NS-Presseanweisungen der Vorkriegszeit: Band 2 1934 [Reprint 2015 ed.] 9783110977530, 9783598105531

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NS-Presseanweisungen der Vorkriegszeit: Band 2 1934 [Reprint 2015 ed.]
 9783110977530, 9783598105531

Table of contents :
Abkürzungsverzeichnis
Danksagung
Einleitung
A. Allgemeiner Teil
1. Das Jahr 1934
a) Die historische Situation
b) Die Situation der Presse
2. Die Uniformität der Presse
3. Die Presseanweisungen und die Parteipresse
B. Die Presseanweisungen 1934
4. Die Sammlungen ZSg. 101 und ZSg. 102 im Vergleich (Editionstechnische Erläuterungen)
5. Besondere Anweisungsthemen
a) Androhung und Durchführung von Sanktionen gegenüber Journalisten
b) Der 30. Juni 1934
Editions- und Dokumentationsteil
Chronologisches Register der Anweisungen
Die Anweisungen 1934
Anhang
Literaturverzeichnis
Errata 1933
Zeitungs- und Zeitschriftenregister
Personenregister
Sach- und Ortsregister

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Herausgegeben von Hans Bohrmann, Institut für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund

NS-Presseanweisungen der Vorkriegszeit Edition und Dokumentation Bd. 2: 1934 Bearbeitet von Gabriele Toepser-Ziegert

K-G'Saur München-NewYork-London-Paris 1985

CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek NS-Prctieanweiiungen der Vorkriegszeit : Ed. u. Dokumentation / hrsg. von Hans Bohrmann. Bearb. von Gabriele Toepser-Ziegert. — München ; New York ; London ; Paris : Saur ISBN 3-598-10551-7 NE: Bohrmann, Hans [Hrsg.]; Toepser-Ziegert, Gabriele [Bearb.] Bd. 2. 1934. - 1985 ISBN 3-598-10553-3

© 1985 by Κ. G. Saur Verlag KG, München Satz: Fotosatz H. Buck, 8300 Kumhausen Druck/Binden: Hain-Druck GmbH, Meisenheim/Glan Printed in the Federal Republic of Germany ISBN 3-598-10551-7 (Gesamt) ISBN 3-598-10553-3 (Band 2)

Inhalt

Abkürzungsverzeichnis Danksagung

7* 11*

Einleitung A. Allgemeiner Teil 1. Das Jahr 1934 a)Die historische Situation b) Die Situation der Presse

13* 13* 16*

2. Die Uniformità der Presse

20*

3. Die Presseanweisungen und die Parteipresse

B. Die Presseanweisungen 1934 4. Die Sammlungen ZSg. 101 und ZSg. 102 im Vergleich (Editionstechnische Erläuterungen) 5. Besondere Anweisungsthemen a) Androhung und Durchführung von Sanktionen gegenüber Journalisten b) Der 30. Juni 1934

24*

29* 32* 32* 34*

Editions- und Dokumentationsteil Chronologisches Register der Anweisungen Die Anweisungen 1934

ΠΙ 1

Anhang Literaturverzeichnis Errata 1933 Zeitungs- und Zeitschrifienregister Personenregister Sach· und Ortsregister

613 627 629 635 655



Abkürzungsverzeichnis

AA A.A. ADAP ADCA ADW AEG ALA AP APK ARRH AvD KL BA B.A. BBC

Auswärtiges Amt Abendausgabe Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik Allgemeine Deutsche Credit-Anstalt Allgemeiner Deutscher Waffenring Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft Allgemeine Anzeigen Gesellschaft mbH Auslandspresse Associated Press Akten der Partei-Kanzlei der NSDAP Akten der Reichskanzlei. Regierung Hitler Automobil-Club von Deutschland Allgemeine Zeitung

BBZ BDM BLA BT BZ

Bundesarchiv Berliner Ausgabe Berliner Börsen-Courier British Broadcasting Corporation Berliner Börsen-Zeitung Bund Deutscher Mädel Berliner Lokalanzeiger Berliner Tageblatt Berliner Zeitung am Mittag

CDU CvD

Christlich-Demokratische Union Deutschlands Chef vom Dienst

DAF DAZ DBB DBZ DC DDP DDR DEK DF DFG DFV DHD Dienatag

Deutsche Arbeitsfront Deutsche Allgemeine Zeitung Deutscher Beamten-Bund Deutsche Bergwerks-Zeitung Deutsche Christen Deutsche Demokratische Partei Deutsche Demokratische Republik Deutsche evangelische Kirche Deutsche Front Deutsche Forschungsgemeinschaft Deutscher Flottenverein Deutscher Handelsdienst Dienst nationaler Tageszeitungen

DIHT DINAT DN DNB DNVP DP dpa DRPS DSt DVP DWK

Deutscher Industrie- und Handelstag Dienst nationaler Zeitungen Düsseldorfer Nachrichten Deutsches Nachrichtenbüro Deutschnationale Volkspartei Deutsche Presse Deutsche Presseagentur Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger Deutsche Studentenschaft Deutsche Volkspartei Deutsche Werke Kiel

EDZ Egelhaaf

Ergänzungsdienst deutscher Zeitungen Egelhaafs Historisch-politische Jahresübersicht für 1934

FAD FAZ FZ

Freiwilliger Arbeitsdienst Frankfurter Allgemeine Zeitung Frankfurter Zeitung

GDP GStV pz

Großdeutscher Pressedienst Gemeinschaft studentischer Verbände Bearbeiterin

Hdb HHF HHN HHT HJ HR

Handbuch Hamburger Fremdenblatt Hamburger Nachrichten Hamburger Tageblatt Hitlerjugend Hessischer Rundfunk

IfZ IG-Farben ILO IMT Indie

Institut für Zeitgeschichte Interessengemeinschaft Farbenindustrie Internationale Arbeitsorganisation Internationales Militärtribunal Informationsdienst

K.D.A.I. KdF Keesing KPD KPdSU KV KVR KZ

Kampfbund der Deutschen Architekten und Ingenieure „Kraft durch Freude"-Gemeinschaft Keesings Archiv der Gegenwart Kommunistische Partei Deutschlands Kommunistische Partei der Sowjet-Union Kölnische Volkszeitung Korrespondenz für Volksaufklärung und Rassenpflege Konzentrationslager

8*

LAG LNN

Landesarbeitsgericht Leipziger Neueste Nachrichten

M.A. MdR MS MZ

Morgenausgabe Mitglied des Reichstages Maschinenschrift Magdeburgische Zeitung

NAG NDZ NFZ NIU NSBO NSDAP NSDFB NSDStB NS-Hago NSK NSKK NSV NTB NZ NZZ

Nationale Automobil-Gesellschaft A.G. Nachrichtenbüro Deutscher Zeitungsverleger G m b H Neue Frankfurter Zeitung Nachrichten- und Informationsblatt Nationalsozialistische Betriebszellen-Organisation Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei Nationalsozialistischer Deutscher Frontkämpferbund Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund Nationalsozialistische Handel- und Gewerbeorganisation Nationalsozialistische Parteikorrespondenz Nationalsozialistisches Kraftfahrer-Korps Nationalsozialistische Volkswohlfahrt Das Neue Tage-Buch National-Zeitung Neue Zürcher Zeitung

OKW OS

Oberkommando der Wehrmacht Oberschlesien

PA Pg P.O. Preko

Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes Parteigenosse Politische Organisation Pressekonferenz

R.A. RAK RDM RDP RGBl. RMV RMVP RRG RWZ

Reichsausgabe Rassenpolitische Ausland-Korrespondenz Reichsverband Deutscher Makler Reichsverband der Deutschen Presse Reichsgesetzblatt Rhein-Mainische Volkszeitung Reichsministerium fUr Volksaufklärung und Propaganda Reichs-Rundfunk-Gesellschaft Rheinisch-Westfälische Zeitung

SA SBZ

Sturmabteilung Sowjetische Besatzungszone

SED SLG Sopade SPD SS SZ

Sozialistische Einheitspartei Deutschlands Schriftleitergesetz Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands Sozialdemokratische Partei Deutschlands Schutzstaffel Schlesische Zeitung

Tass TO TU

Telegraphen-Agentur der Sowjet-Union Transocean Telegraphen-Union Internationaler Nachrichtendienst GmbH

UP Uschla

United Press Untersuchungs- und Schlichtungsausschuß der NSDAP

VB N.A. VDA VDI VDZ VjhZ Voss.

Völkischer Beobachter, Norddeutsche Ausgabe Volksbund für das Deutschtum im Ausland Verein Deutscher Ingenieure Nachrichtenbüro des Vereins Deutscher Zeitungsverleger G m b H Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte Vossische Zeitung

WHW WLZ WTB

Winterhilfswerk Westdeutsche Landeszeitung — Rote Erde Wolff's Telegraphisches Büro

ZK ZSg. ZV ZV+ZV zw

Zentralkomitee Zeitgeschichtliche Sammlung Zeitungsverlag Zeitungsverlag und Zeitschriftenverlag Zeitungswissenschaft

10·

Danksagung Bei den Mitarbeitern der folgenden Institutionen möchte ich mich für ihre Unterstützung bei meinen Recherchen speziell zu diesem Band bedanken: Bibliothek des Instituts für Auslandsbeziehungen, Stuttgart; Bibliothek des J o h n F. Kennedy-Instituts für Nordamerikastudien an der Freien Universität Berlin; Bibliothek des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel; Bundesarchiv Koblenz; Deutsche Staatsbibliothek (DDR); Einwohner-Zentralamt Hamburg; Institut für Zeitgeschichte, München; Landesarchiv Berlin; Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek,Göttingen; Politisches Archiv des Auswärtigen Amtes, Bonn; Stadtarchiv Frankfurt a. M.; Stadtarchiv Heidelberg; Stadtarchiv Kempten i. Α.; Stadtbibliothek Essen; Stadt- und Landesbibliothek Dortmund; Technisch-Literarische Gesellschaft e.V., Hamburg; Westfälisches Wirtschaftsarchiv, Dortmund. Darüber sollen aber nicht diejenigen vergessen werden, die im Band 1933 bereits genannt wurden. Besonders erwähnen möchte ich die finanzielle Unterstützung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (Bonn), die mittlerweile die Einrichtung einer zweiten Stelle im Rahmen des Forschungsprojektes ermöglicht hat, wodurch mit einer zügigen Fortführung der Edition zu rechnen ist. Meinen Kolleginnen und Kollegen in Bibliothek, Magazin und Verwaltung des Instituts für Zeitungsforschung sowie den Kolleginnen von der Fotostelle des Hauses der Bibliotheken, die mir bei meiner Arbeit geholfen haben, danke ich wieder herzlich. Die vielfältige Resonanz auf den bereits erschienenen Band hat mich ermutigt und bestärkt auch angesichts wachsender Materialmengen (2. Halbjahr 1933: 300 Anweisungen; 1934: 1000; 1935: ca. 1500) weiterzumachen. Dortmund, im Juli 1985

Gabriele Toepser-Ziegert

11*

Einleitung""

Α. Allgemeiner Teil 1. Das Jahr 1934 a) Die historische Situation Für Deutschland bedeutete das Jahr 1934 die Stabilisierung und Erweiterung der nationalsozialistischen Macht1. Das herausragende, nach außen deutlich sichtbare Ereignis war die blutige Unterdrückung aufkommender Unzufriedenheit und Opposition in den eigenen parteipolitischen Reihen, der die Teile der SA zum Opfer fielen, die vom Ausbleiben einer umwälzenden Revolution enttäuscht waren und diese Enttäuschung zum Ausdruck brachten. Aber auch Personen, deren Gegnerschaft bzw. Kritik am Regime ganz unterschiedlich begründet war (Schleicher, Klausener, G. Strasser, Kahr, E. Jung), wurden im Zuge der Nacht- und -Nebel-Aktion ermordet, ihre Zahl wird auf ca. 100 geschätzt2. Die offizielle Rechtfertigung für das drakonische Vorgehen von SS und Geheimer Staatspolizei war die Behauptung, es seien Putschpläne entdeckt worden, die die Beseitigung Hitlers zum Ziel hatten. Als Anführer der „Verräter" wurde Ernst Röhm, einer der wenigen Duz-Freunde Hitlers und Chef der SA, bezeichnet und kurzerhand erschossen. Ohne seine Unzufriedenheit mit der Machtverteilung im neuen Staat verkleinern zu wollen — Röhm konnte sich mit seinem Wunsch nach weitgehender Ausschaltung der Reichswehr zugunsten der SA bei Hitler nicht durchsetzen - so spielte sicherlich bei dem Entschluß, das Massaker durchzuführen die Homosexualität Röhms eine gewichtige Rolle. Während in den Jahren vor der Machtübernahme Fragen der bürgerlichen Moral in der NS-Bewegung höchstens mit Verachtung gestraft wurden, wurde nach dem Aufstieg zur Regierungspartei doch das Bemühen deutlich, sich an den überlieferten bürgerlichen Moralgrundsätzen zu orientieren, und nach diesen war ein Minister (das war Röhm seit Dezember 1933), der seine Homosexualität nicht gerade versteckte, untragbar. Hinzu kam seine Forderung nach Bewaffnung für die ihm unterstellte Organisation, die ihm mit Rücksicht auf die Reichswehr nicht erfüllt werden sollte. Die Morde des 30. Juni 1934 wurden durch einen eklatanten Rechtsbruch abgesichert. Per Gesetz ließ Hitler rückwirkend erklären: „Die zur Niederschlagung hoch-

1 2

Fiir eine umfassende Einleitung zu der gesamten Edition und Dokumentation verweise ich auf NS-Presseanweisungen der Vorkriegszeit, Bd. 1: 1933, München u.a. 1984. vgl. dazu K. D. Bracher, Stufen totalitärer Gleichschaltung: Die Befestigung der nationalsozialistischen Herrschaft 1933/34. In: VjhZ, 4. Jg. (1956), S. 3 0 - 4 2 . Charles Bloch, Die SA und die Krise des NS-Regimes 1934, Frankfurt a.M. 1970. Kurt Gossweiler, Die Röhm-Affäre. Hintergründe - Zusammenhänge - Auswirkungen, Köln 1983. Heinz Höhne, Mordsache Röhm. Hitlers Durchbruch zur Alleinherrschaft 1933 - 1934, Hamburg 1984.

13*

und landesverräterischer Angriffe am 30. Juni, 1. und 2. Juli 1934 vollzogenen Maßnahmen sind als Staatsnotwehr rechtens.' 0 Dabei hatte das Jahr mit einem Gesetz begonnen, das den Eindruck vermitteln konnte, die Nationalsozialisten verfolgten ihren Weg zur Neuordnung des Deutschen Reiches konsequent und mit legalen Mitteln. Das „Gesetz über den Neuaufbau des Reiches" vom 30. Januar 1934 übertrug die Länderhoheit auf das Deutsche Reich, die Länderparlamente wurden aufgelöst, die „Verreichlichung" der Polizei wurde diskutiert. Die Hierarchie wurde gestrafft, um die gesellschaftspolitischen Kontrollen zu verbessern. Tatsächlich wurde dieser Effekt nur in Maßen erreicht, Kennzeichen der Ausbauphase des NS-Regimes blieb der Kompetenzenwirrwarr, der in der Doppelbesetzung von Funktionen durch Partei- bzw. Staatsvertreter festgeschrieben war. Durch verschiedene Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen sollte die Zahl der Arbeitslosen (1933: ca. 5 Millionen) reduziert werden. Dabei kam es weniger darauf an, daß die Arbeitslosen langfristig von der Straße kamen, sondern vielmehr viele Arbeitslose schnell aus den Statistiken verschwanden. „Unregelmäßig Beschäftigte galten fortan nicht mehr als arbeitslos. Während zuvor jugendliche Landhelfer und Teilnehmer an Arbeitsdienstlagern aus einsichtigen Gründen zu den Erwerbslosen gerechnet wurden, verschwanden sie jetzt aus der offiziellen Arbeitslosenstatistik. Auch die vorübergehend bei den Notstandsarbeiten der Gemeinden und der Arbeitsämter Beschäftigten wurden nicht mehr als arbeitslos geführt. Der propagandistisch stark ausgeschlachtete Rückgang der allgemeinen Arbeitslosigkeit war also zum guten Teil nicht mehr als eben eine propagandistische Leistung. Zu den 3,5 Millionen Personen, die bis Mitte 1934 angeblich wieder einen Arbeitsplatz gefunden hatten, zählten etwa 400000 Jugendliche, die für ein geringes Taschengeld an die Landwirtschaft vermittelt worden waren, sodann über 600000 Notstandsarbeiter, die - teilweise unter Androhung des Entzugs ihrer Arbeitslosenunterstützung — schwere Arbeiten im Tiefbau, bei Meliorationen etc. für einen Lohn leisten mußten, der die Höhe der früheren Unterstützung kaum überstieg." 4 Die Manipulation der Arbeitslosenstatistik ist bereits im Juni 1933 Gegenstand des Informationsberichtes eines Hauptstadt-Korrespondenten an seine Heimatredaktion und somit keine Neuerung des Jahres 19345. Dennoch wird der Bevölkerung gerade 1934 das Gefühl vermittelt, es gehe wieder aufwärts mit der wirtschaftlichen Entwicklung. Ideologisch verstärkt wurde dieser Eindruck durch

3 4 5

Gesetz über Maßnahmen der Staatsnotwehr vom 3. Juli 1934. RGBl. 1934, I, S. 529. T. W. Mason, Sozialpolitik im Dritten Reich. Arbeiterklasse und Volksgemeinschaft, Opladen 1977, S. 126 f. vgl. ZSg. 101/26/455 v. 13. Juni 1933 (Informationsbericht Nr. 13), abgedruckt in: NSPresseanweisungen der Vorkriegszeit, Bd. 1: 1933, München u.a. 1984, S. 8 (im folgenden zitiert als NS-Presseanweisungen, 1: 33 bzw. 2: 34). Zum Anstieg der Arbeitslosenzahlen im Winter 1934/35 vgl. NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 561.

14*

die Reduzierung des Außenhandels, d.h. es wurde argumentiert, die deutsche Bevölkerung sei nicht auf ausländische P r o d u k t e angewiesen, tatsächlich fehlten in der Staatskasse aber die notwendigen Devisen 6 . In der Konsequenz k a m die Propagierung der Autarkie bereits 1935 auf G r u n d einer schlechten Ernte in Schwierigkeiten. Die Versorgungslage mit G r u n d n a h r u n g s m i t t e l n , vor allem Fett u n d Fleisch hatte sich so rigoros verschlechtert, daß Einfuhrverhandlungen mit dem Ausland aufgenommen werden mußten, wobei sich die offiziellen Verlautbarungen bemühten, die Einmaligkeit dieser Schritte zu unterstreichen 7 . Die deutsche Bevölkerung hatte also einige G r ü n d e , sich an die Gegebenheiten des NS-Alltags zu gewöhnen, es w a r wieder stiller im Reich geworden: keine Saalund Straßenschlachten, keine Parteienkämpfe, eine autoritäre Regierung b e m ü h t e sich, den Volksgenossen das D e n k e n abzunehmen. Die Stärkung des Nationalgefühls wurde anhaltend beschworen, es gab keine O p p o s i t i o n , die auf die Gefahren, die dem System i n n e w o h n t e n , laut hätte hinweisen k ö n n e n . Die Oppositionellen im U n t e r g r u n d richteten sich auf eine längere D a u e r der NS-Herrschaft ein als sie 1933 f ü r möglich gehalten hatten. Sie gingen ins Ausland 8 oder sie warteten ab. Die Konzentrationslager wurden ausgebaut, u n d als zusätzliche Einschüchterung f ü r politisch anders D e n k e n d e w u r d e im April 1934 das Gesetz z u r Errichtung des Volksgerichtshofes erlassen, der speziell f ü r die Aburteilung v o n Hoch- und Landesverrat zuständig war. W e n n auch nicht Recht, so kehrte doch O r d n u n g ein im Deutschen Reich, ein Phänomen, das in den vorhergegangenen stürmischen Jahren allzu häufig im deutschen Alltag gefehlt hatte, von vielen vermißt u n d n u n im guten Glauben auf bessere Zeiten begrüßt wurde. Diese Stimmung nutzte Hitler geschickt aus als der greise Reichspräsident H i n d e n b u r g am 2. August 1934 starb und er unverzüglich das Präsidentenamt in Personalunion ü b e r n a h m . Das entsprechende Gesetz ließ er sich nachträglich durch eine Volksabstimmung bestätigen. Zwei andere Konsequenzen waren die Vereidigung der Reichswehr auf die Person Hitlers (nicht mehr auf das A m t des Reichspräsidenten) und die Entsendung des Vizekanzlers von Papen als Gesandten nach Österreich. Papen war in seiner F u n k t i o n als Vertrauter Hindenburgs f ü r die Regierung n u n entbehrlich, w e n n nicht sogar hinderlich geworden. Auf diese Weise w a r die letzte Verbindung zu den deutschnationalen und Zentrumskreisen, die die NS-Regierung ermöglicht hatten, gelöst worden.

NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 355 Das Propagandaministerium hatte in seiner Geschichte nicht selten eine widersprüchliche Politik argumentativ zu begleiten und tat das mit entsprechend unterschiedlichem Erfolg. Dabei war die Aufgabe, die Widersprüche in der Alltagspolitik zu überdecken vergleichsweise anspruchslos angesichts der Anforderungen, die später beispielsweise der Abschluß des überraschenden deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes (August 1939) an die Meinungsmacher stellte. Der l.Band der in Prag erscheinenden „Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands" (Sopade) wurde im Jahr 1934 verbreitet. 15*

Als wichtigstes außenpolitisches Ereignis ist das deutsch-polnische Nichtangriffsabkommen zu nennen, das schon im Januar 1934 auf 10 Jahre (!) abgeschlossen wurde und in der deutschen Presse als Beweis für die deutsche Friedfertigkeit gefeiert wurde. Nicht ganz so friedlich verlief dagegen der nationalsozialistische Putschversuch in Wien, der kläglich scheiterte und bei dem der Bundeskanzler Dollfuß ermordet wurde. Die Anschluß-Pläne für Österreich wurden daraufhin — zunächst — zu den Akten gelegt. Im Verhältnis zu den Großmächten war die deutsche Regierung um Ausgleich und Anerkennung bemüht, der Schwerpunkt lag deutlich auf dem Ringen um Gleichberechtigung vor dem Hintergrund des Versailler Vertrages. Vor allem die Annäherung an Großbritannien, die 1935 zum Flottenabkommen führte, prägte dieses Jahr, während die Distanz zu Frankreich unverändert groß blieb. Die heimliche militärische Aufrüstung lief parallel zu den offiziellen diplomatischen Verhandlungen, die eigentlich die völkerrechtliche Voraussetzung dafür schaffen sollten. Zusammenfassend könnte man das Jahr 1934 als ein Jahr des Aufbruchs bezeichnen, in dem sich weite Teile der deutschen Bevölkerung auf die Versprechungen der Nationalsozialisten, die nun über den Regierungsbonus verfügten, guten Glaubens einließen, die Idee der Volksgemeinschaft (Gemeinnutz vor Eigennutz) tatkräftig für eine bessere Zukunft unterstützten, gleichzeitig aber die eigenen Begrenzungen übersahen, die von den Uberwachungskräften, nicht unbedingt „zum Schutz der Volksgemeinschaft", errichtet wurden. Die Irritationen, die durch den 30. Juni ausgelöst wurden, waren nur von kurzer Dauer, nicht zuletzt wegen der zurückhaltenden Informationspolitik, die sich an den entsprechenden Presseanweisungen ablesen läßt 9 . Das heute bekannte Ausmaß der Morde und Ubergriffe wurde der Öffentlichkeit nicht zugänglich und deswegen auch kein Faktor im politischen Bewußtsein der harmoniebedürftigen deutschen Bevölkerung, auf der anderen Seite aber war die Aktion durch den verbrämten Rechtsbruch Hitlers für die obrigkeitsgläubigen und nicht gerade demokratie-geübten Mitbürger ein legitimes Anliegen. b) Die Situation der Presse Auf dem Pressesektor gab es im Jahre 1934 einige Neuerungen. Drei davon traten am 1. Januar in Kraft: 1. das Schriftleitergesetz vom 4. Oktober 193310, 2. die Vereinigung der beiden großen Nachrichtenagenturen Wolff s Telegraphisches Büro (WTB) und Telegraphen-Union (TU) 11 ,

9

10 11

s. S. 253 ff. s. dazu auch die Arbeit von Doris Kohlmann, Die Endphase der „Machtergreifung" und die nationalsozialistische Presselenkung, M. A. - Arbeit, Münster 1983 (MS).

vgl. dazu NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 24* vgl. NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 40*

16*

3. die 3. Bekanntmachung des Werberates 21. N o v e m b e r 1933 und Ergänzungen 1 2 .

der deutschen

Wirtschaft

vom

1. Das Schriftleitergesetz regelte und kontrollierte den Berufszugang der Journalisten, die sich von nun an in Berufslisten einzutragen u n d ein formales Prüfungsverfahren (arische H e r k u n f t , Ausbildung) zu durchlaufen hatten. 2. Die Zusammenlegung der beiden großen Nachrichtenagenturen w u r d e wirtschaftlich begründet, dabei waren sie einfach leichter zu kontrollieren u n t e r einer zentralen Leitung, und dafür bekamen sie ihre Meldungen direkt aus d e m Reichsministerium f ü r Volksaufklärung u n d Propaganda. D a r ü b e r hinaus gab es weiterhin zahlreiche kleine Nachrichtenagenturen u n d Korrespondenzbüros, die sich, solange sie ihre A b n e h m e r hatten, finanziell über Wasser halten k o n n t e n . N e u gründungen waren jedoch seit Dezember 1933 nicht m e h r möglich' 3 . D u r c h die unmittelbare staatliche Kontrolle des neugebildeten Deutschen N a c h r i c h t e n b ü r o s ( D N B ) w a r die Qualität der Informationsmöglichkeiten f ü r die deutschen Journalisten erheblich gemindert worden, w e n n auch das W T B vorher durch staatliche finanzielle Beteiligung als offiziös galt u n d die T U d e m deutschnationalen Hugenberg-Konzern angehörte, sie gemeinsam also kein breites Meinungss p e k t r u m verkörperten. 3. Die dritte N e u e r u n g basierte auf der 3. Bekanntmachung des Werberats der Deutschen Wirtschaft vom 21. N o v e m b e r 193314. Danach bestand die Verpflichtung f ü r alle Druckschriften, die Wirtschaftswerbung enthielten, regelmäßig ihre Auflage zu melden und zu veröffentlichen. D u r c h diese M a ß n a h m e sollte das Anzeigengeschäft transparenter gemacht werden, die Anzeigenpreise sollten auf einer reellen Basis kalkuliert werden. Das Ergebnis waren niedrigere Auflagenzahlen in der 5. Auflage des H a n d b u c h e s der Deutschen Tagespresse (1934), das sich noch in seiner 4. Auflage (1932) auf die Angaben der Verlage verlassen m u ß t e . Dieser Auflagenrückgang beschäftigte in der Folgezeit Journalisten wie Verleger gleichermaßen 1 5 .

12 13

14

15

vgl. Handbuch der deutschen Tagespresse, 5. Aufl. 1934, S. 317-320. 1. Verordnung zur Durchführung des Reichspressekammergesetzes vom 1. November 1933. Handbuch der deutschen Tagespresse, 5. Aufl. 1934, S. 325. Der Werberat der Deutschen Wirtschaft war durch das „Gesetz über Wirtschaftswerbung vom 12. September 1933" mit der Aufsicht über „das gesamte öffentliche und private Werbungs-, Anzeigen-, Ausstellungs-, Messe- und Reklamewesen . . . zwecks einheitlicher und wirksamer Gestaltung" beauftragt worden. Nach der Satzung (1. Bekanntmachung) und der Begriffsbestimmung, was unter Wirtschaftswerbung zu verstehen war (2. Bekanntmachung), beschäftigte sich die 3. Bekanntmachung mit „weiteren Bedingungen für die Genehmigung zur Wirtschaftswerbung in Druckschriften mit Ausnahme von Adreßbüchern", wozu auch die Normung der AnzeigenSpaltenbreite, die Anzeigenpreisliste und eben die Auflagenangabe gehörte. Dr. W., Die deutsche Presse und ihre Leser. In: DP, 24. Jg. (1934), Nr. 7 v. 17. Februar 1934, S. 7 4 - 7 5 . G.(ustav) Kammann, Die Auflage der deutschen Zeitungen. In: ZV, 37. Jg. (1936), Nr. 1 v. 4. Januar 1936, S. 3 - 6. K.(ammann?), Die Gesamtauflage der deutschen Zeitungen. Entwicklung der Jahre 1934, 1935, 1936. In: ZV, 38. Jg. (1937), Nr. 25 v. 19. Juni 1937, S. 377-381. 17»

D e r Verfasser eines Aufsatzes n a h m bereits i m F e b r u a r 1934 die Möglichkeit des Vergleichs der Auflagenzahlen wahr. E r konstatierte, vor allem bei der H a u p t stadtpresse, einen deutlichen Auflagenrückgang — mit A u s n a h m e der „ F r a n k f u r ter Z e i t u n g " , die stattdessen ihre Auflage noch steigern konnte. Vergleichszahlen werden allerdings nur f ü r die privateigenen Zeitungen angegeben, denn offenbar konnte die parteieigene Presse die abgewanderten Leser nicht für sich gewinnen. D e r Verfasser äußert die Vermutung, daß ein „ g a n z großer Teil der bisherigen Zeitungsleser" ganz auf die Informationen durch Zeitungen verzichtet

und

spricht dabei auch konkret „die Leser der früheren sozialdemokratischen und kommunistischen P r e s s e " an 1 '. A u c h in den folgenden J a h r e n waren die Zahl der Zeitungen und die Auflage deutlich rückläufig, s o daß erst gar nicht der Versuch u n t e r n o m m e n wurde, diese Tatsache zu vertuschen 1 7 . Allerdings wurden f ü r den konstatierten Schwund der Auflagenzahlen seitens der Verleger wortreiche Erklärungsversuche angeboten, die in keinem P u n k t berücksichtigten, daß die Bevölkerung i m H i n b l i c k auf Informationsmöglichkeiten nicht auf die Zeitungen angewiesen 1 8 und mit der „neuen deutschen P r e s s e " nicht unbedingt einverstanden war, denn zahlreiche bürgerliche Blätter waren eingestellt worden bzw. in N S D A P - B e s i t z übergegangen. Bereits i m April 1933 wurde der D o r t m u n d e r „ G e n e r a l - A n z e i g e r " in Parteibesitz ü b e r n o m m e n und z u m 30. J a n u a r 1934 umbenannt in „Westfälische Landeszeitung

-

R o t e E r d e " 1 9 . Die traditionsreiche „Vossische Z i v . u n g " aus dem

H a u s e Ullstein stellte a m 31. M ä r z 1934 ihr Erscheinen ein, bevor der Verlag 16

17

18

19

18*

In einer ausführlichen Ubersicht über die „nationalsozialistische Zeitungspolitik" (abgeschlossen am 7. Juli 1936) geben die Deutschland-Berichte der Sopade die Zahl der 1933 verbotenen Parteizeitungen mit 200 (SPD) und 35 (KPD) mit einer Gesamtauflage von rund 2 Millionen an. Sopade, 3. Jg. (1936), S. 777-825, hier 778. Diese Angabe deckt sich mit der des NS-Pressechefs Otto Dietrich, die er vor der in- und ausländischen Presse auf dem Reichspressetag 1934 machte, vgl. DP, 24. Jg. (1934), Nr. 36 v. 8. September 1934, S. 10. Auf der Grundlage von Zeitungskatalogen wurden für das Jahr 1932: 3426 Zeitungen gezählt, dagegen 1934: 2623. Sopade, a.a.O., S. 786. Das Handbuch der deutsche; I V gespresse, 4. Aufl. 1932, S. 27* weist insgesamt für das Deutsche Reich 4703 Zeitungen nach. 1934: 3097 (5. Aufl. 1934, S. 23»), Mögliche Fehlerquellen für die unterschied!, chen Zahlen sind die diversen Begriffsbestimmungen von Haupt- und Nebenausgaben. Der genaue Vergleich der Auflage ist nicht möglich, da es für 1932 nur Annäherungen gibt, das Handbuch der deutschen Tagespresse (4. Aufl. 1932, S. 20*) schätzt 27 - 28 Millionen Exemplare. Diese Zahl wäre im Vergleich zur Auflage von 1934 (16 Millionen) tatsächlich etwas hochgegriffen. Mit Ausnahme der Sommermonate stieg die Zahl der angemeldeten Rundfunkgeräte seit 1923/24 stetig an, nicht zuletzt gefördert durch den preisgünstigen „Volksempfänger 301", der zur Rundfunkausstellung 1933 (August) auf den Markt kam. Der Jahreszugang der Teilnehmer war 1933 mit einer Million der höchste Wert bis dahin. Am 1. Januar 1934 gab es in Deutschland 5 Millionen Rundfunkteilnehmer und danach war der Zuwachs rückläufig, was sich nicht etwa durch einen hohen Sättigungsgrad erklären läßt, vgl. H. Pohle, Der Rundfunk als Instrument der Politik, Hamburg 1955, S. 332 ff. u. A. Kutsch, Rundfunkwissenschaft im Dritten Reich, München u.a. 1985, S. 13 f. s. dazu NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 54 - 56.

selbst Ende Juni in den Besitz des Eher-Verlages überging. D e r als Wirtschaftsblatt angesehene „Berliner Börsen-Courier" verlor durch die A n f o r d e r u n g e n des Schriftleitergesetzes seine besten Kräfte u n d w u r d e z u m 1. Januar 1934 mit der „Berliner Börsen-Zeitung" zusammengelegt. Die deutschnationale „Deutsche Tageszeitung", die die Interessen der Großgrundbesitzer vertrat, erschien Ende April 1934 z u m letzten Mal 20 . Es gibt für die Jahre vor 1934 keine vergleichbaren Auflagenzahlen u n d zu den statistischen Unwägbarkeiten k o m m t noch die Streitfrage der Definition von Zeit u n g und Zeitschrift bzw. Wochenzeitung erschwerend hinzu, was auch f ü r die nachfolgenden Jahre in Anschlag zu bringen ist 21 . D e n n o c h k o n n t e n die Journalisten auch o h n e Statistiken die Veränderungen auf d e m Pressemarkt registrieren, zumal wenn sie von einer Zeitungsschließung unmittelbar betroffen waren. D i e Tageszeitung „ D e r D e u t s c h e " , ehemals das O r g a n der christlichen G e w e r k schaftsbewegung, seit 1933 das Sprachrohr der Deutschen Arbeitsfront, w u r d e i m Januar 1935 eingestellt. Die N a c h r i c h t darüber machte im N o v e m b e r 1934 die Runde, u n d das betroffene Blatt ließ es sich nicht n e h m e n , seinen Bericht ü b e r den Reichspressetag am 17./18. N o v e m b e r mit der Schlagzeile „ D r . Goebbels erklärt: Künftig kein Zeitungssterben mehr!" aufzumachen 2 2 . Keine Frage, der Pressejournalismus im Jahre 1934 war mitbestimmt v o n d e m drohenden Verlust des Arbeitsplatzes, vor allen Dingen in wirtschaftlich schwachen Zeitungen. Das Berufsverbot f ü r Juden, Sozialdemokraten u n d K o m m u n i sten riß Lücken in die Redaktionen, die je nach G r ö ß e den personellen Schwund nicht verschmerzen k o n n t e n u n d aufgeben m u ß t e n . D i e zahlreich neugegründeten parteieigenen Zeitungen boten da k a u m den äquivalenten Ersatz auf d e m Stellenmarkt. V o r dem H i n t e r g r u n d der Zeitungsinhalte ergibt sich ein paradoxes Bild: D i e privateigenen Zeitungen — u n t e r dem äußeren D r u c k — erscheinen ängstlich u m Einhaltung der Richtlinien, Anweisungen und Vorschriften b e m ü h t . Sie versuchen sich inhaltlich anzupassen, auch w e n n sie ihre traditionelle Schwerpunktsetzung beibehalten. Mit einigem Wortgeklingel gehen sie auf eine Reihe v o n „ A n r e g u n g e n " für K o m m e n t a r e ein, wobei sie sich i m m e r noch von den Parteiblättern unterscheiden. D i e Parteizeitungen ihrerseits haben den R ü c k e n w i n d der neuen Mediengesetzgebung, der Reichspressekammer-Anordnungen u n d sie haben einen Nachholbedarf an Propaganda u n d Meinungsbildung nach ihrem Verständnis. Sie fühlen sich nicht gebunden an die Presseanweisungen, die aus d e m R M V P kommen 2 3 , außerdem sind sie, da es sich meistens u m Provinzblätter

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NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 186. Zur Einstellung von „Der Deutsche", s. S. 511 f., der „Deutschen Zeitung", S. 275, 297. So geschehen in einem ZV-Aufsatz von 1937, wobei für das Absinken der Zahlen in den Jahren 1935 ff. die Amann-Verordnungen geltend gemacht werden, die zu einer Reihe von Zeitungsschließungen führten. NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 511. vgl. dazu das Kap. 3. Die Presseanweisungen und die Parteipresse, S. 24*

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handelt, der Einflußnahme ihrer lokalen Parteifunktionäre ausgesetzt, die ihren Machtzuwachs ausnützen und umsetzen wollen. Zunächst soll die vieldiskutierte „Uniformität der Presse", die durch die differenzierten Lenkungsmechanismen zu befürchten war, hier näher untersucht werden.

2. Die Uniformität der Presse Die Gefahr der Uniformität der Presse durch die zentrale Lenkung wurde vor allem von den unmittelbar betroffenen Journalisten gesehen und öffentlich angesprochen. Aber auch Goebbels als ehemaliger Journalist sah schnell ein, daß seiner Idee von der Massenbeeinflussung nicht gedient war, wenn er die Journalisten zu sehr in ihren gewohnten Arbeitsmethoden einengte 24 . Alfred Klütz, der Leiter der Justizpressestelle Berlin (davor Redakteur beim „ A n g r i f f " ) , suchte in einem Aufsatz v o m März 1934 nach möglichen Gründen für die eintönige Presselandschaft 2 5 . Dabei stellt er fest: „Die Uniformierung ist gleichzeitig der Schlüssel zur Pressekrise der G e g e n w a r t " . Er wendet sich ganz energisch gegen die Vorstellung, die Journalisten hätten keine Eigenleistung mehr zu erbringen. „ E s kann nicht das Ideal sein, in jeder Zeitung wörtlich den von dieser und jener Stelle herausgegebenen Text gedruckt zu s e h e n . . . . In der Verarbeitung und Ausgestaltung des amtlichen Materials liegt der Wert und die Eigenart der Zeitung." 2 6 Diese „amtliche" Stellungnahme war die Erwiderung auf den Artikel eines Journalisten vom Februar 1934 27 , der die Vielzahl der neueingerichteten Pressestellen der einzelnen Organisationen, die neben den Pressestellen der Landespropagandaämter „ebenfalls eigenes Material herausgeben und es nur in dieser und keiner anderen F o r m veröffentlicht haben wollen", dafür verantwortlich macht, daß die Journalisten bald keinen eigenen Spielraum mehr haben werden. Er plädiert für eine breitere Informationsbasis. „Ist die Informationsbasis der Zeitungen paritätisch variabler, dann wird auch das Leben, das die Journalisten dem Material einhauchen, sprühender und farbiger und mitreißender sein." Diese eindeutige Stellungnahme wird durch ein „ N a c h w o r t der Schriftleitung" abgemildert: „ D a z u ist zu bemerken, daß das Propaganda-Ministerium bereits in diesem Sinne tätig ist. Es n i m m t . . . grundsätzlich für sich allein das Recht in Anspruch, Anordnungen an die Presse ergehen zu lassen oder z u autorisieren." Mit dem Rückzug auf Formalitäten wird allerdings nicht die Forderung nach umfassenderen Informationsmöglichkeiten beantwortet.

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s. dazu auch NS-Presseanweisungen, 1:33, S. 106* - 1 1 3 * (Stationen der Presselenkung). A. Klütz, Uniformierung durch amtliche Pressestellen? In: DP, 24. Jg. (1934), Nr. 12 v. 24. März 1934, S. 11-12. ebd. Otto Schempp, Zum Problem der Uniformität. In: DP, 24. Jg. (1934), Nr. 8 v. 24. Februar 1934, S. 85 - 86.

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Nach einem Jahr nationalsozialistischer Regierung zog Goebbels eine Bilanz seiner bis dahin praktizierten Pressepolitik. Er tat das auf der Tagung des Reichsverbandes der Deutschen Presse (RDP) am 19. April 1934, und seinen Ausführungen ist zu entnehmen, daß er mit dem Befund nicht zufrieden war. In seiner Ansprache beschreibt er die Vorteile der Presse im nationalsozialistischen Staat gegenüber dem „vergangenen System" als eine andere Art der Abhängigkeit 2 8 . „Ich b i n . . . davon überzeugt, daß es für den Schriftleiter sehr viel angenehmer sein kann, von einem sichtbaren Staat abhängig zu sein, als von einer unsichtbaren Kapitalsgruppe." (S. 4) Goebbels sieht sehr genau die Gründe für die Eintönigkeit in den deutschen Tageszeitungen, nämlich die Einschüchterung durch das Schriftleitergesetz und die nationalsozialistische Presse, und er erkennt das Dilemma, in dem er sich solange befindet, bis die neue Journalisten-Generation, auf die er seine ganzen Hoffnungen setzt, die neue Reichspresseschule (ab 1935) durchlaufen haben wird, um die Journalisten, die sich nicht für den Nationalsozialismus begeistern können, zu ersetzen. Da es aber noch nicht so weit ist, ermuntert er einerseits die „Herren Journalisten", ruhig einmal etwas mehr Kritik zu üben, um die Eintönigkeit zu überwinden 29 , auf der anderen Seite stellt sich das ideologische Problem, daß Nationalsozialismus für ihn eine innere Einstellung ist, die man hat und nicht von einem Tag auf den anderen erwerben kann, also muß er mit den „alten Menschen" leben und sich auseinandersetzen 30 . Die nächsten Monate zeigen, daß Goebbels äußerst bemüht war, die Unsicherheit bei den Journalisten abzubauen, wenn auch — in der Ausführung — ohne praktische Zugeständnisse 3 '. Die Uniformität wurde mittlerweile nicht nur von

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DP, 24. Jg. (1934), Nr. 16 v. 21. April 1934, S. 4 - 10. „Es ist ja doch ein kindischer Unfug, von der Eintönigkeit der Presse zu sprechen. Die Presse ist ja doch ein Ding, das nicht eintönig und nicht zweitönig ist, sonoern ein- oder zweitönig ist der, der die Presse schreibt. Wenn also die Herren Journalisten sich heute in gelehrten Leitartikeln darüber unterhalten, woher es denn eigentlich komme, daß die Presse so eintönig sei, dann sollen sie doch nicht sagen, warum die Presse eintönig ist, sondern sie sollen sich die Frage vorlegen, warum sie so langweilig geworden sind. . . Wenn wir den Eindruck haben, daß ein Schriftleiter es ehrlich meint, daß er wirklich aus reinstem Herzen diesen oder jenen Fehler öffentlich zur Darstellung gebracht hat, so würde kein Mensch unter uns daran denken, ihn irgendwie zur Rechenschaft zu ziehen . . ." ebd., S. 7 „Ich wußte auch, daß ich auf die Mithilfe der Presse angewiesen war, und war mir auch darüber im klaren, daß es im nationalsozialistischen Lager überhaupt an so vielen Federn fehlte, als daß wir hier entstehende Lücken vollkommen hätten ausfüllen können. Es waren somit zumeist die alten Menschen, die aus dem überwundenen Regime in den neuen Staat mit übernommen wurden, was damals hieß: sie wurden ¿eickgeschaltet. Wenn diese Menschen nun auch eine äußere Gleichschaltung vollzogen, so hatten selbstverständlich nur ganz wenige die innere Kraft, sich auch seelisch und geistig umzustellen. Denn das ist nicht eine Sache des guten Willens, sondern eine Sache des Könnens, wie man ja auch nicht Nationalsozialist werden kann, sondern nur Nationalsozialist ist.. . ." ebd., S. 5 „ . . . die Regierung will die Eintönigkeit in der Presse nicht. . . . Denn im Grunde genommen ist die Eintönigkeit das Ergebnis der Unsicherheit... ." ebd., S. 8

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den Journalisten problematisiert, sondern auch die Zeitungsleser meldeten sich zu Wort. Im Leitartikel der „Deutschen Allgemeinen Zeitung" vom 5. Mai wird das leidige Thema aufgegriffen: „Das Gerede und Geschreibe von der Uniformität der Presse hat sich in der Vorstellungswelt eines Teils des lesenden Publikums derart verankert, daß manche Leser die natürlichen Arbeitsbedingungen der Presse leicht unsachlich beurteilen." 3 2 Im weiteren Verlauf erfährt der interessierte Leser die Gründe für gleiche Artikel in unterschiedlichen Zeitungen: einmal die Zuarbeit von Agenturen, die es „früher" auch schon gab, und die journalistische Arbeitsweise, ähnliche Ereignisse für berichtenswert zu erachten 33 . Bei genauerer Analyse des Leitartikels fällt auf, daß die Klage über Uniformität zwar für übertrieben gehalten wird, daß aber dieser Mißstand nur begründet und nicht bestritten wird 34 . Die Presse im Frühjahr 1934 befand sich in einer wirtschaftlichen und inhaltlichen Krise, die den siegessicheren Propagandaminister beunruhigte 35 . Bereits im Mai soll ein „Erlaß des Reichsministers für Volksaufklärung und Propaganda" eine „neue Pressepolitik" einleiten 36 . Die drei Punkte des Erlasses lassen auch die Auseinandersetzung der Reichsbehörde mit den Provinz- und Lokalbehörden ahnen 37 : „1. Wenn nicht gewichtige Gründe eine andere Regelung erfordern, ist die Berichterstattung über öffentliche Veranstaltungen den Zeitungen selbst zu überlassen. In der Regel soll davon abgesehen werden, die Veröffentlichung von Reden im amtlichen Text vorzuschreiben. Soll aus besonderen Gründen ein amtlicher Text herausgegeben werden, so soll dieser möglichst kurz abgefaßt sein, vor allen Dingen soll davon abgesehen werden, die Berichterstattung über amtliche oder parteiamtliche Veranstaltungen durch behördliche Referenten und parteiamtliche Pressestellen vorwegzunehmen. Der Ausschluß redaktioneller und freier journalistischer Mitarbeiter von der Berichterstattung, insbesondere auch von Provinz-, Kreis- und Ortsveranstaltungen, soll unterbleiben. 2. Soweit es die Staatserfordernisse gestatten, soll von einer Nachrichten- und Berichterstattungs-

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D A Z (B.A.), Nr. 207 v. 5. Mai 1934, S. 1 s. dazu auch NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 2 9 * ff. „Das Gejammer über die Uniformität hat den Blick gelegentlich sonderbarerweise auch in umgekehrter Richtung getrübt. Mancher sucht zwischen den Zeilen und glaubt mit Behagen eine Kritik gefunden zu haben, wo beim besten Willen nichts zu kritisieren war, und auch nichts kritisiert werden sollte. . . . Wir haben uns stets dafür eingesetzt, daß der Presse die Bewegungsfreiheit gegeben wird, die sie zur Erfüllung ihrer Aufgabe braucht. Nötig ist aber auch, daß die übertriebenen Vorstellungen von der Uniformität der Presse, wie sie sich heute vielfach festgesetzt haben, auf ihr richtiges Maß zurückgeführt werden." „Denn es ist schön, mit den Gewehren Macht auszuüben, wunderbar aber ist es, Macht zu gewinnen über die Herzen und über die Gehirne." D P , 24. Jg. (1934), N r . 16 v. 21. April 1934, S. 10. Zur Reaktion der „Hamburger Nachrichten" auf die gesamte Rede s.a. NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 110* sowie 2: 34, ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 8 2 v. 20. April 1934, S. 195. DP, 24. Jg. (1934), N r . 19 v. 12. Mai 1934, S. 8 vgl. dazu Kap. 3. Die Presseanweisungen und die Parteipresse, S. 24*

sperre abgesehen werden, wobei zu prüfen ist, ob und inwieweit bereits verfügte Sperren wieder pufgehoben werden können. Die Verhängung einer Berichtssperre über den Stand bestimmter öffentlicher Fragen, Vorgänge, Vorkommnisse, Anweisungen usw. soll als Ausnahme, nicht aber als Regel betrachtet werden. 3. Für die redaktionelle Arbeit der deutschen Zeitungen soll künftig als Richtlinie gelten, daß ihr innerhalb der Grenzen, die sich aus dem Schriftleitergesetz ergeben, ein möglichst freier Spielraum zu lassen ist. Der freien Kommentierung aus eigenen Gesichtspunkten ist der Vorzug zu geben. Es soll daher auch möglichst für alle Fragen die eigene Stellungnahme freigegeben werden, wobei erneut darauf hingewiesen wird, daß Auflagen nur von behördlicher Stelle erfolgen können." Der Erlaß macht deutlich, wie weit die Vorschriften und internen Regelungen gediehen waren, die nun so großzügig wieder rückgängig gemacht werden sollten. Von Journalisten wurde dieser Vorgang „teilweise Wiederherstellung der Pressefreiheit" genannt 18 , und die Zeitungen wurden vom Propagandaministerium sehr genau auf ihre Reaktionen beobachtet. Testfall war die Goebbels-Rede „gegen Miesmacher und Kritikaster" (11. Mai), deren Berichterstattung Gegenstand der Pressekonferenz vom 14. Mai war. Die Beurteilung der Berichterstattung durch das RMVP gipfelte in der Bemerkung, „die objektive Pflicht zur Wahrheit werde durch die Pressefreiheit nicht eingeschränkt und „Denaturierungen" von Ministeräußerungen widersprächen der Wahrheitspflicht" 39 . Ein derartiger Umgang mit dem Medium Presse veranschaulicht gut die Auffassung von der Presse als Instrument, das benutzt wird nach den jeweiligen Bedürfnissen. Völlig vernachlässigt werden bei dieser Sichtweise Reaktion und Einschätzung der betroffenen Journalisten, die im Grunde Gegenstand der Manipulation sein sollen. Die „neue Pressepolitik" der „freien Kommentierung" bewährte sich offenbar nicht, das generöse Angebot, die Zügel etwas lockerer zu lassen, erzielte nicht den erwünschten Effekt, indem die dankbaren Journalisten etwa den Nationalsozialismus als ihre wahre Uberzeugung erkannten und auch proklamierten. Der Herbst brachte die „Richtlinien für die Gesamthaltung der deutschen Presse"40, die sich nicht nur mit den „großen nationalen Schicksalsfragen" beschäftigten, wie Goebbels auf dem nachfolgenden Reichspressetag zu beschwichtigen versuchte, sondern ganz deutlich ins Detail der Presseberichterstattung gingen. Die Zügel wurden nach der kurzen Erprobungsphase wieder angezogen. Der Reichspressetag im November 1934 setzte den Schlußpunkt für das Experiment des Propagandaministeriums 41 . Goebbels seinerseits wollte einen Kompromiß mit den Journalisten eingehen. „Man kann und soll die Presse disziplinieren in den großen nationalen Schicksalsfragen. Man kann und darf sie aber nicht reglementieren in irgendwelchen Kleinigkeiten, die zum Alltag des Ta-

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ZSg. 101/3/221/Nr. 504 v. 14. Mai 1934, NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 217 ebd. s. dazu NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 42* DP, 24. Jg. (1934), Nr. 47 v. 24. November 1934, S. 4 - 6

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ges gehören. . . . Sie können unterstellen: Dieses Ministerium, von dem wir Anweisung bekommen, ist großzügig genug, uns nicht im Kleinlichen zu reglementieren, sondern gibt uns große allgemeine Richtlinien, und danach handeln wir auf Grund der pressegesetzlichen eigenen Verantwortlichkeit des deutschen Schriftleiters und lassen uns nicht hineinpfuschen.'" 12 Das hört sich klar und deutlich an, aber wie so häufig war die Diskrepanz zwischen der Verlautbarung und der Ausführung erheblich, und letzten Endes bestimmte der Minister, was die „Kleinigkeiten" waren. Goebbels ging in seiner Rede vor den Journalisten sogar so weit, die Presse für sich zu vereinnahmen. „Die Presse ist nicht mehr der Feind, sondern der Mitarbeiter der Regierung. Presse und Regierung ziehen heute an einem Strang.. . " 4 \ wohl wissend, daß der Mitarbeiter-Status die Unterordnung unter das Ministerium bedeutete. Dasselbe Bild wurde im Dezember den Teilnehmern am 6. Zeitungsfachlichen Fortbildungskurs des Deutschen Instituts für Zeitungskunde nahegebracht, die sich „von der Zusammenarbeit zwischen Staat und Presse . . . durch einen Besuch der Pressekonferenz der Reichsregierung überzeugen" konnten 44 . Dabei war der Ansatz für die Beseitigung der Schwierigkeiten mit der Presse falsch gewählt: nicht die bürgerliche Presse der privateigenen Zeitungen ließ es am guten Willen fehlen, den Nationalsozialismus zu propagieren, sondern die parteieigenen Blätter boten wiederholt Anlaß zu Disziplinierungsmaßnahmen, von denen dann die gesamte Presse betroffen war. Aus diesem Blickwinkel, der im nächsten Kapitel erläutert wird, stellen sich die Presseanweisungen dar als Lenkungsinstrument nicht nur für die möglicherweise obstruktive „journaille" der Weimarer Republik, sondern vor allem auch für die allzu eigenmächtige Parteipresse, deren Kontrolle durch den Chef der NS-Presse, O t t o Dietrich, Goebbels offenbar nicht ausreichte45. Das Gerangel hinter den Kulissen um die Weisungsbefugnis an die Presse ging immer weiter bis Dietrich ab November 1940 auch mit seiner „Tagesparole" ausdrücklich auf der Pressekonferenz repräsentiert war.

3. Die Presseanweisungen und die Parteipresse Im Herbst 1933 wurde ein Volksentscheid zum Austritt aus dem Völkerbund verbunden mit Reichstagswahlen angesetzt. Die Vorbereitungen des Wahlkampfes ging die NS-Regierung staatsmännisch an: „Der Reichskanzler hat u.a. sich sehr stark kritisch über die nationalsozialistische Presse geäußert, die ausgesprochen schlecht sei und die sich endlich die bürgerliche Presse zum Vorbild nehmen solle. Solange sie aber nicht dasselbe leisten könne, solange solle sie die bürgerliche Presse zufrieden lassen. Dieser Hinweis ist im Zusammenhang zu verstehen mit der

« ebd., S. 5 « ebd. 44

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D P , 24. Jg. (1934), Nr. 49 v. 8. Dezember 1934, S. 9 Z u den unterschiedlichen Machtbereichen im Pressesektor s. vor allem K. D . Abel, Presselenkung im NS-Staat, Berlin 1968.

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A n o r d n u n g an die Partei überhaupt, f ü r die D a u e r des Wahlkampfes einen absoluten Burgfrieden zu beobachten und keinerlei Abrechnungen mit f r ü h e r e n Gegnern v o r z u n e h m e n . Zuwiderhandlungen innerhalb der N S D A P u n d ihrer Presse werden vom F ü h r e r mit größter Rücksichtslosigkeit geahndet, und ich weiß, d a ß im Rheinland bereits zwei nationalsozialistische Redakteure wegen Verstoß gegen den Burgfrieden fristlos entlassen worden sind. D e r Eine davon wird aus der Partei ausgeschlossen und es ist sämtlichen nationalsozialistischen Schriftleitern das Konzentrationslager angedroht, falls sie gegen die Anweisung verstoßen." Die Einschätzung der Situation ist f ü r die Journalisten der bürgerlichen Presse ambivalent: „Diese Entwicklung bedeutet grundsätzlich f ü r uns einen außerordentlich großen Fortschritt, hat aber auch eine Gefahr: In dem Maße, in dem stärker denn i e auch die nationalsozialistische Presse der Kontrolle bezüglich der Befolgung von Regierungsanweisungen u n t e r w o r f e n wird u n d in dem ihre Mitarbeiter auch persönlich zur V e r a n t w o r t u n g gezogen werden, in d e m Maße wächst natürlich auch der Z w a n g der Regierung keinerlei Verstöße seitens der bürgerlichen Presse zu dulden. Man will nicht, daß überall einheitlich geschrieben wird, man will, d a ß die Presse ihr lebendiges Gesicht behält, aber die k o n k r e t e n Anweisungen der Regierung und die Gesamtlinie müssen u n t e r allen U m s t ä n d e n innegehalten werden. Das bedeutet praktisch, daß bis in die kleinsten Einzelheiten hinein die Regierungsanweisungen die stärkste Berücksichtigung erfahren müssen." 4 6 In diesem Z u s a m m e n h a n g ist es wichtig, sich daran zu erinnern, daß die Parteizeitungen zunächst in der Mehrzahl kleine Provinzzeitungen waren, u n d erst im Laufe der Jahre durch das kaufmännische Geschick des ReichspressekammerPräsidenten u n d Generaldirektors des Eher-Konzerns, Max A m a n n , dieser Zustand geändert wurde. Eine A u s n a h m e stellte der „Völkische Beobachter" dar, der einerseits über eine hohe Auflage verfügte 4 7 und andererseits in den M e t r o p o l e n M ü n c h e n u n d Berlin mit einer eigenen Ausgabe sowie einer N o r d d e u t s c h e n u n d einer Süddeutschen Ausgabe erschien, die die U m g e b u n g der Großstädte stärker in ihrer Berichterstattung berücksichtigen. In der Regel aber waren die Parteizeitungen kleine Blätter, die in der Weimarer Republik ein kümmerliches Dasein fristen m u ß t e n und plötzlich durch die neuen Machtverhältnisse einen Zuwachs an Selbstbewußtsein bekamen. Diesem P h ä n o m e n k a m auch N o r b e r t Frei bei seiner U n t e r s u c h u n g der bayerischen Provinzpresse auf die Spur 48 . Er lenkt den Blick auf die Auswirkungen der neuen u n k o o r d i n i e r t e n NS-Pressepolitik in der Provinz u n d konstatiert eine Selbstanpassung bei den Pressevertretern, die die Machtü b e r n a h m e auf lokaler Ebene erheblich erleichterte. Bereits im M ä r z 1933 begann in Bayern der T e r r o r gegen die Linkspresse, wobei sich die NS-

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ZSg. 101/1/132 f. v. 20. Oktober 1933, NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 169 f. 1932: 165000, 1934: 330000 N. Frei, Nationalsozialistische Eroberung der Provinzpresse. Gleichschaltung, Selbstanpassung und Resistenz in Bayern, Stuttgart 1980 (Studien zur Zeitgeschichte. 17). 25*

Parteigrößen auf lokaler und regionaler Ebene für die 10 Jahre „Unterdrückung" revanchierten 4 9 . Frei schreibt dazu an anderer Stelle: „ O h n e die Bedeutung der von Goebbels forcierten inhaltlichen Gleichschaltung und der von Amanns Mannschaft betriebenen wirtschaftlichen Übernahme möglichst vieler bisher „bürgerlicher" Verlage (zuletzt erreichte der Eher-Trust einen Auflagenanteil von 82,5 % ) abschwächen zu wollen, m u ß hier der von der Forschung lange unterbewertete Einfluß lokaler NSDAP-Amtswalter und SA-Führer betont werden: Gerade in der Anfangsphase nationalsozialistischer Presse-Instrumentalisierung war das terroristische Potential „vor O r t " ein zwar nicht straff lenkbares, aber sehr wirkungsvolles Mittel der Einschüchterung und Gefügigmachung. Kleine NSFunktionäre, die sich, nun mächtig geworden, am vertrauten Lokalblatt zu rächen trachteten, das ihren Parteinachrichten jahrelang zu geringen oder gar keinen Raum gegeben hatte, wurden von den Provinzverlegern und -journalisten oft bedrohlicher empfunden als Befehle aus B e r l i n . " 5 0 Nach der plötzlichen Veränderung der politischen Machtverhältnisse sahen sich die ehemals einflußlosen Parteigenossen in die Situation gestellt, selbst zu unterdrücken und zu behindern. Daraus ergaben sich vor allem 1933 chaotische Zustände hinsichtlich der Befehlsgewalt und -ausgabe auf lokaler Ebene. Den Parteizeitungen, die sich lange am Rande des Existenzminimums bewegt hatten 5 1 , eröffneten sich ganz neue Möglichkeiten: die Beförderung zum „amtlichen O r g a n " , die übrigens nicht unmittelbar eine finanzielle Verbesserung bedeutete, da die amtlichen Anzeigen häufig unentgeltlich abzudrucken waren 52 , versprach dennoch ein gehobenes Ansehen. Daneben bestand zumindest die Hoffnung auf einen Informationsvorsprung durch die größere Nähe zur Informationsquelle und schließlich erwartete man durch eine verstärkte Abonnentenwerbung bei den Parteigenossen einen wirtschaftlichen Aufschwung, wobei die ausschwärmenden Werber nicht immer sehr sanft bei ihren Hausbesuchen vorgingen. Das führte dazu, daß der Präsident der Reichspressekammer sich zu einer seiner zahlreichen Anordnungen veranlaßt

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N. Frei, a.a.O. (1980), S. 39 N. Frei, Die Presse am Ende der Weimarer Republik. In: Die „Machtergreifung". Tagebuch einer Wende nach Presseberichten vom 1. Januar bis 6. März 1933, hrsg. v. Wieland Eschenhagen, Darmstadt, Neuwied 1982, S. 206. Das Handbuch der deutschen Tagespresse (4. Aufl. 1932, S. 27*) verzeichnet 120 NSDAP-Zeitungen. Ein Sopade-Bericht von 1936 setzt die Zahl für 1932 mit etwa 100 fest und schätzt die Gesamtauflage auf nicht höher als 1,5 Millionen. Sopade, 3. Jg. (1936), S. 817 ff. vgl. a. ZSg. 101/26/583 vom 19. Oktober 1933, NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 164. Im Vorfeld des Reichstags-Wahlkampfes vom 12. November wurde geregelt: „Was das Anzeigengeschäft im Wahlkampf betrifft, so ist ein Runderlaß herausgegangen, daß alle amtlichen Anzeigen nicht nur der Parteipresse, sondern auch der bürgerlichen Presse zur Verfügung gestellt werden müssen. Allerdings scheint die Auffassung vorzuherrschen, daß diese Anzeigen allgemein kostenlos aufgenommen werden sollen." s.a. N. Frei, a.a.O. (1980), S. 136 ff. Das Bekanntmachungswesen als Mittel nationalsozialistischer Pressepolitik, bes. S. 140 f.

26»

sah 5 '. Befreit v o n der B e d r o h u n g d u r c h den § 48 der N o t v e r o r d n u n g e n

des

R e i c h s p r ä s i d e n t e n d e r W e i m a r e r R e p u b l i k k o n n t e n die Parteizeitungen auch inh.iltlich aus d e m V o l l e n s c h ö p f e n . D o c h dabei m a c h t e sich die m a n g e l n d e Erfahr u n g mit den M e d i e n

negativ b e m e r k b a r .

A u c h bei der N e u g e s t a l t u n g

des

R u n d f u n k p r o g r a m m s m u ß t e n die N a t i o n a l s o z i a l i s t e n L e h r g e l d bezahlen, weil die H ö r e r auf die H ä u f u n g v o n M a r s c h m u s i k u n d politischen V e r a n s t a l t u n g e n i m P r o g r a m m a b l e h n e n d reagierten u n d damit eine Ä n d e r u n g der P r o g r a m m s c h w e r p u n k t e v o n n ö t e n war 5 4 . D i e neubesetzten ö r t l i c h e n P o l i z e i b e h ö r d e n ließen es sich nicht n e h m e n , die nlteingesessenen Verlage mit Z e i t u n g s v e r b o t e n z u malträtieren bis i m F r ü h j a h r 1934 auf D r ä n g e n der D e u t s c h e n A r b e i t s f r o n t eine A n w e i s u n g des Reichsinnenm i n i s t e r s erging, mit R ü c k s i c h t auf die A r b e i t s p l ä t z e keine Z e i t u n g s v e r b o t e m e h r zu

veranlassen,

sondern

stattdessen

eine M a ß r e g e l u n g

der

verantwortlichen

Schriftleiter d u r c h S c h u t z h a f t v o r z u n e h m e n 5 5 . V o r diesem H i n t e r g r u n d

kann

man die P r e s s e a n w e i s u n g e n auch als einen V e r s u c h G o e b b e l s ' betrachten, bis in die P r o v i n z hinein zu w i r k e n und sich ü b e r die P r o v i n z f u n k t i o n ä r e u n d die d a m i t v e r b u n d e n e n K o m p e t e n z s t r e i t i g k e i t e n h i n w e g z u s e t z e n . D i e s e Interpretation w i r d u n t e r m a u e r t d u r c h ein R u n d s c h r e i b e n des M i n i s t e r s aus d e m J a h r e 1935, in d e m er die Dienststellen in den G a u e n anweist, die Z e i t u n g e n v o n u n n ö t i g e n Belastungen zu verschonen 5 *. A u c h den P r e s s e a n w e i s u n g e n des J a h r e s 1934 ist z u e n t n e h m e n , d a ß i m m e r w i e d e r die zu neuen E h r e n g e k o m m e n e n P a r t e i g r ö ß e n „ v o r O r t " ihren M a c h t b e reich a u s z u d e h n e n v e r s u c h t e n , i n d e m sie sich d i r e k t a n die Presse w a n d t e n , o h n e den v o r g e s c h r i e b e n e n W e g ü b e r die D i e n s t s t e l l e n des R M V P einzuhalten 5 7 . A u f fallend ist auch, daß es eine R e i h e v o n A n w e i s u n g e n gibt, in denen a u s d r ü c k l i c h P a r t e i o r g a n e w e g e n ihrer I n f o r m a t i o n e n o d e r B e r i c h t e r s t a t t u n g auf d e r Pressek o n f e r e n z z u r e c h t g e w i e s e n w u r d e n 5 8 . A n d e r e r s e i t s gibt es auch Beispiele f ü r Ü b e r t r e t u n g e n v o n A n w e i s u n g e n seitens der P a r t e i z e i t u n g e n bei nicht gerade nebensächlichen T h e m e n 5 9 .

"

54 55

* 57

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Die „Anordnung zur Befriedung der wirtschaftlichen Verhältnisse im deutschen Pressewesen vom 13. Dezember 1933" trat am 1. Januar 1934 in Kraft und beinhaltete ein zweimonatiges Werbeverbot und danach reglementierte Bezieherwerbung, s.a. N . Frei, a.a.O. (1980), S. 129. s. dazu H. Pohle, Der Rundfunk als Instrument der Politik, Hamburg 1955, S. 273 ff. N . Frei, a.a.O. (1980), S. 58 Anm. 88 vgl. N . Frei, a.a.O. (1980), S. 133 Anm. 249. s. dazu ZSg. 102/1/27 (3) v. 29. Oktober 1934, NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 453. Zur Priorität der Berliner Anweisungen gegenüber „lokalen Instanzen", s.a. NSPresseanweisungen, 1: 33, S. 163. NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 22 (Deutsche Wochenschau), S. 518 (Angriff), S. 142, 176 f., 429 (National-Zeitung, Essen), S. 136, 220, 315 (Völkischer Beobachter). Weitere Reispiele im Jahresband 1935. NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 186 (Angriff), S. 95, 122, 147 (Völkischer Beobachter), S. 26/27, 290 (National-Zeitung, Essen).

27«

Ein besonders heikles Thema soll an dieser Stelle noch herausgegriffen werden, um zu demonstrieren, wie stark die Parteizeitungen ihre eigenen Auffassungen verfochten, auch wenn es gegen die „Staatsraison" ging. Im Juni 1934 kam die amerikanische Firma Woolworth in den Verdacht, sich am Boykott gegen die Einfuhr deutscher Waren nach Amerika zu beteiligen60. Das wurde vom Wirtschaftsministerium nicht bestritten, aber man richtete an die deutsche Presse die eindringliche Bitte, die Polemik „vorläufig zu unterlassen", weil die amerikanischen Einkäufer gerade unterwegs seien, um ihre Weihnachtsaufträge zu vergeben. Außerdem habe es die Firma in Amerika besonders schwer, weil sie rein arisch sei. Trotz dieser Anweisung beteiligte sich die parteieigene „Niedersächsische Tageszeitung" (Hannover) eifrig an der Kampagne gegen Woolworth und riet auf ihrer Titelseite den deutschen Käufern, sich zu überlegen, „ob man weiterhin sein Geld in die Läden der Woolworth-Co. trägt" 61 . Zwei Tage später erfolgte das offizielle Dementi, abgedruckt auf der zweiten Seite und mit einem distanzierenden Nachsatz der Redaktion: „ Woolworth. Die Geheime Staatspolizeistelle Hannover teilt uns mit: Zur Unterrichtung in Sachen Woolworth G.m.b.H. wird mitgeteilt, daß nach Angaben des Reichswirtschaftsministeriums, die in der Presse verbreiteten Nachrichten unrichtig sind. Die Firma ist arisch. Die Firma hat sich nicht für Boykott deutscher Waren in Amerika eingesetzt. Sie verkauft in Deutschland fast ausschließlich deutsche Ware. * Wie uns im übrigen unsere Berliner Schriftleitung drahtet, sind die Erhebungen über den Fall noch nicht abgeschlossen." 62 Ein anderes Mal (1935) ist es wieder ein Wirtschaftsthema, bei dem die Parteipresse Kritik einstecken muß63. An diesen Beispielen wird deutlich, daß die Presseanweisungen auch darauf abzielten, die (partei)eigene Presse zu „erziehen" und zu reglementieren und ihr Freiraum nicht viel größer war als der der privaten Zeitungen, sondern im Gegenteil an die eigenen Blätter viel strengere Maßstäbe angelegt wurden, weil bei ihnen häufig aufgrund des ideologischen Ubereifers die journalistische Professionalität zu kurz kam. Zähneknirschend wurden den NS-Journalisten deswegen die Vertreter der „Systempresse" als Vorbilder vorgehalten, die es zu übertreffen galt. Diese Hypothese, die gestützt wird durch die Befunde, die Norbert Frei für die bayerische Provinz erhoben hat, deutet darauf hin, daß die Nationalsozialisten, an ihrer Spitze Hitler und Goebbels als selbsternannte „Medienexperten", sehr wohl die medienspezifischen Defizite der eigenen Partei erkannten und ungeduldig auf Abhilfe sannen, indem sie eine einheitliche Journalistenausbildung auf den Weg brachten und förderten. So sollten jedenfalls die Probleme der eigenwilligen Presse, in Privat- oder Parteibesitz in der Zukunft obsolet werden.

60 61

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28»

NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 229 f. N T Z , Nr. 130 v. 6. Juni 1934, S. 1 N T Z , Nr. 132 v. 8. Juni 1934, S. 2 s. dazu ZSg. 101/5/204/Nr. 1405 v. (22. Juni 1935)

Β. Die Presseanweisungen 1934

4. Die Sammlungen ZSg. 101 und ZSg. 102 im Vergleich64 (Editionstechnische

Erläuterungen)

W ä h r e n d f ü r das J a h r 1933 in der Hauptsache die Presseanweisungen der Dienatag-Sammlung (ZSg. 101) überliefert sind u n d in der Sammlung Sänger (ZSg. 102) nur vereinzelte offizielle A g e n t u r e x t e enthalten waren und die Wiedergabe demnach einigermaßen einheitlich zu gestalten war, wird ab O k t o b e r 1934 die Parallelüberlieferung konsequent berücksichtigt 6 5 . Weicht die Lesart der ZSg. 102-Texte von der in den übersichtlicheren ZSg. 101-An Weisungen ab, wird das im K o m m e n t a r verzeichnet. Ansonsten wird n u r auf die Sammlung ZSg. 102 verwiesen. U m die durchgängigen Fernschreibertexte besser zu strukturieren und die entsprechenden Anweisungen besser auffinden zu können, w u r d e n die einzelnen angesprochenen T h e m e n durchnumeriert und die entspechende Zahl in Klammer hinter die Signatur gesetzt z.B. ZSg. 102/1/47 (2) v o m 11. O k t o b e r 1934"·. Dabei ist zu beachten, daß die N u m m e r n der Fernschreibertexte keine Reihenfolge anzeigen, sondern nur Kennzeichnungen sind, die von den Originalen ü b e r n o m m e n wurden, um die Z u o r d n u n g zu erleichtern. Die Fahnen des Fernschreiberaustausches zwischen der Berliner Redaktion und der F r a n k f u r t e r Zentrale der F Z wurden täglich durchnumeriert, u m die Vollständigkeit auf beiden Seiten zu gewährleisten und u m Referenzgrößen zu haben, auf die man sich beziehen konnte. Da aber nicht die gesamte K o m m u n i k a t i o n überliefert ist, also alle Briefe, redaktionsinterne Anfragen und A n t w o r t e n usw., erscheinen die Ziffern aus heutiger Sicht willkürlich u n d bedeutungslos. Bei den Anweisungen der Sammlung ZSg. 102 ist das Datum als Ausgangspunkt zur Identifizierung noch wichtiger als bei ZSg. 101, w o die Anweisungen einzeln durchnumeriert sind (was auch nicht immer eindeutig ist). W e n n eine Anweisung aus ZSg. 102 nicht zitiert, sondern n u r auf sie hingewiesen wird, bedeutet das, daß sie inhaltlich identisch ist mit der entsprechenden ZSg. 101-Anweisung, vorausgesetzt, beide haben dasselbe D a t u m . H a t die ZSg. 102-Anweisung ein abweichendes D a t u m , ist sie dort verzeichnet. Auf alle Fälle empfiehlt sich bei der Suche der Weg über das chronologische Register.

64

65

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Für die allgemeinen Editionsprinzipien s. NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 53* - 59* bzw. 122* -129*. s.a. NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 391 ff. Zum optischen Vergleich der beiden Überlieferungen werden hier wiedergegeben ZSg. 101/4/211 v. 10. Dezember 1934, S. 560 ff. und ZSg. 102/1/63 v. 23. Oktober 1934, S. 434. s.a. NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 57*f.

29*

ZSg.

101/4/211

u.

10.

Dez.

1934

B e s t e l l u n g e n a . d.Presaekenf ereni v.10.12.34 Anweisung; Nr.

969

11

Ss w i r d g e b e t e n , k e i n e r l e i J^rörterungen Uber d i e P e r s e n a l besetzung des Neuaufbaus der W i r t s c h a f t Insbesondere der Reichegruppe I n d u s t r i e zu p f l e g e n . Insbesondere s e i l der Name des G e s c h ä f t s f ü h r e r s des Relchsatandes der I n d u s t r i e S r . ^ e r r l e n i c h t genannt « e r d e n . Anweisung Hr.

970

S i e a l s I n f e r m a t i c i gegebene Begründung des Reiozisgeseties ü b e r das Kreditwesen s e i l nioht v e r ö f f e n t l l o h t « e r d e n . Duroh eine D e & e i s o h r e i t u n g d i e s e r f r ü h e r e n Anweisung h a : ein nestdeutsohes B l a t t d i e Begründung v e r ö f f e n t l l o h t . Das g i b t aber anderen Leitungen n i c h t das Reoht, d i e s e Begründung zu v e r ö f f e n t l i c h e n . Anweisung Mr.

971

Der B e r i c h t d e r H e l c h s a n s t a l t Uber d i e Sntwioklung der A r b e l t s l e s l g k e l t im Nevember w e i s t zum e r s t e n liai e i n e Verme^run,; der Zahl d e r A r b e i t s l e s e n a u f . Das 1 s t ganz n a t u r l i c h duroh d i e J a h r e s z e i t b e d i n g t . Ks w i r d g e b e t e n , diesen B e r i c h t v e r s i c h t i g aufzumachen zusammen mit einem amtlichen Kemnentar. Anweisung Nr.

972

D i e Meldungen Uber Bauowelltransaktlenen zwlschefl De-.jtacnland und Amerika s e i l e n mit g r ö s s t e r V e r s i e h t gebracht werden. Joaoeaeaüere s e i l e n amerikanische Ueldungen Uber eine N e r v e s l t à t deutsaner I r a i s » i n d i e s e r A n g e l e g e n h e i t n i c h t georacht « e r d e n . Deutschland wartet ab, w i e s l o h d i e Amerikaner entscheiden.

Gesehen:

Hbg. 1.00 Ohr Brei.1.0Ç · SìlBB e

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I N Of. PF£SSEKCNFE!3H7 BURBE 2 Ι Γ WEISUNG E R T E I L T , UIBER DIE MORGD S T A T T F I N D E N D E ? A U F S I C H T S R A T S S I T ? L H C M V C N HAPAG - L L O Y D H U R D I E O F F I ZULLE« VERLAUTBARUNGEN DER G E S E L L S C H A F T E N Z U VEROEFFENTTICHTN. D I E S I Κ C O I N E D KOMMT» NN KOMMITTIERT W E R D E N . NICHT VEROEFFTNTLIWT WERDEN D U E R F E H I R G E N D W I L C M E IM O F F I Z I E L L E N K O F T L U N I Q U E N I C H T » T H A L T W I Τ ATS A C H I N . DAS R E I C H S V E R K K R S M I N I S T E R I UM HAT F E W E R G E B E T » .

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H A D I C B I D : ADIDSKUNGD) DER S E E S C H I F F A H R T JUCHT 2 U B R I N G E N , SONDERN EINE A U L I C H E MITTEILUNG. D I E F U I S E N D E D E R WOCHE Z U E R W A R T W IST. A B Z U W A R T E N . AUCH AUS A U S L A W D I S C H E N S C H I F F A H R T S K R E I S W UND Ζ Γ Ι T U N G W SOLLEN SOLCHE NACHRICHTEN N I C H T UEPESNOFTON WERDEN.

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Die ausführlichen aber sporadischen Informationsberichte in ZSg. 102, die nicht wie in ZSg. 101 sonderlich gekennzeichnet, sondern nur vom Inhalt her zu identifizieren sind, stellen meistens Interpretationen eines Themas dar, also Hintergrund-Informationen und keine konkreten Presseanweisungen. Sie werden in den Kommentaren aufgegriffen, aber nicht in ihrer Gesamtheit ediert. Der Erkenntniswert, der im Vergleich der beiden Sammlungen liegt, basiert auf der Selektion, die die Journalisten politisch unterschiedlich orientierter Zeitungen67 vorgenommen haben. Welche Presseanweisungen sind in den beiden Sammlungen übereinstimmend überliefert, welche nicht, wie wurden diese Anweisungen in den diversen Blättern umgesetzt? Daran läßt sich exemplarisch die Bandbreite journalistischer Möglichkeiten ermessen. Außerdem wird die Vollständigkeit der insgesamt ergangenen Presseanweisungen zu einem großen Teil, wenn auch nicht ganz erreicht, wie im Jahre 1935 zu sehen sein wird, in dem die Uberlieferung der Sammlung ZSg. 110 einsetzt, die ausführliches Korrespondenzmaterial beinhaltet6®. Doch, wie bereits an anderer Stelle ausgeführt", ist die Vollständigkeit der Presseanweisungen gar nicht so entscheidend als Beleg der nationalsozialistischen Presse- und Informationspolitik.

5. Besondere Anweisungsthemen Die hier edierten Presseanweisungen 1934 spiegeln die im Kapitel A. 1. erwähnten politischen Ereignisse nicht in gleicher Weise wider, da die Alltagspolitik und die wichtigen Ereignisse vorrangig durch die DNB-Agenturmitteilungen abgedeckt wurden und die Presseanweisungen eine zusätzliche Informationsquelle bzw. Lenkungsmöglichkeit darstellten, anhand derer man die offizielle Veröffentlichungsstrategie verfolgen kann70. Im folgenden soll auf einige besonders bemerkenswerte Beispiele hingewiesen werden: a) Androhung und Durchführung von Sanktionen gegenüber Journalisten Immer wieder werden im Zusammenhang mit den NS-Presseanweisungen die Sanktionen erörtert, mit deren Hilfe die Berücksichtigung der offiziellen Anweisungen erreicht werden sollte. Dabei muß unterschieden werden zwischen dem Beleg für die Androhung und dem Beleg für die Durchführung. Dazu gibt es eine Anweisung, die sich eigens mit der Bedeutung der Sperrvermerke beschäftigt7'. Sie besagt, daß der Termin, zu dem eine Meldung frühestens gebracht werden darf, der Zeitpunkt ist, „da die betreffende Zeitung in die Hände des Lesers gelangt". Darüber hinaus wird angedroht, „daß künftighin alle Verstösse gegen

67 48

69 70 7

·

s. dazu NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 59*ff. s. dazu NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 53*.

NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 59*. NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 117*

ZSg. 101/3/254/Nr. 551 v. 20. Juni 1934, NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 246

32*

Sperrvermerksvorschriften streng geahndet w ü r d e n " . Weitere Ausführungen zur „Strenge" werden allerdings nicht gemacht. Aus der Rechtsprechung der Berufsgerichte im Jahre 1935 ist ein Fall dokumentiert, bei dem es um die „Nichtbeachtung eines amtlichen Sperrvermerks" ging. Sie wurde nach dem § 15 SLG geahndet (Verpflichtung zur gewissenhaften Berufsausübung) und mit einer O r d nungsstrafe von 100 R M belegt 72 . Ein anderes Beispiel für die Androhung von Sanktionen ist das Verbot, Kombinationen über eine etwaige Nachfolge Hindenburgs anzustellen 73 . Eine Ubertretung sollte mit Zeitungsverbot und mit Entzug der Schriftleiterkarte geahndet werden. Es blieb aber nicht bei den Androhungen: Für 1934 sind zwei Fälle dokumentiert, in denen auch Konsequenzen gezogen wurden. Der Aufenthaltsort Hitlers an seinem Geburtstag (Obersalzberg) wurde in der Pressekonferenz mitgeteilt, obwohl es normalerweise keine Vorankündigungen für seine Reisen gab. Dennoch meldete das „Acht-Uhr-Abendblatt" in einer Schlagzeile, „daß der Führer seinen Geburtstag in Berlin verlebe". Diese Meldung brachte dem Hauptschriftleiter und verantwortlichen Schriftleiter eine Anzeige vor dem zuständigen Berufsgericht ein. Außerdem wurde die entsprechende Ausgabe der Zeitung beschlagnahmt 74 . Bei dieser Gelegenheit sollte allerdings darauf hingewiesen werden, daß zum selben Zeitpunkt eine Anweisung, in der ein Kommentar zu einer Goebbels-Rede angeregt wurde, den Protest der angesprochenen Journalisten erregte und sie dieses Ansinnen ablehnten: „Auf G r u n d der gestrigen Ausführungen des Ministers Goebbels, die eine unterschiedslose Diffamierung aller nichtnationalsozialistischen Journalisten enthält, sind wir nicht in der Lage, einen Kommentar zu schreiben, der unseren Auffassungen entsprechen und andererseits in Ubereinstimmung mit dem heute Möglichen stehen würde. Wir bitten gegebenenfalls selber einen Kommentar zu schreiben, falls Sie nicht der Auffassung sind, daß die Selbstachtung eines bürgerlichen Journalisten eine Stellungnahme verbietet.. . ." 75 Der Kommentar unterblieb dann auch in den „Hamburger Nachrichten". Auf der Pressekonferenz wurde schließlich, wenn auch als vertrauliche Information und nicht als Presseanweisung, mitgeteilt, was derjenige zu erwarten hatte, der Informationen an Dritte weitergab 76 : „Der Leiter der Pressekonferenz, Ministerialrat Jahncke, gab heute folgendes bekannt: Der Bürgermeister a.D. Hesslein, als Vertreter der „Tilsiter Allgemeinen Zeitung" wird mit dem heutigen Tage aus der Pressekonferenz ausgeschlossen und aus der Schriftleiterliste gestrichen, weil

72

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74 75 7fi

DP, 25. Jg. (1935), Nr. 19 v. 11. Mai 1935, S. 231 ZSg. 101/4/45/Nr. 631 v. 1. August 1-934, NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 299 ZSg. 101/3/181/Nr. 466 v. 20. April 1934, NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 194 ZSg. 101/3/182 v. 20. April 1934, NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 195 ZSg. 101/27/193 v. 25. Mai 1934 (wichtige Informationen aus der Pressekonferenz)

33*

er entgegen den Vorschriften und eingegangenen Verpflichtungen Informationen der Pressekonferenz an dritte Personen, Wirtschaftler etc. weitergegeben hat ohne Wissen des Propagandaministeriums. Dr. Jahncke machte ferner einen zweiten Fall bekannt, in dem eine Ausschlußentscheidung zwar noch nicht gefällt worden ist, aber doch zu erwarten steht. Auch in diesem Fall sind Informationen an eine dritte Seite gelangt, die dem Propagandaministerium nicht offiziell mitgeteilt worden war. Bei dieser Gelegenheit möchten wir noch einmal mit allem Nachdruck darauf aufmerksam machen, daß unsere vertraulichen Informationen lediglich und ausschließlich nur für die Hauptschriftleitung und den jeweils zuständigen Ressortleiter bestimmt sind und daß eine weitere Verbreitung unserer Mitteilungen unter allen Umständen unstatthaft ist. Die heute in der Pressekonferenz behandelten Vorgänge zeigen, daß das Propagandaministerium mit Recht unnachsichtlich gegen die bei Indiskretionen gefassten Schuldigen vorgeht. Wir halten uns aus diesem Grunde für verpflichtet, auf den Ernst der bisherigen Anordnungen des Propagandaministeriums in dieser Hinsicht hinzuweisen, gez. Dr. Kausch." Anhand dieser Beispiele kann man den Schluß ziehen, daß die Strafen bei Indiskretionen aus der Pressekonferenz in der Ausführung nicht so drastisch waren, wie häufig behauptet wird, jedenfalls was die Jahre 1933 und 1934 angeht. Die beiden von Lochner und Shirer 1935 bzw. 1936 berichteten Fälle77, in denen die Weitergabe von Informationen an die Auslandskorrespondenten mit der Todesstrafe (umgewandelt in lebenslänglich) geahndet wurde, hatten durch die Einrichtung des Volksgerichtshofes (Juli 1934), eine neue, andere juristische Grundlage78· b) Der 30. Juni 1934 Noch im April war die deutsche Presse aufgerufen, die Rede des „Ministers Röhm" bevorzugt aufzumachen. Er sprach über „die nationalsozialistische Revolution und die SA".79 Mit der Meldung über den SA-Urlaub*0 beginnen die Presseanweisungen zu der sich anbahnenden Katastrophe. Auffallend daran ist zunächst, daß die Geheimniskrämerei um die Mordaktionen bis in die Pressekonferenz fortgeführt wird und es nur wenige Anweisungen direkt zu diesem Thema gibt, wie überhaupt die gesamte Presse nach dem 30. Juni nur am Rande über das Blutbad 77 71

79

NS-Presseanweisungen, 1: 33, S. 37*. Entsprechend lautete eine Anweisung aus dem Jahre 1935: „Aus gegebenem Anlaß" erinnerte heute Ministerialrat Jahncke daran, daß die Mitteilungen aus der Pressekonferenz unter dien Umständen vertraulich behandelt werden müßten und nur an die Berechtigten weitergegeben werden dürften. Es droht der Landesverratsparagraph. (ZSg. 102/1 v. 18. Oktober 1935). ZSg. 101/3/178/Nr. 460 v. 18. April 1934, S. 190 f. Interessant ist in diesem Zusammenhang die Berichtigung der FZ, in der nachgetragen wird, daß Röhm der Hauptredner des Abends war. ZSg. 101/3/263/Nr. 564 v. 26. Juni 1934, NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 253

34·

schreibt. Die breite Öffentlichkeit wurde nicht von dem tatsächlichen Ausmaß der Vorgänge unterrichtet, und auch die Journalisten erfuhren nicht viel mehr. Es war eine Nachrichtensperre verhängt worden, damit nur die offiziellen Verlautbarungen den Weg in die Zeitungen fanden und keine eigenen Informationen . Sogar die Todesanzeigen fielen der Zensur zum Opfer. Offensichtlich war die Todesanzeige von Erich Klausener in der „Germania" („Er wurde uns nach einem Leben der Liebe und des Opfers für Familie, Kirche und Vaterland am 30. Juni 1934 plötzlich entrissen") der Anlaß für das Veröffentlichungsverbot. Zunächst war der Tod von den deutschen Behörden als Selbstmord ausgegeben worden, worauf der Vatikan eine Erwiderung brachte. Die Einfuhr der „Neuen Zürcher Zeitung", die über diesen Sachverhalt in aller Ausführlichkeit berichtet hatte, wurde für 14 Tage verboten. Wie später im Krieg war die Umsicht der Propagandaverantwortlichen so groß, daß auch der Inseratenteil mit seinem speziellen Informationsgehalt berücksichtigt wurde. Die gesamte Aktion war also kein Medienereignis, wie heute vielfach in Unkenntnis der NS-Propagandataktik angenommen wird. Vielmehr wurden die Vorfälle heruntergespielt und als lästige aber notwendige Pflicht dargestellt, die Hitler im Interesse Deutschlands zu erfüllen hatte. Die Zeitungen gaukelten einen „normalen" Alltag vor, und die Presseanweisungen zeigen, warum. Die Presseanweisungen des Jahres 1934 und ihre Umsetzung sind eine erneute Bestätigung dafür, daß die deutsche Presse auch nach der nationalsozialistischen Machtübernahme keine homogene Gruppe war, die wie eine Kompanie einheitlich auf jeden Befehl reagierte. Die diversen Presselenkungsmaßnahmen82 erwiesen sich in der Ausführung als untauglich, um die „totale Gleichschaltung" der Journalisten zu erreichen, wobei zu berücksichtigen ist, daß sich nicht nur die bürgerlichen Journalisten der Vereinheitlichung widersetzten, sondern auch die mit neuem Selbstbewußtsein ausgestatteten nationalsozialistischen Journalisten, die möglicherweise davon ausgingen, daß sie sich außerhalb der Vorschriften stellen konnten, die ihr Reichsleiter Goebbels für die gesamte Presse erließ. Goebbels hatte auf diese Weise die Möglichkeit, als Minister seine Zuständigkeit für beide Bereiche (Partei- und Privat-Presse) zu demonstrieren, die ihm auf der Parteiebene, auf der Otto Dietrich weisungsbefugt war, versagt blieb. Vor diesem Hintergrund sind die Rügen und Verweise zu sehen, die sich die NS-Organe auf der Pressekonferenz gefallen lassen mußten. Auf der lokalen Ebene lief das Gerangel um die Zuständigkeiten nicht so geregelt ab, dennoch war es in der kurzen Zeit seit der Machtübernahme nicht möglich, geeignete Disziplinierungsmaßnahmen zu entwickeln, die im Zuge der allgemeinen Zentralisierung und „Verreichlichung" der Institutionen die Verantwortlichkeiten nach Berlin verlagerten, und es war weiterhin nicht möglich, sie

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ZSg. 101/4/5/Nr. 582 v. 4. Juli 1934, NS-Presseanweisungen, 2: 34, S. 265 s. dazu NS-Presseanweisungen, 1: 33, S.23* - 29*. 35*

von dort aus mit dem nötigen Nachdruck auszuüben. Die Presseanweisungen waren ein Instrument zur Reglementierung der nationalsozialistischen Presse ebenso wie der Presse des „alten Systems", die nach Kräften abgebaut werden sollte, da man ihr anders nicht Herr werden konnte. Die inhaltliche Presselenkung war nicht ausreichend für die Ansprüche der NS-Ideologen, in der Konsequenz verlegten sie sich darauf, die ökonomische Presselenkung zu verstärken. Die AmannAnordnungen vom April 1935w sind ein deutlicher Beweis für die Taktik, unliebsame Zeitungen und die in ihnen beschäftigten Journalisten durch Entzug der wirtschaftlichen Existenz mundtot zu machen oder zumindest durch entsprechende Drohungen einzuschüchtern. Dennoch zeugt eine ständig ansteigende Zahl der täglichen Presseanweisungen im Jahr 1935 dafür, daß die inhaltliche Presselenkung weiterhin für effektiv gehalten und entsprechend eingesetzt wurde. Nicht nur mit dem heutigen Wissen um die weitere historische Entwicklung sind dabei sehr früh die Themen auszumachen, die für den Erfolg des Nationalsozialismus von besonderer Bedeutung waren (Rassenpolitik, Aufrüstung, Arbeitslosigkeit, Überwindung des Versailler Vertrages).

83

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s. dazu NS-Presseanweisungen, 3: 35.

Editions- und Dokumentationsteil

-

III

Chronologisches der

Register

flnueisunpen

Erläuterungen zum chronologischen

Register

Die edierten Presseanuieisungen sind ausgehend vom Datum verzeichnet.

In den Jahrgängen 1934 ff zeigen in einfache Klammern

gesetzte

Signaturen generell an, daß es sich hierbei um Fundstellen handelt, die im Kommentar angesiedelt sind.

Ein in einfache Klammer gesetztes Datum signalisiert eine Presseanueisung, die nicht datiert war.

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101/3/1/Nr. 147 101/3/2/Nr. 148 101/3/3/Nr. 149 101/3/4/Nr. 150 101/3/5/Nr. 151 101/3/5/Nr. 152 101/3/5/Nr. 153 101/3/5/Nr. 154 101/3/6/Nr. 155 101/3/6/Nr. 156 101/3/7/Nr. 157 101/3/8/Nr. 158 101/3/8/Nr. 159 101/3/8/Nr. 160 1 0 1 / 3 / g / N r . 161 101/3/10/Nr. 162 101/3/10/Nr. 163 101/3/11/Nr. 164 101/3/12/Nr. 165 101/3/12/Nr. 166 101/3/13/Nr. 166((a)) 101/3/13/Nr. 167 101/3/13/Nr. 168 101/3/13/Nr. 169 101/3/14/Nr. 170 101/3/14/Nr. 171 101/3/15/Nr. 172 101/3/15/Nr. 173 101/3/16/Nr. 174 101/3/16/Nr. 175 101/3/17/Nr. 176 101/3/17/Nr. 177 101/3/17/Nr. 178 101/3/18/Nr. 179 101/3/18/Nr. 180 101/3/19 101/3/20/Nr. 181 101/3/21/Nr. 182 lOl/3/22/Nr. 183 101/3/23/Nr. 184 101/3/23/Nr. 185 101/3/23/Nr. 186 101/3/24/Nr. 187 101/3/25/Nr. 188 101/3/26/Nr. 189 101/3/26/Nr. 190 101/3/27/Nr. 191 101/3/27/Nr. 192

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101/3/57/Nr. 236 101/3/57/Nr. 237 101/3/57/Nr. 238 101/3/58/Nr. 239 101/3/59/Nr. 240 101/3/59/Nr. 241 101/3/59/Nr. 242 101/3/59/Nr. 243 101/3/60/Nr. 244 101/3/60/Nr. 245 101/3/60/Nr. 246 101/3/60/Nr. 247 101/3/60/Nr. 248 101/3/60/Nr. 249 101/3/61/Nr. 250 101/3/62/Nr. 251 101/3/62/Nr. 252 101/3/63/Nr. 253 101/3/64/Nr. 254 101/3/64/Nr. 255 101/3/65/Nr. 256 101/3/65/Nr. 257 101/3/66/Nr. 25B 101/3/66/Nr. 259 101/3/66/Nr. 260 101/3/67/Nr. 261 101/3/6B/Nr. 262 101/3/68/Nr. 263 101/3/68/Nr. 264 101/3/68/Nr. 265 101/3/69/Nr. 266 101/3/70 - 71 101/3/72/Nr. 267 101/3/72/Nr. 268 101/3/73/Nr. 269 101/3/73/Nr. 270 101/3/73/Nr. 271 101/3/74/Nr. 272 101/3/74/Nr. 273 101/3/74/Nr. 274 101/3/74/Nr. 275 101/3/74/Nr. 276 101/3/74/Nr. 277 101/3/74/Nr. 278 101/3/75/Nr. 279 101/3/76/Nr. 280 101/3/77/Nr. 281 101/3/77/Nr. 282 101/3/78/Nr. 283

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1 0 1 / 3 / 7 9 / N r . 284 101/3/79/Nr. 2B5 1 0 1 / 3 / 8 0 / N r . 286 101/3/81/Nr. 287 1 0 1 / 3 / 8 2 / N r . 288 1 0 1 / 3 / 8 3 / N r . 289 l O l / 3 / 8 4 / N r . 290 1 0 1 / 3 / 8 4 / N r . 291 101/3/85 101/3/86/Nr. 292 101/3/87 = 101/27/7) 1 0 1 / 3 / 8 8 / N r . 293 1 0 1 / 3 / 8 9 / N r . 294 101/3/89/Nr. 295 1 0 1 / 3 / 9 0 / N r . 296 101/3/91/Nr. 297 1 0 1 / 3 / 9 2 / N r . 298 1 0 1 / 3 / 9 3 / N r . 299 1 0 1 / 3 / 9 3 / N r . 300 1 0 1 / 3 / 9 3 / N r . 301 1 0 1 / 3 / 9 3 / N r . 302 1 0 1 / 3 / 9 4 / N r . 303 1 0 1 / 3 / 9 5 / N r . 304 1 0 1 / 3 / 9 5 / N r . 305 1 0 1 / 3 / 9 5 / N r . 306 101/3/95/Nr. 307 1 0 1 / 3 / 9 6 / N r . 308 1 0 1 / 3 / 9 6 / N r . 309 1 0 1 / 3 / 9 6 / N r . 310 1 0 1 / 3 / 9 6 / N r . 311 101/3/97/Nr. 312 1 0 1 / 3 / 9 8 / N r . 313 1 0 1 / 3 / 9 9 / N r . 314

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ZSg. 1 0 1 / 3 / l 2 B / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 0 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 0 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 1 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 1 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 1 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 1 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 1 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 1 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 2 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 2 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 2 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 3 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 3 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 4 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 5 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 6 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 7 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 8 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 9 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 0 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 1 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 2 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 3 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 4 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 5 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 6 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 7 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 7 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 7 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 7 / N r . ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 8 / N r .

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ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

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101/3/149/Nr. 101/3/149/Nr. 101/3/149/Nr. 101/3/149/Nr. 101/3/149/Nr. 101/3/149/Nr. 101/3/150/Nr. 101/3/152/Nr. 101/3/152/Nr. 101/3/153/Nr. 101/3/154/Nr. 101/3/155/Nr. 101/3/155/Nr. 101/3/155/Nr. 101/3/156/Nr. 101/3/156/Nr.

Seite

Jahr

Monat

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1934

April

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10 11 12

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16

17 18

19

XI

-

Signatur ZSo. 1 0 1 / 3 / 1 5 6 / N r . 419 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 5 7 / N r . 420 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 5 8 / N r . 421 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 5 9 / N r . 422 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 5 9 / N r . 423 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 5 9 / N r . 424 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 5 9 / N r . 425 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 0 / N r . 426 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 1 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 2 - 163 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 4 / N r . 427 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 4 / N r . 428 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 4 / N r . 429 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 5 / N r . 430 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 6 / N r . 431 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 6 / N r . 432 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 7 / N r . 433 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 Β / Ν Γ . 434 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 8 / N r . 435 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 8 / N r . 436 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 6 9 / N r . 437 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 0 / N r . 438 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 0 / N r . 439 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 2 / N r . 440 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 3 / N r . 441 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 4 / N r , 442 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 4 / N r . 443 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 4 / N r . 444 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 4 / N r . 445 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 5 / N r , 446 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 5 / N r , 447 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 5 / N r , 448 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 5 / N r , 449 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 5 / N r , 450 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 6 / N r . 451 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 6 / N r . 452 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 6 / N r . 453 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 7 ' N r , 454 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 7 / N r . 455 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 7 / N r , 456 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 8 / N r . 457 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 8 / N r . 458 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 8 / N r . 459 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 8 / N r . 460 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 9 / N r . 461 Z S g . , 1 0 1 / 3 / 1 7 9 / N r . 462 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 7 9 / N r . 463

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- XII Jahr 1934

Monat flpril

Tag

Signatur

20

ZSo. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

101/3/180/Nr. 101/3/181/Nr. 101/3/181/Nr. 101/3/181/Nr. 101/3/182 101/3/183/Nr. 101/3/183/Nr. 101/3/183/Nr. 101/3/184/Nr. 101/3/185/Nr. 101/3/1B6 101/3/187/Nr. 101/3/188/Nr. 101/3/189/Nr. 101/3/190/Nr. 101/3/191/Nr. 101/3/196/Nr. 101/3/206/Nr.

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

101/3/209/Nr. 101/3/209/Nr. 101/3/209/Nr. 101/3/210/Nr. 101/3/210/Nr. 101/3/210/Nr. 101/3/211/Nr. 10l/3/21l/Nr. 101/3/212/Nr. 101/3/212/Nr. 101/3/213/Nr. 101/3/214/Nr. 101/3/215/Nr. 101/3/215/Nr. 101/3/216/Nr. 101/3/216/Nr. 101/3/216/Nr. 101/3/217/Nr. 101/3/218/Nr. 101/3/219/Nr. 101/3/220/Nr. 101/3/220/Nr. 101/3/220/Nr. 101/3/221/Nr. 101/3/221/Nr. 101/3/222/Nr. 101/3/223/Nr. 101/3/224 101/3/225

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-

XIII

-

Jahr

Monat

Tag

Signatur

1934

r»lai

25

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSq. ZSg. ZSg. ZSg.

101/3/226/Nr. 101/3/226/Nr. 101/3/227/Nr. 101/3/227/Nr. 101/3/228/Nr. 101/3/228/Nr. 101/3/228/Nr. 101/3/229/Nr. 101/3/230/Nr. 101/3/230/Nr.

507 508 509 510 511 512 513 514 515 516

221 221 222 222 222 223 223 224 224 225

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. (ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSQ. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

lOl/3/231/Nr. 101/3/231/Nr. lOl/3/232/Nr. lOl/3/232/Nr. lOl/3/233/Nr. 101/3/233/Nr. 101/3/234/Nr. 101/3/235/Nr. 101/3/235/Nr. 101/3/235/Nr. 101/3/235/Nr. 101/3/236/Nr. 101/3/238/Nr. 101/3/238/Nr. 101/3/239/Nr. 101/3/240) 101/3/241/Nr. 101/3/241/Nr. 101/3/243/Nr. 101/3/244/Nr. 101/3/245/Nr. 101/3/245/Nr. 101/3/245/Nr. 101/3/245/Nr. 101/3/246 101/3/247/Nr. 101/3/248/Nr. 101/3/248/Nr. 101/3/248/Nr. 101/3/248/Nr. 101/3/248/Nr. 101/3/249/Nr. 101/3/250 101/3/251/Nr. 101/3/252/Nr. 101/3/253/Nr. 101/3/253/Nr. 101/3/254/Nr.

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-

XIV -

Jahr

Plonat

Tag

Signatur

1934

Juni

21

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

101/3/256/Nr. 101/3/258/Nr. 101/3/258/Nr. 101/3/259/Nr. 101/3/260/Nr. 101/3/260/Nr. 101/3/261/Nr. 101/3/261/Nr. 101/3/261/Nr. 101/3/261/Nr. 101/3/261/Nr. 101/3/262/Nr. 101/3/263/Nr. 101/3/264/Nr. 101/3/264/Nr. 101/3/265/Nr. 101/3/265/Nr. 101/3/265/Nr. 101/3/266/Nr. 101/3/267/Nr. 101/3/267/Nr, 101/3/268/Nr.

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

101/4/2/Nr. 101/4/2/Nr. 101/4/2/Nr. 101/4/2/Nr. 101/4/2/Nr. 101/4/3/Nr. 101/4/3/Nr. 101/4/1/Nr. 101/4/4 101/4/5/Nr. 101/4/5/Nr. 101/4/6/Nr. 101/4/7/Nr. 101/4/8/Nr. 101/4/8/Nr. 101/4/8/Nr. 101/4/9/Nr. 101/4/13/Nr. 101/4/13/Nr. 101/4/14/Nr. 101/4/15/Nr. 101/4/16/Nr. 101/4/16/Nr. 101/4/17/Nr. 101/4/17/Nr. 101/4/17/Nr.

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Monat

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20 21 23 25

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XV

-

Signatur ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

101/4/18/Nr. 101/4/18/Nr. 101/4/19/Nr. 101/4/19/Nr. 101/4/20/Nr. 101/4/20/Nr. 101/4/21/Nr. 101/4/22/Nr. 101/4/23/Nr. 101/4/23/Nr. 101/4/24/Nr. 101/4/24/Nr. 101/4/25/1. 101/4/25/2. 101/4/25/3. 101/4/25/4. 101/4/26/Nr. 101/4/26/Nr. 101/4/26/Nr. 101/4/27/Nr.

(ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

101/27/275) 101/4/28/Nr. 101/4/29/Nr. 101/4/29/Nr. 101/4/30 101/4/31/Nr. 101/4/31/Nr. 101/4/32 lOl/4/33/Nr. 101/4/34/Nr. 101/4/35/Nr. 101/4/36/Nr. 101/4/37/Nr. 101/4/37/Nr. 101/4/38 101/4/39/Nr. 101/4/39/Nr. 101/4/40/Nr. 101/4/41/Nr. 101/4/42/Nr. 101/4/43 101/4/44

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

lOl/4/45/Nr. 101/4/45/Nr. 101/4/47/Nr. 101/4/4Β/ΝΓ. 101/4/50 101/4/51/Nr. 101/4/46/Nr.

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(23) 24 25

itur ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg (ZSo ZSg ZSg ZSg ZSg ZSg

101/4/52/Nr. 101/4/53/Nr. 101/4/54/Nr. 101/4/54/Nr. 101/4/54/Nr. 101/4/54/Nr. 101/4/55/Nr. 101/4/55/Nr. 101/4/55/Nr. 101/4/55/Nr. 101/4/56/Nr. 101/4/56/Nr. 101/4/57/Nr. 101/4/58/Nr. 101/4/59/Nr. 101/4/59/Nr. 101/4/59/Nr. 101/4/59/Nr. IOI/4/59/ Nr. 101/4/60/Nr. lOl/4/60/Nr. 101/4/60/Nr. 101/4/60/Nr. 101/4/61/Nr. 101/4/62/Nr. 101/4/62/Nr. 101/4/62/Nr. 101/4/62/Nr. 101/4/63/Nr. 101/4/64/Nr. 101/4/65/Nr. 101/4/65/Nr. 101/4/65/Nr. 101/4/65/Nr. 101/4/66/Nr. 101/4/67/Nr. 101/4/68/Nr. 101/4/68/Nr. 101/4/69/Nr. 101/4/69/Nr. 101/4/70/Nr. 101/4/70/Nr. 101/4/70/Nr. 101/4/70/Nr. 101/4/71/Nr. 101/Δ/72) 101/4/78/Nr. 101/4/79/Nr. 101/4/79/Nr. 101/4/79/Nr. 101/4/79/Nr.

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304 305 306 307 307 307 308 309 309 309 310 310 311 312 312 313 314 314 315 315 316 316 316 317 318 318 319 319 320 320 321 321 322 322 323 323 324 324 325 325 326 326 327 327 328 32a 329 331 331 331 332

-

XUII

-

Jahr

Monat

Tag

Signatur

1934

August

25

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

27

29

30 September

01 03 04 05 06

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ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. (ZSq. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

lOl/4/eO/Nr. lOl/4/80/Nr. 101/4/81/Nr. 101/4/82/Nr. 101/4/82/Nr. 101/4/82/Nr. 101/4/82/Nr. 101/4/83/Nr. 101/4/83/Nr. 101/4/83/Nr. 101/4/83/Nr. 101/4/84/Nr. 101/4/85/Nr. 101/4/86/Nr. 101/4/86/Nr.

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101/4/87/Nr. 702 101/4/87/Nr. 703 101/4/87/Nr. 704 101/4/88/Nr. 705 101/4/88/Nr. 706 101/4/88/Nr. 707 101/4/89/Nr. 708 101/4/89/Nr. 709 101/4/90/Nr. 710 101/4/91/Nr. 711 101/4/92/Nr. 712 101/4/93/Nr. 713 101/4/94/Nr. 714 101/4/94/Nr. 715 101/4/95/Nr. 716 101/4/96/Nr. 717 101/4/97/Nr. 718 101/4/97/Nr. 719 101/4/97/Nr. 720 101/4/98/Nr. 721 101/4/98/Nr. 722 101/4/98/Nr. 723 101/4/98/Nr. 724 101/4/99/Nr. 725 101/4/99/Nr. 726 101/4/99/Nr. 727 101/4/100/Nr. 728 101/4/101 101/27/327) 101/4/102/Nr. 729 101/4/102/Nr. 730 101/4/102/Nr. 731 101/4/102/Nr. 732

332 333 333 334 335 335 336 336 337 337 338 338 339 340 341 342 342 343 343 344 345 346 346 347 348 348 349 350 350 351 351 352 353 353 354 354 355 355 356 356 357 357 358 366 360 360 360 360

-

XU 111

Jahr

Monat

Tag

Signatur

1934

September

15

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg, ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

17 18

19 20

21

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-

lOl/4/103/Nr. 101/4/103/Nr. 101/4/104/Nr. 101/4/106/Nr. 101/4/106/Nr. 101/4/107/Nr. 101/4/108/Nr. 101/4/108/Nr. 101/4/108/Nr. 101/4/108/Nr. 101/4/108/Nr. 101/4/109/Nr. 101/4/111/Nr. 101/4/111/Nr. 101/4/111/Nr. 101/4/115/Nr. 101/4/115/Nr. 101/4/115/Nr. 101/4/115/Nr. 101/4/116/Nr. 101/4/116/Nr. 101/4/116/Nr. 101/4/116/Nr. 101/4/116/Nr. 101/4/117/Nr. 101/4/117/Nr. 101/4/117/Nr. 101/4/120'Nr. 101/4/121/Nr. 101/4/121/Nr. 101/4/122/Nr. 101/4/122/Nr. 101/4/122/Nr. 101/4/122/Nr. 101/4/122/Nr. 101/4/123/Nr. 101/4/124/Nr. 101/4/124/Nr. 101/4/124/Nr. 101/4/125/Nr. 101/4/125/Nr. 101/4/126 101/4/127/Nr. 101/4/128/Nr. 101/4/128/Nr. 101/4/129/Nr. 101/4/129/Nr. 101/4/129/Nr. 101/4/130/Nr.

Seite 733 734 73S 736 737 738 739 740 741 742 743 744 745 746 747 748 749 750 751 752 753 754 755 756 757 758 759 760 761 762 763 764 765 766 767 768 769 770 771 772 773 774 775 776 777 778 779 780

361 361 362 363 364 364 365 366 366 367 367 368 369 369 370 371 371 372 372 373 373 373 374 375 376 376 377 377 378 378 379 380 380 380 381 382 382 383 383 384 384 385 386 387 387 388 389 389 390

Jahr

Monat

Tag

1934

Oktober

Ol

02

03

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06 08

10

11

12

,ΧΙΧ Signatur ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

(ZSg. (ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. (ZSq. (ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. (ZSg. ZSg.

10l/4/13l/Nr. 101/4/132/Nr. 101/4/132/Nr. 101/4/132/Nr. 101/4/132/Nr. 101/4/133/Nr. 101/4/133/Nr. 101/4/133/Nr. 101/4/133/Nr. 102/1/48 (2) 102/1 (1) 101/4/134/Nr. 101/4/134/Nr. 101/4/134/Nr. 101/4/134/Nr. 101/4/134/Nr. 101/4/134/Nr. 101/4/134/Nr. 101/4/135/Nr. 101/4/135/Nr. 101/4/136/Nr. 101/4/136/Nr. 101/4/136/Nr. 101/4/136/Nr. 101/4/136/Nr. 101/4/137/Nr. 101/4/138/Nr. 101/4/139/Nr. 101/4/139/Nr. 101/4/139/Nr. 101/4/139/Nr. 101/4/139/Nr. 101/4/139/Nr.

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101/27/339) 101/27/341) 1 0 1 / 4 / 1 4 0 / N r . 812 1 0 1 / 4 / 1 4 0 / N r . 813 1 0 1 / 4 / 1 4 1 / N r . 814 1 0 1 / 4 / 1 4 1 / N r . 815 1 0 1 / 4 / 1 4 1 / N r . 816 1 0 1 / 4 / 1 4 2 / N r . 817 101/27/351-353) 101/27/355) 1 0 1 / 4 / 1 4 3 / N r . 818 1 0 1 / 4 / 1 4 4 / N r . 819 1 0 1 / 4 / 1 4 4 / N r . 820 1 0 1 / 4 / 1 4 4 / N r . 821 1 0 1 / 4 / 1 4 4 / N r . 822 1 0 1 / 4 / 1 4 5 / N r . 823 1 0 1 / 4 / 1 4 5 / N r . 824 1 0 1 / 4 / 1 4 5 / N r . 825 102/1/46 (2) 102/1/46 (3) 102/1/47 (l) ) 1 0 1 / 4 / 1 4 6 / N r . 826

391 391 392 392 393 393 394 394 395 396 396 397 397 398 398 399 399 400 401 401 402 402 403 403 403 405 405 406 407 407 407 408 408 399 392 409 410 410 411 411 411 395 404 412 413 413 414 414 415 415 416 417 417 412 418

-

Jahr

Monat

Tag

1934

Oktober

15

16 18

19

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22

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25

>;x

-

Signatur ZSg. 101/4/147/Nr. ZSo. 101/4/147/Nr. ZSg. 101/4/147/Nr. ZSg. 101/4/148/Nr. ZSg. 101/4/149/Nr. ZSg. 101/4/149/Nr. ZSg. 101/4/150/Nr. ZSg. 101/4/151/Nr. ZSg. 101/4/151/Nr. ZSg. 101/4/151/Nr. ZSg. 101/4/151/Nr. ZSg. 101/4/152/Nr. ZSg. 101/4/153/Nr. ZSg. 101/4/153/Nr. ZSg. 101/4/153/Nr. ZSg. 101/4/153/Nr. ZSg. 101/4/153/Nr. ZSg. 102/1/55 (3) ZSg. 101/4/154/Nr. ZSg. 101/4/154/Nr. ZSg. 101/4/154/Nr. ZSg. 101/4/154/Nr. ZSg. 102/1/27 (4) ZSg. 102/1/28 ZSg. 101/4/155/Nr. ZSg. 101/4/156/Nr. ZSg. 102/1/61 ZSg. 102/1/63 ZSg. 101/4/157/Nr. ZSg. 101/4/157/Nr. ZSg. 101/4/157/Nr. ZSg. 101/4/157/Nr. ZSg. 101/4/158/Nr. ZSg. 102/1/49 ZSg. 102/1/51 (1) ZSg. 102/1/53 ZSg. 101/4/159/Nr. ZSg. 101/4/159/Nr. ZSg. 101/4/159/Nr. ZSg. 101/4/159/Nr. ZSg. 101/4/159/Nr. ZSg. 101/4/159/Nr. ZSg. 102/1/57 (1) (ZSq. 102/1/55) ZSg. 101/4/160/Nr. ZSg. 101/4/160/Nr. ZSg. 102/1/52 (1) ZSg. 102/1/52 (2) ZSg. 1C2/1/53 ZSg. 102/1/70 ZSg. 102/1/72 (1)

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855 856 857 858 859 860 661 862

41Θ 419 419 420 421 421 422 423 423 423 424 424 425 425 426 426 427 428 428 429 429 430 431 431 431 432 433 434 434 435 435 436 436 437 438 438 439 439 440 440 441 441 442 439 443 443 444 444 444 445 446

-

XXI -

Jahr

Monat

Tag

Signatur

1934

Oktober

26

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSQ, ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

1 0 2 / 1 / 7 2 (2) 1 0 2 / 1 / 8 4 (l) 102/1/84 (2) 101/4/161/Nr. 101/4/162/Nr. 101/4/162/Nr. 101/4/162/Nr. 102/1/50 (1) 1 0 2 / 1 / 5 0 (3) 101/4/163/Nr. 101/4/163/Nr. 101/4/163/Nr. 101/4/163/Nr. 1 0 2 / 1 / 2 7 (3) 101/4/164/Nr. 101/4/164/Nr. 1 0 2 / 1 / 3 7 (2) 101/4/165/Nr. 101/4/165/Nr. 102/1/54 (l) 102/1/54 (2)

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. (ZSg. (ZSn. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

101/4/166/Nr. 101/4/166/Nr. 101/4/166/Nr. 1 0 2 / 1 / 4 4 (2) 102/1/44 (3) 101/4/167/Nr. 101/4/167/Nr. 101/4/167/Nr. 101/4/168/Nr. 101/4/168/Nr. 101/4/168/Nr. 101/4/168/Nr. 101/4/168/Nr. 101/4/170/Nr. 1 0 2 / 1 / 5 7 (1) 102/1/59 102/1/60 102/1/56 (2)) 1Π2/1/64) 101/4/169/Nr. 101/4/169/Nr. 101/4/169/Nr. 102/1/48 fl) 102/1/48 (2) 101/4/171/Nr. 102/1/48 102/1/49 (l) 102/1/49 (2) 102/1/49 (3) 1 0 2 / 1 / 5 0 (l) 1 0 2 / 1 / 5 0 (2)

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Ol

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- mi Jahr

Monat

Tag

1934

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07

08

09 10

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-

Signatur

Seite

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. (ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

101/4/172/Nr. 101/4/172/Nr. 101/4/172/Nr.· lOl/4/173/Νϊ. 101/4/174/Nr. 102/1/52 ( 2 ) lOl/4/175/Nr. 101/4/175/Nr. 101/4/175/Nr. 101/4/175/Nr. 101/4/175/Nr. 101/4/176/Nr. 101/4/176/Nr. 101/4/177/Nr. 101/4/177/Nr. 102/1/88 101/4/178/Nr. 101/4/178/Nr. 101/4/178/Nr. 101/4/178/Nr. 101/4/178/Nr. 102/1/74 ( 3 ) ) 101/4/179/Nr. 102/1/21 ( 2 ) 102/1/21 ( 3 )

891 892 893 894 895

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. (ZSg. (ZSg.

101/4/180/Nr. 912 101/4/181/Nr. 913 102/1/45 ( 1 ) 102/1/45 ( 2 ) 101/4/182/Nr. 914 101/4/182/Nr. 915 101/4/182/Nr. 916 101/4/182/Nr. 917 102/1/44 ( 1 ) 102/1/59 ( 1 ) 102/1/59 ( 2 ) 102/1/59 ( 3 ) 102/1/60 ( 1 ) 102/1/60 ( 2 ) 101/4/183/Nr. 918 101/4/184/Nr. 919 101/4/185/Nr. 920 101/4/186/Nr. 921 101/4/186/Nr. 922 101/4/186/Nr. 923 101/4/187/Nr. 924 101/4/187/Nr. 925 102/1/56 ( 2 ) 102/1/75 ( 1 ) 101/27/431-433) 102/1/56 ( l ) )

896 897 898 899 900 901 902 903 904 905 906 907 908 909 910

ZSg. lOl/4/ieo/Nr. 911

476 477 478 47g 479 480 481 481 482 482 483 483 484 484 485 485 486 487 487 488 489 467 490 490 491

491

491 492 493 494 495 495 496 496 497 497 498 498 499 499 500 501 502 503 504 504 505 506 507 508 513 506

;/. 31. Juli 1934

ZSg. 101/4/45/Nr. 632

1. August 1934

Oie Angriffe gegen die italienische Presse sind abzuschließen, nachdem die Italiener ihrerseits den Kampf eingestellt haben. Auch die österreichische

Regierung, d.h. die einzelnen Minister,

sollen

nicht angegriffen werden. Dagegen ist es e r w ü n s c h t , auf die timistische Einstellung des Bundeskanzlers Schuschnigg und diesbezügliche fleldungen aus der Tschechoslowakei

legi-

hinzuweisen zu v e r -

öffentlichen. Die Meldungen über die Untaten der Heimwehr

usw.

sollen selbstverständlich gebracht werden, aber ohne sie in Beziehung zu setzen zu aktiven ö s t e r r e i c h i s c h e n

Ministem.

Gesehen: 0., Fa., K.

Uhr

Hbg. 12.50 Brsl.12.50

It

Chmn. 1.27

II

s. a. ZSg. 101/4/42/Nr. 630 v. 30. Juli

1934

Blutiqes Schreckensreoiment der Helmwehr HHN, Nr. 350 v. 31. Juli 1934, S. 1 e b d . Die italienische Presse lenkt ein Die seit 1918 e n t s t a n d e n e n Heimwehren waren private Schutztruppen. 1930 kam es zur Teilung in P u t s c h i s t e n und Legalisten. Im Februar

1./(2.)OB.1934

- 300 -

1934 und im J u l i 1934 w a r e n die H e i m w e h r e n an der N i e d e r w e r f u n g der A u f s t ä n d e b e t e i l i g t . Sie hatten kaum noch EinfluQ unter S c h u s c h n i g g und w u r d e n 1936 aufgelo st. Der Anführer der Heimwehr 1934, E r n s t R ü d i g e r von Starhemberg, mar g l e i c h z e i t i g ö s t e r reichischer Vizekanzler. Kurt von S c h u s c h n i g g (1Θ97 - 1977) c h r i s t l i c h - s o z i a l e r A b g e o r d n e t e r "im N a t i o n a l r a t 1927 - 1934, 1932 - 1934 J u s t i z m i n i s t e r , 1934 1938 B u n d e s k a n z l e r , sein Rücktritt erfolgte unter d e u t s c h e m O r u c k , bis 1 9 4 5 wurde er in K o n z e n t r a t i o n s l a g e r n gefangen gehalten, 1948 1967 war er U n i v e r s i t ä t s p r o f e s s o r in St. L o u i s (USA), d a n a c h kehrte er n a c h Ö s t e r r e i c h z u r ü c k .

Z S g . 1 0 1 / 4 / 4 7 / N r . 633

(2. August

1934)

Bei der V e r ö f f e n t l i c h u n g der heute e r l a s s e n e n Gesetze d ü r f e n lei

staatsrechtliche

Kommentare und E r ö r t e r u n g e n d a r a n

keiner-

geknüpft

werden. 0., K., Fa.

neh. Hbg. "

11.31

Bresl.11.36 Ch.

2.30

G e s e t z ü b e r d a s S t a a t s o b e r h a u p t des D e u t s c h e n Reiches Das A m t des R e i c h s p r ä s i d e n t e n m i t dem des R e i c h s k a n z l e r s v e r e i n i g t . B e r l i n , d e n 1. A u g u s t . Die R e i c h s r e g i e r u n g hat d a s folgende Gesetz b e s c h l o s s e n , das h i e r m i t v e r k ü n d e t wird: § 1 Das Amt des R e i c h s p r ä s i d e n t e n w i r d mit dem des R e i c h s k a n z l e r s v e r e i n i g t . I n f o l g e d e s s e n g e h e n die b i s h e r i g e n Befugnisse des R e i c h s p r ä s i d e n t e n auf d e n F ü h r e r und R e i c h s k a n z l e r Adolf Hitler ü b e r . Er b e s t i m m t seinen S t e l l v e r t r e t e r . § 2 D i e s e s Gesetz t r i t t mit W i r k u n g von dem Z e i t p u n k t des A b l e b e n s des R e i c h s p r ä s i d e n t e n v o n H i n d e n b u r g in K r a f t . HHN, N r . 355 v. 2. A u g u s t 1934, S. 1 s. a . A R R H , Teil I, Bd. 2, Nr. 382, 383

- 301

-

2./3.OB.1934

ZSg. 1 0 1 / 4 / 4 8 / N r . 634 2.8.34

2. August 1934

Rundspruch

M e l d u n g e n , die sich auf B e i s e t z u n g s f e i e r l i c h k e i t e n

beziehen,

d ü r f e n nur nach G e n e h m i g u n g d u r c h die P r e s s e — A b t e i l u n g der regierung veröffentlicht

Reichs—

werden.

Û., K., Fa.

neh. C h e m n . 4.05 "

Bresl. 3.10

"

Hbg.

s. a. ZSg. 101/4/45/Nr. 631 v. 1. A u g u s t

3.15 1934

Die T r a u e r f e i e r l i c h k e i t e n HHN, Nr. 356 V. 3. August 1934, S. 1

(ZSg. 101/4/49: Information vom 3, A u g u s t 1934 über die V e r o r d n u n g des R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m s ) .

ZSg. 101/4/50

Faserstoff-

3. August 1934

B e r l i n , den 3. August 1934. V e r t r a u l i c h e B e s t e l l u n o für H b g . . Bresl.

Chemn.

S o e b e n erfahre ich, daO d a s ö s t e r r e i c h i s c h e E p i s k o p a t bei d e r ö s t e r r e i c h i s c h e n Regierung E i n s p r u c h gegen die E r t e i l u n g A g r e e m e n t s für P a p e n erhoben h a b e n soll. An Berliner

des

amtlichen

S t e l l e n liegt eine B e s t ä t i g u n g d i e s e r N a c h r i c h t noch n i c h t v o r . M e l d u n g e n sind nach Lage der Oinge im Augenblick n a t ü r l i c h n i c h t m ö g l i c h für die deutsche P r e s s e , i c h möchte aber e m p f e h l e n ,

die

3./4.08.1934

- 3D2 -

Angelegenheit auch in den ausländischen Zeitungen zu verfolgen, da eine solche Wendung von größter außenpolitischer

Bedeutung

u/erden kann, gez. Oertinger. 0., K., Fa.

s. a. ZSg. 101/4/37/Nr. 624 V. 27. Juli 1934 Die Mission von Papens in Wien ... Die "Reichspost", das österreichische Regierungsorgan, veröffentlicht nun heute eine Meldung aus Rom, in der eine EinfluQnahme des Vatikans auf die Entscheidung der österreichischen Regierung in der Frage des Agréments in Abrede gestellt, aber die Ablehnung ν. Papens durch die vatikanischen Kreise und die Intervention der österreichischen Bischöfe bestätigt wird. Es heiQt in der römischen Meldung der "Reichspost": "... Im übrigen aber findet die Haltung der österreichischen Bischöfe gegenüber der Person v. Papens in Vatikankreisen natürlich volles Verständnis, v. Papen mar seit den Konkordatsverhandlungen mit dem Reich und der Durchführung des Konkordates souiie wegen seiner Haltung gegenüber den Katholiken an der Saar in Rom sicherlich eine Enttäuschung. ... NZZ, Nr. 1396 v. 4. August 1934, S. 2 s. a. NZZ, Nr. 1407 V. 6. August 1934, S. 1 NZZ, Nr. 1421 v. 8. August 1934, S. 1-2 Das Agrément wurde am 7. August 1934 von der Regierung Schuschnigg erteilt. s. a. ADAP, Serie C, Bd. 111,1, Nr. 146

ZSg. 101/4/51/Nr. 635

4. August 1934

Bestellung a. d. Pressekonferenz v. 4. August 1S34 Es ist strikt verbaten, Meldungen oder Kombinationen zu bringen oder aus der ausländischen Presse zu Ubernehmen, die mit einem angeblichen politischen Testament Hindenburgs etwas zu tun haben. Jede Erwähnung dieses angeblichen Testaments in der deutschen Presse ist streng verboten. Vertraulich kann ich mitteilen, dass es sich tatsächlich um Kombinationen handelt, ein Testament nicht besteht

4./a.08.1934

- 303 -

und n a c h einem s o l c h e n a u c h nicht gesucht w i r d . Diese ist als besonders streng zu Gesehen:

Anweisung

betrachten.

K. Fa.

Hbg.

1.23

Brsl. 1.23 Chmn. 1.25

s. a . ZSg. 1 0 1 / 4 / 4 8 / N r . 634 v . 2. August 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 4 5 / N r . 631 v. 1. August 1934 Zum W o r t l a u t des p o l i t i s c h e n T e s t a m e n t s und der Frage seiner A u t h e n t i z i t ä t v g l . a. U. H u b a t s c h , M i n d e n b u r g und der Staat, G ö t t i n g e n u.a. 1966, S. 380 ff. D a s T e s t a m e n t wurde am 15. A u g u s t veröffentlicht und in der Kampagne für die V o l k s a b s t i m m u n g am 19. August benutzt, in der Hitler sich die Ü b e r t r a g u n g der F u n k t i o n e n des R e i c h s p r ä s i d e n t e n s a n k t i o n i e r e n lassen w o l l t e .

ZSg. 1 0 1 / 4 / 4 6 / N r . 636 D N B — R u n d r u f v o m 8. A u g u s t

8. A u g u s t 1934 1934.

Ueber die B e e r d i g u n g des U n t e r b a n n f U h r e r s L ä m m e r m a n n in P l a u e n , d ü r f e n nur N a c h r i c h t e n g e b r a c h t w e r d e n , die von der

Staatspolizei

Dresden genehmigt worden sind. Gesehen: D., K. Fa.

Hamburg

9.15

Chemnitz

briefl.

Breslau

1.32

Im Zuge der A k t i o n e n um d e n 30. Juni 1934 wurde der U n t e r b a n n führer h i n g e r i c h t e t , die Gründe dafür w a r e n h i n t e r h e r n i c h t m e h r zu e r m i t t e l n , d e s w e g e n wurde der V e r s u c h u n t e r n o m m e n , ihn n a c h t r ä g l i c h zu r e h a b i l i t i e r e n . Vgl. d a z u H. U . K o c h , G e s c h i c h t e der H i t l e r j u g e n d , P e r c h a am S t a r n b e r g e r See 1 9 7 5 , S. 171 Text d e r Todesanzeige: Ich erfülle die traurige P f l i c h t , den Tod m e i n e s e i n z i g e n Sohnes, Karl L a e m m e r m a n n , U n t e r b a n n f ü h r e r in der H i t l e r j u g e n d , im Stabe der O b e r g e b i e t s f ü h r u n g Kitte, b e k a n n t z u g e b e n . Er s t a r b s c h u l d l o s und a u f r e c h t . Gern gab er sein Leben für d a s V a t e r l a n d und die B e w e g u n g , seinem Führer g e t r e u bis zum Tode. P l a u e n i/Vgtld., den 4. A u g u s t 1934 ... BA R 22/4103

8./9.08.193¿

- 304

-

• · ·

Herr Tax Brinner b e s t ä t i g t e l e d i g l i c h dem Stiefvater d e s g e l e g e n t lich der R ö h m - A f f ä r e in Plauen ums Leben g e k o m m e n e n jungen F e n s c h e n , d e s s e n T o d e s a n z e i g e von seiner Gutter ebenso wie deren D a n k e r s t a t t u n g ja in den Z e i t u n g e n g e s t a n d e n war u n d d e s s e n T o d ja a u c h uon u n s e r e m F ü h r e r nach K e n n t n i s n a h m e uon dem t r a u r i g e n E r e i g n i s tief b e d a u e r t uiurde, daß d i e s e s E r e i g n i s doch in Hof und P l a u e n a l l g e m e i n b e k a n n t sei. Der ü b e r diese s c h o n in N ü r n b e r g e r h a l t e n e und ihm dann uon H e r r n B r i n n e r nur bestätigte N a c h r i c h t u o n dem t r a g i s c h e n Tod s e i n e s S t i e f s o h n e s uollkommen. erschütterte Stiefväter nannte in, Plauen bëi der P o l i t i s c h e n P o l i z e i seine A u s k u n f t s p e r s o n e n . Bei Brinner uiurde in der B e s t ä t i g u n g d i e s e s schon vorhandenen W i s s e n s d e s S t i e f u a t e r s die Verb r e i t u n g uon G r e u e l n a c h r i c h t e n e r b l i c k t und er d e s w e g e n - a u f f ä l l i g e r uieise u o n u o r n e h e r e i n aber nur auf θ Tage b e f r i s t e t ! — in S c h u t z h a f t g e n o m m e n . ... B r i e f d e s R e c h t s a n u a l t s L. F r ö l i c h , B a y r e u t h , an den R e i c h s j u s t i z m i n i s t e r Dr. Gürtner uom 17. O k t o b e r 1936. BA R 2 2 / 4 1 0 3 . s. a. APK, T. 1, R e g e s t e n , Bd. 1, Nr. 10711

ZSg. 1 0 1 / 4 / 5 2 / N r . 637 DNB-Rundspruch

9. A u g u s t

1934

9.8.24.

Die A u s f ü h r u n g e n d e s R e i c h s w a l t e r s d e r d e u t s c h e n Kirche d e s M i n i s t e r i a l d i r e k t o r s

euangelischen

Jäger d ü r f e n nur im W o r t l a u t

D N B g e b r a c h t w e r d e n . D a b e i ist der A b s a t z , der sich auf K o n k o r d a t bezog, f o r t z u l a s s e n .

(Anmerkung des DNB: So D N B — T e x t

geschehen). D., K. F a .

des

das

neh. C h e m n i t z

9.40

"

Bresl.

1.32

"

Hbg.

1.20

Bedeutsame Klrchenqesetze beschlossen H H N , N r . 368 V. 1 0 . A u g u s t 1934, S. 1 Die e v a n g e l i s c h e L a n d e s s y n o d e G e r m a n i a , N r . 219 v . 1 0 . August 1 9 3 4 , S. 2

10.08.1934

- 305 ZSg. 101/4/53/Nr. 638

10. August 1934

DNB-Rundruf vom 10.8.34 Alle Plitteilungen über die Treuhänder der Arbeit insbesondere euch eile Plitteilungen über den Inhalt von Erlassen des zuständigen Reichsministers an die Treuhänder der Arbeit dürfen nur veröffentlicht werden, uenn die erste Veröffentlichung durch das DNB erfolgt ist. Anmerkung; Es handelt sich bei dieser Anweisung nur um die Sicherstellung des Grundsetzes, daO interne Erlasse der Reichsministerien an die unteren Organe nicht ohne weiteres veröffentlicht werden sollen. Oie Anweisung deutet jedoch nicht auf irgend einen Konflikt bezüglich der Treuhänder usw. hin. Oer akute AnlaQ bildet die Veröffentlichung eines Runderlasses des Uirtschaftministers, in dem den Treuhändern untersagt wird, Betrieben bei ihren Anträgen um Bereitstellung von Devisen aus sozialpolitischen Gründen helfend beizustehen, gez. Oertinger. Gesehen: D., K., Fa.

Hbg. brfl. 9.15 Βresi. brfl. Chmn. brfl.

s. a. ZSg. 101/3/153/Nr. 412 v. 5. April 1934 ZSg. 101/4/144/Nr. 822 v. 10. Oktober 1934 Die Treuhänder der Arbeit unterstanden dem Reichsarbeitsminister, der sich mit dem Reichsuirtschaftsminister über die Richtlinien für ihre Tätigkeit zu einigen hatte.

11.08.1934

- 306

-

B e s t e l l u n g e n a. d . P r e s s e k o n f e r e n z

ν.

Ζ 5g. 1 0 1 / 4 / 5 4 / N r . 639

11.8.34 11. A u g u s t 1934

E r ö r t e r u n g e n u n d K o m b i n a t i o n e n , vor a l l a m a u c h K o m m e n t a r e das d e u t s c h - e n g l i s c h e

eintreffen weiterer amtlicher Meldungen. Gegenüber .achrichten, daQ das V e r r e c h n u n g s s a l d o fahre

über

Z a h l u n g s a b k o m m e n s o l l e n u n t e r b l e i b e n bis z u m aufgetauchten

500 Plill. Hl" b e t r a q e ,

er-

ich, daQ e s sich dabei um e i n e n Irrtum h a n d e l t u n d die

tatsächliche

Summe nur 5 M i l .

russische W i r t s c h a f t s a b k o m m e n

beträgt. — Auch Uber das

deutsch-

sollen weiter keine Meldungen

bracht w e r d e n . Hier sind auch w e i t e r e a m t l i c h e N a c h r i c h t e n zu e r w a r t e n . D a s A b k o m m e n e n t h ä l t l e d i g l i c h t e c h n i s c h e

genicht

Einzelhelten.

s. a. Ζ5g. l Q l / 3 / 2 6 5 / N r . 567 ν. 2Θ. Juni 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 2 1 / N r . 761 V. 25. S e p t e m b e r 1934 - a s d e u t s c h - e n g l i s c h e Z a h l u n g s a b k o m m e n wurde am 11. A u q u s t 1934 a b g e s c h l o s s e n . Es trat am 20. A u g u s t 1934 in K r a f t . ( l t . Keesing betruq das Saldo t a t s ä c h l i c h 500 M i l l i o n e n 157? Κ ν. 11. A u q u s t 1934) fiber: Das d e u t s c h — e n g l i s c h e Z a h l u n g s a b k o m m e n Oer Inhalt der V e r e i n b a r u n g e n und die M e i n u n g der e n g l i s c h e n UJirtschaftskreise Γ Ζ , N r . 406 v . 12. A u g u s t 1934, S. 4 Das d e u t s c h - e n g l i s c h e Z a h l u n g s a b k o m m e n HH;\¡, fir. 3Θ5 ν. 20. August 1934, S. 10 Die H a m b u r g e r N a c h r i c h t e n ü b e r n e h m e n d e n Text aus der T i m e s , "r. 4 6 ^ 8 3 0 v. 11. A u g u s t 1934. N a c h d i e s e n Z e i t u n g s b e r i c h t e n b e t r ä g t das S a l d o nur 5 M i l l i o n e n RCI. s. a. HHN, Nr. 371 v. 11. August 1 9 3 4 , S. 10 HHN, Nr. 372 v. 12. A u g u s t 1 9 3 4 , S. 0 Das d e u t s c h - s o w j e t i s c h e IDirtschaftsprotokoll war am 20. März 1934 u n t e r z e i c h n e t w o r d e n . Die a b s c h l i e ß e n d e n V e r h a n d l u n g e n f a n d e n am A u o u s t 1934 statt, (vgl. Das A r c h i v , A u g u s t 1 9 3 4 , S. 699) s. a. ADAP, Serie C, Bd. 111,1, Nr. 155, 160, 176, 185

11.Οβ.1934

307 11. August 1934

ZSg. 101/4/54/Nr. 640

In der Hheinpfalz sind uuecksilbervorkommen entdeckt worden, die gegenwärtig der Ausnutzung zugeführt werden. Eine

Verhüttungsan-

lage ist im u/erden. Alle .''leidungen hierüber sollen unterbleiben, weil man ein auslandisches dumping

befürchtet.

ZSg. lOl/4/54/Mr. 641

11. August 1934

Kombinationen über die Fraqe, ob gegenüber Oesterreich die 1 000 Mark-Sperre aufgehoben wird oder nicht, sollen unterbleiben. Bei der allgemeinen Behandlung der österreichischen Frage solle sich die Presse stets des Ausgangspunktes der Differenzen bewußt bleiben, daO nämlich die Absperrungsmaßnahmen getroffen wurden, um Zwischenfälle zu t/ermeiden, denen Reichsdeutsche in Österreich ausgesetzt seien. Dieser Grund sei bisher nicht in Fortfall gekommen. s. a. ZSg. lul/l/E v. ib. Juni 1933 ZSg. lCl/3/23S/\r. 526 v. 7. Juni 1934 Die Gebühr war am 1. ¿'uni 1933 eingeführt worden. s. a. ADAP, Serie C, Bd. 111,1, Nr. 151

ZSg. l O l / 4 / 5 4 / N r . 642

11. August 1934

Die Rede von D r . Goebbels am kommenden Montag zum Uahlkampf darf nur im DNB-Text veröffentlicht werden. Gesehen: D . f K., Fa.

Hbg. brfl. Brsl. " Chntn. "

"Im Uolke geboren, zum Führer erkoren" 80 000 im Neuköllner Stadion - Millionen an den Lautsprechern Der Angriff, N r . 189 v. 14. August 1934, S. 7-8 s. a. VB (N.A.), Nr. 227 v. 15. August 1934, S. 3-4

11./13.OB.1934

- 30Θ -

AnläQlich der bevorstehenden Volksabstimmung zur Frage der Präsidentschaft Hitlers nach dem Tode Hlndenburgs führte Goebbels einen "Aufklärungsfeldzug" durch, der am Montag, dem 13. August 1934 um β.30 Uhr im Berlin-Neuköllner Stadion eröffnet wurde. Da er am Dienstag, dem 14. August 1934 in Hamburg sprach, wurde diese Rede nicht in den Hamburger Nachrichten abgedruckt, sondern die etwas abgewandelte Hamburger Rede. s. a. ZSg. 101/4/56/Nr. 647 v. 14. August 1924

Bestellungen aus der Pressekonferenz vom 13.Θ.34 ZSg. lül/4/55/Nr. 643

13. August 1934

Sofern bereits eine Meldung der Auslandspresse veröffentlicht wurde, daß Reichsbankpräsident Dr. Schacht sich in den nächsten Tagen nach London begibt, um Verhandlungen niegen der Rohstoffversorgung anzubahnen, soll folgendes offizielles Dementi veröffentlicht werden: "Wie von zuständiger Seite mitgeteilt wird, entbehrt die Nachricht, daQ Reichsbankpräsident Schacht in den nächsten Tagen nach London abreisen werde zum Zwecke von Verhandlungen über die Rohstoffversorgung jeder Grundlage." Sollten jedoch die Zeitungen diese ausländischen Gerüchte nicht veröffentlicht haben, so erübrigt sich auch das Dementi. H.jalmar Horace Greely Schacht (1877 - 1970) 1923 Reichswährungskommissar, 1924-30 und 1933-39 Reichsbankpräsident, am 1. August 1934 mit der Leitung des Wirtschaftsministeriums kommissarisch betraut, danach U/irtschaftsminister (bis 1937), 1944 Konzentrationslager, 1946 in Nürnberg freigesprochen. Kein Rohstoffmangel für die deutschen Ausfuhrindustrien! HHN, Nr. 376 v. 15. August 1934, S. 5

309 ZSg. 101/4/55/Nr. 644

13.08.1934 13. August 1934

Eine ostpreuQische Zeitung brachte die Nachricht, daO die verstorbene Gattin Hindenburgs in der nächsten Zeit auch nach dem Tannenbprgdenkma'

überführt werden soll. Oie Familie des ver-

storbe nen Reichspräsidenten teilt mit y daß zwar Erwägungen in dieser Richtung schweben, daO aber Einzelheiten noch keineswegs feststehen. Oie Presse wird gebeten, bevor authentische Nachrichten vorliegen, nichts Uber diese Angelegenheit zu bringen. s. a. ZSg. 101/4/120/Nr. 760 v. 24. September 1934 Gertrud von Hindenburg war 1921 gestorben. Ihre sterblichen Überreste wurden später von Neudeck nach Tannenberg überführt (vgl. A. Oorpalen, Hindenburg in der Geschichte der Weimarer Republik, Berlin u.a. 1966, S. 453). Im 2. Weltkrieg wurde das TannenbergDenkmal vor dem Anrücken der sowjetischen Armeen zerstört und die Särge nach Marburg gebracht. ZSg. 101/4/55/Nr. 645

13. August 1934

Über das Flugzeugunglück in Friedrichahagen bai Berlin darf nur dia amtliche DNB-Meldung gebracht werden. Absturz eines Sportflugzeupes Am Montag stürzte das Sporiflugzeug D 2390 Uber Friedrichshagen bei Berlin aus bisher noch nicht geklärter Ursache ab. Oer Führer des Flugzeuges, Regierungsoberinspektor Kempe vom Reichsluftfahrtministerium wurde ins Krankenhaus eingeliefert, wo er seinen schweren Verletzungen erlegen ist. Das Flugzeug wurde schwer beschädigt. HHN, Nr. 37S v. 14. August 1934, S. 3

ZSg. 101/4/55/Nr. 646

13. August 1934

Die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Sqhiffbrüchiger ersucht die Zeitungen um stärkere Verwendung ihres Materials, das in Form eines Nachrichtendienstes "Schiff in Not" herauskommt. Gesehen: 0., K., Fa.

Weitergegeben an: Hbg. 1,05 Uhr Br.

1,05

"

Ch.

1,46

"

ΙΔ.08.193«

-

31U -

Bestellungen a. d . Pressekonferenz v . 14.8.34 ZSg. 101/4/56/Nr. 647

14. August 1934

Von den ausländischen Pressestimmen zur Goebbels-itede sind insbesondere die Kommentare des Berliner Berichterstatters "Natln" und des "Journal" hervorzuheben. Uas

:j

des

rooaqandaministerium

legt auf dieses Presseecho besonderen Wert. s. a. ZSg. 101/4/54/Nr. 642 v. 11. August 1934 Das Aualand zur Goebbels-Hede Oie groQe Rede des Reichspropagandaministers Oi. Goebbels wird von der Pariser Presse zun Teil sehr ausfuhrlich wiedergegeben und besprochen. ... Oer Berliner Berichterstatter des "Patin" ist sogar der Auffassung, d*0 «an diesmal mit einer noch stärkeren Mehrheit rechnen müsse. ... Das "Journal" bezeichnet es als einen Irrtum, wenn m a n annehme, die Volksabstimmung habe eine rein innerpolitische Bedeutung. Oes Gegenteil sei der Fall,Hitler wolle, so m e i n t das Blatt, den Beweis liefern, daO der Nationalsozialismus heute starker den je sei, und daO sich diejenigen irrten, die mit einem Zusammenbruch des Regimes rechneten. Oie Volksabstimmung am kommenden Sonntag richte sich in erster Linie an die Adresse Frankreichs, das man veranlassen wolle, Hitler und den Nationalsozialismus an der Spitze des Reiches als eine endgültige Tatsache hinzunehmen und die französische AuOenpolitik dementsprechend einzurichten . ... Germania, Nr. 224 v. IS. August 1934, S. 5-6

ZSg. 101/4/56/Nr. 64Θ

14. Aucust 1934

In der ausländischen Presse sind Gerüchte aufgetaucht, die davon sprechen, daO Cberatleutnent Düsterberg nicht mehr am Leben sei. Es wird von zustandiger Seite

vertraulich festgestellt, deO

OUsterberg zwar in den Tagen um den 30. Juni festgenommen wurde, sich eber seit 14 Tagen wieder auf freiem Fuß In Halle Gasehen: K«, 0., Fa.

Hbg. 1.45 Brsl. Chmn. 1.4S

befindet.

-

311

-

14.08.1Ç3Î

T h e o d o r O u e s t e r b e r q (1Θ75 - 1950) p r e u Q i s c h e r O b e r s t l e u t n a n t im C e n e r a l s t a b . Z w e i t e r B u n d e s f ü h r e r d e s " S t a h l h e l m " (neben Seldte) 1924 - 1 9 3 3 , w u r d e s a i n a s A n t a s e n t h o b e n . Nach dem 3 0 . Juni 1934 im K o n z e n t r a t i o n s l a g e r D a c h a u . E r w u r d e Anfang A u g u s t w i e d e r aus der H a f t e n t l a s s e n . ( v g l . T h . O u e s t e r b e r g , Oer Stahlhelm und H i t l e r , W o l f e n b ü t t e l 1949, S. 7 9 - 8 8 ) . s. a . N Z Z , Nr. 1464 v. 16. A u g u s t 1934, S. 1

Z S g . 1 0 1 / 4 / 5 7 / N r . 649

14. August

B e s t a l l u n g a . d. P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m

v.

1934

14.8.34

A n g e s i c h t s der F ü l l e des Ulahlmaterials, d a s laufend won den Z e i t u n g e n v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n muli, e n t s t e h e n im

Zusammenhang

• i t den A u f l a g a v o r s c h r i f t e n Uber e i n z e l n e

Schwierigkeiten

infolge Pletzmangels.

Artikel

Ich h a b a s o e b e n mit dem

Propagandaministerium

g e s p r o c h e n und f o l g e n d e A u s k u n f t

erhalten:

O e r fUr die Flittwoch-Frühblätter

(IS. A u g . , gtz) a l s

Auflagenach-

r i c h t v o r g e s c h r i e b e n e n A r t i k e l "Oer L e b e n s w e g O e i n e s F ü h r e r s " m i t dan v i e l e n J a h r e s d a t e n k a n n s e l b s t v e r s t ä n d l i c h auf die

Piittuoch-

A b e n d n u m m e r v e r s c h o b e n w e r d e n , w e n n der ü b r i g e Platz d e r

Zeitungen

b e r e i t s a i t dem W o r t l e u t von R e d e n , B i l d e r n u s w . a u s g e f ü l l t O i e U e b a r m i t t l u n g von A u f l a g a n n a c h r i c h t e n

ist.

w ä h r e n d d e s tiJahlkampfes

ist im a l l g e m e i n e n d a h i n zu v e r s t e h e n , d a s s d a s Material s c h n e l l wie m ö g l i c h " v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n s o l l .

"so

Selbstverständ-

l i c h d a r f aa n i c h t ü b e r h a u p t u n t a r d a n T i s c h f a l l e n . Im ü b r i g e n b e s t i m m t sich die

I n n e h a l t u n g d a r F r i s t e n nach dem G r a d e der

lichkeit etwa noch kommender

Dring-

Auflagenmeldungen.

Wie ich w e i t e r e r f e h r e , h ä l t es die R e i c h s r e g i e r u n g für

unerwünscht,

am k o m m e n d e n S o n n t a g l/ergleichsziffern am W a h l e r g e b n i s zu v e r ö f f e n t l i c h e n . Eine d i e s b e z ü g l i c h e

A n w e i s u n g ist bereits an ÛNB

g e g a n g e n , aber w o h l noch n i c h t a l l e n Z e i t u n g e n ü b e r m i t t e l t . Es e r ü b r i g t sich a l s o , T a b e l l e n m i t V e r g l e i c h s z i f f e r n G e s e h e n : 0., F a . , K.

H b g . 9.15 B r s . 7.30 Chmn.

brfl.

vorzubereiten.

14./IS.Οθ.1934

- 312 -

s. a. ZSg. 101/4/66/Nr. 671 v. 19. August 1934 Deutsches I/olk! Dies 1st der Lebensweg Deines Führers! (lin Form einer Chronik)) HHN, Nr. 376 v. 15. August 1934 (Pl.Α.), S. 1-2 In der Abstimmung vom 19. August 1934 sollte die deutsche Bevölkerung über die Annehme des "Gesetzes über das Staatsoberhaupt" vom 1. August 1934 entscheiden,nach dem Hitler die Funktionen des Reichspräsidenten übertragen werden sollten. Die Abstimmung ergab 88 % Ja-Stimmen (= 38 Millionen).

ZSg. lQl/4/58/Nr. 650

14. August 1934

DNB-Rundruf vom 14. August 1934 Es wird gebeten, die Meldung des "Corriere d'Italia" Uber das Interview floreale mit dem österreichischen Aussenminister vorläufig nicht zu veröffentlichen. Gesehen: Fa., K.

Hamburg

9 Uhr 15

Breslau

9 "

33

Chemnitz 12.02

Baron Egon Berger-U/aldenegg, der vorher Justizminister war, wurde am 30. Juli 1934 zum Außenminister im neuen Kabinett Schuschnigg ernannt.

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 15.8.34 ZSg. 101/4/59/Nr. 651

15. August 1934

Die Berichte der BZ über den Geschäftsverkehr der Reichspost von

- 313 -

19.08.1934

heute mittag sind insofern falsch, als in sämtlichen Ziffern ein Komma vergessen worden ist, sodass es statt Billionen Milliarden und statt Milliarden Millionen heissen muss. Auf den BZ-Bericht soll also nicht zurückgekommen werden. BZ am Mittag (1904-1943), 1905 mit der Berliner Zeitung (1876 gegr.) zusammengelegt im Verlag Ullstein, ab Januar 1938 umbenannt in Deutscher l/erlag (nach bereits 1934 erfolgter Abtretung). Die Reichspost im II. Vierteljahr 1934 Im ganzen: mäßige Belebung FZ, Nr. 413 v. 16. August 1934, S. 7

ZSg, 101/4/59/Nr. 652

15. August 1934

Am morgigen Donnerstag (= 16. Aug., gtz) finden in Dresden sehr wichtige Verhandlungen bei der Landesbauernschaft statt Uber agrarpolitische Probleme. Der Ministerialdirektor

Moritz^vom

Reichsernährungsministerium wird mit dem LandesbauernfUhrer und seinem Stabe Besprechungen abhalten. Im Anschluss daran veranstaltet die Landesbauernschaft um 7 Uhr abends in Dresden eine Pressebesprechung, in der das Ergebnis dar Verhandlungen niedergelegt wird. Berichte Uber die Pressebesprechung sind gestattet. Es uird sogar gebeten, auf diese Berichte zu achten und sie nicht im Uahlkampf untergehen zu lassen. Die Klärung der zur Debatte stehenden Fragen ist nicht nur für den Freistaat Sachsen, sondern für das ganze Reich bedeutsam. s. a. ZSg. 101/4/62/Nr. 663 v. 17. August 1934 1) Alfons Moritz (1887), Jurist, seit 1932 Ministerialdirektor im Reichsministerium für Ernährung und Landwirtschaft Oie brennendsten aorarwirtschaftlichen Fragen Grundlegende Ausführungen des Ministerialdirektors Moritz ... Ministerialdirektor Moritz erläuterte sodann im einzelnen die Verhältnisse auf den Märkten fUr die verschiedenen landwirtschaftlichen Erzeugnisse. Er teilte u.a. mit, daO die Reichsstelle für Getreide angewiesen worden sei, in Zukunft für Getreide von Überdurchschnittsqualität auch entsprechende Qualitätszuschläge zu zahlen. Sie werde dadurch auf diesem Gebiet zum Schrittmacher am ganzen Getreideabsatz werden. Eingehend erläuterte er fernerhin, warum die Getreidepreise nicht höher festgesetzt werden

- 71Δ

-

k o n n t e n , als g e s c h e h e n s e i . ... ve ( Ν . Α . ) , N r . 230 v . 16. August 1934, S. 6 s. a . Oie b r e n n e n d s t e n A g r a r f r a g e n Die P r e i s g e s t a l t u n g bei G e t r e i d e , F u t t e r m i t t e l n u n d vieh H H N , N r . 382 v. 18. August 1 9 3 6 , S. 4

ΖSg. 1 0 1 / 4 / 5 9 / N r. 653

15. A u g u s t

1934

üer P r ä s i d e n t der n e g i e r u n g s k o m m i s s i o n d e s S a a r g e b i e t e s hat d e m

Knox

V ö l k e r b u n d m i t g e t e i l t , dass die D e u t s c h e F r o n t und die

R e i c h s l e i t u n g d e s A r b e i t s d i e n s t e s im Reiche m i t der Staatspolizei

Geheimen

Trier auf d a s l e b h a f t e s t e z u s a m m e n a r b e i t e .

lich w i r d v o n der K e i c h s l e i t u n g des A r b e i t s d i e n s t e s d a s s diese M i t t e i l u n g nahme

Schlacht-

z u t r i f f t , d a s s aber eine

ständige

Fühlung-

n o t w e n d i g s e i , w e i l man in d e n A r b e i t s d i e n s t n i c h t

same E l e m e n t e , K o m m u n i s t e n usw., a u s dem S a a r g e b i e t will und dagegen Vorsorge

treffen

Vertrau-

mitgeteilt, unlieb-

einreihen

muss.

Sir G e o f f r e y G e o r g e Knox (1884 - 1 9 5 8 ) , s e i t 1906 im d i p l o m a t i s c h e n b i e n s t G r o ß b r i t a n n i e n s ; 1932 - 1935 V o r s i t z e n d e r der S a e r k o m m i s s i o n , die im S a a r g e b i e t bis z u r S a a r a b s t i m m u n g {'anuar 1935) r e g i e r t e . 1 9 3 5 - 1939 G e s a n d t e r in U n g a r n , 1 9 3 9 - 1 9 4 : Bots c h a f t e r in B r a s i l i e n . Oie A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n um die V e r b i n d u n g z w i s c h e n dem F r e i w i l l i g e n A r b e i t s d i e n s t (FAO) u n d der G e h e i m e n S t a a t s p o l i z e i f ü h r t e n s c h l i e ß l i c h z u e i n e m V e r b o t d e s FAO im S a a r g e b i e t am 18. A u g u s t 1934. (vgl. D a s A r c h i v , August 1 9 3 4 , S. 675 ff.)

Z S g . 1 0 1 / 4 / 5 9 / N r . 654 Oas genaue

15. A u g u s t

1934

P r o g r a m m des S t a a t s b e s u c h e s d e s F ü h r e r s in H a m b u r g

s t e h t n o c h n i c h t f e s t . Es wird O o n n e r s t a g f r ü h

(» 1 6 . Aug.,

m i t g e t e i l t w e r d e n . H ö c h s t w a h r s c h e i n l i c h w i r d H i t l e r im

gtz)

grossen

R a t h a u s s a a l der f r e i e n S t a d t Haaiburg e m p f a n g e n w e r d e n u n d a u c h am A b e n d d o r t seine Rede

halten.

Da» Programm des Hitler-Uesuches HHN, Nr. 379 w. 16. August 1934 (A.A.), S. 1

ZSg. 101/4/59/Nr. 655

15. August 1934

Dar VB hat gamaldat, dass auf der Saarkundgebung am threnbreitstein auch das diplomatische κ cirps teilnehmen merde. Diese Nachrieht ist unrichtig. Gesehen: K., 0., Fa.

Hbg.

12.45 Uhr

Brsl. 12.50

"

Chmn.

"

1.—

Vorbereitungen für die Seartreuekundaebunq auf dem Ehrenbreitstein ... An diesem Staatsakt nehmen die Feichsregierung und das Diplomatische Korps teil. US (N.A.), Nr. 226 v. 14. August 1934, S. 4 Am 26. August fand die groQe Saartreuekundgebung

statt.

Bestellungen aus der Pressekonferenz vom 16.Θ.34 ZSg. 101/4/60/Nr. 656

16. August 1934

Oie fleldung aus Oslo, wonach zwischen einer Gruppe

norwegischer

Ii/elfischfünger und dem Reichsnährstand Verhandlungen

gepflogen

worden sind mit dem Ergebnis, dass nach Deutschland 150 000 to Tren im Laufe des nächsten Jahres geliefert werden, darf gebracht werden, allerdings ohne

Kommentar.

150 000 Tonnen norwegischer Zwischen

einer

Tran

b e d e u t e n d e n G r u p p e ' ncr.ujeçischë r ...alf i s e n f -cne'r u n d

Reichsernährungsministerium

ist am M t t w o c h ein

Lieferungswer-

16.Q8.1934

- 316 -

trag im Betrage von 1 1/2 Millionen Pfd. Sterling abgeschlossen worden, wonach die norwegische Gruppe sich verpflichtet, 150 000 t Tran zu liefern· Das Abkommen ist von der Bedingung abhängig, daG ëin besonderes Verrechnungsabkommen erreicht wird. FZ, Nr. 415 V. 17. August 1934, S. 3

ZSg. 101/4/60/Nr. 657

16. August 1934

Für die Abendblätter werden wahrscheinlich heute noch die Reden des Herrn von Papen und des österreichischen Bundeskanzlers durch Funk verbreitet werden. Lediglich zur Information sei mitgeteilt, dass Herr von Papen zu Ende der Woche noch einmal nach Berlin kommt, was keinerlei politische Bedeutung hat. Gemeint sind vielmehr die Ansprachen, die bei der Überreichung des Beglaubigungsschreibens durch von Papen gehalten wurden, dabei sprach nicht der Bundeskanzler, sondern der Bundespräsident von Üsterreich, Niklas. Papen überreicht Beglaubigungsschreiben Die Ansprachen FZ, Nr. 416 v. 17. August 1934, S. 1

ZSg. 101/4/60/Nr. 658

16. August 1934

Lieber die mögliche Verlobung der holländischen Prinzessin Juliane soll nichts orakelt werden. Oie holländische Gesandtschaft in Berlin hat Vorstellungen beim Auswärtigen Amt erhoben, dass in der deutschen Presse vielfach sehr unwahre Meldungen und Kommentare gebracht worden sind. s. a. ZSg. 101/3/245/Nr. 537 v. 15. Juni 1934

ZSg. 101/4/60/Nr. 659

16. August 1934

Ueber den Einfluss Japans auf Abessinien sollen keine Lügenmel-

- 317

16.08.1934

-

d ü n g e n gebracht w e r d e n . A u g e n b l i c k l i c h befinden sich in der H a u p t s t a d t Addis Abeba nur 3 Japaner. Gesehen: D.t

K., F a .

s. a. ZSg. 102/1/51

Weitergegeben

(2) v. 22. D e z e m b e r

an Hbg. 1,00

Uhr

Br.

1,05

"

Ch.

1,25

"

1934

H . C. Nebel: N i l q u e l l e n . P o l i t i k . Baumwolle A b e s s i n i e n , Italien und Japan ... Seit Jahren p r ü f t das japanische li/irtschaftsinstitut in A d e n alle M ö g l i c h k e i t e n , die A b e s s i n i e n der A u s b r e i t u n g des j a p a n i s c h e n A u ß e n h a n d e l s b i e t e t . . . Aus n a h e l i e g e n d e n G r ü n d e n e n t s c h e i d e t m a n s i c h dafür, lieber A r b e i t s k r a f t a l s Geld zu i n v e s t i e r e n . Japan ist immer auf der Suche nach G e b i e t e n , auf denen e s seine K l e i n b a u e r n a n s i e d e l n kann, d e r e n zähem Fleiß die h e i m a t l i c h e n Inseln k e i n e n Raum mehr bieten. ... FZ, Nr. 63 v . 3. F e b r u a r 1934, S. 1 u. 3 Im September 1934 kam J a p a n zum G e s c h ä f t s a b s c h l u ß mit ü b e r d e n Verkauf v o n A n b a u f l ä c h e n für B a u m w o l l e .

ZSg. l Q l / 4 / 6 1 / N r . 660

16. A u g u s t 1934

Bestellung a. d. P r e s s e k o n f e r e n z ν. Oie R e i c h s p r o p a g a n d a l e i t u n g

Abessinien

16.Θ.34

der NSDAP w e i s t d a r a u f h i n , d a s s von

den zur Verfügung g e s t e l l t e n Bildern bisher nur in u n z u r e i c h e n d e r lileise G e b r a u c h g e m a c h t w o r d e n sei. Es wird von der P r o p a g a n d a leitung e r w a r t e t , dass V e r s ä u m n i s s e auf diesem Gebiet

umgehend

n a c h g e h o l t w e r d e n . Wie e r i n n e r l i c h , gilt als R i c h t s c h n u r für die Veröffentlichung

zwei bis drei Bilder t ä g l i c h . G l e i c h z e i t i g

die R e i c h s p r o p a g a n d a l e i t u n g Kästen noch zu v e r s t ä r k e n . G e s e h e n : D., K., Fa.

bittet

die W e r b u n g d u r c h kurze Balken und Hbg.

brfl.

Brsl. 6.30 Chmn.

brfl.

- H B

16./ 1 7 . Γ· S . Η·?. mit dem des R e i c h s k a n z l e r s geben s o l l . O e r h e i m a e o a n g e n e H e i c h s D r ä s i d e n t und G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l hat sich, s e i t d e m er am 30. J a n u a r v o r i q e n J a h r e s seinen B u n d m i t Adolf H i t l e r g e s c h l o s s e n und ihn in der uJeihestunde in der G a r n i s o n k i r c h e zu P o t s d a m am 21. ' ärz f e i e r l i c h b e k r ä f t i g t h a t , s t e t s zu dem R e i c h s k a n z l e r Adolf H i t l e r b e k a n n t und a l l e n e n t s c h e i d e n d e n E n t s c h l ü s s e n der von diesem g e f ü h r t e n R e i c h s r e g i e r u n g seine Z u s t i m m u n g g e g e b e n . . . « ''ein n u n m e h r v e r e w i g t e r Vater s e l b s t hat in Adolf H i t l e r s e i n e n u n m i t t e l b a r e n N a c h f o l g e r als O b e r h a u p t des d e u t s c h e n R e i c h e s g e s e h e n . . . H H N , N r . 3B3 ν. 1Θ. A u g u s t 1934 ( A . A . ) , S. 2 G s k a r v o n H i n d e n b u r q ( 1 0 8 3 - 1 9 6 0 ) , seit 1925 p e r s ö n l i c h e r A d j u t a n t seines Jäters, 1S34 als G e n e r a l m a j o r v e r a b s c h i e d e t . Ζ S g . 1 0 1 / 4 / Β 2 / Ν Γ . 663

1?. A u g u s t

Die Rede des f i n i s t e r i a l d i r e k t o r wichtigen Ankündigungen

F ö r i t z soll w e g e n

für d a s d e u t s c h e

ihrer

Bauerntum unter

U m s t ä n d e n trotz des uJahlmaterials vor der J e h l

allen

veröffentlicht

w e r d e n . 'Jenn es nicht a n d e r s g e h t , m i t a u f f a l l e n d e n im

1934

Ueberschriften

Handelsteil.

s. a. Ζ Sg. 1 0 1 / 4 / 5 9 / N r . 652 v . 15. A u g u s t

ZSg. 1 0 1 / 4 / 6 2 / N r . 664 Die B e r i c h t e r s t a t t u n g

1934

17. A u g u s t

1934

ü b e r O e s t e r r e i c h soll n a c h f o l g e n d e n

s ä t z e n für die n ä c h s t e Z e i t b e t r i e b e n w e r d e n : Alle

h a b e n im Geiste der V e r s ö h n l i c h k e i t zu s t e h e n . N a c h r i c h t e n ttisstände,

die s i c h in O e s t e r r e i c h

in der l e t z t e n Z e i t

s o l l e n nur d a n n g e b r a c h t w e r d e n , w e n n sie u n b e d i n g t

zuverlässig Mit-

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Büro. Hbg.

12.SO

Brsl.

12.53

Chmn.

1.50

über

ergaben,

s i n d . Im e i n z e l n e n w i r d das Ü N B d a r ü b e r von Fall zu F a l l

G e s e h e n : F a . , K.

Grund-

Berichte

17.08.1934

- 320 -

s. a. ZSg. 101/4/39/Nr. 62? v. 29. Juli 1934

ZSg. 101/4/63/Nr. 665 DNB.—Rundspruch vom

17. August 1934

17,8.34

Das Lied, das nach der Ansprache des Führers heute abend in Hamburg gespielt wird, ist in den Berichten mit den Anfangsmorten zu textieren "Im Volke geboren, entstand uns ein Führer, gab Glaube und Hoffnung in Deutschland uns uiieder." Gesehen: D., K., Fa.

Weitergegeben an: Hbg, 9.15 Br.

7.55

Ch.

brfl.

s. a. ZSg. 101/4/62/Nr. 661 v. 17. August 1934 Die althergebrachte Erzählung von dem schweigenden und »er— schu/ieoenen Norddeutschen wird zur Lepende Hamburg im Banne einer historischen Stunde ... Gerade hat m a n nach der kurzen Ansprache des Führers ein Kampflied a n g e s t i m m t . Die wuchtigen Klänge des nationalsozialistischen Liedes berühren eigenartig in diesen Räumen. Immer mächtiger wird der Gesang: "Im Volk geboren, entstand uns ein Führer und gab uns den Glauben an Deutschland wieder ..." Plötzlich singt auch ein unsichtbarer Chor. Es ist die wartende Menge draußen auf dem A d o l f - H i t l e r - P l a t z . Durch die Doppelfenster hindurch erreicht uns der Hall und Schall, und jetzt läQt der Führer die Flügeltüren des Balkons öffnen und geht kurz nach draußen ... V8 (N.A.), Nr. 231/232 v. 19./20. August 1934, S. 7 Hitler bei seinem Besuch im Hamburger Rathaus: Die "Hoffnung" der Presseanweisung fand ihren li/eg nicht in die Presse.

ZSg. 101/4/64/Nr. 666 DNB-Rundruf vom

17. August 1934

17.8.34

Uir machen darauf

aufmerksam, dass noch erhebliche

Aenderungen

17./IB.08.1934

- 321 -

an dem ursprünglichen Text der Fuhrerrede vorgenommen worden sind· Die Rede darf auf keinen Fall ohne diese Aenderungen und den Beifall gebracht werden. Gesehen: 0., Fa., K.

Weitergegeben an: Hbg. 9.15 Br.

8,55 Uhr

Ch. ((unleserl.)) s. a. ZSg. 101/4/62/Nr. 661 v. 17. August 1934

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 1B.B.34 ZSg. 101/4/65/Nr. 667

18. August 1934

Es wird gebeten, die Beschwerdeschrift der Saardeutschen an den \/ölkerbundsrat im Uahlmaterial nicht untergehen zu lassen, sondern evtl. nachzutragen. s. a. ZSg. 101/4/59/Nr. 653 i/. 15. August 1934 "Das .Saaroeblet zum Tummelplatz vatsrlandsloser Emigranten geuorden" Erneute Beschuerde der "Deutschen Front" über Knox an den Uölkerbundsrat VB (N.A.), Nr. 231/232 v. 19./20. August 1934, S. 19

ZSg. 101/4/65/Nr. 668

IB. August 1934

Die Erlasse der Bischöfe von Speyer und Osnabrück sollen tunlichst in Kastenaufmachung auf der ersten Seite heute abend oder morgen früh spätestens veröffentlicht werden. Aufruf des Bischofs Bernino von Osnabrück •er ketholische Bischof von Osnabrück, Dr. Berning,gibt ... fol-

IB.08.1934

- 322 -

gende Erklärung zur Volksabstimmung ab: "Ich halte es für ein· selbstverständlich» Pflicht eines jeden Deutschen, daO er um der Geschlossenheit und der Einigkeit des deutschen Volkes willen zu der Frage des Führers freudig "Ja sagt. " HHN, Nr. 384 V. 19. August 1934, S. 2 Die Bischöfe von Speyer und OsnabrUck zur Volksabstimmung Der Bischof von Speyer hat sich in einer Bekanntmachung an seine Gläubigen gewandt und Gottes Hilfe, seine Erleuchtung und seinen Schutz auf die Volksabstimmung am 19. August hersbgefleht. Es werden Bittgottesdienste veranstaltet, zu denen die Gläubigen durch vermehrtes Läuten aufgefordert werden. ... VB (N.A.), Nr. 231/232 v. 19./20. August 1934, S. 1

ZSg. 101/4/65/Nr. 669

18. August 1934

Auf der ersten Seite soll auch unter allen Umständen der Hinweis der Reichssendeleitung veröffentlicht werden, wonach die Führerreden heute abend von 20 bis 22,30 Uhr für alle deutschen Sender wiederholt werden. Heute abend Wiederholung der Hamburger Kundgebungen für alle Sender Die Reichssendeleitung teilt mit: Die großen Hamburger Kundgebungen vom Freitag mit den Reden des Führers vor der Belegschaft der Werft von Blohm und Voss, auf der Kundgebung im Hemburger Rathaus und mit der Ansprache vom Balkon des Rathauses werden em Sonnabend von 20 - 22.30 Uhr Uber alle deutschen Sender wiederholt. HHN, Nr. 382 v. 18. August 1934, S. 1

ZSg. 101/4/65/Nr. 670

18. August 1934

Der Aufruf der deutschen Wissenschaft soll mit dem Namen der betreffenden Wissenschaftler noch heute veröffentlicht werden. Der Text geht durch DNB. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. Brsl.

12.50 Uhr 1.05

"

Chmn. 12.50

"

IB./IS./20.GB.1934 Bekenntnis der Wissenschaft zum 19. August "In Einheit und Geschlossenheit für Freiheit und Ehre!" ... Wir unterzeichneten Vertreter der deutschen Wissenschaft, die wir auch namens vieler sprechen, die in diesen Tagen weder durch Jort noch Brief für uns erreichbar waren, haben das Vertrauen zu Adolf Hitler als Staatsführer, daO er das deutsche Volk aus seiner Not und Bedrückung herausführen wird, Wir vertrauen auf ihn, daO auch die Wissenschaft unter seiner Führunq die Förderung erfahren wird, deren sie in ihrer Gesamtheit bedarf, um die hohe Aufgabe zu erfüllen, die ihr beim Wiederaufbau der Nation zukommt. ... HHN, Nr. 384 V. 19. August 1934, 3. 3 Der Aufruf ist neben dem Hektor der Berliner Universität, Eugen Fischer, auch von Heidegger (Freiburg) unterzeichnet.

ZSg. 101/4/66/Nr. 671

19. August 1934

ONB—Rundruf vom 19. August 34 Vergleichsziffern dürfen nur aus L)f\iB genommen werden. Gesehen: 0., Fa., K.

Hbq.

9.15.

Brsl. 9.30 Chmn. 9.30 s. a. ZSg. 101/4/57/Nr. 649 v. 14. Äugst 1934

ZSg. 101/4/67/Nr. 672

20. August 1934

ONB-Rundruf vom 20.8.34 Oie Ansprache des Führers an die Saarländer darf nur in der DNBFassung gebracht werden. Gesehen: 0., Fa., K.

Hbg.

9.15

Brsl. 7.55 Chmn. 2.07

20./21.08.1934

- 324 -

2 000 Saardeutache huldigen dem Führer Gewaltige Treuekundgebung vor der Reichskanzlei HHN, Nr. 3B6 v. 21. August 1934- (ΓΊ.Α. ), S. 1 ((ohne Texte der Ansprache))

Bestellungen a. d. Pressekonferenz vom 21.8.34 ZSg. 101/4/68/Nr. 673

21. August 1934

Meldungen Uber einen bevorstehenden Rücktritt des japanischen Botschafters in Berlin sind unerwünscht. Sofern unsere Meldung von gestern abend noch nicht gebracht worden ist, bitten mir von ihrer Veröffentlichung Abstand zu nehmen.

Matsu Nagai war im April 1933 als japanischer Botschafter nach Berlin gekommen. Er uieilte im November 1934 zu einem Heimatbesuch in Tokio, von einem Rücktritt ist nichts bekannt. Zum Zeitpunkt der Anweisung wurde in den deutschen Zeitungen über eine Krise in Ostasien berichtet, Differenzen Japans mit der Sowjetunion und China, und von der Gefahr eines Krieges in diesem Gebiet.

ZSg. 101/4/68/Nr. 674

21. August 1934

Es ergeht die Auflage, dass die Nachricht über den Aufruf zur Abstimmung im Saargebiet jeden Tag in dieser Uoche von den deutschen Zeitungen veröffentlicht werden soll und zwar davon zwei Mal auf der ersten Seite. Uir bitten, sich unbedingt im Interesse der Saarabstimmung an diese Richtlinien strikte zu halten. Gesehen: 0., Fa., K.

Hbg.

12,50 Uhr

Br.

12,44

"

Ch.

1,45

"

21./22.08.1934

- 325 -

Achtuno! Saar-Abstimmungsberechtigte 1m Reich! Aufruf zur Anmeldung für die Volksabstimmung im Saargebiet HHN, Nr. 387 v. 21. August 1934, S. 2 s. a. HHN, Nr. 389 v. 22.August 1934, S. 1 HHN, Nr. 391 v. 23. August 1934, S. 2 HHN, Nr. 393 v. 24. August 1934, S. 1

Bestellungen a. d. Pressekonferenz vom 22.8.34 ZSg. 101/4/69/Nr. 675

22. August 1934

Gegen den bevorstehenden Eintritt Russlands in den Völkerbund soll von der deutschen Presse nicht polemisiert werden, da Deutschland ja selbst nicht mehr Mitglied des Völkerbundes ist. Degegen können ausländische Blätterstimmen, die sich mit dem Eintritt Russlands in den Völkerbund negativ befassen, gebracht werden, s. a. ZSg. 101/1/121 v. 12. Oktober 1933 ZSg. 101/1/130 v. 20. Oktober 1933 ZSg. 101/4/86/Nr. 701 v. 30. August 1934 Deutschland war am 14. Oktober 1933 treten. Am 17. September 1934 wurde bund aufgenommen. Der Eintritt der Sowjetunion in den HHN, Nr. 393 v. 24. August 1934, S.

aus dem Völkerbund ausgedie Sowjetunion in den VölkerVölkerbund 1

s. a. A0AP, Serie C, Bd. 111,1, Nr. 1Θ9 ZSg. 101/4/69/Nr. 676

22. August 1934

Angebotene Artikel Uber die Auslandsarbeit der NSDAP, sollen ausserordentlich sorgfältig geprüft werden und bei Vorliegen von Bedenken soll Rücksprache bei den massgebenden Stellen genommen werden. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 1.Br. Ch.

1.10

23.Οθ.1934 Bestellungen aus der Pressekonferenz υom 23.0.34 ZSg. 101/4/70/tor. 677

23. August 1934

Eine Kommentierung der Hust-l/erordnung ist unerwünscht.

Hilfsmaßnahmen für die Studienassessoren Die anhaltende starke Schrumpfung des höheren Schuluesens hat die beschäftigungsverhältnisse der Studienassessoren einem Stand entgegengeführt, der die Preußische Unterrichtsverwaltung zu außergewöhnlichen f'aünahmen gezwungen hat. In einem Erlaß verfügt Reich minister Uust in seiner Ligenschaft als Preußischer Kultusminister für das Land Preußen die Versetzung an l/olksschulen für etwa 430 überschullehrer und Uberschullehrerinnen, die zur Zeit an staatlichen und nichtstaatlichen höheren Schulen beschäftigt sind. ... UB (N.A.), Nr. 236 v. 24. August 1934, S. 2

ZSg. 101/4/70/Nr. 678

23. August 1934

Der Artikel des "L/eutschen" vom 12. August über die Saargruben darf unter keinen Umständen weiterverbreitet werden. Es waren in jenem Artikel Zitate aus dem Jahresbericht des Generaldirektors dar Saargruben Guillaume enth?» i s. a. ZSg. 101/4/154/Nr. Θ45 v. 22. Oktober

1904

Fritz Seidenzahl: Die Saarqruben Fünfzehn Jahre französische isswirtschaft ... Schon im Jahresbericht für 1932 äußerte Generaldirektor Guillaume: "Ueno die finanziellen Ergebnisse bei der Ausbeute der Cruben im Laufe von 1932 und 1933 nicht eine merkliche Besserung erfahren, wird die Diskussion die ir 'ahre 1935 entstehen dürfte, sehr zum Nachteil des französischen Staates beeinflußt werden". .. Oer Deutsche, N r . 186 v. 12. August 19J4, S. 5 - 6

327

23.08.1934

ZSg. 101/4/70/Nr. 679

23. August 1934

E» w i r d noch einmal daran erinnert, dass die Denkschrift Ubar das komaende Strefrecht In der Presse nicht behandelt werden soll, da alsbald eine diesbezügliche Pressekonferenz

stattfindet.

Das kommende Strefrecht: Reichs justizminister Dr. GUrtner sprach vor Vertretern der Presse in Berlin über das kommende deutsche Strafrecht. ... "lUenn also eine Straftat zwar nicht dem Gesetz, aber dem Rechtagedanken des Gesetzes widerspricht, dann muQ der Täter bestraft w e r d e n " . ... Oes Archiv, August 1 9 3 4 , S. 672 Verfaaser der"Oenkschrift der Akademie für Deutsches Recht und des Reichsjustizministers Uber d a s nationalsozialistische Strafrecht" 1934 war Roland Freisler, der neuernannte Staatssekretär im PreuQischen Justizministerium, das ab 22. Oktober 1934 mit dem Reichsjustizministerium vereinigt wurde. s . a. Strafrecht und StrafprozaQrecht. In: Jahrbuch des Deutschen Rechts, N.F., 3 2 . Jg. (1934), S. 494 ff. Ole Strafen im künftigen Strafgesetzbuch tine neue Ehrenstrafe: Die Achtung HHN, N r . 387 v . 21. August 1934, S. 1 s. a. den Kommenter von Karlheinz Friedrich: Volknahes Recht, VB (N.A.), Nr. 241 v . 2 9 . August 1934, S. 1-2 s. a. FZ, Nr. 410 v. 30. August 1934, S. 2

ZSg. 101/4/70/Nr. 680

23. August 1934

Die Artamanenbewegung ist in die Hitler-Jugend eingegliedert worden. Aus diesem Anlass solían die offiziösen Meldungen Uber die Artamanenbewegung in guter Aufmachung gebracht werden. 0., F a . , K.

Hbg.

12.52

Bresl. 12.53 Chem. 2.00

23.Οθ.1934

- 328 -

s. a. ZSg. lOl/4/128/Nr. 775 ν. 29. September 1934 Artamanen: Künstliche Bildung aus mhd. art = Ackerbau und manen = Planner nennen sich seit 1924 aus der völkischen Jugendbewegung hervorgegangene Bünde, die sich die Heranziehung der Jugend zum Freiwilligen Arbeitsdienst in der Landwirtschaft zum Ziel gesetzt haben.(Oer GroOe Brockhaus, 15. Aufl. 1928) Oer Führer der Artamanenbewegung, Albert Uoyrscht trat in das Sozialamt der Reichsjugendführung ein. Damit ist für die Sozialarbeit der HJ die Führertruppe des Bundes der Artamanen gewonnen worden. Der Bund ist 1931 von der überwiegend nationalsozialistisch eingestellten Artamanenscheft neu gegründet worden. Die Artamanenbewegung hat vor allem die Jugend der GroBstädte für die Landarbeit zurückgewonnen und durch ein scharfes Ausleseprinzip dem Lande taugliche und völlig gesunde flanschen zurückgeführt. Oer Gesamtbund wird als alte nationalsozialistische Kampfgemeinschaft in die HJ eingegliedert. Das Archiv, August 1934, 5. 599 Zur Geschichte der Artamanen s. ΙΊ, H. Kater, Oie Artamanen - Völkische Jugend in der Weimarer Republik. In: Historische Zeitschrift, 213 (1971), S. 577- 63B

ZSg. lOl/4/71/Nr. 681

23. August 1934

DNB.-Rundruf vom 23. August 1934 Das Telegramm des Nationalverbandes Deutscher Juden an den Führer und Reichskanzler, unterzeichnet Dr. Naumann, darf von den Zeitungen nicht gebracht werden. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 9.20 Br.

7.25

Ch. 2.08 mittags

s. a. ZSg. 101/4/72 v. (23. August 1934): An den Führer und Reichskanzler, Obersalzberg. Der vor 14 Jahren gegründete Verband nationaldeutscher Juden legt schärfste Verwahrung gegen die deutschfeindliche und erpresserische Entschliessung der sogenannten jüdischen Iiieitkonferenz ein. Die wurzellosen Zionisten und Alljuden, die sich in Genf zusammengefunden haben, sind nicht berechtigt, für die in Deutschland alteingesessenen und nationalbewährten Juden zu sprechen. Die deutsch-

23./24.08.1934

- 329 -

fühlenden Juden lehnen jede ausländische Einmischung in deutsche Angelegenheiten ab und hoffen auf eine baldige Lösung der deutschen Judenfrage unter dem Gesichtspunkte der nationalen Bewährung· Or. Naumann, Hauptmann d.L. a.D. Uerbandsführer. Jüdische BoykottentschlieOunq qeoen Deutschland HHN, Nr. 392 v. 24. August 1934, S. 1 Oer "Verband Nationaldeutscher Juden" wurde am 9. Dezember 1935 aufgelöst.(vgl. E. Ebermayer, Denn heute gehört uns Deutschland ... Hamburg, U/ien 1959, S. 643 f.)

ZSg. 101/4/78/Nr. 682

24. August 1934

DNB-Rundruf vom 24. August 34. Meldungen Uber eine Ruhestendsversetzung Prof. Dovifats sollen nicht übernommen werden. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 9.15 abds. Br. 1.00 25.8. Ch. tel. ab.

Emil Dovifat (1890 - 1969) studierte in Leipzig Germanistik, Geschichte, Volkswirtschaft, Zeitungswissenschaft. Am 1. Weltkrieg nahm er als Freiwilliger teil, danach an verschiedenen Provinzblättern. Schriftleiter (von B 2 1 bis Januar 1925) und Hauptschriftleiter (Oktober 192? - November 1928) bei der Zeitung der christlichnationalen Gewerkschaftsbewegung "Der Deutsche" (wurde am 31. Januar 1935 eingestellt). Nach Studienaufenthalten in England und den Vereinigten Staaten, seit November 1928 beamteter a. o. Professor für Zeitungskunde an der Universität Berlin. Direktor des Institute für Zeitungskunde, Geschäftsführer der Deutschen Gesellschaft für Zeitungswissenschaft. 1959 emeritiert, leitete er das Institut für Publizistik, Berlin, noch bis 1961. Professor. Dovifat in den Ruhestand versetzt Nach einer Meldung der "Frankfurter Zeitung" ist Professor Emil Oovifat, der Leiter des Zeitungswissenschaftlichen Instituts an der

24.06.1934

- 33C -

Universität Berlin, auf Grund des § 6 des Beamtengesetzes (Vereinfachung der Verwaltung) in den Ruhestand versetzt worden. ... BT, Nr. 399 v. 24. August 1934, S. 5 s. a. FZ, r.r. 429 v. 24. August 1934, S. 2 § 6: Zur Vereinfachung stand versetzt werden, olenn Beamte aus diesem so dürfen ihre Stellen

der Verwaltung können Beamte in den Ruheauch wenn sie noch nicht dienstunfähig sind, Grunde in den Ruhestand versetzt werden, nicht mehr besetzt werden.

s. a. Brief von Walther Heide an Karl d'Ester vom 6. August 1934: ... Oovifst war bei mir und erzählte, daQ er vom Kultusministerium zum 28. 7. pensioniert worden sei und zwar mit der Begründung der Sparmaßnahmen. Oer Brief enthalte nur drei Zeilen ... Er hat im übrigen vorläufig die Leitung des Instituts beibehalten, sieht das aber für einen unmöglichen Zustand an, wenn er die Professur nicht mehr hat. Ich glaube, daO hinter der Aktion die Studenten stehen, denn bei dem Leiter der Hochschulabteilung, Ministerialdirektor Vehlen war Oovifat geschätzt. ... i'.achlaG Karl d'Ester: Briefe 1934 im Institut für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund. s. a. H. J. Raabe, Emil Oovifats Lehre von der Publizistik, Faklutät fUr Journalistik Diss. Leipzig 1962, S. 82 und 84 H. Bohrmann, Emil Oovifat (27. Dezember 1890 - β. Oktober 1969). In: Freie Universität Berlin. Mitteilungen für Dozenten und Studenten, Nr. 130 v. 1. 12. 1969, S. 761 und 782 K. Bringmann, Emil Oovifat f . Ein Leben für die Publizistik. In: Oer Journalist, 19. Jg. (1969), Nr. 11, S. 43 E. Klausener, uJ. Haacke, Abschied von Emil Oovifat. In: Publizistik, 14. Jg. (19E9), H. 4, S. 379-383 Zeitunqsfachlicher Fortblldunqskursus Leiter: Professor Oovifat Oas Deutsche Institut für Zeitungskunde veranstaltet wie alljährlich in der Zeit vom 21. November bis 1. Dezember seinen 6. Zeitungsfachlichen Zeitungskursus. Leiter des Kursus ist Universitätsprofessor Dr. E . Oovifat. Aus dieser Keldung geht hervor, daQ Professor Or. Oovifat in sämtlichen von ihm bisher innegehabten Ämtern wieder tätig ist. ... FZ, N r . 507 v. 5. Oktober 1934, S. 2 ... Damit erledigen sich die von einigen Zeitungen verbreiteten GerUchte, in denen von einer Pensionierung Professor Dr. Dovifats die Rede war. Uir freuen uns, daQ die in der gesamten deutschen Presse und darüber hinaus in weitesten Kreisen hochgeschätzte Persönlichkeit Professor Or. Dovifats dem journalistischen Nachwuchs erhalten bleibt. Germania, Nr. 27S v. 5. Oktober 1934, S. 2

231

?5.C8.IÇ3;r. 770

26. September

1934

Die R i c h t l i n i e n bezüglich A u s s c h m ü c k u n g für d e n E r n t e d a n k t a g

usw.

sind u n t e r a l l e n U m s t ä n d e n zu w e r ö f f e n t l i c h e n . Sofern die Z e i t u n g e n bereits die V e r ö f f e n t l i c h u n g v o r g e n o m m e n haben, sind diese R i c h t l i n i e n noch einmal zu b r i n g e n . Die A u s s c h m ü c k u n g zum E r n t e d a n k f e s t Keine V e r w e n d u n g won B r o t g e t r e i d e n beim S c h m ü c k e n won W a g e n und Schaufenstern VB ( Γ.'. A. ), Nr. 269 V . 26. September 1934, S. 2

ZSg. l D l / 4 / 1 2 4 / M r . 771

26. September

Es uiird noch e i n m a l an d a s Verbot e r i n n e r t , ü b e r das

1934 Krebs-

p r o b l e m weiter E r ö r t e r u n g e n a n z u s t e l l e n . Insbesondere ist eine V e r ö f f e n t l i c h u n g won Dr. U e t t e r e r Gesahen: Fa., D . , K.

untersagt. Hbg. 12.50 Er. 12.50 C h . 1.20

s. a. Z S g . 1 0 1 / 4 / 9 9 / N r . 725 w . 12. S e p t e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 1 7 / N r . 759 u. 22. S e p t e m b e r 1934 ZSg. l O l / 6 / 2 0 6 / N r . 1913 w. 5. D e z e m b e r 1935

- 384

27,09.1934

-

B e s t e l l u n g e n a. d . P r e s s e k o n f e r e n z ν. 27.9.34 Ζ 5 g . 1 0 1 / 4 / 1 2 5 / N r . 772

27. S e p t e m b e r

O i e I n t e r p e l l a t i o n Lituiinous zur U i e d e r a u f r o l l u n g d e r

1934 Abrüstungs-

frage soll n i c h t zu g r o s s a u f g e m a c h t w e r d e n , s o n d e r n m e h r episodische

Behandlung

erfahren.

E i n VorstoG L i t w i n o w s in Genf L i t w i n o w hat am M i t t w o c h ein S c h r e i b e n an d e n P r ä s i d e n t e n der V ö l k e r b u n d s v e r s a m m l u n g g e r i c h t e t , in dem er bittet, die V e r s a m m l u n g mit dem b i s h e r i g e n E r g e b n i s der A b r ü s t u n g s k o n f e r e n z z u b e f a s s e n . Die V ö l k e r b u n d s v e r s a m m l u n g soll d a n n den V ö l k e r b u n d s rat e r s u c h e n , s e i n e r s e i t s zur Lage der A b r ü s t u n g s f r a g e S t e l l u n g zu n e h m e n . ... H H N , N r . 450 v. 2 7 . September 1934, S. 2 L i t w i n o w s V o r s c h l a g e i n f a c h zur K e n n t n i s g e n o m m e n H HM, N r . 451 v. 2 7 . September 1 9 3 4 , S. 1 s. a. F Z , N r . 492 v. 2 7 . September 1 9 3 4 , S. 1-2 F Z , N r . 4 9 3 v. 2 8 . September 1 9 3 4 , S. 1

Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 2 5 / N r . 773

27. S e p t e m b e r

In U e b e r s c h r i f t e n h i n s i c h t l i c h der d i p l o m a t i s c h e n

1934

Unternehmungen

F r a n k r e i c h s s o l l g r ö s s e r e Vorsicht w a l t e n . Es ist d e n k b a r

uner-

w ü n s c h t , die O i n g e so h i n z u s t e l l e n , als o b B a r t h o u e i n e n

Rück-

s c h l a g nach dem a n d e r e n in Genf e i n s t e c k e n m u s s . D a s ist

keineswegs

d e r F a l l und v e r s c h i e b t die P r o b l e m e nur auf eine falsche G e s e h e n : D., F a . , K.

Hbg.

1.00

Uhr

Brsl. 1.05

"

Chmn. 1.30

"

üJeicht F r a n k r e i c h dem Druck I t a l i e n s ? H H N , N r . 450 v. 2 7 . September 1934, S. 1

Ebene.

27.09.1934

- 385 Herr Barthou"löst" die Saarfraqe KHN, Nr. 452 ν. 2Θ. September 1934, S. 1

ZSg. 101/4/126

27. September 1934

Zur Behandlung der Saarfrage werden vom Auswärtigen Amt folgende verbindliche Richtlinien

herausgegeben:

1. Nach Möglichkeit soll vermieden werden, irgendwelche

wirtschaft-

lichen Rückgliederungsprobleme, die Grubenfragen usw. anzuschneiden. Diese Probleme sind im gegenwärtigen Zeitpunkt nicht aktuell. Sollten aber besondere U/ünsche bestehen hinsichtlich der Behandlung dieser Fragen, so muss für jeden Artikel die Genehmigung des AA eingeholt werden. 2. Es darf weiter erörtert werden, dass der li/ahlkampf im Saargebiet loyal durchgeführt werden muss. In diesem Zusammenhang können auch die Verstösse gegen die Loyalität von Seiten der Saarregierungskommission usw. laufend Erwähnung finden.

Dagegen sollen

die Besprechungen zwischen Aloisi und dem Gesandten Weizsäcker nicht allzu gross aufgemacht und kommentiert werden. Es handelt sich hier nicht um eine italienische Initiative, sondern um Besprechungen, die der Beauftragte des Völkerbundsrates, der zufällig ein Italiener ist, führt. In der Auslandspresse

sind

mancherlei irrige Nachrichten über die Besprechungen verbreitet worden. Es wird jedoch vom AA nicht gewünscht, dass diese irrigai Meinungen von der deutschen Presse berichtigt werden. 3. Im Mittelpunkt der aktuellen Probleme steht immer noch die Polizeifrege. Oer deutsche Standpunkt ist ja in der letzten Zeit sehr klar herausgestellt worden. Wenn nun aber der Beschluss, dass Ausländer in die Saarpolizei eingestellt werden, Wirklichkeit wird, so soll nicht gegen die betreffenden Ausländer polemisiert werden, die vom Rat die Ermächtigung erhalten, in

2Z/28.09.1934

- 386

-

der Saarpolizei D i e n s t zu tun. Im Gegenteil wird es Aufgabe des S a a r d e u t s c h t u m s sein, der n e u e n Polizei Aufschluss geben, uo die uiirklichen F r i e d e n s s t ö r e r

s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

zu

sitzen.

1 0 1 / 4 / 1 2 2 / N r . 767 υ . 25. September 1934 1 0 1 / 4 / 1 2 2 / N r . 766 v . 25. September 1934 1 0 1 / 4 / 1 1 1 / N r . 746 v. 19. September 1934 l D l / 4 / 7 0 / N r . 678 u. 23. August 1934

Zu 2. Pompeo Alolsl (1875 - 1949), 1 9 3 2 - 1936 Vertreter Italiens beim Völkerbund, 1934 - 35 Leiter des I n t e r n a t i o n a l e n D r e i e r a u s s c h u s s e s für die A b s t i m m u n g im Saargebiet» ab 1939 im R u h e s t a n d . Ernst von W e i z s ä c k e r (1882 - 1951), seit 1920 im Auswärtigen Amt, 1922 Konsul in Basel, 1924 G e s a n d t s c h a f t s r a t in Kopenhagen, 1931 Gesandter in O s l o , 1933 in der S c h w e i z , s e i t 1936 Leiter der P o l i t i s c h e n A b t e i l u n g im Auswärtigen Amt; 1938 - 1943 Staatssekretär im A u s w ä r t i g e n Amt, bis 1945 Botschafter beim V a t i k a n . V e r h a n d l u n g e n m i t Alolsl gescheitert Die V e r h a n d l u n g e n zwischen Aloisi, seinem B e a u f t r a g t e n Bianchieri und dam d e u t s c h e n Konsul Weizsäcker in der Frage der eventuellen Rekrutierung italienischer Staatsangehöriger d e u t s c h e r Sprache als Saarpolizei k ö n n e n als so gut wie g e s c h e i t e r t angesehen w e r d e n . NZ, N r . 267 v. 28. September 1934, S. 1 s. a. VB (N.A.), N r . 270 v. 27.September 1 9 3 4 , S. 4 HHN, N r . 450 V . 27. September 1934, S. 1 Zu 3 . E n g l a n d und die Anwerbung zur Saarpolizei HHN, Nr. 454 v. 29. September 1934, S. 2 s. a . ADAP, Serie C, Bd. 111,1, Nr. 227

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 2 7 / N r . 774

28. September

1934

D N B - R u n d r u f vom 28.9.34 Die im " Z e i t u n g s d i e n s t " des R e i c h s n ä h r s t a n d e s

verbreitete

r'eldun

28.09.1934

- 387 über Um- und A u s b a u des F e t t p l a n s darf n i c h t gebracht Gesehen: D . , K .

Hbg.

11.45

Brsl.

12.-

werden.

C h m n . 12.40

B e s t e l l u n g e n a . d. P r e s s e k o n f e r e n z vom 28. S e p t . 34. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 2 8 / N r . 775

28. September

Der R e i c h s j u g e n d p r e s s e d i e n s t Reichsernährungsminister jugendführer (sie) j-n

^

1934

b r i n g t eine rieldung, w o n a c h der in G ü s t r o w

z u s a m m e n m i t dem

am 7. O k t o b e r die U e b e r f ü h r u n g der

Reichs-

Artamenbeuegung

H i t l e r j u g e n d v o r n e h m e n w i r d . D i e s e M e l d u n g soll

g e b r a c h t w e r d e n , d a der R e i c h s e r n ä h r u n g s m i n i s t e r

aus

Gründen an dieser Ueranstaltung nicht teilnehmen

kann.

nicht

dienstlichen

s. a . ZSg. 1 0 1 / 4 / 7 0 / N r . 680 V. 23. A u g u s t 1934 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 2 4 / N r . 368 v. 16. März 1934 1) W a l t e r

Darrê

2) Baidur von

Schirach

E i n g l i e d e r u n g der A r t a m a n e n in die H i t l e r - J u g e n d . . . I n der L a n d h i l f e , so führte der R e i c h s j u g e n d f ü h r e r w e i t e r a u s , liegt eine große w e r p f l i c h t e n d e A u f g a b e für E u c h A r t a m a n e n . . . HHN, Nr. 469 v . 8. O k t o b e r 1 9 3 4 , S. 2

ZSg. l O l / 4 / 1 2 8 / N r . 776 Der s e h r i n t e r e s s a n t e

28. S e p t e m b e r Bericht des Instituts für

f o r s c h u n g ü b e r die E r n ä h r u n g s l a g e

1934

Konjunktur-

soll weiter besprochen

werden.

28./29.09.1934

- 388

-

Jedoch soll v e r m i e d e n werden, dass einzelne Statistiken aus dem Zusammenhang gerissen, besprochen

werden.

G e s e h e n : D., F a . , K.

Hbg.

1.05 Uhr

Brsl. 1.05

"

Chmn. 1.30

"

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 6 / N r . 800 v. 4 . Oktober

1934

Die deutsche Versorgung mit N a h r u n g s m i t t e l n Eine V o r s c h ä t z u n g für den kommenden U/inter ... D a s K o n j u n k t u r i n s t i t u t faßt seine Vorschätzung d a h i n z u s a m m e n , daß zwar bei den m e i s t e n Feldfrüchten mit einer geringeren Ernte als im Vorjahr zu rechnen sei, daß aber trotzdem das Angebot aus der Ernte, d e n Vorräten und dem v o r h a n d e n e n Viehstand groß genug sein w e r d e , d e n gegenwärtigen N a h r u n g s m i t t e l v e r b r a u c h ohne n e n n e n s werte E r h ö h u n g der Einfuhr zu d e c k e n . FZ, Nr. 493 v . 28. September 1934, S. 3 s. a. Vß (N.A.), Nr. 271 v. 28. September 1934, S. 11

B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz ν. 29.9.34 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 2 9 / N r . 777

29. September

1934

Es w i r d g e b e t e n , über die R e i c h s s t r a s s e n v e r k e h r s o r d n u n g ,

die

am 1. Oktober in Kraft treten soll, noch nichts zu bringen,

be-

vor n i c h t eine amtliche Pleldung d a r ü b e r e r s c h e i n t , m i t der am h e u t i g e n N a c h m i t t a g noch zu rechnen

ist.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 4 9 / N r . 408 v. 3 . April 1934 Die R e i c h s v e r k e h r s s t r a ß e n o r d n u n g t r i t t in Kraft Der R e i c h s v e r k e h r s m i n i s t e r hat am Sonnabend folgenden Erlaß h e r a u s g e g e b e n : 1. Die R e i c h s s t r a ß e n - V e r k e h r s o r d n u n g tritt am 1. Oktober i n Kraft. 2. Die flusführungsanweisung ist heute erlassen. 3. Die Verkehrspolizei ist a n z u w e i s e n , die V e r k e h r s r e g e l u n g unverändert auszuüben. HHN, N r . 456 V. 30. September 1934 (P.A.), S. 2

29.09.1934

- 389 -

Ausführungsanmeisung zur Reichs-StraOenverkehrs-Ordnung vom 29. September 1934 (RGBl. 1934, I, S. 869 - 912)Zmeite Verordnung zur Einführung der Reichs-StraQenverkehrsQrdnung vom 1. Oktober 1934 (RGBl. 1934, I, S. 912)

ZSg. 101/4/129/Nr. 778

29. September 1934

Der Geschäftsbericht der Versicherungsgesellschaften des Deutschen Versicherungskonzerns (Deutsche Lebens- und Deutsche Feuerversicherungen) darf weder im ganzen noch im Auszug veröffentlicht werden. Es ist hierbei eine Panne passiert. Die Generalversammlung ist auf 4 UJochen verschoben morden aus formalen Gründen, uiährend der Geschäftsbericht bereits gedruckt einigen Journalisten zugegangen ist. Die öffentlichen Lebensyersicherunqsanstalten 1933 ... Angesichts der Kreditnot, die sich in den schwächeren Wirts c h a f t s k r i s e n besonders ausmirkte, sei dafür Sorge getragen morden, daO bei der Hingabe von Hypothekendarlehen die ländlichen Gebiete und kleineren Städte bevorzugt bedacht rnurden. ... HHN, Nr. 451 V. 27. September 1934, S. 10 s. a. FZ, Nr. 493 v. 28. September 1934, S. 4

ZSg. 101/4/129/Nr. 779

29. September 1934

Die DNB-Meldung Uber die Reportage des Journalisten Pembroke Stephens soll nicht in allzu grosser sensationeller Aufmachung gebracht merden, da augenblicklich noch kein akuter Anlass zu Kriegsgeschrei ist. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg.

1.10

Brsl. 1.10 Chmn. 1.10

-

29.09.1934

390

-

Pembroke S t e p h e n s war B e r l i n e r V e r t r e t e r d e s L o n d o n e r " D a i l y t x p r e s s " . t r w u r d e am 3 1 . Piai 1934 a u s D e u t s c h l a n d a u s g e u i i e s e n . (Das A r c h i v , Mai 1934, S.199) " K r i e g im F r i e d e n " •er S o n d e r b e r i c h t e r s t a t t e r d e s " D a i l y E x p r e s s " , Pembroke S t e p h e n s » meldet aus S a a r b r ü c k e n . E i n Besuch der Westgrenze d e s S a a r g e b i e t s könne, m i t dem A u s d r u c k b e z e i c h n e t w e r d e n : " K r i e g im F r i e d e n " . Tausende von f r a n z ö s i s c h e n S o l d a t e n b e r e i t e t e n s i c h d o r t auf " d e n T a g " v o r , an dem s i e d i e D r o h u n g i h r e s A u ß e n m i n i s t e r s B a r t h o u z u r T a t machen k ö n n t e n . D e r D o n n e r d e r f r a n z ö s i s c h e n s c h w e r e n A r t i l l e r i e s e i n a c h t s i n den W ä l d e r n an d e r G r e n z e v e r n e h m b a r . N i e m a l s s e i t dem K r i e g e h ä t t e n d i e E i n w o h n e r v o n S a a r b r ü c k e n s o heftiges Gefechtsfeuer gehört. . . . HHN, M r . 4 5 5 V . 2 9 . S e p t e m b e r 1 9 3 4 , S . 2 s.

a.

ZSg.

Sensationeller im S a a r q e b i e t \lΒ ( Μ . Α . ; , K r .

101/4/130/Nr.

DNB—Rundruf Die

in

vom

Bericht

Pembroke

Stephens über einen

273 v . 3 D . S e p t e m b e r

780

1934,

29.

Besuch

S. 4

September

1934

29.9.34

der h e u t i g e n P r e s s e k o n f e r e n z

Rede d e s R e i c h s e r n ä h r u n g s m i n i s t e r s werden. Gebracht

werden d a r f

herausgegebene DarrÉ darf

nicht

nur d i e F a s s u n g d e s

Fassung

Deutschen

Nachrichtenbüros. Gesehen: F a . , D . ,

s.

a.

ZSg. ZSg.

K.

101/4/128/fJr. 101/4/115/r>;r.

Hbg.

9.15

Uhr

Brsl.

7.25

"

Chmn.

brfl.

775 ν . 2 Θ . S e p t e m b e r 749 V. 2 0 . S e p t e m b e r

1934 1934

A u s A n l a O d e s E r n t e d a n k f e s t e s a u f dem B ü c k e b e r g neben A d o l f H i t l e r e i n e Rede, ( v g l . HHN, N r . 4 5 7 ν . 1 . O k t o b e r 1 9 3 4 , S . 2 Das A r c h i v , September 1 9 3 4 , S . 857)

der

gebracht

hielt

Darrê

- 391

-

1.10.1934

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 1 / N r . 781 DMB-RundSpruch

1. Oktober

1934

1.10.34

Die Keldung Ober den vom Führer G ö r i n g geschenkten und nach A n w e i s u n g des F ü h r e r s gebauten g e l ä n d e g ä n g i g e n Siebensitzer darf nicht v e r ö f f e n t l i c h t

werden.

ü., Fa., K.

Hbg.

2.20

Bresl. 2.33 C h e m n . 1.19

B e s t e l l u n g e n a. d . P r e s s e k o n f e r e n z v . 1,10.34 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 2 / N r . 782

1. Oktober 1934

Die d e u t s c h e Presse wird gebeten, auf d e n seit 25. September

lau-

f e n d e n D ü s s e l d o r f e r S a c h l i e f e r u n g s p r o z e s s gegen K o m m e r z i e n r a t Falk näher e i n z u g e h e n . DNS wird jetzt, uio die P l ä d o y e r s laufen, noch e i n m a l e i n e n z u s a m m e n f a s s e n d e n B e r i c h t b r i n g e n . - Aus gegebenem A n l a s s uird f e r n e r von Seiten der J u s t i z s t e l l e n gebeten, f ü h r l i c h e r auf die v e r s c h i e d e n e n S i t t l i c h k e i t s p r o z e s s e Die S i t t l i c h k e i t s d e l i k t e

sind in e r s c h r e c k e n d e m Kasse

aus-

einzugehen. gewachsen

und es soll der Ö f f e n t l i c h k e i t nahe gebracht w e r d e n , d a s s der Staat m i t s c h ä r f s t e n M i t t e l n gegen diese Delikte

vorgeht.

Ein V o l k s s c h ä d l i n g wird a b g e u r t e i l t Die S a c h l i e f e r u n g s v e r s c h i e b u n g e n d e s K o m m e r z i e n r a t s vor dem gerichtshof HHN, M r . 458 V. 2 . Oktober 1934, S. 2 H H N , N r . 460 v. 3. Oktober 1934, S. 1 F Z , N r . 503 v. 3. Oktober 1934, S. 3 K o m m e r z i e n r a t Falk zu 5 Jahren 1 M o n a t Z u c h t h a u s FZ, D r . 504 v. 4 . Oktober 1934, S. 2

verurteilt

Volks-

1. IB.1934

- 392 -

Gegenstand der Anklage waren Geschäfte mit einer französischen Firma unter Ausnützung des Dawes-Plans. s. a. ZSg. 116/103: DNB (Künchener A.) vom 25. September 1934, Bl. 27 / Der Düsseldorfer Sachlieferungsprozeß Falk vor dem Volksgericht

ZSg. 101/4/132/Nr. 7Θ3

1. Oktober 1934

Der Artikel im Uirtschaftspressedienst "geeigneter Treibstoffmarkt?" soll nicht zum Abdruck gebracht werden. Gemeint ist vermutlich der Wirtschafts-Dienst des DNB. s. a. Fa(lk): Eigene Treibstoffoeiuinnung Zur Gemeinschaftsaktion der Braunkohlenindustrie HHN, Nr. 469 v. 8. Oktober 1934, S. 11

ZSg. 101/4/132/Nr. 784

1. Oktober 1934

Der Sonntags-Leitartikel (= 30.9., gtz) des Berliner Tageblattes "Vom Tempel zur Börse" soll nicht zitiert oder kommentiert werden, da die Regierung nicht wünscht, das dort angeschnittene Problem zu v/ertiefen. Paul Scheffer: Vom Tempel zur Börse BT, Nr. 462 v. 30. September 1934, S. 1-2 Der Artikel ist ein Plädoyer, die Genfer bei allen Hangeln ernst zu nehmen.

Völkerbund-Verhandlungen

s. a. ZSg. 101/27/341 (Vertrauliche Information Mr. 1 vom 5. Oktober 1934): Die französische und englische Presse behauptet unermüdlich, Deutschland uolle nach Genf zurückkehren. Der Aufenthalt des Gouverneurs Schnee deute auf eine solche Absicht hin. ... Den AnlaO zu diesen Gerüchten bildet offenbar der gegenwärtige Artikel von Scheffer im "Berliner Tageblatt", der sich sehr lobend über die Be-

1./2.10.1934

- 393 -

deutung Infolge Artikel gefaOt, Scheffer

d e s V o l k e r b u n d e s als I n s t i t u t i o n g e ä u ß e r t hat. der v e r m e i n t l i c h e n P r e s s e z e n s u r wurde d i e s e r a l s V e r s u c h s b a l l o n der R e g i e r u n g in a l l e r W e l t a u f t a t s ä c h l i c h h a n d e l t es sich aber um eine der v o n öfters beliebten Extratouren.

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 2 / N r .

7

85

1. Oktober

Suslrindische l e i d u n g e n ü b e r die E i n b e r u f u n g

von P u t s c h e n

d e n t e n zum H e e r e s d i e n s t soll (sie) u n t e r k e i n e n z i t i e r t oder v e r b r e i t e t G e s e h e n : Fa., K . , D .

1934 Stu-

Umständen

uerden. H b g . 1 2 . 5 5 Uhr Ersi.12.50

"

C h m n . 1.30

"

Tiles ((Walter L ö w e n h e i m ) ) : Die n e u e R e i c h s w e h r , f!TB, 2. Jg. (1934), Η. 38 vom 22. S e p t e m b e r 1934, S. Θ 9 9 - 9 0 0 B e r i c h t über die e r f o l g t e A n w e r b u n g v o n A b i t u r i e n t e n zur R e i c h s wehr in F r ü h j a h r 1934.

B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v . 2. O k t o b e r ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 3 / N r . 786

1934

2. O k t o b e r

Wir b i t t e n , die sehr w i c h t i g e n A u s f ü h r u n g e n d e s

1934

Obergebiets-

f ü h r e r s A x m a n n über die B e r u f s s c h u l u n g d e r Jugend und a n d e r e d a m i t im Z u s a m m e n h a n g s t e h e n d e , am 1. O k t o b e r in K r a f t tretene r - a s s n a h m e n

ge-

im D N B - T e x t zu b r i n g e n . Uiir w e r d e n für die

riorgenblätter e i n e n g r u n d s ä t z l i c h e n A r t i k e l h i e r z u

liefern.

- 394

2.10.1934

-

flrtur flxmann (1913 ), s e i t 1932 in der R e i c h s l e i t u n g der i'jSDAP m i t der N e u o r d n u n g der Γ.'5-Jugendbetriebsstellen b e t r a u t , fib 1S33 Chef des Sozialamtes in der G e i c h s j u g e n d f ü h r u n g , Führer des G e b i e t e s S e r l i n . Seit August 1940 Γ-ieichs jugendführer NSDAP als N a c h f o l g e r won Caldur von S c h i r a c h . Z u s ä t z l i c h e S e r u f s s c h u l u n q d e r Juc.end ... Eei d e r D u r c h f ü h r u n g der B e r u f s s c h u l u n g s t e h e n zwei G r u n d sätze im V o r d e r g r u n d : Es muG immer d a r a u f a n k o m m e n , daß der junge ¡.ensch in alle Teile seines B e r u f e s e i n g e f ü h r t u i r d . ... Z w e i t e n s s o l l e n im I.ahmen der z u s a t z l i c h e n 3erufSchulung u i r t s c h a f t s k u n d l i c h e F a h r t e n e r m ö g l i c h e n , daß der junge 'Ensch die Z u s a m m e n h a n g e s e i n e s Serufes m i t der S e s a m t w i r t s c h a f t e r k e n n t . ... Hl!f.', ;!r. 4 6 0 v . 3. Oktober 1934, S. 2

ZSg. 101/4/133/i, : r. 787 üebertriebene

2. O k t o b e r

1S34

f'achrichten über König F u a d s K r a n k h e i t

sollen

unterbleiben. s. a. ZSci. 102/1(4) vom 2. O k t o b e r 1934 Fuad I. (1868 - 1 9 3 6 ) , König von Ä g y p t e n . N a c h d e m G r o ß b r i t a n n i e n im F e b r u a r 1922 die U n a b h ä n g i g k e i t Ä g y p t e n s a n e r k a n n t h a t t e , nahm F u a d d e n K ö n i g s t i t e l an. Er v e r t r a t eine e n g l a n d f r e u n d l i c h e Politik und hatte d e s w e g e n i n n e n p o l i t i s c h e S c h w i e r i g k e i t e n .

ZSg. 101/4/133/fjr. 788

2. O k t o b e r

1934

G e d e n k a r t i k e l über die Tatsache, d a s s D e u t s c h l a n d nunmehr einem Jahr aus dem Völkerbund gebracht

ausgeschieden

ist, sollen

werden.

s. a. Z S g . 1 0 2 / 1 / 4 8 (1) vom 2. O k t o b e r 1934 Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 3 2 / N r . 784 ν . 1. O k t o b e r 1934

vor nicht

2.10.1934

- 395 -

ZSg. 101/4/13 3/r.r. 78S

2. Oktober

Es w i r d nach wie vor größte Zurückhaltung in den

1934

studentischen

f r a g e n der K a m e r a d s c h a f t s e r z i e h u n g

usui, e m p f o h l e n .

Gesehen: D., F a . K.

Hbg.

2.55

Srsl. 1.10 Chmn. 2 . s. a. ZSg. 1D2/1 (3) v. 2. Oktober 1934 ZSg. 101/4/115/li'r. 750 v. 2C. September

1934

A n d r e a s Feickert (1910 ), studierte G e s c h i c h t e und V o l k s w i r t s c h a f t , 1931 H o c h s c h u l g r u p p e n f ü h r e r , 1932 Amtsleiter und Ref e r e n t für A r b e i t s d i e n s t in der Bundesführung des "JSDStE, 1934 - 1B36 i.'eichsführer der D e u t s c h e n Studentenschaft und s t e l l v e r t r e t e n d e r Führer des fJSOStE« s. a. ZSg. 1 0 1 / 2 7 / 3 5 1 - 3 5 3 ( Ver trauliche Informationen v. 8. Oktober 1934, Dr. Kausch) (( Bericht über die v e r t r a u l i c h e Besprechung zwischen F e i c k e r t und den F ü h r e r n der großen s t u d e n t i s c h e n Verbände zum Thema K a m e r a d s c h a f t s e r z i e h u n g , der Kausch beiwohnte)): ... Diese in l e i d e n s c h a f t l i c h e r E r regung sich a b s p i e l e n d e Aussprache führte zu einer völligen Niederlage des S t u d e n t e n f ü h r e r s F e i c k e r t , der nach a l l g e meiner A n s i c h t hätte z u r ü c k t r e t e n m ü s s e n . Sein w i c h t i g s t e r Opponent war S t a a t s s e k r e t ä r L a m m e r s , der gleich zu Anfang m i t t e i l t e , d a s s der Führer und der Stellvertreter des Führers die H a l t u n g F e i c k e r t s in dem Erlaß vom 20. September m i ß b i l l i g t e n , daß ferner der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e S t u d e n t e n bund und der R e i c h s e r z i e h u n g s m i n i s t e r Rust sehr starke innere Vorbehalte g e ä u ß e r t hätten.Die Debatte führte d a z u , daß F e i c k e r t s e i n e n Erlaß s o z u s a g e n für null und n i c h t i g e r klären m u ß t e , daß das P r o b l e m der K a m e r a d s c h a f t s e r z i e h u n g in einem k l e i n e n G r e m i u m unter Vorsitz von Lammers noch in dieser Woche gelöst w e r d e n soll und daß schließlich der E i n fluß des p a r t e i a m t l i c h e n n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n S t u d e n t e n bundes auf die n a t i o n a l p o l i t i s c h e Erziehung der jungen Studenten ü b e r p r ü f t werden soll, wozu maßgebende P a r t e i instanzen h e r a u s g e z o g e n w e r d e n . ... Daß Feickert nicht zurücktrat, hat den V o r t e i l , daß man m i t ihm wie m i t einem Werkzeug u m s p r i n g e n kann, daß jede e i g e n w i l l i g e H o c h s c h u l politik in Zukunft vorläufig u n t e r b l e i b t . ... Zum Schluß der Veranstaltung wurde eine P r e s s e n o t i z e r w o g e n , die wohl auch im Laufe des D i e n s t a g e r s c h e i n e n wird und a b s i c h t l i c h f a r b los gehalten ist, d a m i t Herr F e i c k e r t nicht allzu sehr gekränkt w i r d . Seine führende Rolle ist indessen a u s g e s p i e l t .

2.10.1934

- 396 -

Dieselbe Berichterstattung in: Deutsche Studentenerziehunq / Sieg der Korporationen MZZ, Nr 1826 v. 12. Oktober 1934, S. 2 s. a. Germania, Nr. 280 v. 10. Oktober 1934

ZSg. 102/1/48 (2)

2. Oktober 1934

Über innere Auseinandersetzungen in den deutschen Volksgruppen in Nordschleswig soll ι/orläufig nichts gebracht werden, f'an werde in den nächsten Tagen wohl auf diese Angelegenheit zurückkommen. s. a. ZSg. 101/3/60/Nr. 246 v. 6. Februar 1934

ZSg. 102/1 (1)

2. Oktober 1934

Gerügt wurde ein Aufsatz in der gestrigen Abendausgabe des "Berliner Tageblatts" über die Sowjetunion. Es sei schon mehrfach gesagt morden, daG die Tendenz, die Sowjetunion v/erbürgerliche unerwünscht sei. Steuerdruck und Amnestie für die Sow.jet-GroBbauern ,,, Diese üJiedererhebung von T a usenden und aber Tausenden Russen zu vollen und anerkannten Staatsbürgern deutet auf eine Annäherung der sowjetrussischen Innenpolitik an die westlichen demokratischen Grundsätze hin. Auch die bevorstehenden Bahlen werden na einem vollkommen umgemodelten Wahlsystem durchgeführt werden. BT, Nr. 463 v. 1. Oktober 1934 (Α. Α.), S. 2

-

397

-

B e s t e l l u n g e n a. d . P r e s s e k o n f e r e n z

3.10,1934 ν . 3. ID. 34

ZSg. l O l / 4 / 1 3 4 / N r . 790

3. Oktober

1934

Es w i r d g e b e t e n , die Rede des S t a a t s s e k r e t ä r s Funk auf d e r nationalen Hoteliertagung

Inter-

in guter A u f m a c h u n g zu bringen, da

Rede g e g e n ü b e r dem A u s l a n d p o l i t i s c h e

Ziele

diese

verfolgt.

U a l t h e r F u n k ( l S 9 0 - I 9 6 0 ) , 1922 - 1 9 3 0 C h e f r e d a k t e u r der " B e r liner .Börsen-Zeitung", g l e i c h z e i t i g H a u p t a b t e i l u n g s l e i t e r bei der R e i c h s l e i t u n g der NSDAP in f-'ûnchen, 1932 M R , seit 1933 P r e s s e chef d e r R e i c h r e g i e r u n g und S t a a t s s e k r e t ä r im Rf'VP. 1937 R e i c h s luirtschaftsminister, ab 1939 g l e i c h z e i t i g R e i c h s b a n k p r ä s i d e n t . 1946 in N ü r n b e r g zu l e b e n s l a n g e r H a f t v e r u r t e i l t . 1957 w e g e n Krankheit entlassen. Der F r e m d e n v e r k e h r d i e n t der V e r s t ä n d i g u n g ... Die liJiederaufrichtung e i n e s n o r m a l e n H a n d e l s v e r k e h r s in d e r U e l t liegt d u r c h a u s a u c h in d e u t s c h e m I n t e r e s s e , und m i r w e r d e n n i c h t s u n v e r s u c h t l a s s e n , um die z u r Zeit b e s t e h e n d e n S c h w i e r i g k e i t e n zu b e s e i t i g e n . ... HHN, N r . 461 v. 3. O k t o b e r 1 9 3 4 , S. 1 s. a . D a s A r c h i v , O k t o b e r

1 9 3 4 , S. 1106 -

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 4 / N r . 791 Einige ausländische mysteriöse

Zeitungen

1108

3. Oktober

1934

b r i n g e n M e l d u n g e n über die

Reise d e u t s c h e r D e l e g i e r t e r n a c h G e n f . Es h a n d e l t

um die Reise d e r H e r r e n Schnee und H a s e l m e y e r , die zur

sitzung der Völkerbundsligen aus rein dienstlichen Gründen politische

A b s i c h t e n nach Genf a b g e r e i s t

sich

Vorstandsohne

sind.

s. a . Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 3 2 / N r . 784 v . 1. O k t o b e r Z S g . 1 0 1 / 2 7 / 3 4 1 v . 5. O k t o b e r 1934

1934

H e i n r i c h Schnee (1871 - 1 9 4 9 ) , K o l o n i a l p o l i t i k e r , V e r w a l t u n g s b e amter in D e u t s c h - N e u G u i n e a und S a m o a , R e i c h s k o l o n i a l d i e n s t , 1912 - 1919 G o u v e r n e u r v o n D e u t s c h - O s t a f r i k a , 1924 - 1932 NdR (DVP), V e r t r e t e r k o l o n i a l e r und a u s l a n d s d e u t s c h e r O r g a n i s a t i o n e n .

3.10·1934

- 396

-

F r i e d r i c h n a s e l m e y e r (1879 ; R e i c h s u e h r o b e r s t a. 'J., S A b r u p p e n f ü h r e r z, V., H a u p t g e s c h ä f t s l e i t e r d e s UJehrpolitischen Hmtes der N S D A P , Bayerischer R e i c h s t a g s a b g e o r d n e t e r . D e u t s c h l a n d und der Völkerbund Eine R i c h t i g s t e l l u n g FZ, Mr. 507 u. 5. O k t o b e r 1934, S. 1

ZSg. lOl/4/134/lMr. 792

3. O k t o b e r

In der B e e n d i g u n g der rumänischen R e g i e r u n g s k r i s e

1934 soll die ; ö g -

l i c h k e i t e i n e s p o l i t i s c h e n K u r s w e c h s e l s n i c h t a l l z u stark g e h o b e n w e r d e n , d a hier in Berlin B e d e n k e n d a r ü b e r ob t a t s ä c h l i c h eine K u r s ä n d e r u n g m ö g l i c h

hervor-

bestehen,

ist.

s. a. ZSg. 102/1 (2) v. 2. Oktober 1934: Bei der B e h a n d l u n g der r u m ä n i s c h e n K a b i n e t t s k r i s e soll m a n die alte P r a x i s beobachten, n i c h t b e s t i m m t e S t a a t s m ä n n e r zu sehr zu loben oder als b e s o n d e r s d e u t s c h f r e u n d l i c h h i n z u stellen. s. a. ZSg. 1 0 1 / 3 / 2 2 8 / W r . 513 υ. 2Θ. Kai

1934

Die r u m ä n i s c h e iieqierunqkrise FZ, Kr. 502 V. 3. O k t o b e r 1934, S. 1 s. a. F Z , Nr. 503 u. 3. Oktober 1934, S. 1

ZSg. l O l / 4 / 1 3 4 / N r . 793 Ueber die w i r t s c h a f t l i c h e n

3. Oktober

1934

V e r h a n d l u n g e n , die in W a r s c h a u

w ä r t i g g e p f l o g e n w e r d e n , soll v o r l ä u f i g n i c h t s b e r i c h t e t

gegenwerden.

Die V e r h a n d l u n g e n sind u n t e r b r o c h e n w o r d e n , um den beiderseitigen R e g i e r u n g e n e i n e n Z w i s c h e n b e r i c h t zu e r s t a t t e n . Die Presse

polnische

b e r i c h t e t d a r ü b e r a u s f ü h r l i c h e r . ¡Meldungen der

Presse sind m i t g r o s s e r Vorsicht

aufzunehmen.

Deutsch-polnische Kompensationen F Z , N r . 504 v . 4. O k t o b e r 1934, S. 2

polnischen

-

399

3.10.1934

-

Am 11. Oktober 1934 uurcJe in W a r s c h a u ein d e u t s c h - p o l n i s c h e s K o m p e n s a t i o n s a b k o m m e n u n t e r z e i c h n e t , das am 15. Oktober für v o r läufig ein Jahr in K r a f t trat (vgl. D a s Archiv/, Oktober 1934, S. 1050).

ZSg. l O l / 4 / 1 3 4 / N r . 794

3. O k t o b e r

1934

Es wird noch e i n m a l d a r a n e r i n n e r t , keine eigene Stellungnahme

in

der K i r c h e n a n g e l e g e n h e i t zu v e r ö f f e n t l i c h e n . D a s bezieht sich auch auf die Reden, die heute im Rahmen des Gustav Adolf Vereins h a l t e n w e r d e n . Diese R e d e n d ü r f e n nur in D N B - F e s s u n g

ge-

gebracht

luerden. s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 0 6 / W r . 736 v. 17. September

1934

Der G u s t a v - A d o l f - V e r e i n wurde 1B32 als p r o t e s t a n t i s c h e O r g a n i s a t i o n zur g e i s t l i c h e n und m a t e r i e l l e n U n t e r s t ü t z u n g von D i a s p o r a g e m e i n d e n gegründet. H ö h e p u n k t undAbschluO der G u s t a v - A d o l f - T a q u n q (Eigener Bericht d e s "V.3.") WB (fJ.A.), Mr. 278 v. 5. Oktober 1934, S. 2 Der G u s t a v - A d o l f - V e r e i n an den Führer HHN, Nr. 462 V. 4. Oktober 1934, S. 1

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 4 / N r . 795 Der deutsche

3. O k t o b e r

1934

B o t s c h a f t e r in Rom, Herr von H a s s e l , ist nach einem

k u r z e n i n f o r m a t o r i s c h e n A u f e n t h a l t in Berlin wieder nach Rom

ge-

reist. Sensationelle M e l d u n g e n der a u s l ä n d i s c h e n Presse über die UJiederanbahnung e i n e s guten d e u t s c h - i t a l i e n i s c h e n sind nicht zu

Verhältnisses

veröffentlichen.

s. a. ZSg. 101/4/139/fJr. 807 v. 5. Oktober 1934 ZSg. 1 0 1 / 2 7 / 3 3 9 (Vertrauliche I n f o r m a t i o n e n Nr. 1 v. 5. Oktober 1934): ... Im e n g e n Z u s a m m e n h a n g m i t d e r ö s t e r r e i c h i s c h e n Frage steht die B e h a u p t u n g , d a 3 D e u t s c h l a n d ü b e r h a u p t jetzt w i e d e r aktiv in die Politik s i c h e i n s c h a l t e .

3.10.1934

400

Es u e r d e n N a c h r i c h t e n v e r b r e i t e t , daß vier B e a u f t r a g t e H i t l e r s in Rom seien, um bei M u s s o l i n i zu s o n d i e r e n . Oer deutsche B o t s c h a f t e r v o n H a s s e l habe ganz k o n k r e t e A n w e i s u n g e n aus Berlin e r h a l t e n , um die B e z i e h u n g e n z w i s c h e n D e u t s c h l a n d und Italien zu bessern. Der G e g e n s t a n d der U n t e r h a l t u n g würde Ö s t e r r e i c h sein. ... s. d a z u a. J. P e t e r s e n , H i t l e r - m u s s o l i n i , T ü b i n g e n 1973, S. 371: K u s s o l i n i k o n n t e . . . n i c h t s daran g e l e g e n s e i n , die d e u t s c h e Karte ganz zu v e r l i e r e n . Als H a s s e l l Ende S e p t e m b e r von einem D e u t s c h l a n d a u f e n t h a l t n a c h Rom z u r ü c k k e h r t e , lancierte der Palazzo C h i g i M e l d u n g e n an die W e l t p r e s s e , d e r B o t s c h a f t e r bringe V o r s c h l ä g e für die Idiederanfcahnung b e s s e r e r B e z i e h u n g e n z w i s c h e n d e n beiden S t a a t e n m i t . Die A n w e s e n h e i t d e s P r i n z e n v o n H e s s e n in Italien w u r d e in d e r g l e i c h e n R i c h t u n g g e d e u t e t . ...

Z S g . 101/4/134/tJr. 796 In der m a r x i s t i s c h e n

3. O k t o b e r

1934

Saarpresse wurde das G e r ü c h t v e r b r e i t e t , daO

D r . S t e g e r w a l d e r s c h o s s e n w o r d e n sei. D i e s e s G e r ü c h t i s t unsinnig. Dr. Stegerwald

vollkommen

befindet sich auf freiem Fuss in s e i n e r

Wohnung G e s e h e n : D., F a . , K.

H b g . 12,55 Br.

12,55

Ch.

1,45

Adam S t e g e r w a l d (1874 - 1 9 4 5 ) , Z e n t r u m s p o l i t i k e r und G e w e r k s c h a f t s f ü h r e r , 1919 V o r s i t z e n d e r des G e s a m t v e r b a n d e s der c h r i s t l i c h e n G e w e r k s c h a f t e n (bis 1929 auch V o r s i t z e n d e r des D e u t s c h e n G e w e r k s c h a f t s b u n d e s ) , 1919 - 21 p r e u ß i s c h e r M i n i s t e r f ü r V o l k s w o h l f a h r t , 1 9 2 1 p r e u ß i s c h e r Piinisterpräsident, 1929 - 1930 R e i c h s u e h r m i n i s t e r , bis 1932 Fieichsarbeitsminister. 1 9 4 5 R e g i e r u n g s p r ä s i d e n t in Unterfranken.

4.10.1934

- 401 DNB-Rundspruch.

Berlin, den 4. Oktober 1934.

ZSg. 101/4/135/Nr, 797

4. Oktober 1934

lieber die weitere Reise des Führers soll bis auf weiteres in.der Presse nichts erscheinen. Am 1. Oktober 1934 befand sich Adolf Hitler auf der Rückfahrt von den Erntedankfeiern in BUckeburg, die er im Harz (Kyffhäuser) unterbrach. Am 2. Oktober hielt er sich in Weimar auf. Oer nächste Bericht Uber den Aufenthalt Hitlers befaßt sich mit seinem Besuch der Festung Landsberg am 8. Oktober 1934 (Montag), (vgl. VB N.A.), Nr. 276 v. 3. Oktober 1934, S. 1 VB (N.A.), Nr. 277 v. 4. Oktober 1934, S. 1)

ZSg. 101/4/135/Nr. 798

4. Oktober 1934

Lieber die österreichische Broschüre "Beiträge zur Vorgeschichte und Geschichte der Julirevolte" darf uieder die Tatsache des Erscheinens noch ein Kommentar von der Presse gebracht werden. 0., Fa., K.

neh. Hbg. 12.30 "

Chemn. 11.40

"

Bret.1. lü.40

s. a. ZSg. 101/4/136/Nr. 802 v. 4. Oktober 1934 Diese Broschüre enthielt die offizielle Darstellung der Vorgänge um die Ermordung DollfuB'. Es existiert eine Anordnung Hitlers, die lange vor der Veröffentlichung erging (2. August 1934), diese Darstellung einfach zu ignorieren (vgl. G. Jagschitz, Der Putsch, Graz u. a. 1976, S. 187).

- 402 -

4.10.1934

B e s t e l l u n g e n a. d . Pressekonferenz

ν. 4,10,34

ZSg. l O l / 4 / 1 3 6 / N r . 799

4 . Oktober

Wir b i t t e n die F e u i l l e t o n - S c h r i f t l e i t u n g e n

1934

ausdrücklich

darauf

h i n z u w e i s e n , d a s s die Bezeichnung " R e i c h s o p e r " für das D e u t s c h e O p e r n h a u s in C h a r l o t t e n b u r g absolut u n t e r s a g t ist. handelnde h a b e n sich staatlichen

Massnahmen

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 0 3 / N r , 734 v. 15. September

Zuwider-

auszusetzen. 1934

1933 mar die "Städtische Oper" C h a r l o t t e n b u r g der Reichsauf sieht (RPIUP) u n t e r s t e l l t w o r d e n . Sie erhielt w i e d e r i h r e n u r s p r ü n g l i c h e n N a m e n "Deutsches O p e r n h a u s " . Der Intendant war flax von S c h i l l i n g s . N a c h dessen- ü b e r r a s c h e n d e m Tod im Juli 1933 wurde K a m m e r s ä n g e r W i l h e l m Rade G e n e r a l i n t e n d a n t . Daneben e x i s t i e r t e n noch die Preußische Staatsoper und die Krolloper, s. a. 1 0 1 / 6 / 1 6 5 / N r . 1793 v. 2. November 1935

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 6 / N r . 800

4 . Oktober 1934

Der neue Viertel Jahresbericht d e s I n s t i t u t s für schung darf unter

Konjunkturfor-

keinen Umständen s e n s a t i o n e l l a u f g e m a c h t

Lieberschriften wie etwa "Skepsis d e s

werden.

Konjunkturforschungsinstituts"

oder ä h n l i c h e haben zu unterbleiben. s. a . ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 2 8 / N r . 776 v . 29. September 1934 ZSg. 1 0 2 /1/60 (1) v. 15. November 1934 K o n j u n k t u r e n t w i c k l u n g und R o h s t o f f v e r s o r g u n g Der B e r i c h t d e s Instituts fUr K o n j u n k t u r f o r s c h u n g ... Für die weitere Konjunkturentwicklung ist f r e i l i c h b e s o n d e r s w i c h t i g , daQ der Aufschwung in d e n j e n i g e n W i r t s c h a f t s z w e i g e n a n hält, die von a u s l ä n d i s c h e n R o h s t o f f e n u n a b h ä n g i g oder so gut wie unabhängig s i n d . D a m i t gewinnt die B e s c h ä f t i g u n g vor allem in der B a u w i r t s c h a f t , im Bergbau und in d e r c h e m i s c h e n Industrie erhöhte B e d e u t u n g . ... FZ, Nr. 507 V. 5. Oktober 1934, S. 3 ebd: R o h s t o f f P r o b l e m e der T e x t l l w l r t s c h a f t D a r l e g u n g e n des Instituts für K o n j u n k t u r f o r s c h u n g

4.10.1934

- 403 ZSg. 101/4/136/Nr. 801

4. Oktober 1934

Ueber das Winterhilfswerk werden morgen in der Pressekonferenz nähere Mitteilungen gemacht werden. 8is zur amtlichen Stellungnahme sind alle Hinweise auf das Ulinterhilfsuierk überflüssig. s. a. ZSg. lOl/4/99/Nr. 727 v. 12. September 1934 ZSg. 101/4/141/Nr. 815 u. 8. Oktober 1934 flm Dienstao Eröffnunq des Mlnterhllfswerkes HHNι Nr. 467 v. 6. Oktober 1934, S, 1

ZSg. 101/4/136/Nr. 802

4. Oktober 1934

•ie österreichische Denkschrift zum 25. Juli soll erst dann besprochen werden, wenn die Broschüre in Deutschland vorhanden ist. Es werden dann nähere Anweisungen ergehen, in welchem Umfange die Besprechung zu erfolgen hat. s. a. ZSg. 101/4/135/Nr. 798 v. 4. Okt. 1934 Zu den Einzelheiten der Darstellung s. ZSg. 101/27/337f. (Vertrauliche Informationen Nr. 1 v. 5. Oktober 1934) Das österreichische "Braunbuch" über den Juliputsch Quertreiberei gegen Papens Mission - Deutschland als Sündenbock HHN, Nr. 465 v. 5. Oktober 1934, S. 1 s. a. ADAP, Serie C, Bd. 111,1, Nr. 321, 235

ZSg. 101/4/136/Nr. 803

4. Oktober 1934

In der Flensburger Presse werden ganz irrsinnige Bestimmungen über die Getreideablieferung der Bauern verbreitet. Es ist unter keinen Umständen darauf einzugehen. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 1.10 Br.

1.15

Ch.

1.50

4.10.1934

-

404

-

s. ZSg. 101/27/355 (Vertrauliche Informationen Nr. 4 v. 8. Oktober 1934): Schwierigkeiten mit deutschen Bauern. ... Es ist nicht richtig, daQ dabei mehrere Bauern und maßgebliche Parteiführer ums Leben gekommen seien. Es hat auch keine SchieQereien gegeben. Richtig ist, daß in einer Bauernversammlung im Kreise Flensburg gegen die Höhe der festgesetzten Ablieferungen für Hafer und Hehl stürmisch protestiert wurde, weil durch sie die Existenz der Bauern und die Ernährung ihres Viehs gefährdet wurde. Angeblich sollten den Bauern nur 5 % ihrer eigenen Ernte belassen bleiben, was nicht annähernd zur eigenen Viehernährung ausgereicht haben würde. Der Kreisbauernführer hat die berechtigten Beschwerden der dortigen Bauern denkbar unglücklich behandelt und statt sich sachlich mit den Dingen auseinanderzusetzen, sie bedroht mit Hilfe von Polizei und SA zur Durchführung ihrer Ablieferungspflichten zwingen zu wollen. Außerdem hat er sie der Sabotage am Aufbauwerk beschuldigt. ... Die Sache ist inzwischen in Berlin nachgeprüft worden mit dem Ergebnis, daß die Belieferungsquoten erheblich herabgesetzt wurden und der Kreisbauernführer in Kürze abberufen werden wird. Es handelt sich also zunächst nur darum, daß ein unterer Führer das Agrarsystem lokal Uberspitzt hat. ... Ein Däne widerlegt französische LUqennachrichten Havas im Dienst der Greuelpropaganda Eine große Reihe ausländischer Blätter, u. a. der hinreichend berüchtigte "Observer'*, verbreitete in diesen Tagen die von der Havas-Agentur aufgestellte Behauptung, in Schleswig hätten sich blutige Bauernrevolten abgespielt, eine willkommene Gelegenheit für den Straßburger Sender, diese Behauptung aufzugreifen und mit der Anrede: "Liebe Freunde an der Saar!" der Saarbevölkerung als Greuelberichte vorzusetzen... VB (Ν. Α.), Nr. 2Θ0/2Β1 v. 7./B. Oktober 1934, S. 3 s. a. NZ, Nr. 275 v. 6. Oktober 1934, S. 1

4.10.1934

405 ZSg. 101/4/137/Nr. 804

4. Oktober 1934

DNB Rundruf worn 4. Okt. 1934 Ueber den geplanten neuen deutschen Sender darf zur Zelt nichts berichtet werden. Gesehen: Fa., 0., K.

Hbg. 9.15 Brsl. 7.30 Chmn. brfl

s. a. ZSg. 101/4/144/Nr. 820 v. 10. Oktober 1934 ZSg. 101/B/106 v. 14. September 1935 Ein Zwischensender in Reichenbach Die R eichspost plant, uie mitgeteilt wird, in Reichenbach (Oberlausitz), einen Zmischensender zu errichten, um die Empfangsverhältnisse dieses Bezirks zu verbessern. Die Leistung des Gleiv witzer Zwischensenders wird in Kürze von 1,5 auf 5 Kilowatt erhöht werden. FZ, Nr. 507 V. 5. Oktober 1934, S. 2 Am 4. Oktober fand in München eine Intendantenkonferenz statt, die sich mit der künftigen Programmgestaltung beschäftigte (vgl. Vorbildliches Programm des Deutschen Rundfunks / Die Pläne für die künftige Arbeit, HHN, Nr. 464 v. 5. Oktober 1934, S. 1) Ole Aussichten des Fernsehens Fi, Nr. SÜÖ v. 5. Oktober 1534, S. 3 Bericht Uber Planungen der Deutschen Reichspost auf dem Fernsehsektor und über einen neuen Sender auf dem Brocken (Harz), der getestet werden sollte.

ZSg. 101/4/138/Nr. 805

4. Oktober 1934

DNB Rundruf vom 4, Okt. 1934 Ueber einen Besuch, den Reichsminister Dr. Goebbels in einer Eigenschaft als Gauleiter heute bei νerschiedenen Berliner sozialen Einrichtungen und anderen Stellen abgestattet hat, darf nur nach

4./5.10.1934

- 406 -

dem DNB berichtet werden. Gesehen: Fa., D., K.

Hbg. 9.15 Bresl. 7.30 Chmn. brfl.

Goebbels besucht die Obdachlosen Uberraschende Besichtigungen der sozialen Einrichtungen Berlins HHN, Nr. 466 v. 6. Oktober 1934, S. 1 Dr. Goebbels besichtigt Anstalten in seinem Gau FZ, Nr. 509 V. 6. Oktober 1934, S. 2

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 5.10.34 ZSg. 101/4/139/Nr. Θ06

5. Oktober 1934

In nächster Zeit wird ein Gesetz herauskommen Uber die Standardisierung des Brotes. In der Auslandspresse sind bereits Gerüchte verbreitet, als ob es sich darum handle, eine neue Brotzusammensetzung, ähnlich wie die des Kriegsbrotes,

gesetzmäßig

zu fordern. Das ist natürlich keineswegs der Fall. s. a. ZSg. 101/1/96 v. 30. August 1933 ZSg. 101/3/248/Nr. 542 ν. 1Θ. Juni 1934 ZSg. 102/1/43 (3) v. 6. Dezember 1934 Die kommende Brotmarktordnuno HHN, Nr. 465 v. 5. Oktober 1934, S. 10 ... Uie wenig es sich um "Streckungen" handelt, geht schon daraus hervor, daB zum 15. Oktober die Bestimmungen über die Beimengung von Kartoffelmehl zum Brot außer Kraft treten. FZ, Nr. 508 v. 6. Oktober 1934, S. 3 In der "Verordnung zur Änderung der Verordnungen über den Zusammenschluß der Roggen- und Ueizenmühlen und der Verordnung zur Ordnung der Getreidewirtschaft vom 16. Oktober 1934" (RGBl. 1934, I, S. 999 ff.) wird lediglich die Möglichkeit eingeräumt, die Zusammensetzung des Brotes mit Zustimmung des Reichsernährungsministers zu ändern.

- 407 ZSg. 101/4/139/Nr. 807

5.10.1934 5. Oktober 1934

Vertraulich: Entgegen allen ausländischen Nachrichten liegen von deutscher Seite keinerlei neue Vorschläge vor, die das Reich gegenüber Italien vorgebracht haben könnte. s. a. ZSg. 101/4/134/Nr. 795 V. 3. Oktober 1934 ZSg. 101/4/140/Nr. 812 v. 6. Oktober 1934 ZSg. 101/27/347 ( Vertrauliche Informationen Nr. 2 v. 5. Oktober 1934): In diesem Bericht werden die Gerüchte nicht bestätigt, sondern als gezielte Informationen aus Italien eingestuft.

ZSg. 101/4/139/Nr. 808

5. Oktober 1934

Vertraulich: Ueber eine Kapitalerhöhung bei Rheinmetall darf unter keinen Umständen berichtet werden. s. a. ZSg. 101/4/186/Nr. 921 v. 17. November 1934 Oie Firma Rheinmetall-Düsseldorf hatte eine Zulassung zur li/affenherstellung und brachte die neuesten Maschinengewehre heraus. In der Berliner Filiale arbeitete die Firma eng mit Borsig zusammen, (vgl. Sopade, 1. Jg.(1934), S. 91-92)

ZSg. 101/4/139/Nr. 809

5. Oktober 1934

Das Auswärtige Amt bittet, die Begriffe Reichsdeutsche im Ausland und Volksdeutsche im Ausland nicht zu verwechseln und den Sammelbegriff Auslandsdeutschtum nur bei unpolitischen Gelegenheiten zu verwenden. Volksdeutsche: Die Deutschen im Ausland, die nicht Reichsbürger sind. Zu den Volksdeutschen zählen insbesondere diejenigen Angehörigen fremder Staaten, die deutschen oder artverwandten Blutes sind, die deutsche Sprache sprechen und sich willensmäOig zur deutschen Volksund Kulturgemeinschaft bekennen. Während unter Volksdeutschen nur

5.ID.1934

- 408 -

die Deutschen fremder Staatsangehörigkeit verstanden werden, umfaOt der Ausdruck "deutscher Volkszugehöriger" sowohl Deutsche wie fremde Staatsangehörige. Taschen-Brockhaus zum Zeitgeschehen, 2. erui. Aufl., Leipzig 1942, S. 355 Reichsdeutsche haben die Staatsbürgerschaft des deutschen Reiches.

ZSg. 101/4/139/Nr. 610

5. Oktober 1934

Die Auslandspresse behauptet, dass der Thälmann-Prozess vor dem Volksgerichtshof schon am 15. Oktober beginne. Das ist keineswegs der Fall. Er beginnt frühestens in 6-8 Wochen. s. a. ZSg. lOl/3/220/Nr. 501 v. 14. I»lai 1934 Der Termin der Hauptverhandlung gegen Ernst Thälmann mar ursprünglich auf den 15. Juli 1934 festgesetzt worden, konnte aber nicht eingehalten werden. Die Voruntersuchung wurde am 27. Dezember 1934 abgeschlossen. Erst am 19. März 1935 bekam Thälmann die Anklageschrift. (vgl. Ernst Thälmann in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten, dargestellt von Hannes Heer, Reinbek 1975, S. 119 f.) Am 1. November 19?r. wurde der ProzeB ohne Urteil beendet, die Untersuchungshaft aufgehoben. Thälmann wurde daraufhin in Schutzhaft genommen,{ gl. Ernst Thälmann, Bilder und Dokumente aus seinem Leben , hrsg.v. Marx-Engels-Lenin-Stalin-Institut beim Zentralkomitee der SED, Berlin 1955, S. 198 f.)

ZSg. 101/4/139/Nr. 811

5. Oktober 1934

Die Devisenzuteilung für die Auslandskorrespondenten deutscher Zeitungen wird augenblicklich im Propagandaministerium

beraten.

Der Reichsverband der Deutschen Presse hat sich eingeschaltet. Gesehen: Fa., D., K.

Hbg. 1,00 Uhr 1,00

"

Ch. 12,55

Br.

"

s. a. ZSg. 102/1/43 (1) v. 12. Dezember 1934

5./6.1U.1934

- 409 -

Reichsverband der Deutschen Presse (ROP): Ursprünglich zur U/ahrung der berufsständischen und uiirtschaftlichen Interessen der Journalisten 1910 gegründet, wurde der RDP nach dem Schriftleitergesetz vom 4. Oktober 1933 eine Körperschaft des öffentlichen Rechts, in der alle Schriftleiter zusammengefaßt wurden. Gleichzeitig sicherte das Gesetz dem Propagandaminister die Ernennung des Vorsitzenden des Reichsverbandes zu (zunächst Otto Dietrich, Reichspressechef der NSDAP, dann Uilhelm Weiß, stellvertretender Hauptschriftleiter des l/B). Mit dem 1. November 1934 wurde die ständige und einmalige Devisenzuteilung für Auslandskorrespondenten bei der Reichspressekammer zentralisiert.(vgl. Deutsche Presse, 24. Jg. (1934), Nr. 44 V. 3. November 1934, S. 11)

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 6. Okt. 1934 ZSg. 101/4/140/Nr. Θ12

6. Oktober 1934

Mussolini hält heute vor der alten faschistischen Garde eine Rede, die nicht ohne weiteres von den deutschen Zeitungen übernommen werden darf, auch dann nicht, wenn die römischen Korrespondenten darüber berichten sollten. Es erfolgt noch eine

Sprachregelung

des Auswärtigen Amtes. s. a. ZSg. 101/4/97/Nr. 718 v. 7. September 1934 "Europäische Politik ohne Deutschland nicht dankbar" Mussolini über Italiens Haltung (Drahtmeldung unseres eigenen Berichterstatters) ... Die Behauptungen, daß Italien ein Protektorat Uber die Republik Osterreich anstrebe, seien Erfindungen oder böswillige Verleumdungen. Eine europäische Politik ohne Deutschland sei nicht denkbar, doch müßtei gewisse deutsche Kreise den Eindruck vermeiden, daß Deutschland vom Schicksalsweg der europäischen Völker abweichen wolle. ... HHN, Nr. 468 v. 7. Oktober 1934, S. 2 s. a. FZ, Nr. 511 v. 7. Oktober 1934, S. 2 NZZ, Nr. 18Û4 v. 9. Oktober 1934, S. 1

6./θ.10.1934

- 410 -

• er ΟΝΘ-Korrespondent in Mailand, wo Mussolini die Rede gehalten hatte, wurde aus Italien ausgewiesen· (vgl. HHN, Nr. 470 v. g. Oktober 1934, S. 1 NZZ, Nr. 1796 ν. Θ. Oktober 1934, S. 2)

ZSg. lOl/4/140/Nr. 813

6. Oktober 1934

Am Montag ( = Θ. Okt., gtz) findet ein Vortrag der Uehruiissenschaftlichen Gesellschaft statt, bei dem Blomberg anniesend sein wird. Lieber diese Veranstaltung darf nichts berichtet werden. Gesehen: Fa., D., K.

Hbg. 1.53 Brsl. 7.17 Chmn. 1.44

s. a. ZSg. 101/1/120 v. 4. Oktober 1933 ZSg. 102/1/50 (1) v. 6. November 1934

Bestellungen a. d. Pressekonferenz vom 8.10.34 ZSg. 101/4/141/Nr. 814

8. Oktober 1934

Die Keldung aus Stendal, dass ein Montageschuppen eingestürzt ist und 6 Arbeiter dabei getötet und 15 verletzt worden seien, darf zwar gebracht werden, aber in keiner grossen Aufmachung. Einsturz einer Montagehalle ... Die Ermittlungen über den Grund des Unfalls wurden sofort eingeleitet. V/B (N.A.), Nr. 282 v. 9. Oktober 1934, S. 10

Β.10.1934

- 411 ZSg. 101/4/141/Nr. 815

8. Oktober 1934

Das von der Leitung des Ulnterhllfsuerks zur Verfügung gestellte publizistische Material darf erst in den morgigen Abendblättern erscheinen« s. a. ZSg. 101/4/136/Nr. 801 v. 4. Oktober 1934 Der Führer eröffnet das Winterhilfsmerk HHN, Nr. 471 v. 9. Oktober 1934 ( A . A . ) , S. 1-2

ZSg. 101/4/141/Nr. 816

8. Oktober 1934

Der Direktor des dänischen Valuta-Kontors Cohn soll nicht weiter in der deutschen Presse angegriffen uerden, weil er einmal ein hoher dänischer Beamter ist und ausserdem sich stets in den deutsch-dänischen Handelsvertragsverhandlungen

loyal

gegenüber dem Reich verhalten hat. Gesehen, Fa., D. t K.

Hbg. 1,00 Br.

1,10

Ch.

1,35

ZSg. 101/4/142/Nr. 817 DNB-Rundspruch.

8. Oktober 1934 Berlin, den 8. Oktober 1934.

Lieber einen Prozess in Moskau gegen den Deutschen Fuchs darf in der Presse nichts gebracht werden. D., Fa., K.

Hbg. 9.15 Bresl. 7.30 Chemn. brfl.

-

10.10.1934

412

-

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 4 3 / N r . 818

10. O k t o b e r

1934

B e s t e l l u n g a. d . P r e s s e k o n f e r e n z v. 10. O k t . 1934 B e z ü g l i c h d e r B e h a n d l u n g der E r m o r d u n g des Königs v o n hat d a s A u s w ä r t i g e Amt folgende W ü n s c h e

Sudslawien

ausgesprochen:

Z u n ä c h s t soll eine E r ö r t e r u n g über die G e s c h i c h t e d e s H a u s e s des e r m o r d e t e n Königs nicht a n g e s t e l l t w e r d e n . Des w e i t e r e n s o l l e n alle K o m b i n a t i o n e n und B e t r a c h t u n g e n u n t e r b l e i b e n , die e i n e m u n g a r i s c h e n oder i t a l i e n i s c h e n Interesse an der

won

Bewegung

der K r o a t e n und an den inneren G e g e n s ä t z e n Südslauiens Auch soll n i c h t e r ö r t e r t werden, w a s der G e g e n s t a n d der

sprechen. Be-

s p r e c h u n g e n z w i s c h e n dem e r m o r d e t e n König und B a r t h o u hätte sein k ö n n e n . Auch die G e g n e r s c h a f t R u s s l a n d - S ü d s l a w i e n

soll

m ö g l i c h s t aus dem Bereich der B e t r a c h t u n g e n b l e i b e n . O e m g e m ä s s wird um l/orsicht g e b e t e n gegenüber allen N a c h r i c h t e n , die aus Italien und U n g a r n k o m m e n und die v o n einer Unruhe in S U d s l a w i a n usw.

sprechen.

Gesehen: Fa.,

K.

H b g . 12.49 Brsl.

12.49

Chmn.

1.05

s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 7 (1) v. 11. O k t o b e r 1934: Die S t e l l u n g n a h m e in der d e u t s c h e n Presse zu d e n E r e i g n i s s e n In M a r s e i l l e hätte d e n gestern g e g e b e n e n R i c h t l i n i e n d u r c h a u s e n t s p r o c h e n . L e d i g l i c h eine B e m e r k u n g im Berliner T a g e b l a t t , daO d a s A u s b l e i b e n i t a l i e n i s c h e r B e i l e i d s t e l e g r a m m e v e r m e r k t w o r d e n sei, sei überfLüssig gewesen, denn t a t s ä c h l i c h h ä t t e n i t a l i e n i s c h e B e i l e i d s t e l e g r a m m e v o r g e l e g e n . Die zweite Ausgabe d e s "8 U h r - A b e n d b l a t t e s " gestern ist b e s c h l a g n a h m t w o r d e n . E s hatte aus dem "Jour" Angriffe auf D e u t s c h l a n d ü b e r n o m m e n und die v i e r s p a l t i g e Ü b e r s c h r i f t gemacht "Die Berliner Börse soll v o n dem A t t e n t a t g e w u Q t h a b e n " . Eine solche A u f m a c h u n g sei n a t ü r l i c h h ö c h s t b e d e n k l i c h , vor a l l e m , w e n n e s sich um Vorwürfe in einer u n b e d e u t e n d e n f r a n z ö s i s c h e n Zeitung h a n d e l e .

- Î13

10.10,1934

-

O a z u d e r handschriftlfche K o m m e n t a r des Berliner K o r r e s p o n d e n t e n d e r F r a n k f u r t e r Zeitung (l»i. F a c k l e r ) : l/or e i n i g e n T a g e n ist in Marseille d e r jugoslawische König e r m o r d e t m o r d e n . D a z u ist nur in geringem Umfange Stellung zu nehmen, d a s E r e i g n i s ist k a u m sehr (nichtig, so scheint es. A l e x a n d e r I» v o n J u g o s l a w i e n (1888-1934) ü b e r n a h m 1918 die Reg i e r u n g , er errichtete eine D i k t a t u r und war seit 1928 König v o n J u g o s l a w i e n . Er wurde am 9. Oktober bei einem B e s u c h F r a n k r e i c h s in Marseille von k r o a t i s c h e n E m i g r a n t e n e r s c h o s s e n . Dem A t t e n t a t fiel auch der f r a n z ö s i s c h e A u ß e n m i n i s t e r J e a n L o u i s B a r t h o u zum O p f e r . s. HHN, N r . 473 V. 10. O k t o b e r 1934, S. 1-2 Oie K ö n i g l i c h e Familie / Vom Glück und A u f s t i e g des H a u s e s Karageorgewitsch H H N , N r . 4 7 5 v. 11. O k t o b e r 1 9 3 4 , S. 2 s. a. Vladeta H i l i Ê ë v i t , Der K ö n i g s m o r d von M a r s e i l l e . Das brechen und seine H i n t e r g r ü n d e , Bad Godesberg 1959

Ver-

s. a. AOAP, Serie C, Bd. 111,1, S. 455 (Anm. d. Hrsg.), Nr. 2 6 3 , 264

B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z

vom 10. Okt. 34

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 4 4 / N r . 819

10. Oktober

E s w i r d g e b e t e n , den d u r c h K a t e r n an die e i n z e l n e n

1934 Zeitungen

geschickten Rechenschaftsbericht des Winterhilfswerkes

unge-

kürzt zum Abdruck zu bringen und e v t l . lokale Kommentare

daran

zu k n ü p f e n . s. a. ZSg. lOl/4/141/Nr. 815 v. 8. Oktober

1934

16.6 M i l l i o n e n w u r d e n b e t r e u t HHii, Nr. 474 v. 11. Oktober 1934, S. 1 s. a . G e r m a n i a , Nr. 2B2 v. 12. O k t o b e r 1934, S. 8

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 4 4 / N r . 820 Die R e i c h s p o s t bittet g r u n d s ä t z l i c h über n i c h t s zu b e r i c h t e n .

((ganzseitig))

10. Oktober

1934

Kabelverlegungen

ID.ID.1934

- 414 -

s. a. ZSg. 101/3/110/Nr. 336 ν. 8. Clärz 1934 ZSg. lOl/4/137/Nr. 804 v. 4. Oktober 1934

ZSg. 101/4/144/Nr. 821

10. Oktober 1934

Das Reichsmarineamt bittet, In der ausländischen Presse auftauchende uiilde Geschichten von Tauchern, die deutsche gesunkene U-Boote aufsuchten, nicht mehr zu veröffentlichen. Es jaren da u.a. unheimliche Dinge Uber deutsche Spionage und geheimnisvolle Papiere, die man in den U-Booten gefunden haben uilJf verbreitet.

ZSg. 101/4/144/Nr. Θ22

10. Oktober 1934

Veröffentlichungen der Treuhänder der Arbeit können entgegen früherer Anweisung gebracht werden, Lediglich Dienstanweisungen von Ministerien an die Treuhänder, sofern diese Mitteilungen von gewissen Verbänden veröffentlicht werden, dürfen nicht zum Abdruck

gelangen.

Gesehen: Fa., D., K.

Hbg. 1,15 Uhr Br.

1,10

"

Ch.

1,10

"

s. a. ZSg. 101/4/53/Nr. 638 ν. 10. August 1934

- 415 -

11.10.1934

Bestellungen a. d. Pressekonferenz vom 11.10.34 ZSg. 101/4/145/Nr. 823

11. Oktober 1934

0ΝΘ. bringt eine Meldung aus Kattouitz über Kundgebungen der Angestellten der ostoberschleslschen Industrie. Die Keldung darf wiedergegeben werden, jedoch dürfen unter keinen Umständen Kommentare daran geknUpft werden, auch nicht bei der schlesischen Presse, s. a. ZSg. 102/1/46 (l) v. 11. Oktober 1934: DNB uiird eine meidung aus Kattouiitz bringen über eine neue Kündigungswelle in der ostoberschleslschen Industrie. Die Meldung soll nicht kommentiert werden. Kündigungen In der Anqestelltenschaft der ostoberschleslschen Schute r Indus trie (DNB) Die Angestelltenschaft der ostoberschleslschen Schwerindustrie ist von einer neuen Kündigungsuielle betroffen morden. Nach den jetzt vorliegenden Zahlen ist das Ausmaß der Kündigungen, von den vor allem langjährige deutsche Angestellte in Mitleidenschaft gezogen werden, weit größer als bisher angenommen. So wurden gekündigt bei der Schlesischen Bergbau und Zinkhüttenbetriebe 67, bei der Interessengemeinschaft (Kattowitzer AG und Vereinigte Königs- und Laurahütte) 32, bei der Giesche AG 31, bei den Hohenlohe-Werken 3 Angestellte. FZ, Nr. 520 v. 12. Oktober 1934, S. 2

ZSg. 101/4/145/Nr. B24

11. Oktober 1934

In Belgrad haben Kundgebungen gegen Italien stattgefunden. Die DNB.-Meldungen darüber dürfen gebracht werden, jedoch keine eigenen Belgrader Meldungen. Das Echo der südslavischen und italienischen Presse Uber dieses Ereignis darf Form wiedergegeben werden. s. a. ZSg. 101/4/143/Nr. BIS v. 10. Oktober 1934 ZSg. 102/1/47 (2) V. 11. Oktober 1934

in vorsichtiger

11.10.1934

- 416 -

I tal ie nf e Indi i e he Kundgebungen in Südslawien HHN, Nr. 476 V. 12. Oktober 1934, S. 1 s. a. NZZ, Nr. 1819 v. 11. Oktober 1934, S. 1-2

ZSg. 101/4/145/Nr. 825

11. Oktober 1934

Die neuerlichen Meldungen des DNB. über das Eintopfgericht, uionach die vorgeschriebenen Gerichte zwar für Gaststätten, nicht aber für Privathaushalte gelten sollen, soll an hervorragender Stelle gebracht werden, d a m i t keine Verwirrung der deutschen Lebensmittelwirtschaft Gesehen: Fa., K., D .

eintritt. Hbg. 1.00 Uhr Br. 12,55

"

Ch.

"

1,10

s. a. ZSg. 102/1/46 (4) v. 11. Oktober 1934 Korrespondenten-Kommentar: Es fängt schon an! Fortsetzung sind die Lebensmittelmarken, die Rationierung ist auf dem Weg! E intopfgericht-5onntage ... Für den 14. Oktober sind lediglich folgende drei Eintopfgerichte zugelassen: 1. Löffelerbsen mit Einlage, 2. Nudelsuppe mit Rindfleisch, 3. Gemüsetopf mit Fleischeinlage (zusammengekocht). ... HHN, Nr. 474 v. 11. Oktober 1934, S. 2 Wahl des Eintopfger.icb.ts der Hausfrau überlassen Die vorgeschriebenen Gerichte nur für Gaststätten Der Reichsbeauftragte für das Winterhilfswerk 1934/35 teilt mit, daG auf Wunsch des Gaststättengewerbes für den EintopfgerichtSonntag am 14. Oktober die bereits bekanntgegebenen drei Gerichte festgesetzt worden sind, um den Wettbewerb zwischen den verschiedenen Gaststätten auszuschalten: Die für die Gaststätten gegebene Vorschrift, nur diese drei Gerichte zu verabfolgen, gilt nicht für die Haushalte. Es bleibt jeder Hausfrau überlassen, welches Eintopfgericht sie zubereiten will. HHN, Nr. 476 v. 12. Oktober 1934, S. 2

- 417 ZSg. 102/1/46 (2)

11.10. 11. Oktober 1934

In Spanien sei anerkennend vermerkt worden, daß die deutsche Presse als einzige die Ereignisse objektiv und positiv kommentiert und die Tätigkeit der spanischen Regierung in das richtige Licht gesetzt habe. Das könne fUr die Förderung der deutsch-spanischen Beziehungen nur nützlich sein. Korrespondenten-Kommentar: Anfang von engeren Beziehungen In Spanien herrschte seit Anfang Oktober 1934 der Kriegszustand, nachdem im September Generalstreik und blutige Auseinandersetzunge zwischen der spanischen Linken und der regierenden Rechten an der Tagesordnung waren.

ZSg. 102/1/46 (3)

11. Oktober 1934

l/or einiger Zeit gaben wir die . Weisung durch, daß über Streitigkeiten unter den deutschen Gruppen in Posen-Pommerellen nichts gebracht werden soll. Unterdessen ist die "Deutsche Vereinigung" von Hess anerkannt morden, Uber sie können Nachrichten also erscheinen. Meldungen aber, die von unbedeutenden Splittergruppen ausgehen, sollen nicht gebracht werden. s. ZSg. 101/4/25/1. vom 19. Juli 1934 Die "Deutsche Vereinigung"tuar ein "Verein polnischer Staatsbürger deutscher Nationalität" in üJestpolen. (Sitz Bromberg) (vgl. H. A. Jacobsen, Nationalsozialistische Außenpolitik, 1933 - 1938, Frankfurt/ΓΊ. u.a. 1968, S. 588 ff.) s. a. "Deutsche Vereinigung für Posen und Pommerellen" Germania, Nr. 280 v. 10. Oktober 1934, S. 3 s. a. ZSg. 102/1/37 (6) v. 18. April 1935

12./15.10.1934

41Θ

ZSg. 101/4/146/Nr. 826

12. Oktober 1934

Bestellung a. d. Pressekonferenz v. 12.10.34 Im Interesse des kirchlichen Friedens sind Buchbesprechungen Uber das Buch des Pfarrers Niemoeller "Vom Unterseeboot zur Kanzel" unerwünscht. Gesehen: Fa., K., 0.

Hbg. 1,. Brsl. 1 Chmn. 1.02

s. a. ZSg. 101/3/38 v. 26. Januar 1934 Obwohl auch die Buchhandlungen angewiesen waren, das Buch nicht allzu sichtbar anzubieten, war die Neuerscheinung des Herbstes 1934 ein groQer Erfolg. Bereits nach 6 Wochen erschien die zweite Auflage, nach drei Monaten waren 60 000 Exemplare verkauft· (ugl. D. Schmidt, martin Niemöller, Hamburg 1959, S. 49 f.) Das Buch aus dem ft. Warneck Verlag, Berlin, uurde als"Eingegangen" (11. - 17. Oktober 1934) registriert bei der FZ, Nr. 537 v. 21. Oktober 1934, S. 8 (= Literaturblatt Nr. 42) s. a. DAZ (R. Α.), Nr. 515/516 v. 4. November 1934, S. 6

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 15.10.34 ZSg. 101/4/147/Nr. 827

15. Oktober 1934

Von der Reichsleitung des Arbeitsdienstes wird vertraulich mitgeteilt, dass in Zukunft jedem Arbeitsdienstpflichtigen bei Antritt seiner Dienstzeit eine Erklärung zur Unterschrift vorgelegt wird mit der Frage, ob er vorbestraft ist.oder nicht. Es wird den Heimatredaktionen hiermit ausdrücklich mitgeteilt, dass von dieser Erklärung in keiner Weise publizistisch Notiz genommen werden darf.

- 419 -

15.10.1934

s. a. ZSg. 101/4/153/Nr. Θ39 v. 20. Oktober 1934

ZSg. 101/4/147/Nr. 828

15. Oktober 1934

Ole Südslawen haben sich darüber beschwert, dass In einzelnen Sonderberichten aus Belgrad auf eine bevorstehende

Auflösung

der Inquisitionsgerichte und eine geplante grosszügige Amnestie hingewiesen wurde. Das Auswärtige Amt bittet von Meldungen über diese beiden Themen grundsätzlich vorläufig Abstand zu nehmen. s. a. ZSg. 101/4/154/Nr. 847 v. 22. Oktober 1934

ZSg. 101/4/147/Nr. 829

15. Oktober 1934

In den Nachrufen für Poincaré soll ein höflicher, aber eiskalter Ton angeschlagen werden. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 1.30 Brsl. 6.55 Chmn. 2.-

Raymond Poincaré (i860 - 1934), 1913 - 1920 Präsident der Republik, 1922 - 1924 Ministerpräsident, 1926 - 1928 Finanzminister und Präsident einer Regierung der nationalen Union. Auf seine Initiative hin erfolgte die Besetzung des Ruhrgebietes 1923. Der Hauptschuldige am Weltkrleo ...Hoincarb ist im Dienste Frankreichs zum Brandstifter der lilelt geworden. Sein Sinnen und Trachten hat bis zum letzten Augenblick der Vernichtung Deutschlands gegolten. So sehr Frankreich in Poincaré den Verlust eines unvergeQlichen Staatsmannes betrauert, Deutschland und die übrige garecht denkende Welt klagt ihn das großen Verbrechens an: Der unmittelbaren Schuld am Weltkrieg. HHN, Nr. 481 v. 15. Oktober 1934, S. 1-2

15.10.1934

- 420 -

s. a. FZ, Nr. 527 v. 16. Oktober 1934, S. 1-2

ZSg. 101/4/148/Nr. 830

15. Oktober 1934

DNB-Rundruf vom 15. Oktober 1934 Ueber das seitens der englischen Dunlop-Gesellschaft mit der Deutschen Dunlop-Compagnle vereinbarte Kreditgeschäft sind irgendwelche Veröffentlichungen unerwünscht. Darum darf auch die in der "Frankfurter Zeitung" Nr. 525 vom 15. Oktober 1934 uiiedergegebene Notiz "Aufrechterhaltung durch Devisenkredit", die sich mit dem oben bezeichneten Vorgang beschäftigt, nicht weiter verbreitet werden. Gesehen: Fa., K., D.

Hbg. 9.15 Uhr Brsl. 6.55 " Chmn. brfl.

s. a. ZSg. 101/4/149/Nr. 832 v. 16. Oktober 1934 Dunlop Rubber Company ltd.. 1889 von J. B. Dunlop (1840 - 1920) in Großbritannien gegründet, Erfinder und Hersteller von pneumatischen Reifen unterhielt eine Fabrik in Deutschland. Die Deutsche Dunlop Gummi Compagnie, ab 1907 AG. Das Unternehmen in Hanau/ΙΊ. wurde im 2. Weltkrieg zu 80 % zerstört. Deutsche Dunlop - Aufrechterhaltunq durch Devisenkredit Von der Direktion der Deutschen Dunlop Gummi Co. AG in Hanau wird mitgeteilt, daB die Aufrechterhaltung des Betriebes während der kommenden vier Wintermonate nach einer unter Mitwirkung der Reichsregierung zustandegekommenen Vereinbarung mit Auslandsfreunden der Gesellschaft durch einen entsprechenden Devisenkredit sichergestellt ist. Für die Folgezeit kann die Arbeit in dem Betrieb als gesichert angesehen werden... FZ, Nr. 525 v. 15. Oktober 1934, S. 2

- 421 -

16.10.1934

Bestellungen a· d. Pressekonferenz ν. 16. 10. 34 ZSg. 101/4/149/Nr. 831

16. Oktober 1934

In der neuesten Nummer des Haftes "Deutsche Justiz" ist eine Anweisung des Reichsjustizministers en die Strafbehörden enthalten, Verstösse gegen die Getreideverordnung beschleunigt und nachdrücklich zu erledigen. Diese Anweisung darf in der Tagespresse weder abgedruck noch kommentiert werden. Zuwiderhandlungen gegen die Verordnung zur Ordnung der Getreidewirtschaft vom 14. Juli 1934. In: Deutsche Justiz, 96. Jg. (1934) Ausg. A, Nr. 41 t S. 1264-1265: ... Um nun den durch gesetzliche Maßnahmen angestrebten Erfolg sicherzustellen, ist erforderlich, daO diese Gesetzesverletzungen mit gröQter Beschleunigung und mit Nachdruck verfolgt werden. Insbesondere gilt dies von den VerstöOen gegen die Aus-((1265)) mahlungsbestimmungen, weil die Mühlen nicht nur hierdurch ihre Berufsgenossen, welche das Gasetz befolgen, schädigen, sondern durch den geaatzwidrigen Mehrverbrauch von Brotroggen die ausreichende Versorgung des ganzen Volkes mit Roggenbrot gefährden könnten, wenn diesem Treiben nicht Einhalt geboten wird.

ZSg. 101/4/149/Nr. 832

16. Oktober 1934

lüie erinnerlich, ist zwischen der deutachen und der amerikanischen Dunlop-Gesellschaft ein Kreditgeschäft abgeschlossen worden. Hierüber darf nichts in dar Oeffentlichkeit gebracht werden, die gestrige Anweisung gilt nach wie vor. Gesehen: K., 0«, Fa.

Hbg. 12.50 Uhr Brasi. 12.50 " Chmn. 1.47

s. a. ZSg. 101/4/148/Nr. 830 v. 15. Oktober 1934

18.10.1934

- 422 -

ZSg. 101/4/15O/Nr. 833

18. Oktober 1934

ONB-Rundruf vom 18. Oktober 1934 Das Intervieu, das der preussische Ministerpräsident Goring dem englischen Journalisten Ward Price gegeben hat, ist nicht für die deutsche Presse bestimmt. Gesehen: D., Ta.

Hbg. 1.00 Brsl. 1.15 Chmn. 1.32

George Uerd Price (1886 -1961), Auslandskorrespondent der "Daily flail", im 1. Ueltk rieg in Frankreich, nach 1933 in Deutschland. Im 2. Weltkrieg 1940 in Frankreich, 1943 Tunesien, 1944 Frankreich, vgl. G. U. Price, Extra-Special Correspondent, London 1957 Intervie»! Görinos für die "Daily Hail" ... Im Verlaufe einer Unterredung schlug Gäring in seiner Eigenschaft als Reichsluftfahrtminister den AbschluG eines zweiseitigen Luftpaktes zwischen England und dem Reich vor. "Als ich erfuhr, daO England seine Luftstreitkräfte zu verdoppeln beabsichtige", erklärte Gäring u. a., "war ich von diesem Plan noch mehr entzückt als die Engländer selbst. li/ir Deutsche wissen genau, daO uns England niemals Angreifen wird. Wenn wir Befürchtungen dieser Art hegen, so haben sie einen ganz anderen Grund, und daraus erklärt es sich, daO ich mein Land mit einer starken defensiven Luftflotte ausrüsten will. Ich bin jederzeit bereit, mit der englischen Regierung eine Konvention Uber unseren gegenseitigen Luftzeugbau zu unterzeichnen, li/ir wären auch bereit, auf gewisse Flugzeugmodelle zu verzichten, wenn die anderen Mächte ebenfalls dazu Ubergehen, schrittweise ihre Luftstreitkräfte herabzusetzen." ... NZZ, Nr. 1867 v. 18. Oktober 1934, S. 2

- 423

-

IB.10.1934

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 18.10.34, ZSg. 101/4/151 ./Nr. 834

18. Oktober 1934

In der Oeffentächkeit 1st eine Diskussion entstanden über die Konservierung von

Brot bezw. Getreide durch chemische Mittel.

Oiese Diskussion soll aus der Tagespresse verschwinden und der Fachpresse vorbehalten bleiben. s. a. ZSg. 101/4/139/Nr. 806 v. 5. Oktober 1934

ZSg. 101/4/151/Nr. 835

18. Oktober 1934

Ueber die Reform der Plilitärstrafgerichtsordnung werden vom Reichswehrministeriura keine Kommentare gegeben, da es sich nur um technische Einzelheiten handelt. Die Neuordnung wird jedoch wie üblich im Reichsgesetzblatt bekanntgegeben. Gesetz zur Änderung des MilitSrstrafgesetzbuches und der Plilitërstrafgerichtsordnung vom 23. November 1934 (RGBl. 1934, I, Nr. 129 V. 28. November 1934, S. 1165 -1172) Zweck der Änderung war, das Nilitärstrafgesetzbuch und die Plilitärstraf gerichtsordnung an die Änderungen des allgemeinen bürgerlichen Strafrechts und der StrafprozeQordnung anzugleichen, ζ. B. wurde das Gesetz gegen gefährliche Gewohnheitsverbrecher in das OTilitärstrafrecht Übernommen, (vgl. R. Absolon, Qie Wehrmacht im Dritten Reich, III, Boppard 1975, S. 413) .

ZSg. 101/4/151/Nr. 836

18. Oktober 1934

Ueber den UnglUcksfall in Treuenbrietzen darf nur die DNBMeldung verbreitet werden in nicht allzu grosser Aufmachung.

IB./19.10.1934

424

Z u s a m m e n s t o ß Auto - Personenzuq Am M i t t w o c h , um 23.30 Uhr, ereignete sich an dem ungeschützten Bahnübergang an der Strecke Treuenbrietzen-JUterborg ein s c h w e r e s Unglück. Als ein mit Arbeitern und Arbeiterinnen besetzter Lastkraftwagen mit Anhänger den Bahnübergang passieren w o l l t e , erfolgte ein Zusammenstoß m i t dem Personenzug, der im g l e i c h e n Augenblick aus d e r Richtung Treuenbrietzen herankam. Db'(N.A.), N r . 292 v. 19. Oktober 1934, S. 9 Bei dem Unfall gab e s Β Tote, 5 S c h w e r - und 5 Leichtverletzte. s. a . DAZ (R.A.), N r . 487/4B8 v. 19. Oktober 1934, S. 7 DAZ (R.A.), Nr. 489/490 v. 20. Oktober 1934, S. 7

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 5 1 / N r . 837

18. Oktober 1934

D a s Auswärtige Amt bittet, alle verletzenden Artikel und n e i d u n g e n gegen die Staaten des Nahen Ostens zu unterlessen. Oie G e s a n d t s c h a f t e n der Türkei, P e r s i e n s , Afghanistans und der a r a b i s c h e n Staaten haben häufig Klage geführt Uber v e r letzende A e u s s e r u n g e n der deutschen Presse gegenüber

ihren

S t a a t s o b e r h ä u p t e r n . Für entsprechende Abhilfe m u s s gesorgt werden. G e s e h e n : Fa., 0 .

Hbg. 1.45 Br. 7.20 C h . 1.45

19. Oktober

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 5 2 / N r . 8 3 8

1934

D N B - R u n d r u f vom 19. Oktober 1934 Oie Ueröffentlichung von Nachrichten, die sich mit dem A b k o m m e n Uber englische Kautschuklieferungen befassen, ist u n e r wünscht. Gesehen: F a •

»

0.

Hbg. 9.15 Brsl. 7.30 Chmn.

2.25

- 425 -

19./2D.10.193/1

s. a. ZSg. 102/1/27 (4) v. 22. Oktober 1934 Abzahlung deutscher Gummi-Schulden NZZ, Nr. 1919 v . 26. Oktober 1934, S. 3

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 20.10.34 ZSg. 101/4/153/Nr. Θ39

20. Oktober 1934

In der Prowinzpresse werden noch immer gelegentlich kleine Meldungen veröffentlicht, uonach

Arbeitsdienstabteilungen

beim Bau von Flugplätzen helfen. Derartige Nachrichten dürfen unter keinen Umstanden durchgelassen werden. s. a. ZSg. 102/1/55 (1) v. 20. Oktober 1934: •er Arbeitsdienst machte in der Pressekonferenz darauf aufmerksam, daß vor allem in der Provinzpresse immer noch Meldungen über Einsatz von Arbeitsdienstfreiwilligen beim Bau von Flugplätzen und Übungsplätzen des Reichsheeres erscheinen. Solche Berichte seien unter keinen Umständen durchzulassen. Korrespondenten-Kommentar: Rüstung beginnt! .. oder wird fortgesetzt. s.a. ZSg. 101/3/188/Nr. 474 v. 23. April 1934

ZSg. 101/4/153/Nr. 840

20. Oktober 1934

Vom 27.-31. Oktober findet in Trier die 58. Versammlung der deutschen Philologen und Schulmänner statt. Da in dieser Versammlung der Vorwurf zurückgewiesen wird, dass der Nationalsozialismus ein Feind der Wissenschaft sei, so kommt dieser Tagung eine

erhebliche

kulturell-propagandistische

20.10.1934

- 426

-

B e d e u t u n g bei. D i e z u s t ä n d i g e n S t e l l e n bitten die und Beschlüsse auf d i e s e r Tagung b e s o n d e r s zu s. a. ZSg. 102/1/56 v . 20. O k t o b e r

Reden

beachten.

1934

Zur d e u t s c h e n P h i l o l o q e n t a o u n o Der Tagungsplan G e r m a n i a , Nr. 290 u. 2 0 . Oktober 1 9 3 4 , S. 6 D e u t s c h e W i s s e n s c h a f t kann s i c h frei e n t f a l t e n E r ö f f n u n g der 5 8 . V e r s a m m l u n g d e u t s c h e r P h i l o l o g e n und S c h u l m ä n n e r H H N , N r . 505 v. 29. Oktober 1 9 3 4 , S. 2 s. a. VB (N.A.), Nr. 300 v. 2 7 . Oktober 1934, S. 5 V/B (N.A.), Nr. 304 v. 3 1 . O k t o b e r 1934, S. 5 I n s g e s a m t wurde die Tagung n i c h t b e s o n d e r s in der T a g e s p r e s s e beachtet.

Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 5 3 / N r . 841 Von a u t o r i t a t i v e r

20. Oktober

1934

Seite wird noch e i n m a l g e b e t e n , n i c h t

immer

von e i n e r " V e r n e g e r u n g " F r a n k r e i c h s zu s p r e c h e n . s. a . ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 5

(6) v. 2 0 . O k t o b e r

1934

K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : Sehr b e a c h t l i c h ! E s wird n i c h t gew ü n s c h t einen A c h t u n g s p r e i s zu v e r h i n d e r n . Sie sollen nur ruhig w e i t e r e s " u n t e r n e h m e n " , d a s wird uns d e m n ä c h s t z u g u t e k o m m e n . Alles auf die A u s e i n a n d e r s e t z u n g hin! ZSg. 1 0 1 / 2 / 7 2 / N r . 123 v . 16. D e z e m b e r

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 5 3 / N r . 842 In d e m Problem d e r F l o t t e n k o n f e r e n z

1933

20. O k t o b e r

1934

sollen die Zeitungen

noch n i c h t auf e i n e n S t a n d p u n k t f e s t l e g e n , b e s o n d e r s aber auf d e n j a p a n i s c h e n

Standpunkt.

sich nicht

20.10.1934

- 427 s. a. ZSg. 102/1/55 (4)

v. 20. Oktober 1934:

Oie deutsche Presse soll sich bei Behandlung der Flottenkonferenz nicht auf einen einseitigen Standpunkt festlegen. Eine Zeitung (Hamburger Fremdenblatt) habe sich ζ. B. ganz den japanischen Standpunkt zu eigen gemacht. Oie deutsche Presse solle referierend berichten. s. a. ZSg. lOl/3/228/Nr. 512 v. 28. Mai 1934 Japans Flottenforderunqen Oie Erklärungen, die Admiral Yamamoto gestern abend vor Pressevertretern in London abgegeben hat, waren zwar sehr vorsichtig formuliert, aber doch in mehrfacher Hinsicht bemerkenswert: Oer Admiral hat nicht die volle zahlenmäßige Gleichheit verlangt, sondern - ähnlich wie Deutschland bei seinen Abrüstungsforderungen - die Gleichberechtigung und Anpassung der Flottenstärken an die defensiven Bedürfnisse der einzelnen flächte. ... HHF, Nr. 2Θ8 v. 18. Oktober 1934, S. 1 s. a. OAZ (R.A.), Nr. 489/490 v. 20. Oktober 1934, S. 3

ZSg. 101/4/153/Nr. 843

20. Oktober 1934

Oer polnisch-ungarische Besuch in Warschau soll sachlich ohne allzu weitgehende politische Konsequenzen beurteilt werden. Gesehen: Fa., 0.

Hbg. 1.05 Uhr Brsl. 1.15 " Chmn. 1.05 "

s. a. ZSg. 102/1/55 (2) v. 20. Oktober 1934: Oen polnischen Besuch von Gömbös in Marschau solle man am besten in freundschaftlichem Geiste erörtern, ohne politische Konsequenzen Uber Blockbildung zu ziehen. Gyula GSmbös von Jafka (1886 - 1936), zunächst Offizierslaufbahn, 1928 - 1929 Staatssekretär, 1929 - 1936 Heeresminister, 1932 1936 Ministerpräsident. Wegen der ideologischen Nähe setzte er sich ein für ein gutes Verhältnis zum Nationalsozialismus in Deutschland und zum Faschismus in Italien. Am 19. Oktober 1934 kam er für 3 Tage nach Polen.

20./22.10.1934 ZSg. 102/1/55 (3)

- 428 20. Oktober 1934

Gebeten uurde,keine Polemiken gegen Italien wegen der Turiner Vorgänge (Nichtzulassung eines französischen

Kriminalbeamten

zu der Untersuchung) zu richten, dagegen könne man mit netten Ü b e r s c h r i f t e n oder kurzen Bemerkungen des Erstaunens diese Dinge

kennzeichnen.

s. a . ZSg. 101/4/145/Nr. 824 u. 11.Oktober 1934 ZSg. 102/1/44 (2) v. 1. November 1934 In T u r i n wurden zwei des Attentats von Marseille (Alexander I., Barthou, Oktober 1934) Verdächtige festgenommen. Kein Verhör Pawelitschs durch französische Polizei (DNB) Uie französische Sicherheitspolizei hatte einen Vertreter nach Turin entsandt, der Or. Pawelitsch und Kwaternik, die in T u r i n verhaftet worden sind, einem Verhör unterziehen sollte. Wie der "matin" berichtet, hat die italienische Polizei unter Berufung auf den geltenden internationalen Brauch dem französ i s c h e n Polizeibeamten keinen Zutritt zu den Gefangenen gewährt. FZ, N r . 536 v. 2 1 . Oktober 1934, S. 2

Bestellungen aus der Pressekonferenz vom 22. Okt. 34 ZSg. 101/4/154/Nr. 844

22. Oktober 1934

Oie v o n der Reichsregierung am Sonnabend verkündet· Mitt e i l u n g "Warnung vor Misaleitung des Publikuaa", die

bezweckte,

H a m s t e r k ä u f e zu vermeiden, muss von allen Zeitungen n a c h g e d r u c k t werden. Sofern das noch nicht geschehen ist, haben die Zeitungen diese Meldung als Auflagenachricht zu betrachten. s. a. ZSg. lOl/3/245/Nr. 538 v. 15. Juni 1934

_

429

-

22.10.1934

Marnunq vor Gerüchten über Preissteigerungen HHN, Nr. 492 v. 21. Oktober 1934, 5. 2

ZSg. 101/4/154/Nr. 845

22. Oktober 1934

Lieber die Zukunft der Saargruben und der geschäftlichen wertung der Saarkohle im Verhältnis zur Ruhrkohle soll

Ausvor-

läufig noch nicht kombiniert w e r d e n , d a erfahrungsgemäss artige, auch sachliche Aufsätze von der Gegenseite

der-

propagan-

distisch ausgenutzt werden. s. a. ZSg. 102/1/27 (2) v. 22. Oktober

1934:

Auf französischer Seite sei man sehr darauf aus, in deutschen Zeitungen und Zeitschriften Nachrichten zu finden, aus denen eine gewisse Besorgnis für das Unterbringen der Saarkohle nach der Rückgliederung spreche. So sei vom StraQburger Sender ein Artikel in einer deutschen Zeitung (Essener National-Zeitung) tendenziös ausgewertet worden. Es werde deshalb noch einmal gebeten, die Frage der wirtschaftlichen Rückgliederung mit größter Zurückhaltung zu behandeln, am besten überhaupt nicht über sie zu schreiben. Bitte teilen Sie dies auch der Idirtschaftspolitik und dem Handel mit. s. a. ZSg. 101/4/70/Nr. 678 v. 23. August 1934 "Der Scheibenwischer" ((Kommentar)) NZ, Nr. 286 V. 17. Oktober 1934, S. 3

ZSg. lOl/4/154/Nr. 846

22. Oktober 1934

Die "Neue Saarpost", das katholische Organ des Saargebiets veröffentlicht am 20. Oktober eine Antwort an den Gauleiter Bürkel auf dessen letzte grosse politische Rede in Kaiserslautern. Von dieser Stellungnahme, die an sich ein Zurückweichen gegenüber dem bisherigen Standpunkt bedeutet, soll trotzdem keine Notiz genommen werden.

s. a. ZSg. 102/1/27 (3) v. 22. Oktober 1934 ZSg. 102 /1/55 (S) v. 20. Oktober 1934

22.10.1934

- 430 -

Josef Bürckel ( 1 8 9 5 - 1 9 4 4 ) , Lehrer, Gauleiter in der Pfalz, 1934 Saarbavollmächtigter das Reichskanzlers, 1935 Reichskommissar für die Rückgliederung des Saarlandes. April 193B - März 1940 Reichskoromissar für die Vereinigung Österreichs mit dam Deutschen Reich. 1939 - 1940 Gauleiter in U i e n , 1941 Reichsstatt halter der Uestmark (Chef dar Z o l l v e r w a l t u n g in Lothringen), September 1944 Selbstmord. "Oie Saar ist deutsch!" Gauleiter Bürckel zur bevorstehenden Saarabstimmung Germania, Nr. 290 v. 20. Oktober 1934, S. 3 Abstimmungs-Eloralin Dia Pirro - B ü r c k e l - Presse lügt weiter Neue Saar-Post, Nr. 153 v. 20. Oktober 1934, S. 1

ZSg. lOl/4/154/Nr. 847

22. Oktober 1934

Allzuueitgehende politische Folgerungen aus dem Harseiller Attentat sollen nicht gezogen werden. Auch soll vermieden werden die herzliche Aufnahme Görings in Belgrad als allzu grossen d e u t s c h e n Erfolg zu werten. Die Stellung gegenüber hat w e i t e r h i n freundlich zu sein, aber ohne

Südslavien

überschwengliehen

Jubel. Gesehen: D., Fa.

Mbg. 2.58 Uhr Br. 12,50

"

Ch.

"

s. a. ZSg. 102/1/27 (1) v. 22. Oktober

1.30 1934:

... Am besten diene die deutsche Presse der deutschen Sache, wenn sie mit größtem Wohlwollen die jugoslawische Entwicklung verfolge und den Schwierigkeiten der dortigen Regierung Verständnis entgegen bringe. Dagegen sei jede Andeutung von W ü n s c h e n , die augenblickliche Stimmung für uns auszuwerten, zu vermeiden. s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 4 3 / N r . Θ1Θ v. 10. Oktober 1934 ZSg. 102/1/52 (1) v. 26. Oktober 1934 Goring hielt sich zu den Beisetzungsfeierlichkeiten jugoslawischen Königs in Belgrad auf. s. a. AQAP, Serie C, Bd. 111,1, Nr. 263

des

- 431

22./23.10.1934

-

ZSg. 102/1/27 (4)

22. O k t o b e r

F e r n e r wurde f e s t g e s t e l l t , daQ d a s

1934

Reichsuiirtschaftsministerium

sehr e r z ü r n t s e i , u/eil d i e " D A Z " am S a m s t a g d a s t/erbot, ü b e r ein Z o l l a b k o m m e n für d e u t s c h e K a u t s c h u k b e z U g e berichten, übertreten

aus E n g l a n d

zu

habe.

s. a . ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 5 2 / N r . Θ38 v. 19. Oktober

1934

Z a h l u n o s a b r e d e für die d e u t s c h e n K a u t s c h u k b e z ü q e aus E n g l a n d OAZ (B.A.), Nr. 492 v. 20. Oktober 1934, S. 5 Oer A r t i k e l e r s c h i e n n i c h t in der e n t s p r e c h e n d e n

ZSg. 102/1/28

Reichsausgabe.

22. Oktober

1934

D a s Reichsuiirtschaf t s m i n i s t e r i u m kündigte an, daQ Ende

der

W o c h e eine P r e s s e v e r l a u t b a r u n g ü b e r die P f l i c h t g e m e i n s c h a f t Braunkohlenindustrie

h e r a u s g e g e b e n w e r d e . Es merde

der

gebeten,

bis d a h i n keine e i g e n e n A r t i k e l m e h r zu d i e s e m T h e m a zu

schreiben.

s. a . ZSg. 102/1/57 (1) v. 25. O k t o b e r 1934 ((Aufhebung d e s V e r b o t s ) ) ZSg. 1 0 1 / 4 / l 6 0 / N r . 862 v. 26. Oktober 1934 E r s t e Verordnung zur D u r c h f ü h r u n g der V e r o r d n u n g U b e r die E r r i c h t u n g w i r t s c h a f t l i c h e r P f l i c h t g e m e i n s c h a f t e n in der B r a u n k o h l e n m i r t s c h a f t vom 23. O k t o b e r 1934 (RGBl. 1934, I, N r . 120 V . 2 5 . Oktober 1934, S. 1 0 6 8 ) B e n z i n aus Braunkohle Die " B r a u n k o h l e n - B e n z i n A G " m i t 100 M i l l i o n e n RI»! g e g r ü n d e t H H N , Nr. 502 v. 27. O k t o b e r 1934, S. 1 u. 5

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 5 5 / N r . 848 B e s t e l l u n g a. d. P r e s s e k o n f e r e n z v.

23. Oktober

1934

23.10.34

Ueber die morgige A u f s i c h t s r a t s s i t z u n g der

Hapag-Lloyd-Union

23.10.1934

- 432

-

d ü r f e n nur die o f f i z i e l l e n V e r l a u t b a r u n g e n w i e d e r g e g e b e n k o m m e n t i e r t w e r d e n . D a g e g e n s o l l e n keine w e i t e r e n

und

Einzelheiten

aus der A u f s i c h t s r a t s s i t z u n g m i t g e t e i l t w e r d e n über d e n o f f i z i e l l e n B e r i c h t h i n a u s . D a s gleiche g i l t für evtl. r i c h t e n , die aus S e e h a n d e l s k r e i s e n in d i e s e n T a g e n

Nach-

lanciert

w e r d e n . E s w e r d e n a m t l i c h e M i t t e i l u n g e n chrüber zu g e g e b e n e r Zeit

ergehen.

G e s e h e n : Fa., 0 .

H b g . 12.57

s. a. Z S g . 1 0 2 / 1 / 6 0 v. 23. Oktober

Br.

12.56

Ch.

1.45

1934:

... D a s R e i c h s v e r k e h r s m i n i s t e r i u m hat ferner g e b e t e n , M e l d u n g e n über A u s g l i e d e r u n g e n bei Hapag-Lloyd und d a m i t z u s a m m e n h ä n g e n d e Ä n d e r u n g e n d e r Seeschiffahrt n i c h t zu bringen, ... s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 2 / N r . 914 v. 14. N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 6 8 / N r . B82 v. 3. N o v e m b e r 1934 flusQliederunq d e s S ü d a m e r i k a - O s t k ü s t e n - D l e n s t e s aus der H a p a o Lloyd-Union Der A u f s i c h t s r a t d e s N o r d d e u t s c h e n L l o y d s und der H a p a g hat in s e i n e r am M i t t w o c h in Bremen a b g e h a l t e n e n Sitzung seine Z u s t i m m u n g e r t e i l t zu d e r A u s g l i e d e r u n g des S ü d a m e r i k a - O s t k ü s t e n D i e n s t e s beider G e s e l l s c h a f t e n und Ü b e r t r a g u n g d e s s e l b e n an die H a m b u r g - S ü d a m e r i k a n i s c h e D a m p f s c h i f f a h r t s - G e s e l l s c h a f t . G l e i c h z e i t i g m i t d i e s e r Maßnahme s c h e i d e n die H e r r e n D e t e r s und S t a d t l ä n d e r aus d e m Vorstand der H a m b u r g - A m e r i k a - L i n i e wie des N o r d d e u t s c h e n L l o y d s aus. H H N , N r . 498 V . 25. Oktober 1 9 3 4 , S. 1

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 5 6 / N r . 849 D N B . - R u n d r u f . vom 2 3 . Oktober

23. Oktober

1934

1934

A e u s s e r u n g e n v o n s t u d e n t i s c h e n V e r b ä n d e n d ü r f e n nur

wieder-

- 433 -

23.10.1934

gegeben werden, wenn sie vom D.N.B« kommen. Gesehen: 0., Fa.

Hamburg. 10 Uhr 10 Breslau

1.05

Chemnitz. Abonn.

ZSg. 102/1/61

23. Oktober 1934

In der Pressekonferenz ωurde darauf hingewiesen, daß die Überschriftenbildungen der deutschen Presse im Auslande manchmal tendenziös verwertet würden. Ulenn es ζ. B. heisse "Drei Kommunisten hingerichtet", "Kommunist zum Tode verurteilt", dann mache ein Teil der ausländischen Presse nur zu gern daraus eine Keldung des Inhalts, daß die betreffenden bloQ wegen ihrer Zugehörigkeit zur KPD verurteilt oder hingerichtet worden seien. Festgestellt wurde, daß sich die "Β Z" einen schweren Verstoß dadurch habe zuschulden kommen lassen, daß sie heute in einem Prozeßbericht Uber den "Brocken-Plürder" nicht von dem Angeklagten Χ X, sondern von dem Arbeiter Χ X gesprochen habe. s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

101/3/95/Nr. 307 V. 24. Februar 1934 101/3/215/Nr. 492 V. 7. Mai 1934 101/3/237 ν. Θ. Juni 1934 (DNB) 101/4/Β2/ΝΓ. 691 V. 27. August 1934

Der Doppelmörder vom Brocken vor Gericht HHN, Nr. 496 V. 24. Oktober 1934, S. 2 Darin ist die Rede vom "Doppelmörder Gustav BUrker und dem ermordeten Dr. Ing. Kraus".

23./24.10.1934

- 434 -

ZSg. 102/1/63

23. Oktober 1934

In der Pressekonferenz wurde gebeten, die Zeitungen sollen von sich aus Notizen oder Artikel, die Autobesitzer davon abhalten, im Winter ihren Magen zu benutzen, nicht Raum geben. Oie Herausnahme von Fahrzeugen aua dem Verkehr während der Wintermonate könne eine Schädigung des

Arbeitsbeschaffungsprogramms

bringen, eine Gefährdung für die Besetzung von Arbeitsplätzen und auQerdem eine Verteuerung der Autounterhaltungskosten zur Folge haben. Daa heißt, daO dann während der vollen Betriebszeit im Sommer der Uinterausfall eingeholt werden mUQte. Vorübergehende Abmeldung von Kraftfahrzeugen ((kommt nicht mehr in Frage)) Germani«,Nr. 295 v. 25. Oktober 1934, S. 4 s. a. den Kommentar, ebd., S. 1 s. a . Abbildung in der Einleitung, S. 31*

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 24.10.34 ZSg. 101/4/157/Nr. Θ50

24. Oktober 1934

Ein Artikel des Zeitungsdienstes des Reichsnährstandes vom 23. Uber die Bekämpfung des Kartoffelkäfers soll vorläufig nicht veröffentlicht werden. Es erfolgt in den nächsten Tagen ein neuer Artikel, der dann zum Abdruck frei ist. s. a. ZSg. 102/1/50 v. 24. Oktober 1934: Der Zeltungsdienst des Reichsnährstandes vom 23. Oktober veröffentlicht eine Keldung "Die deutsche Landwirtschaft von einer groOen Gefahr befreit", die aich mit der.erfolgreichen Be; kämpfung des Kartoffelkäfers im Staate beschäftigt. Das Ernährungsministerium hat gebeten, diesen Aufsatz nicht zu bringen, da er einige bedenkliche Formulierungen enthalte...

- 435 -

24.10.1934

1) Gemeint ist Stade 8. ZSg. 101/4/20/Nr. 603 v. 17. Juli 1934 3. a. ZSg. 101/6/31/Nr. 14BB v. 26. Juli 1935 ZSg, 101/4/157/Nr. 8S1

24. Oktober 1934

Oie Veröffentlichungen und Uerbaartikel der Verbünde zum Deutschen Spartag am 30. Oktober sind für die Zeitungen keineswegs verbindlich. Es soll zwar geworben werden, jedoch steht es den Zeitungen frei, in welcher Form. Jedenfalls tragen die Uerbeartikel dar Verbände keinerlei offiziellen Charakter. s. a. ZSg. 102/1/52 v. 24. Oktober 1934 ZSg. lOl/6/160/Nr. 1776 v. 28. Oktober 1935 Am 30. Oktober soll wieder ein nationaler Spartag die volkswirtschaftliche Bedeutung des Sparans deutlich machen. Oer Reichserziehungsminister het die Unterrichtsverwaltungen der Länder ersucht, in d e n Schulen den Tag und sainen Sinn in geeigneter Ii/eise zu würdigen. Eine liferbung für bestimmte Unternehmen darf dabei nicht stattfinden. FZ, Nr. 544 v. 25. Oktober 1934, S. 2

ZSg. 101/4/157/Nr. 852

24. Oktober 1934

Das neue Buch von Prof. Banse ist in der englischen Presse schon vor seinem Erscheinen lebhaft kritisiert worden. Berichte aus der englischen Presse Uber das Buch sind nicht erwünscht. a. a. ZSg. 102/1/51 v . 24. Oktober 1934 Ewald Banse (1B83 ) Geograph und Schriftstellar. Im Sommer 1933 war die 2. verbw Auflage von seinem Buch "Wehrwissenschaft· Einführung in eine neue nationale Uisaenschaft" im Leipziger Armenen-Verlag erschienen und hatte besonders im Aualand Aufsehen erregt. Im Oktober 1933 wurde es in Deutschland beschlagnahmt. s. dazu NZZ, Nr. 1731 v. 26. September 1933, S. 1 HHN, Nr. 493 v. 21. Oktober 1933, S. 2 FZ, Nr. 769 v . 22. Oktober 1933, S. 1

24.10.1934

- 4*36 -

Weitere Veröffentlichungen: Raum und Volk im Weltkriege, Oldenburg: Stalling 1933. Geographie und Ufehruille. Gesammelte Studien zu den Problemen Landschaft und Mensch, Raum und Volk,' Krieg' und Uelir, Breslau: Korn 1934.

ZSg. 101/4/157/Nr. 853

24. Oktober 1934

Eine Stadt in der Mark versendet Reklamenotizen Uber städtische Angelegenheiten und landschaftliche Schönheiten des Gebietes, die mit dem Schriftleitergesetz nicht in Uebereinstimmung zu bringen sind. Die Zeitungen werden gewarnt vor diesen Manövern. Gesehen: D., Fa.

Hbg. 1.0S Uhr Brsl.1.05

"

Chmn.1.28

"

Durch das am 4. Oktober 1933 erlassene Schriftleitergesetz wurden berufsbezogene Probleme der Presse geregelt (Berufszugang, Ausbildung, Betätigungsmüglichkeiten). s. a. ZSg. 101/1/118 V. 2. Oktober 1933

ZSg. 101/4/158/Nr. 854

24. Oktober 1934

DNB. Rundruf vom 24. Oktober 1934 lifir bitten die Notiz über den voraussichtlichen Vortrag von Ribbentrop nicht mehr zu bringen, soweit es möglich ist, da der Vortrag verschoben ist. Falls die Notiz jedoqh schon gebracht worden ist, bitten wir keine besondere Meldung mehr zu bringen. Gesehen: D., K., Fa.

Hamburg 9 Uhr 15 Breslau 7

"

Chemn. briefl.

04

- 437 -

24.10.1934

Joachim von Ribbentrop(1893 - 1946), kaufmännische Ausbildung, trat 1932 in die NSDAP ein, am 24. April 1934 zum Beauftragten der Reichsregierung für AbrUstungsfragen ernannt Morden, dem Auswärtigen Amt unterstellt, 1935 Botschafter zur besonderen Verwendung bei der Flottenkonferenz, 1936 Botschafter in London, Februar 1938 ReichsauQenminister, 1946 in Nürnberg zum Tode verurteilt, Rlbbentxop spricht im Rundfunk Der Sonderdelegierte für Abrüstungsfragen, von Ribbentrop, spricht am Donnerstag, dem 25. Oktober, in der Zeit von 21.45 bis 22.15 Uhr im Deutschlandsender Uber "Europäische Solidarität auf der Grundlage gleicher Rechte". HHN, Nr. 497 v. 24. Oktober 1934, S. 1

ZSg. 102/1/49

24. Oktober 1934

Bitte übernehmen Sie von DNB eine Meldung des Reichsnährstandes über die Schaffung eines Plich-Eiueiß-Brotes

und eine Meldung

über Uintersport-U/erbewoche. s. a. ZSg. 101/4/139/Nr. 806 v. 5. Oktober 1934 ZSg. 101/4/151/Nr. 834 v. 18. Oktober 1934 Das neue deutsche Kraftbrot Ab 1. November Tlilch-Eiu/eißbrot" ((Beimischung von pulverisierter entrahmter Clilch) ) ... Wie alle Spezialbrote, so kostet auch das Milch-EiweiQbrot ein Geringes mehrt d e r Preis liegt aber nur ganz gering Uber dem des Normalbrotes. Außerdem werden durch dieses kräftigt, nahrhafte und gesunde Brot die geringen Mehrkosten mehr als ausgeglichen. ... HHN, Nr. 498 v. 25. Oktober 1934, S. 1 s. a. HHN, Nr. 499 v. 25. Oktober 1934, S. 2 Das Reich wirbt für den Ullntersport VB (N.A.), Nr. 305 v. 1. November 1934, S. 16

24.10.1934 ZSg. 102/1/51 (1)

- 438 24. Oktober 1934

In der Pressekonferenz wurde bemerkt, daO zwar seinerzeit gebeten wurde, in der österreichischen Frage

Zurückhaltung

zu Üben, daO diese Weisung aber nicht zum Gegenteil führen dürfe. I«lan habe aus verschiedenen Veröffentlichungen, vor allem auch in Zeitschriften (die "li/oche" wurde in diesem Zusammenhang erwähnt) den Eindruck bekommen, als ob zur Zeit eine ausgesprochen proösterreichische Einstellung vorherrsche. So mit Österreich umzugehen, habe man auch wieder keinen AnlaG. Bei allen möglichen Gelegenheiten sich mit dem alten Österreich, Kaiser Franz usw. zu beschäftigen, sei ebenso unerwünscht wie das Gegenteil. s. a. ZSg. lOl/4/62/Nr. 664 v. 17. August 1934 Die jJoche. moderne illustrierte Zeitschrift (1Θ99 - 1944) aus dem Hause Scherl, Hauptschriftleiter Lovis Lorenz. "Die Woche" brachte einen groQen Bericht Uber die Situation Österreichs:"Österreich in diesem Jahrhundert - Schicksalsgeschichte in Bildern", in dem der Monorchie viel Platz eingeräumt wird. (Nr. 42 v. 20. Oktober 1934, S. 1164 - 1182)

ZSg. 102/1/53

24. Oktober 1934

Oie Zeltschrift "Butter- und Fettwarenverkehr" veröffentlicht etwas Uber die Möglichkeiten einer Fettpreiserhöhung, was, wie der Reichsnährstand in der Pressekonferenz mitteilt, nicht übernommen werden soll.

- 439 -

25.10.1934

Bestellungen a. d. Pressekonferenz ν. 25.10.34 ZSg. 101/4/159/Nr. 855

25. Oktober 1934

Auslandsstimmen Uber den Besuch Francois Poncets beim Führer sollen jetzt nicht mehr gebracht werden. Das Gespräch drehte sich , uie wir vertraulich hören, Uber die Modalitäten der Saarfrage. Es wurde ausdrücklich eine Vertraulichkeit vereinbart, sodass die in der Auslandspresse

veröffentlichten

Meldungen auf freien Kombinationen beruhen und die deutsche Presse keinerlei AnlaQ hat, auf diese wilden Kombinationen einzugehen. s. a. ZSg. 102/1/55 v. 25. Oktober 1934: ... Dieses ist ein typischer Fall von Anweisungen, an die wir uns nicht allzu streng xj halten braucton.Ich habe am SchluB dar Pressekonferenz mit einem Herrn des Propagandaministeriums gesprochen und dabei festgestellt, daO keine Bedenken bestehen, wenn Herr Sieburg ohne große Aufmachung nebenbei solch· französischen Kombinationen, mit Vorbehalt natürlich, erwähnen sollte. Es sei nur so, daß der Reichskanzler dem Gespräch keine groOe Bedeutung beimesse und deshalb eine Vertiefung nicht wUnsche. GruQ Fackler. Friedrich Sleburq (1893 - 1964) 1923"F r ankfurter Zeitung"Korrespondent in Kopenhagen, ab 1926 in Paris, 1930-32 in London, danach wieder in Poris. Nach Kriegsausbruch im Dienste 0ea Auswärtigen Amtes in der deutschen Botschaft in Paris tätig. 1942 wieder im ¡Feuilleton der FZ bis zu deren Einstellung 1943. 1948 - 1956 Mitherausgeber der "Gegenwart".

ZSg. 101/4/159/Nr. 856

25. Oktober 1934

Ufeitere Erklärungen über den Rücktritt des Bürgermeisters Plarkert-Bremen sollen nicht veröffentlicht werden. s. a. ZSg. 102/1/56 (1) v. 25. Oktober 1934

25.10.1934

- 440 -

Regierender Bürgermeister Markert zurückgetreten Dr. Richard Markert, der seit Mitte l»lärz 1933 die Stellung des Regierenden Bürgermeisters in Bremen bekleidete, hat gestern dem Reichsstatthalter für Oldenburg und Bremen Karl Rover seinen Rücktritt angeboten. Reichsstatthalter Röver genehmigte das Rücktrittsgesuch··· Ciit der kommissarischen liteiterführung der Geschäfte wurde der Bremer Senator für das Wohlfahrtswesen, Otto Heider, beauftragt. ... FZ, Nr. 543 v. 25. Oktober 1934, S. 2 s. a. FZ, Nr. 547 v. 27. Oktober 1934, S. 2 Richard Markert (1891 -1957; laJl-33 stellvertretender Direktor des Arbeitsamtes Bremen, nach einer kurzen Übergangszeit als Reichskommissar für Bremen, ab IB. März 1933 Bürgermeister in Bremen. Bei den Hapag-Lloyd-Verhandlungen trat er schon im fiai 1933 für getrennte Gesellschaften bei sämtlichen Liniendiensten ein.(vgl. C. V. Krogmann, Es ging um Deutschlands Zukunft 1932 - 1939, Leonie a. Starnberger See, 2. Aufl. 1977, S. 65)

ZSg. 101/4/159/Nr. 857

25. Oktober 1934

Die Meldung Uber die Schuldlosigkeit der beiden angeblichen Schlagetarverräter soll unter allen Umständen gebracht werden. Es ist unterdessen der wirkliche Verräter Schlageters gefasst morden, man wird in nächster Zeit über den Gang der Untersuchung und die Einleitung des Verfahrens gegen diesen Verräter Näheres hören. Albeit Leo Schlaqeter (1894 - 1923) Freikorpskänpfer. Er wurde nach einem Eisenbahnanschlag im besetzten Ruhrgebiet durch ein französisches Kriegsgericht zum Tode verurteilt. Eine Rehabilitierung Reinigung vom Verdachte, Schlageter verraten zu haben FZ, Nr. 545 V. 26. Oktober 1934, S. 3

ZSg. 101/4/159/Nr. B58

25. Oktober 1934

Die Angelegenheit Fitzmaurice soll nicht weiter vertieft werden. Insbesondere sollen weitere Angriffe gegen die englischen Sportbehörden unterbleiben.

- 441 -

25.10.1934

s. a. ZSg. 102/1/56 (2) v. 25. Oktober 1934 Aus Anlaß des 100jährigen StadtJubiläums von Melbourne fand ein England-Australien Wettflug s t a t t . Der Ire Fitzmaurice durfte zunächst nicht zu diesem Flug starten. Das Startverbot wurde mit technischen Anforderungen begründet, die nicht erfüllt waren."Der Angriff" beschäftigt sich anhaltend mit dem Fall: Warum Fitzmaurice Startverbot für den Australien-Fluo hatte (Nr. 249 v. 23. Oktober 1934, S. 1). Er berichtet, die Gründe seien nur vorgeschoben worden, weil ein Engländer das Rennen gewinnen sollte und nicht ein Ire mit einem amerikanischen Flugzeug. Er startete einige Tage später von einem anderen Flugplatz aus und muQte aufgeben. Den üJettflug gewann ein Engländer, s. a. The Times, Nr. 46,893 v. 24. Oktober 1934, S. 13 The Times, Nr. 46,894 v. 25. Oktober 1934, S. 11

ZSg. lOl/4/159/Nr. 859

25. Oktober 1934

Eine Industrie- und Handelskammer im Reich hatte einer Zeitung bestimmte Erklärungen über die Rohstoffrage mit der Verpflichtung zur Veröffentlichung zugeleitet. Derartige Verpflichtungen sind natürlich gegenstandslos, da die Industrie- und Handelskammern kein Recht haben, Veröffentlichungen vorzunehmen ohne Wissen der amtlichen Stellen. Vertraulich kann mitgeteilt werden, daO in den nächsten Tagen der Presse einige Richtlinien und konkrete Tatsachen Uber das Rohstoffproblem gegeben werden. s. a. ZSg. 102/1/57 (2) v. 25. Oktober 1934 liilr bezwingen die Rohstoffnot ((5chacht-Rede)) VB (N.A.), Nr. 304 v. 31. Oktober 1934, S. 11

ZSg. 101/4/159/Nr. 860

25. Oktober 1934

Wie wir vertraulich hören, findet der Empfang des Reichsbischofs beim FUhrer heute nachmittag nicht statt. Dagegen gehen die Verhandlungen intern weiter und es wird damit gerechnet, dass

25.10.1934

- 442 -

einige Gauleiter gegen das Vorgehen des Reichsbischofs am Sonnabend (=28.10., gtz) in einer Aussprache protestieren werden. Diese Angelegenheit muss naturgemäss völlig vertreulich bleiben. Gesehen: 0., K.

Hbg. 1.05 Uhr Brsl.1.05

"

Chmn.1.20

"

Am 23. September 1934 war der Reichsbischof Ludwig Müller nach fast einjähriger Wartezeit in sein Amt eingeführt worden. Es wurde vermutet, daO Müller bei dem angekündigten Empfang am 25. Oktober von Hitler vereidigt würde als Endpunkt der vorangegangenen Eingliederungsaktion der Landeskirchen. Am 26. Oktober wurden aber die in Heusarrest befindlichen Bischöfe Uurm und Meiser zu einem Gespräch zu Hitler am 30. Oktober eingeladen. an dem auch Innenminister Frick teilnahm. Zu der Abfolge der Termine s. Kirche im Kampf, hrsg. v. H. Hermelink, Tübingen 1950, S. 184. Die Gauleiterversammlung wird in der deutschen Presse nicht erwähnt, aber: NZZ, Nr. 1939 v. 29. Oktober 1934, S. 1-2.

ZSg. 102/1/57 (1)

25. Oktober 1934

Mit dem Erscheinen der Durchführungsverordnung Uber die Braunkohlenpflichtgemeinschaften ist die lileisung

in Artikeln dieses

Thema vorläufig nicht zu behandeln, aufgehoben. Das Reichsgesetzblatt mit der Durchführungsverordnung wird frühestens heute abend erscheinen. s. a. ZSg. 102/1/28 v. 22. Oktober 1934 ZSg. 101/4/160/Nr. 862 v. 26. Oktober 1934 ZSg. 101/4/182/Nr. 916 v. 14. November 1934 Erete Verordnung zur Durchführung der Verordnung Uber die Errichtung wirtschaftlicher Pflichtgemeinschaften in der Braunkohlenwirtschef t v. 23. Oktober 1934 (RGBl. 1934, I, Nr. 120 V. 25. Oktober 1934, S. 1068)-

- 443 -

26.10.1934

Bestellungen a· d. Propagandaministerium ν. 26.10.34 ZSg. lül/4/160/Nr. 861

26. Oktober 1934

Es uird regierungsseitig gebeten, den Brief des Ministers

Rust

an Feickert auf der ersten Seite zu veröffentlichten. s. a. ZSg. lOl/4/164/Nr. Θ71 v. 30. Oktober 1934 ZSg. 101/4/115/Nr. 750 v. 20. September 1934 Reichsminister Rust über des Kameradschaftshaus Studentenvertreter beim Reichserziehungsminister ... Es soll daher keine Verbindung gezwungen sein, Kameradschaftshaus im Sinne nationalsozialistischer Erziehung zu werden; auch der einzelne Student soll nicht aus Zwang den Ueg ins Kameradschaftshaus gehen, sondern aus freier Entschließung zum neuen Gemeinschaftsleben. ... VB (N.A.), Nr. 301/302 v. 2B./29. Oktober 1934, S. 2

ZSg. 101/4/160/Nr. 862

26. Oktober 1934

Zu der Meldung Uber die Bildung einer Braunkohlenbenzin A.G. wird gebeten, von allen Kombinationen Uber die Zusammensetzung des Vorstandes abzusehen, bis im Laufe der nächsten Uoche eine amtliche Mitteilung erfolgt. Gesehen: 0., K. t Fa.

Hbg. 9.15 Uhr Brsl.B.—

"

Chmn. brfl. s. a. ZSg. 102/1/28 v. 22. Oktober 1934 ZSg. 102/1/57 (1) v. 25. Oktober 1934 Nach der Durchführungsverordnung bestellt der Reichswirtschaftsminister einen Reichskommissar, der wiederum die Mitglieder des Aufsichtsrates bestellt bau. abberuft.

26.10.1934 ZSg. 102/1/52

- 444 (l)

26. Oktober

1934

In der P r e s s e k o n f e r e n z wurde vom A u s w ä r t i g e n Amt aus

fest-

g e s t e l l t , daO in der d e u t s c h e n Presse einige Artikel Uber die H i n t e r g r ü n d e des darseiller A t t e n t a t s zu lesen

gewesen

s e i e n , von d e n e n m a n sagen m ü s s e , d a O " d e r Eifer mit dem jugoslawische

I n t e r e s s e n vertreten w e r d e n , auf die

hier

Empfind-

l i c h k e i t a n d e r e r Mächte nicht gebührend R ü c k s i c h t

nimmt".

Man m ö g e sich, wie schon einmal g e s a g t w u r d e , auf

Meldungen

aus d e m Auslande

beschränken und keine e i g e n e n

Artikel

schreiben. s. a. ZSg. 101/4/154/PJr. 847 v. 22. O k t o b e r 1934 ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 4 ( 2 ) v. 1 . N o v e m b e r 1934 Z S g . 1 0 2 / 1 / 5 6 (2) v. 1 7 . November 1934

Z S g . 102/1/52

(2)

2 6 . Oktober

1934

l/om S a a r k o m m i s s a r i a t wurde g e s a g t , d a Q , u e n n m a n gegen

irgend-

welche

wolle,

k a t h o l i s c h e n Kreise im S a a r g e b i e t p o l e m i s i e r e n

man nicht von Zentrumsanhängern sprechen möge, sondern von katholischen

ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 3

Separatisten.

2 6 . Oktober

E n t g e g e n a u s l ä n d i s c h e n Meldungen w u r d e in der

1934

Pressekonferenz

f e s t g e s t e l l t , daO die d e u t s c h - e n g l i s c h e n F i n a n z - und W i r t schaftsbesprechungen noch nicht endgültig abgeschlossen worden seien. s. a. Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 2 1 / N r . 761 v. 2 5 . S e p t e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 6 6 / N r . 876 v. 1 . N o v e m b e r 1934

- 445

-

26.10.1934

Das Z a h l u n g s a b k o m m e n vom IG. August 1934 (s. ZSg. l O l / 4 / 5 4 / N r . 639 v. 11. August 1934) wurde e r s e t z t d u r c h e i n e n "Neuen P l a n " der am 1. November 1934 in Kraft t r a t . s. a. Die B e r l i n e r UJirtschaftsbesprechunoen F Z , Nr. 546 v. ΪΊ. Ûktober 1934, S. 1 s. a. AOAP, Serie C, Bd. 111,1, Nr. 2 5 0 , 27Θ

ZSg. 102/1/70

26. Oktober

In den nächsten Tagen sind in Berlin mehrere Vertreter d e s p a n a s i a t i s c h e n

1934

Veranstaltungen

der

S t u d e n t e n v e r b a n d e s . Der Referent

für

S t u d e n t e n f r a g e n in der P r e s s e a b t e i l u n g und ein Referent aus der D e u t s c h e n S t u d e n t e n s c h a f t gaben zur B e h a n d l u n g dieser

Veran-

s t a l t u n g e n einige R i c h t l i n i e n , etwa in dem Sinn: Weder zu groß noch zu klein a u f m a c h e n . Die Reden, die dabei g e h a l t e n

werden,

ζ. B. von Rosenberg, von F e i c k e r t usw., sollen nur von DNB ü b e r n o m m e n und eine B e g r ü ß u n g s a n s p r a c h e des Rektors E u g e n F i s c h e r soll ü b e r h a u p t nicht v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n . M a n wolle diese Ansprache nur in einer Zeitung a b d r u c k e n lassen. Dieser panasiatische

Studentenverband

ist im letzten Jahr unter

A u s p i z i e n von m u s s o l i n i g e g r ü n d e t w o r d e n und m a n will die p r o i t a l i e n i s c h e n

Interessen der b e t e i l i g t e n

Studenten

(aus P e r s i e n , A f g h a n i s t a n , T u r k e s t a n , der T ü r k e i , aus Indien, China und Japan) etwas zu z e r s t r e u e n

den

offenbar Ägypten,

versuchen.

E u g e n F i s c h e r war Direktor des K a i s e r - W i l h e l m - I n s t i t u t s für A n t h r o p o l o g i e , m e n s c h l i c h e Erblehre und Eugenik und Rektor d e r U n i v e r s i t ä t Berlin. Die B e r i c h t e r s t a t t u n g ist k o n z e n t r i e r t in d e r "Deutschen A l l g e m e i n e n Zeitung": Persische S t u d e n t e n in der Berliner U n i v e r s i t ä t Begrüßungsrede d e s Rektors P r o f e s s o r Fischer D A Z C . A . J , N r . 501/502 v. 27. Oktober 1934, S. 2 " Z u s a m m e n a r b e i t der N a t i o n e n " Eine Rede Alfred Rosenbergs ((Firdosi-Feier der D e u t s c h e n S t u d e n t e n s c h a f t ) ) ... N a c h dem Vortrage d e s R e i c h s l e i t e r s R o s e n b e r g fand ein E s s e n

26.10.1934

-

446

-

s t a t t , b e i dem d e r R e i c h e f ü h r e r d e r D e u t s c h e n S t u d e n t e n s c h a f t , Andreas F e i c k e r t , eine Begrüßungsansprache h i e l t . •AZ ( R . A . ) , N r . 5 1 1 / 5 1 2 v . 2 . November 1 9 3 4 , S . 3 " D e r Spaten 1 s t k e i n Gewahr" • A Z - I n t e r v i e w m i t dem P r ä s i d e n t e n d e s K o n g r e s s e s o r i e n t a l i s c h e r S t u d e n t e n U b e r s e i n e E i n d r ü c k e im n e u e n D e u t s c h l a n d DAZ ( S . A . ) , N r . 5 1 5 / 5 1 6 v . 4 . November 1 9 3 4 , S . 10

ZSg.

102/1/72(1)

Am S o n n t a g w i r d

26. Oktober i n Merseburg e i n Denkmal des K ö n i g s

Wilhelm 3 . , das früher einmal Hierüber

sollen

wurde d a z u

nur d i e

in Berlin

lokalen Blätter

b e m e r k t , daß n i c h t d e r

monarchistische

1934

stand,

berichten.

t / e r d a c h t , man

P r o p a d a n d a , aufkommen

Friedrich

errichtet. Erklärend

treibe

solle.

F r i e d r i c h Idllhelm I I I . (1770 - 1 B 4 0 ) , s e i t 1797 K ö n i g von Preußen, e r ö f f n e t e d u r c h d e n A u f r u f " A n mein W ö l k " 1 8 1 3 den F r e i h e i t s k r i e g gegen N a p o l e o n . M e r s e b u r g : S t a d t an d e r S a a l e z w i s c h e n H a l l e und N a u m b u r g .

ZSg. 102/1/72

(2)

26. Oktober

I n der P r e s s e k o n f e r e n z

wurde e i n d r i n g l i c h

gebeten,

1934 die

Z e i t u n g e n möchten Propaganda f ü r d a s U i n t e r h i l f s w e r k

nicht

n u r m i t dem P l e t e r i a l m a c h e n , das i h n e n vom UHbf ü b e r s a n d t sondern auch e i g e n e

Arbeiten,

Reportagen usw.

bringen.

werde,

26.10.1934

- 447 -

ZSg. 102/1/Θ4 (1)

26. Oktober 1934

In der Pressekonferenz erhielt Ich heute auf die Frage nach erbbiologischen Gesichtspunkten bei der Durchführung des Uinterhilfswerkes (Ihre briefliche Anfrage wegen eines Artikels in der Utohlfahrtskorrespondenz) von dem Referenten für das Ulinterhilf swerk und ärztliche Fragen im Propagandaministerium Or. Thomalla

folgende Antuort: Richtig sei, daß in diesem Jahre

in sehr viel stärkerem Maße das Ulinterhilf swerk unter ärztlicher Kontrolle stehen uierde. Im letzten Jahr habe man ziemlich wahllos Fragebogen ausgegeben. In diesem Jahr sei auf dem Fragebogen eine zweite Seite, durch die man eine gewisse gesundheitliche Bestandsaufnahme, die dann den Vertrauensärzten vorgelegt werde, erhalten wolle. Gesundheitlich besonders gefährdete Familien könnten bevorzugt betreut werden. Dabei würde es sich selbstverständlich nach den gesamten Grundanschauungen des Nationalsozialismus ergeben, daB z. B. einer Familie mit sechs idiotischen Kindern nicht zu einem siebenten

idiotischen

Kind verholfen werden soll. Härten sollen selbstverständlich nicht vorkommen. Die Ausführungen in der tilohlfahrtskorrespndenz, die ich Ihnen heute abend wieder zurückschicke, entsprechen also der Überzeugung der Leitung des Ulinterhilfswerkes. Es wird wohl am besten sein, wenn man bei Verwendung des Aufsatzes in der lüohlfahrtskorrespondenz in einem eigenen Artikel die Erklärungen von.Or. Thomalla mitveruendet.Sie können dabei durchaus als KuOerung von zuständiger Stelle bezeichnet werden. Die offizielle Berufsbezeichnung von Kurt Thomalla war: Referent im Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda für "Volksgesundheit und Volkswohlfahrt" (seit April 1933).

-

26./27.10.1934 ZSg. Ich

102/1/84 habe

noch mir

sagen

Aufruf

sei,

R e

c h s

bereits

Die

ZSg.

daQ

ein d i

unsere

Ausrichtung

die

vom

die

an

e η s

t

als

34

des von

daQ

.

Nr.

34

nicht

1934

Reichsinnenministeriums ihm e x p r e s s i s

z u dem Frick

Thema

an a l l e

Beamten,

sich

wende,

gemeint

und A r b e i t e r

haben

erhalten.

verbis

Frickschen

Reichsgebiet

Angestellte

Zu d i e s e m

ist

Oktober

selbstverständlich

Beamte,

Ausrichtung

Nr.

lautete,

im g e s a m t e n

war,

Aufruf

und

DNB-Einleitung

Arbeiter

101/4/161/lMr.

DNB-Rundruf

gesprochen

Beamten, und

irreführend

wesen i

den P r e s s e r e f e r e n t e n

lassen,

an d i e

insofern

26.

persönlich

Angestellten

-

(2)

außerdem

einmal

448

GruQ

Sie

ja

geim

auch

Fackler.

überliefert.

Θ63

27.

Oktober

1934

27.10.34

Das

im R e i c h s g e s e t z b l a t t

der

Getreidebewegung

soll

veröffentlichte nicht

in

die

Gesetz

Presse

zur

Förderung

übernommen

werden. •.,

K.,

Fa.

Hbg.

12.22

Bresl.

1.27

Chemn.

1.25

G e s e t z ü b e r d i e F ö r d e r u n g d e r G e t r e i d e b e u i e g u n g vom 2 4 . O k t o b e r 1 9 3 4 ( R G B l . 1 9 3 4 , I , N r . 1 2 1 vom 2 6 . O k t o b e r 1 9 3 4 , S . 1 0 6 9 ) : . . . D e r R e i c h s m i n i s t e r d e r F i n a n z e n u/ird e r m ä c h t i g t , z u r F ö r d e r u n g d e r G e t r e i d e b e u i e g u n g w e i t e r e G a r a n t i e n b i s zum H ö c h s t b e t r a g e v o n 150 M i l l i o n e n R e i c h s m a r k zu ü b e r n e h m e n , s . a . Z S g . 1 0 1 / 4 4 / 6 9 - 7 4 v . 1 6 . J u l i 1934 P r e s s e n o t i z : D i e O r d n u n g d e r G e t r e i d e w i r t s c h a f t im W i r t s c h a f t s jahr 1934/35

- 449 -

27.10.1934

Bestellungen a. d. Pressekonferenz ν» 27.10.34 ZSg. 101/4/162/Nr. 864

27. Oktober 1934

Das Reichsministerium fUr Unterricht, Erziehung und Volksbildung (Dr. Rust) soll lediglich unter der abgekürzten Bezeichnung Reichserziehungs- oder Reichsunterrichtsministerium

in der

Presse genannt werden. s. a. ZSg. lOl/3/226/Nr. 507 v. 25. Mai 1934

ZSg. 101/4/162/Nr. B65

27. Oktober 1934

Die englische Labour Party soll nicht

immer unter dem Stich-

wort des Marxismus benannt werden, da sehr viele nichtmarxistische Kreise der Labour Party angehören. s. a. ZSg. 102/1/50 (2) v. 27. Oktober 1934

ZSg. 101/4/162/Nr. Θ66

27. Oktober 1934

Die Reisen des Chefs des Stabes Lutze nach Münster, Plön und Hamburg sollen stärkere Beachtung finden, als bisher den Reisen des Stabschefs entgegengebracht wurde. Gesehen: D. ( K«, Fa.

Hbg. brfl. Brsl. 12.50 Ohmn. brfl.

29./X.

27.10.1934

- 450 -

Viktor Lut;· (1B90 - 1943), seit 1922 NSDAP-Mitglied, 1925 SAFUhrer im Ruhrgebiet, 1933 - 1943 Oberpräsident in Hannover, Nachfolger RUhms als Stabschef der SA (30. Juni 1934). Er kam bei einem Autounfall ums Leben. Die Reise konnte Lutze wegen einer Krankheit (akute ffiuskelentzündung) nicht antreten. Die Besichtigungsreise, die nach Münster führen sollte (Besichtigung der Brigade 66), Plön (NS-Erziehungsanstalt) und Hamburg (Besuch bei Gauleiter Karl Kaufmann) wurde später nachgeholt, (vgl. DAZ (R.A.), Nr. 507/50B V. 31. Oktober 1934, S. 10) s. a. DAZ (R.A.), Nr. 509/510 v. 1. November 1934, S. 1

ZSg. 102/1/50 (1)

27. Oktober 1934

In der Pressekonferenz wurde gesagt, daß in einer Zeitung bei der Behandlung der Saarfrage ein Hinweis auf Elsaß-Lothringen vorgekommen sei. Es habe dort geheißen, daß angesichts gewisser Verkehrsschilder im Saargebiet man sich wehmütig an Elsaß-Lothringen erin(nert). Es wurde davor gewarnt, ElsaßLothringen in das Saarproblem hineinzuziehen.

ZSg. 102/1/50 (3)

27. Oktober 1934

Zunächst nur zur Information wurde ein Schreiben des Geschäftsführers der Reichspressekammer, Schmidt-Leonhardt, an den Reichsv^erband

der Deutschen Presse) mitgeteilt, in dem über

den Umfang der Auskunftspflicht des Hauptschriftleiters gesprochen wird. Danach können Auskünfte von Außenstehenden) lediglich darüber verlang werden, welcher Schriftleiter für die Aufnahme eines bestimmten Beitrags verantwortlich ist. Die Voraussetzungen hierfür, daß nämlich die Verantwortlichkeit aus (dem) Impressati nicht klar e d x h t l i c h sei und daß der Fragesteller ein berechtigtes Interesse habe, sei. im allgemeinen

- 451 -

27./29.IG.1934

als gegeben anzusehen, da die beiden Begriffe weit auszulegen seien. Eine Auskunftspflicht über die Urheberschaft eines Artikels bestehe dagegen nicht, d. h. der

Paragr. 54 der

StrafprozeBordnung bleibe unberührt. Oie Redaktionen werden den Brief durch den Reichsverband selbst wohl noch zugestellt erhalten. Vielleicht wird auch von zuständiger Stelle sein Inhalt noch veröffentlicht werden. Vorläufig ist er, uie gesagt, nur zur

Information.

Hans Schroidt-Leonhardt (1Θ86 ) Jurist, Verfasser des Kommentars zum Schriftleitergesetz vom 4. Oktober 1933 (mit Peter Gast), Geschäftsführer der Reichskulturkammer (ab 25. Oktober 1934 auch Franz Moraller)· An Hitlers Geburtstag 1935 erhielt er eine Honorarprofessur an der Juristischen Fakultät und las Uber Presserecht. Geschäftsführer der Reichspressekammer war Ildephons Richter. Gemeint ist der § 52 StPo durch den das Zeugnisverweigerungsrecht u. a. von Journalisten geregelt wird.

Bestellungen a. d. Pressekonferenz vom 29. Okt. 34 ZSg. 101/4/163/Nr. 867

29. Oktober 1934

In einer Fachzeitschrift wurde das Gerücht verbreitet, dass das Reich zur Förderung der deutschen Schafzucht viele Millionen zur Verfügung stellen würde. Dieses Gerücht eilt den Tatsachen durchaus voraus und es wird gebeten, von dieser Meldung vorläufig keinerlei Notiz zu nehmen· s. a. ZSg. 102/1/26 v. 29. Oktober 1934

29.10.1934

ZSg. 101/4/163/Nr. 868

- 452 -

29. Oktober 1934

Lieber die l/erhaftung eines Rechtsanwalts der Pless'schen Güter sind polnische Nachrichten in die deutsche Presse lanciert worden« Es wird gebeten, in Zukunft zwar die polnischen Meldungen unter Umständen wiederzugeben, aber mit deutlichem Vermerk, dass es sich um eine polnische Quelle handelt· s. a. ZSg. 102/1/27 (4) V. 29. Oktober 1934 Der Rechtsbeistand des Prinzen von PleO verhaftet Auf A nordnung der Kattowitzer Staatsanwaltschaft wurde gestern der Rechtsanwalt Or. Bogdan Chorzelski aus Kattowitz, der Rechtsbeistand des Prinzen von PleO verhaftet. Er soll sich ... großer Unregelmäßigkeiten und verschiedener Dokumentenfälschungen schuldig gemacht haben. Oer t/erhaftete wurde in das Kattowitzer Untersuchungsgefängnis eingeliefert. DAZ (R.A.), Nr. 501/502 v. 27. Oktober 1934, S. 9

ZSg. 101/4/163/Nr. 869

29. Oktober 1934

In Kattowitz findet morgen ein Prozess statt gegen die Schlesische Kleinbahn A,G. Beutler 4 Sommer wegen angeblicher Steuerhinterziehung von 300 000 Zloty. Sollte ein Freispruch •der eine geringfügige Verurteilung erfolgen, so ist von der Angelegenheit keine grosse Notiz zu nehmen. Sollte eine sehr hohe Strafe herauskommen, so soll darauf verwiesen werden, dass es sich um ein Urteil erster Instanz handelt und man abwarten müsse, wie das Urteil der Revisionsinstanz lautet. s. a. ZSg. 102/1/27 (2) V. 29. Oktober 1934

453

29.10.1934 29. Oktober 1934

ZSg. 101/4/163/Nr. Θ70

In der Stadt New York kam es kürzlich zu Demonstrationen

gegen

die "Freunde des neuen Deutschland". Bei dieser Gelegenheit wurden Hakenkreuzfahnen zerrissen« Die deutsche Botschaft ist mit der Angelegenheit bereits befasst, ein Bericht liegt jedoch noch nicht vor. Es sollen über diese Angelegenheit daher vorläufig noch keinerlei Berichte Gesehen: D., K., Fa.

erscheinen. Hbg. 12,50 Uhr Br.

12,50

Ch.

1,26

"

s. a. ZSg. 102/1/27 (l) V. 29. Oktober 1934: Im Staate New York seien ... am 24. Oktober Zusammenstöße mit "Freunden des Neuen Deutschland" gewesen, wobei die Polizei Hakenkreuzflaggen entfernt habe. ...

ZSg. 102/1/27 (3)

29. Oktober 1934

Zu einigen Vorgängen in der Provinz wurde festgestellt, daQ weder Gauwirtschafteberater noch Luftfahrtverbände Uber die Press· verhängen durften, noch ein an die Presse

hätten.

Vorzensur

Anweisungsrecht

- 454 -

30.10.1934

Bestallungen a· d. Pressekonferenz ν. 30*10.34 ZSg. 101/4/164/Nr. 871

30. Oktober 1934

lieber die studentischen Angelegenheiten soll in den nächsten Tagen nichts in der Presse veröffentlicht werden. s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

102/1/37 (3) v. 30. Oktober 1934 101/4/133/ΝΓ. 789 v. 2. Oktober 1934 101/4/156/Nr. B49 v. 23. Oktober 1934 lOl/4/160/Nr. 861 v. 26. Oktober 1934 102/1/49 (3) v. 6. November 1934

In diesen Tagen wurde die Diskussion um die Abgrenzung Deutsche Studentenschaft und Nationalsozialistischer Deutscher Studentenbund weitergeführt. Am 15. November 1934 wurde ein Brief des Reichserziehungsministers Rust an den Führer der Deutschen Studentenschaft Feickert veröffentlicht, in dem er dem NSDStB die ausschließliche Verantwortung für die politisch-weltanschauliche Schulung, und Erziehung UberlâBt. s. NS-Studentenbund. ellelnloer Träger der studentischen Erzlehuno Änderung der studentischen Verfassung durch den Führer auf Vorschlag von Rust OAZ (R.A.), N r . 533/534 v. 15. November 1934, S. 1

ZSg. 101/4/164/Nr. 872

30. Oktober 1934

Zu dem Problem schwedische Minderheit in Finnland soll nicht einseitig Stellung genommen werden. Das ONB hat am 27. Oktober objektiv beide Stellungnahmen erörtert. Gesehen: D., K., Fa.

Hbg. 12.50 Uhr Brsl. 12.55 " Chmn. 1.-

30.10.1934

455 -

s. a. ZSg. 102/1/37 (1) v. 30. Oktober 1934: In den letzten Tagen sind durch DNS einige Meldungen gegangen über schwedisch—finnische Auseinandersetzungen wegen der Universität in Helsingfors. Es wird gewünscht, daû die deutsche Presse keine eigene Stellung nimmt und in diese internen Auseinandersetzungen nicht eingreift. Sprachenstreit mit Finnland HHN, Nr. 504 ν. 28. Oktober 1934, S. 2 s. a. HHN, Nr. 508 v. 31. Oktober 1934, S. 2 ((Kommentar)) Es handelt sich um den Protest einiger Professoren an der finnischen Universität Helsingfors gegen eine Verdrängung der schwedischen Sprache an dieser Universität.

ZSg. 102/1/37 (2)

30. Oktober 1934

In der Pressekonferenz wurde ferner gesagt, daO bei der Behandlung der Aussprache zwischen Schuschnigg und Vertretern der "Nationalen Front" über Charakter und Bedeutung dieser Aussprache Irrtümer in der deutschen Presse entstanden seien. Aus der Aufmachung in der deutschen Presse sei der Eindruck entstanden, als sei die österreichische "Nationale Front" eine festgeschlossene Organisation« Eine solche Organisation sai aber nicht vorhanden. Die Besprechungen mit Reinthaler usw. seien einfach Besprechungen mit verschiedenen Einzelpersönlichkeiten gewesen, die ganz verschiedener Geisteshaltung und politischer Richtung seien. Überschriften . wie "Schuschnigg verhandelt mit der Opposition" entsprachen nicht dem wirklichen Tatbestand, •ie Tatsache der Aussprache sei gewiO interessant, aber , wie gesagt, die Aufmechung, die ein Teil der deutschen Presse für eie gewählt habe, sei ungenau.

30./31.10.1934

- 456 -

Anton Reinthaller (1Θ95 - 1958) 1923 NSDAP-Eintritt, setzte sich in der österreichischen Landesleitung für die Verständigung der deutschnationalen österreichischen Gruppen mit der Regierung ein. 1938 Minister für Land- und Forstuiirtschaft. 1945 verhaftet und 1950 verurteilt· Reinthallsrs Bemühungen eine Kooperation mit der SchuschniggRegierung aufzubauen, unter demonstrativem t/erzieht auf reichsdeutsche Unterstützung uurden von Starhemberg gestört, der zu der Unterredung am 27. Oktober 1934 uneingeladen erschien, (vgl. J. Gehl, Austria, Germany and the Anschluss 1931 - 1938, London 1963, S. 106 ff.) Fühlungnahme ziuischen der österreichischen Reoierunp und der "Watinnalpn FrniTh" HHN, Nr. 504 v. 28. Oktober 1934, S. 2 s. a. ADAP, Serie C, Bd. 111,1, Nr. 257

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 31.10.34 ZSg. 101/4/165/Nr. 873

31. Oktober 1934

Oie DNB—Meldung über die Tätigkeit des Dritten Senats des Volksgerichtshofes (Landesverratssachen) muss von den Zeitungen unter allen Umständen im lilortlaut veröffentlicht werden. Landesverräter haben ihren Kopf verwirkt Urteile des Volksgerichtshofes - In Zukunft ausnahmslos Todesstrafe HHN, Nr. 510 v. 1. November 1934, S. 2

ZSg. 101/4/165/Nr. 874

31. Oktober 1934

Die Debatte über Kirchenfragen darf auch nach den gestern getroffenen Entscheidungen nicht wieder in der deutschen Presse einsetzen. Es u/ird zu gegebener Zeit das Verbot aufgehoben u/erden. Informatorisch kann mitgeteilt werden, dass an der Besprechung der Landesbischöfe beim Führer der Reichsbischof nicht zugegen mar, sondern nur ein Vertreter des Reichsinnen-

- 457 -

31.10.1934

m i n i s t e r s . Ferner ist aus der Fassung der DNB-Meldung zu ersehen, dass die süddeutschen Landesbischöfe

^

wieder in

ihre Aemter eingesetzt sind, aus denen sie in der v/ergangenen U/oche entlassen

waren.

Gesehen: D., K., Fa.

Hbg. 12.55 Uhr Brsl. 1.00 Chmn. brfl.

s. a. ZSg. 102/1/54 (3) v. 31. Oktober 1934: ... Es wurde auch heute noch einmal gefragt, ob die Formulierung in dem Kommunique über den Empfang der drei.Bischofe bei Hitler, in dem sie ausdrücklich als Landesbischöfe bezeichnet wurden, ihre Wiedereinsetzung bedeute. Man konnte darauf jedoch keine Antwort geben, sondern sagte nur, daS das Kommunique "mit voller Überlegung" abgefaGt worden sei. s. a. ZSg. 101/4/159/Nr. 860 ν. 25. Oktober 1934 ZSg. 101/4/171/Nr. 890v. 6. November 1934 1) W e i s e r , Wurm und Rarahrens s. a. ZSg. 101/27/389 (Informationsbericht Nr. 9 v. 22. Oktober 1934) Z S g . 101/27/401 (Informatfansbericht Nr. 10 v. 23. Oktober 1934) Oer Plan einer "Reichskirche" mar hier deutlich erkennbar gescheitert.

ZSg. 102/1/54

(1)

31. Oktober

1934

Durch 0NB werden französische Pressestimmen und auch eine

Äußerung

der "Times" Uber die französische militärische Bereitschaft an der Saar ausgegeben und dazu ein offiziöser DNB-Kommentar. In der Pressekonferenz wurde gebeten, die Zeitungen möchten darüber hinaus noch eigene Kommentare schreiben. Das Auswärtige

Amt

trug zu dieser Frage in der Pressekonferenz u. a. folgendes vor: Französische Gerüchte über deutsche Putschpläne an der

- 458 -

31.10.1934

Saar s e i e n s c h o n seit einiger Zeit im U m l a u f . M a n habe i h n e n a b s i c h t l i c h keine

B e a c h t u n g g e s c h e n k t , um n i c h t unnötige

Be-

u n r u h i g u n g in d i e Saarbeuölkerung zu t r a g e n . Die neuen,

jetzt

v o r l e g e n d e n Ä u ß e r u n g e n nötigen aber zur K o m m e n t i e r u n g · Man solle d a b e i a l l e r d i n g s n i c h t in P a n i k s t i m m u n g m a c h e n , aber e n t schiedene Weise

V e r w a h r u n g dagegen e i n l e g e n , daQ in

U n s i c h e r h e i t und Unruhe in d e n s c h w e r e n

unverantwortlicher Abstimmungskampf

h i n e i n g e t r a g e n w e r d e . Wenn in der " T i m e s " heute gesagt w e r d e , Knox habe d a s R e c h t , sich im Falle d e r G e f a h r an T r u p p e n halb d e s S a a r g e b i e t s

außer-

zu wenden, so sei zu s a g e n , daQ sich diese

B e h a u p t u n g auf e i n e Vereinbarung a u s den J a h r e n 1925 und g r ü n d e , a u s e i n e r Zeit also, wo d a s R h e i n l a n d noch von s i s c h e n T r u p p e n b e s e t z t gewesen s e i . D a m a l s habe es

verständlich

e r s c h e i n e n k ö n n e n , wenn man gewisse S i c h e r u n g e n für die linie

1926

franzöEtappen-

Saar g e t r o f f e n habe. E s sei s e l b s t v e r s t ä n d l i c h ganz

s c h l o s s e n , daQ zur A b s t i m m u n g s z e i t im A b s t i m m u n g s g e b i e t e i n e r der A b s t i m m u n g s p a r t e i e n sich als G e w a l t h e r r e n

ausge-

Truppen

aufspielen.

E n g l a n d g e g e n ü b e r könne ruhig d a r a n e r i n n e r t w e r d e n , daQ

die

( V e r w e n d u n g ) s o l c h e r Truppen in e i n e m zu F r a n k r e i c h n i c h t

ge-

h ö r e n d e n G e b i e t m i t dem L o c a r n o g e i s t n i c h t zu v e r e i n b a r e n

sei,

a u c h w e n n sich Knox selbst damit e i n v e r s t a n d e n e r k l ä r e . D e r E i f e r , mit dem F r a n k r e i c h dem V ö l k e r b u n d und E n g l a n d T r u p p e n a n b i e t e , sei allein

solche

verdächtig.

s. a . Z S g , 1 0 2 / 1 ( 4 6 ) u. 53 v . 1. N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 4 v . 2. Novem 1er 1934

/(Interpretationen des A u s w ä r t i g e n Amtes)

Frankreich stellt Truppen bereit Auf Abruf d u r c h Knox OAZ ( R . A . ) , N r . 509/510 v. 1. N o v e m b e r 1 9 3 4 , S. 1 s. a. FZ, N r . 557 V. 1. November 1934, S. 1 The T i m e s , N r . 46,899 v . 31. O k t o b e r 1 9 3 4 , S. 14

- 459 ZSg. 102/1/54 (2)

31.10.1934 31. Oktober 1934

Die "Deutsche Zeitung" hatte gestern abend eine kurze Glosse zu dem in Bern geführten ProzeQ über die Protokolle der "Weisen von Zion". Sie hat dabei am SchluQ der Hoffnung Ausdruck gegeben, daO der ProzeQ der Welt die Gefahren des Judentums klar machen könne. In der Pressekonferenz wurde heute dazu gesagt, daQ die Sachbearbeiter des Propagandaministeriums durchaus nicht derselben Auffassung seien wie die Deutsche Zeitung. Es wurde gebeten, die deutsche Presse möge sich nicht darauf festlegen, daQ aus dem(inzwischen übrigens v/ertagten) Berner ProzeQ eine groQe antisemitische Aktion uerde. ProzeQ um Zion ... Clan wird bei diesem heute beginnenden ProzeQ mit recht interessanten Verhandlungen rechnen können, l/ielleicht dient er auch dazu, der zivilisierten Welt über die ihr vom Judentum drohende Gefahr die Augen zu öffnen und sie aus dieser Erkenntnis zu entsprechenden Konsequenzen anzuregen. Deutsche Zeitung (1896) v. 31. Oktober 1934, S. 4 Oie Protokolle der Uelsen von Zion sind die fiktiven Protokolle einer jüdischen Tagung, auf der die Zerstörung sämtlicher Staaten und die Errichtung der jüdischen Weltherrschaft geplant wurde. Oie Fälschung wurde 1856 zuerst von Jakob Brafmann konstruiert, später als Protokolle des Basler Zionistenkongresses 1897 von dem Pater S. Nilus herausgegeben. Sie erschienen 19Q3 erstmals gedruckt und wurden immer zur antisemitischen Propaganda verwendet, obwohl in mehreren Prozessen der fiktive Charakter nachgewiesen wurde, vgl. NZZ, Nr. 1944 v. 29. Oktober 1934, S. 1 und die folgenden Ausgaben, s. a . FZ, Nr. 556 v. 1. November 1934, S. 3 e. a. ZSg. 102/1/69 (3) ν. 15. Piai 1935

- 460 -

1.11.1934

B e s t e l l u n g e n a. d. Pressekonferenz

ν.

1.11.34

2Sg. 1 0 1 / 4 / 1 6 6 / N r . Θ 7 5

1. N o u e m b e r

1934

V e r t r a u l i c h ! Heute nachmittag findet die Vereidigung d e r s t a t t h a l t e r auf das neue R ë i c h s o b e r h a u p t Adolf Hitler Ein a m t l i c h e s C o m m u n i q u é wird gegen 1/2 8 Uhr abends geben für die

Reichs-

statt. herausge-

Morgenausgabe.

T r e u e i d der R e i c h s s t a t t h a l t e r A u s s p r a c h e über p o l i t i s c h e und u i r t s c h a f t l i c h e F r a g e n H H N , N r . 512 u. 2. November 1934 (M.A.), S. 1

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 6 6 / N r . 876 Das d e u t s c h - e n g l i s c h e

1. N o u e m b e r

W i r t s c h a f t s a b k o m m e n ist soeben um 12,30

u n t e r z e i c h n e t m o r d e n . Es ist a l s b a l d eine amtliche darüber

1934 Uhr

Meldung

erschienen.

s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 3 v. 26. Oktober

1934

Deutsch-englisches Zahlungsabkommen H H N , N r . 512 v. 2. N o v e m b e r 1934, S. 1

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 6 6 / N r . 877

1. N o v e m b e r

1934

V e r t r a u l i c h ! Es hat s i c h an der d e u t s c h - f r a n z ä s i s c h e n Grenze Z w i s c h e n f a l l e r e i g n e t . Französische D r a g o n e r haben

deutsches

G e b i e t b e t r e t e n und zwar in der Nähe der l o t h r i n g i s c h e n

Ort-

s c h a f t Sitsch. Die F r a n z o s e n heben sich e n t s c h u l d i g t und der Zu/ischenf all ist b e r e i t s als e r l e d i g t zu b e t r a c h t e n . E s

liegt

ein

- 461

1.11.1934

-

kein A n l a s s v o r , die A n g e l e g e n h e i t in der d e u t s c h e n Presse zu b e h a n d e l n . Gesehen: D., Κ., Fa.

Hbg. 1,25 Uhr Br.

1,20

"

Ch.

1,20

"

s. a . ZSg. 102/1/44 (1) v. 1. November 1934 K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : 0 ja, wir können auch v o r s i c h t i g sein und immer mal in der ohnehin ü b l i c h e n Grenze bleiben, w e n n es uns p a O t . Aber ich fürchte, es b l e i b t nicht so. Schon der Ton, mit d e m d a s heute gesagt w u r d e , d e u t e t e darauf hin, daO wir auch a n d e r s k ö n n e n . s. a . ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 5 / N r . 896 v. 8. November 1934

ZSg. 102/1/44

(2)

1. November

Bei d e n M e l d u n g e n über die F o r d e r u n g n a c h

Auslieferung

P a w e l i t s c h ' könne m a n "in den Ü b e r s c h r i f t e n die Lagerung der Verhältnisse

1934

besondere

andeuten".

s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 5 (3) v. 20. O k t o b e r

1934

Ante P a w e l i t s c h (1889 - 1 9 5 9 ) , k r o a t i s c h e r P o l i t i k e r , der ein Gegner d e s s e r b i s c h e n Z e n t r a l i s m u s war und m i t Hilfe M u s s o l i n i s den U/iderstand in J u g o s l a w i e n g e g e n die groQserbische Politik des K ö n i g s organisierte ., Er wurde im Z u s a m m e n h a n g m i t dem Attentat von Piarseille v e r h a f t e t . F r a n k r e i c h v e r l a n g t Auslieferung v o n P a w e l i t s c h und Kwaternik Die f r a n z ö s i s c h e Regierung hat d u r c h ihren G e s c h ä f t s t r ä g e r in Rom d e r i t a l i e n i s c h e n R e g i e r u n g e i n a m t l i c h e s A u s l i e f e r u n g s g e such für die b e i d e n in Turin v e r h a f t e t e n s ü d s l a w i s c h e n E m i g r a n t e n D r . P a w e l i t s c h und Kwaternik ü b e r r e i c h e n lassen, νΒ (Ν.Α.), Nr. 305 v. 1. November 1934

1.11.1934

- 462

-

A u s l i e f e r u n g oder n i c h t ? ... J e d e r , der e t w a s G e l d und e i n e Z e i t u n g b e s i t z t , k a n n d i e s e s o g e n a n n t e F r e i h e i t dazu m i ß b r a u c h e n , das l/erhältnis z w i s c h e n a n s t ä n d i g e n Völkern zu v e r g i f t e n und unter U m s t ä n d e n f U r i m m e r eine V e r s t ä n d i g u n g a b z u s c h l i e ß e n . ÜB ( N . A . ) , M r . 307 v. 3. November 1 9 3 4 , S. 4 In dem A r t i k e l w i r d eine A u s l i e f e r u n g b e f ü r w o r t e t , um von D e u t s c h l a n d d e n V e r d a c h t der M i t t ä t e r s c h a f t bzw. A n s t i f t u n g abzuwälzen.

Z S g . 102/1/44

(3)

Zu d e n B a h l e n in S ü d w e s t a f r i k a w u r d e

1. N o v e m b e r

g e s a g t , daß jetzt w i e d e r

da und d o r t d e r G e d a n k e a u f t a u c h e , d a ß eine etwaige drittelmehrheit des südwestafrikanischen

Zwei-

Landesrates den

s c h l u O S ü d w e s t a f r i k a s als f ü n f t e n G e b i e t s t e i l an die afrikanische

1934

U n i o n b e s c h l i e ß e n k ö n n t e . D a s sei n a t ü r l i c h

u n m ö g l i c h , d a diese K ö r p e r s c h a f t n i c h t s an dem

völlig

Mandatscharakter

S ü d a f r i k a s ä n d e r n k ö n n e , wie er in d e n F r i e d e n s v e r t r ä g e n gelegt worden

An-

Süd-

fest-

sei.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 3 / 6 3 / N r . 253 ν. Θ. F e b r u a r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 / N r . 598 v. 14. J u l i 1934 D e u t s c h - S ü d w e s t a f r i k a wurde 1920 a l s M a n d a t s g e b i e t d e s V ö l k e r b u n d e s der b r i t i s c h o r i e n t i e r t e n S ü d a f r i k a n i s c h e n U n i o n u n t e r s t e l l t , die sie - n e b e n 4 U n i o n s - P r o v i n z e n - m i t v e r w a l t e t e . D a s W a h l e r g e b n i s in S U d w e s t a f r i k a Aus d e n W a h l e n im e h e m a l s d e u t s c h e n S ü d w e s t a f r i k a ist die s o g e n a n n t e " U n i t e d P a r t y " mit e i n e r Z w e i d r i t t e l m e h r h e i t h e r v o r g e g a n g e n . Die "United P a r t y " i s t d i e j e n i g e P a r t e i , i n d e r die n i c h t d e u t s c h e n Wähler v e r e i n i g t s i n d . F Z , Mr. 560 v. 3. N o v e m b e r 1934, S. 3 Brief aus Südafrika FZ, Nr. 556 v . 1. N o v e m b e r 1 9 3 4 , S. 1 - 2

463 -

2.11.1934

Bestellungen a· d. Pressekonferenz ν. 2.11,34 ZSg. 101/4/167/Nr. Θ7Θ

2. November 1934

Wir bitten den Vorbericht zum grossen Rundfunkprozess BredowFlesch usui, aus ONB zu nehmen. Hans Bredow (1879 - 1959), 1919 - 1926 Staatssekretär im Reichspos tminis te rium, danach Reichsrundfunkkommissar, Verfechter eines "unpolitischen" Rundfunks. Er wurde 1933 abgesetzt* (s. a. H. Bausch, In memoriam Hans Bredow (Leben und li/erk im Licht der Rundfunkgeschichte). In: Funk-Korrespondenz, 27. Jg. (1979), Nr. 49, S. Dl - 04. ω. B. Lerg, Das Regiment der Schlauheit (Musterfall einer öffentlichen Biographie). In: Kirche und Rundfunk, 1979, Nr. 92 (November), S. 16-20) Hans [fesch (1896 - 1945) 1929 - 1932 Intendant der Berliner Funk-Stunde, seit 1933 in Haft. Am 5, November 1934 uurde vor dem Landgericht Berlin das Verfahren eröffnet gegen 9 Angeklagte, die in der Weimarer Republik beim Rundfunk in leitenden Positionen tätig waren. Die Anklage lautete auf handelsrechtliche Untreue, Unterschlagung, Urkundenfälschung und Begünstigung sowie Parteiverrat. Oer ProzeO war als eine Abrechnung des neuen Regimes mit dem "Systemrundfunk" gedacht. Er dauerte bis Juni 1935. Die erlassenen Gefängnisstrafen waren in den meisten Fällen durch die Untersuchungshaft bereits verbUQt (vgl. A. Diller, Rundfunkpolitik im Dritten Reich, PlUnchen 1980, S. 12B - 133: ). Rundfunkbonzen unter Anklage VB (N.A.;, Nr. 307 v. 3. November 1934, S. 1-2 Zum Beginn des "GroBen Rundfunkprozesses" FZ, Nr.böO v. 3. November 1934, S. 2

ZSg. 101/4/167/Nr. 879

2. November 1934

Das Auswärtige Amt bittet das U/ort "status quo" für das Saargebiet nicht zu übersetzen, da damit die fremdländische Gesinnung dieser Vertreter deutlich gekennzeichnet ist.

2./3.11.1934

- 464 -

s. a. ZSg. 102/1/54 v. 2. N o v e m b e r 1934: ... A p p e l l i e r t w i r d vor allem a u c h an die r h e i n i s c h e n Z e i t u n g e n ( W e s t d e u t s c h e r B e o b a c h t e r , Kölnische Z e i t u n g , F r a n k f u r t e r Z e i t u n g u s w . ) , a u s ihren Archiven E r i n n e r u n g e n a u s der Bes a t z u n g s z e i t zu p u b l i z i e r e n , so mie d a s heute schon d e r V ö l k i s c h e B e o b a c h t e r gemacht hat. ... Zu d e n " A n r e g u n g e n " d e s A u s w ä r t i g e n A m t e s für die T e n d e n z in d e r S a a r g e b i e t s - B e r i c h t e r s t a t t u n g s. ZSg. 102/1 (46) v. 1. November 1934 ZSg. 102/1/54 v. 2. Noi/em ter 1934 ZSg. 102/1/62 v . 3. November 1934

LSg. 1 0 1 / 4 / 1 6 7 / N r . 8Θ0

2. w o v e m b e r

Die ivurse d e r U e m e i n d e u m s c h u l d u n g s a n l e i h e tiert werden.uie

"Berliner a o r s e n - ¿ e i t u n g

1934

d ü r f e n nicht

no-

hatte d a g e g e n

s t ö s s e n , d a s verbot ist jedoch n i c h t a u f g e h o b e n o e s e h e n : D . , κ., F a .

weitere

Ver-

worden,

H b g . 1 uhr 25 B r s l . l.uhr 40 C h m n . 2.36

U m s c h u l d u n g wird die Umstellung v o n k u r z f r i s t i g e n , h o c h v e r z i n s l i c h e n K r e d i t e n in randfxi-stijgs, n i e d r i g e r v e r z i n s l i c h e K r e d i t e g e n a n n t . Die G e m e i n d e u m s c h u l d u n g s a n l e i h e stellt eine l a n g f r i s t i g e Kreditaufnahme d u r c h G e m e i n d e n d a r .

B e s t e l l u n g e n a . d . P r e s s e k o n f e r e n z , v. 3.11.34 Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 6 8 / N r . ΘΘ1

3. Nov/ember 1934

Es w i r d g e b e t e n , die D e n k s c h r i f t d e s R e i c h s j u s t i z k o m m i s s a r s und d e s P r o f . D r . Bruns über die R e c h t s g r u n d l a g e

der

^

Saarfrage

-

¿65 -

3.11.1934

m ö g l i c h s t im W o r t l a u t zu v e r ö f f e n t l i c h e n , d a die im S a a r k a m p f in d e n n ä c h s t e n UJochen eine grosse spielen

Argumente Rolle

werden»

s . a. Z S g . 102 /1/56 (1) v . 3 . N o v e m b e r 1934: D u r c h DNB wird eine D e n k s c h r i f t d e r Akademie für D e u t s c h e s R e c h t verfaflt v o n Franck und P r o f e s s o r Bruns über die S a a r a l s R e c h t s p r ö b l e m v e r ö f f e n t l i c h t , für die m a n in d e r P r e s s e k o n f e r e n z besondere A u f m e r k s a m k e i t w ü n s c h t e . D a s O r i g i n a l ist neun Seiten lang. 1) H a n s F rank (1900 - 1946) war zu d i e s e r Zeit P r ä s i d e n t A k a d e m i e für D e u t s c h e s R e c h t .

der

V i k t o r Bruns (1884 ) Professor, Dr. jur.,Direktor des I n s t i t u t s für ô f f e n t l i c h è s - R e c h t u n d V ö l k e r r e c h t , M i t g l i e d d e s O b e r p r i e s e n h o f e s und ständigen S c h i e d s h o f e s . M i t g l i e d d e r Akademie für Deutsches Recht. Verfasser von "Deutschlands G l e i c h b e r e c h t i g u n g a l s R e c h t s p r o b l e m " (1934), " S a a r a b s t i m m u n g urd V ö l k e r b u n d . Die V o l k s a b s t i m m u n g im S a a r g e b i e t " ( 1 9 3 4 ) . D e u t s c h l a n d w e n d e t s i c h a n die J u r i s t e n der Ulelt R e c h t und P f l i c h t an der S a a r Eine D e n k s c h r i f t der Akademie für D e u t s c h e s R e c h t t/B ( N . A . ) , Nr. 3 0 8 / 3 0 9 v. 4 . / 5 . N o v e m b e r 1934, S. 1-2 s . a . H H N , Nr. 517 v. 5. N o v e m b e r 1 9 3 4 , S. 2 D a s A r c h i v , N o v . / D e z . 1334, S. 1 2 3 5

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 6 8 / N r . 8B2

3. N o v e m b e r

V e r t r a u l i c h : Die Vorgänge

in d e r S e e s c h i f f a h r t sind n o c h

a b g e s c h l o s s e n , e s w i r d d a h e r g e b e t e n , ü b e r die amtlichen

M i t t e i l u n g e n h i n a u s n i c h t s zu

nicht

bisherigen

veröffentlichten,

vor a l l e m n i c h t s ü b e r V e r ä n d e r u n g e n im V o r s t a n d und sichtsrat der grossen

1934

Auf-

Schiffahrtsgesellschaften.

s. a . ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 7 (2) v . 3. N o v e m b e r 1934: ... E s s o l l a l s o v o r l ä u f i g n i c h t s g e b r a c h t w e r d e n , a u c h

nicht

3.11.1934

- 466 -

über beabsichtigte Änderungen im Vorstand und Aufsichtsrat von Hapag-Lloyd und der Levantelinie. s. a. ZSg. 101/4/155/Nr. 848 v. 23. Oktober 1934 ZSg. 101/4/182/Nr. 914 v. 14. November 1934 Besuch bei der Hapaq AbschluQ der Hamburger Presse-Exkursion ... Oie gestrige amtliche Mitteilung Uber die Maßnahmen, die sich hieraus ((schwierige Lage der Reederei)) ergeben, lassen erhoffen, in der neuen Form, unter Betonung der starken verantwortlichen Reedereipersönlichkeiten der Schwierigkeiten Herr zu werden. Es sei aber für die deutsche Schiffahrt kein Grund vorhanden, den Kopf hängen zu lassen... BT, Nr. S20 V. 3 . November 1934, S. β

ZSg. 101/4/168/Nr. 883

3. November 1934

Es soll nichts veröffentlicht werden Uber den Besuch des Führers bei Herrn von Jagow anlässlich einer Taufe.

Dietrich von jeoou (1892 -1945), Teilnehmer am Kapp-Piitscb, 1932 MdR, 1933 Reichakommissar in Uürttemberg, Obergruppenführer SA. Im Juli 1934 wurde er mit der Führung der SA-Gruppe BerlinBrandenburg eis Nachfolger für den erschossenen Karl Ernst beauftragt. 1942 - 1944 Gesandter in Ungarn; Selbstmord.

ZSg. 101/4/168/Nr. 884

3. November 1934

Es soll grundsätzlich nichts veröffentlicht werden über Chefbesprechungen der Reichsregierung. Erinnert wird hier an die neidung des "Berliner Tageblatt" Uber die Hilfe für Hamburg. Diese Meldung war an sich unzulässig. s. a. ZSg. 102/1/56 (2) v. 3. November 1934s Das Berliner Tageblatt hatte heute eine Meldung aus Hamburg über Besprechungen bei Hitler wegen der hamburgischen Wirtschaft. Es wurde speziell gebeten, diese meidung nicht zu übernehmen und allgemein gesagt, daQ ohne Rückfrage bei der Presseabteilung Uber solche Chefbesprechungen natürlich nichts veröffentlicht werden dürfe.

3.11.1934

467 Diese M e l d u n g konnte n i c h t n a c h g e w i e s e n w e r d e n , wurde sie k u r z f r i s t i g z u r ü c k g e z o g e n ,

offensichtlich

s. a. ZSq. 1 0 1 / 4 / 1 6 8 / N r . ΘΒ2 v . 3. N o v e m b e r 1934 ZSg. 101/4/168/Nr.

((Kommentar))

3. November

885

Beim P r o z e s s g e g e n d e n B a n k d i r e k t o r B r ü n i n g , d e r Uoche

1934

nächste

beginnt, soll die D e u t s c h e Bank n i c h t e r w ä h n t w e r d e n . Die

Deutsche

Bank hat d i r e k t m i t dem P r o z e s s gar n i c h t s zu t u n .

G e s e h e n : D., F a . , K.

H b g . 1 , 1 5 Uhr Br.

1.25

"

Ch.

1,15

"

s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 6 (3) v . 3. N o v e m b e r 1934 ZSg. 102/1/74 (3) v. 10. N o v e m b e r 1934: Eine A n t u a r t auf meine F r a g e , o b m a n nicht d o c h im B r ü n i n g P r o z e Q die D e u t s c h e B a n k , d a w o e s n o t w e n d i g i s t , e r w ä h n e n könne , wurde zwar f o r m e l l noch nicht g e g e b e n , aber in einem G e s p r ä c h mit e i n e m H e r r n d e s P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m s f e s t g e s t e l l t , daG keine B e d e n k e n b e s t e h e n , wo es n i c h t zu v e r m e i d e n ist, die D e u t s c h e Bank zu n e n n e n . P r o z e B um v e r s c h w u n d e n e M i l l i o n e n N e u e s t/erfahren g e g e n d e n f r ü h e r e n B a n k d i r e k t o r H H N , N r . 521 v . 7. N o v e m b e r 1 9 3 4 , S. 2

Brüning

O e r ProzeQ begann am F r e i t a g , dem 9. N o v e m b e r 1 9 3 4 . Die l a u t e t e auf U n t e r s c h l a g u n g , Untreue und B e t r u g .

Anklage

Der zweite P r o z e ß g e g e n B a n k d i r e k t o r D r . h . c . B r ü n i n g Am 9. N o v e m b e r b e g i n n t ... d e r zweite ProzeQ g e g e n d e n f r ü h e r e n B a n k d i r e k t o r D r . h . c. B r ü n i n g von d e r D e u t s c h e n Bank ... N Z , N r . 308 V . 8. N o v e m b e r 1 9 3 4 , S. 12

3.11.1934

- 468

-

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 0 / N r . 886 Berlin, den 3. N o v e m b e r

3. November

1934

1934

Ueber den P r o z e s s Kaiser in Nordhausen darf n i c h t s

berichtet

werden. Gesehen: Fa., D . , K.

Hbg. 9.15 Uhr Brsl.7.31 Chmn.

"

brfl.

Kaiser, ein S c h w a g e r des Reichsstatthalters v o n T h ü r i n g e n , Sauckei, wurde nach dem Selbstmord des L a n d r a t e s Stumme k o m m i s s a r i s c h als d e s s e n N a c h f o l g e r e i n g e s e t z t (Stumme hatte in seinem Nachlaß m i t g e t e i l t , daO Kaiser ihn in d e n Tod getrieben habe). Oer O b e r b ü r g e r m e i s t e r von N o r d h a u s e n , O r . Sting (Kreisleiter NSDAP) erzielte mit dem R e g i e r u n g s p r ä sidenten Ü b e r e i n s t i m m u n g , Kaiser nicht zum Landrat zu e r n e n n e n und ihm selbst d a s Amt zu ü b e r t r a g e n . Sting wurde d a r a u f h i n in seinem P a r t e i a m t a b g e s e t z t und Kaiser d u r c h Göring e r n a n n t . "Der O b e r b ü r g e r m e i s t e r e r h o b jetzt gegen Kaiser ö f f e n t l i c h die Anschuldigung d e r Beamtennötigung, G e w a l t t ä t i g k e i t usw., darauf wurde gegen Kaiser Anklage e r h o b e n . Drei Tage v o r P r o z e Q b e g i n n sollte Kaiser wegen V e r d u n k e l u n g s g e f a h r v e r h a f t e t w e r d e n . Sauckei ließ seinen Schwager Kaiser im Flugzeug abholen, um ihn der Verhaftung zu entziehen. Zum Termin am 21. 11. 34 erschien dann Kaiser mit der gesamten Gauleitung der NSDAP als Zeugen. Als der Richter die Vorstrafen d e s Kaiser zur Verlesung brachte, darunter eine wegen Betrugs mit 1 1/2 Jahren Gefängnis, legte sich der Gauleiter und R e i c h s s t a t t halter Sauckei ins Zeug und wollte dem Richter S c h w i e r i g k e i t e n m a c h e n . Trotz w i e d e r h o l t e r E r m a h n u n g zur Ruhe tobte Sauckei w e i t e r . Der R i c h t e r nahm Sauckei schließlich in eine O r d n u n g s strafe von Rl*lk. 150 w e g e n ungebührlichen B e t r a g e n s . Darauf schloß Sauckei d e n a m t i e r e n d e n Richter in ö f f e n t l i c h t e r Gerichtsverhandlung aus der Partei aus. Trotz d i e s e s E i n s c h ü c h t e rungsversuchs an dem Richter wurde Kaiser zu einem Jahr und neun Monaten Gefängnis bei sofortiger Verhaftung v e r u r t e i l t . Es gibt noch Richter in D e u t s c h l a n d ! Aber - durch F u n k s p r u c h v o n Berlin (Sauckei hatte sich sofort an Göring gewandt) wurde die F r e i lassung des Kaiser a n g e o r d n e t . Die Strafe wurde a m n e s t i e r t . Und Kaiser ist wieder in seine Ämter e i n g e s e t z t . G e g e n d e n e h e m a l i g e n O b e r b ü r g e r m e i s t e r Sting wurde dagegen auf V e r a n l a s s u n g des Sauckei ein H o c h v e r r a t s p r o z e ß e i n g e l e i t e t . ..." Sopade, 2. Jg. (1935), S. 69-70

- 469 ZSg. 102/1/57 (1)

3.11.1934 3. November 1934

Die DHD Meldung aus Essen Uber RuG kann gebracht werden. Iiiir bitten Sie Im übrigen, uns gelegentlich doch die Anweisung durchzugeben, die seinerzeit über die Behandlung der RuQfrage gekommen ist, s. a. ZSg. 102/1/64 v. 3. November 1934: flit Rücksicht auf Ihre heutige Anfrage wegen der Meldung aus Essen über Ruß haben wir uns, da wir selbst uns nicht mehr auf die Ueisung über die pressepolitische Behandlung dieser Frage erinnerten nach der seinerzeitigen Anordnung umgesehen. In dem amtlichen Protokoll der Pressekonferenz, wie sie in der Presseabteilung geführt werden, haben wir jedoch nur feststellen können, daQ am 23. August im AnschluQ an die Gründung der Überwachungsstelle für RuG gesagt worden ist: "Eine Kommentierung, ganz gleich welcher Art, ist nicht erwünscht." Haben Sie noch andere Anweisungen zu diesem Thema vorliegen? Neue Anordnung der Überwachunosstelle für Russ BT, Nr. 518 v. 2. November 1934, S. 9 s. a. Die Reqeluno der RuOwirtschaft FZ, Nr. 559 v. 2. November 1934, S. 3

ZSg. 102/1/59

3. November 1934

Uir bitten, eine DNB-Meldung Uber die Erweiterung des Aufgabengebietes des Reichsbeauftragten. Freiherrn van Kanne zu übeinehaan. s. a. ZSg. 101/3/131/Nr. 377 v. 19. März 1934 Bis zu diesem Zeitpunkt war Kanne Reichskommissar für Vieh-, Milch- und Fettwirtschaft. Er wurde noch zusätzlich zum Reichskommissar für die Durchführung der Marktordnung ernannt. Einheitliche Marktordnung FZ, Nr. 563 v. 4. November 1934, S. 3

3./5.11.1934

- 470 -

ZSg. 102/1/60

3. November 1934

Die Reichssteuereinnahmen im September übernehmen 51s

bitte von

DNB. Steigendes Steueraufkommen Die Reichssteuereinnahmen im September HHN, Nr. 516 v. 4. November 1934, S. 12 lileiter gute Relchseinnahmen Germania, Nr. 305 v.4. November 1934, S. 15 s. a. ZSg. 116/104: DNB (Münchener Ausg.) v. 3. November 1934, Bl. 14-15

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 5.11.34 ZSg. 101/4/169/Nr. ΘΘ7

5. November 1934

Durch einen Teil der deutschen Presse ist die Meldung gelaufen, dass am Dienstag der polnische Botschafter beim Führer und der deutsche Botschafter in Marschau vom Staatspräsidenten zur Ueberreichung der ßeglaubigungsurkunden empfangen wird. Diese Meldung ist unrichtig, die Ueberreichung der Beglaubigungsschreiben findet erst in der nächsten Woche statt. s. a. ZSg. 102/1/42 (2) v. 5. November 1934 Die Gesandtschaften u/urden in den Rang einer Botschaft erhoben. Die Überreichung der Beglaubigungsschreiben fand am 14. November in Warschau bzw. Berlin statt.

ZSg. 101/4/169/Nr. B8B

5. November 1934

In der Presse sind aufsehenerregende Meldungen verbreitet morden über die Schuld am Tode Alfred Wegeners von der Grönland-

- 471 -

5.11.1934

expedition. Der belastete Dr. Sorge hat selbst ein Uschlaverfahren ^

bei der Partei beantragt und es wird daher ge-

beten, bis zur Klärung der ganzen Fragen vor dem Obersten Parteigericht keine Veröffentlichungen weiter vorzunehmen. Die Vortrage über die Grönlandexpedition

finden vorläufig nicht

mehr statt. s. a. ZSg. 102/1/42 (1) v. 5. November 1934: In der Sonntagsnummer des "Deutschen" war ein Aufsatz "Uler ist schuld am Tode Alfred Wegeners?" In der Pressekonferenz wurde der Uunsch ausgesprochen, diese "Enthüllungen" nicht weiter zu veröffentlichen. Der dort angegriffene Dr. Sorge habe ein Uschla-l/erf ehren gegen sich eingeleitet. 1) Uschla: Untersuchungs- und SchlichtungsausschuQ der NSDAP Alfred Weqener (1880 - Ende November 1930) Grönlandforscher, 1906 - 1908, 1912 - 1913, 1929 - 1930 als Expeditionsleiter in Grönland tätig. Wer ist schuld am Tode Alfred lüeoeners? Sensationelle Enthüllungen Pg. Herdemertens über die GrönlandExpedition Ii/egeners Der Deutsche, Nr. 258 v. 4. November 1934, S. 5 s. a. NZ, Nr. 306 v. 6. November 1934, S. 11 Nach diesen Berichten war Ernst Sorge ein Expeditionsteilnehmer, durch dessen Fahrlässigkeit Wegener gezwungen wurde, den Rückmarsch anzutreten, der tödlich endete.

ZSg. 101/4/169/Nr. 889

5. November 1934

Meldungen Uber die Frage der Ausfuhrförderung im Drahtgewerbe sollen nicht veröffentlicht werden. Gesehen: 0., Fa., K.

Hbg. 12.55 Uhr Brsl.12.55

"

Chmn. 1.21

"

s. a. ZSg. 102/1/47 v. 5. November 1934

5.11.1934 ZSg. 102/1/48 (1)

- 472 5. November 1934

In der Pressekonferenz wurde zu dem Zwischenfall bei Neunkirchen gesagt, es habe sich gezeigt, daO die Bevölkerung nicht auf solche Provokationen reagiere und daO die Polizei in wenigen Augenblicken die Affäre habe beilegen können. Kommunistischer Terror im Saargebiet Feuergefecht zwischen Polizei und Terroristen In der Nacht zum Sonnabend uar in dem Orte Landsweiler bei Neunkirchen die kommunistische Gemeinderatsabgeordnete Frau Fuchs bei einem Eifersuchtsstreit von ihren Liebhabern, die sie in die li/ohnung aufgenommen hatte, derart verprUgelt worden, daO der Arzt die Überführung ins Krankenhaus anordnete. Bei den Liebhabern handelte es sich um Emigranten. Olesen wirklich unpolitischen Vorgang verstanden die kommunistischen Drahtzieher von Landsweiler in einer schamlosen li/eise auszunutzen. Für den gleichen Abend hatte die Deutsche Front in Landsweiler eine Versammlung einberufen, in der Landesleiter Pirro sprechen sollte. Am Nachmittag verbreiteten die Kommunisten ein Flugblatt: "Achtung, Werktätige von Landsweiler! Nachdem der faschistische Mörder Pirro in Zeitungen und Versammlungen eine Mordhetze gegen die werktätige Bevölkerung geführt hat haben die Mordgesellen heute Nacht auf die Antifaschistin Berta Fuchs einen Oordüberfall verübt. Pirro will diesen Plordüberf all heute in einer Kundgebung verherrlichen. Werktätige, duldet nicht, daO dieser faschistische Mörder angesichts dieses mit dem Tode ringenden Opfers zu neuen Mordtaten hetzen kann. Jagt Pirro und seine flordgesellen auseinander. Verhindert heute Abend die Durchführung dieser Versammlung. Sofort heraus auf die Straße." ... HHN, Nr. 517 V. 5. November 1934, S. 1 s. a. HHN, Nr. 520 v. 7. November 1934, S. 1

ZSg. 102/1/48 (2)

5. November 1934

Neuerliche Nachrichten im Auslande über bevorstehende gung

Kündi-

der Versailler Militärklausel durch Deutschland und

über Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund würden von hieraus gar nicht erst dementiert, weil sie zu dumm seien.

- 473 -

5./6.11.1534

Durch die rtilitärklausel des Versailler Vertrags wurde die militärische Stärke des Deutschen Reiches eingeschränkt und die Wiederaufrüstung reguliert. s. a. ZSg. 101/27/441-443 (Informationsbericht Mr. 14 v. 9. November 1934) ((England möchte Deutschland wieder im Völkerbund sehen))

ZSg. 101/4/171/Nr. 890

6. November 1934

DNB-Rundruf vom 6. Nov. 1934 Der von der "Börsen-Zeitung" heute abend gebrachte Artikel "Bekenntnis und Kirchengemeinde" soll nicht in anderen Zeitungen übernommen u/erden. Gesehen: D., K., Fa.

Hbg. 9J.5 Uhr Brsl. 7.15 Chmn. brfl.

s. a. ZSg. 101/4/165/Nr. Θ74 v. 31. Oktober 1934 ZSg. 101/4/172/Nr. Θ93 v. 7. November 1934 Bekenntnis und Kirchenoemeinge Eine kirchenamtliche Darstellung der Reichskirche - Der Reichsbischof an Reiser und Idurm ... "Aus dieser Mitteilung" - ..."gehe hervor, daO die Führung der Deutschen Evangelischen Kirche, die nach dem Ausscheiden von Ministerialdirektor Jäger maßgeblich von den echten Gesichtspunkten der Deutsch-Christlichen Bewegung bestimmt sei, den berechtigten Anliegen der Bekenntnisfront Rechnung tragen wolle, ohne auf der anderen Seite ihre alten unaufgebbaren Ziele preiszugeben. Festzustellen sei, daO die jetzt getroffenen Maßnahmen keinen Sieg der Bekenntnisfront bedeuten, ebensoiuenig uiie die Verabschiedung Jägers ihr zu verdanken sei, uenn auch ihre Bemühungen mitgeuiirkt haben mögen. ... BBZ, Nr. 552 v. 6. November 1934, S. 2

6.11.1934

- 474 -

ZSg. 102/1/48

6. November 1934

In der heutigen "Börsenzeitung" ist ein Aufsatz

"Günstiger

Herbstversand bei der mitteldeutschen Kaliindustrie". In der Pressekonferenz wurde vom Reichswirtschaftsministerium

dazu

bemerkt, daß die dort genannten Zahlen nicht richtig seien und daß man deshalb von einem Abdruck abzusehen bitte. Oer Vertreter der "Börsenzeitung" wurde gebeten, sich mit dem Kalisyndikat in Verbindung zu setzen. Die Behandlung der Kalifrage sei besonders deshalb diffizil, weil sich das Kalisyndikat z. Zt. in einer schwierigen Situation befinde. s. a. ZSg. 102/1/30 (2) v. 20. November 1934 Güratiger Herbstversand der mitteldeutschen Kallindustrie Oie mit Wirkung vom 16. Oktober d. J. durchgeführte erhebliche Preissenkung für Kalidüngemittel, die in Einzelfällen bei einer Verringerung der Düngersarten bis zu 38 % beträgt, hat in der zweiten Hälfte Oktober die Bestellungen und auch die Abrufe beim Deutschen Kalisyndikat außerordentlich günstig beeinflußt, so daß den Syndikatswerken in Mitteldeutschland so erhebliche Lieferungen überschrieben werden konnten, daß bis zum Eintritt des Trostes Bin weit über dem Durchschnitt der letzten Lieferjahre liegender Kaliversand durchgeführt werden muß. ... BBZ, Nr. 521 v. 6. November 1934, S. 10 Befriedigender Herbstversand der Kaliwerke DAZ (R.A.), Nr. 515/516 v. 4 . November 1934, S. 1?

ZSg. 102/1/49 (l)

6. November 1934

Gebeten wurde, den Telegrammwechsel zwischen Göring und dem französischen Luftfahrtminister Denain zu bringen. Am Mittag des 8. Novembers trat die französische Regierung zurück (Doumergue 1863 - 1937), Nachfolger als Ministerpräsident wurde Pierre Etienne Flandin (1889 - 1958), ein Vertreter der gemäßigten Rechten. Oer parteilose Luftfahrtminister Oenain war auch in diesem Kabinett. Der Telegrammwechsel konnte nicht nachgewiesen werden.

475 ZSg. 102/1/49 (2)

6.11.1934 6. November 1S34

Zu den amerikanischen Wahlen möge man keine hämischen Bemerkungen machen, sondern objektiv/, ruhig und freundlich über sie schreiben. Idenn die Roosevelt-Partei einige Stimmen verlieren sollte, brauchte das nicht besonders

herausgestrichen

zu werden. Die Parlamentswahlen am 5. November 1934 brachten einen Erfolg für die demokratische Partei, der auch Roosevelt angehörte. Sie konnte ihre bereits existierende Mehrheit noch ausbauen: Im Senat von 60 auf 66 Sitze gegenüber 35 auf 26 (Republikaner), im Repräsentantenhaus von 314 auf 322 Sitze gegenüber 116 auf 98 Sitze (Republikaner).

ZSg. 102/1/49 (3)

6. November 1934

Mit der Erklärung der Waffenstudenten soll das Thema studentische Korporationsfragen wieder einmal als abgeschlossen zu betrachten sein. Eine amtliche abschließende Keldung sei zu erwarten. s. a. ZSg. 101/4/164/Nr. 871 v. 30. Oktober 1934 Austritte und Ausschlüsse aus dem Waffenrlng Erklärung des Allgemeinen Deutschen Uaffenrlngs HHN, Nr. 51Θ v. 6. November 1934, S. 2 In der Erklärung wird der Austritt der Deutschen Burschenschaft aus dem Allgemeinen Deutschen Uaffenring (ADU) auf Grund des zurückgezogenen Erlasses vom 20. September 1934 (Kameradschaftserziehung) gerügt.

ZSg. 102/1/50 (1)

6. November 1934

Das Reichsuehrministerium sagte in der Pressekonferenz, es sei zuieckmäOig, nenn über die in der Uehrwissenschaftlichen

6./7.11.1934

- 476

-

G e s e l l s c h a f t laufend g e h a l t e n e n 1/orträge in der Presse b e r i c h t e t m e r d e . D a s gelte a u c h von einem Vortrag des f ü h r e r s der SS, H i m m l e r , der heute a b e n d dort s . a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 4 0 / N r . Θ13 v. 6 . Oktober

Z S g . 1 0 2 / 1 / 5 0 (2)

spricht.

1934

6. N o v e m b e r

Das Reichsernährungsministerium

nicht Reichs-

1934

m a r um eine Äußerung zu d e · in

v e r s c h i e d e n e n S t ä d t e n b e g o n n e n e n Bau von

Getreidelagerhäusern

g e b e t e n m o r d e n . Die Antmort lautete heute nur d a h i n , daQ d e r A u s b a u p l a n m ä ß i g b e t r i e b e n m e r d e , daQ aber n a c h h e r M i t t e i l u n g e n nicht g e m a c h t m e r d e n könnten und zmar aus den g l e i c h e n a u s d e n e n die Presse gebeten w o r d e n sei, ü b e r s t e i g e r u n g e n bei der G r o ß i n d u s t r i e

Gründen

Produktions-

n i c h t zu b e r i c h t e n .

s . e Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 6 1 / N r . 663 v . 2 7 . Oktober 1934 Z S g . 102/1/30 (3) v. 3. D e z e m b e r 1934

Bestellungen a.d. Pressekonferenz Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 7 2 / N r . 891

v . 7.11.34 7. N o v e m b e r

E s k o m m t soeben durch D N B ein a m t l i c h e s C o m m u n i q u é R e i c h s r e g i e r u n g über D e u t s c h l a n d s

Stellung zur

1934 der

Saarfrage

i n s b e s o n d e r e die A n m e l d u n g d e s o f f i z i e l l e n d e u t s c h e n

Protestes

gegen e i n e n m ö g l i c h e n E i n m a r s c h in das S a a r g e b i e t . W i r diese M e l d u n g f ü r die zmeite Ausgabe u n b e d i n g t da durch verschiedene

bitten

nachzutragen,

V e r s e h e n und M i s s v e r s t ä n d n i s s e

die e r s t e

- 477

-

7.11.1934

M e l d u n g v o n heute f r ü h aus P a r i s ü b e r die U n t e r h a l t u n g dem d e u t s c h e n B o t s c h a f t e r

zwischen

und L a v a l von H a v a s ohne d e u t s c h e

B e r i c h t i g u n g e r s c h i e n e n w a r . Die Havas-Cieldung stellt die a b s o l u t schief dar und bringt i n s b e s o n d e r e n i c h t zum

Dinge

Ausdruck,

dass d e r deutsche B o t s c h a f t e r g e g e n die A u f f a s s u n g L a v a i s ü b e r die R e c h t m ä s s i g k e i t und die V e r p f l i c h t u n g F r a n k r e i c h s zum E i n m a r s c h p r o t e s t i e r t hat. Im ganzen soll die Saarfrage

ruhig

in d e n n ä c h s t e n T a g e n b e h a n d e l t w e r d e n , da m a n a-st e i n m a l in B e r l i n a b w a r t e n m i l l , m a s dieser o f f i z i e l l e P r o t e s t bei den L o c a r n o - M ä c h t e n E n g l a n d , Belgien und Italien für

Auswirkungen

hat. Im ü b r i g e n bitten wir u n s e r e n heute v o r m i t t a g

gegebenen

K o m m e n t a r zu v e r w e r t e n . s. a . Z S g . 102/1/52 (1) V . 7. N o v e m b e r 1934 Z S g . 102/1/52 (1) ν . 8. N o v e m b e r 1934 Z S g . 1 0 1 / 2 7 / 4 2 5 ( I n f o r m a t i o n s b e r i c h t N r . 12 v. 1. N o v e m b e r 1934) 1) R o l a n d Köster (1Θ83 - 1935) war von 1932 bis zu B o t s c h a f t e r in F r a n k r e i c h .

seinem Tode

Pierre Laval (1B72 - 1945), S o z i a l i s t , 1931 - 1932 roinisterp r ä s i d e n t , O k t o b e r 1934 - Januar 1936 A u ß e n m i n i s t e r , s e i t Juni 1 9 3 5 auch M i n i s t e r p r ä s i d e n t . Juni 1940 - D e z e m b e r 1940 und April 1942 - S e p t e m b e r 1944 M i n i s t e r p r ä s i d e n t der l/ichy-Regierung. 1944 n a c h D e u t s c h l a n d g e b r a c h t , f l o h er 1945 nach S p a n i e n . N a c h der A u s l i e f e r u n g w e g e n K o l l a b o r a t i o n zum Tode v e r u r t e i l t urti hingerichtet. F r a n k r e i c h hat k e i n Recht zum E i n m a r s c h D e u t s c h l a n d d r i n g t auf w e i t e r e K l ä r u n g d e r HHN, Nr. 521 v . 7. November 1934, S. 1

Saarfrage

a. a. ADAP, Serie C, Bd. 111,2, Nr. 307

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 2 / N r . 892

7. November

An die A u s f ü h r u n g e n E d e n s im U n t e r h a u s sollen keine geknüpft

werden.

1934 Kommentare

- 478 -

7.11.1934

s. a. Z S g . 1 0 2 / 1 / 5 2 (3) v. 7. N o v e m b e r 1934: G e b e t e n w u r d e , d i e A n t w o r t , die E d e n auf die Frage des polnischen ffiinderheitenvorgehens g e g e b e n hat, n i c h t zu kommentieren. P o l e n a n die M i n d e r h e i t e n v e r t r ä o e g e b u n d e n A n t w o r t E d e n s im U n t e r h a u s •er S t a a t s s e k r e t ä r des Äußeren u u r d e heute im U n t e r h a u s g e f r a g t , o b er s i c h über jene V e r p f l i c h t u n g e n ä u ß e r n k ö n n e , die P o l e n zur Zeit d e r F r i e d e n s v e r t r ä g e h i n s i c h t l i c h der M i n d e r h e i t e n e i n g e g a n g e n sei, ferner, ob P o l e n w e i t e r h i n durch diese V e r t r ä g e g e b u n d e n sei und b e a b s i c h t i g e , sie zu achten. ... P o l e n sei w e i t e r h i n in dieser Frage d u r c h die B e s t i m m u n g des A r t i k e l s 93 d e s V e r t r a g e s von V e r s a i l l e s , d u r c h den V e r t r a g z w i s c h e n den V e r e i n i g t e n Staaten, dem B r i t i s c h e n Reich, F r a n k r e i c h , I t a l i e n , Japan und P o l e n , der am 2 8 . Juni 1919 in V e r s a i l l e s u n t e r z e i c h n e t wurde, sowie d u r c h d a r a u f f o l g e n d e v o n P o l e n a n g e n o m m e n e E n t s c h l i e ß u n g e n des V ö l k e r b u n d r a t e s gebunden. DAZ ( R . A . ) , N r . 5 2 1 / 5 2 2 v. 8. N o v e m b e r 1 9 3 4 , S . 1 D e r A r t i k e l 93 b e r e i t e t einen Z u s a t z v e r t r a g v o r , der I n t e r e s s e n d e r n a t i o n a l e n , s p r a c h l i c h e n und M i n d e r h e i t e n in P o l e n " und d e n " S c h u t z der f r e i e n und e i n e r g e r e c h t e n Regelung d e s H a n d e l s v e r k e h r s Völker"gewährleisten soll.

Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 7 2 / N r . 893

der den "Schutz religiösen Durchfuhr der a n d e r e n

7. November

1934

Es ist eine A n w e i s u n g d e s R e i c h s i n n e n m i n i s t e r s Dr. Frick die L ä n d e r r e g i e r u n g e n e r g a n g e n , w o n a c h a u c h für die Zeit f ü r die T a g e s p r e s s e

und für F l u g b l ä t t e r

Diskussionsverbot

in d e r K i r c h e n f r a g e f e s t g e l e g t w i r d . E s i s t l e d i g l i c h w e i t e r , wie b i s h e r , die amtlichen K u n d g e b u n g e n der kirchenregierung

erlaubt,

Reichs-

b e z w . s t a a t l i c h e r S t e l l e n zu b r i n g e n ,

sofern

sie d u r c h DNB l a u f e n . M i t t e i l u n g e n a n d e r e r Stellen d ü r f e n unter k e i n e n U m s t ä n d e n verwertet G e s e h e n : Fa., D . , K.

an

kommende

werden. H b g . 1.10

Uhr

Brsl.1.20

"

Chmn.1.56

"

- 479 -

7.11.1934

s. a. ZSg. 102/1/51 v. 7. November 1934: ... Bemerkenswert 1st, daß auch diesmal nicht Ulochenschriften in das Fricksche Verbot mit einbezogen sind. s. a. ZSg. 101/4/171/Nr. 890 v. 6. November 1934 ZSg. 101/27/451-459 (Informationsbericht Nr. 16 v. 13. November 1934) ZSg. lOl/4/175/Nr. 899 v. 8. Nov. 1934

ZSg. lOl/4/173/Nr. 894 •NB-Rundspruch. Die Ueröffentlichunj

7. November 1934 Berlin, den 7. November 34.

des Reichsuiehrministeriums über Aus-

zeichnungen, die seitens der NSDAP an Parteiangehörige

ver-

liehen morden sind, ist vorerst gesperrt. Freigabe wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben. D., K.

Hbg. 9.15 Bresl. 7.20 Chemn. brf.

s.a. ZSg. 101/4/174/Nr. 895 v. 7. November 1934

ZSg. 101/4/174/Nr. 895

7. Novem ter 1934

DNB—Rundruf vom 7.11.34, Die bislang gesperrte Veröffentlichung des Reichsuiehrministeriums Uber Auszeichnungen, die seitens der NSDAP an Parteiangehörige verliehen uiorden sind, wird hiermit freigegeben. Gesehen: Fa., 0., K.

Hamburg 10 Uhr 10 Breslau 1.00 Chemnitz

Θ/ΧΙ.

- 480 -

7.11.1934

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 3 / N r . 894 v.7. N o v e m b e r

1934

Oie A u s z e i c h n u n g e n der NSDAP d ü r f e n zur U n i f o r m d e r W e h r m a c h t getragen werden Der R e i c h s w e h r m i n i s t e r hat g e n e h m i g t ... Als s o l c h e A b z e i c h e n gelten: 1. Das K o b u r g e r A b z e i c h e n , 2. D a s E h r e n z e i c h e n 1 9 2 3 der N S D A P , 3. D a s E h r e n z e i c h e n d e r NSDAP für P a r t e i g e n o s s e n m i t der K i t g l i e d s n u m m e r u n t e r 100 000. DAZ (R.A.), N r . 523/524 u. 9. N o v e m b e r 1934, S. 3

ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 2

(2)

7. N o v e m b e r

1934

In e i n i g e n Z e i t u n g e n steht heute m o r g e n , daß n i c h t nur und V o i g t g e g e n w ä r t i g

in Rom s e i e n , sondern a u c h

Bürckel

Kommerzienrat

R ö c h l i n g . Auf der P r e s s e k o n f e r e n z wurde d a z u b e m e r k t , daO R ö c h l i n g n i c h t in u n m i t t e l b a r e m

Zusammenhang mit dieser

saar-

d e u t s c h e n D e l e g a t i o n stehe, s o n d e r n n a c h Rom g e f a h r e n sei, um die w i r t s c h a f t l i c h e n DreierausschuQ

S c h w i e r i g k e i t e n des S a a r g e b i e t s vor dem

zur Sprache zu b r i n g e n , w a s an sich ja Sache

R e g i e r u n g Knox w ä r e , die aber nichts zur Behebung d e r schaftlichen

Schwierigkeiten

der

wirt-

tue.

Josef B ü r c k e l ( 1 8 9 5 - 1 9 4 4 ) war 1934 der S a a r b e v o l l m ä c h t i g t e des Reichskanzlers. D r . V o i g t w a r V o r t r a g e n d e r L e g a t i o n s r a t im A u s w ä r t i g e n A m t . Beide k a m e n n a c h Rom, um den d e u t s c h e n S t a n d p u n k t vor dem D r e i e r a u s s c h u Q zu v e r t r e t e n . H e r m a n n Röchling (1872 - 1 9 5 5 ) , s e i t 1919 M i t g l i e d d e s L a n d r a t s d e s S a a r g e b i e t s , s e i t 1926 G e s c h ä f t s f ü h r e r d e r R ö c h l i n g s c h e n E i s e n - und S t a h l w e r k e . Teilnehmer an den V ö l k e r b u n d d e l e g a t i o n e n aus dem S a a r g e b i e t . D r e i e r a u s s c h u Q : Mit d e r O r g a n i s a t i o n , Leitung und K o n t r o l l e der S a a r a b s t i m m u n g vom 1 3 . Januar 1935 wurde vom Völkerbund eine d r e i k ö p f i g e A b s t i m m u n g s k o m m i s s i o n und ein S a c h v e r s t ä n d i g e r b e -

- 481 -

7./θ.11.1934

auftragt. In Rom tagte der Ausschuß zum letzten Mal vor der Abstimmung. s.a. Die Beratung des Aloisi-Ausschusses FZ, Nr. 570 ν. Θ. November 1934, S. 2 s.a. AOAP, Serie C, Bd. 111,2, Nr. 299

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 8.11.34 ZSg. 101/4/175/Nr. 896

B. November 1934

Lieber einen neuen Grenzzwischenf all bei E&tsch soll nichts gemeldet werden. Es handelt sich um eine bereits geklärte Grenzübertretung von drei französischen Dragonern. s. a. ZSg. 101/4/166/Nr. 877 v. 1. November 1934 ZSg. 102/1/52 (2) v. B. November 1934 Grenzverletzung durch französisches Militär in der Pfalz Beim deutschen Grenzort Schweix, wo schon am 30. Oktober eine franzosische Kavalleriepatrouille deutsches Gebiet berührt hatte, ist neuerdings eine aus drei Mann bestehende Infanteriepatrouille über die Grenze getreten. Nach deutschen Behauptungen sollen die Franzosen dabei fotografische Aufnahmen und Kartenvergleiche gemacht haben. Die französische Patrouille ging über die Grenze zurück, nachdem sie von einigen Bauern darauf aufmerksam gemacht morden mar, daß sie sich auf deutschem Gebiet befand. In der deutschen Presse dürfen keine Meldungen Uber die Vorgänge an der Grenze veröffentlicht werden, ... NZZ, Nr. 2016 v. 9. November 1934, S. 2

ZSg. 101/4/175/Nr. 897

8. November 1934

Es soll nichts gebracht werden Uber die Attacke der Schweizer Sozialdemokratie gegen den Schweizer Obersten Wille. s. a. ZSg. 102/1/52 (3) ν. 6. November 1934

8.11.1934

- 482 -

Der schweizerische Oberstkarpskommandant Wille uiar von sozialistischer Seite biegen persönlicher Beziehungen zu führenden deutschen Persönlichkeiten angegriffen worden. E s wurde seine Enthebung gefordert ... Der Bundesrat sprach Wille sein Vertrauen aus, empfahl aber größere Vorsicht im Verkehr mit führenden Persönlichkeiten des Auslandes ... Keesing, 1720 Α ν. 11. November 1934 s. a. NZZ, Nr. 1196 v. 6. November 1934, S. 1-2 NZZ, Nr. 2005 v. β. November 1934, S. 1-2 NZZ, Nr. 2019 v. 10. November 1934, S. 1

ZSg. 101/4/175/Nr. 898

8. November 1934

Ausfälle gegen den Staat Mexiko anlässlich des mexikanischen Kirchenstreits sollen unterbleiben. Dagegen darf sachlich Uber Anlass und Verlauf des Streites berichtet werden. s. a . ZSg. 102/1/52 (4) v. 8. November 1934 Die kirchenfeindliche Politik in Mexiko ... In dem nunmehr fertiggestellten Regierungsbericht über die "Umtriebe der katholischen Kirche" in Mexiko sollen schlüssige Beweise für die "hochverräterische Tätigkeit der kirchlichen UUrdenträger" enthalten sein. In diesem Bericht wird, wie der "United Press" mitgeteilt wird, versucht, zu beweisen, daß von klerikaler Seite umfangreiche Uaffenlager angesammelt worden seien, und daß in gewissen Teilen des Landes bereits eine Verteilung dieser Waffen an die katholische Bevölkerung vorgenommen worden sei. ... NZZ, Nr. 2026 v. 11. November 1934, S. 2 Haftbefehl qeoen zwei hohh mexikanische Geistliche FZ, Nr. 577 v. 12. November 1934, S. 2 s. a. ZSg. lOl/5/25/Nr. 1071 v. 31. Januar 1935

ZSg. 101/4/175/Nr. 899

8. November

1934

Durch Erlass des Reichsinnenministers haben auch in Zukunft alle Kirchenblätter, Zeitschriften und sonstige

Wochenschriften

ein Verbot, über den Kirchenstreit weiter zu berichten, e r halten.

s.

a.

ZSg. Der

101/4/175/Nr.

bestehende

8.

habe,

dann n i c h t

berichtet

handelt,

die

Gesehen:

Fa.,

ZSg. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

•.,

werden

darf,

verlaufen

mit,

101/2/24/Nr. 101/4/17/Nr. lGl/4/55/Nr. 101/4/37/Nr. 101/3/235/Nr.

1934

dass er

Flugzeugunfällen ohne

wenn es s i c h

die dahin

Genehmigung

um N o t l a n d u n g e n

sind.

K.

Habg.

12.56

Brsl.

1.-

Chmn.

1.45

Uhr

33 v . 1 . November 1933 596 V . 1 4 . J u l i 1934 645 V . 1 3 . A u g u s t 1934 625 v . 2 7 . J u l i 1934 525 v . 7 . J u n i 1934

vom 8 . 1 1 . 3 4

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 6 / N r .

901

8.

Lieber d i e

Notlandung eines

Köln s o l l

nichts

a.

bei

November

d a s s auch ü b e r U n g l U d s f ä l l e

glimpflich

DNB-Rundsprüche

Göring t e i l t

Uerbotsregelung

ausgedehnt

s.

8.11.1934

900

Reichsluftfahrtminister

a.

-

ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 2 ( 5 ) v . 8 . November 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 2 / N r . 893 v . 7 . November 1934

bisher

s.

483

gebracht

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 5 / N r .

belgischen

November

Militärflugzeuges

uerden. 900 v .

8.

1934

November

1934

bei

8. /9.11.1934

- 484 -

Ein belolsches M l i t ä r f luQzeuo in Köln notgelandet Am Donnerstag nachmittag landete auf dem Ausstellungsgelände im Rheinpark in Köln-Oeutz ein belgisches Militärflugzeug. Der Flugzeugführer hatte wegen besonders schlechten Uetters deutsches Gebiet aufsuchen müssen, bei der Notlandung wurde das Flugzeug leicht beschädigt, mährend der Führer unverletzt blieb. Seinem Wunsche entsprechend wird mit Unterstützung der deutschen Lufthansa das Flugzeug abmontiert und voraussichtlich noch heute auf dem Bahnweg nach Belgien zurückbefördert werden. DAZ ( R.A.), Nr. 525/526 v. 10. November 1934, S. 4

ZSg. 101/4/176/Nr. 902

B. November 1934

Lieber den Mord an dem afghanischen Gesandten in Berlin am 30.4.33 und die Revisionsverhandlungen d i e s e r

Angelegenheit

vor dem Reichsgericht darf in der Presse nichts gebracht werden. Gesehen: Fa., D., K.

Hbg. 9.15 Uhr Brsl.7.45

"

Chmn. brfl. Hinrichtung Am Clontaq früh ist im Strafaefängnis Plötzensee der Afghane Kamal Syed hingerichtet worden, der vom Schwurgericht in Berlin wegen Ermordung des afghanischen Gesandten in Berlin zum Tode verurteilt worden war. NZZ, Nr. 78 V. 14. Januar 1935, S. 2 s. a. DAZ (R.A.), Nr. 21/22 v. 15. Januar 1935, S. 7 ((Bericht: Danach Nord am 6. Juni 1933))

Bestellungen aus der Pressekonferenz v. 9.11.34 ZSg. 101/4/177/Nr. 903

9. November 1934

Ueber die gestrigen Versammlungen der Bekenntnissysnoden

in

Berlin darf nichts veröffentlicht werden. Nach dem Aufruf des Reichsbischofs (vgl. ZSg. 101/4/178/Nr. 907 v. 10. November 1934) erlieB das Präsidium der Bekenntnissynode der Deutschen Evangelischen Kirche (DEK) einen "Aufruf an die Gemeinden", in dem die Abkehr von der Idee der Reichskirche empfohlen wird. (s. H. Hermelink (Hrsg.), Kirche im Kampf, Tübingen, Stuttgart 1950, S. 190 u. 217 f.)

9.11.1934

485 ZSg. 101/4/177/Nr.

90«

9 . November

Im Zuge d e r l i J i r t s c h a f t s v e r h a n d l u n g e n m i t U n g a r n s i n d Devisenerleichterungen nichts

veröffentlicht

Gesehen: F a . , D.,

K.

1934 einige

e i n g e r ä u m t worden« H i e r ü b e r s o l l

aber

werden. Hbg.

1.35

Uhr

Brsl.

1.28

" n η

Chmn. 2 . 1 5

U n o a r n s L e i s t u n g e n n a c h dem Abkommen m i t D e u t s c h l a n d . . . Z u r V e r r i n g e r u n g d e s u n g a r i s c h e n A k t i v s a l d o s im C l e a r i n g wird e i n T e i l der a l t e n ungarischen Markschulden a b g e s t a t t e t , • i e U n g a r i s c h e N a t i o n a l b a n k h a t den Banken und e i n z e l n e n I m p o r t firmen b e r e i t s d i e Weisung e r t e i l t , einen T e i l i h r e r a l t e n Schulden auf C l e a r i n g e i n z u z a h l e n . F Z , N r . 5 7 1 v . 9 . November 1 9 3 4 , S . 3

ZSg. 102/1/88 Zu I h r e r Rundruf

9 . November

Information wollen wir Ihnen m i t t e i l e n , v e r b o t e n h a t , ü b e r e i n e n vom d e u t s c h e n

daQ e i n

zu

s.

1934

1 0 1 / 4 / 1 9 7 / N r . 947 v . 2 9 . November

DNB-

Auslandsklub,

dem f r ü h e r e n Al/O a b g e h a l t e n e n P r e s s e e m p f a n g a.ZSg.

1934

berichten.

Oer D e u t s c h e A u s l a n d s - C l u b wurde v o n U e r b e r a t d e r D e u t s c h e n W i r t s c h a f t mit (Mitteln der Auslandspropaganda u n t e r s t ü t z t . I n s e i n e n Räumen B e r l i n , L e i p z i g e r P l a t z , w u r d e n jlridgenachmittage und Teempfänge v e r a n s t a l t e t , b e i d e n e n d i e a u s l ä n d i s c h e n D i p l o m a t e n z a h l r e i c h v e r t r e t e n waren ( v g l . DAZ ( R . A . ) , N r . 5 3 9 / 540 v . 1 8 . November 1 9 3 4 , S . 1 2 ) D e r D e u t s c h e A u s l a n d s - C l u b g i n g h e r v o r a u s dem A u t o m o b i l - C l u b v o n D e u t s c h l a n d ( A v O ) , d e r e u f e i n e r G e n e r a l v e r s a m m l u n g am 3 0 . O k t o b e r 1934 im H i n b l i c k a u f d i e Olympiade 1936 e i n e Änderung s e i n e s A u f g a b e n g e b i e t s b e s c h l o Q :

9./IO.11.1934

- 486 -

"Nachdem statt des AvO die Oberste Nationale Sportbehörde (ONS) als deutsche Vertretung in den internationalen Spitzenverband gewählt wurde ...wodurch praktisch der Zusammenschluß des gesamten deutschen Automobilwesens eintrat, will der Club seine weitverzweigten gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Beziehungen in Verbindung mit seinen repräsentativen Räumen in die Aufbauarbeit des neuen Staates einspannen und die in Deutschland lebenden Ausländer betreuen; weiter soll die Verbindung mit den ausländischen Automobilklubs ausgestaltet werden. In diesem Sinne soll der Ausbau des Clubs beschleunigt werden, um für die olympischen Spiele 1936 für die in Berlin weilenden ausländischen Gäste zur Verfügung zu stehen. ... Das Archiv, Oktober 1934, S. 1114-1115

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 10.11.34 ZSg. lOl/4/178/Nr. 905

10. November 1934

Das Erbhofkreditproblem ist in der letzten Zeit von mehr oder weniger sachverständiger Seite allzu stark in den Vordergrund gerückt worden. Die Presse wird gebeten, mehr Zurückhaltung in dieser Frage zu üben. s. a. ZSg. 102/1/76 v. IQ. November 1934 Keine Erbhof-Kreditbriefe ! In einem Artikel wurde kürzlich u.a. behauptet, daß im Rahmen der Verhandlungen und Untersuchungen Uber die Fortführung und Erleichterung des Agrarkredites die Einführung von Erbhofkreditbriefen vorgesehen werde. Diese Keldung ist völlig unzutreffend, Richtjj ist vielmehr, daQ von sachverständiger Seite der Vorschlag gemacht worden ist, Erbhof-Kreditbücher beim Reichsnährstand einzurichten, in denen der künftige ErbhofKredit sowohl zu statistischen als auch zu Kontrollzwecken verzeichnet werden soll. Lediglich dieser Vorschlag wird zur Zeit von den zuständigen Stellen geprüft. Näheres kann darüber zur Zeit noch nicht gesagt werden. Von Erbhof-Kreditbrjrfen ist jedoch in dem erwähnten Vorschlag nicht die Rede, und es ist

- 487 -

10.11.1934

auch nicht bekannt, daß von irgend einer anderen sachverständigen Seite die Einführung von Erbhof-Kreditbriefen auch nur angeregt worden ist. Deutsche Wochenschau, Nr. 46 v. 17. November 1934, S. 8 s. a. BT, Nr. 520 V. 3. November 1934, S. 13 ZSg. 116/1703: DNB (gelb), Nr. 26B v. 11. September 1934, S . A I (Das Reichserbhofgesetz. Das Ende der kapitalistischen Ausbeutung des deutschen Bauern)

ZSg. 101/4/178/Nr. 906

10. November 1934

In Oberschlesien läuft jetzt der sogen. Oswag-Prozess. Es liegt zunächst eine polnische Stellungnahme vor. Das ONB wird hierzu noch einen Kommentar im Laufe des Tages

bringen.

Das Propagandaministerium bittet, diesen Kommentar unter allen Umständen mit abzudrucken. s. a. ZSg. 102/1/75 (1) v. 10. November 1934 Unverständliches Urteil im Oswao-ProzeB Das Appellationsgericht in Kattowitz sprach Donnerstag im Qswag-ProzeG das Urteil gegen Dr. Ebeling, den ehemaligen Leiter der Bergwerks-Direktion des Fürsten PleO in Kattouitz, den Direktor Caspar von der Deutschen Bank und DiscontoGesellschaft in Kattouitz und gegen Dr. Goermann von der Osu/ag. Direktor Caspar und Dr. Goermann, die in der ersten Instanz zu Freiheitsstrafen verurteilt worden waren, wurden freigesprochen. Dr. Ebeling wurde zu zwei Jahren Gefängnis veru r t e i l t . ... HHN, Nr. 52Θ v. 11. November 1934, S. 2 s. a. Deutsche Zeitung (1896) vom 31. Oktober 1934, S. 4

ZSg. 101/4/178/Nr. 907

10. November 1934

Der Aufruf des Reichsbischofs an die deutschen Pfarrer, der wider Erwarten und entgegen den Bestimmungen im evangelischen Kirchengesetzblatt erschienen ist, darf unter keinen Umständen weiter verbreitet werden, d a auch das DNB ihn nicht übernommen hat.

10.11.1934

- 488 -

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 7 / N r . 903 v. 9. Nouember 1934 ÎiJort des R e i c h s b i s c h o f s an die Gemeinden und Pfarrer Vor einigen lagen hat m a n von verschiedenen Selten die Bitte an m i c h gerichtet, m e i n Amt niederzulegen,um dadurch den li/eg zu einer Befriedung der Kirche frei zu m a c h e n . Es liegt mir daran, daO alle G e m e i n d e n und Pfarrer das erfahren. Sie sollen aber auch e r f a h r e n , daO ich mich entschlossen habe, diesem Ansinnen n i c h t stattzugeben. ... wenn ich mich entschlossen habe, auf meinem Posten zu bleiben, so habe ich es getan um der Sache w i l l e n , rían hat mir immer wieder gesagt, ich solle es so machen wie der Führer und die Gesamtkirche um das Vertrauen - e f r a g e n . ... Für mich ist entscheidend,daß ich mich vor Gottes A n g e s i c h t nach wie vor für die Führung der Kirche verantwortlich w e i ß . ... Wollen wir wirklich Nationalsozialismus und Christentum auseinanderreiQen? Berlin, den Θ. N o v e m b e r 1934. Ludwig Müller Gesetzblatt der D e u t s c h e n Evangelischen Kirche, Teil I, Nr. 66 v. 9. November 1934, S. 211-213

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 8 / N r . 90Θ

10. November 1934

Der bisherige P r ä s i d e n t des deutschen Flottenvereins teilt m i t , dass die S e l b s t a j f l ö s u n g dieser l/ereingigung in nächster

Zeit

e r f o l g e n w i r d . D e r Präsident selbst wird M i t t e i l u n g zu gegebener Zeit darüber h e r a u s g e h e n lassen. Es wird gebeten, darüber in der Presse v o r l ä u f i g nichts zu bringen. s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 7 5 (2) v. 10. November 1934 K o r r e s p o n d e n t e n - K o m m e n t a r : Uarum? Nicht etwa, weil die Flottenpolitik beseitigt ist, die er getrieben hat, sondern um sie unsichtbarer b e t r e i b e n zu können. Die Auflösung des F l o t t e n v e r e i n s gibt im diplomatischen Spiel manche M ö g l i c h k e i t , auf diese Geste zu verweisen, die praktisch nicht die geringste 8edeutung h a b e n w i r d . Der Deutsche F l o t t e n v e r e i n (DFV) uar 1Θ9Θ zur "Aufklärung des Volkes über d e u t s c h e Seeinteressen und die Notuendigkeit einer Kriegmarine" gegründet uorden. Im Sommer 1934 uar Adolf Lebrecht von Trotha (1868 - 1940), Vizeadmiral a.D. und Preußischer Staatsralj zum Präeidenten gewählt uorden. Er leitete den im Frühjahr 1934 gegründeten " R e i c h s b u n d deutscher Seegeltung", eine Organisation der NSDAP, und löste den DFV im Dezember 1934 auf. (vgl. A. Uulf, Deutscher F l o t t e n v e r e i n (DFV) 1898 - 1934. In: Die bürgerlichen Parteien in D e u t s c h l a n d . Handbuch der Geschichte der bürgerlichen Parteien und anderer bürgerlicher Interessenorganisationen vom Vormärz bis zum Jahre 1945, Bd. I, Leipzig 1968, S. 432-449)

- 489 -

10.11.1934

s. a. H a n d b u c h zur d e u t s c h e n N i l i t ä r g e s c h i c h t e Bd. 4 , U H I , M ü n c h e n 1 9 7 7 , S. 390 ff.

1648 -

1939,

Aufbau des Reichsbundes deutscher Seeqeltuno HHN, N r . 537 v . 16. N o v e m b e r 1934, S. 2 3. a. Z S g . 102/1/4 (2) v . 13. Piai 1935 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 7 8 / N r . 909 Das

10. November

Reichsluftfahrtministerium

l a s s e n U b e r die p r e s s e m ä s s i g e

hat jetzt eine A n w e i s u n g

ergehen

Behandlung der Errichtung

Flugplätze bezu. der Erweiterung der s p o r t l i c h e

1934

neuer

bestehender Flugplätze.

bezu. v e r k e h r s t e c h n i s c h e

Soweit

Charakter dieser

Um-

b a u t e n oder N e u b a u t e n f e s t s t e h t , k a n n d a r ü b e r b e r i c h t e t

werden,

um d e m A u s l a n d n i c h t d u r c h V e r s c h w e i g e n o f f e n s i c h t l i c h e r

Neu-

b a u t e n z u v i e l e r h e b l i c h e n G e s p r ä c h s s t o f f zu g e b e n , d a d a s P r o b l e m a n s i c h z i e m l i c h s c h m i e r i g ist, w i r d es sich

empfehlen,

bei s o l c h e n V e r ö f f e n t l i c h u n g e n , die n a t ü r l i c h n i c h t in

sensationeller

Form e r f o l g e n d ü r f e n , bei d e r z u s t ä n d i g e n L a n d e s s t e l l e

des

Propagandaministeriums G e s e h e n : Fa., D . , K.

nachzufragen. Hbg. 1 . 4 5 Uhr Brsl. Chmn.

brfl.

s. a. Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 7 5 / N r . 900 ν. Θ. N o v e m b e r ZSg. 102/1/4 (2) V . 13. Mai 1935

1934

- 490

12.11.1934

-

Ζ S g. 1 0 1 / 4 / 1 7 9 / N r . 910

12. N o v e m b e r

B e s t e l l u n g a, d . P r o p a g a n d a n ù n i s t e r i u m In d e r n ä c h s t e n

v.

1934

12.11.34

Zeit werden aus Kreisen d e s

Arbeitsdienstes

von S a a r d e u t s c h e n A e u s s e r u n g e n in g ü n s t i g e m Sinne ü ber d e n S a a r a r b e i t s d i e n s t ergehen. Es wird g e b e t e n , e n t g e g e n Anweisung d i e s e

N o t i z e n über den S a a r a r b e i t s d i e n s t

A u f m a c h u n g zu b r i n g e n , damit die A n s i c h t e n d e r

Regierungs-

k o m m i s s i o n und d e r Separatisten a b s o l u t e n t k r ä f t e t G e s e h e n : D . , F a . , K.

früherer

in guter werden.

H b g . S U 5 Uhr Brsl. 7.30 " Chmn.

brfl.

s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 2 1 (l) v. 12. N o v e m b e r 1934 ZSg. I O I / 3 / 1 1 6 / ν γ . 349 v. 12. Närz 1934 ZSg. 1 0 1 / 3 / 1 3 2 / N r . 383 v. 20. März 1934

ZSg. 1 0 2 / 1 / 2 1

(2)

12. N o v e m b e r

1934

Über e i n e n U n f a l l auf dem F l u g p l a t z H i l d e s h e i m soll nur den l o k a l e n H i l d e s h e i m e r Blättern b e r i c h t e t

in

werden.

Aus H i l d e s h e i m w u r d e im Juli/August 1934 der Beu e i n e s n e u e n F l u g p l a t z e s g e m e l d e t (Sopade, 1. Jg. (1934)^ S. 326). In s e i n e r A u s f ü h t u n g s b e s t i m m u n g zur A u f s t e l l u n g von F l i e g e r u a f f e n s c h u l e n v o m 14. A u g u s t 1933 legte G o r i n g f e s t , daO in H i l d e s heim e i n N e u b a u für eine B e o b a c h t e r s c h u l e e r r i c h t e t u e r d e n s o l l t e , der am 1. Juni 1934 fertig s e i n s o l l t e (vgl. Κ. H . V ö l k e r , O o k u m e n t e und D o k u m e n t a r f o t o s zur G e s c h i c h t e der D e u t s c h e n L u f t w a f f e , Stuttgart 1968, S. 196 und d e r s . , Die D e u t s c h e L u f t w a f f e 1933 - 1 9 3 9 , S t u t t g a r t 1 9 6 7 , S. 47 f.)

- 491 ZSg. 1 0 2 / 1 / 2 1 Unangebracht

-

12./13.11.1934

(3)

12. N o v e m b e r

1934

sei die groOe A u f m a c h u n g von n e u e r l i c h e n

über eine e v e n t u e l l e

Meldungen

zweite A b s t i m m u n g im S a a r g e b i e t und ü b e r

Intrigen in Rom g e w e s e n , wie sie e i n Teil der d e u t s c h e n gebracht

Presse

habe.

In Horn h a t t e gerade der A u s s c h u G zur Ü b e r w a c h u n g d e r S a a r a b s t i m m u n g g e t a g t (vgl. ZSg. 102/1/52 (2) v. 7. November 1 9 3 4 ) . Oje E m i g r a n t e n sind die U n r u h e s t i f t e r E n t f e r n u n g der H e t z e r a u s d e m S a a r g e b i e t g e w ä h r l e i s t e t lose A b s t i m m u n g HHN, Nr. 532 v. 14. N o v e m b e r 1934, S. 1

B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z vom

13.11.34

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 0 / N r . 911

13. N o v e m b e r

Uon i n t e r e s s i e r t e r S e i t e , V e r t r e t e r n der p r i v a t e n fabrikanten, werden den Zeitungen gegenwärtig

(2) V. 13. N o v e m b e r

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 0 / N r . 912

1934

Dauermilch-

Artikel

sandt. Diese Artikel sollen nicht veröffentlicht s. a. Z S g . 1 0 2 / 1 / 4 6

reibungs-

zuge-

werden.

1934

13. N o v e m b e r

D u r c h O N B . g e h t eine M i t t e i l u n g ü b e r d e n B e s u c h d e s

1934 rumänischen

H a n d e l s m i n i s t e r s in B e r l i n . Die M e l d u n g soll gut g e b r a c h t aber o h n e

Kommentar.

Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 2.-

Uhr

Br.

1,90

n

Ch.

1,00

"

werden,

- 492

13.11.1934 s. a . ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 6 ZSg. 1 0 2 / 1 / 6 0

-

(1) v. 13. November (2) v. 15. N o v e m b e r

1934 1934

Otto M o s s d o r f : P o l i t i k und W i r t s c h a f t in Rumänien Die neue W i r t s c h a f t s p o l i t i k d e s H a n d e l s m i n i s t e r s M a n o l e s c u Strunga . . . Iii i e wir v o n zuständiger r u m ä n i s c h e r Seite dazu e r f a h r e n , wird s i c h d e r B e g i n n der Verhandlungen um einige Tage h i n a u s z ö g e r n , uieil M i n i s t e r M a n o l e s c u - S t r u n g a d u r c h die P a r l a m e n t s e r ö f f n u n g in B u k a r e s t und andere D i e n s t g e s c h ä f t e erst s p ä t e r , als b e a b s i c h t i g t , seine Reise nach 8 e r l i n a n t r e t e n k a n n . DAZ ( B . A . ) , Nr 533/34 v. 15. N o v e m b e r 1934, S. 4

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 1 / N r . 913 DNB—Rundruf

13. N o v e m b e r

1934

vom 13. Nov. 1934

Oie Rede d e s M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n G ö r i n g in d e r Vollsitzung

der

Akademie für d e u t s c h e s Recht im R a t h a u s darf nur in der von DNB v e r b r e i t e t e n a m t l i c h e n Fassung b e n u t z t u e r d e n . Sie ist für die Ptorgenblätter vom 14. November

bestimmt, kann jedoch a u c h

in d e r h e u t i g e n Reichsausgabe e r s c h e i n e n , mit der

Veröffentlichung

der Rede d u r c h D N B ist gegen 17 Uhr zu r e c h n e n . G e s e h e n : D., F a . , K.

H b g . 1.50

Uhr

Brsl.7.30

"

Chmn.

brfl.

s. a . ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 3 v . 14. November 1934: In e i n e r p r i v a t e n Anregung e i n e s V e r t r e t e r s v o n P r e u Q e n in d e r P r e s s e k o n f e r e n z wurde m i r gesagt, daQ s i c h in der g e s t r i g e n G ö r i n g - R e d e zur Kommentierung in d e r "FZ" b e s o n d e r s w o h l jener Absatz e i g n e , in dem vom Vorgehen g e g e n jene P e r s o n e n g e s p r o c h e n w i r d , die s i c h u n b e f u g t ein A m t a n m a Q t e n . s. a. Z S g . 1 0 1 / 3 / 1 1 9 / N r . 354 v . 14. März 1934

-

493

-

13.11.1934

Rechtssicherheit - Grundlage der Volksgemeinschaft Ministerpräsident Göring vor der Akademie für Deutsches Recht ... Der Deutsche ist von jeher ein rechtlich denkender und fühlender Mensch gewesen. ... Ich habe es beispielsweise als unrecht empfunden, daQ man Männer nach den Bestimmungen der für normale Zeiten geschaffene Gesetze be- und verurteilte, die in den ersten Monaten nach der Machtübernahme aus ehrlichem kämpferischen li/ollen für die nationalsozialistische Revolution gegen die bestehenden Gesetze Verstössen hatten. Revolution bedeutet Kampf, und revolutionärer Kampf führt bisweilen aus Notwendigkeit heraus zu Ungesetzlichkeiten. Kein Volk der Erde kann über uns richten, weil im Laufe dieses Ringens hier und da etwa auch einiges geschehen ist, was in ruhigen Zeiten nicht vorgekommen wäre. ... HHN, Nr. 532 v. 14. November 1934, S. 1 Das Recht des Sozialismus ... Noch eine Kernfrage der praktischen Rechtspflege berührte der Ministerpräsident, nämlich die Behandlung der alten Kämpfer vor Gericht. Er erinnerte an seine Verfügung über die Niederschlagung anhängiger Verfahren, wenn es sich um Taten handelt, die nationalsozialistische Kämpfer für den Sieg unserer Revolution in anständiger Gesinnung, aber unter Verletzung nicht von uns gesammelter Gesetze begangen haben. Hier ging es darum, den Glauben der Gefolgschaft an die Treue und Gerechtigkeit der Führung nicht wankend werden zu lassen. ... NZ, Nr. 314 v. 14. November 1934, S. 1-2

ZSg. 102/1/45 (1) Zu dem englischen Dementi über ein

13. November

1934

englisch-französisch-

belgisches Luftabkommen meinte man in der

Pressekonferenz,

es sei angebracht, dieses Dementi zu nehmen, wie es gegeben worden sei, und keinen Zweifel zu äußern. Man könnte

höchstens

bemängeln, daQ die Begründung des englischen Dementis

nicht

vollauf befriedige. Es werde dort nämlich nicht Bezug

genommen

auf Locarno, das solche Vereinbarungen an sich schon ausschließen müßte.

13.11.1934

- 494 -

Korrespondenten-Kommentar: Findet stärkere Beachtung als es nach außen erkennbar wird. Man vermutet dahinter einen ersten praktischen Schritt zur Festigung einer militärisch wichtigen Front. Idäre das richtig, so hätte der Gegner bereits erkannt, wohin der deutsche lüeg führen soll» Im Locarno-Pakt von 1925 haben sich Deutschland - Belgien Frankreich - Großbritannien und Italien zur gegenseitigen Respektierung ihrer Grenzen verpflichtet. England dementiert Luftabkommen mit Frankreich und Belgien In britischen amtlichen Kreisen wird erklärt, daß den Meldunge der französischen Presse entgegen kein Abkommen zwischen Großbritannien, Frankreich und Belgien über eina gemeinsame Verteidigung in der Luft im Kriegsfall besteht oder besprochen worden ist. HHN, Nr. 530 V. 13. November 1934, S. 2

ZSg. 102/1/45 (2) Zu

13. November 1934

Ribbentrops Besuch bei Eden sei weiter nichts zu bemerken.

s. a. ZSg. 101/27/441-443 November 1934)

(Informationsbericht

Ribbentrop war zu dieser Zeit Beauftragter der für Abrüstungsfragen.

l\lr. 14 v. 9. Reichsregierung

Ribbentrop verhandelt mit Eden Zurückweisung ausländischer Lügenpropaganda / Abrüstungsaussprache in London ... Nach seiner Unterredung mit Eden wurde Herr von Ribbentrop von einem Vertreter des Reuter-Büros danach befragt, ob es stimme, daß er die Frage einer Rückkehr Deutschlands in den Völkerbund und in die Abrüstungskonferenz angeschnitten habe. HHN, Nr. 530 v. 13. November 1934, S. 1 s. a. ADAP, Serie C, Bd. 111,2, Nr. 333

- 495

-

B e s t e l l u n g e n a» d . P r e s s e k o n f e r e n z vom ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 2 / N r . 914

14.11.193/1 14.11.34 14. N o v e m b e r

1934

Alle M e l d u n g e n ü b e r die H a p a g s o l l e n z u r ü c k g e s t e l l t uierden bis eine amtliche M i t t e i l u n g d u r c h D N B . e r s c h e i n t . s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 5 (2) v. 14. N o v e m b e r 1934: Das U e r k e h r s m i n i s t e r i u m k ü n d i g t e an, daß heute noch H a p a g Lloyd eine P r e s s e n o t i z ü b e r die P e r s o n a l v e r ä n d e r u n g e n a u s g e b e n uierden. s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 5 5 / N r . 848 v. 23. Oktober 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 6 8 / N r . 882 v . 3. N o v e m b e r 1934 Veränderung in d e r H a p a o - L l o y d - U n i o n Oie V o r s i t z e n d e n der A u f s i c h i s r ä t e von H a p a g und Lloyd t e i l e n m i t : D e r Vorsitzende d e s V o r s t a n d e s der H a m b u r g - A m e r i k a - L i n i e , π. O b o u s s i e r , s c h e i d e t auf s e i n e n W u n s c h am 1. Januar 1935 aus dem Vorstand der G e s e l l s c h a f t aus. F e r n e r sind die H e r r e n Marius Boeger und Or. Leisler Kiep v o n ihren Ämtern als M i t glieder des A u f s i c h t s r a t e s z u r ü c k g e t r e t e n . A u ß e r d i e s e n Verä n d e r u n g e n und dem A u s s c h e i d e n d e r H e r r e i O r , D e t e r s , S t a d t länder und Ritter haben w e i t e r e V e r ä n d e r u n g e n in der Leitung der H a p a g - L l o y d - U n i o n n i c h t s t a t t g e f u n d e n . Alle d a r ü b e r h i n a u s g e h e n d e n , von e i n e m Teil der a u s l ä n d i s c h e n Presse a n g e s t e l l t e n K o m b i n a t i o n e n e n t b e h r e n jeder G r u n d l a g e . HHN, Nr. 533 v. 14. N o v e m b e r 1934, S. 1 s. a. DAZ (R. Α.), Nr. 533/34 v . 15. November 1934, S. 13 Oie Führer-Lücke in d e r G r o O s c h i f f a h r t DAZ (R.A.), Nr. 537/38 v. 17. N o v e m b e r 1934, S. 11

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 2 / N r . 915

14. N o v e m b e r

1934

Vertraulich: Der N o r d d e u t s c h e Lloyd stellt zu/ei Schiffe, die "Sierra Cordova" und "Der D e u t s c h e " zur Verfügung, um österreichische

F l ü c h t l i n g e aus Fiume a b z u h o l e n .

Aufgrund

einer V e r e i n b a r u n g zwischen dem N o r d d e u t s c h e n Lloyd und dem Stab d e s S t e l l v e r t r e t e r s des F ü h r e r s ü b e r diese darf n i c h t s v e r ö f f e n t l i c h t u/erden.

Angelegenheit

- 496

14.11.1934

-

F i u m e : heute R i j e k a , ein jugoslawischer

Küstenort

s. a. ZSg. 102/1/44 (2) v. 14. N o v e m b e r 1934: E b e n f a l l s v e r t r a u l i c h wurde g e s a g t , daG zwei Schiffe d e s N o r d d e u t s c h e n L l o y d nach Vereinbarung m i t Hess d e m n ä c h s t in Fiume 2 • • • a u s Ö s t e r r e i c h geflohene P e r s o n e n a b h o l e n w ü r d e n .

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 2 / N r . 916

14. N o v e m b e r

Ü b e r die P f l i c h t g e m e i n s c h a f t der D e u t s c h e n

1934

Braunkohle-A.G.

soll n i c h t s w e i t e r gebracht w e r d e n . s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 5 (1) v. 14. N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 7 (1) v. 25. O k t o b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 6 0 / N r . 862 v. 26. O k t o b e r 1934

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 2 / N r .

14. N o v e m b e r

917

D e r P r o z e s s Brigitte Helm soll n i c h t zu g r o s s werden. Gegenwärtig die k o m m e n d e n Gesehen: D.t

1934

aufgemacht

ist er v e r t a g t . Oie A n w e i s u n g gilt für

Verhandlungen. F a . , K.

Hbg. 1,32 Br.

1,45

Ch.

1,45

Uhr "

Die S c h a u s p i e l e r i n hatte mit dem Auto eine F u Q g ä n g e r i n a n g e f a h r e n . D e r P r o z e Q mußte vertagt w e r d e n , w e i l die V e r u n glückte n o c h n i c h t als Zeugin a u s s a g e n k o n n t e . Brigitte H e l m wurde s p ä t e r zu zwei Cionaten G e f ä n g n i s v e r u r t e i l t , (vgl. DAZ (H.A.), N r . 551/52 v . 2 7 . November 1 9 3 4 , S. 1 u. 2)

- 497

ZSg. 102/1/44

(l)

-

14·/15.11.1934

14. N o v e m b e r

V e r t r a u l i c h w u r d e m i t g e t e i l t , daO die G e r ü c h t e , d e r

1934 Reichs-

bankrat K o p p e n habe S e l b s t m o r d b e g a n g e n , u n w a h r s e i e n . Für Ausland wird e i n D e m e n t i a u s g e g e b e n , in d e r d e u t s c h e n soll aber n i c h t s d a r ü b e r e r s c h e i n e n , a u c h n i c h t d a s s. a . ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 5 v . 12. N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 2 7 / 4 4 5 - 4 4 7 v. 12. N o v e m b e r 1934 r i c h t N r . 15 v. 12. N o v e m b e r 1934)

das

Presse

Dementi.

(Informationsbe-

Der R e i c h s b a n k r a t K o p p e n hatte e i n e n M i e t e r , der m i t s e i n e r l^iete um e i n e n M o n a t im R ü c k s t a n d m a r , m i t e i n e r R ä u m u n g s k l a g e belegt, u a s s e i n R e c h t m a r ; d a s G e r i c h t setzte e i n e n n e u e n Satz f e s t , n a c h dem die S c h u l d e n zu tilgen w ä r e n . Als a u c h diese Z a h l u n g s m o d a l i t ä t n i c h t g r i f f , zahlte die N S - V o l k s w o h l fahrt den Betrag g a n z . Selbstmord Köppens Wie die "United P r e s s " e r f ä h r t , h a t R e i c h s b a n k r a t K o p p e n , d e r vor e i n i g e n T a g e n w e g e n u n s o z i a l e n V e r h a l t e n s g e g e n ü b e r e i n e m M i e t e r e i n e s v o n ihm v e r w a l t e t e n H a u s e s in S c h u t z h a f t g e n o m m e n m o r d e n m a r , in der G e f ä n g n i s z e l l e d u r c h E r h ä n g e n S e l b s t m o r d v e r ü b t . Die V e r h a f t u n g K ö p p e n s war b e k a n n t l i c h auf eine u n e r hört heftige A r t i k e l k a m p a g n e des "Anoriff" zurückzuführen, die f e i n d s e l i g e D e m o n s t r a t i o n e n g r o ß e r M e n s c h e n m e n g e n v o r d e r W o h n u n g K ö p p e n s n a c h s i c h zog. NZZ, Nr. 2047 v. 14. N o v e m b e r 1934, S. 2 K o p p e n a u s d e m RDB a u s g e s c h l o s s e n Der A n g r i f f , Nr. 270 v. 16. N o v e m b e r 1934, S. 3 RDB: R e i c h s b u n d d e r D e u t s c h e n B e a m t e n s. a . ZSg. l O l / 6 / 1 3 7 / N r . 1708 v. 8. Oktober 1935

ZSg. 102/1/59

(1)

15. N o v e m b e r

1934

In d e r P r e s s e k o n f e r e n z uurde m i t g e t e i l t , daO der d e u t s c h e sandte in Riga d e m n ä c h s t an e i n e m F e s t a k t im Rigaer D o m

Ge-

teil-

n e h m e n w e r d e . An s i c h sei s e i t den b e k a n n t e n V o r g ä n g e n d e r Rigaer D o m v o n D e u t s c h e n n i c h t m e h r b e t r e t e n w o r d e n . W e n n jetzt der G e s a n d t e

... ( ( u n l e s e r l i c h ) ) , komme er a l s D i p l o m a t

und e s w i r d g e b e t e n , ihn d e s w e g e n n i c h t a n z u g r e i f e n . M a n muG V e r s t ä n d n i s für die dortige S i t u a t i o n

haben.

15.11.1934

- 498 -

Georg Martius mar seit dem 9. September 1932 Gesandter II. Klasse in Riga· Ende 1934 wurde Eckhard von Schack zu seinem Nachfolger ernannt. Er wurde am 30. November 1934 von Hitler empfangen, (s. HHN, Nr. 560 v. 1. Dezember 1934, S. 2) Raub des deutschen Domes in Rloa vollendet Durch ein Gesetz der lettländischen Regierung wurde die Rigaer Domkirche zur Kathedralkirche des lettländischen evangelisch·lutherischen Erzbischofs bestimmt. Die Notverordnung vom Oktober 1931, die der deutschen Domgemeinde den Besitz ihres Gotteshauses nahm, hatte vorgesehen, daß die Verwaltung der Domgemeinde zu einem Drittel aus Vertretern der Deutschtumsgemeinde bestehen sollte, ein Recht, von dem die deutsche Gemeinde keinen Gebrauch machte. Linter Aufhebung dieser Verordnung machte das neue Gesetz den lettländischen Erzbischof zum unbeschränkten Herrn des Rigaer Doms, der allein die Zusammensetzung des Verwaltungsrates bestimmt. Das Archiv, November/Dezember 1934, S. 1396 (22. Dezember 1934)

ZSg. 102/1/59(2)

15. November 1934

Die Ausweisung von Ungarn aus Jugoslawien sei in einem Teil der Presse wohl etwas zu groQ und sensationell aufgemacht worden. Eine gewisse Zurückhaltung sei angebracht. s. a. ZSg. 101/4/209/Nr. 967 V. 7. Dezember 1934 In Jugoslawien wurde die Schuld an der Ermordung seines Königs beim ungarischen Nachbarn gesucht. Scharfe Zuspitzuno zwischen Unoarn und Südslawien flassenausueisung ungarischer Staatsangehöriger HHN, Nr. 534 v. 15. November 1934, S. 1 s. a. DAZ (R.A.), Nr. 535/536 v. 16. November 1934, S. 2

ZSg. 102/1/59 (3)

15. November 1934

Der bekannte Deutschfeind und Hetzer General Morgan habe eine Rede gehalten Uber die die deutsche Presse nicht polemi-

- 499 -

15.11.1934

sieren solle, well man Ihm nur zuv/lel Ehre erweisen würde, wenn man gegen ihn polemisiert. Sir Frederick Edqworth Morqan (1894 - 1967), britischer Generalleutnant, Militärkarriere nach Studium an der Militärakademie, 1936 - 193Θ Kriegsministerium, 1951 - 1954 Überwachung der Atomenergie, 1954 - 1956 beauftragt mit dem Ausbau der Atomwaffen. Die verdächtigen Kisten ... Cían müsse sich jedenfalls darauf gefaQt machen, daO Irland sein Gebiet Deutschland als Operationsbasis für die deutsche Luftflotte gegen England zur Verfügung stelle! Das sind einige Perlen aus der Rede, in deren l/erlauf Morgan das Gespenst eines europäischen Krieges für das Jahr 1935 heraufbeschwor ... HHN, Nr. 536 V. 16. November 1934, S. 1

ZSg. 102/1/60 (1)

15. November 1934

Es wurde gestern schon gebeten, den Bericht des Konjunkturforschungsinstituts nicht sensationell aufzumachen. s. a. ZSg. 101/4/128/Nr. 776 v. 29. September 1934 ZSg. 101/4/136/Nr. 800 */. 4. Oktober 1934 Lagebericht des Konjunkturinstituts Lebhafte Investitionstätigkeit in Deutschland - Entlastung der Agrarstaaten durch miBwuchs ... Im Außenhandel und im äußeren Zahlungsverkehr sind dagegen die Schwierigkeiten gewachsen. Die Rohstoffeinfuhr muQte eingeschränkt werden; nur die Fertigwareneinfuhr hat zugenommen . ... DAZ (R. Α.), Nr. 535/536 v. 16. November 1934, S. 11 s. a. FZ, Nr. 585 v. 16. November 1934, S. 3

ZSg. 102/1/60 (2)

15. November 1934

In der Pressekonferenz wurde ferner bemerkt, daO ein heute in der "DAZ" erschienener Aufsatz "Politik und Wirtschaft in Rumänien"

15./16.11.1934

- 500 -

nicht ganz ü b e r e i n s t i m m e mit dem vor e i n i g e r Zeit R i c h t l i n i e n Uber die Behandlung d e r r u m ä n i s c h e n

gegebenen

Handels-

politik. s. a. ZSg. 101/1/96 v . 30. A u g u s t 1933 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 0 / N r . 912 v. 13. N o v e m b e r

1934

s. a. HHN, N r . 536 v . 16. N o v e m b e r 1934, 5. 5 HHN, N r . 540 ν. 1Θ. N o v e m b e r 1934, S. 2

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 3 / N r . 91Θ

16. November

1934

B e s t e l l u n g a . d . Pressekonferenz v . 16. Nov. 34 Oie Z e i t u n g e n werden a n g e w i e s e n , über die P r o z e s s e und

Ausein-

a n d e r s e t z u n g e n der früheren I d u n a - H ö l d i n g , s o w e i t sie die Iduna-Germania-Versicherungsgesellschaften

b e t r e f f e n , nur mit

g r ö s s t e r Zurückhaltung zu b e r i c h t e n und sich bei

Veröffentli-

c h u n g e n von Nachrichten hierüber nach M ö g l i c h k e i t v o r h e r ' m i t der Verwaltung d e r I d u n a - G e r m a n i a - V e r s i c h e r u n g s g e s e l l s c h a f t e n Verbindung zu s e t z e n . Die frühere

in

I d u n e - H o l d i n g , die seit mehr

als 2 Jahren von den Iduna-Germ:ania-l/ersicherurigs-Gesellschaf ten völlig getrennt und seitdem eine reine G r u n d s t ü c k s - und F i n a n z i e r u n g s g e s e l l s c h a f t ist, f i r m i e r t heute auf Grund e i n e s gegen sie e r g a n g e n e n Urteils " P r o g r e s s - I m m o b i l i e n - und F i n a n z i e r u n g s A.G.". Es ist n o t w e n d i g , d a s s auch die Presse d i e s e r Firmenänderung Rechnung trägt, damit n i c h t die I d u n a - H o l d i n g zum Schaden der

G e s e l l s c h a f t e n m i t diesen in Verbindung g e b r a c h t G e s e h e n : Fa., 0 . , K.

frühere

Iduna-Germania-Versicherungswird.

Hbg. 1,45 Uhr Br.

1,52

Ch. 1,53

- 501 -

16.11.1934

Die ehemalioe Iduna Holding. - Erneute flnderuno des Firmennamens •as Registergericht hatte gegen den von der GW am Θ. Oktober gefaGten BeschluO auf Änderung des Namens "Iduna Holding A£" in "Progress Finanzierungs-Effekten-Immobilien Holding AG" Einspruch erhoben und verlangt, daO auch das Wort "Holding" aus der Firmenbezeichnung herausgenommen werden müsse. Um dieser Forderung Rechnung zu tragen, uurde eine neue GV einberufen, die mit 15.573 von d e n anwesenden 19.475 Stimmen die Änderung des Namens in "Progress Finanzierungs-, Effekten- und ImmobilienVerwaltungs AG" beschloQ; die übrigen Aktionäre enthielten sich der Stimme. ... FZ, Nr. 5B7 v. 17. November 1934, S. 3 s. a. FZ, Nr. 586 v. 17. November 1934, S. 5

ZSg. 101/4/184/Nr. 919

16. November 1934

DNB-Rundruf vom 16.11.34 Es wird gebeten, die ersten Artikel "Völker höret die Signale" im Nachrichtendienst der Antikomintern in Nr. 16 nicht nachzudrucken. Gesehen: Fa., 0., K.

Hbg. 9.15 Uhr Brsl.7.15

"

Chmn. brfl.

Die "Antikomintern" wurde am 15. β. 1933 als "Gesamtverband deutscher antikommunistischer Vereinigungen e.V." gegründet. Sie war eine getarnte Dienststelle des RM UP zur propagandistischen Bekämpfung des Kommunismus (vgl. H. A. Jacobsen, Nationalsozialistische Außenpolitik 1933 - 1938, Frankfurt a. 1*1., Berlin 1968, S. 453 ff., 715, 774). Zu den Aufgaben und Tätigkeiten vgl. J. Ululf, Presse und Funk im Dritten Reich, Gütersloh 1964, S. 254 f. Danach wurde der 1934 eingerichtete Pressedienst von der Presseabteilung der Antikomintern in deutscher und französischer Sprache 14täglich herausgebracht mit einer Auflage von 800 bzw. 150. Zu den Aktivitäten vgl. U. Laqueur, Russia and Germany.A century of conflict, London 1965, S. 176-195.

16./17.11.1934

- 502 -

O b w o h l die m e i s t e n Aktivitäten der Antikomintern ab 1939 e i n g e s t e l l t wurden, im Hinblick auf den Vertrag mit der S o w j e t u n i o n , wurde der Nachrichtendienst erst 1941 e i n g e stellt. Oer Artikel konnte nicht nachgewiesen werden.

ZSg. lOl/4/185/Nr. 920 D N B — R u n d r u f vom

17. November

1934

17.11.34

Oer e i n i g e n Zeitungen vorliegende T e x t der Goslarer Rede des S t a a t s s e k r e t ä r s Backe soll nicht veröffentlicht werden. Es wird gegen mittag in Goslar der T e x t der Rede ausgegeben werden, die der Staatssekretär heute halten uiird. G e s e h e n : D., Fa., K.

Hbg. 1.55 Brsl.1.55 Chmn. 11.50

H e r b e r t Backe (1896 - 1947) 1932 Mitglied des Generalrats der W i r t s c h a f t ; seit Oktober 1933 Staatssekretär im Reichsministerium für E r n ä h r u n g und Landwirtschaft, April 1944 mit der Führung des M i n i s t e r i u m s für Ernährung und Landwirtschaft beauftragt. 1945 inhaftiert, beging im Nürnberger Gefängnis Selbstmord. l/om 16. - 16. November 1934 fand in Goslar der 2. Reichsbauerntag statt. roensch und Boden - eine untrennbare Schlcksalsqemeinschaft Oer zweite Tag des Reichsbauernthings in Goslar ... Als dann der Sprecher d e s Bauernthings, Staatssekretär W i l l i k e n s , dem Staatssekretär Herbert Backe das W o r t erteilte, da erreichte d i e s e r Thingtag seinen Höhepunkt ... Zwei W i r t s c h a f t s p r i n z i p i e n herrschen zur Zeit in Deutschland: O a s aus der i n d u s t r i e l l e n Revolution überkommene Prinzip der s o g e n a n n t e n freienWirtschaft - das freie Spiel der Kräfte - , und das d u r c h den Reichsnährstand verwirklichte Prinzip der geb u n d e n e n Wirtschaft. Oie Geschichte kennt ein Nebeneinander zweier Wirtschaftsgrundsätze nur in Übergangszeiten, wenn bei einer Ablösung einer Weltanschauung durch eine andere auch eine hierdurch bedingte Ablösung d e r Wirtschaftsgrundsätze

- 503 -

17.11.1934

s t a t t f i n d e t . D e n n genau wie die W e l t a n s c h a u u n g den T o t a l i t ä t s a n s p r u c h stets erheben wird und e r h e b e n m u ß , so strebt auch d a s d u r c h die W e l t a n s c h a u u n g bedingte Prinzip zur T o t a l i t ä t , Es e r h e b t sich n u n die e n t s c h e i d e n d e F r a g e , welcher d i e s e r beiden W i r t s c h a f t s g r u n d s ä t z e der richtige ist. Als PlaQstab für die R i c h t i g k e i t kann nur das d u r c h die W e l t a n s c h a u u n g g e stellte Ziel d i e n e n . D i e s e s Ziel ist: Sicherung des L e b e n s d e s Volkes und s e i n e r Zukunft. So g e s e h e n kann aus dem g e s c h i c h t lichen Ablauf gefolgert w e r d e n , daQ d a s Prinzip der f r e i e n W i r t s c h a f t diesem Ziele n i c h t gerecht geworden ist. Hätte es diesem Ziel g e d i e n t , so wäre der N a t i o n a l s o z i a l i s m u s gar nicht e n t s t a n d e n und hätte b e s t i m m t n i c h t a l s Ziel d a s a u f g e s t e l l t , was bereits in der V e r g a n g e n h e i t g e w ä h r l e i s t e t war. N e i n , die N o t w e n d i g k e i t , diese F o r d e r u n g zu e r h e b e n , beweist, daS d a s Prinzip der f r e i e n W i r t s c h a f t w e d e r d a s Leben des Volkes noch seine Zukunft g e s i c h e r t h a t . ... VB (Ν. Α.), Nr. 322/323 v. 1 8 . / 1 9 . N o v e m b e r 1934, S. 2

B e s t e l l u n g e n a. d . P r e s s e k o n f e r e n z v. 17.11.34 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 6 / N r . 921

17. November

Lieber die jetzt vollzogene K a p i t a l e r h ö h u n g d ü r f e n nur D N B - F a s s u n g e n v e r ö f f e n t l i c h t

bei

1934

Rheinmetall

werden.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 9 / N r . 808 v. 5. Oktober 1934 ZSg. 102/1/30 (1) v. 3. N o v e m b e r 1934 Rheinmetall zufrieden DAZ (R. Α.), Nr. 537/538 v. 17. N o v e m b e r 1 9 3 4 , S. 11 s. a. D i e E i n l a d u n g s - A n z e i g e zur G e n e r a l v e r s a m m l u n g am 12. D e z e m b e r 1934, P u n k t 4 der Tagesordnung: BeschluQf a s s u n g der Erhöhung d e s G r u n d k a p i t a l s von nom. 20 M i l l i o n e n RM auf nom. 28 M i l l i o n e n RH F Z , N r . 591 V. 2 0 . N o v e m b e r 1 9 3 4 , S. 6

17.11.1934

- 504 -

ZSg. 101/4/186/Nr. 922

17. November 1934

Es sind Nachrichten Uber das Deutsche Jagdmuseum In München erschienen. Die ganze Angelegenheit wird Uberprüft im Auftrage des ReichsJägermeisters, der gleichzeitig darum bittet, vorläufig weitere Berichte zu unterlassen. s. a. ZSg. 102/1/55 v. 17. November 1934: •er Reichsforst-und Jägermeister ließ in der Pressekonferenz den üJunsch aussprechen, daQ über das deutsche Jagdmuseum in München vorläufig nicht mehr berichtet werden möge, da die Anlage usw. dieses Museums erst noch genehmigt werden müsse. Das deutsche Jagd-Museum ehrt Hermann Görlnq ((lebenslänglicher Vorstand und Präsident)) HHN, Nr. 546 v. 23. November 1934, 5. 2 Der Verein "Deutsches Jagdmuseum" wurde in München rechtsfähig gebildet. Er setzt sich zum Ziel, als Forschungs- und Lehrstätte die Hege und Pflege gesunder ... Wildbestände ... zu fördern. Das Archiv, November/Dezember 1934, 5. 137Θ (6. November) Das Deutsche Jagdmuseum, dessen Träger die Stiftung Deutsches Jagdmuseum ist, uiurde erst I960 gegründet.

ZSg. 101/4/186/Nr« 923

17. November 1934

lieber die Danziger Wahlen sollen keine Kommentare

geschrieben

uerden, die Gegensätze zwischen den Nationalsozialisten, den Deutschnationalen und dem Zentrum aufzeigen, weil dadurch die Saarseparatistenpresse

Schlüsse auf die Saarabstimmung

bös-

willig ziehen könnte. Vielmehr ist zu betonen, daO das Deutschtum in Danzig morgen einen groQen Sieg erringt. Gesehen: D., K., Fa.

Hbg. 1.00 Uhr Brsl. 1.10 " Chmn. 1.15

- 5 05 -

17.11.1934

s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 6 (3) v . 17. N o v e m b e r 1934: ... Zu b e d e n k e n sel in e r s t e r L i n i e , daß e s in D a n z i g n o c h die P a r t e i e n g e b e , w ä h r e n d sich im S a a r g e b i e t alle a u ß e r d e n M a r x i s t e n d e r D e u t s c h e n F r o n t a n g e s c h l o s s e n h ä t t e n . ... Am 2 3 . N o u e m b e r 1934 wurde Hermann R a u s c h n i n g d u r c h Arthur G r e i s e r als S e n a t s p r ä s i d e n t a b g e l ö s t , s. a. B. - J. Ulendt, D a n z i g - E i n Bauer auf dem S c h a c h b r e t t n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e r A u ß e n p o l i t i k . In: M. Funke ( H r s g . ) , H i t l e r , D e u t s c h l a n d und die f'iächte, K r o n b e r g / T s . 197Θ, S. 7 7 4 - 7 9 4 . In d e n M a h l e n vom 18. N o v e m b e r 1934 wurden im D a n z i g e r L a n d g e biet die Kreistage und G e m e i n d e v e r t r e t u n g e n gewählt: die NSDAP e r h i e l t ca. BD % der a b g e g e b e n e n S t i m m e n . An der W a h l w a r e n außerdem beteiligt:Zentrum, Deutschnationale, Sozialdemokraten, K o m m u n i s t e n . Sie e r f o l g t e unter dem R e g l e m e n t der V ö l k e r b u n d v e r f a s s u n g für D a n z i g . Die N e u w a h l e n im D a n z i g e r L a n d q e b i e t FZ, Nr. 590 V. 19. N o v e m b e r 1934, S. 1

DNB-Rundrufe vom

17.11.34

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 7 / N r . 924

17. N o v e m b e r

E s w i r d g e b e t e n , die M i t t e i l u n g d e s DNB ü b e r d a s

1934

"Saarbuch"

g e n a u e i n z u h a l t e n . E i n p r i v a t e r V e r e i n hat g e s t e r n ein e i n e m P r i v a t v e r l a g e r s c h i e n e n e s S a a r b u c h d e r in- und

in

aus-

l ä n d i s c h e n P r e s s e z u g e s t e l l t , das B i l d e r ü b e r F r a n k r e i c h hält, die die R e i c h s r e g i e r u n g worden, dass die weitere l i e g e n d e n Form

nicht b i l l i g t . Es ist

ent-

veranlasst

V e r b r e i t u n g d e s B u c h e s in d e r

vor-

unterbleibt.

s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 6 (1) v . 1 7 . N o v e m b e r 1934: In e i n e r P r e s s e k o n f e r e n z w u r d e g e s t e r n vom B u ( n d ) der S a a r v e r s i n e "Das S a a r b u c h " ein B i l d e r b u c h U b e r die Saar a u s g e g e b e n . Sie h a b e n v i e l l e i c h t bei D N B e i n e n H i n w e i s auf d i e s e s Buch s c h o n

- 506

17.11.1934

-

g e s e h e n . E s f i e l u n s gestern gleich beim e r s t e n D u r c h b l ä t t e r n auf, daO die im l e t z t e n Teil des Buches getroffene G e g e n ü b e r s t e l l u n g v o n B i l d e r n aus F r a n k r e i c h und D e u t s c h l a n d nicht sehr d i p l o m a t i s c h i s t . D a s Buch wurde d a n n heute a u c h in der P r e s s e k o n f e r e n z z u r ü c k g e z o g e n . Seine weitere V e r b r e i t u n g soll u n t e r b u n d e n w e r d e n , B e s p r e c h u n g e n sollen n i c h t e r s c h e i n e n . I^an uiird auf d i p l o m a t i s c h e m Wege erklären, daO es eine P r i v a t a r b e i t sei, die d e n a m t l i c h e n Stellen n i c h t v o r g e l e g e n h a b e . K o r r e s p o n d e n t e n — K o m m e n t a r : Keine Schweinerei ! f'lan ist sehr f ü h l e n d , weil m a n kein Porzellan z e r s c h l a g e n m ö c h t e .

zart-

s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 8 0 v. 17. N o v e m b e r 1934: ... D e r DNB-íiundruf ist g r u n d s ä t z l i c h nur zur I n f o r m a t i o n der H e d a k t i o n e n g e w e s e n , das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m hat uns jedoch im E i n v e r n e h m e n m i t anderen Stellen gebeten, ihn zu v e r ö f f e n t l i c h e n ... s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 7 5

(2) v. 17. N o v e m b e r

1934

E i n u n z u l ä n g l i c h e s Saarbuch F Z , N r . 590 v. 1 9 . November 1934, S. 2

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 7 / N r . 925

17. N o v e m b e r

Heute a b e n d f i n d e t e i n Empfang der V e r t r e t e r d e s d e r D e u t s c h e n P r e s s e durch d e n R e i c h s m i n i s t e r

für

1934

Reichsverbandes l/olksauf-

k l ä r u n g und P r o p a g a n d a D r . G o e b b e l s s t a t t . Die Z e i t u n g e n

werden

g e b e t e n , d e n für d e n späteren Abend zu e r w a r t e n d e n B e r i c h t ü b e r d e n E m p f a n g u n b e d i n g t noch in ihren S o n n t a g s n u m m e r n vom 18. d s . K t s . zu

veröffentlichen.

G e s e h e n : D a . , F a . , K.

Hbg.

9.15

B r s l . 7.20 Çhmn.

Uhr "

brfl.

Der " R e i c h s v e r b a n d der D e u t s c h e n P r e s s e " (RDP) war 1910 a l s J o u r n a l i s t e n - V e r b a n d gegründet w o r d e n . Seit d i e s e r Zeit war die Z e i t s c h r i f t " D e u t s c h e Presse" (DP) das V e r b a n d e o r g a n (vor 1913 " M i t t e i l u n g e n d e s B u n d e s d e u t s c h e r R e d a k t e u r e " ) . 1 9 3 3 war U i l h e l m UaiQ als V e r b a n d s v p r s i t z e n d e r (vorher b e s t a n d der V o r s t a n d aus U . A c k e r m a n n , C . F r e u n d , G. Richter) b e s t i m m t w o r d e n .

- 507 -

17.11.1934

In der Sonntagsnummer der "Frankfurter Zeitung" mar eine Rede des Reichspressechefs anläßlich der Einweihung der Kölner Universität abgedruckt. R(udolf) K(ircher): Aufbruch zur Philosophie Der Appell D r . Dietrichs FZ, N r . 588 v. 18. November 1934, S. 1-2 Die Goebbels-Rede erschien erst am Montag: Dr. Goebbels über die Entwicklung der Presse ... Die Presse besitzt heute wieder ein positives Verhältnis zur Regierung und die Regierung ein positives Verhältnis zur P r e s s e ; sie beide s t e h e n nicht mehr in Kampfstellung zueinander. Der damals noch so viel beklagte Übelstand der Eintönigkeit kann heute schon in weitem Umfang als überwunden gelten. ... FZ, N r . 590 V. 19. November 1934, S. 1

ZSg. 102/1/56 (2)

17. November

1934

Zu dem jugoslawischen Plan, das M a r s e i l l e r Attentat vor den Völkerbund zu bringen, m e i n t man in der Pressekonferenz, daO für d i e Behandlung d i e s e r Frage d u r c h die deutsche Presse der Grundgedanke gelten müsse, daQ man, bevor die politische

Ver-

antwortung erörtert w e r d e n könne, d o c h eigentlich zuerst die sachlich - kriminelle geklärt w e r d e n müsse, was für uns d u r c h aus nicht der Fall sei. Clan wisse noch nicht genügend über die f r a n z ö s i s c h e n Schutzmaßnahmen und über die der v e r s c h i e d e n e n

Zusammenarbeit

Hauptstädte.

s. a. ZSg. 102/1/52 (l) v. 2 6 . Oktober 1934 ZSg. 102/1/38 (1) v . 2 3 . November 1934 Die politische Verantwortung für den Marseille!· Köniqsmord VB (Ν. Α.), Nr. 322/323 V. 18./19. November 1934, S. 1 s. a . ADAP, Serie C, Bd. 111^2, Nr. 332

17./19.11.1934 ZSg. 1 0 2 / 1 / 7 5 (1)

-

508

-

17. November

1934

H e u t e , Sonnabend Abend spricht im H a r n a c k - H a u s in D a h l e m der P r ä s i d e n t d e r R e i c h s f i l m k a m m e r Or. S c h e u e r m a n n . Da seine f ü h r u n g e n g r u n d s ä t z l i c h e r Natur s i n d , u i r d die Presse

Aus-

darauf

a u f m e r k s a m g e m a c h t , d i e s e r Rede d e n g e n ü g e n d e n Raum zu w i d m e n . Fritz S c h e u e r m a n n (18B7 ) Rechtsanuialt und Notar, S p e z i a l a r b e i t s g e b i e t : B a u - und U o h n w i r t s c h a f t ; G r u n d s t ü c k s - und M i e t r e c h t .. Seiner A b l ö s u n g im Jahre 1935 g i n g e n D e n u n z i a t i o n e n v o r a u s , er sei H a l b J u d e . ( v g l . J. W u l f , T h e a t e r und Film im D r i t t e n Reich, G ü t e r s l o h 1964, S. 284 u. 295 f.). E r wurde P r ä s i d e n t d e r neu e i n g e r i c h t e t e n F i l m k r e d i t b a n k . Die P r ä s i d e n t e n der R e i c h s f i l m k a m m e r , der b e r u f s s t ä n d i s c h e n O r g a n i s a t i o n aller im F i l m b e r e i c h B e s c h ä f t i g t e n w a r e n : 1933 - O k t o b e r 1935 Fritz Scheuermann 1935 - Juli 1939 Oswald L e h n i c h 1939 - 1945 Carl F r o e l i c h . Adolf v o n H a r n a c k (1Θ51 - 1930), e v a n g e l i s c h e r Theologe und P r o f e s s o r d e r K i r c h e n g e s c h i c h t e . G e n e r a l d i r e k t o r der P r e u ß i s c h e n S t a a t s b i b l i o t h e k (1905 - 1921), 1910 P r ä s i d e n t der auf seinen Vorschlag gegründeten Kaiser-Uilhelm-Gesellschaft, Reichsfilmkammer / Ausführungen des Präsidenten Scheuermann ... Es m ü Q t e n einige M i l l i o n e n von 160 bis 200 M i l l i o n e n mark Umsatz der L i c h t s p i e l t h e a t e r a b g e z w e i g t w e r d e n , um an das Ziel des F ü h r e r s und R e i c h s k a n z l e r s h e r a n z u k o m m e n , im Film d a s E r leben u n s e r e r Zeit n a c h k l i n g e n zu lassen. Solange D e u t s c h l a n d die F ü h r u n g in der T o n k u n s t b e s i t z e , werde es auch den m u s i k a l i s c h e n F i l m zu v o l l e n d e n w i s s e n . ... F Z , N r . 591 v. 2 0 . November 1 9 3 4 , S. 3 s. a. C. 0 . F.: Vom F i l m a r c h i v zur F i l m a k a d e m i e ? D i s k u s s i o n s a o e n d e der R e i c h s f i l m k a m m e r DAZ (R. Α.), Nr. 541/542 V. 20. N o v e m b e r 1934, S. 6

ZSg. 102/1/34

19. N o v e m b e r

Herr F r i t s c h e vom R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m

1934

hat in der

P r e s s e k o n f e r e n z g e b e t e n , vorläufig, über Cleldyngeh des

Inhalts,

daG Herle v o n s e i n e m P o s t e n im R e i c h s s t a n d der Industrie

ent-

- 509

fernt w e r d e n solle, n i c h t s zu

19.11.1934

-

veröffentlichen.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 1 / N r . 969 v. 10. D e z e m b e r

1934

Jakob Herle (1Θ85 - 1957), O r . rer. p o l . , zunächst G e s c h ä f t s f ü h r e r des Bundes d e r I n d u s t r i e l l e n , bis 1919 G e s c h ä f t s f ü h r e r des K r i e g s a u s s c h u s s e s d e r D e u t s c h e n Industrie; 1919 - 1934 G e s c h ä f t s f ü h r e r des R e i c h s v e r b a n d e s der D e u t s c h e n Industrie; bis April 1935 Leiter d e s D e u t s c h e n A u s s t e l l u n g s - und M e s s e a m t e s ; d a n a c h Vorsitzender und G e s c h ä f t s f ü h r e r der A n z e i g e n - A k t i e n g e s e l l s c h a f t (ALA). Im Juni 1933 w a r e n die D e u t s c h e n A r b e i t g e b e r u e r b ä n d e und der Reichsverband d e r d e u t s c h e n Industrie z u s a m m e n g e l e g t w o r d e n zum "Reichsstand der D e u t s c h e n Industrie". Auf Grund der e r s t e n V e r o r d n u n g zur D u r c h f ü h r u n g des Gesetzes zur V o r b e r e i t u n g des o r g a n i s c h e n Aufbaues der d e u t s c h e n W i r t schaft erfolgte die Ü b e r l e i t u n g des Reichsstandes der D e u t s c h e n Industrie in die "Reichsgruppe Industrie". Der bisherige Ges c h ä f t s f ü h r e r des R e i c h s t a n d e s der D e u t s c h e n Industrie, Dr. J. H e r l e , stellte d a r a u f h i n sein Amt zur Verfügung. I>iit seiner v o r l ä u f i g e n Vertretung wurde D r . G u t h betraut. Das Archiv, N o v e m b e r / D e z e m b e r 1934, S. 1331 (12. D e z e m b e r ) Zum gleichen Z e i t p u n k t t r a t Krupp v o n Bohlen und H a l b a c h , der P r ä s i d e n t des R e i c h s s t a n d e s " w e g e n b e r u f l i c h e r Ü b e r l a s t u n g " v o n s e i n e n Ämtern z u r ü c k . S e i n N a c h f o l g e r , Ewald Hecker, war neben seiner F u n k t i o n als L e i t e r der Reichsgruppe Industrie auch Leiter der R e i c h s w i r t s c h a f t s k a m m e r . s , a . Erste Verordnung zur D u r c h f ü h r u n g d e s Gesetzes zur Vorbereitung des o r g a n i s c h e n A u f b a u e s der d e u t s c h e n W i r t s c h a f t vom 27. N o v e m b e r 1934 (RGBl. 1934, I, S. 1194) Jjfekob)) Herle, Zur N e u o r d n u n g der g e w e r b l i c h e n W i r t s c h a f t . In: Die nationale W i r t s c h a f t , 2. Jg. (1934), H. 6 v. 5. Juni 1934, S. 201-203

ZSg. 102/1/35

19. November

1934

Heute und m o r g e n tagt in Paris der L u f t v e r k e h r s a u s s c h u ß i n t e r n a t i o n a l e n H a n d e l s k a m m e r . H i e r ü b e r sollen

nur die Berichte von DNB g e n o m m e n w e r d e n . W i r d die

Veröffent-

lichung e igenεr Korrβ sponde n t e n m e l d u n g e n gewünscht ψ d e n n diese bei der L u f t h a n s a v o r g e l e g t u/erden·

der

grundsätzlich sollen

- 51Q

19.11,1934

-

s. a . ZSg. l Q l / 3 / 6 5 / N r . 256 v. 9. F e b r u a r 1934 ZSg. l Q l / 3 / l O l / N r . 318 v . 1. März 1934 T a g u n g d e s Luftuerkehrs-flusschusses der I n t e r n a t i o n a l e n H a n d e l s kammer ... Die H a u p t s i t z u n g w i r d von dem V o r s i t z e n d e n des A u s s c h u s s e s , D i r e k t o r O r . li/eigelt, A u f s i c h t s r a t m i t g l i e d der d e u t s c h e n L u f t h a n s a g e l e i t e t . ... D r . W e i g e l t hob f e r n e r die T ä t i g k e i t d e s b i s h e r i g e n P r ä s i d e n t e n des A u s s c h u s s e s , d e s jetzigen M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n v o n F r a n k r e i c h , P i e r r e E t i e n n e Flandin, hervor, d e s s e n s t a r k e n Einfluß auf die E n t w i c k l u n g der H a n d e l s l u f t f a h r t d e r AusschuO am besten zu b e u r t e i l e n berufen sei. ... D e r D e u t s c h e , Nr. 272 v . 21. N o v e m b e r 1 9 3 4 , S. 5

ZSg. 102/1/36

(l)

19. November

Im Z u s a m m e n h a n g m i t der a l l g e m e i n e n W e i s u n g , ü b e r b a u t e n m i t V o r s i c h t zu berichten, w u r d e heute

1934

Fabrikneu-

in der

k o n f e r e n z g e s a g t , daQ man auch von e i n e r " h a r m l o s e r e n

DresseAnge-

l e g e n h e i t " wie einem F a b r i k n e u b a u bei Z e i s s in Jena nicht Notiz nehmen

möge.

J e n a : In den Z e i s s w e r k e n , die zur Z e i t 6.000 A r b e i t e r b e s c h ä f t i g e n , s i n d in d e n . l e t z t e n M o n a t e n d a u e r n d N e u e i n s t e l l u n g e n e r f o l g t . D a r u n t e r w a r e n selbst P e n s i o n ä r e . In d e n A b t e i l u n g e n wird v i e l f a c h in zwei S c h i c h t e n zu je a c h t S t u n d e n g e a r b e i t e t . ... D i e W e r k e b a u e n zur Zeit vor a l l e m S c h e i n w e r f e r und optische I n s t r u m e n t e für F l i e g e r , Heer und riarine. \lor e i n i g e n W o c h e n wurde erst w i e d e r von der W e r k l e i t u n g b e k a n n t g e g e b e n , daQ W e r k s p i o n a g e und l e i c h t s i n n i g e s G e r e d e ü b e r die P r o d u k t i o n e n d e r F i r m a schwer bestraft w e r d e n . S o p a d e , 1. J g . (1934), S. 336 ( J u l i / A u g u s t )

ZSg. 1Q2/1/36

(2)

19. N o v e m b e r

1934

Zu d e n D a n z i g e r W a h l e n wurde f o l g e n d e s bemerkt: Wan könne v i e l l e i c h t n o c h e i n m a l darauf h i n w e i s e n , daQ im Auslande z e i t v o n a n g e b l i c h e m W a h l t e r r o r in D e u t s c h l a n d zur vom 19. A u g u s t ^

seiner-

Abstimmung

geschrieben w o r d e n sei, daQ m a n d o c h a b e r

w o h l v o n einem W a h l t e r r o r bei d e n D a n z i g e r W a h l e n nicht

sprechen

- 511

-

19./20.11.1934

k ö n n e . D a s E r g e b n i s sei also umso b e m e r k e n s w e r t e r . 3a es sich im S a a r g e b i e t nicht um eine freie li/ahl handle,

sondern

um eine E n t s c h e i d u n g für das D e u t s c h t u m , könne m a n uiohl für d a s S a a r g e b i e t mit e i n e m noch g r ö ß e r e n und Ergebnis

stärkeren

rechnen.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 6 / N r . 923 v . 17. fJovember 1934 1) Kit dieser V o l k s a b s t i m m u n g w o l l t e Adolf H i t l e r das G e s e t z Uber das S t a a t s o b e r h a u p t s a n k t i o n i e r e n , daa bereits n a c h dem Tode H i n d e n b u r g s (2. August) r e c h t s k r ä f t i g w a r . D u r c h d i e s e s Gesetz iiurden die Ämter des R e i c h s k a n z l e r s und des R e i c h s p r ä s i d e n t e n v e r e i n i g t . Fast 90 % der W ä h l e r s t i m m t e n m i t "Ja".

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 8 / N r . 926 D N S - R u n d r u f vom

20. November

1934

20.11.34

Es u/ird g e b e t e n , M e l d u n g e n chrüber, d a s s die Zeitung d e u t s c h e " am 1. Januar ihr E r s c h e i n e n e i n s t e l l t ,

"Der

vorläufig

nicht zu v e r ö f f e n t l i c h e n . Nähere M i t t e i l u n g e r g e h t D i e n s t a g . (= 2D. Nov.,

gtz.)

Gesehen: D . , F a . , K.

Hbg.

12,55

Brsl.

12,55

Chmn.

1,10

ZSg. 1 0 2 / 1 / 7 v . 2 0 . N o v e m b e r 1934 Z S g . 1 0 1 / 1 / 1 / 8 5 v. 18. A u g u s t 1933 ZSg. 1 0 1 / 4 / 7 0 / N r . 678 v . 2 3 . A u g u s t 1934 Z S g . 1 0 2 / 1 / 4 2 V. 5. N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 1 / 3 1 v. 2 0 . N o v e m b e r 1934: M i r g a b e n Ihnen heute m o r g e n e i n e n D N B - R u n d r u f biegen d e s E i n g e h e n s des " D e u t s c h e n " . D e r " D e u t s c h e " geht t a t -

- 512

2D.11.1934

-

s ä c h l i c h e i n . D e r "Völkische B e o b a c h t e r " wird s t a t t d e s s e n t ä g l i c h u i e r Seiten ü b e r A r b e i t s f r o n t bringen. Eine D N B M e l d u n g w i r d im Laufe des T a g e s w o h l n o c h h e r a u s k o m m e n , die a l l e i n gebracht werden s o l l . "Der D e u t s c h e " führte in seinem Kopf d e n Zusatz "Die T a g e s z e i t u n g der D e u t s c h e n A r b e i t s f r o n t " . W e d e r d e r "Völkische Beo b a c h t e r " n o c h "Der D e u t s c h e " bringen e i n e n H i n w e i s . Am 1 7 . / 1 8 . N o v e m b e r 1934 hatte der 1. R e i c h s p r e s s e t a g s t a t t g e f u n d e n , nach dem folgende Ü b e r s c h r i f t e n g e d r u c k t w u r d e n ; D r . G o e b b e l s e r k l ä r t : Künftig kein Z e i t u n q s s t e r b e n Der D e u t s c h e , N r . 270 v. 18, N o v e m b e r 1934, S. 1

mehr!

D r . G o e b b e l s ü b e r die Entwicklung der P r e s s e (FZ) " K a m e r a d s c h a f t am li/erk" (Germania) G o e b b e l s ü b e r die neue deutsche P r e s s e (HHN)

ZSg. 1 0 2 / 1 / 2 9 Das Auswärtige

20. N o v e m b e r A m t sagte heute v e r t r a u l i c h in der

1934

Pressekon-

f e r e n z , d a O , w a s die V e r h a n d l u n g e n d e s D r e i e r a u s s c h u s s e s

an-

lange, d u r c h a u s G r u n d zum O p t i m i s m u s g e g e b e n s e i . Es habe vor a l l e m g e z e i g t , da3 die S a c h l i c h k e i t a u c h d e r

sich

französischen

U n t e r h ä n d l e r a n e r k e n n e n s w e r t sei. D e u t s c h l a n d habe keinen

An-

laG, die B e s p r e c h u n g e n des D r e i e r a u s s c h u s s e s m i t W i Q t r a u e n

zu

b e t r a c h t e n o d e r zu b e h a n d l e n oder gar g e g e n ihn zu p o l e m i s i e r e n . Es e m p f e h l e

sich auch Flandin und Laval n i c h t in die'Sache

h i n e i n z u z i e h e n , w e d e r negativ noch p o s i t i v , also auch

nicht

d e n e i n e n o d e r d e n anderen zu loben. Z w e c k m ä ß i g sei es a l s o , im Z u s a m m e n h a n g m i t Saarberichten n i c h t auf ü b e r m ä G i g e zösische Intransigenz

fran-

hinzuweisen. Daß der O p t i m i s m u s nun in

der P r e s s e n i c h t unmittelbar zum Ausdruck k o m m e n solle, sei ja w o h l s e l b s t v e r s t ä n d l i c h , nur die R e d a k t i o n e n s o l l t e n d a s Vorstehende

zur K e n n t n i s

nehmen.

20.11.1934

- 513 -

s. a. ZSg. 102/1/52 (2) v. 7. November 1934 Pierre Etienne Flandin (1ΘΘ9 - 1958), seit 1910 Abgeordneter der gemäßigten Rechten, 1929 - 1930 Handelsminister, 1931 1932 Finanzminister, 1934 Minister für öffentliche Arbeiten, November 1934 - Kai 1935 Ministerpräsident, Dezember 1940 Februar 1941 Außenminister. Nach dem Krieg wegen Kollaboration angeklagt, aber freigesprochen« s., a. Α0ΑΡ, Serie C, Bd. 111,2, Nr. 342, 343

ZSg. 102/1/30 (1)

20. November 1934

Es wurde gebeten, über Empfänge und Besprechungen bei Goerdeler nur nach Rückfrage bei der Pressestelle des Preiskommissars zu berichten. Carl Friedrich Goerdeler (1884 - 1945), Oberbürgermeister von ilarienuerder und Königsberg, 1931- 1932 und 1934 - 1935 Preiskommissar; seit 1933 Oberbürgermeister von Leipzig. Er mar im Widerstand tätig und wurde nach dem Attentatsversuch im Juli 1944 zum Tode verurteilt und im Februar 1945 hingerichtet. Goerdeler war am 5. November 1934 von Adolf Hitler zum Reichskommisar für Preisüberwachung ernannt worden. Kit seiner Beauftragung ging die Ausschaltung von Gottfried Feder einher, der am 6. Dezember 1934 als Staatssekretär im Uirtschaftsministerium und als Reichskommissar für das Siedlungswesen in den Ruhestand versetzt wurde. Der personalpolitische Uechsel war eine deutliche Abänderung des wirtschaftspolitischen Programms (vgl. Sopade, 1. Jg. (1934), S. Θ17 ff.). Am 21. November 1934 erließ der Reichskommissar neue Bestimmungen über Preisbindungen. s. a. ZSg. 101/27/431-433 {Informationsbericht Nr. 13 v. 17. November 1934): Preiskommissar uoerdeler ... seitens unterrichteter Herren im Arbeitsministerium ist mir schließlich mitgeteilt worden, daß von der Arbeitsfront bewußt Fühlung mit alten uewerkschaftsfUhrern aufgenommen werde, um durch Heranziehung dieser Persönlichkeiten vorhandenes Mißtrauen in der Arbeiterschaft zu überwinden. Uenn jetzt Herr Goerdeler Preiskommissar geworden ist, so bedeutet das eine Erhärtung dieser Tendenz, denn Goerdeler ist schon seinerzeit Vertrauensmann von Brüning und der Gewerkschaften gewesen. ... s. a. G. Ritter, Carl Goerdeler und die Deutsche Widerstandsbewegung, Stuttgart 1954, S. 68 ff.

20./22.11.1934

- 514 -

ZSg. 102/1/30 (2)

20. November 1934

Oa zur Zeit die internationalen Kaliverhandlungen stattfinden, sprach das Reichswirtschaftsministerium den Wunsch aus, daO Zahlen Uber die Warenbewegung in der deutschen Kaliwirtschaft bis auf weiteres im Hinblick auf diese Verhandlungen nicht veröffentlicht werden sollen. s. a. ZSg. 102/1/48 v. 6. November 1934 ZSg. 102/1/5 (2) v. 7. Februar 1935

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 22. Nov.34 ZSg. lGl/4/189/Nr. 927

22. November 1934

Es ist geplant, daQ alle Minister, Gauleiter und Reichsstatthalter am 6. Dezember mit den Sammelbüchsen auf die Strasse gehen, um ftjr das Winterhilfswerk zu sammeln. Oa endgültige Anweisungen des Reichspropagandaministeriums noch nicht vorliegen, wird gebeten, vorläufig von diesen Nachrichten keinerlei Notiz zu nehmen. Das DNB. wird zu gegebener Zeit das Notwendige mitteilen. s. a. ZSg. 102/1/87 v. 30. November 1934 Oie Sammelaktion für das Winterhilfswerk wurde erst am Samstag, dem 8. Dezember 1934 durchgeführt. Der Sieg der nationalen Solidarität HHN, Nr. 574 V. 9. Dezember 1934, S. 1 flit Bericht und Bild : Auch der Verleger Or. Hermann Hartmeyer beteiligte sich an der Sammlung

- 515 -

22 . 11 · 1934

ZSg. 101/4/189/Nr. 928

22. November 1934

Die Erklärungen Hitlers zu den französischen Frontkämpfern dürfen endgültig nicht gebracht werden. Gesehen: Fa., K., 0.

Hbg. 1,05 Uhr Br.

1,10

"

Ch.

1.50

"

s. a. ZSg. 102/1/40 (1) v. 22. November 1934 ZSg. 102/1/38 (4) ν. 23. November 1934: Den Zeitungen wurde ferner anheimgestellt, in einer Glosse gegen die französischen Blätter zu polemisieren, die die Tatsache, daO das Hitler-Interview mit Goy im "matin" in Deutschland nicht veröffentlicht worden sei, zum AnlaO nehmen, die deutsche Friedenspolitik anzugreifen. Es s e i ^ kein Interview gewesen, sondern eine Unterhaltung mit zwei französischen Kriegsteilnehmern, Uber deren Inhalt nichts veröffentlicht werden sollte. Das deutsche l/olk kenne Hitlers Friedenspolitik und habe sie durch die Volksabstimmung am 12. November 1933 bestätigt. Von dem in "Platin" wiedergegebenen Inhalt der Aussprache soll auch jetzt nicht(s) gebracht werden. ... Das Interview Hitlers ... Òie se Haltung* meint das Blatt, bilde die beste Bestätigung der Anklagen des Auslandes, daQ Hitler eine doppelte Politik treibe, eine für den Gebrauch des Auslandes, die andere für die eigene öffentliche Meinung. Das U/ort von den zwei Deutschland, das zur Zeit der Weimarer Regierung Kurs hatte, bekomme unter dem Dritten Reich einen neuen Sinn. NZZ, Nr.2108 v. 24. November 1934, S. 2

ZSg. 102/1/40 (2)

22. November 1934

Zur Sprache kam ferner das Thema: sensationelle

Aufmachung.

Gerügt wurde die heutige Ausgabe der "BZ" mit dem Beginn einer Saar-Reportage. Deren Aufmachung entspreche durchaus nicht den Informationen von vorgestern, wonach im Grunde genommen zur Zeit Optimismus bei der Saarfrage am Platze sei. Oem wider-

22./23.11.1934

- 516

-

s p r e c h e e s natürlich, wenn d a s F a z i t d e r Reportage

folgender-

m a ß e n f o r m u l i e r t merde "Die Saar m u Q k e i n Sarajewo w e r d e n , sie könnte es nur w e r d e n , wenn F r a n k r e i c h und der l/ölkerbund es so w o l l e n · " Ob diese Aufmachung in der "BZ" n o c h weitere

Schritte

zur Folge haben w e r d e , bleibe d a h i n g e s t e l l t . Auch d a s "Zwölf Uhr Blatt" wurde gerügt, das v i e r s p a l t i g gemeldet

hatte

" M i l i t ä r p u t s c h in USA vereitelt". Die Meldung selbst habe m a n n a t ü r l i c h bringen können, aber nicht in d i e s e r S c h l i e B l i c h wurde noch ein S c h r e i b e n d e s

Aufmachung.

Reichsverkehrsministers

b e k a n n t g e g e b e n , der f e s t s t e l l t , daß bei m e h r e r e n

unbedeutenden

B r ä n d e n auf deutschen Schiffen e b e n f a l l s die Aufmachung

Uber-

t r i e b e n gewesen sei. So habe d a s " B e r l i n e r T a g e b l a t t " zu einem k l e i n e n Bunkerbrand auf dem D a m p f e r " K ö n i g s t e i n " die

Überschrift

g e w ä h l t "Deutschdampfer brennen". D e r V e r k e h r s m i n i s t e r a u s d r ü c k l i c h aus, daS umgekehrt n a t ü r l i c h auch solche

spricht Unfälle

n i c h t v e r s c h w i e g e n werden d ü r f t e n . Er lege W e r t darauf, d a ß auf d i e Presse kein Zwang ausgeübt w e r d e , Unfälle

deutscher

Schiffe zu v e r s c h w e i g e n oder o b e r f l ä c h l i c h zu behandeln,

wo-

d u r c h der Schiffahrt auch w i e d e r nur g e s c h a d e t werden k ö n n t e . Die Abendausgabe des "Berliner T a g e b l a t t e s " v o n Mittwoch, dem 21. N o v e m b e r 1936 fehlt ebenso wie die Morgenausgabe von D o n n e r s t a g , dem 2 2 . November 1934 in der Ausgabe A (Reich) und Β (Berlin). Die Numerierung wird mit der D o n n e r s t a g - A b e n d a u s g a b e lückenlos f o r t g e s e t z t : M i t t w o c h , 21. N o v e m b e r (Μ. Α.): Nr. 550 Donnerstag, 22. November (Α. Α.): Nr. 551

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 9 0 / N r . 929

23. November

1934

B e s t e l l u n g a. d. Pressekonferenz v. 23.11.34 V e r t r a u l i c h wird mitgeteilt, dass D e u t s c h l a n d an der grossen

- 517 -

23.11.1934

Weltausstellung in Brüssel nicht teilnehmen wird. Diese Nichtteilnahme soll zunächst noch nicht veröffentlicht werden. Auch wird gebeten, Meldungen aus BrUssel Uber diese Frage nicht zu übernehmen. In einigen Tagen ist eine amtliche Meldung zu erwarten. Gesehen: Fa., K., 0.

Hbg. 1.55 Brsl. 7.45 Chmn. 3.00

s. a. ZSg. 102/1/35 v. 23. November 1934 ZSg. 101/3/115/Nr. 344 v. (10. Plärz 1934) Keine Beteiligung Deutschlands an der Brüsseler Weltausstellung HHN, Nr. 572 V. 8. Dezember 1934, S. 2

ZSg. 102/1/38 (2)

23. November 1934

Zu den französischen Ostpaktbemühungen wurde bemerkt, man möge sie nicht zu positiv behandeln und möchte von neuen französischen Bemühungen sprechen, da es sich nach Deutschlands Ablehnung und bei Polens reservierter Haltung kaum mehr um den alten Ostpakt-Plan handeln kann. U a a jetzt gemacht werde, sei ein Rettungsversuch nach der Richtung eines französischrussischen Abkommens. s. a. ZSg. 101/4/26/Nr. 611 v. 19. Juli 1934 ZSg. 101/4/86/Nr. 700 v. 30. August 1934 ZSg. 101/4/98/Nr. 721 v. 10. September 1934 s. a. Ole Verhandlungen ü b e r den Ostpakt kr. 2Ò5S 7. 22. November 1934, S. 2 s. a. ADAP, Serie C, Bd. III,2, Nr. 365

23./24.11.1934

- 51Θ -

ZSg. 1D2/1/3B (3)

23. November 1934

Oie Zurückhaltung im Saarkampf, um die kürzlich gebeten wurde dürfe nicht zum Gegenteil führen, etnia zu Überschriften "Frankreich hat schon endgültig verzichtet" ("Angriff" von gestern). Die grundsätzliche Tendenz sei, überhaupt keine sensationellen Überschriften mehr über die Saarfrage. Das Betätigungsverbot für die Saarbeamten dürfe nicht so ausgelegt werden, als würde dadurch das Abstimmungsergebnis

gefährdet.

s. a. ZSg. 102/1/61 v. 3. November 1934 ZSg. 102/1/29 v. 20. November 1934 Frankreich bereitet schon den Verzicht auf die Saar vor Der Angriff, Nr. 274 v. 22. November 1934, S. 1 AuOenpolitische Entspannung^ in Deutschland NZZ, Nr. 2101 v. 23. November 1934, S. 1

ZSg. 101/4/191/Nr. 930

24. November 1934

Bestellung a. d. Pressekonferenz v. 24.11.34 Der Kyffhäuserverband verbreitet einen Artikel "Der Kyffhäuse bund im Dritten Reich", der sich mit der militärischen wendungsfähigkeit

beten, diesen Artikel nicht zu veröffentlichen. Fa., D., K.

Ver-

seiner Mitglieder beschäftigt. Es wird geHbg. 1.-

Uhr

Br.

"

1.05

- 519 -

24.11.1934

s. a. ZSg. 102/1/66 (3) v. 24. November 1934: Ein Aufsatz der Pressestelle des Kyffhäuser Bundes "Der Kyffhäuser Bund im Dritten Reich", soll nicht veröffentlicht werden, er enthält eine Statistik Uber die militärische Verwendbarkeit der Mitglieder des Kyffhäuserbundes. Kyffhäuserverband: Verband der Vereine Deutscher Studenten, 1ΘΒ1 gegründet (Sozial-konservativ bis völkisch), Kyffhäuserbund: Vereinigung ehemaliger Kriegsteilnehmer, 1900 egründet. Im November 1933 als Reserve II über 45 Jahre) in die SA eingegliedert, nach Überführung des "Stahlhelm" in den "Nationalsozialistischen Deutschen Frontkämpferbund". Es handelt sich in dieser Anweisung um den Kyffhäuserbund. Der Kyffhäuserbund zählt derzeit über 3 Millionen Mitglieder in 32.500 Vereinen. Von den Mitgliedern sind 1,7 Millionen weniger als 55 Jahre und 1 Million weniger als 45 Jahre alt. Unter diesen befinden sich 1,6 Millionen Mann der SA-Reserve II und 200.000 Angehörige der aktiven SA, ferner 360.000 Unteroffiziere und 70.000 Offiziere. Keesing, 1737 Η ν. 22. November 1934.

ZSg. 101/4/192/Nr. 931

24. November 1934

Berlin, den 24.11.34 Meldungen über die bevorstehende Errichtung einer deutschen Handelskammer in Stockholm dürfen vorerst nicht gebracht werden. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg.

9.15 Uhr

Brsl. 7.50

"

Chmn. brfl. s. a. ZSg. 102/1/97 v. 24. November 1934 ZSg. 101/4/194/Nr. 939 v. 26. November 1934 ZSg. 101/4/222/Nr. 998 v. 17. Dezember 1934

24.11.1934

- 520 -

In Stockholm gründeten deutsche und schwedische Firmen eine "Deutsche Handelskammer in Schweden" (Stockholm, Nybrokajen 7). Eine besondere Aufgabe erwächst der Handelskammer daraus, daQ sie mit der Oeutschen Gesandtschaft in Stockholm, der AuBenhandelsstelle der NSDAP in Hamburg und dem Uerberat der Deutschen Wirtschaft in Berlin in Verbindung steht. Das geschäftsführende Präsidium besteht aus Direktor Konx, Direktor Potthoff und Direktor Jacobsen. Das Archiv, November/Dezember 1934, S. 1282 (16. Dezember) s. a. FZ, Nr. 59Θ u. 24. November 1934, S. 4

ZSg. 102/1/66 (1)

24. November 1934

In der Pressekonferenz wurde gebeten, Veröffentlichungen Uber Otto Strasser zweckmäGigerweise zu unterlassen und diese Angelegenheit mit Stillschweigen zu Ubergehen (die Berliner Börsenzeitung hatte gestern abend eine Glosse hierüber). Otto Strasser (1897 - 1974), zunächst SPD-Nitglied, 1925 Eintritt in die NSDAP, leitete den"Kampf-Verlag", 1930 Austritt aus der Partei und Gründung der "Schwarzen Front" ("die Sozialisten verlassen die NSDAP"). Nach dem Verbot der von Strasser gegründeten "Schwarzen Front" im Februar 1933 floh Strasser Uber lilien nach Prag, von wo aus er seine antifaschistische Propaganda fortsetzte. "Ende 1934 begann die Schwarze Front auf Welle 48,5 Meter eigene Rundfunksendungen auszustrahlen. Der Kurzwellensender war in mittel- und SUddeutschland täglich von 7 Uhr abends bis 3 Uhr morgens deutlich zu hören". P. Thoma, Der Fall Otto Strasser, Köln o. J. (1971), S. 25 s. a. 1969, S. 69 1985,

die Darstellung von Otto Stresser, Plein Kampf, Frankfurt/M. S. 119 ff. - E. Howe, Die schuarze Propaganda, München 1983, ff. und P. Ploreau, Nationalsozialismus von links, Stuttgart S. 187

Streiflichter / Ein isolierter Verräter ... Emigranten-Handlangerdienste sind zur Zeit selbst in den deutschfeindlichsten Ländern "wenig gefragt". Auch für die besondere Art Gräuelpropaganda mit "nationalem" Etikett, wie sie Otto Strasser liefert, besteht heute kein Bedarf mehr. BBZ, Nr. 550 v. 23. November (Α. Α.), S. 1

24.11.1934

- 521 -

s. a. ZSg. 101/44/16 v. 20. Juni 1934: Otto Strasser in der "Deutschen Revolution" vom 17. 6. 1934 "Volk und Staat" (Zusammenfassung)

ZSg. 102/1/66 (2)

24. November 1934

Der Reichs- und Preußische Innenminister teilt in einem Schreiben an das Propagandaministerium mit, daß er die Polizeibehörden ersucht habe, in den Polizeiberichten über Verkehrsunfälle, wenn einigermaßen möglich, eine Feststellung der Schuld mit anzugeben. Die Presse möge ihrerseits diese Polizeiberichte dann aus pädagogischen Gründen auch veröffentlichen.

ZSg. 102/1/66 (4) Verschiedentlich sei

24. November 1934 von Peter Martin Lampel in der Presse be-

hauptet worden er sei Emigrant. Dazu wurde in der Pressekonferenz heute festgestellt, daß Lampel Deutschland niemals verlassen habe und daß gegen seine Tätigkeit nicht das Geringste einzuwenden sei. In einer Zuschrift an ein schlesisches Blatt sagt Lampel selbst, daß er schon etwa 2 Jahre vor dem Umschwung einen Strich gezogen habe unter seine frühere Beziehung. Er habe sich aber wieder zur NSDAP gemeldet, zu der er schon in den Jahren 20 bis 22 gehört habe. Zu veröffentlichen ist dies nur in den Zeitungen, die auch Angriffe auf Lampel gebracht haben. Für die anderen bloß informatorisch.

Peter Martin Lampel (1894 - 1965), studierte Philologie, Staatswissenschaften und Jura in Berlin und München; gleichzeitig war er als Porträtmaler tätig, später Jugendhelfer, Sportlehrer und Journalist. Verfaßte Jugenddramen und Erzählungen: Verratene

24./26.11.1934

- 522

-

J u n g e n " ( 1929), "Revolte im E r z i e h u n g s h a u s " ( 1 9 2 9 ) , "Packt an! K a m e r a d e n " , " t r h o l u n g s f a h r t e n in d a s A r b e i t s l a g e r " (1932). 1 9 3 0 / 3 1 arbeitete er an dem A u f b a u d e s F r e i w i l l i g e n A r b e i t s d i e n s t e s m i t . M a c h d e m 1933 seine B ü c h e r v e r b o t e n w o r d e n w a r e n , e m i g r i e r t e e r 1935 Uber die S c h w e i z , d e n B a l k a n , Indonesien, A u s t r a l i e n in die USA, w o er im A p r i l 1939 e i n t r a f . Er kehrte 1949 n a c h D e u t s c h l a n d zurück.

B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 9 3 / N r . 932

u. 26.11.34 26. November

Am Θ. D e z e m b e r f i n d e t d e r S t a p e l l a u f e i n e s k l e i n e n

1934

Kreuzers

in K i e l s t a t t . Es s o l l e n keine K u t m a s s u n g e n ü ter den N a m e n d e s k l e i n e n K r e u z e r s v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n . In E r i n n e r u n g a n die

S c h l a c h t bei den F a l k l a n d i n s e l n soll er

"Nürnberg"

h e i s s e n , weil d o r t der kleine K r e u z e r g l e i c h e n Namens Für die wandt

untergin

B e r i c h t e r s t a t t u n g sollen l e d i g l i c h D N B - B e r i c h t e

ver-

werden.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 7 / N r . 962 v . 6. D e z e m b e r 1934 ZSg. 1 0 2 / 1 / B r i e f vom 2 6 . N o v e m b e r 1934: ... Zum S t a p e l l a u f selbst k ö n n t e n nur die Kieler und d i l h e l m s h a v e n e r Presse und e i n D N B - V e r t r e t e r z u g e l a s s e n w e r d e n , w e s h a l b m a n bitte, d e n D N B - B e r i c h t als Unterlage zu vsrüj-enden. Es h a n d e l t sich um e i n e n 6 0 0 0 - T o n n e n K r e u z e r , der der "Leipzig" ä h n l i c h sein werde; 165 i'.eter lang, nur e i n S c h o r n s t e i n , 12 T o r p e d o r o h r e , 9 15-cmG e s c h ü t z e . Auch d a s b e i l i e g e n d e M a t e r i a l als Unterlage für e v e n t u e l l e G e d ä c h t n i s a r t i k e l zur S c h l a c h t bei d e n F a l k l a n d i n s e l n wurde v o m Fieichswehrministerium a u s g e — geben. Am 1 9 . Harz 1934 e i n i g t e n s i c h H i t l e r , von B l o m b e r g und Raeder auf e i n e n S c h i f f b a u e r s a t z p l a n , der bis 1949 '¡in Paritä.t. m i t Frankreich" erfüllt werden sollte: 8 Panzerschiffe, 3 Flugzeug

- 523

-

26.11.1934

t r ä g e r , 18 K r e u z e r , 48 Z e r s t ö r e r , 24 U n t e r s e e b o o t e mit etwa 800 t, 48 U n t e r s e e b o o t e m i t 240 t. (Handbuch zur d e u t s c h e n f'.i 1 i t ä r g e s c h i c h t e 1648 - 1939. Bd. 4 / V I I , h ü n c h e n 1978, S. 414) Bis 1935 gab es die Kreuzer N ü r n b e r g , L e i p z i g , Köln, K ö n i g s b e r g (vgl. e b d . S. 422) In e i n e r S e e s c h l a c h t bei den F a l k l a n d i n s e l n am 8. D e z e m b e r 1914 wurde d a s d e u t s c h e Kreuzergeschwader durch einen englischen K r e u z e r v e r b a n d bis auf d e n k l e i n e n K r e u z e r " D r e s d e n " v e r s e n k t . Bei den V o r b e r e i t u n g e n zur Londoner F l o t t e n k o n f e r e n z im Juni 1 9 3 5 legte s i c h D e u t s c h l a n d auf die sog. 3 5 '/¿-Formel f e s t , n a c h d e r die d e u t s c h e Tarine 35 % der b r i t i s c h e n G e s a m t t o n n e g e n i c h t ü b e r s c h r e i t e n s o l l t e . Am 2 7 . N o v e m b e r 1934 m a c h t e Hitler in e i n e m G e s p r ä c h mit dem b r i t i s c h e n B o t s c h a f t e r H e n d e r s o n d i e s e n A n s p r u c h d e u t l i c h . G l e i c h z e i t i g bemühte sich die deutsche harine m i t e i n e m v e r s t ä r k t e m Ausbau d a r u m , e i n e n m ö g l i c h s t g r o ß e n " I s t - B e s t a n d " bei d e n k ü n f t i g e n V e r h a n d l u n g e n p r ä s e n t i e r e n zu k ö n n e n , (vgl. H a n d b u c h zur d e u t s c h e n K i l i t ä r g e s c h i c h t e 1648 1939, B d , 4 / V I I I , M ü n c h e n 1977, S. 4 5 5 f f ) . N a c h dem 1. W e l t k r i e g k o n n t e n uiegen der g e r i n g e n Anzahl K r i e g s s c h i f f a u f t r ä g e nur an die D e u t s c h e n Werke Kiel AG (DWK) und die R e i c h s m a r i n e w e r f t W i l h e l m s h a v e n v e r g e b e n w e r d e n . Ab 1934 a u c h w i e d e r an p r i v a t e G r o ß w e r f t e n . (vgl. e b d . S. 474) K l e i n e r Kreuzer " N ü r n b e r o " o l ü c k l i c h von S t a p e l g e l a u f e n In A n w e s e n h e i t d e s C h e f s der fiarineleitung, A d m i r a l D r . hc. R a e d e r , des R e i c h s s t a t t h a l t e r s v o n B a y e r n , G e n e r a l von Epp, des G a u l e i t e r s v o n F r a n k e n , J u l i u s S t r e i c h e r und a n d e r e r h e r v o r r a g e n d e r P e r s ö n l i c h k e i t e n lief heute m i t t a g auf d e n D e u t s c h e n W e r ken in Kiel e i n n e u e r k l e i n e r K r e u z e r d e r R e i c h s m a r i n e vom S t a p e l . Das S c h i f f wurde v o n der G a t t i n d e s in d e r F a l k l a n d S c h l a c h t g e f a l l e n e n K a p i t ä n s zur See von S c h ö n b e r g auf d e n N a m e n N ü r n b e r g g e t a u f t . Die T a u f r e d e h i e l t d e r O b e r b ü r g e r m e i s t e r von Nürnberg, Oberführer Liebel. K i e l e r Neueste N a c h r i c h t e n , N r . 287 v . 9. D e z e m b e r 1934, S. 1 s. a . Z S g . l O l / 6 / 9 7 / N r . 1632 v. 10. S e p t e m b e r 1935 Z S g . l O l / 4 / 1 9 3 / N r . 933 Es l i e g t eine U n i t e d - P r e s s - M e l d u n g

26. November v o r ü b e r Versuche

Z u c k e r s mit P o s t r a k e t e n . Diese M e l d u n g soll n i c h t

s. a . Z S g . 1 0 2 / 1 / 4 0

(3) v. 2 6 . N o v e m b e r

Gerhard

veröffentlicht

werden. 1934

Die Versuche f a n d e n s t a t t z w i s c h e n D o v e r und

1934

Calais.

26.11.1934

- 524 -

ZSg. 101/4/193/Nr. 934

26. November 1934

Ueber die Dreierverhandlungen in Rom soll weder positiv noch negativ Stellung genommen werden, weil die Entwicklung noch im Fluss ist. s. a. ZSg. 102/1/40 (2) v. 26. November 1934 ZSg. 101/4/202/Nr. 958 v. 3. Dezember 1934 Am 3. Dezember 1934 wurde durch den Dreier—AusschuG des Völker* bundes, der die Fragen der Saarabstimmung regeln sollte, eine Einigung erreicht über die von Deutschland aufzubringende Rückkaufsumme für die Saargruben, Eisenbahnen usw. (vgl. Keesing, 1757 Λ v. 3. Dezember 1934). Die Besprechungen des Dreier-Komitees VB (Ν. Α.), Nr. 332 v. 28. November 1934, S. 4 s. a. AOAP, Serie C, Bd. 111,2, Nr. 373

ZSg. 101/4/193/Nr. 935

26. November 1934

Auch für die Lokalredaktion. Einer Reihe von Zeitungen gehen Listen zu von Persönlichkeiten, die angeprangert werden sollen, weil sie für das Winterhilfswerk insbesondere zum Eintopf zu wenig gegeben haben. Die Reichsführung des Uinterhilfswerks untersucht gegenwärtig diese Angelegenheit und wird binnen kürzester Frist allgemeine Anweisungen Uber die Anprangerung einzelner besonders gravierender Fälle herausgehen lassen, s. a. ZSg. 102/1/42 (l) v. 26. November 1934 ZSg. 101/4/ieg/Nr. 927 v. 22. November 1934 Diese Idee wurde nicht realisiert, vielmehr wurden Listen derjenigen veröffentlicht, die gespendet hatten.

ZSg. 101/4/193/Nr. 936

26. November 1934

Die Vereinigten Staaten planen einen Schritt wegen der Diskriminierung von bestimmten Privatgläubigern durch Deutschland. Ueber diese Angelegenheiten sollen Berichts der Uashingtoner

- 525

26.11.1934

-

K o r r e s p o n d e n t e n nicht g e b r a c h t w e r d e n . Es f o l g t eine

amtliche

M e l d u n g und e i n D N B - K o m m e n t a r , d e r zur V e r ö f f e n t l i c h t u n g

frei

ist. s. a. ZSg. 102/1/41 v. 2 6 . N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 9 5 / N r . 941 v. 27. N o v e m b e r

1934

A m e r i k a n i s c h e Schuldennote an D e u t s c h l a n d Ein u n b e r e c h t i g t e r E i n s p r u c h H H N , Nr. 553 v . 27. November 1 9 3 4 , S. 1

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 9 3 / N r . 937

26. November

1934

In der nächsten Zeit f i n d e t in S a a r b r ü c k e n ein P r o z e s s vor dem Obersten Abstimmungsgericht

gegen den F ü h r e r r a t der

F r o n t s t a t t . D a es sich um eine w i c h t i g e

Deutschen

Angelegenheit

h a n d e l t , sollen alle Bericht aus S a a r b r ü c k e n gross

aufgemacht

werden. s. a. ZSg. 102/1/42 (2) v. 2 6 . N o v e m b e r 1934: Die deutsche Presse wurde auf d e n d e m n ä c h s t b e g i n n e n d e n groQen ProzeO gegen P i r r o , Röchling u s w . a u f m e r k s a m gem a c h t , für d e n sie sich besonders i n t e r e s s i e r e n m ü ß t e . Außerdem wurde g e b e t e n , daß Vertreter r e i c h s d e u t s c h e r Z e i t u n g e n , die als S o n d e r b e r i c h t e r s t a t t e r ins S a a r g e b i e t fahren, v o r h e r in N e u s t a d t an d e r H a a r d t sich m e l d e n mochten. D e r P r ä s i d e n t der S a a r - R e g i e r u n g s k o m m i s s i o n Knox hatte die U n t e r z e i c h n e r einer D e n k s c h r i f t der D e u t s c h e n F r o n t v e r k l a g t , w e i l sie Angriffe auf die K o m m i s s i o n e n t h i e l t . D e r P r o z e Q , der am 18. D e z e m b e r a n b e r a u m t w a r , wurde z u n ä c h s t v e r t a g t . Nach der S a a r a b s t i m m u n g wurde das V e r f a h r e n e i n g e s t e l l t . W a r u m V e r s c h i e b u n g des P r o z e s s e s oeoen die F ü h r e r der Der P r o z e ß der " b e l e i d i g t e n " E m i g r a n t e n V/B (Ν. Α.), Nr. 353 v. 19. D e z e m b e r 1934, S . 5 s. a. VB (Ν. Α . ) , Nr. 352 v. 18. D e z e m b e r 1934, S. 2

Saardeutschen?

- 526

26.11.1934

-

ZSg. l O l / 4 / 1 9 3 / N r . 938 fluch f ü r L o k a l r e d a k t i o n »

26. N o v e m b e r

1934

Vaterländische F r a u e n v e r e i n e

s c h i c k e n alle/mo g l i c h e n P r o s p e k t e und E i n l a d u n g e n zu in d e n e n für den " b e v o r s t e h e n d e n Krieg"

ver-

Versammlungen

Sicherungsmassnahmen,

hJäsche, A u s s t a t t u n g von T r a n s p o r t - und L a z a r e t t z ü g e n

ge-

s p r o c h e n w e r d e n s o l l e n . S e l b s t v e r s t ä n d l i c h ist nach dem l e i t e r g e s e t z ^ s c h o n eine W i e d e r g a b e

solcher

M e l d u n g e n der F r a u e n v e r e i n e u n m ö g l i c h , im ü b r i g e n natürlich

Schrift-

nachrichtlichen aber

unsinnig.

0., F a . , K. s. a. Z S g . 1 0 2 / 1 / 4 2 (4) v. 26. November 1534 ... "der U ä s c h e v o r r a t müsse v e r g r ö ß e r t w e r d e n , um bei A u s b r u c h e i n e s in Aussicht s t e h e n d e n K r i e g e s g e r ü s t e t zu sein" ... D e r Verband d e r d e u t s c h e n v a t e r l ä n d i s c h e n F r a u e n v e r e i n e v e r stand s i c h a l s H i l f s o r g a n i s a t i o n d e s Roten K r e u z e s . E r war nach dem Krieg 1870/71 in Berlin als " V a t e r l ä n d i s c h e r C e n t r a l F r a u e n v e r e i n unter dem Roten K r e u z " g e g r ü n d e t m o r d e n . Seine A u f g a b e n w a r e n lt. Satzung: 1. In F r i e d e n s z e i t e n ... a u ß e r o r d e n t l i c h e N o t s t ä n d e zu lindern, sou/ie für die F ö r d e r u n g und Hebung der K r a n k e n p f l e g e Sorge zu t r a g e n . 2. In K r i e g s z e i t e n an d e r F ü r s o r g e f ü r die im Felde V e r w u n d e t e n und K r a n k e n t e i l z u n e h m e n . . . (vgl. H a n d b u c h der F r a u e n b e w e g u n g , hrsg. v o n Helene Lange und G e r t r u d B ä u m e r , Bd. II, Berlin 1901, S. 22 f f . ) . ... Aus dem V a t e r l ä n d i s c h e n F r a u e n v e r e i n vom Roten Kreuz wurde 1934 der R e i c h s f r a u e n b u n d des D e u t s c h e n Roten Kreuzes g e b i l d e t , dem alle L a n d e s f r a u e n v e r e i n e v o m Roten Kreuz k o r p o r a t i v a n g e s c h l o s s e n sind. P f l i c h t a u f g a b e ist die U n t e r s t ü t z u n g des a m t lichen S a n i t ä t s w e s e n s ... die B e s c h a f f u n g von Wäsche und G e r ä t e n zur K r a n k e n p f l e g e ... D e r Große B r o c k h a u s , 15. Aufl. 1934 s. a. B. G r e v e n - A s c h o f f , Die b ü r g e r l i c h e F r a u e n b e w e g u n g D e u t s c h l a n d 1894 - 1933, G ö t t i n g e n 1981, S. 78

in

1) Nach § 1 4 , 2 sind die " S c h r i f t l e i t e r ... in S o n d e r h e i t v e r p f l i c h t e t , a u s d e n Z e i t u n g e n a l l e s f e r n z u h a l t e n , ... 2. w a s g e e i g n e t ist, die Kraft d e s D e u t s c h e n R e i c h e s n a c h a u ß e n o d e r im Innern, d e n G e m e i n s c h a f t s w i l l e n des d e u t s c h e n V o l k e s , die d e u t s c h e W e h r h a f t i g k e i t ... zu s c h w ä c h e n . "

- 527

26.11.1934

-

B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z

ν. 26.11.34

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 9 4 / N r . 939

26. N o v e m b e r

Es wird nochmals d a r a n e r i n n e r t , d a s s über eine N e u g r ü n d u n g einer d e u t s c h e n H a n d e l s k a m m e r Presse nichts e r m ä h n t w e r d e n

bevorstehende

in Stockholm in der

darf.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 9 2 / N r . 931 v. 24. N o v e m b e r ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 2 2 / W r . 998 v. 17. D e z e m b e r

ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 9 4 / N r . 940 Ueber

1934

1934 1934

26. N o v e m b e r

eine U n t e r r e d u n g des H e r r n von Papen m i t dem

1934

ungarischen

Aussenminister Gömbös gelegentlich eines Jagdaufenthalts nichts berichtet Gesehen: D . t

soll

werden.

Fa. K.

Hbg.

1.10

Uhr

Brsl. 1.10

"

Chmn. 1.20

"

s. a. ZSg. 102/1/40 (1) v . 26. N o v e m b e r 1934 Es wurde aber b e r i c h t e t ü b e r e i n Z u s a m m e n t r e f f e n des u n g a r i s c h e n M i n i s t e r p r ä s i d e n t e n mit dem: n e u e n ö s t e r r e i c h i s c h e n B u n d e s k a n z l e r a n l ä O l i c h eines J a g d a u f e n t h a l t e s in der S t e i e r m a r k , s. H H N , Nr. 551 v. 26. N o v e m b e r 1934, S. 1

ZSg. 102/1/42 (3)

26. N o v e m b e r

1934

OaQ bei der J a h r e s f e i e r v o n "Kraft durch F r e u n d e " m o r g e n

abend

bei d e r AEG Hitler e r s c h e i n e n und s p r e c h e n w e r d e , soll n a c h ü b l i c h e r G e w o h n h e i t e r s t b e r i c h t e t w e r d e n , w e n n es von 0 N B vorliegt.

26.11.1934

- 528

-

Heute s p r i c h t dar rührer Ü b e r t r a g u n g auf alle d e u t s c h e n Sender HHN, N r . 553 v. 27. November 1 9 3 4 , S. 1

ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 5

26. November

In der P r e s s e k o n f e r e n z wurde 9 0 U 0 h l zu d e n Prager

1934 Vorfällen

^

2)

a l s a u c h zu solchen im

flemelgebiet

k e i n e r l e i Zwang a u f z u e r l e g e n

' g e s a g t , daO sich die

Presse

brauche.

1) In e i n e m ErlaG des S c h u l m i n i s t e r s vom 20. November 1934 v e r l a n g t e die t s c h e c h i s c h e K a r l s - U n i v e r s i t ä t die H e r a u s g a b e der I n s i g n i e n , die vor der Teilung (1882) der g e m e i n s a m e n U n i v e r s i tät g e h ö r t e n . Die Übergabe e r f o l g t e am 2 6 . N o v e m b e r . G l e i c h z e i t i g kam es zu a n t i d e u t s c h e n K u n d g e b u n g e n u n d S t r a Q e n k r a u e l l e n . s. a . Der Präger Sturm HHN, Nr. 551 v . 26. November 1934, S. 1 Der Kampf im C a r o l i n u m Die H i n t e r g r ü n d e des Präger H o c h s c h u l k o n f l i k t s FZ, Nr. 603 V. 27. Nouember 1 9 3 4 , S. 1 Die n e u e n Insionlen Das S c h u l m i n i s t e r i u m hat die K u n s t g e u e r b e s c h u l e und die A k a d e m i e für b i l d e n d e Künste in Prag a u f g e f o r d e r t , E n t w ü r f e für die Ins i g n i e n der D e u t s c h e n Universität zu v e r f e r t i g e n . ... P r a g e r T a g e b l a t t , Nr. 10 v. 12. Januar 1935, S. 4 2) Ein d r i t t e r Schwarzsender im Plemelgebiet B e k a n n t l i c h uird in Ostpreußen u n d im Flemelgebiet der d e u t s c h e R u n d f u n k e m p f a n g durch l i t a u i s c h e S c h w a r z s e n d e r g e s t ö r t . Da der Sender Kouno auf Uelle 1935 infolge der S t ö r u n g e n d u r c h d e n vor e i n i g e n T a g e n a u f g e t a u c h t e n S c h w a r z s e n d e r , der s i c h " H u n k e - P u n k e " n a n n t e , ü b e r h a u p t nicht mehr e m p f a n g e n w e r d e n k o n n t e , ist er jetzt dazu ü b e r g e g a n g e n , a b w e c h s e l n d auf der U e l l e 1 9 3 5 und der Uelle 1955 zu s e n d e n . Seit d r e i T e g e n m e l det s i c h der Schwarzsender "Clunke-Punke" nicht m e h r . ... H H N , Nr. 551 v . 2 6 . November 1 9 3 4 , S. 1 s. a . G e r m a n i a , Nr. 32Θ v. 27. N o v e m b e r 1934, S. 3

27.11.1934

- 529 Bestellungen a. d. Pressekonferenz ν. 27.11.34 ZSg. 101/4/195/Nr. 941

27. November 1934

Soeben 1st die amerikanische Protestnote wegen der angeblichen Diskriminierung amerikanischer Privatgläubiger durch Deutschland an DNB gegangen zusammen mit einem amtlichen Kommentar. s. a. ZSg. 101/4/193/Nr. 936 v. 26. November 1934

Z3g. 101/4/195/Nr. 942

27. November 1934

Das Buch von Prof. Dr. Ualter-München über "Euthanasie" soll weder angekündigt noch besprochen werden. Es handelt sich um das Problem, ob man schwerkranke

Menschen von ihren Leiden

vorzeitig befreien soll, indem man ihnen ein schweres Gift eingibt. Die Auslandspresse behauptet, daO das nationalsozialistische Programm diese Notwendigkeit vorsehe. Das ist absolut unrichtig. Um alle Missverständisse zu vermeiden, soll aber das Buch nur von wissenschaftlichen

Zeitschriften

behandelt werden. s. a. ZSg. 101/3/17/Nr. 597 v. 14. Juli 1934 ZSg. 1Q2/1/40 (2) V. 27. November 1934: ... In der "Kölnischen Uolkszeitung" war dieser Tage die Besprechung eines Buches von Prof. li/alther-München "Die Euthanasie und d e Heiligkeit des Lebens". ... Kölnische Uolkszeitung (1860 - 1941): katholisch, konservativ, patriotisch, bis 1933 Zentrum-nahe. Kein Nachweis der Rezension· Franz UJalter, Die Euthanasie und die Heiligkeit des Lebens. Die Lebensvernichtung im Dienste der Medizin und der Eugenik nach christlicher und monistischer Ethik, München: Max Hueber 1935. Das Vorwort stammt aus dem September 1934. kalter war katholischer Theologieprofessor in München.

27./2B.11.1934

- 530 -

s. a. Κ. Nowak, Euthanasie und Sterilisierung Im "Dritten Reich'! Güttingen 1980. S. 126 u. 12Bff. 9. a. ZSg. 102/1/36 (4) v. 11. Dez. 1935 ZSg. 101/4/195/Nr. 943

27. November 1934

Oer belgische Gesandte bittet durch die Reichsregierung die Presse, keinesfalls die Diskussion Uber die näheren Umstände des Todes von König Albert uiederaufleben zu lassen. In Belgien ist ein Buch eines Herrn von Denberge erschienen, das den Tod König Alberts als Selbstmord hinstellt. Die Presse wird gebeten, entsprechend zu verfahren. Gesehen: Fa., 0 . , K.

Hbg.

12.50 Uhr

Brsl. 12.55

"

Chmn.

"

1.08

s. a. ZSg. 102/1/40 (1) v..27. November 1934: ... Ein Belgier van Stenbeerge habe nämlich ein Buch geschrieben, in dem er die Frage erörtert, ob der König nicht doch Selbstmord begangen habe. Van Stenbeerge verschicke auch AuszUge in deutscher, französischer und englischer Sprache an die Presse. Von diesen möge man ebensowenig wie von dem Buch Notiz nehmen. s. a. ZSg. 101/3/214/Nr. 491 (2.) V. 7. Mai 1934

Bestellungen a. d. Pressekonferenz ν. 28.11.34 ZSg. 101/4/196/Nr. 944

2Θ. November 1934

In d e n Abendblättern sollen noch keinerlei Meldungen oder Kommentare über die englische Unterhausdebatte

erscheinen.

- 531 Heute abend um 1/2 θ Uhr ist im Propagandaministerium

28.11.1934 eine

Pressekonferenz über diese ganze Frage. Wir ziehen daher unsere heute vormittag gegebene Meldung (sofern sie noch nicht erschienen ist) hiermit zurück, das Verbot bezieht sich also auch auf Meldungen von Or. Abshagen. Am Abend wird eine weitere Regelung dann von uns mitgeteilt werden. s. a. ZSg. 102/1/51 V. 29. November 1934: ...Das ganze Thema, das sei die Generallinie, müsse schnell abklingen. ZuieckmäQig und interessant wäre, wenn man die heutige "Times" und französische Blätterstimmen dem deutschen Publikum mitteilte. Sachlich wäre in den Glossen zu sagen, daß Balduin nicht von dem Hauptfaktor gesprochen habe, der die politische Entwicklung der letzten Jahre beeinfluQt habe, nämlich der Verweigerung der deutschen Gleichberechtigung. Karl-Heinz Abshagen (1895 ) uar nach ainem Jurastudium 1922 - 1939 Auslandskorrespondent deutscher Zeitungen in London, Amsterdam, Madrid, Lissabon und Tokio. 1943 - 1946 Reiseberichterstatter in China, der Mandschurei und Mongolei und Korea, ab 1951 wieder Korrespondent in London« Die englische Unterhausdebatte befaßte sich mit der Vorbereitung der Flottenkonferenz 1935 und damit verbunden mit der Fragen der deutschen Aufrüstung, s. a. ZSg. 101/4/193/Nr. 932 V. 26. November 1934 Die Unterhausdebatte über die Aufrüstung NZZ, Nr. 2144 v. 29. November 1934, 5. 1 NZZ, Nr. 2146 V. 29. November 1934, S. 2 Der Eindruck der Unterhausdebatte in Berlin Die Rede Baldwins wird dem deutschen Zeitunqsleser nur in Form eines vom Deutschen Nachrichtenbureau vèrfaOten Auszuges bekahnt, der je nach dem Ermessen der Redaktionen noch durch Streichungen zusammengeschmolzen ist. So lassen der "Völkische Beobachter" und andere Blätter die Stellen weg, in denen der britische Minister die Zahl der deutschen Militärflugzeuge auf 600 bis 1000 beziffert und auQerdem die Tatsache feststellt, daG Deutschland im Begriffe ist, sein langfristiges Dienstheer von 100 000 in ein kurzfristiges Friedensheer von 300 000 Mann umzuwandeln... NZZ, Nr. 2149 v. 30. November 1934, S. 1 s. a. NZZ, Nr. 2158 v. 1. Dezember 1934, S. 1

28./29.11.1934

- 532 -

Vor der englischen Rüstunosdebatte HH 28. November 1934 (A.A.). S. 1 HHN, Nr. 556 V. 29. November 1934 (ΙΊ.Α.), S. 1 (ab.) s. a. FZ, Nr. 609 v. 30. November 1934, S. 1 s. a. AOAP, Serle C, Bd. 111,2, Nr. 3S8

ZSg. 101/4/196/Nr. 945

2Θ. November 1934

Lieber die Anwesenheit des bekannten finnischen Generals ffiannerheim sollen nur DNB-Berichte gebracht werden. Gesehen: Fa., D., K.

Hbg.

1.05 Uhr

Brsl. 1.05

"

Chmn. 1.25

"

Carl Gustav von rHannerheim (1867 - 1951) trat 1887 in die russische Armee ein, seit 1918 Führer finnischer Einheiten gegen den Bolschewismus, 1933 Feldmarschall, 1939 - 1944 Oberbefehlshaber der finnischen Streitkräfte, 1944 - 1946 Staatspräsident, Schloß einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion, nach seinem Rücktritt zog er sich in die Schweiz zurück.

ONB Rundrufe vom 29. Nov. 34 ZSg. 101/4/197/Nr. 946

29. November 1934

Nur die-jenigen Zeitungen, die Uber eine Frankreichreise Rudolf Hess' etwas gebracht haben, werden gebeten, das Dementi des DNB Ausgabe 347 Seite 27 und die Meldung Nr. 50 F zu veröffentlichen, für die übrige Presse ist das Dementi verboten.

29./30.11.1934

- 533 -

s. a. ZSg. 101/4/198/Nr. 950 v. 30. November 1934 \1 Β (Ν. Α.), Nr. 334 v. 30. November 1934, S. 2 ((Dementi)) Pq. Hefl fährt nach Frankreich Auf Einladung der französischen Frontkämpfer NZ, Nr. 329 V. 29. November 1934, S. 1

ZSg. 101/4/197/Nr. 947

29. November 1934

lieber den Presseempfang im Deutschen Auslandsklub darf nichts berichtet werden. Gesehen: Fa., D., K.

Hbg.

9.15

Brsl. 7.50 Chmn. brfl. s. a. ZSg. 102/1/88 v. 9. November 1934 Bei einem Presseempfang des "Deutschen Auslands-Clubs n ,des früheren "Automobilclubs von Deutschland", gab der geschäftsführende Vizepräsident, Admiral a.D. von Gladisch, einen geschichtlichen Rückblick auf die Umwandlung des Klubs und die dadurch bedingten neuen Aufgaben und Ziele. Die Vorgeschichte der Umwandlung des Klubs nahm ihren Ausgang von einem Abkommen im Oktober 1933 zwischen dem damaligen Reichsführer der NSKK, Obergruppenführer Hühnlein, und dem Präsidenten des Al/0, Herzog Adolf-Friedrich zu Mecklenburg, nachdem alle automobilwirtschaftlichen Angelegenheiten des Klubs in den Deutschen Automobil-Club eingegliedert wurden. Das Archiv, November/Dezember 1934, S. 1398-1399

Bestellungen a. d. Pressekonferenz 30.11.34 ZSg. 101/4/198/Nr. 948

30. November 1934

Durch 0ΝΒ kommt eine Nachricht Uber die gute Fischausbeute in Nord- und Ostsee. Da der Fischpreis in der nächsten Zeit

30.11.1934

- 534 -

auf Grund des grossen Anfallens sich senken wird, soll diese Meldung In guter Aufmachung

herauskommen.

ZSg. 101/4/198/Nr. 949

30. November 1934

Ueber die Reise des türkischen Aussenministers Rüschtü Bey nach Berlin, über die wir bereits berichteten, soll nicht weiter berichtet werden. Es hat sich herausgestellt, dass entgegen den ersten Annahmen es sich um einen rein privaten Besuch handelt. Die Frau des türkischen Aussenministers ist in Berlin seit längerer Zeit in ärztlicher Behandlung und der Aussenminister besucht sie nunmehr. Es sollen infolgedessen iiieitere Nachrichten über diesen Besuch nicht mehr gebracht werden. Der türkische Außenminister 1934 hieß Terfik Rüstü, ab 1935, als jeder Türke einen Nachnahmen wählen muûte> führte er den Nachnamen Aras. Bey ist die türkische Anrede für "Herr". Was will Rüschtl Bey? HHN, Nr. 55B V. 30. November 1934, S. 2 Die Pariser Besprechungen Tltulescus und Tewflk Rüschtü Bays \IB IN. Α.), Nr. 333 v. 29. November 1934, 5. 3

ZSg. 101/4/198/Nr. 950

30. November 1934

Kombinationen über eine Reise Rudolf Hess' sollen nicht erscheinen. Das Uerbot, darüber zu berichten, ist zwar schon gestern ergangen, es wird aber noch einmal mit allem Nachdruck daran erinnert. Sollte Rudolf Hess in den nächsten Tagen nach Paris fahren, so wird er weder in seiner Eigenschaft als Stellvertreter des Führers noch als Reichsminister, sondern vielmehr als Frontkämpfer nach Paris reisen, lieber die ganze Angelegenheit soll nichts berichtet werden. Gesehen: Fa., D., K.

Hbg.

1.10 Uhr

Brsl. 1.05

"

Chmn. 7.30 m. 1./12.

30.11.193«

- 535 -

s. a. ZSg. lOl/4/197/Nr. 946 v. 29. November 1934 s, a. Deutsche und französische Frontkämpfer sprechen sich aus HHN, Nr. 559 v. 30. November 1934, S. 1

ZSg. 101/4/199/Nr. 951

30. November 1934

DNB-Rundruf vom 30.11.34 Die Meldung des NDZ Uber eine Mitteilung des Reichspropagandaministeriums an den Reichsverband des Deutschen Gaststättengewerbes darf von der deutschen Presse nicht übernommen werden, da die Angelegenheit noch nicht geklärt ist. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 10.10 Uhr Brsl. 1.15 Chmn. 7.30 früh 1.12.

NDZ: Nachrichtenbüro deutscher Zeitungsverleger GmbH. 1919 unter dem Namen Nachrichtenbüro des Vereins Deutscher Zeitungsverleger (1/DZ) gegründet, uurde umbenannt,nachdem 1933 der Verein in den Reichsverband der deutschen Zeitungsverleger umgewandelt worden war. Es wurde im Spätsommer 1944 verboten und danach liefen seine Dienste mit dem Zeichen EDZ (Ergänzungsdienst deutscher Zeitungen) als DNB-Dienste weiter, (vgl. H. Höhne, Die Geschichte der Nachricht und ihrer Verbreiter, BadenBaden 1977 (Report Uber Nachrichtenagenturen. 2 ), S. 117)

30.11.1934 ZSg. 102/1/87

536 30. November 1934

(Ellig): Im Propagandaministerium war eben eine Pressekonferenz zu dem "Tag der nationalen Solidarität". Es wurde hier gesagt, daQ die Landesstellen heute schon zu einem früheren Zeitpunkt die örtlichen Redaktionen in Kenntnis gesetzt hätten, daQ erstens eine DNB-Pleldung, die von der Beteiligung der Reichskulturkammer usw. an der Sammlung am Θ. Dezember

spricht,

morgen in den Zeitungen gut aufgemacht auf der ersten Seite stehen soll und daQ zweitens gleichzeitig dazu von den Redaktionen etwas - man sagte ein Leitartikel - geschrieben werden soll. Haben Sie die DNB-Meldung und sind Sie im übrigen von der Landesstelle unterrichtet worden? Schreiben Sie vielleicht zu der DNB-Pieldung eine kurze Glosse? Im übrigen uurde gebeten, die Presse, deren Vertreter ja auch bei den Sammlungen am 8. Dezember da tsi seien, möge in den nächsten acht Tagen sehr aktiv und steigernd sich für diese Aktion einsetzen. s. a. ZSg. 101/4/189/Nr. 927 v. 22. November 1934 ZSg. 101/4/209/Nr. 966 v. 7. Dezember 1934 "Tao der nationalen Solidarität" Neue groQe Aktion des Winterhilfswerkes am 8. Dezember HHN, Nr. 560 v. 1. Dezember 1934, S. 1

- 537 -

1.12.1934

B e s t e l l u n g e n a. d . P r e s s e k o n f e r e n z υ .

1.12.34

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 0 / N r . 952 Ueber

1. D e z e m b e r

die A m t s e n t h e b u n g d e s l/orsitzenden der

deutschen

F i s c h e r e i w i r t s c h a f t G i e s e , der g l e i c h z e i t i g d e r im R e i c h s n ä h r s t a n d ( i s t ) ,

soll z u n ä c h s t n i c h t s

1934

Fischreferent

gebracht

w e r d e n , s o n d e r n die amtliche DNB-f'ieldung a b g e w a r t e t

werden.

s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 9 (3) ν. (1. D e z e m b e r 1934) Die A n w e i s u n g e n ZSg. 102/1/49 (l) - (3) sind im Original dem D a t u m d e s 24. N o v e m b e r 1934 e i n g e o r d n e t .

unter

vgl. a. f'lax D r e w s , Die deutsche F i s c h w i r t s c h a f t im A u f b a u . In: Idi rt schaf t s d i e n s t , N. F., 19. J g . ( 1 9 3 4 ) , H . 43 v. 2 6 . O k t o b e r 1934, S. 1 4 5 9 - 1 4 6 1 : Auf dem e r s t e n d e u t s c h e n R e i c h s Fischuiirtschaftstag in S t r a l s u n d h a t der B e a u f t r a g t e für das gesamte F i s c h e r e i w e s e n im R e i c h s n ä h r s t a n d , R e i c h s a b t e i l u n g s leiter A. R. G i e s e , e i n e n Ü b e r b l i c k über d e n Stand der d e u t s c h e n F i s c h w i r t s c h a f t g e g e b e n . . . H i e r ist d u r c h die F e s t s e t z u n g von P r e i s e n und P r e i s s p a n n e n z w e i f e l l o s der Z u s a m m e n b r u c h vieler B e t r i e b e v e r h i n d e r t w o r d e n . ... Oer P r e i s k o m m i s s a r hat die P r e i s b i n d u n g für die E r z e u g n i s s e der d e u t s c h e n F i s c h i n d u s t r i e , die d e r m e n s c h l i c h e n E r n ä h r u n g d i e n e n , a u f g e h o b e n und d a m i t e r s t m a l i g in die P r e i s r e g e l u n g der Ernährungswirtschaft eingegriffen. U i r t s c h a f t s d i e n s t , N. F., 19. Jg. (1934), Η. 4Θ v. 30. N o v e m b e r 1934, S. 1626 s . a . ZSg. 1 G 2 / 1 / 4 0 (6) v. 3. April 1935 ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 0 / N r . 953

1. D e z e m b e r

Im S a a r g e b i e t hat s i c h eine c h r i s t l i c h s o z i a l e

1934

Gemeinschaft

aus n a z i f e i n d l i c h e n K a t h o l i k e n g e b i l d e t , lieber die

Konsti-

t u i e r u n g d i e s e r G e m e i n s c h a f t und ihre T ä t i g k e i t soll veröffentlicht

werden.

G e s e h e n : 0 . , Fa., K.

Hbg.

1.10

Uhr

Brsl. 1.15

"

C h m n . 1.15

"

nichts

1.12.1934

53B

s. a. ZSg. ZSg 1 0 1 / 4 / 2 0 1 / N r . 954 v. 3. Dezember 1934 ZSg. 102/1/49 (1) v. (1. D e z e m b e r 1934) s. . ZSg. l Q l / 5 / 1 7 / N r . 1D47 v . 2 1 . Januar 1935

ZSg. 102/1/49

(2)

o.

(l. D e z e m b e r

ftit R ü c k s i c h t auf die m o r g i g e T a g u n g der

1934)

Burschenschaftler

wurde noch e i n m a l d a r a n e r i n n e r t , daG in die T a g e s p r e s s e ü b e r die p o l e m i s c h e

Auseinandersetzung

ü b e r die Frage K a m e r a d s c h a f t s h a u s

unter dan

k o m m e n soll, b e r i c h t e t

könne dagegen n a t ü r l i c h über V e r s a m m l u n g e n , die fällt unter das

werden

Derichsweiler

w ä h r e n d seiner Rundreise d u r c h D e u t s c h l a n d a b h a l t e . Die T a g u n g der B u r s c h e n s c h a f t e n

nicht(s)

Korporationen

morgige

Verbot.

s. a. ZSg. 102/1/49 (3) v. 6. N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 1 5 / Ν Γ . 7 5 0 v. 2 0 . S e p t e m b e r

1934

A l b e r t D e r i c h s w e i l e r (1909 )August 1934 R e i c h s a m t s l e i t e r des N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n D e u t s c h e n S t u d e n t e n b u n d e s (NSDStB) bis N o v e m b e r 1 9 3 6 , d a n a c h A u f g a b e n bei der D e u t s c h e n A r b e i t s f r o n t (DAF), ab F e b r u a r 193Θ Leiter des A r b e i t s g e b i e t e s I d e s G e s c h ä f t s f ü h r e r s d e r DAF» s. a . A. D e r i c h s w e i l e r , Die r e c h t s g e s c h i c h t l i c h e E n t w i c k l u n g des d e u t s c h e n S t u d e n t e n t u m s von s e i n e n A n f ä n g e n bis zur G e g e n w a r t , jur. D i s s . M ü n s t e r 1938, S. 84 ff. Zur S i t u a t i o n der K o r p o r a t i o n e n Ende 1934 v g l . H. B o h r m a n n , S t r u k t u r w a n d e l der d e u t s c h e n S t u d e n t e n p r e s s e , M ü n c h e n 1975, S. 103 ff. u. A. F a u s t , Der N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e D e u t s c h e S t u d e n t e n b u n d , Bd. 2, D ü s s e l d o r f 1973, S. 130 ff. Im Januar 1935 wurde die G e m e i n s c h a f t S t u d e n t i s c h e r ( G S t V ) g e g r ü n d e t , die unter d e m Schutz des C h e f s der Heinrich Lammers, verschiedene Korporationsverbände faßte.

Verbände Reichskanzlei, zusammen-

- 539

-

1.12.1934

K u n d g e b u n g der D e u t s c h e n S t u d e n t e n s c h a f t ·.. Ü b e r t r a g u n g des D i e s a c a d e m i c u s zu Berlin auf s ä m t l i c h e n d e u t s c h e n S e n d e r n . Beginn d e r Feier 11.2D Uhr in d e r N e u e n A u l a d e r Berliner Univ/ersität. E i n g a n g s l i e d "Burschen h e r a u s ! " S p r e c h c h o r . 11.30 Uhr R u n d f u n k ü b e r t r a g u n g : 1. Rede d e s R e k t o r s d e r U n i v e r s i t ä t Berlin, 2. Rede d e s R e i c h s f ü h r e r s d e r D e u t s c h e n S t u d e n t e n s c h a f t A n d r e a s F e i c k e r t , 3. D e u t s c h l a n d l i e d , 4. H o r s t W e s s e l - L i e d . An d e r F e i e r n e h m e n sämtliche Rektoren D e u t s c h l a n d s t e i l . S c h l u G der Feier 12 Uhr. G e r m a n i a , Nr, 332 v. 1. D e z e m b e r 1934, S. 9 s. a. G e r m a n i a , Nr. 334 v. 2 . D e z e m b e r 1934, S. 3

ZSg. 1 0 2 / 1 / 6 5 (1)

1. D e z e m b e r

Zu Ihrer Orientierung k u r z d a s uas m a n in d e r

1934

Pressekonferenz

zu L a v a i s Rede s a g t : Sie sei ä h n l i c h zu b e h a n d e l n wie die B a l d u i n s . Sie sei s y m p t o m a t i s c h für d i e f r a n z ö s i s c h e p o l i t i k . B e m e r k e n s w e r t sei e i n F o r t s c h r i t t am Ton

Außen-

gegenüber

d e n R e d e n von B a r t h o u . Aber g e b l i e b è n sei die S t a r r h e i t französischen Abrüstungskonzeption. Wenn Revision nach Lavaiscfen F r i e d e n s t ö r e , w a r u m s p r e c h e er d a n n n i c h t f r i e d l i c h e r E v o l u t i o n ? W o b l e i b t die E r f ü l l u n g der

der Meinung

von

Abrüstungs-

v e r p f l i c h t u n g e n des A r t i k e l 8 d e r V ö l k e r b u n d s a t z u n g ?

Wenn

Laval multilaterale

halte,

Verträge für d a s e i n z i g richtige

so k ö n n e m a n e n t g e g n e n , daQ die F r a g e der m u l t i l a t e r a l e n bilateralen

Verträge eine D o k t o r f r a g e

allein nicht entscheiden

sei, die Herr

oder

Laval

könne.

S t a n l e y Balduin (1867 - 1 9 4 7 ) , A b g e o r d n e t e r seit 1908, 1921 H a n d e l s m i n i s t e r , 1922 S c h a t z k a n z l e r , seit 1923 k o n s e r v a t i v e r P a r t e i f ü h r e r , Mai 1923 - J a n u a r 1924 und N o v e m b e r 1924 - Juni 1 9 2 9 , Juni 1935 - Mai 1939 M i n i s t e r p r ä s i d e n t , 1931 L o r d p r ä s i d e n t im K o a l i t i o n s k a b i n e t t M a c D o n a l d . s. a. Z S g . 1 0 1 / 4 / 1 9 6 / N r . 944 v. 2 8 . N o v e m b e r 1934

1./3.12.1934

- 540 -

Laval f o r d e r t " T a t e n " von Hitler HHN, N r . 560 v. 1. Dezember 1934, S. 1

ZSg. 1 0 2 / 1 / 6 5 (2)

1. Dezember

Zu der jetzt e r f o l g t e n m i l i t ä r i s c h e n E n t s c h e i d u n g

1934

zwischen

B o l i v i e n und P a r a g u a y wurde gebeten, für keine d e r P a r t e i e n S t e l l u n g zu n e h m e n . Ab dem 1, N o v e m b e r 1934 gab es ein i n t e r n a t i o n a l e s A b k o m m e n , nach' d e m es v e r b o t e n war, an Bolivien und P a r a g u a y , die sich in m i l i t ä r i s c h e n G r e n z l a n d a u s e i n a n d e r s e t z u n g e n befanden, W a f f e n zu liefern. Ende N o v e m b e r regte die V ö l k e r b u n d v e r s a m m l u n g eine F r i e d e n s k o n f e r e n z z u r B e e n d i g u n g des Krieges an. B o l i v i e n wollte, im G e g e n s a t z zu P a r a g u a y , auf den Vorschlag e i n g e h e n . E r s t im März 1 9 3 5 k a m e s zu einer Vermittlung (vgl. E g e l h a a f (1934), S. 325 f.) S ü d a m e r i k a s S i e b e n j ä h r i g e r Krieg G e w a l t s a m e s Ende d e s C h a c o ^ K o n f l i k t e s ? HHN, N r . 562 v. 2. Dezember 1934, S. 3

B e s t e l l u n g e n a. d. P r e s s e k o n f e r e n z ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 1 / N r . 954

vom

3.12.34 3. D e z e m b e r

1934

DNB g i b t heute n a c h m i t t a g eine M i t t e i l u n g ü b e r die

Gründung

e i n e s d e u t s c h e n V o l k s b u n d e s für c h r i s t l i c h - s o z i a l e

Gemeinschaft

im S a a r g e b i e t h e r a u s . Die Meldung soll v o r l ä u f i g

nicht

3.12.1934

- 541 -

k o m m e n t i e r t w e r d e n ; l e d i g l i c h in d e n U e b e r s c h r i f t e n soll zum Ausdruck k o m m e n , d a s s es sich um e i n e n h o f f n u n g s l o s e n Versuch dieser Kreise h a n d e l t . Hinter der

G e m e i n s c h a f t s t e h e n Kuhnen, Imbusch und der von S a a r b r ü c k e n

letzten

christlich-sozialen Reichsbahnpräsident

Miclaus.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 0 / N r . 953 v. 1. D e z e m b e r 1934 ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 1 (2) v. 3. Dezember 1934: ... l/or allem sollen nicht die Namen der h a u p t b e t e i l i g t e n ... g e n a n n t w e r d e n , es genüge, wenn ... der C h e f r e d a k t e u r d e r "Neuen Saarpost", H o f f m a n n , e r w ä h n t w e r d e . E b e n s o soll m a n n i c h t sagen, daß e i n i g e Geistliche bei der Gründung m i t g e w i r k t hätten. In d e n Ü b e r s c h r i f t e n könnte sich ja eine gewisse Kritik bemerkbar m a c h e n , z. ß. v e r zweifelte Versuche von Separatisten, die p r a k t i s c h e p o l i t i s c h e Bedeutung d e r A n g e l e g e n h e i t sei nicht sehr groß. Fritz Kuhnen (1897 - 1 9 4 7 ) , a b 1900 G e w e r k v e r e i n c h r i s t l i c h e r B e r g a r b e i t e r D e u t s c h l a n d s , Z e n t r u m , z u n ä c h s t für die R ü c k gliederung d e s S a a r l a n d e s , d a n n s c h ä r f s t e r G e g n e r . G r ü n d u n g s m i t g l i e d des "l/olksbundes für c h r i s t l i c h - s o z i a l e G e m e i n s c h a f t " . Am IB. F e b r u a r 1935 e m i g r i e r t e er nach L u x e m b u r g . H e i n r i c h Imbusch (1B7B - 1945), seit 1919 V o r s i t z e n d e r des G e w e r k v e r e i n s c h r i s t l i c h e r B e r g a r b e i t e r ; KdR ( Z e n t r u m ) , emigrierte 1933 ins S a a r g e b i e t , 1 9 3 5 nach L u x e m b u r g , 1940 nach B e l g i e n . 1942 - 1945 hielt er sich illegal in E s s e n a u f . A u g u s t N i c k l a u s (1885 - 1937), studierte R e c h t s w i s s e n s c h a f t e n in M ü n c h e n und S t r a ß b U r g . 1920 a l s d e u t s c h e r B e a m t e r zur D i e n s t l e i s t u n g bei der D i r e k t i o n d e r S a a r b a h n e n b e u r l a u b t , 1930 P r ä s i d e n t d e r E i s e n b a h n d i r e k t i o n d e s S a a r l a n d e s . Nach d e r Rückg l i e d e r u n g a u s p o l i t i s c h e n G r ü n d e n 1935 in d e n R u h e s t a n d v e r s e t z t . E m i g r a t i o n nach L u x e m b u r g . Johannes Hoffmann (1090 - 1967), t h e o l o g i s c h e A u s b i l d u n g , Z e n t r u m s m i t g l i e d , ab 1920 Journalist beim Scharl-Verlag/Beirlin, ab 1929 C h e f r e d a k t e u r dar " S a a r b r ü c k e r L a n d a s z e i t u n g " . Auf Druck der R e i c h s r a g i e r u n g e n t l a s s e n . Juni 1934 Gründer und Leiter der "Nauen S a a r p o s t " . Nach der A b s t i m m u n g im Januar 1935 nach Lothringen, L u x e m b u r g a u s g e w a n d e r t , ab K r i e g s a n f a n g im d e u t s c h s p r a c h i g e n D i e n s t des f r a n z ö s i s c h e n R u n d f u n k s , 1940 F l u c h t nach B r a s i l i e n , 1945 Rückkehr nach D e u t s c h l a n d , 1947 - 1955 M i n i s t e r p r ä s i d e n t im S a a r l a n d . Die c h r i s t l i c h e n G a u a r k s c h a f t e n s e t z t e n sich für den Erhalt des status quo e i n . s. d a z u D. PI. S c h n e i d e r , Saarpolitik und E x i l . In: VjhZ, 25. Jg. (1977), H. 4, S. 494 f., F. J a c o b y , Die n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e

3.12.1934

- 542

-

H e r r s c h a f t s ü b a r n a h m e a n dar Saar, S a a r b r ü c k e n 1973, S. 126, s. a u c h : Γ·!. Z e n n e r , Parteien und Politik im S a a r g e b i e t u n t e r d e m V ö l k e r b u n d s r e g i m e 1920 - 1 9 3 5 . S a a r b r ü c k e n 1966, S. 309 f . t P . yon zur f ü h l e n , "Schlagt Hitler an der S a a r ! " , Gönn 1 9 7 9 , S. 132 f f . A u s s i c h t s l o s e r t/ersuch d e r S e p a r a t i s t e n Die d e u t s c h e n K a t h o l i k e n an der S a a r lassen sich n i c h t HHN, N r . 564 v. 4 . D e z e m b e r 1934, S. 1

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 1 / N r . 955

3. D e z e m b e r

einfangen

1934

Ueber e i n e n Zuiischenfall am k o m m u n i s t i s c h e n V e r e i n s h a u s

in

S a a r b r ü c k e n soll v o r l ä u f i g nicht b e r i c h t e t w e r d e n , d a nähere E i n z e l h e i t e n noch n i c h t

vorliegen.

s. a. Z S g . 1 0 2 / 1 / 3 1 (3) v. 3. D e z e m b e r

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 1 / N r . 956

1934

3. D e z e m b e r

Die Rede des S t a a t s s e k r e t ä r s Funk in K ö n i g s b e r g soll a l l e n U m s t ä n d e n v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n , in guter

1934 unter

Aufmachung.

125 Jahre K ö n i q s b e r q e r O p e r n h a u s ... Am Abend s p r a c h im Opernhaus, im Laufe d e r A u f f ü h r u n g d e r M e i s t e r s i n g e r , Staatssekrfetär F u n k . ... ging d a n n auf die A u f g a b e n d e r K u n s t im n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e n Staate e i n . Die P f l e g e d e r K u n s t sei jetzt zu e i n e r S t a a t s a u f g ä b e im h ö c h s t e n und e d e l s t e n Sinne g e w o r d e n . ... VB (Ν. Α.), N r . 338 v . 4 . D e z e m b e r 1934, S. 6 M a s ist T e n d e n z k u n s t ? S t a a t s s e k r e t ä r Funk bei der E r ö f f n u n g der K ö n i g s b e r g e r T h e a t e r festuoche ... D e r R e d n e r ((Funk)) v e r g l i c h d a n n d e n h e r o i s c h e n L e b e n s k a m p f üJagners m i t dem h e l d e n h a f t e n Ringen H i t l e r s . . . G e r m a n i a , N r . 334 v. 3. Dezember 1 9 3 4 , S. 2 s. a. DAZ (R. Α . ) , N r . 563/564 v. 4. D e z e m b e r 1934, S. 4

3.12.1934

- 543 -

ZSg. 101/4/201/Nr. 957

3. Dezember 1934

Reichsernährungsminister Darri spricht am 5. und 6. in Kiel vor d e · Offizierkorps der Harine. Es liegt eine Sperrfrist dieser Rede für 6.12. abends bezw. 7.12. morgens vor. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 12.58 Uhr Brsl.12.58

"

Chmn. 1.4D

"

Auf Einladung der Reichsmarineleitung wird Reichsminister Darri am 4. Dezember in Uilhelmshaven und am 6. Dezember in Kiel vor dem Offizierskorps der Nord- und Ostseestation über die Grundsätze nationalsozialistischer Agrarpolitik sprechen. HHN, Nr. 564 v. 4. Dezember 1934, S. 2 Darri vor der Marine Durch Nahrungsfreiheit zur AuQenhandelsfreiheit Germania, Nr. 33Θ v. 7. Dezember 1934, S. 2 s. a. "Neue Weltwirtschaft" Darri spricht vor Seeoffizieren FZ, Nr. 622 v. 7. Dezember 1934, 5. 2

ZSg. 101/4/202/Nr. 958

3. Dezember 1934

DNB-Rundruf vom 3.12.34 Lieber die Vereinbarung betreffend Saar in Rom darf nur das DNB-flaterial verwendet und kommentiert werden, Meldungen der eigenen Ausländskorrespondenten dürfen nicht gebracht werden, soweit sie in ihren l*laterialangaben über das DNB-Naterial hinausgehen. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg.

9.15

Brsl. 8.57 Chmn. brfl.

- 544

3.12.1934

-

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 9 3 / N r . 934 v . 26. N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 1 (1) v. 3. D e z e m b e r 1934: In den W i r t s c h a f t s v e r h a n d l u n g e n ü b e r die Saar sei, wie in der P r e s s e k o n f e r e n z g e s a g t w u r d e , in Rom p r i n z i p i e l l eine E i n i g u n g e r z i e l t m o r d e n . W e n n a l l e r d i n g s H a v a s beh a u p t e , die U n t e r z e i c h n u n g sei schon e r f o l g t , so sei d a s n o c h v e r f r ü h t . W i r k ö n n t e n u n s d a r ü b e r f r e u e n , wie die V e r h a n d l u n g e n a u s g e g a n g e n s e i e n und m ö g e n es unter den a u g e n b l i c k l i c h e n Umständen v e r m e i d e n , F l a n d i n oder Laval in den k o m m e n d e n Zeiten b e s o n d e i s a n z u g r e i f e n oder a u c h b e s o n d e r s h e r a u s z u s t r e i c h e n . Ü b e r den Inhalt der r ö m i s c h e n A b m a c h u n g e n m e r d e v i e l l e i c h t m o r g e n oder ü b e r m o r g e n etiuas bekannt w e r d e n . M a n könne d a n n ruhig in den V o r d e r g r u n d der Behandlung die Punkte r ü c k e n , die b e s o n d e r s s c h w i e r i g g e w e s e n seien. s. a . ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 5 (1) v. 4. D e z e m b e r

1934

E i n i g u n g ü b e r die Saarfraqe / A b s c h l u g d e r U e r h a n d l u n q e n H H N , N r , 563 v. 3 . D e z e m b e r 1934, S. 1 s. a. H H N , N r . 564 v. 4. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 1

in Rom

s. a. A D A P , Serie C, Bd. 111,2, Nr. 373

ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 0

(1)

Kapitalerhöhung K o m m e n t a r und

3. D e z e m b e r

1934

Rheinmetall k a n n g e b r a c h t w e r d e n , jedoch

ohne

Motivierung.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 8 6 / N r . 921 v . 17. N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 9 / N r . 808 v. 5. O k t o b e r 1934 Der Rheinmetall-AbschluQ W i e d e r 6 % D i v i d e n d e n aus 1,31 (1,30) W i l l . RM H H N , N r . 563 v. 3 . D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 1

ZSg. 102/1/30

(2)

Reingewinn

3. D e z e m b e r 1934

Ü b e r E i s e n e r z k a n n m i t einigem Takt g e s c h r i e b e n w e r d e n , soll n i c h t bei d e r Behandlung n e u e r F u n d g r u b e n d a v o n

jedoch

gesprochen

w e r d e n , daß d a d u r c h große U m s t e l l u n g e n m ö g l i c h sein w ü r d e n .

3.12.1934

545

ZSg. 102/1/30 (3)

3. Dezember 1934

In der Pressekonferenz wurde gesagt, daG in den letzten Tagen in Zeitungen und Zeitschriften eine Art der

Berichterstattung

über Getreidemärkte aufgefallen sei, die den tatsächlichen Verhältnissen nicht gerecht uerde und in einigen Fällen bis hart an die Grenze der Staatsinteressen gegangen sei. Wenn verschiedene Clühlen gegen Ende des Monats nicht soviel Getreide angeliefert erhalten hätten, wie sie verarbeiten könnten, so sei das eine normale Erscheinung vor der Festsetzung neuer Festpreise. Die Zeitungen sollten die endgültigen

Ernteschätzungen

nicht unbeachtet lassen und auch die am So((inabencQ) herausgegebene Veröffentlichung über Ausgleichsabgabe. s. a. ZSg. 101/4/131/Nr. 863 v. 27. Oktober 1934 ZSg. 102/1/50 (2) v. 6. November 1934 Neuregelung der Ausoleichsaboabensätze bei Getreidekäufen der Mühlen HHN, Nr. 563 V. 3. Dezem ter 1934, S. 11 Unverändert ruhioe Getreidemärkte HHP·!, Nr. 565 v. 4. Dezember 1934, S. 10

ZSg. 102/1/31 (4)

3. Dezember 1934

In der Abrüstungsfrage möge man jetzt vielleicht noch, stärker als bisher den deutschen Gleichberechtigungsstandpunkt hervorkehren. s. a. ZSg. lOl/4/193/Nr. 932 v. 26. November 1934 ZSg. 102/1/65 (1) v. 1. Dezember 1934

wieder

4.12.1934

- 546 -

ZSg. 101/4/203/Nr. 959

4. Dezember 1934

Bestellungen e. d. Pressekonferenz v. 4.12.34 Streno vertraulich! Ueber einen Kredit, den die Bank von England der Reichsbank gewährt, soll vorläufig nichts berichtet werden. Sowie die amtliche Mitteilung der Bank von England vorliegt, uird das DNB eine gleichartige Keldung herausgehen lassen. Vertraulich können mir mitteilen, daß es sich um einen Kredit von 750 000 Pfund handelt = 8 bis 9 l»!ill. Mark. Dieser Kredit ist nicht wegen seines Umfanges, sondern wegen seiner grundsätzlichen Bedeutung von Wichtigkeit. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg.

1.10 Uhr

Brsl. 1.10

"

Chmn. 1.58

"

s. a. ZSg. 101/4/204 v. 4. Dezember 1934 Bank von England an Reichsbank Zwölfmonatskredit von Lst. 750 000 zur Tilgung von Handelsschulden FZ, Nr. 622 V. 7. Dezember 1934, S. 4

ZSg. 101/4/204

4. Dezember 1934

Bestellung für die politischen und Handelsschriftleitungen. Mit dem Pfundkredit der Bank von England hat es, wie ich von der Reichsbank höre, folgendes auf sich: Der Kredit, der ja mit 9 dill. RM. nicht sehr bedeutend ist, hat speziell den Zbteck, die Abzahlung der alten Handelsschulden der deutschen Wirtschaft gegenüber England zu erleichtern. Er liegt also in der Linie des deutsch-englischen

Zahlungsabkommens,

das zugleich einen besonderen Modus fUr die Rückzahlung der rückständigen Uarenschulden vorsah. Der Kredit erhält insofern einen höheren Sinn, als er durch seine besondere Zweckbe-

- 547 -

4.12.1934

Stimmung gleichzeitig dazu beiträgt, den Handel mit England ganz allgemein zu erleichtern und zu vertiefen. Bei dieser Gelegenheit wurde mir gesagt, dass sich das Geschäft mit England auf Grund des neuen Abkommens überhaupt recht gut anlässt. Es besteht durchaus die Möglichkeit, dass eines Tages die Bank von England auch Rohstoffkredite anbietet, v/on denen wir natürlich gerne Gebrauch machen würden, sofern uns die Möglichkeit gegeben uird, solche Kredite im li/ege der Ausfuhr relativ schnell wieder zu tilgen. Im übrigen hörte ich, dass die Baumwollverhandlungen in Amerika jetzt recht günstig stehen und dass die Neigung in den Vereinigten Staaten, mit ¡Deutschland Gegenseitigkeitsgeschäfte

abzuschliessen, in

letzter Zeit merklich gewachsen ist. gez. Dr. Falk. D., Fa., K. s. a. ZSg. 101/4/203/Nr. 959 v. 4. Dezember 1934 ZSg. 101/4/211/Nr. 972 v. 10. Dezember 1934

ZSg. 101/4/205/Nr. 960

4. Dezember 1934

Bestellung a. d. Propagandaministerium v. 4.12.34 Heute kommt noch durch DNB eine Meldung über die Niederlegung sämtlicher Aemter durch Staatsrat Furtwängler. Diese Meldung kann, aber nicht in allzu grosser Aufmachung gebracht werden. Kommentare, gleichgültig ob positiv oder negativ sind verboten, ebenso jede weitere Erörterung des Falles Hindemith. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg.

9.15 Uhr

Brsl. B.45 Chmn. brfl.

"

4.12.1934

- 54a -

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 6 / N r . 961 v . 5. Dezember 1934 ZSg. 1 0 2 / 1 / 5 1 (3) v. 26. Februer 1935 ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 2 v . 6.Dezember 1934: Sie h a b e n v i e l l e i c h t gesehen, daG im " V ö l k i s c h e n Beo b a c h t e r " heute Rosenberg zum Fall F u r t w ä n g l e r - H i n d e mith s c h r e i b t . Auf Anfrage wurde uns a u s d r ü c k l i c h im P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m gesagt, daG d a m i t die D i s k u s s i o n für die Presse keineswegs e r ö f f n e t sei, es handle sich s o z u s a g e n um eine Aussprache unter vier Augen zwischen Rosenberg und Furtuiängler. Unter diesen Umständen werden wir den A r t i k e l Rosenbergs nicht z i t i e r e n und bitten auch Sie im E i n v e r n e h m e n mit Dr. Kircher nichts d a r ü b e r zu geben. D r . G o e b b e l s wird in seiner Rede heute auf der J a h r e s t a g u n g d e r Reichskulturkammer ohne N a m e n s n e n n u n g auf Furtuiängler eingehen. Auch das sei, wie das Propa— g a n d a m i n i s t e r i u m sagt, kein AnlaG, die D i s k u s s i o n a u f z u nehmen. Die amtliche preußische Pressestelle hat heute gebeten, u n t e r keinen Umständen in die deutsche Presse die W i e n e r M e l d u n g zu übernehmen, daß m i t Clemens Krauss v e r h a n d e l t uierde, es soll(en) ü b e r h a u p t keine Erörterunge über die W i e d e r b e s e t z u n g der Stellen F u r t w ä n g l e r s a n g e stellt w e r d e n . Diese preußische Stelle hatte übrigens bis zur P r e s s e k o n f e r e n z unsere Notiz h i e r ü b e r noch nicht g e sehen. Wilhelm F u r t w ä n g l e r (1886 - 1954), 1922 - 1945 Leiter des Berliner P h i l h a r m o n i s c h e n Orchesters; 1922 - 1928 beim Leipzige G e w a n d h a u s - O r c h e s t e r , 1927 - 1930 bei den Wiener. P h i l h a r m o n i k e r 1933 D i r e k t o r der Berliner Staatsoper und V i z e p r ä s i d e n t der R e i c h s m u s i k k a m m e r ; er übernahm 1939 wieder die Leitung der Wiener Philharmoniker. Paul H i n d e m i t h (1895 - 1963), Komponist, wurde 1938 zur E m i gration gezwungen w e g e n seiner Ehe mit e i n e r "jüdisch versippte Frau; gelangte ü b e r die Schweiz, Türkei in die Vereinigten Staaten, ließ s i c h n a c h dem Krieg in der Schweiz n i e d e r . In einem A r t i k e l in d e r "Deutschen A l l g e m e i n e n Zeitung" hatte sich F u r t w ä n g l e r für Hindemith und seine Musik e i n g e s e t z t (vgl. DAZ (R. Α . ) , N r . 549/550 v. 25. N o v e m b e r 1934, S. 1-2). Zu der Kontroverse v g l . J. Wulf, Musik im D r i t t e n Reich, G ü t e r s l o h 1963, S. 337 ff. und F. K. P r i e b e r g , fusik im NSStaat, F r a n k f u r t / R . 1982, S. 66 ff. Furtwängler k o n n t e s i c h nicht zur E m i g r ä t i o n e n t s c h l i e ß e n . Er machte nach e i n e m Gespräch mit Goebbels am 28. Februar 1935 seinen Frieden m i t d e n Herren des N S - S t a a t e s . ebd., S. 68 Furtwängler t r i t t von seinen Ämtern zurück HHN, Nr. 566 v. 5. Dezember 1934, S. 1 "Ästhetik oder Uolkskampf?" Alfred Rosenberg zum Fall H i n d e m i t h - F u r t w ä n g l e r HHN, Nr. 571 v. 7. D e z e m b e r 1934, S. 1 ( ( u n g e k ü r z t aus dem l/B))

4.12.1934

- 549 -

Clemens KrauQ geht nach Berlin? ... Es wird bekannt, daß die Leitung des Wiener PhilharmonieOrchesters Wilhelm Furtwängler zu zwei oder drei außerordentlichen philharmonischen Konzerten zu verpflichten beabsichtige. Fl', Nr. 621 v. 6. Dezember 1934, S. 1

ZSg. 102/1/35 (l)

4. Dezember 1934

In der Pressekonferenz wurde gebeten, Aloisi ein paar freundliche Worte zu widmen. Er habe unbeirrt um die Völkerbundstagung das außerordentlich wichtige internationale Problem der Saarverhandlungen zielbewußt zu lösen sich bemüht. Er habe stets die große europäische Bedeutung der Angelegenheit erkannt und sei sich darüber im klaren gewesen, welche entspannende Wirkung eine Einigung auf diesem Gebiet haben müsse. Er habe sich als vorbildlich neutral und weitblickend erwiesen. Besonders anzuerkennen sei, daß er nicht versucht habe, die Sache mit Rücksicht auf die vom Völkerbund mehrfach angesetzten Termine übers Knie zu brechen. Im übrigen sei es nicht angebracht, zuviel Vorschußlorbeeren zu pflücken, besonders nicht hervorzuheben, daQ Frankreich die Anhänger des

status quo und

die Emigranten fallen gelassen habe. Sonst könnte eine Reaktion in Frankreich gegen die französische Regierung einsetzen. Unangebracht sei es auch, etwa dem Völkerbund selbst Lorbeeren zu spenden. Es gäbe ja in einigen Ländern die Tendenz, zu sagen, der Völkerbund habe sich wunderbar bewährt. Das sei aber nicht der Fall, die Einigung sei nicht in Genf unter der Atmosphäre von Benesch, sondern in Rom zustandegekommen·

4.12.1934

- 550 -

s. a. ZSg. lOl/4/202/Nr. 958 v/. 3. Dezember 1934 Am 3. Dezember mären die Verhandlungen des Dreierausschusses unter dem Vorsitz des Italieners Aloisi zu einem Abschluß gekommen. Die Verständigung über die Saarfraqe ((Leitartikel)) FZ, Nr. 619 v. 5. Dezember 1934, S. 1-2

ZSg. 102/1/35 (2)

4. Dezember 1934

li/as die Behandlung der Ermordung Kirouis durch die deutsche Presse angeht, so bestehe der Eindruck, daO die Presse etu/as zu geneigt sei, auf diese soujetrussische Parole einzugehen, es handle sich um ein großes politisches Verbrechen. Es wäre durchaus doch auch möglich, daß ein persönlicher Racheakt vorliegt. Spreche man auch in der ausländischen Presse von großer politischer Konspiration, dann sei das der GPU zur Begründung ihrer Maßnahmen nur erwünscht. Sergei Mlronoultsch Kirou (1886 - 1934), nach der Oktoberrevolution ffalscheuiki, 1919 uiar er an der Organisation einer Roten Armee im Kaukasus beteiligt, seit 1922 Mitglied des Zentralkomitees, seit 1926 Führer der Leningrader Parteiorganisation, seit 1930 Mitglied des Politbüros, Februar 1934 Sekretär des Zentralkomitees, Dezember 1934 uurde er unter nicht geklärten Umständen ermordet. Sein Tod war das Signal fUr die Stalinschen Säuberungen. Soiujetfunktionär in Leningrad ermordet HHN, Nr. 562 v. 2. Dezember 1934, S. 1 HHN, Nr. 563 v. 3. Dezember 1934, S. 1 Massenverhaftunqen in Moskau und Leningrad HHN, Nr. 565 v. 4. Dezember 1934, S. 1 Terror und Geqenterror in Rußland HHN, Nr.567 v. 5. Dezember 1934, S. 1

4.12.1934

- 551 25g· 102/1/35 (3)

4. Dezember 1934

Vertraulich wurde noch mitgeteilt, daO die Keldung in der englischen Presse, fünf beamtete deutsche Herren seien per Flugzeug nach Wien gereist, um die Finanzen der NSDAP Österreichs in Ordnung zu bringen, falsch sei. Festgestellt habe man lediglich, daO Herren des Unterrichtsministeriums nach Wien gefahren seien, um dort wissenschaftliche Fragen (Kaiser Uilhelm-Gesellschaft, Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft usw.) zu besprechen. Dies aber nur zur Information. Die "Notgemeinschaft der deutschen Wissenschaft e.V." wurde 1920 in Berlin gegründet. Durch sie sollte die sich in einer wirtschaftlichen Notlage befindliche deutsche Forschung gefördert werden. Sie uiar als Selbstverwaltungskörperschaft organisiert und wurde vom Reich, Ländern und der Wirtschaft unterhalten. 1929 Umnennung in "Deutsche Gemeinschaft zur Erhaltung und Förderung der Forschung", 1937 "Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG)" (Das Bundesarchiv und seine Bestände, 3.Aufl., Boppard 1977, S. 61 und K. Zierold, Forschungsförderung in drei Epochen. Deutsche Forschungsgemeinschaft, Wiesbaden 1968, S. 171 ff. (Die Deutsche Forschungsgemeinschaft unter dem Nationalsozialismus) German Officials in Vienna The restoration of cultural relations between Austriens and Reich Germans living in this country, which Herr von Papen recently declared a desirable object, would appear to be on the way. This is generally conjectured to be the object of the coming to Vienna last Saturday and today in two batches of five superior Reich German officials. ... The Times, Nr. 46,928 v. 4. Dezember 1934, S. 13 "The Times" confiscated in Berlin Berlin, Dec. 4 Copies of The Times of yesterday were confiscated on arrival in Berlin today. The reason given was the publication of the Berlin dispatch in which supplementary explanations were made about antagonisms and tendencies outlined last week. The Times, Nr. 46,929 v. 5. Dezember 1934, S. 14

5.12.1934

- 552 -

ZSg. 101/4/206/Nr. 961

5. Dezember 1934

Bestellungen a. d. Pressekonferenz vom 5.12.34. Die Gerüchte Uber den Rücktritt des Generalmusikdirektor Kleiber entbehren jeder Grundlage. Die Presse u/ird im Auftrage des Preussischen Ministerpräsidenten und des Propagandaministers gebeten, diese ganze Angelegenheit nicht zu bringen. Ebenfalls besteht das Verbot, Uber Kurtuängler zu berichten, weiterhin. uer Preussische Ministerpräsident u/ird demnächst anlässlich eines ^ressetees näheren HufschluQ Uber die Lage geben. besehen: L)., Fa., i\.

ribg. 1,20 Uhr Br.

1,25

Ch.

1,50

11

"

s. a. ZSg. 101/4/205/Nr. 960 υ. 4. Dezember 1934 Erich Kleiber (1Θ90 - 1956), Dirigent, 1912 - 1919 Kapellmeister am Hoftheater Darmstadt, 1923 - 1935 Generalmusikdirektor der Berliner Staatsoper; er turde 1933 zum Staatskapellmeister in Berlin ernannt, stellte sein Amt im Dezember 1934 aus Protest gegen die nationalsozialistische Kulturpolitik zur Verfügung. Im Januar 1935 verlieQ er Deutschland und gastierte seitdem im Ausland. s. a. Support for Herr Furtmänqler The Times, Mr. 46,930 v. 6. Dezember 1934, S. 13 s. a. ZSg. 101/5/43/Nr. 1106 v. 13. Februar 1935

- 553

B e s t e l l u n g a. d . P r e s s e k o n f e r e n z ZSg. 101/4/207/Nr.

6.12.1934

-

ν.

6.12.34

962

6. D e z e m b e r

Auf A n o r d n u n g v o n a l l e r h ö c h s t e r S t e l l e d a r f ü b e r übermorgen stattfindenden

Stapellauf von Ersatz

1934

den "Amazone"

dem k l e i n e n K r e u z e r " N ü r n b e r g " , n u r d a s ΠΓ1Β .-f'ate rial w e r t e t w e r d e n und z w a r in k e i n e r g r o s s e n A u f m a c h u n g . dürfen weder Bilder noch sonst T e l e g r a m m w e c h s e l ,

-

verEs

Reden usui,

v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n . D e r k u r z e D N B - T e x t , d e r n u r die sachlichen Angaben enthält, wird von der in K i e l r e c h t z e i t i g artikel

aus Anlass der Erinnerungstage

bestehen keinerlei

Reichsmarineleitung

a u s g e g e b e n w e r d e n . U e b e r die der

Gedenk-

Falklandsschlacht

Beschränkungen.

s. a . Z S g . 1 0 2 / 1 / 4 4 (1) v . 6. D e z e m b e r 1934 Z S g . I O I / 4 / 1 9 3 / Ν Γ . 932 V . 2 6 . N o v e m b e r

1934

Stapellauf eines kleinen Kreuzers in Kiel E i n e neue " N ü r n b e r g " H H N , N r . 573 v . B. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S . 2

Z S g . 1 0 1 / 4 / 2 0 7 / N r . 963 Es d U r f e n k e i n e r l e i werden,

6. D e z e m b e r

A u s z ü g e a u s dem B a n k g e s e t z

1934

gebracht

b e v o r d a s B a n k g e s e t z n i c h t im R e i c h s g e s e t z b l a t t

schienen

ist.

D«, Fa.,

K.

s. a . Z S g . 1 0 1 / 4 / 2 1 1 / N r .

Hbg. 1,05 Br.

1,25

Ch.

1,35

970 v . 1 0 . D e z e m b e r

er-

Uhr "

1934

R e i c h s g e s e t z ü b e r d a s K r e d i t w e s e n vom 5. D e z e m b e r 1934 ( R G B l . 1 9 3 4 , I, N r . 132 v . 7 . D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 1 2 0 3 - 1 2 1 4 )

6.12.1934

- 554

-

D a s R e i c h s g e s e t z räumt dem R e i c h s k o m m i s s a r für das K r e d i t w e s e n groQe E i n s p r u c h s m ö g l i c h k e i t e n bei der E i n r i c h t u n g und Geschäftsführung eines Kreditinstituts ein. G e s e t z über K r e d i t w e s e n und A n l e i h e s t o c k H H N , M r . 566 v. 5. Dezember 1934, S. 1 u. 5 s. a. HHN, Nr. 567 v. 5. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 11

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 8 / N r . 964 0N3—Rundruf

vom

6. D e z e m b e r

1934

6.12.34

Won d e m in D ü s s e l d o r f vor dem P a r k h o t e l a u f g e s t e l l t e n

Doppel-

p o s t e n d ü r f e n keine p h o t o g r a p h i s c h e n A u f n a h m e n in d e r P r e s s e erscheinen. G e s e h e n : D . , F a . , K.

H b g . 9.15 Uhr Brsl.8.13 Chmn.

"

brfl.

G e n e r a l d e r L a n d e s p o l i z e i D a l u e g e in D ü s s e l d o r f D N , M r . 6 1 5 v . 6. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 4 N a c h d i e s e r B e r i c h t e r s t a t t u n g blieb D a l u e g e vom 6. D e z e m b e r m o r g e n s bis zum 7. D e z e m b e r m o r g e n s in D ü s s e l d o r f . D a d e r R u n d r u f a b e n d s e r g i n g , ist a n z u n e h m e n , daß D a l u e g e die A u f m e r k s a m k e i t g a l t und nicht Richard S t r a u s s , d e r sich zur s e l b e n Zeit für eine Woche in D ü s s e l d o r f a u f h i e l t zur A u f f ü h r u n g seiner Werke.

- 555 ZSg. 102/1/43 (1)

6.12.1934 6. Dezember 1934

Im Laufe des Tages wird wahrscheinlich eine Mitteilung über Preisermäßigungen für Kühlhauseier veröffentlicht werden. Eier Die Legetätigkeit der Hühner hat infolge des milden Wetters weiter zugenommen. Es kamen auch etwas mehr frische Eier in die HauptverbraucherbezirkP.In Kühlhauseiern steht genügend Ware zur Verfügung. Um der l/erbraucherschaf t für den Ueihnachtsbedarf den Einkauf billiger Eier zu ermöglichen, sind die Preise für Kühlhauseier um 0,75 bzw. 0,50 Pf. gesenkt morden. l/B (Ν. Α.), Nr. 341 w. 7. Dezember 1934, S. 11

ZSg. 102/1/43 (2)

6. Dezember 1934

In der Fachpresse werde uon einer "Reichsentnahme" gering genährter Rinder geschrieben. Da es sich hierbei nur um örtlich eng begrenzte Aktionen im Rahmen des Notstandsprogrammes handele, vor allem auch mit dem Ziele einer Entlastung der Futtermittelbilanz, hat das Ernährungsministerium

dringend

gebeten, in der Tagespresse nichts hierüber zu bringen.

ZSg. 102/1/43 (3)

6. Dezember 1934

In einer Bäckerzeitschrift wurde noch einmal auf die Brotordnung eingegangen. Auch hierüber möge die Tagespresse keine Diskussion anstellen. s. a. ZSg. 101/4/139/Nr. 806 v. 5. Oktober 1934

- 556 -

6./7.12.1934 ZSg. 102/1/44 (2)

6. Dezember 1934

Oie Reichsbahnverwaltung hat gebeten, sich bei den Berichten über einen Eisenbahnunfall in Württemberg im wesentlichen auf DNB zu stützen und von den. meist unsachlichen Berichten von Augenzeugen

abzusehen·

s. a. ZSg. 101/3/229/rjr. 514 v. 29. Ν a i 1934 •er Schnellzuq Paris - Wien mit einem Lastkraftwagen gestoßen HHN, Nr. 569 v. B. Dezember 1934, S. 3 s. a. FZ, Nr. B22 v. 7. Dezember 1934, S. 2

zusammen-

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 7.12.34 ZSg. 101/4/209/Nr. 965

7. Dezember 1934

Ueber das Eintreffen der österreichischen Flüchtlinge aus Jugoslawien, das morgen in Bremerhaven vor sich geht, dürfen Meldungen unter keinen Umständen veröffentlicht werden. Die Begründung hierfür ist aussenpolitisch natürlich sehr naheliegend. s. a. ZSg. 102/1/41 (4) υ. 7. Dezember 1934 Ankunft der österreichischen Flüchtlinge In Bremerhaven ist ein Dampfer des Noradeutschen Lloyd eingetroffen, der sämtliche seit den Juliereignissen in Jugoslawien internierten österreichischen Flüchtlinge in Zusak an Bord genommen und nach Deutschland transportiert hat. Die Landung der Flüchtlinge wird geheimgehalten. Sie sollen in aller Stille in deutsche Arbeitslager eingewiesen werden, soweit nicht einzelne von ihnen eine private Arbeitsmöglichkeit nachweisen können.

- 557 -

7.12.1934

Die K o s t e n der b i s h e r i g e n U n t e r b r i n g u n g der Flüchtlinge J u g o s l a w i e n w e r d e n von D e u t s c h l a n d b e z a h l t . NZZ, Nr. 2238 v. 11. D e z e m b e r 1934, S. 2

Z S g . 1 0 1 / 4 / 2 0 9 / N r . 966

7. D e z e m b e r

in

1934

Die Zeitungen w e r d e n g e b e t e n , noch e i n m a l a u s f ü h r l i c h in den fiorgenblättern auf den Tag der n a t i o n a l e n morgen

Solidarität

hinzuweisen.

s. a. ZSg. 102/1/87 v. 30. N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 5 / N r . 981 v. 13. D e z e m b e r Heute h e i ß t es: S o l i d a r i t ä t HHN, Nr. 572 v. 8. D e z e m b e r 1934

1934

(Γ0. A. ), S. 1

ZSg. 101/4/209/f,'r. 967

7. D e z e m b e r

Die A u s w e i s u n g von U n g a r n aus dem j u g o s l a w i s c h e n biet s o l l nicht gross a u f g e m a c h t G e s e h e n : D . , F a . , K.

Staatsge-

werden. Hbg.

12.50

Uhr

Brsl.

1.00

"

Chmn.

1.20

"

s. a. ZSg. 102/1/41 (la) ν. 7. D e z e m b e r ZSg. 102/1/59 (2) v. 15. N o v e m b e r R a s s e n a u s w e i s u n q e n aus S U d s l a w i e n H H N , Nr. 571 V . 7. D e z e m b e r 1934, S. 1

1934 1934

1934

- 558

7.12.1934

ZSg. 102/1/41

-

(lb)

7. D e z e m b e r

A u c h bei w e i t e r e n M e l d u n g e n ü b e r die E n t l a s s u n g E i s e n b a h n e r möge m a n einige Z u r ü c k h a l t u n g

1934

Danziger

beobachten.

ïïassenentlassunoen d e u t s c h e r E l s e n b a h n e r d u r c h die p o l n i s c h e Staatsbahndirektion ... D e r p o l n i s c h e n Behauptung, es h a n d l e s i c h bei den E n t l a s s u n g e n um S a i s o n k r ä f t e , s t e h t die T a t s a c h e g e g e n ü b e r , daß sich unter d e n B e t r o f f e n e n eine groGe A n z a h l v o n E i s e n b a h n e r n b e f i n d e n , die auf eine jahrzehntelange D i e n s t z e i t z u r ü c k b l i c k e n k ö n n e n . H H N , N r . 572 υ . 8. Dezember 1934, S. 4

ZSg. 102/1/41

(2)

Was den Ostpakt

7. D e z e m b e r

1934

b e l a n g t , sei es d u r c h a u s a n g e b r a c h t ,

darüber

N o t i z e n zu b r i n g e n , w e n n S t e l l u n g n a h m e n aus dem Auslande

vor-

l ä g e n , A l l e r d i n g s dürfe die A n g e l e g e n h e i t n i c h t so d a r g e s t e l l t u/erden, als liege es jetzt an D e u t s c h l a n d , e t w a s zu v e r a n l a s s e n , als sei d e r Ostpakt u n m i t t e l b a r für uns g e g e n s t a n d . Z u n ä c h s t stehe n ä m l i c h n o c h eine RückäuQerung

Verhandlungs-

französische

auf die deutsche Mote h i e r z u aus.

s. a . ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 8

(2) V. 2 3 . N o v e m b e r

1934

zsl: Ì S I ^ / I I / ^ r ! toKï'ÏK'jÎKSr 1935 Das französisch-russische Abkommen Lituiinous S o r g e n um eine V e r s t ä n d i g u n g z w i s c h e n D e u t s c h l a n d Frankreich H H N , N r . 571 v . 7. D e z e m b e r 1934, S. 2 3. a . ADAP, Serie C, B d . 111,2, N r . 382

ZSg. 102/1/41

(3)

7.

Dezember

1934

Aus e i n e m S c h r e i b e n d e s d e u t s c h e n K o n s u l a t s in Genf ist zu e n t n e h m e n , d a O d a s V ö l k e r b u n d s e k r e t a r i a t neue B e s t i m m u n g e n i die Z u l a s s u n g v/on J o u r n a l i s t e n zu d e n

Völkerbundsberatungen

und

ausgegeben hat, die s i c h hinaus

aber die

allgemeine

101/4/210/Nr.

DNB-Rundruf

vom für

Zeitungen nicht Gesehen: D . ,

K.

gegen d i e wenden,

Anordnung t r e f f e n , sich fünf

anmelden

daß

Tage v o r h e r

Verdarüber Journalisten, schriftlich

müssen.

968

1 0 . Dezember

1934

10.12.34

Zu d e r d u r c h DNB v e r b r e i t e t e n Verständnis

7./IO.12.1934

Berichterstatter

n a c h Genf kommen w o l l e n ,

beim V ö l k e r b u n d s e k r e t a r i a t

ZSg.

-

im w e s e n t l i c h e n

wendung v o n S t u d e n t e n a l s die

559

die

Keldung

"li/ard P r i c e

Lage D e u t s c h l a n d s "

sind

verlangt

Kommentare

der

erwünscht. Hbg.

1.00

Brsl.

1.00

Chmn,

1.52

IJard P r i c e z u r e u r o p ä i s c h e n Lage Die Regelung der Saarabstimmung, e i n V e r d i e n s t deutscher Friedenspolitik ( E i g e n e r B e r i c h t des V. B . ) VB (IM. A . ) , N r . 3 4 3 / 3 4 4 v . 9 . / 1 0 . Oezember 1 9 3 4 , S . 4 Ward P r i c e f o r d e r t V e r s t ä n d n i s f ü r D e u t s c h l a n d s DN, N r . 619 v . 8 . Dezember 1 9 3 4 , S . 1

Lage

- 560 -

10.12.1934

B e s t e l l u n g e n a. d . P r e s s e k o n f e r e n z ν. 7Sg. 1 0 1 / 4 / 2 1 1 / N r . 969 Es w i r d

10.12.34 10. D e z e m b e r

g e b e t e n , keinerlei E r ö r t e r u n g e n ü b e r die

Personal-

b e s e t z u n g d e s N e u a u f b a u s der W i r t s c h a f t i n s b e s o n d e r e neichsgruppe

Industrie

1934

der

zu p f l e g e n . I n s b e s o n d e r e soll d e r Mame

des G e s c h ä f t s f ü h r e r s des R e i c h s s t a n d e s d e r Industrie

Dr.

Herle n i c h t g e n a n n t werden.

s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 4 (2) v. 10. D e z e m b e r 1934 ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 4 v. 19. N o v e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 3 / M r . 976 v. 12. D e z e m b e r 1934 Der bisherige G e s c h ä f t s f ü h r e r des R e i c h s s t a n d e s der d e u t s c h e n I n d u s t r i e , D r . H e r l e , hat sein Amt zur V e r f ü g u n g g e s t e l l t . Tit s e i n e r i n t e r i m i s t i s c h e n V e r t r e t u n g i s t D r . G u t h b e t r a u t m o r d e n . In: U i r t s c h a f t s d i e n s t , H. F . , " l 9 . J g . (1934), H. 50 v. 14. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 169e

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 1 / N r . B70 Die als I n f o r m a t i o n gegebene

10. D e z e m b e r B e g r ü n d u n g des

über d a s K r e d i t w e s e n soll nicht

1934

Heichsgesetzes

veröffentlicht

werden.

D u r c h eine U e b e r s c h r e i t u n g d i e s e r f r ü h e r e n A n w e i s u n g hat e i n westdeutsches

B l a t t die Begründung v e r ö f f e n t l i c h t . Das

gibt

aber a n d e r e n Z e i t u n g e n nichts das R e c h t , diese Begründung

zu

veröffentlichen. s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 3 v. 10. D e z e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 0 7 / N r . 963 v. 6. D e z e m b e r ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 8 v. 11. D e z e m b e r 1934

1S34

Zwei G e s e t z e und ein Ziel F a ( l k ) . Die n a c h s t e h e n d e n A u s f ü h r u n g e n sind v o r der i n z w i s c h e n erfolgten Veröffentlichung des Eankengesetzes geschrieben w o r d e n , ohne j e d o c h dadurch an G ü l t i g k e i t zu v e r l i e r e n . ... HHN, N r . 574 v . 9. Dezember 1934, S. 10

- 561

10.12.1934

-

s. a. H H N , Nr. 573 ν. θ . D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 14 HHN, Nr. 579 v . 12. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 11 R e i c h s g e s e t z ü b e r d a s K r e d i t u e s e n vom 5. D e z e m b e r 1 9 3 4 , 1 9 3 4 , I, Nr. 132 v. 7. D e z e m b e r 1934, S. 1 2 0 3 - 1 2 1 4 )

(RGBl.

S a m m l u n g und L e n k u n g D u r c h die neuen W i r t s c h a f t s g e s e t z e i s t das K a p i t a l s t ä r k e r a l s bisher für den n a t i o n a l e n A u f b a u und d a s W i r t s c h a f t s p r o g r a m m der R e g i e r u n g v e r p f l i c h t e t w o r d e n ... KV, N r . 337 v. 9. D e z e m b e r 1934, S. 9

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 1 / N r . 971

10. D e z e m b e r

D e r B e r i c h t der R e i c h s a n s t a l t Arbeitslosigkeit

1934

' ü b e r die E n t w i c k l u n g

der

im N o v e m b e r w e i s t zum e r s t e n Wal eine

m e h r u n g d e r Zahl d e r A r b e i t s l o s e n a u f . Das ist ganz

d u r c h die J a h r e s z e i t b e d i n g t . Es w i r d g e b e t e n , d i e s e n vorsichtig'aufzumachen

z u s a m m e n m i t einem a m t l i c h e n

l) R e i c h s a n s t a l t für A r b e i t s v e r m i t t l u n g und sicherung

Ver-

natürlich Bericht

Kommentar.

Arbeitslosenver-

s. a. ZSg. 102/1/40 (l) v . 10. D e z e m b e r 1934: DaG die Zunahme der A r b e i t s l o s i g k e i t n a t ü r l i c h n i c h t in den U b e r s c h r i f t e n groß e r s c h e i n e n darf, v e r s t e h t sich von s e l b s t . Die E n t w i c k l u n g d e r A r b e i t s l o s i g k e i t im N o v e m b e r Der B e r i c h t der R e i c h s a n s t a l t für A r b e i t s v e r m i t t l u n g ... T r o t z der s a i s o n m ä G i g b e d i n g t e n Zunahme von Θ6 000 A r b e i t s losen im N o v e m b e r 1934 w a r d e r A r b e i t s s c h l a c h t auch in diesem Jahr ein a u ß e r o r d e n t l i c h e r Erfolg b e s c h i e d e n , d a die A r b e i t s l o s i g k e i t seit B e g i n n d i e s e s J a h r e s um w e i t e r e 1,7 M i l l i o n e n v e r r i n g e r t w e r d e n k o n n t e . Bei B e g i n n d e r A r b e i t s s c h l a c h t betrug die Zahl der A r b e i t s l o s e n 6,014 M i l l i o n e n . ... MB (Ν. Α . ) , N r . 345 v . 11. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 2

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 1 / N r . 972 Die M e l d u n g e n U b e r B a u m w o l l t r a n s a k t i o n e n

10. D e z e m b e r zwischen

und A m e r i k a s o l l e n m i t g r ö s s t e r V o r s i c h t g e b r a c h t

1934

Deutschland werden.

- 562

10,12.1934

-

Insbesondere s o l l e n amerikanische M e l d u n g e n U b e r eine v o s i t ä t d e u t s c h e r Kreise in d i e s e r A n g e l e g e n h e i t

Ner-

nicht

g e b r a c h t w e r d e n . Deutschland w a r t e t ab, wie sich die Amerikaner

entscheiden.

Gesehen: Fa., D . , K.

Hbg.

1.00 Uhr

Brsl. 1.00

"

C h m n . 1.52 s. a. ZSg. 101/4/204 v. 4. Dezember 1934 ZSg. 1D2/1/34 (1) v. 10. Dezember 1934 D e u t s c h - a m e r i k a n i s c h e UJarenaustauschverhandlungen HHN, N r . 572 v. 8. D e z e m b e r 1934, S. 5 s. a. NTB, 2. Jg. (1934), Nr. 51 v. 22. D e z e m b e r 1934, S. 1205. s. a. Abbildung in der Einleitung, S. 3 0 *

ZSg. 102/1/40 (2)

10. D e z e m b e r

1934

In der P r e s s e k o n f e r e n z äußerte man sich zu dem Beschluö Pnemeldirektoriums, die Verordnung ü b e r E i n f ü h r u n g

des

der

litauischen Sprache vorläufig a u s z u s e t z e n , ["an m e i n t e ,

dies

sei e i n reines M a n ö v e r , die Litauer seien ja ganz groß in W i n k e l z ü g e n . In d e r Sache selbst seien die Litauer noch keinen Schritt zurückgewichen, was bei der A u f m a c h u n g Kommentierung d i e s e r Keldung in der d e u t s c h e n Presse r ü c k s i c h t i g t w e r d e n m ü s s e . Sie w o l l t e n n u r . die Aufmerksamkeit

und be-

internationale

ablenken.

Die 1/eTordnung, die am 4. Dezember 1934 v e r ö f f e n t l i c h t w u r d e , sollte in 222 d e r vorhandenen 22B V o l k s s c h u l e n die litauische Sprache e i n f ü h r e n . Bis dahin wurde nur in 20 S c h u l e n litauisch gesprochen.

- 563

10.12.1934

-

Ein l i t a u i s c h e s f'anöuer " A u s s e t z u n g " der V e r o r d n u n g über die U n t e r r i c h t s s p r a c h e ... Es ist b e z e i c h n e n d , daß die b e i d e n m e m e l l ä n d i s c h e n M i t g l i e d e r d e s D i r e k t o r i u m s es nicht d u r c h s e t z e n k o n n t e n , daß diese e m p ö r e n d e S c h u l v e r o r d n u n g w i r k l i c h a u f g e h o b e n wird ein Beweis, daß sie m a c h t l o s in d i e s e m D i r e k t o r i u m sind. H H N , Nr. 575 ν. 10. D e z e m b e r 1934, S. 2

ZSg. 102/1/40

(3)

10. D e z e m b e r

1934

Zur S p r a c h e kam auch ein Brief d e s R e i c h s b e a u f t r a g t e n

^

für

den d e u t s c h e n E i n z e l h a n d e l an das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m , es h e i ß t , daß über manche.

in dem

A r t i k e l und Verse in der d e u t s c h e n

Presse der E i n z e l h a n d e l sehr b e t r ü b t sei, w e i l e r

summarisch

in eine Linie m i t W u c h e r e r n und P r e i s t r e i b e r n g e b r a c h t u/erde. Kan gab zu, d a ß die B e h a n d l u n g d e s P r o b l e m s v i e l l e i c h t s c h w i e r i g ist, da die u n l a u t e r e n E l e m e n t e s c h a r f w e r d e n m ü ß t e n . Auf der a n d e r e n Seite a b e r sei zu daß n i c h t ein g a n z e r B e r u f s s t a n d ν on d e r Presse werden

etwas

kritisiert beachten, diskreditiert

dürfe.

1) F r a n z H a y l e r (1900 ) war 1923 am H i t l e r - P u t s c h b e t e i l i g t ; S S - S t u r m f ü h r e r , seit Juni 1933 in d e r F ü h r u n g d e s R e i c h s v e r b a n d e s D e u t s c h e r Kaufleute das K o l o n i a l w a r e n * F e i n k o s t - und L e b e n s m i t t e l h a n d e l s ( R e k o f e i ) , s e i t 5. M a i 1934 R e i c h s b e a u f t r a g t e r für d e n d e u t s c h e n E i n z e l h a n d e l , 1938 L e i t e r d e r R e i c h s g r u p p e H a n d e l , U/ehrwirtschaftsführer, 1942 l*!dR, 1943 E i n t r i t t in d a s R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m , seit J a n u a r 1944 S t a a t s s e k r e t ä r und V e r t r e t e r d e s R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m s » S c h ö n h e i t der A r b e i t im E i n z e l h a n d e l Ein Aufruf d e s L e i t e r s d e r UJirtschaftsgruppe E i n z e l h a n d e l , Franz Hayler MB (Ν. Α . ) , N r . 352 v. 18. D e z e m b e r 1934, S . 13

ZSg. 102/1/40

(4)

10. D e z e m b e r

G e b e t e n w u r d e , d a r a u f zu a c h t e n , d a ß d e r C h a u f f e u r Schaub, Oberführer sei.

(nicht: G r u p p e n f ü h r e r o d e r

Dr.

1934

Hitlers,

Obergruppenführer)

10./11.12.1934

- 564

-

Julius Schaub Hitlers ständiger B e g l e i t e r , geboren am 20. A u g u s t 1Θ9Θ in München, wird D r o g i s t und leistet w ä h r e n d des K r i e g e s L a z a r e t t d i e n s t . Nach dem Kriege S t a a t s d i e n s t im H a u p t v e r s o r g u n g s amt. Schon früh in der Partei, ist er aktiv bei der N o v e m b e r e r h e b u n g beteiligt und ist m i t Hitler nach der Verurteilung sieben Monate in Landsberg zusammen. Seit 1925 ist er H i t l e r s p e r s ö n l i c h e r Begleiter. (Taschenwörterbuch des N a t i o n a l s o z i a l i s m u s von H a n s li/agner, Leipzig 1934, 5. 250) Er gehörte 1945 zur p e r s ö n l i c h e n Adjutantur Hitlers. Nach dem 2. W e l t k r i e g u a r er als D r o g i s t tätig. E r uiird häufig v e r w e c h s e l t mit: Julius Schreck (1898 - 1936), der ein G r ü n d u n g s m i t g l i e d der SS uiar. Schreck u a r Hitlers Chauffeur bis zu seinem Tode 1936. (Zu ihren F u n k t i o n e n v g l . F i n d b ü c h e r zu den Beständen des B u n d e s a r c h i v s . 3«Bestand NS 10: Persönliche Adjutantur des F ü h r e r s und R e i c h s k a n z l e r s , bearb. von F r i e d r i c h P. Kahlenberg, Koblenz 1970, S. III ff.) Schreck war SS-Brigadeführer (rangierte zwischen Oberführer und G r u p p e n f ü h r e r ) , Schaub wurde W e i h n a c h t e n 1934 zum Brigadef ü h r e r befördert (vorher Oberführer).

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 11.12.34 ZSg. lOl/4/212/Nr. 973

11. Dezember

1934

Lieber R e i s e e r l e i c h t e r u n g e n n a c h Oesterreich darf nichts öffentlicht

ver-

werden.

s. a. ZSg. 102/1/34 v. 11. D e z e m b e r 1934 ZSg. 1 0 1 / 1 / 5 V. 15. Juni 1933 Nach dem Gesetz über d e n Reiseverkehr nach Österreich vom Juni 1933 wurde für die Einreise nach Ö s t e r r e i c h von den d e u t s c h e n Behörden eine Gebühr von 1.000 RM e r h o b e n .

- 565 -

11.12.1934

ZSg. lOl/4/212/Nr. 974

11. Dezember 1934

Jede Propaganda für die Faserpflanze "Yucca" soll unterbleiben. Das Reichsernährungsministerium weist darauf hin, dass diese Pflanze noch nicht einmal die Qualität von Flachs und Hanf aufuieist. Es laufen zwgr Versuche zwischen Reichsernährungsministerium und Reichsnährstand, die sich aber auf mehrere Jahre erstrecken und deren Ergebnisse noch keineswegs feststehen. Auf alle Fälle warnt das Reichsernährungsministerium, auf diese ganze Angelegenheit im eigenen Interesse einzugehen. s. a. ZSg. 102/1/36 v. 11. Dezember 1934 Yucca, ein deutscher Faserstoff Unter den vielerlei Möglichkeiten, Deutschlands Faserbedarf aus eigener Scholle sicher zu stellen, verdient auch der Yucca^Anbau in Deutschland Beachtung. Ein Landwirt im Taunus hat hierfür wertvolle Vorarbeiten geleistet, die gezeigt haben, daQ Yucca zur Herstellung von Stricken, Bindegarn und Wäscheleinen gute Verwendung finden kann. Darüber hinaus liefert sie aber auch einen brauchbaren Rohstoff für Sackleinen, lilandbekleidungen und Isolierstoffe. Die Yucca-Faser kann sogar auch in Mischgeweben mit Baumwolle, Wolle und Leinen für Kleider-, Uäschestoffe, Handtücher, Tischdecken, Bauernleinen, Vorhangstoffe und Teppiche versponnen werden. Also wieder ein Schritt weiter auf dem Ulege zur Versorgung der deutschen Faserwirtschaft aua deutschem Bodenl Deutsche Wochenschau, Nr. 46 v. 17. November 1934, S. θ

ZSg. 101/4/212/Nr. 975

11, Dezember 1934

Streitigkeiten innerhalb der deutschen Volksgruppen in Osteuropa sollen nicht zum Aalass von Artikeln genommen werden. Vielmehr ist Zurückhaltung durchaus angebracht, da die Lage der verschiedenen Volksgruppen sonst nur noch schwieriger gestaltet wird, als sie schon ist. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 1.50 Uhr Brsl.1.48

"

Chmn. 1.48 "

11.12.1934

- 566

-

s . a . ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 7 (3) v. 1 1 . D e z e m b e r 1934: ... Beim V o r l i e g e n von s o l c h e n M e l d u n g e n möge man m i t dem P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m oder m i t dem " V o l k s d e u t s c h e n Rat" Fühlung nehmen. s. a . ZSg. 1 0 1 / 3 / 2 3 5 / N r . 527 v. 7. Juni 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 1 3 9 / M r . 809 V. 5. O k t o b e r 1934 ΖSq. 1 0 1 / 5 / 5 4 / N r . 1124 v . 1 9 . F e b r u a r 193S Ende 1933 w u r d e der " V o l k s d e u t s c h e R a t " auf A n r e g u n g von Rudolf Heß a l s S c h a l t s t e l l e z w i s c h e n dem A u s w ä r t i g e n Amt und d e m Ref e r e n t e n für V o l k s t u m s f r a g e n g e b i l d e t . Zum V o r s i t z e n d e n wurde K a r l H a u s h o f e r b e s t i m m t , zum G e s c h ä f t s f ü h r e r Hans S t e i n a c h e r ( R e i c h s f ü h r e r d e s V o l k s b u n d e s für d a s D e u t s c h t u m im A u s l a n d ) . A u f g r u n d i n n e r p a r t e i l i c h e r M a c h t k ä m p f e (Heß m a r für die P a r t e i a r b e i t im A u s l a n d z u s t ä n d i g , e b e n s o die D i e n s t s t e l l e R i b b e n t r o p ) w u r d e der VR 1 9 3 5 s o w e i t in s e i n e n M ö g l i c h k e i t e n e i n g e s c h r ä n k t , daQ e r de. f a c t o aufhörte zu e x i s t i e r e n . Seine v e r b l e i b e n d e n F u n k t i o n e n w u r d e n vom VDA w a h r g e n o m m e n (Betreuung der V o l k s d e u t s c h e n rcinderheiten in E u r o p a ) , (vgl. Η. A. J a c o b s e n , N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e A u ß e n p o l i t i k 1933 - 1 9 3 8 , F r a n k f u r t a. K. u . a . 1968, S. 160 ff.)

ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 7

(l)

11. D e z e m b e r

1934

D e r G e n f e r B e s c h l u ß e i n e r T e r r o r k o n v e n t i o n k ö n n e , so w u r d e d e r P r e s s e k o n f e r e n z g e s a g t , ruhig b e g r ü ß t w e r d e n .

k ö n n e man d a b e i die Frage a u f w e r f e n , ob so s c h r e c k l i c h e

Vor-

f ä l l e wie d e r Hiarseiller K o r d d u r c h eine K o n v e n t i o n a l l e i n m i e d e n w e r d e n k ö n n t e n , w e n n die P o l i z e i der e i n z e l n e n s e l b s t (wie e b e n in M a r s e i l l e )

nicht

funktioniere.

Die G e n f e r H a l b h e i t ((Leitartikel)) H H N , Nr. 578 v . 12. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 1

in

Natürlich ver-

Länder

- 567 ZSg. 102/1/37 (2)

11.12,1934 11. Oezember

1934

D e r " L a k a l a n z e i g e r " hatte g e s t e r n e i n e n A r t i k e l , in dem zu· lesen stand, d a ß die E u r o p ä e r in A b e s s i n i e n m i t dem

italienischen

V o r g e h e n e i n v e r s t a n d e n s e i e n . Es wurde als unzweckmäßig

er-

k l ä r t , solche Artikel zu s c h r e i b e n , d a wir keinen AnlaQ

hätten,

den Italienern in A b e s s i n i e n H i l f e s t e l l u n g

zu leisten.

Am 5. D e z e m b e r 1934 uar es zu einem m i l i t ä r i s c h e n Z u s a m m e n s t o ß z w i s c h e n Italienern und A b e s s i n i e r n im Kampfgebiet gekommen. Roman Freiherr v. P r o c h & s k a : A b e s s i n i e n und die e u r o p ä i s c h e n M ä c h t e D e r Verfasser d i e s e s A r t i k e l s ist k ü r z l i c h nach zweijähriger T ä t i g k e i t als R e c h t s a n w a l t bei d e n i n t e r n a t i o n a l e n G e r i c h t s höfen in A d d i s - A b e b a nach E u r o p a z u r ü c k g e k e h r t und s t e l l t uns a n l ä ß l i c h des i t a l i e n i s c h - a b e s s i n i s c h e n K o n f l i k t e s diese Zeilen zur Verfügung, die m i r a b d r u c k e n , d a sie zweifellos i n t e r e s s i e r e n w e r d e n , m i t d e n e n uiir u n s jedoch nicht i d e n t i f i z i e r e n . ... Wie e i n A u f a t m e n ging es d a h e r d u r c h die europäische Kolonie in Ä t h i o p i e n , als im Anfang d i e s e s Jahres in d e r i t a l i e n i s c h e n Presse e n d l i c h klar a u s g e s p r o c h e n w u r d e , daß' die g e g e n w ä r t i g e n Verhältnisse in A b e s s i n i e n u n t r a g b a r s e i e n , und daß Italien zwar im E i n v e r s t ä n d n i s m i t d e n a n d e r e n Großmächten, aber a l l e i n v o r g e h e n und die n o t w e n d i g e n Schritte in Abessinien unternehmen werde. BLA, N r . 542 v. 11. D e z e m b e r 1934, S. 1-2

ZSg. 1G2/1/38 Die B e g r ü n d u n g

11. Dezember

1934

zum K r e d i t g e s e t z wird heute nachmittag im

R e i c h s a n z e i g e r e r s c h e i n e n und k a n n d a n n , e n t g e g e n der

gestrigen

A n w e i s u n g v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n . Sollte n o c h einmal eine andere Anweisung e r f o l g e n , dann geben wir Ihnen

Bescheid.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 1 / N r . 970 v. 10. D e z e m b e r 1934 ZSg. 102/1/44 (2) V. 12. D e z e m b e r 1934

11./12.12.1934

- 568 -

Otte Christian Fischer: Die Funktionen des Kredits in der neuen Wirtschaft ... Die Regierung Adolf Hitlers hat sich bei der Neuordnung des Kreditwesens durch den Tageslärm nicht beirren lassen ... Sache des ganzen deutschen Kreditwesens ist es, zu beweisen, d a ß d e s ihm durch die Neuregelung geschenkte Vertrauen berechtigt ist. ... DRPS, Nr. 287 ν. Θ. Dezember 1934, S. 4

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 12.12.34 ZSg. 101/4/213/Nr. 976

12. Dezember 1934

Zu der DNB-Meldung "Rücktritt des Geschäftsführers des Reichsstandes der deutschen Industrie Herle" sollen keine eigenen Kommentare gegeben werden. s. a. ZSg. 102/1/44 (1) V. 12. Dezember 1934 ZSg. 101/4/211/Nr. 969 u. 10. Dezember 1934 Kapitän Schacht bootet aus NTB, 2. Jg. (1934), Nr. 51 υ. 22. Dezember 1934, S. 1213-1215 s. a. HHN, Nr. 579 v. 12. Dezember 1934, S. 2

ZSg. 101/4/213/Nr. 977

12. Dezember 1934

Der Wochenbericht des Instituts für Konjunkturforschung Nr. 49-51 Ausgabe vom 12. Dezember behandelt den

Saarwirtschafts-

raum und seine Probleme. Er soll besonders stark gewürdigt werden auch im politischen Teil.

- 569 s. a. ZSg. 102/1/44 ZSg. 1 0 2 / 1 / 6 0

-

(3) u. 12. D e z e m b e r (l) V. 15. N o v e m b e r

12.12.1934 1934 1934

Die v o l k s w i r t s c h a f t l i c h e Verf l e c h t u n q des S a a r q e b i e t s : D R P S , N r . 291 ν. 13. D e z e m b e r 1934, S. 3 Eine U n t e r s u c h u n g ü b e r die Z u k u n f t d e r S a a r w i r t s c h a f t Die v o l k s w i r t s c h a f t l i c h e l/erflechtung des S a a r g e b i e t e s HHN, Nr. 581 ν . 13. D e z e m b e r 1934, S. 10 (idirtschaf t s t e i 1 ) s. a. MB (Ν. Α.), Nr. 347 v. 1 3 . D e z e m b e r 1934, S. 1-2

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 3 / N r . 978 Lieber d a s P r o b l e m geschrieben

12. Dezem ter 1934

" Z u s ä t z l i c h e A u s f u h r " s o l l e n keine

Artikel

werden.

G e s e h e n : Fa., D . t

K.

Hbg.

1.10 Uhr

Brsl. 1.10

"

Chmn. 1 . 4 5

"

s. a . Z S g . 102/1/44 (4) v. 12. D e z e m b e r 1934: Im Auftrag v o n S c h a c h t wurde in der P r e s s e k o n f e r e n z d a r a u f h i n g e w i e s e n , daQ U b e r z u s ä t z l i c h e E i n f u h r keine A b h a n d l u n g e n e r s c h e i n e n s o l l e n . Die B e h a n d l u n g d i e s e s T h e m a s sei in der P r e s s e n a c h vaie vor u n e r w ü n s c h t . G e g e n diese W e i s u n g habe die " F r a n k f u r t e r Z e i t u n g " in i h r e r N r . 4 5 4 / 5 5 (sic)(vom 3 1 . O k t o b e r A u s r u f e z e i c h e n ) V e r s t ö s s e n . D i e s e r Aufsatz enthalte außerdem sachliche Unrichtigkeiten. s. a. ZSg. 1 0 1 / 5 / B / N r . 1034 v. 11. Januar

1935

W i r t s c h a f t l i c h e A u f g a b e n für heute und m o r g e n S c h a c h t in W e i m a r FZ, Nr. 554 V . 3 1 . O k t o b e r 1934, S. 1 - 2 U m b a u d e r A u s f u h r f ö r d e r u n g f ü r die S t a h l w a r e n i n d u s t r i e Neubelebter Plan eines AuBenhandelsamtes? FZ, Nr. 555 V . 3 1 . O k t o b e r 1934, S. 3

- 570 -

12.12.1934 ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 3

(1)

12. D e z e m b e r

Das P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m

h a t heute

gesagt, daQ zur

r i c h t e r s t a t t u n g ü b e r die Abstimmung an der Saar

1934 Be-

Devisen

für e t w a f ü n f z e h n deutsche J o u r n a l i s t e n zur V e r f ü g u n g •an möge bis m o r g e n mittag 12 Uhr d e n Hamen d e s dem l i n i s t e r i u m e i n r e i c h e n ,

g l e i c h z e i t i g auch, für welche

Zeitung er b e r i c h t e n soll, als auch e v e n t u e l l e

Nebendienste.

G e m e l d e t w e r d e n m o r g e n auch solche P e r s o n e n , die nur aus AnlaQ gleichzeitig scheid

ihrer Reise a l s journalistisch

stehen,

Vertreters

v/ielleicht

Abstimmungsberechtigte

tätig sein w o l l e n .

Ferndruckerbe-

erbeten.

s. a. ZSg. 101/4/139/fir. 811 v. 5. O k t o b e r

ZSg.102/1/43

(2)

1934

12. D e z e m 1er 1934

Die A b s t i m m u n g s k o m m i s s i o n h a t eine z i e m l i c h h e f t i g e e r k l ä r u n g d a g e g e n erlassen, daß die s o g e n a n n t e n

Protest-

Rossenbeck-

schen D o k u m e n t e , die bekanntlich d u r c h d e n A n g e s t e l l t e n H i l l aus d e m T r e s o r ^ O s s e n b e c k s e n t w e n d e t w o r d e n s i n d , d u r c h F r a n k f u r t e r und v o r allem S t u t t g a r t e r S e n d e r

(sie)

den

ausgeschlachtet

w o r d e n s e i e n . H i e r ü b e r soll nur eine DNB-r.eldung, die n o c h a u s gegeben wird, gebracht

werden.

R o s s e n b e c k , e i n M i t a r b e i t e r der Iderbeabteilung der f r a n z ö s i s c h e n S a a r g r u b e n , soll " s e p a r a t i s t i s c h e " Z e i t u n g e n vor der S a a r a b s t i m m u n g f i n a n z i e l l unterstützt h a b e n . D e m e n t s p r e c h e n d lautende D o k u m e n t e h a t t e s e i n P r i v a t s e k r e t ä r H i l t in der Ö f f e n t l i c h k e i t , u. a. im S t u t t g a r t e r Sender v o r g e l e g t , g e g e n d e r e n Verwendung als b e l a s t e n d e s M a t e r i a l die A b s t i m m u n g s k o m m i s s i o n p r o t e s t i e r t h a t t e . Die d e u t s c h e Regierung w i e s in d i e s e m Z u s a m m e n h a n g auf

571

-

12.12.1934

die z a h l r e i c h e n g e f ä l s c h t e n D o k u m e n t e hin, die im A b s t i m m u n g s kampf gegen sie ins Feld g e f ü h r t w u r d e n . s. d a z u » W i l l die A b s t i m m u n q s k o m m i s s i o n H e r r n R o s s e n b e c k s c h ü t z e n ? US (Ν. A . j , Nr. 348 v. 14. D e z e m b e r 1934, S. 4 Der Kampf um die Saar " V e r w e r f l i c h e Açiitationsmittel" ... Die K o m m i s s i o n hielt d a n n eine z w e i s t ü n d i g e S i t z u n g ab und b e h a n d e l t e h a u p t s ä c h l i c h die am l e t z t e n F r e i t a g und S a m s t a g von d e n d e u t s c h e n S e n d e r n S t u t t g a r t und F r a n k f u r t a u s g e g a n g e n e n E m i s s i o n e n . An d i e s e n T a g e n hat der o f f i z i e l l e deutsche Rundfunk d a s M i k r o p h o n einem g e w i s s e n H i l t zur Verfügung g e s t e l l t , der eine S c h i l d e r u n g des v o n ihm v o r g e n o m m e n e n E i n b r u c h s zwecks E n t w e n d u n g v o n D o k u m e n t e n gab ... N Z Z , Nr. 2249 v. 12. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 1 Zu dem Vorwurf der F i n a n z i e r u n g von Z e i t u n g e n d u r c h F r a n k r e i c h s. D. ΓΊ. S c h n e i d e r , S a a r p o l i t i k und E x i l . In: 1/jhZ, 25. Jg. ( 1 9 7 7 ) , H. 4 , S. 492

ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 3

(3)

12. D e z e m b e r

1934

A u f m e r k s a m g e m a c h t wurde f e r n e r auf eine D N B - M i t t e i l u n g eine neue E i n g a b e d e r D e u t s c h e n F r o n t gegen die

über

Überbringung

a l l e r A b s t i m m u n g s u r n e n n a c h S a a r b r ü c k e n u n d die Z ä h l u n g e r s t am f o l g e n d e n T a g e . H i e r z u g i b t es k u r z e n

DNB-Kommentar.

Um die S i c h e r u n g d e r S a a r a b s t i m m u n o H H N , N r . 580 V. 13. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 1 - 2

ZSg. 102/1/44

(2)

Vom R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r u m

12. Dezember

1934

wurde ferner noch einmal

die

E n t s c h e i d u n g S c h a c h t s b e k a n n t g e g e b e n , daO die B e g r ü n d u n g

zum

Kreditgesetz nirgends veröffentlicht s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 3 8 V. 11. D e z e m b e r

werde. 1934

12.12.1934

- 572 -

Das Reichsqesetz über das Kreditwesen MB (Ν. Α.), Nr. 347 v. 13. Dezember 1934, S. 15 ((mit Begründung))

ZSg. 102/1/45 (l)

12. Dezember 1934

In der Pressekonferenz wurde darauf hingewiesen, daO ein litauischer Staatsangehöriger Poberesky eine Korrespondenz "Geneve Information" herausgebe. Es uurde gebeten mitzuteilen, ob sie auch deutschen Schriftleitungen zugesandt wird. Il/ir bitten um Bescheid.

ZSg. 102/1/45 (2)

12. Dezember 1934

Uber den Kounoer ProzeO gibt es keine Richtlinien, auSerdem ist unseres U/issens heute nur formelle

Verhandlung.

s. a. ZSg. 102/1/40 (2) v. 10. Dezember 1934 ZSg. 102/1/73 (1) v. 15. Dezember 1934 RiesenprozeO gegen Memeldeutsche HHN, Nr. 560 v. 13. Dezember 1934, S. 1 126 Memeldeutsche waren wegen Hoch- und Landesverrats angeklagt, nachdem sie sich gegen die "Litauisierung" ihrer Namen und des Schulwesens gewandt hatten. (vgl. a. E.A. Plieg, Das Nemelland 1920 - 1939. Deutsche Autonomiebestrebungen im litauischen Gesamtstaat. Würzburg 1962, S. 119 ff. Ursprünglich wallte die Regierung den ProzeO am 15. Januar 1935, dem Tag der Saarabstimmung beginnen lassen.)

-

5 F 3

1 3 . 1 2 . 1 9 3 4

-

B e s t e l l u n g e n a. d . P r e s s e k o n f e r e n z v. 13. D e z . 34 ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 4 / N r . 979

13. D e z e m b e r

In der n ä c h s t e n Zelt uilrd eine h ö c h s t u n e r f r e u l i c h e schaftliche Auseinandersetzung

zwischen Ludendorf

1934 wissen-

(sie) u n d dem

Berliner K r i e g s g e s c h i c h t l e r Prof. Elze sich a n s p i n n e n ü b e r das Buch L u d e n d o r f s "Dirne K r i e g s g e s c h i c h t e " . Die w e r d e n d r i n g e n d g e b e t e n , diese nur F a c h k r e i s e Auseinandersetzung

Zeitungen

interessierende

nicht d u r c h eigene S t e l l u n g n a h m e

tiefen, oder d e n beiden K o n t r a h e n t e n Raum zu

zu v e r -

gewähren.

s. a. Z S g . 102/1/64 (1) v. 13. D e z e m b e r 1934: ... Broschüre von Ludendorf "Irrende K r i e g s g e s c h i c h t e " s. a. ZSg. 102/1/52 (l) v. 2 2 . D e z e m b e r 1934

(sie)

...

H l n d e n b u r o und L u d e n d o r f f Eine E r k l ä r u n g d e s R e i c h s w e h r m i n i s t e r i u m s DNB t e i l t m i t : Zu den in letzter Zeit die Ö f f e n t l i c h k e i t in zunehmendem Maße e r r e g e n d e n , tief b e d a u e r l i c h e n l i t e r a r i s c h e n A u s e i n a n d e r s e t z u n g e n ü b e r Vorgänge im Stabe des O b e r k o m m a n d o s der VIII. Armee w ä h r e n d d e r S c h l a c h t bei T a n n e n b e r g am 26. August 1914 s t e l l t das R e i c h s u e h r m i n i s t e r i u m aufgrund e i n e r im Reichsarchiv/ v o r h a n d e n e n vom v e r s t o r b e n e n H e r r n R e i c h s p r ä sidenten und G e n e r a l f e l d m a r s c h a l l am 9. F e b r u a r 1933 p e r s ö n l i c h u n t e r z e i c h n e t e n A u f z e i c h n u n g f e s t , daO d a m a l s zwischen ihm, d e m O b e r b e f e h l s h a b e r , und seinem G e n e r a l s t a b s c h e f , G e n e r a l L u d e n d o r f f , eine M e i n u n g s v e r s c h i e d e n h e i t über die D u r c h f ü h r u n g der Schlacht nicht b e s t a n d e n hat... DAZ (R. Α.), Nr. 591/592 v. 2D. D e z e m b e r 1934, S. 1 Zu der D i s k u s s i o n H i n d e n b u r g - Ludendorff Ende 1934, n a c h dem Tode H i n d e n b u r g s s. a. H . F r e n t z , Der u n b e k a n n t e L u d e n d o r f f , W i e s b a d e n 1972, S. 277 und ω . Breucker, Die Tragik L u d e n d o r f f s , Stollhamm 1953, S. 197 f . -tz: Beitrao zur h i s t o r i s c h e n W a h r h e i t Ein Vortrag ü b e r T a n n e n b e r g ((Deutsche G e s e l l s c h a f t für W e h r w i s s e n s c h a f t ) ) K r e u z - Z e i t u n g ("· A·)» Nr. 291 v. 13. D e z e m b e r 1934, S. 4 Der v o l l s t ä n d i g e T i t e l des Buches lautet: "Dirne vor dem G e r i c h t d e s W e l t k r i e g e s . Zum F e l d z u g e in Anfang Oktober 1914·, L u d e n d o r f f s l/erlag 1914

Kriegsgeschichte" Süd-Polen

Die juristische A u s e i n a n d e r s e t z u n g b e g a n n im November 1 9 3 5 , ZSg. 1 0 1 / 6 / 2 0 1 / Ν Γ . 1 8 9 2 v. 3 0 . November 1 9 3 5 .

s.

574

13.12.1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 4 / N r .

13. D e z e m b e r

9Θ0

1934

Die G a s t v o r l e s u n g e n d e s a m e r i k a n i s c h e n P r o f . C o a r in D e u t s c h land s o l l e n n i c h t a l l z u sehr b e a c h t e t

werden.

Hbg. 2,00

G e s e h e n : K., F a . , K.

Br.

8.44

Ch.

brfl.

Uhr "

s. a . Z S g . 1 0 2 / 1 / 6 4 (2) v . 13. D e z e m b e r 1934: ... Da e r eine e t w a s umstrittene P e r s ö n l i c h k e i t sei, wurde g e b e t e n , ihm g e g e n ü b e r eine gewisse Z u r ü c k h a l t u n g an d e n Tag zu l e g e n . John F i r m a n C o a r (1863 - 1939) wurde a l s Sohn a m e r i k a n i s c h e r E l t e r n in B e r l i n geboren, kam 1870 in die USA; Abitur 1884 am K a i s e r - W i l h e l m - G y m n a s i u m in Köln; Studium d e r G e r m a n i s t i k an d e n U n i v e r s i t ä t e n B o n n , Boston ( H a r v a r d ) , 1934 - 1935 D i r e k t o r d e r d e u t s c h - a m e r i k a n i s c h e n G e s e l l s c h a f t und R e p r ä s e n t a n t in D e u t s c h l a n d und Ö s t e r r e i c h . V e r ö f f e n t l i c h u n g e n : 1929 R e p a r a t i o n e n und S c h u l d e n , 1 9 3 5 Sprache und l/olk. D e m o c r a c y and W o r l d T r a d e ·

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 5 / N r . 981

13. D e z e m b e r

B e s t e l l u n g a. d . P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m

v.

13.12.34

U e b e r d a s S a m m e l e r g e b n i s des T a g e s der n a t i o n a l e n dürfen nur DNB-Berichte Gesehen: D.f

K.

gebracht

werden. H b g . 9.15

Uhr

Brsl.8.44

Uhr

Chmn.

1934

brfl

s. a . Z S g . 1 0 1 / 4 / 2 0 9 / N r . 966 v . 7. D e z e m b e r

1934

Solidarität

- 575

-

13.12.1934

3.5 M i l l i o n e n inurde im R e i c h gespendet H H N , Nr. 575 v. IO. D e z e m b e r Ì 9 J 4 , 5. 1 s. a. Gorinqs S a m m e l e r t r a q ; 76 700 Mark DAZ (R. A . J , Nr. 577/578 v. 12. D e z e m b e r 1934, S. 1 3 B74 834.16 Mark e n d g ü l t i g e s S a m m e l e r o e b n i s DAZ (R. Α . ) , Nr. 583/584 v. 15. D e z e m b e r 1934, S. 1

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 6 / N r . 982

13. D e z e m b e r

B e s t e l l u n g a. d . P r o p a g a n d a m i n i s t e r i u m

v. 13.12.34

Die Berichte d e r DAZ aus P a r i s ü b e r die Reise

Lituiinoius nach

B e r l i n und die hier v o r g e s e h e n e n B e s p r e c h u n g e n s o l l e n weiter verbreitet

1934

nicht

werden.

G e s e h e n : D . , F a . , K.

Hbg.

9.15 Uhr

Brsl. 9.15

"

C h m n . 7.30

"

14.12. vorm.

Litminoii) uill B e r l i n u n t e r r i c h t e n D e r O s t p a k t und d a s r u s s i s c h - f r a n z ö s i s c h e P r o t o k o l l DAZ (R. Α . ) , Nr. 581/582 v. 14. D e z e m b e r 1934, S. 1

ZSg. 102/1/63

13. D e z e m b e r

1934

W a s die Abreise des B e r i c h t e r s t a t t e r s in das S a a r g e b i e t l a n g t , so wurde heute in d e r P r e s s e k o n f e r e n z

an-

g e s a g t , deB

w a h r s c h e i n l i c h bis e t w a zum 3. J a n u a r die E i n r e i s e n o c h m ö g l i c h

- 576

13./14.12.1934

-

sein tifird. G e n a u e s k a n n erst m o r g e n o d e r ü b e r m o r g e n w e r d e n . Den 3. J a n u a r halte m a n aber für den l e t z t e n zu dem die A b s t i m m u n g s k o m m i s s i o n A u s n a h m e n n o c h

gesagt Termin,

bewilligen

d ü r f t e . Eine S p e r r u n g d e r Einreise i/on d e u t s c h e r Seite ist für J o u r n a l i s t e n n a t ü r l i c h nicht s. a. ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 3 ZSg. 1 0 2 / 1 / 4 3

(1) v. 1 2 . D e z e m b e r (3) v. 1 2 . D e z e m b e r

B e s t e l l u n g e n a. d . P r e s s e k o n f e r e n z v. ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 7 / N r . 983 Das angebliche

aus,

geplant. 1934 1934

14.12.34 14. D e z e m b e r

1934

I n t e r v i e w P a p e n s im "Petit J o u r n a l " darf

weiter v e r b r e i t e t w e r d e n , da seine A u t h e n t i z i t ä t n i c h t

nicht fest-

steht. Petit J o u r n a l : A u f l a g e 400 000 Charakterisierung durch "Zeitungsdienst"(Berliner Dienst-Sonderbeilage) v o m 5. F e b r u a r 1934, A (NachlaO S t e p h a n Q u i r m b a c h im Institut für Z e i t u n g s f o r s c h u n g der Stadt D o r t m u n d ) : d e u t s c h f e i n d l i c h e i n g e s t e l l t durch A u ß e n p o l i t i k e r , der m i t Saint B r i c e z e i c h n e t . Steht i n n e n p o l i t i s c h eher e t u a s m e h r r e c h t s . Z u s a m m e n a r b e i t um j e d e n Preis Interview H e r r n v o n P a p e n s - N a c h Lösung der Saarfrage Dem S o n d e r b e r i c h t e r s t a t t e r d e s "Petit J o u r n a l " , S u a r e z , hat der d e u t s c h e G e s a n d t e in W i e n , Herr v o n P a p e n , u. a. a u c h E r k l ä r u n g e n a b g e g e b e n über die B e z i e h u n g e n z w i s c h e n F r a n k r e i c h und D e u t s c h l a n d . Er sei fest ü b e r z e u g t von d e r N o t w e n d i g k e i t der Z u s a m m e n a r b e i t z w i s c h e n beiden L ä n d e r n , s o n s t würde E u r o p a zu Grunde g e h e n . Für d a s S a a r g e b i e t sei nach d e r A b s t i m m u n g und R ü c k g l i e d e r u n g eine Ü b e r g a n g s z e i t v o r g e s e h e n , in w e l c h e r die f r a n z ö s i s c h e n , s a a r l ä n d i s c h e n und d e u t s c h e n I n t e r e s s e n so lange

- 577 -

14.12.1934

ausgeglichen würden, als es nötig sei. Und nach der Lösung der Saarfrage müGten Deutschland und Frankreich um jeden Preis zusammenarbeiten. Ein Krieg sei unmöglich, solange die Generation lebt, die das Menschenmorden uon 1914 - 1918 erlebt hat. NZ, Nr. 345 v. 15. Dezember 1934, S. 2 s. e. Papens Aufgabe in Wien ... Die Ermordung DollfuB' habe mit Recht die ganze Welt verurteilt. Aber es gäbe Ereignisse, die der Kontrolle der verantwortlichen Autoritäten entschlüpfen. Der Nationalsozialismus habe in Österreich einen heftigen und unkontrollierbaren Drang nach vorwärts gezeigt. Es sei nicht leicht, den Dynamismus einer solchen Bewegung abzubremsen. ... NZZ, Nr. 2273 v. 15. Dezember 1934, S. 2

ZSg. lQl/4/217/Nr. 984

14. Dezember 1934

Der Pressechef des Auswärtigen Amtes Geheimrat Aschmann begibt sich auf eine Informationsreise nach Bern, Paris und Brüssel. Da diese Reise

nur der persönlichen Information dient

und keinerlei direkte politische Zwecke verfolgt, soll über sie nicht berichtet werden. Gottfried Aschmann (1884 - 1945), 1932 - 1933 Generalkonsul in Genf, 1933 Leiter der Presseabteilung im Auswärtigen Amt, 1936 Gesandter; 1939 Ministerialdirigent und seit 194Q ohne l/erwendung.

ZSg. 101/4/217/Nr. 985

14. Dezember 1934

Es sollen, wie bereits früher angeordnet war, die dächte, die Truppen ins Saargebiet entsenden, nicht angegriffen werden. Andererseits sollen aber auch keine Bilder veröffentlicht werden von Engländern, die ihre Ausrüstung fertig machen. Das schwedische Truppenkontingent wird über Deutschland nach dem Saargebiet befördert. Aus diesem Anlass sind ebenfalls keinerlei Bilder über diesen Transport zu bringen.

14.12.1934 s. a. ZSg. ZSg. ZSg. ZSg.

- 578 102/1/63 v. 13. Dezember 1934 102/1/43 (3) v. 12. Dezember 1934 102/1/56 (2) v. 21. Dezember 1934 101/5/25/Nr. 1070 w. 31. Januar 1935

ZSg. 101/4/217/Nr. 986

14. Dezember 1934

Es wird an das Verbot erinnert, Artikel und Meldungen über den Ausbau des früheren Pasewalker Lazaretts zu einem Museum zu bringen. Ule erinnerlich, hat Adolf Hitler dort im Lazarett gelegen und sein Zimmer ist aus diesem Anlass ausgeschmückt worden. Im Oktober 1918 zog sich Hitler bei einem Gasangriff der Engländer südlich von Ypern (Belgien) eine Augenverletzung zu, die er im Lazarett Paseuialk (Pommern) auskurierte.(J. C. Fest, Hitler, Frankfurt a. P!. u.a. 1973, S. 113) s. a. Ein Ehrenmal in Hitlers Lazarett Der Angriff, Nr. 116 v. 20. Piai 1935, S. 10

ZSg. 101/4/217/Nr. 987

14. Dezember 1934

Lieber das gestern verabschiedete Gesetz über die Rohstoffwirtschaft wird noch eine amtliche Verlautbarung erfolgen. Jedoch wird die Begründung des Gesetzes im Reichsanzeiger nicht veröffentlicht, darf also infolgedessen von der Presse nicht gebracht werden. Bei Wiedergabe des Gesetzes ist nur der Wortlaut von DNB zu verwenden. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 1.00 Uhr Brsl.1.00

"

Chmn. 1.45 Gesetz über die Übernahme von Garantien zum Ausbau der Rohstoffwirtschaft vom 13. Dezember 1934 (RGBl. 1934, I, Nr. 136 v. 22. Dezember 1934, S. 1253-1254)

- 579 -

14.12.1934

Die Reichsreqierunq beschlieOt neue Gesetze HHN, Nr. 582 v. 14. Dezember 1934, S. 1

DNB-Rundrufe vom 14.12.34 ZSg. 101/4/218/Nr. 988

14. Dezember 1934

Lieber den Besuch des Führers auf dem Panzerschiff

"Admirai

Scheer" soll nur nach DNB berichtet werden. s. a. ZSg. IG1/4/219/Nr. 990 v. 14. Dezember 1934 Der Führer auf dem Panzerschiff "Admiral Scheer" HHN, Nr. 584 u. 15. Dezember 1934, S. 2

ZSg. 101/4/218/Nr. 989

14. Dezem ter 1934

Die Rede des Reichsministers Dr. Goebbels heute abend im Sportpalast ist frei. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 9.15 Uhr Brsl.7.D0 Chmn. brfl.

Goebbels über den Kirchenstreit ... 5. Der nationalsozialistische Staat sei positiv christlich eingestellt. Allerdings fordere er eine strenge Grenze zwischen dem Gebiet der Religion und dem Gebiet der Politik. Der Staat merde dafUr sorgen, daO diese Grenzen nicht verwischt werden. ... HHN, Nr. 584 v. 15. Dezember 1934, S. 2

- 580 -

14./15.12.1934 ZSg. 101/4/5Ι'9·/ΝΓ. 990 DNB-Rundruf vom

14. D e z e m b e r

1934

14.12.34

Ueber einen Zugunfall verbunden mit einem Autobusunglück d e r N ä h e v o n L a n g w e d e l darf b i s zur K l ä r u n g d e s F a l l e s nächst nichts gebracht werden. Es darf nur der v e r ö f f e n t l i c h t w e r d e n ohne jeden Gesehen: Fa., Ο., K.

in

zu-

DNB-Text

Kommentar. Hbg. 9.15

Uhr

Brsl. θ.25 " Chmn.

brfl.

s. a. ZSg. 1 0 1 / 3 / 2 2 9 / N r . 514 v . 2 9 . N a i 1934 ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 1 8 / N r . 988 v . 1 4 . D e z e m b e r 1934 A u t o b u s r a s t i n e i n e n S c h n e l l z u q - 14 Tote Der Schnellzug des Führers von Bremen nach Berlin ... lille zu d e m U n g l ü c k bei L a n g w e d e l e r g ä n z e n d m i t g e t e i l t w i r d , h a n d e l t e s s i c h um d e n Zug, m i t d e m d e r F ü h r e r v o n B r e m e r h a v e n nach B e r l i n z u r ü c k f u h r . Im Zug s e l b s t b l i e b e n alle m i t f a h r e n d e n , einschlieBlich des Personals, unverletzt. HHN, N r . 5B4 v . 1 5 . D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 1 Von d e n 20 I n s a s s e n d e s B u s s e s ( M i t g l i e d e r e i n e r p l a t t d e u t s c h e n Theatergesellschaft) Uberlebten nur 6 den Unfall.

DNB-Rundrufe vom

15.12.34

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 2 0 / N r . 991

15. D e z e m b e r

Die v o m R e i c h s w i r t s c h a f t s m i n i s t e r i u m

herausgegebene

1934 Presse-

notiz " B e d a r f s b e s c h e i n i g u n g e n für u n e d l e M e t a l l e " d a r f auf W i d e r r u f n i c h t g e b r a c h t

werden.

bis

15.12.1934

- 581 s. a. ZSg. 101/4/226/Nr. 1005 v. (19. Dezember 1934)

l/erbrauchsregelung für unedle detalle. Die Überwachungsstelle für unedle detalle veröffentlichte eine neue Anordnung Uber den Verbrauch unedler Metalle. ... Die Inlandsverbrauchsätze blieben bei den unlegierten Metallen unverändert, wurden dagegen bei den Legierungen mit geringen Ausnahmen um 10 v. H. erhöht. Das Archiv, November/Dezember 1934, S. 1287-12Θ8 (19. Dezember 1934) s. a. Fa(lk): rcetallsoroen Wirtschaftspolitik von heute HHN, Nr. 561 V. 1. Dezember 1934, S. 17

ZSg. 101/4/220/Nr. 992

15. Dezember 1934

Der Artikel von Brecht über "Benzin aus Braunkohle" in der Westdeutschen U/irtschaftszeitung darf nicht Übernommen uerden. Gesehen: Fa., K. 0.

Hbg. 9.15 Uhr Brsl. 7.35 " Chmn. brfl.

s. a. ZSg. 101/4/182/Nr. 916 v. 14. November 1934 ZSg. 101/4/221/Nr. 993 v. 17. Dezember 1934 G, Brecht: Deutsches Benzin aus deutscher Braunkohle. In: Westdeutsche Wirtschafts-Zeitung, 12. Jg. (1934), Nr. 50 v. 13. Dezember 1934, S. 1-2 Der Artikel berichtet Uber 3 Hydrleranlagen, die in Mitteldeutschland gebaut werden sollen. Erst in ferner Zukunft sei der Bau. einer Anlege im Rheinland geplant, ("bis dahin ist der rheinische Breunkohlenbergbau an der Braunkohle-Benzin-AG nur geldlich - ohne die Möglichkeit eigener industrieller Betätigung durch Zulieferung von Kohle oder Energie - beteiligt. Einen gewissen Ausgleich dafür können die Aufträge der Benzingesellschaft liefern, die mit Vorzug an die westliche Industrie gegeben werden sollten.")

- 582 -

15.12.1934

s. a· Nationale Treibstoffuiirtschaft Benzin aus Braunkohle - Benzol aus Steinkohle von Herrn. Boeckh (Wehrpol. Amt der NSDAP) VB (Ν. Α.), Nr. 352 v. 18. Dezember 1934, S. 11 ( = lUochenbeil. "Iiiehrpolitik und Landesverteidigung") Zu dem gesamten Komplex (Benzin aus Braunkohle), der von Schacht intensiv gefördert wurde s. U. Birkenfeld, Der synthetische Treibstoff 1933 - 1945, Göttingen u.a. 1964, S. 35 ff.

ZSg. 102/1/73 (1)

15. Dezember 1934

Zum Kouinoer ProzeO meinte man in der Pressekonferenz, daß es nicht zweckmäßig sei, die Frage des

Selbstbestimmungsrechts

der Memelländer mit zu erörtern. Die Verteidigung der Angeklagten gehe ja gerade dahin, daß sie behaupten, keinerlei Bestrebungen zur Loslösung des Clemelgebietes von Litauen geplant zu haben. Auch allgemein möge die Revision des Versai H e r Vertrages nicht in den Zusammenhang des Prozesses hineingestellt werden. s. a. ZSg. 102/1/45 (2) v. 12. Dezember 1934 ZSg. 102/1/50 (3) v. 19. Dezember 1934

ZSg. 102/1/73 (2)

15. Dezember 1934 1)

Das Β Uhr Abendblatt hatte gestern aus dem Aufsatz von Lord Rothermere als große Überschrift den Satz:

"Saarabstimmung

nur noch Formsache", was man in der Pressekonferenz für innerpolitisch nicht gut erklärte. l) Berliner Tageszeitung aus dem Mosse-Verlag, die sich im Hand· buch der deutschen Tagespresse, 4. Aufl. 1932 , als"unabhängig demokratisch" charakterisierte. Erscheinungszeitraum: 1. 7. 1910 30.9. 193B (seit 1848 als "National-Zeitung")

15.12.1934

- 5B3 s. a. ZSg. 101/1/55 v. 10. Juli 1933

Lord Rothermereî "Wenn ich abstimmungsberechtigter Saarländer ¡•lare ..." Unter der Überschrift "Wenn ich ein stimmberechtigter Saarländer wäre ...! veröffentlicht Lord Rcthermere in der "Daily flail" seinen ersten Bericht aus Saarbrücken. ... Die Abstimmung sei eine bloQe Formalität. Das Ergebnis stehe uon vornherein fest. In ganz Deutschland gäbe es kein deutscheres Gebiet als die Saar. yΒ (Ν. Α.), Nr. 349 v. 15. Oezember 1934, S. 4

ZSg. 102/1/73 (3)

15. Dezember 1934

United Press hat gemeldet, daû die kubanische Regierung ein Auslieferungsbegehren niegen des früheren Präsidenten flechado gestellt habe. Zur Information wurde dazu noch mitgeteilt, daO zunächst die Bitte um vorläufige Festnahme übermittelt worden sei, mit der Ankündigung eines Auslieferungsantrags. Der Expräsident sei aber bereits nach der Schweiz weiter gereist, die Angelegenheit also gegenstandslos. Gerardo Wachado y florales (1B71 - 1939) kubanischer General, 1925 - 1933 Staatspräsident, nach seinem Sturz floh er in die Vereinigten Staaten· Kuba war wirtschaftlich vollkommen von den Vereinigten Staaten abhängig, die Unzufriedenheit wurde dadurch so groQ, daO die Regierung Roosevelt sich nicht mehr in der Lage sah, den Staatspräsidenten flachado zu stutzen bei einem Putsch des Heeres im August 1933. Im Januar 1934 wurde die neue Regierung flendieta von den USA anerkannt. Es kam weiterhin zu Unruhen und Umsturzversuchen.

- 584 -

17.12.1934

Bestellungen a. d. Pressekonferenz ν. 17.12.34 ZSg. 101/4/221/Nr. 993 Es wird noch einmal an den

17. Dezember 1934 Rundruf vom Sonnabend erinnert,

daG der Artikel von Brecht "Benzin aus Braunkohle" aus der Westdeutschen Wirtschaftszeitung nicht übernommen werden darf. s. a. ZSg. 102/1/44 (2) v. 17. Dezember 1934 ZSg. 101/4/22o/Nr. 992 v. 15. Dezember 1934

ZSg. 101/4/221/Nr. 994

17. Dezember 1934

Die Kommentare zu dem Zwischenfall an der Saar sollen sich nicht bis zu polizeilichen Untersuchungen erweitern. Oie Verantwortung

für den Zwischenfall trägt letzten Endes

Herr Knox, der für die Einstellungen der früheren ausländischen Offiziere verantwortlich zeichnet. Im Kommentar ist lediglich strenge Untersuchung und Bestrafung der Schuldigen zu verlangen. s. a. ZSg. 102/1/43 (1) v. 17. Dezember 1934: Zu dem Saarzwischenfall meinte man in der Pressekonferenz, daO natürlich nicht dieEngländer als solche angegriffen werden dürften. Der Vorfall gehöre in das Gebiet der Personalpolitik von Herrn Knox. Zu betonen ist dementsprechend in einem etwaigen Kommentar, daB es sich nicht um Offiziere der neuen Saartruppe handelt. s. a. ZSg. lOl/4/225/Nr. 1004 v. 19. Dezember 1934 Ernster Zwischenfall im Saarqeblet Ein Offizier der Saarpolizei schießt in eine Plenschengruppe ...Das Bekanntwerden dieses unentschuldbaren Vorfalls hat in der Bevölkerung der Stadt Saarbrücken berechtigte Entrüstung und Empörung ausgelöst. Die verantwortlichen Stellen haben nun die Pflicht, ebenso schnell zur Sühne dieser Untat zu schreiten, wie die Bevölkerung diese Sühne erwartet. HHN, Nr. 587 V. 17. Dezember 1934, S. 1

- 585 -

17.12.1934

Ein angetrunkener Saarpolizist englischer Nationalität fuhr mit seinem Wagen in eine Gruppe Fußgänger und gab,als er aufgehalten wurde, einige Schlisse ab. s. a. Knoxscher Polizeioffizier schießt in der Trunkenheit auf Zivilisten Alkoholische Exzesse englischer Offiziere der Saarpolizei VΒ (Ν. Α.), Nr. 352 v. 18. Dezember 1934, S. 3

ZSg. 101/4/221/Nr. 995

17. Dezember 1934

Es wird nachdrücklich darauf aufmerksam gemacht, dass jede publizistische Beschäftigung mit dem Eisass zur Zeit unerwünscht ist. Insbesondere soll jeder Zusammenhang zwischen dem elsässischen Problem und der Saarfrage vermieden werden. s. a. ZSg. 102/1/50 v. 27. Oktober 1934 ZSg. 102/1/43 (2) v. 17. Dezember 1934: ... aber auch allgemein "interessieren wir uns nicht fUr das Elsaß". So sei es zum Beispiel unzweckmäßig, wenn im "LokalAnzeiger" kürzlich davon die Rede gewesen sei, daß für die Landwirtschaft in Lothringen und im Elsaß große Schwierigkeiten entstünden, wenn Frankreich entsprechend seiner Drohung die Wirtschaft nach dem Saargebiet abschließen werde. Um die Landwirtschaft von Elsaß und Lothringen brauchen wir uns nicht zu bekümmern. Korrespondenten-Kommentar: Zwischenruf: Vorläufig! Salu bisamme ... Dabei droht eine neue Einwanderung von den Emigranten und den französischen Arbeitern aus dem Saargebiet, die dort fünfzehn Jahre lang deutsche Arbeiter von ihrem Platz verdrängt haben. Uas soll aus der Landwirtschaft Lothringens und auch des Elsaß werden, wenn Paris seine Drohung wahr macht und einen "Eisernen Vorhang" zwischen dieses Land und das Saargebiet an der neuen Zollgrenze niedergehen läßt? Dann fallen.fast achthunderttausend Kunden aus, auf die Deutschland an sich einen berechtigten Anspruch hat. "Clan muß Deutschland entgegenkommen. Clan darf es in dieser Frage nicht reizeo steht im Handelsteil der elsässischen Zeitungen. Im politischen Teil aber machte man bisher in Saarhetze. ... BLA, Nr. 546 Α ν. 15. Dezember 1934, S. 1-2

17.12.1934

- 586 -

ZSg. 101/4/221/Nr. 996

17. Dezember 1934

El re grosse Aufmachung russischer Bauten und Industrieuierke, sei es in Form von Bildern, uiird hiermit untersagt. Gesehen: Fa., 0., K.

Hbg. 12.50 Uhr Brsl.12.55

"

Chmn. 1.10

"

s. a. ZSg. 102/1/43 (3) v. 17. Dezember 1934: Es sei unzulässig, über groQe Bauten in RuBland so umfangreich zu berichten, wie es z. B, das Beri. Tageblatt mit dem jüngsten Wolgakraftu/erk getan habe. ω. P.: Wolga-Kraf tuierke im Bau Belebung der Schiffahrt und Landwirtschaft BT, Nr. 566 v. 1. Dezember 1934, S. β

Bestellungen a. d. Propagandaministerium v. 17.12.34 ZSg. 101/4/222/Nr. 997

17. Dezember 1934

Auslandsmeldungen Uber einen angeblichen Putsch im Memelgebiet sollen nicht Übernommen werden. s. a. ZSg. 102/1/73 (1) v. 15.Dezember 1934 ZSg. 102/1/43 (3) v, 18. Dezember 1934

ZSg. 101/4/222/Nr. 998

17. Dezember 1934

Die Meldung Uber die Gründung einer Handelskammer in Stockholm ist jetzt freigegeben. Jedoch wird gebeten, die Deutsche

- 587

-

17.12.1934

Gesandtschaft in Stockholm in diesem Zusammenhang nicht zu nennen. Gesehen: Fa., D. K.

Hbg. 9.15 Brsl. 7.10 Chmn. brfl.

s. a. ZSg. 101/4/192/Nr. 931 v. 24. November 1934 ZSg. 101/4/194/Nr. 939 v. 26. November 1934 Deutsche Handelskammer in Schweden oeoründet ... Eine besondere Aufgabe erwächst der Kammer daraus, daO sie einerseits mit dem Deutschen Werbe rat in Berlin sowie mit der AuQenhandelsstelle der Partei in Hamburg und mit der deutschen Gesandtschaft in Stockholm in enger Verbindung steht. ... HHN, Nr. 588 u. 18. Dezember 1934, S. 3

ZSg. 102/1/44

(l)

17. Dezember 1934

In der Pressekonferenz wurde gebeten, ausländische

Meldungen

über die Laurehütte nicht zu ü b e r n e h m e n , da sie doch aus Kreisen kommen, die ein Interesse am Konkurs der Laurahütte hätten. s. a. ZSg. 101/3/131/Nr. 381 v. 19. Närz 1934 Offene Ausschreibungsfragen bei der Laurahütte BT, Nr. 601 v. 21. Dezember 1934, S. β P o l e n - L a u r a muQ saniert werden DAZ (R. Α.), Nr. 595/596 v. 22. Dezember 1934, S. 11 s. a. HHN, Nr. 561 v. 1. D e z e m b e r 1934, S. 18 s. a. Α0ΑΡ, Serie C, Bd. 111,2, Nr. 401

- 5B8 -

18.12.1934

Bestellungen a· d . Pressekonferenz ν. 18.12.34 ZSg. 101/4/223/Nr. 999

18. Dezember

1934

In Moskau ist zuIschen Deutschland, Polen und der Sowjetunion ein Roggenabkommen paraphiert und

unterzeichnet

u/orden. DN6 bringt darüber eine Keldung. Es wird über die DNB-Meldung hinaus keine Kommentare

gebeten,

zu geben.

s. a. ZSg. 102/1/42 ν. 1Θ. Dezember 1934: ... Die Bitte e n t s p r e c h e , wie vertraulich mitgeteilt wurde, einem U/unsche der sowjet-russischen Regierung. Roggenabkommen mit RuQland und Polen Gemeinsame Ausfuhrregelung für Roggen in Deutschland, Polen und SowjetruQland HHN, Nr. 589 v. 18. Dezember 1934, S. 10

ZSg. lDl/4/223/Nr. 1000

18. Dezember 1934

Es kommt heute eine Mitteilung der Reichsbahn und des Reichswehrministeriums über die Urlaubsgewährung zu Weihnachten. Da diese Meldung indirekt dem Gerücht entgegentritt, dass die W e h r m a c h t zu W e i h n a c h t e n keinen Urlaub erhält, wird gebeten, diese kurze Meldung auf der ersten Seite zu bringen, aber nicht in zu auffälliger s. a. ZSg. 102/1/43

Aufmachung.

(1) v. 18. Dezember 1934

Reichsbahn und Weihnachtsurlaub der Wehrmacht Wie in den Vorjahren haben auch diesmal die örtlichen Dienststellen der W e h r m a c h t die zuständigen Reichsbahnbehörden über die voraussichtliche Anzahl der Weihnachtsurlauber eus Heer und Marine u n t e r r i c h t e t , damit die Reichsbahn in der Lage ist, den Anforderungen des Weihnachtsreiseverkehrs rechtzeitig zu entsprechen. HHN, Nr. 590 V . 19. Dezember 1934, S. 2

18.12.1934

- 5Θ9 ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 2 3 / N r . IODI

IB. D e z e m b e r

Lieber einen P r o z e s s gegen den B e r l i n e r

Theaterdirektor

Graf Solms vom S c h i l l e r - T h e a t e r vor einem soll nicht b e r i c h t e t

1934

Ehrengericht

werden.

G e s e h e n : Fa., D . , K.

Hbg. 1.00

Uhr

Brsl.1.05

"

Chmn.1.48

"

s. a. ZSg. l O l / 4 / 2 2 8 / N r . 1010 v. 21. D e z e m b e r ZSg. 102/1/70 (1) v. 18. Januar 1935

1934

N a c h d e m "Gesetz zur O r d n u n g der n a t i o n a l e n A r b e i t " vom 20. J a n u a r 1934 w a r e n soziale E h r e n g e r i c h t e e i n g e r i c h t e t m o r d e n . B e r n h a r d Graf Solms (1900 ), mar 1934 Intendant der U o l k s b U h n e , 1 9 3 7 / 3 B Intendant des T h e a t e r s am N o l l e n d o r f p l a t z . W e i l e r zu e i n e m E m p f a n g des F ü h r e r s im März 1937 n i c h t e i n g e laden m a r , beantragte er die E r ö f f n u n g e i n e s e h r e n g e r i c h t l i c h e n V e r f a h r e n s g e g e n s i c h . ( v g l , J. W u l f , Theater und Film im D r i t t e n Reich, G ü t e r s l o h 1964, S. 120 f.)

ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 2 4 / N r . 1002 D N B — R u n d r u f vom

18. D e z e m b e r

1934

IB.12.34

Ueber d e n V o r t r a g , d e n der D i r e k t o r D r . P i e r heute

nachmittag

vor d e r T e c h n i s c h - L i t e r a r i s c h e n G e s e l l s c h a f t g e h a l t e n darf n u r der von der T e c h n i s c h - L i t e r a r i s c h e n ausgegebene P r e s s e a u s z u g satzes veröffentlicht G e s e h e n : D., F a . , K.

hat,

Gesellschaft

unter F o r t l a s s u n g des l e t z t e n

werden. H b g . 9.15 Brsl. brfl. C h m n . brfl.

Ab-

18.12.1934 ZSg. 102/1/43 (2)

- 590 -

18. Dezember 1934

Im "Lokalanzeiger" mar dieser Tage ein Aufsatz aus Paris über das Rüstungsproblem, dessen Tendenz war, die Rüstungsfrage solle so schnell als möglich ausgefochten werden. In der Pressekonferenz wurde dazu bemerkt, daß es doch zweckmäßig sei, große Politik nicht ohne Fühlungnahme mit den zuständigen Stellen zu machen. Hans ω. Fell: Beginnende Einsicht in Frankreich BLA, Nr. 547 u. 16. Dezember 1934, S. 1-2

ZSg. 102/1/43 (3)

18. Dezember 1934

neidungen aus Ostpreußen über einen bevorstehenden Putsch der Junglitauer im fflemelgebiet sollen nicht verbreitet werden. s. a. ZSg. 101/4/222/Nr. 997 v. 17. Dezember 1934

ZSg. 102/1/43 (4)

18. Dezember 1934

Das bayerische Ufirtschaftsministerium hat in einem Brief an das Propagandaministerium gebeten, keine abfälligen Bemerkungen über die Gemeinde Oberammergau zu machen, weil sie einen Teil des Spielüberschusses u. a. zum Bau eines Strandbades benutzen wolle. Überschriften wie: "Vom Passionstheater ins Strandbad" diskreditierten im Ausland die Passionsspiele.

19.12.1934

- 591 DNB-Rundruf uom 19.12.34 ZSg. 101/4/225/IMr. 10Q3

19. Dezember 1934

Die Rede des Ministers Frick zum Tag der deutschen Polizei wird hiermit zurückgezogen. Frick sprach zum "Tag der Polizei" Eine Werbung für das U/interhilf suerk ... im Rundfunk über alle deutschen Sender. Er sagte u.a.: ... Die deutsche Polizei ist nicht nur ein Machtinstrument der Ordnung und Sicherheit, sondern auch der treue Freund und Diener des ordnungsliebenden deutschen Volkes. ... BT, Nr. 598 v. 20. Dezember 1934, S. 7 s. a. \JB (N.A.), Nr. 354 u. 20. Dezember 1934

ZSg. 101/4/225/Nr. 1004

19. Dezember 1934

Es wird gebeten, über den Rücktritt Hemsleys keine Kommentare zu bringen. Gesehen: D., Fa., K.

Hbg. 1.00 Brsl. 1.00 Chemn. 1.20

s. a. ZSg. 101/4/221/Nr. 994 υ. 17. Dezember 1934 Leiter der Saarpolizei tritt zurUck HHN, Nr. 590 V. 19. Dezember 1934, S. 1 Hemsley mar am 22. Juli 1934 zum Inspekteur der Polizeikräfte des gesamten Saargebiets ernannt u/orden.

- 592

(19.)/19.12.1934

-

Z S g . l O l / 4 / 2 2 6 / N r . 1005

(19. D e z e m b e r

Ole H e i d u n g d e s Reichsu/irtschaftsministeriums

über

"Be-

d a r f s b e s c h e i n i g u n g e n für unedle M e t a l l e " ist nunmehr Abdruck freigegeben

1934)

zum

morden.

G e s e h e n : 0., F a . , K.

Hbg.

1.00

Brsl.

1.00

Chmn.

1.20

s. a. ZSg. 1 0 1 / 4 / 2 2 0 / N r . 991 v. 1 5 . D e z e m b e r

1934

B e d a r f s b e s c h e l n i g u n q für unedle M e t a l l e H H N , N r . 591 v . 19. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 10

ZSg. 102/1/50

(l)

19. D e z e m b e r

1934

D i e Rede won L a v a l , meinte m a n in d e r P r e s s e k o n f e r e n z ,

sei

n i c h t a l s S e n s a t i o n zu b e t r a c h t e n und e n t s p r e c h e n d zu beh a n d e l n . Sie e n t h a l t e

nichts w e s e n t l i c h N e u e s und sei

wahr-

s c h e i n l i c h nur dem Bedürfnis des P a r l a m e n t s e n t s p r u n g e n ,

vor

d e n F e r i e n n o c h e l n m à l einen B e r i c h t ü b e r d e n Stand zu e r h a l t e n . L a v a l m i l l bald an D e u t s c h l a n d h e r a n t r e t e n A u f f o r d e r u n g zum B e i t r i t t zu den f r a n z ö s i s c h e n H H N , N r . 590 v. 1 9 . Dezember 1 9 3 4 , S. 1 - 2

Paktplänen

s. a . Α 0 Α Ρ , Serie C, B d . 111*2, N r . 399

ZSg. 102/1/50

(2)

A u f g e f a l l e n s e i , daQ einzelne

19. D e z e m b e r Zeitungen (Tageblatt,

die E n t h ü l l u n g e n des "Star" über d a s B ü n d n i s negativ

skeptisch behandelt

1934 Germania)

französisch-russische h ä t t e n . Diese

Auffassung

- 593 -

19.12.1934

gehe völlig fehl. Man stehe durchaus auf dem Standpunkt, daß ein Abkommen vorliege. Höchstens in dem Punkt sei Skepsis am Platze, ob sich die russischen

Verpflichtungen

im Falle eines Krieges nur auf Getreidelieferungen bezögen. Sowjetlsch-französisches Militärabkommen? Enthüllungen des "Star" Uber ein angebliches geheimes Nilitärabkommen zwischen Laval und Lituinou BT, Nr. 596 V. 19. Dezember 1934.(M.A.), S. 1 s. a. HHN, Nr. 590 v. 19. Dezember 1934 (Pl.Α.), S. 1 "Star" bleibt bei seiner Version Die Echthe it des angezweifelten Militärbündnisses werde durch das Protokoll bestätigt ST, Nr. 599 v. 20. Dezember 1934, S. 2 s. a. Germania, Nr. 351 v. 20. Dezember 1934, S. 3 Star: Londoner Nachrichtenblatt

ZSg. 102/1/50 (3)

19. Dezember 1934

Zum Kouinoer ProzeO meinte man vertraulich, daß der Eindruck entstehe, als merde der ProzeQ von litauischer Seite nicht allzu sehr herausgezogen. Es bestehe demnach zunächst kein (Grund, das) Kriegsgericht anzugreifen, ebenso nicht den Gouverneur Navkas. Es sei wohl auch nicht zweckmäßig, auf den anglischen Anwalt Lawrence zu stark hinzuweisen, das könnte den Angeklagten eher schaden. s. a. ZSg. 102/1/73 (1) v. 15. Dezember 1934 ZSg. 102/1/45 (2) v. 12. Dezember 1934 ZSg. 102/1/52 (2) v. 22. Dezember 1934 Zu Dr. Navakas, dem Gouverneur das Hemelgebiets s. a. ZSg. 101/5/78/Nr. 1166 v. 7. I"lärz 1935

19.12.1934 ZSg. 102/1/50 (4)

- 594 19. Dezember 1934

In der Presse sei In letzter Zelt eine gewisse Neigung festgestellt worden, den Vatiken In die Searangelegenheit hineinzuziehen. dan möge es vermeiden, hier allzu positive Dinge zu schreiben. Der Vatikan zur Saarfrage Der "Osservatore Romano" bringt unter der Ü b e r s c h r i f t ^ r fundene Gerüchte" folgende Mitteilung: "Einige Zeitungen brachten in diesen Tagen Meldungen, wonach deutsche Kreise den Heiligen Stuhl in seiner Haltung zur Saarfrage zu beeinflussen versucht hätten. Uir können versichern, daO derartige Informationen durchaus unbegründet sind und daO der Heilige Stuhl immer eine Haltung völliger Neutralität und Unparteilichkeit gewahrt hat und wahren wird." HHN, Nr. 589 v. 18. Dezember 1934, S. 2

ZSg. 102/1/51

19. Dezember 1934

Das Tageblatt hatte kürzlich einen Bericht Uber die Entscheidung des Landesarbeitsgerichts in der Frage der Rechtsnachfolge der Arbeitsfront gegenüber den Gewerkschaften. Uir haben Ihnen dazu

auch eine Zuschrift brtflich übersandt. Die

Rechtsnachfolge wird in der Entscheidung vor allem auch durch die Verordnung ^

vom 24. Oktober begründet. Das ReichsJustiz-

ministerium hat heute gebeten, bis zum Vorliegen einer Äußerung von höherer Stelle in der nächsten Nummer der "Deutschen Justiz" auf Wiedergabe und Kommentierung dieser Entscheidung zu verzichten. 1) Verordnung des Führers Uber die Deutsche Arbeitsfront, Uesen und Ziel vom 24. Oktober 1934 s. Das Archiv, Oktober 1934, S. 958 Die Zuschrift ist nicht überliefert.

- 595 -

19./20.12.193A

Die Arbeitsfront haftet Klarheit über die Verbindlichkeiten der Gewerkschaften BT, Nr. 592 v. 16. Dezember 1934, S. 14 Ministerialrat Dr. Koehler: Arbeitsrecht. § 2 KündSchG. In wieweit ist die Deutsche Arbeitsfront Rechtsnachfolgerin der freien Geuerkschaften i£. des § 2 KündSchG.? Reichsarbeitsgericht. Urt. vom 29. September 1934 RAG. 68/34. In: Deutsche Justiz,96. Jg. (1934) Ausg. A, Nr. 51/52 v. 21. Dezember 1934, S. 1648-1649 In einem Urteil des RAG vom 28. Februar 1934 war die Rechtsnachfolge der Deutschen Arbeitsfront in Bezug auf die freien Gewerkschaften verneint u/orden. Im Gegensatz dazu hatte das Landesarbeitsgericht (LAG) argumentiert, daG im Sinne des § 2 KündSchG eine Rechtsnachfolge sehr wohl bestehe.

ZSg. 101/4/227/Nr. 1006

20. Dezember 1934

Bestellungen a. d. Pressekonferenz v. 20.12.34 Die Kommunistenverhaftungen in Bulgarien sollen nicht allzu sensationell aufgemacht werden. Es hat sich herausgestellt, dass die aus Bulgarien kommenden Meldungen stark übertrieben waren. Gesehen: Fa., D., K.

Mbg. 1.10 Uhr Brsl.1.10

n

Chntn.1.35

"

s. a. ZSg. 102/1/45 (1) v. 20. Dezember 1934: In der Preko wurde gesagt, daO von bulgarischer Seite mitgeteilt worden sei, daO die Meldungen über Verhaftungen von Kommunisten in Bulgarien, die in den letzten Tagen erschienen, übertriebene Zahlen enthalten hättBn. Insgesamt seien in den letzten 4 Monaten etwa 250 Verhaftungen vorgenommen worden. ...

20./21.12.1934 ZSg. 102/1/45 (2)

- 596 20. Dezember 1934

Ferner wurde gebeten, man möge Statistiken über

bevorstehende

Sterilisationsfalle nicht und solche Ober vollzogene Sterilisationen nur mit einiger Zurückhaltung bringen. Erwünscht sei vorherige Anfrage im Propagandaministerium. s. a. ZSg. 101/3/50/Nr. 221 v. 1. Februar 1934 ZSg. 101/4/17/Nr. 597 v. 14. Juli 1934

Bestellungen a. d . Pressekonferenz v. 21.12.34 ZSg. 101/4/228/Nr. 1007

21. Dezember 1934

Der von der Korrespondenz BUnten-Essen herausgegebene Artikel "Das Kalijahr 1934" darf nicht nachgedruckt werden. Kein Nachweis.

ZSg. 101/4/228/Nr. 1008

21. Dezember 1934

Es wird gebeten, das Dankwort des norwegischen Ministerpräsidenten für die tapferen Seeleute der Hapag unter allen Umständen nachzudrucken; ebenfalls die Aeusserungen des Berliner norwegischen Geschäftsträgers, die gleichfalls den Dank der norwegischen Nation zum Ausdruck bringen.

- 597 -

21.12.1934

Wiesen schildert drahtlos die Rettunoatat Funktelefonisches Gespräch des Reichssenders Hamburg mit der "New York"

...

Norwegens Dank an die Hapao •er norwegische Ministerpräsident sandte an die Hapag folgendes Telegramm: Habe eben mit Bewunderung von der Rettung der Besatzung des norwegischen Schiffes "Sisto" durch die heldenhaften Anstrengungen der Besatzung Ihres Schiffes "Neu York" gelesen. Ich bitte Ihre Gesellschaft, meinen herzlichsten Dank entgegen zu nehmen und der Besatzung der "Neu York" Uberbringen zu wollen. HHN, Nr. 594 v. 21. Dezember 1934, S. 1 s. a. HHN, Nr. 595 v. 21. Dezember 1934, S. 1

ZSg. 101/4/228/Nr. 1009

21. Dezember 1934

Ueber die neue Oel- und Spinnfaserpflanze "Käsepappel" oder "Käseblume" darf berichtet werden. Oie Untersuchungen sind zwar noch nicht abgeschlossen, aber ihre Vorzüge und Nachteile können besprochen werden, (vgl. "Frankfurter Zeitung" Nr. 51) Allerdings soll der Artikel der "Frankfurter Zeitung" nicht Übernommen werden, weil er zu weitgreifende Folgerungen enthält. s. e. ZSg. 102/1/57 v. 21. Dezember 1934 Eine neue deutsche Ol- und Spinnfaser-Pflanze ... Oie Züchtung und Verarbeitung der neuen Nutzpflanze ist jetzt im wesentlichen aus dem Versuchsstadium heraus, so daQ im nächsten Jahr mit dem GroOanbau begonnen werden soll. FZ, Nr. 648 v. 21. Dezember 1934, S. 4 (- Beilage Nr. 51: Die Leistung. Blätter der FZ für Technik und Wirtschaft)

21.12.1934

598 -

ZSg. lOl/4/228/Nr. 1010

21. Dezember 1934

Vor Weihnachten wird noch eine Liste der Ehrengerichtsverfahren und Urteile auf Grund des Gesetzes zur Ordnung der nationalen Arbeit veröffentlicht werden. Sie kann bei den Jahresrückschauen Verwendung finden Gesehen: Fa., • » D., • » K.

Hbg. 9.15 Bresl. 7.25 Chmn. brfl

s. a. ZSg. 101/4/223/Nr. 1001 v. 18. Dezember 1934 ZSg. 102/1/70 (l) V. 18. Januar 1935 (= ZSg. 101/5/14/Nr. 1044 v. 18. Januar 1935) Durch das Gesetz zur "Ordnung der nationalen Arbeit" vom 20. Januar 1934 wurden Unternehmer, Angestellte und Arbeiter in einer Betriebsgemeinschaft zusammengefaOt und ohne Zwischenschaltung von Verbänden unmittelbar Träger der Sozialverfassung. s. a. ZSg. 101/3/47/Nr. 215 v. 30. Januar 1934 Das Gesetz sah auch Ehrengerichte vor, durch die innerbetriebliche Konflikte ("Verstöße gegen die soziale Ehre") gelöst werden sollten. Angeklagt werden konnte der "Führer des Betriebes" sowie "Angehörige der Gefolgschaft". Die Saboteure des deutschen Aufbauwerks Die ersten Entscheidungen der sozialen Ehrengerichte ... So muQte von den Treuhändern der Arbeit im Oktober der Antrag auf Einleitung eines Ehrengerichtsverfahrens elfmal, im November schon zwanzigmal und während des ersten Drittels des Dezembers sogar schon âiebzehnmal gestellt werden. ... nur fUnf Gefolgschaftsmitglieder angeklagt ... VB (Ν. Α.), Nr. 363 v. 29. Dezember 1934, S. 1-2 s. a. HHN, Nr. 604 v. 29. Dezember 1934, S. 1

- 599 ZSg. 101/4/229/Nr. 1011

21.12.1934 21. Dezember 1934

•NB-Rundruf vom 21.12.34 Die Sperrfrist für Wiedergebe der Abhandlung in dem soeben erschienenen Vierteljehrsheft des Instituts für Konjunkturforschung Heft 4, 9. Jahrgang, die sich mit einer Untersuchung über Entwicklung und Aussichten der deutschen Treibstoff Wirtschaft befasst, wird um 24 Stunden, also bis zum 23. Dezember 1934 früh verlängert. Gesehen: Fa., D., K.

Hbg. 9.15 Uhr Brsl. 8.15 " Chmn. brfl.

s. a. ZSg. 101/5/4/Nr. 1025 v. 7. Januar 1935 Energiewirtschaft / Trelbstoffuirtschaft ... Für den Kohlenbergbau würde eine Umstellung der Treibstoffgewinnung auf Kohle die Absatz- und Ertragslage günstig beeinflussen. Dies ist .umso wichtiger, als der'Kohlenbergbau an der allgemeinen Belebung der industriellen Produktion in den beiden letzten Jahren nur in beschränktem Umfang teilgenommen hat... In: Viertel jahreshefte zur Konjunkturforschung, 9. Jg. (1934), H. 4, Teil B, S. 307-310 s. a. ZSg. 101/4/220/Nr. 992 v. 15. Dezember 1934 ZSg. 101/4/221/Nr. 993 v. 17. Dezember 1934

ZSg. 102/1/56 (1)

21. Dezember 1934

Das Neurath-Interview mit dem "Flessagero" wird durch DNB zur Information der Redektionen, aber nicht zur Veröffentlichung ausgegeben.

21./22.12.193Ú

- 600

-

ZSg. 102/1/56 (2)

21. Dezember 1934

Im "Tageblatt" finden Sie eine kleine Glosse "üias die Tommies an der Saar dürfen und nicht dürfen". In der Pressekonferenz meinte man, daO dieser humoristisch-ironische Ton nicht mit dem Ernst Ubereinstimme, mit dem die Trage fremder Truppen an der Saar behandelt werden müsse. ^

Die Anordnung von

neulich, daO Uber die Durchfahrt der schwedischen Truppen durch Deutschland keine Einzelheiten berichtet werden durften, gilt auch für das holländische Kontingent. Nur die lokale Presse kann dann berichten, wenn die Truppen irgendwo: 2) gemacht haben. '

Station

s. a. ZSg. 101/4/217/Nr. 985 v. 14. Dezember 1934 1) lilas die Saar-Tommles dürfen und nicht dürfen BT, Nr. 6ÜÚ v. 51. Dezember 1934, S. 7 Glosse Uber die Anordnung des englischen Kriegsministeriums, daS den im Saarland stationierten Engländern im Falle der Eheschließung mit einer Saarländerin, die Heiratezulage gegestrichen wird. In der deutschen Presse wurde diese Maßnahme als Eheverbot interpretiert. 2) Die Ankunft der fremden Truppen an der Saar NZZ, Nr. 2344 v. 24. Dezember 1934, S. 1 s. a. ZSg. 101/5/25/Nr. 1070 v. 31. Januar 1935

ZSg. 101/4/230/Nr. 1012

22. Dezember 1934

Bestellung a. d. Pressekonferenz v. 22.12.34 Auch für die Verlage! Vom Reichspropagandaministerium wird dringend ersucht, keine publizistische Diskussion Uber die Abonnentenversicherung in den Zeitungen anzustellen. Die Reichspressekammer ebenso wie das Propagandaministerium

sind

-

601

22.12.1934

-

der Ueberzeugung, dass die Abonnentenversicherung

unerwünscht

ist und infolgedessen fallen wird. Andererseits stehen natürlich soziale Fragen und anderes dem entgegen. Jedenfalls soll öffentlich über diese Angelegenheit nicht diskutiert werden. Gesehen: Fa., D., K.

Hbg. 1.00 Brsl. 1.16 Chran. 1.12

s. a. ZSg. 102/1/51 (l) v. 22. Dezember 1934 Es existierte bereits eine "Anordnung betr. die Abschaffung der Abonnentenversicherung bei Zeitungen" vom 31. August 1934. Sie war vom Präsidenten der Reichspressekammer, Amann, mit Wirkung vom 1. 1. 1935 erlassen morden, (vgl. Zeitungs-Verlag, 35. Jg.(1934), Nr. 37 v. 15. September 1934, S. 607.) s. a. ΙΊ. J. Baldsiefen: Abonnementversicherung. Handbuch der Zeitungswissenschaft, 1, Leipzig 1940, Sp. 1-Θ. 0. Beetz, Das Recht der Abonnentenversicherung. Jur. Diss. Leipzig 1935. U. Blechschmidt, Die Abonnentenversicherung. U/irtschafts- und sozialwiss. Diss. Frankfurt a. Fl. 1930, Erlangen 1931 Ende des 19. Jahrhunderts wurde . . - aus England kommend - die Abonnentenversicherung in Deutschland eingeführt. Danach war im Abonnementspreis einer Zeitung gleichzeitig die Prämie für eine Versicherung (bei Unfällen u. a.) eingeschlossen. Im Wettbewerb um die Abonnenten wurde dann die Ausgestaltung der Versicherungsbereiche zur Auflagensteigerung genutzt.

ZSg. 102/1/51 (2) Die

22. Dezember 1934

deutsche diplomatische Vertretung in Abessinien

hat

in einem informatorischen Brief mitgeteilt, daO auch die letzten drei Japaner in Abessinien das Land verlassen würden. So sehe also das japanische Vordringen in Abessinien aus.

22./24.12.1934

- 602 -

s. a. ZSg. 101/4/60/Nr. 659 u. 16. August 1934

ZSg. 102/1/52 (1)

22. Dezember 1934

Das Reichwehrministerium teilt mit, daQ das Verbot, die amtliche, vor einigen Tagen ausgegebene Meldung zur Tannenbergschlacht nicht bedeuten solle, daQ nun über den Feldzug im Grunde überhaupt nichts mehr geschrieben werden soll, nur die Frage möge unerörtert bleiben, ob Ludendorff in einem entscheidenden Augenblick geschwankt habe oder nicht. s. a. ZSg. 101/4/214/Nr. 979 V. 13. Dezember 1934 ZSg. 101/5/90/Nr. 1190 v. 18. Clärz 1935

ZSg. 102/1/52 (2)

22. Dezember 1934

In der Preko wurde darauf hingewiesen, daQ nicht wie ursprünglich angenommen,erst Mitte Januar, sondern schon Anfang Januar die sachlichen Verhandlungen im Kounoer ProzeQ

beginnen.

s. a. ZSg. 102/1/50 (3) v. 19. Dezember 1934 ZSg. 102/1/45 (2) u. 12. Dezember 1934 ZSg. 101/5/102/Nr. 1221 v. 26. März 1935

ZSg. 101/4/231/Nr. 1013

24. Dezember 1934

Es wird gebeten, von einer Veröffentlichung oder Uebernahme eines Artikels von Radek in der "Iswestija" betreffend Neurath-Interview unbedingt abzusehen. D., K., Fa.

θresi. 12.20 Chemn. 12.30 Hbg.

12.30

- 603

s. a. Z S g . 1 0 2 / 1 / 5 6

-

24./27.12.1934

(l) v. 21. D e z e m b e r

1934

K a r l Radek (eigentl.: Sobelson) (18Θ5 - 1939) b o l s c h e w i s t i s c h e r P o l i t i k e r , riitorganisator der K P D in Berlin 1 9 1 8 - 1 9 , wurde aus D e u t s c h l a n d a u s g e w i e s e n . P r ä s i d i u m s m i t g l i e d der K o m i n t e r n in Moskau 1927 - 1 9 2 9 . 1933 von S t a l i n zu einem der H e r a u s g e b e r d e r I z v e s t i j a e r n a n n t ; einige Jahre s p ä t e r als Stalins Gegner k a l t g e s t e l l t ; 1937 aus der P a r t e i a u s g e s t o B e n , V e r b a n n u n g , kam im Z w a n g s a r b e i t s l a g e r um«

Z S g . 1 0 1 / 4 / 2 3 2 / W r . 1014 DNB—Rundruf

vom

27. Dezember

27.12.34.

U e b e r e i n e e t w a i g e a n g e b l i c h e V e r ä n d e r u n g der darf

1934

bis auf w e i t e r e s n i c h t s g e b r a c h t

G e s e h e n : Fa., D . , K.

Eisenpreise

werden.

Hbg. 2.35 Brsl.8.00 Chmn.

2.40

D i e A b s a t z l a g e beim R o h e i s e n - V e r b a n d Im O k t o b e r und N o v e m b e r w e i t e r g e s t i e g e n e N a c h f r a g e Die N a c h f r a g e sowohl a u s d e m Inlande als a u c h aus dem Auslande h a t t e , n a c h M i t t e i l u n g d e s R o h e i s e n - V e r b a n d e s , E s s e n , in d e n Monaten Oktober und November gegenüber den voraufgegangenen M o n a t e n eine w e i t e r e S t e i g e r u n g e r f a h r e n . Die E i n f u h r a u s l ä n d i s c h e n R o h e i s e n s i s t infolge d e r D e v i s e n s c h w i e r i g k e i t e n uiGiter z u r ü c k g e g a n g e n . Im M o n a t D e z e m b e r h a t s i c h der A b s a t z n a c h dem Inlande n i c h t u n e r h e b l i c h v e r m i n d e r t , was auf die F e i e r t a g e z u r ü c k z u f ü h r e n i s t . D i e N a c h f r a g e aus dem A u s l a n d e ist zur Zeit r u h i g . H H N , Nr. 605 v. 2 9 . D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 15 s. a . E i s e n s c h a f f e n d e I n d u s t r i e . In: V i e r t e l j a h r e s h e f t e zur K o n j u n k t u r f o r s c h u n g , 9. J g . ( 1 9 3 4 ) , H. 4, Teil B, S. 310

ff.

-

27.12.1934 ZSg.

101/4/233/Nr.

604

-

1015

2 7 . Dezember

1934

-Bestellung a . d. Propagandaministerium

v.

Die

Auszüge aus der

i n der "Germania" v e r ö f f e n t l i c h t e n

nachtsbotscheft ministeriums Gesehen: Fa.,

des Papstes

s o l l e n a u f Wunsch d e s

nach M ö g l i c h k e i t K.t

D.

27.12.34

nicht ueiter verbreitet Hbg. 9 . 1 5 Br.

8.00

Ch.

Abon.

Ideih-

Propagandawerden.

Uhr "

D i e M e i h n a c h t s b o t s c h a f t des P a p s t B s • e r S i n n des F r i e d e n s f e s t e s : Überwindung des K r i e g s g e i s t e s B e k ä m p f u n g d e s modernen H e i d e n t u m s - R e c h t d u r c h G e r e c h t i g k e i t . . . Wenn man den F r i e d e n m i l l , w e r d e n w i r u n t e r A n r u f u n g d e s F r i e d e n s i h n s e g n e n und f ü r d e n F r i e d e n b e t e n , Wenn a b e r u n g l ü c k l i c h e r w e i s e e s jemanden g e b e n s o l l t e . eine unmögliche Annahme im H i n b l i c k a u f d a s neue Phänomen e i n e s s e l b s t m ö r d e r i s c h e n und m e n s c h e n m ö r d e r i s c h e n W a h n s i n n s - d e r g e r a d e z u d e n K r i e g dem F r i e d e n v o r z i e h e n s o l l t e , dann würde l e i d e r e i n a n d e r e s Gebet f U r u n s p f l i c h t m ä Q i g w e r d e n . . . G e r m a n i a , N r . 356 v . 2 7 . Dezember 1 9 3 4 , S . 1

ZSg.

102/1/24

Grundsätzlich

(2)

2 7 . Dezember

wurde d a r a u f

a u f m e r k s a m g e m a c h t , daO e s

1934 der

internationalen

Gepflogenheit durchaus entspreche,

internationalen

Abmachungen und B e s p r e c h u n g e n d a s e i g e n e

zuerst

genannt werde. A l s o :

sprechungen,

Aussprache

Kriegsteilnehmern

usw.

deutsch-englische

z w i s c h e n d e u t s c h e n und

wenn

bei Land

Uirtschaftsbefranzösischen

- 605 -

ZSg. 102/1/24 (3)

27.12.1934 27. Dezember 193ft

Die Königsberger Allgemeine Zeitung habe aus dem flemelgebiet berichtet, daQ die litauische Regierung Telephonapparate in England bestellt hatte, die dann aber tatsächlich von Siemens und Halske gewesen seien. Eine solche

Veröffentlichung

sei nicht im Interesse der Exportförderung und habe sowohl bei Siemens und Halske als auch bei anderen deutschen Firmen Unwillen erregt. Siemens und Halske. Elektroindustrie-Unternehmen, 1847 gegründet als "Telegraphenbauanstalt Siemens + Halske", 1919 zusammen mit AEG und der Auer-Gesellschaft Gründung der Osram GmbH. Bei der 1966 vorgenommenen Umstrukturierung erhielt die Firma ihren heutigen Namen (Siemens AG)·

ZSg. 102/1/29

27. Dezember 1934

Es wurde darauf aufmerksam gemacht, daß die Notiz über die Ausstellung von P&sen für Saarabstimmungsberechtigte

ent-

sprechend dem seinerzeit ausgesprochenen Ulunsch bis zum 13. Januar noch dreimal wöchentlich gebracht werden möge. Fehlerhafte Saar-Abstimmuncisausweise Wie die Abstimmungskommission in Saarbrücken mitteilt, sind die Abstimmungsausweise dieser Tage versandt worden. Es ist aber anzunehmen, daû einige Abstimmungsberechtigte ihre Ausweise wegen Abwesenheit oder unvollständiger Anschrift nicht erhalten haben. Diese Stimmberechtigten sowohl als auch diejenigen, welche fehlerhafte Ausweise empfangen haben sollten, müssen sich an den GemeindeausschuQ des Bezirks wenden, wo sie stimmberechtigt sind. HHN, Nr. 607 v. 31. Dezember 1934, S. 2

29.12.1934

- 606

-

Bestellungen a. d. Pressekonferenz ν. 29.12.34 ZSg. 101/4/234/Nr. 1016

29. Dezember 1934

Notizen über die bevorstehende liJährungsumstellung im Saargebiet sind unerwünscht. s. a. ZSg. 102/1/2 (1) v. 29. Dezember 1934 Nach der Saarabstimmung wurden bis 11. März 1935 23 Millionen Franken in Reichsmark umgetauscht. Insgesamt rechnete man mit 300 Millionen (vgl. Keesing, 192Θ C v. 11. März 1935).

ZSg. 101/4/234/Nr. 1017

29. Dezember 1934

Die Verhandlungen Mussolini-Laval sollen nicht in zu sensationeller Weise aufgemacht werden, vor allem ist der "Temps" nicht in allen Stücken als regierungsoffiziös französisch anzusehen. Gesehen: Fa., D., K.

Hbg. 12.59 Uhr Brsl. 1.07

"

Chmn.12.50

"

s. a. ZSg. 102/1/2 (2) v. 29. Dezember 1934 Starke Unstimmigkeiten zwischen Paris und Rom Keine Verständigung über Frankreichs mitteleuropäischen Pläne HHN, Nr. 607 v. 31. Dezember 1934, S. 1 s. a. HHN, Nr. 602 v. 28. Dezember 1934, S. 1 HHN, Nr. 7 v. 5. Januar 1935, S. 1 Zu "Temps" s. a. die Charakterisierung in "Zeitungsdienst" (Berliner Dienst - Sonderbeilage) v. 5. Februar 1934: ... Temps ist die politische Zeitung. Der Leitartikel, der auf der linken Spalte erscheint, ist vom Quai d'Orsay inspiriert und bezahlt. Die Spalte rechts auf der ersten Seite ist von der Schwerindustrie gemietet (riittlere Auflage - stärkster Einfluß), (NachlaO Stephan Quirmbach, Flappe: 3. Reich, Institut für Zeitunpsforschung der Stadt Oortmund)

- 607 -

ZSg. 101/4/235/Nr. D N B f R u n d r u f vom

1018

29.12.1934 29. D e z e m b e r

1934

29.12.34

Irgendwelche M e l d u n g e n U b e r den O b e r s p i e l l e i t e r d e s t h e e t e r s Jürgen F e h l i n g d ü r f e n n i c h t gebracht G e s e h e n : Fa., D . , K.

Hamburg

Staats-

werden.

9.15

Breslau 7 Uhr 31 Chemnitz

brfl.

J ü r g e n Fehling (1885 - 1968) B ü h n e n r e g i s s e u r , nach dem j u r i s t i s c h e n R e f e r e n d a r - E x a m e n ging er zur B ü h n e , 1910 ans S c h a u s p i e l h a u s Berlin, 1 9 1 8 - 2 2 Volksbühne in Berlin, 1 9 2 2 - 4 5 S t a a t s t h e a t e r B e r l i n ; a u c h nach 1 9 4 5 m i t U n t e r b r e c h u n g e n in Berlin t ä t i g . A n l ä Q l i c h des A b l a u f s s e i n e s a l t e n Vertrages legte F e h l i n g bei G ö r i n g e i n e n E n t w u r f für e i n e n n e u e n vor, der sehr hohe F o r d e r u n g e n (Gehalt, K o m p e t e n z e n ) b e i n h a l t e t e . D a r a u f h i n wurde er von G ö r i n g ( ( v o r ü b e r g e h e n d ) ) f r i s t l o s e n t l a s s e n und sein PaG wurde ihm e n t z o g e n , (vgl. E . E b e r m a y e r , D e n n heute gehört uns D e u t s c h l a n d ..., Hamburg u. a. 1959, S. 463)

ZSg. 102/1/2 (3)

29. D e z e m b e r

1934

Die R e d e , die D r . G o e b b e l s am Ciontag von F r e i b u r g aus ü b e r alle d e u t s c h e n S e n d e r h a l t e n w i r d , soll rechtzeitig am m i t t a g bereits an D N B

gehen.

Treue zum F ü h r e r auch Im n e u e n J a h r ! G o e b b e l s an d a s d e u t s c h e Volk "Der n a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e Staat s t e h t f e s t e r d e n n HHN, N r . 1 v. 1. J a n u a r 1 9 3 5 , S . 1

je"

Montag

-

29.12.1934 ZSg. 102/1/2

(4)

608

-

29. D e z e m b e r

1934

S c h l i e ß l i c h wurde n o c h m i t einigem Plißfallen b e m e r k t , daB irgend eine Z e i t u n g eine ganze Seite d e m O k k u l t i s m u s w i d m e t h a b e , flan s t e l l t e dazu f e s t , daß die A b t e i l u n g

geSchaden-

v e r h ü t u n g b e i m A m t für Volksuiohlfahrt s p e z i e l l a u c h die k ä m p f u n g d e s O k k u l t i s m u s sich jgur Aufgabe g e m a c h t

Be-

habe.

D u r c h die V e r f ü g u n g des Führers v o m 3. Rai 1933 u/urde die NSI/ zur p a r t e i a m t l i c h e n O r g a n i s a t i o n e r k l ä r t und A n f a n g d e s ((43)) J a h r e s 1934 v o n e i n e m n e u e r r i c h t e t e n A m t für V o l k s w o h l f a h r t b e t r e u t , d a s , E n d e d e s Jahres 1934 zum H a u p t a m t e r h o b e n , a l s s e l b s t ä n d i g e s A m t in die Reichsleitung d e r NSDAP e i n g e g l i e d e r t ist und sich im v e r t i k a l e n und h o r i z o n t a l e n A u f b a u an die O r g a n i s a t i o n d e r P a r t e i anlehnt. ... H. A l t h a u s , N a t i o n a l s o z i a l i s t i s c h e Volksuiohlf ahrt, 4. Ü b e r a r b . A u f l . , B e r l i n 1939, S. 42 f . Die "NSDAP R e i c h s l e i t u n g Hauptamt für V o l k s u o h l f a h r t , Abteilung S c h a d e n s v e r h ü t u n g , Berlin S, M a y b a c h u f e r 4 8 - 5 1 " uurde im O k t o b e r 1935 u n t e r d e r Nummer 175 als M i t g l i e d d e s R e i c h s v e r bandes der d e u t s c h e n K o r r e s p o n d e n z - und N a c h r i c h t e n b ü r o s e.V. Berlin g e m e l d e t (s. ZV, 36. Jg. (1935), N r . 41 v . 12. Oktober 1935, S. 7 1 3 ) .

ZSg. 102/1/2

(5)

29. Dezember

1934

Bitte ü b e r n e h m e n Sie von DNB: Die alten H e e r e s f a h n e n m i t dem Ehrenkreuz. D a s E h r e n k r e u z uilrd an den alten H e e r e s f a h n e n a n g e b r a c h t D a s "Deutsche N a c h r i c h t e n b ü r o " t e i l t m i t : D e r F ü h r e r und R e i c h s k a n z l e r hat v e r f ü g t , daO das vom vereinigten H e r r n R e i c h s p r ä s i d e n t e n G e n e r a l f e l d m a r s c h a l i von Hindenburg d u r c h V e r o r d n u n g vom 13. Juli 1934 g e s t i f t e t e E h r e n k r e u z für F r o n t k ä m p f e r an allen F a h n e n und S t a n d a r t e n d e s a l t e n Heeres und d e r a l t e n N a r i n e a n z u b r i n g e n i s t . Die A n b r i n g u n g d e r Ehrenkreuze w i r d am H e l d e n g e d e n k t a g , dem 17. M ä r z 1 9 3 5 in f e i e r l i c h e r W e i s e nach n ä h e r e r A n o r d n u n g der liiehrkreisbefehlshaber bztu. bei der Marine nach A n w e i s u n g des S t a t i o n s c h e f s e r f o l g e n . ... FZ, M r . 663 v. 3 0 . D e z e m b e r 1934, S. 2 s. a. HHN, Nr. 606 v . 30. D e z e m b e r 1 9 3 4 , S. 1

Anhang

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LITERATURVERZEICHNIS

1. Unveröffentlichte Quellen 2. Veröffentlichte Quellen- und Aktensammlungen 3. Zeitungen u n d Zeitschriften b. Monographien, AufsatzSammlungen, I. vor 19^5 II. nach 19^5 5. AufsStze und Rezensionen 6. Nachschlagewerke

Dokumentationen

- 614 1. Unveröffentlichte Quellen Bunde?archiv, Koblenz R 2? Reich?;iustizBiinlsteriun Γ 34 Deutsches Nncbrlc.htenbl.iro ZS?. 101 SaTvlung Brammer ZSg. 102 Sarimlune Sänger Züe. 116 Pressedienst-Sanmlunn Deutsches Nachrichtenbüro Sammlung Schumacher zur Geschichte des Nationalsozialismus Institut für Zeitungsforschung der Stadt Dortmund Nachlaß Karl d'Ester: Briefe 1934 Nachlaß Stephan Quirnbach

2. Veröffentlichte Quellen- und Aktensammlungen Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik 1918 - 1945. Serie C: 1933 - 1937. D a s Dritte Reich: Die ersten Jahre, Bd. II, 1: 14. Oktober 1933 bis 31. Januar 1934, Bd. II, 2: 1. Februar bis 13. Juni 1934, Bd. III, 1: 14. Juni bis 31. Oktober 1934, Bd. III, 2: 1. November 1934 bis 30. März 1935, Göttingen 1973 Akten deutscher Bischöfe Uber die Lage Bd. I: 1933 - 1934, bearb. v. Bernhard (Veröffentlichungen der Kommission für Katholischen Akademie in Bayern. Reihe

der Kirche 1933 - 1945, Stasiewski, Mainz 1968 Zeitgeschichte bei der A: Quellen. 5)

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- 615 NS-Presseanwelsungen der Vorkriegszeit. Edition und Dokumentation, bearb. v. Gabriele Toepser-Ziegert, hrsg. v. Hans Bohrmann, Bd. 1: 1933, München, New York, London, Paris 1984 Der Prozeß gegen die Hauptkriegsverbrecher vor dem Internationalen Militärgerichtshof, Nürnberg 14. November 1945 - 1. Oktober 1946. Ältlicher Wortlaut in deutscher Sprache, 42 Bde, Nürnberg 1947 - 1949 Reichsgesetzblatt 1934, I und II Ursachen und Folgen. Vom deutschen Zusammenbruch 1918 und 1945 bis zur staatlichen Neuordnung Deutschlands in der Gegenwart. Eine Urkunden- und Dokumentensammlung, hrsg. v. Herbert Michaelis und Ernst Schraepler, 28 Bde, Berlin 1958 - 1979 Völker, Karl-Heinz, Dokumente und Dokumentarfotos zur Geschichte der Deutschen Luftwaffe. Aus den Geheimakten des Reichswehrministeriums 1919 - 1933 und des Reichsluftfahrtministeriums 1933 - 1939, Stuttgart 1968 (Beiträge zur Militär- und Kriegsgeschichte. 9)

3. Zeitungen und Zeitschriften (1934) Der Angriff, Berlin Berliner Börsen-Zeitung, Berlin Berliner illustrierte Nachtausgabe, Berlin Berliner Lokal-Anzeiger, Berlin Berliner Tageblatt, Berlin Der Deutsche, Berlin Deutsche Allgemeine Zeitung, Reichsausgabe und Ausgabe GroßBerlin, Berlin Deutsche Zeitung, Berlin Deutsche Zeitung Bohemia, Prag Deutscher Reichsanzeiger und Preußischer Staatsanzeiger, Berlin Düsseldorfer Nachrichten, Düsseldorf Frankfurter Zeitung, Frankfurt Germania, Berlin Hamburger Fremdenblatt, Hamburg

- 616

-

Hamburger Nachrichten, Hamburg Kieler Neueste Nachrichten, Kiel Kölnische Volkszeitung, Köln Kreuz-Zeitung, Berlin Leipziger Neueste Nachrichten, Leipzig National-Zeitung, Essen Neue Saar-Post, Saarbrücken Neue Zürcher Zeitung, Zürich New York Times, New York Niedersächsische Tageszeitung, Hannover Rheinisch-Westfälische Zeitung, Essen The Times, London Völkischer Beobachter, Norddeutsche Ausgabe, Berlin Vossische Zeitung, Berlin Westfälische Landeszeitung. Rote Erde, Dortmund Deutsche Hausbesitzer-Zeitung. Verkündungsblatt des Zentralverbandes Deutscher Haus- und Grundbesitzervereine e. V., 41.

Jg.

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- 617 Die nationale Wirtschaft. Organ der Fachgruppe Wirtschaftsrechtler im Bund National-Sozialistischer Deutscher Juristen, 2. Jg. Das Neue Tage-Buch, hrsg. v. Leopold Schwarzschild, Paris, Amsterdam, 2. Jg. Vierteljahreshefte für Konjunkturforschung, 9. Jg. Westdeutsche Wirtschafts-Zeitung, 12. Jg. Wirtschaftsdienst. Weltwirtschaftliche Nachrichten. Zeitschrift für deutsche Wirtschaftspolitik, N. F., 19. Jg. Die Woche, 36. Jg. Zeitungs-Verlag. Fachblatt für das gesamte Zeitungswesen, 35. Jg. Zeitungswissenschaft. Monatsschrift für internationale Zeitungsforschung, 9. Jg.

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