In the house of the doubled delusion, where the stone boats fly over Whiteking’s pier, toward the secrets, where finally with cut cord the man-of-war-word cruises, I, reed-pith nourished, am in you, on wild ducks’ ponds, I sing— what do I sing? The saboteur’s coat with the red, with the white circles around the bullet holes —through them you sight the with us driving

freisternige Oben – deckt uns jetzt zu, der Grünspan-Adel vom Kai, mit seinen Backstein-Gedanken rund um die Stirn, häuft den Geist rings, den Gischt, schnell verblühn die Geräusche diesseits und jenseits der Trauer, die nähersegelnde Eiterzacke der Krone in eines Schiefgeborenen Aug dichtet dänisch.

freestarry Above— covers us now, the verdigris-nobility from the quay, with its burned-brick thoughts round about the forehead, heaps the spirit round, the spindrift, quick the noises wither this side and that side of mourning, the crown’s closersailing pus-prong in the eye of one born crooked writes poems in Danish.

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Den verkieselten Spruch in der Faust, vergißt du, daß du vergißt, am Handgelenk schießen blinkend die Satzzeichen an, durch die zum Kamm gespaltene Erde kommen die Pausen geritten, dort, bei der Opferstaude, wo das Gedächtnis entbrennt, greift euch der Eine Hauch auf.

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The silicified saying in the fist, you forget that you forget, blinking, the punctuation marks crystallize at the wrist, through the earth cleft to the crest the pauses come riding, there, by the sacrifice-bush, where memory catches fire, the One Breath seizes you.

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Wo? In den Lockermassen der Nacht. Im Gramgeröll und -geschiebe, im langsamsten Aufruhr, im Weisheitsschacht Nie. Wassernadeln nähn den geborstenen Schatten zusammen – er kämpft sich tiefer hinunter, frei.

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Where? In night’s friable matter. In grief-debris and -drift, in slowest uproar, in the wisdom-shaft Never. Waterneedles sew the burst shadow together—it fights its way deeper down, free.

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Königswut, steinmähnig, vorn. Und die verrauchten Gebete – Hengste, hinzugeschmerzt, die unbezähmbar-gehorsame Freischar: psalmhufig, hinsingend über auf-, auf-, aufgeblättertes Bibelgebirg, auf die klaren, mitklirrenden, mächtigen Meerkeime zu.

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King’s rage, stonemaned, up front. And the prayers, gone up in smoke— stallions, painaccrued, the untamable-obedient irregulars: psalm-hoofed, singing across open-, open-, openleafed Biblemountains, toward the clear, also clattering, mighty seagerms.

solve

Entosteter, zu Brandscheiten zerspaltener Grabbaum: an den Giftpfalzen vorbei, an den Domen, stromaufwärts, stromabwärts geflößt vom winzig-lodernden, vom freien Satzzeichen der zu den unzähligen zu nennenden unaussprechlichen Namen auseinandergeflohenen, geborgenen Schrift.

solve

De-easterned tombtree, split into firebrands: past the PoisonPalatinates, past the cathedrals, upstream, downstream rafted by the tiny-flaring, by the free punctuation mark of the script salvaged and dissolved into the countless to-benamed unpronounceable names.

coagula

Auch deine Wunde, Rosa. Und das Hörnerlicht deiner rumänischen Büffel an Sternes Statt überm Sandbett, im redenden, rotaschengewaltigen Kolben.

coagula

Your wound too, Rosa. And the hornslight of your Romanian buffaloes in star’s stead above the sandbed, in the talking, redember-mighty alembic.

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Schädeldenken, stumm, auf der Pfeilspur. Dein hohes Lied, in den harten Februarfunken verbißner, halbzertrümmerter Kiefer. Die eine, noch zu befahrende Meile Melancholie. Von Erreichtem umbuscht jetzt, zielblau, aufrecht im Kahn, auch aus dem knirschenden Klippensegen entlassen.

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Skullthinking, dumb, on the arrowtrace. Your song of song, into the hard February-spark clamped, half-shattered jaw. The one, still to be traveled mile Melancholy. Ambushed now by the achieved, aimblue, upright in the skiff, also from the gnashing cragblessings released.

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Osterqualm, flutend, mit der buchstabenähnlichen Kielspur inmitten. (Niemals war Himmel. Doch Meer ist noch, brandrot, Meer.) Wir hier, wir, überfahrtsfroh, vor dem Zelt, wo du Wüstenbrot bukst aus mitgewanderter Sprache. Am äußersten Blickrand: der Tanz zweier Klingen übers Herzschattenseil. Das Netz darunter, geknüpft aus Gedankenenden – in welcher Tiefe? Da: der zerbissene Ewigkeitsgroschen, zu uns

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Eastersmoke, flooding, with the letterlike keeltrack amidst. (Never was heaven. But sea still is, fire red, sea.) We here, we, glad for the passage, before the tent, where you baked desertbread from wandered-along language. At the farthest sight-edge: the dance of two blades across the heartshadowcord. The net underneath, knotted from thoughtends—at what depth? There: the bitten through eternity-penny, spat

heraufgespien durch die Maschen. Drei Sandstimmen, drei Skorpione: das Gastvolk, mit uns im Kahn.

up to us through the meshes. Three sandvoices, three scorpions: the guest-people, with us in the skiff.

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Kaimauer-rast, rittlings, im Schatten der von obenher aufgefächerten Trümpfe – deine abgegriffenen Hände, gröber als je, greifen anderswohin. Die schöpfende, wieder und wieder überschwappende, umzugießende Schale voll Galle. Die leicht herübergeneigten, flußaufwärts gesteuerten Wandergefäße, dicht an deinem Knieschorf vorbei. Quader, reit. Grauglaube neben mir,

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Quaywall-rest, astride, in the shadow of the trumps fanned open from above— your worn-out hands, coarser than ever, reach elsewhere. The scooping, again and again slopping over, to be spilled, cup full of bile. The slightly hither-bent, upstream-steered wander-vessels, passing hard by your kneescab. Ashlar, ride. Grayfaith next to me,

trink mit.

drink up.

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Erhört von den umgebetteten Funken der Feuerduft um den Leuchterstachel. Alle Bahnen sind frei. Mehrere Erden spiel ich dir zu im Erblinden – die beiden weißen behältst du, eine in jeder Hand. Die Unbestatteten, ungezählt, droben, die Kinder, sind absprungbereit – Dir, Quellnächtige, war ich nicht ähnlich: dich Freudige, wie du jetzt schwebst,

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Answered by the transferred sparks the fire-fragrance around the pricket. All orbits are free. Several earths I lob to you while going blind— the two white ones you keep, one in each hand. The unburied, uncounted, up there, the children, are ready to jump— You, source-nightly, I did not resemble: you, joyous as you now hover, are

pfählt der unsichtbare, zweite, stehende Brand.

impaled by the invisible, second, standing firebrand.

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Schaufäden, Sinnfäden, aus Nachtgalle geknüpft hinter der Zeit: wer ist unsichtbar genug, euch zu sehn? Mantelaug, Mandelaug, kamst durch alle die Wände, erklimmst dieses Pult, rollst, was dort liegt, wieder auf – Zehn Blindenstäbe, feurig, gerade, frei, entschweben dem eben geborenen Zeichen, stehn über ihm. Wir sind es noch immer.

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Sight threads, sense threads, from nightbile knitted behind time: who is invisible enough to see you? Mantle-eye, almondeye, you came through all the walls, climb on this pulpit, roll, what lies there, up again— Ten blindstaffs, fiery, straight, free, float from the just born sign, stand above it. It is still us.

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Ein Dröhnen: es ist die Wahrheit selbst unter die Menschen getreten, mitten ins Metapherngestöber.

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A roar: it is truth itself stepped among mankind, right into the metaphor-flurry.

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Irrennäpfe, vergammelte Tiefen. Wär ich – – Nun ja, wär ich die – wohin gebogene? – Esche draußen, ich wüßte dich zu begleiten, leuchtendes Graugericht mit dem dich durchwachsenden, schnell herunterzuwürgenden Bild und dem enggezogenen, flackernden Denkkreis um euch beide.

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Lunatic-bowls, rotten depths. Were I— — Well, yes, were I the—whither bent?— ashtree outside, I would know how to accompany you, shining graydish with the quickly-to-be-gulped down image, marbling you, and the tightly drawn, flickering thought-circle around you both.

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Lichtenbergs zwölf mit dem Tischtuch ererbte Mundtücher – ein Planetengruß an die Sprachtürme rings in der totzuschweigenden ZeichenZone. Sein – kein Himmel ist, keine Erde, und beider Gedächtnis gelöscht bis auf den einen eschengläubigen Blauspecht –, sein vom Stadtwall gepflückter weißer Komet. Eine Stimmritze, ihn zu bewahren, im All. Das Rotverlorene eines

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Lichtenberg’s twelve with the tablecloth inherited napkins—a planet-greeting to the language-towers everywhere in the to-be-silenced-to-death signzone. Being —no heaven is, no earth, and the memory of both extinguished but for the one ashtree-believing nuthatch—, his from the city-ramparts gathered white comet. A voice-rift, to preserve him, in the universe. The redlorn of a

Gedankenfadens. Die lautgewordenen Klagen darüber, die Klage darunter – wessen Laut? Damit – frag nicht, wo – wär ich fast – sag nicht wo, wann,wieder.

thoughtthread. The burgeoned laments about it, the lament below it—whose sound? With it—don’t ask where— I nearly— don’t say where, when, again.

give the word

Ins Hirn gehaun – halb? zu drei Vierteln? –, gibst du, genächtet, die Parolen – diese: „Tartarenpfeile“. „Kunstbrei“. „Atem“. Es kommen alle, keiner fehlt und keine. (Sipheten und Probyllen sind dabei.) Es kommt ein Mensch. Weltapfelgroß die Träne neben dir, durchrauscht, durchfahren von Antwort, Antwort, Antwort. Durcheist – von wem? „Passiert“, sagst du, „passiert“, „passiert“.

give the word

Cut to the brains—half? three quarters?—, you give, benighted, the passwords—these: “Tatararrows.” “Artpap.” “Breath.” All are coming, no one’s missing. (Siphets and probyls are among them.) A man comes. Worldapplesize, the teardrop beside you, swept through, crossed by answer, answer, answer. Iced-through—by whom? “Pass,” you say, “pass,” “pass.”

Der stille Aussatz löst sich dir vom Gaumen und fächelt deiner Zunge Licht zu, Licht.

The quiet lepra peels off your palate and fans light to your tongue, light.

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Vom anblick der Amseln, abends, durchs Unvergitterte, das mich umringt, versprach ich mir Waffen. Vom Anblick der Waffen – Hände, vom Anblick der Hände – die längst vom flachen, scharfen Kiesel geschriebene Zeile – Welle, du trugst ihn her, schliffst ihn zu, gabst dich, Unverlierbare, drein, Ufersand, nimmst, nimmst auf, Strandhafer, weh das Deine hinzu –, die Zeile, die Zeile, die wir umschlungen durchschwimmmen, zweimal in jedem Jahrtausend, all den Gesang in den Fingern,

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From beholding the blackbirds, evenings, through the unbarred, that surrounds me, I promised myself weapons. From beholding the weapons—hands, from beholding the hands—the long ago by the sharp, flat pebble written line —Wave, you carried it hither, honed it, gave yourself, unlosable, up, shoresand, you take, take in, sea oats, blow yours along—, the line, the line, through which we swim, entwined, twice each millennium, all that singing at the fingers,

den auch die durch uns lebendige, herrlich-undeutbare Flut uns nicht glaubt.

that even the through us living, magnificent-unexplainable flood does not believe us.

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Grosse, glühende Wölbung mit dem sich hinaus- und hinwegwühlenden Schwarzgestirn-Schwarm: der verkieselten Stirn eines Widders brenn ich dies Bild ein, zwischen die Hörner, darin, im Gesang der Windungen, das Mark der geronnenen Herzmeere schwillt. Wogegen rennt er nicht an? Die Welt is fort, ich muß dich tragen.

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Great, glowing vault with the outward- and awayburrowing black-constellation swarm: into the silicified forehead of a ram I burn this image, between the horns, therein, in the singing of the coils, the marrow of the curdled heartseas swells. What doesn’t he butt against? The world is gone, I have to carry you.

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Schieferäugige, von der schreitenden Gegenschrift am Tag nach der Blendung erreicht. Lesbare Blutklumpen-Botin, herübergestorben, trotz allem, von wissenden Stacheldrahtschwingen über die unverrückbare Tausendmauer getragen. Du hier, du: verlebendigt vom Hauch der im freigeschaufelten Lungengeäst hängengebliebenen Namen. Zu Entzifferende du. Mit dir, auf der Stimmbänderbrücke, im Großen Dazwischen, nachtüber.

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Slate-eyed one, reached by the striding counterscript the day after the blinding. Readable bloodclot-messenger, hither-died, despite all, carried by knowing barbedwire-wings over the undisplaceable thousand-wall. You here, you: quickened by the breath of the names caught in the freeshoveled lungbranches. Tobe-deciphered you. With you, on the vocalcords’ bridge, in the great Inbetween, nightover.

Mit Herztönen beschossen, von allen Weltkanzeln her.

Shot at with hearttones, from all the world-pulpits.

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Schlickende, dann krautige Stille der Ufer. Die eine Schleuse noch. Am Warzenturm, mit Brackigem übergossen, mündest du ein. Vor dir, in den rudernden Riesensporangien, sichelt, als keuchten dort Worte, ein Glanz.

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Oozy, then weedy silence of the shores. The one sluice yet. At the warttower, doused with brackish, you empty into. Before you, in the rowing giant sporangia, as if words panted there, a luster sickles.

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Du, das mit dem hellsehenden Hochschlaf von der Lippe genommene Haar: durchs Goldöhr der zurechtgesungenen Aschennadel gefädelt. Du, der mit dem Einen Licht aus dem Hals gerissene Knoten: durchstoßen von Nadel und Haar, unterwegs, unterwegs. Eure Umschwünge, immerzu, um die siebenfingrige Kußhand hinterm Glück.

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You, the hair taken from the lip with the brightseeing highsleep: threaded through the goldeye of the sung-aright ashneedle. You, the knot torn out of the throat with the One Light: run through by needle and hair, under way, under way. Your reversals, incessantly, round the sevenfingered kisshand behind happiness.

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Der mit Himmeln geheizte Feuerriß durch die Welt. Die Wer da?-Rufe in seinem Innern: durch dich hier hindurch auf den Schild der Ewigen Wanze gespiegelt, umschnüffelt von Falsch und Verstört, die unendliche Schleife ziehend, trotzdem, die schiffbar bleibt für die ungetreidelte Antwort.

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The with heavens heated firefissure through the world. The Who’s there?–calls inside it: mirror-cast through you here onto the shield of the Eternal Bug, sniffed around by False and Bewildered, looping the unending loop, nevertheless, which stays navigable for the untowed answer.

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Dunstbänder-, Spruchbänder-Aufstand, röter als rot, während der großen Frostschübe, auf schlitternden Eisbuckeln, vor Robbenvölkern. Der durch dich hindurchgehämmerte Strahl, der hier schreibt, röter als rot. Mit seinen Worten dich aus der Hirnschale schälen, hier, verscharrter Oktober. Mit dir das Gold prägen, jetzt, wenns herausstirbt. Mit dir den Bändern beistehn. Mit dir das glasharte Flugblatt vertäuen am lesenden Blutpoller, den die Erde durch diesen

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Vaporband-, banderole-uprising, redder than red, during the great frost-thrusts, on sliding ice-bucklings, before seal nations. The beam hammered all the way through you, that writes here, redder than red. With its words to shuck you out of the brainshell, here, hastily buried October. With you to coin the gold, now, when it dies out of. With you to assist the banderoles. With you to moor the glasshard leaflet to the blood-bollard, that the earth pushed out

Stiefpol hinausstieß.

through this step-pole.

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Ruh aus in deinen Wunden, durchblubbert und umpaust. Das Runde, klein, das Feste: aus den Blicknischen kommts gerollt, nahebei, in keinerlei Tuch. (Das hat – Perle, so schwer wars durch dich –, das hat sich den Salzstrauch ertaucht, drüben, im Zweimeer.) Ohne Licht rollts, ohne Farbe – du stich die Elfenbeinnadel hindurch – wer weiß nicht, daß der getigerte Stein, der dich ansprang, an ihr zerklang? –, und so – wohin fiel die Erde? – laß es sich drehen zeitauf, mit zehn Nagelmonden im Schlepptau, in Schlangennähe, bei Gelbflut,

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Rest in your wounds, blubbered out, lulled. The round, small, the firm: from the gazeniches it comes rolling, nearby, into no kind of cloth. (It has —Pearl, it was so difficult through you—, it has, diving, won the saltbush, over there, in the Twosea.) Without light it rolls, without color—you, stick the ivory needle through it —who doesn’t know that the tigered stone, that jumped you, rang out on it?—, and so—whither fell earth?— let it turn time-up, with ten nailmoons on the towrope, in serpent-nearness, at yellow-flood,

quasistellar.

quasistellar.

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Einmal, da hörte ich ihn, da wusch er die Welt, ungesehn, nachtlang, wirklich. Eins und Unendlich, vernichtet, ichten, Licht war. Rettung.

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Once, I did hear him, he did wash the world, unseen, nightlong, real. One and unending, annihilated, I’ed. Light was. Salvation.

Fadensonnen

Threadsuns

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Augenblicke, wessen Winke, keine Helle schläft. Unentworden, allerorten, sammle dich, steh.

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Eye-glances, whose winks, no brightness sleeps. Undebecome, everywhere, gather yourself, stand.

frankfurt, september

Blinde, lichtbärtige Stellwand. Ein Maikäfertraum leuchtet sie aus. Dahinter, klagegerastert, tut sich Freuds Stirn auf, die draußen hartgeschwiegene Träne schießt an mit dem Satz: „Zum letztenmal Psychologie.“ Die SimiliDohle frühstückt. Der Kehlkopfverschlußlaut singt.

frankfurt, september

Blind, lightbearded partition. A cockchaferdream floodlights it. Behind it, complaint-rastered, Freud’s forehead opens up, the tear, hardsilenced outside, links on with the sentence: “For the last time psychology.” The imitation jackdaw breakfasts. The glottal stop sings.

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Gezinkt der Zufall, unzerweht die Zeichen, die Zahl, vervielfacht, ungerecht umblüht, der Herr ein Flüchtignaher, Regnender, der zuäugt, wie Lügen sieben lodern, Messer schmeicheln, Krücken Meineid schwören, Uunter dieser Welt wühlt schon die neunte, Löwe, sing du das Menschenlied von Zahn und Seele, beiden Härten.

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Chance, marked—the signs, unscattered, the number, multiplied, unjustly flowered around, the Lord someone fugitive-close, raining, who looks, as lies seven blaze, knives flatter, crutches perjure themselves, Uunder this world the ninth already burrows, lion, you sing the humansong of tooth and soul, both hardnesses.

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Wer herrscht? Farbenbelagert das Leben, zahlenbedrängt. Die Uhr stiehlt sich die Zeit beim Kometen, die Degen angeln, der Name vergoldet die Finten, das Springkraut, behelmt, beziffert die Punkte im Stein. Schmerz, als Wegschneckenschatten. Ich höre, es wird gar nicht später. Fad und Falsch, in den Sätteln, messen auch dieses hier aus. Kugellampen statt deiner. Lichtfallen, grenzgöttisch, statt unsrer Häuser. Die schwarzdiaphane

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Who rules? Thronged by colors, life, harried by numbers. The watch steals its time from the comet, the swords fish, the name gilds the ruses, the touch-me-not, helmeted, ciphers the periods in the stone. Pain, as slugshadow. I hear, it won’t become later. Fay and false, in the saddle, gauge this here too. Globelamps instead of yours. Lighttraps, border-idolatrish, instead of our houses. The black-diaphanous

Gauklergösch in unterer Kulmination. Der erkämpfte Umlaut im Unwort: dein Abglanz: der Grabschild eines der Denkschatten hier.

juggler jaws in lower culmination. The hard-won umlaut in the unword: your reflection: the tombshield of one of the wordshadows here.

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Die Spur eines bisses im Nirgends. Auch sie mußt du bekämpfen, von hier aus.

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The trace of a bite in the nowhere. It too you have to fight, from here on out.

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In der ewigen Teufe: die Ziegelmünder rasen. Du brennst ein Gebet ab vor jedem. Buchstabentreu, auf dem Notsteg, stehen Hinauf und Hinunter, den Mischkrug voll blasigen Hirns.

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In the eternal depth: the brickmouths rave. You blow up a prayer before each. Letterfaithful, on the emergency trail, stand Up and Down, the krater full of bubbly brain.

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Sichtbar, bei Hirnstamm und Herzstamm, unverdunkelt, terrestrisch, der Mitternachtsschütze, morgens, jagt den Zwölfgesang durch das Mark von Verrat und Verwesung.

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Visible, by brainstem and heartstem, undarkened, terrestrial, the midnight marksman, mornings, chases the twelvesong through the marrow of treason and putrefaction.

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Umwegkarten, phosphorn, weit hinter Hier von lauter Ringfingern geschlagen. Reiseglück, schau: Das Fahrtgeschoß, zwei Zoll vorm Ziel, kippt in die Aorta. Das Mitgut, zehn Zentner Folie à deux, erwacht im Geierschatten, in der siebzehnten Leber, am Fuß des stotternden Informationsmasts. Davor, im geschieferten Wasserschild die drei stehenden Wale

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Detourmaps, phosphorous, far behind Here by sheer ring-fingers beaten. Travelluck, look: The tripdart, two inches from the target, topples into the aorta. The shared goods, ten hundredweight folie à deux, wake up in the vultureshadow, in the seventeenth liver, at the foot of the stuttering information mast. Before it, in the slated watershield, the three standing whales

köpfeln. Ein rechtes Auge blitzt.

head the ball. A right eye flashes.

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Sackleinen-Gugel, turmhoch. Sehschlitze für das Entsternte am Ende der Gramfibrille. Die Wimpernaht, schräg zu den Gottesbränden. In der Mundbucht die Stelle fürs rudernde Kaisergetschilp. Das. Und das Mit-ihmGehn übers rauchblaue, blanke Tafelland, du.

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Sackcloth-mold, tower-high. Eye slot for the destarred at the end of the grief-fibril. The eyelash-seam, at a slant to the god-blazes. In the mouthbay the place for the rowing Kaisertwitter. The. And the Going-withhim across smokeblue, blank tableland, you.

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Spasmen, ich liebe dich, Psalmen, die Fühlwände tief in der Du-Schlucht frohlocken, Samenbemalte, Ewig, verunewigt bist du, verewigt, Unewig, du, hei, in dich, in dich sing ich die Knochenstabritzung, Rotrot, weit hinterm Schamhaar geharft, in den Höhlen, draußen, rundum der unendliche Keinerlei-Kanon, du wirfst mir den neunmal geschlungenen, triefenden Grandelkranz zu.

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Spasms, I love you, psalms, the feeling-walls deep in the you-ravine rejoice, seedpainted one, Eternal, de-eternalized you are eternalized, Uneternal, you, hey, into you, into you I sing the bone-rod-incisions Redred, far behind the pubic hair harped, in the caves, outside, all around the unending none-whatsoever-canon, you throw me the nine times twined, dripping eyetooth-circlet.

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Deine Augen im Arm, die auseinandergebrannten, dich weiterwiegen, im fliegenden Herzschatten, dich. Wo? Mach den Ort aus, machs Wort aus. Lösch. Miß. Aschen-Helle, Aschen-Elle – geschluckt. Vermessen, entmessen, verortet, entwortet, entwo AschenSchluckauf, deine Augen im Arm, immer.

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Your eyes in the arm the asunder-burned, to go on rocking you, in the flying heartshadow, you. Where? Arrange the place, arrange the word. Extinguish. Measure. Ash-brightness, ash-ell—swallowed. Mismeasure, unmeasure, misplaced, unworded, unwo ashhiccup, your eyes in the arm, always.

hendaye

Die orangene Kresse, steck sie dir hinter die Stirn, schweig den Dorn heraus aus dem Draht, mit dem sie schöntut, auch jetzt, hör ihm zu, eine Ungeduld lang.

hendaye

The orange pepperwort, stick it behind your forehead, silence the barb out of the wire, with which she flatters, even now, listen to it, for the span of an impatience.

pau, nachts

Die Unsterblichkeitsziffer, von Heinrich dem Vierten in den Schildkrötenadel gewiegt, höhnt eleatisch hinter sich her.

pau, by night

The immortality cypher, by Henry the Fourth rocked in to tortoise-nobility, sneers eleatically behind itself.

pau, später

In deinen Augenwinkeln, Fremde, der Albigenserschatten – nach dem Waterloo-Plein, zum verwaisten Bastschuh, zum mitverhökerten Amen, in die ewige Hauslücke sing ich dich hin: daß Baruch, der niemals Weinende rund um dich die kantige, unverstandene, sehende Träne zurechtschleife.

pau, later

In the corner of your eyes, stranger, the Albigenses-shadow— after the Waterloo-Plein, toward the orphaned raffia shoe, toward the also bartered Amen, into the eternal housegap I sing you: so that Baruch, he who never weeps, may grind aright all around you the angular, ununderstood, seeing tear.

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Der Hengst mit dem blühenden Docht, levitierend, in Paßhöhe, Kometenglanz auf der Kruppe. Du, in den mitverschworenen Wildbächen Aufgeschlüsselte, die hüpfenden Brüste im scharfen Versspangen-Joch, stürzt mit mir durch Bilder, Felsen, Zahlen.

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The stallion with the flowering wick, levitating, at passheight, comet brilliance on the rump. You, in the conspirationary torrents unlocked, the bouncing breasts in the sharp verse-fibula-yoke, fall with me through images, rocks, numbers.

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Die Unze Wahrheit tief im Wahn, an ihr kommen die Teller der Waage vorübergerollt, beide zugleich, im Gespräch, das kämpfend in Herzhöhe gestemmte Gesetz, Sohn, siegt.

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The ounce of truth deep inside delusion, past it the trays of the balance roll, both together, in conversation, the law, raised in struggle to heartlevel, son, wins.

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In den Geräuschen, wie unser Anfang, in der Schlucht, wo du mir zufielst, zieh ich sie wieder auf, die Spieldose – du weißt: die unsichtbare, die unhörbare.

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In the noises, like our beginning, in the ravine, where you fell to me, I wind it up again, the musical box—you know: the invisible, the inaudible one.

lyon, les archers

Der Eisenstachel, gebäumt, in der Ziegelsteinnische: das Neben-Jahrtausend fremdet sich ein, unbezwingbar, folgt deinen fahrenden Augen, jetzt, mit herbeigewürfelten Blicken, weckst du, die neben dir ist, sie wird schwerer, schwerer, auch du, mit allem Eingefremdeten in dir, fremdest dich ein, tiefer, die Eine Sehne spannt ihren Schmerz unter euch, das verschollene Ziel strahlt, Bogen.

lyon, les archers

The iron spike, reared, in the brickniche: the co-millennium instranges itself, unconquerable, follows your driving eyes, now, with glances cast here by dice you wake, who is beside you, she becomes heavier, heavier, you too, with all the instrangedness in you, instrange yourself, deeper, the One string tenses its pain between you, the missing target radiates, bow.

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Die Köpfe, ungeheuer, die Stadt, die sie baun, hinterm Glück. Wenn du noch einmal mein Schmerz wärst, dir treu, und es käm eine Lippe vorbei, diesseitig, am Ort, wo ich aus mir herausreich, ich brächte dich durch diese Straße nach vorn.

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The heads, monstrous, the city, they are building, behind happiness. If once more you were my pain, faithful to you, and a lip came by, this side, at the place, where I reach out of myself, I would bring you through this street up front.

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Wo bin ich heut? Die Gefahren, alle, mit ihrem Gerät, bäurisch verhumpelt, forkenhoch die Himmelsbrache gehißt, die Verluste, kalkmäulig – ihr redlichen Münder, ihr Tafeln! – in der entwinkelten Stadt, vor Glimmerdroschken gespannt, – Goldspur, entgegengestemmte Goldspur! –, die Brücken, vom Strom überjauchzt, die Liebe, droben im Ast, an Kommend-Entkommendem deutelnd, das Große Licht,

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Where am i today? The dangers, all, with their appliance, hickishly gamey, pitchfork-high the heavensfallow hoisted, the losses, chalkmouthed—you upright mouths, you tables!— in the disangled town, harnessed to glimmerhackneys, —goldtrace, counterheaved goldtrace!—, the bridges, overjoyed by the stream, love, up there in the branch, niggling at the coming-escaping, the Great Light,

zum Funken erhoben, rechts von den Ringen und allem Gewinn.

elevated to a spark, on the right of the rings and all gain.

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Die längst Entdeckten flüstern sich Briefworte zu, flüstern das Wort ohne Blatt, das umspähte, groß wie dein Taler, hör auch mein starkes Duweißt-wie, das hohe Herbei, die Umarmung ist mit uns, ohne Ende, auf der Treppe zum Hafen, der Stechschritt erlahmt, Odessitka.

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The long discovered whisper letterwords to each other, whisper the word without leaf, the peeked-around, the size of your taler, hear also my strong Youknow-how, the high hither, the embrace is with us, without end, on the staircase to the harbor, the goose step falters, Odessitka.

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All deine Siegel erbrochen? Nie. Geh, verzedere auch sie, die briefhäutige, elfhufige Tücke: daß die Welle, die honigferne, die milchnahe, wenn der Mut sie zur Klage bewegt, die Klage zum Mut, wieder, daß sie nicht auch den Elektronen-Idioten spiegle, der Datteln verarbeitet für menetekelnde Affen.

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All your seals broken open? Never. Go, cedarize it too, the letterskinned, elevenhoofed guile: so that the wave, honeydistant, milkclose, when courage moves it to complaint, complaint to courage, again, so that it not also mirror the electronidiot, who processes dates for portentous apes.

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Schlafbrocken, Keile, ins Nirgends getrieben: wir bleiben uns gleich, der herumgesteuerte Rundstern pflichtet uns bei.

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Sleepmorsels, wedges, driven into the nowhere: we remain equal to ourselves, the turnedabout roundstar agrees with us.

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Die Wahrheit, angeseilt an die entäußerten Traumrelikte, kommt als ein Kind über den Grat. Die Krücke im Tal, von Erdklumpen umschwirrt, von Geröll, von Augensamen, blättert im hoch oben erblühenden Nein – in der Krone.

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Truth, roped to the relinquished dreamrelics, comes as a child over the ridge. The crutch in the valley, whirred about by earthclods, by gravel, by eyeseed, leafs through the highup flowering No—in the crown.

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Aus den nahen Wasserschächten mit unerweckten Händen heraufgeschaufeltes Graugrün: die Tiefe gibt ihr Gewächs her, unhörbar, widerstandslos. Auch das noch bergen, ehe der Steintag die Menschenund Tierschwärme leerbläst, ganz wie die vor die Münder, die Mäuler getretne Siebenflöte es fordert.

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Out of the near waterpits graygreen shoveled upward with unawakened hands: the depth gives up its growth, inaudible, without resistance. To recover that too, before the stoneday blows the menand animal-swarms empty, exactly as the sevenflute, fronting the mouths, the maws, demands it.

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Ausgeschlüpfte Chitinsonnen. Die Panzerlurche nehmen die blauen Gebetmäntel um, die sandhörige Möwe heißt es gut, das lauernde Brandkraut geht in sich.

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Hatched chitinsuns. The armored amphibians wrap the blue prayercoats around themselves, the sandenthralled gull sanctions it, the lurking lampwick goes into itself.

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Ewigkeiten, über dich hinweggestorben, ein Brief berührt deine noch unverletzten Finger, die erglänzende Stirn turnt herbei und bettet sich in Gerüche, Geräusche.

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Eternities, died over and above you, a letter touches your still unwounded fingers, the shining forehead vaults hither and beds itself in odors, noises.

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Der puppige Steinbrech in der Fliesenfuge des leergebeteten, treibhaushaften Asyls, ein horniger Blick schläft sich ins halboffene Tor ein, schlaksig kommt eine übermündige Silbe geschritten, ein erwachter Blindenstab weist ihr den Ort zu hinter den Schimmelmähnen.

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The perty saxifrage in the tile’s joint of the emptyprayed, hothouselike asylum, a ceratose gaze sleeps itself into the halfopen gate, gangly, a more than major syllable comes walking, an awakened blindman’s staff points it to the place behind the whitehorsemanes.

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Die zwischeneingehagelte Hilfe wächst, der Namenbau setzt aus, die Gletschermilch karrt die Vollwüchsigen durch das schwimmende Ziel ihrer unbeirrbaren Brände.

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The between-whiles hailed aid grows, the name-edifice pauses, the glacier milk carts the fully grown through the swimming target of its unwavering blazes.

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Der geglückte Mumiensprung übers Gebirge. Das vereinzelte Riesenblatt der Paulownia, das ihn vermerkt. Ungepflückt die großen Spielzeugwelten. Keinerlei Dienst am Gestirn. In den Kontrolltürmen hämmern die hundert silbernen Hufe das verbotene Licht frei.

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The successful mummy-leap across the mountain. The singular giantleaf of the paulownia, that records it. Unpicked, the large toyworlds. No service whatsoever in the constellation. In the controltowers the hundred silver hoofs hammer the forbidden light free.

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Auf überregneter Fährte die kleine Gauklerpredigt der Stille. Es ist, als könntest du hören, als liebt ich dich noch.

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On the rained-over spoor silence’s little juggler sermon. It is, as if you could hear, as if I still loved you.

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Weissgeräusche, gebündelt, Strahlengänge über den Tisch mit der Flaschenpost hin. (Sie hört sich zu, hört einem Meer zu, trinkt es hinzu, entschleiert die wegschweren Münder.) Das Eine Geheimnis mischt sich für immer ins Wort. (Wer davon abfällt, rollt unter den Baum ohne Blatt.) Alle die Schattenverschlüsse an allen den Schattengelenken, hörbar-unhörbar, die sich jetzt melden.

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Whitesounds, bundled, raypassages over the table with the bottle post hither. (It listens to itself, listens to a sea, drinks it too, unveils the roadheavy mouths.) The One Secret butts forever into the word. (Who falls off that, rolls under the leafless tree.) All the shadowclasps on all the shadowjoints, audible-inaudible, that announce themselves now.

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Die teuflischen Zungenspäße der Nacht verholzen in deinem Ohr, mit den Blicken Rückwärtsgesträhltes springt vor, die vertanen Brückenzölle, geharft, durchmeißeln die Kalkschlucht vor uns, der meerige Lichtsumpf bellt an uns hoch – an dir, irdisch-unsichtbare Freistatt.

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The devilish tonguejokes of night lignify in your ear, what the glances beamed back, jumps forward, the wasted bridgetolls, harped, chisel through the chalkravine before us, the sea-ish lightswamp barks up at us— at you, earthly-invisible sanctuary.

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Die Dunkel-Impflinge, auf ihrer unbeirrbaren Kreisbahn rund um die Wunde, nadelig, jenseits von Zahl und Unzahl, auf Botengang, unermüdlich, die glasharten Schleifgeräusche der Schrift, an beiden Säumen das aufgeforstete Hände-Revier (du halber Schein, alabastern), in der wintrigen Schonung spricht eine Kiefer sich frei.

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The dark vaccination candidates, on their unwavering orbit around the wound, needly, beyond number and host, running errands, indefatigable, the glasshard grinding sounds of writing, on both seams the afforested hand-district (you half sheen, alabaster), in the wintery preserve one pine absolves itself.

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Die zweite Nesselnachricht an den tuckernden Schädel: Weggesackt der lebendige Himmel. Unter der jaulenden Düse, mitten im ewigen Blinkspiel, beiß dich als Wort in den wissenden, sternlosen Halm.

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The second nettle-message to the chugging skull: Sagged away, the living sky. Under the yowling nozzle, amidst the eternal blinker game, bite yourself as word into the knowing, starless stalk.

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Das ausgeschachtete Herz, darin sie Gefühl installieren. Großheimat Fertigteile. Milchschwester Schaufel.

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The excavated heart, wherein they install feeling. Wholesale homeland prefabricated parts. Milksister shovel.

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Die fleissigen Bodenschätze, häuslich, die geheizte Synkope, das nicht zu enträtselnde Halljahr, die vollverglasten Spinnen-Altäre im allesüberragenden Flachbau, die Zwischenlaute (noch immer?), die Schattenpalaver, die Ängste, eisgerecht, flugklar, der barock ummantelte, spracheschluckende Duschraum, semantisch durchleuchtet, die unbeschriebene Wand

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The industrious mineral resources, homey, the heated syncope, The not-to-be-deciphered jubilee, The completely glassed-in spider-altars in the allovertowering low building, the intermediate sounds (even yet?), the shadowpalavers, the anxieties, icetrue, flightclear, the baroquely cloaked, language-swallowing showerroom, semantically floodlit, the uninscribed wall

einer Stehzelle: hier leb dich querdurch, ohne Uhr.

of a standing-cell: here live yourself straightthrough, without clock.

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Die kollidierenden Schläfen, nackt, im Maskenverleih: hinter der Welt wirft die ungebetene Hoffnung die Schlepptrosse aus. An den meerigen Wundrändern landet die atmende Zahl.

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The colliding temples, naked, in the mask-rental: behind the world unbidden hope casts out the towropes. On the sea-ish woundborders lands the breathing number.

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Eingehimmelt in Pestlaken. Am entnachteten Ort. Die Lidschlagreflexe während der üppigen Traumstufe null.

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In-heavened in plagueshrouds. At the disnighted place. The eyeblinkreflexes during the luxuriant dreamlevel null.

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Wenn ich nicht weiss, nicht weiss, ohne dich, ohne dich, ohne Du, kommen sie alle, die Freigeköpften, die zeitlebens hirnlos den Stamm der Du-losen besangen: Aschrej, ein Wort ohne Sinn, transtibetanisch, der Jüdin Pallas Athene in die behelmten Ovarien gespritzt, und wenn er, er,

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When i don’t know, don’t know, without you, without you, without a You, they all come, the freebeheaded, who lifelong brainlessly sang of the tribe of the You-less: Ashrei, a word without meaning, trans-Tibetan, injected into the Jewess Pallas Athena’s helmeted ovaries, and when he, he,

foetal, karpatisches Nichtnicht beharft, dann spitzenklöppelt die Allemande das sich übergebende unsterbliche Lied.

fetally, harps Carpathian nono, then the Allemande bobbins her lace for the vomiting immortal song.

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Eingewohnt-entwohnt, einentwohnt, die gehorsame Finsternis: drei Blutstunden hinterm Blickquell, die Kaltlicht-Ozellen, ummuttert von Blendung, das dreizehnlötige Nichts: über dich, mit der Glückshaut, stülpt sichs während der Auffahrt.

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Acclimatized-disclimatized, adisclimatized, the obedient darkness: three bloodhours behind the gaze-spring, the coldlight-ocellae, smothered by blinding, the thirteencarat Nothing: over you, with the luckskin, it folds itself during the ascent.

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Riesiges, wegloses, baumbewürfeltes Handgelände, Quincunx. Die Äste, nervengesteuert, machen sich über die schon angeröteten Schlagschatten her, einen Schlangenbiß vor Rosenaufgang.

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Giant, pathless, treedie-cast handscape, quincunx. The branches, nerve-piloted, fall upon the already reddened harsh shadows, a snakebite before roserise.

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Gewieherte Tumbagebete, Bluthufe scharren die Denksträuße zusammen, ein Aschen-Juchhe blättert die Singstimmen um, hängt die zerstrahlten Topase hoch in den Raum, die gewitterpflichtigen Leichensäcke richten sich aus, im Trauerkondukt grinst unwiderstehlich das Königreich Bemen.

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Neighed tombprayers, bloodhoofs paw the thoughtbouquets together, an ash-hooray turns over the vocal parts, hangs the irradiated topazes high up in space, the storm-compulsary corpse bags line up, in the funeral procession the kingdom of Bohemia grins irresistably.

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Die Ewigkeiten tingeln im abgebeugten Strahl, ein Gruß steht kopf, zwischen zweien, der dunkelblütige, sich mitverschweigende Muskel kammert den Namen ein, den er mittrug, und pflanzt sich fort durch Knospung.

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The eternities honkytonk in the bent beam, a greeting goes wild, twixt two, the darkblood muscle, it too concealing itself, encapsulates the name it carried along, and reproduces itself through budding.

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Müllschlucker-Chöre, silbrig: Das Frieselfieber läuft und läuft um das Schachtgrab, wer diesen Dezember denkt, dem feuchtet ein Blick die redende Stirn.

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Trashswallower-choirs, silvery: Miliary fever runs and runs around the pit-tomb, whoever thinks that December, a gaze will wet his talking forehead.

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Entteufelter Nu. Alle Winde. Die Gewalten, ernüchtert, nähn den Lungenstich zu. Das Blut stürzt in sich zurück. In Bocklemünd, über die vordere, die Leichtschrift, auch über dich, tieferer Mitbruder Buchstab, eilt, unendlichkeitsher, der Hammerglanz hin.

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Dedeviled instant. All winds. The powers, sobered, sow the lungstitch shut. The blood collapses back upon itself. In Bocklemünd, across the one in front, the lightscript, but also across you, deeper confrère letter, eternity-hither the hammershine hurries.

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Hüllen im Endlichen, dehnbar, in jeder wächst eine andre Gestalt fest Tausend ist noch nicht einmal Eins. Jeden Pfeil, den du losschickst, begleitet das mitgeschossene Ziel ins unbeirrbar-geheime Gewühl.

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Shells inside Finitude, stretchable, in each another figure grows itself fast A thousand is not even yet One. Each arrow you loose is accompanied by the sent-along target into the unerringly-secret tumult.

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Die Liebe, zwangsjackenschön, hält auf das Kranichpaar zu. Wen, da er durchs Nichts fährt, holt das Veratmete hier in eine der Welten herüber?

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Love, straitjacket-pretty, bears in on the pair of cranes. Who, given that he drives through the void, does the disbreathed here bring across into one of the worlds?

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Du warst mein Tod: dich konnte ich halten, während mir alles entfiel.

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You were my death: you I could hold on to, while all fell from me.

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Zur Rechten – wer? Die Tödin. Und du, zur Linken, du? Die Reise-Sicheln am außerhimmlischen Ort mimen sich weißgrau zu Mondschwalben zusammen, zu Sternmauerseglern, ich tauche dorthin und gieß eine Urnevoll in dich hinunter, hinein.

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To the right—who? Shedeath. And you, to the left, you? The travel-sickles at the outerheavenly place mime themselves whitegray into moonswallows, into starswifts. I dive over there and pour an urnfull down, into, you.

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Die abgewrackten Tabus, und die Grenzgängerei zwischen ihnen, weltennaß, auf Bedeutungsjagd, auf Bedeutungsflucht.

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The dismantled taboos, and the bordercrisscrossing between them, worldwet, on a meaning chase, on a meaning flight.

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Wutpilger-Streifzüge durch meerisches Draußen und Drinnen, Conquista im engsten untern Geherz. (Niemand entfärbt, was jetzt strömt.) Das Salz einer hier untergetauchten Mit-Träne müht sich die hellen Logbüchertürme aufwärts. Bald blinkt es uns an.

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Rage-pilgrim raids across a sea-ish Outside and Inside, Conquista in the narrowest bottom heartvitals. (Nobody discolors what now streams.) The salt of a cotear here submerged struggles up the light logbooktowers. Soon it flashes at us.

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Stille, Fergenvettel, fahr mich durch die Schnellen. Wimpernfeuer, leucht voraus.

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Silence, old hag, ride me through the rapids. Lids’ fires, light up the way.

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Die Eine eigensternige Nacht. Aschendurchfadmet stundaus, stundein, von den Lidschatten zugefallener Augen, zusammengeschliffen zu pfeildünnen Seelen, verstummt im Gespräch mit luftalgenbärtigen krauchenden Köchern. Eine erfüllte Leuchtmuschel fährt durch ein Gewissen.

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The one selfstarred night. Threathed through by ashes, hour-hither hour-yonder, by the lidshadows of shutdown eyes, ground down to arrowthin souls, silenced in conversation with airalgae-bearded crawling quivers. A fulfilled lightconch drives through a conscience.

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Bei Glüh- und Mühwein, nekronym lang vor der Zeit, laß ich die Gläserwelt – und nicht nur sie – Revue passieren und roll mich in ein steifes Segel, mastenstark, die Enden tief im Hohlzahn eines Ankers, und leg mir einen Nabel zu, zwischen den Mitten, aus unter fetten Sternen in der gerunzelten Flut, die sie um-eist, rotgehurtem Kork.

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Over mulled and toiled wine, necronymic long before time, I muster the glassworld—and not it alone— for inspection and roll myself into a stiff sail, mast-strong, the ends deep in an anchor’s hollow tooth, and get myself a navel, between the middles, made of, below fat stars in the wrinkled flood icing them in, redwhored cork.

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Schief, wie uns allen, sitzt dir die Eine Hörklappe auf, frei, und das Gehörlose an dir, drüben, beim Schläfenfirn, blüht sich jetzt aus, mit Narrenschellen an jedem Kelchblatt.

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Aslant, as for us all, the single hearing-flap perches on you, free, and the deafness in you, over there, by the temple-firn, ceases to bloom now, with fool’s bells on each sepal.

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Die herzschriftgekrümelte Sichtinsel mittnachts, bei kleinem Zündschlüsselschimmer. Es sind zuviel zielwütige Kräfte auch in dieser scheinbar durchsternten Hochluft. Die ersehnte Freimeile prallt auf uns auf.

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The heartscriptcrumbled vision-isle at midnight, in feeble ignition key glimmer. There are too many goalcrazed powers even in this seemingly starstudded highair. The longed for freemile crashes into us.

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Unverwahrt. Schräggeträumt aneinander. Das Öl rings – verdickt. Mit ausgebeulten Gedanken fuhrwerkt der Schmerz. Die koppheistergegangene Trauer. Die Schwermut, aufs neue geduldet, pendelt sich ein.

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Unkept. Dreamed aslant, joined. The oil around— thickened. With bulging thoughts pain busies itself. Mourning, gone awry. Melancholy, put up with anew, finds its level.

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Das unbedingte Geläut hinter all der gemanschten Tristesse. Hilfsgestänge, gedrungen, im zeitgeschwärzten Emblem. Frostfurchen der Devise entlang. All das bei halbem Muttermal-Licht.

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The unconditional chiming behind the masticated tristesse. Guiding rods, compact, in the time-blackened emblem. Frostfurrows along the motto. All that in the birthmark’s half-light.

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Die Ewigkeit altert: in Cerveteri die Asphodelen fragen einander weiß. Mit mummelnder Kelle, aus den Totenkesseln, übern Stein, übern Stein, löffeln sie Suppen in alle Betten und Lager.

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Eternity ages: in Cerveteri the asphodels question each other white. With mumbling ladle, from the deads’ cauldrons, o’er the stone, o’er the stone, they spoon soups into all the beds and camps.

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Spät. Ein schwammiger Fetisch beißt sich die Zapfen vom Christbaum, aufgerauht von Frostsprüchen hüpft ein Wunsch ihnen nach, das Fenster fliegt auf, wir sind draußen, nicht ebenzubringen der Hubbel Dasein, eine kopflastige, tiefenfreudige Wolke kutschiert uns auch darüber hin.

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Late. A spongy fetish bites off the cones of the Christmas tree, roughened up by frostsayings a wish bobs after them, the window flies open, we’re outside, unplaneable, the lump Being, a nose-heavy, depth-enjoying cloud chauffeurs us even over that.

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Die Sämlinge – causa secunda – pachten das übergewisse pupillenhörige Nichts, das deine – warum nur? – auch heute hochzuckende Braue noch säumt, wenn ich hinseh, um des darunter veilleicht noch zu leistenden Augenschwurs willen.

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The seedlings—causa secunda—lease the overcertain pupil-enslaved nothing, which still skirts your—why only?—even still today uptwitching brow, when I look at it, for the sake of the maybe still to be given eye-oath below it.

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Die Hügelzeilen entlang die niedlichen Streckfoltern zwischen Bäumchen und Bäumchen, geißblattumrankt, Dum-dum-Horizonte, davor, vertausendfacht, ja, dein Hör-Silber, Spinett, Tagnacht voll schwirrender Lungen, die entzweigten Erzengel schieben hier Wache.

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Along the hill lines the pretty torture racks between treeling and treeling, honeysuckled in, Dumdum horizons, before them, milliplied, yes, your Hear-Silver, spinet, daynight full of whirring lungs, the disbranched archangels stand guard here.

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Komm, wir löffeln Nervenzellen – die Entengrütze, multipolar, der leergeleuchteten Teiche – aus den Rautengruben. Zehn Fasern ziehn aus den noch erreichbaren Zentren Halberkennbares nach.

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Come, we’re ladling nerve cells —the duck’s porridge, multipolar, of the light-emptied ponds— from the rhomboid fossas. Ten tendons draw forth half-recognizables from the still reachable centers.

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Entschlackt, entschlackt. Wenn wir jetzt Messer wären, blankgezogen wie damals im Laubengang zu Paris, eine Augenglut lang, der arktische Stier käme gesprungen und bekrönte mit uns seine Hörner und stieße zu, stieße zu.

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Deslagged, deslagged. If we were knives now, unsheathed like back then in the pergola in Paris, the time of an eye-ember, the arctic bull would leap in would crown his horns with us would thrust, would thrust.

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Seelenblind, hinter den Aschen, im heilig-sinnlosen Wort, kommt der Entreimte geschritten, den Hirnmantel leicht um die Schultern, den Gehörgang beschallt mit vernetzten Vokalen, baut er den Sehpurpur ab, baut ihn auf.

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Soulblind, behind the ashes, in the holy-meaningless word, the disrhymed comes walking, his cerebral mantle draped lightly over the shoulders, the ear canal irradiated with reticulated vowels, he deconstructs the visual purple, reconstructs it.

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Anrainerin Nacht. Zwerg- und riesenwüchsig, je nach dem Schnitt in der Fingerbeere, nach dem, was aus ihm tritt. Überäugig zuweilen, wenn bikonkav ein Gedanke hinzugetropft kommt, nicht von ihr her.

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Borderess: night. Vigorous dwarf- and giant-growth, depending on the cut in the fingertip, on what emerges from it. Too many-eyed at times, when, biconcavely, a thought adds its drop, not from her.

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Möwenküken, silbern, betteln den Altvogel an: den Rotfleck am Unterschnabel, der gelb ist. Schwarz – eine Kopfattrappe führt es dir vor – wär ein stärkerer Reiz. Auch Blau ist wirksam, doch nicht die Reizfarbe machts: es muß eine Reizgestalt sein, eine ganze, komplett konfiguriert, ein vorgegebenes Erbe. ............ Freund, teerübergoßner Sackhüpfer du, auch hier, auf diesem Gestade gerätst du beiden, Zeit und Ewigkeit, in die falsche

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Gullchicks, silvery, beg the adult bird: the red spot on the lower beak, which is yellow. Black—a decoy head demonstrates it for you— was a stronger stimulus. Blue also works, but it is not the color stimulus that does it: it has to be a stimulus-figure, a whole, completely configured, a pregiven inheritance. ............ Friend, you tardrenched sackracer, here also, on this shore, you go down both time and eternity’s wrong

Kehle.

pipe.

irisch

Gib mir das Wegrecht über die Kornstiege zu deinem Schlaf, das Wegrecht über den Schlafpfad, das Recht, daß ich Torf stechen kann am Herzhang, morgen.

irish

Give me the right of way across the grain ladder into your sleep, the right of way across the sleep trail, the right, for me to cut peat along the heart’s hillside, tomorrow.

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Die Stricke, salzwasserklamm: der weiße Großknoten – diesmal geht er nicht auf. Auf der Schütte Seegras daneben, im Ankerschatten, neckt ein Name das entzwillingte Rätsel.

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The ropes, salt-water-clammy: the white topknot—this time it does not come undone. On the seagrass chute next to it, in anchor’s shadow, a name teases the untwinned riddle.

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Tau. Und ich lag mit dir, du, im Gemülle, ein matschiger Mond bewarf uns mit Antwort, wir bröckelten auseinander und bröselten wieder in eins: der Herr brach das Brot, das Brot brach den Herrn.

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Dew. And I lay with you, thee, in the rubble, a mushy moon pelted us with answer, we crumbled apart we brittled back together: the Lord broke the bread, the bread broke the Lord.

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Üppige Durchsage in einer Gruft, wo wir mit unsern Gasfahnen flattern, wir stehn hier im Geruch der Heiligkeit, ja. Brenzlige Jenseitsschwaden treten uns dick aus den Poren, in jeder zweiten Zahnkaries erwacht eine unverwüstliche Hymne. Den Batzen Zwielicht, den du uns reinwarfst, komm, schluck ihn mit runter.

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Lavish message in a crypt, where we flap with our gasflags, we stand here in the odor of sanctity, yep. Singed vapor waves of the beyond thickly drift from our pores, in each second toothcavity an undestructable hymn wakes up. The clump of twilight you throw down to us, come, swallow it too down.

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Ausgerollt dieser Tag: der vieltausendjährige Teig für den späteren Hunnenfladen, ein ebensoalter Kiefer, leicht verschlammt, gedenkt aller Frühzeit und bleckt gegen sie und sich selber, Hufschläge des Vorgetiers zum Hefen-Arioso: es geht, fladenschön-singbares Wachstum, immer noch aufwärts, ein schattenloser Geist, enteinsamt, ein unsterblicher, bibbert selig.

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This day, rolled out: the many-thousand-years-old dough for the later hunic flat cake, a just-as-old jaw, somewhat oozy, commemorates all early times, and bares its teeth against them and itself, hoofbeats of the protoanimal to the yeast-arioso: it goes, flat-cake beautiful singable growth, still and always upward, a shadowless spirit, dislonelied, an immortal, shivers blissfully.

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Ölig still schwimmt dir die Würfel-Eins zwischen Braue und Braue, hält hier inne, lidlos, schaut mit.

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Oily still the die’s One swims between brow and brow, stops here, lidless, follows your gaze.

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Ihr mit dem im Dunkelspiegel Geschauten, du Einer mit der erblickten stofflosen Leuchtspiegelfläche zuinnerst: durchs zehntürmige Wüstentor tritt euer Boten-Selbst vor euch, steht, einen Dreivokal lang, in der hohen Röte, als wär das Volk in den Fernen abermals um euch geschart.

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You with the in the darkglass gazed at, you One with the beheld substanceless light-mirror-surface innermost: through the tentowered desert gate your messenger-self steps before you, stands, for the length of a trivowel, in the high redness, as if the people in the distances were once again gathered around you.

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Aus Engelsmaterie, am Tag der Beseelung, phallisch vereint im Einen – Er, der Belebend-Gerechte, schlief dich mir zu, Schwester –, aufwärts strömend durch die Kanäle, hinauf in die Wurzelkrone: gescheitelt stemmt sie uns hoch, gleich-ewig, stehenden Hirns, ein Blitz näht uns die Schädel zurecht, die Schalen und alle noch zu zersamenden Knochen: vom Osten gestreut, einzubringen im Westen, gleich-ewig –, wo diese Schrift brennt, nach dem Dreivierteltod, vor der herumwälzenden Restseele, die sich vor Kronenangst krümmt, von urher.

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Out of angel-matter, on the day of the ensouling, phallically united in the One —He, the Enlivening-Just, slept you toward me, sister—, upward streaming through the channels, up into the rootcrown: parted she hoists us up, equal-eternal, with standing brain, a bolt of lightning sews our skulls aright, the pans and all the still-to-be-dissemened bones: strewn from the East, to be harvested in the West: equal-eternal—, where this script burns, after the threequarter-death, before the rolling around remaindersoul, which writhes in crownfear, since ur-ever.

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Die freigeblasene Leuchtsaat in den unter Weltblut stehenden Furchen. Eine Hand mit dem Schimmer des Urlichts wildert jenseits der farnigen Dämme: als hungerte noch irgendein Magen, als flügelte noch irgendein zu befruchtendes Aug.

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The free-blown lightcrop in the under worldblood standing furrows. A hand with the shimmer of the urlight poaches beyond the ferny dams: as if there still starved any stomach, as if there fluttered any still-to-befertilized eye.

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Kleide die Worthöhlen aus mit Pantherhäuten, erweitere sie, fellhin und fellher, sinnhin und sinnher, gib ihnen Vorhöfe, Kammern, Klappen und Wildnisse, parietal, und lausch ihrem zweiten und jeweils zweiten und zweiten Ton.

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Line the wordcaves with panther skins, widen them, hide-to and hide-fro, sense-hither and sense-thither, give them courtyards, chambers, drop doors and wildnesses, parietal, and listen for their second and each time second and second tone.

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Die Hochwelt – verloren, die Wahnfahrt, die Tagfahrt. Erfragbar, von hier aus, das mit der Rose im Brachjahr heimgedeutete Nirgends.

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The highworld—lost, the delusion-ride, the day-ride. Ascertainable, from here on out, the with the rose in the fallow year home-sensed Nowhere.

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Die brabbelnden Waffenpässe. Auf der übersprungenen Stufe räkeln sich die Sterbereien.

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The muttering armspasses. On the leaped over step the deathdoodads diddle.

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… Auch keinerlei Friede. Graunächte, vorbewußt-kühl. Reizmengen, otterhaft, auf Bewußtseinsschotter unterwegs zu Erinnerungsbläschen. Grau-in-Grau der Substanz. Ein Halbschmerz, ein zweiter, ohne Dauerspur, halbwegs hier. Eine Halblust. Bewegtes, Besetztes. WiederholungszwangsCamaïeu.

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… Though no kind of peace. Graynights, preconscious-cool. Stimuli-quanta, otterlike, over consciousness-gravel on the way to memory-vesicles. The grisaille of matter. A halfpain, a second, without permanent trace, halfway here. A halfpleasure. The moved. The cathexed. Repetition-compulsionmonochrome.

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Nah, im Aortenbogen, im Hellblut: das Hellwort. Mutter Rahel weint nicht mehr. Rübergetragen alles Geweinte. Still, in den Kranzarterien, unumschnürt: Ziw, jenes Licht.

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Near, in the aortic arch, in the light-blood: the light-word. Mother Rachel weeps no more. Carried over: all the weepings. Quiet, in the coronary arteries, unconstricted: Ziv, that light.

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Wirf das Sonnenjahr, an dem du hängst, über den Herzbord und rudere zu, hungre dich fort, kopulierend: zwei Keimzellen, zwei Metazoen, das wart ihr, das Unbelebte, die Heimat, fordert jetzt Rückkehr –: später, wer weiß, kommt eins von euch zwein gewandelt wieder herauf, ein Pantoffeltierchen, bewimpert, im Wappen.

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Throw the solar year, to which you cling, over the heart railings and row to, starve yourself away, copulating: two germ cells, two metazoons, that’s what you were, the inanimate, the homeland, now requests return—: later, who knows, one of you two, transformed, may reemerge, a slipper animalcule, ciliated, in the shield.

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Weil du den Notscherben fandst in der Wüstung, ruhn die Schattenjahrhunderte neben dir aus und hören dich denken: Vielleicht ist es wahr, daß hier der Friede zwei Völker besprach, aus Tongefäßen.

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Because you found the woe-shard in the deserted settlement, the shadow-centuries relax by your side and hear you think: Maybe it is true that here peace debated two peoples, from clay pots.

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Es ist gekommen die Zeit: Die Hirnsichel, blank, lungert am Himmel, umstrolcht von Gallengestirn, die Antimagneten, die Herrscher, tönen.

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It has come the time: The brainsickle, unsheathed, lounges in the sky, rumbled by gallstars, the antimagnets, the rulers, sound off.

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Lippen, Schwellgewebe der Du-Nacht: Steilkurvenblicke kommen geklettert, machen die Kommissur aus, nähn sich hier fest –: Zufahrtsverbote, Schwarzmaut. Es müßte noch Leuchtkäfer geben.

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Lips, erectile-tissue of the You-night: Hairpincurve-glances are climbing up, making out the commissure, sew themselves fast here—: No admittance! Blacktoll. There should still be glowworms.

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Mächte, Gewalten. Dahinter, im Bambus: bellende Lepra, symphonisch. Vincents verschenktes Ohr ist am Ziel.

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Principalities, powers. Back of them, in the bamboo: yelping lepra, symphonic. Vincent’s offered ear has reached its goal.

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Tagbewurf: die lichtdurchlässige Dornschläfe grapscht sich noch ein einziges taufrisches Dunkel. An der Herzspitze kommt eine Muskelfaser sinnend zu Tode.

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Daybombardment: the light-permeable thorntemple grabs just one more dewfresh darkness. At the heart’s apex a musclefiber comes musing to death.

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Redewände, raumeinwärts – eingespult in dich selber, grölst du dich durch bis zur Letztwand. Die Nebel brennen. Die Hitze hängt sich in dich.

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Speechwalls, space inward— spooled in upon yourself, you holler yourself through all the way to the lastwall. The fogs are burning. The heat hangs itself inside you.

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Verwaist im Gewittertrog die vier Ellen Erde, verschattet des himmlischen Schreibers Archiv, vermurt Michael, verschlickt Gabriel, vergoren im Steinblitz die Hebe.

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Orphaned in the stormtrough the four ells of earth, shadowed in, the heavenly writer’s archives, moored in, Michael mired in, Gabriel fermented in the stone lightning, the share.

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Beider entnarbte Leiber, beider Todesblatt über der Blöße, beider entwirklichtes Antlitz. An Land gezogen von der weißesten Wurzel des weißesten Baums.

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Of both: the de-scarred bodies, of both: the deathleaf over their nakedness, of both: the de-realized faces. Pulled onto land by the whitest root of the whitest tree.

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Fortgewälzter Inzest-Stein. Ein Auge, dem Arzt aus der Niere geschnitten, liest an Hippokrates Statt das Meineid-make up. Sprengungen, Schlafbomben, Goldgas. Ich schwimme, ich schwimme

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Rolled-away incest-stone. An eye, cut from the doctor’s kidney, reads in Hippocrates’s stead the perjured oath’s makeup. Explosions, sleepbombs, goldgas. I swim, I swim

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Als Farben, gehäuft, kommen die Wesen wieder, abends, geräuschvoll, ein Viertelmonsum ohne Schlafstatt, ein Prasselgebet vor den entbrannten Lidlosigkeiten.

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As colors, piled up, the beings return, evenings, clamorously, a quartermonsoon without sleeping place, a patterprayer before the ignited lidlessnesses.

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Die Rauchschwalbe stand im Zenith, die Pfeilschwester, die Eins der Luft-Uhr flog dem Stundenzeiger entgegen, tief hinein ins Geläut, der Hai spie den lebenden Inka aus, es war Landnahme-Zeit in Menschland, alles ging um, entsiegelt wie wir.

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The chimney swallow stood at the zenith, the arrowsister, the One of the air-clock flew toward the hour hand, deep into the chiming, the shark spat out the living Inca, it was conquest-time in Manland, everything went about, unsealed like us.

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Weiss, weiß, weiß wie Gittertünche, reihn die Gesetze sich ein und marschieren einwärts.

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White, white, white like lattice whitewash the laws fall into line and march inward.

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Unbedeckte. Ganz und gar Brüstende du. Entflochten der Brodem vor dir, im Angesicht aller. Keines Atem wächst nach, Unumkleidbare. Der Steinmützenkönig vorn stürzt von der Steineselskruppe, die Hände klamm vorm tittenbeschrieenen Antlitz.

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Bare one. Udderly chest-thumping you. Your funk wafted, in the face of all. No one’s breath regrowths, unredressable one. The stonecap-king up front falls from the stone donkey’s rump, clammy hands over the tit-lashed face.

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Der Schweigestoss gegen dich, die Schweigestöße. Küstenhaft lebst du dich fort in den Umschlaghäfen der Zeit, in Pistenpaar-Nähe, wo die kegelköpfige Eis-Crew die Abstellplätze behimmelt.

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The silence-butt against you, the silence-butts. Coastlike you survive yourself in time’s transshipment ports, in paired paths’ nearness, where the pinheaded ice-crew beheavens the stockrooms.

haut mal

Unentsühnte, Schlafsüchtige, von den Göttern Befleckte: deine Zunge ist rußig, dein Harn schwarz, wassergallig dein Stuhl, du führst, wie ich, unzüchtige Reden, du setzt einen Fuß vor den andern, legst eine Hand auf die andre, schmiegst dich in Ziegenfell, du beheiligst mein Glied.

haut mal

Unexpiated, narcoleptic, stained by the gods: your tongue is smutty, your urine black, watery-bilious your stool, you hold forth, as I do, lubriciously, you put one foot before the other, put one hand on the other, cuddle up in goatfur, you hallow my member.

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Das taubeneigrosse Gewächs im Nacken: ein Denkspiel, mitrechnerisch-göttlich, für die AllongePerücke, ein Ort, zukunftsenthüllend, stahlfiberfroh, zur Erprobung des einmaligen Herzstichs.

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The pigeon-egg-size growth on the nape: a thoughtgame, inclusively-godly, for the full-bottomed wig, a place, future-baring, steelfibergay, for the testing of the oneoff heartstab.

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Angewintertes Windfeld: hier mußt du leben, körnig, granatapfelgleich, aufgeharscht von zu verschweigendem Vorfrost, den Schriftzug der Finsterung mitten im goldgelben Schatten – doch nie warst du nur Vogel und Frucht – der sternbespieenen Überschall-Schwinge, die du ersangst.

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Bewintered windfield: here you must live, granular, pomegranate-like, hardpacked by the not-to-be-mentioned prefrost, darkening’s handwriting amidst the goldyellow shadow—yet never were you only bird and fruit— of the star-bespat supersonic wing, you won through song.

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Draussen. Quittengelb weht ein Stück Halbabend von der driftenden Gaffel, die Schwüre, graurückig, seefest, rollen auf die Galion zu, eine Henkersschlinge, legt sich die Zahl um den Hals der noch sichtbaren Figur. Die Segel braucht keiner zu streichen, ich Fahrensmann geh.

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Outside. Quince-yellow a piece of half-evening blows from the drifting gaff, the oaths, graybacked, seaworthy, roll toward the galleon, a hangman’s noose, the number drapes itself around the neck of the still visible figure. Nobody needs to take in the sails, I journeyman go.

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Wer gab die Runde aus? Es war sichtiges Wetter, wir tranken und grölten den Aschen-Shanty auf die große Sonnwend-Havarie.

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Who stood the round? The weather was clear, we drank and hollered the ash-chantey about the great midsummer-average.

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Heddergemüt, ich kenn deine wie Kleinfische wimmelnden Messer, härter als ich lag keiner am Wind, keinem wie mir schlug die Hagelbö durch das seeklar gemesserte Hirn.

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Dysposition, I know your knives swarming like minnows, closer to the wind than I nobody sailed, nobody more than I was cut by the hail squall to the seaclear knived brain.

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Kein Name, der nennte: sein Gleichlaut knotet uns unters steifzusingende Hellzelt.

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No name, that would name: its consonance knots us under the in song to be stiffened lighttent.

denk dir

Denk dir: der Moorsoldat von Massada bringt sich Heimat bei, aufs unauslöschlichste, wider allen Dorn im Draht. Denk dir: die Augenlosen ohne Gestalt führen dich frei durchs Gewühl, du erstarkst und erstarkst. Denk dir: deine eigene Hand hat dies wieder ins Leben emporgelittene Stück bewohnbarer Erde gehalten. Denk dir: das kam auf mich zu,

imagine

Imagine: the moorsoldier from Masada teaches himself homeland, in the most inextinguishable way, against all barbs in the wire. Imagine: the eyeless without shape lead you free through the throng, you grow stronger and stronger. Imagine: your own hand has held once more this into life resuffered piece of inhabitable earth. Imagine: that came toward me,

namenwach, handwach für immer, vom Unbestattbaren her.

awake to the name, awake to the hand, forever, from what cannot be buried.

Eingedunkelt

Tenebrae’d

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Bedenkenlos, den Vernebelungen zuwider, glüht sich der hängende Leuchter nach unten, zu uns Vielarmiger Brand, sucht jetzt sein Eisen, hört, woher, aus Menschenhautnähe, ein Zischen, findet, verliert, schroff liest sich, minutenlang, die schwere, schimmernde Weisung.

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Unscrupulously, against the obfuscations, the hanging candlestick glows itself downward, toward us Manyarmed torch, now searches for its iron, hears, where from, from human skincloseness, a hissing, finds, loses, harsh it reads, minutes long, the heavy, shimmering behest.

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Nach dem Lichtverzicht: der vom Botengang helle, hallende Tag. Die blühselige Botschaft, schriller und schriller, findet zum blutenden Ohr.

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After the lightwaiver: the day, bright, resounding from the errand. The flowersome message, shriller and shriller, finds to the bleeding ear.

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Deutlich, weithin, das offne Umklammerungszeichen, Entlassen die Liebenden, auch aus der Ulmwurzel-Haft, Schwarzzüngiges, reif, am Sterben, wird abermals laut, Beglänztes rückt näher.

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Explicit, wide, the open parenthesishug, Release the lovers also from the elmroot-arrest Blacktongued, ripe, at agony becomes loud again, the quickening draws closer.

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Vom Hochseil herabgezwungen, ermißt du, was zu gewärtigen ist von soviel Gaben, Käsig-weißes Gesicht dessen, der über uns herfällt, Setz die Leuchtzeiger ein, die Leuchtziffern, Sogleich, nach Menschenart, mischt sich das Dunkel hinzu, das du herauserkennst aus all diesen unbußfertigen, unbotmäßigen Spielen.

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Forced off the high wire, you fathom out what’s to be expected from so many gifts, cheesy-white face of the one who pounces on us, Deploy the lightpointers, the lightciphers, Immediately, as humans do, darkness mixes in, which you distinguish among all these unrepentent insubordination games.

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Über die Köpfe hinweggewuchtet das Zeichen, traumstark entbrannt am Ort, den es nannte. Jetzt: Mit dem Sandblatt winken, bis der Himmel raucht.

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Heaved far over the heads: the sign, dreamstrong, ablaze at the place it named. Now: Wave with the sandleaf until the sky smokes.

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Wirfst du den beschrifteten Ankerstein aus? Mich hält hier nichts, nicht die Nacht der Lebendigen, nicht die Nacht der Unbändigen, nicht die Nacht der Wendigen, Komm, wälz mit mir den Türstein vors Unbezwungene Zelt.

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Do you throw the written upon anchor stone? Nothing holds me here, not the night of the living, not the night of the intractable, not the night of the nimble, Come, together let’s roll the doorstone in front of the untamed tent.

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Angefochtener Stein, grüngrau, entlassen ins Enge. Enthökerte Glutmonde leuchten das Kleinstück Welt aus: das also warst du auch. In den Gedächtnislücken stehn die eigenmächtigen Kerzen und sprechen Gewalt zu.

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Contested stone, graygreen, discharged into the narrow. Unhuckstered glowmoons floodlight the small matter Earth: so you too were that. In the memory fissures the autonomous candles stand and adjudge power.

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Eingedunkelt die Schlüsselgewalt. Der Stoßzahn regiert, von der Kreidespur her, gegen die Weltsekunde.

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Tenebrae’d the keypower. The tusk rules, up from the chalktrace, against the worldsecond.

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Füll die Ödnis in die Augensäcke, den Opferruf, die Salzflut, komm mit mir zu Atem und drüber hinaus.

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Shovel the void into the eyebags, the sacrificecall, the saltflood, come with me to breath and out beyond.

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Einbruch des Ungeschiedenen in deine Sprache, Nachtglast, Sperrzauber, stärker. Von fremdem, hohem Flutgang unterwaschen dieses Leben.

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Irruption of the undifferentiated into your language, nightshimmer, counterspell, stronger. By a foreign, high floodflow washed out— this life.

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Mit uns, den Umhergeworfenen, dennoch Fahrenden: der eine unversehrte, nicht usurpierbare, aufständische Gram.

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With us, the tossed about, yet traveling: the one unharmed, not usurpable, rebellious grief.

Lichtzwang

Lightduress

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Hörreste, Sehreste, im Schlafsaal eintausendundeins, tagnächtlich die Bären-Polka: sie schulen dich um, du wirst wieder er.

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Soundscraps, visionscraps, on ward onethousandandone, daynightly the Bear Polka: they retrain you, you again become he.

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Ihn ritt die Nacht, er war zu sich gekommen, der Waisenkittel war die Fahn, kein Irrlauf mehr, es ritt ihn grad – Es ist, es ist, als stünden im Liguster die Orangen, als hätt der so Gerittene nichts an als seine erste muttermalige, geheimnisgesprenkelte Haut.

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Night rode him, he had come to, the orphan’s frock as flag, no more false runs it rode him straight— It is, it is, as though oranges stood in the privet, as though the thus ridden wore nothing but his first birthmarked, secret-speckled skin.

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Muschelhaufen: mit der Geröllkeule fuhr ich dazwischen, den Flüssen folgend in die abschmelzende Eisheimat, zu ihm, dem nach wessen Zeichen zu ritzenden Feuerstein im Zwergbirkenhauch. Lemminge wühlten. Kein Später. Keine Schalenurne, keine Durchbruchscheibe, keine SternfußFibel. Ungestillt, unverknüpft, kunstlos, stieg das Allverwandelnde langsam schabend

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Musselheap: with the screemace I drove inbetween, following the rivers to the melting icehomeland, toward it, the firestone, to be incised according to whose sign, in the dwarfbirchbalm. Lemmings burrowed. No Later. No bowl urn, no pierced necklace, no starfootfibula. Unappeased, unconnected, artless, the all-transforming slowly scraping

hinter mir her.

climbed after me.

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Mit der Aschenkelle geschöpft aus dem Seinstrog, seifig, im zweiten Ansatz, aufeinanderhin, unbegreiflich geatzt jetzt, weit außerhalb unser und schon – weshalb? – auseinandergehoben, dann (im dritten Ansatz?) hinters Horn geblasen, vor das stehende Tränentrumm, einmal, zweimal, dreimal, aus unpaariger, knospend-gespaltener, fahniger Lunge.

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Scooped with the ashladle from the Beingtrough, soapy, at the second try, toward each other, incomprehensibly fed now, far outside our and already—wherefore?— heaved asunder, then (at the third try?) blown behind the horn, before the standing tear-brink, once, twice, thrice, from unpaired, budding-cleft flaggy lung.

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Mit Mikrolithen gespickte schenkend-verschenkte Hände. Das Gespräch, das sich spinnt von Spitze zu Spitze, angesengt von sprühender Brandluft. Ein Zeichen kämmt es zusammen zur Antwort auf eine grübelnde Felskunst.

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Larded with microliths, giving-given away hands. The conversation, spinning itself from tip to tip, singed by spraying blaze-air. A sign combs it together as answer for a brooding rockart.

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In die Nacht gegangen, helferisch, ein sterndurchlässiges Blatt statt des Mundes: es bleibt noch etwas wild zu vertun, bäumlings.

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Gone into the night, helperish, a starpermeable leaf instead of the mouth: something remains for wild wasting, treeward.

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Wir Lagen schon tief in der Macchia, als du endlich herankrochst. Doch konnten wir nicht hinüberdunkeln zu dir: es herrschte Lichtzwang.

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We already lay deep in the underbrush, when you finally crept along. But we could not darken over toward you: there reigned lightduress.

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Tretminen auf deinen linken Monden, Saturn. Scherbenversiegelt die Umlaufbahnen dort draußen. Es muß jetzt der Augenblick sein für eine gerechte Geburt.

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Contact mines on your left moons, Saturn. Shardsealed the orbits out there. Now must be the moment for a just birth.

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Wer schlug sich zu dir? Der lerchengestaltige Stein aus der Brache. Kein Ton, nur das Sterbelicht trägt an ihm mit. Die Höhe wirbelt sich aus, heftiger noch als ihr.

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Who sided with you? The lark-shaped stone from the fallow. No sound, only the deathwatchlight lends a hand. The height whirls itself out, more fiercely even than you.

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Abglanzbeladen, bei den Himmelskäfern, im Berg. Den Tod, den du mir schuldig bliebst, ich trag ihn aus.

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Reflection-laden, by the heavensbeetles, in the mountain. The death you owed me, I carry it out.

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Freigegeben auch dieser Start. Bugradgesang mit Corona. Das Dämmerruder spricht an, deine wachgerissene Vene knotet sich aus, was du noch bist, legt sich schräg, du gewinnst Höhe.

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Cleared, this start also. Bow-wheelchant with fermata. The duskrudder responds, your tornawake vein unknots itself, what’s left of you, slants, you gain altitude.

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Bakensammler, nächtlings, die Hucke voll, am Fingerende den Leitstrahl, für ihn, den einen anfliegenden Wortstier. Bakenmeister.

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Beaconcollector, nightly, a bellyful, at finger’s tip the guide beam, for him, the single landing wordbull. Beaconmaster.

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Aus Verlornem Gegossene du, maskengerecht, die Lidfalte entlang mit der eignen Lidfalte dir nah sein, die Spur und die Spur mit Grauem bestreun, endlich, tödlich.

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A you, cast in lost matter, accurate to the mask, along the lidcrease with one’s own lidcrease to be near you, the trace and the trace to strew it with gray, final, deathly.

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Was uns zusammenwarf, schrickt auseinander, ein Weltstein, sonnenfern, summt.

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What threw us together, scare-scatters, a worldstone, sun-distant, hums.

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Einmal, der Tod hatte Zulauf, verbargst du dich in mir.

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Once, death was much in demand, you hid in me.

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Beilschwärme über uns, Gespräche mit Tüllenäxten im Tiefland – Inselflur du, mit der dich übernebelnden Hoffnung.

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Hatchetswarms above us, conversations with socket-axes in the lowland— Islandpasture, you, with the hope fogging you in.

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Vorgewusst blutet zweimal hinter dem Vorhang, Mitgewußt perlt

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Precognition bleeds twice behind the curtain, Cognizance pearls

bei brancusi, zu zweit

Wenn dieser Steine einer verlauten ließe, was ihn verschweigt: hier, nahebei, am Humpelstock dieses Alten, tät es sich auf, als Wunde, in die du zu tauchen hättst, einsam, fern meinem Schrei, dem schon mitbehauenen, weißen.

two at brancusi’s

If one among these stones were to tell what conceals it: here, nearby, on the old man’s crutch-stick, it would open, as a wound, into which you’d have to dive, lonely, far from my scream, the already also hewn, white one.

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Wo ich mich in dir vergaß, wardst du Gedanke, etwas rauscht durch uns beide: der Welt erste der letzten Schwingen, mir wächst das Fell zu überm gewittrigen Mund, du kommst nicht zu dir.

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Where I forgot myself in you, you became thought, something rushes through us both: the world’s first of the last wings, the hide spreads over my storm-riddled mouth, you come not to you.

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Seit langem bestiegener Schlammkahn. Ein abgesprungener Knopf tüftelt an jeder Ranunkel, die Stunde, die Kröte, hebt ihre Welt aus den Angeln. Wenn ich die Karrenspur fräße, wär ich dabei.

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Long ago boarded mudskiff. A button, come off, nitpicks every buttercup, the hour, the toad, takes its world off the hinges. If I gulped down the cartrut, I’d be there too.

todtnauberg

Arnika, Augentrost, der Trunk aus dem Brunnen mit dem Sternwürfel drauf, in der Hütte, die in das Buch – wessen Namen nahms auf vor dem meinen? –, die in dies Buch geschriebene Zeile von einer Hoffnung, heute, auf eines Denkenden kommendes Wort im Herzen, Waldwasen, uneingeebnet, Orchis und Orchis, einzeln, Krudes, später, im Fahren, deutlich,

todtnauberg

Arnica, eyebright, the draft from the well with the star-die on top, in the Hütte, written in the book —whose name did it record before mine?—, in this book the line about a hope, today, for a thinker’s word to come, in the heart, forest sward, unleveled, orchis and orchis, singly, raw exchanges, later, while driving, clearly,

der uns fährt, der Mensch, der’s mit anhört, die halbbeschrittenen Knüppelpfade im Hochmoor, Feuchtes, viel.

he who drives us, the mensch, he also hears it, the halftrod logtrails on the highmoor, humidity, much.

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Sink mir weg aus der Armbeuge, nimm den Einen Pulsschlag mit, verbirg dich darin, draußen.

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Sink away from the crook of my arm, take the One pulse beat along, hide yourself in it, outside.

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Jetzt, da die Betschemel brennen, eß ich das Buch mit allen Insignien.

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Now, that the prayerstools burn, I eat the book with all the insignia.

einem bruder in asien

Die selbstverklärten Geschütze fahren gen Himmel, zehn Bomber gähnen, ein Schnellfeuer blüht, so gewiß wie der Frieden, eine Handvoll Reis erstirbt als dein Freund.

to a brother in asia

The auto-transfigured cannons drive toward heaven, ten bombers yawn, a running fire blooms, as surely as peace, a handful of rice expires as your friend.

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Angerempelt beim Wahngang von einem, der las: Grind und Schorf. Schorf und Grind. In die Schlafgrätsche gehn, o einmal.

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Jostled along the delusion-run by someone who read: Scab and scurf. Scurf and scab. To vault the sleep-buck, O once.

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Wie du dich ausstirbst in mir: noch im letzten zerschlissenen Knoten Atems steckst du mit einem Splitter Leben.

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How you die out in me: even in the last threadbare breath-knot you stick with one splinter life.

highgate

Es geht ein Engel durch die Stube –: du, dem unaufgeschlagenen Buch nah, sprichst mich wiederum los. Zweimal findet das Heidekraut Nahrung. Zweimal erblaßts.

highgate

An angel walks through the room—: you, close to the unopened book, absolve me once again. Twice the heather finds nourishment. Twice it pales.

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Blitzgeschreckt, unverwandelt, kaum gesträubt: Géricaults Pferd, schon von deinen Nadelblicken geheilt über und über. Noch hier in diesem Gewitter reitest du’s zu. Ein Trittstein, noch fern deinem Fuß, winkt mit der einen rötlichen Strähne aus meinem Bart.

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By lightning scared, untransformed, barely balking: Géricault’s horse, already healed by your needle-glances over and over. Even here in this thunderstorm you break it in. A stepstone, still far from your foot, waves with the one reddish strand from my beard.

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Wurfscheibe, mit Vorgesichten besternt, wirf dich aus dir hinaus.

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Discus, bestarred with pre-faces, throw yourself out of yourself.

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Klopf die Lichtkeile weg: das schwimmende Wort hat der Dämmer.

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Knock the lightwedges off: dusk has the swimming word.

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Die entsprungenen Graupapageien lesen die Messe in deinem Mund. Du hörsts regnen und meinst, auch diesmal sei’s Gott.

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The escaped gray parrots say mass in your mouth. You hear the rain and guess, this time too it’s God.

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In den Dunkelschlägen erfuhr ichs: du lebst auf mich zu, dennoch, im Steigrohr, im Steigrohr.

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In the darkclearings I learned it: you live toward me, nevertheless, in the standpipe, in the standpipe.

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Streubesitz, staubunmittelbar. Abend um Abend schweben die den Gedanken entzognen Botschaften ein, königshart, nachthart, in die Hände der Klagevögte: aus dem Knick ihrer Lebenslinien tritt lautlos die Antwort: der eine ewige Tropfen Gold.

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Scattered property, dustimmediate. Evening after evening the messages, withdrawn from the thoughts, drift in, king-hard, night-hard, into the hands of the grievancereeves: from the break of their lifelines the answer steps soundless: the one eternal drop of gold.

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Der von den unbeschriebenen Blättern abgelesene Brief, der Totstell-Reflexe grausilberne Kette darauf, gefolgt von drei silbernen Takten. Du weißt: der Sprung geht über dich, immer.

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The letter read from the unwritten pages, the play-dead reflex’s graysilver chain on it, followed by three silver beats. You know: the leap goes over you, always.

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Schneid die Gebetshand aus der Luft mit der Augenschere, kapp ihre Finger mit deinem Kuß: Gefaltetes geht jetzt atemberaubend vor sich.

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Cut the prayerhand from the air with the eyescissors, lop off its fingers with your kiss: What’s folded now happens breathtakingly.

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Was es an Sternen bedarf, schüttet sich aus, deiner Hände laubgrüner Schatten sammelt es ein, freudig zerbeiß ich das münzenkernige Schicksal.

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What’s required as stars pours itself out, your hands’ leafgreen shadow gathers it in, joyously I crunch the coin-pithy destiny.

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Ich kann dich noch sehen: ein Echo, ertastbar mit Fühlwörtern, am Abschiedsgrat. Dein Gesicht scheut leise, wenn es auf einmal lampenhaft hell wird in mir, an der Stelle, wo man am schmerzlichsten Nie sagt.

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I can still see you: an echo, palpable with feelwords, at the departureridge. Your face shies quietly, when all at once lamplike it lights up inside me, at that place where one most painfully says Never.

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Lauter Einzelkinder mit leisen, moorigen Muttergerüchen im Hals, zu Bäumen – zu Schwarzerlen – erkoren, duftlos.

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Nothing but single children with faint, moory mothersmells in the throat, as trees—as blackalders—elected, scentless.

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Im Leeren wo sich die Kuttel rankt mit der BregenBlüte, warf ich mich Steinen zu, die fingen mich auf und bekrönten ein Rund mit dem, was ich wurde.

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In the void where the chitlins wind around the brainsblossom, I threw myself toward stones, they caught me and crowned a round with what I became.

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Die lehmigen Opfergüsse, von Schnecken umkrochen: das Bild der Welt, dem Himmel entgegengetragen auf einem Brombeerblatt.

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The loamy sacrifice downpours, circled by snails: the image of the world, carried heavenward on a blackberry-leaf.

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Das Wildherz, verhäuslicht vom halbblinden Stich in die Lunge, Veratmetes sprudelt, langsam, blutunterwaschen konfiguriert sich das selten verheißne rechte Nebenleben.

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The wildheart, dishoused by the halfblind stab in the lung, disbreathed bubbles, slowly, bloodunderwashed the rarely promised right bylife configures itself.

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Die Ewigkeiten fuhren ihm ins Gesicht und drüber hinaus, langsam löschte ein Brand alles Gekerzte, ein Grün, nicht von hier, umflaumte das Kinn des Steins, den die Waisen begruben und wieder begruben.

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The eternities went for his face and beyond it, slowly a blaze put out everything candled, a green, not from here, bedowned the chin of the stone, which the orphans buried and again buried.

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Herzschall-Fibeln, eingezäunt, das Kranichpaar denkt sich dir vor, aspektral verschenkt sich das Licht deiner Blume, dem Fangbein der Mantis begegnet dein übersterniges Immer.

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Heartsound-fibulas, fenced in, the pair of cranes thinks itself before you, aspectral the light of your flower bestows itself, the mantis’s trapleg meets your overstarry Always.

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Aneinander müde geworden, randgängerisch, mündig, Luft schaufelt sich zu, auch Wasser, die Kartenschlägerin klebt erschlagen hinterm Herz-As.

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Grown weary of each other, roaming the margins, come of age, air shovels itself up, water too, the fortune-teller, slain, she sticks to the back of the ace of hearts.

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Ein Extra-Schlag Nacht ist das Teil des von fernher unversehrt gefangengenommenen Sohnes. Eine Stimme, inmitten, erkräht ein Gesicht.

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An extra dollop of night is the share of the from afar undamaged captured son. A voice, amidst, a-crows a face.

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Hinter frostgebänderten Käfern ballert das fahrende Leuchtglück, eine hilflose Bauchfratze, Freund, schläfert dich ein.

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Behind froststreaked beetles the driving lighthappiness bangs away, a helpless belly-grimace, friend, lulls you to sleep.

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Die Irin, die abschiedsgefleckte, beliest deine Hand, schneller als schnell. Ihrer Blicke Bläue durchwächst sie, Verlust und Gewinn in einem: du, augenfingrige Ferne.

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The irishwoman, farewell-stained, reads into your hand, faster than fast. Her gaze’s blue marbles it, loss and gain in one: you, eye-fingery distance.

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Die mir hinterlassne balkengekreuzte Eins: an ihr soll ich rätseln, während du, im Rupfengewand, am Geheimnisstrumpf strickst.

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The left-to-me beamcrossed One: I am to puzzle it out, while you, in sackcloth, knit at the secretstocking.

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Verworfene, notfreundliche, kunkelbeinige Göttin: Wo du dich auftust, im Kniesitz, dreht sich ein wissendes Messer um seine Achse, im GegenblutSinn.

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Repudiated, needfriendly, distaff-legged goddess: Where you open up, in the kneeseat, a knowing knife turns on its axis, in counterbloodsense.

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Fertigungshalle: Blendeffekte, im Dämmer, – auf dir, denk, ruhte die heilende Hand unterm aufzuckenden Schein – das Schutzwort im Überdruckhelm, ein Zeichen im Satz als Frischluftgerät. Schweißung der Seelen, Kurzlicht. In den Boxen: Beatmung des reimigen, schönen Metallbalgs.

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Productionhangar: Glare-effects, at dusk, —on you, imagine, rested the healing hand under the flashing sheen— the guardian-word in the overpressure-helmet, a sign in the sentence as fresh-air-machine. Welding of the souls, shortlight. In the blast bays: application of artificial respiration to the rhymy, beautiful metal bellows.

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In der Blasenkammer erwacht das Entatmete, der gefährliche Keimling, an seinem Kraterende springt das Drittauge auf und speit Porphyr, auch Pein.

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In the vesicle chamber the disbreathed wakes up, the dangerous embryo, at its craterend sprouts the thirdeye and spits porphyry, also pain.

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Magnetische Bläue im Mund, erkeuchst du Pol um Pol, gesömmerter Schnee wirft sich drüber, bald hängt der taumlige Star im doppelten Liedschwarm.

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Magnetic blue in mouth, you gasp-gain pole after pole, summered snow throws itself on top, soon the staggering starling hangs in the double songswarm.

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Vorflut kämmt deine Algen zusammen, legt sie um dich. Eingedämmt wuchert, was du noch hast. Ein weißer Stirnsplitter geht für dich über die Grenze.

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Outfall combs your algae together, lays them around you. What you still have grows rampant, dammed in. A white forehead-splinter goes for you across the border.

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Die Mantis, wieder, im Nacken des Worts, in das du geschlüpft warst –, muteinwärts wandert der Sinn, sinneinwärts der Mut.

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The mantis, again, in the nape of the word into which you had slipped—, courage-inward wanders meaning, meaning-inward, courage.

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Kein Halbholz mehr, hier in den Gipfelhängen, kein mitsprechender Thymian. Grenzschnee und sein die Pfähle und deren Wegweiser-Schatten aushorchender, totsagender Duft.

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No halfwood anymore, here, on the peakslopes, no conversing thyme. Bordersnow and —sounding out, deathsaying the stakes and their waypost-shadows—its odor.

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Schwimmhäute zwischen den Worten, ihr Zeithof – ein Tümpel, Graugrätiges hinter dem Leuchtschopf Bedeutung.

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Webbing between the words, their timehalo— a slough, graycrestedness behind the lightmane meaning.

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Anredsam war die einflüglig schwebende Amsel, über der Brandmauer, hinter Paris, droben, im Gedicht.

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Addressable was the onewinged soaring blackbird, above the firewall, behind Paris, up there, in the poem.

oranienstrasse 1 Mir wuchs Zinn in die Hand, ich wußte mir nicht zu helfen: modeln mochte ich nicht, lesen mocht es mich nicht – Wenn sich jetzt Ossietzkys letzte Trinkschale fände, ließ ich das Zinn von ihr lernen, und das Heer der Pilgerstäbe durchschwiege, durchstünde die Stunde.

oranienstrasse 1 Tin grew in my hand I didn’t know how to help myself: I didn’t want to mold, it didn’t want to read me— If now Ossietzky’s last drinking bowl could be found, I’d let the tin learn from it, and the host of pilgrims’ staffs would ensilence, endure the hour.

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Brunnenartig ins Verwunschne getieft, mit doppelt gewalmten Tagträumen drüber, Quaderringe um jeden Hauch: die Kammer, wo ich dich ließ, hockend, dich zu behalten, das Herz befehligt den uns leise bestrickenden Frost an den geschiedenen Fronten, du wirst keine Blume sein auf Urnenfeldern und mich, den Schriftträger, holt kein Erz aus der runden Holz-Lehm-Hütte, kein Engel.

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Welllike depthed into the enchanted, with double-hipped daydreams above, ashlarrings around each breath: the chamber, where I left you, crouching, to keep you, the heart commands the frost quietly fascinating us at the separate fronts, you’ll be no flower in urnfields and me, the scriptbearer, no ore, no arch takes me from the round wood-mud-hut, no angel.

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Mit Traumantrieb auf der Kreisbahn, angeschwelt, zwei Masken statt einer, Planetenstaub in den gehöhlten Augen, nachtblind, tagblind, weltblind, die Mohnkapsel in dir geht irgendwo nieder, beschweigt einen Mitstern, die schwimmende Trauerdomäne vermerkt einen weiteren Schatten, es helfen dir alle, der Herzstein durchstößt seinen Fächer, keinerlei Kühle,

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With dreampropulsion in orbit, smoldersinged, two masks instead of one, planetdust in the caved eyes, nightblind, dayblind, worldblind, the poppy head in you lands somewhere, besilences an also-star, the swimming mourning-domain records a further shadow, they all help you, the heartstone pierces its fan, no kind of coolness,

es helfen dir alle, du segelst, verglimmst und verglost, Augenschwärme passieren die Enge, ein Blutkloß schwenkt ein auf die Bahn, Erdschwärme sprechen dir zu, das Wetter im All hält Ernte.

they all help you, you sail, smolder, and die down, eyeswarms pass the narrows, a blood clump swings into the orbit, earthswarms encourage you, the weather in outer space begins to harvest.

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Für den Lerchenschatten brachgelegt das Verborgne, unverhärtet eingebracht die erfahrene Stille, ein Acker, inslig, im Feuer, nach der abgesättigten Hoffnung, nach allem abgezweigten Geschick: die unbußfertig ersungenen Moosopfer, wo du mich suchst, blindlings.

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For the larkshadow laid fallow: the hidden unhardened, brought in: the experienced stillness, a field, islandy, in the fire, after the saturated hope, after all branched off fate: the unrepentant, sung up moss-victims, where you search for me, blindly.

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Der durchschnittene Taubenkordon, die gesprengten Blütengewalten, die tatverdächtige Fundsache Seele.

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The cut-through dove-cordon, the blasted blossom-powers, the suspected found object, soul.

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Fahlstimmig, aus der Tiefe geschunden: kein Wort, kein Ding, und beider einziger Name, fallgerecht in dir, fluggerecht in dir, wunder Gewinn einer Welt.

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Wan-voiced, harassed from the deep: not a word, not a thing, and of both the single name, fall-true in you, flight-true in you, sore gain of a world.

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Schalltotes Schwestergehäus, laß die Zwerglaute ein, die ausgefragten: sie mummeln das Großherz zusammen und tragen es huckepack zu jeder Not, jeder Not.

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Sounddead sistershell, let the dwarftones in, the interrogated: they mumble the greatheart together and carry it piggyback to every plight, every plight.

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Wetterfühlige Hand, die Moorlache weist ihr den Weg, nachts, durch den Bruchwald. Lumineszenz. Wer jetzt die Bälge der Torforgel tritt, einbeinig, der gewinnt einen Starkstrahl Verlust.

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Weathersensing hand, the moorpool shows it the way, at night, through the fenwood. Luminescence. Who now works the bellows of the peatorgan, onelegged, will win a strongstream loss.

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Im Zeitwinkel schwört die entschleierte Erle still vor sich hin, auf dem Erdrücken, handspannenbreit, hockt die durchschossene Lunge, an der Flurgrenze pickt die Flügelstunde das Schneekorn aus dem eigenen Steinaug, Lichtbänder stecken mich an, Kronschäden flackern.

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In time’s corner the unveiled alder swears under its breath, on earth’s back, wide as a hand, crouches the shot-through lung, at the field’s boundary the winghour picks the snowcorn from its own stone-eye, lightbands set me afire, crown-damages flicker.

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Auch mich, den wie du Geborenen, hält keine Hand, und keine wirft mir ein Glück in die Stunde, nicht anders als dir, dem wie ich in Stierblut Getauchten, doch stehen die Zahlen bereit, der Träne zu leuchten, die in die Welt schnellt aus unserm Nabel, doch geht in die große Silbenschrift ein, was uns nah kam, einzeln, und die Mandelhode gewittert und blüht.

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Me too, who am born like you, no hand holds, and none throws me a happiness into the hour, no different from you, dipped like I into bull’s blood, yet the numbers stand ready to light the tear, leaping into the world from our navel, yet what came near us, singly, enters the great syllable-script, and the almond-testicle thunders and blooms.

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Die rückwärtsgesprochenen Namen, alle, der äußerste, zum König gewiehert vor Rauhreifspiegeln, umlagert, umstellt von Mehrlingsgeburten, der Zinnenriß durch ihn, der dich Vereinzelten mitmeint.

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The backwardspoken names, all, the outmost, whinnied into kinghood before hoarfrost-mirrors, beleaguered, besieged by multiple births, the merlon-cleft through it, which means you, isolato, also.

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Allmählich clowngesichtig, nichtsgespiegelt, die Schminke Wahrheit blaugefrorn im Winkelmund, Frostpollen Puder auf dem blanken Überschädel, rund um die dünne Fragelocke Schwarz, die Brauen, Brauen: wachsend, zwei Riesenfühlerkämme, zwei, – du großgestrählte, großgespürte Rauhnacht Immerimmer –, schon fortgeschwungen aus der Flocke Welt, nicht hin, nicht her.

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Gradually clownfaced nothingmirrored, the cosmetics, truth, frozen blue in the angle-mouth, frostpollen powder on the blank superskull, round about the thin questionlock Black, the brows, the brows: growing, two giant feelercombs, two —you, tall-streaked, large-felt roughnight Alwaysalways—, already swung away from the flake world, not to, not fro.

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Sperrtonnensprache, Sperrtonnenlied. Die Dampfwalze wummert die zweite Ilias ins aufgerissene Pflaster, sandgesäumt staunen die alten Bilder sich nach, in die Gosse, ölig verbluten die Krieger in Silberpfützen, am Straßenrand, tuckernd, Troja, das staubbekrönte, sieht ein.

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Roadblockbuoy language, roadblockbuoy song. The steamroller thrumps the second Iliad into the torn-up pavement, sandseamed the old images surprise themselves, into the gutter, the warriors bleed to death oily in silver puddles, on the roadside, thudding, Troy, dust-crowned, gets it.

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Unter der Flut fliegen, an gehöhten schwarzen Opfersteinen vorbei, die unendlich geerdete Schwermut in den Fahrwerkschächten, berauschte Flugschreiber im Sehnsuchtsgehänge, künftige Fundstücke, silbrig, im schädligen Cockpit, Sichttunnels, in den Sprachnebel geblasen, Selbstzündblumen an allen Kabeln, im großen, unausgefahrenen Felgenring deinen

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To fly under the flood, past raised black sacrifice stones, unendingly earthed melancholy in the undercarriage shafts, drunken flightwriters on the yearning-slope, future found objects, silvery, in the cockpit’s skullery, sight tunnels, blown into the speechfog, self-sparkflowers on all cables, in the great, unextended rimring your

genabten Schatten, Saturn.

hubbed shadow, Saturn.

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Wahngänger-Augen: in euch münden die übrigen Blicke. Eine einzige Flut schwillt an. Bald glänzt ihr den Felsen zutode, auf den sie gesetzt haben, wider sich selbst.

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Delusionstalker eyes: in you end up the rest of the gazes. A single flood swills up. Soon you brighten the rock to death, on which they have bet, against themselves.

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Sperriges Morgen, ich beiße mich in dich, ich schweige mich an dich, wir tönen, allein, pastos vertropfen die Ewigkeitsklänge, durchquäkt von heutigem Gestern, wir fahren, groß nimmt uns der letzte Schallbecher auf: den beschleunigten Herzschritt draußen im Raum, bei ihr, der Erdachse.

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Unwieldy morrow, I bite myself into you, I silence myself at you, we resound, alone, the pastose eternity-chimes drip away, squawked through by today’s yesterday, we drive, grandly does the last soundbell take us in: the accelerated heartstep outside in space, near her, the earthaxis.

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Merkblätter-Schmerz, beschneit, überschneit: in der Kalenderlücke wiegt ihn, wiegt ihn das neugeborene Nichts.

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Notepaper-pain, besnowed, oversnowed: in the calendargap he’s cradled, he’s cradled by the newborn nothing.

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Streu Ocker in meine Augen: du lebst nicht mehr drin, spar mit Grabbeigaben, spar, schreite die Steinreihen ab, auf den Händen, mit ihrem Traum streich über die ausgemünzte Schläfenbeinschuppe, an der großen Gabelung erzähl dich dem Ocker dreimal, neunmal.

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Strew ocher into my eyes: you no longer live there, save on the tombfurnishings, save, pace off the stonerows, on your hands, with their dream paint over the stamped-out temporal bone’s squama, at the great bifurcation recount yourself to the ocher three times, nine times.

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Schwanengefahr, LappentaucherBedrohung, der Eisbewimperte mit Krakenarmen, du, bekrallter JakutenPuschkin: Hei, Chebeldei, Chebeldei.

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Swandanger, grebethreat, the icelashed with krakenarms, you, clawed YakutPushkin: Hei, Chebeldei, Chebeldei.

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Schaltjahrhunderte, Schaltsekunden, Schaltgeburten, novembernd, Schalttode, in Wabentrögen gespeichert, bits on chips, das Menoragedicht aus Berlin, (Unasyliert, unarchiviert, unumfürsorgt? Am Leben?), Lesestationen im Spätwort, Sparflammenpunkte am Himmel, Kammlinien unter Beschuß, Gefühle, frost-

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Leapcenturies, leapseconds, leapbirths, novembering, leapdeaths, stocked in honeycomb-troughs, bits on chips, the menorah-poem from Berlin, (Unasylumed, unarchived, uncared for? A -live?), reading stations in the late-word, dotted pilotlights line the sky, crestlines under fire, feelings, frost-

gespindelt, Kaltstart – mit Hämoglobin.

spindled, cold start— with hemoglobin.

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Quellpunkte, nachts, auf den Fernstrecken, göttergewärtig, deine Ausläufer, Hirnberg, im Herz-Du, von ihnen umschäumt.

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Sourcepoints, at night, on the expressways, expectant of the gods, your foothills, Brainmountain, in the heart-you, by them foamed around.

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Treckschutenzeit, die Halbverwandelten schleppen an einer der Welten, der Enthöhte, geinnigt, spricht unter den Stirnen am Ufer: Todes quitt, Gottes quitt.

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Trekscowtime, the halftransformed pull at one of the worlds, the diselevated one, interiorized, speaks under the foreheads on the bank: Quits with death, quits with God.

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Du sei wie du, immer. Stant up Jherosalem inde erheyff dich Auch wer das Band zerschnitt zu dir hin, inde wirt erluchtet knüpfte es neu, in der Gehugnis, Schlammbrocken schluckt ich, im Turm, Sprache, Finster-Lisene, kumi ori.

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You be like you, always. Stant up Jherosalem inde erheyff dich Even he who cut the band with you, inde wirt erluchtet tied it anew, in the gehugnis, mudclots I swallowed, in the tower, language, dark pilaster strip, kumi ori.

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Wirk nicht voraus, sende nicht aus, steh herein: durchgründet vom Nichts, ledig allen Gebets, feinfügig, nach der Vor-Schrift, unüberholbar, nehm ich dich auf, statt aller Ruhe.

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Do not work ahead, do not send out, stand inward: transgrounded by the void, free of all prayer, fine-fugued, according to Writ’s pre-Script, not overtakable, I take you in, instead of any rest.

Schneepart

Snowpart

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Ungewaschen, unbemalt, In der JenseitsKaue: da, wo wir uns finden, Erdige, immer, ein verspätetes Becherwerk geht durch uns Zerwölkte hindurch, nach oben, nach unten, aufrührerisch flötets darin, mit Narrenbeinen, der Flugschatten im irisierenden Rund heilt uns ein, in der Siebenhöhe, eiszeitlich nah

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Unwashed, unpainted, in Hereafter’s pithead: there where we find ourselves, Earthy, always, a belated bucket conveyor pierces us cloudtorn, upward, downward, seditious piping inside, on Fool’s legs, the flightshadow in the iridescing round heals us in, into sevenheighth, ice-age-close

steuert das Filzschwanenpaar durch die schwebende Stein-Ikone

the feltswan pair steers through the hovering stone-icon

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Du liegst im großen Gelausche, umbuscht, umflockt. Geh du zur Spree, geh zur Havel, geh zu den Fleischerhaken, zu den roten Äppelstaken aus Schweden – Es kommt der Tisch mit den Gaben, er biegt um ein Eden – Der Mann ward zum Sieb, die Frau mußte schwimmen, die Sau, für sich, für keinen, für jeden – Der Landwehrkanal wird nicht rauschen. Nichts stockt.

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You lie in the great listening, ambushed, snowed in. Go to the Spree, go to the Havel, go to the butcher hooks, to the red apple stakes from Sweden— Here comes the table with the presents, he turns around an Eden— The man became a sieve, the woman had to swim, the sow, for herself, for none, for everyone— The Landwehr canal will not roar. Nothing stalls.

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Lila luft mit gelben Fensterflecken, der Jakobsstab überm Anhalter Trumm, Kokelstunde, noch nichts Interkurrierendes, von der Stehkneipe zur Schneekneipe.

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Lilac air with yellow windowstains, Orion’s belt above the Anhalter ruin, flamehour, nothing intercurrent yet, from standing bar to snow bar.

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Brunnengräber im Wind: es wird einer die Bratsche spielen, tagabwärts, im Krug, es wird einer kopfstehn im Wort Genug, es wird einer kreuzbeinig hängen im Tor, bei der Winde. Dies Jahr rauscht nicht hinüber, es stürzt den Dezember zurück, den November, es gräbt seine Wunden um, es öffnet sich dir, junger Gräberbrunnen, Zwölfmund.

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Welldigger in the wind: someone will play the viola, day downward, in the alehouse, someone will stand on his head in the word Enough, someone will hang crosslegged in the gateway, next to the winch. This year does not roar across, it throws back December, November, it turns up its wounds, it opens up to you, young gravewell, twelvemouth.

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Das angebrochene Jahr mit dem modernen Kanten Wahnbrot. Trink aus meinem Mund.

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The breached year with the moldering crust delusion bread. Drink from my mouth.

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Unlesbarkeit dieser Welt. Alles doppelt. Die starken Uhren geben der Spaltstunde recht, heiser. Du, in dein Tiefstes geklemmt, entsteigst dir für immer.

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Unreadability of this world. Everything doubles. The strong clocks agree with the fissure-hour, hoarsely. You, wedged into your deepest, climb out of yourself forever.

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Huriges Sonst. Und die Ewigkeit blutschwarz umbabelt. Vermurt von deinen lehmigen Locken mein Glaube. Zwei Finger, handfern, errudern den moorigen Schwur.

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Whorish else. And eternity bloodblack circumbabeled. Mudflood-swamped by your loamy locks, my faith. Two fingers, far from the hand, a-row the moory oath.

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Was näht an dieser Stimme? Woran näht diese Stimme diesseits, jenseits? Die Abgründe sind eingeschworen auf Weiß, ihnen entstieg die Schneenadel, schluck sie, du ordnest die Welt, das zählt soviel wie neun Namen, auf Knien genannt, Tumuli, Tumuli, du hügelst hinweg, lebendig, komm in den Kuß,

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What sews at this voice? On what does this voice sew hither, beyond? The chasms are sworn in on White, from them arose the snowneedle, swallow it, you order the world, that counts as much as nine names, named on knees, tumuli, tumuli, you hill away, alive, come into the kiss,

ein Flossenschlag, stet, lichtet die Buchten, du gehst vor Anker, dein Schatten streift dich ab im Gebüsch, Ankunft, Abkunft, ein Käfer erkennt dich, ihr steht euch bevor, Raupen spinnen euch ein, die Große Kugel gewährt euch den Durchzug, bald knüpft das Blatt seine Ader an deine, Funken müssen hindurch, eine Atemnot lang, es steht dir ein Baum zu, ein Tag,

a flip of the fin, steady, lights up the bays, you drop anchor, your shadow strips you off on the bush, arrival, descent, a chafer recognizes you, you approach each other, caterpillars spin you in, the Great Sphere grants you passage through, soon the leaf buttons its vein to yours, sparks have to cross through for the length of a breathdistress, you are entitled to a tree, a day,

er entziffert die Zahl, ein Wort, mit all seinem Grün, geht in sich, verpflanzt sich, folg ihm

it decodes the number, a word with all its green enters itself, transplants itself, follow it

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Ich höre, die Axt hat geblüht, ich höre, der Ort ist nicht nennbar, ich höre, das Brot, das ihn ansieht, heilt den Erhängten, das Brot, das ihm die Frau buk, ich höre, sie nennen das Leben die einzige Zuflucht.

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I hear the axe has blossomed, I hear the place is unnamable, I hear the bread that looks at him heals the hanged man, the bread the woman baked for him, I hear they call life the only shelter.

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Mit der Stimme der Feldmaus quiekst du herauf, eine scharfe Klammer, beißt du dich mir durchs Hemd in die Haut, ein Tuch, gleitest du mir auf den Mund, mitten in meiner dich Schatten beschwerenden Rede.

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With the voice of the fieldmouse you squeak up, a sharp clamp, you bite through the shirt into my skin, a cloth, you slide across my mouth, midway through my words weighing you, shadow, down.

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In Echsenhäute, Fallsüchtige, bett ich dich, auf den Simsen, die Giebellöcher schütten uns zu, mit Lichtdung.

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In lizardskins, Epileptic one, I bed you, on the cornices, the gableholes bury us, with lightdung.

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Schneepart, gebäumt, bis zuletzt, im Aufwind, vor den für immer entfensterten Hütten: Flachträume schirken übers geriffelte Eis; die Wortschatten heraushaun, sie klaftern rings um den Krampen im Kolk.

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Snowpart, arched, to the last, in the updraft, before the forever dewindowed huts: flatdreams skip over the chamfered ice; to carve out the wordshadows, to stack them around the cramp in the crater.

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Die nachzustotternde Welt, bei der ich zu Gast gewesen sein werde, ein Name, herabgeschwitzt von der Mauer, an der eine Wunde hochleckt.

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The to-be-restuttered world, whose guest I will have been, a name, sweated down the wall, up which a wound licks.

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Du mit der Finsterzwille, du mit dem Stein: Es ist Überabend, ich leuchte hinter mir selbst. Hol mich runter, mach mit uns Ernst.

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You with the darkness slingshot, you with the stone: it is overevening, I light behind myself. Take me down, be serious about us.

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Eingejännert in der bedornten Balme. (Betrink dich und nenn sie Paris.) Frostgesiegelt die Schulter; stille Schuttkäuze drauf; Buchstaben zwischen den Zehen; Gewißheit.

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Enjanuaried in the thorned rockshelter. (Get drunk and call it Paris.) The shoulder, freezesealed; immobile tawdry owls on it; letters between the toes; certainty.

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Schludere, Schmerz, schlag ihr nicht ins Gesicht, erpfusch dir die Sandknubbe im weißen Daneben.

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Be sloppy, pain, don’t slap her face you yourself botch the sand boil in the white Beside.

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Stückgut gebacken, groschengroß, aus überständigem Licht; Verzweiflung hinzugeschippt, Streugut; ins Gleis gehoben die volle Schattenrad-Lore.

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Parceled goods baked, groschen-size, from over-ripe light; desperation thrown in, scatter-grit; lifted up onto the rail, the full shadow-wheel truck.

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Von querab komm ein, als die Nacht, das Notsegel bauscht sich, eingeschreint an Bord ist dein Schrei, du warst da, du bist unten, unterhalb bist du, ich geh, ich geh mit den Fingern von mir, dich zu sehn, mit den Fingern, du Untre, die Armstrünke wuchern, das Leuchtfeuer denkt für den einsternigen Himmel, mit dem Schwertkiel

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From abeam come in, as the night, the jury rig billows, enshrined aboard is your scream, you were there, you are below, down below you are, I go, I go with the fingers from me, to see you, with the fingers, you, the One Below, the arm stumps run riot, the beacon thinks for the singlestar sky, with the sword keel

les ich dich auf.

I pick you up.

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Holzgesichtiger, schlackermäuliger Narr überm Tretrad: am Ohrlappen hängt dir das Aug und hüpft begrünt.

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Woodfaced, slackmawed fool above the treadwheel: from your earlobe hangs and hops your eye, greened.

largo

Gleichsinnige du, heidegängerisch Nahe: übersterbensgroß liegen wir beieinander, die Zeitlose wimmelt dir unter den atmenden Lidern, das Amselpaar hängt neben uns, unter unsern gemeinsam droben mitziehenden weißen Metastasen.

largo

Thought-sister, heath stroll close: surdyinglarge we lie next to each other, fall crocus swarms under your breathing lids, the pair of blackbirds hangs out near us, under our together up there drifting along white metastases.

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Zur Nachtordnung Übergerittener, Übergeschlitterter, Übergewitterter, Unbesungener, Unbezwungener, Unumwundener, vor die Irrenzelte gepflanzter seelenbärtiger, hageläugiger Weißkiesstotterer.

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To nightorder riddenover, sleddedover, stormedover, unsung, unvanquished, unentwined, planted in front of the insanity tents soulbearded, hailstoneeyed whitepebblestutterer.

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Mit den Sackgassen sprechen vom Gegenüber, von seiner expatriierten Bedeutung –: dieses Brot kauen, mit Schreibzähnen.

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To speak with the blind alleys of the opposite, of its expatriated meaning—: to chew this bread, with writing-teeth.

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Etwas wie Nacht, scharfzüngiger als gestern, als morgen; etwas wie einer Fischmäuligen Gruß übern Jammertresen; etwas Zusammengewehtes in Kinderfäusten; etwas aus meinem und keinerlei Stoff.

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Something like night, sharpertongued than yesterday, than tomorrow; something like her fishmouthed greeting over the sorrowbar; something blown together in children’s fists; something of my and of no substance.

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Warum dieses jähe Zuhause, mittenaus, mittenein? Ich kann mich, schau, in dich senken, gletschrig, du selbst erschlägst deine Brüder: eher als sie war ich bei dir, Geschneete. Wirf deine Tropen zum Rest: einer will wissen, warum ich bei Gott nicht anders war als bei dir, einer will drin ersaufen, zwei Bücher an Stelle der Lungen, einer, der sich in dich stach, beatmet den Stich, einer, er war dir der nächste, geht sich verloren, einer schmückt dein Geschlecht mit deinem und seinem Verrat,

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Why this sudden at-homeness, all-out, all-in? I can, look, sink myself into you, glacierlike, you yourself slay your brothers: earlier than they I was with you, Snowed One. Throw your tropes in with the rest: Someone wants to know, why with God I was no different than with you, someone wants to drown in that, two books instead of lungs, someone who stabbed himself into you, bebreathes the cut, someone, he was the one closest to you, gets lost to himself, someone adorns your sex with your and his betrayal,

vielleicht war ich jeder

maybe I was both

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Warum aus dem Ungeschöpften, da’s dich erwartet, am Ende, wieder hinausstehn? Warum, Sekundengläubiger, dieser Wahnsold? Metallwuchs, Seelenwuchs, Nichtswuchs. Merkurius als Christ, ein Weisensteinchen, flußaufwärts, die Zeichen zuschandengedeutet, verkohlt, gefault, gewässert, unoffenbarte, gewisse Magnalia.

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Why, from the uncreated, given that, in the end, its awaits you again, stand out? Why, believer in seconds, these delusion wages? Metalgrowth, soulgrowth, nothinggrowth. Mercurius as Christ, a philosopher’s pebble, upriver the sign interpreted to shreds, carbonized, rotted, watered, unrevealed, certain magnalia.

mapesbury road

Die dir zugewinkte Stille von hinterm Schritt einer Schwarzen. Ihr zur Seite die magnolienstündige Halbuhr vor einem Rot, das auch anderswo Sinn sucht – oder auch nirgends. Der volle Zeithof um einen Steckschuß, daneben, hirnig. Die scharfgehimmelten höfigen Schlucke Mitluft. Vertag dich nicht, du.

mapesbury road

Waved toward you, the quiet from behind the step of a black woman. By her side the magnolia-houred half-watch of a red, that also searches for meaning elsewhere— or maybe nowhere. The full timehalo around a lodged bullet, next to it, brainish. The sharply heavened spacy sips sharedair. You—do not adjourn yourself.

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Der überkübelte Zuruf: dein Gefährte, nennbar, neben dem abgestoßenen Buchrand: komm mit dem Leseschimmer, es ist die Barrikade.

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The overloaded call: your companion, nameable, next to the dinged bookedge: come with the reading shimmer, it is the barricade.

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Hervorgedunkelt, noch einmal, kommt deine Rede zum vorgeschatteten Blatt-Trieb der Buche. Es ist nichts herzumachen von euch, du trägst eine Fremdheit zu Lehen. Unendlich hör ich den Stein in dir stehn.

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Darkened forth, once more your talk reaches the foreshadowed leaf-shoot of the beech tree. Nothing can be done or gotten from you you are enfied to a strangeness. Endlessly I hear the stone stand in you.

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Mit dir Docke kungeln, es kommt der Lumpenkarren dahergejazzt, mit uns wills dahin, die gestopfte Trompete haucht uns zeitauf, ins härteste Ohr dieser Welt, auch so klemmts uns Rotholzige zwischen Zulieb und Zuleid, dann, wenn es uns loshakt, sackst du mir mitten ins Sein.

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With you, ragdoll, to fiddle, the ragman’s cart comes ajazzing, it’s over there we want, the muted trumpet breathes us time-up, into the hardest ear of this world, then also jams redwood between our for-pleasure and for-harm, then, when it hoes us free, you crumble plumb into my being.

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Auch der Runige wechselt die Fahrbahn: mitten im Greiftrupp schabt er sich Greifend-Gegriffenen rot, Mohrrübe, Schwester, mit deinen Schalen pflanz mich Moorigen los aus seinem Morgen, in den Hochkörben, beim abgerufenen Zündschwamm, hinaufgestiegen ins phallische Hirntransplantat, übertagt der für immer geheutigte Wundstein.

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The runic one too changes lanes: amidst the arrest-squad he scrapes himself, arresting-arrested, red, carrot, sister, with your peels plant me, the moory one, free from his Tomorrow, in the high buckets, near the recalled tinder-sponge, ascended into the phallic braintransplant, overdays the forever daily’d woundstone.

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Deinem, auch deinem fehldurchläuteten Schatten gab ich die Chance, ihn, auch ihn besteinigt ich mit mir Gradgeschattetem, Gradgeläutetem – ein Sechsstern, dem du dich hinschwiegst, heute schweig dich, wohin du magst, Zeitunterheiligtes schleudernd, längst, auch ich, auf der Straße, tret ich, kein Herz zu empfangen, zu mir ins Steinig-Viele hinaus.

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Your, even your falsenotes-suffused shadow I gave a chance, him, him too I stoned with my straightshadowed, straightpealed me—a six-star, toward which you silenced yourself, today silence yourself, whereto you want, hurling what time undersanctified, long since, me too, in the street, I step, not to receive a heart, toward me out into the stony-many.

mauerspruch

Entstellt – ein Engel, erneut, hört auf – kommt ein Gesicht zu sich selber, die Astralwaffe mit dem Gedächtnisschaft: aufmerksam grüßt sie ihre denkenden Löwen.

wallslogan

Disfigured—an angel, anew, stops dead— a face comes to itself, the astralweapon with the memoryshaft: attentively it greets its thinking lions.

für eric

Erleuchtet rammt ein Gewissen die hüben und drüben gepestete Gleichung, später als früh: früher hält die Zeit sich die jähe rebellische Waage, ganz wie du, Sohn, meine mit dir pfeilende Hand.

for eric

Illuminated a conscience rams the hither and thither plague-ridden equation, later than early: earlier time holds the brusk rebellious scales, just as you, son, hold my with you arrowing hand.

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Wer pflügt nichts um? Er. Diesmal. Unverackert steht sein Land in den Sinn seiner Sonnennächte. Er nennt uns. Ja, er kätnert. Ja, er heißt gut, er belehmigt, was du verhüttest vor Ort, hinter Ort, über Ort, brach, gegen die Erze, zuunterst, lebendig.

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Who doesn’t plough up something? He. This time. Untilled his land stands into the sense of his sunnights. He names us. Yes, he roustabouts. Yes, he approves, he beloams, what you smelt pre-site, post-site, above-site, fallow, against the ores, at the very bottom, alive.

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Levkojen, katzenbemündigt. Beweibt rechts von dir dieser Rasen. Stab- und Mondsichel-Patt. Du sollst nicht, so, gleich dir, hinterm Gitter, damals, der maltesische Jude, großlippig – ihn sprang der Knochen an, jäher als dich, der Knochen, den ein schon Morgiger warf –, du sollst nicht aufsehn zum Himmel, du ließest ihn denn, wie er dich, im Stich, nebenlichtig. ....... Schwester Kastanie, Vielblatt, mit deinem blanken Hiedrüben.

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Gillyflowers, cat-enfranchised. With wife on your right, this lawn. Rod- and moonsickle-stalemate. You shouldn’t, thus, like you, behind bars, back then, the Maltese Jew, biglipped—him the bone jumped, abrupter than I, the bone that someone already from tomorrow threw—, you should not look up to heaven, you left him then, as he you, stranded, side-lit. ....... Sister chestnut, multifoliate, with your blank overhither.

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Du durchklafterst Farbenstoß, Zahlwurf, Verkenntnis, viele sagen: du bists, wir verwissens, viele verneinen sich an dir, der du sie dir einzeln erjast, aufständisch wie der dem Handgesagten geschenkte Steinmut, der sich hinhob zur Welt am Saum des gewendeten Schweigens und aller Gefahr.

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You transfathom colorpush, numbertoss, misconception, many say: it’s you, we disknow it, many negate themselves on you, you who affirm them one by one for yourself, insurrectionary like the stonecourage, given as present to the handsaid, who raised himself to the world at the seam of the turned silence and of all danger.

für eric

In der Flüstertüte buddelt Geschichte, in den Vororten raupen die Tanks, unser Glas füllt sich mit Seide, wir stehn.

for eric

In the megaphone history excavates, in the suburbs the tanks crawl, our glass fills up with silk, we stand.

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Dein Blondschatten, auf Schwimmtrense gezäumt, schwenkt die Wasserschabracke, – auch du hättest ein Recht auf Paris, würdest du deiner bitterer inne –, dein Hankenmal, farblos skizziert es die halbnahe Levade.

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Your blondshadow, swimsnaffle bridled, waves the watershabrack, —you too would have a right to Paris, if more bitter you innered yourself—, your haunchmark, colorless it sketches the halfnear levade.

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Die Abgründe streunen: Summkies –: dem kommst du bei mit Taubheitsgefühlen und Unschlaf, und kämen – die Lockstoffe geistern den Fahnenmast hoch –, kämen auch hier die Albembleme geflattert, du wärst, dich erplündernd, gebieterisch-gleich ihr Entzwei.

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The abysses roam: humgravel—: you can sort that out with feelings of numbness and unsleep, and if—the baits haunt the flagpole to the top—, if here too the nightmare-emblems fluttered by, you would be, plundering yourself, domineeringly-even, their fission.

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Dein Mähnen-Echo – ihm wusch ich den Stein aus –, mit Rauhreif beschlagen, mit entsiegelter Stirn beleumundet von mir.

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Your mane-echo —I rinsed its stone—, studded with hoarfrost, with unsealed forehead befamed by me.

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Das Im-Ohrgerät treibt eine Blüte, du bist ihr Jahr, dich beredet die Welt ohne Zunge, das weiß jeder sechste.

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The in-ear-device sprouts a bloom, you are its year, you are discussed by the tongueless world, one in six knows this.

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Der halbzerfressene Wimpel frißt alle Länder vom Meer fort, alle Meere vom Land, ein weiterer Name – du, du beleb dich! – muß eine Ziffer dulden, Unzählbarer du: um ein Unzeichen bist du ihnen allen voraus.

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The halfgnawed pennant devours all lands away from the sea, all seas away from the land, a further name —hey, you, animate yourself!— has to endure a cipher, uncountable you: you are one unsign ahead of them all.

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Ein Blatt, baumlos, für Bertolt Brecht: Was sind das für Zeiten, wo ein Gespräch beinah ein Verbrechen ist, weil es soviel Gesagtes mit einschließt?

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A leaf, treeless, for Bertolt Brecht: What times are these when a conversation is nearly a crime, because it includes so much that’s already been said.

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Playtime: die Fenster, auch sie, lesen dir alles Geheime heraus aus den Wirbeln und spiegelns ins gallertäugige Drüben, doch auch hier, wo du die Farbe verfehlst, schert ein Mensch aus, entstummt, wo die Zahl dich zu äffen versucht, ballt sich Atem, dir zu, gestärkt hält die Stunde inne bei dir, du sprichst, du stehst, den vergleichnisten Boten aufs härteste über an Stimme an Stoff.

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Playtime: the windows, they too, read you all that secrecy from your whirls and mirror it in the jelly-eyed beyond, but here too, where you miss the color, a human sheers off, unmuted, where the number tries to ape you, breath clots, toward you, strengthened the hour stops next to you, you speak, you stand, most firm above the parabelized messengers by voice by matter.

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Aus der Vergängnis stehen die Stufen, das ins Ohr Geträufelte mündigt die Vorzeit darin, Fjorde sind Dochte, nüchtern Erzähltes träumt, du berührst es, ein Tagverschworner.

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Out of future-past fate stand the steps, what’s poured in the ear emancipates prehistory in it, fjords are wicks, what’s recounted on an empty stomach dreams, you touch it, a dayconspirator.

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Offene Glottis, Luftstrom, der Vokal, wirksam, mit dem einen Formanten, Mitlautstöße, gefiltert von weithin Ersichtlichem, Reizschutz: Bewußtsein, unbesetzbar ich und auch du, überwahrheitet das augen-, das gedächtnisgierige rollende Warenzeichen, der Schläfenlappen intakt, wie der Sehstamm.

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Open glottis, airstream, the vowel, effective, with the one formant, consonant-thrusts, filtered by clarity clear from afar, protection shield: consciousness uncathectable I and you too, overtruthed the eye-, the memory-greedy rolling commodity sign, the temporal lobe intact, like the visionstem.

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Aus dem Moorboden ins Ohnebild steigen, ein Häm im Flintenlauf Hoffnung, das Ziel, wie Ungeduld mündig, darin. Dorfluft, rue Tournefort.

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From the moorfloor to climb into the sans-image, a hemo in the gun barrel hope, the aim, like impatience, of age, in it. Village air, rue Tournefort.

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Hochmoor, uhrglasförmig (einer hat Zeit), soviel Ritter, sonnentausüchtig, aus dem Lagg stehen die Sabbatkerzen nach oben, Schwingmoor, wenn du vertorfst, entzeigere ich den Gerechten.

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Highmoor, watch-glassshaped (someone has time), so many knights, sundewaddicted, from the lagg the Sabbath candles rise up, swingmoor, when you peatify, I’ll unhand the Just One.

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Erzflitter, tief im Aufruhr, Erzväter. Du behilfst dir damit, als sprächen, mit ihnen, Angiospermen ein offenes Wort. Kalkspur Posaune. Verlorenes findet in den Karstwannen Kargheit, Klarheit.

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Oreglitter, deep in turmoil, urfathers. You help yourself thus, as if angiosperms spoke a clear word, with them. Chalktrace trombone. In the karst depression the lost finds sparseness, clarity.

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Einkanter: Rembrandt, auf du und du mit dem Lichtschliff, abgesonnen dem Stern als Bartlocke, schläfig, Handlinien queren die Stirn, im Wüstengeschiebe, auf den Tischfelsen schimmert dir um den rechten Mundwinkel der sechzehnte Psalm.

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Einkanter: Rembrandt on easy terms with the lightcut, sunned off the star as beardlock, templish, handlines cross the forehead, in the desertshifts, on the pedestal boulders around your right commissure shimmers the sixteenth psalm.

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Mit Rebmessern, bei Gebethub, alle Marssegel spleißen, herkämpfend, stehend, hinter der Wimper, im Ölrock, von Güssen gesalbt, den Kalmengürtel schnüren um deine Ulkspake, Beiboot Welt.

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With pruning hooks, at prayer’s tidal range, to splice all topsails, afighting, standing, behind the eyelash, in oilskin, anointed by showers, to tie the calmbelt around your joke-spike, dinghy world.

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Lösspuppen: also hier steints nicht, nur Landschneckenhäuser, unausgeblasen, sagen zur Wüste: du bist bevölkert –: die Wildpferde stoßen in Mammuthörner: Petrarca ist wieder in Sicht.

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Loessdolls: thus, here it doesn’t petrify, only landsnailshells, not blown empty, say to the desert: you are inhabited—: the wild horses blow into mammouthhorns: Petrarch is in sight again.

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Stahlschüssiger Sehstein, umstirnter, dies hier: die Palmfarne, jetzt, in Castrup: ein metallischer Vortrupp des nächsten Urjahrhunderts, eine Flughaut, lippig, du durchstößt sie, die bildersüchtige blanke Rolltreppe kann dich nicht spiegeln.

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Steeluginous visionstone, bestarred, this here: The palm ferns, now, in Castrup: a metallic vanguard troop of the next ur-century, a flightskin, big-lipped, you push through it, the image-addicted, blank escalator cannot mirror you.

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Und Kraft und Schmerz und was mich stieß und trieb und hielt: Hall-SchaltJahre, Fichtenrausch, einmal, dein Typhus, Tanja, die wildernde Überzeugung, daß dies anders zu sagen sei als so.

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And strength and pain and what rammed me and pushed and held: jubilee-leapyears, spruceroar, once, your typhus, Tanja, the wilding conviction that this is to be said differently than so.

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Miterhoben von den Geräuschen, forderst du – Glas feindet an, was immer undurchdringlicher dein ist –, forderst du alles in seine Aura, das Quentchen Mut bittert sich ein, wachsam: es weiß, daß du weißt.

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Raised together by the noises, you push—glass agresses, what is ever more impenetrably yours—, you push everything into his aura, the quantum courage bitters itself in, watchful: it knows that you know.

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Steinschlag hinter den Käfern. Da sah ich einen, der log nicht, heimstehn in seine Verzweiflung. Wie deinem Einsamkeitssturm glückt ihm die weit ausschreitende Stille.

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Falling rocks behind the beetles. There I saw one, he didn’t lie, home-standing into his desperation. As the solitude-storm did for you so does wide-striding silence succeed for him.

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Ich schreite deinen Verrat aus, Fußspangen an allen Seinsgelenken, Krümelgeister kalben aus deinen gläsernen Titten, mein Stein ist gekommen zu dir, selbstentgittert, du inwendig Otternbefrachtete, du verhebst dich an meinem leichtesten Schmerz, du wirst sichtbar, irgendein Toter, ganz bei sich, setzt Lee über Luv.

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I stride across your treason, anklets clasping all Beingarticulations, crumghosts calf from your glasstits, my stone came to you, selfdebarred, you ottercargoed, inside you hurt yourself lifting my lightest pain, you become visible, a, any, dead one, all for himself, changes tack.

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Leuchtstäbe, deren Gespräch, auf Verkehrsinseln, mit endlich beurlaubten Wappen-Genüssen, Bedeutungen grätschen im aufgerissenen Pflaster, das Küken Zeit, putt, putt, putt, schlüpft in den Kraken-Nerv, zur Behandlung, ein Saugarm holt sich den Jutesack voller Beschlußmurmeln aus dem Klöten-ZK, die Düngerrinne herauf und herunter kommt Evidenz.

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Lightrods, whose conversation, on traffic islands, with armory-delights finally given leave, meanings straddle the ripped-up pavement, the chick Time, putt, putt, putt, slips into the octopus-nerve, for treatment, a tentacle grabs the jutebag full of decision marbles from the ballocks-ZK, up and down the dunggutter comes the evidence.

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Ein Leseast, einer, die Stirnhaut versorgend, eine Lichtquelle, von dir schläfrig geschluckt, passiert das hungrige Wirtsgewebe, Sehhilfe, streifig, über mondbefahrene Rückstreu-Sonden. Im großen: im kleinen. Erden, immer noch, Erden. Hornhautüberzogner Basalt, raketengeküßt: kosmisches Umlauf-Geschau, und doch: Binnenland-Horizonte. Terrestrisch, terrestrisch. Ein Leseast, einer, die Stirnhaut versorgend – als schriebst du

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One reading branch, one, feeding the forehead skin, one light source, sleepily swallowed by you, passes the hungry host-tissue, visual aid, striated, over moon scouring backscatter-probes. On a large: on a small scale. Earths, still and always, earths. Cornea-covered basalt, rocket-kissed: cosmic circulation-gawking, and yet: landlocked horizons. Terrestrial, terrestrial. One reading branch, one, feeding the forehead skin—as if you wrote

Gedichte –, er trifft auf den Kartengruß auf, damals, vorm Blutklumpenort, auf der Lungenschwelle, jahrhin, aus Pilsen, jahrüber, zeitwild von soviel Leisegepreßtem: Bon vent, bonne mer, ein flackernder Hirnlappen, ein Meerstück, hißt, wo du lebst, seine Hauptstadt, die unbesetzbare.

poems—, it comes to the postcard greeting, back then, before the bloodclotplace, on the lungthreshold, yearward, from Pilsen, yearover, ensavaged from so much pressed into muteness: Bon vent, bonne mer, a flickering brainlobe, a seapiece, there, where you live, its capital, the unoccupiable.

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Zerr dir den Traum vom Stapel, pack deinen Schuh rein, Rauschelbeeräugige, komm, schnür zu.

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Tear your dream from the launchpad, pack your shoe into it, mezery-eyed one, come, lace it up.

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Kalk-Krokus, im Hellwerden: dein steckbriefgereiftes Von-dort-und-auch-dort-her, unspaltbar, Sprengstoffe lächeln dir zu, die Delle Dasein hilft einer Flocke aus sich heraus, in den Fundgruben staut sich die Moldau.

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Chalk-crocus, in the clearing: your wanted-poster-ripened from-there-and-from-there-too, unsplittable, Explosives smile at you, the Dasein Dent helps a flake get out of itself, in the treasure troves the Moldau collects itself.

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Es sind schon die Kabel gelegt zum Glück hinter dir und zu dessen munitionierten Bereitstellungslinien, in den Entlastungsstädten, dir zugewandt, wo sie Gesundheitserreger versprühen, melden melodische Antitoxine den Rennfahrerspurt durch dein Gewissen.

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The cables are already laid to the happiness behind you and to its munitioned attack lines, in the decongestion cities turned toward you, where they vaporize health agents, melodious antitoxins announce the racedriversprint through your conscience.

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In den Einstiegluken zur Wahrheit beten die Spürgeräte, bald kommen die Mauern geflogen zu den Verhandlungstischen, die Embleme palavern sich Blut ab, eine Krähe setzt ihren halbgesichtigen Peil-Flügel auf halbmast.

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In the access hatches to truth the detectors pray, soon the walls come flying to the negotiation tables, the emblems palaver away the blood, a crow sets its half-faced radar-wing to halfmast.

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Und jetzt, bei strategischer Großlage, klauensigniertes Gesinnungs-Lametta, eine Wortlitze, rotgefüttert, näht sich den Mündern gesamtbarock in die wundgeschwiegene Kommissur. Schimmelbrothelle eckt an, abgekämpfte Gedanken, was sonst, stellen sich quer.

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And now, in a major strategic situation, clawsigned conviction-tinsel, a wordbraid, redlined, sews itself to the mouths all-baroque in the woundsilenced commissure. Breadmildewclarity gives offense, exhausted ideas, what else, set themslves against.

schnellfeuer-perihel.

Reite dein Staubkorn zu, ihr müßt mit, mahnt das Flugblatt. (Du, Akosmische, als ich.) Eines Knödels Trabanten, klug, auf den Geister-Pawlatschen.

rapidfire-perihelion.

Break in your dustmote, you have to come along, warns the flyer. (You, acosmic, as I.) A knödel’s satellites, keen, on the ghost-pawlatschen.

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Wir übertieften, geeinsamt in der Gefrornis. Jedes Hängetal karrt eine Wimper an den Augenabdruck und seinen Steinkern heran.

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We the overdeepened, aloned in the permafrost. Every hanging valley carts a lid toward the eye imprint and its rockkernel.

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Hinter Schläfensplittern, im notfrischen Holzwein, (der Ort, wo du herkommst, er redet sich finster, südwärts), dahlienfürchtig bei Gold, auf immer heiterern Stühlen.

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Behind the templesplinters, in the needfresh woodwine, (the place you come from, it talks itself dark, southward), dahliascared near gold, on always cheerier chairs.

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Bergung allen Abwässerglucksens im Briefmarken-Unkenruf. Correspondenz. Euphorisierte Zeitlupenchöre behirnter Zukunftssaurier heizen ein Selbstherz. Dessen Abstoß, ich wintre zu dir über.

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Rescue of all wastewater gurglings in the poststamp-toadcall. Correspondence. Euphorized slowmotion choirs of cerebrized future saurians heat a selfheart. Its rejection, I winter over to you.

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Das gedunkelte Splitterecho, hirnstromhin, die Buhne über der Windung, auf die es zu stehn kommt, soviel Unverfenstertes dort, sieh nur, die Schütte müßiger Andacht, einen Kolbenschlag von den Gebetssilos weg, einen und keinen.

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The darkened splinterecho, brainstreamward, the portcullis over the meander on which it comes to stand, so much unwindowed there, just look, the truss of lazy fervor, one gunbutt blow from the prayersilos, one and not one.

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Die Ewigkeit hält sich in Grenzen: leicht, in ihren gewaltigen Meß-Tentakeln, bedachtsam, rotiert die von Fingernägeln durchleuchtbare Blutzucker-Erbse.

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Eternity stays within limits: lightly, in its powerful measure-tentacles, deliberately, the bloodsugar-pea, x-rayable by fingernails, rotates.

Zeitgehöft

Timestead

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Wanderstaude, du fängst dir eine der Reden, die abgeschworene Aster stößt hier hinzu, wenn einer, der die Gesänge zerschlug, jetzt spräche zum Stab, seine und aller Blendung bliebe aus.

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Nomadforb, you catch yourself one of the speeches, the foresworn aster joins up, should someone who shattered the songs speak to the rod now, his and everyone’s blinding wouldn’t happen.

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Gehässige Monde räkeln sich geifernd hinter dem Nichts, die sachkundige Hoffnung, die halbe, knipst sich aus, Blaulicht jetzt, Blaulicht, in Tüten, Elend, in harten Trögen flambiert, ein Wurfsteinspiel rettet die Stirnen, du rollst die Altäre zeiteinwärts.

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Spiteful moons sprawl and slobber behind Nothingness, competent hope, the half of it, switches itself off, bluelight now, bluetight, in bags, misery, flambéed in hard troughs, a throwstone-game saves the foreheads, you roll the altars timeinward.

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Gold, das den nubischen Handrücken fortsetzt – den Weg, dann den Fußpfad zu dir, hinweg über den Stein, den zugeschrägten, aus Traumentzug-Zeiten, zwei Sandschollen, umgeweht, stehen mir bei, sternverseucht legt sich ein Moor um eine der Kiefern, der Chor der Platanenstrünke buckelt sich ein zum Gebet gegens Gebet, aus gesiegeltem Floßholz bau ich dir Namen, die pflockst du fest, bei den Regenfeimen, es werden die Kampfgrillen kommen, aus meinem Bart,

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Gold, that extends the nubian back of a hand—the way, then the footpath toward you, on over the stone, the beveled one, from dreamwithdrawal-times, two sand clods, windblown, stand with me, starinfested a moor wraps itself around one of the pines, the choir of plane-tree trunks kowtows ready for the prayer against prayer, from sealed driftwood I build names for you, which you peg close to the rainschemes, the warcrickets shall come, out of my beard,

vor den Denkkiemen steht schon die Träne.

in front of the thoughtgills already stands the tear.

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Von der sinkenden Walstirn les ich dich ab – du erkennst mich, der Himmel stürzt sich in die Harpune, sechsbeinig hockt unser Stern im Schaum, langsam hißt einer, der’s sieht, den Trosthappen: das balzende Nichts.

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From the sinking whale forehead I read you off— you recognize me, heaven throws itself on the harpoon, sixlegged our star hunkers down in the foam, slowly someone who sees it raises the consolation morsel: copulating Nothingness.

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Du liegst hinaus über dich, über dich hinaus liegt dein Schicksal, weißäugig, einem Gesang entronnen, tritt etwas zu ihm, das hilft beim Zungenentwurzeln, auch mittags, draußen.

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You outlier beyond yourself, out beyond you lies your fate, white-eyed, escaped from a dream, something joins it, that helps with the tongueuprooting, even at noon, outside.

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Das seidenverhangene Nirgend widmet dem Strahl seine Dauer, ich kann dich hier sehn. Eingehn dürfen bei euch, ausgehn – Unter der Sandhaube steuert dein unbelauscht schlafendes Hirn den unverwirkbaren, einen, ozeanischen Tag, komm, ich hell auf, komm, ich geb dich mir und auch dir, Überzüchtete, Schwere.

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The silkbedecked Nowhere devotes its duration to the beam, I can see you here. To be received by you, and leave— Under the sandhood steers your unmonitered sleeping brain the unrealizable, single oceanic day, come, I brighten, come, I give you to me and to you too, overbred one, heavy one.

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Die Weinbergsmauer erstürmt vom Ewigkeitsklirren, die Reben meutern, miterklirrt das Rückenmark, bei Herzschwüle, im wirklicheren Gehäus, die fünf Körner verteilt auf die vier Meere, tauch ein.

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The vineyardwall assailed by eternity jingles, the vines mutiny, jingles too the marrow brain, at heartswelter, in the realer housing, the five grains distributed over the four seas, dive in.

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Erst wenn ich dich als Schatten berühre, glaubst du mir meinen Mund, der klettert mit Spätsinnigem droben in Zeithöfen umher, du stößt zur Heerschar der Zweitverwerter unter den Engeln, Schweigewütiges sternt.

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Only when I touch you as shadow do you believe me my mouth, that one clambers with latemeanings up there in the timehalos, you happen upon the host of secondusers among the angels, the mutefurious stars.

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In der fernsten Nebenbedeutung, am Fuß der gelähmten Amen-Treppe: die kahlgeplünderte Phase Dasein, nahebei, in der Gosse, nudeln noch Sprüche, traumfaserverstärkt das Profil der Schlafausscheidung, an ihrer einen herztätigen Schläfe bildet sich Eis, kein Buch schlägt sich auf, das Übernichts hat sich zu mir geschlagen, es gibt seinen Kampf auf, im Eis, wir sind bereit,

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In the remotest connotation, at the foot of the paralyzed Amen-stairs: the phase Being, plundered bare, nearby, in the gutter, sayings still noodle, dreamfiberreinforced the profile of the sleepexcretion, at its single heartactive temple ice forms, no book opens itself, the Übernothing has joined up with me, it gives up its fight, in the ice, we are ready

das Tödlichste in uns zu tauschen, der Dorn, der das Freizeichen gab, steigt duch die Wiegen, hinter der Stechuhr verschenkt sich die wahnfeste Zeit.

to exchange the most deadly in us, the thorn that gave the freesign rises through the cradles, behind the punch clock delusionsolid time gives itself away.

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Eingeschossen in die Smaragdbahn, Larvenschlupf, Sternschlupf, mit allen Kielen such ich dich, Ungrund.

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Inserted into the emerald-trajectory, larvaelag, starlag, with all keels I search for you, unground.

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Alle die Schlafgestalten, kristallin, die du annahmst im Sprachschatten, ihnen führ ich mein Blut zu, die Bildzeilen, sie soll ich bergen in den Schlitzvenen meiner Erkenntnis –, meine Trauer, ich seh’s, läuft zu dir über.

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All the sleepfigures, crystalline, that you adopted in the speechshadow, them I supply with my blood, the imagelines, they I should salvage in the slitveins of my insight—, my grief, I see now, defects to you.

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Zwei Sehwülste, zwei Narbennähte, auch hier, quer durchs Gesicht, ein Licht, deinen ersten Bränden abgefragt, seit langem draußen, schlüpft ins Erblickte.

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Two sightbulges, two scarseams, here too, straight across the face, a light, retrieved from your first brands, a long time outside, slips into the glimpsed.

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Vor mein wetterleuchtendes Knie kommt die Hand zu stehn, mit der du dir übers Aug fuhrst, ein Klirren holt sich Gewißheit im Kreis, den ich zog um uns zwei, manchmal freilich stirbt der Himmel unsern Scherben voraus.

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Before my sheet lightning knee the hand comes to stand, that you passed over your eye, a jingling gathers certainty in the circle I drew around us two, sometimes, of course, heaven dies in advance of our shards.

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Du wirfst mir Ertrinkendem Gold nach: vielleicht läßt ein Fisch sich bestechen. Gib mir, Tod, meinen Stolz.

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You throw gold after me, drowning: perhaps a fish can be bribed. Give me, death, my pride.

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Das Flüsterhaus, schalttags geöffnet, auf Jute weitergegeben, flächentief, es bürgert den Enge-Laut ein, für die Lallstufe sorgen die Lippenpflöcke, – rastet das Andere ein, zeitig? –, dieses, ja dieses Gletschergeschrei deiner Hände, die Toten-Seilschaft

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The whisperhouse, open on leapday, handed on on jute, surfacedeep, it naturalizes the fricatives, the lallation-stage is taken care of by the lippegs, —does the other snap in, on time?— this, yes this glacierscreaming of your hands, the network of the dead

trägt mit an den Firnen, der umgepolte Mond verwirft dich, zweite Erde, am Resthimmel, sterbestolz, das Sterngedränge nimmt die Hürde.

helps to carry the firnice, the moon, poles reversed, rejects you, second earth, at the restheaven, deathproud, the starthrong takes the hurdle.

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Kleine Nacht: wenn du mich hinnimmst, hinnimmst, hinauf, drei Leidzoll überm Boden: alle die Sterbemäntel aus Sand, alle die Helfenichtse, alles, was da noch lacht mit der Zunge –

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Little night: when you take me in, take me in, take me up, three woe-inches above the ground: all the sand-made dyingcoats, all the helpnots everything, that still laughs with the tongue—

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An die Haltlosigkeiten sich schmiegen: es schnippen zwei Finger im Abgrund, in den Sudelheften rauscht Welt auf, es kommt auf dich an.

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To huddle against the instabilities: two fingers snap in the abyss, in the rough books world roars up, it is up to you.

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Ich albere mit meiner Nacht, wir kapern alles, was sich hier losriß, lad du mir auch deine Finsternis auf die halben, fahrenden Augen, auch sie soll es hören, von überallher, das unwiderlegbare Echo jeder Verschattung.

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I fool around with my night, we hijack all that broke loose here, you, load your darkness too on half my driving eyes, it too shall hear it, from everywhere, the irrefutable echo of every opacity.

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Dein Uhrengesicht, von Blaufeuern überlagert, verschenkt seine Ziffern, meine Herkunft hielt Umschau, sie geht in dich ein, die mitvereinten Kristalle flennen.

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Your clockface, overlayered with bluefires, gives away its numbers, my provenance looked around, it goes into you, the cojoined crystals bawl.

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Ich lotse dich hinter die Welt, da bist du bei dir, unbeirrbar, heiter vermessen die Stare den Tod, das Schilf winkt dem Stein ab, du hast alles für heut abend.

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I pilot you behind the world, there you are at home, unflinching, cheerfully the starlings survey death, the canebreak dismisses the stone, you have all you need for tonight.

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Meine dir zugewinkelte Seele hört dich gewittern, in deiner Halsgrube lernt mein Stern, wie man wegsackt und wahr wird, ich fingre ihn wieder heraus – komm, besprich dich mit ihm, noch heute.

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My soul, youward creasebent, hears you a-thundering, in your neck hollows my star learns how one sags away and becomes true, I finger it forth again— come, confer with it, this very day.

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Ein Stern lauscht einem Licht, eine Stunde verstößt eine Stunde, herzschwer rollt Azur über dich hin, dein blutiger Speichel beglückt ein besessenes Staubkorn, ein Mutterstummel führt ein Frühgesicht durch einen Schmerz, sein Gott schreitet mähend die Bilderfront ab, auf den Graten der obersten Wiege.

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A star listens to a light, an hour repudiates an hour, heartheavy azure rolls over you, your bloody saliva delights an obsessed dustmote, a motherstump leads an earlyface through a pain, its god, mowing, paces off the imagefront, on the ridges of the upper cradle.

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Kleines Wurzelgeträum, das mich hier hält, blutunterwaschen, keinem mehr sichtbar, Todesbesitz, wölb du eine Stirn vor, daß eine Rede gehe, von Erde, von Inbrunst, von Äugigem, auch hier, wo du mich abliest vom Blindblatt, auch hier, wo du mich so genau widerrufst.

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Little rootdreamings that keep me here, bloodwashedout, no longer visible for anyone, death’s possession, you, camber a forehead that a speech may go, of earth, of fervor, of eyenesses, here too, where you read me off the blinddial, here too, where you revoke me so thoroughly.

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Mandelnde, die du nur halbsprachst, doch durchzittert vom Keim her, dich ließ ich warten, dich. Und war noch nicht entäugt, noch unverdornt im Gestirn des Lieds, das beginnt: Hachnissini.

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Almonding you, who only halfspoke, yet was trembled from the seed on up, you I let wait, you. And was not yet uneyed, as yet unthorned in the song’s constellation, the song that begins: Hachnisini.

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Es stand der Feigensplitter auf deiner Lippe, es stand Jerusalem um uns, es stand der Hellkiefernduft überm Dänenschiff, dem wir dankten, ich stand in dir.

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It stood on your lip: the figsplinter it stood around us: Jerusalem it stood above the Daneship: the bright pinescent, we thanked it, I stood in you.

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Die Glut zählt uns zusammen im Eselsschrei vor Absaloms Grab, auch hier, Gethsemane, drüben, das umgangene, wen überhäufts? Am nächsten der Tore tut sich nichts auf, über dich, Offene, trag ich dich zu mir.

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The swelter adds us up in the ass’s bray before Absalom’s tomb, here too, Gethsemane, over there, bypassed, whom does it bury? At the nearest gate nothing opens, above you, open one, I carry you toward me.

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Wir, die wie der Strandhafer Wahren, in N’we Awiwim, der ungeküßte Stein einer Klage rauscht auf, vor Erfüllung, er befühlt unsre Münder, er wechselt über zu uns, eingetan ist uns sein Weiß, wir geben uns weiter: an dich und an mich, die Nacht, sieh dich vor, die sandbefehligte, nimmt es genau mit uns zwein.

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We who like the sea oats guard, in Neve Avivim, the unkissed stone of a complaint swells up, before fulfillment, it palpates our mouths, it crosses over to us, alloyed to us in its Whiteness, we hand ourselves on: to you and to me, night, be careful, the sandcommanded is strict with us two.

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Ein Ring, zum Bogenspannen, nachgeschickt einem Wortschwarm, der wegstürzt hinter die Welt, mit den Staren, Pfeilige, wenn du mir zuschwirrst, weiß ich, woher, vergeß ich, woher.

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A ring, for bowdrawing, loosed after the wordswarm that founders behind the world, with the starlings, arrowy one, when you whir toward me, I know from where, I forget from where.

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Das Leuchten, ja jenes, das Abu Tor auf uns zureiten sah, als wir ineinander verwaisten, vor Leben, nicht nur von den Handwurzeln her –: eine Goldboje, aus Tempeltiefen, maß die Gefahr aus, die uns still unterlag.

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The radiance, yes, the one that Abu Tor saw riding toward us, when we orphaned into each other, for life, not only up from the wrists —: a goldbuoy, from temple-depths, surveyed the danger that slyly underlay us.

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Du Gleissende Tochtergeschwulst einer Blendung im All, aufgegriffen von überhimmlischen Suchtrupps, verschoben ins sehende, gottentratene Sternhaufen-Blau, du wildenzt vor unsern hungrigen, unverrückbaren Poren als Mitsonne, zwischen zwei Hellschüssen Abgrund.

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You, nitid daughtertumor of a cosmic glare, seized by supracelestial search troops shunted into the seeing, godwaiving starheap Blue, you turn gamy before our hungry, immovable pores, a co-sun, twixt two brightshots abyss.

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Komm, leg die Welt aus mit dir, komm, laß mich euch zuschütten mit allem Meinen, Eins mit dir bin ich, uns zu erbeuten, auch jetzt.

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Come, lay out the world with yourself, come, let me fill you all up with all that’s mine, one with you I am, to capture us, even now.

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Einen Stiefelvoll Hirn in den Regen gestellt: es wird ein Gehn sein, ein großes, weit über die Grenzen, die sie uns ziehn.

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A bootful of brain set out in the rain: there will be a going, a great one, far across the borders they draw for us.

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Die Posaunenstelle tief im glühenden Leertext, in Fackelhöhe, im Zeitloch: hör dich ein mit dem Mund.

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The trumpet’s part deep in the glowing Empty-text, at torch’s level, in the timehole: listen your way in with the mouth.

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Die Pole sind in uns, unübersteigbar im Wachen, wir schlafen hinüber, vors Tor des Erbarmens, ich verliere dich an dich, das ist mein Schneetrost, sag, daß Jerusalem ist, sags, als wäre ich dieses dein Weiß, als wärst du meins, als könnten wir ohne uns wir sein, ich blättre dich auf, für immer, du betest, du bettest uns frei.

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The poles are in us, insurmountable while awake, we sleep across, to the Gate of Mercy, I lose you to you, that is my snowcomfort, say that Jerusalem is, say it, as if I was this your Whiteness as if you were mine, as if without us we could be we, I leaf you open, forever, you pray, you lay us free.

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Der Königsweg hinter der Scheintür, das vom GegenZeichen umtodete Löwenzeichen davor, das Gestirn, kieloben, umsumpft, du, mit der die Wunde auslotenden Wimper.

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The kingsway behind the pretend-door, before it, deathed in by the countersign, the lionsign, the constellation, keel up, mired in, you, with the wound-fathoming eyelash.

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Es kommt auch ein Sinn die engere Schneise daher, den erbricht das tödlichste unsrer stehenden Male.

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There also comes a meaning down the narrower cut, it is breached by the deadliest of our standing marks.

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Ich trink Wein aus zwei Gläsern und zackere an der Königszäsur wie Jener am Pindar, Gott gibt die Stimmgabel ab als einer der kleinen Gerechten, aus der Lostrommel fällt unser Deut.

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I drink wine from two glasses and harrow the king’s caesura like that other does Pindar, God turns in the tuning fork as one of the small just ones, from the lottery drum falls our doit.

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Es wird etwas sein, später, das füllt sich mit dir und hebt sich an einen Mund Aus dem zerscherbten Wahn steh ich auf und seh meiner Hand zu, wie sie den einen einzigen Kreis zieht

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Something shall be, later, that fills itself with you and lifts itself to a mouth Out of shattered madness I raise myself and watch my hand as it draws the one single circle

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Das Nichts, um unsrer Namen willen – sie sammeln uns ein –, siegelt, das Ende glaubt uns den Anfang, vor den uns umschweigenden Meistern, im Ungeschiednen, bezeugt sich die klamme Helle.

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Nothingness, for the sake of our names —they gather us in— seals, the end believes us the beginning, before the masters ensilencing us, in the undifferentiated, attesting itself: the clammy brightness.

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Im Glockigen jappen die gläubig-ungläubigen Seelen, Sternunfug setzt sich fort, auch mit meiner im Wüstensinn von dir umhügelten Hand, wir sind längst da.

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In the bellshape the believing-unbelieving souls gasp, star-nonsense propagates itself, even with my hand, in desert-sense enduned by you, we got here long ago.

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Wie ich den Ringschatten trage, trägst du den Ring, etwas, das Schweres gewohnt ist, verhebt sich an uns, unendlich Entimmernde du.

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As I carry the ringshadow you carry the ring, something, used to heaviness, strains itself lifting us, infinite de-ternalizing you.

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Das Fremde hat uns im Netz, die Vergänglichkeit greift ratlos duch uns hindurch, zähl meinen Puls, auch ihn, in dich hinein, dann kommen wir auf, gegen dich, gegen mich, etwas kleidet uns ein, in Taghaut, in Nachthaut, fürs Spiel mit dem obersten, fallsüchtigen Ernst.

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Strangeness has netted us, transience reaches perplexedly through us, take my pulse, it too, into yourself, then we shall prevail against you, against me, something enclothes us in dayskin, in nightskin, for the game with the highest, epileptic seriousness.

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Umlichtet die Keime, die ich in dir erschwamm, freigerudert die Namen – sie befahren die Engen, ein Segensspruch, vorn, ballt sich zur wetterfühligen Faust.

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Illuminated, the seeds which I in you won swimming, rowed free, the names—they sail the straits, a blessing, up front, compacts into a weathersensing fist.

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Fortgesalbt, draußen, im Steinweizen, von singenden Händen, die halbe Skabiose, sparsam, vorm Trommelfellriß, unterm linken Fuß ein Fenster – der Erde?

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Salved away, outside, in the stonecrop, by singing hands, half the scabious, thrifty, before the eardrum rupture, under the left foot a window—of earth?

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Ortswechsel bei den Substanzen: geh du zu dir, schließ dich an, bei verschollenem Erdlicht, ich höre, wir waren ein Himmelsgewächs, das bleibt zu beweisen, von obenher, an unsern Wurzeln entlang, zwei Sonnen gibts, hörst du, zwei, nicht eine – ja und?

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Place change by the substances: you go to yourself, join up, by missing earthlight, I hear, we were a heavensgrowth, that remains to be shown, from above, along our roots, there’s two suns, you hear, two, not one— so what?

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Die Welt, Welt, in allen Fürzen gerecht, ich, ich, bei dir, dir, Kahlgeschorne.

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The world, world, just in all its farts, I, I with you, you, shaved bald.

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Was bittert herein? Die großen Alleinigkeiten verzwergen im Hörrinden-Hymnus, selig tuscheln die Daumenschrauben in heiterer Streckfolterhöhe, die entscheidenden Pausen erhalten Zufuhr, in der Zählkammer, rebellisch, beten die Ringe den Rest an.

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What bitters herein? The great alonenesses dwarfing in the auditory cortex-hymn, blessedly the thumbscrews whisper in sanguine rack-torture-height, the determining pauses are granted access, in the counting chamber, rebellious, the rings worship the rest.

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Die gesenkten Götterdaumen, ich hole, im Borkenhemd, die untersten Baumläufer ein, bald ist heute, für immer, die Markierungen, das Strahlengezücht, kommen über die Antimaterie getanzt, zu dir, in die KometenSchonung.

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The lowered godthumbs, in barkshirt I haul in the lowest treecreepers, soon it will be today, forever, the markings, the radiationbrood, come adancing across the antimatter, toward you, into the cometconservatory.

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Krokus, vom gastlichen Tisch aus gesehn: zeichenfühliges kleines Exil einer gemeinsamen Wahrheit, du brauchst jeden Halm.

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Crocus, from the hospitable table seen: sign-sensing little exile of a shared truth, you need each stalk.

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Rebleute graben die dunkelstündige Uhr um, Tiefe um Tiefe, du liest, es fordert der Unsichtbare den Wind in die Schranken, du liest, die Offenen tragen den Stein hinterm Aug, der erkennt dich, am Sabbath.

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Vinegrowers dig up dig under the darkhoured watch, depth for depth, you read, the invisible one commands the wind to stay in bounds, you read, the Open Ones carry the stone behind the eye, it recognizes you, on a Sabbath.