Mineralogische Tabellen
 9783486746143, 9783486746136

Table of contents :
Vorwort
I. Tabellarische Obersicht der Mineralien nach ihren kristallographisch-chemischen Beziehungen
II. Tabellen zum Bestimmen der wichtigeren Mineralien nach äußeren Kennzeichen
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MINERALOGISCHE TABELLEN VON

P. GROTH UND K. MIELEITNER

MÜNCHEN UND BERLIN 1921 DRUCK UND VERLAG VON R. OLDENBOURG

Alle Rechte, einschließlich des Übersetzungsrechtes, vorbehalten Copyright 1921 bei R. Oldenbourg, München

Vorwort. Es war vom Untei zeichneten beabsichtigt, von der „Tabellarischen Übersicht der Mineralien, nach ihren kristallographischchemischen Beziehungen geordnet", deren letzte Auflage 1898 erschienen ist, eine neue Ausgabe zu veranstalten, und der Konservator der mineralogischen Staatssammlung in München, Dr. K. M i e l e i t n e r , h a t bereits seit längerer Zeit eine solche vorbereitet, besonders durch Einfügung der neu entdeckten Mineralien in das System. Bei der Ausarbeitung des Textes stellte sich jedoch heraus, daß dieser, um den jetzigen chemischen Anschauungen zu entsprechen, in eine andere (übrigens wesentlich knappere) Form gebracht werden mußte, wobei aber (da eine Anzahl öffentlicher und privater Sammlungen nach der „Tabellarischen Übersicht" geordnet sind) die frühere Reihenfolge der Mineralien möglichst beibehalten wurde. Diese Neubearbeitung ist nun gemeinsam mit Dr. M i e l e i t n e r erfolgt, und außerdem eine Tabelle zur Bestimmung der wichtigeren Mineralien nach äußeren Kennzeichen damit verbunden worden. Da letztere eine kurze Beschreibung der Mineralien (abgesehen von den unwichtigen und ganz seltenen) enthält, so bietet das Ganze gewissermaßen einen kurzen Leitfaden der Mineralogie dar, welcher nicht nur den Sammlern von Nutzen sein, sondern auch für die meisten Studierenden (neben den Vorlesungen, den praktischen Übungen und dem wünschenswerten Studium der Lehrsammlungen) genügen dürfte. Für die Kenntnis der Fundorte und die Art des Vorkommens kann als geeignete Ergänzung die Schrift von K. M i e l e i t n e r , „Die technisch wichtigen Mineralstoffe, Übersicht ihres Vorkommens und ihrer Entstehung, mit einem Vorwort von P. G r o t H , München und Berlin 1919" bezeichnet werden. M ü n c h e n , April 1921.

P. GROTH.

I. Tabellarische Obersicht der Mineralien nach ihren

kristallographisch-chemischen Beziehungen

Einleitung. Die mineralogische Systematik hat die Aufgabe, sämtliche in der Natur vorkommende Stoffe in eine Ordnung zu bringen, aus der sofort die nähere oder entferntere Verwandtschaft der einzelnen Mineralien ersichtlich ist. Dies wird erreicht durch das sog. k r i s t a l l o c h e m i s c h e M i n e r a l s y s t e m , d. h. eine Anordnung der Mineralien nach ihren chemischen und kristallographischen Beziehungen. Die' ersteren werden durch die chemische Formel versinnbildlicht, die ein Bild von der quantitativen Zusammensetzung des betreffenden Minerals gibt und in vielen Fällen darüber hinaus auch eines von der K o n s t i t u t i o n , die wir für das Mineral annehmen. Derartige Konstitutionsbestimmungen (durch chemischen Auf- und Abbau, Molekulargewichtsbestimmung u. a.) können im allgemeinen nur an gelösten oder schmelzflüssigen Körpern ausgeführt werden, und die so gewonnenen Ergebnisse werden für gewöhnlich einfach auf die festen Körper übertragen, obwohl wir über die Beziehungen zwischen Konstitution im gelösten und im festen Zustand noch sehr wenig wissen. Da insbesondere gänzlich unbekannt ist, in welcher Weise die verschiedenen Modifikationen eines polymorphen Körpers in festem Zustand mit der Molekulargröße in Lösung zusammenhängen, ist im folgenden stets die einfachste Formel gewählt, z. B. für Rutil, Anatas und Brookit Ti 0 2 , für Pyrit und Markasit FeS 2 . Entsprechend wird bei den Pyroxenen und Amphibolen diejenige Formel gewählt, die das analytische Ergebnis am einfachsten wiedergibt, und ein doppeltes oder vierfaches Molekül steht nur, wo es eben die chemische Zusammensetzung erfordert; so ist Diopsid [Si0 3 ] 2 CaMg geschrieben und Tremolit [Si0 3 ] 4 Ca Mg s , da es sich hier nicht um isomorphe Mischungen von Si0 3 Ca und Si0 3 Mg handelt, sondern um Doppelverbindungen dieser Salze im Verhältnis 1:1 bzw. 1:3. Ist die Konstitution nicht ohne weiteres aus der Formel abzuleiten, so ist sie entweder hier (s. u.) oder an der betr. Stelle im Text näher erkläit, falls das überhaupt möglich ist. Dabei sind diejenigen Anschauungen zugrunde gelegt, welche die moderne chemische Forschung allgemein annimmt. Im allgemeinen sind die Valenzformeln möglichst beibehalten, schon weil sie für Vorstellung und Gedächtnis große Vorteile bieten gegenüber den oft recht schwierigen Komplexen der W e r n e r sehen Koordinationslehre. Letztere ist gleichwohl überall berücksichtigt, wo sie mit Wahrscheinlichkeit anwendbar ist, und bei den einzelnen Mineralien sind entsprechende Bemerkungen beigefügt. Eine minera1*

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Einleitung.

logische Systematik ganz auf W e r n e r s Koordinationslehre zu begründen, ist vorläufig ausgeschlossen, da sie einerseits zum größten Teil aus Lücken bestehen müßte und anderseits für ganze Mineralklassen die Stellung im W e r n e r s c h e n System (etwa wie es in der 3. Auflage seiner neueren Anschauungen auf dem Gebiete der anorganischen Chemie, 1913, oder in R. W e i n l a n d s Einführung in die Chemie der Komplex-Verbindungen, 1919, gegeben wird) noch nicht anzugeben ist. Am meisten Vorteile bringt die W e r n e r s c h e Theorie für viele basische und namentlich überbasische Salze, die als Anlagerungs- oder Einlagerungsverbindungen viel ungezwungener zu erklären sind, denn als Valenzverbindungen. Das gleiche gilt für zahlreiche Hydrate, wie denn überhaupt die Rolle des Wassers in den Mineralien manche Schwierigkeiten bietet. Die herkömmliche und in mancherlei Erscheinungen begründete Unterscheidung von Kristall- und Konstitutionswasser ist beibehalten, wenn auch der Unterschied im Grunde nur qualitativ ist und noch dazu in sehr vielen Fällen das entscheidende Verhalten des Wassers bei unter bzw. über 100° nicht festgestellt ist. Die Auffassung der Natur des Wassers hat daher viel Willkürliches an sich, namentlich bei der Mehrzahl der schlecht untersuchten Phosphate und Sulfate. Auch bei den Silikaten liegen die Verhältnisse keineswegs einfach. Wie neuere Untersuchungen zeigten, ist es durchaus unrichtig, in den Silikaten (auch abgesehen von den Zeolithen) alles Wasser als Konstitutionswasser anzunehmen, es liegt vielmehr sehr oft in fester Lösung gebundenes oder sonstwie nicht in der chemischen Formel ausdrückbares Wasser vor, das weit vor der Zerstörung des Moleküls allmählich entweicht und auf das in den meisten Fällen der stark wechselnde Wassergehalt vieler Silikate zurückzuführen ist. Wo die Verhältnisse einigermaßen geklärt erscheinen, ist im Text darauf hingewiesen. In manchen basischen Salzen, besonders Silikaten und Phosphaten, ist ein Teil des Hydroxyls durch Halogen (Fluor, seltener Chlor) ersetzt. Neuerdings wird nun mehrfach angenommen, daß dieses Halogen unmittelbar an das Metalloid (Si bzw. P) gebunden ist, und in der Tat sind derartige Verbindungen (z. B. Fluormolybdate und -niobate) künstlich dargestellt worden, aber eine Übertragung dieser Verhältnisse auf alle anderen Salze ist ohne genaue Untersuchung in jedem einzelnen Fall nicht zulässig (diese Übertragung scheint namentlich auf einige ältere Arbeiten von R. W e i n l a n d und K. D a n i e l zurückzugehen; nach persönlicher Mitteilung halten diese Forscher ihre Annahme auf Grund neuerer Untersuchungen nicht mehr aufrecht); insbesondere ist die direkte Bindung von Fluor an Silizium in den Fluorsilikaten aus chemischen Gründen sehr unwahrscheinlich. Es ist daher im Text die bisherige Schreibweise beibehalten, wobei das Halogen ebenso wie das Hydroxyl a n das Metall gebunden ist. Ziemlich zahlreich sind unter den Mineralien sogenannte amorphe, d . s. teils nur kristallisierte Körper in feinster Verteilung, teils solche kolloidale Verbindungen, die zu Gallerten erstarren und erst beim Altern in Kristalloide übergehen können. Während die ersteren leicht einzu-

Einleitung.

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ordnen sind, weil sie sich von den gewöhnlich als Kristalle bezeichneten Körpern nur durch die Größenordnung unterscheiden (so der sog. amorphe Kohlenstoff vom Graphit), bieten die amorphen Kolloide mehr Schwierigkeit. Wo das Kristalloid bekannt ist, in das sie beim Altern übergehen, sind sie dazu gestellt, sonst zu dem Mineral, das die entsprechende (kristallisierte) wasserfreie Verbindung darstellt, und zwar stets nur in den Anmerkungen; lediglich die wenigen amorphen Mineralien, die keiner wasserfreien natürlichen Verbindung entsprechen, sind als eigene Gattungen aufgestellt, z. B. Patronit. Im allgemeinen sind als Arten nur chemisch und kristallographisch sicher selbständige Mineralien aufgeführt; Abarten (Varietäten), die sich nur unwesentlich von der Muttersubstanz unterscheiden, und isomorphe Mischungen, deren beide Endglieder als Mineralien vorkommen, sind im allgemeinen nur in den Anmerkungen erwähnt. Bezüglich der kristallographischen Begriffe und Bezeichnungen muß auf die Lehrbücher verwiesen werden; in den vorliegenden Tabellen ist die Nomenklatur aus P. G r o t h s Elementen der physikalischen und chemischen Kristallographie, München 1921, übernommen und auch die in dem genannten Werk behandelten, für die mineralogische Systematik sehr wichtigen allgemeinen chemisch-kristallographischen Beziehungen werden hier vorausgesetzt. Die Grundlage der mineralogischen Systematik bildet also die chemische Verwandtschaft der Mineralien, namentlich für die Einteilung in größere Abteilungen (Klassen usw.); die Kristallform gibt mehr Aufschluß über die relative Verwandtschaft der chemisch analog zusammengesetzten Mineralien und kommt daher in der Regel nur bei der Einteilung in Gruppen und Reihen in Frage. Ganz allgemein durchgeführt ist ferner ein Fortschreiten vom Einfachen zum Komplizierten sowie bei sonst gleichartiger Zusammengesetztheit eine Anordnung in der Art, daß bei den Elementen, Sulfiden und Oxyden die Metalloide zuerst kommen und die basischsten Metalle den Schluß bilden, bei den Sauerstoffsalzen dagegen die der erst hier in Frage kommenden Alkalien zuerst. Nach diesen Grundsätzen ergibt sich folgende Einteilung der Mineralien: I. K l a s s e . Diese umfaßt die E l e m e n t e nebst den wenigen natürlichen M e t a l l i d e n , K a r b i d e n , P h o s p h i d e n und N i t r i d e n . Den Anfang machen die Metalloide^die Arsengruppe leitet zu den Metallen über, von denen wieder die elektronegativsten zuerst kommen und die basischsten, die der Kupfergruppe, zum Schluß. II. K l a s s e . Diese wird von den S u l f i d e n und S u l f o s a l z e n gebildet. Obwohl letztere ihrer chemischen Konstitution nach als direkte Analoga zu den Sauerstoffsalzen aufgefaßt werden, stellen sie doch nach Eigenschaften, Entstehung und Vorkommen mit den Sulfiden eine so wohlcharakterisierte und scharf umgrenzte Klasse dar, daß sie mit ihnen vereinigt werden; das geht um so leichter, als im Gegensatz zu den zahlreichen künstlich dargestellten Sulfoxosalzen bisher nur ein einziges natürlich beobachtet wurde, das aber nach seinen Eigenschaften zu den

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Einleitung.

Sauerstoffsalzen zu rechnen ist. Chemisch und physikalisch schließt sich diese Klasse am nächsten an die Elemente an, weshalb sie auf dieselben folgt; mit ihnen zusammen umfaßt sie außerdem die wichtigsten Erze der Schwermetalle (außer Eisen). Mit den S u l f i d e n vereinigt sind S e l e n i d e , T e l l u r i d e , A r s e n i d e , A n t i m o n i d e und B i s m u t i d e . Bei der Anordnung gelten wieder die gleichen Grundsätze wie bei den Elementen, außerdem ist der steigende Schwefelgehalt, zur Systematik herangezogen; den Schluß bilden Körper mit unbekannter Konstitution. Den Beginn der S u l f o s a l z e machen die einfach zusammengesetzten S u l f o f e r r i t e usw., worauf die zahlreichen S u l f a r s e n i t e , S u l f a n t i m o n i t e und S u l f o b i s m u t i t e folgen, alles Abkömmlinge der Säuren As[SH] 3 bzw. Sb[SH] 3 und Bi[SH] 3 und der davon durch Austritt von SH 2 abgeleiteten Säuren. Sie sind angeordnet nach steigendem Verhältnis R' 2 S:As 2 S 3 . Den sauersten Salzen der 1. Gruppe liegen die Säuren As 3 S»H ( = 3 As[SH] 3 —4H 2 S)und Bi 4 SH 2 ( = 4 B i [ S H ] 3 — 5H 2 S) zugrunde.. Die 2. Gruppe bilden die Metasulfarsenite A s S . S R ' , die 10. Gruppe die Orthosalze As[SR] 3 ; dazwischen liegen Gruppen, deren Säuren sich leicht durch Subtraktion, m ( A s [ S H ] 3 ) — n ( S H 2 ) , ableiten lassen. Nach W e i n l a n t i sind die hieher gehörigen Salze Derivate von Sulfosäuren, deren Anionen teils die Koordinationszahl zwei, teils drei besitzen, z. B. Klaprothit = ^

| 2 j Cu 6 ; Boulangerit = ^ gjjg®j P b 6 .

Die Übrigen Salze sind entsprechend aufzufassen. Mit der 12. Gruppe beginnen die basischen Salze, für die Valenzformeln zum Teil sehr unwahrscheinlich (z. B. für Jordanit A s S 3 P b 2 - S - P b 2 S 3 A s ) , zum Teil sogar unmöglich werden. Es liegen hier sicher Komplexsalze im Sinne A. W e r n e r s vor von der Art As[SR'] 3 + nR' 2 S; der Stephanit z. B. ist demzufolge j^g Sb g j Ag 5 = [ S b S J Ag s . Die nächste Abteilung der S u l f a r s e n i a t e , S u l f a n t i m o n i a t e und S u l f o v a n a d a t e besteht nur aus Salzen der Orthosäure AsS[SH] 3 , die der S u l f o s t a n n a t e und S u l f o g e r m a n a t e teils aus Salzen der Orthosäure Sn[SH] 4 teils aus Anlagerungsverbindungen [ S n S 6 ] R 8 \ Den Schluß bilden die V e r b i n d u n g e n v o n S u l f o s t a n n a t e n m i t S u l f a n t i m o n i t e n , über deren Konstitution im Text das Nötige gesagt ist. III. K l a s s e . Diese enthält die nicht salzartigen O x y d e und H y d r o x y d e , die gewissermaßen den Übergang von den Elementen zu den folgenden Salzen bilden. Die O x y d e sind wiederum entsprechend den Elementen und Sulfiden angeordnet, ebenso die nicht zahlreichen H y d r o x y d e ; den Schluß bildet das einzige O x y s u l f i d . IV. K l a s s e . Mit dieser beginnen die Salze, und zwar kommen zunächst die einfachsten, die H a l o i d s a l z e , unter diesen wiederum zuerst die e i n f a c h e n H a l o g e n i d e , geordnet nach den Gruppen des periodischen Systems, erst die wasserfreien, dann die wasserhaltigen. Die Unterabteilung der D o p p e l h a l o g e n i d e enthält nur Fluoride und Chloride, durch deren ganz verschiedene Eigenschaften die Einteilung

Einleitung.

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gegeben ist; dazu kommt noch der Wassergehalt. Soweit die Konstitution dieser Mineralien bekannt ist, ist sie im Text angeführt; am wenigsten bekannt ist sie bei den wasserhaltigen Doppelsalzen, von denen der Carnallit nach W e r n e r vielleicht als Einlagerungsverbindung C1 [Mg (OH^g] aufzufassen ist. Die letzte Unterabteilung bilden die O x y h a l o g e n i d e ; die ersten beiden Gruppen derselben stellen wohl Anlagerungsverbindungen von Metalloxyden an Haloidsalze dar, über die 3. Gruppe steht im Text das Nähere. V. K l a s s e . Diese umfaßt die K a r b o n a t e sowie die mit ihnen und unter sich kristallographisch nah verwandten N i t r a t e und J o d a t e . Die wenigen Vertreter der letzteren beiden sind vorausgestellt, dann folgen die w a s s e r f r e i e n s a u r e n u n d n o r m a l e n Karbonate, nach der Wertigkeit der Basen geordnet, ebenso wie die b a s i s c h e n u n d ü b e r b a s i s c h e n w a s s e r f r e i e n S a l z e , mit denen die halogenhaltigen aus den oben erwähnten Gründen vereinigt sind. Das gleiche Prinzip herrscht bei den w a s s e r h a l t i g e n K a r b o n a t e n . Die ganz wenigen S e l e n i t e , T e l l u r i t e , M a n g a n i t e und P l u m b i t e sind wegen ihrer analogen Konstitution ebenfalls hierher gestellt, da sie zu unbedeutend für Aufstellung einer eigenen Klasse sind. VI. K l a s s e . Diese wird gebildet von den vielfach untereinander isomorphen S u l f a t e n und C h r o m a t e n , den diesen nächstverwandten M o l y b d a t e n und W o l f r a m a t e n und den sich an die letzteren anschließenden U r a n a t e n . Auf die w a s s e r f r e i e n n o r m a l e n S a l z e folgen die w a s s e r f r e i e n b a s i s c h e n u n d ü b e r b a s i s c h e n S a l z e , V e r b i n d u n g e n m i t a n d e r e n S a l z e n und endlich die zahlreichen w a s s e r h a l t i g e n S u l f a t e , die in drei Abteilungen zerlegt sind: Sulfate je eines Metalls, Sulfate mehrerer Metalle und drittens Verbindungen mit anderen Salzen. Die Einteilung und Anordnung der einzelnen Gruppen ist die gewöhnliche. VII. K l a s s e . Hier sind die Salze der dreibasischen Säuren von B o r , A l u m i n i u m , E i s e n usw. zusammengefaßt. Den Anfang machen die w a s s e r f r e i e n S a l z e , wozu außer der Spinellgruppe nur wenige Borate gehören; die folgenden w a s s e r h a l t i g e n S a l z e sind nur Borate. Auch die wenigen a r s e n i g s a u r e n und a n t i m o n i g s a u r e n S a l z e sind zu dieser Klasse gestellt und leiten zur nächsten über. Kristallographische Beziehungen zwischen den Aluminaten und Boraten fehlen, ihre Vereinigung in einer Klasse erfolgt nur auf Grund der chemischen Konstitution. VIII. K l a s s e . Diese besteht aus den S a u e r s t o f f s a l z e n d e r P h o s p h o r s ä u r e und der entsprechenden Säuren von A r s e n , A n t i m o n , V a n a d i n , N i o b und T a n t a l . Letztere beiden und die vier ersteren gehören kristallographisch jeweils enger zusammen, sind aber wegen der geringen Zahl der Niobate und Tantalate vereinigt. Die-Einteilung der zahlreichen Phosphate usw. erfolgt nach Wassergehalt, Säure (Ortho-, Pyro-, Metasäure), Anzahl (saure, normale, basische Salze) und Wertigkeit der Metallatome; zunächst kommen die s a u r e n

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E'nleitung.

u n d n o r m a l e n w a s s e r f r e i e n S a l z e , dann die b a s i s c h e n w a s s e r f r e i e n S a l z e , mit denen wieder die halogenhaltigen vereinigt sind, zuletzt das basische Salz einer Hexaarsensäure und V e r b i n d u n g e n v o n P h o s p h a t e n m i t a n d e r e n S a l z e n . Entsprechend ist die Anordnung der w a s s e r h a l t i g e n P h o s p h a t e , die im wesentlichen als Orthosalze aufgefaßt werden, obwohl über die Natur ihres Wassergehaltes fast nichts bekannt ist. Endlich ist hier das einzige natürliche S u l f o x o s a l z angeführt. IX. K l a s s e . In dieser weitaus größten aller Klassen sind mit den S i l i k a t e n die analog zusammengesetzten T i t a n a t e , Z i r k o n i a t e , T h o r a t e und S t a n n a t e vereinigt. Eine experimentelle Erforschung der Konstitution der Silikate war bis jetzt nicht möglich; kein einziges natürliches Silikat ist wasserlöslich, und eine Abscheidung der Kieselsäure mittels Mineralsäuren, wie sie G. T s c h e r m a k anwendet, zerstört das Molekül und gibt je nach den Versuchsbedingungen verschiedene Ergebnisse, die nicht auf die ursprünglich vorhandene Säure schließen lassen. Ein natürlicher Abbau durch Zersetzung gibt in manchen Fällen Anhaltspunkte für die Konstitution, aber nur unvollkommene. Alle Konstitutionsformeln für die Silikate sind daher stark theoretisch und haben nur einen beschränkten Wert. Einige der wichtigsten Theorien sind folgende: Auf Grund des chemischen Verhaltens ist es wahrscheinlich, daß dem Aluminium in den Silikaten eine andere Rolle zukommt als den übrigen Metallen, vor allem, daß das Aluminium vielfach in engerer Bindung mit dem Silizium steht und mit diesem Komplexe bilden kann, die als Säureradikale fungieren. Nach W. W e r n a d s k y sind die reinen Alumosilikate Verbindungen von der Form R"A1 2 0 4 .nSi0 2 , wobei n = 1, 2, 4, 6, 8, 10 und 12 sein kann; dazu können in »Additionsverbindungen« außer S i 0 2 noch andere Radikale treten, so CaC0 3 > NaCl, CaS0 4 usw. Alle Alumosilikate lassen sich wiederum auf zwei Typen zurückführen, denen je ein bestimmter Kern zugrunde liegt, nämlich der Chloritkern und der Glimmerkern mit folgender Konstitution : Chloritkern: x

O

/

Glimmerkern: x

O — ( S i O ) — CK

Der Unterschied liegt besonders in der Stellung der Si-Atome. Zu den Silikaten mit Chloritkern gehört außer den Chloriten der Melilith, zu denen mit Glimmerkern die Feldspäte, während Nephelin und Granat Additionsprodukte darstellen. Entsprechend den Alumosilikaten werden auch Chromi-, Ferrisilikate u. a. angenommen. Die Stereo-HexitPentit-Theorie von W. und D. A s c h schreibt dem Aluminiumhydroxyd und der Kieselsäure die Fähigkeit zu, unter Wasserabspaltung zu Ringen von sechs oder fünf Molekülen zusammenzutreten, die dann untereinander vereinigt den Kern der Silikate bilden sollen. Von den Eigenschaften der Silikate spricht keine zugunsten dieser Theorie. Neuerdings versucht J . J a k o b die Wernersche Koordinationslehre auf die Silikate zu übertragen und konstruiert theoretisch eine große Anzahl von Kieselsäuren.

Einleitung.

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Da bisher eine experimentelle Bestätigung dieser Annahmen fehlt — auch die von J a k o b herangezogenen natürlichen Zersetzungsvorgänge lassen sich ebensogut anders deuten —, so kommt dieser Theorie vorläufig eine praktische Bedeutung nicht zu. W e r n e r selbst hat nie den Versuch gemacht, die Silikate vom Standpunkt seiner Koordinationslehre aus zu betrachten, da das mit Erfolg nur auf Grund noch fehlender experimenteller Arbeiten geschehen kann. Ähnlich wie Aluminium hat auch das Bor besondere Eigenschaften, weshalb die Borosilikate chemisch eine eigene Gruppe bilden, die sich aber noch nicht scharf genug abhebt, um eine getrennte Behandlung im System zu rechtfertigen. Schließlich sei erwähnt, daß einzelne Forscher ( S i m m o n s , P u k a l l , G e r b e r ) eine Bindung von Silizium direkt zu Silizium in manchen Silikaten annehmen, was aber nach den Eigenschaften der Siliziumwasserstoffe und der Silikate äußerst unwahrscheinlich ist. Am einfachsten faßt man die Konstitution der Silikate analog derjenigen der anderen Sauerstoffsalze auf, entsprechend der Vierwertigkeit des Siliziums und den Analysenergebnissen. Eine sehr große Anzahl von Silikaten läßt sich so sehr einfach deuten als Orthosilikate Si [ 0 R ' ] 4 oder als Metasilikate SiO[OR'] 2 , teils als saure oder neutrale, teils auch als basische; letztere enthalten besonders oft die Gruppen -AlO, -Al[OH] 2 oder S A 1 2 0 bzw. = A l [ O H ] , Daß diese Alumosilikate wohl eine besondere Art von Silikaten bilden, wurde schon erwähnt, ebenso, daß sie vorläufig am besten mit den anderen Silikaten vereinigt bleiben, und das gleiche gilt auch für die Borosilikate. Für eine Anzahl prozentual gleich zusammengesetzter Körper kann Isomerie a n genommen werden; so läßt sich Andalusit als basisches Orthosilikat S i 0 4 A l [ A 1 0 ] deuten, Disthen als basisches Metasilikat S i 0 3 [ A 1 0 ] 2 . Obgleich das chemische Verhalten dieser Mineralien dafür spricht, daß ihre Konstitution verschieden ist, läßt sich dieselbe dcch nicht mit Sicherheit feststellen, weshalb im Text nur die empirischen Formeln angegeben werden. Ganz allgemein gilt wie bei allen Salzen auch f ü r die Silikate die Regel, daß bei mehreren möglichen Konstitutionen die einfachste auch die wahrscheinlichste, weil stabilste ist. Wenn sich auch sehr viele Silikate als Salze der Ortho- und Metasäure deuten lassen, so muß man doch für manche noch andere Säuren annehmen, die aus mehreren Molekülen der genannten durch Wasseraustritt entstehen, z, B. die Diorthokieselsäure [OH] 3 Si-O-Si [OH] 3 und die Dimetakieselsäure [OH] 0 Si-O-Si 0 [OH], ferner eine Anzahl von Polykieselsäuren. Trikieselsäuren sind z. B. Si 3 0 8 H 4 = [ 0 H ] 0 Si-O-Si [OH] r O-Si 0 [OH], dann SiaOmH, und S i 3 0 7 H 2 , die alle drei vorkommen, erstere im Orthoklas, die zweite im Melinophan, die letzte im Lithidionit. Ebenfalls bekannt sind Salze der Tetrakieselsäuren S i « 0 1 1 H 6 u n d S i 4 0 9 H 2 , sowie noch höherer Säuren, bis S i ^ O j , H 20 (Delorenzenit); da die Zusammensetzung der hierher gehörigen Mineralien aber meist unsicher ist, erübrigt es sich auf die mögliche Konstitution weiter einzugehen.

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Einleitung.

Ferner haben viele Silikate die Fähigkeit, mit chemisch und zum Teil auch kristallographisch fremdartigen Körpern »Mischungen zu bilden, deren Deutung oft nicht leicht ist; so enthalten, wie erwähnt, viele Silikate Wasser oder wasserreiche Salze in fester Lösung. Auch die Familien der Pyroxene und Amphibole sind als Mischungen ungleichartiger, zum Teil frei in der entsprechenden Modifikation unbekannter Endglieder zu erklären. Vielleicht sind auch die Glieder der Nephelin- und Sodalithgruppe feste Lösungen, jedoch können sie •auch als Valenzverbindungen aufgefaßt werden, z. B. Nosean als Na, = (Si 0 4 ) = AI - (Si 0 a) R e i h e A s 2 S 3 : R " S = 3 : 1 .

1:1). (

a : b : c

Vrbait As2SbS5Tl Rhomb.-dipyram. 0,5659:1:0,4836 Anmerk. Von den drei As-Atomen der Säure As3 S 5 H ist im Vrbait stets eines durch Sb ersetzt. b) R e i h e A s 2 S 3 : R " S = 2 : 1 . Dognacskait

Bi4S7Cu2

Kristallform?

In chemischer u n d kristallographischer Hinsicht unvollkommen b e k a n n t sind folgende Mineralien: Bolivian, angeblich S b 1 2 S 1 9 A g 2 , wurde nicht ganz analysiert. Livingstonit ist vielleicht S b 4 S 7 H g ( = 2 S b 2 S 3 . HgS) oder S b 8 S 1 3 H g 2 ( = 4 S b 2 S 3 . Hg 2 S). Chiviatit ist angeblich B i 6 S u P b 2 ( = 3 B i 2 S 3 . 2 P b S ) . Cuprobismutit ist a n g e n ä h e r t

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Tabellarische Übersicht

Sib (Cu, Ag)6 (= 4Bi 2 S 3 .3Cu 2 S). Rezbanyit soll etwa Bi 1 0 S 1 9 Pb 4 (= 5Bi 2 S 3 .4PbS) sein. Elchberglt ist nach der einzigen Analyse Sb 9 Bi g S 1 6 FeCu 2 , was sich nicht weiter deuten läßt. 2. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s As 2 S 3 :R"S = 1:1). 1. A b t e i l u n g : Salze e i n w e r t i g e r M e t a l l e . Die Glieder dieser Abteilung bilden eine rhombische und eine monokline Reihe; die der ersteren sind wohl sicher isomorph, die kristallographischen Beziehungen der zweiten dagegen noch nicht genügend festgestellt. a) R h o m b i s c h e R e i h e . Wolfsbergit SbS a Cu Rhomb.-dipyr.

a:b:c 0,5312:1:0,6396

(Kupferantimonglanz, Quejarlt, Chalkostiblt)

Emplektit

BiS 2 Cu

Rhomb.-diypr.

0,5430: 1:0,6256

Monokline Reihe. AsSaTl Monokl.-prismat. As S 2 Ag » » SbS 2 Ag » >

a:b:c 0,8534:1:0,6650 2,2206: 1:1,9570 2,9945:1:2,9095

(Kupferwismutglanz)

b) Lorandit Smithlt Mlargyrlt

ß 90° 17' 101° 12' 98° 37*'

(Sllberantimonglanz, Hypargyrit)

Anmerk. Kenngottit ist ein Miargyrit mit (wahrscheinlich durch Beimengungen verursachtem) Bleigehalt. Plenargyrlt soll kristailographisch dem Miargyrit ähnlich sein und die Formel Bi S, Ag besitzen; die gleiche Zusammensetzung hat der damit aber nicht identische, nur derb bekannte MatUdlt (Silberwismutglanz, Argentobismutit).

2. A b t e i l u n g : S a l z e e i n - u n d z w e i w e r t i g e r M e t a l l e . Hutchinsonit Andorit

[AsSJ*(Tl, Ag) 2 Pb [SbSJaAgPb

a :b :c

Rhomb.-dipyr. 0,8172 : 1 :0,7549 » » 0,6771:1:0,4458

(Sundtlt, Webnerit)

Anmerk. Alaskatt soll Bi 2 S«(Pb, Ag2,Cu2) sein, was wahrscheinlich als [Bi S s ], (Ag, Cu) Pb aufzufassen ist.

3. A b t e i l u n g : Salze z w e i w e r t i g e r M e t a l l e . a) R h o m b i s c h e R e i h e . a:b:c Zlnckenit [SbS 2 ] 2 Pb Rhomb.-dipyr. 0,5693:1:0,1495 (Bleiantimonglanz)

Anmerk. Es ist nicht ausgeschlossen, daß Zinckenit monoklin und isomorph mit Skleroklas ist.

b) M o n o k l i n e R e i h e . Skleroklas [AsS 2 ] 2 Pb Monokl.-prismat.

a:b:c 1,2755:1:1,1949

ß 102° 12'

(Sartorit, Bleiarsenglanz)

Anmerk. Berthierit ist [Sb S2]2 Fe, doch ist die Formel des nicht in meßbaren Kristallen bekannten Minerals nicht ganz sicher. Nur derb bekannt sind ferner Galenoblsmutlt (BleiWismutglanz), [Bi S 2 ] 2 Pb und Weibullit (Selenblei-

Sulfosalze.

2S

wlsmutglanz), [Bi(Se, S)2]2 Pb, wobei das Verhältnis S:Se ziemlich konstant 1:2 ist. Platynit, trigonal-rhomboedrisch (a = 90° 2', a:c = 1:1,226), ist Bj 2 SSe Pb = Bi, Se 2 . PbS; obwohl diese Formel zu wenig Se (oder S) ergibt, gehört er wahrscheinlich doch hierher. Histrlxlt ist ein rhombisches Mineral, dessen Zusammensetzung (Bi, Sb) Ig S 37 (Cu, Fe)t 0 sein soll; es würde dann eine eigene Gruppe mit dem Verhältnis As2 S 3 : R " S = 9:10bilden. Bi:Sb ungefähr wie 7:2. 3. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s A s 2 S 3 : R " S = 4 : 5 ) . a: b: c ß Liveingit A s 8 S „ P b 5 Monoklin ? 90° 17' Plagionlt Sb8S17Pb6 » - p r i s m a t . 1 , 1 3 3 1 : 1 : 0 , 4 2 2 8 107" 10' Blsmutoplagionlt B i 8 S 1 7 P b 5 K r i s t a l l f o r m ? Anmerk. Nach Z a m b o n i n i sind Plagionit, Heteromorphit und Semseyit (s. S. 26) Mischungsglieder einer Reihe, deren eines Endglied der Plagionit ist, das andere der Semseyit. 4. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s A s 2 S 3 : R " S = 3 : 4 ) . a : b: c Baumhauerit As e S 1 3 Pb 4 Monokl.-prismat. 1 , 1 3 6 8 : 1 : 0 , 9 4 7 2

ß 97° 1V

5. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s A s 2 S 3 : R " S = 2 : 3 ) .

a: b: c Rathit AS4 S 9 P b 3 Rhomb.-dipyram. 0,4782:1:0,5112 Anmerk. Vielleicht davon verschieden ist Wllshlrelt (Rathlt o). a :b : C Klaprothlt Bi4S9Cu6 Rhombisch 0 , 7 4 : 1 : 1 ca. Anmerk. Schlrmerlt, nur derb bekannt, ist Bi t S 9 Ag 4 Pb. Fizelyit ist nach T h e m a k und K r e n n e r (unveröffentl. Beobacht.) ein monoklines Salz mit der Formel Sb g Sjg Pb 5 Ag2. 6. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s A s 2 S 3 : R " S = 3 : 5 ) .

a

:b:c

Jamesonlt Sb 6 S 1 4 (Pb, Fe) 5 Rhombisch (?) 0,8195 : 1 : ? Anmerk. Das Verhältnis Pb:Fe ist 4:1. Ein gelegentlicher Gehalt an Silber ist vielleicht mechanisch beigemengt. Warrenit (Domlngit) ist ein Gemenge von Jamesonit und Zinckenit. Heteromorphit (Zundererz) ist nach S p e n c e r S b g S i 9 P b 7 ( = 4 Sb2 S 3 • 7PbS), also eine eigene Gruppe; nach Z a m b o n i n i ist er ein Glied der Plagionit-Semseyitreihe mit wechselnder Zusammensetzung. 7. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s A s 2 S 3 : R " S = 1:2). a :b :c ß Dufrenoysit A s 2 S 5 P b 2 Monokl.-prismat. 0 , 6 5 1 0 : 1 : 0 , 6 1 2 6 90°334' Plumosit Sb2S5Pb2 Rhombisch (?) Anmerk. Nach S p e n c e r und L o c z k a ist Plumosit von Jamesonit verschieden und hat die obige Formel. . a : D: c Cosalit Bi2SsPb2 Rhombisch-dipyr. 0,9187:1:1,4601 Anmerk. Schapbachit (Wismutsilbererz), der nicht in deutlichen Kristallen vorkommt, ist Bi2 S 5 Ag2 Pb.

26

Tabellarische Übersicht.

8. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s A s 2 S 3 : R " S = 4 : 9 ) . a :b :c ß Semseyit Sb8S21Pb9 Monokl.-prismat. 1,1442:1:1,1051 108°56' Anmerk. Nach Z a m b o n i n i ist Semseyit das Endglied der PlagionitSemseyitreihe und nähert sich der Formel Sb 4 S u Pb 5 . 9. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s A s 2 S 3 : R " S = 2:5). Boulangerit

Sb 4 S u P b 5

a :

Rhombisch

b:c

0,5527 : 1 : 0 , 7 4 7 8

(Mullanit)

Anmerk. Epiboulangerit ist wahrscheinlich ein Gemenge von Boulangerit und Galenit. a :b :c Diaphorit ) J R h o m b - d i p y r . 0 , 4 9 1 9 : 1 :0,7345 u u m Freieslebenitj " i M o n o k l . -prism. 0,5872:1 :0,9278 ß _

(Schilfglaserz)

10. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s A s 2 S 3 : R " S = 1. A b t e i l u n g : S a l z e e i n w e r t i g e r

Q20 1 4 '

1:3). Metalle.

Die beiden folgenden Reihen sind i s o d i m o r p h . a) T r i g o n a l e R e i h e . Proustit

As S 3 Ag 3



Ditrig.-pyram.

103° 32' (a : c = 1 :0,8038)

(Arsensilberblende)

Pyrargyrit

SbS3Ag3

»

»

104°0'

(a : c =

1 :0,7892)

(Antimonsilberblende)

Anmerk. Diese beiden, auch als lichtes und dunkles Rotgültigerz bezeichneten Mineralien mischen sich nur in geringem Maße und bilden sonst erkennbare Verwachsungen. Sanguinit unterscheidet sich in Habitus und Strich von Proustit. b) M o n o k l i n e R e i h e . a:b:c ß Xanthokon As S 3 Ag 3

Monokl.-prism. 1,9187 :1 :1,0152 91° 13'

(Rittingerit)

Pyrostilpnit Sb S 3 Ag 3

» '

»

1 , 9 4 6 5 : 1 : 1 , 0 9 7 3 90° 0 ' c a .

(Feuerblende)

Stylotyp (Sb, As) S 3 (Cu, Ag) 3 » » 1,9202 : 1 : 1 , 0 3 5 5 90° ca. Anmerk. Im S t y l o t y p sollen auch die entsprechenden Verbindungen von Zn und F e " isomorph beigemischt sein; Falkenhaynit ist ein Stylotyp mit geringem Gehalt an Fe". Wittichenit ist vielleicht BiS 3 Cu 3 , weicht aber in der Kristallform ab. Tapalplt (Tellurwismutsilber), nur derb bekannt, ist vielleicht Bi (S, Te) 3 Ag3. •2. A b t e i l u n g : S a l z e e i n - u n d z w e i w e r t i g e r a) R e i h e A s 2 S 3 . 2 R ' S . R " S .

Metalle.

a : b : c

Samson» [Sb S 3 ] 2 A g 5 M n " Monokl. ( p r i s m a t ? ) 1,2776 : 1 : 0 , 8 1 8 0 b) R e i h e A s 2 S 3 . R ' 2 S . 2 R " S b z w .

ß

92°46'

AsS3R"R'.

Die beiden ersten der folgenden Mineralien sind sicher isomorph, wahrscheinlich auch der Aikinit.

27

Sulfosalze. a :b :c

Seligmannit Bournonit Aikinit

AsS3Cu'Pb Sb S 3 Cu' Pb Bi S 3 C u ' Pb

Rhomb.-dipyr. » » » »

0,9233:1:0,8734 0,9380: 1 :0,8969 0,9719:1: ?

(Nadelerz, Patrinit)

Anmerk. homogen.

Dürrfeldtit gehört angeblich hierher, ist aber wohl

kaum

3. A b t e i l u n g : S a l z e z w e i w e r t i g e r M e t a l l e . Kobellit [(Sb, Bi) S 3 ] 2 Pb 3 Kristallform ? Lillianit

[Bi S 3 ] 2 Pb 3

Rhombisch (?)

. . 3'D tC 0,8002:1 :0,5433

Anmerk. Plumbostibit ist vielleicht [Sb S 3 ] 2 Pb 3 , ebenso Embrithlt, der aber S b 6 S 1 9 P b 1 0 sein soll. Guitermannit, ebenfalls nur derb bekannt, ist möglicherweise [As S 3 ] 2 Pb 3 . Die obige Formel von L i l l i a n i t nach M a u z e l i u s für den von Gladhammer; der von Zilijärvi enthält nach B o r g s t r ö m noch Se, Ag, Cu, Zn, Te und Sb. Lengenbachit (triklin?) soll As 4 S 1 3 (Ag, Cu) 2 Pb 6 ( = 2 As 2 S 3 . 7 R " S ) sein und wäre dann Vertreter einer eigenen Gruppe.'

11. G r u p p e (der F a h l e r z e ) . Die Fahlerze wurden nach dem Vorschlag von H. R o s e lange als Salze mit der Zusammensetzung A s 2 S 7 R ' g (As 2 S 3 :R' 2 S = 1:4) betrachtet; nach K r e t s c h m e r sind sie aber überhaupt nicht einheitlich, sondern Mischungen der Endglieder A s S 3 R ' 3 und A s 2 S 9 R " 6 , wodurch sich die meisten Analysen erklären lassen. Eine befriedigende Erklärung der Fahlerzformel können wir heute noch nicht geben; sicher ist, daß außer einwertigem Cu und Ag auch wechselnde Mengen von Hg, Fe und Zn in die Mischung treten, wohl aber nicht isomorph, wie in der Formel unten angegeben. Da viele der besten Analysen auf Orthosalze As S 3 R' 3 (entsprechend der vorigen Gruppe) deuten, so ist diese Formel vorläufig hier angenommen, aber die Fahlerze als wohlumgrenzte, eigene Gruppe beibehalten. Von den Endgliedern der K r e t s c h m e r schen Mischungsreihe kommt keines in einer kubischen Modifikation frei vor. 2 Tetraedrit { ^s M ' a6' Kubisch-hexakistetraedrisch 7 A b r " (Fahlerz) U (Cu 2 > Ag2, Fe, Zn)3J Schwazit [(Sb. As) S 3 ] 2 (Cu 2 , Hg, Fe, Zn) 3 » »

(Quecksilberfahlerz)

Anmerk. Das lichte Arsenfahlerz (Tennantit) ist frei von Ag und Hg, oft auch von Zn, das Verhältnis Cu 2 : Fe schwankt innerhalb weiter Grenzen; die eisenärmsten sind fast As S 3 Cu 3 , manche der eisenreichsten nahezu [As S 3 ] 2 C u 2 F e . Zum Arsenfahlerz gehören ferner Julianit, Binnit, Annivit und Sandbergerit. Die dunklen Antimonfahlerze enthalten kein Hg, oft aber viel Ag (Silberfahlerz, dunkles und lichtes Weißgiltigerz, Aphthonit, Polytelit, Freiberglt); auch Ni wird als Bestandteil angegeben, ferner etwas Co" und B i ' " ; das Verhältnis Sb:As schwankt sehr. Die Q u e c k s i l b e r f a h l e r z e sind Antimonfahlerze mit einem Gehalt an Hg bis zu 1 7 % ; es ist wahrscheinlich zweiwertig vorhanden. Malinowskit ist ein kupferarmes Silberbleifahlerz. Fournetit, Rionit und Clayit sind wahrscheinlich Gemenge von Fahlerz mit anderen Mineralien.

28

Tabellarische Ubersicht. 12. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s As 2 S 3 : R " S = 1:4).

Die folgenden Mineralien denen M o d i f i k a t i o n e n .

entsprechen

wahrscheinlich

verschie-

a :b :c Jordanit As2S7Pb4 Monokl.-prismat. 0 , 4 9 4 5 : 1 : 0 , 2 6 5 5 Meneghinit S b 2 S 7 P b 4 R h o m b . - d i p y r a m . 0 , 5 2 8 9 : 1 :0,3632 13. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s As 2 S 3 : R " S = 1:5).

ß 90° 3 3 * '

T r o t z des ähnlichen Axenverhältnisses ist eine Isomorphie der folgenden Mineralien unwahrscheinlich. a : b :c Stephanit SbS4Ag5 Rhomb.-dipyr. 0,6291:1:0,6851 (Melanglanz, Sprödglaserz)

Geokronit

Sb2S8Pb5

»

»

0,6147:1:0,6796

(Kilbrickenit)

Anmerk. Im G e o k r o n i t ist oft ein Teil des Antimons durch Arsen ersetzt. Goldfieldit, nur derb bekannt, ist angeblich (Sb, Bi, As) (S, Te) 4 Cu 6 , wahrscheinlich aber ein Gemenge von Sulfiden, Telluriden und Sulfosalzen. 14. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s As 2 S 3 : R " S =

1:6).

[RB ii ''"" SS*1

a u f f a s s e n mit je einem T e t r a t h i o - u n d einem P e n t a t h i o a n i o n . Beegerit Anmerk. bunden ist, ist mit geringem

Bi 2 S 9 P b 6 Kubisch. Wie das im B e e g e r i t in geringer Menge vorhandene Ag geunbekannt. Rlchmondlt, nur derb bekannt, soll Sb 2 S 9 (Pb,Fe,Cu 2 ) 6 Gehalt an Ag und Zn sein, jedoch ist das unsicher.

15. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s As 2 S 3 : R ' 2 S = 1:8). Pearceit

a:b:c

(As, Sb) 2 S u (Ag, Cu) 1 6 M o n o k l . - p r i s m a t .

1,7309:1:1,6199 ß = 90° 9 '

(Arsenpolybasit)

Polybasit

(Sb, As) 2 S u (Ag, Cu) 1 6

»

a :b :c 1,7309:1:1,5796

»

(Eugenglanz)

/i = 9 0 ° 0 '

Anmerk. Der geringe Eisengehalt dieser isomorphen und nur wenig voneinander verschiedenen Mineralien ist vielleicht mechanisch beigemengt. 16. G r u p p e ( V e r h ä l t n i s As 2 S 3 : R ' 2 S = Polyargyrit

Sb 2 Si 5 Ag 2 4

1:12).

Kubisch.

c) Sulfarseniate, -antimoniate und -vanadate. 1. G r u p p e ( O r t h o s u l f a r s e n i a t e Sulvanlt

V S4Cu3

Enargit

1

Luzonit

J

AsS-(SR')3.

Rhombisch? i Rhombisch-dipyram.

"LU3

a

-b-c

0,8694 : 1 : 0 , 8 3 0 8

l Monoklin?

Famatinit SbS4Cu3 Monoklin? Anmerk. Clarit ist wahrscheinlich identisch mit Enargit. Epiboulangerit, angeblich [Sb S 4 ] 2 Pb 3 , ist wohl ein Gemenge von Boulangerit und Galenit.

Sulfosalze.

29

Eplgenit, rhombisch, ist vielleicht As 2 S 1 2 Cu' 8 Fe 3 ( = As 2 S 5 • 7 R " S ) . Der kubisch - tetraedrische Regnolit ist wesentlich etwa As„ S 1 2 Cu 6 FeZn ( = As 2 S 6 • 7 R " S ) .

d) Sulfostannate und -germanate. 1. G r u p p e ( F o r m e l Stannin

SnS4Cu2Fe

Sn S 4 R ' 4 ) .

a : c

Ditetrag.-skalenoedr. (pseudokub.)

1:0,9827

(Zinnkies)

Anmerk. Cuprokassiterit ist zersetzter Zinnkies, d. h. ein Gemenge von Oxyden und Hydroxyden des Zinns, Kupfers und Eisens. Teallit (rhombisch, a : b : c = 0 , 9 3 : 1 : 1 , 3 1 ) ist nach P r i o r Sn S 2 Pb, wofür sich keine befriedigende Formel aufstellen läßt. 2. G r u p p e ( F o r m e l Sn S 6 R ' 8 ) . Argyrodit

Ge S 6 A g 8

Kubisch

(Plusinglanz)

Canfieldit

( S n , Ge) S 6 Ag 8

Anmerk.

»

Brongnlartin ist identisch

mit Argyrodit oder

Canfieldit.

e) Verbindungen von Sulfostannaten mit Sulfantimoniten. Von den folgenden Mineralien kann das erste betrachtet werden als Verbindung eines Metasulfostannates mit einem Orthosulfantimonit: 2 S n S3 Pb [ S b S 3 ] 2 P b 3 . Das zweite kann zerlegt werden i n : 3 S n 2 S 5 P b - j - [Sb S 3 ] 2 P b 3 , d. i. das Bleisalz einer Zinnsulfosäure und ein Orthosulfantimonit. Ultrabasit endlich ist eine Verbindung von 3 Ge S 4 P b 2 mit 2 [Sb S 3 ] 2 P b 3 , 16 P b S und l l A g 2 S in unbekannter gegenseitiger Bindung. Franckeit

Sn2 Sb2 S12 Pb5

Anmerk. Kylindrit

Kristallform ?

Nach P r i o r ist Franckeit vielleicht Sn 3 Sb 2 S l t Pb 5 Fe. Sn6 Sb2 S 2 1 Pb6

Kristallform ?

Anmerk. Nach P r i o r ist Kylindrit vielleicht S n 4 Sb 2 S 1 0 Pb 3 Fe 2 . Ein Mineral von zweifelhafter Homogenität ist Plumbostannit, angeblich Sn 2 Sb 2 S u Pb 2 (Fe, Zn) 2 . a . b . c Ultrabasit

G e 3 S b 4 S 5 1 ( P b , F e ) 2 8 (Ag, Cu) 2 2

Rhomb.

0,988 : 1 :1,462.

III.

Klasse.

Sauerstoffverbindungen der Elemente. A . Oxyde. 1. G r u p p e ( O x y d e e i n w e r t i g e r M e t a l l o i d e ) . Eis (Wasser)

H20

Dihexag.-pyramidal

a:C

1:1,617.

2. G r u p p e ( O x y d e v o n M e t a l l o i d e n d e r 6. R e i h e ) . a:b:c Tellurit Te02 Rhombisch-dipyram. 0 , 4 5 6 6 : 1 : 0 , 4 6 9 3 Anmerk. Selenolith soll natürliches Se0 2 sein. a•b•c Molybdit z. T. Mo 0 3

Rhombisch

0,3872:1:0,4794

Tungstlt z. T. W 0 3

»

0,6966:1:0,4026

(Molybdänocker)

(Wolframocker)

Anmerk. Unter diesen Namen werden auch Hydrate begriffen; Meymaclt ist vielleicht das dem Molybdit entsprechende Kolloid. Lambertit soll natürliches UO, sein. 3. G r u p p e ( S e s q u i o x y d e v o n

Metalloiden).

AS 2 0 3 und S b 2 0 3 sind wahrscheinlich isodimorph; die kubischen Modifikationen beider sind wohl nur pseudokubisch, die rhombische des S b 2 0 3 wahrscheinlich pseudorhombisch und in Wirklichkeit monoklin und isomorph mit der entsprechenden Modifikation von A s 2 0 3 . a) K u b i s c h e Arsenolith As 2 0 3 Senarmontit S b 2 0 3

Reihe. Kubisch (?) » (?)

b) M o n o k l i n e b z w . p s e u d o r h o m b i s c h e R e i h e . a:b:c Claudetlt As203 Monokl.-prismat. 0,4040:1:0,3445 Valentinlt S b a 0 3 Rhomb.-dipyram. 0,3914:1:0,3365

ß 93° 57'

(AntimonblQte, Weißspleßglanzera)

Anmerk. Blsmit (Wismutocker), Bi2 0 3 , wurde bisher nur derb aufgefunden.

Sauerstoffverbindungen der E l e m e n t e . 4.

31

Gruppe.

H i e r s i n d die n i c h t z u r R u t i l g r u p p e g e h ö r i g e n D i o x y d e v o n S i , T i u n d Z r v e r e i n i g t , d i e u n t e r sich w e n i g e k r i s t a l l o g r a p h i s c h e B e ziehungen zeigen. S i 0 2 bildet mehrere Modifikationen (Quarz, T r i d y m i t , C r i s t o b a l i t ) , d i e sich m i t d e n e n d e s T i 0 2 ( B r o o k i t u n d A n a t a s ; R u t i l gehört zur folgenden Gruppe) ungezwungen nicht vergleichen lassen, e b e n s o w e n i g wie m i t d e m n a t ü r l i c h e n Z r 0 2 . a) T r i g o n a l e Quarz

Si 0 2

Reihe.

Trigonal-trapezoedrisch

„ 93° 5 6 ^ '

(a: c =

1:1,0999).

A n m e r k . Quarzin, Chalzedon und Lutezlt sind feinfaseriger Quarz, vielleicht eine trikline Modifikation von S i 0 2 , deren s u b m i k r o s k o p i s c h e regelmäßige Verwachsungen den kristallisierten Quarz bilden. Karneol ist d u r c h Eisenoxyd gefärbter Chalzedon, Elsenkiesel ebensolcher Quarz. Chrysopras und Plasma sind grüner Chalzedon, Heliotrop dasselbe m i t r o t e n F l e c k e n ; Prasem ist d u r c h B e i m e n g u n g von Amphibol grüner Quarz. Jaspis werden unreine, braune oder braunrote Abarten von Chalzedon g e n a n n t . Hornstein ist unreiner kryptokristalliner Quarz. Lydlt (Problerstein) ist d i c h t e r Quarz, durch kohlige Beimengungen gefärbt Achat (einschließlich Onyx) heißen lagenförmige Gemenge von Chalzedon und- Quarz mit verschiedenen Beimengungen (im Kalzitachat m i t Kalzit). Avanturin ist kristallinischer Quarz mit eingewachsenen G l i m m e r b l ä t t c h e n , Katzenauge dasselbe mit eingewachsenen Fasern von Asbest, Falkenauge mit solchen von K r o k y d o l i t h , die beim Tigerauge in Limonit umgewandelt sind. Opal (Hyallt) ist kolloidales S i 0 2 mit wechselndem Wassergehalt. Kieselgur, Diatomit, Infusorienerde, Tripel, Randanit u. a. bestehen im wesentlichen aus a m o r p h e r , erdiger Kieselsäure m i t Wassergehalt. Fllnt (Feuerstein) ist ebenfalls größtenteils a m o r p h e Kieselsäure. Bauerlt ist das unreine Kiesels ä u r e h y d r a t , das als E n d p r o d u k t der Verwitterung von Biotit a u f t r i t t . Menlllt ist eine O p a l v a r i e t ä t , Alumokalzlt ein Opal mit beigemengten AI- u n d CaVerbindungen, Forcherlt einer mit kolloidalem As 2 S 3 in Adsorption, Fiorlt einer mit einer adsorbierten Fluorsiliziumverbindung. Melanophloglt u n d Sulfurlzlnlt sind gealterte Opale m i t Schwefelsäure und einer KohlenstoffVerbindung in Adsorption. Kascholong ist das erste Zwischenglied der von F. C o r n u und H. L e i t m e i e r aufgestellten D e h y d r a t i o n s r e i h e : O p a l — Kascholong — Chalzedon — Quarz. Lechatelierlt ist ein natürliches Quarzglas. b) R h o m b i s c h e Tridymit

Si02

Reihe. Rhombisch-dipyram.

a:b:c 0,5774:1:0,9544

(Asmanit)

Anmerk. Brookit (Arkansit)

Lussatlt ist T r i d y m i t , vermengt mit Quarzin u n d Opal.

Ti 0 2

c) T e t r a g o n a l e

Rhombisch-dipyram.

a:b:c 0,8416:1:0,9444.

Reihe.

Cristobalit

Si 0 2

Tetragonal (pseudokubisch)

Anatas

Ti02

Ditetragonal-dipyramidal

(Oktaedrit)

. 1:1,7771.

32

Tabellarische Übersicht.

d) M o n o k l i n e R e i h e . a:b:c Baddeleyit Zr02 Monoklin-prismat. 0,9871 :1 :1,0228

ß 98°45}'

(Brazillt)

5. G r u p p e ( R u t i l g r u p p e ) . Die folgenden Mineralien bilden eine isomorphe Reihe. Da Zirkon u n d Thorit aus Doppelmolekülen aufgebaut sind, werden auch die Formeln der übrigen Glieder meist verdoppelt, z. B. TiTi0 4 '. Wir haben aber keine Anzeichen f ü r die Existenz dieser Moleküle im Kristall, weshalb die einfachen Formeln gewählt sind. Neuerdings wird der Zirkon auf Grund von Röntgenuntersuchungen für hemimorph erklärt, doch bedarf diese Annahme noch weiterer Bestätigung. c Rutil Zirkon Thorit

TiOa Zr Si 0 4 Th Si 0 4

Kassiterlt

Sn02

»

»

1 :0,6726

Plattnerit

Pb 0 2

»

»

1:0,6764

(Oranglt)

(Zinnerz, Zinnstein) (Schwerbleierz)

Ditetragonal-dipyramidal » » » »

1 :0,6439 1:0,6391 1 :0,6402

Pollanit Mn O a » » 1 :0,6647. Anmerk. Edlsonit, Sagenit und Nigrin sind Rutil, letzterer mit einem Gehalt an Eisen. Paredrlt soll ein 0,6% H 2 0 enthaltender Rutil sein. Doelterlt ist kolloidales Ti0 2 . Zersetzte und dadurch wasserhaltig gewordene Zirkone wurden Malakon, Oerstedtit, Tachyaphaltlt und Cyrtollth (Anderbergit) genannt. Auerbachit enthält infolge von Beimengungen mehr Si0 2 , Orvllllt infolge Zersetzung weniger, als normaler Zirkon. T h o r i t ist meist durch beginnende Zersetzung wasserhaltig; etwas Pb, Sn und Fe sind vielleicht beigemengt. Uranothorlt enthält bis 10% Uran, vielleicht in isomorpher Mischung als UrSi0 4 . Unreine, zersetzte Thorite sind ferner Auerllth (der auch P 2 0 5 enthält), Thorogummlt (angenähert 2 Th Si 0 4 . UO„. H 2 0) und der ähnlich zusammengesetzte Macklntoshit. Amorphe Zersetzungsprodukte von Thorit sind Calciothorit (mit einem Gehalt an CaO), Eukraslt, Freyallth und wahrscheinlich Pllbarit; letzterer enthält auch Pb und Ur. Der kubische Thorlanit ist im wesentlichen eine isomorphe Mischung der beiden (künstlich in kubischen Kristallen hergestellten) Oxyde ThO a (bis 79%) und U0 2 , wozu noch etwas Ce, La, Dd, Pb und Fe kommen. Ollveiralt, angeblich 3 Z r 0 2 . 2 T i 0 2 . H 2 0, ist wahrscheinlich Zersetzungsprodukt eines hierher gehörigen Minerals. Das sog. Stromzinn soll zum Teil amorphes S n 0 2 sein. Zahlreiche Mineralien bestehen aus kolloidalem Mn0 2 , das außer Wasser noch die verschiedenartigsten Verbindungen adsorbiert, nach denen man die Mineralien abgrenzte. Hierher gehören Pyroluslt (Braunstein, Weichmanganerz), der fast nur H t O enthält, ebenso Varvlclt und Wad (Manganschaum, Groroillth). Lepidophält hat außerdem Mangano- und Kupfersalze adsorbiert, Llthiophorit (Kakochlor), Verbindungen von AI, Fe, Co, Cu, Li, K u n d Si0 2 ; Asbolan ( Kobaltmanganerz, schwarzer Erdkobalt) enthält viel H 2 0, dann Co, Fe und Cu. Im Rabdlonit wurde Fe, Mn", Cu und Co nachgewiesen, im Kupfermanganerz (Lampadlt) Cu und Mn"; Kupferschwärze und Pelokonit sind Gemenge von Eisen-, Kupfer- und Manganhydroxyden, Hetärlt soll eine Verbindung von Mn0 2 und ZnO sein. Beldongrit enthält viel Fe 2 0 „ Romanechit

Sauerstoffverbindungen der Elemente.

33

besonders Barium und Ebelmenlt Kalium. Manganocker, angeblich Mn 3 0 4 4 H A gehört wohl auch hierher, ebenso Crednerit (Mangankupfererz), der als kristallinische Verbindung 2 M n 2 0 3 . 3 CuO beschrieben wurde, endlich auch Psilomelan (Hartmanganerz), der außer MnO, und H 2 0 noch MnO, BaO, CaO, MgO, CoO, CuO, A1203, FeaO» und Alkalien enthält, sowie Cesarolith, angeblich M n 3 0 , P b H 2 , wohl nur ein Adsorptionsprodukt von M n 0 2 mit HjO und Verbindungen von Pb, Sb, As, Cu, Zn und Ca. 6. G r u p p e . Die folgenden Oxyde sind wahrscheinlich m o r p h e n Reihe.

Glieder einer

isodi-

a) K u b i s c h e R e i h e . Periklas Mg 0 Kubisch-hexakisoktaedrisch Cadmiumoxyd Cd 0 » » Manganosit Mn 0 » » Bunsenlt Ni 0 » » Anmerk. Auch Kalziumoxyd CaO kommt natürlich vor. Zinkit

b) H e x a g o n a l e R e i h e . ZnO Dihexagonal-pyramidal

(Rotzinkerz)

a : c

1:1,6077.

Anmerk. Dem Zinkit ist etwas MnO isomorph beigemischt, doch ist die entsprechende Modifikation von MnO frei nicht bekannt. 7. G r u p p e

(Sesquioxyde).

Die folgenden Mineralien sind isomorph. H ä m a t i t enthält o f t T i t a n , und zwar wahrscheinlich nur z. T. in isomorpher Mischung mit d e m ebenfalls hierher gehörigen Ti 2 0 3 , z. T. in Mischung mit Ilmenit, T i " " 0 3 Fe", der bis auf die Symmetrie kristallographisch völlig mit dem H ä m a t i t übereinstimmt; eine ganz sichere Entscheidung ist nicht möglich, jedoch wurde T i 2 0 3 frei bisher in der Natur noch n i c h t sicher beobachtet, a Korund A1 2 0 3 Ditrigonal-skalenoedrisch 85° 43' ( a : c = = 1:1,3652) Hämatit F e 2 0 3 » » 85° 4 2 ' ( a : c = 1:1,3654) (Eisenglanz, Spekularit)

Anmerk. Rubin, Saphir usw. werden die gefärbten, als Edelsteine verwendeten Abarten des Korunds genannt, Schmirgel dasselbe Mineral in körnigen Aggregaten und mit reichlich Magnetit u. a. gemengt. Kolloidales A12Q3 mit wechselndem Wassergehalt bildet den Hauptbestandteil von Laterit und Beauxit; nach F. Cornu besteht letzterer namentlich aus den Kolloiden a-KHachit (Al 2 0 3 . H 2 0) und jö-KHachlt (A1 2 0 3 . 3H 2 0), wozu die kristallisierten Hydroxyde des Aluminiums und Eisens kommen. P a u l s nennt den Hauptbestandteil des Beauxits Alumogel. Als E i s e n g l a n z , S p e k u l a r i t und Eisenrose bezeichnet man besonders den kristallisierten Hämatit, als Eisepgllmmer dünnblättrige Aggregate und als Rotelsenerz, roter Glaskopf, Rötel und Rotelsenocker das wasserfreie, derbe oder erdige Eisenoxyd. Zahlreiche Kolloide gehören hierher, besonders Llmonit (Brauneisenerz), der geM l e l e l t n e r , Mineralien.

3

Tabellarische

34

Übersicht.

altert, d. h, kristallinisch geworden, manchmal der Formel F e 4 0 3 [ 0 H ] 4 oder F e O . O H entspricht; zu ihm gehören brauner Glaskopf, Hydrohämatit, Hydrogoethit, Stllpnosiderit (Eisenpecherz), Turlt (Turjit), Crucilith (Crucit), Esmeraldait, Xanthosiderlt (Gelbeisenerz), Ehrenwerthit und Hämatogelit, von denen wahrscheinlich mehrere identisch sind. Nach C o r n u ist auch Glockerit ein kolloidales Eisenoxyd mit adsorbierter Schwefelsäure. 8. G r u p p e ( O x y d e e i n w e r t i g e r Cuprit

Cu20

Schwermetalle).

Kubisch-pentagonikositetraedrisch.

( R o t k u p f e r e r z , Chalkotrichit)

Anmerk. Ziegelerz ist ein pecherz das gleiche mit Gehalt scheinlich ein unreines Gemenge leicht amorphes, wasserhaltiges 9.

Gemenge von Cuprit und Limonit, Kupferan kolloidalem Si0 2 . Cuprocalcit ist wahrvon Cuprit mit Kalzit; Hydrocuprit ist vielCu 2 0.

Gruppe.

Diese u m f a ß t die n i c h t k u b i s c h e n O x y d e zweiwertiger S c h w e r metalle; kristallographische B e z i e h u n g e n zwischen den einzelnen Mineralien sind n i c h t n a c h w e i s b a r . a • b •c a ß y Melaconit C u O T r i k l i n ( p s e u d o m o n o k l . ) 1,4902 :1 : 1 , 3 6 0 4 90° 9 0 ° 3 2 ' 90° (Tenorit, S c h w a r z k u p f e r e r z )

Anmerk. Paramelaconit ist wahrscheinlich eine tetragonale Modifikation von CuO (a:c = 1:1,6534). a • b •c Montroydit Bleioxyd

HgO Pb O

Rhombisch-dipyramidal » »

0,6375:1:1,1977 0,6706: 1 :0,9764.

(Bleiocker, Bleiglätte, Massicot)

Anmerk. Die tetragonale Modifikation des Bleioxyds wurde unter dem Namen Llthargit beschrieben.

B. Hydroxyde. 1. G r u p p e ( H y d r o x y d e d r e i w e r t i g e r

Elemente).

Die dreiwertigen E l e m e n t e Bor, A l u m i n i u m , M a n g a n u n d Eisen bilden a u ß e r den u n t e r A e r w ä h n t e n a m o r p h e n Mineralien zwei Reihen v o n kristallisierten H y d r o x y d e n , n ä m l i c h n o r m a l e m i t d e r F o r m e l R ' " [ O H ] 3 und wasserärmere mit der Formel R ' " 0 . OH. a) R e i h e

R'"[OH]3.

Die f o l g e n d e n Mineralien zeigen in A u s b i l d u n g u n d S p a l t b a r k e i t gewisse Ä h n l i c h k e i t e n , sind a b e r n i c h t i s o m o r p h . a :b:c a ß y Sassolin B [ O H ] 3 T r i k l i n - p i n a k . 1 , 7 3 2 9 : 1 : 1 , 9 2 2 8 9 2 ° 3 0 ' 1 0 4 ° 2 5 ' 8 9 ° 4 9 ' (Borsäure)

Anmerk. Lagonlt ist ein Gemenge aus vorwiegend Sassolin und Limonit. Hydrargillit

Al[OH]3

(fälschlich G i b b s i t )

Monoklin-prismat.

a :b : c ß 1 , 7 0 8 9 : 1 : 1,9184 9 4 ° 3 1 '

Sauerstoffverbindungen der Elemente.

35

b) R e i h e R " ' O . O H . Trotz mancher Übereinstimmung ist es fraglich, ob die folgenden Mineralien isomorph sind. a:b:c Diaspor AI 0 . OH Rhombisch-dipyramidal 0,9372 : 1 : 0,6039 Mangan» M n O . O H » » 0,8441:1:0,5448 (Neuklrchlt)

Goethlt

)

(

(Nadelelsenerz) l F e 0 . O H

0,9804:1:0,5631

»

»

0,9815:1 :0,5656

(Zinkvitriol)

Morenosit

S04Ni.7H20

(Nickel vitriol)

Anmerk. Fauserit ist eine isomorphe Mischung von Epsomit mit dem entsprechenden Mangansalz. Ferrogoslarit ist eisenhaltiger Goslarit, Cuprogoslarit enthält Kupfersulfal beigemischt. Tauriscit soll rhombisches Fe S 0 4 . 7 H 2 0 sein. Pyromelin ist Mg-haltiger Morenosit. b) M o n o k l i n e Mallardit

Reihe.

a-b-c

S 0 4 M n . 7 H 2 0 Monoklin-prismat.

Melanterit S 0 4 F e . 7 H 2 0

ß

?

?

»

»

1,1828:1:1,5427

104° 1 5 f

(Eisenvitriol)

Bieberit

S04Co.7H20

»

»

1,1815:1:1.5325

104° 4 0 '

Boothit

S04Cu. 7 H20

»

»

1,1622:1:1,5000

105° 36"

(Kobaltvitriol)

Anmerk. Luckit ist S 0 4 ( F e , M n ) . 7 H 2 0 . Sommairit ist ein Zn-haltiger Melanterit. Pisanit ist S 0 4 ( F e , C u ) . 7 H 2 0 , während der in Winkeln, Spaltbarkeit und optischem Verhalten abweichende Salvadorit vielleicht ein Doppelsalz S 0 4 Fe . 7 H 2 0 . 2 [ S 0 4 C u . 7 H 2 0 ] ist. Cupromagneslt ist S 0 4 (Cu, Mg). 7 H20. 7. G r u p p e

(Überbasische

Salze

zweiwertiger

Metalle).

V o n den f o l g e n d e n M i n e r a l i e n ist der L a n g i t ein t y p i s c h e s H e x o l s a l z i m S i n n e W e r n e r s , v o n B r o c h a n t i t n u r d u r c h den W a s s e r g e h a l t v e r s c h i e d e n . H e r r e n g r u n d i t ist a n s c h e i n e n d ein D o p p e l s a l z aus L a n g i t und Gips, A r n i m i t ein e b e n s o l c h e s aus L a n g i t u n d Cu S 0 4 . 2 H 2 0 .

Tabellarische Übersicht.

54

a:b:c Langit S 0 4 C u . 3 Cu [ 0 H ] 2 . H 2 0 Rhomb.-dipyr. 0,5347:1:0,6346 Herrengrundit S 0 4 C u . 3 Cu [ 0 H 1 2 . S 0 4 Ca. 3 H 2 0 (Urvölgyit):

a: b: c

ß

Monokl.-prism. 1 , 8 1 6 1 : 1 : 2 , 8 0 0 4 91° 10' Arnimit 2 S 0 4 Cu . 3 Cu [ O H ] 2 . 3 H 2 0 , ? Anmerk. Im H e r r e n g r u n d i t scheint die Kalziummenge zu variieren und dadurch Übergänge zu A r n i m i t zustande zu kommen. Devillin ist ein Gemenge von Langit und Gips. Kamarezit ist vielleicht S 0 4 C u . 2 C u [ 0 H ] 2 . 6 H 2 0 und wahrscheinlich rhombisch. Connellit hat die Formel S0 4 3 CI4 Cu22 H 4 0 , Vielleicht: [S0 4 Cu . 3 Cu [OH]2 . H 2 0 . 2 [Cu Cl2 . Cu [OH]2] . 14 Cu [OH]2, also eine Verbindung von Langit mit Kupferoxychlorid und -hydroxyd; hexagonal, a:c = 1:1,185. 8. G r u p p e ( N e u t r a l e S a l z e d r e i w e r t i g e r

Metalle).

Coquimbit [ S 0 J 3 F e 2 . 9 H 2 0 Ditrigon.-skalen. 8006' ( a : c = 1:1,5613) a : b: c ß Quenstedtit [S0 4 ] 3 F e 2 . 1 0 H 2 0 Monokl.-prismat. 0,3942:1:0,4060 102°2' Alunogen [ S 0 4 ] 3 A 1 2 . 1 6 H 2 0 Monoklin? (Keramohalit, Haarsalz)

Anmerk. Tekticit (Braunsalz, Graulit), ist eisenhaltiger Alunogen. Ihleit soll [SOJ 3 Fe 2 . 12 H s O sein. Molybdlt z. T. [Mo 0 4 ] 3 F e 2 . 7 H 2 0 . Anmerk. Diese Formel gilt für den Molybdit von Arizona, mit dem jedoch andere Vorkommen, z. B. das uralische, nicht identisch sind; vielleicht liegt nur kolloidales M o 0 3 vor mit adsorbiertem Fe 8 O s und H 2 0. 9. G r u p p e (Basische und überbasische Salze dreiwertiger Metalle). Die Konstitution der folgenden Mineralien ist meist nicht völlig gesichert und die wahrscheinlichste angenommen. 3:b:c Amarantit S 0 4 Fe [OH]. 3 H 2 0 Trikl.-pin. 0 , 7 6 9 2 : 1 :0,5738 « = 95°38' / ? = 9 0 ° 2 4 ' y = 9 7 ° 1 3 ' Anmerk. Hohmannit und Paposit, letzterer angeblich [S0 4 ] 3 Fe 4 [OH] 6 . 7 H 2 0, sind wahrscheinlich mit Amarantit Identisch,- Castanit (monoklin ?) soll y 2 H 2 0 besitzen. Fibroferrit S 0 4 Fe [OH]. 4 1 H 2 0 (Stypticit)

Monoklin?

Anmerk. M a n a s s e schließt aus der Entwässerungskurve auf die Formel [S0 4 ] 2 [Fe 2 0]. 10 H 2 0. Alutninit S 0 4 Al 2 [ O H ] 4 . 7 H 2 0 Monoklin (?) Anmerk. Werthemannit unterscheidet sich vom Aluminit durch geringeren Wassergehalt. Pianoferrit, vielleicht rhombisch, ist nach der einzigen Analyse S 0 4 Fe2 [OH] 4 .13 H 2 0. Karphosiderlt wurde als [S0 4 ] 4 Fe e [OH] l0 . 4 H 2 0 aufgefaßt und demzufolge hierher gestellt; er ist jedoch wahrscheinlich ein Glied der Alunitgruppe (S. 50). Apatelit, Cyprusit, Pastreit, Raimondit und Utahit sind wohl mit ihm identisch.

Sulfate, Chromate, Molybdate, Wolframate, Uranate.

55

a: b: c Copiapit [ S 0 4 ] 3 [ S 0 4 H ] 2 . [ F e . O H ] 4 1 5 H 2 O M o n o k I . - p r i s m . 0 , 4 7 9 1 : 1 : 0 , 9 7 5 9 (Misy)

'

ß=

108° 4 '

Anmerk. Die obige Formel entspricht nach S c h a r i z e r dem von zweiwertigen Metallen freien Copiapit, der demnach ein basisch-saures Sulfat darstellt. Andere Copiapite enthalten noch wechselnde Mengen von Mg, Fe", Zn und Mn", können aber kristallographisch nicht von dem R"-freien Copiapit unterschieden werden. Bei ihnen ist nach S c h a r i z e r die Atomgruppe [ S 0 4 R " ] . n H 2 0 an die obige Formel angelagert, und zwar mindestens auf drei verschiedene Arten, entsprechend der wechselnden Zusammensetzung der Copiapite. Rhomboklas

[ S 0 4 H ] 4 [Fe . 2 O H ] 2 . 6 H 2 0

Rhombisch

Anmerk. Glockerlt (Vitriolocker), angeblich S 0 4 Fe 2 [OH] 4 . 2 Fe [OH] 3 . H 2 0 , ist nach C o r n u kolloidales Eisenhydroxyd, das Schwefelsäure adsorbiert hat. a:b:c F e l s ö b a n y i t S 0 4 A! 2 [ O H ] 4 . 2 AI [ O H ] 3 . 5 H 2 0 R h o m b i s c h 0 , 6 7 5 : 1 : ? Anmerk. Paraluminlt soll sich nur durch höheren Wassergehalt von Felsöbanyit unterscheiden, ebenso Daughtyit, Winebergit durch etwas geringeren. Verwandte, gleichfalls .unvollständig bekannte und vielleicht nicht homogene Mineralien sind Alumlan und Plssophan. Ferritungstlt ist w a h r scheinlich W O j [ F e 2 0 H ] , . 4 H 2 0 ; Kristallform unbekannt. 10. G r u p p e Minasragrlt

(Basisch-saure

[ S O J j [VO]2 H 2 . 1 5 H 2 0

11. G r u p p e ( W a s s e r h a l t i g e

Salze

fünfwertiger

Metalle).

Monoklin ? Uranverbindungen).

Uranosphärit U207 [Bi0]2.3 H20 Kristallform? Anmerk. Während der U r a n o s p h ä r i t sicher kristallinisch ist, sind unter den folgenden Mineralien wenigstens einige, z. B. Voglianit und Uranocker, amorph; f ü r die meisten wird jcdoch Zusammensetzung aus feinen, nadcligen Kristallen angegeben. Die Analysenergebnisse sind so schwankend, d a ß keine bestimmte Formel angegeben werden kann. Hierher gehören Uranvitriol, Johannit, Uranocker (Uraconit), Uranblüte, Urangrün, Medjldlt, Zippelt und Voglianit, die alle wahrscheinlich Verbindungen von Uranoxydulsulfaten mit Uranaten von Kupfer, Kalzium usw. darstellen. Uranopillt soll S 2 U , 0 3 l Ca . 25 H 2 0 sein, Gllpinit S U O , (Cu, F e ) . 4 H„0.

G. Wasserhaltige Sulfate mehrerer Metalle. 1. G r u p p e ( N e u t r a l e S a l z e z w e i - u n d e i n w e r t i g e r M e talle). Von den zahlreichen b e k a n n t e n w a s s e r h a l t i g e n D o p p e l - u n d T r i p e l s u l f a t e n k o m m e n n u r wenige n a t ü r l i c h v o r . D e r W a s s e r g e h a l t i s t s e h r o f t 6 oder 12 u n d diese Salze s i n d E i n l a g e r u n g s v e r b i n d u n g e n ( H e x a q u o salze), z. B. P i k r o m e r i t = [Mg ( O H 2 ) 6 ] ( S O ^ K a u n d K a l i a l a u n = [AI ( 0 2 H 4 ) 9 1 ( S O J , K . a : b : c ß Syngenit [ S 0 4 ] 2 C a K 2 . H 2 0 M o n o k l . - p r i s m . 1 , 3 6 9 9 : 1 : 0 , 8 7 3 8 104° 0 ' (Kaluszit)

Kröhnkit [ S 0 4 ] 2 C u N a 2 . 2 H 2 0

»

»

0 , 4 4 6 3 : 1 : 0 , 4 3 5 3 107° 19'

Tabellarische Übersicht.

56 Löwelt

[ S 0 4 ] 2 M g N a a . 2\H20

Blödlt

[ S 0 4 ] 2 M g N a 2 . 4 H 2 O M o n o k l . - p r i s m . 1,3492:1:0,6717

Tetragonal 100°48|'

(Astrakanit, Simonyit)

Leonlt

[ S O J 2 Mg K 2 . 4 H 2 0

»

»

1,0382:1:1,2335

95° 10'

(Kalium-Astrakanit)

Anmerk. Wattevlllit soll die Zusammensetzung [S0 4 ] 2 (Ca,Mg)(Na,K) 2 . 4 H 2 0 besitzen, doch ist das sehr unwahrscheinlich. a : b: c J Pikromerit [ S O J 2 Mg K 2 . 6 H 2 0 0,7413:1:0,4994 104° 4 8 ' (Schoenit)

ß

a •b: C

Boussingaultit [ S 0 4 ] 2 M g [ N H J Ü . 6 H 2 0

0 , 7 4 0 0 : 1 : 0,4918

107°6'

a: b : c Cyanochrolt [ S O J 2 Cu K 2 . 6 H 2 0 0,7490:1:0,5088 104° 2 8 ' Anmerk. Die vorstehenden drei Salze gehören der bekannten isomorphen Reihe monoklin-prismatischer Doppelsalze an. Polyhalit

[ S 0 4 ] 4 Ca 2 Mg K 2 . 2 H 2 0

Trikün

a :b :c 0 , 9 3 1 4 : 1 : 0,8562

« = 9 2 ° 2 9 ' ß= Kruglt

[ S 0 4 ] 6 Ca 4 Mg K 2 . 2 H 2 0

123°4'

r=88°21'

Kristallform?

2. G r u p p e ( N e u t r a l e D o p p e l s a l z e m i t d r e i w e r t i g e n M e tallen). Kalinit [ S 0 4 ] 2 AI K . 1 2 H 2 0 Kubisch-dyakisdodekaedrisch (Kalialaun)

Tschermlglt [ S 0 4 ] 2 A 1 [ N H 4 ] . 1 2 H 2 0

»

»>

(Ammoniakalaun)

Anmerk. Folgende Doppelsulfate des Aluminiums mit zweiwertigen Metallen werden gewöhnlich zu den Alaunen gerechnet, obwohl sie zum Teil einen anderen Wassergehalt besitzen und nur in faserigen Massen vorkommen. Die Aufzählung beginnt mit den sog. Natronalaunen: Tamarugit [S0 4 ] 2 AI N a . 6 H 2 0 ; Mendozlt(Natronalaun) [S0 4 ] 2 AI Na . 11 H 2 0 ; Stüvenlt, vielleicht eine Mischung von [S0 4 ] 2 AI N a . 12 H 2 0 und [ S 0 4 ] 4 . Al 2 Mg. 2 4 H 2 0 ; Sesqul-Magneslaalaun und Plkroalumogen sind wohl Gemenge; Plckerlnglt (Magnesiaalaun) [S0 4 ] 4 Al 2 Mg . 2 2 H s O ; Seelandlt [S0 4 ] 4 Al 2 Mg . 2 7 H a O ; Bosjemanlt und Apjohnlt (Manganalaun), die teilweise Mn an Stelle von Mg enthalten; der Wassergehalt wird zwischen 20 und 26 Molekülen angegeben; Halotrlchlt (Elsenalaun, Hversalt, Haarsalz z . T . ) [S0 4 ] 4 Al 2 Fe . 24 H 2 0 ; Dietrich» [S0 4 ] 4 Al 2 (Zn, F e ) . 22 H a O ; Masrlt ist eine analoge AI-Verbindung mit wenig Eisenoxyd, Fe, Mn und Co als zweiwertigen Metallen und 2 0 H 2 0 ; Redingtonlt [S0 4 ] 4 (Cr, AI, Fe) s (Fe, Mg, N i ) . 21 H 2 0 . Trikün (?); Sonomalt [ S 0 4 ] , A l 2 M g 3 . 3 3 H 2 0 ; Dumrelcherlt [ S 0 4 ] , A l 2 M g 4 . 36 H 2 0 ; Aromlt [ S 0 4 ] , AI2 M g , . 54 HjO. Bei allen diesen Mineralien ist der Wassergehalt zweifelhaft und auch sonst die Formeln vielfach schwankend: manche sind wohl Verwitterungsprodukte, die sekundär Wasser aufgenommen haben oder welches verloren. Auch ist es wahrscheinlich, daß mehrere dieser Körper miteinander identisch sind, doch liegen keine diesbezüglichen Untersuchungen vor.

Sulfate, Chromate, Molybdate, W o l f r a m a t e , Uranate.

Ferronatrlt [S0 4 ] 3 Fe N a 3 . 3 H , 0 (Oordait)

Trigonal

111° 9' ( a : c =

57

1:0,5528)

Anmerk. Gelbelsenerz, angeblich [ S 0 4 ] 1 3 F e , N a 2 . 9 H 2 0 oder [ S 0 4 ] , 3 F e g K » 9 H j O und hexagonal, ist vielleicht mit Ferronatrit identisch. Bartholomlt soll sich durch geringeren Wassergehalt vom Ferronatrit unterscheiden, ist aber jedenfalls nicht homogen.

Voltalt

[S04]6Fe2"'Fe3".9H20

Tetragonal (?)

1 : 1 ca.

Anmerk. Außer geringen Mengen von AI, Zn, Cu", Mg und N i " e n t h ä l t der V o l t a i t ziemlich viel Alkalien, besonders K, die angeblich Teile des F e " vertreten. Phllllplt soll [ S 0 4 ] 4 Fe 2 Cu . 12 H 2 0 sein, ist aber vielleicht ein Gemenge eines Ferrosulfates mit Kupfervitriol. Rubrit ist [S0 4 ] 4 F e ' " 2 M g . 18 H 2 0 , rhombisch oder monoklin. Blllnlt ist [ S 0 4 ] 4 F e ' " 2 F e " . 24 H 2 0 .

3. G r u p p e ( B a s i s c h e Natrochalzit

Doppelsalze).

[S0 4 ] 4 Cu2 [Cu. 0 H ] 2 N a 2 . 2 H 2 0

Anmerk. Wernadskylt ist [S0 4 ] 3 unbekannt.

SIderonatrit

Monoklin-prismatisch

a:b:c ß 1 , 4 2 3 : 1 : 1 , 2 1 4 118° 4 3 ' Cu [ C u . O H ] 4 . 3 H 2 0 ; Kristallsystem

[S0 4 ] 2 ]Fe. OH] N a 2 . 3 H 2 0

Rhombisch?

Anmerk. Urusit ist vielleicht mit Sideronatrit identisch. [S0 4 ] 2 [AI. 2 O H ] 3 \ K • 1 Vi H 2 0 ; Kristallsystem unbekannt.

Botryogen

[S0,] 4 [Fe.OH] 2 [Mg.OH] 2 H 2 . 1 2 H 2 0

Römerlt

[S0 4 ] 4 [Fe. 0 H ] 2 (Fe, Zn) H 2 . 1 2 H 2 0

Löwlgit ist

Monokl.-prismat.

a:b:c ß 1 , 2 2 4 5 : 1 : 0 , 8 2 6 3 990 3 5 '

a:b:c 1,2992:1 :0,8302

Trikl.-pinak.

a ß y 94° 4 4 ' 99° 16' 87° 2 2 '

Anmerk. Diese beiden Verbindungen, deren Formeln nach S c h a r i z e r gegeben sind, sind basisch-saure Salze. Quetenit ist [S0 4 ] 3 [Fe OH] 2 M g . 12 H 2 0 , monoklin oder triklin; damit verwandt ist der Idrlzlt, wahrscheinlich [S0 4 ] 3 [ F e . O H ] j M g . 15 H 2 0 , mit etwas AI und Fe". Hierher gehört noch eine A n zahl von Mineralien, die einer Nachprüfung bedürfen; ebenso ist vorläufig nicht zu entscheiden, zu welchen Metallen die OH-Gruppen gehören. Es sind folgende: Beaverit, angeblich [S0 4 ] 2 [Fe 2 0 H ] 2 [Pb O H ] [Cu O H ] , H 2 0 , hexagonal, mit etwa dem vierten Teil AI f ü r Fe'". Ettrlngit soll [S0 4 ] 3 Al 2 C a , [ O H ] 1 2 . 2 H 2 0 oder [S0 4 ] 6 Al 4 Ca 10 [OH] 1 2 . 42 H 2 0 sein; hexagonal, a : c = 1:0,9435. Knoxvillit, etwa [ S 0 4 ] 8 [(Fe, Cr, A I ) O H ] , (Fe, Mg, N i 2 ) . 5 H 2 0 ; rhombisch(?). Plaglocltrit [S0 4 ] 3 (AI, Fe) 3 (Fe, Mg, Ni, Co) [ O H ] , (K, N a ) . 8 H 2 0 ; Kristallf o r m ? . Klinophält [S0 4 ] 6 (AI, Fe) 2 (Fe, Mg, Ni, Co) [ O H ] , (K, N a ) , . 6 H 2 0 ; monoklin (?). Metavoltln [S0 4 ] 1 2 F e , [OH] 4 (K 2 , Na 2 , F e ) 5 . 1 6 H 2 0 ; hexagonal. Kllnocroclt, ein wasserhaltiges Sulfat von AI, Fe, K, Na. Kaualt, ein wasserhaltiges basisches Aluminium-Alkalisulfat, aber sicher nicht homogen.

Tabellarische Übersicht.

58

4. G r u p p e ( Ü b e r b a s i s c h e , Hydroxyl bzw. Chlor enthaltende Doppelsalze). Die folgenden Mineralien sind meist hinsichtlich ihrer Zusammensetzung nicht ganz sicher bekannt und daher nur die empirischen Formeln gegebena:b:c Arzrunlt S 0 6 Cl„ Cu 4 P b 2 . 4 H a O Rhombisch 0,5773:1:0,4163 Anmerk. Diese Formel läßt sich in folgender Weise zerlegen in: S 0 4 [Cu. OH],. 2 Pb Cl 2 . Cu Cl 2 . Cu [OH] 2 . 2 H 2 0. a Spangolith SO 1 0 C1 AI C u 6 . 9 H 2 0 Ditrig.-pyram. 68° 50' ( a : c = 1:2,0108) Anmerk. Dieses Salz ist wohl als S0 4 [AI Cl]. 6 Cu [OH] 2 .3 H 2 0 aufzufassen. Lettsomlt

S0nAl2Cu4.8H20

Rhombisch

(Cyanotrichit)

Zinkaluminlt S^O.^ Al 6 Z n 6 . 1 8 H 2 0 Hexagonal Anmerk. Die folgenden Salze sind nur derb bekannt: Woodwardit S 3 0 1 2 AI, C u , . 21 H 2 0 ; Almerilt S 8 0 4 7 Al14 N a 4 . 17H 2 0; Lamprophan soll ein wasserhaltiges, überbasisches Sulfat von Ca, Pb, Mn, Mg, Na und K sein.

H. Wasserhaltige Verbindungen von Sulfaten mit Haloiden und Nitraten. 1. G r u p p e ( M o l e k u l a r v e r b i n d u n g e n Halogeniden). Kainit

S04Mg. KCl.3 H20

von

Sulfaten

und

a : b : C

Monokl.-prismat.

1,2186:1:0,5863 ß = 94° 54»' Anmerk. Creedlt soll S 0 4 Ca . 2 Ca F 2 . 2 AI (F, OH) 3 . 2 H 2 0 sein und monoklin (?) kristallisieren. 2. G r u p p e ( M o l e k u l a r v e r b i n d u n g e n Nitraten). Darapsklt

S04Na2.N03Na.H20

von

Monokl.-prism.

Sulfaten

und

a : b : c

1,5258:1:0,7514 ß= 102° 55' Anmerk. Nitroglauberlt ist wahrscheinlich ein Gemenge von Darapskit mit Natronsalpeter.

VII. Klasse.

Borate, ftluminate, Ferrite usw., Arsenite, Äntimonite. Ä. Wasserfreie ftluminate, Borate usw. 1. G r u p p e ( S a l z e d e r S ä u r e n A I O . O H u s w . m i t z w e i wertigen Metallen). Diese Gruppe umfaßt die große isomorphe Reihe der kubisch kristallisierenden Salze vom Typus des S p i n e l l s : 0 = A I - O - M g - O - A I = 0 . An die Stelle von AI können treten Fe'", Cr'", Mn'" und Ti'", an die Stelle von Magnesium Fe", Zn und Mn". Die meisten Spinelle kommen nicht rein, sondern in isomorphen Mischungen vor. Das Berylliumaluminat kristallisiert rhombisch und steht ganz isoliert. a) K u b i s c h e R e i h e . Spinell [AI 0 2 ] 2 Mg Magnesioferrit [ F e 0 2 ] 2 M g

Kubisch-hexakisoktae'drisch » »

(Magnoferrlt)

Magnetit

[Fe 0 2 ] 2 Fe

»

»

» »

» »

»

»

» »

» »

(Magneteisenerz)

Tltanomagnetlt [(Fe, Ti)0 2 ] 2 Fe Chromlt [(Cr, Fe) O J j Fe (Chromelsenerz)

Gahnlt

[(AI, Fe) Oy]2 (Zn, Fe)

(Zinkspinell, A u t o m o l i t )

Frankllnit [Fe0 2 ] 2 (Fe, Mn, Zn) Manganspinell [(Fe, Mn) 0 2 ] 2 (Mn, Mg)

Anmerk. Im Chlorosplnell ist ein Teil des AI durch F e ' " vertreten, im Pleonast (Elsenspinell, Ceylanlt) auch ein Teil des Mg durch F e " . Hercynit ist [AlOJü (Fe, Mg). Ptcotit (Chromspinell) ist [(AI, Cr, Fe) 0 2 ] 2 ( F e , Mg); Chromplcotit und Ferropicotit enthalten etwas mehr Cr bzw. F e " . Magnochromlt soll [Cr0 2 ] 2 (Fe, Mg) sein; Chromitlt scheint nur ein Chromit zu sein, Chromhercynit eine Mischung von Chromit und Hercynit. Kreittonit ist ein eisenreicher Zinkspinell; manche Arten von G a h n i t enthalten nur F e ' " oder nur Fe". Dysluit ist [(AI, F e ) 0 2 ] 2 (Zn, Mn). Jakobslt ist [(Fe, Mn) 0 2 ] 2 (Mn, Fe), ebenso Manganomagnetit; Manganmagnesiamagnetit ist ein Magnetit mit einigen Prozent Mn und Mg.

60

Tabellarische

Übersicht.

b) R h o m b i s c h e R e i h e . Chrysoberyll [AlO^Be Rhombisch-dipyr.

a:b:c 0,4707:1:0,5823

(Alexandrit) A n m e r k . Plumboferrit soll [Fe 0 2 ] 2 ( F e , P b ) sein u n d h e x a g o n a l ( ? ) k r i s t a l l i s i e r e n . Delafossit ist F e 0 2 C u , r h o m b o e d r i s c h (a = 70° 20', a : c = 1 : 1 , 9 4 ) , v i e l l e i c h t als F e O . O C u = C u p r o m e t a f e r r i t a u f z u f a s s e n .

2. G r u p p e ( B a s i s c h e u n d ü b e r b a s i s c h e S a l z e z w e i w e r t i ger Metalle). a : 5 : c Hamberg« B 0 3 Be [Be. OH] Rhombisch 0,7988:1:0.7267 Pinakiollth [Mn O J [B0 2 ] (Mg, M n ) 2 0 » 0,8338:1:0,5881 Ludwigit [Fe 0 2 ] [B0 2 ] M g 2 0 » 0,988 : 1 : ? A n m e r k . E i n T e i l d e s Mg k a n n b e i m L u d w i g i t d u r c h F e " e r s e t z t s e i n . V o n senlt i s t a n g e b l i c h B s O g F e " ' ( F e " , M g ) 2 u n d r h o m b i s c h ( a : b : c = 0 , 7 5 5 8 : 1 : ? ) . N u r in k r i s t a l l i n i s c h e n M a s s e n b e k a n n t s i n d : Sussexlt, B 0 2 [ ( M n , M g , Z n ) . O H ] u n d Boromagneslt ( S z a l b e l y i t ) , 4 B 0 2 [ M g . O H ] . Mg [ O H ] 2 , dessen F o r m e l a b e r n i c h t g a n z s i c h e r i s t , f e r n e r Hulslt, B , Sn F e ' " 4 0 3 1 ( F e " , Mg) 1 2 H 4 u n d Palgelt, B 1 2 Sn F e ' " I 0 O , 0 F e " 3 0 H 1 0 . L e t z t e r e b e i d e n K ö r p e r sind vielleicht V e r b i n d u n g e n v o n B o r a t e n m i t S t a n n a t e n u n d F e r r i t e n , j e d o c h ist ihre Z u s a m m e n s e t z u n g nicht sicher und beim Paigeit a u ß e r d e m die H o m o g e n i t ä t z w e i f e l h a f t . Gin ä h n l i c h e s M i n e r a l i s t d e r Nordensklöldin m i t d e r F o r m e l B 2 0 8 Sn Ca, d e n m a n als [ B O , ] 2 S n Ca b e t r a c h t e n k a n n , a b e r a u c h als S t a n n a t (s. S. 8 1 ) ; er k r i s t a l l i s i e r t t r i g o n a l (a = 103° 1 ' ; a : c = 1 : 0 , 8 2 2 1 ) .

3. G r u p p e ( B a s i s c h e B o r a t e m i t d r e i w e r t i g e n

Metallen).

a:c

Jeremejewit

B02[A10]

Hexagonal

1:0,6836

A n m e r k . Dieses M i n e r a l ist b e s s e r als A n h y d r i d einer k o m p l e x e n A l u m o b o r s ä u r e zu b e t r a c h t e n . Vielleicht b e s t e h t d e r J e r e m e j e w i t n u r a u s L a m e l l e n d e s r h o m b i s c h e n , gleich z u s a m m e n g e s e t z t e n Elchwaldlts, d e r d e n K e r n d e r Kristalle bildet.

4. G r u p p e ( S a l z e v o n P o l y b o r s ä u r e n ) . Rhodizit B 1 4 0 3 9 Al 6 Be 7 (K, Na, Li, H) a Pseudokubisch A n m e r k . Diese F o r m e l e n t s p r i c h t d e r A n a l y s e v o n D u p a r c u n d W u n d e r , w ä h r e n d P i s a n i B 1 2 0 3 6 A l , B e 4 ( L i , K , N a , H)„ a n g i b t . In b e i d e n F ä l l e n w ü r d e es sich w a h r s c h e i n l i c h u m ein S a l z e i n e r k o m p l e x e n A l u m o b o r s ä u r e h a n d e l n , w e n n n i c h t ü b e r h a u p t ein S a l z d e r O r t h o b o r s ä u r e v o r l i e g t .

5. G r u p p e ( C h l o r h a l t i g e B o r a t e ) . Das folgende Salz leitet sich von 8 Molekülen der Säure HO - B = 0 2 = B - OH ab. Das Chlor ist wahrscheinlich nicht an Magnesium, sondern an Bor gebunden Die anscheinend kubischen Kristalle sind aus rhombischen Teil kristallen zusammengesetzt. Boracit B 1 6 O 3 0 Cl 2 Mg 7 Pseudokubisch (Staßfurtit) Anmerk.

Elsenboraclt e n t h ä l t e t w a s F e " a n Stelle v o n Mg.

Borate, Alumínate, Ferrite usw., Arsenite, Antimonite.

61

B. Wasserhaltige Borate. 1. G r u p p e ( S a l z e d e r S ä u r e Pinnoit

[B0]2Mg.3H20

BO.OH).

a:c 1:0,7609

Tetrag.-pyramidal

2. G r u p p e ( S a l z e z u s a m m e n g e s e t z t e r

Säuren).

Von den den folgenden Mineralien zugrunde liegenden Polyborsäuren sind nur zwei ihrer Konstitution nach mit einiger Sicherheit bekannt, nämlich die Diborsäure des Ascharits: [HO] 2 = B - 0 - B = [OH] 2 , u n d die Tetraborsäure des Borax: HO - B = 0 2 = B - 0 - B = 0 2 - B - OH. F ü r die übrigen lassen sich vorläufig nur die empirischen Formeln geben. Ascharit

3B205Mg2« 2 H 2 0

Borax B 4 0 7 N a 2 . 1 0 H 2 0

Kristallform?

a

.

.

b

c

ß

Monokl.-prismat. 1,0995:1 :0,5629 106° 35'

(Tinkai)

Boronatrocalcit B 5 0 9 Ca N a . 8 H 2 0 Kristallform ? (Ulexlt, Hayesln)

Anmerk. Kryptomorphit ist ein Gemenge von Boronatrocalcit mit einem Sulfat. a:b:c ß Colemanlt B 6 0 u C a 2 . 5 H 2 0 Monokl.-prismat. 0,7769:1:0,5416 110° 17' a: b: c Meyerhofferit B e O u C a 2 . 7 H 2 0 Triklin 0,7923:1:0,750 « = 89°32' ß = 78° 19' y = 86°52' a:b:c Inyolt B 6 0 n C a 2 . 1 3 H 2 0

Monokl.-prismat. 0 , 9 4 0 8 : 1 : 0 , 6 6 6 5 117° 23'

Larderellit

B 8 0 1 3 [ N H 4 ] 2 . 4 H 2 0 Monokl.(?)

Kallborit

B u 0 1 9 M g 2 K . 9 H 2 0 Monokl.-prismat.

(Helntzit, Hlntzeit)

Pandermit (Prlcelt)

ß

B ^ 0 ^ Ca8.15 H 2 0

a:b:c 1,2912:1:1,7572 ß=

122° 19'

Triklin

Anmerk. Hydroboradt ist angeblich B, O n Ca Mg . 6 H z O. (Bechlllth) und Franklandlt sind Gemenge.

Borocalclt

C. Wasserhaltige Verbindungen von Boraten mit Sulfaten. 1. G r u p p e . Sulfoborlt 4 B 0 3 Mg H . 2 S 0 4 M g . 7 H 2 0

Rhombisch-di pyramidal a:b:c 0,6196:1:1:0,8100

62

Tabellarische Übersicht

Borate, Alumínate, Ferrite usw.

D. Arsenigsaure und antimonigsaure Salze. 1. G r u p p e ( S a u r e u n d n o r m a l e A r s ' e n i t e ) . a:b:c ß Trlgonit [As 0 3 ] 3 P b 3 Mn H Monokl.-domat. 1,0340:1 :1,6590 91° 31' a Armangit [ A s 0 3 ] 3 M n 3 Ditrig.-skalenoedr. 56°34' ( a : c = l : 1,3116) Anmerk. Die Zusammensetzung folgender Mineralien ist sehr unsicher: Trippkelt, wasserfreies arsenigsaures Kupferoxyd, ditetragonal-dipyram., a : c =1:0,9160. Ein angeblich damit isomorphes Eisenphosphit soll der Schafarzlkit sein, doch fehlt eine Analyse. Romelt, tetragonal, a: c = 1:1,0257, soll antimonigsaures Kalzium sein. Thrombolith ist angenähert S b 2 0 , C u 3 . 6 H 2 0. Coronglt, angeblich wasserhaltiges, antimonigsaures Blei und Silber, und Partzlt, dasselbe mit viel Kupfer, sind wohl nur Gemenge der betreffenden Oxyde; die Anwesenheit von antimoniger Säure ist bei beiden nicht festgestellt. 2. G r u p p e ( b a s i s c h e b z w . c h l o r h a l t i g e

Salze).

Die folgenden Mineralien, von denen die beiden letzten wahrscheinlich isomorph sind, werden wohl besser als Doppelsalze oder Einlagerungsverbindungen aufgefaßt. a:b:c Nadorlt Sb02[PbCl] Rhombisch 0,7469:1:1,0270 Heliophyllit [ A s 0 3 ] 2 [ P b C l ] 4 P b 2 0 Rhomb.-dipyram. 0,967 : 1 : 2 , 2 0 5 Ochrolith [Sb03]2[PbCl]4Pb20 » » 0,905 : 1 : 2 , 0 1 4 Anmerk. Ekdemlt ist ein infolge Zwillingsbildung tetragonaler Heliophyllit. Melanostlblan soll [SbO,] 2 (Mn, Fe),. 3 (Mn, Fe) O sein.

V I I I . Klasse.

Phosphate, Rrseniate, Antimoniate, Vanadate, Niobate, Tantalate. A. Saure und normale wasserfreie Salze, a) Salze der Orthosäuren. Diese leiten sich von Säuren vom Typus PO [OH] 3 ab. 1. G r u p p e ( S a u r e S a l z e ) . Monetit

P04CaH

Triklin

a

.b.c

1,049:1:1,044

ß

a

y

91° 16' 103°48' 96°40'

Anmerk. Pyrophosphorit und Osteollth sind mit Monetit verwandt, aber nicht einheitlich. Martlnit (S. 73) ist vielleicht mit Monetit identisch. Slcklerlt, n u r derb bekannt, ist wahrscheinlich [ P O J , F e " ' a M n " a Li s H,.

2. G r u p p e ( N o r m a l e

Salze z w e i w e r t i g e r

Metalle). a:b:c

ß

Graftonit [P0 4 ] 2 (Fe, Mn, Ca) 3 Monoklin 0,886:1 :0,583 114° Berzelilt [As0 4 ] 2 (Ca, Mg, Mn) 3 Kub.-hexakisoktaedrisch Anmerk. B e r z e l ü t enthält etwas Natrium, mehr der ebenfalls kubische Natronberzelllt. Pyrrhoarsenit (Manganberzelilt) enthält viel Mn und etwas Sb.

Monlmolit

[Sb04]aPb3

Kub.-hexakisoktaedrisch

Anmerk. Mauzelllt gleicht dem Monimolit, enthält aber vorwiegend Ca, ferner Ti und Fe. Karyinit ist im wesentlichen [As 0 , ] 2 (Ca, Mn, Pb, Mg) s , vielleicht monoklin.

3. G r u p p e ( N o r m a l e S a l z e e i n e s z w e i - u n d e i n e s e i n w e r t i g e n Metalles). Von den folgenden Mineralien sind nur die drei letzten völlig isomorph; der Beryllonit weicht besonders durch seine pseudohexagonale Symmetrie ab. Beryllonit P 0 4 Be Na Rhombisch-dipyramidal 0,5724:1:0,5490 Natrophilit P 0 4 M n N a » » 0,472 : 1 : 0 , 5 5 5 ca. Lithlophilit P 0 4 M n Li » » 0,445 : 1 : 0 , 5 5 5 ca. Trlphylin P04(Fe,Mn)Li » » 0,4348:1:0,5266 Anmerk. f ü r Mn.

Auch N a t r o p h i l i t und L i t h i o p h i l i t enthalten etwas Fe

64

Tabellarische Übersicht.

4. G r u p p e ( N o r m a l e S a l z e d r e i w e r t i g e r a :c Xenotlm P 0 4 Y Ditetrag.-dipyram. 1:0,6177

Metalle).

(Wiserin, Ytterspat)

Fergusonit (Nb, Ta) 0 4 Y Tetrag.-pyram.

1:1,464

(Yttrotanta.it z. T.)

Monazit

P04Ce

a : b ; c

Monokl.-prismat.

^

0,9742:1 :0,9227 103° 46'

(Turnerit, Kryptolith, Phosphocerit)

Anmerk. In den drei obigen Mineralien sind unter Y die Yttriummetalle, unter Ce die Cermetalle zusammengefaßt. Auch X e n o t i m und F e r g u s o n i t enthalten geringe Mengen der letzteren, alle drei Mineralien außerdem noch vierwertige Elemente, besonders Thorium (Monazit nach O. K r e ß und F. J. M e t z g e r zwischen 6,64 und 15,78% T h 0 2 und zwischen 1,71 und 3,77% Si0 2 ). Ob es sich um eine mechanische Beimengung handelt oder ob die Beimengung auf einer strukturellen Analogie der Verbindungen vom Typus P 0 4 R " ' und R " " 0 4 R " " beruht, ist noch zu entscheiden. F e r g u s o n i t enthält in geringer Menge auch zweiwertige Metalle. Rlsörit (kubisch?) unterscheidet sich vom Fergusonit durch einen größeren Gehalt an Ta 2 0 5 und Ti0 2 - Sipyllt, in der Kristallform dem Fergusonit ähnlich, ist Nb0 4 Er, wobei etwas Er durch H ersetzt ist. Cervantit S b 0 4 S b Kristallform? Anmerk. Da die wenigen Verbindungen mit vierwertigem Sb, z. B. Sb Cl4, ganz andere Eigenschaften zeigen, ist der C e r v a n t i t sicher als antimonsaures Antimon und nicht etwa als Sb0 2 aufzufassen. Stlbllth (Stlblconlt, Antimonocker z. T.) ist wahrscheinlich ein Hydrat des Cervantits mit 1 H 2 0. a:b:c Pucherit V04Bi Rhombisch-dipyratnidal 0 , 5 3 2 7 : 1 : 2 , 3 3 5 7 Stlbiotantalit (Ta, Nb) 0 4 Sb Rho mbisch-disphen. 0,7995:1:0,8448 Anmerk. Im Stlblocolumblt (Stlblonloblt) überwiegt Niob gegenüber Tantal. Carmlnit (Karminspat) ist vielleicht [As0 4 ] 12 Fe 10 Pb 3 , rhombisch.

b) Salze der Pyrosäuren. Darunter sind Säuren entsprechend [HO] 2 O P . 0 . PO [OH],, ZU verstehen.

der

Pyrophosphorsäure

1. G r u p p e ( m i t z w e i w e r t i g e n M e t a l l e n ) . Sie u m f a ß t Mineralien, deren Zusammensetzung nicht sicher feststeht, die aber im wesentlichen aus einem Salz mit der Formel R 2 0 , R " a (worin R = Sb, Ta, Nb) bestehen; soweit eine Kristallform bekannt ist, sind sie kubisch. Tripuhyit ist vielleicht Sb 2 0 7 F e " 2 ; Kristallform unbekannt. Atopit, Sb 2 0 7 (Ca, Na 2 , Fe, Mn) 2 ; kubisch. Mikrolith, kubisch, ist (Ta, Nb) 2 0 7 (Ca, Mn, Fe, Mg) 2 mit Gehalt an Alkalien, Fluor und Wasser. Vielleicht verwandt damit ist der ebenfalls kubische Neotantallt, ein Fluor (und vielleicht auch Wasser) enthaltendes Niobat von Eisen, Mangan und Alkalien. Koppit, kubisch, hat vielleicht die Formel [Nb 2 0 7 ] 3 [CeO] Ca 3 [CaF] (Na, K) 4 .

Phosphate^ Arseniate, Antimoniate, Vanadate, Niobate, Tantalate. 2. G r u p p e ( m i t d r e i w e r t i g e n

65

Metallen).

Der Hauptbestandteil der folgenden Mineralien ist [ T a 2 ' 0 7 ] 3 Y 4 und [ N b 2 0 7 ] 3 Y 4 . Stets sind ferner geringe Mengen von Dioxyden vorhanden, über deren Bindung nichts bekannt ist. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Mineralien Salze von komplexen Heteropolysäuren ( S . l 18) darstellen. Plumboniobit, angeblich amorph, soll eine Mischung von Nb 2 Ö 7 R " 2 und [ N b 2 0 7 ] 3 R ' " 4 sein, wobei R " = Fe, Pb, Ca, U 0 2 , R " ' = Y , Y b , Gd, AI. Yttrotantalit enthält besonders [Ta 2 0 7 ] 2 Y 4 , daneben Ca und F e " , sowie etwas Ur, Wo und S n ; rhombisch, a : b : c = 0 , 5 4 1 2 : 1 : 1 , 1 3 3 0 . Samarskit (Yttroilmenit) ist der Hauptsache nach [Nb 2 0 7 ] 3 Y 4 , enthält aber noch T a , Fe, Ce, Er sowie Ur, Th, Zr, Sn und S i ; rhombisch, a : b : c = 0 , 5 4 5 7 : 1 : 0 , 5 1 7 8 . Hjelmit ist nur zersetzt bekannt, scheint aber im wesentlichen tantalsaures Ca, Fe und Mn zu sein; rhombisch, a : b : c = 0 , 4 6 5 : 1 : 1 , 0 2 6 . Rogersit, ejn Zersetzungsprodukt von Samarskit, enthält Niobsäure, Yttrium und Wasser. Anneroedit ist hauptsächlich pyroniobsaures Yttrium und Uran, wozu H 2 0 , Ca, Fe, Pb, UO, Th, Si u. a. treten; rhombisch; a : b : ' c ist bei Annahme einfacher Zwillingsbildungen = 2 , 0 1 8 7 : 1 : 3 , 2 7 2 7 .

c) Salze der Metasäuren. Diesen liegt die Säure P 0 2 . OH zugrunde. 1. G r u p p e . Die Ferro- und Manganosalze der Metatantal- und -niobsäure sind dimorph und bilden eine tetragonale und eine rhombische Reihe. Tapiolit

a) T e t r a g o n a l e R e i h e . [(Ta, N b ) 0 3 ] 2 (Fe, Mn) Ditetragonal-dipyram.

a:c 1:0,6522

Skogbölit, Tammelatantalit)

Mossit

[(Nb, Ta) 0 3 ] 2 (Fe, Mn)

»

»

1:0,6438

Anmerk. T a p i o l i t und M o s s i t zeigen große kristallographische Ähnlichkeit mit den Mineralien der R u t i l g r u p p e . E s wurden nun Mineralien beschrieben, die Mischungen von Gliedern beider Gruppen (Tapiolit- und Rutilgruppe) darstellen. Diese Erscheinung ist sehr wahrscheinlich die Folge einer strukturellen V e r w a n d t s c h a f t der in F r a g e k o m m e n d e n Mineralien. Hierher gehören: Strüverlt, bestehend aus T a p i o l i t und R u t i l im Verhältnis l : 4 c a ; Ilmenorutil, bestehend aus Mossit und R u t i l im Verhältnis l : 5 c a ; wahrscheinlich auch Ainallt, bestehend aus T a p i o l i t und Kassiterit. Die Dioxyde überwiegen s t a r k ; ob die oben angegebenen Mischungsverhältnisse k o n s t a n t sind, erscheint auf Grund der wenigen bisherigen Analysen sehr zweifelhaft. Adelpholith ist wahrscheinlich ein wasserhaltiges Zersetzungsprodukt eines niobreichen Mossits.

Tantalit Niobit

b) R h o m b i s c h e R e i h e . [(Ta, Nb) 0 3 ] 2 (Fe, Mn) [(Nb, T a ) 0 3 ] 2 ( F e , Mn)

(Columbit)

Rhomb.-dipyr. » »

a-b c 0 , 8 3 0 4 : 1 :0,8732 0,8285:1:0,8898

Anmerk. Im allgemeinen überwiegt F e , im Mangantantalit und Mangancolumbit herrscht Mn s t a r k vor. Ixlonollth ist vielleicht nur ein zinnhaltiger M i e l e i t n e r , Mineralien.

5

66

Tabellarische

T a n t a l i t . Dechenit, angeblich identisch (S. 67).

Ubersicht.

[ V 0 3 ] 2 P b , ist wahrscheinlich

mit Descloizit

B. Chlor- bzw. fluorhaltige und basische wasserfreie Salze. Im f o l g e n d e n wird d u r c h w e g s a n g e n o m m e n , d a ß das H a l o g e n a n M e t a l l g e b u n d e n ist u n d H y d r o x y l i s o m o r p h v e r t r i t t (vgl. E i n l e i t u n g S . 4 ) . M i t wenigen A u s n a h m e n ( H a m l i n i t und B a r t h i t ) sind die Salze als O r t h o p h o s p h a t e a u f g e f a ß t u n d die V a l e n z f o r m e l zur E r k l ä r u n g der K o n s t i t u t i o n g e w ä h l t . Ü b e r die z u m T e i l s t a r k a b w e i c h e n d e n A n s i c h t e n W e r n e r s vgl. bei den e i n z e l n e n G r u p p e n . 1. G r u p p e

(Apatitgrüppe).

Die G l i e d e r dieser G r u p p e leiten sich von 3 Mol. P 0 4 H 3 d a d u r c h a b , d a ß 8 H d u r c h R " , das l e t z t e d u r c h - R " F oder - R " C 1 e r s e t z t ist, v i e l l e i c h t a u c h d u r c h - R " O H ; a u c h die R a d i k a l e = R " 2 C 0 3 , R"2S04 u n d R " 2 0 t r e t e n in V e r b i n d u n g m i t 6 Mol. P 0 4 u n d 8 R " im sog. K a r b o n a t - , S u l f a t - und O x y d a p a t i t ( V o e l c k e r i t ) in g e r i n g e r M e n g e a u f . N a c h W e r n e r ist F l u o r a p a t i t als E i n l a g e r u n g s v e r b i n d u n g von der A r t : /O P 0 3 Ca \ 1 Ca I Ca \0 P 0 3 Ca / a .

F2,

die

anderen

Salze

entsprechend

aufzufassen.

E x p e r i m e n t e l l e S t ü t z e n für diese A n s i c h t fehlen bis j e t z t , d o c h s p r e c h e n s c h w e r w i e gb e n d e t h e o r e t i s c h e G r ü n d e d a f ü r . a: c {[pOd"(F?Cl)Ca6}

A p a t i t

Pyromorphit ( G r ü n - und

Hexagonal-pyramidal

[P04]3ClPb5

»

b

i

»

s

J ; ^

1:0,7362

Braunbleierz)

Mimetesit

[As04]3ClPb5

»

»

1:0,7224

Vanadin«

[V04]3ClPb5

»

»>

1:0,7122

Anmerk. Phosphorit ist in seinen erdigen und dichten Abarten zersetzter Chlorapatit und stets durch Beimengungen verunreinigt; faserige Varietäten sind oft fluorhaltig. Der Wassergehalt ist wohl meist sekundär. Eupyrchroit ist unreiner Phosphorit. Wie in einigen Apatiten (Manganapatit) ist manchmal etwas Ca durch Mn ersetzt. Kampylit ist [(As, P ) 0 4 ] 3 C1 P b 5 . Polysphärit, nur derb bekannt, ist [ P 0 4 ] 3 C 1 ( P b , Ca) 5 . Pseudoapatit ist eine Pseudomorphose von Kalkphosphat nach Pyromorphit. Svabit ist [ A s 0 4 ] 3 ( F , 0 H , C 1 ) Ca 5 . Hedyphan ist [As 0 4 ] 3 C1 ( P b , Ca, B a ) 5 , Pleonektit dasselbe mit etwas Sb für As. Fermorit ist etwa [(P, As) 0 4 ] 3 (OH, F ) (Ca, Sr) 5 . Endlich« ist ein arsenhaltiger Vanadinit. Rhodophosphit soll hexagonal sein und P 0 4 , Ca, Mn, F e , Cl, F und etwas S 0 4 enthalten. 2.

Gruppe

(Allgemeine

Formel:

P0

4

[ R " \ OH] R '

oder

P 0 4 . [ R ' " F] R'). Die V a l e n z f o r m e l ist in der Ü b e r s c h r i f t g e g e b e n ; i m S i n n e W e r n e r s liegen M i s c h s a l z e

vom

Typus

F

Li bzw. AI P 0

4

- - LiF

vor.

P h o s p h a t e , Arseniate, A n t i m o n i a t e , V a n a d a t e , N i o b a t e , T a n t a l a t e .

Amblygonit P 0 4 [AI (F, OH)] Li

Trikl.-pin. «=68°47'

(Montebrasit)

Fremontit

a :b:c 0,2454: 1 :0,4605 / S = 9 8 ° 4 4 ' r = 85°52

P 0 4 [AI (F, OH)] Na Monokl. (dem Amblygonit sehr ähnlich)

(Natronamblygonit)

Durangit

67

a ' b 'C

As04[AlF]Na

»

-prismat. 0,7715: 1 :0,8223 ß= 115° 13'

3. G r u p p e ( A l l g e m e i n e F o r m e l : P 0 4 R " [ R " . OH] o d e r P 0 4 R" [R"F], Diese Gruppe zerfällt in drei Reihen, von denen die Glieder der rhombischen kristallographisch nahe verwandt und wohl alle isomorph s i n d ; nur die Vanadate weichen etwas ab. In der monoklinen Reihe sind Hydroherderit und Herderit, ferner Wagnerit und Triploidit paarweise isomorph, die übrigen Glieder weichen ab, wenigstens nach den bisher untersuchten, meist schlechten Kristallen. Der trikline T a r b u t t i t steht ganz für sich allein da. Nach W e r n e r sind diese Mineralien Mischsalze von Phosphaten und Halogeniden bzw. Hydroxyden mit der .(P04)21

Formel (für Wagnerit): |^Mg

Mg 3 oder M g a i P O J : : : : M g F 2 .

a) R h o m b i s c h e R e i h e . Libethenit Adamin Higginsit Olivenit Descloizit Cuprodescloizit Pyrobelonit

P04Cu[Cu.0H] Rhomb.-dipyr. As 0 4 Zn (Zn . 0 H] » As 0 4 Ca [Cu . 0 H] » As 0 4 Cu [Cu . OH] » V 0 4 (Pb, Zn) [Pb . OH] » » V 0 4 (Pb, Cu, Zn) [ P b . OH] V 0 4 (Pb, Mn) [Pb . OH) »

a-b-c 0,9601:1:0,7019 0,9733:1:0,7158 0,7940:1:0,6242 0,9396:1:0,6726 0,8045:1:0,6368 ? 0,8040:1:0,6509

A n m e r k . Cornetit, mit L i b e t h e n i t i s o m o r p h ( a : b : c = 0 , 9 8 4 4 : 1 : 0 , 7 6 9 7 ) ist vielleicht P 0 4 ( C u , Co) [Cu . O H ] . Duftit soll [ A s 0 4 ] 6 P b 5 [ P b . O H ] [ C u . O H ] , sein, ist aber wohl Ä s 0 4 ( P b , Cu) [Cu . O H ] , w o m i t a u c h die d e m Olivenit ähnliche K r i s t a l l f o r m ü b e r e i n s t i m m t . Der n u r in z e r s e t z t e n u n d unreinen r h o m b i s c h e n Kristallen b e o b a c h t e t e Spodiosit ist vielleicht ursprünglich P 0 4 Ca [Ca ( F , OH)], doch ist die Formel unsicher. Cuproadamin u n d Cobaltoadamin e n t h a l t e n K u p f e r bzw. K o b a l t . C u p r o d e s c l o i z i t ist mit Descloizit völlig isomorph, wenn auch die wenig g u t e n Kristalle bisher keine g e n a u e n Messungen g e s t a t t e t e n . Sowohl er wie a u c h D e s c l o i z i t e n t h a l t e n neben V a n a d i n s ä u r e kleine Mengen von Arsen- u n d P h o s p h o r s ä u r e , neben Zink a u c h Mangan u n d Eisen. Mit Cuprodescloizit identisch s i n d : Ramirit, Tritochorit, wahrscheinlich a u c h Psittacinit u n d Chileit (Vanadinkupferbleierz). Vielleicht zum Descloizit gehören die nicht sicher homogenen Mineralien Aräoxen u n d Eusynchlt, von denen der erstere einen b e d e u t e n d e r e n Gehalt an Arsensäure aufweist. Möglicherweise g e h ö r t a u c h der Brackebuschit hierher, der einen v e r h ä l t n i s m ä ß i g hohen M a n g a n - und Eisengehalt zeigt, n a c h seinen optischen Eigenschaften aber wahrscheinlich m o n o k l i n ist u n d d e m n a c h zur n ä c h s t e n Reihe zu zählen wäre. D e c h e n i t (S. 66) ist wahrscheinlich m i t Descloizit dentisch. Kalkvolborthit (Volborthit z . T . ) ist e t w a V 0 4 ( C u , C a ) [Cu . O H ] 5*

68

Tabellarische Übersicht.

und gehört demnach hierher, doch ist die Formel unsicher und die Kristallform nicht bekannt. b) M o n o k l i n e R e i h e .

ß

a:b:c

Hydroherderit P 0 4 C a [Be. O H ] Monokl.-prism.0,6307 : 1 :0,4274

90° 6 '

Herderit

90° 0 '

P 0 4 Ca [Be (OH, F)]

0,6206: 1 :0,4234

Wagnerit P 0 4 Mg [Mg F]

1 , 9 1 4 5 : 1 : 1 , 5 0 5 9 108° 7 '

Triplit P 0 4 (Fe, Mn) [(Fe, Mn) F] Triploidit P 0 4 (Mn, Fe) [(Mn, Fe) O H ] » 1,8571 : 1 : 1,4944 108° 14' Anmerk. Kjerulfin ist ein teilweise in Apatit umgewandelter Wagnerit. Kryphiolith ist wahrscheinlich ein Wagnerit mit geringem Gehalt an Ca. Kalktriplit ist angeblich P 0 4 (Mn, Fe, Ca, Mg)2 F. Pseudotriplit, Alluaudit und Melanchlor sind zum Teil sicher nicht einheitliche Zersetzungsprodukte von Triplit. Zwlesellt ist ein besonders eisenreicher Triplit, Sarkopsid wohl nur ein etwas zersetzter Zwieselit. Adelit

As 0 4 Ca [Mg • O H ] Monokl.-prism. 0 , 0 9 8 9 : 1 : 1 , 5 6 4 2

106°45'

TilasJt

As 0 4 Ca [Mg F]

»

d o m a t . 0,7503 : 1 :0,8391

120°59r

»

p r i s m a t 2,0017 : 1 : 1,5154

117°46'

(Fluoradelit)

Sarkinit

As 0 4 Mn [ M n . O H ]

(Polyarsenit)

Anmerk. Chondroarsenit ist ein durch etwas C 0 3 (Mg, Ca) und S 0 4 Ba verunreinigter Sarkinit, Xanthoarsenit wahrscheinlich ebenso mit mechanisch gebundenem Wasser. c) T r i k l i n e R e i h e . Tarbuttit

P 0 4 Zn [ Z n . O H ]

a:b Trikl.-pinak. « = 102° 37'

c

0 , 9 5 8 3 : 1 : 1,3204 ß = 123° 52'

y = 87°25'

4. G r u p p e . Diese e n t h ä l t die Salze zweiwertiger Metalle von der allgemeinen Formel [ P 0 4 ] 2 R " [ R " . O H ] 4 , endlich diejenigen v o m allgemeinen T y p u s P 0 4 [ R " . OH] 3 , in denen der gesamte Wasserstoff der Säure d u r c h die M e t a l l h y d r o x y d g r u p p e n ersetzt ist. Im Sinne W e r n e r s sind die ersteien Salze A n l a g e r u n g s v e r b i n d u n g e n [f R] P 0 4 ::: [HO] 2 R, die letzteren Hexolsalze v o m T y p u s {R [(HO) 2 R] 3 } ( P 0 4 R) 2 , wobei R ein zweiwertiges Metall ist. a: b : c Dihydrit [ P 0 4 ] Cu [Cu . O H ] 4 Triklin-pin. 2,8252 : 1 :1,5339 /? = 91 °V V = 9 0 ° 3 9 i ' a :b :c R h o m b . - d i p y r . 0 , 5 7 7 0 : 1 :0,2228

« = 89°29£' Georgiadesit

[As 0 4 ] 2 P b [Pb Cl] 4

Erinit

[As 0 4 ] 2 Cu [Cu . O H ] 4

?

Mottramit [ V 0 4 ] 2 (Cu, P b ) [Cu . O H ] 4 ? Anmerk. Turanit ist vielleicht [V0 4 ] 2 Cu [Cu.OH] 4 , also ein bleifreier Mottramit. Phosphorkupfererz ist teils Dihydrit, teils ein Gemenge von Dihydrit mit Phosphorochalcit und Ehlit.

Phosphate, Arseniate, Antimoniate, Vanadate, Niobate, Tantalate.

Phosphorochalcit P 0 4 [ C u . 0 H ] 3

Kristallform?

(Pseudomalachit)

Kllnoklas

69

a : b :C

As 0 4 [Cu. OH] 3

Monokl.-prismat. 1,9069:1:3,8507

(Ablchit, Strahlerz)

99039'

Anmerk. S c h r a u f faßt unter dem Namen Lunnltdie Mineralien Dihydrit, Phosphorochalcit und Ehlit (s. S. 76) zusammen, von denen der erstere kristallisiert, die beiden letzteren nur derb vorkommen.

5. G r u p p e (Basische Salze d r e i w e r t i g e r Metalle). Die Valenzformeln der folgenden Mineralien sind leicht anzugeben. Nach W e r n e r sind die ersten drei Hexolsalze. vom allgemeinen Typus (R"'[(HO) 3 R"'] 2 ) (P0 4 ) 2 R'", während man den Trolleit als Doppelverbindung eines solchen Hexosalzes mit 3 Mol. P 0 4 AI betrachten kann. ä:b:c ß Angelith P0 4 A1 2 [0H] 3 Monokl.-prismat. 1,6419:1:1,2708 112°26i' Florenclt P0 4 (A1, Ce)2[OH]3Ditrig.-skalen. « = 91° 10'(a: c = 1:1,1588) a: b : c

Kraurit

P 0 4 Fe2 [OH]3

Rhombisch

0,8734:1:0,426

(Dufrenlt, Orllneisenerz)

Anmerk. Beim F l o r e n c i t ist das Verhältnis AI:Ce = 3:1. Die Formel des K r a u r i t s ist unsicher. Nach C o r n u ist er das Kristalloid des D e l v a u x i t s (S. 77).

Trolleit

[POJ3 Al4 [OH]3

Kristallsystem?

6. G r u p p e (Basische Salze drei u n d z w e i w e r t i g e r Metalle). Von den folgenden Mineralien, deren Valenzformel sich ohne weiteres ergibt, ist Hamlinit als Hexolsalz aufzufassen mit der Konstitution PO H (AI [(OH)3 A1]J) eng verwandt mit der Alunit-und Korkitreihe. Die übrigen Glieder dieser Gruppe sind wohl Anlagerungsverbindungen bzw. Doppelsalze aus solchen und normalen Phosphaten, z. B. Lazulith [A1P0 4 ]. [A1P0 4 ::: (HO)2 Mg]. Im Text sind die Valenzformeln gewählt. a: b : c Lazulith [P0 4 ] 2 [AI. OH] 2 (Mg, Fe) Monokl.-prismat. 0,9747:1:1,6940 /J = 91°58' Anmerk. Gersbylt und Tetragophosphlt sind zwei dem Lazulith ähnliche Mineralien, deren Analysen ergaben: 4 P 2 0 B , 9 Al 2 0 3 , 3(Mg, Fe, Mn, Ca), 0,8— 17H 2 0 bzw. 2 P 2 0 6 ) 6 A1 2 0 3I 3 (Fe, Mn, Mg, Ca)0,3 H 2 0 .

Clrrollth [P0 4 ] 3 Al2 Ca3 [OH]3 Kristallform ? Arsenloslderlt (As O J 3 Fe4 Ca3 [OH]9 Tetrag. oder hexag. Anmerk. Tavistocklt (kristallin) ist angeblich [P0 4 ] 2 Al 2 Ca 3 [OH] 6 . Griphlt ist ein Phosphat von Mn, AI, Ca, Fe, Na usw., ohne sichere Formel. Andrews», triklin, ist angenähert [P0 4 ] 3 Fe 4 [OH], Cu Fe. Arsenlopleit ist vielleicht [As0 4 ] 6 (Mn, Fe)2 (Mn, Ca, Pb, Mg)3 [Mn . OH],. Retzlan ist ein basisches Arseniat von Mn, Ca und seltenen Erden ohne sichere Formel.

70

Tabellarische Übersicht.

Hamllnit P 2 0 7 [ A 1 . 2 0 H ] 3 [ S r . OH] Ditrig.-skal. 91° 17' (a:c = 1:1,135) (Bowmanlt)

Anmerk. Ein Teil des Sr ist durch Ba, etwas OH durch F ersetzt. Höchst wahrscheinlich ist Plumbogummlt (Blelgumml) das entsprechende Bleisalz P 2 0 7 [AI. 2 OHfo [ P b . O H ] ; während manche Arten amorph sind, so die Schadeit genannte Varietät, wurde f ü r andere trigonale Kristallform festgestellt. Vielleicht damit identisch sind die reinen Arten des Hitchcöckit genannten Minerals, dessen Gehalt an C 0 2 wohl nur auf Verunreinigungen beruht. Der optisch einaxige Gorceixlt ist wohl die Bariumverbindung P 2 0 , [AI. 2 0 H ] 3 [Ba . OH], Beide Mineralien enthalten etwas Ca, das in dem analog zusammengesetzten Crandalllt fast allein vorkommen soll. Die f ü r diesen angegebene Formel P 2 0 7 [AI. 2 0 H ] 3 [Ca . O H ] ist noch nicht sicher. Er enthält außerdem Sr und Mg sowie Schwefelsäure, wodurch Übergänge zur Korkitreihe gebildet werden. Dem Barlumhamllnlt wird die Formel [ P 0 4 ] 3 Al 2 [AI. 2 0 H ] 2 [ B a . O H ] . 3 H 2 0 zugeschrieben. Goyazlt ist vielleicht mit Hamlinit identisch, Geraesit ist unreiner G o r c e i x i t . Nah verwandt mit diesen Mineralien ist der F l o r e n c i t (S. 69), der unter Annahme vierwertigen Cers als P 2 0 7 [AI. 2 0 H ] S [Ce . 3 OH] betrachtet werden kann. Alle diese Mineralien können auch als basischsaure Orthophosphate betrachtet werden, Hamlinit z. B. als [ H P O J 2 Sr . [Sr ( P 0 4 ) 2 ] . [AI. OH],. Experimentelle Untersuchungen über die Konstitution fehlen noch.

7. G r u p p e ( B a s i s c h e S a l z e m i t A t o m g r u p p e n R ' " 0 b z w . R ' " 0 u n d R" 2 0). a : b : c Atelestit As 0 4 |Bi 0 ] 2 [Bi. 2 OH] Monokl.-prismat. 0,9334:1 :1,5051 ß= 109° 17' Anmtrk. Arsenoblsmlt ist mit Atelestit v e r w a n d t ; er besitzt angeblich die Formel A s 2 0 7 [ B i 2 0 . 2 OH] 2 , die aber ganz unsicher ist.

Schneebergtt

Sb 0 4 . Sb 0 . Ca2 0

8. G r u p p e ( Ü b e r b a s i s c h e

Kubisch. Salze).

Die chemische Konstitution der folgenden Mineralien läßt sich mittels Valenzformeln nur bei Manganostibiit und Hämatostibiit erklären und hier nur durch die Annahme der zweiwertigen Gruppen M n - O - M n - O - M n - O - M n - O - M n - O - M n - O - M n - O - M n - , was aber sehr unwahrscheinlich ist. Es sind daher die empirischen Formeln gegeben, ohne daß die Stellung der Hydrooxylgruppen mit Sicherheit bekannt ist Auch die für den Flinkit ist folgende Valenzformel: A s 0 4 [Mn . 2 OH] [Mn . 0 H ] 2 theoretisch möglich, die Beziehungen dieses Minerals zu den übrigen der Gruppe machen indessen die Auffassung als überbasisches Salz wahrscheinlicher. Jezekit [ P 0 J 2 [ A l 2 0 ( F , O H ) J N a 4 . C a ( F , 0 H ) 2

a

.

b : c

Monokl. 0,8959:1:1,0241 Allaktlt

[As04]2Mn3.4Mn[0H]2

a : b : c

Monokl.-prismat. 0,6128:1:0,3338

ß

105°31j' ß

95°43'

Phosphate, Arseniate, Antimoniate, Vanadate, Niobate, Tantalate. FUnkit

As 0 4 M n . 2 Mn [OH] 2

Rhomb.-dipyr.

Synadelphit

2 A s 0 4 ( M n , AI). 5 M n [OH] 2

Hämatolith

As04(Al,Mn).4Mn [0H]2

(Diadeiphit)

»>

»

71

a: b : c 0,4131:1:0,7386 0,8581:1:0,9192

«

Ditrig.-skalenoedr. 100°48' (a : c = 1 :0,8885)

Manganostlblit [(Sb, A s ) 0 4 ] 2 M n 3 . 7 M n 0

Kristallform?

Hämatostibiit [Sb 0 4 ] 2 (Mn, F e ) 3 . 7 (Mn, Fe) 0 R h o m b i s c h ? Anmerk. Die folgenden Mineralien gehören ebenfalls hierher, jedoch ist ihre Zusammensetzung nicht sicher bekannt: Magnetostiblan, ein sehr basisches Antimoniat von Mn und Fe. Pleurastlt und Rhodoarsentan, beides Arseniate; die Antimoniate Stiblatll, Ferrostiblan, Chondrostiblan und BaslIUt, letzterer angeblich ein überbasisches Antimoniat von M n " ' ; Chlorotll ist angeblich A s 0 4 [Cu . O H ] , . Cu [OH]j. 9.

Gruppe.

Das folgende Mineral ist nach der einzigen Analyse a m besten als ein Salz der H e x a a r s e n s ä u r e A s s 0 1 7 H 4 a u f z u f a s s e n , die der H e x a v a n a d i n s ä u r e V 6 0 1 7 H 4 e n t s p r i c h t , als deren Salze H e w e t t i t , M e t a h e w e t t i t und Pascoit b e t r a c h t e t w e r d e n . W e n i g e r einfach ist die A u f f a s s u n g des B a r t h i t s als wasserhaltiges basisches M e t a a r s e n i a t mit der F o r m e l 3 [As 0 3 ] 2 Z n . Cu [ O H ] 2 . H 2 0 , in welchem Fall es zur ü b e r n ä c h s t e n Abteilung zu stellen wäre. Barthit

As6017Zn[0H]3.Cu[0H]

Monoklin?

C. Wasserfreie Verbindungen von Phosphaten mit Sulfaten und Chromaten. 1. G r u p p e .

Die Mineralien dieser G r u p p e sind V e r b i n d u n g e n von P h o s p h a t e n b z w . Arseniaten mit S u l f a t e n . Es wird d a s V o r h a n d e n s e i n von H y d r o x y l g r u p p e n a n g e n o m m e n , wenn a u c h über die N a t u r des W a s s e r s keine U n t e r s u c h u n g e n vorliegen. Die Glieder der G r u p p e sind w a h r s c h e i n lich isomorph und kristallographisch a u f s n ä c h s t e v e r w a n d t m i t d e r a u c h chemisch n a h e s t e h e n d e n Alunitreihe (S. 50) u n d d e m H a m l i n i t (S. 70). Wie diese sind es typische Hexolsalze i m Sinne W e r n e r s m i t der K o n s t i t u t i o n (für S v a n b e r g i t ) : {AI [(HO) 3 Al] 2 } p g 4

gr

Svanbergit [ P 0 4 ] [ S 0 4 ] Sr [AI. 2 O H ] s T r i g o n a l 90»34' ( a : c = 1 :1,2063) Hinsdalit [P04] [ S 0 4 ] P b [ A I . 2 O H ] 3 » 8 9 ° 4 0 ' ( a : c = 1 :1,2677) Korkit [ P 0 4 ] [ S O J P b [Fe . 2 O H ] 3 »> 91° 1 6 ' ( a : c = 1 : 1 , 1 8 4 2 ) Beudantlt [ A s 0 4 ] [ S 0 4 ] P b [Fe . 2 0 H ] 3 » 91° 1 6 ' ( a : c = 1 : 1 , 1 8 4 2 ) Anmerk. Harttlt ist nach H u s s a k [P0 4 ] 2 [S0 4 ] [AI. 2 OH] 2 [AI. OH] 2 Sr. 2 H 2 0 , nach S c h a l l e r aber am besten als Mischung aus 1 Mol. Hamlinit und 2 Mol. Alunit aufzufassen mit der Formel: P 2 0 , [AI. 2 OH] 3 [Sr . OH] + 2 ([S0 4 ] 2 [AI. 2 OH] 3 K). Munkforssit unterscheidet sich von Svanbergit

72

Tabellarische

Ubersicht.

durch ein etwas höheres Verhältnis von Ca:AI. Munkrudit ist ein verwandtes Sulfatphosphat von FeO, CaO und sehr wenig Al 2 O a ; eine quantitative Analyse wurde nicht gemacht. 2.

Gruppe.

Diadochlt

[P04]2 [ S 0 4 H ] 2 F e 4 0 [OH]2

Monoklin

(Destintzit)

Anmerk. Nach C o r n u entsteht der D i a d o c h i t als Kolloid aus D e l v a u x i t (S. 77) durch Adsorption von Schwefelsäure und besitzt als Kristalloid die obige Formel. Ficinit ist angeblich ein basisches Eisenoxydulsalz der Phosphorsäure und Schwefelsäure. Hussaklt, als Verbindung von Phosphat und Sulfat beschrieben, ist nur ein prismatisch ausgebildeter Xenotim. 3.

Gruppe.

Laxmannlt [ P 0 4 ] 2 ( P b , C u ) 3 . [Cr 0 4 ] 2 P b [ P b 2 0 ]

Monokl.-prism. a :b :c ß 0 , 7 4 5 9 : 1 : 1 , 4 0 2 8 110° 10' Anmerk. Vauquelinlt von B e r j o s o w s k enthält ebenfalls Phosphorsäure und gehört hierher, während Chromphosphorkupferblelspat (Phosphochromit) wahrscheinlich nur ein Gemenge von Vauquelinit mit Pyromorphit ist.

D. Wasserhaltige Phosphate, Ärseniate usw. a) Saure Salze. 1. G r u p p e ( m i t e i n - u n d Stercorlt

zweiwertigen

Metallen). a : b :'c M o n o k l . - p r i s m a t . 2 , 8 8 2 8 : 1 : 1,8616

P 0 4 [NH4] N a H . 8 H 2 0

(Phosphorsalz)

ß — 99O J ß '

a:b:C Hannaylt [ P 0 4 ] 4 M g 3 [ N H 4 ] 2 H 4 . 8 H 2 0 Triklin-pin. 0 , 6 9 9 0 : 1 : 0 , 9 7 4 3 « = 1 2 2 ° 3 1 ' ß= 126° 4 6 ' y = 5 4 ° 1 0 J ' Anmerk. Dlttmarit (rhombisch) ist vielleicht [ P 0 4 ] 3 Mg 3 [NH 4 ] H 2 . 8 H 2 0 , Schertellt [ P 0 4 ] 2 Mg [NH 4 ] 2 H 2 . 4 H 2 0 . 2. G r u p p e ( m i t z w e i w e r t i g e n

Metallen).

a

.b .

c

Haidingerlt As 0 4 Ca H . H 2 0

R h o m b . - d i p y r . 0,4273 : 1 : 0 , 4 9 2 8

Brushlt

M o n o k l . - p r i s m . 0,6221 : 1 : 0 , 3 4 1 5

P04CaH.2H20

Pharmakolith As 0 4 Ca H • 2 H 2 0

»

»

0,6236:1 :0,3548

ß

95°15' 96° 3 6 '

Anmerk. Die beiden Mineralien B r u s h i t und P h a r m a k o l i t h sind isomorph. Metabrushitsoll y 2 H 2 0 weniger enthalten, Stoffertit dagegen % H 2 0 mehr als Brushit. a •b •c Newberyit P 0 4 Mg H . 3 H 2 0

Rhomb.-dipyr.

0,9548:1 :0,9360

Wapplerit As 0 4 Ca H . 3 | H 2 0

Triklin-pin.

0,9007:1 :0,2616

„ = 900 14' ß=

950 2 0 ' y = 90° 11'

Anmerk. Forbeslt, kryptokristallin, ist A s 0 4 ( N i , Co) H mit 3>4 oder 4 HjO. Plntadolt ist vielleicht V 0 4 Ca H . 4 H 2 0 .

Phosphate, Arseniate, Antimoniate, Vanadate, Niobate, Tantalate.

73

a :b:c

Rößlerit

As 0 4 Mg H . 7 H 2 0

Hureaullt [P0 4 ] 4 (Mn,Fe) s H 2 . H 2 0 Palalt

[P0 4 ] 4 Mn5 H 2 . 3 H 2 0

Monokl.-prism. 0,4473:1 :0,2598 ß = 940 26' a: b : c Monokl.-prisin. 1,9192:1:0,5245 ß _ 95059' Monoklin ?

Anmerk. Martlnlt, angeblich [P0 4 ] 4 C a 5 H 2 . % H s O und trigonal, ist vielleicht m i t M o n e t i t (S. 63) identisch. Zenglt unterscheidet sich vonMartinit nur durch einen geringeren Magnesiumgehalt. Blndheimit (Bleiniere) ist unreines, wasserhaltiges Bleiantimoniat. Barcenlt ist wahrscheinlich ein Gemenge von antimonsaurem Quecksilber und Calcium mit Antimonsäurehydrat. Über P h o s p h o f e r r i t siehe S. 78.

3. G r u p p e (mit d r e i w e r t i g e n M e t a l l e n ) . Die hierher gehörigen Mineralien sind hinsichtlich ihrer Zusammensetzung und Kristallisation nicht sicher bekannt. Henwoodit ist vielleicht [P0 4 J 8 Al 4 Cu H 1 0 . 6 H 2 0 ; Kristallform? Morinit soll [P0 4 ] 4 [A1F]3 [Ca F] 3 Na 2 H . 8 H 2 0 sein und monoklin kristallisieren. Soumanslt, tetragonal, ist ein wasserhaltiges Fluorphosphat von Aluminium und Natrium, wahrscheinlich sauer. Fernandinit ist angeblich (VO4]10 V2 Ca H 2 0 . 4 H 2 0, mit vierwertigem Vanadin als Base. Richelllt soll [P0 4 ] 8 Fe 6 0 [OH, F] 4 . 36 H 2 0 sein, ist aber kaum homogen. 4. G r u p p e (Salze von H e x a v a n a d i n s ä u r e n ) . Die beiden folgenden dimorphen Mineralien lassen sich am besten als Salze der auch dem Pascoit (S. 76) zugrunde liegenden Säure V 6 0 1 7 H 4 auffassen, die bereits durch künstlich dargestellte Salze bekannt ist. Hewettit 1 au^A. /Rhombisch? a:b:c M e t a h e w e t t l t } V « O " C a H - 8 ^ O d i m 0 r p h - { R h 0 m b , d i p y r . 0,65:1: ?

b) Normale Salze. 1. G r u p p e (mit ein- u n d z w e i w e r t i g e n Metallen). Struvlt

P 0 4 Mg [NH 4 ]. 6 H a O

a: b: c

Rhomb.-dipyr. 0,5667:1:0,9121

(Ouanit)

2. G r u p p e ( m i t z w e i w e r t i g e n M e t a l l e n ) . Fillowit [P04]2(Mn,Fe,Na2,Ca).jH20 a : b : c Monokl.-prism. 1,7303:1:1,4190 Dlcklnsonlt [P0 4 [ 2 (Mn, Fe, Na2, Ca). i H 2 0

ß

90° 9 '

Monokl.-prism. 1 , 7 3 2 1 : 1 : 1 , 1 9 8 1 118°30' Anmerk. Beim F i l l o w i t ist das Verhältnis der Hauptbestandteile Mn:Fe:Na 2 = 6:2:1, beim D i c k i n s o n i t = 6 : 3 : 2 ; wahrscheinlich handelt es

74

Tabellarische Übersicht.

sich um Verbindungen in festen Verhältnissen und nicht um dimorphe Körper. Monit hat ungefähr die Zusammensetzung [P0 4 ] 2 C a 3 . H 2 0 mit einem geringen Überschuß an Wasser; Pyroklasit ist wahrscheinlich ein Gemenge von Monit und Monetit (S. 63). Ornithit soll [P0 4 ] 2 Ca 3 . 2 H 2 0 sein, doch ist die Formel sehr unsicher. a •b •c Falrfieldit [ P 0 4 ] 2 (Ca, Mn, F e ) 3 . 2 H 2 0 Trikl.-pin. 0,2797 : 1 :0,1976 « = 10209' /? = 9 4 ° 3 3 ' y = 7 7 ° 2 0 ' Roselith

a :b :c [As 0 4 J , (Ca, Co, M g ) 3 . 2 H 2 0 Trikl.-pin. 0 , 4 5 3 6 : 1 :0,6560

Brandtlt

[As 0 J 2 M n 3 . 2 H 2 0

a = 90° 3 4 ' Trikl.-pin.

= 91° y — 89° 20'

Anmerk. Die unvollkommenen Messungen am B r a n d t i t ergaben so nahe Übereinstimmung mit R o s e l i t h , daß an der Isomorphie der beiden Mineralien kaum zu zweifeln ist. Lavendulan ist angenähert [As Cu 3 .2 H 2 0. a: b : c Reddingit [ P 0 4 ] 2 (Mn, F e ) 3 . 3 H 2 0 R h o m b i s c h - d i p y r . 0 , 8 6 7 6 : 1 : 0 , 9 4 8 5 Anapalt [ P 0 4 ] 2 Fe C a 2 . 4 H z O Trikl.-pin. 0,7069 : 1 : 0 , 8 7 7 8 (Tamanit) a = 9 7 ° 1 2 ' 0 = 95° 17' y = 70° 11' Anmerk. Der trikline, nur in undeutlichen Kristallen vorkommende Messelit ist wahrscheinlich ein Anapait, der einen Teil des Wassers verloren h a t ; er soll die Formel [P0 4 ] 2 (Ca, Fe, M g ) 3 . 2 i 4 H 2 0 besitzen. a :b :c Hopeit [ P 0 4 ] 2 Z n 3 . 4 H 2 0 R h o m b i s c h - d i p y r . 0 , 5 7 8 6 : 1 :0,4758 Anmerk. Parahopelt ist eine Modifikation mit niedrigerer Symmetrie, wahrscheinlich triklin. Hibben», angeblich [ P 0 4 ] 4 Zn 6 [ Z n . O H ] 2 . 6>/2 H 2 0 , ist offenbar ein Gemenge von vorherrschend Hopeit, dem er auch in seinen physikalischen Eigenschaften völlig gleichen soll, und einem anderen Zinkphosphat, vielleicht Spencerit. Stewartlt ist vielleicht [P0 4 ] 2 M n 3 . 4 H 2 0 und triklin. Trlchalctt ist [As 0 4 ] 2 Cu 3 . 5 H a O ; Kristallform unbekannt. Pikropharmakollth ist ungefähr [As 0 4 ] 2 (Ca, Mg) 3 . 6 H 2 0 ; nur derb bekannt. Ferghanlt soll [V0 4 ] 2 U 3 . 6 H 2 0 sein; Kristallform unbekannt. Vielleicht ist er mit Tjujamunit (S. 79) identisch. 3. G r u p p e

(Vivianitgruppe).

Die folgenden Mineralien bilden eine isomorphe Reihe, deren Kristallformen allerdings z u m Teil n u r a n k ü n s t l i c h e m Material b e s t i m m b a r s i n d . Vom S t a n d p u n k t A. W e r n e r s a u s sind diese Salze als E i n l a g e r u n g s v e r b i n d u n g e n m i t d e m Radikal R " ( H 2 0 ) 4 zu b e t r a c h t e n , e t w a v o n der F o r m ( f ü r V i v i a n i t ) : [Fe (OH 2 ) 4 ] P 0 4 1 [Fe ( 0 H 2 ) 4 ] P 0 4 J



Vivianit

a :b :c [ P 0 4 ] 2 F e 3 . 8 H 2 0 Monokl.-prism. 0 , 7 4 9 8 : 1 : 7017

104°26'

Symplesit

[As04]2F3.8H20

»>

»

0,7806:1:0,6812

107» 17'

Erythrln

[As 0 4 ] 2 C o 3 . 8 H 2 0

»

»

0,7502:1 :0,7006

105° 1'

(Kobaltblüte)

Phosphate, Arseniate, Antimoniate, Vanadate, Niobate, Tantalate. Annabergit [As 0 4 ] 2 N i 3 . 8 H 2 0 Monokl.-prism.

75

?

(Nickelblüte)

Cabrerlt [As 0 4 ] 2 (Ni, M g ) 3 . 8 H 2 0

»

»>

0,8237:1:0,7767

102» 29'

Anmerk. V i v i a n i t enthält oft etwas Mn, Mg und Ca, die im Paravivlanit in größerer Menge vorkommen. Bei der Verwitterung liefert ersterer die noch unsicheren Mineralien a - Kertschenlt, für den die Formel [P0 4 ] 2 F e ' " J F e " ' . 2 0 H ] F e " . 6 H 2 0 angegeben wird, und ß-Kertschenlt, der die Zusammensetzung [P0 4 ], Fe'" 2 [Fe'". 2 0 H ] 2 F e " s . 2 1 H 2 0 haben soll; aus Paravivianit entsteht hauptsächlich Oxykertschenit, der Pseudomorphosen nach diesem Mineral mit der Formel [P0 4 ], Fe'" 4 [ F e " ' . 2 OH] 4 (Mn, Ca). 19 H ? 0 bildet. Ebenfalls ein Oxydationsprodukt des Vivianits soll der Eguelt sein, dessen Zusammensetzung angeblich [PO4]10 Fe'" 3 0 Ca 1 6 . 6 Fe (OH] 3 . 6 0 H 2 0 ist, was sich schwer deuten läßt; vielleicht handelt es sich jedoch um kein einheitliches Mineral. Ein von B e u d a n t Rhodolt genanntes Mineral ist mit Erythrin identisch. Dudgeonlt ist ein Annabergit, in dem etwa ein Drittel Ni durch Ca ersetzt ist. Die Arsenwerte des natürlichen C a b r e r i t s von Laurium (nach A. S a c h s ) weichen etwas ab; dieser Cabrerit ist praktisch frei von Kobalt, während der spanische einige Prozent dieses Metalls aufweist; Nickel herrscht stark gegenüber Magnesium vor. Ebenfalls mit Vivianit isomorph, abef nicht in meßbaren Kristallen bekannt sind folgende Mineralien: Bobierrlt, [P0 4 ] 2 Mg 3 . 8 H a O; Hörnesit, [ A s O J j Mg 3 . 8 H 2 0 ; Köttlglt, [As0 4 ] 2

0,8658:1:0,9541

Anmerk. Diese beiden Mineralien sind isomorph. Vllateit ist ein etwas Mn enthaltender Strengit. jogynait ist erdiger Skorodit. Die folgenden Mineralien sind nicht ganz sicher bekannt: Berlinit, P 0 4 AI. y 4 H 2 0 ; Kristallform unbekannt. Heterosit (Hetepozit), P 0 4 ( F e , Mn).

76

Tabellarische Übersicht.

y 2 H 2 0, und Purpur», P 0 4 (Mn, Fe). y2 H 2 0, die ineinander übergehen; nur derb bekannt. Pseudoheterosit unterscheidet sich optisch von Heterosit. Flajolotit ist angeblich Sb 0 4 Fe . % H 2 0 ; Kristallform unbekannt. S]5grufvit soll [As 0 4 ] 3 Fe (Mn, Ca, Pb) 3 . 3 H 2 0 sein. Salmonslt soll [ P O J , Fe'" 2 M n " , . 14 HjO sein ; Kristallform unbekannt. Barrandlt, P 0 4 (Fe, AI). 2 H 2 0 ; Kristallform unbekannt. Churchit soll angenähert [P0 4 ] 12 Ce10 Ca 3 . 24 H 2 0 sein. CallaTnlt, P 0 4 AI. 2% H 2 0 ; Kristallform unbekannt. Zepharovlchlt, PO 4 AI. 3 H 2 0 ; Kristallform unbekannt. Koninckit, P 0 4 Fe . 3 H 2 0 ; rhombisch (?). Mlnervlt, P 0 4 AI. 3% H 2 0 ; Kristallform unbekannt. Glbbslt, P 0 4 A 1 . 4 H 2 0 ; nur derb bekannt. Auch manche Vorkommen von Hydrargillit (S. 34) werden fälschlich mit diesem Namen belegt. Llskeardlt jst As 0 4 (AI, Fe). 8 H , 0 ; Kristallform unbekannt. 5. G r u p p e ( S a l z e v o n

Hexavanadinsäuren).

Das folgende Mineral ist am besten als Salz der Säure V 6 017 H 4 aufzufassen, die auch dem Hewettit und Metahewettit zugrunde liegt. Pascolt

V6 0 1 7 C a 2 . 1 1 H 2 0

Monoklin.

Anmerk. Der Wassergehalt des P a s c o i t s ist nicht ganz sicher.

c) Basische Salze. 1. G r u p p e ( m i t z w e i w e r t i g e n

Metalien).

Die folgenden Mineralien sind nach steigendem Verhältnis Säure: Hydroxyl (bzw. Wasserstoff) angeordnet und die unvollkommen bekannten und wenig sicheren Salze in der Anmerkung zusammengestellt. Konichalclt (As, P, V) 0 4 ( C u , Ca) [Cu. O H ] . i H 2 0 Rhombisch Tagilit

P 0 4 Cu [Cu. O H ] . H 2 0

Monoklin

Spencerit

P04Zn [Zn.OH].

Ludlamit

[P0 4 ] 4 F e s [ F e . O H ] 4 . 8 H 2 0

H20

» a:b:c

Monokl.-prism. 2,2527 : 1 : 1 , 9 8 2 0 Hämafibrlt As 0 4 [Mn . O H j s . H 2 0

Rhomb. 0,5261 : 1 : 1,1502

Euchrolt

As 0 4 Cu [Cu. O H ] . 3 H 2 0

Tsumebit

[P0 4 ] 2 [Pb, Cu) [(Pb, C u ) . O H ] 4 . 6 H 2 0 Monokl.-prism. 0,977 : 1 : 0 , 8 7 9

(Presiit)

ß 100°33'

»

0,6088:1:1,0379 98° 16'

Anmerk. Die Angaben über T s u m e b i t nach B u s z ; nach R o s i c k y i s t e r wahrscheinlich rhombisch, a : b : c = 0,977:1:0,879. Folgende Mineralien sind nur unvollständig bekannt: Pseudolibethenlt, angeblich P 0 4 Cu [Cu . O H ] . Y2 H 2 0 ; Kristallform unbekannt. Bayldonit, As 0 4 (Cu, Pb) [Cu . 0H].i/ 2 H 2 O, Kristallform unbekannt; vielleicht damit identisch sind B i e h l s Parabayldonlt und Cuproplumblt. Ehllt, [P0 4 ] 2 Cu [Cu . O H ] 4 . H 2 0 ; nur derb bekannt. Vgl. S. 69, Anmerk. nach Klinoklas. Etwas Phosphor ist durch Vanadin vertreten. Leukochalcit, ungefähr As 0 4 Cu [Cu . O H ] . H 2 0 ; nur derb bekannt. Angelaardlt unterscheidet sich nur unwesentlich von L u d l a m i t . Isoklas,

Phosphate, Arseniate, Antimoniate, Vanadate, Niobate, Tantalate.

77

PO 4 Ca [Ca . OH]. 2 H 2 0; monoklin (?). Cornwalllt, [As 0 4 ] 2 Cu [Cu . O H ] 4 . 3 H 2 0 ; Kristallform unbekannt. Volborthlt z. T. (V. von Perm) ist VO«[(Cu, Ca, B a ) . 0 H ] 3 . 6 H 2 0 ; nur derb bekannt. 2.

Gruppe

(Überbasische

Salze

zweiwertiger

Metalle).

Chalkophylllt As 0 4 [Cu. O H ] 3 . Cu [OH] 2 . 3* H 2 0 B (Kupferglimmer) Ditrig.-skalenoedr. 96°7' ( a : c = 1:1,5536) Anmerk. Die Formel ist unsicher; vielleicht liegt eine Ginlagerungsverbindung von Cu [OH]2 in [As0 4 ] 2 Cu 3 vor. Veszelylt 2 (As, P) 0 4 [(Cu, Zn) O H ] 3 . 9 (Cu, Zn) [ O H ] 2 . 6 H 2 0 a:b:c a ß Trikl.-pin. 0,7101 : 1 : 0 , 9 1 3 4 89°31' 103°50' Anmerk. Die Formel ist nicht ganz sicher.

y 89°34'

3. G r u p p e ( B a s i s c h e S a l z e d r e i w e r t i g e r

Metalle). a: b: c Eleonorit [ P 0 4 ) 2 IFe . O H ] 3 . H a O Monokl.-prism. 2,755: 1 : 4 , 0 1 6 ß= 131°27" Anmerk. Beraunlt ist angeblich [P0 4 ] 3 Fe 5 [OH] s . 3 H 2 0, wahrscheinlich jedoch mit Eleonorit identisch. • a : b: c Pegantt P 0 4 Al 2 [ O H ] 3 . 1J H 2 0 Rhombisch 0,409:1: ? Wavellit [P0 4 ] 2 [AI. O H ] 3 . 5 H 2 0 Rhomb.-dipyr. 0 , 5 5 7 3 : 1 : 0 , 4 0 8 4 Anmerk. Ein kleiner Teil des Hydroxyls ist häufig durch Fluor ersetzt. Fischer!t, angeblich P 0 4 Al2 [OH] 3 . 2% H 2 0, ist wahrscheinlich mit Wavellit identisch, ebenso Kapnlclt. Pharmakoslderlt [As 0 4 ] 2 [ F e . O H ] 3 . 5 H 2 0 Kub.-hexakistetraedrisch (Würfelerz)

Anmerk. Diese Formel ist nicht ganz sicher. Kakoxen P 0 4 Fe 2 [OH] 3 . 4J H 2 0 Monoklin oder triklin. Anmerk. Kolloidale Ferriphosphate mit wechselndem Wassergehalte sind: Piclt,angeblich [P0 4 ] 4 Fe, [OH],. 13% H 2 0, und Delvauxit, für den die (unsichere) Formel [P0 4 ] 2 Fe 4 [OH],. 17 H 2 0 angegeben wird. Nach C o r n u entsteht letzterer aus S t i l p n o s i d e r i t durch Adsorption von Phosphorsäure und geht beim Altern in K r a u r i t (S. 69) über. Elsensinter fttein kolloidales Ferriarseniat, für das verschiedene Formeln aufgestellt wurden. Evansit, angeblich P 0 4 Alj [OH],. 6 H 2 0, ist nach Cornu ein Kolloid. Roslereslt ist vielleicht ein Pb und Cu enthaltender Evansit, vielleicht aber ein mechanisches Gemenge. Planerlt ist ein Gel mit der Formel P 4 0 I 9 Al e 18—20 H 2 0 ; Cöruleolaktit ist wahrscheinlich damit identisch. Beide Mineralien enthalten bisweilen Kupfersalze adsorbiert. Folgende Mineralien sind nur derb bekannt, anscheinend aber keine Kolloide, sondern kristallisierte Körper: Wardlt, PO« Al2 [OH] 3 . %H a O, mit Gehalt an Na, Mg, Ca usw., die vielleicht nicht zur Formel gehören. Vashegylt, [P0 4 ] 3 Al4 [OH] 3 . 13% H 2 0. Sphaerlt, dessen Zusammensetzung [P0 4 ] 2 AI 6 [OH],. 12 HjO unsicher ist.

78

Tabellarische Übersicht.

4. G r u p p e ( B a s i s c h e S a l z e d r e i - u n d z w e i w e r t i g e r M e talle). a : b : c Roscher» [ P 0 4 ] 2 [AI. O H ] (Fe, Mn, C a ) 2 . 2 H 2 0 Monoklin 0 , 9 4 : 1 : 0 8 &

ß = 90° 50'

Mazapillt [ A s 0 4 ] 4 F e 4 [ 0 H ] 6 C a 3 . 3 H 2 0

Childrenit P 0 4 AI [OH]2 (Fe, Mn). H 2 0

a :b :c Rhomb.-dipyr.0,8616:1:0,996»

»

»

0,7780:1 :0,525a

Eosphorlt P 0 4 AI [OH] 2 (Mn, F e ) . H 2 0 » » 0,777 : 1 : 0 , 5 1 5 Anmerk. Diese beiden isomorphen Mineralien unterscheiden sich nur durch das Verhältnis Fe: Mn. C h i l d r e n i t enthält auch etwas Ca anstelle von Fe und Mn. Mit M a z a p i l i t ist vielleicht A r s e n i o s i d e r i t (S.69) identisch. Chalkoslderlt [ P 0 4 ] 4 ( F e , Al) 2 [Fe 0 ] 4 C u . 9 H 2 0 Trikl.-pin. a ß y a: b : c 0,7910:1:0,6051 92°58' 93°30' 107M1' Türkis [ P 0 4 ] 4 Al 2 [AI 0 ] 4 (Cu, F e ) . 9 H 2 0 Trikl.-pin. (Kalait) Anmerk. Die Kristalle des T ü r k i s gestatten keine genauen Messungen, sind aber mit C h a l k o s i d e r i t völlig isomorph. a:b:c Lirokonlt [As 0 4 ] 5 Al 4 Cu 9 [ 0 H ] 1 S . 20 H 2 0 Monokl.-prism. 1 , 6 8 0 9 : 1 : 1 , 3 1 9 0 (Linsenerz) ß=g[02T Anmerk. Diese Formel ist unsicher. Kolloide sind folgende Mineralien: Borycklt, angeblich [P0 4 ] 2 Fe 4 [OH], Ca . 3 H 2 0 ; vielleicht damit identisch ist der Foucherlt, der [ P 0 4 ] , [(Fe, AI) 2 OH] l 2 C a 3 . 2 H 2 0 sein soll. Chenevixit, angeblich [As 0 4 ] 2 [FeO] 2 C u 3 . 3 H 2 0 . Kehoeit, etwa [ P 0 4 ] , AI, [OH] 12 Z n 8 . 18 H 2 0 . Taranakit enthält weniger Al 2 0 3 und FeO sowie K 2 0 an Stelle des ZnO. Yukonit, etwa [As O 4 ] 10 Fe 15 [OH] 30 Ca 1 0 . 25 H 2 0 . Unvollkommen bekannte Kristalloidesind: Kalzloferrlt [ P 0 4 ] 4 (Fe, Al) 3 [OH] 3 (Ca, M g ) 3 . 8 H 2 0 ; monoklin (?). Coerulelt [As0 4 ] 2 [A10] 4 Cu . 8 H 2 0 , vielleicht ein Kolloid. Hitchcocklt ist vielleicht nur unreiner Plumbogummit (S. 70) und der Gehalt an Kohlensäure auf mechanische Beimengungen zurückzuführen (oder von dem möglicherweise kolloidalen Mineral adsorbiert). Nach H a r t l e y ist seine Formel: 6 P 0 4 Al 3 [ O H ] , . H 2 0 + 2 C 0 3 Pb . [P0 4 ] 2 Pb 3 . Odontollth heißt der unechte, aus fossilen Knochen und Zähnen bestehende Türkis, ein Gemenge von P0 4 (A1, Fe), [P0 4 ] 2 Ca 3 , C 0 3 C a und Ca F 2 . Eine Verbindung mit einwertigen Metallen ist der Palmerlt, vielleicht [ P 0 4 ] , AI, [OH] 2 K 2 . 18 H 2 0 . Ferner gehören einige gut kristallisierte Pegmatitmineralien hierher, deren Formel aber nicht feststeht; vielleicht sind es zum Teil überbasische Phosphate. Kreuzbergit (Pleysteinit), rhombisch-dipyr., a : b : c = 0,3938:1:0,5261, ist ein Phosphat von Aluminium, wenig Eisen, Mangan und Kalzium; der Gehalt an Wasser ist gering, ein solcher an Fluor zweifelhaft. Phosphophylllt, monoklin-prismat., a : b : c = 1,0381:1:1,7437, ß = 90°28', ist nach der einzigen, unsicheren Analyse ein Phosphat von Fe, AI, Mg, Ca und K mit ziemlich hohem Gehalt an H 2 0 ; ein angegebener Gehalt an H 2 S 0 4 ist unsicher. Übrigens werden als Phosphophyllit wahrscheinlich mindestens zwei verschiedene Mineralien bezeichnet. Phosphoferrlt, angeblich ein saures Phosphat von FeO mit wenig Ca, Mn und AI, mit einem unsicheren, geringen Gehalt an H 2 S O t , dient als Bezeichnung für mehrere verschiedene Mineralien, die nicht näher bekannt sind. Lacrolxit, rhombisch, a : b : c = 0,796:1:1,568, vielleicht aber monoklin ist etwa [P0 4 ] 3 [AIO]3 [(Ca, Mn) (OH, F)] 4 N a 4 . 2 H 2 0 oder auch P O J A I O ] [Ca OH] Na 2 .

Phosphate, Arseniate, Antimoniate, Vanadate, Niobate, Tantalate.

79

5. G r u p p e ( U r a n i t e oder U r a n g l i m m e r ) . Diese G r u p p e b e s t e h t a u s Mineralien, die i m V e r h ä l t n i s der P o l y s y m m e t r i e zueinander s t e h e n , d. h. die t e t r a g o n a l e n Glieder sind in W i r k l i c h k e i t p s e u d o t e t r a g o n a l u n d a u s s u b m i k r o s k o p i s c h e n , r h o m bischen Lamellen a u f g e b a u t ; die r h o m b i s c h e n Kristalle ihrerseits u n t e r scheiden sich n u r sehr wenig von t e t r a g o n a l e n . Im Sinne W e r n e r s liegen Einlagerungsverbindungen m i t 4 Mol. H 2 0 vor mit der K o n s t i t u t i o n : [(UOa) (OH 2 ) 4 ] P 0 4 - R " - P 0 4 [ ( U 0 2 ) ( O H ^ J . a :c Torbernit [ P 0 4 ] 2 [ U 0 2 ] 2 Cu . 8 H 2 0 Ditetrag.-dipyr. 1:2,9361 (Kupferuranit)

Zeunerit

[As 0 4 ] 2 [ U 0 2 ] 2 C u . 8 H 2 0

»

»

1:2,9125

Autunit

a :b :c [ P 0 4 ] 2 [UOjJa Ca . 8 H 2 0 R h o m b i s c h - d i p y r . 0,9875 : 1 : 2 , 8 5 1 7

(Kalkuranit)

Uranospinit [As 0 4 ] 2 [ U 0 2 ] 2 Ca . 8 H 2 0

»

»

Uranocirclt [ P 0 4 ] 2 [ U 0 2 ] 2 B a . 8 H 2 0

»

»

1 ca. : 1 : 2,9136 ?

(Barlumuranit)

Anmerk. Fritzscheit ist ein angeblich Phosphorsäure, Vanadinsäure, Uran, Mangan und Wasser enthaltender Uranglimmer. Bassetlt soll eine monokline Modifikation des Autunits sein.

6.

Gruppe.

Hier sind einige wasserhaltige basische W i s m u t - u n d Uranylsalze vereinigt, deren Formel meist n i c h t sicher ist u n d die a u c h kristallog r a p h i s c h z u m Teil u n v o l l s t ä n d i g b e k a n n t sind. Z u r v o r h e r g e h e n d e n G r u p p e zeigen sie keine Beziehungen. Rhagit

[As 0 4 ] 6 Bi [Bi 0 ] 9 . 8 H 2 0

Kristallform ?

Anmerk. Das Mineral ist vielleicht amorph, die Formel unsicher. Mixit

[As 0 4 ] 5 Bi Cu 1 0 [ 0 H ] 8 . 7 H 2 0

Walpurgin As 4 0 2 8 Bi 1 0 [ U 0 2 ] 3 . 1 0 H 2 0

Rhombisch Triklin-pin.

a :b :c 0,6862 : 1 : ?

« = 70° 4 4 ' ß= 114° 8 ' y = 8 5 ° 3 0 ' Phosphuranylit [ P 0 4 ] 2 [ U 0 2 ] 3 . 6 H 2 Ö Anmerk. Trögerit

Kristallform ?

Diese Formel ist nicht ganz sicher. [As 0 4 ] 2 [ U 0 2 ] 3 . 1 2 H 2 0

Tetragonal

a

.

c

1 : 2,16

Anmerk. Uvanlt, V , 0 2 1 U 2 . 15 H 2 0 , ist wohl als Uranylsalz der Hexavanadinsäure V, 0 1 7 H 4 aufzufassen (vgl. Hewettit, S. 73) und die Formel V, Oi, [ U 0 2 ] 2 . 15 H 2 0 ZU schreiben; Kristallsystem rhombisch. Tjujaiminlt soll [V0 4 ] 2 [U0 2 ] 2 Ca . 4 H 2 0 sein; vielleicht ist er mit Ferghanit (S. 74) identisch. Carnotlt, angeblich V 0 4 [U0 2 ] K . 1V2 H a O, ist jedenfalls nicht einheitlich. Ihm nahe steht wahrscheinlich der Vesbit.

80

Tabellarische Übersicht.

E. Wasserhaltige Verbindungen von Phosphaten und Arseniaten mit Karbonaten, Sulfaten und Boraten. 1. G r u p p e . Die folgenden Mineralien sind mit Apatit nahe verwandt und vielleicht n u r Zersetzungsprodukte desselben mit sekundärem Gehalt an C0 2 u n d HgO oder mit K a r b o n a t a p a t i t identisch. Oahllit C0 3 [ P 0 4 ] 4 C a 7 . i H 2 0 Hexagonal ( ? ) Anmerk. Die Formel ist nicht ganz sicher; der Wassergehalt scheint zu schwanken. Podollt soll C0 3 [P0 4 ] 6 Ca10 mit wechselndem Gehalt an Wasser sein, vielleicht ist er mit Dahllit identisch. Staffelit C0 3 [P0 4 ] 6 Ca 9 [Ca F ] 2 . H 2 Ö Hexagonal. Anmerk. Francollth ist die faserige Abart des Staffelits; der in einem Meteoriten beobachtete Merrlllt unterscheidet sich davon nur durch etwas abweichende optische Eigenschaften. Kollophan ist anscheinend kolloidaler Podolit mit höherem (adsorbiertem) Wassergehalt. Fluokollophan ist ein Kolloid, bestehend aus [P0 4 ] 2 Ca,, C0 3 Ca, dem fluorhaltigen Bestandteil IPO4], Ca8 [CaF]2 und H 2 0. Hitchcocklt (S. 70) ist wahrscheinlich nur ein Phosphat und der Gehalt an Kohlensäure auf mechanische Beimengungen zurückzuführen. Rivotlt, angeblich eine Verbindung von Antimonsäure, Kohlensäure und Kupfer, ist ein Gemenge. 2. G r u p p e .

. a:b:c Lossenit [S0 4 ] [As0 4 ] 6 [Fe.OH] 9 R b . 12 H 2 0 Rhomb.-dip. 0,843:1:0,945 Lindackerlt [S0 4 ] [As 0 4 ] 4 Cu 6 Ni 3 [ O H ] 4 . 5 H 2 0 » ? Pltticit [S0 4 ] 3 [(As, P)O 4 ] 1 0 Fe 20 [ O H ] 2 4 . 9 H 2 0 Amorph. (Arseneisensinter)

Anmerk. Da P i t t i c i t ein kolloidales Ferriarseniat ist, das stets Schwefelsäure, manchmal auch Phosphorsäure, adsorbiert enthält, schwanken die Analysenergebnisse naturgemäß. Ganomatlt (Gänsekptlgerz) scheint ebenfalls ein kolloidales Ferriarseniat zu sein, das zum Teil Antimonsäure in Adsorption enthält. Phosphoreisensinter ist ein Kolloid, das aus Phosphorsäure, Schwefelsäure, Eisenoxyd und Wasser besteht; eine Analyse ergab 5 PO t Fe. [S0 4 ] 3 Fe a . 3 H 2 0, also ein Ferriphosphat mit Schwefelsäure in Adsorption. Vielleicht gehören auch-einige der als P h o s p h o p h i l l i t und P h o s p h o f e r r i t bezeichneten Mineralien hierher (vgl. S. 78). 3. G r u p p e . Lüneburgit P 1 8 B 1 4 0 2 1 . 4 5 H 2 0 Hexagonal. Anmerk. Nach B i l t z und M a r c u s hat der Lüneburgit die Zusammensetzung [P0 4 ] 2 Mg 3 . 1,77[H 3 B0 3 ]. 6 H 2 0 .

F. Wasserhaltige Verbindungen von Sulfoxoarseniaten und Karbonaten. , „ . 1. G r u p p e . Die Zusammensetzung und Kristallisation des folgenden Minerals wurde von F. M ü l l e r und H. S t e i n m e t z sichergestellt. Tirolit CO s (Cu, Ca) 2 [As ( 0 , S) 4 [Cu 0 H] 2 ] 2 Hexagonal. (Kupferschaum)

IX. K l a s s e .

Silikate, Titanate, Zirkoniate, Thorate, Stannate. Ä. Basische Silikate. 1. G r u p p e ( Ü b e r b a s i s c h e

Silikate).

Die folgenden Mineralien sind e n t w e d e r V e r b i n d u n g e n von Silik a t e n mit A l u m i n a t e n u n d B o r a t e n oder wahrscheinlicher Salze k o m klexer Alumo- bzw. Borokieselsäuren. D a eine sichere E n t s c h e i d u n g n i c h t möglich ist, sind n u r die empirischen Formeln gegeben. a:b:c ß Sapphirin S i 2 0 2 7 A l 1 2 ( M g , Fe) 5 Monoklin 0 , 6 5 : 1 : 0 , 9 3 100° 30' Anmerk. Grandldlerit soll S i , 0 6 s (AI, Fe) ? s (Mg, Fe, Ca), (Na, K, H) 4 sein. BItyit, pseudohexagonal, ist vielleicht Si 6 0 2 ,Al 8 (Ca, BeJ Li6. a:b:c Prismatin Si7O40Al12Mg6Na H3 Rhomb.-dipyr. 0,8622:1:0,4345 Kornerupin S i 7 O 4 0 A l 1 2 M g 7 H 2 » ? Anmerk. Folgende Mineralien sind wohl komplexe Borosilikate, aber nur unvollkommen bekannt: Serendlblt, Si,B 2 O 4 0 (Fe, Ca, Mg) 10 Al 10 , monoklin oder triklin; Cappelenlt, angenähert Si 3 B , 0 2 5 Y , Ba, hexagonal, a : c = 1 : 1,2903, und die mit diesem nah verwandten Mineralien Melanocerlt (trigonal, a = 89°3', a : c = 1 : 1,2554), Karyocerlt (trigonal u = 110 0 4', a : c = 1 : 1,1845) und Trltomit (trigonal?), die als Basen vorwiegend Cermetalle und Ca enthalten, während ein Teil des Bors anscheinend durch Th, Ce, F und Ta ersetzt ist. Howlith (rhombisch?) ist S i B 5 0 , [ 0 H ] , C a 2 . Ein hierher gehöriges Borotitanat ist der Warwicklt oder Enceladlt, T i B 2 0 , ( M g , Fe) 4 oder T i B 2 0 8 ( M g , Fe) 3 , Kristallsystem unbekannt. Endlich kann man die Borostannate Hulsit, PaigeJt und Nordensklöldin (S. 60) auch hierher stellen; letzterer hat die Formel S n B 2 0 8 C a , die sich auch als Borat [B0 3 ] 2 SnCa oder basisches Orthostannat S n 0 4 [ B 0 ] 2 C a deuten läßt; er ist trigonal (« = 102°58', a : c = 1: 0,8221). 2. G r u p p e ( S a u e r s t o f f v e r h ä l t n i s u n g e f ä h r 2 : 1). F a ß t m a n die folgenden V e r b i n d u n g e n als basische O r t h o s i l i k a t e a u f , so ergeben sich die K o n s t i t u t i o n s f o r m e l n : Staurolith Dumortierit

M i e 1 e i t n e r , Mineralien.

Zunyit

6

82

Tabellarische Obersicht. a:b:c

Staurolith S i 2 0 1 3 A ! s F e " H Rhomb.-dipyramidal 0,4734:1:0,6820 Anmerk. Xantholith ist ein unreiner, Nordmarklt ein etwas Mangan

enthaltender Staurolith.

Dumortierit

Si4 O 20 B Al8 H

. _

Rhombisch

a:b:c 0,890:1:0,687

Anmerk. Diese Formel entspricht den Analysen von F o r d und S c h a l l e r .

Zunyit

Si 3 0 1 2 Al a (0H, F,C1)12

Kubisch-hexakistetraedrisch

Anmerk. Die Formel ist nicht ganz sicher. Coleralnit, hexagonal, ist angeblich Si0 4 'AlMg 2 H 5 .

3. G r u p p e ( T u r m a l i n g r u p p e ) . Unter dem Namen „Turmalin" wird eine Gruppe von Mineralien zusammengefaßt, deren komplizierte chemische Verhältnisse namentlich durch die Untersuchungen von P e n f i e l d und W ü l f i n g ziemlich geklärt sind. Demnach liegen isomorphe Mischungsreihen vor, deren Endglieder sich alle auf die Säure Si 4 Ö 2 1 B 2 Al 3 H u , bzw. das Dreifache derselben zurückführen lassen, für die P e n f i e l d folgende Konstitutionsformel gibt: / N S i / O H AI ¿ - 0 ' \ OH ° W 0 H 0 / \ OH A l ^ - 0 — [ B . O H ] — 0 — [B.OH] —OH NK .OH 0' \ OH A 1 0 H x \ ° bW O/ l\OH Diese Säure ist als Derivat der Orthokieselsäure oder besser als komplexe Alumoborokieselsäure aufzufassen. W ü l f i n g wies als wahrscheinlichste Endglieder der einzelnen Mischungsreihen folgende nach: Alkallturmalin Si ] 2 B 6 Al J 6 R 4 ' H 8 0 6 3 Magnesiaturmalin Si12 B6 AI 10 Mg12 H e 0 6 3 Eisenturmalin Si12 B6 Al12 Fe 8 " H 8 0 6 3 lauter Salze vom dreifachen Molekül der obengenannten Säure. Als Alkalien treten besonders Na und Li auf, weniger K, als Vertreter von Mg und Fe" kommen Mn" und Ca vor, während AI zum Teil durch Fe'" und Ti'", selten auch durch Cr"' ersetzt ist; endlich tritt manchmal etwas F für OH ein. Der Axenwert wird für den Eisenturmalin von St. Andreasberg gegeben; wie W ü l f i n g nachwies, nimmt der Wert von a mit sinkendem Eisen- und Magnesiagehalt zu. Die folgende Formel trägt dem Umstand Rechnung, daß stets mindestens 3 AI- und 2H-Atome in dem P e a f i e l d s c h e n Molekül vorhanden sind.

Basische Silikate.

83

TurmaIln[Si0 4 ] 4 Al 2 [Al 0 . ( B . OH) . 0 . (B . 0 H ) ] 0 ( ¿ A l ^ M g ^ F e . L i , Ma,H) 9 Ditrigonal-pyram. o = 113° 50' (a: c = 1:0,4523) Anmerk. Chrom findet sich im Chromturmalin. Der eisenreichste (schwarze) Turmalin heißt Schörl; im Llthiumturmalin (RubelUt) bildet Li einen wesentlichen Bestandteil; der Rubellit von Madagaskar enthält kein Fe", aber viel Li, Ca und H und läßt sich vorläufig nicht als Mischung der drei obigen Glieder erklären, doch sind die Verhältnisse noch unsicher. 4. G r u p p e . Diese Gruppe enthält Mineralien mit der Formel SiO f i Al 2 , von denen Andalusit und Sillimanit in der Regel als dimorphe basische Orthosilikate, Disthen als basisches Metasilikat betrachtet w i r d ; es ist aber wahrscheinlich, daß Anhydride von komplexen Alumokieselsäuren vorliegen. a : b :c 0,9861:1:0,7025 (Fibrollth)

0,9696:1:0,7046

Anmerk. Manganandaluslt enthält einige Prozent Mn a 0 3 . Virldln, ein rhombisches Mineral mit beinahe rechtem Prismenwinkel, ist trotz abweichenden optischen Verhaltens wahrscheinlich nur ein Titan und Eisen enthaltender Andalusit. Westanlt ist ein etwas zersetzter Andalusit. Faserkiesel, Bucholzit, Monrolith, Bamllt, Xenolith und Wörthit wurden Abarten von Sillimanit genannt. a-b-c a ß y Disthen S i 0 3 [ A 1 0 ] 2 T r i k l . - p i n . 0,8994:1:0,7090 9 0 ° 5 i ' 101°2' 105°44£' (Cyanit, Rhätizit)

5. G r u p p e . Das folgende Mineral h a t die empirische Formel S i 0 4 A l 2 ( F , 0 H ) 2 , die sich als basisches Orthosilikat S i 0 4 [Al(F,OH)] 2 oder als Metasilikat S i 0 4 A l [A1(F,OH) 2 ] deuten l ä ß t ; welche vorzuziehen ist, kann man vorläufig nicht entscheiden. Fluor herrscht stets s t a r k gegen Hydroxyl vor. a-b-c Topas Si 0 4 A 1 2 ( F , OH) 2 Rhomb,-dipyram. 0,5281 :'l-0,9542 (Pyknlt, Pyrophysallt)

Anmerk. Das Axenverhältnis ist das der an Fluor reichsten Abarten; mit der Zunahme von OH wird a größer und c kleiner. 6. G r u p p e . Beckelith [(Si, Zr) 0 4 ] 3 [(Ce, La, Dy) 0 ] s (Ce, La, Dy) Ca 3 Kubisch Anmerk. Etwas Ce ist durch Y und Er ersetzt. Das Mineral unterscheidet sich nur dadurch von der Granatgruppe (S. 92), daß ein R ' " durch 3 [R'"0] ersetzt ist; dieser Beziehung entspricht das kubische Kristallsystem. 7. G r u p p e . Hier sind monokline Mineralien zusammengefaßt, die eigentlich zwei Reihen mit der Konstitution S i 0 4 R " [ R ' " . OH] und [ S i 0 4 . R " . 0 R " ' ] - R " [ S i 0 4 . R " . R ' " 0 ] bilden, deren Gliederaber einander kristallographisch 6*

Tabellarische Übersicht.

84

zum Teil so sehr gleichen, d a ß man sie als das ist der Fall bei Datolith und Homilit. kristallographische Verwandtschaft damit, Wahl der Indizes die c-Achse verdoppelt zeigt keine näheren Beziehungen in seinen Verbindungen. Euklas Si 0 4 B e [ A I . OH] Monokl.-prismat. Datolith S i 0 4 C a [ B . OH] » »

isomorph betrachten m u ß ; Der Gadolinit zeigt nahe doch m u ß bei rationaler werden. Euklas dagegen Formen zu den genannten a : b : c

ß

0,3237:1:0,3332 100° 16' 0,6329:1:0,6345 90» 9'

(Bothryolith)

Homilit

[Si04Ca.B0.]2Fe

»

»

0,6245:1:0,6418

90° 22'

Gadolinit [Si 0 4 Be. YO] 2 Fe

»

»

0,6273:1:1,3215

90° 3 3 f

Anmerk. Erdmannlt ist vielleicht ein Umwandlungsprodukt von Homilit; er enthält neben SiO a auch T h 0 2 und Zr0 2 , neben Bor noch Cermetalle. Mit dem gleichen Namen wurden aber auch ähnliche Zersetzungsprodukte anderer Mineralien bezeichnet.

8. G r u p p e . Von den folgenden Mineralien ist der Gehlenit am einfachsten als basisches Orthosilikat aufzufassen (analog dem Homilit und Gadolinit); der mit ihm isomorphe Melilith ist eine Mischung oder feste Lösung von Gehlenit mit der von V o g t Äkermanit genannten Verbindung, die nach F e r g u s o n und B u d d i n g t o n die Zusammensetzung S i 2 0 7 M g C a 2 hat, also einem intermediären Silikat entspricht. Frei wurde sie in der Natur noch nicht beobachtet. a:c

Gehlenit

[Si04Ca.A10]2(Ca,Mg,Fe)

Melilith (Humboldtilith)

Ditetrag.-dipyr.

[Si04Ca A10]2(Ca,Mg,Fe)l (.i>l207MgCa2

,

1:0,4006 ^

^

J

Anmerk. Im M e l i l i t h sind meist kleine Mengen von Akalien und Eisenoxyd vorhanden; NatronmelUith enthält viel Na an Stelle von Ca. Velardeüit wurde eine künstlich dargestellte Verbindung S i 0 7 A I 2 C a 2 genannt, die ein Melilithvorkommen zu 80°/ o zusammensetzen soll. Fuggerlt gleicht chemisch dem Melilith, weicht aber in seinen optischen Eigenschaften stark ab. Der kubische Plazoltth ist [ S i 0 4 C a . A 1 . 2 0 H ] 2 C a mit einem geringen Gehalt an C0 2 , das vielleicht einen Teil des S i 0 2 ersetzt.

9. G r u p p e . Die folgenden Mineralien mit der empirischen Zusammensetzung S i 2 O 1 0 A l 2 R " H 4 geben erst bei Rotglut Wasser ab. Man kann sie daher als basische Metasilikate betrachten mit der Konstitution: [0H] 2 A1. ( S i 0 3 ) . R " . ( S i 0 3 ) . AI [OH] 2 . Hibschlt [Si03]2Ca[A1.20H]2 D i m o r p h ! ^ Lawsonit Karpholith [ S i 0 3 ] 2 M n [ A 1 . 2 0 H ] 2 Monoklin

djpyr

Anmerk. Etwas AI ist durch F e ' " ersetzt, ein Teil des Mn" durch Fe'

85

Basische Silikate.

10. G r u p p e . Das Wasser der folgenden Mineralien ist Konstitutionswasser, weshalb sie als basische Orthosilikate zu betrachtin sind. a:b:c ß Hodgklnsonit S i 0 4 M n [ Z n . 0 H ] 2 Monokl.-prism. 1,538:1:1,108 95° 25' Molybdophylllt Si 0 4 (Mg, Pb) [(Mg, Pb) OH] 2 Trigonal Anmerk. Da das Verhältnis Mg : Pb sehr angenähert 1 : 1 ist und eine isomorphe Vertretung von Mg und P b noch nicht beobachtet wurde, handelt es sich wahrscheinlich um eine Verbindung mit Mg und P b im festen Verhältnis 1 : 1 .

11. G r u p p e ( H u m i t g r u p p e . ) Das einfachste Glied dieser Gruppe, der Prolektit, hat die Konstitution Si0 4 Mg [Mg(F,OH)] 2 , während bei jedem der drei folgenden Mineralien das Molekül um Si0 4 Mg 2 größer wird. Diese Verwandtschaft zum Olivin (s. S.89) kommt auch in der Kristallform zum Ausdruck: vertauscht man beim Olivin die Achsen a und b und verdoppelt a und c (wie es früher allgemein geschah), so ergibt sich a : b : c = 1,0733 : 1 : 2 X 0,6297; in der Humitgruppe bleiben a und b gleich, während c so oft mal 0,6297 wird, als Mg-Atome im Molekül vorhanden sind (wie beim Olivin). Gegenüber dem rhombischen Kristallsystem des Olivins sind Prolektit, Chondrodit und Klinohumit monoklin, aber mit großer Annäherung an rhombische Symmetrie, wie sie beim Humit beobachtet wurde (es handelt sich hier aber wahrscheinlich nur um eine pseudorhombische Zwillingsbildung). Prolektit

[Si 0 4 ] Mg [Mg (F, OH)] 2

Chondrodit

[Si 0 4 ] 2 Mg3 [Mg (F, OH)] 2

Humlt

[Si 0 4 ] 3 Mg5 [Mg (F, OH)] 2

Klinohumit

[Si 0 4 ] 4 Mg, [Mg (F, OH)] 2

Monokl.-prismat. a:b:c ß 1,0803:1:3 X 0,6287 9 0 ° 0 ' Monokl.-prismat. 1 , 0 8 6 3 : 1 : 5 X 0 , 6 2 8 9 90° 0' Rhomb.-dipyr. (?) 1,0802:1:7 X 0.6329 Monokl.-prismat. 1,0803:1:9 X 0,6288 9 0 ° 0 '

Anmerk. P r o l e k t i t wurde noch nicht q u a n t i t a t i v analysiert. Berylllumhumlt enthält l % B e und kein Fluor; letzteres fehlt auch manchmal sonst im H u m i t . Tltanklinohumlt oder Tltanhydrokllnohumlt ist eine bisher fälschlich Tltanollvin genannte Abart mit etwas Ti, bisweilen Be, aber ohne Fluor.

Ferner gehört ein Mineral hierher, das kristallographisch ganz abweicht, aber seiner Zusammensetzung nach als fluorfreier Manganhumit zu betrachten ist. Leukophönizit

[Si 0 4 ] 3 M n 5 [Mn. OH] 2

Monoklin-prismat. a:b:c ß 1,1045:1:2,3135 103® 16'

86

Tabellarische Übersicht.

12. G r u p p e . Hier sind einige noch nicht ganz sichere Mineralien mit verschiedenem, aber nahezu gleichem Sauerstoffverhältnis vereinigt, die in keiner näheren Beziehung zueinander oder zu anderen Körpern zu stehen scheinen. a-b-c ß Hellandlt [Si0 4 ] 4 [AI0] 3 Al 3 Ca 2 Monokl.-prism. 2,0646": 1:2,1507 109°45' Anmerk. AI ist großenteils durch Y, Er, Mn und Fe ersetzt. Der hexagonale (?) Angarallth soll f S i O J , [A10]6 (AI, Fe) s (Ca, Mg)2 sein. Der rhombische (?) CebolHt ist wahrscheinlich [Si0 4 ] s (Ca, Mg)5 [(AI, Fe)20H] i . Nur zweiwertige Metalle enthält der seiner Kristallform nach unbekannte Gage», vielleicht [SiOJ 3 (Mn, Mg, Zn) 4 [MnOH] 4 . 13. G r u p p e . Die beiden folgenden Mineralien sind unzweifelhaft isomorph und nie ganz rein, sondern enthalten stets die andere Verbindung in geringer Menge beigemischt. . Kentrollth Melanotekit 14

S i 2 0 7 [Mn 0 ] 2 P b 2 Si 2 0 7 [Fe 0 ] 2 Fb 2

Rhomb.-dipyr. 0,6328:1:0,8988 » » 0,6338:1:0,9126

- Gruppe.

. .p

Lievrit [Si 0 4 ] 2 [ F e " ' . O H ] (Fe",Mfi") 2 Ca Rhomb.-dipyr.0,6620:1:0,4390 (Ilvait)

Anmerk. Obiges Achsenverhältnis gilt .für den Lievrit von Elba, in dem nur ganz wenig FeO durch MnO ersetzt ist; mit steigendem Gehalt an Mn werden die Werte von a und c größer. Breislaklt ist ein feinfaseriger Lievrit. Chlorastroiith ist vielleicht Si0 4 [(Al, Fe)OH] (Ca, Fe, Na 2 ), wenn man annimmt, daß ein Teil des Eisens als Oxydul vorliegt (was bei der Analyse nicht nachgeprüft wurde); möglicherweise ist er aber nur ein unreiner Prehnit. 15. G r u p p e . Die folgenden Mineralien müssen aufgefaßt werden als Salze, abgeleitet von 3 Mol. S i 0 4 H 4 , in denen 10 H durch 5 R " und 2 H durch die zweiwertige Gruppe -R-S-R- ersetzt sind. Helvin [Si 0 4 ] 3 (Mn, Be, Fe) 7 S Kubisch-hexakistetraSdrisch Danallth [ S i 0 4 ] 3 ( F e , Zn, Be, Mn) 7 S » » 16. G r u p p e ( E p i d o t g r u p p e ) . Die folgenden Mineralien haben etwa die folgende Konstitution: [ C a S i 0 4 [ 2 = A l 2 = [ S i 0 4 ( AI . O H ) ] und sind zum Teil monoklin, zum Teil infolge polysymmetrischer Zwillingsbildung pseudorhombisch. a:b:c Zoislt [Si 0 4 ] 3 A l 2 [ A I . O H ] C a 2 Pseudorhomb.-dipyr. 2,9158:1:1,7900 (Unionit)

Klinozoislt [Si 0 4 ] 3 A l 2 [AI. OH] Ca 2 l Monokl Epidot [ S i 0 4 ] 3 ( A l , F e ) 2 [ A 1 . 0 H ] C a J pristn. (Plstazlt)

Basische Silikate.

87

Hancock» [Si04]3(Al,Fe)2[(Al,Fe) OH] (Ca,Pb,Sr,Mn)2 Monokl.-prism. (?) Plemontlt [Si04]3(Mn,Al)2[AI.0H]Ca2 Monokl.-prism. (Manganepidot) 2 , 9 4 5 1 : 1 : 1 , 8 3 2 6 92° 5 2 ' Orthit (Aiianit)

[Si 0 4 ] 3 (AI, Ce, F e ) 2 [AI. O H ] C a 2

Monokl.-prism. 2 , 8 4 7 3 : 1 : 1 , 7 6 8 4 99° 14'

Anmerk. Auch Z o i s i t und K l i n o z o i s i t enthalten etwas Fe'", außerd e m alle Glieder der Reihe geringe Mengen von F e " f ü r Ca. Grüne Zoisite enthalten etwas Cr; Tawmawlt ist ein Epidot mit über 10% Chromoxyd. Thulit ist teils roter Zoisit mit einigen Prozent Mn"', teils roter Epidot mit etwas M n " f ü r Ca; auch der Piemontit enthält eine kleine Menge M n " sowie F e ' " . Withamlt ist ein roter, Mn enthaltender Epidot. Fou quitt ist wahrscheinlich mit Klinozoisit identisch. Als Bucklandlt wurden Abarten sowohl von Epidot wie auch von Orthit beschrieben. Plkro-Epidot, mit Epidot völlig isomorph, enthält nach qualitativer P r ü f u n g Si0 2 , A1 2 0 3 ) MgO und n u r Spuren von CaO. Pyrorthit und Bodenit sind wahrscheinlich nur unreine Abarten von Orthit. Vielleicht zur Epidotgruppe gehören folgende seltene Mineralien: Mosandrit, monoklin, S i 1 2 0 4 8 (Ti, Zr, Ce, Th) 4 (OH, F) 3 (Ce, Y) C a 1 0 N a 2 H 1 2 ; Johnstrupit, mit dem vorigen osimorph, S i I 2 0 4 8 ( T i , Zr) 3 F,(Ce, Y, AI, Fe)F(Ca,Mg) 1 3 N a , H 2 ; Rlnklt, in seiner Kristallform den vorigen sehr nahestehend, ist vielleicht S i 1 2 0 4 g [Ti F 2 ] 4 Ce 3 Ca 1 1 Na,; Lotritsoll [Si0 4 ] 4 (AI, Fe) 2 [(AI, Fe)OH] 2 (Ca,Mg) 3 . H 2 0 sein, doch ist möglicherweise der Wassergehalt teilweise sekundär und das Mineral mit der Epidotgruppe verwandt. Nur derb bekannt ist der Glnllslt, vielleicht Si 7 O 3 0 (Fe, AI) 4 (Ca, Mg) 8 H 4 . 17.

Gruppe.

D e r V e s u v i a n ist ein ä u ß e r s t k o m p l i z i e r t z u s a m m e n g e s e t z t e s S i l i k a t , f ü r d a s sich eine sichere F o r m e l n i c h t a n g e b e n l ä ß t . Die i m T e x t e n t s p r i c h t d e r A u f f a s s u n g W e i b u l i s , bei d e r a b e r z a h l r e i c h e isomorphe Vertretungen anzunehmen sind. a : c Vesuvian [Si 0 4 ] 5 [AI ( O H , F)] A I 2 C a 6 Ditetrag.-dipyr. 1:0,5372 (Idokras) Anmerk. Etwas AI ist durch Fe und auch durch B vertreten. Der sechste Teil des Ca ist ersetzt durch Mg, Fe, Mn, Na 2 , K 2 , Li 2 und H 2 in wechselndem Verhältnis, so daß man als vollkommenste Formel folgende e r h ä l t : [Si0 6 ] 6 Al 2 [(AI, Fe, B) (OH, F)] Ca ? (Mg, Fe, Mn, Na 2 , K 2 , Li 2 , H 2 ). Dabei ist n u r eine geringe Menge von Ti unberücksichtigt gelassen, das wohl zum Teil f ü r Si eintritt, möglicherweise aber auch zum Teil dreiwertig vorliegt. Nach J a n n a s c h ist die Formel S i 4 0 1 7 A l 2 C a 6 (H, F) 2 bzw. S i 4 0 1 6 [AI (OH, F)] 2 Ca 5 , ein Salz der Tetrakieselsäure S i 4 O l 5 H 1 4 = 4 [ S i 0 4 H 4 ] — H 2 0 , oder einfacher, wenn man die Alkalien zu den zweiwertigen Radikalen rechnet, S i 2 0 , [ A l . O H ] C a 2 ; dieser Formel zufolge müßte das Mineral zu den intermediären Silikaten gerechnet werden. F ü r die Abart Wilult gibt J a n n a s c h folgende Formel a n : = 90y ? ', unterscheidet sich sehr wenig von Custerit, enthält jedoch möglicherweise kein Hydroxyl. Hülebrandlt ist vielleicht S i 0 3 [ C a . 0 H ] 2 und kristallisiert rhombisch. . a:b:c

Klinoedrit

Si03[Ca.0H][Zn.0H]

Calamin

Si03[Zn.0H]2

(Kieselzinkerz, H e m i m o r p h l t )

Monoklin-dom.

Rhomb.-pyr.

0,6826:1:0,3226 ß = 103° 56' 0,7835:1:0,4778

Anmerk. Nach Z a m b o n i n i ist im C a l a m i n die Hälfte des Wassers gelöst vorhanden und die Formel S i 2 0 7 Z n 2 [ Z n . O H ] 2 + H 2 0 . Moresnetit und Vanuxemlt sind Gemenge von Calamin und Ton.

20. G r u p p e . Das folgende Mineral hat zwar ein niedrigeres Sauerstoffverhältnis a-b-c als 1 : 1, ist aber am besten hier unterzubringen. Cerit [Si 0 3 ] 3 Ce [ 0 H ] 3 [Ce 0 ] (Ca, Fe)

Rhomb.-dipyr. 0,9988:'1: 0,8127

Anmerk. Kainosit (rhombisch, a : b : c = 0,9517 : 1 : 0,8832) ist nach der einzigen, ungenauen Analyse vielleicht die entsprechende Yttriumverbindung. Der rhombische (?) Taramellit ist nach T a c c o n i wahrscheinlich [SiO 3 ] 10 Fe'" 3 [FeO] F e " Ba 4 mit geringem Gehalt an Ti, AI, Mn und Mg.

21. G r u p p e . Auch das folgende Mineral ist als schwach basisches Metasilikat aufzufassen, das den neutralen Metasilikaten in seiner Zusammensetzung schon sehr nahe steht. Hiortdahlit [(Si, Zn) 0 3 ] 4 [Ca (F, OH)] Ca 3 Na Triklin-pseudorhombisch (Guarinit)

a : b : c

0,9927:1:0,3701 Anmerk. Si verhält sich zu Zr wie 3 : 1 .

*

Orthokieselsaure Salze.

89

B. Orthokieselsaure Salze, a) Normale Salze. 1.

Gruppe.

Die n o r m a l e n O r t h c s i l i k a t e zweiwertiger Metalle zerfallen in drei R e i h e n , von denen die eine die r h o m b i s c h e n u n d u n t e r e i n a n d e r isom o r p h e n Glieder S i 0 4 M g 2 , S i 0 4 F e 2 u n d S i 0 4 M n 2 u m f a ß t , wozu noch (in isomorpher Mischung) S i 0 4 Z n 2 sowie S i 0 4 C a 2 k o m m e n , letzteres allerdings wohl n u r in Doppelsalzen (siehe A n m e r k . ) . Die z w e i t e R e i h e u m f a ß t z u n ä c h s t die e i n a n d e r kristallographisch sehr n a h e s t e h e n d e n u n d d a h e r (obwohl Mischkristalle bisher n i c h t b e o b a c h t e t w u r d e n ) vielleicht isomorphen Glieder S i 0 4 B e 2 u n d S i 0 4 Z n 2 , von d e n e n letzteres also d i m o r p h ist. Als d r i t t e Reihe wird d a s Doppelsalz T r i m e r i t hierher gezählt, d a s chemisch u n d kristallographisch f ü r sich allein steht, wenn es auch eine gewisse V e r w a n d t s c h a f t mit W i l l e m i t u n d P h e n a k i t zeigt. a) R h o m b i s c h e ( O l i v i n ) Monticellit (Batrachit)

Si04CaMg

Reihe.

Rkcmbisch-dipyram.

a:b:c 0,4337:1:0,5757

Glaukochrolt S i 0 4 C a M n Forsterlt Si04Mg2

» »

» »

0,440 : 1 : 0 , 5 6 6 0,4666:1:0,5868

Olivln

»>

»

0,4657:1:0,5865

(Boltonit)

Si04(Mg,Fe)2

(Chrysolith, Peridot)

Fayalit Röpperit

Si04Fe2 Si04(Fe,Mn,Zn,Mg)2

» »

» »

4,4584:1:0,5791 0,466 : 1 : 0 , 5 8 6

Knebelit Tephrolt

Si04(Mn,Fe)2 Si04Mn2

» »>

» »

0,467 : 1 : ? 0,4621:1:0,5914

(Stlrlingit)

Anmerk. M o n t i c e l l i t und G l a u k o c h r o i t sind Doppelsalze, die einander kristallographisch sehr gleichen und von den anderen Gliedern der Reihe etwas abweichen. Ob es sich um wirkliche Isomorphie handelt, ist unsicher; es scheinen ähnliche Verhältnisse vorzuliegen wie bei MarkasitArsenopyrit-Löllingit. Ein kleiner Teil des Mg ist beim Monticellit durch Fe und Mn ersetzt, das Ca niemals. F o r s t e r i t enthält stets etwas Fe und geht kontinuierlich in den O l i v i n über. In diesem ist manchmal etwas Si durch Ti ersetzt, doch ist der sog. Titanollvin nach Z a m b o n i n i ein Glied der Humitgruppe (s. S. 85) und der Name falsch. Glinklt und Hyaloslder(t sind besonders eisenreiche Abarten des Olivins und bilden den Ubergang zum Fayalit. Hortonolith ist das gleiche mit geringem Mangangehalt. Neochrysolith ist ein Mn enthaltender Fayalit; beim Manganfayalit steigt dieser Gehalt an MnO bis auf 30%. Igelströmit (Elsen-Knebelit) ist eine Abart des Knebelits, in der Fe gegen Mn vorherrscht; Talkknebellt enthält etwas Magnesium. Der T e p h r o i t enthält oft einen Teil des Mn durch Mg und etwas Fe durch Ca ersetzt; Plkrotephrolt enthält mehr Magnesium. Vlllarslt und Iddingslt sind Umwandlungsprodukte des Olivins. Hydrotephroit und Neotesit sind wasserhaltige Zersetzungsprodukte des Tephroits, letzterer angeblich S i 0 4 (Mn, Mg). H 2 0 .

90

Tabellarische Übersicht.

b) T r i g o n a l e ( P h e n a k i t ) R e i h e . a

Phenakit Willemit

Si04Be2 Si04Zn2

Trigonal-rhomboedr. » »

108° l ' ( a : c = 1:0,6611) 107° 46' (a :c = 1:0,6697)

Anmerk. Troostit ist ein Willemit, in dem etwas Zink durch Mangan sowie durch Eisen (selten Magnesium) vertreten wird.

c) P s e u d o h e x a g o n a l e Trlmerit

Reihe.

[SiO,] 3 (Mn,Fe,Mg) 2 CaBe 3

Anmerk. Dieses Tripelsalz entspricht Formel. In Wirklichkeit ist es triklin, c = ß = y = 90».

Pseudohexagonal

1:0,9424

der obigen wenig einfachen a : b : c = 0,5774 : 1 : 0,5425,

2. G r u p p e . Die Formel S i 0 4 R " ' R ' kommt mit Sicherheit nur den Mineralien Phakelit und Eukryptit zu. Der Formel Si0 4 AlNa kommt jedoch der Nephelin sehr nahe, nur daß ein geringer Überschuß an Kieselsäure vorhanden ist, häufig auch mehr Natrium, als dem Verhältnis Na : AI = 1 : 1 entspricht. Der Überschuß an Kieselsäure läßt sich erklären durch Beimischung (in fester Lösung) entweder kieselsäurereichere Silikate (es wurden Na 2 Al 2 Si 3 0 1 0 und Na AI S i 3 0 8 angenommen) oder von Si0 2 , oder durch eine an AI gebundene einwertige Gruppe - S i 0 3 N a . Eine sichere Entscheidung läßt sich zurzeit nicht treffen. Um das überschüssige Natrium zu erklären, muß man nach Z a m b o n i n i die Anwesenheit von Si0 3 Na 2 in fester Lösung annehmen. Dem Nephelin stehen die Mineralien Cancrinit und Davyn sehr nahe, jedoch sind die Formeln für diese Verbindungen unsicher. Über ihre Komponenten wissen wir nichts Sicheres; hier werden die Mineralien als Orthosilikate aufgefaßt. Cancrinit enthält außer der Kieselsäure noch Kohlensäure, Davyn auch noch Salzsäure und Schwefelsäure, und zwar ist das Verhältnis der Kieselsäure zu den anderen Säuren so wechselnd, daß eine bestimmte Formel sehr unwahrscheinlich ist; die im' Text gegebene Zusammensetzung entspricht nur einem Teil der Analysen. Nach dem Vorgang C l a r k e s ist es am besten, die Radikale -C0 3 Na, - S 0 4 N a und -C1 anzunehmen, die mit ihrer freien Valenz an AI gebunden sind (entsprechend der oben erwähnten Gruppe -SiOgNa); die Mineralien stellen dann wahrscheinlich feste Lösungen von Orthosilikaten S i 0 4 AI Na bzw. [Si0 4 Al] 2 Ca mit Silikaten dar, die außerdem an AI gebunden die erwähnten Radikale besitzen, uns ihrer Konstitution nach aber nicht näher bekannt sind. Möglicherweise handelt es sich auch um feste Lösungen reiner Karbonate bzw. Chloride und Sulfate in Silikaten. Der Ansicht U h l i g s , d a ß Additionsverbindungen (in festen Verhältnissen) .von CaC0 3 , C a S 0 4 und CaCl 2 an Silikate vorliegen, widerspricht sowohl das schwankende Verhältnis Si0 2 : (S0 3 , Cl, C0 2 ), wie auch die geringe

Orthokieselsaure

91

Salze.

Menge von Ca, die vielfach nicht zur S ä t t i g u n g der Radikale - C 0 3 , - S 0 4 und -C1 ausreichen würde. Phakelith und Nephelin sind sicher isomorph, wogegen D a v y n und Cancrinit abweichen, sich aber bei Verdoppelung ihrer c - A x e als ebenfalls nah verwandt d a m i t zeigen. Eukryptlt

Si04AlLi

Hexagonal

Phakelith

Si04AlK

Hexagonal pyramidal

Nephelin

Si04AlNa

Cancrinit

[Si 0 4 ] 9 Al„ [ C 0 3 N a ] 2 (Na 2 , Ca) 4 H 6

(Kaliophillt) (Eläolith)

»

a:c 1:0,8388

»

1:0,8389 Dihex.-dipyr.

1:0,4409

Davyn [ S i 0 4 ] 2 4 A l 2 5 ( C l , S 0 4 Na, C 0 3 N a ) n (Ca 2 , Ca, K 2 ) 1 6 Dihex.-dipyr.

1:0,4183

Anmerk. P h a k e l i t enthält stets auch etwas Natrium, N e p h e l i n etwas Kalium; ein Vorkommen von Nephelin enthält etwas Be an Stelle von Na 2 . Sulfat-Cancrinit enthält auch Schwefelsäure. Loslt unterscheidet sich optisch vom Cancrinit. Natrond^vyn ist frei von Kalium. Giesecklt und Llebenerit sind mehr oder weniger zersetzte Nepheline. Sommlt, Pseudosommit, Pseudonephelin, Cavollnlt und Mikrosommit sind teils Nephelin, teils Davyn. 3. G r u p p e

(Sodalithgruppe).

Die Mineralien dieser Gruppe sind chemisch und geologisch nah verwandt mit der Nephelingruppe, namentlich mit Cancrinit und D a v y n . W i e bei diesen m u ß man auch in der Sodalithgruppe a u ß e r S i 0 4 noch andere Säureradikale a n n e h m e n . Die einfachsten Verhältnisse zeigt der Sodalith, ein Salz von drei Mol. S i 0 4 H 4 , in denen 6 H durch 2 AI vertreten sind, 2 weitere durch die Gruppe = A1C1 und die 4 übrigen durch Na. Daneben finden sich an Stelle von Na ganz kleine Mengen von C a ; man kann daher eine isomorphe Verbindung [ S i 0 4 ] 3 Al a [A1C1] Ca 2 annehmen, entsprechend einem K a l k t o n g r a n a t (s. S . 9 2 ) , in dem ein Ca durch A1C1 vertreten ist und dem entspricht das kubische Kristallsystem. Nosean unterscheidet sich nur dadurch v o m Sodalith, d a ß an die Stelle des Cl-Atoms die einwertige Gruppe [ S 0 4 N a ] t r i t t und etwas mehr Na durch Ca ersetzt ist. B e i m Hauyn steigt der C a - G e h a l t i m Mittel bis zu der unten gegebenen Formel. Im H a c k m a n i t ist an Stelle von C1 auch die Gruppe - S N a vorhanden, und der Lasurit endlich ist eine isomorphe Mischung von Hauyn, etwas Sodalith und einem Silikat, in dem das C1 durch die ebenfalls einwertige Gruppe - S - S - S N a = = - S 3 N a ersetzt ist. In geringer Menge e n t h ä l t auch der Hauyn Chlor, Hauyn und Sodalith Schwefel und alle Glieder etwas K an Stelle von Na. Die Zugehörigkeit zur hexakisoktaedrischen Klasse ist nicht ganz sicher. Sodalith Nosean Hauyn Hackmanit Lasurit

[Si [Si [Si [Si [Si

0 4 ] 3 Al 2 [AI Cl] N a 4 Kub.-hexakisoktaedrisch 0 4 ] 3 Al 2 [ A I . S 0 4 Na] N a 4 » 0 4 j 3 Al 2 [ A I . S 0 4 Na] Ca N a 2 0 4 ] 3 Al 2 [AI (Cl, S Na)] N a 4 0 4 ] 3 A l 2 [AI ( S 0 4 Na, S 3 Na, Cl)] ( N a 2 , Ca) 2

Tabellarische Übersicht.

92

Anmerk. Ittnerit und Skolopstt sind gismondinartige Zersetzungsprodukte von Hauyn und Nosean. Molybdosodalith enthäft 2 % Mo0 3 , offenbar als - M o 0 4 N a an Stelle einer entsprechenden Menge Cl. Lasurstein (Lapis lazull) enthält als Hauptbestandteil Lasurit. 4.

Gruppe.

Die beiden folgenden K ö r p e r besitzen die Formel S i 2 0 8 R " ' 2 C a , die in verschiedener Weise g e d e u t e t werden k a n n . W ä h r e n d der e b e n falls so z u s a m m e n g e s e t z t e A n o r t h i t wegen seiner Analogie mit Albit zu den Polysilikaten zu stellen ist, l ä ß t sich die Formel auch als die eines Orthosilikates mit folgender K o n s t i t u t i o n a u f f a s s e n : R " ' S i 0 4 . R " . S i 0 4 R " ' . W a h r s c h e i n l i c h e r ist allerdings, d a ß es sich u m Salze einer komplexen Boro- bzw. Alumokieselsäure h a n d e l t . Danburit [Si 0,,] 2 B 2 Ca Rhombisch-dipyramidal 0,5445:1:0,4801 Barsowit [ S i 0 4 ] 2 A l 2 C a » ? Anmerk. schieden ist.

Es ist nicht ganz sicher, ob B a r s o w i t von Anorthit ver-

5. G r u p p e . Pseudobrookit [Ti04]3Fe4

Rhombisch-dipyram.

a:b:c 0,9922:1:1,1304

Anmerk. Die Formel ist nicht ganz sicher. 6.

Gruppe. Kub.-hexakistetraedrisch Monoklin

7. G r u p p e

(Granatgruppe).

Die Glieder dieser G r u p p e h a b e n die Formel [ S i 0 4 ] 3 R " ' 2 R " 3 , wobei R " ' = AI, Fe, Ti u n d Cr sein k a n n , R " = Ca, Mn, Fe u n d Mg. Scharfe Grenzen zwischen den Endgliedern u n d isomorphen Mischungen bestehen nicht. I m m e r h i n bilden die kalkfreien G r a n a t e n eine optisch u n d paragenetisch abweichende Reihe, e n t h a l t e n a b e r h ä u f i g ebenfalls geringe Mengen von K a l z i u m . In den t i t a n r e i c h e n Arten ist a u c h Si teilweise d u r c h Ti v e r t r e t e n . Im übrigen l ä ß t sich a u s den optischen Eigenschaften kein sicherer Schluß auf die Z u s a m m e n s e t z u n g ziehen. Grossular [Si 0 4 ] 3 A l 2 C a 3 Kubisch-hexakisoktaedrisch Hessonit [ Si 0 4 ] 3 (AI, F e ) 2 Ca 3 Aplom [Si04]3(Fe,Al)2Ca3 Topazollth [Si 0 4 ] 3 F e 2 C a 3 (Andradlt)

Melanit Uwarowit Spessartin Almandin Pyrop

[(Si, Ti) 0 4 ] 3 (Fe, Ti, Al) 2 Ca 3 [Si 0 4 ] 3 C r 2 C a 3 [Si 0 4 [ 3 (AI, F e ) 2 (Mn, F e ) 3 [Si 0 4 ] 3 (AI, Fe) 2 (Fe, Mg) 3 [Si04]3(Al,Fe)2(Mg,Fe)3

»

Orthokieselsaure Salze.

93

Anmerk. Außer dem Uwarowit enthalten nur einige G r o s s u l a r e und H e s s o n i t e ganz wenig Cr 2 0 3 . Pyrenält ist ein Grossular mit kohligen Einschlüssen; Demantoid ist ein Topazolith. Bei einigen Kalkgranaten ist etwas Ca durch Na 2 ersetzt (in dem künstlich dargestellten Lagorlolith die Hälfte); die gleiche Zusammensetzung [Si0 4 ] 3 Al 2 (Ca, Na 2 ) 3 hat auf Grund der allerdings nicht ganz sicheren Analysen der Sarkolith, der aber tetragonal-pyramidal kristallisiert ( a : c = 1 : 0,8874). Nach seinen physikalischen Eigenschaften zeigt er auch gewisse Beziehungen zum Gehlenit, Melilith und den Skapolithen (s. S. 84 u. 114). Grandlt ist ein Granat in der Mitte zwischen Grossular und Topazolith; manganhaltig heißt er Mangangrandlt; Polyadelphlt ist ein manganhaltiger Topazolith. Yttergranat ist ein Kalkeisengranat mit einem Gehalt an Ti für Si und an Y für AI. Schorlomlt und Jiwaarit sind titanreiche Melanite; Johnstonolith ist ein Mn enthaltender Pyrop. Als gemeinen Granat bezeichnete man früher teils Aplom, teils unreinen Almandin, als edlen Granat sowohl Hessonit (auch Kaneelsteln genannt), wie auch Almandin, Pyrop und Spessartin. Kolophonlt ist teils körniger Granat, teils Vesuvian. Kelyphit ist ein Umwandlungsprodukt des Granats. Partschin (monoklin, a : b : c. = 1,2239: 1 : 0,7902; ß = 127°44') hat die Zusammensetzung eines Mangangranats und stellt also, wenn die Formel richtig ist, eine dimorphe Modifikation desselben dar.

b) Saure Orthosilikate und verwandte Mineralien. 1. G r u p p e .

B

Dioptas Si 0 4 C u H 2 T r i g . - r h o m b o e d r i s c h 111° 4 2 ' (a : c = 1 :0,5342) Anmerk. Blsbeelt ist nach S c h a l l e r eine rhombische Modifikation von Si0 4 CuH 2 . Kieselkupfer (Chrysokoll) besteht teilweise aus Kolloiden, teilweise aus Kristalloiden; das dazu gehörige kristallisierte Dehydrationsprodukt ist wahrscheinlich der Dioptas. Dem entsprechend ergeben die Analysen außer beigemengten Verunreinigungen stets einen Überschuß an Wasser über die Formel des Dioptas. Ein vielleicht damit identisches kolloidales Kupfersilikat wurde Cornult genannt; auch Asperollth ist mit Chrysokoll identisch. Pllarlt enthält, wie auch andere Arten von Kieselkupfer, Aluminiumoxyd adsorbiert, Demldofflt Phosphorsäure. Zwei weitere, wahrscheinlich kristallinische, wasserhaltige Kupfersilikate sind Shattuklt, S i 2 0 7 C u 2 H 2 , und Plancheit, S i 6 0 1 8 C u , H 4 , doch ist die Formel nicht ganz sicher. Bementit [Si 0 4 ] 4 (Mn, Fe, Zn, Mg) 5 H 6 Rhombisch Anmerk. Ein saures Orthosilikat mit der Formel S i 0 4 C a H 2 soll ein Bestandteil zweier Mineralien von komplizierter Zusammensetzung sein; diese sind Howlith, S i B 6 0 , C a 2 [ 0 H ] 5 , der als S i 0 4 C a H 2 . [B0 2 ] 5 CaH 2 aufgefaßt werden könnte, aber wohl ein borokieselsaures Salz ist (vgl. S. 81), und Roebllnglt, vielleicht Si 6 S 2 O 2 8 Ca,Pb 2 H 1 0 , von dem Entdetker P e n f i e l d als Verbindung von 5 Mol. Si0 4 CaH 2 mit 2 Mol. eines basischen Sulfites S 0 3 [ P b 0 C a ] aufgefaßt; es sind jedoch weitere Untersuchungen zur Feststellung der Formel und Konstitution erforderlich. Beide Mineralien sind kristallin, der Howlith vielleicht rhombisch. 2

- Gruppe.

a : b : c

Prehnit [Si04]3Al2Ca2H2 Rhombisch-pyramidal 0,8401:1:1,1536 Anmerk. Meist ist etwas Al 2 0 3 durch F e 2 0 3 ersetzt. Ein geringer Mehrgehalt an Wasser in manchen Vorkommen ist nach Z a m b o n i n i in fester Lösung vorhanden. Ulglt ist vielleicht ein Umwandlungsprodukt des Prehnits.

94

Tabellarische

Ubersicht.

3. G r u p p e . Axinit [ S i 0 4 ] 8 B 2 A l 4 (Ca, Fe, Mg, Mn,H 2 ) 7

Triklin-pin.

a:b:c a ß y 0 , 4 9 2 7 : 1 : 0 , 4 5 1 1 8 2 ° 5 4 ' 8 8 ° 9 ' 131®33' Anmerk. Diese von F o r d vorgeschlagene Formel ist die wahrscheinlichste f ü r das kompliziert zusammengesetzte Mineral. Ca und Fe herrschen s t a r k gegen Mg, Mn und H s vor, doch ist stets Hydroxyl vorhanden, weshalb das Mineral zu den sauren Silikaten gerechnet ist. Harstigit ist n a c h der einzigen Analyse ungefähr [SiO 4 ] I 0 Al,(Ca, M n ) 7 H I 2 , wobei etwas Mn durch Mg, etwas H durch K und Na vertreten ist. Die Formel f ü r dieses rhombische (a : b : c = 0,7141 : 1 : 1,0149) Mineral ist nicht ganz sicher. Grothln, rhombisch, a : b : c = 0,4575 : 1 :0,8484, ist ein Silikat von AI, Ca und Mn und wahrscheinlich mit Harstigit verwandt.

4. G r u p p e . Friedelit [SiO4]10Mnn[MnCl]2H16

Ditrigonal-skalenoedrisch « = 110° 54' ca. (a : c = 1:0,562) Pyrosmalith [Si O 4 ] 10 (Fe, M n ) n [(Fe, Mn) Cl]2 H J 6 Ditrig.-skalenoedr.

« = 1 1 1 ° 48' (a: c = 1:0,530) Anmerk. Die einwertige Gruppe MnCl bzw. FeCl spielt in diesen Mineralien dieselbe Rolle wie CaCI im Apatit, ohne daß eine entsprechende Deut u n g im Sinne W e r n e r s bei unserer derzeitigen Kenntnis der Silikate möglich wäre. Auch der Friedelit enthält stets geringe Mengen Eisen. Nach Z a m b o n i n i kommt den beiden Mineralien die Formel [ S i 0 3 ] s [ R " ' ( 0 H , C l ) ] 4 H a zu, doch läßt sich eine sichere Entscheidung zurzeit nicht treffen, weshalb die bisherige Formel beibehalten wurde. KaryopMlt, ein Umwandlungsprodukt des Rhodonits, h a t ungefähr die Zusammensetzung S i a O „ ( M n , M g ) 4 H ( . Der wohl ebenfalls hierher gehörige Ektroplt ist wahrscheinlich S i g 0 3 , M n „ H l l mit etwas Mg und F e " f ü r M n ; er kristallisiert wahrscheinlich monoklin. Der Pyrosmalith bildet durch seinen Habitus und seine Zusammensetzung gleichsam einen Übergang zu der die nächsten Gruppen umfassenden Reihe der Glimmer und der d a m i t verwandten Mineralien.

5. G r u p p e ( G l i m m e r g r u p p e ) . Obgleich die Mineralien dieser Gruppe durch ihre kristallographischen und physikalischen Eigenschaften sehr nahe verwandt sind, läßt sich ihre chemische Zusammensetzung noch nicht befriedigend erklären. Gewissen (den sog. „normalen") Muskowiten kommt mit Sicherheit die Formel eines saueren Orthosilikates zu, nämlich [Si0 4 ] 3 A1 3 KH 2 , und die entsprechende Natriumverbindung liegt im Paragonit vor. Sehr viele Kaliglimmer und die Lithionglimmer sind aber kieselsäurereicher; letztere enthalten ferner an Stelle von Hydroxyl größere Mengen von Fluor. Die Muskowitvarietät Phengit und der Lepidolith besitzen die Zusammensetzung von Metasilikaten. Viele Glimmer, besonders Biotit und Phlogopit, enthalten außerdem noch Mg und zweiwertiges Fe in wechselnder Menge. Manche dieser Arten lassen sich als Orthosilikate betrachten und leiten sich von dem normalen Muskowit dadurch ab, daß AI H durch Mg2 ersetzt ist (normaler

Orthokieselsaure Salze.

95

Biotit), oder Al2 durch Mg 3 (normaler Phlogopit). Aber auch durch diese von F. W. C l a r k e aufgestellten Formeln können nicht alle Glimmer erklärt werden, weshalb der Genannte eine teilweise Vertretung von S i 0 4 durch S 3 0 8 annahm und die Glimmer als isomorphe Mischungen aller dieser so entstehenden Glieder auffaßte. G. T s c h e r m a k nahm dagegen an, daß es sich um isomorphe Mischungen des oben genannten sauren Kalialuminiumsilikates Si 3 0 1 2 Al 2 KH 2 mit einer entsprechenden Modifikation der Verbindung S i 0 4 (Mg, Fe) 2 bzw. Si 3 0 1 2 (Mg, Fe) e handle. In den kieselsäurereichsten Glimmern würde dazu noch das hypothetische Glied [Si04] 3 Si 2 H 4 treten und in den fluorhaltigen Arten die ebenfalls hypothetische Verbindung S i 6 F 1 2 0 4 , die aus der vorigen dadurch entsteht, daß 4 OH durch 4 F und außerdem 4 0 durch 4 F 2 ersetzt sind. Obwohl sich alle Glimmeranalysen durch diese beiden Theorien von C l a r k e und T s c h e r m a k erklären lassen, kann man über die wahre chemische Natur der Glimmer nichts Bestimmtes sagen. Im folgenden sind für den Paragonit und Muskowit die „normalen" Arten gewählt, die einem Orthosilikat entsprechen, ebenso für Biotit und Phlogopit, während für die Lithionglimmer nur die empirischen Formeln gegeben werden. Die Kristallformen sämtlicher Arten lassen sich ungezwungen auf die gleichen Elemente zurückführen. Paragonit [Si 0 4 ] 3 Al 3 Na H 2 Muskowit [Si 0 4 j 3 Al 3 K H 2 Phlogopit [Si04]3AlMg3(K,H)3 Biotit [Si 0 4 ] 3 (AI, Fe) 2 (Mg, Fe) 2 (K, H) 2 Zinnwaldit Si 5 Oi 6 Al 3 Fe (Li, K) 3 (F, OH) 2 Lepidolith Si 3 0 9 Al 2 (Li, K) 2 (F, OH) 2

Monoklin-prismatisch a : b : c = 0,5774:1:2,217 £ = 9 5 ° 5'

Anmerk. P a r a g o n i t enthält stets auch etwas Kalium. Cossait (Onkosin) gehört zum Paragonit, ebenso der lithiumhaltige Hallerlt. Pregrattlt (Prägratlt) ist teils Paragonit, teils Margarit (s. S. 97). Im M u s k o w i t sind kleine Mengen von Natrium vorhanden. Leverrlerit ist ein alkaliarmer Muskowit; ganz fehlt nach U h l i g der Alkaligehalt im Kryptotll, der die Formel [Si0 4 ] 3 AI 3 H 3 bzw. S i 0 4 A l H haben soll. Die gleiche Zusammensetzung h a t angeblich auch der Batschelorlt. Wahrscheinlich der Hauptsache nach dichter Muskowit sind Plnlt, Pinltold, Glesecklt, Glgantollth, Gongyllt, Hygrophlllt, KatasplUt, Killinit, Leukophylllt, Llebenerlt, Ooslt und PyknophylHt, lauter Zersetzungsprodukte von Cordierit, Feldspat usw.; sie enthalten, wohl in Adsorption, meist mehr Wasser als der Muskowitformel entspricht. Baddekit ist ein an F e 2 0 3 reicher Muskowit. Zum Muskowit gehören ferner Serizlt, Damourlt, Onkosln und der Ba enthaltende Oellacherit. Phenglt, Lepidomorphit und Mariposit sind kieselsäurereiche Muskowite mit der Zusammensetzung eines Metasilikats. Chromglimmer (Fuchsit) ist chromhaltiger Muskowit oder Biotit; am chromreichsten ist Avalit, ungefähr ein sehr kaliarmer Phengit. Gemenge von Muskowit mit anderen Glimmern sind Margarodlt, Adamslt und Euphyllit, ein Gemenge von Muskowit mit Kalzit wurde Dldymlt (Amphilogit) genannt. P h l o g o p i t enthält regelmäßig etwas F e t 0 3 und FeO. Natronphlogoplt und Aspidolith enthalten Na neben K ; Pholidollth ist ein fluorfreier, an SiOj,

96

Tabellarische

Übersicht.

A l 2 0 3 und alkalien a r m e r P h l o g o p i t . Auch der Barytglimmer m i t der Formel { S i 0 4 ] 9 A l 8 ( B a , Mg, Fe, Ca) 2 ( K , N a ) 3 H 5 und der Barytbiotit mit der Z u s a m m e n s e t z u n g S i 3 0 1 3 A l 2 ( M g , Ba, K 2 ) 4 gehören wohl z u m P h l o g o p i t . Die eisenarmen B i o t i t e heißen Meroxen, die eisenreichsten Lepidomelan; zu letzterem gehören a u c h Haughtonit, Siderophylllt (Eisenglimmer) u n d Annit, der f a s t kein Mg mehr e n t h ä l t . In den meisten B i O t i t e n ist e t w a s N a f ü r K v o r h a n d e n , in den eisenreichen auch Ti an Stelle von Si; Kalzitbiotit e n t h ä l t 14,33% CaO, Manganophyllit, der sich dem Phlogopit n ä h e r t , e n t h ä l t M n " an Stelle von F e " . Anomit ist ein optisch a b w e i c h e n d e r und an zweiwertigen Metallen besonders reicher Biotit. Z e r s e t z u n g s p r o d u k t e von Biotit sind Bastonit, Casweliit, Hydrobiotit, Philadelphia Pseudobiotit, Rhastolyt, Rubellan, Voigtit u s w . ; sie e n t h a l t e n alle a d s o r b i e r t e s Wasser. Die L i t h i o n g l i m m e r e n t h a l t e n stets e t w a s N a neben K, f e r n e r zweiwertige Metalle, m a n c h m a l a u c h R O und Cs. Zu ihnen gehören Kryophyllit ( S i 1 0 O 3 0 A l 4 F e ( L i , K ) 7 F 4 H 3 ) , Irvingit und Rabenglimmer, ferner der fluora r m e Protolithionit; letztere beiden n ä h e r n sich den B i o t i t e n . A m kieselsäurereichsten ist der Polylithionit mit der Formel S i 1 8 O 6 4 A l e F 1 0 L i 1 6 N a 6 K 3 Auf G r u n d des Achsenwinkels u n t e r s c h e i d e t B a u m h a u e r Makrolepidolith u n d Mikrolepidolith. A u c h Cookeit, im wesentlichen [ S i 0 3 ] a [ A 1 . 2 0 H ] 3 L i , und Alurgit mit der Formel [ S i 0 3 ] 4 A l [ A I . O H ] ( K , M g . O H ) 2 H sind mit Lepidolith verwandt. Roscoelith ist eine Mischung aus Phlogopit, Alkalibiotit und einem Muskowit, dessen A 1 2 0 3 zu zwei Dritteln d u r c h V 2 0 3 ersetzt ist. Spodiophyllit gleicht völlig den G l i m m e r n und ist ein Metasilikat von AI, F e ' " , Mg, F e " , Mn, N a und K-

A n h a n g z u d e r G l i m m e r g r u p p e : Vermiculite. So werden wegen ihres w u r m f ö r m i g e n K r ü m m e n s beim E r h i t z e n Zers e t z u n g s p r o d u k t e von G l i m m e r g e n a n n t , die die Alkalien verloren u n d d a f ü r W a s s e r a u f g o n o m m e n h a b e n . H i e r h e r gehören mehrere d e r oben g e n a n n t e n Z e r s e t z u n g s p r o d u k t e von B i o t i t , f e r n e r Davreuxit, u n g e f ä h r [Si 0 4 ] 6 Alg (Mn, Mg) H 4 ; Leidyit, S i 7 O 2 0 A l 2 ( F e , M g , C a ) 2 H 1 0 ; Hydrophlogopit, Kerrit, Protovermiculit, Hallit u n d Lennilith u n t e r s c h e i d e n sich v o m P h l o g o p i t d u r c h den Mangel an Alkalien, hohen W a s s e r g e h a l t u n d B e i m i s c h u n g e n von der N a t u r eines S p r ö d g l i m m e r s ; wasserhaltige B i o t i t e mit der gleichen Beim i s c h u n g sind Jeifersit, Limbachit, Culsageeit u n d Vaaiit, w ä h r e n d Maconit, Lucasit u n d Roseit u m g e w a n d e l t e M u s k o w i t e sind. An die G l i m m e r schließen sich f e r n e r n o c h Tainioiith, a n g e n ä h e r t S i 3 0 8 [Mg O H ] 2 ( K , Na, L i ) 2 . H 2 0 m i t g e r i n g e m Gehalt an A 1 2 0 3 , sowie die d i c h t e n Mineralien Seladonit (Grünerde) u n d Glaukonit, die z u m Teil mec h a n i s c h e Gemenge, z u m Teil Kalloide s i n d ; alle e n t h a l t e n S i 0 2 , A 1 2 0 3 u n d F e 2 0 3 , die Kolloide f e r n e r Alkalien, b e s o n d e r s K a l i u m , a b e r weniger MgO. V e r w a n d t ist der k u p f e r h a l t i g e Venerit.

6. G r u p p e ( S p r ö d g l i m m e r - o d e r C l i n t o n i t g r u p p e ) . Diese Gruppe unterscheidet sich chemisch von der vorigen n a m e n t lich durch ihren basischeren Charakter. C l a r k e betrachtet den Margarit] als basischsaures Orthosilikat mit der folgenden Konstitution: [Si 0 4 2 [AI. OH] [AI0] 3 CaH und die ü b r i g e n Glieder der Reihe als Mischungen folgender Verbindungen, in denen R " = Ca, Mg, Fe ist: 1) [R"0 2 A1] . S i 0 4 H 3 ; 2) [R"0 2 A1] . S i 0 4 H 2 . [AI . 2 0 H ] ;

97

Orthokieselsaure Salze.

3) [R"0 2 A1]. S i 0 4 H . [AIOH];4) [R"0 2 AI].Si0 4 [AI0 2 R"] 3 . T s c h e r m a k nimmt an, daß Mischungen eines Glimmersilikates [SiOJ 3 Al3 H 3 mit einem Aluminat A1 6 0 1 2 R" 3 vorliegen bzw. von [Si0 4 ] 3 R" 6 H 2 mit A1 6 0 1 2 R" 2 H 2 . Sehr wahrscheinlich stellen jedoch die Sprödglimmer Mischungen noch unbekannter Grundverbindungen mit verschiedenem Kieselsäuregehalt dar, über deren Formel und Konstitution wir zurzeit noch nichts Bestimmtes wissen. Es sind daher im folgenden nur die empirischen Formeln zusammengestellt und die kristallographischen Elemente des Xanthophyllits beigefügt, der einzigen Art, die in gut meßbaren Kristallen beobachtet wurde, i Margarit Si2 0 1 2 Al 4 Ca H 2 Xanthophyllit Si 5 0 52 (Al, Fe) 16 (Mg,Ca) 14 H 8 (Waluewit) Monoklin-prismatisch Brandls» Si5 0 4 4 (AI, Fe) 12 Mg, Ca, Fe)12 H 8 a:b:c ß (Disterrit) 0,5774:1:0,5773 109° 35 Clintonit Si4 0 3 6 AIJ 0 (Mg, Ca, Fe) 10 H e (Seybertit)

Chloritold Si 0 7 Al2 (Fe, Mg) H 2 (Chlorttspat, Barytophyllit)

Anmerk. Emeryllth, Corundellit, Dlphanit und Perlgllmmer sind identisch mit Margarit, Dudleyit unterscheidet sich davon durch einen höheren Wassergehalt. Chrysophan und Holmeslt (Holmit) sind mit Clintonit identisch. Newportit ist identisch mit Cloritoid, ebenso nach M a n a s s e die Mineralien Masonlt, Sismondln, Ottrellth (Bliaberglt) und Venasqult; der Überschuß an Si0 2 , den die Analysen der beiden letztgenannten Arten über die Formel des Chloritoids ergeben, ist auf mechanisch beigemengten Quarz zurückzuf ü h r e n . Hierher gehört wahrscheinlich auch der Kosmochromit. Salmit ist ein Chloritoid, in dem etwa ein Drittel des Fe durch Mn ersetzt ist. Die letzten Glieder der Reihe werden auf Grund ihrer optischen Eigenschaften auch als triklin betrachtet, doch läßt sich mangels meßbarer Kristalle keine sichere Entscheidung treffen.

7. G r u p p e ( C h l o r i t - S e r p e n t i n g r u p p e ) . Ebenfalls nahe mit den Glimmern verwandt und gleichfalls sehr basische Silikate sind die als Chlorite zusammengefaßten Mineralien. Sie bilden eine kontinuierliche Mischungsreihe von dem kieselsäurearmen Amesit mit der Formel Si0 9 Al 2 Mg 2 H 4 bis zum Pennin mit der Formel Si 8 O 4 6 Al 4 Mg 1 3 H 2 0 ; mit dem Gehalt an Si0 2 steigt auch der an MgO. Da nun einige Serpentin(Antigorit)arten dem Chlorit äußerlich sehr gleichen, faßt sie T s c h e r m a k als Endglieder der Chloritreihe auf bzw. diese als Mischung von Amesit und AI-freiem Antigorit mit der Formel Si 2 0 9 Mg 3 H 4 (in der Al2 des Amesits durch SiMg ersetzt ist). Alle Chlorite lassen sich als Mischungen dieser Glieder erklären, für die sich etwa folgende Konstitutionsformeln aufstellen lassen: Amesit: M g < £ > A l - ( S i 0 4 H ) < ^ 0 H ; Antigorit: (H 2 Si 0 4 ) = Mg2 = (Si 0 4 H) - Mg. OH. M i e l e i t n e r , Mineralien.

7

Tabellarisch^ Obersicht.

98

Nach C l a r k e sind die Chlorite (ohne den Serpentin) Mischungen der Orthosilikate: [Si0 4 ] 3 Al 2 [Mg. OH] 4 H 2 und [SiOJaAl [Mg. 0 H ] , H 3 , die dem Biotit- und Phlogopittyp entsprechen, nur daß Mg durch [Mg.OH] 2 ersetzt ist. Dazu kommt meistens noch ein Silikat vom Chloritoidtypus M g 0 2 A l . S i 0 4 . R'3> wobei R' 3 sein kann: H 3 ; [Mg.OH] H 2 ; [AI.OH] H oder [A1.20H] 3 H. Obwohl sich durch diese Theorien alle Chloritformeln erklären lassen, ist die chemische Konstitution gleichwohl noch nicht einwandfrei geklärt, weshalb im folgenden die empirischen Werte gegeben werden und zwar mit Ausnahme des Amesits die beiden Grenzwerte für die betreffenden Mineralien. Dabei ist stets Mg teilweise durch Fe", etwas AI durch Fe'", manchmal auch durch Cr'" ersetzt. Alle Chlorite kristallisieren monoklin und ganz übereinstimmend, gute Kristalle bildet aber nur der Klinochlor, von dem die Achsenwerte gegeben sind. Amesit

SiO„Al2Mg2H4

Korundophilit Prochlorit (Rlpidolith)

Klinochlor (Helminth)

Monoklin-pri sma tisch a:b:c ß 0,5774:1:0,8531 117° 9'

Pennin Anmerk. P r o c h l o r i t ist oft sehr eisenreich; eine eisenarme Abart ist der Grochault, eine eisenreiche der Phyllochlorlt. Lepidochlorit ist ein unreiner Chlorit; Leuchtenbergit und Talkchlorid sind zersetzter Klinochlor. Eisenreiche Chlorite sind Tolyplt und Pyknochlorit (letzterer zum Klinochlor gehörig), während Rumpfit vielleicht mit Klinochlor identisch ist. Grlffithlt ist besonders reich an F e 2 0 3 und Si0 2 . Chromhaltige, kieselsäurereiche Chlorite sind Kotschubeylt, Kämmererlt (Rhodophylllt, Chromchlorit) und Rhodochrom; Grastit, angeblich eine Abart von Kämmererit, ist wahrscheinlich mit Klinochlor identisch. Manganchlorit ist roter, MnO enthaltender Pennin. Pseudophlt ist dichter Pennin oder Leptochlorit (siehe unten), Loganlt ein ähnliches Zersetzungsprodukt der Hornblende; Taberglt ist eine Verwachsung von Pennin und Phlogopit. Die Leptochlorlte T s c h e r m a k s weichen in ihrer Zusammensetzung etwas a£>. Zu ihnen gehören Chamoslt (Berthlerln, Bavalit), Brunswiglt, Daphnlt und Metachlorlt, die sehr reich an FeO sind; Delesslt, Grengeslt, Chloroplt, Diabantit und Klementit mit vorwiegend MgO. Thuringit (Owenit) ist Si,Ö 41 (AI, Fe) 8 (Fe, Mg)g Hi 8 ; durch Übergänge mit ihm verbunden sind Vlrldin, Si x O u (Al, Fe) Fe" 3 H 8 und Mackensit (Schwarzeisenerz), SiO,(Al, Fe) a H 4 , das angeblich ganz R"-freie Endglied der Reihe. Ferner gehören hierher Ekmanit, Cronstedtlt, wahrscheinlich Si 3 O 2 0 Fe'" 4 (Fe, Mg, Mn) 4 H g , und die letzterem sehr nahe stehenden Mineralien Stilpnomelan, Mlnguelt, Sideroschlsollth sowie wahrscheinlich auch Lllllth; Chalcodlt ist ein Oxydationsprodukt von Stilpnomelan. Verwandt sind außerdem Sherldanlt, Si a 0 l s Al a Mg s H,; Euralith, Si 7 0„(Al, Fe)« (Mg, Fe, Ca) 9 H 18 ; StHegovlt, Si,O u (Fe, Al)2 (Fe, Mg) 2 H 4 ; Aphrosiderit, S i 4 0 2 5 (AI, Fe) 4 (Fe, Mg), H 1 0 ; Stllpnochloran, S i , 0 4 8 (AI, Fe)10 (Ca, Mg) H 24 , ein Umwandlungsprodukt des Thuringits, und

Orthokieselsaure Salze.

99

Morawit, S i 7 0 2 4 (AI, Fe) 4 (Fe, Mg) 2 H 4 . Wahrscheinlich nicht homogen sind Hullit, Melanolith, Pyrosklerit, Eplchlorlt, Epiphanit, Eukamptit, Pattersonlt, Pelhamit, Willcoxit u. a., die zum Teil zu den Vermiculiten gehören und am besten als chloritlsche Vermiculite bezeichnet werden. Enophit, Berlauit und Schuchardtlt endlich sind Umwandlungsprodukte von Chloriten. D e r S e r p e n t i n (Ophit) zerfällt in zwei A r t e n , von denen die eine (Antigorit) optisch den Chloriten sehr n a h e s t e h t . Beide entsprechen der F o r m e l S i 2 0 9 M g 3 H 4 , wobei s t e t s etwas Mg d u r c h F e " u n d meist ein wenig d u r c h AI ersetzt ist. Ein vielfach v o r h a n d e n e r Ü b e r s c h u ß a n H 2 0 ist n a c h Z a m b o n i n i in fester Lösung g e b u n d e n . Ob es sich bei den beiden A r t e n u m D i m o r p h i e oder Isomerie handelt, l ä ß t sich vorläufig n i c h t entscheiden, u n d die diesbezügliche U n t e r s u c h u n g von S. H i l l e b r a n d ist nicht m a ß g e b e n d , da sie, auf völliger Z e r s t ö r u n g des Moleküls b e r u h t . Antigorit (Blätterserpentin) 1 ft M „ JMonoklin ? Chrysotil (Faserserpentin) J 2 9 M g 3 4 { R h o m b i s c h ? Anmerk. Bowenit (Tangiwait), Marmolith, Nemaphylllt, Thermophyllit und WUHamsit gehören zum Antigorit, ebenso Pikrostnin, der infolge von Beimengungen chemisch etwas abweicht, desgleichen ein Teil des Asbests (Serpentin-Asbest). Nah damit verwandt sind ferner Baltimorit, Hydrophlt, Jenkinsit, Metaxit, Pikrolith, Radiotin, Schweizerin Zermattit, vielleicht auch Rhetlnalith und Vorhauserlt sowie Hampdenit, dessen Zusammensetzung aber mehr die von Sepiolith sein soll. Größtenteils Gemenge sind folgende dem Serpentin nahestehende Zersetzungsprodukte: Chlorophäit, Dermatin, Nigrescit, Palygorskit, Zöblltzit und die aluminiumhaltigen Mineralien Allophit, angeblich Si 1 0 O 5 0 Al 8 Mg 1 6 H 6 ; Leukotil, vielleicht Si 4 0 2 7 (Al, Fe) 2 (Mg, Ca) 8 H 1 6 ; Pilolith (Bergleder z. T.), Si 5 0 2 1 AlMg 2 H 1 5 , während andere Arten des Bergleders, des Bergholzes und Bergkorkes Asbest oder Chrysotil sind. Zebedassit ist angenähert Si, e 0 2 4 Al 2 Mg 5 H 8 , Duporthlt Si 4 0 1 5 Al 3 (Mg, Fe) 2 H, Balvraldit ungefähr Si 5 0 1 9 Al 3 (Ca, Mg) H 3 ; Pyknotrop enthält außer AI und Mg etwas K, Monradit und Neolith gehören zum Pikrosmin, enthalten aber weniger H 2 0 . 8. G r u p p e

(Talkgruppe).

Der T a l k gleicht physikalisch sehr den Chloriten, h a t aber die Formel S i 4 0 1 2 M g 3 H 2 ; da sich aus d e m geglühten Mineral ein Viertel der Kieselsäure m i t Sodalösung ausziehen l ä ß t , gibt i h m C l a r k e die K o n s t i t u t i o n Mg S i 0 4 = M g 2 = S i 3 0 8 H 2 , u m die Ähnlichkeit mit AntiE r k a n n auch gorit ( M g O H - S i 0 4 H = Mg 2 = S i 0 4 H 2 ) a n z u d e u t e n . als saures Metasilikat [ S i 0 3 ] 4 M g 3 H 2 a u f g e f a ß t werden. Talk Si4012Mg3H2 Monoklin ? Anmerk. Meist ist etwas Mg durch Fe ersetzt, manchmal auch durch Ca oder Ni. Steatit (Speckstein) ist dichter Talk, Rensselaerit ist Talk, pseudomorph nach Augit; Stevensit und Lucianlt sind vielleicht das dem Talk entsprechende Kolloid. Die folgenden Mineralien sind zum Teil sicher amorph, zum Teil zeigen sie Ähnlichkeit mit Glimmer und Chlorit: Sepiolith (Meerschaum), Si 3 O 1 0 Mg 2 H 4 , ein Kolloid mit wechselndem Wassergehalt; hierher gehört auch der Quincit. Aphrodit, S i 4 0 1 6 M g 4 H 6 , und Spadait, Si 6 0 2 1 Mg 5 H 8 , sind wohl ebenfalls Kolloide. Genthlt, amorph, ist anscheinend ein nickel7*

100

Tabellarische

Übersicht.

haltiger Sepiolith mit der Formel S i 3 0 8 ( M g , N i ) 2 + n H 2 0 ; Nepouit, angeblich kristallinisch, soll S i 2 0 9 ( N i , M g ) 3 H 4 sein. Wahrscheinlich ebenfalls Kolloide s i n d : Garnierit (Numait), e t w a S i 0 3 ( N i , Mg) + n H 2 0 ; Rewdanskit, S i 2 0 7 (Ni, Mg, Fe) 3 + n H 2 0 ; Röttisit, e t w a S i 3 O 1 0 N i 2 H 4 , dem Sepiolith e n t s p r e c h e n d ; ähnlich zusammengesetzt sind Pimelit und Konarit. Gymnlt (Deweylith) ist Si 3 O 1 0 Mg 4 + 5 - 6 H 2 0 ; davon verschieden ist nach Z a m b o n i n i der Pseudogymnit, S i 2 O 1 0 M g 3 H 6 . Ähnlich sind Nickelgymnit und Eisengymnit mit einem Oehalt an Ni bzw. Fe neben Mg. Nahe stehen auch Melopsid und Hampshirit sowie der beim Serpentin erwähnte H a m p d e n i t . Gavit soll S i 5 0 1 6 ( M g , F e ) 4 H 4 sein. Z u m Teil enthalten die g e n a n n t e n Mineralien etwas A1 2 0 3 adsorbiert; mehr davon e n t h a l t e n die folgenden: der glimmerähnliche Batavit, ungefähr S i 4 O l 9 A 1 2 M g 4 H 8 ; Saponlt (Seifenstein), Cathkinit, Bowlingit und Kerolith, lauter Kolloide von wechselnder Z u s a m m e n setzung.

9. G r u p p e

(Kaolingruppe).

Ersetzt m a n b e i m Antigorit und Talk die 3 M g - A t o m e durch 2 AI, s o e n t s t e h e n die Mineralien K a o l i n i t und P y r o p h y l l i t , die physikalisch und chemisch ebenfalls große Ä h n l i c h k e i t m i t den Glimmern besitzen. W a h r s c h e i n l i c h liegen hier k o m p l e x e Alumokieselsäuren vor, v o n d e n e n der Kaolinit n a c h S t r e m m e vielleicht folgende K o n s t i t u t i o n h a t : A I — 0 — Si = 02

>0

[OH]2

X A I — o — Si = [0H] 2

Die d e m Kaolinit entsprechende F e r n v e r b i n d u n g soll der N o n t r o n i t sein. Kaolinit

Si209Al2H4

( N a k r i t , Pholerit)

Monoklin-prismat.

a:b:c ß 0 , 5 7 4 8 : 1 : 1 , 5 9 9 7 96° 4 9 '

Anmerk. Steinmark, Myelin, Tuesit usw. sind ebenso wie Kaolin (Porzellanerde) teils dichter Kaolinit, teils hierher gehörige Kolloide. Ob eines davon genau dem Kaolinit entspricht, ist ungewiß. Derartige Kolloide von wechselnder Zusammensetzung bilden den AUophan, bei d e m sich Kieselsäure und Aluminiumoxyd etwa im Verhältnis 1 : 1 befinden. Diejenigen Körper, bei denen der Oehalt an Kieselsäure geringer ist, e t w a bis y 2 S i 0 2 : 1A1 2 0 3 , bezeichnet m a n als Schrötterite, während die Samoite zwischen Allophan und Kaolinit liegen. Ein fast kieselsäurefreies Gel der Tonerde, das also den Übergang zu den Komponenten des Beauxits bildet, wurde Schanjawskit genannt. Carolathin ist ein dem Allophan ähnliches, mit viel Bitumen imprägniertes Mineral, Ferriallophan e n t h ä l t neben AI auch F e ' " . Gemenge von Kaolinit mit mehr Aluminiumhydroxyden sind- der Dillnit u n d Kollyrit, solche mit viel Beauxit (bzw. dessen Bestandteilen) bezeichnet m a n als „beauxitische Tone", zum Unterschied von dem gewöhnlichen Ton, einem mechanischen Gemenge von Kaolin, Quarzsand, kohlensaurem Kalk usw. Halloyslt, Lenzinit, Severit, Glagerit, Galapektit, Rectorit, Newtonit usw. sind dichte Mineralien, teils kristallinisch, teils kolloidal, von der Z u s a m m e n s e t z u n g des Kaolinits und wohl größtenteils mit ihm identisch. Faratsihit e n t h ä l t auch F e 2 0 3 . Ebenso stehen dem Kaolin sehr nahe Talcit, Talkosit u n d Gilbertit, doch wird dieser letztere Name auch f ü r ein unzweifelhaftes Glimmermineral gebraucht.

Orthokieselsaure

101

Salze.

a:b:c ß Nontronit Si209Fe2H4 Monoklin 0,62ca:l:? ? Anmerk. Die Mehrzahl der Analysen ergab etwas abweichende Resultate, ineist Si 3 O 1 4 Fe 2 H 1 0 , doch ist zu berücksichtigen, d a ß die meisten Varietäten dieses Minerals Kolloide sind und wechselnden Wassergehalt besitzen. Nah verwandt sind die folgenden, höchst wahrscheinlich größtenteils kolloidalen Mineralien: Pingult, Gramen», Unghwarit, Plinthlt, Höfertt und Miillerlt (Zambonlnlt). Chloropal ist ein mit Opal imprägnierter Nontronit. Kolloidale Ferrisilikate von wechselnder Zusammensetzung und teilweise mechanisch s t a r k verunreinigt sind Hisingerlt (Thraullt), Gllllnglt und Jollytt. Pyrophylllt

Si4012Al2H2

Rhombisch?

Anmerk. Agalmatolith (Pagodit, Bildstein) ist dichter Pyrophyllit. Hierher gehörige Tonerdesilikate sind: Montmorillonlt, dessen Kristalloid die Formel S i 4 0 1 7 A l 2 H 1 2 h a t , während meist nur das Kolloid vorkommt. Ferner die zum Teil sicher kolloidalen Mineralien Razoumofskyn, Malthazlt, Termierit (vielleicht S i . O . j A l j H j « ) , Melit (wohl S i 0 1 ( A I 4 H I ( ) , Duboissonlt, Clmollth, Anauxit (anscheinend S i t O 2 0 A I 4 H 8 ) , Pellkanit, Steargilllt, Confolenslt, Delanovlt, Erinit, Neurollth, Smektlt, Catlinit u. a., deren Homogenität vielfach zweifelhaft ist. Bot enthält außerdem wechselnde Mengen von Eisenoxyd adsorbiert. Chromoxyd endlich enthalten die wegen ihrer Homogenität zweifelhaften Aluminiumsilikate Wolchonskolt, Mlloschln, Alexandrolith, Selwynlt und Chromocker. Wohl ebenfalls hierher gehörige Kolloide mit adsorbierten zweiwertigen Metallen und Alkalien sind Blharit, Bravalslt, ASrinit, Gümbellt, Lassalllt und Pihllt.

C. Intermediäre Silikate. 1.

Gruppe.

Die folgenden seltenen Mineralien lassen sich g r ö ß t e n t e i l s a m e i n f a c h s t e n als Salze d e r D i o r t h o k i e s e l s ä u r e S i 2 0 7 H 6 = 2 S i 0 4 H 4 — H 2 0 auffassen. Hardystonlt Si207Ca2Zn Tetragonal a Barysllit Si207Pb3 Trig.-rhomboedrisch 112° 5 8 ' ( a : c = 1 : 0 , 4 8 6 3 ) Anmerk. Kleine Mengen P b sind durch Mn, Mg, Ca und Fe ersetzt. Diese Formel erscheint sichergestellt und ist der von C e s ä r o vorzuziehen, der das Mineral als Salz der Säure S i 3 O n H 1 0 mit der folgenden Formel S i , O u P b 4 ( M n , Mg, Ca, H j ) auffaßt. . 3 • D• C

Thortveitit S i 2 0 7 ( S c , Y ) 2 Rhombisch 0 , 7 4 5 6 : 1 1,4912 Anmerk. Y steht f ü r die Yttriummetalle. a:b:c ß Thalenit Si207Y2 Monoklin 1,154 : 1 : 0 , 6 0 2 99°48' Anmerk. Etwas Y ist durch La, Ce, Dy und Spuren von Eisen ersetzt. In was f ü r Beziehungen Thorveitit und Thalenit zueinander stehen, ist vorläufig u n b e k a n n t . Dem letzteren sehr nahe steht der Yttrlallth, der ebenfalls S i s 0 7 Y 2 sein soll, aber mit viel T h o r ; vielleicht ist dieses auf Verunreinigungen zurückzuführen und das Mineral mit Thalenit identisch.

102 Rowlandlt

Tabellarische Übersicht. [Si207]2[YF]2(Y,Ce,La)2Fe

Kubisch? a:b:c Barylith S i 7 0 2 4 A l 4 B a 4 Rhombisch 0,4084:1:? Anmerk. Etwas AI ist durch Eisen, ein wenig Ba durch Pb, Ca usw. ersetzt. Wie diese Formel zu deuten ist, ist vorläufig unbekannt, doch entspricht sie sehr gut der Analyse B l o m s t r a n d s . 2. G r u p p e ( C o r d i e r i t g r u p p e ) . Der Cordierit besitzt die empirische Formel Si 1 0 O 3 7 Al 8 (Mg, F e ) 4 H 2 und ist am einfachsten aufzufassen als basisches Salz der Diorthokieselsäure, dessen beide Hydroxylgruppen wahrscheinlich an Aluminium gebunden sind, bzw. als isomorphe Mischung des entsprechenden Mg- und Fe-Salzes, wozu in einer A b a r t noch die Ca-Verbindung kommt

Cordierit [ S i 2 0 7 ] s Al 8 (Mg, Fe) 4 [OH] 2 Rhomb.-dipyr. (Jolith, Dlchroit)

a:b:c 0,5870:1:0,5585

Anmerk. Das Eisen tritt im allgemeinen stark gegen das Magnesium zurück, nur im Elsencordlerlt kommt es in größerer Menge vor. Der Kalkelsencordierit enthält außer Mg und Fe auch viel Ca. Die aus der häufig erfolgten Zersetzung des Cordierits hervorgegangenen Mineralien: Fahlunlt, Pyrargillit, Gigantolith, Praseolith, Aspaslolith, BonstSorfflt, Auralit, Chlorophylllt, Gropplt, Iberlt, Ooslt und Pinlt sind wohl großenteils mechanische Gemenge, und zwar besonders glimmerartiger Mineralien (s. S. 95). 3. G r u p p e . Von den beiden hierher gerechneten Mineralien kann das erste aufgefaßt werden als Salz der Säure S i 3 O 1 0 H 8 = 3 [ S i 0 4 H 4 ] — 2 H a O, der Leukophan als Metasilikat [Si0 3 ] 2 Ca [BeF] Na. Der chemischen Verwandtschaft entspricht auch eine kristallographische Ähnlichkeit, trotz der verschiedenen Kristallsysteme. Melinophan

Si3010[BeF]BeCa2Na

Tetragonal

1:0,6584 a:b:c Leukophan [SI 0 3 ] 2 [Be F] Ca Na Rhomb.-disphen. 0,9939:1:0,6722 Anmerk. Im M e l i n o p h a n wurde auch etwas AI gefunden, das in der obigen Formel zum Be gezogen ist. 4. G r u p p e . Die folgenden Mineralien sind untereinander nah verwandt und stehen in ihrer Zusammensetzung den Metasilikaten sehr nahe. Welnbergerit S i 4 0 , 3 A l F e 3 " N a Rhombisch Anmerk. Die Konstitution dieses bisher nur in einem Meteoreisen beobachteten Minerals ist vielleicht [Si0 3 ] 4 [A10] Fe" s Na. AstrophylHt ( S i , T i , Z r ) 5 O i „ ( F e , M n ) 4 ( K , N a , H ) 4 Rhombisch-dipyr. a : b : c = 1,0098:1:4,7566 Anmerk. Der noch nicht quantitativ analysierte LamprophylUt ist damit verwandt; qualitativ wurden Si0 2l Ti0 2 , Fe, Mn und Na nachgewiesen.

Intermediäre Selikate. Metasilikate und -titanate. Astrolith

Si5016(Al, Fe)2Fe(Na, K)2H2

103

Rhombisch?

Anmerk. Astrophyllit und Astrolith lassen sich beide als saure Salze der Säure S i 6 0 1 6 H 1 2 = 5 [ S i 0 4 H 4 ] — 4 H 2 0 auffassen. Dem Sauerstoffverhältnis nach kann man auch die zu den basischen Silikaten gestellten Mineralien Ganomalith und Nasonit (s. S. 88) zu den intermediären rechnen, ferner die Ceritgruppe (S. 88) und eine Anzahl der wegen ihrer nahen Verwandtschaft mit den entsprechenden Orthosilikaten dortselbst aufgenommenen Verbindungen, besonders Glimmermineralien, sowie den bei den Polysilikaten S. 117 erwähnten Didymolith.

D. Metasilikate und -titanate. 1. G r u p p e

(Perowskit-Ilmenitgruppe).

Die n a t ü r l i c h v o r k o m m e n d e n M e t a t i t a n a t e der zweiwertigen Metalle bilden eine G r u p p e , die m i t den e n t s p r e c h e n d e n Metasilikaten in keinerlei kristallographischen Beziehungen s t e h t . W ä h r e n d die Mg-, Mn- u n d Fe-Salze trigonal u n d u n t e r sich völlig isomorph sind, weicht das Ca-Salz gänzlich ab, i n d e m es pseudokubische, in W i r k l i c h k e i t wahrscheinlich aus r h o m b i s c h e n Lamellen b e s t e h e n d e Kristalle bildet. Das E i s e n m e t a t i t a n a t , der Ilmenit, w u r d e f r ü h e r wegen der Ähnlichkeit seines Achsenwinkels mit d e m des H ä m a t i t e s zu diesem gestellt u n d als i s o m o r p h e Mischung von T i 2 0 3 m i t F e 2 0 3 b e t r a c h t e t (vgl. S. 33). Aus der Isomorphie des Ilmenits mit den M e t a t i t a n a t e n v o n Mg u n d Mn, ü b e r deren K o n s t i t u t i o n kein Zweifel möglich ist, ergibt sich jedoch mit voller Sicherheit, d a ß auch der Ilmenit als Ferrom e t a t i t a n a t a u f z u f a s s e n ist u n d n i c h t als Gemisch von O x y d e n ; a u ß e r d e m ist nachgewiesen, d a ß alles T i t a n im Ilmenit vierwertig ist. Ob es sich bei den folgenden Reihen u m D i m o r p h i e h a n d e l t , ist u n b e k a n n t . a) P s e u d o k u b i s c h e Perowskit

Reihe.

Ti03Ca

P s e u d o k u b i s c h (rhombisch (?) a: b: c = 0,9881:1:1,4078 Anmerk. Knopit unterscheidet sich vom Perowskit nur durch einen geringen Gehalt an Cer, das vielleicht in vierwertiger Form auftritt und Titan zum Teil ersetzt. b) T r i g o n a l e R e i h e . Geikielith Pyrophanit Ilmenit

Ti03Mg Ti 0 3 Mn Ti03Fe

Trig.-rhomboedrisch » »

((

85° 34' (a: c = 1:1,370) 85° 36' (a: c = 1:1,369) 85° 8 ' ( a : c = 1:1,385)

(Crichtonit, Menaccanit, Titaneisenerz z. T . )

Anmerk. G e i k i e l i t h enthält einige Prozent FeO. P y r o p h a n i t enthält etwas Si0 2 , F e 2 0 3 und S b 2 0 3 / I l m e n i t enthält oft etwas Geikielith in isomorpher Mischung, der Pikroilmenlt (Plkrotitanlt) sogar vorherrschend. Ferner liefert der Ilmenit bei der Analyse oft einen Uberschuß an F e 2 0 3 gegenüber der zur Sättigung des Titans erforderlichen Fe-Menge, was auf eine häufig vorkommende innige Verwachsung mit Hämatit zurückzuführen

104

Tabellarische

Übersicht.

ist (vgl. darüber S. 33). Mohslt ist jedenfalls mit Ilmenit identisch; Senait ist eine Mangan und Blei enthaltende Abart des Ilmenits, Hydrollmenlt ist ein teilweise zersetzter manganhaltiger Ilmenit. Ein kompliziertes, vielleicht hierher gehöriges Mineral ist der Längbanlt, trigonal, « = 85°30' ( a : c = 1 : 1,4407), vielleicht eine Mischung von R " " 0 3 R " , worin R " " = (Mn, Si) und R " = (Mn, Ca, Mg), mit F e 2 0 3 und S b 2 0 3 ; doch ist die Formel ganz unsicher. Ebenfalls am besten als Mischung von Geikielith und P y r o p h a n i t m i t (stark vorherrschend) H ä m a t i t , Korund und Magnesiumaluminat läßt sich der rhomboedrische (a = 80°6', a : c = 1:1,56) Högbomlt auffassen.

2. G r u p p e ( P y r o x e n g r u p p e ) . Diese wichtige Gruppe enthält eine Anzahl von Mineralien, die genau einem einfachen Metasilikat bzw. isomorphen Mischungen von Metasilikaten entsprechen, so die sog. rhombischen, in Wirklichkeit aus submikroskopischen monoklinen Lamellen aufgebauten Pyroxene mit der Formel Si0 3 (Mg, Fe). Andere Glieder sind dagegen mit Sicherheit Doppelsalze mit der Formel [ S i 0 3 ] 2 R " R " , wobei R " = ( M g , Fe) bzw. (Ca, Mn, Zn) S£in kann, so Diopsid und Hedenbergit (ersterer enthält meistens einen Überschuß von Si0 3 Mg, der nach A l l e n und W h i t e in fester Lösung vorliegt). Es sind also ganz ähnliche Verhältnisse wie bei der Kalzit-Dolomitreihe und wie dort wird auch hier die Formel der einfachen Verbindungen einfach geschrieben, also S i 0 3 R " , nicht [ S i 0 3 ] 2 R " R " , wie es vielfach üblich ist. Alle Pyroxene (mit ganz wenigen Ausnahmen) enthalten außer den zweiwertigen Metallen noch dreiwertige, und zwar der grüne Augit sowie der Fassalt besonders Aluminium, während im schwarzen oder gemeinen Augit Eisen überwiegt. Wenn man nun in einem Augit den Gehalt an dem Diopsidmolekül auf Grund des analytisch gefundenen Calciums berechnet und von der empirischen Zusammensetzung abzieht, so bleibt ein Rest übrig von der Zusammensetzung Si0 6 AI 2 Mg, in dem AI zum Teil durch Fe'" vertreten ist. Aus diesem Grund nahm T s c h e r m a k an, alle Augite müßten Mischungen der Diopsidreihe mit diesem nach ihm benannten Aluminium- bzw. Ferrisilikat sein, für das sich unter Berücksichtigung der Tatsache, daß Aluminium- und Eisenoxyd auch als Säuren auftreten können, folgende Konstitutionsformeln ergeben: \ /O—Mg—0 bzw. 0 = Si Fe. \0—Fe = 0 Eine große Anzahl von Pyroxenanalysen läßt sich nun durch diese Annahme erklären, aber nicht alle. Diese T s c h e r m a k s c h e Theorie erfordert folgende gegenseitige Verhältnisse der einzelnen Bestandteile (hier mit Si0 2 , R " 0 und R ' " 2 0 3 bezeichnet): 1. R ' " 2 0 3 : R " 0 bzw. zu Si0 2 kann zwischen den Grenzfällen 2 : 1 ( T s c h e r m a k s c h e s Silikat) und 0 : 1 (normaler Diopsid) schwanken; diese Bedingung wird stets erfüllt. 2. R " 0 : Si0 2 ist bei allen angenommenen Komponenten stets 1 : 1 , dieses Verhältnis müßte sich also auch bei jedem Pyroxen als Mischung dieser Komponenten ergeben; das ist aber nicht der

Metasilikate und -titanate.

105

Fall und daher ist diese T s c h e r m a k s c h e Hypothese zur Erklärung der Pyroxene nicht ausreichend. Es gibt vielmehr Arten, bei denen das Verhältnis S i 0 2 : R " 0 kleiner als 1 : 1 ist, wie auch solche, wo dieses Verhältnis größer ist. Um dies zu erklären, wäre jgdoch die Beimischung eines basischen Silikates von unbekannter Konstitution erforderlich. Am einfachsten lassen sich die Analysenergebnisse deuten, wenn man mit Z a m b o n i n i als vorläufige, rein empirisch gefundene Bestandteile der Pyroxene folgende annimmt: 1. Metasilikate zweiwertiger Metalle (Diopsidreihe, Si0 3 Mg usw.); 2. Alumínate der Art R " ' 2 0 4 R " , wobei R ' " besonders AI und Fe ist; 3. ein Silikat mit dreiwertigen Metallen, entweder R ' " 2 [Si0 3 ] 3 oder R " R ' " 2 [Si0 3 ] 4 . Letzterer Bestandteil ist nie in sehr beträchtlicher Mengen vorhanden. Bei Annahme dieser drei Komponenten ist das T s c h e r m a k s c h e Silikat überflüssig, dessen Existenz auch deshalb zweifelhaft erscheint, weil es bisher wenigstens nicht künstlich darstellbar war. Obwohl sich durch diese Theorie v o n Z a m b o n i n i die Pyroxene erklären lassen, fehlen noch vor allem experimentelle Bestätigungen und insofern ist die Konstitution dieser wichtigen Mineralgruppe noch nicht einwandfrei bekannt. Zu den Pyroxenen sind außer den bereits genannten noch, mehrere Mineralien zu rechnen, die von den vorigen verschieden sind, teils so wenig, daß ihre Pyroxennatur außer Frage steht, teils aber (Wollastonit, Schizolith) so sehr, daß sie wahrscheinlich abzutrennen sind, wenn sie mangels einer sicheren Entscheidung auch noch bei den P y roxenen belassen werden. Zunächst kommen Mineralien mit der Formel [ S i 0 3 ] 2 R " ' R ' in Betracht, wobei R " ' = AI und Fe, R ' = Na und Li ist; sie sind auf Grund ihrer physikalischen Eigenschaften mit Sicherheit als Pyroxene zu betrachten und enthalten gelegentlich das Diopsidmolekül beigemischt (Urbanit) oder bedingen ihrerseits einen Alkaligehalt mancher Augite (Ägirln-Auglte). Noch stärker von den typischen Pyroxenen weichen das Calciummetasilikat Wollastonit und die mit ihm nächstverwandten Mineralien ab, jedoch sprechen auch bei ihnen mehrere Eigenschaften für eine Vereinigung mit der Pyroxengruppe, die aus Zweckmäßigkeitsgründen beibehalten ist. Zu den Pyroxenen gehört endlich, offenbar einer anderen Modifikation entsprechend, eine Anzahl trikliner Mineralien, deren H a u p t bestandteil das Manganmetasilikat Si0 3 Mn bildet. Dazu kommen die entsprechenden Verbindungen von Ca, Mg und F e " und als dreiwertige Elemente Fe'", AI, vielleicht auch Mn'". Für letztere ist es nach Z a m b o n i n i am wahrscheinlichsten, daß sie nicht wie bei den monoklinen Pyroxenen als Alumínate, sondern als Metasilikate von der Form R ' " 2 [Si0 3 ] 3 vorkommen. Die Mineralien Schizolith und Margarosanit dagegen entsprechen mehr dem Pektolith und Alamosit der monoklinen Reihe und weichen so stark vom Pyroxentypus ab, daß sie wahrscheinlich nicht mehr hierher gehören; wie

106

Tabellarische Übersicht.

Pektolith und Alamosit sind sie jedoch vorläufig in dieser Gruppe beibehalten. Obwohl, wie erwähnt, nicht alle Pyroxene unter sich gleich nah verwandt sind ; müssen sie doch wegen ihrer kristallographischen und sonstigen Eigenschaften zu einer großen Gruppe vereinigt werden, die nach der Symmetrie ihrer Glieder in eine monokline (bzw. pseudorhombische) und in eine trikline Reihe zerfällt. a) M o n o k l i n e ( b z w . p s e u d o r h o m b i s c h e ) Enstatlt Bronzit*

f

Si03(Mg,Fe)

Pseudorhombisch

Reihe. a:b:'c 1,0308:1:0,5885

Hypersthen Si03(Mg,Fe) » 1,0295:1:0,5868 (Paullt) Anmerk. E n s t a t i t enthält weniger als 5% FeO, B r o n z i t 5—13%, H y p e r s t h e n über 13% FeO. Das angegebene AxenVerhältnis bezieht sich auf Bronzit mit 13% und auf Hypersthen mit 25% FeO. Die monokline Form des fast eisenfreien Enstatits, der Kllnofinstatlt, wurde in einem Meteoriten beobachtet; die Messungen an künstlichen Kristallen ergaben angenähert a : b : c = 1,033 : 1 : 0,591; ß = 90°49'. Protobastit ist ein Bronzit, der infolge beginnender Zersetzung eine abweichende optische Orientierung zeigt. Stärker zersetzt heißt er Dlaklaslt und geht schließlich in den wasserhaltigen Bastlt oder Schillerspat über, der also nur ein umgewandelter Bronzit ist. Der geringe Gehalt an AI und F e ' " liegt nach Z a m b o n i n i wahrscheinlich als (AI, Fe) s [Si0 3 ] 3 vor und nicht, wie bei der monoklinen Reihe, als Aluminat. Dlopsld

[Si03]2MgCa

(Sahllt, grüner A u g » z. T.)

Hedenberglt [Si 0 3 ] 2 Fe Ca (Kalkelsenaugit)

Monoklin-prismat. a:b:c

ß

1,0503:1:0,5894 90° 9 ' Monoklin-prismat. a: b: c

,1

1,050:1:0,587 90£»ca. Schefferit [Si03]2(Mg,Fe)(Ca,Mn) Monoklin-prismat. a:b:c ¡i 1,0574:1:0,5926 90» 30' Anmerk. Die für den D i o p s i d angegebene Formel stimmt nur für wenige reine Arten; meist ist Si0 3 Mg in fester Lösung vorhanden, die Formel also [SiO s ] t MgCa. nSiO s Mg; besonders reich daran ist der Magneslumdlopsld. Häufig ist etwas Mg durch Fe ersetzt, meist auch ein wenig AI und Fe"' vorhanden. Ein Teil der dreiwertigen Metalle ist beim Chromdlopsid durch Cr'" ersetzt; eine Lawrowlt genannte Varietät enthält statt dessen vielleicht V"'. Mit Diopsid identisch sind Malakollth, Alallth, Mussit und Balkalit sowie der stets eisenreichere Kokkollth. Manganhedenberglt ist ein Kalkeisenaugit mit isomorpher Beimischung von Si0 3 Mn und wenig SiOsMg. Collbranit wird auf Grund seiner optischen Eigenschaften für einen dem Hedenbergit nahestehenden stark eisenhaltigen Pyroxen gehalten, doch wurde er noch nicht analysiert. S c h e f f e r i t enthält manchmal etwas Si0 3 Zn beigemischt (Zinkschefferit); eine ebenfalls Zink enthaltende Abart wurde als Jeffersonit beschrieben.

Metasilikate und -titanate.

Fassalt

107

HSi 0 3 ] 2 (Mg, Fe)Ca )

(grüner Augit z. T.) \ ( A I , F e ) 2 0

Schwarzer Augit (gemeiner Auglt)

4

(Mg, Fe) J

I Si 0 3 (Fe, Mg) | J (Fe, AI),0 4 (Fe, Mg) J \ [ S i b 3 ] s (VetAl)^ I

Monokl.-prismat. a:b:c ß 1,052:1:0,592 90° 22'

Anmerk. Leukauglte sind sehr eisenarme Augite; in den Titanauglten ist etwas T i 0 2 an Stelle von S i 0 2 enthalten, vielleicht auch T i 2 0 3 f ü r A1 2 0 3 und r e 2 0 3 . Der blättrige Dlallag^st teils eisenreicher Diopsid. teils Fassait; zu letzterem gehört auch der Omphazit a:b:c ß

Jadeit Spodumen

[Si 0 3 ] 2 AI Na [Si 0 3 ] 2 AI Li

Aegirin

[Si 0 3 ] 2 Fe Na

1,0527:1:0,6012 90° 59^'

Urbanit

[Si 0 3 ] 2 Fe Na [Si 0 3 ] 2 (Ca, Mg, Mn)2

1 , 0 4 8 2 : 1 : 0 , 7 4 6 0 91° 55'

(Triphan)

(Akmlt) (Eisenschefferit Llndesit)

Monokl.-prismat. ? »

1 , 0 5 3 9 : 1 : 0 , 7 6 8 6 90° 4 7 '

Anmerk. Diese alkalihaltigen Pyroxene bedingen durch isomorphe Beimischung den häufigen geringen Alkaligehalt der Pyroxene mit vorherrschendem Gehalt an zweiwertigen Metallen. Derartige Pyroxene sind z. B.: Fedorofflt, ein Diopsid mit geringem Gehalt an AI, Fe und Na, der sich optisch dem Ägirin nähert. Dann Violan, ein Diopsid mit untergeordneten Beimengungen von Jadeit, Ägirin und dem damit isomorphen Silikat [ S i O s ] 2 M n ' " N a ; wahrscheinlich mit ihm verwandt ist der noch nicht genauer bekannte Blanfordit, der ebenfalls Mn enthält, desgleichen der nur derb bekannte Anthochrolt. Umgekehrt enthalten die Alkalipyroxene, besonders der Jadeit, stets in geringer Menge Glieder der Diopsidreihe beigemischt. Chloromelanlt ist ein Jadelt mit geringem Gehalt an Fe, Ca und Mg. Hlddenlt ist ein chromhaltiger Spodumen, Kunzit eine rosarote Abart des letzteren. A e g i r i n und besonders die A k m i t genannte Varietät desselben enthalten auch etwas Fe". Ein Aegirin aus Montana enthält bis 4 Proz. V 2 0 3 an Stelle von A1 2 0,. JadeltAegirin ist ein Aegirin, dem merkliche Mengen des Jadeitmoleküls beigemischt sind. Hedenberglt-Aeglrin oder Aegirln-Hedenberglt ist eine Mischung dieser beiden Körper, ebenso Aeglrin-Diopsid. Violalt ist ein Pyroxen mit geringem Na-Gehalt; ein Pigeonit benannter Pyroxen ist seiner Zusammensetzung nach noch nicht bekannt. a-b c ß

Wollastonit Pektollth Alamosit

Si 0 3 Ca

Monokl.-prismat.

[Si 0 3 ] 2 Ca N a H Si03Pb

»> »

1,0523:1:0,9694 95° 24J' 1 , 0 7 2 3 : 1 : 0 , 9 8 6 4 95° 20' 1,375 : 1 : 0 , 9 2 4 95°50'

Anmerk. Die Formel des P e k t o l i t h s steht nicht ganz f e s t ; die oben angegebene entspricht den besten Analysen am nächsten; in der Regel wird SiO s (Ca, Na 2 ) angenommen bzw. in Analogie mit Diopsid [Si0 3 ] 2 (Ca, Na t ) s . Manganpektolith enthält etwas Mn f ü r Ca, Magneslapektollth enthält Uber 5 Proz. MgO an Stelle von Ca. Walkerlt ist ein durch Wasseraufnahme stark veränderter Pektolith. Eaklelt soll die dem Pektolith entsprechende n a t r i u m freie Kalziumverbindung sein. Seiner Zusammensetzung nach gehört vielleicht auch der Rosenbuschit hierher, im wesentlichen ein Metasilikat von Ca und Na, in dem Si teilweise durch Zn und Ti, O durch F, Ca und N a wahrscheinlich zum kleinen Teil durch Ti als Base vertreten sind; das Axen-

108

Tabellarische

Ubersicht.

Verhältnis wird bei "Wahl einfacher Indices a : b : c = 0,9348 : 1 : 1,8170; ß = 101 °47'. Wahrscheinlich ebenfalls hierher gehören noch folgende beiden sehr kompliziert zusammengesetzten Mineralien: Lävenlt (a : b : c = 1,0963 : 1 : 0,7151; ß = l l O 0 ^ ' ) , u n g e f ä h r [ S i 0 3 ] 2 ( M n , Ca, Fe) [ Z r O . F ] N a ; d. h . ein m a n g a n h a l t i g e r P e k t o l i t h , in d e m das H - A t o m d u r c h die einwertige Gruppe [ Z r O . F ] ersetzt i s t ; a u ß e r d e m sind aber 4 bis 5 Proz. T a n t a l - u n d Niobsäure in d e m Mineral v o r h a n d e n . Pseudolävenlt unterscheidet sich optisch d a v o n . Wöhlerlt (a : b : c = 1,0536 : 1 : 0,7088; ß = 108°57') h a t die empirische Z u s a m m e n s e t z u n g S i i 0 Z r 3 N b 2 0 4 2 F 3 C a 1 0 N a 6 , was sich n i c h t n ä h e r deuten läßt. Vielleicht gehört efeben so wie der L ä v e n i t zu den H e t e r o polysalzen S. 118.

b) T r i k l i n e R e i h e . Rhodonit '^Bustamit) o d -

Si03Mn Si

°3 (Mn.

Triklin-pin. Ca

)

« =

103

°

18

'

ß=

1,0729:1:0,6213

108

°

^

Y=

81°39'

a:b:c

Fowlerlt

Si 0 3 (Mn, Fe, Ca, Zn, Mg) Trikl.-pin. 1,0780:1:0,6263 « = 1 0 3 ° 39' ß = 108° 48£' y = 81°55'

A n m e r k . Eisenrhodonlt h a t einen ziemlich hohen Eisenoxydulgehalt. Sobralit ist e t w a S i 0 3 (Mn, Fe, Mg, Ca), wobei Mn : Fe : M g : Ca sich u n g e f ä h r wie 4 : 2 : 1 : 1 v e r h a l t e n . Z u m R h o d o n i t gehören d e r unreine, m i t Quarz oder M a n g a n s p a t gemengte Mangankiesel, sowie Hermannit. Hydrorhodonit scheint ein Rhodonit zu sein, der infolge beginnender Zersetzung Wasser a u f g e n o m m e n h a t . Kllpstelnlt ist ein Gemenge von R h o d o n i t u n d W a d . Neotoklt, Wittlnglt u n d Stratopelt sind kolloidale Mangansilikate, Zersetzungsprodukte des Rhodonits ohne bestimmte Formel. Pyroxmanglt ist S i 0 3 ( M n , Fe) mit geringer Beimischung von [ S i 0 3 ] 3 A l 2 . FC Mn) Babingtonit ( 1 ' l (l» u3]3 re2 j

a =

Triklin-pin. 77„ 3 3 , ^ =

1,0807 : l": 0,6237 34' y = 970 7/

108o

a: b: c

Schizolith [Si0 3 ] 3 (Ca,Mn, Fe) 2 (Na, H) 2 Triklitj-pin. 1,1061 :1 :0,9863 « = 90° 11' ß = 94°451' y = 1037^' a:b:c

Margarosanit

[Si 0 3 ] 3 (Ca 2 Pb

Triklin-pin. 0,7500:1:1,2849 « = 740 37' ß = 50° 28' y = 78° 53'

3. G r u p p e ( A m p h i b o l g r u p p e ) . In naher Beziehung zu der Gruppe der Pyroxene steht die der Amphibole, bei der sich die dort geschilderten Verhältnisse ziemlich genau wiederholen, nur daß die feststellbaren Doppelsalze nicht das zweifache, sondern das vierfache Molekül der einfachen Verbindungen haben, nämlich Tremolit [Si0 3 ] 4 Mg 3 Ca und Aktinolith [Si0 3 ] 4 (Mg,Fe) 3 Ca. Auch bei den Amphibolen gibt es eine monokline und eine trikline Reihe und auch hier sind die einfachsten Glieder der monoklinen Reihe durch Pseudosymmetrie scheinbar rhombisch. Eine weitere Beziehung zwischen den beiden Mineralgruppen besteht darin, daß ihre Elemente in einem sehr einfachen Verhältnis stehen. Für den Augit sind eigent-

109

Metasilikate und -titanate.

lieh die naturgemäßeren Elemente, bei denen die Endflächen den einfachsten Ausdruck erhalten, die folgenden: a : b : c = 1,0921 : 1: 0,5893; ß= 105°49'; für die schwarze Hornblende ergibt sich: a : b : c = 0,5318 : 1 : 0,2936; ß = 104°58'; ß ist also fast gleich, a und c verhalten sich wie 2 : 1 . Die große Mehrzahl der Amphibole ist chemisch nur durch Annahme der gleichen Komponenten zu erklären, die bei den Pyroxenen auftreten; auch hier genügt das T s c h e r m a k s c h e Molekül nicht für alle Analysen, weshalb die von Z a m b o n i n i vorgeschlagenen Mischungsglieder angenommen werden. Das häufigste Mineral der Gruppe, die Hornblende, bildet wie der Augit zwei chemisch und paragenetisch deutlich unterscheidbare Glieder, den eisenarmen Pargasit und die eisenreiche (gemeine) schwarze Hornblende. Die den Alkalipyroxenen entsprechenden Glieder [ S i 0 3 ] R " ' R ' kommen nicht frei vor, sondern nur in isomorpher Mischung mit den Salzen zweiwertiger Metalle, bilden aber so eine große Anzahl von Arten. Die triklinen Amphibole zeigen in mancher Hinsicht noch mehr Beziehungen zu den Pyroxenen als die monoklinen, weshalb sie S o e l l n e r als eine selbständige, zwischen Pyroxenen und Amphibolen stehende Gruppe a u f f a ß t ; bis eindeutigere Untersuchungen vorliegen, empfiehlt es sich jedoch, sie nicht von den Amphibolen zu trennen. Die ziemlich zahlreichen Untersuchungen an Pyroxenen und Amphibolen ergaben bisher keinerlei Anhaltspunkte dafür, daß ihre Glieder im Verhältnis der Dimorphie zueinander stehen. Bei der großen Übereinstimmung in vielen physikalischen Eigenschaften ist eine solche auch von vorneherein unwahrscheinlich und viel eher Polymerie anzunehmen; dementsprechend besitzen auch, wie erwähnt, die Doppelsalze unter den Pyroxenen die Formel [Si0 3 ] 2 R" 2 , die unter den Amphibolen aber die verdoppelte [Si0 3 ] 4 R" 4 . Für diese Frage ist von besonderem Interesse, daß in der Natur Umwandlungen von Pyroxen in Amphibol (Uralit, Traversellit) stattgefunden haben, bei denen die Orientierung der Amphibolkristalle der oben gegebenen Beziehung entspricht, d. h. es liegen dann Kristalle von der Form des Augits vor, die nach dem Hornblendeprisma spalten. Ein charakteristischer Unterschied in der chemischen Zusammensetzung beider Gruppen besteht darin, daß die Amphibole fast stets in geringen Mengen einwertige Metalle, vor allem Natrium enthalten, dazu aber noch Hydroxyl und in manchen Fällen etwas Fluor, welch letztere beiden den Pyroxenen ganz fehlen. Wie erwähnt, wiederholen sich die Verhältnisse der Pyroxengruppe bei den Amphibolen, nur dem Wollastonit und seinen Nächstverwandten entsprechende Amphibole wurden bisher noch nicht aufgefunden. a) M o n o k l i n e (bzw. p s e u d o r h o m b i s c h e ) R e i h e . Anthophyllit

"KL-,

S i 0 3 ( M g , Fe)

I a « . }

Pseudorhombisch



a

.b.c

0 , 5 1 : 1 : 0 , 2 ca.

Tabellarische

110

Ubersicht.

Anmerk. Der sog. Eisenanthophylllt ist anscheinend S i 0 3 F e , während sonst im Anthophyllit meistens Mg vorherrscht; dazu k o m m t ein wenig Aluminium. Der pseudorhombische Vallelt enthält 5 Proz. CaO. Tremollt [Si 0 3 ] 4 M g 3 C a j (Orammatit, Calamit) V Aktinolith [Si 0 3 ] 4 (Mg, F e ) 3 Ca |

Monoklin-prismatisch a:b:c ß 0,5415:1 :0,2886 105° 11

(Strahlstein)

Richterlt

Si 0 3 (Mg, Ca, Mn, K 2 , N a 2 )

Monoklin-prismatisch

a : b : c = 0,5499:1:0,2854

0 = 1 0 4 ° 14'

Anmerk. Wie bei allen Amphibolen ist auch bei den obigen etwas R " durch H 2 ersetzt und, namentlich beim Aktinolith, durch Fluor. Griinerlt ist angeblich S i 0 3 F e . Cummlngtonlt (Anthophylllt-Amphlbol) und Amoslt haben die Zusammensetzung eines eisenreichen Anthophyllits, sind aber deutlich monoklin. Dannemorit, Asbeferrit, Sllfberglt und HUIängsit sind alle etwa S i 0 3 (Fe, Mg, Mn); Kupfferit enthält neben viel Mg auch 3 bis 5 Proz. Sesquioxyde, besonders A1 2 0 3 und Cr 2 O s . Nephrit ist dichter Treomlit oder Aktinolith, Nephrltold und Fasernephrit sind faseriger Nephrit. Natronrichterit enthält mehr Na als K, Imerinit ist frei von MnO, enthält aber etwas Sesquioxyde. Wlnchlt ist S i 0 3 (Mg, Ca, Na 2 , K 2 , Mn) mit geringem Gehalt an F e 2 0 , und A1 2 0 3 . Marmalrolith ist wahrscheinlich identisch mit Richterit.

Pargasit

i [Si 0 3 ] 4 (Mg, Fe) 3 Ca I

(grüne Hornblende,

1 (AI, F e ) 2 0

4

(Mg, Fe) J

Edenit)

([Si03]4(Fe,Mg)3Ca| Schwarze Hornblende J ( F e , A l ) 2 0 4 ( F e , M g ) \ (gemeine Hornblende) |

[ g i

^

^

^

j

Monokl.-prismat. a:b:c 0,5318:1 :0,2936 ¿ = 104° 58'

Anmerk. Smaragdlt ist eine grüne Hornblende; Xiphonlt ist eine eisenarme Hornblende, die aber nicht analysiert ist. Manche eisenreiche Hornblenden enthalten an Stelle von S i 0 2 etwas T i 0 2 und f ü r F e 2 0 3 wechselnde Mengen von T i 2 0 3 , so Llnosit und Kaersutit; letzterer enthält auch etwas SnOj. Soretlt, Karinthin und Hudsonit sind, cisenreiche Hornblenden. HornblendeAsbest (Zlllerit, Amianth, Byssolith, Asbest z. T.) ist ein umgewandelter, feinfaseriger Amphibol, ähnlich dem Serpentin-Asbest (S. 99). Uralit und Traversellit sind durch Umwandlung aus Pyroxen entstandene Hornblenden. Bergamaskit und Hastlngslt enthalten als R " fast nur Fe, Phllipstadit auch etwas Mn, alle drei außerdem ein wenig Alkalien, wodurch Ubergänge zum folgenden Mineral entstehen. Arfvedsonlt

i S i O i F e Mi? N a LCa^ 1 Na J™ A' aJ A [(AI, F e ) 2 0 4 (Ca, Mg, Fe)J

Monoklin-prismat. a : b : c = 0,5496:1:0,2975 ^ y= J5,,

Anmerk. Barkevlkit enthält mehr Ca als Na. Zwischen Barkevikit und Arfvedsonit in der Zusammensetzung steht der optisch abweichende Katophorit; der ihm ähnliche Anophorlt enthält mehr Mg und weniger Fe. Norallt ist ein an Fe reicher und an Mg armer Barkevikit. Amphiböle mit höherem Gehalt an den Silikaten [ S i 0 3 ] 2 R " ' R ' sind die folgenden: . ^ i[Si 0 3 ] 2 A I N a ) a:b:c Glaukophan j g . q 8 (Mg, F e , C a ) } M o n o k l . - p r i s m . 0 , 5 3 : 1 : 0 , 2 9

ß 103°ca.

Metasilikate und -titanate.

111

i [ S i 0 3 ] 2 F7ee N a J Monokl.-pirsm. 0,5475:1:0,2295 1030 30' \SiO s (Fe,Ci Ca,Mn,Mg) Anmerk. Diese beiden Mineralien lassen sich als Mischungen der angegebenen Silikate ohne Zuhilfenahme des Aluminates erklären. Osannlt steht zwischen Arfvedsonit und Riebeckit. Holmquistit ist ein lithiumhaltjger Glaukophan. Zum Glaukophan gehört der Rhodusit und wahrscheinlich auch der Tschernlschewlt, während sich der Bababudanit dem Riebeckit nähert. Gastaldit hat die Zusammensetzung eines an zweiwertigen Metallen reichen Glaukophans; er enthält nur sehr wenig oder gar kein Fe 2 0 3 . Beim Crosslt ist etwa der dritte Teil der AI 2 0 3 durch Fe a O, ersetzt, wodurch Übergänge zum Riebeckit entstehen. Krokydolith und Griqualandit sind faseriger Riebeckit. Szechenylt ist ein noch nicht näher bekannter Natronamphibol. Spezialt gehört nach C o l o m b a auf Grund seiner physikalischen Eigenschaften ebenfalls zu den Amphibolen, hat aber nach dem Genannten die Zusammensetzung eines Orthosilikates, etwa Si0 4 (Ca, Mg, Fe, Na2, H ^ . ö I S i O J j F e / " ; das Mineral bedarf weiterer Untersuchung, ehe sich seine Stellung im System angeben läßt. Riebeckit

b) T r i k l i n e

Reihe.

Anmerk. Aenigmatit und Cossyrit sind identisch, doch enthält letzterer mehr Sesquioxyde, namentlich Fe 2 0 3 , das im Cossyrit stark vorherrscht, während es sich im Aenigmatit zu A1 2 0 3 etwa wie 1 : 1 verhält. Ein Teil der Alkalien ist als Doppelsilikat [Si0 3 ] a (AI, Fe) Na vorhanden, ein Teil ersetzt zweiwertige Metalle. Der Cossyrit hat einen relativ höheren Gehalt an Alkalien. Rhönit unterscheidet sich von beiden namentlich durch viel größeren Gehalt an Sesquioxyden; in ihm ist außer den oben genannten Bestandteilen noch ein Metasilikat [Si0 3 ] 3 (AI, Fe) 2 anzunehmen, wogegen wohl alles Alkali als Doppelsilikat [Si0 3 ] 2 (AI, Fe) Na vorhanden ist. Auch der Gehalt an dem Aluminat, das bei Aenigmatit und Cossyrit ganz zurücktritt, ist beim Rhönit höher (etwa Silikat zu Aluminat = 3 : 1 ) . 4. G r u p p e . Das folgende Mineral muß als Ferrimetatitanat betrachtet werden. a:b:c ß Arizonit [ T i 0 3 ] 3 F e Monoklin? 1 , 8 8 : 1 : 2 , 3 125° 5. G r u p p e . Das folgende Mineral mit der empirischen Zusammensetzung eines Metasilikates zerfällt in

Kalinatronfeldspat Si 3 0 8 AI (K, Na) »

0 , 6 3 5 6 : 1 : 0 , 5 4 8 5 116° 17'

Celsian

0,657 : 1 : 0 , 5 5 4

(Natronorthoklas, Sanidin)

(Bariumfeldspat)

Si208Al2Ba

»

115°35'

Anmerk. Barbierit ist angeblich ein fast kalifreier pseudomonokliner Natronfeldspat. Cassinlt ist ein bariumhaltiger Orthoklas mit beigemengtem Albit. Die Zusammensetzung der folgenden Plagioklasreihe wird durch das Verhältnis der Endglieder Albit = Ab und Anorthit = An ausgedrückt; Albit ist ganz oder fast kalkfrei, Oligoklas geht bis Ab 3 An I t Andesin von Ab,Ani bis AbjAn 1 ( Labradorit von da bis AbjAn 3 ; solche mit noch mehr An heißen Bytownit, und Anorthit ist das reine, kalifreie Endglied.

Albit

Si308AlNa

Trikl.-pin.

Oligoklas Andesin

f S i O AI Na 1

Labradorit

c n a r J bi2OgAl2La J

»

Bytownit Anorthit

Si208Al2Ca

»

a: b: c=0,6330:1:0,5573 a = 94°5' ß= 116°27' j> = 88°7' a:b:c=0,6322:1:0,5525 a=93° 4 £ ' /5=116°23' y = 90°4' a : b : c = 0,6355:1:0,5517 a = 9 3 ° 2 3 ' / ? = 116°28'y=89°59' a:b: c=0,6377:l:0t5547 a = 93°3r/3=116°3' y = 89°54$' a:b:c= ? a:b:c=0,6347:1:0,5501 a = 9 3 ° 13' /S= 115°55' y = 8 8 ° 48'

Anmerk. Anorthoklas und Mikroklinalbit sind isomorphe Mischungen von triklinem Kali- und Natronfeldspat. Perthlt, Mlkroperthit und Kryptoperthit sind regelmäßige Verwachsungen von Orthoklas und Albit; auch Murchisonlt gehört hierher. Amazonenstein (Amazonit) ist grüner Mikroklin, der bisweilen einige Prozent Rubidium enthält. Perlklln gehört größtenteils - zum Albit, ebenso Zygadit; Lepollth, Amphodellth, Rosellan, Cycloplt, Esmarklt, Lindsaylt und Tanklt gehören zum Anorthit. Eine dem Anorthit entsprechende Natriumverbindung Si a 0 8 AljNa t " soll der Carneglelt sein, der im Anemouslt vorkommt. Maskelynit, angeblich ein Kalkleuzit mit der Formel [SiO s ] 4 AI 2 (Ca, Na 2 , K 2 ), ist wohl nur ein zersetzter Labrador.

2. G r u p p e

(Skapolithgruppe).

Die folgenden Mineralien gleichen äußerlich den pseudotetragonalen Bavenoer Zwillingen des Feldspats und zeigen auch chemisch nahe Verwandtschaft mit ihm. Wie T s c h e r m a k nächwies, bilden sie «ine fortlaufende Mischungsreihe, deren Glieder nach B o r g s t r ö m folgende sind: Marialith (Chloridmarialith) 3 S i 3 0 8 AI Na . NaCl Sulfatmarialith 3 S i 3 0 8 AI Na . N a 2 S 0 4 Karbonatmarialith 3 S i 3 0 8 AI Na . N a 2 C 0 3 Karbonatmejonit 3 Si208 Al2Ca. CaC03 Sulfatmejonit 3 S i 2 0 8 Al 2 Ca . C a S 0 4

115

Polykieselsaure Salze.

Die Konstitution dieser Verbindungen ist [Si 3 0 8 ] 3 Al 2 [AlCl] Na 4 usw., wenn nicht Komplexverbindungen vorliegen. Das beim Marialith und Mizzonit angegebene Achsenverhältnis entspricht letzterem, da kalkfreie Marialithe bisher unbekannt sind. Die Namen Skapollth und Wernerlt werden für die ganze Gruppe gebraucht. [[Si 3 0 8 ] 3 Al 2 [Al.Cl]Na 4 3*C Marialith {[Si 3 0 8 ] 3 Al 2 [AI. S 0 4 Na] Na 4 } Tetrag.-pyram. 1:0,4425 l[Si 3 0 8 ] 3 Al 2 [Al.C0 3 Na]Na 4 J Mizzonit » |[Si 2 0 8 Al] 3 Al 2 [AI. C0 3 ] Ca4 \ Mejonlt 1:0,4393 ' \ [ S i 2 0)88 Al] 3 Al2 [AI. S0 4 ] Ca4 J

Anmerk. Kalkarme Mischungen sind Rlponit, Prehnltold und Dipyr; zum Mizzonit gehören Ekeberglt, Porzeltanlt (Porzellanspat) und Passauit, während Paranthln, Nuttalit, Glaukolith, Paralogit und Strogonowlt kalkreich und Ersbylt sowie Skolexerose fast natronfrei sind. Als Atherlastlt, Algerit, Couseranlt und Wilsonlt wurden Zersetzungsprodukte von Skapolithen beschrieben.

3. G r u p p e . Die beiden folgenden Mineralien sind saure Salze der Säure 81308144, die auch dem Kalifeldspat zugrunde liegt. Ob es isomere, polymere oder dimorphe Körper sind, ist vorläufig nicht zu entscheiden. Epididymlt \ Eudldymit J

0 3 D e

1 3 n

ß JRhomb.-dipyr. 1,7367M:0,9274 (Monokl.-prismat. 1,7108:1:1,1071 93°45$'

4. G r u p p e . Das folgende Mineral ist wahrscheinlich das Salz einer Trikieselsäure H O . O S i . O . S i O . O S i O . O H . a:b:c ß Llthidlonlt S i 3 0 7 ( N a , K ) 2 Monoklin(?) 0,4506: i:0,3997 114°3'ca. (Neocyanit)

Anmerk.

Diese Formel ist nicht ganz sicher.

5. G r u p p e . Die Sphen genannte Abart des Titanits entspricht dem Ca-Salz einer Dimetakieselsäure, in der ein Atom Si durch Ti ersetzt ist, also H O . O S i . O . T i O . O H ; Si und Ti stehen meist im Verhältnis 1:1, doch können sie sich anscheinend isomorph vertreten. In der Abart Grothit treten Fe, AI und Y auf, und zwar in der Weise, daß das Mineral als Mischung von S i T i 0 6 C a mit Si0 6 (Al, Y, Fe) 2 aufgefaßt werden muß; letztere Verbindung entsteht aus der ersteren dadurch, daß die sechswertige Gruppe TiCa durch Al2 ersetzt wird. Den höchsten Betrag an dieser zweiten Verbindung besitzt der Yttrotitanit. Oft ist außerdem etwas Ca durch Fe ersetzt; der Yttrotitanit enthält ferner etwas Scandium. 8*

116

Tabellarische Übersicht. à: b : c

Titanit

SiTiOgCa

ß

Monokl.-prismat. 0,4271:1:0,6576 9 4 ° 3 7 £ '

Yttrotltanit » 0,430 : 1 : 0 , 6 4 9 93° 10' (Kellhauit) ( f iUl5) l^A l?>* « >Br e ,h 1J » Anmerk. Greenovit ist ein Mn" enthaltender Sphen; Leukoxen und Titanomorphit sind identisch mit Titanit. Eukollt-Tltanit enthält etwas Ce 2 O t . Alshedit ist ein an der Verbindung Si0 6 (AI, Y,. Fe)2 armer Yttrotitanit. Mit Titanit nah verwandt sind ferner Rivait, Si 2 0 6 (Ca, Na,) mit geringem Gehalt an Mg, Fe, Co, K und AI, vielleicht monoklin; anscheinend damit identisch ist Réaumurlt Uhllglt ist eine Mischung von (Ti, Zr) 2 O t Ca und Ti0 5 AI 2 , der kubische Zirkelit ist angenähert (Zr, Ti,Th) 2 O s (Ca, Fe). Nicht homogen ist Tscheffkinit; dieser ist im wesentlichen ein Gemisch aus SiTiOg (Ca, Be) und SiO s (Ce, Y, Fe),. 6. G r u p p e . Die folgenden Mineralien sind saure Dimetasilikate. a:b:c Petalit [ S i 2 0 6 ] 2 A l ( L i , N a , H ) Monokl.-prism. 1,1535:1:0,7441 Anmerk. Na und H treten stark gegen Li zurück. Milarit [Si 2 0 6 ] 8 Al 2 Ca 2 K H Pseudohex. a: c = 1:0,6620

ß 112°26'

7. G r u p p e . Diese u m f a ß t Salze von Polykieselsäuren, bei denen meist ein Teil des Siliziums durch Titan, Zirkon, Zinn usw. ersetzt ist. Diese vierwertigen Elemente sind hier durchaus als säurebildend aufgefaßt, was ihrer chemischen Natur nach am wahrscheinlichsten ist. Meist deuten die Analysen auf komplexe Säuren mit festem Verhältnis S : Zr usw., jedoch ist die Analysenzahl eine zu geringe (noch dazu meist nur von einem Vorkommen, da diese Pegmatitmineralien nur sehr selten zur Analyse brauchbares Material liefern), um das entscheiden zu können; auch Beobachtungen an künstlichem Material fehlen noch. Die Konstitution der Säuren ergibt sich ohne weiteres. 1 ) a) S a l z e v o n T e t r a k i e s e l s ä u r e n . Die beiden ersten der folgenden Mineralien leiten sich von der Säure S i 4 O u H 6 ab, die beiden letzten von S i 4 0 9 H 2 . a:b:c ß Kataplelt S i 3 Z r O u N a 2 H 4 Monoklin-prismat. 1,7329:1:1,3618 90' 11*' Anmerk. Obige Formel entspricht dem reinen Natronkataplelt. In der anderen Abart, dem Kalknatronkataplelt, ist in geringer Menge Si 3 ZrO n CaH ( isomorph beigemischt. a;b:c Stokesit Si 3 Sn O u Ca H 4 Rhombisch-dipyram. 0,3463:1:0,8033 *) Im folgenden sind die Kieselsäuren nach der herrschenden griechischen Nomenklatur benannt.

Polykieselsaure Salze.

117

a S i 3 T i 0 9 B a Ditrigonal-dipyram. 1 0 5 ® 4 5 ' ( a : c = 1:0,7319) a:b:c Lorenzenit S i 2 T i 2 0 9 N a 2 Rhombisch 0,6042:1:0,3592 Benitoit

b) S a l z e v o n P e n t a k i e s e l s ä u r e n Neptunit Si 4 Ti 0 1 2 (Fe, Mn) (Na, K) 2 Monoklin-prism. ' a : b : c = 1,3164:1:0,8075 115®38' Anmerk. Fe und Mn stehen ungefähr im Verhältnis 1 : 1 , Na : K in dem von 3 : 1. c) S a l z e v o n H e p t a k i e s e l s ä u r e n . Elpidit* S i 8 Z r 0 1 8 N a 2 H 6

Rhombisch (pseudohex.)

a-b-c

0,5101:1:0,9781

d) S a l z e v o n E n n e a k i e s e l s ä u r e n . . ' a:b:c ß DIdymolith S ^ O ^ A y A l O J C a a Monokl.-prismat. 0,6006:1:0,2867 106» Anmerk. Etwas A1 2 0 3 ist durch Fe a O„ ein wenig Ca durch Mg vertreten. Dieses Mineral könnte man auch zu den intermediären Salzen stellen (S. 101), da es aber wahrscheinlich das Salz einer komplexen Polykiesel-Alumosäure ist, wurde es hierher gestellt. Die obige Formel faßt das Mineral als basisches Salz auf. Lefflt Si 9 0 2 2 [AI F] 2 Na 4 Hexagonal e) S a l z e v o n D o d e k a k i e s e l s ä u r e n . Leukosphenit S i 1 0 T i 2 O 2 7 B a N a 4 Monoklin-prismat. a:b:c=0,5813:1:0,8501 Anmerk. Etwas Ti ist durch Zr ersetzt. f) S a l z e v o n Narsarsukit

Tetrakaidekakieselsäuren.

Si 1 2 Ti 2 0 3 2 [Fe F] Na„

Tetrag.-dipyram.

j8=93®23'

a: c 1:0,5235

g) S a l z e v o n I k o s i k i e s e l s ä u r e n . tc a •c Eudialyt ( S i , Z r ) 2 0 O 5 2 ( C a , F e ) 5 [ C a F l ] N a 1 3 Trigonal 46° 38' ( f : 2,1116) Anmerk. Si und Zr stehen ungefähr im Verhältnis 7 : 1 ; etwas Na ist durch K und H vertreten. h) S a l z e v o n l k o s i t e t r a k i e s e l s ä u r e n . . ' a:b:c Delorenzenit T i 2 1 0 M U " " Y 4 F e " 2 Rhombisch 0,3375:1:0,3412 Anmerk. Tatarkalt hat nach der einzigen Analyse die Zusamensetzung (Na, K) 2 (Fe, Mg, Ca)„ (AI. Fe) 2 ,H 3S .

118

Tabellarische Übersicht.

F. Heteropolykieselsaure (-titansaure und verwandte) Salze. Wie in der Einleitung S. 10 auseinandergesetzt, sind die folgenden Verbindungen wohl Salze von Heteropolysäuren vier- und fünfwertiger Metalloide, aber hinsichtlich ihrer Konstitution noch unbekannt. Möglicherweise gehören auch die S. 64, Gruppe 4, aufgezählten Mineralien größtenteils hierher, ebenso die 2. Gruppe S. 65 und die S. 65 erwähnten Mineralien Strtiverit, Ilmenorutil und Ainialit. Die folgenden empirischen Formeln sind nur selten ganz sicher. Die Anordnung erfolgt auf Grund des Verhältnisses R 0 2 : R ? O s , und zwar sind die Glieder mit dem niedrigsten Gehalt an R 2 0 5 an die Spitze gestellt. Ardennit Si 5 (As,V)0 2 8 (A1,Fe) 5 (Mn,Mg,Ca,Fe) 5 H„ Rhomb.-dipyram. (Dewaiquit)

a: b: c = 0,4663:1:0,3135

Anmerk. Eukollt, trigonal, hat fast die gleiche Kristallform wie der von fünfwertigen Elementen freie Eudialyt (S. 117) und enthält vorliegend ein Silikat [Si 2 0 4 ] 4 [Ca 2 0] (Na s , Ca)3, dazu aber noch einen Gehalt an Niobsäure, Cer, Wasser und Chlor. Eine genauere Formel läßt sich nicht geben. Dysanalyt ist im wesentlichen ein Calciummetatitanat mit ein wenig Eisen, Cer und Natrium, wozu wechselnde Mengen von Niob- und Tantalsäure treten; im allgemeinen ist das Verhältnis R 0 2 : N b 2 0 , (Metaniobsäure) = 6 : 1 ; das Kristallsystem ist kubisch, was wohl mit der pseudokubischen Struktur seines Hauptbestandteils Perowskit (S. 103) zusammenhängt.

Polymignit

(Ti, Zr) 1(> Nb 2 0 3 5 (Ce, Y) 4 (Ca, Fe) 4

Rhomb -dipyram.

a : b : c = 0,7121:1:0,5121 Anmerk. P o l y m i g n i t enthält geringe Mengen von T h 0 2 , Ta 2 O e , ziemlich viel F e 2 0 3 und ein wenig Alkalien sowie MnO. a: b: c

Derbylith

Ti5Sb2021Fe"6

Rhombisch

0,9661:1:0,5502

Anmerk. Die Analyse des D e r b y l i t h s ist ungenau und ergab außerdem etwas Si0 2 , A1 2 0, und Alkalien.

Steenstrupln (Si, Th) 1 2 (P, Nb, Ta) 4 Ose (Ce, La, Y, Fe) 3 (Ca, Mn, Mg) 4 (Na, H) 1 2 F 2 H 8 Trigonal « = 9 4 ° 2 8 ' ( a : c = 1:1,11) Anmerk. Die Formel nach der Analyse C h r i s t e n s e n s ; frühere Analysen fergaben abweichende Resultate, wahrscheinlich wegen teilweiser Zersetzung des Materials.

Britholith

Si12P4O70(Ce,La,Di,Fe)16(Ca,Mg)9Na2F3H6

Hexagonal

a : c = 1:0,7247 a: b:c ß

Eplstolit Si 1 0 Ti 2 Nb 6 (>63Na 1 4 H 1 4 Monokl.-prism. 0,803:1:1,206 105° 15' Anmerk. Etwas Na ist ersetzt durch Ca, Mg, Fe und Mn; ein geringer Gehalt an F ist vernachlässigt.

Die folgenden beiden Mineralreihen bilden anscheinend dimorphe Mischungsreihen, wobei es vorläufig unentschieden bleiben muß, ob die Mischung kontinuierlich oder nur in bestimmten Verhältnissen erfolgt. Unten sind jeweils die an R 0 2 reichsten und die daran ärmsten Glieder als vorläufige empirische Endglieder angegeben. Bei der Euxenit-

Heteropolykieselsaure (-titansaure und verwandte) Salze.

119

P o l y k r a s r e i h e s c h w a n k t d a s V e r h ä l t n i s R O a : R 2 0 6 zwischen 5 : 1 u n d 2 : 1 u n d n ä h e r t sich bei den bisherigen A n a l y s e n s e h r d e n V e r h ä l t n i s s e n 5 : 1 , 4 : 1 , 3 : 1 , so d a ß es n a h e l i e g t , f e s t e F o r m e l n u n d n i c h t kontinuierliche Mischungen anzunehmen. Eine Analyse ergab allerdings 1 1 : 4 , d o c h w u r d e d a s vielleicht d u r c h u n r e i n e s M a t e r i a l u n d a n a l y t i s c h e U n g e n a u i g k e i t v e r u r s a c h t u n d ist in W i r k l i c h k e i t 1 2 : 4 = 3 : 1 . Bei d e r B l o m s t r a n d i n - P r i o r i t r e i h e s i n d die E n d g l i e d e r d u r c h d i e Verhältnisse R 0 2 : R 2 0 5 = 6 : 1 und 2 : 1 gegeben; außerdem wurde das Verhältnis 4 : 1 beobachtet. Ti N h O Y 1 a:b:c

{

3 26 6 11! ¡¡J? 9 Z\ lTi Nb 0 Y J T i

Blomstrandin-Priorit

N b "

3

3

0 ,

?

22

2

Y

a

J Rhomb.-dipyr. 0,3789:1:0,3527 » 0,4746:1:0,6673

6

Anmerk. Die an Dioxyden reicheren Glieder heißen Euxenit und Bloms t r a n d i n , doch ist der Unterschied nur analytisch feststellbar. Geringe Mengen von Niob sind durch Tantal ersetzt, etwas Titan durch Thorium, Uran, Silizium und Zinn. Y steht f ü r Y und Er, daneben findet sich etwas Ce, Fe, Ca und Pb. a : b : c Aeschynlt ( T i , T h ) 8 N b 6 0 3 9 C e 4 ( C a , Fe)2 Rhomb.-dip. 0,4867:1:0,6737 Eriklt S i 8 P 8 0 7 2 ( C e , La, D y ) 4 A l 6 C a N a 6 H 2 2 Rhomb. 0,5755:1:1,5780 Katoptrlt S i 2 S b 2 ( ^ ( A l , F e ) 4 M n 1 4 " Monoklin 0,7922:1:0,4899 a — i o i ° 3' Anmerk.

Etwas Mn ist durch Fe, Mg und Ca ersetzt.

Chalkolamprit S i N b ä 0 9 ( C a , N a 2 ) 2 ( F , 0 H ) 2 Kubisch Anmerk. Etwas Ca ist durch Ce ersetzt. Dem Chalkolamprit stehen nahe die gleichfalls kubischen Mineralien Endelollth, der sich von jenem n u r durch das Fehlen von Fluor unterscheidet, sowie der Pyrochlor, der Ti, T h und Zr an Stelle von Si enthält, f ü r den sich aber keine sichere Formel aufstellen läßt. Dem letzteren Mineral steht wahrscheinlich der Pyrrhlt nahe, der Ti, Zr oder Ce(?), N b ( T a ? ) , Fe, Na und Ca enthält. Hatchettolith scheint ein zersetzter Pyrochlor zu sein. Lewisit T i 4 Sb 6 0 2 4 (Ca, Fe) 5 Kubisch Für die folgenden, höchst wahrscheinlich hierher gehörigen Mineralien läßt sich noch keine Formel aufstellen: Wllklt enthält besonders T i 0 2 , Nb 2 O s , T a 2 O e , Si0 2 , H s O, U 0 3 , F e 2 0 3 sowie Ce und Y ; er kristallisiert rhombisch (a : b : c = 0,5317 : 1 : 0,5046). Loranskit unterscheidet sich von ihm durch geringeren Gehalt an Uran und höheren an Yttererden. Samlresit, kubisch, enthält besonders Niob, Uran, Titan und Tantal. Betafit, ebenfalls kubisch, ist ähnlich zusammengesetzt; Tantal scheint zu fehlen, dagegen sind etwas AI, Fe und Th vorhanden. Ampangabelt, rhombisch, gleicht chemisch dem Samiresit sehr. Naeglt enthält besonders Si0 2 , U 0 2 , T h 0 2 , T a 2 0 6 , Nb 2 O s und etwas Ce 2 0 3 , F e 2 0 3 , CaO sowie H 2 0 . Wilkeit soll nahezu S i 3 P , S 3 C 0 6 2 C a 2 ( ( sein und wäre demnach als Verbindung von Silikat mit Phosphat, Sulfat und Karbonat aufzufassen, etwa 3 S i 0 3 C a . 3 [ P 0 4 ] 2 C a 3 . 3 S 0 4 C a . C 0 3 C a . 4CaO, •doch bedarf die einzige Analyse noch der Bestätigung. Der hexagonale oder trigonale Dfxenit ist eine Verbindung von Metasilikat und Arsenit mit der Formel Si0 3 Mn . [As0 3 ] 2 Mn 2 [Mn ,OH] 2 , wohl ebenfalls eine hierher gehörige Komplexverbindung.

120

Tabellarische Übersicht,

a

Zeolithe.

Unter diesem Namen f a ß t man kristallisierte Silikate von sehr verschiedener chemischer Konstitution zusammen, die alle Wasser enthalten, und zwar oft einen Teil als Konstitutionswasser, einen Teil aber in unbekannter Bindung als „dispergiertes" Wasser. Das Verhalten desselben steht unter allen Mineralien ganz vereinzelt d a ; Beim Erhitzen geben die Zeolithe nämlich unter Erhaltung derjenigen Kristallstruktur, die dem wasserärmeren (konstitutionswasserhaltigen) bzw. wasserfreien Silikate entspricht, ihr dispergiertes Wasser kontinuierlich ab, nehmen es aber in feuchter Luft unter Wiederherstellung der fi üheren physikalischen Eigenschaften wieder auf (wobei das Wasser auch zum Teil durch andere Stoffe, wie Alkohol, Schwefelkohlenstoff, Quecksilber, ersetzt werden kann). Das Wasser kann somit nicht Konstitutionswasser sein, da seine Entfernung das Raumgitter des betreffenden Minerals nicht zerstört, es kann aber, wie aus dem Verhalten bei der Entwässerung und Wiederaufnahme des Wassers hervorgeht, auch kein eigentliches Kristallwasser sein. Das beweisen im Gegensatz zu den Untersuchungen von B e u t e l l , B l a s c h k e und S t o k l o s s a schon die älteren, von M a l l a r d und besonders von R i n n e angestellten Beobachtungen sowie die neueren Studien von W e i g e l und S c h e u m a n n . Am wahrscheinlichsten kommt dem Wasser eine feinstdisperse, raumgittermäßige Verteilung zwischen den Punktsystemen des betreffenden Silikatgitters zu, wie das R i n n e und J o h n s e n annehmen, und wodurch sich das Verhalten des Wassers am besten erklären l ä ß t ; man h a t es daher als dispergiertes Wasser bezeichnet. Da der Gehalt an diesem Wasser von Temperatur u n d Druck abhängt, so lassen sich die Zeolithe als eine besondere Art „fester Lösungen" bezeichnen. Außer wenigen, meist durch Zersetzung von Nephelin entstandenen Orthosiiikaten gehören hierher meist Metasilikate und Polysilikate, die interessante Beziehungen zu den Feldspäten besitzen. Die von F. S i n g e r , Z u l k o w s k y , G a n s u. a. vorgeschlagene Trennung in Aluminatsilikate und Tonerdedoppelsilikate ist auf Grund unseres derzeitigen Wissens ebenso wie bei den anderen Silikaten nicht wohl durchführbar. Bemerkt sei übrigens, d a ß die f ü r die Landwirtschaft so wichtigen „Bodenzeolithe" sowie die künstlich dargestellten „ P e r m u t i t e " (Austauschzeolithe) Kolloide sind und mit den Zeolithen im mineralogischen Sinn so gut wie gar nichts zu tun haben.

1. G r u p p e ( O r t h o s i l i k a t e ) .

a-b-c

Thomsonit [Si 0 4 ] 2 Al 2 (Ca, N a 2 ) . 2 \ H 2 0 Rhomb.-dipyr. 0,9932:1:1,0066 Anmerk. Hydrothomsonit soll 5 Mol. H 2 0 enthalten, aber sonst dem Thomsonit gleichen. Scoulerit und Chalilith sind unreine Varietäten des Thomsonits, zu dem wahrscheinlich auch gehören: Farölith, Karphostllblt, Ozarkit, während Sloanit, Sasbachit und Glottalith sehr zweifelhafte Zeolithe sind.

121

Zeolithe. Hydronephellt

[Si 0 4 ] 3 A I 3 N a 2 H . 3 H 2 0

Hexagonal

Anmerk. Zum H y d r o n e p h e l i t gehören manche Arten des sog. „Spreusteins", wie Breviclt und Ranlt, während andere zum Natrolith zu rechnen sind. Echellit soll die Formel [SiOJ s Al a [Al. OH] 2 (Ca, Na s ). 3 H 2 0 haben. 2. G r u p p e ( B a s i s c h e M e t a s i l i k a t e ) . Der Natrolith hat die empirische Formel S i 3 0 1 2 A l 2 N a 2 H 4 , die man am einfachsten als basisches Metasilikat a u f f a ß t , d a der unter 300° völlig entweichende Wassergehalt an feuchter Luft wieder aufgenommen wird. Der Skolezit bildet mit ihm wahrscheinlich isomorphe Mischungen ; d a von seinen drei Molekülen Wasser eines erst bei starkem Glühen weggeht, ist es als Konstitutionswasser zu betrachten. Die Mischungen beider werden als Mesolith bezeichnet. Der Natrolith kristallisiert teils monoklin, teils (wohl durch Pseudosymmetrie) rhombisch, während Skolezit und Mesolith nur monoklin b e k a n n t sind (in Zwillingen nach dem Gesetz, das beim Natrolith die pseudorhombischen Formen bedingt). Der ebenfalls hierhergehörige, ausgezeichnet pseudotetragonale Edingtonit hat die doppelte c-Axe. ab-c Natrolith [ S i 0 8 ] 3 A l [ A 1 0 ] N a 2 . 2 H 2 0 1

Mesolith

1

iJfZSr

2

21

{Rhomb.-dipyr. ¡.0218:1:0,3716 IMonokl.-prism. 1,0165:1:0,3599

!!!

»

[Si0 3 ] 3 AI [AI.2 0 H] C a . 2 H 2 O

»

l[Si 0 3 J 3 AI [ AI. 2 0 H] Ca. 2 H 2 0 J

Skolezit

g=9qo 5'



0,9747:1:0,3122 ¿=92°

-domat. 0,9764:1:0,3434 /?=90°42' • Anmerk. Die Isomorphie von N a t r o l i t h und S k o l e z i t ist nicht ganz sicher; M e s o l i t h ist vielleicht ein Doppelsalz, so nach G ö r g e y sicher der von den Faröern eines aus 1 Mol. Natrolith und 2 Mol. Skolezit. Um den geringen Gehalt des Natroliths an Ca und den des Skolezits an Na zu erklären, nimmt C e s ä r o daher noch die Glieder Kalknatrolith [SiO,],AI [A10]Ca.2H,0 und Natronskolezit [SiOJ 3 AI [A1.20H] N a 2 . 2 H 2 0 an; mit letzterem soll der unsichere Lehuntlt identisch sein. Galaktlt und Harrlngtonlt sind wohl kalkreiche Natrolithe; der monokline Natrolith enthält meist etwas Kalium. Mooraboollt gehört zum Natrolith. Bergmannlt (Spreustein z. T.) ist unreiner Natrolith, Elsennatrollth ein solcher mit Einschlüssen eines eisenreichen, glimmerähnlichen Minerals. Metanatrolith unterscheidet sich in seinem Verhalten gegen Silbernitratlösung. Pseudomesolith hat abweichende optische Eigenschaften. Edingtonit

[Si 0 3 ] 3 A l [ A 1 . 2 0 H ] B a . 2 H 2 0 Rhombisch-disphen. a:b:c=0,9867:1:0,6743

Anmerk. Der Wassergehalt ist etwas höher, als dieser Formel entspricht. Zeophylllt [Si 0 3 ] 3 Ca 2 [Ca F ] 2 . 2 H 2 0 Anmerk.

Trigonal 38° 36' (a: c = 1:4,074)

Diese Formel ist nicht ganz sicher.

122

Tabellarische

Canophyllit

Übersicht.

[Si03]8[A10]2Mn7.6H20

Monokl.-prism.

a:b:c 0,413:1:1,'831

93° 2 1 ' Anmerk. Etwas MnO ist durch CaO und Alkalien ersetzt. Der fnonoJdine ( ? ) Searlesit ist vielleicht ein Zeolith mit der Formel [ S i 0 3 ] 2 B N a . H 2 0 . 3. G r u p p e ( N o r m a l e

Metasilikate).

Der Analcim h a t nahe Beziehungen zum Leuzit und könnte d a h e r entsprechend als [ S i 3 0 8 ] [ S i O J A l 2 N a 2 . 2 H 2 0 b e t r a c h t e t werden. Analcim

[Si 0 3 ] 2 AI N a . H 2 0

Kubisch-hexakisoktaedrisch

Anmerk. Etwas Na ist durch K vertreten; ein oft vorhandener kleiner Überschuß von SiO s und H 2 0 ist wahrscheinlich in fester Lösung vorhanden. Öfter ist anormale Doppelbrechung vorhanden, besonders beim sog. Eudnophlt. a:b:c ß Bavenlt [Si;03]6Al2Ca3. H 2 0 Monoklin 1,1751:1:1:0,7845 90°43' Anmerk. Folgende Mineralien sind nicht ganz sicher bekannt: Gonnardlt ¿ S i 0 3 ] 5 Al 2 (Ca, N a 2 ) 2 . 5 % H 2 0 , rhombisch (?), und Laubanit [Si0 3 ] 5 Al 2 Ca 2 .6 H 2 0 , monoklin (?). 4. G r u p p e ( S a u r e

Metasilikate).

Da bei den wichtigsten der folgenden Salze ein Teil des W a s s e r s e r s t beim Glühen entweicht, sind sie als saure Silikate a u f g e f a ß t . Apophyllit [Si 0 3 ] 8 Ca 4 K H 7 . 4 £ H 2 0 (Pseudo-) Ditetrag.-dipyr. a: c = 1:1,2515 Anmerk. Der Apophyllit enthält außerdem noch ein wenig Fluor und Ammonium. Leukozyklit, Chromozykllt und Ichthyophthalm gehören zum Apophyllit. Okenlt, vielleicht rhombisch, ist [Si0 3 ] 2 CaH 2 . H 2 0 , Xonotllt angeblich S i 0 3 C a . i 4 H 2 0 , Rlversidelt S i 0 3 C a . y 2 H 2 0 , ' Plomblerlt etwa S i 0 3 C a . 2 H 2 0 , Tobermorlt etwa [ S i 0 3 ] s C a 4 H 2 . 3 H 2 0 ; sie alle sowie der Natronxonotlit sind meist Umwandlungsprodukte des Wollastonits und wenigstens zum Teil Kolloide, so ziemlich sicher auch Crestmorelt, angeblich S i 0 3 C a . H 2 0 . Ardulnlt ist vielleicht [ S i 0 3 ] 8 A l 2 C a N a 4 H 4 . 6 H 2 0 oder auch iSi 3 O e ] 2 AI 2 [Ca, N a 2 ] . 5 H 2 0 . Der trikline Agnolith soll [ S i 0 3 ] 4 M n 3 H 2 . H 2 0 sein. F a u jaslt

[Si 0 3 ] 5 Al 2 (Na 2 , Ca) H 2 . 9 H 2 0

Heulandlt

[Si03]6Al2CaH4.3H20

(Stilbit z . t . )

Kubisch

Monoklin-prismatisch

a:b:c = 0,4035:1:0,4293

/? = 9 1 ° 2 5 '

[ Si 0 3 ] 6 AI ( S r , B a ) H 4 . 3 H 2 0 Monoklin-prismatisch a:b:c = 0,4046:1:0,4203 ,s=930 4' Anmerk. Heulandit und Brewsterit sind isomorph; in ersterem ist etwas Ca durch Sr vertreten, in letzterem etwas Sr und Ba durch Ca. In beiden sind etwas Alkalien vorhanden sowie ein geringer Überschuß an H 2 0 über die obige Formel. Bariumheulandit enthält 2,5 Proz. BaO. Wenn man dem Heulandit eine andere Stellung gibt (001) = (001), (721 = 110), so lassen sich nach R i n n e morphologische Beziehungen zum Sanidin erkennen, dessen Aufstellung dann ebenfalls geändert werden muß; das beruht nach demselben Brewsterit

123

Zeolithe.

Autor auf der nahen chemischen Verwandtschaft des wasserfreien Heulandits zu den Feldspäten, die auch in den Lauediagrammen zum Ausdruck kommt. Kristallographisch und chemisch mit Heulandit nah verwandt, aber nicht damit identisch ist der Epistilblt (a : b : c = 0,4194 : 1 : 0,2881; ß = 90°400, dessen Formel noch nicht sicher feststeht. Reissit ist ein kali- und natronhaltiger Epistilbit. Oryzlt ist vielleicht mit Heulandit identisch, ebenso der Beaumontlt, der auch etwas Mg enthält. Mordenlt stimmt in der Kristallform mit Heulandit überein, hat aber die Formel Si 10 O al AI (Ca, Na 2 , K 2 ). 7 H , 0 . Die nämliche Zusammensetzung (nach einer Analyse aber nur mit 5 H 2 0 ) hat der PtUolith, der aber eine andere Kristallform zu besitzen scheint. Auch der unvollkommen bekannte Pseudonatrolith gehört hierher. 5. G r u p p e ( B a s i s c h e

Polysilikate).

Hierher gehören nur zwei seltene Mineralien, der Inesit, wenn m a n a n n i m m t , daß die Hälfte seines Wassergehaltes dem Silikatmolekül angehört, und der Stellerit, der am einfachsten als basisches Salz der Heptakieselsäure S i 7 0 1 6 H 4 aufzufassen ist. Inesit

Si 3 0 8 ( M n , Ca) [Mn. O H ] 2 . H 2 0

(Rhodotilit)

Triklin-pin.

a": b: C

a

ß

y

0,9753:1:1,3208 Stellerit

Si7016Ca[A1.2 0 H ] 2 . 5 H 2 0

6. G r u p p e ( N o r m a l e

92° 18' 132°56' 93°51' a:b:c Rhombisch 0,98:1:0,76

Polysilikate).

Das Wasser der folgenden Mineralien entweicht kontinuierlich und ist ganz als dispergiertes Wasser anzusehen. Bei dieser Annahme ergeben sich nahe Beziehungen zwischen den wasserfreien Zeolithen und der Feldspatgruppe. Manche Arten von Desmin haben (wasserfrei) die Formel Si 6 Ö 1 6 Al 2 Ca, d. h. die eines »Kalkalbits«, während andere Varietäten desselben das entsprechende H y d r a t des Anorthits ( S i 4 0 1 6 A l 4 C a 2 . 6 H 2 0 ) beigemengt enthalten. Dadurch sinkt der prozentuale Gehalt an S i 0 2 und H 2 0 , und es entstehen Ütergänge zum Phillipsit, der die isomorphen Mischungen beider Glieder vom Verhältnis 3 : 1 bis zu 1 : 3 u m f a ß t . Eine weitere Analogie zu den Feldspäten ergibt sich dadurch, daß in dem hierher gehörigen Mineral Wellsit ein großer Teil und im Harmotom fast das ganze Kalzium durch Barium ersetzt ist, entsprechend den Barytfeldspäten, ferner dadurch, daß alle Glieder dieser Reihe Kalium und Natrium enthalten, am meisten der Phillipsit. Auch kristallographisch bestehen nahe Beziehungen zur Feldspatgruppe, namentlich in den Zwillingsbildungen. Die gleichen chemischen Verhältnisse zeigt der Chabasit, eine isomorphe Mischung von S i 6 0 1 6 A l 2 C a und S i 4 0 1 6 A l 4 C a 2 , beidesmal mit 8 Mol. H 2 0 und wechselndem Alkaligehalt, der im Gmelinit s t a r k überwiegt. Frei kommt in diesem Fall keines der entsprechenden Endglieder vor. Chabasit und Gmelinit sind triklin-pseudotrigonal, weichen aber untereinander ab.

124

Tabellarische

Übersicht.

E i n reines K a l z i u m s a l z der » F e l d s p a t s ä u r e « S i 3 0 8 H 4 endlich i s t der G y r o l i t h , bei d e m n u r g a n z wenig Ca d u r c h AI oder A l k a l i e n e r s e t z t i s t und der d a h e r k e i n e m wasserfreien Mineral analog a u f g e b a u t i s t , sondern eine alleinstehende R e i h e b i l d e t . 1.

Reihe. Si„ 0 1 6 A l 2 (Ca, N a 2 , K 2 ) . 6 H 2 0

D e

Ä i t

)

z T

iSi6016Al2(Ca,Na2,K2).6H20

'

oder 1

tSi4016Al4(Ca,Na2,K2)2.6H20j Monokl.-prism. a : b : c = 0 , 7 6 2 3 : 1 : 1 , 1 9 4 0 :

Phillipsit ( K

Ä Ä

/ ? = 129® 1 0 '

| S i 6 0 1 6 A l 2 (Ca, N a 2 , K 2 ) 6 H 2 O l m

i S i 4 0 1 6 A l 4 (Ca, N a 2 , K 2 ) 2 6 H 2 O j Monokl.-prism. a : b : c = 0 , 7 0 9 5 : 1 : 1 , 2 5 6 3 ;

ß = 124°23'

Harmotom

f S i 6 0 1 6 AI 2 ( B a , N a 2 , K 2 , C a ) . 6 H 2 Ol t Si4 0 1 6 Al4 (Ba, Na2, K 2 , C a ) 2 . 6 H2 0 J Monokl.-prism. a : b : c = 0 , 7 0 3 1 : 1 : 1 , 2 3 1 0 ; 0 = 1 2 4 ° 5 0 ' i S i 6 0 1 6 A l 2 ( C a , B a , K 2 , N a 2 ) . 6 H 2 Ol ) S i 4 0 1 6 A l 4 (Ca, B a , K 2 , N a 2 ) 2 . 6 H 2 0 / Wellsit Monokl.-prism. a : b : c = 0 , 7 6 8 : 1 : 1 , 2 4 5 ß = 126» 3 3 ' Anmerk. Zum Desmin gehören auch Hypostllbit und Puflerit Ardulnlt, der zu den sauren Metasilikaten ( S . 122) gestellt ist, zeigt auch Beziehungen zum Desmin (vgl. die 2. Formel S. 122). Epldesmln ist nach R o s i c k y und T h u g u t t eine rhombische Modifikation von Desmin ( a : b : c = 0 , 5 7 1 5 : 1 : : 0,4181). Pseudophllllpsit unterscheidet sich nach Z a m b o n i n i vom Phillipsit durch abweichendes Verhalten bei der Entwässerung. Zeagonlt ist ein Gemenge von Phillipsit und Nephelin. Der wegen seiner komplizierten Zwillingsbildungen in kristallographischer Hinsicht unvollständig bekannte Gismondln umfaßt vielleicht die vorwiegend aus dem Anorthit-Hydrat S i , 0 8 A l j C a . 3 H 2 0 bestehenden Glieder der Mischungsreihe des Phillipsits. Offretlt ist nach der einzigen Analyse ungefähr ein Phillipsit, in dem K» gegen Ca vorherrscht; da seine Kristallform derjenigen des Herschelits (S. 125) ähnelt, gehört er vielleicht zur nächsten Reihe. W e l l s i t enthält kleine Mengen von Mg und Sr. Foreslt ist ein in der Kristallform dem Desmin nahestehender Zeolith, dessen Analyse indes die Formel S i g 0 1 9 A l 4 (Ca, N a 2 ) . 6 H 4 0 ergibt. (Kreuzstein, Nervenit)

2.

Reihe.

Chabasit

(Phakollth)

( S i 6 0 1 6 A l 2 ( C a , Na2, K 2 ) . 8 H 2 O l lSi4016Al4(Ca,Na2,K2)2.8H20J Pseudotrig.-skalen. ct = 9 4 ° 2 4 ' ; ( a : c = l : 1 , 0 8 6 0 )

Gmelinlt

i S i e 0 1 6 A l 2 ( N a 2 , Ca, K 2 ) . 8 H ä 0 ) \ S i 4 0 1 6 A l 4 f r i a 2 , Ca, K 2 ) 2 . 8 H 2 0 J Pseudotrig.-skalen. a = 105° 4 5 ' ; ( a : c = 1 : 1 , 0 1 7 )

Anmerk.

Levyn ist eine Chabasitvarietät

mit etwas

abweichendem

Habitus der Kristalle, aber wahrscheinlich keine eigene Gattung.

Grod-

decklt steht seiner Zusammensetzung nach etwa in der Mitte zwischen den beiden den Chabasit bildenden Silikaten, unterscheidet sich aber dadurch

Zeolithe.

125

von den übrigen Gliedern dieser Reihe, daß der größere Teil des Kalziums durch Magnesium und ein beträchtlicher Teil der Tonerde durch Eisenoxyd ersetzt ist. Haydenit ist ein Chabasit mit geringem Bariumgehalt. Herschelit und Seebachlt sind Na-reiche Chabasitarten, nähern sich also dem Gmelinit. 3. R e i h e .

a Gyrolith S i 3 0 8 C a 2 . H 2 0 Trigonal-rhomboedr. 7 5 ° 5 8 ' ( a : c = 1:1,9360) Anmerk. Etwas Ca ist durch AI und Na ersetzt. Die Formel ist übrigens nicht ganz sicher, insbesondere ist der Wassergehalt vielleicht etwas höher. Reyerit ist wohl nur eine Varietät des Gyroliths, dessen Eigenschaften sich mit wechselndem Wassergehalt stark ändern. 7. G r u p p e

(Disilikate).

Folgende Mineralien lassen sich am einfachsten als Salze der Dikieselsäure S i 2 0 6 H 2 auffassen, und zwar das erste als neutrales, die beiden folgenden als schwach saure und das bestbekannte, der Laumontit, als basisches. Dachiardlt [Si 2 0 5 ] 9 A l 4 ( C a , N a 2 > K 2 ) 3 . 1 4 H 2 0 Kristallform? (Achiardlt)

Anmerk. Die Formel ist noch unsicher. Deeckelt [ S i 2 0 5 ] 5 (AI, Fe) 2 (Mg, Ca) (K, Na, H ) 2 . 9 H 2 0 Kristallform? Ferrlerlt [Si205]5Al2(Mg,Na2,H2)2.6H20 Rhombisch Anmerk. Die Formeln für diese beiden Mineralien sind unsicher. Laumontlt [Si 2 0 5 ] 2 [AI. 2 OH] 2 C a . 2 H 2 0 Monoklin-prism. (Caporcianit) a : b : c = 1,0818:1:0,5896 /3=99 48' 8. G r u p p e . Hier sind einige Zeolithe vereinigt, die sich anscheinend von komplizierten Polykieselsäuren ableiten, deren Formel aber noch keineswegs f e s t s t e h t ; ebensowenig ist über die N a t u r des Wassers etwas Sicheres bekannt, so d a ß die angegebenen Formeln n u r der vorläufige empirische Ausdruck f ü r das Ergebnis der Analysen sind. Racewlnit, ungefähr Si 5 0 1 6 (AI, F e ) 4 . 9 H 2 0 ; Kristallform ? Floklt, Si 9 0 2 6 Al 2 (Ca, Na 2 ) H„. 2 H 2 0 ; monoklin Hydrocastorit, S i 1 3 0 3 6 A 1 6 C a . 11 H 2 0 ; rhombisch (?)

H. Kristallwasserhaltige Verbindungen von Silikaten mit Karbonaten, Sulfaten und Uranaten. Hierher gehören einige seltene Mineralien, in deren erster Gruppe ein komplexes Salz der Kieselsäure, Kohlensäure und Schwefelsäure vorliegt, während die zweite Gruppe Verbindungen von Uranaten mit Silikaten u m f a ß t .

126

Tabellarische Übersicht. Amorphe wasserhaltige

Silikate.

1. G r u p p e . Thaumasit

Si C S O ] 0 C a 3 . 1 5 H 2 0

Hexagonal

Anmerk. Nach P e n f i e l d und P r a t t sind zwei Mol. H 2 0 als Konstitutionswasser aufzufassen, nach Z a m b o n i n i dagegen alle 15 Mol. als Kristall» wasser und das Salz die Verbindung S i 0 3 C a . C O s C a . SO«Ca + 1 5 H 2 0 . 2. G r u p p e .

. a:b:c Uranotil Si2 U 2 0 n C a . 5 H 2 0 Triklin-pin. 0 , 6 2 5 7 : 1 : 0 , 5 9 4 3 a = 8 7 ° 4 1 ' ß-S5° 18' y = 9 6 ° 3 1 ' Anmerk. Diese Verbindung ist als ein wasserhaltiges, kieselsaures und uransaures Salz aufzufassen; da dasselbe einen Teil seines Wassergehaltes erst bei Rotglut abgibt, so hat es vielleicht die folgende Konstitution: H [SigOg]-Ca-[U 2 0 7 ] H . 4 H 2 0 . Die Analysen ergeben übrigens 6 Mol. H 2 0 , von denen aber eines bereits über Schwefelsäure fortgeht, daher wohl als hygroskopisch zu betrachten ist. Uranophan ist wahrscheinlich mit Uranotil identisch, kristallographisch aber nur unvollkommen bekannt. Gummit

Si U 3 0 1 2 ( P b , Ca, B a ) . 5 H 2 0

Kristallform?

Anmerk. Für den Wassergehalt dieses Minerals gilt das gleiche wie für den Uranotil. Nach F o u l Ion ist es zum Teil kristallinisch, zum Teil vielleicht amorph. Dies gilt größtenteils auch für Gummierz (rotes Pechuran), Eliaslt, Pittlnlt und Coracit, die mehr oder weniger unreine Varietäten des Gummits sind.

I. Amorphe wasserhaltige Silikate. Die meisten Kolloide sind schon bei den entsprechenden K r i s t a l loiden oder verwandten Körpern aufgeführt. Hier sind nur solche z u s a m m e n g e f a ß t , deren Kristalloid entweder nicht b e k a n n t ist oder mit dem Kolloid genetisch gar nichts zu tun h a t (wie Rhodonit m i t Penwithit). Webskyit, a n g e n ä h e r t S i 0 3 (Mg, F e ) . 3 H 2 0 c a . Penwithit, S i 0 3 M n . 2 H 2 0 . Aloisilt, angeblich S i 0 6 ( C a , Mg, Na 2 , H 2 ) 4 = Si04[Ca20]2. Avaslt, angeblich S i 2 O 2 8 F e 1 0 H 1 8 , vielleicht ein Gemenge von Opal m i t Limonit. Poechit, etwa S i 3 0 2 1 F e 8 M n 2 . 8 H 2 0 c a . Polyhydrlt, angeblich S i 4 0 1 2 ( F e , A l ) 2 ( C a , M n ) 3 . 6 H 2 0 . Nephediewlt, angeblich S i 8 0 1 4 A I 2 M g . 7 H 2 0 . Stübelit, ein S i l i k a t von Mn, Cu, AI und F e . Greenalit, ein auch Mg enthaltendes Eisenhydrosilikat von wechselnder Zusammensetzung. Anmerk. Vielleicht gehören auch mehrere bei den Zeolithen erwähnte Mineralien hierher, so höchst wahrscheinlich die S. 122 angeführten Kalziummetasilikate Plombierit, Crestmoreit usw.

X.

Klasse.

Organische Verbindungen. Ä. Salze organischer Säuren. 1. G r u p p e ( O x a l s a u r e S a l z e ) .

a b-c

ß

WheweIHt C 2 0 4 Ca. H 2 0 Monokl.-prism. 0,8696:1:1,3695 107° Anmerk. Thlerschlt ist mit Whewellit identisch. Oxammlt ist angeblich oxalsaures Ammonium mit 2 Mol. H a O, doch ist künstlich nur das Monohydrat dargestellt worden. a-b-c Oxallt

C204 Fe.2H20

Rhombisch

0 , 7 7 3 0 : 1 : 1 , 1 0 4 ca

(Humboldtin)

2. G r u p p e ( M e l l i t s a u r e MclHt

C12012A12.18H20

Salze).

Tetragonal

1:0,7454

(Honigstein)

Anmerk. Plgotlt ist ein huminsaures Aluminiumsalz. Dopplerit ist das Kalziumsalz einer oder mehrerer Huminsäuren, nach C o r n u ein typisches Gel; Zlttavlt ist damit verwandt. Flagstaffit, rhombisch ( a : b : c = 1,2366: : 1:0,5951) hat die Zusammensetzung C 12 H 24 0 3 , jedoch ist die Strukturformel nicht bekannt.

B. Kohlenwasserstoffe. 1. G r u pr p v e.

. a:b:c ßa Fichtelit C 18 H 3 2 Monokl.-sphen. 1,4330:1:1,7163 126° 47' Anmerk. Dieses Mineral ist chemisch als Retenperhydrür aufzufassen. Hartlt, C12H2O, monoklin oder triklin, ist seiner Natur nach unbekannt, scheint aber mit Fichtelit verwandt zu sein. Die folgenden, meist amorphen und wohl größtenteils nicht homogenen Substanzen dürften vorwiegend paraffinartige Körper, d. h. Kohlenwasserstoffe der Methanreihe bzw. Gemenge solcher sein: Ozokerlt (Erdwachs) (rhombisch?), Albanit, Alexjejewlt, Aragotlt (rhombisch), Chrlstmatit, Denhardtit, Dlnit, Elaterlt z. T., Hatchettln (rhombisch), Jonlt, Könleinit, Napalith, Naphtholith, Posepnyt, Pyropissit, Urpethlt, Zietrisikit u. a.; Phylloretln u n d Scheererlt sind Reten enthaltende Gemenge. Sauerstoffhaltige Umwandlungsprodukte von Kohlenwasserstoffen sind Asphalt (Erdpech, Bitumen z. T.), Elaterlt z. T., Gilsonit (Impsonlt), Maltha, Nigrlt, Parlanlt, Uintalt, Wurtzlllt u. a.

128

Sauerstoffhaltige, nicht salzartige organische Verbindungen.

C. Sauerstoffhaltige, nicht salzartige organische Verbindungen. Von den natürlichen H a r z e n ist eine Anzahl, die »fossilen Harze«, zu den Mineralien zu zählen. Nach den Untersuchungen von T s c h i r c h und Mitarbeitern sind es sehr kompliziert zusammengesetzte, amorphe Gemische, die aus einem eigentlichen Harzkörper (Reinharz) und Beisubstanzen bestehen; beide sind bei den verschiedenen Harzen aus sehr verschiedenen Verbindungen zusammengesetzt, so daß sich keine irgendwie sicheren Formeln angeben lassen; im allgemeinen liefert die Elementaranalyse Kohlenstoff, Wasserstoff und wenig Sauerstoff. Succinit (Bernstein) ist nach A w e n g und T s c h i r c h wahrscheinlich ein Gemenge aus 70 Proz. Bernsteinsäure-Succinoresinolester (C 12 H 20 O), 28 Proz. Succinoabietinsäure (C 8 0 H 1 2 0 O 5 ) und 2 Proz. Borneolester dieser Säure. Chemisch sehr ähnlich ist ihm der Rtamänit in manchen Varietäten, während Beckerit, Gedanlt, Glessit, Krantzit, Simetlt und Stantlenlt (Schwarzharz) keine oder fast keine Bernsteinsäure enthalten. Bernsteinähnliche Harze sind ferner: Alllnglt, Ambrit, Birmlt, Bucaramanglt, Butyrit, Cedarit, Copalin, Delatynit, Euosmit, Geocerit, Geomyricit, Ixolith, Jaulinglt, Köflachlt, Mucklt, Neudortit, ReUnit, Rosthornlt, Schrauflt, Trlnkerit und Wheelerit. Wahrscheinlich gehören auch hierher: Albertit, Ambrosin, Anthrakoxen, Baikerlnit, Bathwlllit, Berengellth, Bielzlt, Bitumlnlt (Bogheadkohle), Bombiccit (triklin?), Brücknerellith, Chemawinit, Coorongit z. T., DuxJt, Dysotfil, Elaterit z. T., Graham», Guayaquilit, Hirzlt, Hofmannlt, Idrialln (wahrscheinlich monoklin; das aus dem Idrialit oder Quecksilberlebererz gewonnene Harz hat nach G o l d s c h m i d t die Formel C g 0 H 6 e O 2 ), Leukopetrlt, Melanchytn, Mlddletonlt, Plauzlt, Reussinlt, Rochlederit, Schlanlt, Setllnglt, Siegburgit, Sklerotln, Stanekit, Succlnelllt, Tasmanit, Tecoretin, Uranelaln, Walalt, Walchowlt, Xylanthlt, Xyloretlnlt (HartIn). Auch Humussäure soll fast rein vorkommen. Die eigentlich zu den Gesteinen gehörigen, mit dem Namen: Braunkohle (Lignit), Steinkohle, Gagat (Jet), Anthrazit und Schungit bezeichneten Substanzen stellen verschiedene Stadien der Umwandlung fossiler Pflanzenstoffe dar, die neben Kohlenstoff hauptsächlich Sauerstoff und Wasserstoff enthalten, und zwar die zuletzt angefahrten in der geringsten Menge. Sicher sind diese Substanzen nicht einheitlich, ihre einzelnen Bestandteile aber noch nicht näher bekannt. Schungit soll amorpher Kohlenstoff sein, doch ist dessen Existenz zweifelhaft, und das Mineral bedarf erneuter Untersuchung.

Anhang. Die folgenden Mineralien sind größtenteils entweder mechanische Gemenge oder so wenig untersucht, daß ihre Einordnung im System nicht möglich ist. Abriachanit ist ein Silikat von Fe 2 0 3 , FeO, MgO, Alkalien usw., jedenfalls ein Gemenge. Achlusit soll ein specksteinähnliches Umwandlungsprodukt des Topas sein. Achremaiit scheint ein Gemenge von Mimetesit mit Bleimolybdat zu sein. Achtaragdlt ist ein Gemenge von Grossular, einigen anderen Silikaten und Quarz. Aedelforsit ist teils angeblich unreiner Wollastonit, teils ein dem Laumontit ähnliches wasserhaltiges Silikat. Aerugit ist ein zweifelhaftes Nickelarseniat. AHcharlt ist ein rhombisches Mineral unbekannter Zusammensetzung. Alvit ist ein tetragonales Silikat; nach Z a m b o n i n i ist es vielleicht S i 0 4 (Zn, Be). n H 2 0 . Ammiolith ist ein Gemenge von antimonigsaurem und antimonsaurem Kupfer mit Zinnober und anderen Substanzen. Anthosiderlt ist ein Gemenge von Andalusit und Glimmer. Antillit soll ein Zersetzungsprodukt des Bronzits sein. Arequipit soll Kieselsäure, Antimonsäure, Bleioxyd und Wasser enthalten. Arktolith ist ungefähr Si 3 O u AI 2 (Ca, Mg) H 2 . Arrhenlt ist das Zersetzungsprodukt eines Yttriumsilikotantalates. Arsenotellurlt soll eine Verbindung von Tellur, Arsen und Schwefel sein. Attakolith ist ein Al-Ca-Mn-Phosphat ohne genauer bestimmte Formel. Aurobismutinit ist ein Sulfid, dem die Formel (Bi, Au, A g ^ j S g zugeschrieben wird. Bakerit soll Si 6 B 1 0 O 4 1 Ca 8 H 1 2 sein, ist aber vielleicht ein Gemenge. Bazzlt, hexagonal, ist ein Silikat von Sc und anderen seltenen Erden, Fe und Na. Belllt soll ein Bleichlorarsenit sein. Belmontit ist angeblich ein Bleisilikat. Bhreckit ist ein jedenfalls nicht einheitliches Silikat. Bismutoferrit s. Hypochlorit. Calciorhodochroslt ist ein Gemenge von Manganspat und Kalkspat. Centrallassit, Cerinlt und Cyanolith sind unsichere Zeolithe. M l e l e l t n e r , Minerallen.

9

130

Anhang.

Chalkomorphlt ist ein hexagonaler, unvollständig analysierter Zeolith. Chlorarsenian ist arsensaures oder arsenigsaures Manganoxydul. Chlornatrokalit, angeblich 6 K C ) . NaCI, ist ein Gemenge. Chocollth ist ein Gemenge aus Nickel- und Magnesiumsilikaten und Limonit. Chonikrit ist ein zersetzter und mit Diallag gemengter Feldspat. Ciplyt ist jedenfalls ein Gemenge eines Kalkphosphates mit einem Kalksilikate. Cocinerit soll ein amorphes Sulfid mit der Formel Cu 4 AgS sein. Craightonit soll aus A1 2 0 3 , Fe a O s , MgO, MnO u n d K 2 0 bestehen, ist aber höchst zweifelhaft. Culebrit soll Zn, H g und Se enthalten. Cyanochalclt ist ein Wasser und Phosphorsäure enthaltendes Kupfersilikat. Cymatollth ist ein Gemenge von Muskowit und Albit. Davidit (Selfströmit) ist ein unreiner, angebl. vanadinhaltiger Ilmenit. Degeröit ist ein nicht homogenes, eisenreiches Silikat. Ehrenbergit ist ein wasserhaltiges Silikat von AI, Na, Fe, M n usw., f ü r das sich keine Formel aufstellen läßt. Eisensteinmark (Teratolith) ist ein Gemenge von Eisen- und Manganoxyd mit zersetztem Feldspat. Elfestorpit ist wasserhaltiges, arsensaures oder arsenigsaures Manganoxydul. Ellonit ist ein Gemenge von Quarz mit einer cimolitähnlichen Substanz. Enysit ist ein Gemenge von Ton, einem Kupfersulfat, Kalkspat usw. Ferracit ist ein wasserhaltiges Blei-Bariumphosphat. Fluoslderit ist ein Silikat von vorherrschend Ca, Mg und AI mit wenig Fe und Mn, sowie vielleicht etwas H 2 0 ; er ist rhombisch, a : b : c = 0 , 3 4 7 9 : 1 : 0,3202. Fornacit ist ein basisches Arseniat von Chrom, Kupfer und Blei. Gayit ist ein wasserhaltiges K a r b o n a t von Magnesium und Calcium. Gelberde ist ein Gemenge von Brauneisenerz und Ton. Globosit ist ein Wasser und Fluor enthaltendes Eisenoxydphosphat. Grängesit ist ein amorphes Umwandlungsprodukt von Pyroxen. Guanaplt ist ein Gemenge von Ammoniumoxalat mit Sulfaten. Gunnisonit ist jedenfalls ein Gemenge von Flußspat mit einem Silikate. Hatchit ist wahrscheinlich ein triklines Bleisulfarseniat. Hectorit ist ein zersetzter Pyroxen. Heldburgit, tetragonal, a : c = 1 :0,750, gleicht dem Zirkon, ist aber seiner Zusammensetzung nach u n b e k a n n t . Helvetan ist ein Gemenge von Glimmer, Quarz usw. Henryit ist ein Gemenge von Tellurblei mit P y r i t . Hessenbergit ist ein monoklines Silikat von unbekannter Zusammensetzung. HSrnbergit soll ein Uranarseniat sein. Houghit ist ein C 0 2 und H 2 0 enthaltendes Zersetzungsprodukt von Spinell.

Anhang.

131

Hügelit ist ein monoklines Bleizinkvanadat. Huronit ist ein zersetzter (in Saussurit umgewandelter), sehr basischer Plagioklas. Hydrobucholzit soll sich vom Bucholzit durch geringere Dichte unterscheiden (Material prähistorischer Steinbeile). Hydrotltanlt ist ein Zersetzungsprodukt von Perowskit. Hypochlorit ist nach F r e n z e l ein Gemenge von Quarz mit Blstnutoferrlt, einem Wismuteisensilikat Si 4 0 1 7 Bi 2 Fe 4 , das aber seinerseits ein Gemenge ist. Irit soll aus den Oxyden von Ir, Os, Fe und Cr bestehen, ist aber jedenfalls ein Gemenge von Osmiridium, Chromit u. a. Isopyr ist angeblich ein amorphes Silikat von Calcium, Eisen und Aluminium; zumeist versteht man aber darunter unreinen Opal. Ivlgtit ist ein Natrontonerdesilikat, das vielleicht zu den Glimmern gehört. Joaquinit ist ein Titansilikat von Calcium und Eisen. Jocketan enthält Kohlensäure, Eisen und Wasser. Kakoklasit ist ein Gemenge einer Pseudomorphose von Grossular nach Sarkolith mit Kalkspat, Apatit usw. Keatlngit ist ein unvollständig analysiertes Silikat von Ca, Mn, Zn. Klrvanit ist unreiner Amphibol. Kleinlt, hexagonal, enthält Hg, N, H, 0 und Cl, vielleicht auch S. Kochel» enthält Nb, Zr, Y, Fe usw. Kiyptomerlt ist ein zweifelhaftes Borat. Lamprostiblan ist ein wasserfreies Antimoniat oder Antimonit von Eisen und Mangan. Loalsit ist ein Eisenhydroarseniat. Magnalit ist ein kolloidales Aluminium-Magnesiumhydrosilikat, ein Zersetzungsprodukt in manchen Basalten. Manandonlt ist angeblich Si 6 0 6 3 Al 1 4 Li 4 H 2 4 l Marrit ist ein monoklines Mineral unbekannter Zusammensetzung. Melanochalclt, angeblich Si 0 4 Cu [Cu . OH] 8 , ist ein Gemenge von Tenorit, Chrysokoll und Malachit. Melanosiderit ist wahrscheinlich ein Gemenge von Limonit und einem Eistensilikat. Mengit endhält Ti; Zr und Fe und gehört seiner Form nach vielleicht in iie Nähe des Polykras. Mlllosevlchet ist ein wasserhaltiges Eisen-Aluminiumsulfat. Miriquidlt nthält As 2 0 6 , P 2 0 6 , PbO, Fe 2 0 3 , H 2 0 . Moldavit ist ein Glas (vielleicht ein Kunstprodukt). Molengraafit ist ein monoklines Titanosilikat von AI, Fe, Mn, Ca, Mg und Na. Monzonlt ist ein Silikatgemenge von der ungefähren Zusammensetzung Sia064Al4(Ca,Fe, N a ^ . Morenclt ist ein Zersetzungsprodukt eines Eisensilikates. Mosesit, kubisch, ist ein Sulfat mit Hg, NH 3 und Cl-Gehalt. 9*

132

Anhang.

Mursinskit ist ein tetragonales (a : c = 1 :0,5664) Mineral von unbekannter Zusammensetzung. Naurult ist ein fluorhattiges, kolloidales Calciumphosphat. Oehrnit ist vielleicht ein (bastitähnliches) Zersetzungsprodukt eines Pyroxens. Osbornlt ist vermutlich ein Oxysulfid von Titan und Calcium. Otavit ist ein Cadmiumkarbonat u n b e k a n n t e r Zusammensetzung. Palladiumgold ist vielleicht nur ein mechanisches Gemenge. Parathorlt ist ein rhombisches Mineral von unbekannter Zusammensetzung. Peckhamit ist wahrscheinlich ein Gemenge aus Enstatit und Olivin. Persberglt ist ein Umwandlungsprodukt des Nephelins. Phaestin ist ein Zersetzungsprodukt von Bronzit. Plkrophyll ist ein zersetzter Pyroxen. Pllinit ist ein wasserhaltiges Kalktonerdesilikat. Pltkärandit ist ein umgewandelter Pyroxen. Portit ist ein wasserhaltiges Aluminiumsilikat, jedenfalls ein Umwandlungsprodukt. Pterollth ist ein Gemenge von Glimmer, Pyroxen u. a., entstanden aus Barkevikit. Pyrallolith ist wahrscheinlich ein zersetzter Pyroxen und jedenfalls nicht homogen. Pyraphrolith ist ein Gemenge von Feldspat und Opal. Quercylt ist ein Gemenge von Kollophan mit Calciumphosphaten. Quisquelt ist ein Gemenge aus P a t r o n i t , Schwefel, Ton u. a. Ransätitist ein Gemenge von Spessartin, Quarz, Pyroxen und H ä m a t i t . Saccharit ist ein Gemenge von Plagioklas und Quarz. Saussurit ist ein zersetzter Plagioklas, besonders Labrador. Seibit (Grausilber) ist ein Gemenge von Silberglanz, Dolomit usw. SiUkomagnesiofluorit ist angeblich Si* 0 , F 1 0 Mg» Ca 4 H 2 . Skemmatlt ist ein Manganoxyde, Eisenoxyde und Wasser enthaltendes Verwitterungsprodukt. Sklerospathlt ist ein wasserhaltiges Eisenchromsulfat. Sordawalit ist ein Diabaspechstein, also ein Gesteinsglas. Sphenoklas ist ein Gemenge von G r a n a t und Diopsid. Spurrlt ist angeblich Si 2 C0 1 2 Ca 3 , doch ist die Formel unsicher. Stibloblsmuthlnlt ist angeblich (Bi, Sb) 4 S 7 , wahrscheinlich aber nicht homogen. Stibioferrit ist ein Gemenge von Antimonocker, Limonit und Quarz. Stromnlt ist wesentlich ein Gemenge von Strontianit und Baryt. Talcoid ist wohl ein Gemenge von Talk und Quarz. Taltalit ist ein Gemenge von Turmalin mit Kupfererzen und anderen Mineralien. Taznlt ist ein Gemenge von Wismutocker mit verschiedenen Substanzen. Tocornalit scheint ein Gemenge von J o d s i l b e r u n d Jodquecksilber zu sein. Torrensit ist ein Gemenge von S i 0 3 M n und C0 3 Mn.

Anhang.

133

Totaigit scheint ein dem Serpentin ähnliches Umwandlungsprodukt des Sahlits zu sein. Trautwinlt ist ein Chrom-Eisen-Kalk-Silikat. Trechmanit, hexagonal, ist wahrscheinlich'ein Silbersulfantimoniat. Urnbra ist ein Gemenge von Eisen- und Manganhydroxyden mit Ton. Die sog. „Terra di Siena" (Hypoxanthlt) unterscheidet sich da• von nur durch das Fehlen des Mangans. Uranospathit ist ein rhombisches Uranhydrophosphat. Valleriit enthält Schwefelkupfer, Schwefeleisen, Eisenoxyd, Magnesia und Wasser. Vanadinocker soll freie Vanadinsäure sein. Vanadlolith ist vanadinkieselsaures Calcium. Van Diestlt ist ein Silber-Wismuttellurid. Viellaurit ist ein Gemenge von Tephroit und Rhodochrosit. Walkererde ist ein Gemenge, zum Teil unreiner, nicht plastischer Ton. Walleriit s. Valleriit. Wehrlit ist ein Gemenge von Olivin, einem Augitmineral und Magnetit. Wichtisit ( = Sordawalit) ist ein Gesteinsglas. Winkworthit ist wasserhaltiges, schwefelsaures und borsaures Calcium, außerdem mit einem Silikat gemengt. Xanthiosit ist ein unsicheres Nickelarseniat. Xanthotitan (Xanthitan) ist ein wasserhaltiges, Al-reiches Zersetzungsprodukt von Titanit. Xanthoxen ist ein monoklines Phosphat von F e 2 0 3 , wenig FeO, MnO, CaO, A1 2 0 3 und MgO. Younglt ist ein mechanisches Gemenge verschiedener Schwefelmetalle. Yttrocrasit, angeblich Ti 1 6 O 6 0 (Th, U) (Y, Er, Ce, Fe) 6 (Ca, Pb, Mn) H 12 , ist vielleicht nicht einheitlich. Yttrogummit ist ein Zersetzungsprodukt des Clevelts. Zeuxit ist ein sehr problematisches Eisenoxydultonerdesilikat. Zimapanlt soll eine Chlorverbindung des Vanadins sein.

II.

Tabellen zum

Bestimmen der wichtigeren Mineralien nach äußeren Kennzeichen

Einleitung. Die Grundlage der hier angewandten Bestimmungsmethode bildet die Härte, für die folgende Skala gilt (nach Fr. M o h s ) : 1. Talk, 2. Gips, 3. Kalzit, 4. Fluorit, 5. Apatit, 6. Orthoklas, 7. Quarz, 8. Topas, 9. Korund, 10. Diamant. 1. und 2. kann man mit dem Fingernagel ritzen, 3. bis 5. mit dem Messer. Die Härteprobe wird in der Weise ausgeführt, daß das zu untersuchende Mineral zunächst mit dem Messer leicht geritzt wird; je nachdem das möglich ist oder nicht, ergibt sich die Härte kleiner oder größer als 5. Dann versucht man mit dem schätzungsweise entsprechenden Mineral der Skala zu ritzen, und zwar das zu prüfende Mineral sowie das der Skala; auf dem weicheren bleibt nach dem Darüberfahren mit dem Finger ein Ritz sichtbar, nur bei genau gleicher Härte werden beide Mineralien geritzt. In den Tabellen sind die Härtestufen bis auf Viertel angegeben, da sich diese bei einiger Übung im allgemeinen leicht bestimmen lassen. Die Verschiedenheit der Härte in den kristallographisch ungleichwertigen Richtungen und Flächen tritt nur bei wenigen Mineralien, so bei Disthen und Kalzit, stark hervor, meist ist sie kaum praktisch wahrnehmbar. Die Härtestufen sind rein praktisch gewählt und untereinander ungleich. Im allgemeinen ist es auch für den Anfänger leicht, wenigstens die große Gruppe zu bestimmen, in die das Mineral nach seiner Härte gehört. Der Strich (die Farbe des Pulvers) wird einfach durch Darüberstreichen des Minerals über eine matte Porzellantafel geprüft; je nach dem Vorhandensein oder Fehlen eines farbigen Striches (wobei weiß nicht als besondere Farbe zählt) gehört das Mineral in die erste oder zweite Abteilung der durch die Härte festgesetzten vier Gruppen. Die Mineralien mit farbigem Strich sind vorwiegend Erze mit metallischem oder halbmetallischem Glanz sowie Salze von Schwermetallen (abgesehen von den Silikaten), die mit weißem oder ohne Strich glasoder gemeinglänzende Silikate, ferner Phosphate, Sulfate usw. von Leichtmetallen. Bei der Farbenangabe wurden nur leicht verständliche Ausdrücke gewählt und nicht zu viele Grade unterschieden. Die Angaben bei Farbe 'und Glanz bedürfen übrigens keiner Erläuterung. Außer dem Kristallsystem ist auch der Kristallhabitus angegeben, wenn er zur Unterscheidung wichtig ist (das Zeichen x bedeutet Kristall, x x = Kristalle). Die Spaltbarkeit ist nur erwähnt, wo sie deutlich wahrnehmbar ist; gesperrt oder fett gedruckte Indizes bedeuten sehr gute bzw. ausgezeichnete Spaltbarkeit nach den betreffenden Ebenen. W o

138

Einleitung.

die Form der Aggregate bzw. die Textur zur Bestimmung dienlich ist, wird sie beigefügt. Von sonstigen Eigenschaften werden nur die für das betreffende Mineral besonders typischen erwähnt, so in vielen Fällen Bruch, dann Dichte und optische Eigenschaften (Pleochroismus, Labradorisieren u. a.), soweit sie makroskopisch wahrnehmbar sind, endlich chemische Umwandlungen. Nur ausnahmsweise ist auf chemische Reaktionen verwiesen, wo diese nämlich die Bestimmung besonders erleichtern oder infolge leichter Verwitterung die äußeren Kennzeichen meist nicht deutlich wahrnehmbar sind. Besonderes Gewicht ist auf die Paragenesis gelegt und daher sind bei jedem Mineral die wichtigsten Begleitmineralien angegeben. F e t t und g e s p e r r t gedruckte Mineralien sind sehr häufig, fett gedruckte sind häufig, aber nicht so wie die vorigen, oder kommen massenhaft vor, g e s p e r r t gedruckte sind nicht häufig bis selten. Es ergeben sich folgende Gruppen: I. W e i c h e M i n e r a l i e n , H ä r t e b i s g e g e n 3. 1. mit farbigem Strich (wesentlich metallische), 2. ohne farbigen Strich (nichtmetallische). II. H a l b h a r t e M i n e r a l i e n , H ä r t e 3 b i s g e g e n 5. 2* | wie oben. III. H a r t e M i n e r a l i e n , H ä r t e 5 bis g e g e n 7. 2' | wie oben. IV. S e h r h a r t e M i n e r a l i e n , H ä r t e 7 und m e h r . Nur solche ohne farbigen Strich. Innerhalb der obigen Gruppen sind die leicht zu verwechselnden Mineralien benachbart gestellt, z. B. bei denen mit farbigem Strich erst alle mit schwarzer oder dunkelgrauer Farbe, geordnet im allgemeinen nach der Härte.

I. Weiche Mineralien, Härte bis gegen 3. 1. Mit farbigem Strich. Schwarze und graue.

A s b o l a n : F. schwarz; Str. schwarz; Gl. fettartig; H. = 1; amorph; Verwitterungsprodukt auf oxydischen Mn- und Fe-Erzen; auf Quarz und Baryt. W a d : F. braunschwarz; Str. dunkelbraun; Gl. matt; H . = l ; amorph, erdig; färbt leicht ab; auf oxydischen Mn- und Fe-Erzen und Siderit. A s p h a l t : F. schwarz; Str. braunschwarz; Gl. fettartig; H. = 1; amorph; verbrennt mit starkem Geruch; in Sedimenten (Mergeln, Kalk), selten mit Steinkohlen und Erzen. Graphit: F. schwarz; Str. schwarz; Gl. metallisch; H. = 1; trig., undeutl. Blättchen nach der Basis; schuppig, derb; Spaltb. (111); färbt ab; in kristallinen Schiefern, körnigem Kalk, Granit; Umwandlungsprodukt von Anthrazit (mit Talk). Molybdänglanz: F. bleigrau; Str. schwarz; Gl. metallisch; H. = 1 y 4 ; hexag.; undeutl. Blättchen nach (0001), schuppig; Spaltb. (0001); färbt ab; mit Quarz, Feldspat usw. in Pegmatiten; mit Quarz, Wismut u. a. auf Gängen der Zinnformation, seltener in körnigem Kalk. S y l v a n i t : F. hellgrau; Str. hellgrau; Gl. metallisch; H . = 13,4; monoklin; xxnadlig, Aggreg. schriftähnlich; Spaltb. (010); mit anderen Telluriden, Sulfiden und Quarz auf Gängen. Anmerk. Andere Ag- und Au-Telluride, die den Sylvanit begleiten, sind z.T. schwer von ihm zu untersdheiden, so N a g y a g i t , P e t z l t , K r e n n e r i t u. a.

E m p l e k t i t : F. grauweiß; Str. schwarzgrau; Gl. metallisch; H. = 2; rhomb.; xxnadlig, klein; Spaltb. (010); mit Quarz und Sulfiden auf Erzgängen. W i s m u t g l a n z : F. hellgrau; meist angelaufen; Str. grau; Gl. metallisch; H. = 2; rhomb.; gewöhnlich derb, stenglig-blättrig; Spaltb. (010); auf Erzgängen, bes. der Zinnformation. Antimonglanz: F. bleigrau, oft bunt angelaufen; Str. bleigrau; Gl. metallisch; H. = 2; rhomb., xxspießig-nadlig; faserig, feinkörnig; Spaltb. (010); b l ä t t r i g e r Q u e r b r u c h ; schmilzt in der Kerzenflamme; auf Gängen mit Baryt, Antimonocker, Quarz, Sulfiden von Fe und As usw.

140

Bestimmungstabellen.

J a m e s o n i t : F. bleigrau; Str.schwarzgrau; Gl. metallisch; H . = 2 y 2 ; rhotnb., x x n a d l i g ; faserig; mit Quarz, Sulfiden und Sulfosalzen von P b und Zn auf Erzgängen. Antnerk. (Federerz).

Die feinsten,

haarförmigen

xx

gehören

zum

Plumosit

P y r o l u s l t : F. schwarz; Str. schwarz; Gl. halbmetall.; H. = 2 % ; scheinbar rhomb., xx spießig; faserig, derb; f ä r b t a b ; mit Baryt und oxydischen Mn- und Fe-Erzen. P l a g i o n i t : F. dunkelbleigrau; Str. schwarzgrau; Gl. metall.; H. = 2 % ; monokl., xxdicktaflig, klein; meist derb, körnig; mit Quarz, Bleiglanz und Antimonit auf Gängen. F r e i e s l e b e n i t : F. stahlgrau; Str. stahlgrau; Gl. metallisch; H. = 2y4; monokl., x x prismat., stark längsgestreift; meist derb; mit edlen Ag-Erzen, Baryt, Kalzit und Galenit auf Gängen. S t e p h a n i t : F. eisenschwarz; Str. grauschwarz; Gl. metallisch; H. = 2 % ; rhomb., xx pseudohex.; Bruch muschlig; mit edlen AgErzen, Kalzit, Quarz und Fluorit bes. auf Gängen. P o l y b a s i t : F. eisenschwarz; Str.schwarz; Gl. metallisch; H . = 2 y 2 ; rhomb., pseudohex.; blättrig, dünne Blättchen rot durchscheinend; mit edlen Ag-Erzen, Sulfiden und Kalzit auf Gängen. Silberglanz: F. dunkelbleigrau; Str. schwarzgrau; Gl. metallisch; H. = 2 y 2 ; kub., xx meist klein und verzerrt; s e h r g e s c h m e i d i g ; mit anderen Ag-Erzen, Sulfiden, Kalzit, Quarz, Baryt und Fluorit bes. auf Gängen. B l e i g l a n z : F. bleigrau; Str. bleigrau; Gl. metallisch; H . = 2 % ; kub., (100), Kubooktagder, (111); körnig; Spaltb. (100); bes. auf Gängen mit anderen Sulfiden, Quarz, Fluorit usw.; mit Zinkblende und Pyrit in Kalk; in Sandstein (Knottenerz). Bournonit: F. dunkelgrau; Str. grauschwarz; Gl. metallisch; H. = 2 % ; rhomb.-pseudotetrag.; xx taflig; zahnradförmige Zwillinge; Bruch muschlig; mit Quarz, Karbonaten und Sulfiden auf Gängen. B o u l a n g e r i t : F. bläulich-bleigrau; Str. schwarzgrau; Gl. metall.; H. = 2 % ; rhomb. (xxselten); faserig-dicht; Bruch muschlig; mit Sulfiden (bes. von Pb) und Quarz auf Gängen. Kupferglanz: F.schwarzgrau; Str.schwarz; Gl. metallisch; H . = 2 % ; rhomb., xx pseudohex. Drillinge, taflig; Bruch muschlig; mit anderen sulfidischen Cu-Erzen, Kalzit und Quarz bes. auf Gängen; im Kupferschiefer. Weiße.

Q u e c k s i l b e r : F. zinnweiß; Gl. metallisch; Tröpfchen auf Zinnober und seinen Begleitern. Wismut: F. weiß mit rötlichem Schimmer; Str. hellgrau; Gl. metall.; H. = * 2 y 4 ; hex. ( x x s e h r selten); federförmige Aggregate; auf braunem Hornstein; auf Co- und Ni-Erzgängen; mit Molybdänit auf Gängen der Zinnformation.

Weiche Mineralien.

141

Silber: F. silberweiß, oft angelaufen; Str. silberweiß; Gl. metallisch; H . = 2 % ; kub., xx meist verzerrt, drahtförmig; mit anderen Ag-Erzen, Sulfiden und Kalzit bes. auf Gängen. Blaue. Covellin: F. dunkelblau; Str. schwarzblau; Gl. metalL; H. = 1%; hex. (xx sehr selten); derb, feinschuppig-blättrig; mit sulfidischen Cuund Fe-Erzen und Quarz bes. auf Gängen; im Kupferschiefer. Vivianit: F. blau, blaugrün; Str. blau; Gl. perlmutterartig m a t t ; H. = 2; monokl.; xx prismat.; erdig; Spaltb. (010); xx zersetzten Eisensulfiden, erdig in Ton und in Mooren. L i n a r i t : F. lasurblau; Str. hellblau; Gl. glasartig; H . = monokl., xx klein, schuppig; Spaltb. (010); mit Quarz, Kalzit Sulfiden von Pb und Cu.

oder auf 2yz\ und

Grüne. N o n t r o n i t : F. gelbgrün; Str. gelbgrün; Gl. fettartig; h . = 1; kryptokristallin, amorph.; am Salband von Erzgängen; in Gneis mit Graphit und Limonit. Seladonlt: F. bläulichgrün; Str. blaugrün; Gl. m a t t ; H. = 1 y2; amorph, erdig; Zersetzungsprodukt in Melaphyr und Basalt; pseudomorph nach Hornblende und Augit. K a l k u r a n i t : F. gelbgrün; Str. schwefelgelb; Gl. perlmutterartig; H. = 1%; rhomb.-pseudotetrag., xx dünntaflig; schuppig; Spaltb. ( 0 0 1 ) ; auf Granit, Fluorit und Hornstein. K u p f e r u r a n i t : F. dunkelgrün; Str. hellgrün; Gl. perlmutterartig; H . = l % ; tetrag., x x t a f l i g ; Spaltb. (001); auf Granit, Fluorit und Hornstein. A n n a b e r g i t : F. blaßgrün; Str. hellgrün; Gl. m a t t ; H. = 2; monokl. (xxsehr selten); Verwitterungsprodukt auf Ni-Arseniden, bes. Chloanthit. C h l o r i t : F. grün, meist dunkel; Str. grün bis farblos; Gl. perlmutterartig auf (001); H. = 2y 4 ;monokl.-pseudohex.; blättrig-schuppig; Spaltb. (001); u n e l a s t i s c h b i e g s a m ; als Ch.-Schiefer (mit Magnetit und Dolomit); in Mineralklüften mit Quarz, Adular, Sphen u. a.; in kristallinen Schiefern bes. mit Biotit (die Unterscheidung der einzelnen Varietäten erfolgt mikroskopisch). Braune und gelbe. O z o k e r i t : F. gelblichbraun; Str. blaßgelb; Gl. diamant-fettartig; H. = 1; kristallinisch und amoprh; dicht; d — 0,95; klebrig, riechend; mit Ton, Sandstein, Salz und Erdöl. B e r a u n i t : F. braun (dunkel); Str. gelb; Gl. glasartig; H. = 1 monokl., xxtaflig, klein; faserig-blättrig; auf und mit oxydischen Eisenerzen.

142

Bestimmungstabellen.

Auripigment: F. zitronengelb; Str. zitronengelb; Gl. f e t t a r t i g ; H . = 1 % ; rhomb.; x x s e l t e n und klein; blättrig; Spaltb. (010); mit Realgar und anderen Sulfiden; in körnigem Dolomit. S c h w e f e l : F. schwefelgelb, z. T . d u n k l e r ; Str. gelb, nahezu f a r b los; Gl. d i a m a n t a r t i g ; H. = 2 ; rhomb., x x meist pyramidal; Bruch muschlig; beim Verbrennen Geruch nach S 0 2 ; mit Kalzit, Gips, A r a gonit und Cölestin; Sublimationsprodukt auf L a v a ; derb bes. in Ton, dann meist braun durch Verunreinigungen. Gold: F. goldgelb; Str. goldgelb"; Gl. metallisch; H. = 2 % ; k u b . x x klein und meist undeutl.; auf Quarz, mit Limonit; lose Körnchen in Sand. Rote. P y r o s t i b i t : F. dunkelrot; Str. d u n k e l r o t ; Gl. metallisch; H. = 1; monokl.; x x nadlig, in Büscheln; mit Antimonit, Limonit und Quarz. E r y t h r i n : F. dunkelrot; Str. hellrot; Gl. glasartig; H . = 2 ; monokl.; faserig-büschlig; Spaltb. ( 0 1 0 ) ; Verwitterungsprodukt auf Co-Arseniden, bes. Smaltin; mit Limonit. R e a l g a r : F. morgenrot; Str. rotgelb; Gl. d i a m a n t a r t i g ; H.—- 1 % ; monokl.; xx dicktaflig; zerfällt am Licht; bes. auf Gängen mit Asund Sb-Erzen; in körnigem Dolomit und Tonschiefer. K r o k o i t : F. morgenrot; Str. rotgelb; Gl. glas- bis d i a m a n t a r t i g ; H. = 2^4; monokl.; x x p r i s m a t . ; auf Quarz bes. mit Galenit, Limonit und Auripigment. Zinnober: F. zinnoberrot; Str. hellrot; Gl. d i a m a n t a r t i g ; H . = 2 % ; trig., ( 1 0 0 ) = R ; erdig, schalig (Korallenerz); d= 8 c a ; mit B a r y t , Kalzit, Quarz und P y r i t ; als Imprägnation von Sandstein und Tonschiefer. • M e n n i g e : F. morgenrot; Str. rotgelb; Gl. m a t t ; H. = 2 y z \ erdig; auf Sandstein, mit Galenit und Cerussit. Pyrargyrit (dunkles Rotgültigerz): F. dunkelrot bis dunkelgrau (metallisch); Str. bläulichrot; Gl. d i a m a n t a r t i g ; H. = 2 % ; trig., x x selten gut, dann deutlich h e m i m o r p h ; mit anderen Ag-Erzen, B a r y t , Quarz, Fluorit und Kalzit auf Gängen. P r o u s t i t ( l i c h t e s R o t g t i l t i g e r z ) : F. karminrot, o f t dunkel a n gelaufen; Str. gelblichrot; Gl. d i a m a n t a r t i g ; H . = 2 % ; sonst wie beim vorigen, nur ist Proustit seltener. K u p f e r : F. k u p f e r r o t ; Str. k u p f e r r o t ; Gl. metallisch; H . = 2 % ; kub., x x verzerrt; mit Malachit, Limonit und K u p r i t ; mit Kalzit, Prehnit und Zeolithen in Melaphyr.

2. Ohne farbigen Strich. S a s s o l i n : F. weiß; Gl. p e r l m u t t e r a r t i g ; H. = 1; trikl.-pseudohex.; lose Schuppen; Spaltb. (001); mit Schwefel als Fumarolenprodukt. K a o l i n ( e r d i g e r K a o l i n i t ) : F . weiß; Gl. m a t t ; H . = 1; erdig; mit Quarz (und Muskowit), Zersetzungsprodukt bes. von Orthoklas.

143

Weiche Mineralien.

T a l k : F. hellgrün; Gl. perlmutterartig; H. = 1; monokl.; nur feinschuppig; Spaltb. (001); fettartig beim Anfühlen; als T.-Schiefer mit Apatit, Magnesit und Magnetit. Dazu gehört S p e c k s t e i n : F. weiß; Gl. m a t t ; nierig und pseudomorph nach Quarz und Dolomit. Kerargyrit: F. grau, bräunlich; Gl. diamantartig; H. = i y 2 ; kub. xx sehr klein; knotenförmig; mit Silber, Cerussit, Limonit und Kalzit, K a l o m e l : F. grau, weiß; Gl. diamantartig; H. = 1%; tetrag., xx klein, hornartig; Spaltb. (100); mit Zinnober, Baryt und Pyrit. S t r u v i t : F. weiß; Gl. glasartig; H. = 1%; rhomb., xx deutlich hemimorph; verwittert leicht; auf phosphorhaltigen Verwesungsprodukten, bes. in Mooren. Die folgenden 10 Salze lassen sich nur chemisch und durch Vergleich sicher bestimmen; sie sind meist verwittert und die Härte nicht ganz sicher. Carnalllt: F. rotgelb; Gl. gemein; H. = 1 und mehr; rhomb.; xx selten, pseudohexag.; zerfließlich; g r o b k ö r n i g ; mit K- und MgSalzen, Anhydrit, Gips und Steinsalz. B i s c h o f i t : Farblos-weiß; Gl. glasartig; H . = 1%; nur zerfließlich; mit K- und Mg-Salzen und Anhydrit. T a c h y h y d r i t : F. wachs- bis honiggelb; Gl. m a t t ; H. = derb; sehr zerfließlich; mit K- und Mg-Salzen.

derb;

1%; nur

M i r a b i l i t : F. weiß; Gl. glasartig; H . = 1%; monokl.; Spaltb. (100); verwittert leicht; bes. in Salzlagerstätten auf Anhydrit und Steinsalz. N a t r o n s a l p e t e r : F. weiß; Gl. glasartig ; H . = l % ; t r i g . (keine xx); körnig; k ü h l e n d e r G e s c h m a c k ; mit anderen Na-Salzen, meist unrein. E p s o m i t : Farblos, weiß; Gl. m a t t ; H.= 2y4; rhomb., xx verwittert; derb, körnig (in Kalilagern), faserig; mit K- und Mg-Salzen und Anhydrit; Verwitterungsprodukt bei Anwesenheit von Mg und H2S04. Anmerk. G o s l a r i t , M e l a n t e r i t , C h a l k a n t h i t und A l a u n kommen meist nur faserig oder verwittert vor und können in der Regel nur chemisch bestimmt werden.

B l ö d i t : Farblos bis schwach gefärbt; Gl. glasartig; H. = 2 y 2 ; monokl.; x x o f t g u t ; auf Salzlagerstätten, bes. auf Drusen in Steinsalz. Kainit: F.rot,gelb;Gl.glasartig; H. = 2%;monokl.(xxsehrselten); f e i n k ö r n i g ; in Kalilagern. P o l y h a l i t : F. r o t ; Gl. seidenartig; H. = 2 % ; rhomb., keine x x ; faserige Aggreg.; mit Gips, Anhydrit, Sternsalz und Ton. G l a u b e r i t : F. graulich, hellgelb; Gl.glasartig; H . — 2 % ; monokl.; x x t a f l i g ; Spaltb. (001); in Steinsalzlagern auf Anhydrit und Steinsalz.

144

Bestimmungstabellen.

K e r a m o h a l i t : F. gelblichweiß; Gl. seidenartig; H. = 1%; in faserig. Aggregaten oder dicht; vulkanisches und Verwitterungsprodukt. H a l o t r i c h i t : F. gelblichweiß; Gl. seidenartig; H. = 2; in faserig. Aggregaten; Verwitterungsprodukt auf Fe-Sulfiden. F i b r o f e r r i t : F. olivengrün; Gl. seidenartig; H. = 2y 4 ; in faserig. Aggregaten; Verwitterungsprodukt auf Fe-Sulfiden. Anmerk. Zahlreiche andere Fe- und Al-Sulfate sind zum Teil schwer von den letztgenannten drei Mineralien zu unterscheiden.

Serpentin-Asbest: F. grünlichweiß; Gl. seidenartig; H. = 2; rhomb.; feinfaserige Schnüre in Serpentin. Hornblende-Asbest: F. grünlichweiß; Gl. seidenartig; H. = 2; monokl., keine xx; feinfaserig, mit Tremolit und Strahlstein. S c h w e f e l : F. schwefelgelb, z. T. dunkler; Gl. diamantartig; H. = 2; rhomb., xx meist dipyramidal; Bruch muschlig; beim Verbrennen Geruch nach S0 2 ; mit Kalzit, Gips, Aragonit und Cölestin; derb, bes. in Ton, dann meist braun durch Verunreinigungen. Bernstein: F. gelb, bräunlich; Gl. fettartig; H. = 2%; amorph; d = 1,1; wird beim Reiben elektrisch; lose Stücke in Erde, Sandstein usw. B r u c i t : F. weiß; Gl. perlmutterartig; H . = 2; hexag.; blättrig nach (0001); Spaltb. (0001); Kluftausfüllung in Serpentin und Kontaktprodukt in Dolomit. Gips: Farblos, weiß, oft schmutzig; Gl. glasartig; H . = 2;monokl.; xx prismat. oder linsenförmig; Schwalbenschwanzzwillinge; faserig, feinkörnig (bes. rein als Alabaster); Spaltb. (010), (100), faserig nach (101); mit Salzen, Schwefel, Kalzit und Ton, meist aufgewachsen. S a l m i a k : F. weiß; Gl. fettartig; H. = 2; kub., xx selten und klein; G e s c h m a c k b r e n n e n d ; Sublimationsprodukt bes. auf Lava. Steinsalz: Farblos (xx), weiß, rot, selten blau (xx); Gl. glasartig; H . = 2y 4 ; kub., (100); körnig; Spaltb. (100); S a l z g e s c h m a c k ; mit Salzton, Gips, Anhydrit, Mg- und K-Salzen. Sylvin: Farblos (xx), blau (xx), weiß; Gl. glasartig; H. = 2 % ; kub., (100), (111); körnig; Spaltb. (100); G e s c h m a c k s t e c h e n d ; mit K-Salzen, Anhydrit und Steinsalz. T i n k a i : F. weiß; Gl. matt; H. = 2 % ; monokl.; xx kurzprismat.; Ausscheidung in Boraxseen. H y d r o z i n k i t : F. weiß; Gl. matt; H. = 21/i; kryptokristallin, erdig; Verwitterungsprodukt auf Zinkspat. S e n a r m o n t i t : F. weiß; Gl. diamantartig; H. = 2 % ; kub., (111); mit und auf Sb-Erzen. M e e r s c h a u m : F. weiß; Gl. matt; H. = 2 % ; amorph; nierig; auf und in Serpentin. G y m n i t : F. gelblich; Gl. fettartig; H . = 2 % ; nur derb; in Serpentin und auf körnigem Kalk.

145

Weiche Mineralien.

G a r n i e r i t : F. grün; Gl. m a t t ; H . = 2 y 4 ; amorph, dicht; mit Opal und Magnesit in Serpentin. Anmerk. Nicht leicht davon zu unterscheiden sind mehrere andere Nickelhydrosilikate, so G e n t h i t , K o n a r i t , R ö t t i s i t .

V a l e n t i n i t : F. weiß; Gl. diamantartig;. H . = 2 % ; rhomb.; x x klein; schuppig; Spaltb. (010); mit Galenit und Sb-Erzen. Kryollth: F. weiß; Gl. glasartig; H. = 2 % ; monokl. (xx sehr selten); grobkörnig; Spaltb. (001), (110), S p a l t r i c h t u n g e n f a s t s e n k r e c h t a u f e i n a n d e r ; mit Siderit und sulfidischen Erzen. P h a r m a k o n t h : F. weiß, rosa (durch Beimengung von Erythrin); Gl. glasig; H. = 234; monokl.; xx selten; feinfaserige Aggregate; Verwitterungsprodukt auf Arsenkies und anderen Arseniden. N a k r i t ( K a o l i n i t ) : F. weiß; Gl. perlmutterartig; monokl.-pseudohex.; schuppig; Spaltb. (001); auf Quarz.

H . = 2;

Chlorit: F. grün, meist dunkel; Gl. perlmutterartig auf (001); H. — 2 % ; monokl.-pseudohexagon. ; blättrig-schuppig ; Spaltb. (001) ; u n e l a s t i s c h b i e g s a m ; als Ch.-Schiefer (mit Magnetit und Dolomit); in Mineralklüften mit Quarz, Adular, Sphen u. a.; in kristallinen Schiefern bes. mit Biotit (die Unterscheidung der einzelnen Varietäten erfolgt mikroskopisch). M u s k o w i t : F. hellbraun bis farblos; Gl. perlmutterartig auf (001); H. = 2 y 4 ; monokl.-pseudohex.; taflig, (frei ausgebildete x x sehr selten); Aggreg. blättrig; Spaltb. (001); e l a s t i s c h b i e g s a m ; mit Orthoklas und Quarz in Pegmatiten u. a. Gesteinen; als Muskowitschiefer. Lepldolith: F. blaßviolett, selten grün ; Gl. perlmutterartig auf (001); H. = 2 y 2 ; monokl.; undeutl. Blättchen, schuppige bis körnige Aggregate; Spaltb. (001); mit Quarz und rotem Turmalin. Zinnwaldlt: F. hellgrau, weiß; Gl. perlmutterartig auf (001); H. = 2 % ; monokl.-pseudohex.; taflige xx, die oft rosettenförmige Aggregate bilden; Spaltb. (001); e l a s t i s c h b i e g s a m ; bes. mit Quarz und Orthoklas; mit Topas, Zinnstein, Wolframit und Scheelit. P a r a g o n i t : F. weiß; Gl. perlmutterartig auf (001); H . = 2%; monokl.; meist feinschuppig; Spaltb. (001); als Paragonitschiefer mit Staurolith, Disthen usw. Phlogoplt: F. braungelb; Gl. perlmutterartig auf (001); H . = 23,4; monokl.-pseudohex.; taflig-blättrig; Spaltb. (001); e l a s t i s c h b i e g s a m ; mit Apatit, grüner Hornblende, Spinell u. a. in metamorphem Kalk. B i o t i t : F. dunkelbraun, schwarz, selten g r ü n ; Gl. perlmutterartig auf (001); H . ' = 2%; monokl.-pseudohex.; taflig-blättrig; Spaltb. (001); e l a s t i s c h b i e g s a m ; mit Orthoklas, mit und ohne Quarz in Gesteinen; als Biotitschiefer. M i e l e i t n e r , Minerallen.

10

146

Bestlmmungstabellen.

M e r o x e n : F. hellbraun, hellgrün; Gl. perlmutterartig auf (001); H. = 2%; monokl.-pseudohex.; Spaltb. (001); e l a s t i s c h b i e g s a m ; in metamorphem Kalk mit Nephelin, Granat und Vesuvian. F u c h s i t : F. intensiv grün; Gl. perlmutterartig auf (001); H . = 2y 4 bis 2 % ; monokl.-pseudohex. (freie x x sehr selten); Spaltb. (001); e l a s t i s c h b i e g s a m ; in kristallinen Schiefern und metamorphem Kalk.

II. Halbharte Mineralien. Härte 3 bis gegen 5. 1. Mit farbigen Strich. Schwarze und graue.

J o r d a n i t : F. bleigrau; Str. schwarz; Gl. metallisch; H. = 3 ; monokl.; xx undeutl., gestreift; mit Zinkblende, Realgar u. a. auf Gängen und in körnigem Dolomit. Anmerk. Im Binnentaler Dolomit kommen noch viele andere, schwer zu Unterscheidende Bleisulfarsenite vor ( S k l e r o k l a s , B i n n i t usf.).

E n a r g i t : F. schwarzgrau; Str. grauschwarz; Gl. metallisch; H. = 3; rhomb.; x x klein, stark längsgestreift; mit Quarz, Pyrit und Covellin. M i a r g y r i t : F. eisenschwarz, dünne Blättchen tief blaurot durchscheinend; Str. kirschrot; Gl. diamantartig; H. = 3 % ; monokl.; x x klein; Bruch uneben; mit. Antimonit und edlen Ag-Erzen auf Gängen. Z i n c k e n i t : F. stahlgrau; Str. stahlgrau; Gl. metallisch; H. = 3 % ; rhomb.; xx prismat.; mit Quarz und Antimonit auf Erzgängen. Arsen: F. frisch bleigrau, stets dunkel angelaufen; Str. grauschwarz; G l . m a t t ; H . = 3 y 2 ; trig. (xx sehr selten); dicht, gewöhnlich nierenförmig-schalig (»Scherbenkobalt«); mit Quarz und Sulfiden auf Erzgängen. A l l e m o n t i t : F. hellgrau, meist dunkel angelaufen; Str. grau; Gl. m a t t ; H. = 3 % ; nur derb, meist nierig-schalig; mit Sb- und As-Erzen. F a h l e r z : F. grau, hell oder dunkel; Str. schwarz, ins Rötliche; Gl. metallisch; H. = 3 % , auch etwas mehr oder weniger; kub.; tetraedrisch; (111), (110), (211); Bruch muschlig; mit Quarz, Kalzit, Baryt und Sulfiden auf Gängen; verwittert zu Azurit und Malachit. Z i n k b l e n d e (bei hohem Eisengehalt fast schwarz) siehe unter gelbe Mineralien. A l a b a n d i n : F . e i s e n s c h w a r z ; S t r . g r ü n ; Gl.halbmetall.; H. = 3 % ; k u b . ; meist körnig; Spaltb. (100); mit Quarz, Mn-Verbindungen und Sulfiden. H a u e r i t : F. braunschwarz; Str. braunrot; Gl. diamantartig; H . = 4 ; kub., in guten x x ( I I I ) ; Bruch uneben; mit Schwefel, Kalzit und Gips' in tonigen Sedimenten.

Halbbarte Mineralien.

147

Manganit: F. schwarz; Str. rötlichbraun; Gl. metallisch; H . = 4 ; rhomb.; xx säulig, nadlig; Spaltb. (010); mit Pyrolusit, Baryt und Kalzit. P l a t i n : F. hell stahlgrau; Str. hellgrau; Gl. metallisch; H. = 4 % ; kub. (xx sehr selten); Gerölle, aus Serpentin. Weiße. A m a l g a m : F. silberweiß; Str. grau; Gl. metallisch; H. = k u b . ; xx selten; blättrig; mit Hg-Erzen, Pyrit und Baryt.

3y4;

Antimon: F. zinnweiß; Str. g r a u ; Gl. metallisch; H . = 3 % ; trig. (xx sehr selten); blättrig, körnig; Spaltb. ( I I I ) , (111); mit Sb-Erzen; verwittert zu Antimonocker. D y s k r a s i t : F. silberweiß, dunkel angelaufen; Str. grau; Gl. m a t t ; H. = 3 y 2 ; rhomb.-pseudohex. (xx sehr selten); körnig; schmilzt in der Flamme; mit anderen Ag-Erzen, Arsen und Kalzit. Blaue. Azurit: F. lasurblau; Str. blau; Gl. glasartig; H. = 3 % ; monokl.; x x dicktaflig, meist undeutlich; Verwitterungsprodukt auf Cu-Erzen, mit Malachit; mit Bleiglanz und anderen Sulfiden. Grüne. C h r y s o k o l l : F. bläulichgrün; Str. bläulichgrün; Gl. m a t t ; H . = 3, mehr und weniger (2 bis 4); amorph; mit Cu-Karbonaten, Fe-Oxyden und Sulfiden. O l i v e n i t : F. olivengrün; Str. olivengrün bis bräunlich; Gl. glasartig; H. = 3; rhomb.; xx klein, nadlig; auf Quarz, Arsenkies und Kupferkies als Zersetzungsprodukt. A t a c a m i t : F. dunkelgrün; Str. smaragdgrün; Gl. glasartig; H. = 3 % ; rhomb.; xx langprismatisch, nadlig; mit oxydischen Cuund Fe-Verbindungen; auf Lava. M a l a c h i t : F. smaragdgrün; Str. smaragdgrün; Gl. seidenartig; H. = 3 % ; monokl.; gute xx selten; faserig, nierig; Verwitterungsprodukt von Cu-Erzen, mit oxydischen Fe-Verbindungen. P s e u d o m a l a c h i t : F. dunkelgrün; Str. grün; Gl. seidenartig; H. = 4 % ; keine xx, nur faserig, traubig; Verwitterungsprodukt auf Cu-Erzen (sichere Bestimmung nur mikroskopisch). B r o c h a n t i t : F. dunkelgrün; Str. grün; Gl. glasig; rhomb.; x x kurzprismatisch, nadlig; Spaltb. (010); Verwitterungsprodukt auf Kupferkies, mit oxydischen Cu- und Fe-Erzen. L i b e t h e n i t : F. dunkelgrün; Str. hellgrün; Gl. fettartig; H . = 4 ; rhomb.; x x oktaederähnlich, klein; mit oxydischen Cu- und Fe-Erzen und auf Quarz. Gelbe und b r a u n e . P i t t i c i t : F. gelbbraun; Str. gelblichweiß; Gl. glasartig; H . = 3 ; amorph; Verwitterungsprodukt auf Fe-haltigen Phosphaten. 10 •

148

Bestimmungstabellen.

G r e e n o c k i t : F. hellgelb; Str. pomeranzengelb; Gl. diamantartig (xx); m a t t (derb); H. — 3 y 4 ; hexag.; xx selten, meist erdig; x x auf Prehnit, erdig auf Zinkblende. M i l l e r i t : F. speisgelb; Str. schwarz; Gl. metallisch; H . = 3 % ; trig.; x x nadlig, haarförmig (in Büscheln); mit anderen Ni-Erzen, Baryt, Kalzit und Quarz. K a k o x e n : F. gelbbraun; Str. strohgelb; Gl.seidenartig; H . = 3 y 2 ; monokl. ?; Blättchen oder faserige Aggregate auf oxydischen Eisenerzen. Z i n k b l e n d e : F. braun, gelb, rot, schwärzlich; Str. hellgelb, braun bis fast schwarz (Fe-haltige Z.); Gl. d i a m a n t a r t i g ; H . = 3 % ; k u b . ; körnig; Spaltb. (110); mit Sulfiden, Kalzit, Quarz, Fluorit, Siderit und anderen Karbonaten W u r t z i t : F. b r a u n ; Str. gelbbraun; Gl. d i a m a n t a r t i g ; H . = 3 % ; hex. (xx sehr selten); faserig, nierig (Schalenblende); mit Bleiglanz, Zinkblende, P y r i t und Kalk. K u p f e r k i e s : F. messinggelb, häufig dunkelgelb oder bunt angelaufen; Str. grünschwarz; Gl. metallisch; H. = 3 % ; tetrag.; xx meist klein und undeutl., oft pseudokubisch; meist d e r b ; mit Quarz und anderen Sulfiden (xx); derb in dichtem Gemenge mit Pyrit. Magnetkies: F. bronzegelb, dunkel angelaufen; Str. schwarz; Gl. metallisch; H. = 4 ; hex. (xx sehr s e l t e n ) ^ d i c h t oder blättrig, mit deutl. Absonderung nach (0001); Spaltb. (lOlO); mit Pyrit, Kupferkies, Quarz, grünem Orthoklas und Bronzit. L i m o n i t : F. braun, gelb; Str. braungelb; Gl. m a t t ; H. eigentlich 5y 2 , aber bei lockeren Aggregaten meist geringer; meist dicht, auch oolithisch, faserig, erdig; Verwitterungsprodukt aller Fe-haltigen Mineralien, oft pseudomorph nach P y r i t ; auf selbständigen Lagern. Rote. B o r n i t : F. frisch zwischen kupferrot und bronzegelb, stets bunt angelaufen; Str. schwarz; Gl. metallisch; H . = 3 ; kub. (xx sehr selten); mit anderen Cu-Erzen und Quarz; im Kupferschiefer; mit Granat und Kalzit. R o t e i s e n e r z : als roter Glaskopf, F . r o t ; S t r . b r a u n r o t ; Gl. halbmetall; H. = 3 % , auch mehr und weniger; keine xx, faserig-stenglig; als dichter Roteisenstein F. r o t b r a u n ; Str. b r a u n r o t ; G l . m a t t ; 11 = 37»; derb, dicht bis locker; beide Abarten mit oxydischen Erzen aller Art, Quarz und Karbonaten. Z i n k b l e n d e (Rubinblende) siehe unter gelbe Mineraljen. Cuprit: F. r o t ; Str. rotgelb; Gl. diamantartig; H. — 3%; kub., ( I I I ) , (110); x x o f t i n M a l a c h i t u m g e w a n d e l t ; faserige Aggregate; mit Quarz und oxydischen Cu- und Fe-Erzen. Zinkit: F. r o t ; ' S t r . rotgelb; Gl. diamantartig; H. = 4 y 2 ; trig. (xx sehr selten); Absonderung flach der Basis; mit Franklinit, Willemit und Kalzit.

Halbharte Mineralien.

149

2. Ohne farbigen Strich. W u l f e n i t : F. gelb, braun; Gl. diamantartig; H . = 3; tetrag.; xx taflig oder pyramidal; mit Pb-Erzen, Limonit und Dolomit in Kalk. Serpentin: F. grün, gelb; Gl. matt; H. = 3 und mehr infolge Gehalt an Magnetit; nur dicht; als Gestein mit Asbest und Chlorit; enthält auch Magnetit, Chromit und Magnesit eingewachsen. H y d r a r g i l l i t : F. weiß, gelblich; Gl. glasartig; H. = 3; monokl.pseudohex. (xx sehr selten); schuppig, stalaktitisch; Spaltb. (001); mit oxydischen AI- und Fe-Verbindungen. R h o m b i s c h e S u l f a t e und

Karbonate.

A n g l e s i t : Farblos, weiß; Gl. diamantartig; H . = 3; rhomb.; xx taflig, oft flächenreich; nie derb; Spaltb. (001); mit Cerussit auf Bleiglanz. Baryt: Farblos, weiß, gelblich; Gl. glasartig; H. = 3; rhomb.; xx meist taflig, weniger oft prismatisch; körnig; Spaltb. (001), (110); ¿ = 4 , 5 ; bes. auf Gängen mit Fluorit, Sulfiden, Karbonaten u. a.; mit oxydischen Fe- und Mn-Erzen; n i c h t m i t S c h w e f e l . B a r y t o c ö l e s t i n : F. hellblau; Gl. glasartig; H. = 3; rhomb.; xx taflig; Spaltb. (001), (110); mit Karbonaten und anderen Sulfaten. Cölestin: Farblos, bläulich; Gl. glasartig; H. = 3 r h o m b . ; xx meist prismatisch; faserig-plattige Aggregate; Spaltb. (001), (110); d= 3,95; m i t S c h w e f e l , Gips, Kalzit u. a.; derb in Kalk und Mergel. A n h y d r i t : Farblos, rötlich, bläulich; Gl. glasartig; H. = 3 % ; rhomb.; xx kurzprismat.; gewöhnlich fein- bis grobkörnige Aggregate; Spaltb. (010), (100), (001); xx bes. in Kalisalzen, sonst in Salzlagern derb. Cerussit: Farblos, bräunlich, schwarz; Gl. diamantartig; H. = 3 % ; rhomb.; xx meist pseudohex. Drillinge; strahl. Aggreg; mit Bleiglanz, Pyromorphit, Quarz, Fluorit usw.; als Imprägnation in Sandstein. W i t h e r i t : Farblos, weiß; Gl. glasartig; H. = 3%; rhomb.-pseudohex.; xx pyramidal; d — 4,2; mit anderen Ba- und Pb-Verbindungen; Flanimenreaktion! Aragonit: Farblos, weiß, gelblich, rötlich; Gl. glasartig; H . = 3%; rhomb.; xx prismat. bis nadlig, dann nach oben verjüngt; pseudohex. Drillinge kurzprismat.; stenglig-faserig mit ebensolchem Kalzit (Onyxmarmor); stalaktitisch (Eisenblüte); mit Schwefel und Cölestin; auf Drusen in Basalt; mit Limonit, Kalzit usf. S t r o n t i a n i t : Farblos, weiß; Gl. glasartig; H. = 3 % ; rhomb.; xx nadlig; strahlige Aggregate; d — 3,7; mit anderen Karbonaten, Sulfiden usw. bes. auf Gängen; Flammenreaktion! Rhomboedrische

Karbonate.

Kalzit: Farblos, gelblich, weiß, braun, schwarz; Gl. glasartig; H. = 3 (auf der Basis weniger; auf dem Prisma mehr); trig.; vorherr-

150

Bestimmungs tabellen.

sehend (110), (211), ( I i i ) , (20l), n u r s e l t e n (100) allein; Spaltb. (100); körnig, oolithisch, faserig, stalaktitisch, in grobkristall Aggregaten häufig mit Zwillingsstreifung nach (110); vielfach organogen (Tiergehäuse); xx bes. auf Kalkstein sowie auf Gängen mit Erzen. A n k e r i t : F. weiß, gelblich; Gl. glasartig; H . = 3 % ; t r i g . ; (110), (100); Spaltb. (100) mit anderen Karbonaten u n d . Fe-Verbindungen. S i d e r l t : F. b r a u n ; Gl. glasartig; H. = 3 y 4 ; trig.; (100); körnigspätig; Spaltb. (100); mit Sulfiden und anderen Karbonaten, oft in Limonit umgewandelt; in K r y o l i t l v D o l o m i t : Farblos, weiß, bräunlich, selten schwarz; Gl. glasartig; t r i g . ; (100); x x häufig sattelförmig; nicht selten Zwillinge nach (111); Spaltb. (100); mit anderen Karbonaten, Sulfiden u . a . ; in Gips und Talkschiefer. M a g n e s i t : Farblos, weiß, bräunlich; Gl. glasartig (xx), m a t t (dichter M.); H . = 4 u n d m e h r ; trig.; (100); Spaltb. (100); x x i n Chloritund Talkschiefer; kristallinisch-körnig auf Lagern; dicht (amorph) in und auf Serpentin. M a n g a n s p a t : F. rosenrot; Gl.glasartig; H . = 4 u n d mehr; trig. x x wie bei Kalzit; Spaltb. (100); bes. mit oxydischen Fe-Verbindungen, Karbonaten und Sulfiden auf Gängen. V a n a d i n i t : F. d u n k e l b r a u n r o t ; Gl. glasartig; H. = 3 ; hexag.; x x klein, prismat.; mit Pb- und Zn-Erzen, Kalzit und Quarz. M i m e t e s i t : F. hellgrün, gelb bis farblos; Gl. fett- bis d i a m a n t a r t i g ; H . = 3 h e x a g . ; x x p r i s m a t . ; mit Quarz und oxydischen Mnund Fe-Verbindungen; sichere Unterscheidung vom Pyromorphit nur chemisch. K a m p y l i t : F. gelb, bräunlich; Gl. d i a m a n t a r t i g ; H. 3 % ; hexag.; x x kurzprismatisch, gerundet; mit oxydischen Erzen und Quarz. Pyrotnorphit: F. grün, braun, gelb, selten farblos; Gl. f e t t - bis d i a m a n t a r t i g ; H. = 3 % ; hexag.; x x prismatisch; auf Quarz, mit anderen Pb-Mineralien und oxydischen Erzen. K i e s e r i t : Farblos, weiß; Gl. glasartig; H . = 3 m o n o k l . ; x x fast stets v e r w i t t e r t ; mit K- und Mg-Salzen, Anhydrit und Steinsalz. Wavellit: F. weiß, seltener grün u. a . ; Gl. seidenartig; H. = 3 % ; rhomb.; nur radialfaserige Aggregate; Spaltb. (010); auf Limonit, Sandstein usw. S t r e n g i t : F. rosarot; Gl. glasartig; H. = 3 y 2 ; rhomb. (gute x x sehr selten); warzige Aggregate; auf oxydischen Eisenerzen und Quarz mit anderen Eisenphosphaten. S k o r o d i t : F. grün, b r a u n ; Gl. glasartig; H . = 3 % ; rhomb., x x meist klein; nierige Aggreg.; Spaltb. (100); Verwitterungsprodukt auf Arsenkies und anderen Arseniden.

Halbharte Mineralien.

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L a u m o n t i t : F. weiß, gelblich, r o t ; Gl. glasartig; H. = 3 % ; monokl.; x x prismat.; Spaltb. (110); mit anderen Zeolithen auf Gneis und in Mandelsteinen. Desmin: F. weiß oder schwach gefärbt; Gl. glasartig, seidenartig, auf (010) perlmutterart. H. = 3 % ; monokl.; pseudorhombische Vi ellinge; Spaltb. (010), (001); Aggregate garbenförmig; mit anderen Zeolithen in Mandelsteinen und auf zersetzten Erzen. Heulandit: Farblos, weiß, rot; Gl. perlmutterartig auf (010); H. = 3 % ; monokl.; xx taflig nach (010); Spaltb. (010); mit anderen Zeolithen in Mandelsteinen. Ä l u n i t : F. weiß, grau, rötlich; Gl. gläsartig; H. = 3 % ; trig.; x x würfelähnlich, klein; meist derb; Spaltb. (001); Zersetzungsprodukt in Trachyt und ähnlichen Gesteinen. M a r g a r i t : F. weiß, grau; Gl. perlmutterartig auf (001); H. = 4 ; monokl.; keine x x ; blättrig, schuppig; Spaltb. (001); bes. mit Chlorit in kristallinen Schiefern. F l u ß s p a t : Farblos u n d in vielen Farben, bes. violett, blau, grün, gelb, rot; Gl. glasartig; H . = 4, kub.; (100), selten (111); Zwillinge nach (111); wenn derb, meist strahlig; Spaltb. (111); fluoresziert; bes. auf Gängen, mit Baryt, Quarz, Karbonaten und Erzen; mit Quarz, Orthoklas u. a. in Pegmatiten; rote (111) mit Rauchquarz, Adular usf. in Mineralklüften. P h J I i i p s i t : F. weiß; Gl. glasartig; H. = 4V£; monokl.; stets pseudorhombische Durchwachsungsviellinge; mit anderen Zeolithen bes. in Mandelsteinen; sichere Unterscheidung vom folgenden nur chemisch. H a r m o t o m : F. weiß; Gl. glasartig; H . = 4 y 2 ; monokl.; stets pseudorhombische Durchwachsungsviellinge; mit anderen Zeolithen bes. in Mandelsteinen; sichere Unterscheidung vom vorigen nur chemisch. C h a b a s i t : F. weiß, gelblich, rötlich; Gl. glasartig; H . = 4 y 2 ; pseudo-trig. ( 1 0 0 ) = R, fast würfelförmig; mit anderen Zeolithen bes. in Mandelsteinen und auf Drusen in Phonolith. C e r v a n t i t : F. hell- oder rötlichgelb; Gl. glasartig; H. = 4 y 2 ; rhomb.; xx sehr klein; krustenartiges Verwitterungsprodukt auf SbErzen. Wollastonlt: F. weiß, selten rötlich; Gl. seidenartig; H . = 4%; monokl.; xx sehr selten deutlich; faserig-blättrige Aggregate; Spaltb. (100); in körnigem Kalk mit Granat, Skapolith, Pargasit u. a. Kontaktmineralien. Scheellt: F. weiß, gelblich; Gl. fett-diamantartig; H. = 4%; tetrag.; (101); Bruch muschlig; auf Quarz, Zinnwaldit, Wolframit, Zinnstein und Apatit; in Quarz mit Granat und Vesuvian. Apophylllt: F.weiß, selten rosarot; Gl. perlmutterartig auf (001); H = 4 % ; pseudotetr.; (001), (100), (111); Spaltb. (001); mit Zeolithen und Kalzit in Mandelsteinen und auf Gängen.

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Bestimmungstabellen.

Calamin: F. weiß, bläulich; Gl. glasartig; H . = ' 4 % ; rhomb.; xx klein, wenn gut ausgebildet taflig und deutlich hemimorph; meist krummschalige Aggregate; Spaltb. (110); mit Zinkspat und* Limonit in Kalk und Dolomit. T r i p h y l i n : F. blau bis blaugrün; Gl. glasartig; H. = 4 % ; rhomb. (xx sehr selten, dann in Limonit umgewandelt); Spaltb. (001), (010); randlich meist verwittert; mit Orthoklas, Quarz und anderen Phosphaten.

III. Harte Mineralien. Härte 5 bis gegen 7. 1. Mit farbigen Strich. Schwarze u n d . g r a u e . Wolframit: F. eisenschwarz; Str. schwarzgrau; Gl. metallisch; H. = 5 % ; monokl.; xx oft Zwillinge, die Prismen vertikal gestreift; Spaltb. (010); mit Quarz, Zinnwaldit, Scheelit, selten mit Sulfiden. H a u s m a n n i t : F. eisenschwarz; Str. braunrötlich; Gl. metallisch; H. = 514; tetrag.; xx spitzpyramidal; körnig; mit anderen oxydischen Mn-Verbindungen und Baryt. U l l m a n n i t : F. bleigrau, meist dunkel angelaufen; Str. schwarzgrau; Gl. metallisch; H. = 5 % ; kub.; meist derb, körnig; Spaltb. (100); mit anderen Sulfiden, Arseniden und Karbonaten, bes. auf Gängen. G e r s d o r f f i t : F. stahlgrau, meist dunkel angelaufen; Str. grauschwarz Gl. metallisch; H. = 5 y 2 ; kub. (xx sehr selten); körnig; Spaltb. (100); mit anderen Ni-Erzen und Sulfiden sowie Karbonaten bes. auf Gängen. P e c h b l e n d e : F. schwarz; Str. braunschwarz; Gl. halbmetallisch; H. = 5 % ; kub. (xx sehr selten); ni'erige Aggregate; Bruch muschlig; d = 9,0; mit Sulfiden, Karbonaten, Baryt und Quarz; mit Muskowit, Quarz und Orthoklas. Psilomelan: F.schwarz; Str.schwarzbräunlich; Gl. m a t t ; H. = 5